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AGQuaAKTIVE UND GESUNDE QUARTIEREUHLENHORST UND RÜBENKAMP

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IM JAHR 2030 WIRD JEDE DRITTE HAMBURGERIN UND JEDER

DRITTE HAMBURGER ÜBER 60 JAHRE ALT SEIN. DIESE ENTWICK-

LUNG STELLT DIE STADT UND IHRE BEWOHNERINNEN UND

BEWOHNER IM BEREICH DER SOZIALEN SICHERUNGSSYSTEME

UND DES GESUNDHEITSSYSTEMS VOR VIELFÄLTIGE NEUE HERAUS-

FORDERUNGEN.

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EINE ZENTRALE AUFGABE AUS SICHT VON FORSCHUNG UND

ENTWICKLUNG SOWIE POLITIK IST ES, ANGEBOTE UND KONZEP-

TE ZU ENTWICKELN UND ZU ERPROBEN, DIE MENSCHEN EINE

AKTIVE UND SOZIALE TEILHABE IN UNTERSCHIEDLICHEN LEBENS-

BEREICHEN IN IHREM WOHNUMFELD ERMÖGLICHEN.

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Mit der sich wandelnden Altersstruktur der Gesellschaft ändern sich die An-sprüche an Wohnung und Wohnum-feld sowie Assistenz- und Versorgungs-strukturen. Immer mehr Menschen wollen so lange wie möglich selbst-ständig in der eigenen Häuslichkeit und in ihrem vertrauten Umfeld ver-bleiben (2). Das Dritte Pflegestärkungs-gesetz der Bundesregierung trägt dem Rechnung, indem es das Ziel verfolgt, „so lange wie möglich den Verbleib in der vertrauten häuslichen und familiä-ren Umgebung zu unterstützen und ein selbstbestimmtes Leben zu ge-währleisten“ (3).

Damit dies gelingt, bedarf es auch struktureller Veränderungen. Überle-gungen hierzu greifen immer häufiger sozialraumorientierte Lebens- und

(1) Statistisches Bundesamt, 2010: Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 2, Wiesbaden (2) Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.), 2011: Wohnen im Alter – Marktprozesse und wohnungspolitischer Handlungsbedarf. Forschungen Heft 147, Berlin(3) Bundesgesetzesblatt Jahrgang 2016, Teil 1 Nr. 65, ausgegeben zu Bonn am 28. Dezember 2016. Drittes Gesetz zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Drittes Pflegestärkungs-gesetz PSG III). (4) Robert-Koch-Institut, 2002: Gesundheit im Alter. Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft 10. Berlin

IMMER MEHR MENSCHEN

SIND IM ALTER AKTIV

UND LEISTUNGSFÄHIG.

DENNOCH STEIGT DIE

ABSOLUTE ZAHL DER

PFLEGEBEDÜRFTIGEN

WEITER AN(1).

2005 2010 2015 2020 2025 2030

4

3

2

1

0

2,1

1,4

0,7

2,4

1,6

0,8

2,9

1,9

1,0

3,4

2,2

1,2

insgesamt

weiblich

männlich

in Millionen

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Pflegebedürftige in Deutschland von 2005 bis 2030 (Status-Quo-Szenario)

Quelle: Statistisches Bundesamt, Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 2, 2010

Versorgungskonzepte auf, deren Ziel intakte Quartiere sind, in denen Bür- gerinnen und Bürger, Kaufleute, Verei-ne, Institutionen und Initiativen unter-einander vernetzt werden und partner-schaftlich zusammenarbeiten. Unter- stützend wirkt hierbei eine sozial nach-haltige Quartiersentwicklung, die Wohn-, Kommunikations- und Versorgungs-konzepte umfasst, alle im Quartier le-benden Menschen einbezieht und de-ren Beteiligung fördert. Außerdem wird dabei das Ziel verfolgt, die Rah-menbedingungen für Gesundheit im Alter und gesunde Lebensstile zu ver-bessern.

