Universität Wien
Thema:
AT Proseminar
Ausarbeitungim Rahmen des alttestamentlichen Proseminars
im Fachbereich Alttestamentliche Bibelwissenschaftam Lehrstuhl Prof. Fischer
Themenersteller: Fischer
vorgelegt von: Bernhard [email protected]
Abgabetermin: 17.11.2008
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung...................................................................................................................3
Symbol- & Abkürzungsverzeichnis...................................................................................4
1 Einleitung – Der Prozess des Verstehens.....................................................................5
2 Fragen zum Einstieg – Der Bibeltext...........................................................................7
2.1 Verfügbare Bibeltexte..........................................................................................72.1.1 Der Codex Leningradiensis (L)................................................................72.1.2 Die Qumranschriften (Q).........................................................................82.1.3 Der samaritanische Pentateuch.................................................................82.1.4 Die Spetuaginta und der Masoretentext...................................................92.1.5 Andere Übersetzungen und die Frage, für welche Übersetzung man sich entscheiden soll...................................................................................................9
2.2 Verschiedene Arten von Abweichungen im Text..............................................102.3 Anmerkungen im Text.......................................................................................11
3 Historisch kritische Exegese......................................................................................12
3.1 Vierquellenmodell.............................................................................................133.2 Erzählkranzhypothese........................................................................................143.3 Der Begriff Quelle.............................................................................................143.4 Textanalyse – Texte und ihre Welt (Referat)....................................................153.5 Näheres zum Tiefenbezug, zum Inhaltlichen....................................................163.6 Erzähltextanalyse...............................................................................................163.7 Referat Jenny – Erzähltextanalyse.....................................................................173.8 Rezeptionsästhetik – Esther...............................................................................18
4 Marcus & Ursula – Befreiungstheologische Exegese (Referat).................................20
4.1 Situation in Lateinamerika (Süd-Mittelamerika)...............................................204.2 Exegetischer Ansatz im AT...............................................................................204.3 Ergänzungen Fischers zum Referat...................................................................214.4 Referat von Ursula.............................................................................................214.5 Feministische Exegese – Literaturhinweis........................................................224.6 Tiefenpsychologische (psychoanalytische) Exegese.........................................22
5 Proseminararbeit........................................................................................................23
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Vorbemerkung
Der Verfasser dieses Skripts betont, dass...
1. dieses Skript nicht überarbeitet und korrigiert wurde.
2. es sich nur um eine zusätzliche Lernhilfe handelt und nicht den Besuch der
Vorlesung ersetzt.
3. es keine Garantie auf Vollständigkeit gibt.
4. alle Fehler dazu anregen wollen, selbst zu denken und Vorgegebenes kritisch zu
überprüfen.
Wer sich für das Skript erkenntlich zeigen möchte, sei auf die katastrophale Situation im
Kongo verwiesen, wo Mangelernährung und Hungertod zur Zeit allgegenwärtig ist. Die
Diakonie berichtet darüber auf ihrer Homepage.1 Nehmt euch ein Herz und spendet für
die Diakonie Katastrophenhilfe.
Spendenkonto Diakonie Katastrophenhilfe
PSK 23.13.300 (BLZ 60.000)
Kennwort: Kongo
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Symbol- & Abkürzungsverzeichnis
NT Neues Testament
AT Altes Testament
L Codex Leningradiensis
Q Qumran
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1 Einleitung – Der Prozess des Verstehens
1 Einleitung – Der Prozess des Verstehens
„Geschichtswissenschaft will zeigen, wie es eigentlich gewesen ist“, Leopold von
Ranke über die Geschichtswissenschaft.
„Das was ich mache ist Teil eines Größeren...Ideologien/Gedankengebäude
zerstören...“, aus 2. Korinther 10
Der Prozess des Verstehens:
Fast immer setzt man sich mit Texten und Themen auseinander, ohne dass der
Empfänger wirklich in die Betrachtungen aufgenommen wird. Er geht meist fast unter.
Das die Grundfragen des Proseminars AT und des Proseminars NT fast immer gleich
sind, hat man auf der Universität Wien die Entscheidung getroffen, dass man im
Proseminar AT auch versuchen will, den Empfänger auch zu beleuchten, im NT kommt
dann vor allem der klassische Ansatz zu tragen.
Es gibt verschiedene Ansätze, sich mit der Bibel auseinander zu setzen:
1. Die Fundamentaltheologie im katholischen Bereich fällt in den Bereich
„Themen und ihre Welt“ und sieht das Alte Testament von Neuen Testament her
und liest es unter diesem Gesichtspunkt. Dabei handelt es sich um einen
dogmatischen Ansatz.
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Abb. 1: Verhälntis Thema und Text, Autor und Empfänger
Themen – ihre Welt
Empfänger und ihre Welt
Texte – ihre Welt
Autoren und ihre Welt
1 Einleitung – Der Prozess des Verstehens
2. Auch der heilsgeschichtliche Ansatz ist von dogmatischer Prägung, da man die
Bibel von einem gewissen Grundgesichtspunkt her betrachtet.
