Messebericht
Sensor ’99
B 04654 Nr. 25 21. Juni 1999 DM 8,50
LEASING
DL-VORSTANDSMITGLIED WESTEBBE:
„Wachstumsträgersind neue Produkte“
Weitere Themen:
Klimatechnik
Automatisierung
Energietechnik
Fluidtechnik
C-Technik, Software,Kommunikation
Management
MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de
Das Geschäft mit Maschinen und Anlagen wird
individueller und damit anspruchsvoller. Es gilt, den
Kunden mit exakt auf seine Bedürfnisse abgestimm-
ten ressourcenschonenden und flexiblen Lösungen
zu bedienen. Doch das bedingt höhere technische
Kompetenz und damit mehr Ingenieure in den einzel-
nen Unternehmen. Genau in diesem Punkt hapert
es, denn auf dem Arbeitsmarkt gibt es sie nicht
mehr, zumindest nicht in ausreichender Anzahl.
Als die Industrie – allen voran die Großkonzerne –
vor einem halben Jahrzehnt ihre Finanzlage durch
Entlassungen verbesserte und dabei ihre teuren
„Eierköpfe” in großer Zahl in die Frührente schickte,
ging vielen jungen Menschen ein Licht auf: Ein tech-
nisches Studium wollten nur noch wenige beginnen.
Und so kam es, wie es kommen mußte: 25 000 Inge-
nieure werden in den nächsten drei Jahren allein
in den Tätigkeitsfeldern des deutschen Maschinen-
und Anlagenbaues fehlen. Das sind bei einem
Bestand von 114 000 in diesen Branchen satte
22 Prozent. In den anderen Wirtschaftszweigen liegt
der Fehlbestand laut einer von der Stiftung Impuls
beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Auftrag
gegebenen Umfrage ebenfalls bei 22 Prozent und bei
den Dienstleistern gar bei 27 Prozent.
Die Lage an sich ist also schon prekär genug. Aber
sie wird noch verschärft durch die Rekrutierungs-
bemühungen der Konzerne – jetzt zunehmend aus
der Automobilindustrie. Sie können mit ihren üppig
ausgestatteten Personaletats und einem – modern
„Recruiting" genannten – Angebot die Absolventen
bereits in den Hochschulen umgarnen und auf ihre
eigene Leimrute locken. Allein Audi wird sich die
Nachwuchswerbung in den nächsten fünf Jahren
glatte 100 Millionen Mark kosten lassen. Mittelstän-
dischen oder gar kleinen Maschinen-
bauunternehmen geht da freilich die
Luft aus. Ihnen bleibt wohl nur die
Möglichkeit, durch persönliche Kon-
takte innerhalb ihres Wirkungskreises,
zum Beispiel am Standort und vor
allem bei Studenteneltern im Betrieb,
um den begehrten Nachwuchs zu wer-
ben. Frühzeitige Personalplanung
kann zudem helfen, Engpässe künftig
besser zu meistern.
Maschinenmarkt
LEITARTIKEL
Ingenieurlückeals Risiko
HELMUT GRÖSSL
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 3
4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
Leitartikel
Helmut GrösslIngenieurlücke als Risiko 3
Unternehmen und Branchen
Wir über uns 6Flüssiggasbranche optimistisch 8Internet-Telefonie wächst gewaltig 9Kommentar: Weniger ist oft mehr 9Korrespondentenbericht:Verpackungsmachinen 10Personen 12Steno 13Recht 16
Hintergrund
Leasingbranche als Dienstleister 18
Innovation
Technologien und Konzepte 22
Produktion und Betrieb
Klimatechnik
Von der Mikroelektronik bis zur Ver-packungsindustrie gibt es viele Indu-striezweige, in denen die Luftfeuchtegroßen Einfluß auf die Qualität der Pro-dukte hat. Eine Luftbefeuchtung ist des-halb unbedingt notwendig. 24
Automatisierung
Blasformteile für Schlitten und Kinder-sitze werden vom Roboter entgratet. Einschwimmend gelagertes Werkzeugag-gregat kompensiert die während derBearbeitung fortschreitende Schrump-fung des Kunststoffes. 30
Energietechnik
In der Kunststoffverarbeitung liegennoch erhebliche Stromeinsparpoten-tiale vor, die je nach betrieblicher Situa-tion zwischen 10 bis 30% betragen. EinTeil davon läßt sich ohne großen Inve-stitionsaufwand umsetzen. 32
Messebericht
Sensor ’99
Die Sensor ’99 hat mit großer Zufrie-denheit bei Ausstellern, Besuchern undKongreßteilnehmern abgeschlossen.Zu dem Branchentreff auf 9005 m2 Aus-stellungsfläche kamen knapp 14 000Besucher. 36
LeasingDL-Vorstand
F. Westebbe: „Neue Lea-singprodukte sind zu
Wachstumsträgern unse-rer Unterneh-
mensgruppegeworden.“
Seite 18
Sensor ’99Rund 10 000m2 Flächebelegten dieknapp 670Aussteller derSensor inNürnberg.Seite 36
BefeuchtungEine 5000 m2
große Hallebenötigt bis zu40 l/h Wasser,um eine rela-tive Feuchtevon 55% ein-zustellen.Seite 24
EnergieDie Energieverlusteder Antriebskompo-nenten eines mittel-großen Extrudersbetragen rund 20%.Seite 32
Jahr-2000-ProblemOft stehen in der Produktionnoch Rechner, die mit veral-tetem Betriebssystem oder
veralterer Software arbeiten.Diese Programme gilt es zuerkennen und bei Bedarf
zu erneuern.Seite 46
INHALT
MM im Internet
Sichern Sie sich einen
Wissensvorsprung!
Lesen Sie den »Maschinenmarkt«
der kommenden Woche
ab Freitag davor im Internet:
http://www.maschinenmarkt.de
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 5
Entwicklung und Konstruktion
Fluidtechnik
Mit dezentralen Antrieben können Fer-tigungszellen hergestellt werden, derenProduktivität mit der von Sonderma-schinen und deren Flexibilität mit dervon Bearbeitungszentren vergleichbarsind. 40
Durch Härten der Zylinderlaufflächeund Einbau einer Kolbendichtung ausGleit- und O-Ring in ein rollierendesGehäuse läßt sich die Lebensdauer vonhydraulischen Hochdruckzylinderndeutlich verlängern. 42
C-Technik, Software, Kommunikation
Themen und Trends 44
Jahrtausendwechsel
Bei der Umstellung auf den Euro wurdein den kaufmännischen Abteilungenmeist schon das Jahr-2000-Problembeseitigt. In der Produktion hingegenwird oft noch alte Software verwendet,die erneuert werden muß. 46
Management und Organisation
Unternehmensstrategie
Führungsleitlinien sind mehr als nuradministrative Anweisungen. In ihnenspiegelt sich die mittelfristige Unter-nehmensplanung wider. Die Leitlinienkönnen und müssen also von Fall zuFall geändert werden. 50
Fertigungsorganisation
Outsourcing galt lange Zeit als probatesInstrument zur Kostensenkung. Nacheiner Untersuchung des VDMA hat sichdieser Trend in vielen Maschinenbau-unternehmen aus Gründen der Liefer-fähigkeit wieder umgekehrt. 60
Marktspiegel
Produkte und Verfahren 65
Rubriken
Dokumentation 62Termine 73Software IImpressum II
Leserfax
In dieser Ausgabe bietet Ihnen der »Maschinenmarkt« denDirektkontakt zu Anbietern. Nut-zen Sie für nähere Informationenbitte das Leserfax auf Seite 74.
Vorschau, MM im Internet III
feilten „controlled circulation“eine Gesamt-Empfängerschaftvon über 115 000 Adressen er-reicht.
In der Vorlage dieser Studiesieht der Verlag eine Investitionzur Schaffung von Transparenzallgemein und zugleich speziellder Basis für die Entwicklunggemeinsamer Reichweiten-ansätze im Dreiklang von Wer-bungtreibenden, Agenturenund Fachverlagen.
Der Vogel-Verlag in Würzburgschafft Markt- und Media-Trans-parenz im Umfeld führenderIndustrietitel. Basis ist dabeieine Reichweitenstudie beitechnischen Entscheidern aufder ersten Führungsebene improduzierenden GewerbeDeutschlands. Diese durch dierenommierte Czaia-Markt-forschung in Bremen durchge-führte Studie liefert Reichwei-ten für folgende Titel: Industrie-anzeiger, MM Maschinenmarkt,Produktion, Scope, TechnischeRevue und VDI-Nachrichten.
Der Vogel-Titel @MM Ma-schinenmarkt! erreicht in derdefinierten Zielgruppe dertechnischen Geschäftsführerund Entscheider den Spitzen-wert bei der Reichweite (LpA).Die Werte bestätigen dieführende Position des @MMMaschinenmarkt! in diesemwichtigen Industriemarkt. Erwird dort gelesen, wo Ent-scheidungen noch selb-ständig getroffen werden: imdeutschen Mittelstand, vonUnternehmern in Unterneh-men mit flacher Hierarchie undZukunftsperspektive. Alsführendes Medium in zwei dervier umsatzstärksten Branchender deutschen Industrie hatder @MM Maschinenmarkt!genau dort das größte Ge-wicht, wo es für die Leser umdie entscheidenden Fragengeht – kundenorientiert wiebranchenspezifisch. Gleich-zeitig unterstreichen die Zah-len der Reichweitenstudie die
bedeutende Rolle des kom-plexen Vertriebssystems des@MM Maschinenmarkt!, derin diesem Konkurrenzumfeldmit einer verbreiteten Auflagevon 50 000 Exemplaren in derKombination mit einer ausge-
6 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
WIR ÜBER UNS
Vogel-Verlag veröffentlicht Pilot-Reichweitenstudie
0 5 10 15 20 25 30%
MM Maschinenmarkt
VDI-Nachrichten
Industrieanzeiger
Produktion
Scope
Technische Revue
23,5
21,7
19,3
19
10
5,3
Reichweiten (LpA) im Produzierenden GewerbePilot-Studie, Czaia-Marktforschung 1999
Weitere Informationen zurReichweitenstudie gibt derZentrale Marketing-Serviceder Vogel-Medien-GruppeWürzburg, Tel. (09 31) 4 18-25 12, Fax (09 31) 4 18-20 22.
SchwebezustandDie Konjunktur befindet sichnach wie vor in der Schwe-be. Wenn die jetzt vom Stati-stischen Bundesamt nachUmstellung der Berechungs-verfahren auf ein einheitlicheseuropäisches System veröf-fentlichten Ergebnisse für dasBruttoinlandsprodukt über-haupt einen Schluß zulassen,dann ist es vor allem dieMahnung zur Vorsicht bei derInterpretation. Im Vergleichzu früheren Publikationenbleibt vieles unübersichtlichund zum Teil wohl auchlückenhaft.
Eher Lob als TadelVerletzte Aufsichtspflichtensollen aber nicht herunter-gespielt werden. Verbesse-rungen sind denkbar. Es giltnur festzuhalten, daß dasdeutsche System zum Modellselbst für die amerikanischenBörsenregeln geworden ist.Zum New Yorker Börsenhan-del werden nur Unternehmenzugelassen, in denen Ge-schäftsführung und Über-wachung entgegen dem inAmerika üblichen Board-Sy-stem mit seinen vermengtenFunktionen getrennt sind.
Alte neue RegelMit der Neuregelung desSchlechtwettergelds am Bauhat die Bundesregierungeines ihrer letzten sozialpoliti-schen Versprechen erfüllt.Die Arbeitgeber sind überdas Ergebnis erleichtert. Siemüssen sich nun doch nichteiner Zwangsumlage beugen.Statt dessen bleibt die alteAnsparregelung, wonach dieBauarbeiter ihren witterungs-bedingten Arbeitsausfall imWinter zunächst mit Über-stunden aus den Sommermo-naten ausgleichen müssen.
nik. So erlaubt Flüssiggasauch in Regionen ohneleitungsgebundene Gasver-sorgung die Nutzung derenergiesparenden Brennwert-technik, deren Potential amhöchsten beim Einsatz vonGas ist. Auch kompakte undenergiesparende Blockheiz-kraftwerke (EHKW) lassensich ideal mit dem schadstof-farmen Brennstoff betreiben.Im DVFG sind 66 meist mittel-ständische Versorgungs-unternehmen zusammenge-schlossen, die 1998 einenUmsatz von 1,9 Mrd. DM er-wirtschafteten. Den höchstenAnteil am Absatz hatte mit61,6% das Tankgasgeschäft.
Stuttgarter 3i-Büroist erfolgreichDas Stuttgarter Büro der 3iDeutschland GmbH blickt mitzehn neuen Beratungsprojek-ten in Baden-Württembergauf ein positives Geschäfts-jahr zurück. Zum 31. Märzschlossen die 3i Group plcund die von ihr verwaltetenPools zehn Neubeteiligungenmit einem Gesamtvolumenvon 60 Mio. DM ab. „Wir sindmit den Ergebnissen des er-sten vollen Geschäftsjahressehr zufrieden“, sagt AndreasKochhäuser, Direktor desStuttgarter Büros der 3iDeutschland GmbH.
Rund 3,5 Mio. Verbraucher in Deutschland nutzen diemobile Energie Flüssiggas –im Haushalt, Freizeitbereichsowie in der Industrie, in Ge-werbe und Landwirtschaft.Die im Deutschen VerbandFlüssiggas e. V. (DVFG) zu-sammengeschlossenen Ver-sorgungsunternehmen zogenjetzt auf ihrer gemeinsamenJahrestagung in München dieBilanz für das Geschäftsjahr1998. Der Absatz von Flüssig-gas litt ebenso wie der vonanderen Heizenergien im ver-gangenen Jahr unter demmilden Klima. Mit einem In-landsabsatz von 1,664 Mio. tblieben die Versorger rund4,5% unter dem Vorjahreser-gebnis. In den neuen Bundes-ländern ergab sich dabei einAbsatzrückgang um 6,3% auf434 000 t, während der In-landsabsatz in Westdeutsch-land um 3,9% auf 1,23 Mio. tsank. 53 000 t Flüssiggasgingen in den Export (minus5,6%). Trotz dieser witte-rungsbedingten Einbußenblickt die Flüssiggasbrancheim 50. Jahr der Verbandsge-schichte optimistisch in dieZukunft. Belebende Impulseerwartet man vor allem vondem gegenwärtigen Inno-vationsschub in der Heiztech-
8 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Deutschlands Flüssiggasbranche setzt auf heiztechnischen Fortschritt
Soviel Prozent der Betriebsräte und der Manager diskutieren diese Themen . . .
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Betriebsräte und Arbeitgeber:Viele gemeinsame Themen
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4Personalfragen
Arbeitszeit
Umstruktu-rierungen
Aus- undWeiterbildung
Entgeltfragen
Sonstiges
KBA-Spitzenwerte:Umsatz und Ertrag
Mit einem konsolidiertenKonzernumsatz von 1,6 Mrd.DM ist die Koenig & Bauer-Gruppe im Geschäftsjahr1998 um 9,9% auf einen neu-en Spitzenwert in der über180jährigen Firmengeschichtegewachsen. Die durch dieFusion mit der ehemaligenTochtergesellschaft KBA-Pla-neta AG deutlich vergrößerteMuttergesellschaft Koenig &Bauer AG trug mit 1,57 Mrd.DM zum Konzernumsatz bei.Auch das Ergebnis der ge-wöhnlichen Geschäftstätig-keit stieg von 68,3 Mio. DM(Vorjahr) auf 74,9 Mio. DM.Der Geschäftsverlauf derKoenig & Bauer AG war 1998von Großaufträgen deutscherund europäischer Zeitungs-häuser geprägt.
Der Hersteller von Industriegasen, Air Products, und In-
dustrial Oxygen Co. Ltd. (Inox) haben gemeinsam das
Joint-venture Inox Air Products Ltd. Mumbai/Indien, ge-
gründet. Die beiden Partner sind an dem Joint-venture zu
gleichen Anteilen beteiligt. Inox Air Products ist der zweit-
größte Lieferant von Industriegasen in Indien.
Bild
: Air
Pro
duc
ts
Wie groß der Contracting-Markt in Deutschland wirklichist, weiß derzeit niemand.Aber: Etwa 1 Mio. Gebäudesind „contractingfähig“. Da-von sind derzeit rund 60 000Objekte unter Vertrag, nachdem eine Modernisierungvorausgegangen ist. Insge-samt haben dafür 400 Ener-giedienstleister 16 300 Verträ-ge abgeschlossen. Jährlichwerden in Deutschland etwa500 Beratungen zum ThemaContracting durchgeführt.Diese und weitere Zahlenwurden auf der Jahrestagungdes Firmenverbundes Omni-um Technic, Luxemburg, imMai 1999 in Köln publik.Gastredner Dipl.-Ing. RüdigerBrechler von der Energie-agentur NRW schlüsselte dieContracting-Anbieter zahlen-mäßig auf: 23% Stadtwerke,21% Heizungsbauer, 14%Planer, 17% Energieversorger,16% Wärmedienstleister undnur 6% TGA-Anlagenbauer.Laut Brechler wird der Con-tracting-Markt in zehn Jahren
zu 70% von den Energiever-sorgern besetzt sein – eineThese, die den mittelstän-disch strukturierten Omnium-Verbund zum Widerspruchreizte. Fakt ist: Die EVU drän-gen als Generalunternehmerimmer mehr ins Anlagen- undContractinggeschäft, ebensodie Stadtwerke. Der Mittel-stand befürchtet den schlei-chenden Verlust der Eigen-ständigkeit durch das Preis-diktat von EVU und Kommu-nalversorgern. Omnium-Spre-cher Rainer Grasruck: „Um sowichtiger ist die Bildung vonstrategischen Allianzen wiedie Omnium Technic – alsodie Gründung von Vertriebs-gemeinschaften untergemeinsamer Dachmarke,künftig vielleicht mit gemein-samem Energieeinkauf.“ Nachder Prognose von Brechlerwird der Contracting-Markt inden nächsten Jahren eineneue Dynamik entfalten,hauptsächlich bedingt durchdas Wegfallen der Monopolefür Strom und Gas.
können. Für Firmen sinken da-mit die Kosten für Mehrfach-verbindungen und firmenin-terne Verbindungen. Spracheund Faxdaten werden überdie Datenverbindung imNetzwerk quasi gratis trans-portiert, was enorme Sparpo-tentiale eröffnet. Internet-Tele-fonie wird bereits heute voneinigen großen Telekomfir-men angeboten. Die meistenProdukte basieren allerdingsnoch auf dem PC als Zugangs-medium. Größte Ländermärk-te sind Deutschland, Groß-britannien und Skandinavien.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 9
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
KOMMENTAR
Das in jüngerer Zeit enorme Wachstum an Selbstän-digen in Deutschland ist zu einem großen Teil auf die
Zunahme an Selbstbeschäftigten zurückzuführen, die ihrUnternehmen ohne zusätzliche Mitarbeiter führen. Fastdie Hälfte aller von ihnen arbeitet alleine, wie das Insti-tut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim(ifm) in einem Strukturbericht feststellt.
Verglichen mit unseren europäischen Nachbarn istdieser Anteil noch gering, denn dort arbeiten mehr alszwei Drittel ohne zusätzliches Personal. Von den neu-gegründeten Unternehmen zeigen nur wenige einen Be-schäftigtenzuwachs, dafür wachsen die Unternehmenmit Beschäftigtenzuwachs manchmal umso heftiger, sodie Mannheimer Ergebnisse. Auch künftig wird der Trendzum Solo-Unternehmer nicht abebben. Das umstritteneGesetz zur Eindämmung von Scheinselbständigkeitkönnte jedoch dem entgegenwirken. Das wäre bedau-erlich, begünstigt doch der strukturelle Wandel diejeni-gen Branchen, in denen Selbständige alleine arbeitenkönnen und wollen. Der Solo-Unternehmer wird sichauch in Deutschland mehr und mehr durchsetzen - wieschon in den meisten Ländern Europas. Urs
Weniger ist oft mehr
Energieversorger machen sich breit am deutschen Contracting-Markt
Europas Markt für Internet-Telefonie vor gewaltigem Wachstumsschub Am europäischen Markt fürInternet-Telefonie steht einWachstumsboom bevor. Sin-kende Kosten für die Hard-ware, verbesserte Übertra-gungsqualität und die Ein-führung gemeinsamer Stan-dards erschließen der Inter-net-Telefonie einen ständigwachsenden Anteil amSprach- und Datenverkehr.Nach einer neuen Untersu-chung der Marktforschungs-und BeratungsgesellschaftFrost & Sullivan sollen die Um-sätze von aktuelle 246,8 Mio.Dollar (1998) bis zum Jahr2005 auf 13,77 Mrd. Dollarsteigen und damit förmlich„explodieren“. Die Internet-Telefonie bietet den Telefon-kunden neben wesentlichgünstigeren Preisen auch zu-sätzliche Anwendungsgebie-te und neue Funktionen. An-gesichts des zu erwartendenWachstums dürfte das Telefo-nieren über das Internetschon bald zur Normalitätgehören. Nach Ansicht vonDr. Mitul Mehta, IT-Research-Manager bei Frost & Sullivan,liegt der Vorteil der Internet-Telefonie vor allem darin, daßsämtliche Kommunikations-vorgänge (Sprache, Daten,Fax) über eine einzige Verbin-dung abgewickelt werden
Berliner PSI AGinvestiert kräftigDie PSI AG, Berlin, hat denUmsatz im ersten Quartal um26,5% auf 45,8 Mio. DM ge-steigert. Der Umsatz im Pro-duktgeschäft stieg um 34%und im Systemgeschäft um23%. Die geringeren Lizenz-umsätze im Produktgeschäftkonnten durch höhere Serviceumsätze nicht voll-ständig kompensiert werden.Wegen laufender Investitio-nen und der Ausweitung desPersonals ergab sich ein ver-ringertes operatives Ergebnisvon minus 7,9 Mio. DM.
Die Wirtschaft Hongkongs ist als Folge derAsienkrise fünf Quartale hintereinander ge-schrumpft. In den ersten drei Monaten 1999ging das BIP um 3,5% zurück.
Die Gasgewinnung und -erzeugung inDeutschland betrug nach Angaben des Stati-stischen Bundesamts in 1998 für energetischeZwecke 376,8 Terawattstunden (TWh). Das ist ein Anstieg um 8,8% zum Vorjahr.
Die Ordereingänge im verarbeitenden Gewer-be Südwestdeutschlands nahmen von Januarbis April 1999 um 1,3% zu (Vorjahresver-gleich). Im Fahrzeugbau lag das Plus bei 6,6%.
Die japanische Stahlindustrie exportierte imApril 2,24 Mio. t Stahl. Das waren 11,3% mehrals im entsprechenden Vorjahresmonat.
TRENDS
Elektromark-Erlösesind rückläufigTrotz höherem Stromverkaufsind die Umsatzerlöse derElektromark AG, Hagen, deut-lich rückläufig. Sie sanken imBerichtszeitraum von 745,1Mio. DM auf 714,9 Mio. DM.Dabei verminderten sich trotzder Absatzsteigerung von2,7% die Erlöse aus Stromver-kauf bei gesunkenem Strom-preisniveau um 31,8 Mio. DMauf 673,1 Mio. DM. Aus-schlaggebend für dieseEntwicklung waren wettbe-werbsbedingte Preisnachläs-se bei den Sondervertrags-kunden.
10 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Verpackungsmaschinengeschäftwird zunehmend risikoreicher
KORRESPONDENTENBERICHT
VON LOTHAR HANDGE, VELBERT
Durchschnittlich rund 2% des Waren-wertes entfallen in Deutschland auf Ver-packungen, in verpackungsintensivenIndustrien wie dem Ernährungsgewerbesogar 7 bis 8%. Angesichts der großenBandbreite und Menge der heute zu ver-packenden Produkte kann die wirtschaf-tIiche Bedeutung dieses Wirtschafts-zweiges nicht überraschen. In Deutsch-land liegt das Produktionsvolumen fürPackmittel bei über 40 Mrd. DM im Jahr.Damit ist „die Verpackung eine tech-nische und wirtschaftliche Erfolgsstorygeworden“, wie Ernst H. Berndl, Präsi-dent der Interpack und geschäftsführen-der Gesellschafter der Skinetta Pac-Sy-steme Kiener GmbH & Co. anläßlich derInterpack 99-Eröffnungspressekonferenzin Düsseldorf meinte.
Als Repräsentant der größten Ausstell-ergruppe wies Berndl darauf hin, daß„erst Verpackungsmaschinen das wirt-schaftliche Verpacken ermöglichen“. Beider Umsetzung der vielseitigen Anforde-rungen an die Verpackungsmaschinenkomme ihnen eine zentrale Aufgabe zu.Moderne Verpackungsmaschinen ermög-lichten nicht nur das wirtschaftlicheHerstellen von Verkaufs-, Sammel- undTransportverpackungen bei einer hohenFlexibilität bezüglich Formen undGrößen. Sie ermöglichten auch Ein-sparungen an Verpackungskosten, zumBeispiel durch die maschinenintegrierteErstellung des Packmittels bei den soge-nannten Form-, Füll- und Verschließ-maschinen, oder durch die Möglichkeit,dünnere Packstoffe beziehungsweisePackstoffe mit größeren Qualitätstoleran-zen zu verarbeiten. Dazu komme, daßVerpackungsmaschinen heute zuneh-mend wichtige Informationen auf dieVerpackung übertragen und den gesam-ten Verpackungsprozeß überwachenund dokumentieren. Damit habe sich derVerpackungsmaschinenbau längst zueiner High-Tech-Branche entwickelt.
