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D E U T S C H E S H YG I E N E - M U S E U M

7. FEB 2018

Britten und Bridge Musik aus England

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P R O G R A M M

Frank Bridge (1879 – 1941)Suite für Streicher e-Moll (1909/10)

Prelude: ModeratoIntermezzo: Allegretto grazioso

Nocturne: Adagio moltoFinale: Allegro vivo

Benjamin Britten (1913 – 1976)„Lachrymae — Reflections on a Song of Dowland“ op. 48 für Viola und Streicher (1950)

„Variationen über ein Thema von Frank Bridge“ op. 10 für Streichorchester (1937)Introduction and Theme

AdagioMarch: Presto alla marcia

Romance: Allegretto graziosoAria italiana: Allegro brillante

Bourrée classique: Allegro e pesanteWiener Walzer: Lento – VivaceMoto perpetuo: Allegro molto

Funeral March: Andante ritmicoChant: Lento

Fugue and Finale: Allegro molto vivace

Wolfgang Hentrich | LeitungMatan Gilitchensky | Viola

Philharmonisches Kammerorchester Dresden

Im Anschluss an das Konzert Getränke und Snacks in der Wandelhalle

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„Das Land ohne Musik“ – unter diesem Titel veröffentlichte der deutsche Schriftsteller Oskar Adolf Hermann Schmitz 1904 einen antibritischen Essay. Seine Auffassung, die Engländer seien „das einzige Kulturvolk ohne eigene Musik (Gassenhauer ausgenommen)“, war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon etwas überholt. Gewiss hatte die Insel seit Generationen keinen Komponisten mehr hervorgebracht, dessen Bedeutung auch nur annähernd der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Macht des Empires ent-sprach – und das war vielen Engländern schmerzlich bewusst. Doch das Land besaß durchaus fähige Komponisten – etwa Hubert Parry, Charles Villiers Stanford, Edward Elgar, Frederick Delius oder den ausge- sprochen vielseitigen Frank Bridge, der gerade sein Studium am Royal College of Music abgeschlossen hatte. Danach machte Bridge zunächst als Bratschist und Kammer-musiker auf sich aufmerksam: Er war ab

VOLKSTÜMLICH UND RAFFINIERTB R I D G E : S U I T E F Ü R S T R E I C H E R

1904 Mitglied des Grimson-Quartetts, das die englische Erstaufführung von Debussys Streichquartett übernahm, ersetzte 1906 bei einer England-Tournee des legendären Joachim-Quartetts den erkrankten Emanuel Wirth und gehörte 1907 bis 1915 dem English String Quartet an. Zunehmend hatte er auch Erfolg als Orchesterleiter, und vor allem machte ihn seine rasche Auffassungsgabe zum beliebten Gastdirigenten, der selbst nach sehr kurz-fristigen Absagen berühmter Pultstars einspringen konnte. In der Musiköffentlich-keit trug ihm das den scherzhaften Beinamen „Ambulance Conductor“ ein. Daneben muss Bridge ein sehr guter Lehrer gewesen sein. Er unterrichtete zwar nicht regelmäßig, doch sein bekanntester Kompositionsschüler Benjamin Britten verdankte ihm nach eigener Einschätzung viel.In seinen eigenen reifen Kompositionen wandte sich Bridge zwar eher kontinentalen