Studien belegen, dass körperliche und geistige Aktivität in allen Lebenspha-sen für die Aufrechterhaltung von Ge-sundheit, Selbstständigkeit und Kom-

petenz im Alter von besonderer Bedeutung sind (4). Gesundheitsförde-rung kann hier an den Umweltbedin-gungen ansetzen, wie z.B. bei der Ver-besserung des Wohnumfeldes und der Nachbarschaft. Das physische und psy- chische Wohlbefinden wird zudem

Jan Quast, Geschäftsführer der Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH: „ Der demografische Wandel ist nicht nur eine Herausforderung für das Gesundheitswesen, sondern auch eine große Chance für inno- vative Unternehmen, die Lösungen anbieten, welche die Menschen begeistern und ihnen Hilfe bieten und die zugleich dazu beitragen, die Kostenentwicklung im Pflege- bereich abzumildern. Nachdem wir 2012 bis 2014 im Projekt „Vernetztes Wohnen im Quartier“ vor allem technische Assistenz- systeme in einer einzelnen Woh-nung erprobt haben, können wir jetzt mit Unterstützung der Schiffszimmerer-Genossenschaft eG und PFLEGEN & WOHNEN HAM-BURG in die Fläche gehen, um innovative Angebote für das selbstbestimmte Wohnen im Alter zu entwickeln und zu testen.“

durch Angebote für eine veränderte Lebensweise gesteigert. Dadurch wird Isolation vermieden und soziale Inte- gration gefördert. Beispiele sind ge-meinsame sportliche und kulturelle Veranstaltungen.

n DAS KONZEPT

Durch die Teilnahme an derartigen Angeboten werden sowohl kommuni-kative Fähigkeiten als auch das Selbst-wertgefühl gestärkt. Die zentrale Orien- tierung des gewählten Ansatzes liegt dabei nicht in einer betreuenden, son-dern einer aktivierenden und partizi-pativen Ausrichtung. Dabei gilt es, die Besonderheiten jedes einzelnen Quar-tiers in den Blick zu nehmen. Diese Notwendigkeit ist auch in der Erklä-

rung des Bündnisses zwischen dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und den Wohnungsverbän-den für das Wohnen in Hamburg vom 09.02.2015 berücksichtigt, welche aus-drücklich fordert, neue und innovative Konzepte in den verschiedenen Quar-tieren der Stadt zu erproben, da die unterschiedlichen Strukturen der Stadt- teile in Hamburg Standardlösungen nicht zulassen.

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Ziel des Projekts ist, durch freiwilliges und ehrenamtliches Engagement ein Netzwerk innerhalb der Nachbarschaft aufzubauen, das den Quartiersbewoh-nerinnen und -bewohnern auch im Alter und bei gesundheitlichen Beein-trächtigungen die Teilhabe am gesell- schaftlichen Leben und einen aktiven Lebensstil in vertrautem Wohnumfeld ermöglicht. Ergänzt wird dieses Netz-werk durch gesundheitsfördernde An-gebote im Quartier, altersgerechte Technik-Assistenzsysteme in den Woh-nungen und eine elektronisch unter-stützte Gesundheitsberatung vor Ort.

Das Projekt AGQua bezieht sich in sei-ner Ausrichtung direkt auf diese Erklä-rung und zeigt einen möglichen Weg der Quartiersentwicklung auf. Als ein interdisziplinäres Verbundprojekt an-gelegt, arbeiten hier Partner aus unter-schiedlichen Bereichen wie der Wis-senschaft, der Wohnungswirtschaft und der Pflege mit Unternehmen der Informations- und Elektrotechnologie zusammen.

Im Rahmen des Projektes werden die vielfältigen Ressourcen, die urbane Viertel zur alltäglichen und gesund-heitlichen Versorgung bieten, genutzt. Kurze Wege, eine hohe Besiedlungs-dichte und vielfältige Angebote haben das Potenzial, den Quartiersbewohne-rinnen und -bewohnern einen langen und selbstbestimmten Verbleib in der angestammten Wohnumgebung zu er-möglichen.

Um dieses Potenzial zu nutzen, gilt es, ein umfassendes Quartiersmanage-ment zu etablieren. Dessen Aufgabe besteht darin, die vielfältigen Aktivitä-ten im Quartier zu bündeln, die unter-schiedlichen Akteure zu vernetzen und durch Information und Aufklärung den Bewohnerinnen und Bewohnern einen niedrigschwelligen Zugang zu entsprechenden Angeboten im Quar-tier zu ermöglichen. Dadurch sollen, in Anlehnung an die Vorgaben des Präventionsgesetzes(5), die gesundheit-

(5) Bundesgesetzblatt Jahrgang 2015, Teil 1 Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 24. Juli 2015. Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz PrävG).

liche Kompetenz der Bewohnerinnen und Bewohner erhöht, ihre Souveräni-tät gesteigert und ein gesundes Altern ermöglicht werden.