Das Produktionsvolumen der Branchebeträgt weltweit über 30 Mrd. DM. Ver-packungsmaschinen „Made in Germany“halten dabei nach Aussagen Berndlsnoch eine Spitzenposition. Wertmäßigstamme jede fünfte weltweit produzier-
te Verpackungsmaschine aus Deutsch-land. Mehr als 80% der deutschen Pro-duktion gingen in den Export. Berndl:„Mit einem Anteil von rund 30% am Welt-exportmarkt ist Deutschland Exportwelt-meister bei Verpackungsmaschinen.“Lediglich Italien könne mit einem Anteilvon 26% dem deutschen Verpackungs-maschinenbau auf den WeltmärktenParoli bieten. So ist Deutschland auf 14der 25 wichtigsten Exportmärkte dasgrößte Lieferland.
Das Geschäft sei in den vergangenenzehn Jahren deutlich internationaler ge-worden, stellte Berndl fest: „Als Reaktionauf die relative Wachstumsschwäche dereuropäischen Stammärkte haben dieÜberseemärkte erheblich an Bedeutunggewonnen.“ Andererseits spiegele dieseEntwicklung die Globalisierungsstrate-gien der führenden Konsumgüter- undNahrungsmittelkonzerne und die erfolg-reiche Erschließung der asiatischen undsüdamerikanischen Märkte wider. Vondieser Entwicklung habe der deutscheVerackungsmaschinenbau profitiert.
1997 konnte die Branche – bei einemProduktionsvolumen von 6,1 Mrd. DM –ihren Export auf knapp 5 Mrd. DMsteigern. 1998 habe sich die gute Export-konjunktur bei leicht belebtem Inlands-geschäft fortgesetzt. Der Gesamtexporterhöhte sich 1998 nochmals um rund 6% und überschritt erstmals die 5-Mrd.-DM-Marke deutlich. Weil auch dieInlandslieferungen merklich zulegten,werde der Produktionswert der Branche1998 bei etwa 6,4 Mrd. DM liegen.
Eine Fortsetzung dieser Entwicklungim Interpack-Jahr stellte Berndl jedoch inFrage. Nicht nur, weil die Auftragseingän-ge seit dem dritten Quartal 98 unter Vo-jahresniveau liegen. Hinzu komme, „daßdie erwartete Nachfragebelebung im In-land und in den EU-Staaten als Folge derAuswirkungen der Finanzkrise in Asienhinter den Erwartungen zurückbleibt“.Damit werde deutlich, daß sich mit derGlobalisierung der Konsum- und Finanz-märkte das Konjunkturrisiko für den Ver-packungsmaschinenbau erhöht habe,das „in der Vergangenheit durch breitge-fächerte Exportaktivitäten und dieVielzahl der Absatzbranchen relativgering gehalten werden konnte“.
Transtec AGsitzt fest im SattelDie börsennotierte TranstecAG, ein Systemhersteller undComputerdirektanbieter,erzielte im Jahr 1998 einenUmsatz in Höhe von 279 Mio.DM. Außer in Deutschland istTranstec in sieben europäi-schen Ländern aktiv. Transtecfertigt Systeme, Rechner- undSpeicherlösungen. Über dasInternet können die Systemefür Unix, Linux oder WindowsNT konfiguriert und bestelltwerden. Netzwerkkompo-nenten, Peripherie- undTelekommunkationsprodukterunden das Angebot ab.
Keramchemiemit UmsatzrückgangDas Geschäftsvolumen derKeramchemie GmbH (KCH),Siershahn, und ihrer Tochter-und Beteiligungsgesellschaf-ten im In- und Ausland gingim Geschäftsjahr 1998 um10,5% auf 530 Mio. DM (Vor-jahr: 591 Mio. DM) zurück. Im Geschäftsbereich Ober-flächentechnik stagnierte derUmsatz auf Vorjahresniveau.Die Kunststofftechnik-Aktivi-täten haben sich erfreulichentwickelt. Die bereits ImVorjahr in Angriff genomme-ne Restrukturierung der KCH-Gruppe wird in der erstenJahreshälfte 1999 abge-schlossen sein.
Der deutsche Photovoltaik-markt wird Schätzungen desBranchenverbandes DFS zu-folge 1999 kräftig wachsen.Nach einem schwachen Jahr1998 geht man von einemZuwachs um 50% aus. AlsGründe für diesen Wachs-tumsschub wird neben dem
Steag startet durchmit neuen AufträgenDie STEAG AG, Essen, ist gutin das laufende Jahr gestar-tet. Mit der Inbetriebnahmedes ersten Auslandskraft-werks in Kolumbien, derÜbernahme zweier amerika-nischer Anlagenhersteller fürdie DVD- und Chip-Produkti-on sowie dem Börsengangder STEAG Hama Tech AGschloß der Energie-Konzernan das erfolgreiche Ge-
schäftsjahr 1998 an. STEAGverbesserte sowohl denUmsatz als auch den Jahres-überschuß. „Wir sind wiederein ganzes Stück vorange-kommen“, stellte Vorstands-vorsitzender Dr. JochenMelchior fest.
100 000-Dächerprogrammder Bundesregierung daswachsende Interesse der Be-völkerung an der umwelt-freundlichen Stromerzeugunggenannt. Gefördert werdedie positive Entwicklung zu-dem durch neue Geschäfts-felder im Umfeld des reinenAnlagenverkaufs. Um die Brei-tenwirkung der solstechni-schen Stromerzeugung zu be-schleunigen, fördert die Bun-desregierung seit Jahresbe-ginn die Installation von So-larstromanlagen mit zinslosenDarlehen und dem Erlaß derDarlehensrate, was einemFörderbetrag von 35% ent-spricht. Zwar entscheide sichnicht jeder Interessent fürden Kauf einer Solaranlage,„doch konnten wir im erstenHalbjahr 1999 viele neue Kun-den gewinnen“, freut sichDFS-Vorstandsmitglied OlafFleck. Nach Angaben desDFS waren im Rekordjahr1997 Anlagen mit einer Ge-samtleistung von 13,7 MWverkauft worden. 1998 gin-gen die Verkäufe auf rund 10MW zurück. In laufenden Jahrwird ein erneuter Anstieg der verkauften Leistung aum50% auf insgesamt 15 MWerwartet. Der Branchen-umsatz liegt soll derzeit beietwa 200 Mio. DM liegen.
Otto Pfannenbergauf ExpansionskursEinen Umsatzzuwachs von22% verzeichnete in 1998 dieOtto Pfannenberg Elektro-Spezialgerätebau GmbH,Hamburg. Der Umsatz desStammhauses stieg von 35 Mio. DM auf 42,9 Mio.DM. Unter Einrechnung derim Ausland ansässigen Fir-mentöchter-Umsätze erzieltedie Pfannenberg-Gruppe ei-nen Umsatz in Höhe von 58,4Mio. DM. Der Grund für dasWachstum ist die seit Mitteder neunziger Jahre betriebe-ne Internationalisierung desUnternehmens. Pfannenberghat sich als Spezialist fürLüftung und Kühlung elektro-nischer Schaltanlagen sowieals Lieferant von Blitz- undWarnleuchten etabliert.
Die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Mana-
gementsystemen mbH (DQS), hat dem Siemens-Bereich
Automatisierungs- und Antriebstechnik die Jahr-2000-
Fähigkeit zertifiziert. Dr. Klaus Petrick, Geschäftsführer
der DQS (links), überreichte das Zertifikat an Dr.Klaus Wu-
cherer, Vorsitzender des A&D-Bereichsvorstands.
Bild
: Sie
men
s
Spezialzylinder von Parker Hannifin wurden ausgewählt
zur Krafterzeugung in einem Verdichter für atomaren Ab-
fall. Der Verdichter wurde von dem holländischen Ma-
schinenhersteller Fontijne Holland BV hergestellt und in
England in Betrieb genommen.
Bild
: Par
ker
Schuricht Elektronikwird 50 Jahre altDie Dietrich Schuricht GmbH& Co. KG, ein Katalogdistri-butor für Elektronikbauele-mente, Meßtechnik und Auto-matisierung, feiert im Juli das50.Jubiläum. Das Katalogsor-timent des Bremer Unterneh-mens umfaßt mehr als 40 000C-Produkte. Schon früh ent-wickelte das 1949 gegründe-te Unternehmen eigene E-Commerce-Lösungen: 1997erschien der erste Katalog ei-nes Elektronikhandelshausesmit Online-Bestellmöglichkeitim Internet. Mit der Inbe-triebnahme des SCC (Schu-richt Communication Center)wurde die Vertriebsstrukturzentralisiert und die Bera-tungskompetenz gesteigert.
Internet ist wichtigfür Erfolg im EinkaufErfolgreiche Unternehmenkaufen höherwertige Produk-te im Ausland und sind stär-ker im westeuropäischenMarkt engagiert als die weni-ger erfolgreichen Unterneh-men. Dies zeigen erste Ergeb-nisse einer Studie, die derBundesverband Materialwirt-schaft, Einkauf und LogistikBME gemeinsam mit derJustus-Liebig-UniversitätGießen durchgeführt hat. DieUmfrage, für die Antwortenaus 248 Unternehmen aus-gewertet wurden, ergab, daßder Einsatz des Internetebenfalls zu den Erfolgs-größen des Global Sourcingzählt.
Deutschlands Photovoltaikbrancheerwartet für 1999 kräftiges Wachstum
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 11
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Robert Wieske übernimmtzum 1. Juli die Geschäfts-führung der Rotero-LipGmbH, Witten. HermannLichotka übergibt als ge-schäftsführender Gesellschaf-ter und Mitbegründer desUnternehmens zum 30. Junidie Geschäftsführung anRobert Wieske. Zum 1. Juliwird die Rotero-Lip GmbHumbenannt in Dewit Industrial Sensors GmbH.
Beate Reisin-
ger hat jetztdie Position alsDirector of Hu-man Resourcesbei Nortel
Dasa in Frankfurt/Main über-nommen und löst damit indieser Funktion Dr. Eva Russelab. Beate Reisinger kann aufeine langjährige Erfahrung inder Personalarbeit zurück-blicken .
Johannes Lörcher ist seit 1. Mai neuer Vertriebsleiterder Neff AntriebstechnikAutomation GmbH in Wal-denbuch. Er betreute bisherals Exportmanager alle Neff-Exportkunden.
Michael Heinz
besetzt seitAnfang Maidie neuge-schaffene Posi-tion eines Key
Account Managers bei Metro-werks in Wiesbaden. Zu sei-nen Aufgaben gehören zumeinen der Aufbau der ersteneuropäischen Niederlassungsowie der Ausbau und diePflege des Vertriebs.
Dr. Winfried Haag wurdevom Aufsichtsrat der FAGOEM und Handel AG,Schweinfurt, mit Wirkungzum 1. Juni zum Mitglied desVorstands der FAG OEM undHandel AG bestellt, zustän-dig für das Ressort Vertrieb.Die FAG OEM und HandelAG stellt den größten Unter-nehmensbereich des FAG-Konzerns dar.
12 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Jacques Tay-
mans hat kürz-lich die Positi-on des Marke-tingdirektorsbei der Renault
LKW Deutschland GmbHübernommen. In seiner neu-en Funktion ist er gleichzeitigauch Mitglied der Geschäfts-führung der Renault LKWDeutschland GmbH.
Rainer Erlat wurde zum VicePresident and General Mana-ger Western Europe derEnterprise Computing SalesOrganization von Hewlett-Packard berufen und ist da-mit für den Vertrieb in Bene-lux, Deutschland, Frankreich,Großbritannien, Italien, Portu-gal, Skandinavien und Spani-en verantwortlich.
Holm Oost-
veen wurdeam 8. Aprilzum Mitgliedder Geschäfts-führung der
Widia GmbH, Essen, ernannt.Er übernahm Vertrieb undMarketing von Widia Valenitein Europa als Nachfolger vonDr. Winfried Haag, der dasUnternehmen zum 31. Maiverlassen hat.
Rolf Jäckle istseit Juni neuerVertriebsleiterfür den Be-reich Industrieder thüringi-
schen Werkzeugfabrik GmbHKönigsee (Werkö).
Hans Knürr, Vorstandsvorsit-zender der Knürr AG, erhieltaus den Händen von Justiz-minister Alfred Sauter dasVerdienstkreuz am Bande desVerdienstordens der Bundes-republik Deutschland. Diehohe Auszeichnung wurdeHans Knürr vom Bundespräsi-denten Prof. Dr. RomanHerzog für sein langjährigesehrenamtliches Engagementim Bereich der Rechtspflegeund der Wirtschaft verliehen.
PERSONEN
STENO
Brain , Breisach, schließt mitzwei spanischen Unterneh-men ab. Binnen eines Monatshaben sich zwei führendespanische Automobilzuliefe-rer im Aluminiumgußbereich,die Aluminio y AleacionesSA, Zaragoza, und die Com-ponentes Vilanova SL, Barce-lona, für die ERP-Komplett-lösung XPPS von Baan Inter-national entschieden.
Büro für Mittelstands-Kom-
munikation GmbH heißt eine Neugründung in Schwal-bach/Taunus, die sich auf PRund Marketingdienstleistun-gen für mittelständischeUnternehmen spezialisierthat. Von der Pressearbeit biszum Direktmarketing bietetdie neue Agentur ein Bauka-stensystem an, das auchFirmen mit kleinerem Budgeteine effektive Marketingkom-munikation erlaubt.
Die G.I.S. Fluid-Managementund Instandhaltung AG, Karl-stein, gibt die Übernahmeder Simon Wartung GmbH,Speyer, bekannt. Mit diesemSchritt soll die Marktpositiongestärkt und sollen Synergiengenutzt werden. Die Ange-botspalette beider Unterneh-men reicht (mit gewissenDifferenzierungen) von derMaschinen- und Anlagenreini-gung bis hin zum Fluidma-nagement und zur Übernah-me kompletter Instandhal-tungsbereiche.
Die Fraunhofer-Gesellschaft
unterhält seit 20 Jahren wis-senschaftliche Kontakte zurVR China. Am 25. Mai eröff-nete FhG-Präsident Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Warneckedas Fraunhofer Represen-tative Office Beijing. Es sollden Technologietransferzwischen Deutschland undder VR China intensivieren.
Das USA Forum, Tübingen,veranstaltet am 18. Juni inLudwigsburg ein Seminar, dassich mit den Risiken der US-Exportkontrolle befaßt.
Betroffen sind deutscheWaren, die Komponentenund Technologien amerikani-scher Hersteller enthalten.Ausfuhren solcher Produktesind aus US-Sicht „Re-Expor-te“ und unterliegen bestimm-ten Regeln. So kann es erheb-liche (finanziellen) Folgenhaben, wenn (an sich) deut-sche Produkte, die US-Kom-ponenten enthalten, an Ge-schäftspartner in Länderngehen, die auf der US-Embar-goliste stehen.
Die Starnberger Beschich-
tungen GmbH zieht um. ImSeptember nimmt das neueWerk in Landsberg/Lechseine Produktion auf. Um Ver-zögerungen bei der Auftrags-abwicklung zu vermeiden,soll in einer kurzen Über-gangsphase ein Teil der Auf-träge im Zweigwerk Niddaausgeführt werden. Die Starn-berger Beschichtungen ver-edelt die unterschiedlichstenOberflächen – vom Metall bis zum Kunststoff, von dertonnenschweren Walze biszur Pinzette.
Die PA Power Automation
AG, Pleidelsheim, erhielt vonABB Asea Brown Boveri, Ba-den/Schweiz, einem Auftragim Gesamtwert von rund 2 Mio. DM. ABB benötigt fürdie Fertigung seiner neuenTurbinenschaufelgenerationin Deutschland, der Schweizund Schweden neue Steue-rungstechnik. Im Rahmen desAuftrags werden vorhandeneMaschinen entsprechend um-gerüstet; zudem kommen diePA-Steuerungen auch in Neu-maschinen zum Einsatz.
Der Reinz-Dichtungs-GmbH,
Neu-Ulm, wurde anläßlichdes 2. Volkswagen-Umwelt-symposiums in Wolfsburg derUmweltpreis der VolkswagenAG verliehen. Ausgezeichnetwurde eine Mehrlagen-Stahl-Zylinderkopfdichtung, diegegenüber herkömmlichenLösungen bis zu 99% recy-clingfähig ist.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 13
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Astrum auf Erfolgskurs: 1992gestartet, beschäftigt dasErlanger Softwarehaus heutebereits 120 Mitarbeiter. FürAusbildungs - und Arbeits-plätze, die im Verlauf dieserEntwicklung geschaffen wur-den, verliehen ErlangensOberbürgermeister und „DieRegion Nürnberg“ der AstrumGmbH den „Jobstar“, mitdem Firmen gewürdigt wer-den, die in der Region Nürn-berg neue Stellen schaffen.Hauptprodukt von Astrum istmit rund 400 Installationendie Personaleinsatzplanungs-Software SP-Expert.
Bei Euro Craft, dem 1995 ge-meinsam von E/D/E und derPariser Socoda-Gruppe ge-gründeten Unternehmen, gabes am 7. Mai Grund zum Fei-ern. An diesem Tag trat derspanische EinkaufsverbandCecofersa der Euro-Craft-Gruppe bei. Im spanischenEinkaufsverband sind ins-gesamt 81 Produktionsverbin-dungshändler zusammen-geschlossen. Sie sind in denBereichen, Eisenwaren, Werk-zeuge, Industriebedarf undBaubeschläge tätig.
Die Prahm MicrocomputerSysteme , SPS- und Industrie-PC-Spezialist aus Karlsruhe, ist ab sofort im Internet unterder Adresse www.home.t-on-line.de/home/prahm in deut-scher und englischer Sprachepräsent. Der Webseite kannentnommen werden, welcheProdukte zu welchen Preisengeliefert werden können.Außerdem findet der Nutzerdort ausführliche Produkt-beschreibungen sowie Demo-versionen und Handbücherals Download.
Die Software Welt GmbH,vor kurzem in Haar-Salmdorf,gegründet, agiert nun als un-abhängiges Upgrade-Centerdes bekannten DistributorsMicro Basic. Außerdem wer-den Produkte anderer Her-steller wie Seagate SoftwareIMG oder die Bücher vonMicrosoft Press vertrieben.Auch Softward von Lotus ,IMSI und Corel soll ins Distri-
14 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
butionsprogramm aufgenom-men werden. Zusätzlich hatman eine Internet-Vertriebs-schiene eingerichtet. Hierkönnen Kunden Softwaredownloaden und per Kredit-karte bezahlen. Weiteresunter www.SoftwareWelt.de.
PSDI, Anbieter von Systemenzur Instandhaltungsplanungund -steueung sowie E-Com-merce-Lösungen für MRO-Pro-dukte (Maintenance, Repair,Operating), gibt den Ab-schluß mehrerer Abkommenmit der W. W. Grainger Inc.bekannt. So wird Grainger fürrund 14,5 Mio. Dollar neueAktien von PDSI erwerbenund sich mit 5% am Kapitalder PDSI-TochtergesellschaftMRO.com beteiligen.
Die Raskin GmbH wurderückwirkend zum 1. Januar1999 mit der Beyeler Blech-bearbeitungsmaschinenGmbH, Gotha, verschmolzen.Innerhalb der Beyeler Blech-bearbeitungsmaschinenGmbH wird die frühereRaskin GmbH als Geschäfts-bereich Raskin weitergeführt.Raskin ist bekannt fürStanzwerkzeuge zum Bear-beiten von Tafeln undProfilen.
Die Keramchemie GmbH,Siershahn, hat drei innengummierte, jeweils 60 m3 fas-sende Stahl-Doppelwandla-gerbehälter an einen Kundenaus dem Raum Antwerpen/Belgien geliefert. Die Behäl-ter, in denen Salzsäure gela-gert werden soll, wurden miteiner 4 mm starken Hartgum-mierung versehen.
Die Heitec GmbH, Erlangen,erhöhte Ende Mai ihr bis-heriges Stammkapital von300 000 auf 1 Mio. DM. Zu-dem will das Softwarehausfür integrierte Lösungen undDokumentenmanagement-systeme innerhalb der näch-sten Monate in eine AGumfirmieren.
Carrier-Anlage schützt dieUffizien in Florenz: Das Klima-system für weite Teile des
ersten und zweiten Geschos-ses der berühmten Gemälde-galerie ist bereits installiert.Zum Einsatz kommen VAV-und VAC-Systeme mit Fest-partikelfiltern von Carrier.
Die Winkler + Dünnebier
AG, Neuwied, konnte kürzlicheinen Auftrag im Höhe von20 Mio. DM verbuchen undist damit in puncto Auftrags-eingang auf dem Wege, dashohe Vorjahresniveau wiederzu erreichen. Die Bestellungfür den GeschäftsbereichHygiene umfaßt mehrereMaschinen für die Produktionvon Slipeinlagen.
Die K.O.M.-Beratungs-
gruppe, Allensbach, eröff-nete am 18. Juni im BremerInnovations- und Techno-logiezentrum eine neue Nie-derlassung. Unter Leitung vonUwe Hermann werden hier
praxisorientierte Ansätze inden Bereichen Strategie, Mar-keting und Service sowieQM entwickelt.
Vogelsang, Bochum, ist seitüber 20 Jahren Großhändlerfür Panasonic-Klimageräte.Nun hat der Familienbetrieb
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 15
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
das Verkaufsgebiet Bayern für den Bereich Klimatechnikübernommen und ein Büro in Aschheim eröffnet, umeinen kundennahen Servicegarantieren zu können. Eine großzügige Lagerhaltung auf2000 m2 erlaubt die rascheBelieferung mit Geräten,Zubehör und Ersatzteilen.
Icos Vision Systems, Hever-lee/Belgien, einer der führen-den Hersteller von optischenHalbleiter-Inspektionssyste-men, hat an die Bta Electro-nic GmbH, Dortmund, ihrerstes vollautomatischesHochgeschwindigkeits-Inspektionssystem des Typs CI-5280 mit Taping-Einrich-tung geliefert. Bta kann damitprogrammierte Bauelementevon Palette auf Gurt trans-ferieren und entsprechendeMessungen an den Chip-gehäusen vornehmen.
Das Qualitätsmanagementsystem der Surtec GmbH in
Trebur wurde nicht nur nach DIN ISO EN 9001, sondern
auch nach den Anforderungen VDA 6.1 des Verbandes
der Automobilindustrie zertifiziert. Surtec beliefert die
Automobilindustrie mit Reinigungs- und Korrosions-
schutzsystemen.
Bild
: Sur
tec
Mit dem Erwerb einer Soft-
ware ist das Thema „EDV“
nicht erledigt. Um nicht
ständig neue Software er-
werben zu müssen, wer-
den für die meisten Pro-
gramme Pflegeverträge ab-
geschlossen. Nachfolgend
einige Hinweise zu den
rechtlichen Besonderhei-
ten beim Abschluß von
Software-Pflegeverträgen.
Inhalt des Vertrages
Wichtig ist, daß im Pfle-
gevertrag genau beschrie-
ben ist, zu welchen Lei-
stungen sich der Anbieter
verpflichtet. Es genügt
nicht, auf eine generelle
Pflege der Software zu ver-
weisen, sondern die einzel-
nen Tätigkeiten sind de-
tailliert zu nennen. Eine
solche Aufzählung bedeu-
tet für beide Vertragspar-
teien Sicherheit und beugt
späteren Auseinanderset-
zungen vor.
Typische Regelungsin-
halte sind:© Beseitigung von Män-
geln,© Telefonische Unterstüt-
zung/Hotline,© Lieferung von Updates,© Lieferung von Upgra-
des,© Wartung bei Daten-
fernübertragung,© Schulung von Mitarbei-
tern.
Die Verpflichtung zur
Beseitigung von Mängeln
beinhaltet die Erhaltung
der Betriebsbereitschaft
der Software und Aktuali-
sierung der Programmdo-
kumentation. Diese Aufga-
ben gehören in jeden Pfle-
gevertrag. Im Vertrag kann
auch festgelegt werden, in-
nerhalb welcher Fristen
Gesetzesänderungen ein-
zupflegen sind. Wer bei-
spielsweise im Jahr 1999
noch nicht in Euro buchen
kann, dem nützt die beste
Finanzbuchhaltungssoft-
ware nichts.
Wenn in einem Pflege-
vertrag ausdrücklich die
Jahr-2000-Fähigkeit der
Software geschuldet wird,
ist die Frage der Fehlerbe-
seitigung einfach zu be-
antworten. Verträge sind
einzuhalten, und so muß
der Anbieter entsprechen-
de Maßnahmen zur Jahr-
2000-Umstellung einlei-
ten.
Rechtlich umstritten ist,
ob ein Kunde von einem
Softwareanbieter verlan-
gen kann, daß auch ohne
ausdrückliche Regelung
eine Jahr-2000-feste Soft-
ware hergestellt werden
muß. Die Beantwortung
dieser Frage hängt von
dem Umfang der vertrag-
lich vereinbarten Leistun-
gen ab. Durch die Jahr-
2000-Umstellung wird die
Mangelfreiheit der Soft-
ware hergestellt. In vielen
Verträgen wird im Rah-
men der Pflegeverträge
Mangelfreiheit geschuldet,
so daß der Kunde An-
spruch auf einen Jahr-
2000-festen Programm-
stand hat.