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Vorbildern wie Skrjabin, Schönberg oder Berg zu, doch viele seiner früheren Werke haben etwas von dem folkloristischen Charakter, den zeitgenössische Musikschrift-steller mit dem Begriff „English Musical Renaissance“ verbanden. Gemeint war damit eine Emanzipation von übermächtigen fremden (vor allem deutschen) Einflüssen und die Rückbesinnung auf eigene Traditionen. Ein Beispiel dafür findet sich gleich zu Beginn der um den Jahreswechsel 1909/10 entstandenen Streichersuite: Man hört im Unisono der ersten Violinen und Bratschen eine „modale“ Melodie – eine Melodie also, die auf Tonskalen beruht, wie sie in der älteren Kirchenmusik und in Volksliedern üblich sind. Ähnliche Stellen enthält auch das anmutig-verspielte Intermezzo, ebenso das dunkel-elegische Nocturne und vor allem das quirlige Finale. Alle vier Sätze verbinden diese Züge jedoch mit einer raffinierten, durchaus fortschrittlichen Harmonik und einer meisterhaften Formdisposition. Bridges Suite wurde bei ihren ersten Auf-führungen noch recht kühl aufgenommen. Sie erlebte ihren Durchbruch erst bei einem vom Komponisten selbst geleiteten Proms-Konzert am 8. Oktober 1920 in der Londoner Queen’s Hall. Seitdem konnte sie sich als eines seiner populärsten Werke im Repertoire behaupten.

FRANK BRIDGE* 26. Februar 1879 in Brighton (East Sussex, Großbritannien)† 10. Januar 1941 in Eastbourne (East Sussex)

S U I T E F Ü R S T R E I C H E R E - M O L L

Entstehung1909 / 10Spieldauerca. 20 Minuten

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Benjamin Britten war wohl der bedeutendste englische Komponist seit Henry Purcell. Doch als betont englisch fühlender Künstler wollte der erklärte Kosmopolit und Pazifist gerade nicht verstanden werden. Volks- melodien, die als Ausdruck von Nationalstolz gedeutet werden konnten, setzte Britten deshalb auch zurückhaltender ein, als es noch die Komponisten der vorangegangenen Generation getan hatten. Mehrfach wandte er sich gegen „musikalischen Nationalismus“ – was ihn jedoch nicht daran hinderte, sich intensiv mit seinen eigenen Wurzeln ausein-anderzusetzen, mit der englischen Literatur und Geschichte, aber auch mit den musikali-schen Traditionen seiner Heimat. So schrieb er eine ganze Reihe von Werken, die direkt durch seinen großen Vorgänger Purcell beeinflusst sind – 1945 zum Beispiel sein

HULDIGUNGEN AN VORGÄNGER UND LEHRER

B R I T T E N : „ L A C H R Y M A E “, „V A R I A T I O N E N Ü B E R E I N T H E M A V O N F R A N K B R I D G E “

zweites Streichquartett oder im folgenden Jahr das berühmte pädagogische Stück „�e Young Person’s Guide to the Orchestra“, das auf einem �ema aus Purcells Schauspiel- musik „Abdelazer“ beruht. Ein weiterer englischer Musiker, den Britten sehr bewunderte, war John Dowland (1563–1626), der berühmteste Lautenist seiner Zeit. Der notorisch schwermütige Dowland, der seine Manuskripte mit „Jo: dolandi de Lachrimae“ („... von den Tränen“) zu unterzeichnen pflegte, ließ 1604 eine Sammlung unter dem Titel „Lachrymae“ drucken. Sie enthielt einige seiner berühm-testen Lieder in Versionen für Consort (Instrumentalensemble). Britten wiederum schrieb 1950 seine „Lachrymae“ für Viola und Klavier und gab ihnen den Untertitel „Reflections on a Song of Dowland“.

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In diesem Werk versammelte er eine Reihe von Charakterstücken, die jeweils auf einem melodischen Fragment aus Dowlands Lied „If my Complaints Could Passion Move“ beruhen. Gegen Ende klingt noch ein weiteres berühmtes Dowland-Lied an („Flow my Tears“), bevor „If my Complaints“ erstmals in Dowlands originaler Harmonisierung erscheint. Britten schrieb seine „Lachrymae“ für den US-amerikanischen Violavirtuosen William Primrose, der gemeinsam mit dem Komponisten auch die Uraufführung (1950 im Rahmen von Brittens Aldeburgh Festival) spielte. In seinem letzten Lebensjahr 1976 erstellte Britten noch eine Fassung mit Streichorchester statt Klavier; sie erklingt im heutigen Konzert.„Als Student war ich eher eine Niete“, erinnerte sich Britten einmal. „Das Problem war, dass