Zur Projektumsetzung wurden zwei Quartiere im Hamburg ausgewählt, die unterschiedliche Strukturen, Bewoh-nerzusammensetzungen und Infra-strukturausstattungen aufweisen.

Der Stadtteil Uhlenhorst liegt im Bezirk Hamburg-Nord. Uhlenhorst ist ein beliebter Stadtteil und weist seit Jahren steigende Bewohnerzahlen auf. Er wird durch die Mundsburg (Hamburger Straße) in zwei Nach- barschaften geteilt: Uhlenhorst und Finkenau. Beide Nachbarschaften wer-den in das Projekt integriert. In dem

Stadtteil leben ca. 16.000 Menschen auf einer Fläche von 2,2 km2. Etwa 23% der Haushalte bestehen aus allein- lebenden Personen, die 65 Jahre und älter sind. Uhlenhorst ist ein wachsen-der Stadtteil und mit einer guten Infra-struktur sowie reichhaltigen kulturel-len und kommerziellen Angeboten ausgestattet. Auch Dienstleistungen im Bereich des Pflege- und Gesund-heitssektors sind ausreichend vorhan-den. Die ärztliche und fachärztliche Versorgung ist gut. Insbesondere Ge-meinschaftspraxen sind häufig vertre-ten. Mehr als 20 Apotheken sind hier ansässig, zudem gibt es 12 Senioren-wohnanlagen bzw. Altenpflegeheime und ebenso viele ambulante Pflege-dienste.

Das Quartier Rübenkamp liegt am östlichen Rand des Bezirks Hamburg Nord, im Stadtteil Ohlsdorf. In der Länge ist das Quartier 1 km lang und nicht breiter als 500 Meter. Hier leben ca. 8.000 Menschen, davon ca. 2.000 Menschen in knapp 1.000 Wohnungen der Allgemeinen Deutschen Schiffszim-merer-Genossenschaft eG. Der Alters- durchschnitt liegt bei etwa 60 Jahren. Bezüglich der infrastrukturellen Aus-stattung weist das Quartier eine gerin-ge Vielfalt auf. Es gibt eine Grundschu-le, eine Einkaufsmöglichkeit (Discoun-ter), eine Apotheke und eine Zahnarzt-praxis, zwei Kitas, zwei Kirchengemein-den, einen Kiosk, einen Frisör, einen

Fotografen und ein Restaurant. Ein ambulanter Pflegedienst mit Sozial- beratung, eine Begegnungsstätte für erkrankte Menschen und eine Physio-therapiepraxis bilden das gesundheits-bezogene Angebot im Quartier. Auf rund einem Drittel der Gesamtquar-tiersfläche stehen Wohnhäuser der Allgemeinen Deutschen Schiffszimme-rer-Genossenschaft eG. Inmitten die-ses Areals liegt das Gemeinschaftshaus der Wohnanlage, in dem einzelne Angebote wie ein Nachbarschafts- Café, Lesungen, Tischtennis spielen, Gymnastik und eine Fahrrad-Repara-turwerkstatt etc. für die Mitglieder der Genossenschaft stattfinden.

n DAS PROJEKT

n DAS ZIEL

n DIE QUARTIERE

6 | 7 ........................

GEMEINSAM STREBEN DIE

AM PROJEKT BETEILIG-

TEN PARTNER DIE ENT-

WICKLUNG, ERPROBUNG

UND ANWENDUNG EINES

LOKALEN UND SOZIALEN

VERSORGUNGSYSTEMS AN.

DAS PROJEKT VERFOLGT

DABEI EINEN GANZHEITLI-

CHER QUARTIERSANSATZ ,

DER AN DIE ERFORDERNIS-

SE UND RESSOURCEN DES

JEWEILIGEN QUARTIERS

ANGEPASST WIRD.

Nicol Wittkamp, Leitung Organi- sationsentwicklung/Prokuristin von PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH: „ Mit dem Projekt AGQua werden die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben mit hoher Lebensqualität im eigenen gewohn-ten Zuhause geschaffen. Zudem schafft AGQua ein stabiles soziales Netz, welches zusammen mit profes- sionellen Hilfs- und Beratungsleis-tungen den Menschen im Quartier ein Gefühl von Sicherheit gibt.“