Abschlußzwangschützt den Kunden
Beim Erwerb einer Soft-
ware von erheblichem
Wert ist zu überlegen, ob
gleichzeitig ein vertragli-
cher Abschlußzwang für
einen Softwarepflegever-
trag vereinbart wird. Ohne
einen Pflegevertrag ist jede
Software auf Dauer nicht
sinnvoll nutzbar.
Einige Gerichte gehen
davon aus, daß bei indivi-
duell erstellten Program-
men der Kunde die Her-
ausgabe des Quellcodes
verlangen kann, wenn das
Softwareunternehmen
16 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
Software braucht gute Pflege
Thomas Feil ist Rechtsanwalt
in 30175 Hannover, Tel. (05 11)
38 08 60, Fax (05 11) 3 80 86 44.
sich weigert, einen Pflege-
vertrag abzuschließen.
Damit soll den Kunden die
Möglichkeiten gegeben
werden, selbst eine Pflege
der Software vorzuneh-
men. Durch diese Recht-
sprechung werden die
Softwarehersteller prak-
tisch gezwungen, Pflege-
verträge abzuschließen.
Gewährleistungschließt Gebühr ein
Ob es ohne ausdrückli-
che vertragliche Vereinba-
rung eine Pflicht des An-
bieters gibt, einen Soft-
warepflegevertrag abzu-
schließen, ist rechtlich
umstritten. Es bleibt abzu-
warten, wie die Gerichte
diese Frage auf Dauer
klären. Eine kartellrecht-
liche Verpflichtung zum
Abschluß eines Pflegever-
trages mit Privaten gibt es
nicht.
Bei jedem Erwerb der
Software ist der Anbieter
verpflichtet, innerhalb der
Gewährleistungsfrist alle
auftretenden Fehler und
Mängel zu beseitigen.
Die Gewährleistungsfrist
kann den gesetzlichen
Zeitraum von sechs Mona-
ten oder einen längeren
Zeitraum umfassen.
In der Praxis wird häufig
auch für die Zeit der Ge-
währleistung die volle Pfle-
gegebühr verlangt. Nach
richtiger Auffassung ver-
stößt dies gegen das AGB-
Gesetz. Als Kunde sollte
darauf geachtet werden,
daß während der Gewähr-
leistungsfrist keine oder
nur eine verminderte Pfle-
gegebühr gezahlt wird.
In jedem Pflegevertrag
ist festzulegen, für welchen
Zeitraum der Vertrag ab-
geschlossen wird. Ein Zeit-
raum von mehr als zwei
Jahren ist wegen des Ver-
stoßes gegen das AGB-Ge-
setz unwirksam. Auch die
automatischen Vertrags-
verlängerungsklauseln
sind rechtsunwirksam,
wenn sie einen Zeitraum
von mehr als einem Jahr
betreffen.
Pflegeverträge enden
mit Ablauf der Befristung
oder durch Kündigung.
Für die ordentliche Kündi-
gung sollte eine Kündi-
gungsfrist bestimmt sein.
Üblich ist eine Frist von
drei Monaten. Das Recht
zur außerordentlichen
Kündigung kann nicht
ausgeschlossen werden.
Die Frage des Preises
bedarf auf jeden Fall der
Klärung. Dabei wird häu-
fig von den Softwareunter-
nehmen die Pflegegebühr
für einen längeren Zeit-
raum im voraus verlangt.
Wenn Leistungen notwen-
dig sind, die über den Rah-
men des Pflegevertrages
hinausgehen, so ist zu re-
geln, auf welcher Basis die-
se Arbeiten abgerechnet
werden. Bei langfristigen
Verträgen möchte der An-
bieter häufig Preisände-
rungsklauseln in den Ver-
trag mit aufnehmen. Dann
muß dem Kunden für
den Fall der erheblichen
Preisänderungen ein Kün-
digungsrecht eingeräumt
werden.
Der Software-Pflegever-
trag sollte üner die oben
genannten Regelungen
hinaus auch Fragen der
Haftung, der Gewährlei-
stung, der Datensicherheit
sowie des Erfüllungsortes
klären. MM
THOMAS FEIL
§§§§§
RECHT
§
aktuell
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 17
Nichts ist unmög-
lich. Mit dem be-
kannten Slogan
eines japani-
schen Automobilherstel-
lers könnte auch die deut-
sche Leasingbranche wer-
ben. Den spektakulärsten
Leasing-„Coup“ der letz-
ten Jahre landete zweifel-
los die Deutsche Leasing
AG (DL), Bad Homburg,
die vier Löwen, darunter
drei außerordentlich sel-
tene weiße, an einen
Safari-Park in Nordrhein-
Westfalen verleaste. Ob-
gleich dieser Geschäfts-
zweig nach Aussagen von
Vorstandssprecher Horst
Figge nicht weiter ausge-
baut werden soll, wirft
das „Löwen-Leasing“ ein
Licht auf die Innovations-
freude seines Hauses und
der Leasingbranche ins-
gesamt. „Denn um so fle-
xibel auf Kundenwünsche
einzugehen und Verträge
auch für solche Investitio-
nen zu machen, dazu
gehört viel Know-how, Fle-
xibiltät und Innovations-
kraft“, gibt Figge zu ver-
stehen. Und so ist es kein
Wunder, daß die deutsche
Leasingbranche seit Jah-
ren mit hohen Wachs-
tumsraten glänzen kann.
Das Jahr 1998 machte,
da keine Ausnehme, zu-
mindest was das Mobili-
enleasing anbelangt. Hier
legte das Neugeschäft
kräftig zu (plus 7,6 Pro-
zent auf 63 Milliarden
Mark). Weniger Fortüne
hatten die Immobilienlea-
singunternehmen, die er-
neut ein stagnierendes
Neugeschäft hinnehmen
mußten. Insgesamt
wuchs das Leasingneuge-
schäft 1998 um rund 6,6
weglichkeit und ausge-
prägter Vertriebsorientie-
rung. Westebbe. „Es wird
mit einer Direktvertriebs-
organisation gearbeitet
und die kann sich sehr
flexibel auf die Erwartun-
gen und Wünsche der
Kunden einstellen. Ich
glaube deshalb, daß wir
hinsichtlich der Leasing-
quote, die wir in Deutsch-
land beim Mobilienlea-
sing erreicht haben, noch
lange nicht am Ende der
Fahnenstange sind.“
Kräftige Wachstumsim-
pulse erfährt die deut-
sche Leasingwirtschaft
nach Einschätzung des
Ifo-Instituts von der Inter-
nationalisierung des
Geschäfts. Noch stärker
aber treibt die Produktin-
novation das Branchen-
wachstum an. „Neue Lea-
singprodukte sind zu den
Wachstumsträgern unse-
rer Unternehmensgruppe
geworden“ stellt Manager
Westebbe zufrieden fest.
Serviceorientierung heißt
dabei das Zauberwort,
denn wer im Leasing al-
lein eine spezielle Finan-
zierungsform sieht, greift
seiner Meinung nach zu
kurz: „Gerade für ein Un-
ternehmen wie unseres,
das die Qualitätsführer-
schaft beansprucht, ist es
klar, daß der Leasingver-
trag an sich nur einen
Teil der Dienstleistung
darstellt“. Immer häufiger
übernimmt die Leasing-
gesellschaft auch die mit
einem Investitionsprojekt
zusammenhängenden
„sonstigen“ Dienstleistun-
gen – die vom Informati-
onsmanagement bis hin
zum Abschluß von Versi-
cherungen reichen kön-
nen. Full-Service, also
Leasing inklusive Flot-
tenmanagement, ist beim
Fahrzeugleasing heute
Standard.
„Boxenschieber“haben ausgedient
Auch im DV-Leasing
wird Service groß ge-
schrieben. Die Rolle des
Schrittmachers spielt das
Softwareleasing. Noch ist
dieses Marktsegment
nicht sehr groß, aber es
wächst laut Ifo-Institut
kräftig „und bietet den
Leasinggesellschaften die
Möglichkeit, an der zügi-
gen Expansion dieser im-
materiellen Wirtschafts-
güter zu partizipieren“,
wie Ifo-Forscher Städtler
erläutert. Denn in Zu-
kunft werden nicht mehr
nur PC, Drucker, Kopierer
oder andere IT-Kompo-
nenten Leasinggegen-
stand sein, da sich das
Leasen von Hardware we-
gen des „Downsizing“ bei
den Gerätepreisen aus
betriebswirtschaftlicher
Sicht oft gar nicht mehr
lohnt. „Vielmehr wird Lea-
sing verstärkt als liqui-
ditätsschonende Finan-
zierung für umfassende
Kommunikationskonzep-
te und -lösungen angebo-
ten“, weiß Ludwig W.
Schott, Geschäftsführer
der auf DV-Leasing spe-
zialisierten BFL Leasing
GmbH in Eschborn: „Das
bedeutet eine Entwick-
Prozent, und auch im lau-
fenden Jahr „dürfte das
Leasing zu den Wachs-
tumsbranchen zählen“,
prognostiziert Arno Städt-
ler, Leasingfachmann des
Münchner Ifo-Instituts.
Allerdings wird der Zu-
wachs mit rund drei Pro-
zent nicht mehr ganz so
hoch ausfallen wie 1998,
was Städtler damit er-
klärt, „daß die Investitio-
nen in den für die Lea-
singbranche wichtigsten
Gütergruppen Straßen-
fahrzeuge und Büroma-
schinen DV-Anlagen
einschließlich Software-
produkte - sie decken im-
merhin 60 Prozent aller
Leasinginvestitionen ab –
1999 nur noch geringügig
gesteigert werden dürf-
ten.“
Perspektivensind hervorragend
Nach Einschätzung von
DL-Vorstandsmitglied
Friedhelm Westebbe sind
die Perspektiven für das
Leasing auf lange Sicht
dennoch ausgezeichnet
und die Leasingquote wei-
ter steigerungsfähig,
schließlich sei die Lea-
singbranche eine Bran-
che mit sehr hoher Be-
18 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
HINTERGRUND
ServiceoffensiveMit innovativen Dienstleistungspaketenwill die Leasingbranche ihr Wachstum sichern
JÜRGEN SCHREIER
Friedhelm Westebbe,
Vorstandsmitglied der
Deutschen Leasing AG:
„Ich meine, daß wir hin-
sichtlich der Leasingquote,
die wir in Deutschland im
Mobilienleasing er-
reicht haben,
noch nicht
am Ende
der Fah-
nenstange
sind.“
Bild
: Sch
reie
r
lung weg vom reinen ‘Bo-
xenschieber’, hin zum An-
bieter integrierter Syste-
me, die sowohl Hard-,
Soft-, Org- und Brainware
umfassen.“
Ahnlich sieht es DL-Ma-
nager Westebbe. Mit dem
Leasen von Hardware
oder Standardsoftware al-
lein sei es heute nicht
mehr getan: „Notwendig
ist vielmehr, daß man die
Systeme adaptiert. Dieses
Customizing ist ein vielfa-
ches teuerer als die Soft-
ware.“ Das noch recht
junge DL-Produkt „Com-
Enterprise“ soll hier die
Trendwende bringen,
denn Com-Enterprise
geht weit über ein reines
Software-Finanzierungs-
konzept hinaus. Gegen-
stand des Leasingver-
trags ist die gesamte Sy-
stemlösung – einschließ-
lich der Vorarbeiten und
Dienstleistungen bis hin
zur Inbetriebnahme. Da-
bei umfaßt der sogenann-
te Enterprise-Contract die
Finanzierung eines Infor-
mationstechnikprojekts
und das Leasing der be-
triebsbereiten Systemlö-
sung. Die Leasing gesell-
schaft wickelt schon vor
dem „eigentlichen“ Lea-
singbeginn alle Zahlun-
gen ab. Erst mit dem
Ende des Projekts oder
einzelner Teile, also wenn
Teil- oder Systemlösun-
gen betriebsbereit sind,
setzt der Leasingvertrag
ein. Zahlung und Nut-
zung erfolgen somit zeit-
gleich. „Wenn ein Kunde
es wünscht, bieten wir
nicht nur die Finanzie-
rung an, sondern bringen
ihn auch mit den richti-
gen Software- und Bera-
tungspartnern an einen
Tisch“, gibt Westebbe zu
verstehen.
Verglichen mit dem
Fuhrpark- oder dem IT-
Leasing steckt der Full-
Service-Gedanke beim
klassischen Maschinen-
leasing hingegen noch in
den Kinderschuhen. Über
„Leasing plus Versiche-
rung“ gehen die meisten
Offerten nicht hinaus.
Auf Sicht soll sich das
aber ändern. So kann
sich DL-Manager Westeb-
be ein nutzungbezogenes
Leasingkonzept wie beim
Fuhrparkleasingdurch-
aus auch im Maschinen-
leasing vorstellen. Die
Höhe der Leasingrate hin-
ge dann (von einer Grun-
drate abgesehen) von den
Maschinenlaufzeiten ab.
In Phasen höherer Ma-
schinenauslastung be-
zahlt der Leasingnehmer
mehr, bei geringerer Aus-
lastung ist die Rate nied-
riger.
Ein weiteres wichtiges
Zukunftsthema wird
nach Meinung von Bran-
chenkennern das Opera-
ting Leasing sein, das
kurze Laufzeiten mit War-
tungs- und Seviceverträ-
gen zusammenbindet.
Auch hier sind konkrete
Angebote noch rar. Einen
ersten Schritt in diese
Richtung geht beispiels-
weise der Gabelstapler-
hersteller Hyster, der zu-
sammen mit der Finan-
zierungsfirma General El-
ectric Capital ein Dienst-
leistungspaket geschnürt
hat, das neben innovati-
ven Finanzierungsmög-
lichkeiten auch Bedarfs-
und Logistikplanung so-
wie Service und Wartung
der Staplerflotte umfaßt.
Dem Händler soll es bei
der Absatzfördeung hel-
fen; dem Endkunden will
man auf diese Weise von
administrativen Tätigkei-
ten entlasten.
Second-hand-Leasingliegt voll im Trend
Und noch zwei weitere
Entwicklungen kenn-
zeichnen das Maschinen-
leasing: das wachsende
Interesse am Gebraucht-
maschinenleasing sowie
das Streben vieler Lea-
singgesellschaften nach
engerer Partnerschaft mit
Herstellern und Handel.
War Maschinenleasing
bisher vorwiegend auf
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 19
HINTERGRUND
Neumaschinen abgestellt,
so gewinnt – vor dem Hin-
tergrund des boomenden
Gebrauchtmaschinen-
marktes – das Leasing
von Second-hand-Maschi-
nen zunehmend an Be-
deutung. Den Zeichen der
Zeit folgend, hat die Gefa
Gesellschaft für Absatzfi-
nanzierung GmbH, Wup-
pertal, ein entsprechen-
des Leasingangebot ent-
wickelt und auf der „Re-
sale ’99“ präsentiert.
Synergien realisierendurch Kooperationen
Laut Vertriebsleiter Dr.
Hermann Frohnhaus will
man damit primär mittel-
ständische Unternehmen
ansprechen, die aus Ko-
stengründen Gebraucht-
maschinen kaufen wol-
len, denen es aber an Li-
quidität gebricht, oder die
einfach nur eine günstige
Finanzierung suchen.
Vorgesehen sind beim Se-
cond-hand-Leasing Ver-
tragslaufzeiten von bis zu
vier Jahren, wobei die
Gefa ganz gezielt mit dem
Gebrauchtmaschinen-
handel zusammenarbei-
ten will, der das neue Pro-
dukt zur Absatzfinanzie-
rung einsetzen soll.
Ein engeres Zusam-
menrücken mit Herstel-
lern und Händlern stre-
ben ebenfalls die
herstellerunabhängigen
Leasingfirmen an. Bis
2002 will die Deutsche
Leasing AG die Hälfte ih-
res Neugeschäfts über
Partner realisieren. Heute
sind es 20 bis 25 Prozent.
Die Bandbreite kann da-
bei vom reinen Vertriebs-
leasing bis hin zum Joint-
venture reichen. Nur so,
glaubt Westebbe, ließen
sich „bestimmte Synergi-
en und unterschiedliche
Kompetenzen zum Nutzen
des Kunden ummünzen.“
Die Gefahr, daß man sich
als herstellerunabhängi-
ge Gesellschaft des wich-
tigsten Wettbewerbsvor-
teils, nämlich der Neutra-
lität, begibt, hält er für
eher gering: „Vielfach ist
es so, daß Partner unser
Produkt anbieten, ohne
daß wir selbst als Deut-
sche Leasing in Erschei-
nung treten. Der Partner
bekommt von uns ledig-
lich eine Lösung zur För-
derung seines Absatzes.
Dem Kunden gegenüber
treten wir gar nicht in
Erscheinung.“ Bei Druck-
maschinen und in der
Medizintechnik hat die
DL inzwischen solche
Kooperationen realisiert.
„Wir bewegen uns weg
von der Universal-Lea-
singgesellschaft hin zum
Multi-Spezial-Finanz-
dienstleister“, verkündet
Westebbe – ein Zug, auf
den früher oder später die
ganze Branche aufsprin-
gen dürfte. MM
20 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
HINTERGRUND
15,5 %17,6 %
19,7 %
14,9 %
1992 1995 1998*1988* PlanungQuelle: Ifo-Institut
Mobilienleasing-Quote in Deutschland(in % der gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen)
ein Maximum an aktiverOberfläche mit optimalemAdsorptionsverhalten ver-fügt.
Das Aktivkohlemedium istmit einem mehrlagigen Hoch-leistungsvliesstoff für die Par-tikelfiltration kombiniert. Die-ser Verbund ist plissiert undin V-förmigerAnordnung ineinem Kunststoffrahmen leck-frei zu einem Kassettenfiltervergossen. Das Filter paßt in
alle gängigen Aufnahme-rahmen – für die Funktion derGasadsorption ist also keinzusätzlicher Bauraum in Lüf-tungs- und Klimaanlagennötig.
Das Filter soll laut Freuden-berg in erster Linie einen Bei-trag gegen das Sick-Building-Syndrom in öffentlichen Räu-men und Bürogebäuden lei-sten, aber auch für spezielleAnwendungen geeignet sein.
Beim 4. Treffen des Arbeits-kreises „Innovationskultur inDienstleistungsunternehmen“im Forschungsinstitut fürRationalisierung (FIR) an derRWTH Aachen kamen die Teil-nehmer zu dem Ergebnis,daß der immaterielle Charak-ter von Dienstleistungen vonden Anbietern besondereAnstrengungen erfordere. Alsunumgänglich wird zum Bei-spiel eine aktive Vermarktungangesehen.
Die Schlüsselrolle der Infor-mations- und Kommuni-kationstechnik für Dienst-leistungskonzepte wurde andem Projekt deutlich, das von
Maschinenmarkt
INNOVATION
KOMMENTAR
Dichtungen sind passive Bauelemente. Sie könnenjedoch aktiv in den Dichtungsprozeß eingreifen, wie
auf der Hannover-Messe die Hunger Hydraulik, Lohr amMain, zeigte. Sie stellte einen Tandem-Nutring vor, der miteinem druckbeaufschlagten Gel gefüllt wird. Dadurch läßtsich bei Hydraulikzylindern ein gewisser Dichtungsver-schleiß ausgleichen.
Im allgemeinen werden hydraulische Dichtungen auf-grund der Verschleißanfälligkeit in festgelegten Zeitinter-vallen ausgetauscht. Bei Hydraulikanlagen, bei denenZylinder große Lasten bewegen, ist das jedoch mit einemhohen Aufwand verbunden. Außerdem besteht dieGefahr, daß Öl austritt, falls Schmutzpartikel das Dicht-element vorzeitig schädigen.
Aufwand und Gefahr eines Ölaustritts sind beim Tan-dem-Nutring reduziert, der laut Hunger mindestens dop-pelt so lang hält wie ein herkömmlicher Dichtring. Dafürsorgt eine Sonde mit integrierter Kanüle, durch die dasGel in die Druckkammer des Nutrings gelangt. Anfangsist kein Funktionsunterschied zu einem passiven Tandem-Nutring zu erkennen. Nach gewisser Dauer nimmt jedochwegen des Verschleißes die Vorspannug bei beiden ab.Sie kann aber nur beim Nutring von Hunger durch manu-elles Drehen der Sonde wiederhergestellt werden. jk
Der richtige Dreh
Kunstststoff – auch Sonder-ausführungen in Kunststoffsind möglich.
Den Angaben des Herstel-lers zufolge wurde das Mano-meter – eine patentierte Neu-konstruktion – vor allem fürspezielle Anwendungen inder Pneumatik, der Meß- undRegeltechnik und im Sonder-maschinenbau konzipiert.
Die F+R Förster & RothmannGmbH in Neuenburg/Rhein hat ein Manome-ter mit einem Gehäuse-durchmesser von nur23 mm entwickelt –wie das Unternehmenmitteilt, sei dies eines derkleinsten Geräte dieser Art, die jemals gebaut wur-den.
Das Manometer wird fürDrücke von 4 bis 25 bar her-gestellt. Die Anzeigegenauig-keit beträgt je nach Aus-führung ± 2,5% oder ± 4%.Für den Anschluß sindGewinde von M5 von bis ⁄ 0vorgesehen. Das Gehäusegibt es wahlweise in blankemMessing oder schwarzem
Eines der klein-
sten Manome-
ter, die jemals
gebaut wur-
den – der
Druckbereich
liegt zwischen
4 und 25 bar.
Filter für Klima- und Lüftungs-anlagen sowohl kleinste Parti-keln wie Staub und Pollen alsauch schädliche Gase undstörende Gerüche zurückge-halten werden können.
Der Wirkungsgrad der Parti-kelfiltration entspricht der Fil-terklasse F7 nach DIN EN 779.Die gasförmigen Verunreini-gungen werden in einemAktivkohlemedium abge-schieden, das durch einenneuen Bindungsprozeß über
Für das KombinationsfilterViledon Duo Pleat wurde dieFreudenberg Vliesstoffe KG inWeinheim mit dem ProductAchievement Award ‘98 inder Kategorie „EnvironmentalInnovation“ ausgezeichnet.Dieser Preis der Zeitschrift„Filtration & Separation“bewertet Originalität, techni-schen Vorsprung, Wirtschaft-lichkeit und Umweltfreund-lichkeit.
Als ausschlaggebend fürden Erfolg betrachtetFreudenberg die Verbin-dung von Partikelfiltrationund Gasadsorption ineiner Filterstufe – dasbedeutet, daß mit dem
Zu Kassettenfilter vergossen
22 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Das Kombinationsfilter
hält Partikel zurück und
reinigt die Luft von
schädlichen Gasen.
Bild: Freudenberg
Nur 23 mm Durchmesser
Bild: Förster & Rothmann
Persönliche Kontakte nötigder Dekra Automobil AG inStuttgart vorgestellt wurde.Die gesamte Kommunikationbei einer Schadensabwick-lung läuft dabei über dasInternet.
Die 36 Teilnehmer kamenvon öffentlichen Dienst-leistern, aus der Multimedia-branche und von industrie-nahen Dienstleistungsunter-nehmen. Das nächste Treffenfindet im September 1999statt.
Weitere Informationen:Ulrike Hoeth, FIR, 52062Aachen, Tel. (02 41) 4 77 0563, E-Mail: [email protected].
der Natur vorkommt, zu sorgen. Ist
die Luftfeuchte zu gering, kommt es
zu Schäden durch elektrostatische
Aufladungen oder Materialaus-
trocknung.
Von der Mikroelektronik bis zur
Verpackungsindustrie gibt es viele
Industriezweige, in denen die Luft-
feuchte großen Einfluß auf die
Qualität der hergestellten Produkte
hat. Druckereien erhalten häufig
Mängelrügen, weil sich Kunden
über unerfreuliche Passerdifferen-
zen beschweren. Die Möbelindu-
strie hat Probleme mit Verzug des
Holzes. In der Lebensmitteltechnik
führt trockene Luft zu Gewichts-
und Qualitätsverlusten. In der
Ein unsichtbarer
Feind ist jährlich für
das Entstehen von
Schäden in Millionenhöhe in der
Industrieproduktion verantwort-
lich: zu trockene Luft. Luftfeuchte
kann man nicht fühlen und nicht
sehen, und genau deshalb wird sie
als Produktionsbedingung häufig
unterschätzt. Produziert wird meist
in Gebäuden und geschlossenen
Räumen. Genau dort ist es beson-
ders notwendig, für einen ausge-
wogenen Feuchtehaushalt, wie er in
24 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
KLIMATECHNIK
Luftfeuchte hat großen Einflußauf Verarbeitung und ProduktqualitätEine Luftbefeuchtungsanlage
schützt vor Verarbeitungspro-
blemen und Qualitätseinbußen
durch zu trockene Luft.
Moderne Luftbefeuchtungsanla-
gen arbeiten praktisch war-
tungsfrei, hygienisch und ener-
giesparend. Sie amortisieren
sich durch Kosteneinsparungen
und Qualitätssicherung inner-
halb kürzester Zeit.
UWE DRAABE
Dipl.-Ing. Uwe Draabe ist Geschäftsführer
der Draabe Handelsgesellschaft mbH, 22525
Hamburg, Tel. (0 40) 85 32 44-0, Fax (0 40)
85 32 44-44.
Bild
: Dra
abe
Eine 5000 m∆ große
Halle benötigt bis zu
40 kg/h Wasser, um eine
relative Luftfeuchte von
rund 55% zu erreichen.