3. Der fundamentalistische Ansatz versucht die Texte ohne Widersprüche zu lesen,
man verfällt dabei leicht einer Harmonisierung. Selbstverständlich ist auch
dieser Ansatz dogmatisch.
4. Es kann eine Prägung mit dogmatischem Charakter erfolgt sein, wie etwa durch
das Luthertum, die reformierte Tradition oder den Katholizismus.
5. Der Existenzialismus geht davon aus, dass man den Text auf die eigene Existenz
bezieht. Dabei sollte vor allem die so genannte Bultmann-Schule genannt
werden, die von Entmythologisierung des Textes gekennzeichnet ist. Es kommt
dabei zu einer geschichtlichen Differenz. Selbstverständlich: dogmatisch.
Man sollte sich bei der Beschäftigung mit der Bibel bewusst sein, woher man kommt
und unter welchen Gesichtspunkten man mit den Texten umgeht.
Die Beurteilung im Proseminar erfolgt folgendermaßen: Es muss ein Referat gehalten
werden und die Mitarbeit wird beurteilt. Zudem muss für Studenten der Evangelischen
Fachtheologie eine große Proseminararbeit verfasst werden, die entweder für das NT
oder das AT geschrieben wird. Die Note dieser Arbeit, egal ob AT oder NT, wird
jedenfalls der Beurteilung des Proseminar NT zugerechnet. Die Länge des Referats
sollte 10-20 Minuten dauern.
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2 Fragen zum Einstieg – Der Bibeltext
2 Fragen zum Einstieg – Der Bibeltext
Im Proseminar muss man sich zwangsläufig Fragen, wie die folgenden stellen: Kann ich
den Bibeltext in der ursprünglichen Form eruieren? Was ist überhaupt die ursprüngliche
Form des Textes? Die Bibel besteht heutzutage als Summe mit einer ganz spezifischen
Reihenfolge der Einzeltexte, was nicht ursprünglich so war? Was soll dies erreichen?
Die Kanonproblematik sollte bewusst sein! Bei Betrachtung der
Überlieferungsgeschichte sollte die Frage gestellt werden: Was ist der eigentliche Text?
Gab es vielleicht auch Veränderungen im Text, wie Hör-oder Grammatikfehler?
Wurden Glossen eingefügt?
Die aus diesen Fragen resultierende Aufgabe ist die Textkritik. Man muss über den Text
urteilen und versuchen den ursprünglichsten Text zu finden. Dabei spielt natürlich auch
die Übersetzung eine bedeutende Rolle. In diesem Zusammenhang muss die
Septuaginta genannt werden, die griechisch ist – Ihr Text wurde aus dem Hebräischen
ins Griechische übersetzt – aber sehr alt ist.
2.1 Verfügbare Bibeltexte
Wir verwenden meist die BHS (Biblia Hebraica Stuttgartensia), welche die kritische
Ausgabe der deutschen Bibelgesellschaft darstellt. Eine neue Ausgabe, die BHQ, ist
geplant, jedoch noch nicht gänzlich fertiggestellt. Eine Vorgängerin der BHS war die
BHK, meist die BHK3.
2.1.1 Der Codex Leningradiensis (L)
Der Haupttext der BHS ist der so genannte Codex Leningradiensis (L), aus dem Jahr
1008 nach Christus. Es handelt sich also um einen noch relativ jungen Text, bei dem
man auch die Überlieferungstradition wahrnehmen muss, auch wenn schon damals eine
gewisse Sicherheitsvorkehrung getroffen wurde, indem man nach dem Abschreiben die
Wörter gezählt hat und verglichen hat. Man durfte zudem nicht von schlechten
Schriftrollen abschreiben. Die alten wurden stets verbrannt.
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2 Fragen zum Einstieg – Der Bibeltext
2.1.2 Die Qumranschriften (Q)
Es gibt allerdings auch noch viel ältere biblische Schriften als den (L), welcher im
Kapitel 2.1.1 auf Seite 7 beschrieben wird, allerdings erst seit Qumran. 1947 wurden am
Toten Meer Handschriften entdeckt. Es kursiert die Geschichte, dass ein Hirte in einer
Höhle die Schriften entdeckte, als er ein verlorenes Schaf gesucht hat. Auch wenn man
an dem Wahrheitsgehalt dieser Geschichte zweifeln kann, so zeigt sie doch sehr deutlich
eine andere Wahrheit auf, nämlich die, dass es sich um einen Zufallsfund handelte. Es
sind zahlreiche Schriftstücke aus der Wüste aufgetaucht, bzw. in verschiedenen Höhlen
gefunden worden. Qumran wurde im 1. Jahrhundert nach Christus durch die Römer
zerstört. Die Handschriften stammen spätestens aus dem Jahr 70 n.Chr. Zum Teil sind
sie auch viel älter. Die ältesten Schriften stammen etwa aus dem Jahr 200 v.Chr. Die
C14-Methode und andere wissenschaftliche Techniken dienen dabei der Eruierung des
Alters. Der Forscher Emmanuel Tov ist ein Experte auf dem Gebiet der
Qumranschriften.