ich schon von früh an bei Frank Bridge studiert hatte. Bridges Ansatz war der eines hochprofessionellen internationalen Musikers. Die Haltung der meisten Studenten am Royal College of Music dagegen war eher amateurhaft und volkstümelnd. Mich ließ das eine ausgesprochen intolerante Haltung einnehmen.“ Tatsächlich war Britten, als er mit knapp 17 Jahren ein Stipendium für die renommierte Musikhochschule gewann, bereits ein erfahrener Komponist. Schon mit fünf hatte er erste Musikstücke notiert, und von den Arbeiten des 13-Jährigen war Bridge so beeindruckt, dass er sich bereit erklärte, ihn als seinen Schüler anzunehmen. Die ersten Begegnungen mit dem älteren Komponisten beschrieb Britten so: „Wir ver-standen uns prächtig und gingen am nächsten Vormittag einiges von meiner Musik durch.

„Er brachte mir bei, dass ich mir bei jeder Passage, bei jeder Fortschreitung, bei jeder Linie soviel Mühe wie

möglich geben musste.“

Benjamin Britten über den Unterricht bei Frank Bridge

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[...] Von da an kam ich regelmäßig zu ihm nach Eastbourne oder, in den Ferien, nach London. [...] Es waren sehr ernsthafte und professionelle Studien, die Unterrichtsein-heiten waren gewaltig [...] Bridge bestand auf einer absolut klaren Beziehung zwischen meiner Vorstellung und dem Niedergeschrie-benen. Er pflegte mich auf die andere Seite des Raums zu schicken; dann spielte er, was ich geschrieben hatte und fragte, ob es wirklich das war, was ich meinte.“ Bridge vermittelte dem Jungen die nötigen kompositionstechnischen Grundlagen, und er ließ ihn immer wieder zeitgenössische Werke aus anderen Ländern Europas hören, las mit ihm Partituren, ging Klavierauszüge am Instrument durch. Das Studium von 1930 bis 1933 bei John Ireland bot Britten dagegen mehr Frustration als Anregung. Ireland vertrat ebenso wie der am Royal College of Music sehr einflussreiche Ralph Vaughan Williams eine konservative Linie;

beide orientierten sich an spätromantisch-impressionistischen Klängen und englischen Traditionen. Daher trafen Brittens Versuche, einen weiteren Horizont zu gewinnen und seinen eigenen Stil zu finden, auf wenig Gegenliebe – was dann wohl jene Trotzhaltung auslöste, die er rückblickend als „ausgesprochen intolerant“ beschrieb.Es war also kein Zufall, dass Britten ein �ema seines wirklichen Lehrers Bridge zur Grundlage der Variationenfolge op. 10 machte, die ihm den internationalen Durchbruch bescheren sollte. Die Entstehung des Werks verdankt sich einer Notlage: Im Mai 1937 hatten die Salzburger Festspiele den Dirigenten Boyd Neel und sein Streichorchester zu einem Konzert im August eingeladen – unter der Bedingung, dass er eine neue englische Komposition vorstellte. Wie sollte aber in so kurzer Zeit ein Werk komponiert und einstudiert werden, noch dazu ein substanz-reiches Werk, mit dem die noch immer etwas

„Britten war ein Mensch, der mit der Welt nicht im Einklang war. as ist merkwürdig, weil seine Musik an der O er che so

dekorativ, positiv, charmant wirkt, doch es steckt viel mehr dahinter. Wenn man Brittens Musik hört, ihr wirklich zuhört, sie nicht nur o er chlich wahrnimmt, wird einem etwas sehr Düsteres bewusst.“ Leonard Bernstein