Hochdruckbefeuchter
vernebeln Wasser mikro-
fein und geräuschlos.
Elektronikindustrie zerstören elek-
trostatische Aufladungen Bauteile
und Daten.
Solche und ähnliche Beispiele zei-
gen, wie täglich viel Geld in deut-
schen Unternehmen vergeudet
wird. Aus Unkenntnis des Verur-
sachers, der zu trockenen Luft, wer-
den den Produktionsschwierigkei-
ten zu oft andere Faktoren zuge-
ordnet. Dieser Beitrag soll auf die
Gefahren durch trockene Luft auf-
merksam machen und Möglich-
keiten zur Abhilfe aufzeigen.
Elektrostatische Aufladungen
entstehen durch Reibung von
schlechtleitenden Materialien. Die
elektrische Aufladung ist um so
größer, je niedriger die Raumluft-
feuchte ist. In schnellaufenden
Verarbeitungsmaschinen oder Ver-
packungsanlagen kommt es an
vielen Stellen zum Aneinanderrei-
ben von Materialien und damit zur
Bildung von elektrostatischen Auf-
ladungen. Die Aufladungen bewir-
ken, daß die Materialien wie Folien,
Papier oder Kunststoffe aneinan-
derhaften und nicht mehr störungs-
frei durch die Maschine laufen. Häu-
fige Maschinenstopps und erhöhter
Ausschuß sind die Folgen.
Hohe statische Aufladungenmit mehr als 50 000 V
Elektrostatische Aufladungen
können auch Zündfunken entste-
hen lassen, die Brände oder Explo-
sionen auslösen. Besonders gefähr-
lich sind deshalb elekrostatische
Aufladungen, wenn mit brennbaren
Materialien oder lösemittelhaltigen
Klebern oder Reinigern gearbeitet
wird. In der Betriebsstätte eines gro-
ßen Möbelherstellers kam es erst
kürzlich zu einem folgenschweren
Brand, weil elektrostatische Aufla-
dungen einen Spezialkleber entzün-
det hatten.
Wohl jeder kennt die unange-
nehme Funkenentladung an Tür-
griffen oder beim Berühren von
Metallteilen. Trockene Heizungsluft
und isolierende Bodenbeläge sind
die Ursache. Gefährlich sind diese
unangenehmen Funkenbildungen
zwar nicht, sie können aber zu
Schäden führen, wenn sie beim
Berühren von Datenträgern oder
elektronischen Geräten auftreten.
Durch eine ausreichende Luft-
feuchtigkeit lassen sich elektrosta-
tische Aufladungen und damit auch
ihre negativen Auswirkungen ver-
meiden. Bei einer Luftfeuchte von
55% ist die Leitfähigkeit der Luft und
der Materialoberflächen soweit
erhöht, daß die elektrischen Ladun-
gen abgeleitet werden können.
Materialien, die bei ausreichender
Raumluftfeuchte gelagert und ver-
arbeitet werden, haben kaum noch
wirksame Ladungskräfte.
Wenn Holz reißtund Papier tellert
Im Winter herrscht aufgrund der
physikalischen Gegebenheiten in
geheizten Räumen zu trockene Luft,
wenn sie nicht aktiv befeuchtet wird.
Ist die Außenluft um 0 °C kalt,
beträgt die Luftfeuchte im Freien
noch etwa 80% relative Feuchte. Weil
die kalte Außenluft durch Beheizen
auf Raumtemperatur gebracht
werden muß, sinkt in einer beheiz-
ten Halle die relative Luftfeuchte
demgemäß auf 15 bis 20%. Das
Öffnen der Fenster verschlimmert
die Situation sogar noch: Beim
Lüften der Halle wandelt sich näm-
lich die feuchtkalte Außenluft in
trockene Raumluft um, wodurch in
der Halle ein zusätzliches Feuchtig-
keitsdefizit entsteht. Die Luft wird
durch das Lüften also noch trocke-
ner als vorher.
Ausreichende Luftfeuchtigkeit ist
aber eine wichtige Voraussetzung
für die störungsfreie Verarbeitung
und Lagerung von allen feuchte-
empfindlichen Materialien. Hygro-
skopische (wasseranziehende)
Materialien (zum Beispiel Holz,
Papier, Leder, Nahrungsmittel oder
Textilien) nehmen in Abhängigkeit
vom Feuchtegehalt der sie umge-
benden Luft Wasser auf oder geben
es ab. Papier zum Beispiel nimmt so
lange Feuchtigkeit auf, bis es den
Gleichgewichtszustand zur Umge-
bungsluft (Gleichgewichtsfeuchte)
erreicht hat.
Im idealen Fall befinden sich der
Wassergehalt des Papiers und der
Wasserdampfgehalt der Umge-
bungsluft in einem Gleichgewichts-
zustand. Ist die Luft zu trocken,
kommt es zur Störung der Gleich-
gewichtsfeuchte. Das Material gibt
dann einen Teil seiner Feuchte oder
seines Wassergehaltes an die Luft
ab: es wird selbst zum Luftbefeuch-
ter. Diese Austrocknung führt zum
Schrumpfen der Fasern: Holzplat-
ten beginnen sich konkav zu biegen,
Furniere reißen, Papierstapel bie-
gen sich (tellern), Fäden reißen, und
der reifende Käse verliert sein
Gewicht. Diese Austrocknung
hygroskopischer Materialien ist in
der Regel ein irreversibler zerstö-
render Prozeß.
Die Gleichgewichtsfeuchte von
hygroskopischen Materialien ist ein
Idealzustand, der nur durch eine
dem zu verarbeitenden Material
angepaßte relative Luftfeuchtigkeit
zu realisieren ist. Mit einer moder-
nen Luftbefeuchtungsanlage läßt
sich dieser Idealzustand erreichen.
Direkte Befeuchtunghat heute Vorrang
Der Trend geht heute dahin, die
Luft direkt in den Produktions- und
Lagerräumen zu befeuchten anstatt
Luftbefeuchter in eine Klimaanlage
zu integrieren. Die direkt in den
Räumen installierten Anlagen
regeln die Luftfeuchte unabhängig
von der Beheizung und Belüftung
und sorgen daher auch nachts und
am Wochenende, wenn die Belüf-
tungsanlagen abgeschaltet sind, für
optimale Luftfeuchte. Wichtig ist,
daß alle Räume in denen gelagert
oder verarbeitet wird, gleichmäßig
befeuchtet werden.
In Industriebetrieben werden
heute überwiegend Düsen-Luftbe-
feuchter eingesetzt, die Wasser fein
zerstäuben und an die Luft abgeben.
Hygrostate messen den jeweiligen
Feuchtegehalt der Luft. Nach Bedarf
schaltet ein Steuergerät die Düsen-
befeuchter ein und aus. Die Luft-
feuchte wird also automatisch auf
den optimalen Wert eingestellt.
Die für eine ausreichende Luft-
feuchte notwendige Wassermenge
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 25
KLIMATECHNIK
Bild 1: In dieser Halle wurden die Anla-
gen für Heizung, Klimatisierung und Luft-
befeuchtung getrennt aufgebaut.
Maschinenmarkt
ist abhängig von dem Raumvolu-
men. Nach einem Erfahrungswert
ist für 1000 m3 Luft stündlich eine
Wassermenge von 6 bis 8 kg erfor-
derlich. Eine 5000 m3 große Indu-
striehalle benötigt danach eine
Befeuchtungsmenge von bis zu
40 kg Wasser in der Stunde, um eine
relative Luftfeuchte von 55% zu
erreichen. Findet ein häufiger Luft-
wechsel statt oder werden in der
Produktion dieser Halle größere
Absaugmaschinen eingesetzt,
erhöht sich der Wasserbedarf.
Seriöse Hersteller von Industrieluft-
befeuchtern ermitteln den effekti-
ven Bedarf durch eine gründliche
Bestandsaufnahme aller Parame-
ter.
Elektrische Beheizungverbraucht viel Strom
Überhaupt ist die fachgerechte
Planung einer Luftbefeuchtungsan-
lage eine äußerst wichtige Voraus-
setzung für einen wirtschaftlichen
und effizienten Betrieb. Weil die
Betriebskosten der unterschiedli-
chen Systeme sehr variieren, ist die
bedarfsorientierte Auswahl des
Befeuchtungssystems sehr wichtig.
Elektrisch beheizte Dampfbefeuch-
ter beispielsweise benötigen zwar
keine Wasseraufbereitung, haben
dafür aber den etwa zehn-fachen
Stromverbrauch einer Kaltzerstäu-
bung. Dampfbefeuchter finden
ihren Einsatz daher eher in kleine-
ren Räumen, in größeren Produk-
ren sollte. Aus energetischen Grün-
den werden in größeren Räumen
meist Luftbefeuchter eingesetzt, die
das Wasser kalt zerstäuben.
Weil mit dem Wasser auch alle in
ihm enthaltenen Inhaltsstoffe in der
Raumluft zerstäubt werden, kommt
der Qualität des eingesetzten Was-
sers eine hohe Bedeutung zu. Einer-
seits führen bestimmte Inhalts-
stoffe (zum Beispiel Kalk) zu unmit-
telbaren Problemen an den Luftbe-
feuchtern (verstopfte Düsen). Ande-
rerseits führen die Mineralien des
Trinkwassers zu einer zusätzlichen
Staubbelastung im Raum.
Bei höherer Wasserhärte wird die
Raumluft erheblich getrübt, und es
können Reizungen an den Augen
und den Atemwegen auftreten. Die
in der Luft freigesetzten Mineralien
setzen sich aber auch auf allen
Oberflächen des Raumes ab, also
auch auf Maschinen und Geräten.
Hier können die Salze eine
verstärkte Korrosion (Flugrost) ver-
ursachen.
Um die vorgenannten Probleme
zu vermeiden, werden Luft-
befeuchtungsanlagen heute meist
mit entsalztem Wasser gespeist.
Entsalztes Wasser aus einer Um-
kehrosmoseanlage vernebelt abso-
lut rückstandsfrei.
Die Hygiene des Befeuchterwas-
sers ist ein anderes wichtiges The-
ma, das in Zusammenhang mit der
Luftbefeuchtungstechnik bedacht
werden muß. Inzwischen gibt es am
tionsstätten wird die Kaltzerstäu-
bung empfohlen.
Sehr wichtig bei der Planung ist
auch die Berücksichtigung der Kri-
terien Wartung und Hygiene. Für
einen hygienischen und wartungs-
armen Betrieb ist oft eine Wasser-
aufbereitungsanlage erforderlich,
die zum integralen Systembaustein
des Luftbefeuchtungssystems gehö-
26 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
KLIMATECHNIK
Bild 2: Die Luftbefeuchtung in einem
Holzlager sorgt dafür, daß das Holz nicht
zu trocken wird und reißt.
Markt aber Luftbefeuchtungssy-
steme, die keine hygienischen Pro-
bleme mehr verursachen und trotz-
dem praktisch wartungsfrei arbei-
ten. Der Betreiber sollte sich aber
vor seiner Investitionsentscheidung
gründlich mit dem Wartungsauf-
wand und der Hygiene befassen. Die
eingesetzten Systeme sollten ein
Hygiene-Prüfsiegel eines anerkann-
ten Instituts (zum Beispiel Frese-
nius-Gütesiegel) haben, und der
Hersteller sollte gegenüber dem
Betreiber die Einhaltung der von der
Berufsgenossenschaft geforderten
Keimgrenzwerte (1000 KBE/ml)
schriftlich garantieren.
Zur Luftbefeuchtung im gewerbli-
chen und industriellen Bereich
haben sich Düsenanlagen durchge-
setzt. Düsen-Luftbefeuchtungsan-
lagen bieten große Befeuchtungs-
mengen bei geringem Stromver-
brauch. Bei richtiger Auslegung und
mit entsprechender Wasseraufbe-
reitung arbeiten Düsenbefeuchter
praktisch wartungsfrei.
Zweistoffdüsen vernebelnWasser unter hohem Druck
In der Vergangenheit wurden
meist Zweistoffdüsen eingesetzt,
mit denen das Wasser unter Einsatz
von Druckluft vernebelt wurde.
Diese Systeme hatten zwei Nach-
teile: Das Betriebsgeräusch war
sehr hoch. Insbesondere in ge-
räuschärmeren Produktionen (zum
Beispiel Elektronik) störte das
Zischen der austretenden Druckluft
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 27
KLIMATECHNIK
Optimale Luftfeuchtewerte für verschiedene Branchen.
Herstellung
Fertigung
Schälen/Lagern
Fenster, Türen
Möbel
Furniere
Herstellung
Lagerung
Betrieb
Mikroelektronik
Datentechnik
VerfahrenBranche
20 bis 22
20 bis 22
15 bis 18
20 bis 26
20 bis 26
20 bis 26
Temperatur
°C
55 bis 60
55 bis 60
55 bis 60
Holz
45 bis 55
45 bis 55
45 bis 55
Elektronik
Relative Feuchte
%
Druckereien
Offset-, Tiefdruck
Siebdruck
Flachbettandruck
Drucken, Falzen
Schneiden, Kleben
Probeandruck
22 bis 26
22 bis 26
22 bis 26
50 bis 60
60 bis 70
70 bis 90
Leder
Schuhfabriken
Sitzpolster
Kleidung
Ledervorbereitung
Gerberei
Lagern
10 bis 20
10 bis 20
10 bis 20
65 bis 70
65 bis 70
50 bis 65
Tabak
Rohtabak Verarbeiten 20 bis 22 70 bis 80
Textilien
Baumwolle
Wolle
Seide
Kunstseide
Kardieren
Spinnen
Weben
Vorspinnen
Ringspinnen, Weben
Spinnen
Weben
Spinnen
20 bis 25
20 bis 25
22 bis 25
20 bis 25
20 bis 25
22 bis 25
22 bis 25
20 bis 25
65 bis 70
55 bis 65
70 bis 85
60 bis 65
55 bis 65
65 bis 70
65 bis 70
80 bis 90
Lebensmittel
Brot
Pilze
Lagern, Züchten
Gären
20 bis 30
30 bis 40
80 bis 85
70 bis 80
Gewächshäuser
Pflanzen Züchten 20 bis 26 40 bis 90
Verpackung
Abfüllen
Packen
Lagern
20 bis 25
20 bis 25
20 bis 25
50 bis 60
50 bis 60
50 bis 60
Bild 3: Komfortable Luftbefeuchter wer-
den unter anderem in Großraumbüros,
Museen oder Archiven eingesetzt.
erheblich oder machte den Einsatz
dieses Systems sogar unmöglich.
Der zweite Nachteil waren der rela-
tiv hohe Druckluftverbrauch und
die damit verbundenen Kosten und
Gerätschaften.
Seit einigen Jahren hat sich ein
völlig neues Verfahren in der Düsen-
technologie zur Luftbefeuchtung
bewährt: die Hochdruckpulsations-
düse. Die von dem norddeutschen
Hersteller Draabe entwickelte
Düsentechnik arbeitet ohne Druck-
luft und überwindet damit die oben
beschriebenen Nachteile (Bilder 1
bis 3). Die Düsen vernebeln das
Wasser mittels einer Hochdruck-
pulsation absolut geräuschlos und
mikrofein. Sie benötigen dafür nur
etwa 10% der Stromkosten, die für
druckluftbetriebene Düsen notwen-
dig wären.
Hochdruckvernebler werden in
verschiedenen Ausführungen an-
schlußfertig angeboten. Für die
unterschiedlichsten Anwendungen
stehen angepaßte Geräte zur Verfü-
gung. Die Produktpalette reicht vom
Hochleistungsbefeuchter für hohe
Produktionshallen (Typ DI Flex) bis
zum Komfortbefeuchter für den
Einsatz in Großraumbüros (Typ DI
Comfort). Alle Systeme enthalten
Feuchteregler (Hygrostate), die für
eine automatische Regelung der
gewünschten Raumluftfeuchte sor-
gen.
Luftbefeuchtungist häufig unverzichtbar
Ein Hersteller von Massivholz-
möbeln bekam durch mangelnde
Luftfeuchte große Probleme in der
Produktion. Im Herbst 1997 erwei-
terte das Unternehmen seine Pro-
duktionspalette um das Hartholz
Buche. Als die Heizperiode begann,
sank die relative Luftfeuchte bis auf
25%. Das Buchenholz begann zu
reißen und verzog sich. Die Folge
waren teure Produktionsausschüs-
se. Man installierte in der rund
5000 m3 großen Werkhalle eine
Draabe-Luftbefeuchtungsanlage,
28 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
KLIMATECHNIK
Bild
er: D
raab
e
bestehend aus sieben Hochdruck-
befeuchtern und einer Wasserauf-
bereitungsanlage Concept 2000.
Das Einstoffdüsensystem verrin-
gerte deutlich die elektrostatischen
Aufladungen und damit die Bela-
stung durch Schleifstaub. Die jetzt
ganzjährig geregelte Feuchte von 55
bis 65% garantiert den Feuch-
tegehalt der Buche von 9 bis12%
und schützt das Unternehmen vor
weiteren Problemen in der Bearbei-
tung. Die Investitionssumme für
das System war deutlich geringer
als bei einem druckluftbetriebenen
Düsensystem. Kostenminimierun-
gen ergaben sich auch durch eine
Einsparung einer kompletten
Druckluftanlage und deren Verroh-
rung.
Eine Akzidenzdruckerei hatte das
Problem, daß die installierten
Dampfbefeuchter keine optimale
Raumfeuchte erzielten. Papierwel-
ligkeit, Faltenbildung, Nichtpasser
und elektrostatische Aufladung
waren die Folgen insbesondere wäh-
rend der Heizperiode. 1998 wurden
in der Produktion und im Papier-
lager der Druckerei 26 Luftbefeuch-
ter von Draabe mit einer Wasserauf-
bereitungsanlage Concept 2000
installiert. Die Druckerei hat seit
der Installation eine geregelte Luft-
feuchte, die auch während der Heiz-
periode bei 55% relative Feuchte
liegt. Die Investition hat sich schnell
bezahlt gemacht: Schon in dem
ersten Winter sparte das Unter-
nehmen spürbar Makulatur und
unnötige Rüstzeiten.
Optimale Luftfeuchteschützt auch Mitarbeiter
Fachärzte für Hals- und Nasen-
krankheiten sind heute davon
überzeugt, daß trockene Luft in
beheizten Räumen die Entstehung
und Ausbreitung von Erkältungs-
krankheiten fördert. Trockene Hei-
zungsluft führt zur Schädigung der
Schleimhäute, so daß Bakterien
und Viren in den Blutkreislauf
eindringen können. Hat die Raum-
luft eine natürliche Feuchte von
55% (relative), bleiben die Schleim-
häute der Atemwege vor Austrock-
nung geschützt. Die Installation
einer Luftbefeuchtungsanlage führt
also nicht nur zu einer subjektiven
Erhöhung des Komfortempfindens,
sondern kann auch eine signifi-
kante Senkung des Krankenstan-
des bewirken.
Die Installation einer Luftbe-
feuchtungsanlage schützt vor Ver-
arbeitungsproblemen und Quali-
tätseinbußen. Luftbefeuchtungs-
systeme arbeiten praktisch war-
tungsfrei, hygienisch und energie-
ökonomisch. Sie amortisieren sich
innerhalb kürzester Zeit. Die Tech-
nologie der Luftbefeuchtung ist aber
komplex und interdisziplinär. Der
Investor sollte daher für die Planung
eine Fachfirma heranziehen, die
über das nötige Know-how verfügt.
Bevorzugen sollte er Systeme mit
integrierter Wasseraufbereitung
und behördlich anerkanntem
Hygienezertifikat. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 29
KLIMATECHNIK
Ein mittelständisches
Unternehmen produ-
ziert ganzjährig im
Drei-Schicht-Betrieb Schlitten und
Kindersitze aus Kunststoff. Aus den
Schlitten und den Rückenlehnen
der Kindersitze müssen nach dem
Blasvorgang Teile herausgeschnit-
ten werden. Allein mit dem Ent-
graten waren bislang rund um die
Uhr stets fünf Mitarbeiterinnen
gleichzeitig beschäftigt. Aufgrund
der dabei auftretenden extremen
Belastung der Handgelenke kam es
permanent zu krankheitsbedingten
Ausfällen. Gesucht wurde daher
eine automatische Lösung. Als
Roboter kam nur ein Sechsachser in
Betracht, da andere Geräte wegen
ihrer eingeschränkten Kinematik
für derart flexible Bewegungsab-
läufe ungeeignet sind.
Die Suche nach einer stimmigen
Konzeption war äußerst schwierig.
Um ein Zwischenlager mit beträcht-
lichem Platzbedarf zu vermeiden,
müssen die Schlitten unmittelbar
nach Verlassen der Blasformma-
schine geschnitten und entgratet
werden. Da weder eine Schockab-
kühlung, aus der sich Strukturver-
änderungen ergäben, noch eine mit
erheblichem anlagentechnischen
zum Beispiel gerade und nach innen
oder außen gebogene Messer für
bestimmte Radien. Um die Kunst-
stoffgrate entfernen zu können,
muß mit dem Messer immer der
gleiche Anpreßdruck erzeugt und
der richtige Schneidwinkel einge-
halten werden.
Ein Roboter der Kuka Roboter
GmbH, Augsburg, schneidet die
Teile aus und entgratet sie im selben
Arbeitsgang. Das Messer paßt sich
dabei den Konturen des Werkstücks
an. Der aus dem Verfahren resultie-
rende Nutzen liegt – verglichen mit
manueller Handhabung – im Zeit-
gewinn, in der gleichmäßigen und
bedeutend höheren Qualität sowie
im minimierten Ausschuß.
Bei der Bearbeitung sind die
Schlitten in Halterungen einge-
spannt. Aus der Tatsache, daß sie
darin trotz Abkühlung ihre Form
beibehalten, erzielt der Anwender
ebenfalls eine Qualitätssteigerung.
Abgesehen vom Werkzeug, wurde
vom Roboter primär eine große Fle-
xibilität gefordert, so daß er sämt-
liche Artikel auf einer Anlage bear-
beiten kann. Daneben legte der
Betreiber Wert auf eine hohe Wie-
derholgenauigkeit und eine einfach
zu bedienende Steuerung. Bezüg-
lich dieser Frage entsprach die von
Kuka verwendete offene PC-Technik
mit Windows-Oberfläche den
Erwartungen.
Die Roboter Technologie GmbH
konzipierte das Werkzeug in nur
sechs Wochen. Anschließend wurde
eine Testanlage in Mantel nahe
Weiden in der Oberpfalz, dem
Aufwand und zusätzlichem Hand-
ling verbundene Kühlzone wirt-
schaftlich vertretbar sind, muß die
Bearbeitung erfolgen, während der
Kunststoff abkühlt und um zwei bis
drei Zentimeter schrumpft.
Von einem Roboter geführte
Gradspindeln und Fräser schieden
für diesen Vorgang aus, denn der
Schlitten ist zu dem Zeitpunkt etwa
100 °C heiß. Die rotierenden Werk-
zeuge würden giftige Dämpfe frei-
setzen, die abgesaugt werden müß-
ten; hinzu käme eine beträchtliche
Staub- und Schmutzentwicklung.
Eine Lösung mit Messern war bis-
her ausgeschlossen, weil ein Robo-
ter die ihm einprogrammierten
Bahnbewegungen exakt ausführt
und keine Möglichkeit hat, den par-
allel stattfindenden, unterschied-
lich verlaufenden Schrumpfungs-
vorgang zu berücksichtigen. Der
automatische Prozeß verlangte des-
halb ein völlig neues Werkzeug zum
Entgraten der Blasformteile.
Werkzeugaggregatist schwimmend gelagert
Die Antwort fand die Roboter
Technologie GmbH mit einem
schwimmend gelagerten Werkzeug-
aggregat, in das sich verschiedene
Schneidstähle einsetzen lassen,
30 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
AUTOMATISIERUNG
Sechsachsiger Roboterentgratet KunststoffteileBlasformteile für Schlitten
und Kindersitze müssen noch im
heißen Zustand mit Öffnungen
versehen werden. Anschließend
sind die entstandenen Kanten
zu entgraten. Diese früher unter
hohem Kraftaufwand ausge-
führten Aufgaben werden heute
in einen einstufigen automa-
tischen Prozeß vom Roboter
übernommen. Der Clou der
Applikation liegt im verwendeten
Werkzeug, mit dem der Roboter
die während der Bearbeitung
fortschreitende Schrumpfung
des Kunststoffes kompensiert.
JÜRGEN WARMBOLD
Jürgen Warmbold ist Fachjournalist in
27327 Martfeld, Tel. (0 42 55) 9 21 21, Fax
(0 42 55) 9 21 22.
In einem
Arbeitsgang
schneidet
und entgra-
tet der
Knickarmro-
boter das
Blasformteil.
deutschen Fertigungsstandort des
Unternehmens, aufgebaut. Für
Tests, bezogen auf eine optimale
Positionierung des Schlittens, nutz-
ten die Entwickler das Kuka-Simu-
lationssystem. Vier Wochen später
besichtigte der heutige Betreiber die
Versuchsanlage und vergab darauf-
hin den Auftrag. Im November 1997
nahm die Roboterzelle inklusive
Peripherie ihren Betrieb beim
Anwender auf.
Simultan schneidenund entgraten
Sobald ein Blasformteil die
Maschine verläßt, nimmt es ein
Werker auf, trennt den überflüs-
sigen Rand ab und legt es auf eine
der beiden, auf einer Drehvorrich-
tung montierten Formaufnahmen.