Besonders interessant ist eine Jesaja-Rolle, die beinahe ganz erhalten ist. Die Texte
bestätigen die Überlieferungstreue bei der Textverbreitung und Vervielfältigung. Es gibt
war einige Orthographieunterschiede, wie etwa die so genannte Plene-Schreibung,
ansonsten gibt es kaum Unterschiede zwischen Texten. Es ist Fragwürdig ob der
Textteil 7Q5 Teile des Markusevangeliums enthält. Grundsätzlich sind die
Qumranschriften für das NT nicht wirklich relevant. Das NT kommt grundsätzlich aus
der griechischen Tradition, wobei es eventuell aramäische Vorstufen hat. Nennenswert
ist hierbei das Pappiasfragment, das mit dem Matthäusevangelium in Zusammenhang
gebracht wird.
2.1.3 Der samaritanische Pentateuch
Beim Pentateuch ist vor allem auch der samaritanische Pentateuch zu beachten. Es gab
eine eigenständige Gruppe, die über einen langen Zeitraum hin diesen Pentateuch
überliefert. Dieser Text ist auch entlehnbar. Es gibt gelegentlich bewusste theologische
Änderungen, etwa in der Frage, wo man anbeten soll. Es wird angenommen, dass es
etwa im 3./4. Jahrhundert v.Chr. Zu einer Trennung in der Pentateuch-Überlieferung
kam. Manchmal wird die Spaltung auch ins 2. Jahrhundert datiert.
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2 Fragen zum Einstieg – Der Bibeltext
2.1.4 Die Spetuaginta und der Masoretentext
Neben dem hebräischen masoretischen Text gibt es auch einen alten griechischen Text,
die Septuaginta. Die Septuaginta unterscheidet sich vom Text der Masoreten in
gewissen Texten. So ist etwa das Buch Hiob in der Septuaginta länger. Großteils sind
beide Quellen aber übereinstimmend. Die Septuaginta lehnt sich manchmal an den
samaritanischen Pentateuch an, manchmal auch an Qumranquellen und argumentiert so
hin und wieder gegen den masoretischen Text. Aus diesem Grund ist der Vergleich
unabdingbar. „Die Septuaginta“ gibt es übrigens nicht. Es wurde 125. v.Chr der so
genannte Aristheasbrief geschrieben, der im 3. Jahrhundert vor Christus spielt. Er
besagt, dass in der Bibliothek von Alexandria kein Altes Testament vorhanden war und
deswegen Boten nach Jerusalem geschickt wurden, um eines zu besorgen. 72
Übersetzten haben 72 Tage lang übersetzt und sind auf wunderbare Weise zu dem
selben Text gekommen. Diese Legende will bezeugen, dass die Übersetzung so gut wie
das Original ist, worin sich gewisse politische und theologische Intentionen ableiten
ließen. Der hinter der Septuaginta stehende Text ist nicht immer derselbe, wobei es
diesbezüglich auch andere Theorien gibt.
Origines überliefert großteils die Septuaginta. Er hat die so genannte Hexapla erstellt, in
der er sechsmal den biblischen Text nebeneinander gestellt hat, nämlich auf Hebräisch,
Hebräisch in griechischen Buchstaben (Umschrift), den Text der Septuaginta und drei
weitere griechische Versionen (Symmachus, Aquila und Theodotion). Origines
vergleicht die verschiedenen Texte schon und gibt durch Zeichen in den Texten
Unterschiede, Ergänzungen und Auslassungen an. Diese Zeichen sind: -; /. *
2.1.5 Andere Übersetzungen und die Frage, für welche Übersetzung man sich entscheiden soll
Für die Christenheit wurde das Griechische wichtig, allem voran die Septuaginta. Das
Hebräische tritt zurück. Andere griechische Übersetzungen haben einen gewissen
Hintergrund. Die syrische Peschitta ist auch eine wichtige Quelle. Man muss zwischen
den verschiedenen Texten und Übersetzungen stets abwiegen, wobei nicht die Quantität
der Übersetzung, sondern die Qualität entscheiden soll. Bein NT gibt es durchaus auch
Gruppen die dies anders halten. Folgende Angaben sollten in diesem Zusammenhang
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2 Fragen zum Einstieg – Der Bibeltext
noch erläutert werden: Die Angabe ms bedeutet, dass es nur eine Handschrift für diesen
Textteil gibt, mss bedeutet folglich, dass es mehrere Textbelege für diese Stelle gibt. Die
Angabe pc macht klar, dass es nur wenige Belege für diese Überlieferung gibt.
Vor ca. 300 Jahren hat Johann Albrecht Bengel aus Thübingen Regeln fixiert, die helfen
sollen den „besseren“ Text herauszufinden:
1. Die schwierige Lesart ist die wahrscheinlichere. Dies gilt allerdings nicht für
Sachinformationen.
2. Die kürzere Lesart ist die wahrscheinlichere. Damit meint er, dass
Anmerkungen, Erklärungen wie etwa die Ergänzung „Als die Propheten noch
Seher genannt wurden“ meist nachträglich hinzugefügt werden. Dies gilt nicht
für Fehler wie etwa Doppelschreibungen.