Herbert Alfeld, Vorstand, Allge-meine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG: „ Durch AGQua werden rund 2.000 Bewohnerinnen und Bewohner unseres größten genossenschaft- lichen Quartiers am Rübenkamp Nutznießer vielfältiger Angebote. Übereinstimmend mit den Zielen des Projekts wollen wir für jede Lebens- phase ein aktives, selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Daher integriert auch unser Ansatz der Quartiersentwick-lung die Bausteine Technik, Infrastruktur, ambulante Services und freiwilliges Engagement.“

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EIN INNOVATIVES QUARTIERMANAGEMENT, TECHNISCHE

ASSISTENZSYSTEME IN DEN WOHNUNGEN, DIGITALE KOMMU-

NIKATIONSPLATTFORMEN UND APPLIKATIONEN IM ÖFFENT-

LICHEN RAUM SOWIE FREIWILLIGES ENGAGEMENT UND

EHRENAMT FÖRDERN KONTAKTE UND AKTIVITÄTEN IM QUAR-

TIER.

AGQuaDIE UMSETZUNG

WOHNRAUM UND TECHNIK

Aufbau eines digitalen

Nachbarschaft s-netzwerks

INFRASTRUKTUR IM ÖFFENTLICHEN RAUMBarrierefreie Beratungs-

stellen werden in allen Quartierenimplementiert

LOKALE DIENSTLEISTERÄrzte, Therapeuten

und Dienstleister bieten eine

eHealth gestützte Beratung an

FREIWILLIGES ENGAGEMENT

Lokale Sport- undFreiwilligenvereine

werden in die Quartiers-arbeit einbezogen

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n Wohnraum und TechnikDie Allgemeine Deutsche Schiffs- zimmerer-Genossenschaft eG legt im Quartier Rübenkamp in 12 neu entste-henden, barrierearmen Wohnungen die bautechnischen Grundlagen für den Einsatz von technischen Assistenzsys-temen. Dies ist umso wichtiger, da sich in den Wohnungen häufig Barrieren finden, wenn es darum geht, mit kör-perlicher Einschränkung aktiv zu blei-ben. Das Unternehmen Q-Data Service setzt darauf bedarfsgerechte, techni-sche Assistenzsysteme auf.

Zu den notwendigen Grundlagen gehört vor allem eine weitreichende Elektroinstallation in Form umfäng- licher Stromleitungen und bestimmter Sende- und Empfangsmodule, die über Funk ansteuerbar sind (z.B. da-mit ein Fußbodenbelag im Falle eines Sturzes einen automatischen Notruf

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aussendet, ein Fenster per Fernbedie-nung geöffnet oder geschlossen wird oder über einen Präsenzmelder festge-stellt wird, dass niemand mehr in der Wohnung ist, sodass sich Licht und Herd ausschalten).

n Infrastruktur im öffentlichen RaumIn den Quartieren setzen die beiden am Projekt beteiligten Unternehmen PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG und die Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG Quartiermanagerinnen und Quar-tiersmanager bzw. „Kümmerer“ ein. Sie bündeln die professionellen und ehrenamtlichen Angebote im Quartier und fungieren als Schnittstelle zwi-schen Dienstleistern und Nachfragern, leisten Unterstützung und Beratung. In allen Quartieren dienen barrierefreie Beratungsstellen als Anlaufstelle für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Neben einem persönlichen Beratungs-angebot zu sozialen Fragen (wie z.B. Pflegeberatung) können sich die Be-wohnerinnen und Bewohner im Quar-tiersbüro über die technische Mög-lichkeiten der Wohnraumausstattung

Dr. Tilo Böhmann, Professor am Fachbereich Informatik, Abteilung IT-Management und Consulting an der Universität Hamburg: „ Die Digitalisierung ist gerade in der Stadt eine große Chance zur positiven Gestaltung des Zusam-menlebens in den Quartieren. Gelebte Nachbarschaft kann neu gedacht werden, wenn digitale Dienste die gegenseitige Hilfe unter Nachbarn einfach, schnell und sicher vermitteln.“

informieren. Darüber hinaus geben die Quartiersmanagerinnen und Quar-tiersmanager Auskunft über gesund-heitsfördernde und kulturelle Angebo-te im Quartier.

Die Firma Q-Data Service installiert in den beiden Quartieren 15 „Digitale Schwarze Bretter“ (Großbildschirme). Sie dienen ebenfalls dem Austausch der Bewohnerinnen und Bewohner untereinander, liefern eine Übersicht über gesundheitsfördernde Angebote (wie z.B. Nordic-Walking-Treff) im Quar-tier und stellen weitere relevante Infor-mationen für die Bewohnerinnen und Bewohner bereit (wie z.B. Infos über Wetterlage, Notdienste von Apothe-ken, kulturelle Veranstaltungen). Ge-nerationsübergreifende Begegnungs- räume an den Standorten bieten die Möglichkeit, nachbarschaftliche Kon-takte zu pflegen und zu fördern.