Danach spannt er den Schlitten
durch Betätigen einer Schalttaste.
Wenn der Roboter auf der ent-
gegengesetzten Seite seine Arbeit
beendet hat, dreht die Vorrichtung.
Damit kommt das neue Teil in den
Bereich des Roboters, und das fer-
tige kann aus der sich automatisch
öffnenden Halterung entnommen
werden. Der Werker verpackt
anschließend den Schlitten direkt
in eine bereitstehende Kiste. Her-
ausgeschnittene Stücke werden
über einen Gurtförderer aus der
Roboterzelle transportiert, granu-
liert und wiederverwendet.
Der Roboter beginnt mit dem
simultanen Schneiden und Entgra-
ten sofort nach der Positionierung
der Vorrichtung. Für den Start ist
ein Nullpunkt definiert. Sobald die
Seitenteile herausgeschnitten sind,
kippt die Vorrichtung den Schlitten
in eine senkrechte Stellung, damit
der Knickarmroboter auch einen
günstigen Zugriff auf dessen Ober-
seite hat. Er bearbeitet das sich
abkühlende Teil innerhalb von 40
bis 50 s. Somit ist die Zykluszeit der
Roboterzelle, einschließlich des
manuellen Handlings beim Einle-
gen und Abnehmen, deutlich kürzer
als die des 120 s dauernden Blas-
vorganges.
Während der Bearbeitung jedes
Schlittens tauscht der Roboter das
Werkzeug einmal an einer integrier-
ten Wechseleinrichtung aus. Neben
einem nach außen gebogenen Mes-
ser für die Ausschnitte kommt dann
ein gerades zum Einsatz, mit dem
eine saubere Außenkontur am
Schlitten erzeugt wird. Der Roboter
beginnt stets mit der Innenkontur.
Der erneute Wechsel zu dem gebo-
genen Messer geschieht zeitspa-
rend, wenn die Drehvorrichtung
schwenkt. Ein umgekehrter Ablauf
scheidet aufgrund des Abkühlpro-
zesses, dessen Basisdaten im Pro-
gramm hinterlegt sind, aus.
Schnelle Amortisierungder Roboterzelle
Die Herstellung der Schlitten
erfolgt immer durchgängig über
einen Zeitraum von zwei bis drei
Monaten. Die Fertigware wird für die
nächste Saison eingelagert. Bei
einer Produktionsumstellung fährt
der Betreiber die in Komponenten
zerlegte Roboterzelle mit Gabelstap-
lern zu der betreffenden Plastma-
schine. Wegen des Transportes war
die Größe der Zelle ein wichtiges Kri-
terium; zusammengebaut mißt sie
4,8 m 3 4,8 m 3 2 m. Programmier-
arbeiten sind danach nicht notwen-
dig; der Roboter identifiziert das
jeweilige Teil über die auswechsel-
baren, codierten Formaufnahmen
und die in der Steuerung hinter-
legten Programme.
Die Roboterzelle amortisierte sich
innerhalb einer Saison. Da ange-
sichts der mit dem Einatmen von
Kunststoffdämpfen verbundenen
gesundheitlichen Risiken kaum
noch Mitarbeiter zu finden sind und
entsprechende behördliche Aufla-
gen ohnehin Investitionen erforder-
lich machen, denkt der Anwender
schon über einen weiteren Roboter
zur automatischen Ver- und Ent-
sorgung der Zelle nach. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 31
AUTOMATISIERUNG
In das schwimmend gelagerte Werkzeug-
aggregat am Roboter lassen sich ver-
schiedene Schneidstähle einsetzen.
Bild
er: K
uka
Rob
ote
r
In der Kunststoffverar-
beitung liegen noch
erhebliche Stromein-
sparpotentiale vor, die je nach
betrieblicher Situation zwischen 10
bis 30% betragen. Ein Teil läßt sich
ohne Investitionsaufwand über
Optimierung der Maschineneinstel-
lung nutzen, weitere Verbesse-
rungen erschließen sich durch ver-
hältnismäßig geringe Investitionen.
Für das volle Ausnutzen der Poten-
tiale sind jedoch mitunter höhere
Investitionen zu tätigen [1]. Außer
der richtigen Zuordnung, die bei
hydraulischen Antrieb oft über-
legen. Will man einen noch besseren
Gesamtwirkungsgrad erzielen, so
müssen auch andere Bewegungen
elektrisch angetrieben werden. Nur
so können die einzelnen Energie-
verluste, die bei Hydrauliksystemen
infolge von Leckströmen und Dros-
selverlusten anfallen und die durch
eine Ölkühlung kompensiert wer-
den müssen, vermieden werden.
Daß derartige hybride oder vollelek-
trisch Maschinenkonzepte derzeit
meistens in der Anschaffung noch
teurer sind, sollte ein Unternehmen
nicht davon abhalten, zu prüfen, ob
sich eine mögliche Investition durch
die Einsparungen beiden laufenden
Kosten amortisiert.
Dabei sind auch die Kosten für die
Ölver- und -entsorgung zu berück-
sichtigen sowie weitere Vorteile, die
diese elektrisch angetriebenen
Maschinen aufweisen. Hierzu wer-
den immer wieder Vergleichswerte
zum Energiebedarf zwischen elek-
trischen und hydraulischen
Maschinen angeführt. Die Werte,
die von 30 bis 70% reichen, hängen
natürlich stark vom zu verglei-
chenden Formteil und der damit ver-
bundenen Zykluszeit und von dem
zum Vergleich herangezogenen
hydraulischen Maschinentyp (bei-
spielsweise Konstantpumpe, Regel-
pumpe oder Speicherbetrieb) ab,
konnten aber anhand eigener Mes-
sungen im Mittel bestätigt werden
[2 und 3]. Häufig sind es aber auch
Details in der Verarbeitung, die in
der Summe doch einen nennens-
werten Beitrag zur Stromeins-
parung bringen. Diesbezüglich sol-
len nur einige Beispiele skizziert
werden, die für viele Betriebe schon
zur Selbstverständlichkeit gewor-
den sind. Die Reduzierung der abge-
führten Wärme an die Umgebung ist
zum Beispiel durch eine Isolierung
der Plastifiziereinheit möglich, die
von vielen Herstellern bereits seri-
enmäßig angeboten wird.
Bei Werkzeugen, die mit deutlich
höheren Temperaturen als der
Umgebungstemperatur arbeiten,
sollten die Werkzeuge auch hin-
sichtlich einer höheren Reprodu-
zierbarkeit der thermischen Rand-
bedingungen und damit einherge-
hender Formteilqualität durch Wär-
medämmplatten von der Maschine
thermisch getrennt werden. Die
Zuleitungen sind so kurz wie nötig
auszuführen und unter Umständen
zusätzlich zu isolieren.
einer ausreichend vorhandenen
Maschinenpalette nur eine profes-
sionelle Organisation und nicht das
Budget fordert, kann massiv über
die Antriebsart der Spritzgießma-
schinen auf den Strombedarf Ein-
fluß genommen werden. Die am
Markt heute noch vorherrschende
hydraulische Maschine wurde ener-
getisch dem unterschiedlichen Lei-
stungsbedarf während des Zyklus
angepaßt. Im Bereich der Plastifizie-
rung werden die hydraulischen
Antriebe schon seit längerem ver-
einzelt durch elektrische Antriebe
ersetzt Hier ist der elektrische
Antrieb aufgrund seines besseren
Wirkungsgrades und der einfachen
Getriebe, die für die rotatorische
Bewegung erforderlich sind, dem
32 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
ENERGIETECHNIK
Energie einsparenin der Extrudertechnik Das primäre Ziel eines jeden
Kunststoffverarbeiters ist darauf
ausgerichtet, seine Rentabilität
zu steigern. Beispielsweise lassen
sich beim Spritzgießen durch
vollelektrisch angetriebene
Maschinen formteilabhängig
Energieeinsparungen zwischen
30 bis 70% erzielen. Die höheren
Einsparungen werden im Teillast-
betrieb erreicht, der zwar ver-
mieden werden sollte, aber häu-
fig im Betrieb zu beobachten ist.
JOHANNES WORTBERG, ROBERT
MICHELS UND MICHAEL NEUMANN
Prof. Dr.-Ing. Johannes Wortberg ist Leiter des
Instituts für Konstruktionslehre und Kunst-
stoffmaschinen der Universität-GH-Essen,
Dipl.-Ing. Robert Michels und Dipl.-Ing. Mi-
chael Neumann sind wissenschaftliche Mit-
arbeiter am selben Institut. Diese Arbeit
wurde vom Wirtschaftsministerium Baden-
Württemberg im Rahmen der Initiative „Ener-
gie effizient nutzen - Schwerpunkt Strom“
gefördert. Weitere Informationen: Dr. Peter
Radgen, Fraunhofer-Institut für Systemtech-
nik und Innovationsforschung (ISI), 76139
Karlsruhe. Tel. (07 21) 68 09-0, Fax (07 21)
6 8 9-152.
Bild
: Fah
r Bu
cher
Die Energieverluste der
Antriebskomponenten eines
mittelgroßen Einschnecken-
extruders mit 55 kW
Antriebsleistung betragen
insgesamt etwa 20%.
Im Werkzeug kann häufig auch
durch die Integration von Heißka-
nalverteilersystemen Energie einge-
spart werden. Die Entnahmeperi-
pherie sollte ebenso wie die Spritz-
gießmaschine auf die Formteilgröße
zugeschnitten sein, und Förder-
bänder sollten passend zum Zyklus
getaktet betrieben werden. Um der-
artige Einsparpotentiale im eigenen
Betrieb aufzudecken, kommt es ent-
scheidend darauf an, daß die Mitar-
beiter vor Ort für die energetische
Optimierungsaufgabe sensibilisiert
werden.
In der jüngsten Vergangenheit
sind verschiedene Sonderverfahren
des Spritzgießens wie das Gasinjek-
tionsverfahren, das Mehrkompo-
nentenspritzgießen und andere zur
Serienreife entwickelt worden. Auch
durch den Einsatz dieser innovati-
ven Verfahren kann, außer anderen
Vorteilen, mitunter auch Strom ein-
gespart werden. Dies muß jedoch im
Einzelfall durchkalkuliert werden
und würde an dieser Stelle zu weit
führen [4].
Sind Verluste nicht völlig zu ver-
meiden, zum Beispiel durch die not-
wendige Ölkühlung oder die Küh-
lung der Einzugszone, so lohnt es
sich, diese anfallende Wärme in die
vorhandene Heizanlage einzu-
speisen. Dies gilt auch für die
Abwärme aus Extrudern, deren
konsequente Nutzung zu einem Ver-
zicht der konventionellen Kessel-
und Schornsteinanlage führen
kann. Brennstoffeinsparungen von
700 000 kWh/a und Investitionsko-
steneinsparungen von 120 000 DM
wurden bereits realisiert [5].
Stromeinsparpotentialein der Extrudertechnik
Auch auf dem Gebiet der Extru-
dertechnik müssen energiespa-
rende Alternativen kritisch auf ihre
Rentabilität und Einsetzbarkeit hin
untersucht werden. Dieser Beitrag
konzentriert sich auf die in vielen
Extrusionsanlagen eingesetzten
Einschneckenextruder mit elektri-
schem Antrieb. Als Sonderbauform
findet man heute nur noch bei ein-
zelnen Blasformmaschinen konti-
nuierlich betriebene Extruder mit
hydraulischem Antrieb, die gegen-
über den sonst durchweg aus einem
Elektromotor mit nachgeschal-
tetem Getriebe bestehenden
Schneckenantrieben systembe-
dingt einen erheblich höheren Ver-
brauch aufweisen.
Bisher hat bei den Extrudern die
Suche nach Möglichkeiten zur Stro-
meinsparung nicht im Vordergrund
gestanden. Bei der Auslegung und
Konstruktion wurden vielmehr Kri-
terien wie hoher spezifischer, auf
den Schneckendurchmesser bezo-
gener Durchsatz und hohe Schmel-
zequalität bevorzugt. Besonders die
Forderung nach hohem Durchsatz
hat dabei zu Bauarten und Betriebs-
bereichen mit einem relativ hohen
spezifischen Energieverbrauch
geführt.
Energieverlusteder Plastifiziereinheit
Zur genaueren Analyse der Ener-
gieeinsparmöglichkeiten bei Extru-
dern ist es sinnvoll, im folgenden
einerseits den Leistungsbedarf und
die Energieverluste der Plastifizier-
einheit und andererseits die Ener-
gieeffizienz des Extruderantriebs zu
betrachten. Die Schnittstelle zwi-
schen diesen beiden Baugruppen
ist der Schneckenzapfen, über den
die Antriebsleistung vom Getriebe
auf die Schnecke übertragen wird.
Zur Plastifiziereinheit gehören
daher die Extruderschnecke, Ein-
zugszone und Zylinder mit ihren
Heizungen und Kühleinrichtungen;
zum Extruderantrieb der Antriebs-
motor und das Getriebe mit der
Rückdrucklagerung sowie, sofern
vorhanden, das Keilriemenpaket
zwischen Motor und Getriebe,
Der Drehmomentbedarf einer
typischen Einschneckenplastifi-
ziereinheit bei verschiedenen kon-
stanten Schneckendrehzahlen Ist
in der allgemeinen Darstellung
(Bild) sowohl für Extruder mit glat-
ter Einzugszone als auch für Nut-
buchsenextruder zutreffend. Weil
bei letzteren der Massedurchsatz
proportional zur Schneckendreh-
zahl ist, kann die X-Achse auch mit
dem Massedurchsatz bezeichnet
werden.
Die am Schneckenzapfen einge-
brachte Antriebsleistung wird bei
Extrudern vollständig dissipativ in
die Erwärmung der Schmelze umge-
setzt. Der Schmelzetemperaturver-
lauf würde deshalb quantitativ dem
Drehmomentverlauf entsprechen,
sofern Heizungen und Kühlvorrich-
tungen nicht in Betrieb sind und der
Wärmeverlust an die Umgebung ver-
nachlässigbar gering ist (adiabater
Betrieb). Die vom Verarbeiter
gewünschte Schmelzetemperatur
ist jedoch konstant und richtet sich
nach dem verarbeiteten Material
und der Weiterverarbeitung hinter
dem Extruder. Grundsätzlich sollte
sie so niedrig wie möglich sein, um
beim Aufschmelzen den Energieein-
satz und die Materialbelastung
gering sowie beim Abkühlen den
Zeitbedarf kurz zuhalten. Für die in
der Praxis gewünschte Temperatur
muß bei niedriger Schneckendreh-
zahl zusätzlich zur Antriebsleistung
über die Zylinderbeheizung Wärme-
energie zugeführt werden, weil die
durch Dissipation eingebrachte
Energie nicht ausreicht (Bild 1).
Bei hoher Drehzahl ist dagegen in
der Regel eine Kühlung der
Schmelze in den letzten Zonen des
Extruderzylinders notwendig, weil
die in Wärme umgesetzte Antriebs-
energie zu groß ist. Bei Polyolefinen
(Polyethylen, Polypropylen) ent-
spricht eine Abkühlung um 10 °C
ungefähr einem Energieverlust von
10%. In der Praxis ist oft eine Abküh-
lung um 20 °C notwendig, so daß
häufig ein Energieverlust von etwa
20% entsteht. Aus der Sicht einer
optimalen Nutzung der eingesetzten
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 33
ENERGIETECHNIK
Energieverluste des energieoptimierten KKM-Extruders im Vergleich zu konventionellen
Extrudern für eine Antriebsleistung von 55 kW.
3 bis 4Stirnradgetriebe
3 bis 5Keilriemenpaket
12Gleichstrommotor
0,75Stromrichter
Energieverluste
%
Typischer Extruder
Zahnriemenantrieb
Asynchronmotor
Frequenzumrichter
Optimierter Extruder
2
6 bis 8
2
Energieverluste
%
Drucklager 0,5 Drucklager 0,5
gekühlte Nutbuchse 10 bis 20 gekühlte Nutbuchse 5
Wärmeverlust 5 bis 10 Wärmeverlust 0 bis 5
Zylinderkühlung 0 bis 10 0 bis 20
mm Antriebssystem, mm Plastifiziereinheit
älteren Untersuchungen ermittel-
ten Kühlleistungen von bis zu 50%
der Antriebsleistung wurden fälsch-
lich oft als Maß für die Wirksamkeit
der Förderwirkung der Einzugszone
angesehen.
Sie sind aber vielmehr Energie-
verluste, die ohne einen Nachteil für
die Förderwirksamkeit über die geo-
metrische Optimierung der Nut-
buchse und der Schneckengeo-
metrie wesentlich gesenkt werden
können. Außerdem ist es sinnvoll,
die Kühlleistung zu verringern und
die Nutbuchse bei einer so hohen
Temperatur zu betreiben, daß ein
Aufschmelzen im Bereich der Nut-
buchse und der Verlust der Förder-
wirksamkeit gerade noch nicht
stattfinden. Mit diesen Maßnahmen
lassen sich die Energieverluste der
Nutbuchse auf 5 bis 10% verringern.
Als Extruderantrieb werden derzeit
Gleichstrommotoren mit nachge-
schaltetem zwei- oder dreistufigen
Stirnradgetriebe verwendet. Die
Rückdrucklagerung der Schnecke
ist meistens in das Getriebe inte-
griert.
In letzter Zeit werden Motor und
Stirnradgetriebe zunehmend direkt
ohne den bisher verwendeten, zwi-
schengeschalteten Keilriementrieb
verbunden. Die Energieverluste der
Antriebskomponenten eines mittel-
großen typischen Einschneckenex-
truders mit 55 kW Motorleistung
betragen insgesamt 18 bis 21%
(Tabelle). Der Verzicht auf das Keil-
riemenpaket verbessert den Wir-
kungsgrad um 3 bis 5%.
Bei Teillast und niedrigerer Dreh-
zahl als der Nenndrehzahl sind die
prozentualen Verluste in allen
Antriebskomponenten größer. Des-
halb sind eine Überdimensionie-
rung des Antriebs und der Betrieb
bei Teillast aus energetischer Sicht
nicht sinnvoll.
elektrischen Energie wäre der
Betrieb von Extrudern daher nur
unterhalb der Grenzdrehzahl sinn-
voll, bei der die dissipativ in Wärme
umgesetzte Antriebsenergie genau
zur Erreichung der gewünschten
Schmelzetemperatur ausreicht. In
der Praxis wird jedoch in der Regel
ein möglichst hoher Durchsatz und
damit eine hohe Schneckendreh-
zahl angestrebt, um mit möglichst
kleinen Extrudern und geringen
Investitionskosten einen hohen
Ausstoß zu erreichen.
Besonders deutlich wird diese
Vorgehensweise bei den vielfach
nachträglich durchgeführten Mas-
sedurchsatzsteigerungen an vor-
handenen Extrudern, die mit Hilfe
von geänderten Schnecken und lei-
stungsgesteigerten Antrieben vor
allem über eine höhere Schnecken-
drehzahl realisiert werden. Hierbei
ist häufig von untergeordneter
Bedeutung, daß der höhere spezifi-
sche Strombedarf bei hoher Dreh-
zahl zu höheren Stromkosten führt.
Optimierte Schneckenbrauchen weniger Energie
Es gibt unterschiedliche Kon-
zepte zur Optimierung der
Schneckengeometrie, durch die der
energetisch günstige Betriebsbe-
reich zu höherer Drehzahl hin ver-
schoben werden kann. Darüber hin-
aus können Wärmerohre in der
Schnecke eingesetzt werden, um
Wärmeenergie von der Schnecken-
spitze nach hinten in den Bereich
der Aufschmelzzone zu leiten.
Zusätzlich sollte auch an eine Nut-
zung der dann noch von den vorde-
ren Zylinderzonen abzuführenden,
in Form von erwärmter Luft anfal-
lenden, Verlustwärme für Heizungs-
oder Trocknungszwecke gedacht
werden. Auf all diese Möglichkeiten
sollte der Betrieb beim Kauf neuer
Extruder und der Umrüstung beste-
hender Anlagen achten.
Die Forderungen nach hohem
und gegendruckunabhängigem
Durchsatz haben zum bevorzugten
Einsatz von Nutbuchsenextrudern
bei der Polyolefinverarbeitung
geführt. Gegenüber den Extrudern
mit glatter Einzugszone, die diesen
Anforderungen nicht so gut ent-
sprechen können, ist durch die zur
Aufrechterhaltung der Förderwir-
kung notwendige Flüssigkeitstem-
perierung der genuteten Einzugs-
zone häufig ein zusätzlicher Verlust
an Antriebsenergie gegeben. Die in
34 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
ENERGIETECHNIK
Literatur[1] Wortberg, J., R. Michels und M. Neuman:
Kunststoffverarbeitung bietet Potential
für Energieeinsparungen. Maschinen-
markt 105 (1999) 5, S. 22-25.
[2] Thoma, H., und B. Stillhard: Elektrische
Spritzgießmaschine - sparsam und genau.
Kunststoffe 92 (1992) 10, S. 891.
[3] Robert. T., und W. Michaeli: Elektrik versus
Hydraulik. Kunststoff-Journal 93 (1993)
3, S. 24.
[4] Jaroschek, C.: Herstellkosten von Spritz-
gußteilen senken durch neue Techniken.
In: Wirkungsfeld Spritzgießmaschine.
Düsseldorf: VDI-Verlag, 1995.
[5] Schwarze, R., und M. Alewelt: Stufenplan
zum Energiemanagement. In: Brenn-
punkt Energie. Energieagentur NRW
(1996) 1, S. 3.
Obwohl die Hersteller
von Sensoren keinen
Grund zum Klagen
haben, ist die Anzahl der deutschen
Aussteller heuer im Vergleich zur 8.
Sensor vor zwei Jahren um knapp
10% zurückgeblieben. „Das erklärt
sich“, so Ingrid Seegers, Geschäfts-
führerin der AMA Service GmbH
und Veranstalterin der Sensor,
„durch die im Vergleich zu 1997
hohe Anzahl von Fachmessen, die in
Deutschland für Unternehmen der
Meß- und Automatisierungsbran-
che ebenfalls wichtig sein können.
Die in der Überzahl kleinen und mit-
telständischen Sensorikanbieter
sind gezwungen, ihre personellen
und finanziellen Möglichkeiten auf-
zuteilen.“
Die Internationalität der Messe
ist mit 31 vertretenen Ländern prak-
tisch gleich geblieben, es hat aber
das Gewicht der Sensor als Zugang
zum deutschen und europäischen
Markt aus der Sicht ausländischer
Unternehmen – und zwar nicht nur
aus Europa – offensichtlich stark
zugenommen. Nach Deutschland
mit 464, also 70% der Aussteller
(1997: 502/75%), bildeten Unter-
nehmen aus den Vereinigten Staa-
ten mit 47 (7%) Ausstellern (1997:
30/5%) die stärkste Gruppierung. In
der Rangfolge stand dann die
Schweiz mit 35 (5%) auf Platz zwei
rem Sensoren für Temperatur,
Druck, Füllstand und Volumen-
strom.
Temperaturmessungwird komfortabler
Die Temperaturmessung spielt in
der Verfahrenstechnik eine ganz
wesentliche Rolle, weil sie zum Bei-
spiel großen Einfluß auf den Ablauf
einer Reaktion hat. Für den Ex-
Bereich Zone 1 hat die Ebro Elec-
tronic GmbH, Ingolstadt, das Präzi-
sions-Computerthermometer TFN
1293 Ex konzipiert. Es hat die
Schutzklasse EEx ia IIC T4 und mißt
mit einem NiCr-Ni-Fühler Werte von
–200 bis 1200 °C. Bis 249,9 °C
(1997: 27/4%). Es folgte Großbritan-
nien mit 25 (4%) Ausstellern (1997:
21/3%). Frankreich war durch 12 (2)
Unternehmen (1997: 15/2%) fast
ebenso stark vertreten wie Italien
mit 11 (2 Ausstellern (1997: 7/ %).
Aus Fernost (China, Taiwan, Korea,
Japan) hatten sich insgesamt 13
(2%) Unternehmen (1997: 9/1%) für
die Sensormesse in Nürnberg ent-
schieden.
Die Sensor spiegelt das ganze
Spektrum moderner Sensortechnik
wider. Ein nicht geringer Anteil der
Aussteller zeigten die neuesten Ent-
wicklungen aus dem Bereich der
Prozeßsensorik und -automati-
sierung. Hierzu gehören unter ande-
36 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
SENSOR ’99
Meßaufnehmer für die Prozeßtechnikfanden internationales InteresseVom 18. bis zum 20. Mai fand in
Nürnberg zum 9. Mal die Messe
Sensor statt, die Internationale
Fachmesse mit Kongreß für
Sensoren, Meßaufnehmer und
Systeme. Schon rund zwei
Monate vorher war die Veran-
staltung mit 664 Ausstellern voll-
ständig ausgebucht. Gegenüber
der letzten Messe von 1997 hat
sich der Anteil ausländischer
Aussteller um 25% auf jetzt 201
erhöht.
WINFRIED SCHRÖDER
Bild
: M. K
. Juc
hhei
m
Sensoren werden zuneh-
men kommunikativer, wie
das Beispiel dieses Druck-
meßumformers mit CAN-
Schnittstellle zeigt, der
auf der Sensor 99 in Nürn-
berg zu sehen war.
beträgt die Auflösung 0,1 °C, dar-
über 1 °C.