2.2 Verschiedene Arten von Abweichungen im Text
Es gibt im Grunde zwei verschiedene Arten von Abweichungen, nämlich a)
unbeabsichtigte, die durch Fehler beim Hören, Lesen und Schreiben zustande kommen
und b) beabsichtige, die etwa auf theologische Änderungen abzielen.
Unbeabsichtigte Fehler sind etwa:
1. Konfusion – wenn zwei Buchstaben verwechselt werden, wie etwa statt אמר
;אמד
2. Zusammenziehung von zwei Buchstaben
3. Transposition – wenn die Abfolge von Buchstaben vertauscht wird
4. Haplographie – wenn ein Buchstabe doppelt geschrieben werden muss, aber nur
einfach geschrieben wird, wie etwa י�תב statt י�תב�ב
5. Dittographie – wenn zweimal statt einmal geschrieben wird
6. Homoioteleuton – wenn das Ende gleich ist, der Anfang jedoch anders und
deswegen ein anderes Wort entsteht
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2 Fragen zum Einstieg – Der Bibeltext
7. Homoioaretor – wenn das Wort vorne gleich lautet, hinten aber anders
8. Wortabtrennung, wie etwa in Amos 6/12: ננקרימ – Es stellt sich hier die Frage
ob, es ein Singular oder ein Plural Wort ist, denn man könnte die Pluralendung
auch als lesen, also als Meer. Dies würde mehr Sinn machen, da man das ימ
Meer nicht pflügen kann, was ebenso eine negierte Antwort hervorrufen würde,
wie der erste Satzteil.
2.3 Anmerkungen im Text
Häufige Anmerkungen sind:
1. Qetif und Qere - geschrieben/gelesen – Der heilige Text wollte nicht verändert
werden, deswegen versuchte man Andeutungen zur Klärung der Stelle zu
machen.
2. Qetif velo qere - es soll etwas gelesen werden, was gar nicht geschrieben wurde.
Ein Beispiel findet sich in 2.Samuel 8,3. Das Wort Euphrat soll ergänzt werden.
3. Qere velo qetif – es steht etwas geschrieben, soll aber nicht gelesen werden.
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3 Historisch kritische Exegese
3 Historisch kritische Exegese
Mithilfe der historisch-kritischen Methode versucht man hinter den Text zu kommen.
Man fragt nach dem ursprünglichen Aussagegehalt. Dabei geht man davon aus, dass
Texte ihren Sitz im Leben verändern können, sodass der vorliegende Text ein anderer
ist, als der ursprüngliche. (Gen 22, Bindung Isaaks – Hier gibt es verschiedene Thesen
im Verständnis; geht es ums Menschenopfer, oder um die Glaubensprüfung?1)
Hypothetische Quellen2 sind etwas sehr Fragiles, sie werden heute sehr hinterfragt. Man
sucht eher tatsächlich existierende Schriftstücke.
Früher ging man von Jahwist, Elohist, Deuteronomist, Priesterschrift aus, heute wird
diese Quellentheorie eher hinterfragt. Die Fragestellung, woher die biblischen Schriften
ihre Quellen her haben ist wichtig und soll verstanden werden.
In späteren Texten, wird es spannend, zu fragen, ob man sich auf einen bekannten, oder
unbekannten Text bezieht. In Chronik passieren Verweise auf Könige und umgekehrt.
Hier hat man den Eindruck, dass der eine biblische Text schon vorhanden war und der
andere auf diesen zurückverweist. Hier stellt sich die Frage der Redaktionskritik.
Wir haben drei Formen von Quellen:
1. Vorliegende biblische Bücher (Bücher, die sich auf andere Bücher beziehen)
2. Nicht mehr vorhandene, aber im AT erwähnte Bücher (Bundesbuch etc. etc.)
3. Quellen, die Teil der Erklärung der Textgeschichte sind.
1 Vgl. Richter: Geschichte mit Jephta!2 Es gibt Quellen, die als Quellen angegeben sind (Verweise auf Quellenschriften). Es gibt Hinweise auf
Quellen, die nicht mehr als Text vorliegen. Erster Hinweis in der Bibel (Gen 5,1): Das Buch Adams. Eine weitere Quelle in der Bibel wäre der Dekalog, bzw. v.a auch das Bundesbuch, das verlesen wird. In der Bileamsgeschichte (Num 21,14) gibt es das Buch der Kriege des HERRN. Ein weiteres ist das Buch der Redlichen, bzw. das Bogenlied.
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Abb. 2: Historisch-kritische Methode
Text WirHKM
3 Historisch kritische Exegese
Manche bekommen gerade damit Schwierigkeiten, dass sie glauben, dass die Gültigkeit
der Schrift durch die verschiedenen Quellen außer Kraft gesetzt wird. Es stellt sich
zudem die Frage nach dem Kanon, der nicht identisch ist (!). Für eine
Glaubensgemeinschaft ist ein Textkorpus das Bezugsobjekt, der dann als Gotteswort,
was immer das dann auch heißt, angesehen wird.
ad Abbildung oben: Die Frage nach der verlorenen Gültigkeit des Textes würde
bedeuten, dass man nur noch die Methode sieht und der Text (zweiter Kasten) aus den
Augen gerät.