Reinhard Heymann, Geschäfts- führer der Q-Data Service GmbH: „ Das Projekt AGQua bedeutet für die Q-Data Service GmbH eine interes-sante Herausforderung im Span-nungsfeld Mensch & Technik. In Zeiten rasant zunehmender Technikentwicklung und Digitalisie-rung bleibt heute schon vielen Menschen die angewandte Nutzung bestimmter Produkte und Lösungen vorenthalten. Für viele heute nicht mehr wegzudenken, ist anderen die Nutzung smarter Lösungen noch weitgehend fremd. Diese Lücke zu schließen, die sinnvolle Einbindung smarter Technologien und deren Anwendungen für einen breiten Nutzerkreis zu realisieren, wird die Aufgabe der QDS im Projekt sein.“

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n Lokale DienstleisterGesundheits- und Unterstützungs-dienstleister (z.B. Therapeuten, Ernähr- ungsberater, ambulante Dienste) so-wie Angebote aus dem sozialen, kultu-rellen und sportlichen Bereich werden in das Projekt eingebunden und ver-netzt. Diese Vernetzungsaufgabe über-nehmen im Wesentlichen die Quartiers- managerinnen und Quartiersmanager. Im Rahmen des Projekts bieten Ärztin-nen und Ärzte in den Quartieren eine eHealth-gestützte Beratung an. Eine von dem Start-up Unternehmen connected-health.eu GmbH entwickel-te Anwendung ermöglicht es dabei, relevante Daten digital zwischen Arzt und Patient auszutauschen. Der Arzt ermittelt den Gesundheitsstatus (Vital-datenmessung wie Gewicht, Blut-

Dominik Bührle, Chief Strategy Officer der Silpion IT-Solutions GmbH: „ Digitalisierung kann Brücken zwi-schen jungen und alten Menschen bauen. Wir freuen uns deshalb, dass wir im Rahmen des AGQua-Projekts an der Entwicklung eines digitalen Nachbarschaftsnetzwerks beteiligt sind. Die von uns entwickelte Nach-barschafts-App ermöglicht es den Bewohnerinnen und Bewohnern schnell und unkompliziert, unter-schiedlichste Unterstützungsange-bote in Anspruch zu nehmen.“

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druck, -zucker) und gibt Empfehlungen für gesundheitsfördernde Aktivitäten (z.B. Bewegungsangebote, Ernährungs-beratung, Physiotherapie). Dabei wird möglichst auf Anbieter und Aktivitäten aus dem Quartier zurückgegriffen, um die Vernetzung aller Akteure noch zu verstärken.

Darüber hinaus können alle Anbieter ihre Angebote über die digitalen Schwarzen Bretter präsentieren.

n Freiwilliges EngagementDas Projekt schafft Voraussetzungen für die Etablierung unterstützender Nachbarschaften in den Quartieren. Ein derartiges Engagement fördert Kontakte zwischen den Bewohnerin-

nen und Bewohnern und unterstützt so den Aufbau von Sozialbeziehungen. In Zusammenarbeit mit dem IT-Dienst-leister SILPION entwickelt die Univer- sität Hamburg dafür eine mobile Appli-kation (App), mit deren Hilfe können die Bewohnerinnen und Bewohner in den Quartieren einfach und schnell mit den Nachbarn in Kontakt treten, sich zu Freizeitaktivitäten verabreden und kleine Unterstützungsleistungen nachfragen bzw. anbieten. Der Zugang und damit die mögliche Nutzung der App stehen ausschließlich den je-weiligen Quartiersbewohnerinnen und Quartiersbewohnern zur Verfügung. Es entsteht ein geschützter Raum, in dem sich vertrauensvolle Austauschbezie-hungen entwickeln können. Dadurch wird ein digitales Nachbarschaftsnetz-

werk geschaffen, das die Kommunika-tion zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern fördert. Zukünftig stellt diese mobile Applikation auch die Schnittstelle zu Dienstleistern (Einzelhändler, Apotheken, Vereine) und gesundheitsfördernden Angebo-ten dar.