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belächelte Musiknation England vor den verwöhnten Österreichern bestehen konnte? Im Vorjahr hatte Neel Britten bei einem Filmmusikprojekt kennengelernt und dabei die außergewöhnliche Leichtigkeit bewundert, mit der der junge Musiker komponierte. So vergab er den Eilauftrag an den 24-jährigen Nachwuchskünstler, der tatsächlich innerhalb von zehn Tagen eine komplette Skizze des bestellten Werks lieferte. Wenig später hatte er es auch fertig orchestriert.Britten entnahm das �ema seiner Variationen op. 10 der zweiten der „�ree Idylls“ op. 6 für Streichquartett, die Bridge 1911 geschrieben hatte: eine kleine Walzermelodie aus fallenden Quinten, Quarten und Ton-leiterfragmenten sowie einer pendelnden kleinen Terz. Einzelne Elemente der Melodie sind in jeder der zehn Variationen zu erkennen. Doch Britten nutzte nicht nur Bridges �ema, sondern er verstand das Werk insgesamt als Porträt seines ehemaligen Lehrers und die einzelnen,

stilistisch sehr unterschiedlichen, bisweilen auch parodistisch überzeichneten Variationen als Darstellungen verschiedener Züge seiner Persönlichkeit. Das geht aus Satzüberschriften hervor, die der Komponist zwar nicht in die gedruckte Partitur, aber in ein Widmungs-exemplar für Bridge aufnahm. Nach einer kurzen rezitativischen Einleitung folgt das �ema in seiner Originalgestalt – „F.B. himself“ schrieb Britten dazu in die Noten. Wie ein ernstes Rezitativ wirkt auch die erste Variation, das „Adagio“ („His depth“/„Seine Tiefe“). Danach bildet der groteske chromatische „March“ („His energy“) einen starken Kontrast. Ein wenig sentimental gibt sich die „Romance“ („His charm“), temperamentvoll die „Aria italiana“ („His humour“) mit ihren Koloraturen, Trillern und den begleitenden Pizzicati, die an Gitarrenakkorde denken lassen. Die „Bourrée classique“ („His tradition“) könnte man als Huldigung an den von Bridge und Britten

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BENJAMIN BRITTEN* 22. November 1913 in Lowestoft (Suffolk, Großbritannien)† 4. Dezember 1976 in Aldeburgh (Suffolk)

„ L A C H R Y M A E – R E F L E C T I O N S O N A S O N G O F D O W L A N D “ O P. 4 8 ursprünglich für Viola und Klavier

Entstehung1950Uraufführung20. Juni 1950, 3. Aldeburgh FestivalWidmungWilliam PrimroseFassung für Viola und Streichorchester1976Zuletzt von Mitgliedern der Dresdner Philharmonie gespielt28. Januar 2007, Schloss AlbrechtsbergSpieldauerca. 15 Minuten

„V A R I A T I O N E N Ü B E R E I N T H E M A V O N F R A N K B R I D G E “ O P. 1 0 F Ü R S T R E I C H O R C H E S T E R

Entstehung1937Uraufführung25. August 1937, Radio Hilversum27. August 1937, SalzburgZuletzt von Mitgliedern der Dresdner Philharmonie gespielt28. Januar 2007, Schloss AlbrechtsbergSpieldauerca. 25 Minuten

verehrten Strawinsky ansehen, den „Wiener Walzer“ („His enthusiasm“) als kleine Verbeugung vor dem Salzburger Publikum. „His vitality“ soll die siebte Variation, das „Moto perpetuo“ darstellen, „His sympathy“ die Nr. 8, der „Funeral March“ („Trauermarsch“), und „His reverence“ („Seine Verehrung“) die vorletzte Variation, der choralartige „Chant“. Der ausführlichere Schlussabschnitt, mit „Fugue and Finale“ („His skill and dedication“/ „Sein Können und seine Hingabe“) überschrieben, stellt dem Hauptthema Zitate aus fünf weiteren Werken von Bridge zur Seite, bevor die Melodie noch einmal in ihrer Originalgestalt erscheint.Sowohl Britten als auch Bridge begleiteten die Probenarbeit zu dem Werk, das am 25. August 1937 den Hörern von Radio Hilversum und zwei Tage später dem begeisterten Salzburger Publikum vorgestellt wurde. Allein in den nächsten beiden Jahren folgten noch mehr als 50 Aufführungen in ganz Europa und den USA. Die Hommage an seinen Lehrer hatte Britten erstmals höchstes Ansehen auf internationaler Ebene gebracht.