[Fabian Oppolzer hält sein Referat über Literarkritik, literarkritische Methoden,
Formkritik und Formgeschichte3]
Warum unterscheidet man Gen 1, 2 (Schöpfung) in zwei Quellenteile? -
Unterschiedlicher Gottesnahme, sie sind aufeinander bezogen (Begriff wird
aufgenommen) – Zweiter Bericht beschreibt fokussiert auf den Garten, auf das, was
zwischen Gott und Mensch geschieht. Der erste meint das Gesamtganze.
Was macht man mit Erzählschemata, die immer wieder auftauchen (z.B. Patriarch zieht
in ein fremdes Land und gibt seine Frau als seine Schwester aus). Literarkritik stellt fest,
dass hier ein Text mehrfach überliefert ist (Dubletten, Tripletten).
„Sitz im Leben“ ist ein Fachbegriff – Wo hat der Text seinen soziologischen Rahmen?
3.1 Vierquellenmodell
Im 18. Jahrhundert wurden die Texte beobachet, vor allem der Schöpfungsgeschichte.
Es kam zur Beobachtung des Wechsels des Gottesnamens. Diese Beobachtung gab den
Anstoß zur Quellenscheidung. Elohist (E) und Jahwist (J) waren die Bezeichnungen für
diese beiden Quellen. Die Beobachtung von Deuteronomium kam dazu (zweites Gesetz,
Wiederholung). Schließlich kam auch noch die Priesterschrift (P) dazu, was der
Überhang war. Ursprünglich wurde P als älteste Quelle angesehen, weil die
Bundesschlüsse dazu gerechnet worden. 1869 wurde dieses Verständnis gekippt.
3 Anmerkungen von Fischer: 1) Kapiteleinteilung – Entspricht nicht immer den eigentlichen Texteinheiten. Frage: Warum, hat man dennoch so eingeteilt? - Gen. z.B. Ruhe bekommt ein eigenes Kapitel.
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3 Historisch kritische Exegese
Plötzlich war die Priesterschrift die jüngste4.
„Die Propheten sind älter als das Gesetz, die Psalmen sind älter als beide.“ [relativ frühe
Feststellung]
3.2 Erzählkranzhypothese
Sie gibt den Traditionen viel Gewicht und schwächt das Quellenmodell. Man geht von
Redaktionen aus, die zusammengefasst haben.
3.3 Der Begriff Quelle
... ist fragwürdig. Man nimmt dies ja nur an. Es handelt sich um hypothetische Quellen.
Rentdorf meinte, dass die Urgeschichte separat behandelt werden müsste. Hier gibt es
ganz frühe Überlieferungen aus anderen Räumen, die eventuell mit leichten
Überarbeitungen en bocke aufgenommen wurde. Die Frage, wie kann etwas überliefert
worden sein ist wichtig. Die Urgeschichte spielt im mesopotamischen Raum.
Hausübung: Gen 22; Leittext für unsere Analyse; Text, den wir schon übersetzt haben,
auf diese Schritte, die wir behandelt haben, befragen. Max. 3 Seiten schreiben. 1,5
Seiten sind auch okay. Selbstständig arbeiten und befragen. BKAT (Biblischer
Kommentar zum Alten Testament – große, blaue Reihe).
Übung: Genesis 25, 19; ab 21 beginnt etwas Andres. Vorher gibt es mehr Personen;
Vers 19 und 20 soll Priesterschrift sein; typisch dafür sind die Genialogien; ab Vers 21:
andere Quelle, J zugeordnet. Es handelt sich jedenfalls um eine ältere Erzählung. Dies
ist das Geschlecht/die Geschichte (typische Formel, die P zugeschrieben wird). Es wird
die Gattung der Erzählung beobachtet. Auch eine direkte Rede. Es gibt ein
Geburtsorakel (Ankündigung). Wo gibt es weitere Geburtsorakel, wäre eine wichtige
Frage. Das Motiv der Unfruchtbarkeit ist ein wahnsinniges wichtiges Motiv im alten
Testament. Die beiden konkurrierenden Brüder sind ein wichtiges Motiv. Das Motiv der
Namensgebung taucht auf, das aber vermutlich schwächer ist. Wie könnten die beiden
4 Details zum Absatz selbst erarbeiten, feststellen.
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3 Historisch kritische Exegese
Quellen zusammen gebracht werden, wenn es sie gibt.
[Die Übung zu Gen 22 wird verglichen]
3.4 Textanalyse – Texte und ihre Welt (Referat)
Gegenstand: provisorisch abgegrenzter Text in seiner Gestalt; auch übersetzte Texte
können Gegenstand der Textanalyse sein.
Ziel: synchrone Wahrnehmung und Beschreibung des Textes; den Text „zur Sprache
bringen“; die Literarkritik wird vorbereitet;
3 Ebenen: a) Zeichenebene, b) Formebene, c) Ausrucksebene
FRAGEN: Was ist die Oberflächenstrukur?
