70 Jahre Akkordeon-Orchester CHROMATICA
05.05.2019
Das Akkordeon-Orchester CHROMATICA hatte zu seinem 70-jährigen Bestehen zum Konzert in die
Apostelkirche in Velbert-Dalbecksbaum eingeladen. Heinz Schemken, der schon während seiner
langen Amtszeit als Bürgermeister und stellvertretender Bürgermeister der Stadt Velbert, von Anfang
der 1960er Jahre bis Ende der 1990er Jahre, die Chromaticaner mit Begeisterung begleitete und
förderte, saß als Gratulant und Wegbegleiter in vorderer Reihe. Manfred Zenk moderierte zum
siebzehnten Mal das Jahreskonzert der Velberter, bei dem Hits, Ohrwürmer, Evergreens und
legendäre Filmmusiken aus den vergangenen Jahrzehnten im Vordergrund standen und so das
musikalische Schaffen des Orchesters in Ausschnitten Revue passieren ließ.
AO Chromatica 05.05.2019 – Apostelkirche Velbert-Dalbecksbaum – Bild DHV-Ruhr_AF
Neben „Caravans“, aus dem Kinofilm „Der Herr der Karawane“, Tom Jones Greatest Hits und einem
Boney M. Medley, stand an diesem Sonntag auch Musik von Katja Ebstein auf der Play-List. Die
Komposition von Wolfgang Ruß, sieben rhythmische Variationen frei nach Ludwig van Beethovens
"Ode an die Freude" für Akkordeonorchester, sorgte derweil für einen unerwarteten musikalischen
Kontrast.
AO Chromatica 05.05.2019 – Jan-Dieter Oltmanns (Mundharmonika) rechts stehend – Bild DHV-Ruhr_AF
Es gibt kaum ein Musik-Genre, das sich nicht mit dem Klangkörper eines Akkordeon-Orchesters
abbilden lässt. So entführten die Spielerinnen und Spieler das Publikum mit dem Soundtrack von
Ennio Morricone, „Spiel mir das Lied vom Tod“, in einen der großen Western-Klassiker. Jan-Dieter
Oltmanns übernahm hier als Solist originalgetreu den Part des Mundharmonikaspielers und brillierte
mit seiner Mundharmonika derart, dass mancher Zuhörer eine Gänsehaut verspürte, wie damals bei
der Uraufführung im Kino. „In the Mood“, als Inbegriff für Glenn Miller und die Swing-Ära, war in der
Folge ein weiterer Titel, bei dem Jan-Dieter Oltmanns mit seiner Mundharmonika diesmal den
Solopart der Trompete hervorragend abbildete.
AO Chromatica 05.05.2019 – Ingo Roza (Dudelsack) Mitte hinten im Bild – Bild DHV-Ruhr_AF
„Highland Cathedral“, eine der bekanntesten Dudelsackmelodien und zugleich Kulthymne seit
Jahrzehnten, wird erst durch das Instrument der Sackpfeife authentisch. Ingo Roza, Dudelsackspieler
aus Velbert, ließ die Besucher in der Kirche förmlich stramm sitzen, als er die Melodie mit seinem
Instrument intonierte, dabei in Schottentracht durch die Kirche zur Bühne schritt und zusammen mit
dem Orchester den Titel zu einem der Höhepunkte werden ließ.
AO Chromatica 05.05.2019 – Oliver Kruck Xylophon, Jan-Dieter Oltmanns Schlagzeug v.l.n.r. – Bild DHV-Ruhr_AF
„Zirkus Renz“, Ohrwurm und unverkennbares musikalisches Markenzeichen aus der Zirkus-Manege,
setzten die Chromaticaner überzeugend um, Jan-Dieter Oltmanns wechselte jetzt ans Schlagzeug, so
dass Oliver Kruck nun seine Hände frei hatte, um diesen Titel, rhythmisch klatschend vom Publikum
begleitet, als Solist am Xylophon zu vertonen und zu einem weiteren Highlight an diesem Tag werden
zu lassen.
AO Chromatica 05.05.2019 – Apostelkirche Velbert-Dalbecksbaum – Bild DHV-Ruhr_AF
Das Akkordeon-Orchester CHROMATICA hatte sich vorgestellt, trotz ihres runden Jubiläums nur ein
Konzert im „kleinen Kreis“ zu veranstalten. Aber selbst nach 70 Jahren gelang es ihnen nicht, ihr
Publikum so einfach gehen zu lassen. Denn dieses verlangte nach Zugaben von Xylophon, Dudelsack
und Mundharmonika. Nachdem sich die Gäste in der Apostelkirche dann auch noch auf die
Reihenfolge geeinigt hatten, hieß es für die Spielerinnen und Spieler wieder Platz zu nehmen und
alles noch einmal Da capo! Nach der vierten, oder war es vielleicht doch schon die fünfte Zugabe, die
das Orchester, unter der musikalischen Leitung von Andre Lutter, jetzt selber bestimmte, ging es
dann mit flotten Polka-Schritten ab nach Hause.
Andreas Focks
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