Als besonders robust und zuver-
lässig charakterisiert die Danfoss
Industrieautomatik GmbH, Korn-
tal-Münchingen, den Temperatur-
sensor MBT 5252 mit Pt-100-Wider-
standselement (Bild 1). Der Einsatz-
bereich liegt zwischen –50 und
200 °C für Messungen in Rohrlei-
tungen, Kälteanlagen oder Behäl-
tern. Im B-Kopf ist wahlweise auch
ein eingebauter Meßumformer mit
4- bis 20-mA-Ausgangssignal liefer-
bar.
Die M. K. Juchheim GmbH & Co.,
Fulda, präsentierte unter anderem
ein Widerstandsthermometer mit
Steckanschluß im druck- und
erschütterungsfesten Aufbau, der
auch bei hohen Vibrationen siche-
ren Betrieb gewährleistet (Bild 2).
Die Steckverbindung zwischen
Schutzarmatur und Anschlußlei-
tung ist kontaktsicher verriegelt
und hat in gestecktem Zustand die
Schutzart IP 65.
Fuzzy-controlled und mit vielsei-
tigen Optionen ausgerüstet ist der
Regler der Serie CF aus dem Hause
Wika Alexander Wiegand GmbH &
Co., Klingenberg (Bild 3). Die Ein-
gangsbeschaltung ist durch den
Multifunktionseingang für Thermo-
elemente, Widerstandsthermome-
ter oder Strom-Spannungs-Signale
einstellbar. Für Soll- und Istwert ist
je eine vierstellige Siebensegment-
anzeige vorhanden.
Außer den klassischen Tempera-
turmeßstellen gibt es solche, die
nicht direkt zugänglich sind. In die-
sem Falle verwendet man häufig
Infarotthermometer oder Pyrome-
ter, die berührungslos arbeiten, weil
sie die emittierte Wärmestrahlung
des jeweiligen Meßobjektes auswer-
ten. Ein Beispiel dafür ist das Pyro-
meter IN 14, das die Impac Electro-
nic GmbH, Frankfurt/Main, auf der
Sensor in Nürnberg ausstellte (Bild
4). Sein Meßbereich erstreckt sich
von –200 bis 500 °C. Das einfach zu
bedienende Gerät im ergonomi-
schen Gehäuse ermöglicht drei
Messungen in der Sekunde bei einer
Meßunsicherheit von ±2%.
Das Infrarot-Strahlungspyro-
meter KTR 1000 der Dr. Georg Mau-
rer GmbH, Kohlberg, mißt Tempera-
turen zwischen 0 und 2500 °C. Für
Meßabstände von 0,1 bis 20 m ste-
hen entsprechende Objektive sowie
Lichtleiterlängen von 1,8 bis 10 m
zur Verfügung. Für die exakte Aus-
richtung gibt es Lichtstrahlziel- und
Visiereinrichtungen.
Für eine komfortable Tempera-
turmessung rüstet die Raytek
GmbH, Berlin, den Meßkopf der
Thermalert TX-Reihe für die digitale
Kommunikation aus. Dadurch ist
der Sensor einzeln adressierbar. Er
kommuniziert zusätzlich digital
über die Zwei-Leiter-Stromschleife
(4 bis 20 mA) unter Verwendung des
HART-Protokolls.
Drucksensorenwerden bus-fähig
Eine weitere wichtige Prozeß-
größe ist der Druck in einer Anlage,
sei es als absoluter Wert oder als
Druckdifferenz.. Der Druckmeßauf-
nehmer DMP 333 der BD Sensors
GmbH, Thierstein, ist CAN-Bus-
fähig. Dadurch ist es möglich, vor
Ort viele Funktionen abzuarbeiten.
Ferner ist ein Fehlererkennungs-
system integriert. Der Meßbereich
erstreckt sich bis 600 bar.
Das klassische Druckmeßgerät
mit Rohrfeder MEX5 der Bourdon-
Sedeme GmbH, Stolberg, erfaßt in
der Chemieausführung einen
Druck bis zu 1600 bar. Dazu sind
Gehäuse und Stutzen vollver-
schweißt, und das Meßsystem
besteht aus Edelstahl. Je nach Aus-
führung kommen Glyzerin oder Sili-
konöl als Dämpfungsflüssigkeiten
zum Einsatz.
Monolitische Keramik ist die
Basis des Drucksensors Bripress
1000 der Hy-Line Sensor-Tec Ver-
triebs GmbH, Unterhaching. Er
erfaßt Drücke von 0,5 bis 1000 bar
bei einem Linearitätsfehler von
weniger als 0,25% FS. Ein großer
Vorteil dieses Sensors ist, daß er
praktisch mit allen Medien direkt in
Berührung gebracht werden kann.
Speziell für die Anforderungen
der Nahrungsmittelindustrie, Phar-
mazie und Biochemie die hat Labom
Meß- und Regeltechnik GmbH,
Hude, den hygienegerechten Druck-
sensor Compact konzipiert. Er ist
CIP-fähig und ermöglicht eine tot-
raumfreie Druckmessung, Des wei-
teren hält er hohe Temperaturen
aus und ist vakuumfest.
Für eine exakte Prozeßführung
reichen Temperatur und Druck
allein nicht aus. Weil die Reaktionen
und Prozeßschritte meist in Behäl-
tern ablaufen, ist der Füllstand häu-
fig eine ebenso wichtige Meßgröße.
Die Bürkert GmbH & Co. KG, Ingel-
fingen, zeigte in Nürnberg unter
anderem ein Radar-Füll-
standsmeßgerät für die
kontinuierliche berüh-
rungslose Messung von
Fluiden und Schüttgü-
tern in ortsfesten Behäl-
tern aus Metall oder
Beton (Bild 5). Das Gerät
stellt ein dem Füllstand proportio-
nales Ausgangssignal von 4 bis
20 mA, HART- und PROFIBUS-PA-
Protokoll zur Verfügung. Es ist heiß-
dampffest bis 160 °C.
Prozesse kontrollierenüber den Füllstand
Das Meßgerät Sonasart T der
Sonotec Ultraschallsensorik Halle
GmbH, Halle, arbeitet mit Ultra-
schall. Es wurde für den mobilen
Einsatz entwickelt und ermöglicht
das Erfassen der Füllstände von
außen durch die Tankwand ohne
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 37
SENSOR ’99
Bild 1: Der Temperatursensor MBT 5252
mit Pt-100-Widerstandselement hat
einen Einsatzbereich von –50 bis 200 °C.
Bild 2:
Widerstands-
thermometer mit
Steckanschluß im
druck- und erschüt-
terungsfesten Auf-
bau, der auch bei
hohen Vibrationen
sicheren Betrieb
gewährleistet.
schranke. Die Anzahl der
Wirbel ist dabei der Fließ-
geschwindigkeit propor-
tional. Je nach Baugröße
erfaßt der Wirbelzähler Volu-
menströme bis 17 000 l/min.
Für die Druckluftmessung
zeigte die E-T-A Elektrotech-
nische Apparate GmbH, Alt-
dorf, auf der Sensor den Strö-
mungsmesser FM 1-CA (Bild
6). Der mikrocontroller-gesteuerte
Aufnehmer mit CSP-Meßkopf kann
auch für andere Gase verwendet
werden. Die Druckfestigkeit ist bis
400 bar geprüft.
Um Prozesse noch präziser regeln
zu können, setzt man außer auf
Volumenstrom-Meßgeräten immer
stärker auf Massenstrommesser,
wie Coriolis- oder Heizdrahtgeräte,
wenn es wirtschaftlich vertretbar
ist.
Heißfilm-Anemometererfaßen Gasströmungen
Fischer & Porter, eine Tochter der
ABB Automation Products Hart-
mann & Braun, Eschborn, zeigte in
Nürnberg den thermischen Gas-
Massen-Durchflußmesser der Bau-
reihe VT. Der Aufnehmer arbeitet
nach dem Heißfilm-Anemometer-
prinzip, bei dem aus der Wärmeab-
gabe eines beheizten Körpers an ein
strömendes Fluid der Massenstrom
ermittelt wird.
In digitaler Ausführung steht der
Massendurchflußmesser und -reg-
ler aus der Serie EL-Flow von Bronk-
horst zur Verfügung, der von der
Dipl.-Ing. Wagner Meß- und Regel-
technik GmbH, Offenbach, vertrie-
ben wird. Das Gerät basiert auf
einer völlig neuen digitalen Platine,
auf der das Meßsignal unmittelbar
einem Mikroprozessor zugeführt
wird. Damit erreicht der Hersteller
nach eigenen Angaben eine opti-
male Stabilität und Genauigkeit des
Signals.
Die Sensor 99 hat mit großer
Zufriedenheit bei Ausstellern, Besu-
chern und Kongreßteilnehmern
abgeschlossen. Die vom AMA Fach-
verband für Sensorik e.V. getragene
Veranstaltung ist die weltweit
größte internationale Fachmesse
der Branche. Außer dem aktuellen
Stand der klassischen Sensorik für
Maschinen- und Anlagenbau, Fabri-
kautomation, Fahrzeugbau und
Prozeßtechnik, Qualitätssicherung,
Meß- und Prüftechnik, wurden bei
dem dreitägigen Branchentreff auf
Produktberührung. Die Ultraschall-
sonde wird seitlich von außen ange-
koppelt, eine Öffnung des Behälters
ist nicht notwendig.
Massenstrommessunggewinnt an Bedeutung
Die Durchflußmessung hat in der
Prozeßtechnik ihren festen Platz.
Ein Beispiel dafür ist der Gaswir-
belzähler VF 563 der Natec Schult-
heiss GmbH, Garching. Das
Meßprinzip basiert darauf, daß
beim Umströmen eines Prallkeils
sich die Karman´sche Wirbelstraße
ausbildet. Diese Wirbel werden mit
der Strömung des Mediums in
Fließrichtung mitgeführt und
modulieren eine Ultraschall-
38 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
SENSOR ’99
Bild 3:
Fuzzy-controlled
und mit vielseitigen Optio-
nen ausgerüstet ist der Regler der Serie
CF mit Anzeigen für den Soll- und den
Istwert.
Bild 4: Das Pyrometer IN 14 hat einen
Meßbereich von –200 bis 500 °C. Es ist
einfach zu bedienen und hat ein ergono-
misches Gehäuse.
9005 m2 Ausstellungsfläche hoch-
integrierte Mikrosysteme, kom-
plette Meß-, Prüf- und Kalibrier-
systeme sowie ein breites Spektrum
technischer Dienstleistungen prä-
sentiert.
Hoher Anteilausländischer Besucher
Rund ein Drittel der 664 Ausstel-
ler und ein Viertel der knapp 14 000
Besucher reisten aus dem Ausland
nach Nürnberg. Etwa zwei Drittel
davon kamen aus dem europäi-
schen Wirtschaftsraum, ein Viertel
aus Amerika und die übrigen aus
Asien. Bei dem im Rahmen der Sen-
sor veranstalteten Fachkongreß
haben über 200 Referenten aus 24
Ländern ihre neuesten Forschungs-
und Entwicklungsergebnisse dar-
gestellt. Auch hier kam mit mehr als
einem Drittel der 611 Kongreßteil-
nehmerinnen und -teilnehmer ein
erheblicher Teil des Fachpublikums
aus dem Ausland. Im Mai 2001 wird
die im Zwei-Jahres-Rhythmus ver-
anstaltete Sensor erneut als inter-
nationaler Branchentreff zum zehn-
ten Mal ihre Tore öffnen. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 39
SENSOR ’99
Bild 5:
Radar-Füll-
standsmeß-
gerät für die
kontinuierliche
berührungslose
Messung von Flui-
den und Schüttgütern in
ortsfesten Behältern
aus Metall oder Beton.
Bild 6: Der Strömungsmesser FM 1-CA mit
mikrocontrollergesteuertem Aufnehmer
und CSP-Meßkopf ist druckfest bis
400 bar.
Probleme sind univer-
sell, Lösungen indivi-
duell. Mit dieser Aus-
sage plaziert die Saalfelder Werk-
zeugmaschinen GmbH, kurz Samag
genannt, ihre modulare Fertigungs-
zelle MFZ 1 im Markt (Bild 1). Fle-
xible Fertigungsmethoden sind in
Zeiten kleiner werdender Losgrößen
bei wachsender Variantenvielfalt
gefragt. Komplettlösungen wie die
Fertigungszelle vereinen die hohe
Produktivität einer Sonderma-
schine und die große Flexibilität
eines Bearbeitungszentrums in
einer Maschine. Hier müssen alle
Komponenten präzise aufeinander
abgestimmt sein und optimal
zusammenarbeiten, um diese Vor-
teile erzielen zu können.
Aus diesem Grund suchte der
Maschinenbauer Samag nach
einem Hersteller für Antriebs- und
Steuerungstechnik, bei dem er alle
entsprechenden Komponenten
„aus einer Hand“ erhalten konnte.
Für den Einsatz von Antriebskom-
ponenten des Herstellers Rexroth
sprach laut Samag, daß alle betei-
ligten fünf Geschäftsbereiche in
während des Betriebs und beim
Werkzeugwechsel rein bleiben –
eine wichtige Funktion, weil bei der
Bearbeitung anfallende Späne am
Werkzeug und an den Motorspin-
deln haften bleiben können und
hierdurch hervorgerufene Beschä-
digungen unbedingt vermieden wer-
den müssen (Bild 3).
Des weiteren versorgen die Pneu-
matikbauteile die Werkzeugbruch-
kontrolle mit Luft für die Funktio-
nen „Sperren“ und „Schließen“. Fer-
ner wird die automatisch öffnende
und schließende Tür der Werk-
stückbeschickung automatisch be-
tätigt. Rexroth Mecman liefert für
diese Aufgaben die Wartungseinheit
C 15 (G 3/8“) mit Absperrventil, Fil-
terregler und Druckschalter.
Bewegungsachsenmit hoher Steifigkeit
Rexroth Star fertigte Verfahrach-
sen mit hoher Steifigkeit. Die Kom-
ponenten bringen Bewegung in die
X-, Y- und Z-Achsen, deren Verfahr-
wege 240, 400 und 350 mm betra-
gen. Die gehärteten Kompaktfüh-
rungen (Wälzführungen) sichern
eine hohe Steifigkeit in allen Bela-
stungsrichtungen sowie eine hohe
Lebensdauer und Zuverlässigkeit.
Die optimal gestaltete Umlenkung
und Führung der Rollen ermöglicht
zudem einen ruhigen und ge-
schmeidigen Lauf.
Die Motorspindeln, Vorschuban-
triebe und CNC-Steuerung stam-
men von Indramat. In der MFZ 1 wer-
ihren Gebieten renommierte Anbie-
ter sind. Deshalb gab es keinerlei
Probleme, die Komponenten dem
Lastenheft entsprechend für die
MFZ 1 zu beziehen und einzusetzen.
So lieferte Rexroth Hydraulics für
die modulare Fertigungszelle ein
160-l-Aggregat mit zwei Druckkrei-
sen (Bild 2).
Mit den Hydraulikbauteilen wird
der gesamte Ölkreislauf der
Maschine geschaltet und über-
wacht. Zum einen werden Klemm-
funktionen, Magazintür und Werk-
zeugspeicher bei einem Druck von
63 bar mit 12 l/min versorgt. Zum
anderen kommt ein Speicher-
Ladebetrieb für die Werkstück-
Spannfunktionen zum Einsatz.
Hierzu werden 9 l/min bei 240 bar
benötigt. Der Speicher-Ladebetrieb
versorgt mit entsprechend reduzier-
tem Druck auch den Gewichtsaus-
gleich und die Werkzeugspannung.
Die Hydraulik trägt somit wesent-
lich dazu bei, daß die eingesetzten
Werkzeuge gespannt oder ent-
spannt werden.
Von Rexroth Pneumatik stammen
die Pneumatikbauteile. Sie liefern
die notwendige Luft zum Ausblasen
und Reinigen der Werkzeugaufnah-
men, so daß die Werkzeugkegel
40 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
FLUIDTECHNIK
Antriebskombinationerhöht Wirtschaftlichkeiteiner FertigungszelleDie Integration hydraulischer,
pneumatischer und elektro-
mechanischer Antriebe ermög-
licht, Fertigungszellen mit hoher
Wirtschaftlichkeit herzustellen.
So können sie aufgrund einer
optimierten Antriebskombina-
tion einerseits mit der hohen
Produktivität von Sondermaschi-
nen, andererseits mit der hohen
Flexibilität von Bearbeitungszen-
tren konkurrieren, wie ein
Anwendungsbeispiel aus der
spanenden Fertigung zeigt.
URSULA GEHL
Ursula Gehl ist Fachjournalistin in Köln. Wei-
tere Informationen: Dr. -Ing. Rainer Drechsler,
Projektingenieur bei der Mannesmann
Rexroth AG in 97813 Lohr, Tel. (0 93 52)
18-12 75, Fax (0 93 52) 18-12 22.
Bild 1: Hydraulische, pneumatische und
elektromechanische Antriebe sind in
diese Fertigungszelle integriert. Sie er-
möglichen eine hohe Produktivität und
Flexibilität.
Bild 2: Über ein 160-l-Hydraulikaggregat
werden zwei Ölkreisläufe mit 63 oder 240
bar Druck beaufschlagt.
den zwei Motorspindeln mit Spin-
delmotorkühlung (fremdgekühlt,
Wasserkühlung) eingesetzt, die das
Herzstück der Maschine darstellen
und zur Führung der Werkzeuge die-
nen. Die Schnellfrequenz-Einbau-
Motorspindeln eignen sich auf-
grund ihrer Umdrehungen von
jeweils 15 000 min–1 zudem für den
HSC-Betrieb.
Lageregelung der Achsenin einer Zykluszeit von 0,25 s
Der automatische Betrieb der Fer-
tigungszelle wird erst durch den
Einsatz moderner CNC-Steue-
rungstechnik gewährleistet. Die
Werkstücke werden anhand des
automatischen Programmablaufs
bearbeitet, wobei die CNC auch
Überwachungs- und Hilfsfunktio-
nen übernimmt. Hierfür wurde die
Multiachssteuerung MT-CNC 02
ausgewählt. Mit den digitalen
Antrieben, ebenfalls von Indramat,
bewältigt die Steuerung die Lagere-
gelung in einer Zykluszeit von nur
0,25 ms. Zu den weiteren Lei-
stungsdaten der CNC zählen die
Zykluszeit für die Interpolation mit
2 ms und die Blockzykluszeit mit 3
ms (typischer Wert). Nicht zuletzt ist
auch der Geschäftsbereich Rexroth
Gießerei als Lieferant von Hydrau-
likguß beteiligt.
Samag lieferte 1997 die erste die-
ser modularen Fertigungszellen
aus. Sie besteht im wesentlichen
aus einem 3D-Modul, zwei horizon-
tal angeordneten Motorspindeln
und einer Werkstückträgereinheit.
Beschickungs- und Arbeitsraum
sind voneinander getrennt. Der
Arbeitsraum ist vollständig
geschlossen, so daß Späne und
Kühlmittel weder nach außen noch
in den Beschickungsraum gelangen
können.
Vor allem die Ausrüstung mit den
beiden Schnellfrequenz-Motorspin-
deln sorgt dafür, daß hohe Produk-
tivität ein wesentliches Merkmal der
Fertigungszelle ist (Bild 4). Jede
Motorspindel bringt eine Antriebs-
leistung von 28 kW, läuft im Dreh-
zahlbereich zwischen 50 und
15 000 min–1 und hat ein Drehmo-
ment von 90 Nm. Der Spindelab-
stand beträgt 240 mm.
Die Doppelspindel und die damit
verbundene Möglichkeit, minde-
stens zwei Werkstücke gleichzeitig
einspannen und bearbeiten zu kön-
nen, verkürzt natürlich die gesamte
Bearbeitungszeit. Hierzu tragen
auch die mit 40 000 mm/min hohen
Eilganggeschwindigkeiten der Ach-
sen X, Y und Z bei.
Die Fertigungszelle kann unter
Verwendung eines Zusatzspeichers
mit bis zu 96 Werkzeugen ausge-
stattet werden. Der serienmäßig ein-
gesetzte Werkzeugspeicher (Poly-
gon-Scheibenspeicher) sitzt ober-
halb der Spindeln unter einer
Abdeckung und kann 36 oder 48
Werkzeuge aufnehmen. Die Werk-
zeuge werden durch Verfahren des
Spindelstocks im Pick-up-System
gewechselt. Die reine Werkzeug-
wechselzeit für ein Werkzeugpaar
gibt Samag mit 3,5 s an. Eine Hoch-
druck-Innenkühlung steigert zu-
dem die Standzeiten der Werkzeuge.
Dezentrales Antriebskonzeptermöglicht hohe Flexibilität
Vielseitigkeit beweist die Ferti-
gungszelle in erster Linie bei den
Werkstücken. Eine optimale Anpas-
sung an die jeweilige Aufgabenstel-
lung ist gewährleistet. Die Werk-
stücke können sowohl kubisch sein
als auch verschiedene Gehäusefor-
men mit komplizierten Elementen
haben. So lassen sich auf der MFZ 1
trotz aller Unterschiede beispiels-
weise rohe Lenkgehäuse ebenso
komplett bearbeiten wie teilweise
vorbearbeitete Scheibenteile. In
jedem Fall erfolgen das Be- und Ent-
laden der Zelle mit Werkstücken
parallel zur Hauptzeit – manuell
oder durch eine entsprechende
Handlingseinrichtung für Werk-
stücke - und somit effizient im Hin-
blick auf die Serienfertigung. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 41
FLUIDTECHNIK
Bild
er: M
anne
sman
n Re
xro
th
Bild 3: Zu den Aufgaben von Pneumatik-
komponenten in einer Fertigungszelle
gehört das Ausblasen der Werkzeugel.
Die Verschleißfestig-
keit ist eine der wich-
tigsten Kriterien bei
der Auswahl von Hydraulikzylin-
dern. So können Korrosion und ein-
geleitete Seitenkräfte zu einem
übermäßigen Verschleiß der Zylin-
derführung und Dichtung führen.
Eine Analyse des Herstellers Röm-
gen laut Römheld 30 bis 50 µm tief
in den Werkstoff ein und „krallen“
sich so in den Zylinderlaufflächen
fest. An den Oberflächen bildet sich
eine extrem harte Schicht, der sogar
außermittig und seitlich eingelei-
tete Kräfte nichts anhaben können.
Die Härte HV0,1-1 beträgt 550 bis 850.
In der Regel dieses Härteverfah-
ren angewandt, um die Randschicht
von Werkstücken mit Kohlenstoff
anzureichern. Diese Anreicherung
bewirkt, daß die Randschicht ver-
festigt. Dadurch wird ihre Härte und
somit die der Werkstückoberfläche
erhöht. Eine hohe Korrosionsbe-
ständigkeit läßt sich erzielen.
Um das zu erreichen, werden die
Werkstücke im Nitrierofen einem
gasförmigen Medum ausgesetzt,
das Kohlenstoff abscheidet. Als
Schutzgas und Kohlenstoffträger
eignen sich Ammoniak und Metha-
nol. Die Dauer des Härtens beträgt
7 bis 8 h. In dieser Zeit herrscht im
Nitrierofen eine Temperatur, die zwi-
schen 590 und 720 °C liegt.
Die Kompaktdichtung zwischen
Zylindergehäuse und Kolben hält
einem Betriebsdruck bis zu 700 bar
stand. Sie besteht aus einem Gleit-
und einem O-Ring und befindet sich
in einem rollierenden Gehäuse,
wodurch der Dichtungsverschleiß
reduziert wird. Am Gleitring ist
Bronze eingelagert, um günstige
Betriebseigenschaften zu erzielen.
Die statische und dynamische
Dichtheit sei hoch, heißt es. Es wird
eine hohe Abriebsfestigkeit, eine
niedrige Reibung und kein Stick-
slip-Effekt erzielt. Umweltverträgli-
che Druckflüssigkeiten wie biolo-
gisch abbaubares Hydrauliköl kann
der Dichtung nichts anhaben.
Härteverfahren und Kompakt-
dichtung verleihen laut Römheld
den hydraulischen Hochdruckzy-
lindern eine hohe Beständigkeit. So
sind die Zylinder zum Heben und
Schieben schwerer Lasten verwen-
bar. Biegen, Richten und Positionie-
ren großer Teile sind ebenso mit den
einfach- und doppelwirkenden Zy-
lindern möglich, wie das Einpressen
und Ausdrücken von Wellen.
Die Mehrzweckzylinder sind für
einen Förderstrom bis zu 16 l/min
ausgelegt. Sie erzeugen Kräfte von
50 bis 5000 kN und vervollstän-
digen das Komponentenspektrum
von Römheld, das auch Flachzylin-
der, Kurzhubzylinder, Schwerlast-
zylinder und Hohlkolbenzylinder
enthält. MM
held, Köln, bezüglich der Anwen-
dungen und der auftretenden Bean-
spruchung bei Hochdruckzylindern
ergab, daß sich mit gehärteten Zylin-
derlaufflächen die Reibung deutlich
reduzieren und der Verschleiß ver-
ringern läßt.
Häufig werden die Zylinderlauf-
flächen mit Bronze, Kunststoff oder
Lack beschichtet, die als Ver-
schleißwerkstoff dienen und so die
Führungsflächen schützen. Auch
werden die Laufflächen teilweise
verchromt. Beides ist jedoch mit
Nachteilen verbunden. So kann
Lack absplittern und zu verstärk-
tem Verschleiß sowie Korrosion
führen. Beim Verchromen ist nicht
ausgeschlossen, daß die Schutz-
schicht Risse enthält. Durch Härten
der Laufflächen lassen dagegen sich
Splitter und Risse vermeiden.