Was sind Tiefenstrukur, Kohärenz/Inkohärenz
Primat der Thematik
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Abb. 3: Textanalyse
Tiefenstruktur
Text
Zeichengestalt
Oberflächenstruktur
Textthema
3 Historisch kritische Exegese
textinterne und textexterne Verweise
Tiefenstrukur/Kohärenz:
3.5 Näheres zum Tiefenbezug, zum Inhaltlichen
[Handouts, die die Folien zeigen, werden ausgeteilt]
Hausaufgabe: 2 Texte. Gen 22, Erstellen Sie für die zweite Hälfte 11-19, eine Liste der
Satzformationen. Gen 25 (S.84 im Buch), 19-26; Erstellen sie Proposition und
Makroproposition nach Themen.
3.6 Erzähltextanalyse
Fokussierung, nicht bloß Textanalyse. Bibel erzählt sehr viel, deswegen ist diese
Methode sehr gut meist anwendbar. Bei Gesetzestexten ist diese Methode nicht wirklich
anwendbar. Es gibt Geschichtspsalmen (Psalmen, die das Handeln Gottes erzählen),
aber auch Sprichwörter mit Glaubens- oder Lebenserfahrung ohne Erzählung. Oft sind
aber auch in kürzeren Texten (Sprüche) Erzählungen eingebunden.
Die Methode wurde in den Literaturwissenschaften entwickelt. In der Theologie hat man
duch Gunkel die Gattungsanalyse hervorgearbeitet.
Erzählungen sind eine Gattung. Man muss aber aufpassen, dass man nicht zu allgemein
bleibt. Gerade Familiengeschichten haben als Erzählungen eine starke mündliche
Tradition. Auch bei Genialogien ist dies so. In manchen Kulturen weiß man ca. 20
Vorfahren (Afrika). In Europa ist dies so nicht üblich. Der Sitz im Leben verändert sich
dadurch. Er kann Familie sein, wenn Mündlichkeit wichtig war. Erzählen ist ein
mündliches Geschehen. Das Erzählte liegt aber schriftlich vor. Wenn Texte schriftlich
entstanden sind (vorher nicht mündlich), dann kann der Sitz im Leben der Hof sein.
Umdeutungen auf eine Person sind auch möglich (David und Goliat?). Der
Wahrheitsbegriff ist also ein anderer. Es gibt in Erzählungen manchmal fiktionale
Merkmale (Fiktionseinleitung) („Es war einmal“). Fiktionseinleitung sind für manche
umstritten, weil für manche Fiktion nicht existiert.
Bsp. Der Prediger (HaKohlet) schlüpft in die Rolle des Königs Salomo. Diese Rolle
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3 Historisch kritische Exegese
wird im dritten Kapitel verlassen. Ein anderes Beispiel wäre Jona: Kap 4 –
unrealistische Züge. Wunder müssen nicht als fiktiv gelten. Dies ist eine andere Ebene.
Hier spielen andere Weltvorstellungen mit. Es wird historisch geschildert. Es kann auch
eine Erzählung fiktiv sein, die nichts Unglaubwürdiges an sich hat.
Man unterscheidet Fiktion a) als Textelement und b) als Resultat von der
Glaubwürdigkeitsfrage nach modernen Maßstäben
3.7 Referat Jenny – Erzähltextanalyse
Differenzierter Erzählungsbegriff a) Geschichte b) Plot c) Erzählereignis (Utschneider:
Definition der Begriffe)
Ergänzungen auf der Mitschrift vermerkt; wichtig ist auch noch die
Fokalisation/Fokalisierung (Fokus). Verben des Wahrnehmens oder „Siehe“ sind hier
wichtig. („Siehe, Abraham hob seine Augen und sah...“). Mitsicht ist wichtig; Gen
12,14: Und die Ägypter sahen, dass sie sehr schön war. Gibt eine zusätzliche
Perspektive. Übersicht, Außensicht, Mitsicht – Vgl. auktorial, personal, etc
Glaubensaussagen über Gott: zeugnishaft (Lied Jonas im Bauch, Träume), berichthaft,...
Welche Konzeption steckt dahinter? Welche Wertung nimmt der Erzähler ein?
Weltsicht? Zu welchen (Un)Gunsten wird beschrieben („point of interest“). Vgl.
Volkszählung und Tempelbau („Die Sache war böse in den Augen Gottes“).
Konzeption ist der Zugang des Erzählers.
Conceptional point of view (Weltsicht, Weltsicht Israels): Moses Weltsicht, die
Befreiung, kommt im Exodus zum Ausdruck.
Point of interest: Mose will das Volk herausführen, Pharao hat Desinteresse.
Conceptional point of view ist das Übergeordnete. Point of interest ist innerhalb.
Vgl. Josephsgeschichte: Israel liebte Joseph mehr als alle seine Söhne. Hier wird der
bevorzugte Sohn als point of interest deutlich. Danach perspektive der Söhne. Hieraus
wird der Konflikt entwickelt.
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3 Historisch kritische Exegese
Buchhinweis: „Wie die Bibel erzählt“, Shimon Bar-Efrat - Querlesen
Frequenz meint, wie oft etwas erzählt wird. Wir einmal erzählt, was einmal passiert ist.
Wird mehrfach erzählt, was mehrfach passiert ist. Wird mehrfach erzählt, was einmal
passiert ist.
Welche Figuren sind ausgereifte Figuran, welche sind nur karikiert.