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11. FEB 2018, SO, 18.00 UHRKULTURPALASTDresdner GedenktagPärt: „De profundis” für Männerchor, Schlagzeug und OrgelMacMillan: „… here in hiding …“ für Männerchor a cappellaReger: „Requiem“ aus den „Zehn Gesängen“ für Männerchor op. 83Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 13 b-Moll für Bass, Männerchor und Orchester op. 113 „Babi Jar“ (in russischer Sprache)Michael Sanderling | DirigentMikhail Petrenko | BassEstnischer Nationaler Männerchor (RAM)Mikk Üleoja | Dirigent und EinstudierungDresdner Philharmonie

13. FEB 2018, DI, 19.30 UHRKULTURPALASTDresdner GedenktagPärt: „De profundis” für Männerchor, Schlagzeug und OrgelSchostakowitsch: Sinfonie Nr. 13 b-Moll für Bass, Männerchor und Orchester op. 113 „Babi Jar“ (in russischer Sprache)Michael Sanderling | DirigentMikhail Petrenko | BassEstnischer Nationaler Männerchor (RAM)Mikk Üleoja | Dirigent und EinstudierungDresdner Philharmonie

U N S E R E N Ä C H S T E NV E R A N S T A L T U N G E N

TICKETSERVICE IM KULTURPALAST

Telefon 0351 4 866 866ticket@dresdnerphilharmonie.dewww.dresdnerphilharmonie.dewww.kulturpalast-dresden.de

25. FEB 2018, SO, 11.00 UHR KULTURPALASTRezital Katia und Marielle LabèqueStrawinski: „Le sacre du printemps“Debussy: „Six épigraphes antiques“Glass: „Four Mouvements For Two Pianos“Katia und Marielle Labèque | Klavier

ARTISTSIN RESIDENCE

26. JUN 2018, DI, 20.00 UHRDEUTSCHES HYGIENE-MUSEUM17. Dresdner AbendVivaldi und Pisendel – eine MusikerfreundschaftVivaldi: „Der Sommer“ aus den „Vier Jahreszeiten“Pisendel: Concerti und Concerti grossiEntdeckungenWolfgang Hentrich | Leitung und ViolineSolisten der Dresdner PhilharmoniePhilharmonisches Kammerorchester Dresden

19 UHR, Kleiner SaalPHILHARMONIKER PACKEN AUS„Musikerfreundschaften“Mit Johannes Pfeiffer

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WOLFGANG HENTRICH ist seit 1996 Erster Konzertmeister der Dresdner Philharmonie. Er studierte Violine an der Hochschule fur Musik Carl Maria von Weber Dresden bei Gudrun Schröter und in der Meisterklasse von Gustav Schmahl. Eine zusätzliche Ausbildung erhielt er in den Fächern Streichquartett bei Rudolf Ulbrich und Dirigieren bei Volker Rohde. Von 1987 bis 1996 war er Erster Konzertmeister der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz. Seitdem widmet er sich neben dem Orchester-spiel intensiv der Kammermusik. Er leitet das Philharmonische Kammerorchester Dresden, ist Primarius des Dresdner Streichquintetts und des Carus Ensemble Dresden.Das vielfältige Repertoire des Künstlers reicht von der Barockmusik über die zyklische Auf-führung von Violinsonaten u.a. von Mozart, Schumann, Brahms und Grieg bis zu gemein-samen Auftritten mit dem Rockmusiker Dirk

