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Bachelor-Thesis 2019

[email protected]

▶Gesundheit│Pflege

Patientinnen- und Patientensicherheit bei der SchichtübergabeAline Hänni, Bachelor of Sience Pflege, Vollzeitstudiengang 2016, Bachelor-Thesis 2019

• Bei jeder zehnten Patientin oder jedem

zehnten Patienten tritt während des

Spitalaufenthalts ein unerwünschtes

medizinisches Ereignis auf.1

• Schätzungsweise 80% davon sind auf

Übergabefehler zurückzuführen.2

• Übergaben der Pflege werden im klinischen

Alltag unterschiedlich gestaltet.3

• Die verschiedenen Formen unterscheiden

sich in Bezug auf:3

• Ort der Schichtübergabe

• Kommunikationsart

• Inhalt der Schichtübergabe

Systematische Literaturrecherche in den vier

Datenbanken Medline, Embase, Cochrane und

Cinahl. Die Recherche wurde mit einer

Handsuche ergänzt.

Schlüsselbegriffe: «handoff», «patient safety»,

«nurse» und «hospitals»

Mit Hilfe von Limiten sowie Ein- und

Ausschlusskriterien konnten sechs geeignete

systematische Reviews und eine quasi-

experimentelle Studie eingeschlossen werden.

Fragestellung:

• Welche Form der Schichtübergabe zwischen

Pflegefachpersonen in einem Akutspital

eignet sich in Bezug auf die Patientinnen-

und Patientensicherheit?

Ziele:

• Sensibilisierung bezüglich der Patientinnen-

und Patientensicherheit während der

Schichtübergabe.

• Empfehlungen an die Praxis, wie die

Schichtübergabe optimiert werden kann.

Die Studien weisen qualitativ diverse Mängel auf:

• Kleine und/ oder interdisziplinäre Sample → haben eine geringe

Aussagenkraft und erschweren die Übertragbarkeit der Ergebnisse

auf die Pflege

• Die Heterogenität der Interventionen und der gemessenen

Ergebnissen → lassen keine abschliessende Aussage zu

Die Kombination der Forschungsergebnisse mit den eigenen

Erfahrungen, den lokalen Daten und den Patientinnen- und

Patientenpräferenzen ermöglicht Empfehlungen an die Praxis

abzugeben.

1: Patientensicherheit Schweiz. (2019). Patientensicherheit Schweiz. Retrieved from https://www.patientensicherheit.ch/ 2: Debus, E. S., Heilberger, J., & Grundmann, R. T. (2017). Good Clinical Practice in der Gefäßchirurgie: Springer-Verlag GmbH Deutschland. 3: Blank, A. (2017).

Dienstübergabe in der Pflege : Einführung und Umsetzung im Team. Berlin Heidelberg: Berlin, Heidelberg : Springer Berlin Heidelberg. 4: Mardis, T., Mardis, M., Davis, J., Justice, E. M., Riley Holdinsky, S., Donnelly, J., . . . Riesenberg, L. A. (2016). Bedside Shift-to-Shift Handoffs: A Systematic

Review of the Literature. J Nurs Care Qual, 31(1), 54-60. doi:10.1097/ncq.0000000000000142 5: Mardis, M., Davis, J., Benningfield, B., Elliott, C., Youngstrom, M., Nelson, B., . . . Riesenberg, L. A. (2017). Shift-to-Shift Handoff Effects on Patient Safety and Outcomes. Am J Med Qual, 32(1), 34-

42. doi:10.1177/1062860615612923 6:Pothier, D., Monteiro, P., Mooktiar, M., & Shaw, A. (2005). Pilot study to show the loss of important data in nursing handover. Br J Nursing British Journal of Nursing, 14(20), 1090-1093. 7: Flemming, D., & Hubner, U. (2013). How to improve change of shift

handovers and collaborative grounding and what role does the electronic patient record system play? Results of a systematic l iterature review. Int J Med Inform, 82(7), 580-592. doi:10.1016/j.ijmedinf.2013.03.004 8: Robertson, E. R., Morgan, L., Bird, S., Catchpole, K., & McCulloch, P. (2014).

Interventions employed to improve intrahospital handover: a systematic review. BMJ Qual Saf, 23(7), 600-607. doi:10.1136/bmjqs-2013-002309 9:Müller, M., Jürgens, J., Redaèlli, M., Klingberg, K., Hautz, W. E., & Stock, S. (2018). Impact of the communication and patient hand-off tool SBAR on

patient safety: A systematic review. BMJ Open, 8(8). doi:10.1136/bmjopen-2018-022202 10:

1. Ausgangslage 3. Methode2. Fragestellung und Ziele

4. Ergebnisse

5. Diskussion

Ort Kommunikationsart Inhalt

Patientinnen- bzw. patientennah

• Sturzrate: signifikante (sig.) Reduktion

(kein p-Wert) 5, nicht sig. Reduktion

(Studie 1: von 5.09 zu 4.36 Stürzen pro

1000 Pat./Tag, Studie 2: von 20 auf 13

Stürze nach 3 Monaten, 4 Stürze nach 13

Monaten, Studie 3: von 1-2 Stürze im

Monat zu 1 Sturz in 6 Monaten)4

• Medikationsfehler: reduziert (nach 3

Monaten 10 Fehler weniger).4

• unerwünschte Ereignisse: reduziert4

Patientinnen- bzw. patientenfern

• Keine Ergebnisse bezüglich der

patientinnen- bzw. patientenfernen

Schichtübergabe

Verbal

• Datenverlust: gross (1. Übergabe 26.2%, 5.

Übergabe 0% der Daten wurden übergeben)6

• Wurde als nicht wünschenswert erachtet7

Kombination

• Datenverlust mit Notizen: sig. kleiner

(p<0.001; 1. Übergabe 58.3%, 5. Übergabe

31% der Daten wurden übergeben)6

• Datenverlust mit Übergabeblatt: sig. kleiner

(p < 0.001; 1. Übergabe 96.4%, 5. Übergabe

100% der Daten wurden übergeben)6

Schriftlich

• Handschriftlich

• Elektronisch

• Informationsfluss: Anzahl wichtiger

Informationen wurde erhöht7

• meldepflichtige oder schwerwiegende

Ereignisse: keine sig. Reduktion 5

Strukturiert (Checkliste, Gedächtnishilfe)

• Informationsfluss: wurde verbessert,8 die

Informationen wurden sig. vollständiger

erachtet (kein p-Wert)7

• unerwünschte Ereignisse: wurden zum

Teil sig., reduziert5,7, (p = < 0.001)9

• Vulnerabilität von Checklisten für Fehler:

wurde bemerkt7

• Sturzrate: wurde reduziert5,9

• Mortalität: sig. Reduktion (kein p-Wert)5

• Patientensicherheit: wurde verbessert9

Offen

• Mortalität: nicht sig. Anstieg5

6. Schlussfolgerung

Die patientinnen- bzw. patientennahe Übergabe wird

aufgrund der Forschungsergebnisse sowie den

Patientinnen- und Patientenpräferenzen empfohlen.

Eine schriftliche Komponente kann die Patientinnen- bzw.

Patientensicherheit fördern und sollte unter

Berücksichtigung der lokalen Möglichkeiten implementiert

werden.

Eine Strukturierung des Inhaltes wird empfohlen.

Das jeweilige Instrument sollte den lokalen Gegebenheiten

angepasst werden.

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