3.8 Rezeptionsästhetik – Esther
Fragen nach dem Autor weren zurückgestellt. Der empirische Autor ist nicht mehr
greifbar. Der Modellautor ist der implizierte Autor. Implizierter Leser: direkt
angesprochen; sind nicht wir.
Umberto Eco ist im Bezug auf dieses Kapitel sehr wichtig.
Vorgeschichte der Rezeptionsästhetik: Man macht sich über das Zeichen des Textes
Gedanken. Was löst der Text bei mir aus? Man unterscheidet zwischen Bezeichnendem
und Bezeichnetem (Signifikanz und Signifikat). De Saussure macht dies anhand eines
Baumes. Eine biblische Begrifflichkeit wäre etwa Mose. Es kommen unterschiedliche
Geschichten bei verschiedenen Menschen zum Vorschein. Dies prägt die Rezeption. Die
Assoziationen sind Teil der eigenen Rezeption. Wenn man solche Begriffe
aufschlüsselt, kann man nach Analogien fragen, wodruch etwas mitschwingt. (Analogie
der Synonymie: Kuss: Schmatz, Busserl, etc.) Wenn man sich überlegt, welche Küsse es
gibt (Bruderkuss, Hochzeitskuss, Zungenkuss, etc.), ergibt sich Ähnliches. Naschaq
(hebr) heißt küssen, vom Laut her kann anderes mitklingen. Nescheq ist die Waffe. Hier
können Assoziationen bestehen. Vielleicht klingen auch die Wortstämme mit. Der
Kontext hängt auch damit zusammen (Lesekompetenz). Welche Funktion hat das
Küssen? Im Orient findet man Küssen vorallem dabei, wenn Menschen den Boden oder
Füße küssen. Es gibt auch Küsse der Freundschaft. Wenn also so ein Begriff vorkommt,
schwingt also häufig etwas anders mit. Bei Begrüßung und Verabschiedung spielt er
auch eine Rolle. Der Kuss als Zeichen der Liebkosung kommt kaum vor (Hohelied und
Verführungskünste der Hure). Bei der Suche nach der Analogie muss man fragen: Wo
gibt es Texte, die das gleiche aufnehmen, aber anders bedeuten (indirekte Analogie.)
Anhand des Beispiels Kuss: „Dein Gaumen ist wie der beste Wein“. Hier kommt das
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3 Historisch kritische Exegese
Wort nicht vor, aber es geht um dasselbe.
Die ästhetische Dimension (Wahrnehmung) meint etwas anderes als die wertende
Bezeichnung, dass etwas ästhetisch ist. Es geht darum, wie man sich mit dem Text
identifiziert.
Hausübung: Weiter überlegen; Hiob Kap 1,1-5; und 42, 10-17; Rahmenhandlung.
Notizen machen. Zwei Schritte der Rezeptionsästhetik (1. Fragestellungen der
Rezeptionsästhetik, Identifikation – karthartisch, sympathetisch; 2. Erzähltext befragen,
stroy, plot, Erzählereignis – Jenny! Raster, Arbeitsfragen 183-186). Zuerst Fragen des
Auslösens (Selbstreflexion), dann Erzähltextanalyse (Raum, Zeit, Figuren, plot, story,
etc. etc.). Fragestellungen im Buch (183f) abarbeiten. Nicht mehr als 5 Seiten, 3 Seiten
sind auch gut. Für die Übung ist es wichtig, die einzelnen Unterpunkte zu behandeln.
Fließtext vermeiden. Schon fortlaufend, aber gegliedert. Halbsätze gehen in Ordnung.
Die sechsfache Unterteilung (Zuordnung des Erzählers) auch versuchen. Artikel
durchlesen, bevor man den Hiobtext bearbeitet.
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4 Marcus & Ursula – Befreiungstheologische Exegese (Referat)
4 Marcus & Ursula – Befreiungstheologische Exegese (Referat)
4.1 Situation in Lateinamerika (Süd-Mittelamerika)
Armut spielt eine große Rolle. 15% sind Arbeiterklasse, 5% reich, der Rest sehr arm.
Der Ansatz, der Bevölkerung Geld zu transferieren, funktioniert so nicht. Es geht
weniger um eine Entwicklungsarbeit, sondern um eine Befreiungstheologie.
4.2 Exegetischer Ansatz im AT
Wir neigen dazu, diesen Ansatz als unwissenschaftlich abzustempeln. Das
Gottesverständnis geht von einem allmächtigen Gott aus, der sich vor allem für Arme,
Entrechtete und Schwache einsetzt. Für die Armen ist JHWH vor allem der
Befreiungsgott. In Exodus wird zum ersten Mal der Name Gottes offenbart. JHWH hat
das Attribut des Befreiers (Ich habe dich herausgeführt aus Ägypten). Der
Befreiungsgott stellt rund um seine Tat seine Gebote auf.
Der Exodus hat das Volk Israel eigentlich erst geschaffen. Er ist auch das zentrale
Thema des Pentateuch. Die Landverteilung funktioniert reibungslos. Es gibt keine
Unterdrückermacht, die Einfluss ausübt.