Der Einbezug lokaler Sport- und Frei-willigenvereine in die Quartiersarbeit unterstützt diesen Prozess. Die Etablie-rung eines Freiwilligenmanagements ermöglicht es, dass professionelle und ehrenamtliche Unterstützung sowie Betreuung in den Quartieren Hand in Hand gehen können (Bürger- Profi-Mix).

Dr. Johannes Jacubeit, CEO der connected-health.eu GmbH: „ Die Stadt Hamburg ist auf dem Weg national und international eine Vorreiterstellung im Bereich der digitalen Medizin einzunehmen. Wir freuen uns darauf, im Rahmen des Projekts mit der von uns entwickel-ten LifeTime App zur Erfassung, Übertragung und Auswertung gesundheitsbezogener Daten die Arzt-Patienten Interaktion verant-wortungsbewusst ins digitale Zeitalter zu transformieren.“

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Kontakt zum Gesamtprojekt Marcus Falke Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH Projektmanagement Telefon: 040 36138-9404 [email protected]

Eva Mnich Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH Projektmanagement Telefon: 040 36138-9408 [email protected]

Ansprechpartner im Quartier Uhlenhorst

Jens Schweer PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG Projektmanagement Telefon: 040 202 231 72 [email protected]

Ansprechpartner im Quartier Rübenkamp

Michael Foerster Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG Quartiers- und Freiwilligenmanagement Telefon: 040 638 00-230 [email protected]

Das Projekt „AGQua – Aktive und Gesunde Quartiere Uhlenhorst und Rübenkamp“ wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert.

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften führt im Rahmen des Projektes eine Evaluation durch. Hier wird die Inanspruchnahme und der Nutzen nachbarschaftlicher Aktivi- täten in Verbindung mit Gesundheits-beratung und Präventionsangeboten überprüft. Dabei wird der Frage nach-gegangen, inwiefern verschiedene Ak-tivitäten im Quartier zu einer Verbes- serung (objektiv und/oder subjektiv) der Gesundheit und der gesundheits-bezogenen Lebensqualität führen. Insbesondere wird im Sinne der Ge-samtprojektziele evaluiert, inwieweit Pflegebedürftigkeit vermieden und die gesundheitliche Kompetenz sowie die Souveränität der Bewohnerinnen und Bewohner erhöht wurden.

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n EVALUATION n FÖRDERUNG

Dr. Uta Gaidys, Professorin für Pflegewissenschaft an der Hoch-schule für Angewandte Wissen-schaften Hamburg: „ Das Projekt ist ein eindrucksvolles Vorhaben, weil es nicht nur innovative Lösungen für ein gesundheitsbezogenes Quar-tiersmanagement entwickelt, sondern diese Angebote auf Grundlage der Bedarfe der Men-schen, die in den Quartieren leben, entwickelt werden und wir zudem strukturiert untersuchen, ob diese Lösungen tatsächlich die Lebens-qualität der Bewohnerinnen und Bewohnern erhöhen.“

n ANSPRECHPARTNER

Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH Büroanschrift: Schauenburgerstraße 4920095 HamburgPostanschrift: Adolphsplatz 120457 Hamburg Telefon: +49 40 361 38-9400Telefax: +49 40 361 38-9409 E-Mail: [email protected]: www.gwhh.dewww.agqua.de

Herausgeber: Universität Hamburg, Fachbereich Informatik, Arbeitsbereich IT-Management und -Consulting Mittelweg 177 | 20148 Hamburg | [email protected] | www.uni-hamburg.deTelefon: +49 40. 42838 - 0 | Telefax: +49 40. 42838 - 9586 Redaktion: Eva Mnich | Marcus Falke | Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbHDesign: Christiane Lehmann | www.CL-Konzept-Design.de | Druck: print24.com Fotos: Titelbild: IStock@Goodluz | S2+3: Media Server@AndreasVallbracht | Fotolia: S4: @Photographee.euS6: @eyewave, @Kara | S8+9: @StockPhotoPro | S10: @carballo, @Andrey Popov | S11: @saquizetaS12: @Björn Wylezich | S13: @drubig-photo, @Ocskay Bence | S14: @constrastwerkstatt, @jannoon028S15: @Syda Productions Stand: Mai 2017

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WOHNRAUM UND TECHNIK

INFRASTRUKTUR IM ÖFFENTLICHEN RAUM

LOKALE DIENSTLEISTER

FREIWILLIGES ENGAGEMENT

Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH Adolphsplatz 1 | 20457 Hamburg | Telefon: +49 40 361 38-9400 | Telefax: +49 40 361 38-9409

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