Um Laufflächen zu härten, hat
Römheld das sogenannte Nitrote-
nitverfahren entwickelt. Es basiert
auf dem Nitrocarburieren und
erzeugt durch Diffusion eine feste
Schichtverbindung mit dem Zylin-
der. Die „Diffusionswurzeln“ drin-
42 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
FLUIDTECHNIK
Harte Laufflächeverlängert Lebensdauervon DruckzylindernDas Härten von Zylinderlauf-
flächen verbessert die Verschleiß-
und Korrosionsbeständigkeit.
Dabei wird Kohlenstoff abge-
schieden, der einerseits eine
Schutzschicht bildet, andererseits
tief in die Lauffläche diffundiert,
so daß eine hohe Schichthaftung
entsteht. Zusammen mit einer
Kolbendichtung, die Bronze ent-
hält, wirkt sich die Kohlenstoff-
schicht positiv auf die Lebens-
dauer von hydraulischen Hoch-
druckzylindern aus.
Bild
er: R
öm
held
a
b
c
d
e
f
g
h
i
t
Bild 1: Bei Hochdruckzylindern läßt
sich durch Härten der Zylinderlauf-
flächen eine hohe Verschleißfestigkeit
erreichen.
a gerilltes Druckstück, b Abstreifer, c gehärteter Stoppring, d Sintermetallfil-ter, e Rückzugfeder, f gehärtetesGehäuse, g verschleißfester Kolben, h Kompaktdichtung, i Kupplungsmuffe
Bild 2: Beim Härten scheidet sich
Kohlenstoff (grau) auf den Zylinder-
laufflächen ab und dringt in die Rand-
schicht (braun) ein; t Eindringtiefe.
§
Weitere Informationen: Römheld Hochdruck-
hydraulik GmbH, 50739 Köln, Tel. (02 21)
91 74 59-0, Fax (02 21) 91 74 59-11.
cher IT-Systeme bei gerin-
gen Kosten ermöglicht.
Ein aktuelles Beispiel
für erfolgreiches Supply
Chain Management ist die
Edelstahl Witten-Krefeld
(EWK) GmbH, eine hun-
dertprozentige Tochter der
Thyssen-Krupp Stahl AG
und weltweit einer der
größten Produzenten von
Edelstahl-Langprodukten.
Helmut Reinmöller, Ge-
schäftsführer Controlling
und Beschaffung bei EWK,
zeigte sich „sehr zufrieden“
mit der bisherigen Ent-
wicklung. Er hob die
„außerordentlich kurze
Realisierungszeit“ hervor:
„In nur drei Monaten ha-
ben wir es geschafft, die
Funktionalität von vier
Altsystemen in den neuen
Factory-Planner einzu-
bringen und so auf diese
Altsysteme verzichten zu
können.“
Das 1988 gegründete
Unternehmen i2 Techno-
logies hat sich laut Adi
Stahuber, Regional Vice
President Central Europe,
zum Ziel gesetzt, seinen
Kunden bis zum Jahr
2005 Einsparpotentiale
von nicht weniger als 50
Mrd. US-Dollar zu er-
schließen. Der enge Dialog
mit den Kunden ist für
Stahuber „seit jeher ein
wesentlicher Erfolgsfak-
tor“. Eindrucksvoll bestä-
tigt werde dies durch die
jüngsten Quartalsergeb-
nisse. Der Umsatz im er-
sten Quartal 1999 über-
schritt das Ergebnis des
vergleichbaren Vorjahres-
quartals um 64,2%. Die
interessante Zahl darin
sei, „daß 54% der Lizen-
zumsätze von bestehen-
den Kunden kommen“.
Gründe dafür sieht Stahu-
ber in der „konsequenten
Erweiterung der SCM-Lö-
sung Rhythm hin zu einer
kompletten Electronic-
Business-Process-Optimi-
zation sowie darin, „daß
wir unsere Lösungen auch
mit unglaublicher Ge-
schwindigkeit einführen
können“. MM
(SCM) angesichts dieser
Herausforderungen bietet,
informierte die i2-Techno-
logies GmbH aus Haar bei
München während eines
Informationstages in Düs-
seldorf.
Bei diesem speziell auf
die Belange der Stahlindu-
strie ausgerichteten Infor-
mationstag kamen Ver-
treter namhafter Unter-
nehmen der europäischen
und weltweiten Stahlbran-
che zu Wort, die über ihre
Erfahrungen mit SCM-
Lösungen berichteten.
Dabei wurde deutlich, wie
die Unternehmen brach-
liegende Potentiale in den
Wertschöpfungsketten mit
Hilfe von SCM-Lösungen
erschließen und wirt-
schaftlicher planen und
produzieren können.
Eine Voraussetzung
dafür ist, daß die drei
wesentlichen Erfolgsfak-
toren – Kosten, Zeit und
Qualität – nicht in Kon-
kurrenz zueinander ste-
hen, sondern über die
ganzheitliche Betrachtung
eines intelligenten Supply
Chain Managements zu
zentralen Elementen der
Betriebs- und Geschäfts-
prozeßführung werden.
MitihremProduktRhythm-
Software stellt i2 Techno-
logies der metallerzeugen-
den und -verarbeitenden
Industrie Lösungen zur
Optimierung sämtlicher
Geschäftsprozesse zur
Verfügung. Dazu zählen
die Geschäfts-, Bedarfs-
und Auftragsplanung, die
dynamische Bestandsop-
timierung, die Auftragsbe-
arbeitung sowie die Trans-
portplanung und -opti-
mierung. Die sogenannte
Global Decision Support
Architecture von Rhythm
soll dabei die einheitliche
Plattform schaffen, die ei-
ne Optimierung der ge-
samten Logistikkette über
verschiedene Unterneh-
men und die schnelle
Integration unterschiedli-
An der Schwelle zum
21. Jahrhundert steht die
europäische Stahlindu-
strie vor wichtigen struk-
turellen Veränderungen.
Wachsende Martkdy-
namik und zunehmender
Wettbewerbsdruck
erfordern von den Unter-
nehmen eine schnelle
Reaktion auf sich verän-
dernde Marktbedingun-
gen. Welche Bedeutung
dem Einsatz von Supply-
Chain-Management-
Lösungen zukommt, dar-
über wurde bei einem
Informationstag des Soft-
warehauses i2 berichtet.
LOTHAR HANDGE
Die europäische
Stahlindustrie be-
findet sich in einer
Phase struktureller Ver-
änderungen, die gekenn-
zeichnet ist von einer zu-
nehmenden Marktdyna-
mik und einem wachsen-
den Wettbewerbs- und
Kostendruck. Diese Ent-
wicklung erfordert von den
Unternehmen ein schnel-
leres Reagieren auf die
sich verändernden Markt-
bedingungen und Kun-
denwünsche. Im Zentrum
der Veränderungen steht
der Umgang mit der Res-
source Information. Deren
intelligente Nutzung kann
dazu beitragen, die immer
komplexeren Material-
fluß- und Logistikketten
zu optimieren und damit
bisher unangetastete Lei-
stungs- und Einsparpo-
tentiale zu erschließen.
Über die Chancen und
Möglichkeiten, die der Ein-
satz von Supply-Chain-
Management-Lösungen
Schnelle ReaktionenInformationstag von i2 für die Stahlindustrie:Geschäftsprozesse optimierenmit umfassendem Supply Chain Management
44 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
THEMEN UND TRENDS
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Millionen von Waren-zeichen sind weltweitgeschützt. Wer neue Mar-ken- und Produktnamennutzen will, tut gut daran,zu prüfen, ob nicht schon jemand vor ihm die gleiche Idee hatte undein Trademark schützenließ. Denn das berühmte R im Kreis zu ignorieren,kann teuer werden.
Vor solchen Fehlern willdie Markenzeichen-Daten-bank des LuxemburgerTrademark-SpezialistenAvant IQ bewahren, diemit rund zehn Millionen
Datensätzen aus 20 Län-dern seit Ende Mai fürKunden des Fachinforma-tioszentrums FIZ Technikin Frankfurt im Internet(www.fiz-technik.de) undper Hostverbindungonline recherchierbar ist.
Online sind auch diePreise abrufbar. WeitereInformationen zu demTrademark-Angebot sindvom Avant IQ-Helpdeskunter der LuxemburgerTelefonnummer (0 03 52)3 11 75 01 und per [email protected] zuerhalten.
Warenzeichen im Internet
DATENBANK
Claus Völker ist Projektingenieur
bei der Dr. Hartz Unternehmens-
Beratung in 66386 St. Ingbert,
Tel. (0 68 94) 95 55 90, Fax
(0 68 94) 95 55 91.
In den kaufmännischen
Abteilungen vieler Unter-
nehmen ist das Jahr-2000-
Problem meist schon ver-
gessen, weil bei der Um-
stellung auf den Euro die-
ses Problem gleich mitbe-
hoben wurde. Doch in der
Produktion stehen oft noch
Rechner, die mit teilweise
veralteter Software oder
altem Betriebssystem ar-
beiten. Diese gilt es zu er-
kennen und – wenn nötig
– zu erneuern.
CLAUS VÖLKER
Ungewollte ZeitreiseDas Jahr-2000-Problem in der Produktion betrifft sowohl Hardware als auch Software
46 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
JAHRTAUSENDWECHSEL
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In den kaufmännischen
Abteilungen der Unter-
nehmen ist das Pro-
blembewußtsein in Hin-
blick auf die Einführung
des Euro und der Jahr-
2000-Fähigkeit von Hard-
und Software stark gestie-
gen. Dies sind Gefahren,
die grundsätzlich in jedem
Unternehmen, das mit
Computern die Arbeit erle-
digt, entstehen. Die Ein-
führung des Euro betrifft
fast ausschließlich den
kaufmännischen Bereich,
und die Einleitung und
Realisierung der notwen-
digen Maßnahmen ist in
den EDV-Abteilungen in
vollem Gange oder bereits
abgeschlossen. Die Jahr-
2000-Problematik wirkt
sich hingegen auf jeden
Bereich des Unterneh-
mens aus, insbesondere
ist die Produktion, Logistik
und Lieferfähigkeit be-
droht. Erstaunlicherweise
wird hiervon recht wenig
In der Produktion wird
oft noch alte Software
verwendet, die erneuert
werden muß.
geredet und getan, oftmals
nicht einmal das.
Dabei ist allgemein be-
kannt, daß Rechner und
Anwendungsprogramme
mit der Jahrtausendwen-
de Probleme bekommen
können. Entsprechende
Horrorszenarien geistern
durch die Medien: Die
Stromversorgung breche
zusammen, Flugzeugab-
stürze seien denkbar, Waf-
fensysteme machten sich
selbständig und derglei-
chen mehr. Nach Schät-
zungen der Industriever-
bände müssen in Deutsch-
land mindestens 45 Mrd.
DM zur Sicherstellung der
Jahrtausendfähigkeit auf-
gewendet werden, weltweit
seien es, je nach Schät-
zung, 300 Mrd. bis 1,6 Bil-
lionen US-Dollar.
Hardwareausstattungist leicht überprüfbar
Das Jahr-2000-Problem
liegt, ganz vereinfacht aus-
gedrückt, darin, daß
Hardwarekomponenten,
Betriebssysteme, Anwen-
dungsprogramme oder
eine Kombination dieser
Komponenten Jahreszah-
len nicht korrekt verarbei-
ten oder Sonderfälle der
Schaltjahrregelung nicht
berücksichtigen. Rechner-
ausfälle und/oder Pro-
grammabstürze sind die
Folge. Aus der Vielzahl der
Möglichkeiten läßt sich je-
doch eine Struktur ablei-
ten: Es kann ein Software-
oder ein Hardware-Pro-
blem vorliegen oder die
Hard- und Software verste-
hen sich nicht mehr.
Im Hardwaresektor lie-
gen Fehlfunktionen vor,
wenn die rechnerinterne
Uhr (RTC, Real Time
Clock), der Mikrochip oder
der hardwarebasierende
Teil des Bios beim Da-
tumswechsel von 1999 auf
2000 ihre Funktion ein-
stellen. Dies kann relativ
einfach geprüft werden, in-
dem innerhalb des Be-
triebssystems das Datum
auf wenige Minuten vor
Mitternacht des 31. De-
zembers 1999 vorgestellt
und der Rechner herrun-
tergefahren wird. Nach Ab-
lauf der Zeit bis zur vollen
Stunde wird der Rechner
wieder hochgefahren.
Funktioniert der Bootvor-
gang und wird als System-
zeit der 1. 1. 2000 ange-
zeigt, so ist die Hardware
jahrtausendfähig [1].
Bei den Betriebssyste-
men ist die Überprüfung
dagegen schon komplizier-
ter, da jedes System seine
eigene Prinzipien hat, wo-
her es seine initiale Zeitin-
formation beim Booten be-
zieht. Grundsätzlich kann
die RTC direkt ausgelesen
werden, die Zeit vom BIOS
(Binäres Input Output Sy-
stem) bezogen oder aber
aus dem CMOS (Comple-
Das Unternehmen ONTechnology csd SoftwareGmbH & Co.KG Europe,Starnberg, bietet eine CDan, die spezifische Desk-top--Probleme bei der Jahr-2000-Umstellung erkennensoll. Die zweite aktual-isierte Ausgabe (mit derBezeichnung Y2K- Jump-Start-Solution-CD, Volume2) kann spezifische Desk-top-Probleme bei der Um-stellung auf das Jahr 2000lösen. Die ON CommandCCM Solution CD bietenautomatisierteOut-of-the-Box-Pakete, dieunternehmensweit “So-forthilfe“ bei Desktop-Pro-blemen bieten. Mit Y2K-Jump-Start können dieIT-VerantwortlichenY2K-Tests und -Fixes, bei-spielsweise Service-Packsvon Microsoft und PC-Bios-Flashes, automatisch aufmehreren PC gleichzeitigimplementieren, ohne daßein Endbenutzereingrifferforderlich ist oder Tech-niker manuelle Updatesvor Ort am Desktop durch-führen müssen. Das Pro-gramm basiert auf demSoftwareprogramm ONCommand CCM, demführenden Paket für dasManagement und dielaufende Konfiguration vonDesktopsystemen. Das Pro-gramm kann folgende Auf-gaben zentral erledigen:Implementierung des Ser-vice Pack 4 für WindowsNT 4.0 (löst Probleme imNT-User-Manager, im Da-tums- und Uhrzeit-Appletder Systemsteuerung, beiDatumseigenschaften inWorddokumenten); Durch-führung von Jahr-2000-Umstellungs- und Schalt-jahrtests des PC-Bios sowieder Echtzeituhr und Up-date der PC, die den Testnicht bestanden haben;Untersuchung der Be-nutzerdateien auf datums-bezogene Probleme.
Desktop-Lösung
SOFORTHILFEPAKET
men der Unternehmen ist
eine Überprüfung und im
Bedarfsfall eine Änderung
des Quellcodes erforder-
lich. Zusätzlich ist in den
proprietären (hersteller-
spezifischen) Anwen-
dungsprogrammen auch
zu prüfen, ob der Schalttag
29. Februar 2000 berück-
sichtigt wird.
Sind Hard- und Software
für sich jahrtausendfähig,
so ist aus Sicherheits-
gründen auch deren Zu-
sammenwirken zu über-
prüfen. Dabei können sich
weitere Probleme verber-
gen, weil in der Wechsel-
wirkung zwischen Hard-
und Software fehlerhafte
oder falsch interpretierte
Informationen entstehen
können.
Wie aber sieht es im pro-
duzierenden Gewerbe des
deutschen Mittelstandes
aus, dem Wirtschaftssek-
tor, in dem die meisten
Arbeitnehmer beschäftigt
sind? Im Zuge der Auto-
matisierung sind viele Pro-
duktionsanlagen compu-
tergesteuert, und somit
treten die geschilderten
Probleme auch in der Fer-
tigung auf. Viele Produkti-
onsbereiche und Ferti-
gungsabteilungen ignorie-
ren das Milleniumproblem
(für die Internetrecherche:
Jahr 2000, Jahr-2000-
Problem, Jahrtausendpro-
blem, Y2K) noch gänzlich,
obwohl gerade im produk-
tiven Bereich, bei der Er-
zeugung der Ware, das Un-
ternehmen an seiner emp-
findlichsten Stelle getrof-
fen wird: Keine Ware: kein
Geld und oft auch noch
Regreßforderungen, die
den Warenwert mehrfach
übersteigen können.
Imageverlust und Ab-
bruch von Geschäftsbezie-
hungen drohen.
Effiziente Maßnahmensind erforderlich
Der Produktionsstill-
stand bei Ford wegen feh-
lender Zulieferteile zeigte
die Abhängigkeitskette in
modernen Industriezwei-
gen auf: Das Fehlen eines
Türschlosses läßt das
Montageband des Auto-
mobilkonzerns stillste-
hen, die Folgekosten stei-
gen ins Unermeßliche.
Übrigens werden die Ko-
sten zur Schadensregulie-
rung und die Regreßforde-
rungen noch höher ge-
schätzt als die Kosten für
die Sicherstellung der
Jahrtausendfähigkeit.
Ist auch Ihr Unterneh-
men Glied einer solchen
Produktionskette? Sind
Sie sicher, daß Ihre Pro-
duktion auch Anfang 2000
noch läuft? Namhafte Un-
ternehmen fordern von
ihren Zulieferern bereits
seit Mitte 1999 die Zusi-
cherung oder gar Zertifi-
zierung der Jahr-2000-
Fähigkeit: Die Zeit drängt
also. Umgehende effektive
Maßnahmen sind erfor-
derlich, um das Klassen-
ziel, die Jahr-2000-Fähig-
keit, zu erreichen und da-
mit die Geschäftsverbin-
dungen zu sichern. Das
Motto „Es wird schon
nichts passieren“ kann die
Produktionsstraßen zum
Stehen bringen. Jetzt be-
steht noch die Chance in
der verbleibenden Zeit die
Problematik konsequent
anzugehen, von der
Führungsebene aus, mit
existierenden Lösungs-
ansätzen und Konzepten,
den produktiven Bereich
der Unternehmen für das
neue Jahrtausend fit zu
machen, die Lieferfähig-
keit sicherzustellen.
Gerade im Bereich der
NC- und CNC-Maschinen
sind in offener oder ver-
steckter Form Computer
eingesetzt, die prinzipiell
für das Jahr-2000-Pro-
blem anfällig sind: Die Pro-
duktionsfähigkeit ist un-
ter Umständen schon im
letzten Quartal 1999 nicht
mehr gegeben, wie es das
British National Institute
feststellt. Der Abnehmer
erwartet oft schon im
Frühjahr 1999 die Voll-
zugsmeldung der Jahr-
2000-Untersuchung und
die Garantie der Liefer-
fähigkeit über die Jahr-
tausendwende hinaus.
Die in der Produktion
eingesetzten CNC-Maschi-
nen sind sowohl bei der
Hardware (Prozessor, Bios)
als auch in der Software
(Betriebssystem, SPS,
Meßsystem, Antriebs-
steuerung, Teilepro-
gramm) durch das Da-
tumsproblem gefährdet.
Die konservative Betrach-
tung, wie sie zum Beispiel
von General Motors vorge-
schlagen wird, geht von ei-
ner 100%igen Sicherheit
gegen den Ausfall der Ma-
schine aus. Dies ist ent-
sprechend der dargestell-
ten Grundaussagen zur
Jahr-2000-Problematik
nur durch eine Überprü-
fung aller Bauteile (Hard-
ware), des Betriebssy-
stems sowie aller auf der
Maschine eingesetzten
Anwendungsprogramme
(Software) unter Berück-
sichtigung des Verbundes
aller Maschinen (Vernet-
zung) zu gewährleisten.
Ein solches Vorgehen ist
nur mit sehr hohem Test-
aufwand mit der Folge
extrem geringer Maschi-
nenverfügbarkeiten bei
hohem Personaleinsatz
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Maschinenmarkt
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JAHRTAUSENDWECHSEL
Bild
: MM
-Arc
hiv
mentary Metal Oxide Se-
miconduktor) ausgelesen
werden. Um die Vielfalt zu
erhöhen benutzen einige
Betriebssysteme interne
Routinen, um das Datum
anzupassen [1].
Im Bereich der Anwen-
dungssoftware ist zuerst
das Format, mit dem
Datumsinformationen ge-
speichert werden, ent-
scheidend: In der Vergan-
genheit wurde aus Spei-
cherplatzgründen oder Be-
quemlichkeit für die An-
wendereingabe das Jah-
resdatum oft nur mit zwei
Stellen verwendet, also 99
statt 1999. Dies führt
dann dazu, daß im Jahr
2000 keine Unterschei-
dung zwischen 1999 und
2099 gemacht werden
kann, weil die führende In-
formation fehlt. Ähnliches
gilt für Standardanwen-
dungsprogramme wie
Textverarbeitungen, Ta-
bellenkalkulationen und
Datenbanksysteme. Dabei
ist jedoch von seiten der
Hersteller mit Patches
(Softwareprogramm, das
ein anderes Softwarepro-
gramm ändert) zu rech-
nen, die das Problem be-
seitigen. Bei selbsterstell-
ten Anwendungsprogram-
durchführbar. Verstär-
kend kommt dabei der Ter-
mindruck hinzu: All diese
Teile und ihr Zusammen-
wirken zu untersuchen, ist
mit den verfügbaren Res-
sourcen bis zu dem immer
näherrückenden Ab-
schlußtermin meist nicht
mehr realisierbar.
Gefragt ist daher ein
flexiblerer, aber dennoch
komplexer Lösungsan-
satz, der bei minimiertem
Arbeitsaufwand eine aus-
reichende Systemsicher-
heit für das nächste Jahr-
tausend gewährleistet:
Von den Maschinenher-
stellern, den eigenen Mit-
arbeitern und jeder ver-
fügbaren weiteren Quelle
sind Informationen über
die Jahr-2000-Fähigkeit
jeder Anlage, Maschine
und deren Bauteile einzu-
holen und in einer spezifi-
schen Datenbank zu sam-
chung entfallen. Andere
proprietäre Betriebssyste-
me von Maschinenherstel-
lern sind gesondert zu be-
handeln.
CNC-Softwarenur wenig betroffen
Bei den Anwendungs-
programmen (SPS, Meßsy-
stem, Antriebssteuerung,
Teileprogramm) kann da-
von ausgegangen werden,
daß im CNC-Bereich nur
spezielle, von Maschinen-
herstellern erstellte, An-
wendungsprogramme Da-
tumsfunktionen enthal-
ten. Durch Ausnutzung
dieser Erkenntnis ist eine
Reduzierung des Untersu-
chungsaufwandes im Be-
reich der Anwendungs-
programme möglich.
Dieser Lösungsansatz
bietet zwei entscheidende
Vorteile gegenüber der
konventionellen Betrach-
tung: Zum einen ist die
prozentuale Einstufung,
mit der ein zu untersu-
chendes Teil oder Pro-
gramm die Jahr-2000-
Fähigkeit erfüllen muß,
entsprechend seiner Be-
deutung frei skalierbar,
auch bis zu 100%. Zum an-
deren kann durch dieses
Verfahren erhebliche Zeit
und somit Kosten einge-
spart werden. Dies ist ins-
besondere deshalb inter-
essant, weil während der
Überprüfung die Produk-
tion weiterlaufen soll.
Grundvoraussetzung
dieses Untersuchungs-
prinzipes ist ein unterneh-
mensspezifisches Kon-
zept, eine sachlich und ter-
minlich exakte Planung,
sowie eine spezielle Daten-
bank mit den Bewertungs-
algorithmen für die im Un-
ternehmen erfaßten Da-
ten. Nur dann ist es mög-
meln. Über die Bewertung
dieser Aussagen sind pro-
duktionskritische Anla-
gen zu ermitteln, geeignete
Testverfahren zu erarbei-
ten, durchzuführen und
die Ergebnisse zu inter-
pretieren. Dadurch wird
die Anzahl der zu untersu-
chenden Komponenten
drastisch reduziert. In der
noch verbleibenden Zeit
kann eine hohe Wahr-
scheinlichkeit für die Pro-
duktionsfähigkeit auch im
kommenden Jahrtausend
erreicht werden, ohne die
hohen Kosten einer
kontinuierlichen Punkt-
zu-PunktUntersuchung
des kompletten Maschi-
nenparks zu verursachen.
Die Standardbetriebs-
systeme werden zur Zeit
und Anfang 1999 durch
Patches Jahr-2000-fähig
gemacht. Dadurch kann in
vielen Fällen die Untersu-
48 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
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JAHRTAUSENDWECHSEL
lich, die komplexen Infor-
mationen entsprechend
ihrer Bedeutung für die
Produktionsfähigkeit zu
wichten und entsprechen-
de Maßnahmen zur Si-
cherstellung der Jahr-
2000-Fähigkeit einzulei-
ten. Als Folge der Auswer-
tung sind also nur die
tatsächlich produktions-
gefährdenden Maschinen
und Programme zu testen.