Zöllner. Als Solist spielte er mehrfach mit der Dresdner Philharmonie und führte u.a. Violin-konzerte von Proko�ew, Hindemith, Hartmann („Concerto funèbre“), Bernstein („Serenade“), Bruch („Schottische Fantasie“) und Peteris Vasks auf.Von den CD-Produktionen sind zu nennen: Violinkonzerte von Kurt Schwaen und Ruth Zechlin, Orchesterwerke von Johann Strauß, Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“, „Arabesque“ mit der Harfenistin Nora Koch, Werke von Paganini für Violine und Gitarre mit Markus Gottschall, Mozarts Violinsonaten mit Camillo Radicke sowie „Romantischer Streicherklang“ mit dem Philharmonischen Kammerorchester Dresden. Nach dem Vorbild des legendären Wiener Konzertmeisters Willi Boskovsky diri-gierte er seit 1999 zahlreiche Neujahrskonzerte der Dresdner Philharmonie und der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz.

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Im Jahr 2002 gründete er mit musikbegeis-terten Laien das Fördervereinsorchester der Dresdner Philharmonie, das seitdem das Musikleben der Stadt bereichert. Seit 2013 ist Wolfgang Hentrich Chefdirigent der Deutschen Streicherphilharmonie. 2012 rief er mit dem Philharmonischen Kammerorchester Dresden die von ihm konzipierte Konzertreihe „Dresdner Abende“ im Deutschen Hygiene-Museum Dresden ins Leben, die in das Konzertangebot der Dresdner Philharmonie eingebettet ist.Wolfgang Hentrich ist Honorarprofessor für Violine an der Musikhochschule Dresden und widmet sich mit besonderem Einsatz speziellen Programmen für Kinder. Er spielt auf einer Violine des venezianischen Meisters Sanctus Seraphin aus dem Jahr 1725, die ihm der Förderverein der Dresdner Philharmonie zur Verfügung gestellt hat.

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Music Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, der Verbier Festival Academy und der Open Chamber Music in Prussia Cove mit, wo er u.a. mit Guy Braunstein, Frans Helmerson, Alban Gerhardt, Wolfram Christ, Mihaela Martin und Hillel Zori auftrat.Seit 2015 zunächst stellvertretender Solo-Bratscher der Dresdner Philharmonie, ist er seit der Saison 2016/17 erster Solo-Bratscher. Außerdem ist er Dozent an der Universität der Künste Berlin, wo er Orchesterstudien lehrt und als Assistent von Hartmut Rohde wirkt.

MATAN GILITCHENSKY, geboren in Israel, erhielt seinen ersten Bratschenunterricht im Alter von 15 Jahren bei Lilach Levanon an der Buchmann-Mehta School of Music (Tel Aviv). Dort absolvierte er seinen Bachelor of Music im Jahre 2011. Er setzte sein Studium an der Universität der Künste Berlin bei Hartmut Rohde fort und schloss dieses mit dem Solo-Master ab.Er war Stipendiat der America-Israel Cultural Foundation sowie der Stiftung Freunde Junger Musiker Berlin und ist – als Solist und als Mitglied von Kammermusik-Ensembles – vielfacher Preisträger internationaler Wett-bewerbe u.a. in Deutschland, Israel, Spanien, Italien, Tschechien und der Schweiz.Er nahm an Meisterkursen von Nobuko Imai, Kim Kashkashian, Tabea Zimmermann und Hariolf Schlichtig teil und wirkte bei bedeu-tenden Festivals wie dem Jerusalem Chamber

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tung begeistern das Publikum der „Dresdner Abende“ im Deutschen Hygiene-Museum, der Meißner-Schlösser-Sommerkonzerte sowie bei den regelmäßigen Aufführungen mit dem Dresdner Kreuzchor. Erfolgreiche Konzerte gab es außerdem u.a. mit den Bach-Chören London und Bern, mit Marek Janowski, Rudolf Buchbinder, Ludwig Güttler, Håkan Hardenberger, Andreas Scholl, Peter Bruns, Vadim Gluzman, Ivan Ženatý und Kolja Lessing. Auftritte im In- und Ausland sowie Einladungen zu Festivals künden seit Jahrzehnten vom Renommee dieses Klang-körpers.Mit besonderem persönlichen Engagement widmet sich das Philharmonische Kammer-orchester Dresden auch Programmen für Kinder und Jugendliche.