Wer sich zu JHWH bekennt, muss sich gewissen Regeln unterwerfen (Beschneidung; es
ist wichtig beschnitten zu sein). Der Exodustext wurde im 5 Jh. vor Christus
geschrieben. Die bäuerliche Struktur hat sich in eine monarchische und priesterliche
Strukturen entwickelt. Die Monarchie im Angesicht ist deswegen schwierig, weil
eigentlich JHWH König über das Volk sein sollte.
Wenn es das Volk immer schon gegeben hat, dann ist das revolutionäre Element nicht
so stark. Dann ist es nur JWHW der sein Volk wieder herausführt.
Die Befreiungstheologie geht davon aus, dass immer wenn der Pharao uneinsichtig war,
Gott bestraft. Nach der priesterlichen Tradition geht es darum, dass Gott von Anfang an
sein Herz verstockt hat, um zu zeigen, dass JHWH so viel größer ist.
Israel wurde von den benachbarten Völkern bedrängt.
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4 Marcus & Ursula – Befreiungstheologische Exegese (Referat)
[zum weiteren Verlauf des Referats siehe Handout]
4.3 Ergänzungen Fischers zum Referat
Was ist das zentrale Thema eines Textes/der Bibel? Diese Frage wird in der
Befreiungstheologie mit dem Exodus beantwortet. Fischers Frage, stimmt das? Ist der
Exodus Kernelement des AT? Wir sagen, nein – Es ist nur ein Teil eines Größeren. Was
wäre eine Theologie der Versöhnung? Befreiung muss auf Versöhnung zielen, dies wäre
eine mögliche theologische Antwort. In Südafrika wurde dies so gemacht. Es konnte
nicht alles geahndet werden. Die Wahrheit ist ans Licht gekommen, man wusste, was
passiert ist und man setzt sich aktiv für Frieden in der Gesellschaft ein. Im Grund wird
eine Angleichung angestrebt. Dies teilt auch marxistische Züge.
Früher sprach man von der Befreiungstheologie als „Option für die Armen“. Man trat
von außen hinzu, quasi wie JHWH. Das neuere Denke wäre die „Option mit den
Armen“. Hier wird der Unterdrückte wahrgenommen. So findet heute etwa gut
Entwicklungshilfe mit. Man spricht heute ja auch von Entwicklungszusammenarbeit,
nicht mehr von Hilfe von außen.
Wenn Versöhnung Kernelement ist, dann kann Wertung (auch Mann – Frau, etc.) fallen.
4.4 Referat von Ursula
[siehe Handout]
Hausübung: Amos, Kap 5: Schwerpunkt Verse 11 und 12; aber von 4-13 anschauen;
Fokussieren auf 11 und 12!!! Frage nach befreiungstheologischem Potential!!! Suchen
Sie nach einem Ort in Europa (heute oder in die Vergangenheit!) , von dem aus man den
Text lesen kann. Eigene Situation (!) wäre super (eigenes Umfeld, fremdes Umfeld) es
geht um situatives Umlesen; kulturell-soziologischer Transfer soll bearbeitet werden;
Rezeption/Wirkungsgeschichte; (Siehe Handout). Nichts Schriftliches zur
Wirkungsgeschichte ausarbeiten.
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4 Marcus & Ursula – Befreiungstheologische Exegese (Referat)
4.5 Feministische Exegese – Literaturhinweis.
Irmtraud Fischer „Gottesstreiterinnen“.
4.6 Tiefenpsychologische (psychoanalytische) Exegese
JHWH wird dabei als Mensch verstanden, mit Tendenzen nicht ehrlich zu sich selbst zu
sein und menschlich zu sein.
Antwort auf Hiob – Jung: Es wird aus tiefenpsychologischer Sicht erklärt, warum
JHWH dem Satan erlaubt, Hiob zu prüfen. Wenn es wahr ist, dass Gott Hiob völlig
vertraut, dann wäre es logisch, Hiob zu verteidigen. JWHW denkt nicht daran. Er tadelt
auch nicht Satan. Er duldet das Unrecht wissentlich.
Bund mit Israel lockern?????? JHWH ist seiner eigenen Treue unsicher geworden.
Historisch-kritische Methode nicht angewandt. - Diese muss immer zuvor angewandt
werden. Die Tiefenpsychologie muss in die Handlungen von Personen des AT
einbezogen werden.
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5 Proseminararbeit
5 Proseminararbeit
Wichtig ist, dass man der Rezeption nachgehen soll. Die Rezeptions- und
Wirkungsgeschichte ist sehr wichtig. Texte können im NT wieder aufkommen, sie
waren aber auch in der frühen Kirche, in der Reformation etc. wichtig. Interessant ist
auch die Frage, die der Text im Judentum verstanden wird.5
Die Arbeit selbst. Es gibt die große und das kleine. Wir (Theologen) müssen die große
schreiben. Im WS steht das neutestamentliche Proseminar an. Man hat danach die Wahl.
Im Juni 2009 muss man fertig sein. Man hat 5 Monate Zeit zum Schreiben.
5 Mischna und Gemara führen zum Talmud. Targum sind frühe aramäische Übersetzungen des AT. Diese wurden ebenso interpretiert wie die hebräischen Texte etc. etc.
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