Das PHILHARMONISCHE KAMMERORCHESTER DRESDEN gehört zu den traditionsreichsten Kammerensembles Dresdens. Es wurde von Dresdner Philharmonikern im Jahr 1969 gegründet und hat sich seitdem einen festen Platz im Musikleben der Stadt (und darüber hinaus) gesichert. Zunächst wurde das künstlerische Profil durch die Dresdner Collum-Konzerte und die Zwinger-Serenaden im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele geprägt, später auch durch die Wiederaufbau-konzerte für die Dresdner Frauenkirche.„Die Tradition wertschätzen und offen sein für das Neue“ – so präsentiert sich das Philharmo- nische Kammerorchester Dresden, das seit 2002 von Konzertmeister Wolfgang Hentrich geleitet wird. Musizierfreude, ein besonderer Klangsinn und ideenreiche Programmgestal-

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1 . V I O L I N E NWolfgang Hentrich

Alexander Teichmann Antje Becker

Annekathrin Rammelt Eunsil Kang

Andreas Winkler

2 . V I O L I N E N Markus Gundermann

Steffen Gaitzsch Andrea Dittrich

Constanze Sandmann Elgita Polloka

Das Philharmonische Kammerorchester Dresden im heutigen Konzert

B R A T S C H E NMatan Gilitchensky Andreas Kuhlmann Harald Hufnagel Henriette Mittag

V I O L O N C E L L I Ulf Prelle

Petra Willmann �omas Bäz

Hans-Ludwig Raatz

K O N T R A B Ä S S E Donatus Bergemann

Carsten Heyder

D R E S D N E R P H I L H A R M O N I E . D E / F R E A KQ U E N CY

OTTO LÄDT EIN …

Philharmonische Familienkonzerte IM DEUTSCHEN HYGIENE-MUSEUM

4. MRZ 2018, SO, 14.30 UND 16.00 UHR

Otto und der Kinderchor Otto fi ndet im Kinderchor einen neuen Freund!

Er versucht sein Bestes, singt sogar mit …

Gunter Berger | LeitungDaniel Haupt | Moderation

Philharmonischer Kinderchor Dresden

24. MRZ 2018, SA, 15.30 UND 17.00 UHR

Otto und die KlarinettenHeute ist die Klarinette dran! Zusammen mit Otto könnt

Ihr erkunden, was die Klarinette für ein Instrument ist, wie ihre schönen Töne entstehen und vieles mehr!

Klarinettenensemble des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden

Klarinettengruppe der Dresdner PhilharmonieDaniel Haupt | Moderation

Eintritt 10 €, Kinder 5 € ab 5 Jahren

Dauer ca. 60 Min.

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IMPRESSUM

DRESDNER PHILHARMONIE

Schloßstraße 201067 DresdenTelefon 0351 4 866 282www.dresdnerphilharmonie.de

CHEFDIRIGENT: Michael SanderlingEHRENDIRIGENT: Kurt Masur †ERSTER GASTDIRIGENT: Bertrand de BillyINTENDANTIN: Frauke Roth

TEXT: Jürgen OstmannDer Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.REDAKTION: Dr. Dennis RothGRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH

BILDNACHWEIS

culture-images/Lebrecht/Royal Academy of Music Coll: S. 3Wikimedia commons: S. 5Marco Borggreve: S. 11, 13Janosch Abel: S. 12

Preis: 2,50 €

Änderungen vorbehalten.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind.

Orchester der Landeshauptstadt

Dresden