Informationenkritisch betrachten
Ein weiteres Problem
stellt die Informationsge-
winnung dar. Die Maschi-
nenhersteller sind teilwei-
se nicht in der Lage, Aus-
sagen zu der Jahr-2000-
Fähigkeit ihrer CNC-Ma-
schinen zu geben oder hal-
ten sich aus Angst vor
Rechtsfolgen in ihren Aus-
sagen bedeckt. Dies ist im
Hinblick auf die befürch-
teten Regreßforderungen
und wegen der unsicheren
Rechtslage, Grundsatzur-
teile fehlen, nicht anders
zu erwarten. Sogar die
im eigenen Unternehmen
durch die Maschinenbe-
diener und dem Service-
personal gewonnenen In-
formationen sind kritisch
zu überprüfen und zu
wichten, da oft aus Un-
kenntnis der Problembe-
deutung unvollständige
oder auch sich widerspre-
chende Informationen ge-
geben werden. Deshalb
sind bei der Bewertung der
eingeholten Informatio-
nen sachkundige Projekt-
mitarbeiter unabdingbar
und Plausibilitätsprüfun-
gen erforderlich.
Die Jahr-2000-Proble-
matik ist ein einmaliges
Problem. Es ist durchaus
sinnvoll externes Know-
how einzusetzen, um nicht
in jedem Unternehmen
das Rad neu zu erfinden,
was sich alleine schon aus
zeitlichen Gründen verbie-
tet. Schon die Konzeption
und das Erstellen einer ge-
eigneten Datenbank in-
klusive der zugehörigen
Bewertungsalgorithmen
ist schon eine solch enorm
hohe Investition, daß auf
existierende Lösungen
zurückgegriffen werden
muß. Das Untersuchen
und Testen der gefährde-
ten Produktionsteile ist
aufwendig genug, und dort
ist der Einsatz eigener Res-
sourcen sinnvoll.
In diesem Sektor der
Dienstleistung haben sich
eine Reihe von Unterneh-
men engagiert. Bei ge-
nauerer Analyse stellt sich
jedoch heraus, daß diese
sich auf den datenintensi-
ven IT-Bereich fokussie-
ren, also die Unterneh-
menssoftware auf die
Jahr-2000-Fähigkeit prü-
fen. Lösungen für den Pro-
duktionsbereich sind rar,
aber vorhanden.
Noch ist es für die mit-
telständischen Unterneh-
men möglich, die Produk-
tion über die Jahrtau-
sendwende hinaus sicher-
zustellen: Erklären Sie das
Thema zur Chefsache, nut-
zen Sie die existierenden
Lösungskonzepte, gewon-
nenen Erfahrungen und
das angesammelte Wissen
externer Dienstleister.
Dann ist Silvester 1999
zwar kein gewöhnliches,
aber auch kein bedrohli-
ches Fest.
Literatur[1] Siering, P.: Aufgeweckt. c’t
17(1999)1, S. 6 ff.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 49
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gründliche Planabwei-
chungsanalyse. Unter
„mittelfristig“ ist in diesem
Zusammenhang ein Zeit-
raum von mehr als einem
und bis zu fünf Jahren zu
verstehen.
Auf den mittelfristigen
Entwicklungsplänen der
Führungsspitze basieren
auch die sogenannten
Führungsleitlinien für das
Unternehmen oder die je-
weilige Geschäftseinheit
(eines Konzerns). Sie un-
terscheiden sich somit von
allen anderen gebräuchli-
chen administrativen
Richtlinien, die meist
nicht zukunftsorientiert
und auch nicht von der
Führungsspitze direkt for-
muliert oder initiiert wer-
den.
Ein Spiegelbildder Strategie
Führungsleitlinien sind
aber auch etwas anderes
als jene pathetischen De-
klamationen guter Wün-
sche und Absichten durch
die Führungsspitze, die
zwar gern als Führungs-
leitlinien bezeichnet wer-
den, denen man aber
rasch anmerkt, daß sie
sich nicht auf eine voll
durchdachte mittelfristige
Entwicklungsplanung für
die Organisation stützen.
Andererseits dürfen
Führungsleitlinien nicht
mit Arbeitsplatzbeschrei-
bungen verwechselt wer-
den, obschon die Entwick-
lung eines lückenlosen, in
sich geschlossenen Sy-
stems von Arbeitsplatzbe-
schreibungen durch die
Leitlinien wesentlich er-
leichtert oder gar erst er-
möglicht wird.
Aus der Definition des
Begriffes Leitlinie folgt un-
mittelbar, daß die gesamte
durchgängig formulierte
mittelfristige Strategie des
Unternehmens einem von
der Führungsspitze zu er-
stellenden vollständigen
Satz von Leitlinien ent-
spricht. Diese sind dann
die Grundvoraussetzung
dafür, daß die geplante
Entwicklung des Unter-
nehmens verwirklicht
werden kann. Man nennt
den vollständigen Satz
Leitlinien auch Charta
(Statut, Grundgesetz) des
Unternehmens.
Die Einleitung zur Char-
ta des Unternehmens soll-
te außerdem eine Grund-
satzpassage über die ethi-
schen Prinzipien enthal-
ten, die für die Führungs-
spitze und alle anderen
Mitarbeiter gelten sollen.
Daraus sind Verhaltensco-
dizes abzuleiten, die von
der Führungsspitze als
Vorbild für alle anderen
Mitarbeiter beachtet wer-
den. Schwülstige Dekla-
mationen sind dabei zu
vermeiden.
Weiterhin ist folgendes
zu berücksichtigen:© Die Leitlinien sind ein
Spiegelbild der mittelfristi-
gen (strategischen) Pla-
nung. Daraus ergibt sich:
Fehlen Leitlinien oder sind
einzelne Leitlinien unvoll-
ständig oder unklar, dann
sind auch die mittelfristi-
gen Planungsansätze un-
vollständig oder unklar.
Daraus folgt weiter, daß
der gesamte mittelfristige
Planungsansatz erneut
auf seine Plausibilität zu
überprüfen ist. Jede Ände-
rung in der mittelfristigen
Planung hat eine entspre-
chende Änderung der Leit-
linien zur Folge.© Die Leitlinien müssen
im Unternehmen von den
nachgeordneten Füh-
Dipl.-Volkswirt Hermann Becker
ist Unternehmensberater und
Fachautor in 89264 Weissen-
horn, Tel. (0 73 09) 4 19 57, Fax
(0 73 09) 4 17 53.
Bei Führungsleitlinien
handelt es sich um schrift-
lich fixierte, unabdingbare
und zukunftsorientierte
Anweisungen der Füh-
rungsspitze eine Unter-
nehmens. Sie reflektieren
die mittelfristige Unter-
nehmensplanung und
gehen demnach über die
normalen administrativen
Richtlinien hinaus. Fest-
gehalten werden die Leit-
linien in der Unterneh-
mens-Charta.
HERMANN BECKER
Fast jede Führungs-
kraft hat mittelfristige
Zielvorstellungen
oder sollte zumindest sol-
che haben. Sie basieren
meist auf persönlichen
Ambitionen und werden
diesen entsprechend in
Zielvorstellungen für das
Unternehmen oder die Ge-
schäftseinheit umgesetzt,
für die die Führungskraft
verantwortlich ist.
Demgegenüber unter-
scheidet sich die Zieldefi-
nition als Teil der Pla-
nungsarbeit einer Spitzen-
führungskraft von der
Zielvorstellung dadurch,
daß mittelfristige Unter-
nehmensziele quantifi-
ziert und in jährlichen Ab-
schnitten festgelegt wer-
den. Auch ist die Zieldefi-
nition eine dynamische
Konstante, das heißt,
kurzfristige Schwankun-
gen der Ergebnisse beein-
flussen sie nicht unmittel-
bar und auch nicht ohne
Spiegel der StrategieEntwicklung und Kommunikationvon Führungsleitlinien in Unternehmen
50 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
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UNTERNEHMENSSTRATEGIE
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Die DDA wächst. Und diesin doppeltem Sinne. Nach-dem die Deutsche Direkt-marketing Akademie,Düsseldorf, für 1998 neueRekordzahlen meldenkonnte, haben sich Studi-en- und Geschäftsleitungentschlossen, nach Berlin,Hamburg, Düsseldorf undFrankfurt/Main in Stuttgarteinen weiteren Studienorteinzurichten.
Es handelt sich um denfünften Studienort der1993 auf Initiative des heu-tigen Studienleiters unddamaligen Präsidentendes Deutschen Direktmar-keting Verbandes DDVe.V., Peter K. Neff, gegrün-deten DDA. Zu den Grün-dungsmitgliedern der Aka-demie zählten weiter:Friedrich Lammoth (DDV-Ehrenpräsident), HeinzFischer („Urvater“ derdeutschen Direktmarke-tingbranche) und Dr. Has-so Herbst (langjährigerGeschäftsführerdes DDV).Der neue Studienort Stutt-gart soll den StudienortFrankfurt entlasten.Nachdem der Jahrgang1998/99 in Frankfurt mit33 Studenten belegt war,hat die Studienleitungnach Lösungen gesucht.Um auch weiterhin diehohen Qualitätsstandardsgarantieren zu können,mußte eine Ausweichmög-lichkeit geschaffen wer-den. Die Deutsche Direkt-marketing Akademie er-wartet in Stuttgart rund 25 Studenten. Insgesamtwerden für den Studier-jahrgang 1999/2000 rund125 Teilnehmer erwartet.Die Ausbildung an der Di-rekt Marketing Akademiestartet jeweils im Herbst.
Weitere Informationenüber die DDA und dasStudienprogramm unter Tel. (02 11) 3 86 88-0, Fax(02 11)3 86 88-88, E-Mail:[email protected].
Die DDA wächst
DIREKTMARKETING
rungskräften und ihren
Mitarbeitern von Ebene zu
Ebene in eine Hierarchie
von Grundsätzen, Arbeits-
platzbeschreibungen, Plä-
nen und Programmen so-
wie Budgets immer weiter
konkretisierend umge-
setzt werden. Am besten ist
dies mit dem Prinzip der
Modul-Bauweise ver-
gleichbar. Im Ergebnis sol-
len alle Bausteine, aus de-
nen die Strategie des Un-
ternehmens zusammen-
gesetzt ist, nur einmal,
aber eindeutig, vorhanden
sein, keiner soll fehlen,
aber auch keiner mehr-
fach vorkommen. Dann
verschwinden keine Ko-
sten und Erträge in unbe-
achteten Lücken – auch
nicht durch Reibungsver-
luste, weil Überschneidun-
gen zum Gerangel um
Kompetenzen geführt ha-
ben.
Dabei müssen Sinn,
Zweck und geplante Wir-
kung jeder einzelnen Akti-
vität von jedem Betrofffen
verstanden und akzeptiert
werden, wenn solche Akti-
vitäten nicht schon nach
kurzer Zeit steckenbleiben
sollen. Akzeptanz und Ver-
ständnis und damit Iden-
tifikation mit den Zielen,
Plänen oder Programmen
werden durch gezielte und
überlegte, also professio-
nelle Kommunikation her-
beigeführt, die auch die
Vereinbarung von Kon-
trollpunkten zur Sicher-
stellung des Fortschritts
umfaßt.
Kommunikation ohne Reibungsverlust
Die Leitlinien und die
aus ihnen resultierenden
Pläne und Programme sol-
len den Rahmen definie-
ren, innerhalb dessen je-
der Mitarbeiter Entschei-
dungen treffen und seine
Kreativität entwickeln
kann. Keinesfalls sollen
sie zu einem System un-
angemessener Beaufsich-
tigung und Kontrolle „de-
generieren“. Ein solches
Führungssystem würde
die mittelfristigen Ziele der
Führungsspitze deswegen
nicht unterstützten, weil
die Mitarbeiter aus Moti-
vationsmangel nicht zu
dem erforderlichen hohen
Leistungsniveau geführt
werden können.
Die Führungsspitze
muß also den Komplex der
mittelfristigen Planung in
eine größere Zahl einzel-
ner Themen auflösen und
diese an die Ressorts der
ersten Führungsebene de-
legieren, und zwar in Form
von Leitlinien. Entspre-
chend tiefer gegliedert,
wird jedes Ressort der er-
sten Führungsebene seine
Leitlinien weiter aufteilen
und weiterdelegieren. Da-
mit werden sie in einer
Kommunikationskaska-
de, das heißt von Ebene zu
Ebene des Organisations-
plans abwärts, an alle je-
weils involvierten Mitar-
beiter innerhalb eines
möglichst kurzen Zeit-
raums weitergegeben.
Führungskräfte und Mit-
arbeiter beschäftigen sich
dadurch intensiv mit den
einzelnen Themen des
Entwicklungsplans, so
daß er allgemein verstan-
den und akzeptiert wird.
Die positive Folge ist die
verbreitete, motivierende
Identifikation mit den Zie-
len des Unternehmens.
Wenn bei der Delegation
der Charta dem Organisa-
tionsplan gefolgt wird, ist
zugleich sichergestellt,
daß sämtliche Funktionen
der Organisation berück-
sichtigt werden.
Überschneidungensind zu vermeiden
Der in nebenstehender
Tabelle angeführte „Kata-
log“ ist natürlich nicht voll-
ständig und kann es auch
nicht sein, denn bei der
konkreten Erstellung von
Führungsleitlinien sind
die individuellen Verhält-
nisse zu berücksichtigen.
Dennoch wird die Heraus-
forderung deutlich, die
darin besteht, quasi aus
dem Stand heraus Leitlini-
en zu formulieren, die so-
wohl jeweils in sich als
auch untereinander kon-
sistent sind, und diese
dann zu einer Charta für
das Unternehmen zu ver-
binden und das Ganze mit
Erfolg überzeugend und
motivierend vertikal, längs
der organisatorischen Li-
nien, zu kommunizieren.
Dabei dürfen sich insbe-
sondere keine Funktions-
beschreibungen über-
schneiden, die bei der spä-
teren Umsetzung in Ar-
beitsplatzbeschreibungen
zu Kompetenzstreitigkei-
ten und damit zu großen
Reibungsverlusten und zu
allgemeinem Leistungsab-
fall führen würden. MM
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UNTERNEHMENSSTRATEGIE
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Mögliche Inhalte einer Unternehmenscharta.
77.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr CCoonnttrroolllliinngg
Definition der Rolle von Controlling bei der jährlichen Planung,
der Messung der Ergebnisse sowie bei zeitnahem Ausweis und
Analyse von Abweichungen.
88.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr ddiiee PPrräässeennttaattiioonn ddeess UUnntteerrnneehhmmeennss
Geschlossene Darstellung der Organisation nach innen und
außen („Corporate Identity“)
11.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr ddaass MMaarrkkeettiinngg
1.1 Produkte
1.1.1 Grundsätze der Diversifikation
1.1.2 Differenzierung zum Wettbewerb
1.1.3 Richtlinien über Qualitätsnormen
1.1.4 Häufigkeit der Einführung neuer Produkte
1.2 Märkte
1.2.1 Definition der Endverbraucher
1.2.2 Definition der Vertriebswege
1.2.3 Qualität der Vertriebswege
1.2.4 Richtlinien zur Preisgestaltung und zur Preisdifferen-
zierung, auch als Funktion der Marktanteil-Strategie.
22.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr FF++EE,, PPrroodduukkttiioonn uunndd EEiinnkkaauuff
2.1 Forschung: Allgemeine Richtlinien zum Thema eigene
Forschung versus Beteiligung an breiter zugänglichen
Programmen
2.2 Entwicklung: Auch Anmerkungen zur Einbindung in die
generellen Kommunikationswege der Unternehmen
2.3 Produktion: Richtlinien zur vertikalen Integration,
zur Logistik und zur optimalen Lagerhaltung; allgemeine
Richtlinien zur Qualität
2.4 Einkauf: Qualität der Verträge mit Lieferanten, Vermeidung
von Abhängigkeit.
33.. LLeeiittlliinniieenn zzuu PPeerrssoonnaallppoolliittiikk uunndd PPeerrssoonnaalleennttwwiicckklluunngg
3.1 Systematik der Arbeitsplatzbeschreibungen
3.2 Einstellungskriterien, Mindestanforderungen
3.3 Beförderungspolitik
3.4 Vergütungsrichtlinien
3.5 Qualifizierung, Weiterbildung und Umschulung;
Synchronisation der Weiterbildung mit der mittelfristigen
Planung
44.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr ddeenn BBeerreeiicchh FFiinnaannzzeenn
4.1 Reserve-Politik
(Rückstellungen, Bewertung, Abschreibungen)
4.2 Synchronisation der mittelfristigen (strategischen) Planung
mit dem Kapitalbedarf und den Optionen für seine
Deckung
4.3 Leitlinien zur Optimierung aller Positionen des Umlauf-
vermögens
55.. IInnnneerrbbeettrriieebblliicchhee VVeerrffaahhrreenn uunndd DDaatteennvveerraarrbbeeiittuunngg
66.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr ddiiee UUnntteerrnneehhmmeennsseennttwwiicckklluunngg
6.1 Regelmäßige Beschaffung und Aufbereitung der für die
Führungsspitze strategisch relevanten Informationen.
6.2 Beschreibung der Planungsmethoden und der sonstigen
analytischen Hilfsmittel, mit denen der Führungsspitze
bei der Definition mittelfristiger Planungsansätze
zuzuarbeiten ist.
rung schlägt sich in einer
deutlichen Verkürzung
der Durchlaufzeiten nie-
der – und zwar um bis zu
30%. Im Durchschnitt des
deutschen Maschinen-
baus sanken diese von
1995 bis 1998 um rund
15%. Das entspricht drei
Tagen Durchlaufzeitver-
kürzung. Für dieselbe
absolute Verkürzung be-
nötigten die Unternehmen
zuvor noch den Zeitraum
1990 bis 1995.
Rückverlagerungaus Qualitätsgründen
Ein bemerkenswerter
Umdenkungsprozeß hat
auch beim Outsourcing
eingesetzt. Im Durch-
schnitt wurden in den letz-
ten drei Jahren insgesamt
rund 20% der Fertigungs-
leistung outgesourct. Trei-
bende Elemente waren
hierbei die fehlende Kapa-
zität im eigenen Unterneh-
men und das Streben nach
Kostenersparnis. Vor al-
lem die Serienhersteller
haben mit dem Ourtsour-
cing offenbar schlechte
Erfahrungen gemacht. Be-
merkenswert ist, daß sich
mit steigenden Outsour-
cinganteil auch die Durch-
laufzeiten veränderten.
Viele Unternehmen haben
deshalb die Notbremse ge-
zogen, weil Umsätze verlo-
ren gingen. Die Folge: Es
wurde und wird wieder ver-
stärkt in Produktionsaus-
rüstung investiert, und es
werden Aufträge wieder in
das eigene Unternehmen
zurückgeholt. Als Haupt-
beweggrund für das ver-
stärkte Insourcing werden
Qualitätsmängel genannt;
aber auch Lieferprobleme
spielen eine Rolle (vor al-
lem bei den Serienferti-
gern).
Die Untersuchung „Fix
und Fertig! - Ergebnisse ei-
ner Studie aus dem Ferti-
gungsbereich im deut-
schen Maschinen- und
Anlagenbau 1998“ kann
über den VDMA-Verlag un-
ter der Bestell-Nr. 50900
bezogen werden. MM
„richtigen“ Termin fertig.
Mit der Untersuchung will
der VDMA Unternehmen
eine Orientierungshilfe ge-
ben, wie am Standort
Deutschland, auch unter
den vorliegenden – nicht
als optimal zu bewerten-
den – Rahmenbedingun-
gen, erfolgreich gewirt-
schaftet werden kann. Ge-
rade im Fertigungsbereich
haben sich in den letzten
Jahren beträchtliche Ver-
änderungen ergeben. Das
gilt sowohl in struktureller
Hinsicht als auch im Hin-
blick auf die Fertigungsor-
ganisation.
Kostenorientierungverliert an Bedeutung
„Die Ergebnisse unserer
Studie zeigen insbesonde-
re“, so Leyendecker, „daß
diejenigen Maschinen-
bauunternehmen, die bei
der Neugestaltung ihrer
Geschäftsprozesse die
zeitlichen Abläufe, das
heißt, die Verkürzung der
gesamten Durchlaufzeit
eines Auftrages, in den
Vordergrund gestellt ha-
ben, beachtliche Lei-
stungsverbesserungen er-
reichen konnten. Es zeich-
net sich deutlich eine Ent-
wicklung von der bisheri-
gen starken Kostenorien-
tierung hin zu einer Zeit-
und damit zu einer Pro-
zeßorientierung ab.“
Alles in allem sind die
Unternehmen schlanker
geworden. Dabei hat sich
auch die Personalstruktur
kontinuierlich verändert.
Der „Wasserkopf“ in den
administrativen Berei-
chen der Fertigung wurde
von 40 (1983) auf 30%
(1998) reduziert. Im glei-
chen Zeitraum verminder-
te sich der Anteil der Mit-
arbeiter in der Produktion
insgesamt um 10%. Ver-
mehrt wurden außerdem
Aufgaben, die früher zen-
tral erledigt wurden, wie
etwa die Arbeitsvorberei-
tung oder die Fertigungs-
steuerung, dezentralisiert,
sprich, näher an die Basis
verlagert. Auch bei der Ent-
wicklung der Fertigungs-
prinzipien zeigt sich eine
ähnliche Entwicklung.
Das Prinzip der Werkstatt-
fertigung kontinuierlich
ab. Die Gruppenarbeit
wächst entsprechend an.
Die Umsetzung von Grup-
penarbeit in der Fertigung
mit dezentraler Ferti-
gungsplanung und -steue-
Weitere Informationen: VDMA,
Abteilung Betriebswirtschaft,
60528 Frankfurt/Main, Tel. (0 69)
66 03-16 37 oder -23 44.
In den Fertigungsberei-
chen deutscher Maschi-
nenbauer ist es in den letz-
ten Jahren zu erheblichen
Veränderungen gekom-
men. Nach einer Studie
des Branchenverbandes
VDMA werden outgesourc-
te Tätigkeiten wieder ver-
stärkt ins eigene Unter-
nehmen rückverlagert.
Ein wenig sonderbar
klingt er schon, der
Titel der jüngsten
Studie der Abteilung Be-
triebswirtschaft im Ver-
band deutscher Maschi-
nen- und Anlagenbau
(VDMA): „Fix und Fertig!“
Der Titel, so Dr. Hans-
Wilhelm Leyendecker,
Referent der Abteilung
Betriebswirtschaft im
VDMA, „erlaubt eine dop-
pelte Deutung und kenn-
zeichnet das Spannungs-
feld in der Fertigung. Ist es
so, daß im deutschen Ma-
schinen- und Anlagenbau
eine eigene Fertigung kei-
nen Sinn mehr macht, weil
man aufgrund zu hoher
Personalkosten am Ende
einer möglichen Wettbe-
werbsfähigkeit angelangt
und eben fix und fertig ist?
Sicher nicht“.auch
Vielmehr zieht der
VDMA aus den Ergebnis-
sen der Studie den Schluß,
daß die Unternehmen im
Maschinenbau die beiden
Kernvoraussetzungen für
den Unternehmenserfolg
beherzigen sollten: „fix“ zu
sein – im Sinne von
„schnell und flexibel“ -
und gleichzeitig auch zum
Rolle rückwärtsImmer mehr Maschinenbauunternehmen setzen wieder auf Insourcing
60 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
Maschinenmarkt
FERTIGUNGSORGANISATION
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
Bild
: VD
MA
Tage
35
30
25
20
15
10
1983 1990 1995
Durchlaufzeit in Arbeitstagen
1998
5
0
Die Durchlaufzeiten für einen Fertigungsauftrag sind
seit 1983 erheblich gesunken.
62 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
DOKUMENTATION
Draabe, UweLuftfeuchte hat großen Einfluß auf Verarbeitung
und Produktqualität
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 24–29
Die Installation einer Luftbefeuchtungsanlage schütztvor Verarbeitungsproblemen und Qualitätseinbußendurch zu trockene Luft. Moderne Luftbefeuchtungsan-lagen arbeiten praktisch wartungsfrei, hygienisch undenergiesparend. Sie amortisieren sich durch Kosten-einsparungen und Qualitätssicherung innerhalb kür-zester Zeit.
Warmbold, JürgenSechsachsiger Roboter entgratet Kunststoffteile
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 30–31
Blasformteile für Schlitten und Kindersitze müssen noch im heißen Zustand mit Öffnungen versehen wer-den. Anschließend sind die entstandenen Kanten zuentgraten. Diese früher unter hohem Kraftaufwandausgeführten Aufgaben werden heute in einen ein-stufigen automatischen Prozeß vom Roboter übernom-men. Der Clou der Applikation liegt im verwendetenWerkzeug, mit dem der Roboter die während der Bear-beitung fortschreitende Schrumpfung des Kunststoffeskompensiert.
Wortberg, Johannes, Robert Michels und Michael NeumannEnergie einsparen in der Extrudertechnik
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 32–34
Das primäre Ziel eines jeden Kunststoffverarbeiters ist darauf ausgerichtet, seine Rentabilität zu steigern.Beispielsweise lassen sich beim Spritzgießen durchvollelektrisch angetriebene Maschinen formteilabhän-gig Energieinsparungen zwischen 30 bis 70% erzielen.Die höheren Einsparungen werden im Teillastbetrieberreicht, der zwar vermieden werden sollte, aber häufigim Betrieb zu beobachten ist.
Schröder, WinfriedMeßaufnehmer für die Prozeßtechnik fanden
internationales Interesse
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 36–39
Vom 18. bis zum 20. Mai fand in Nürnberg zum 9. Mal die Messe Sensor statt, die Internationale Fachmesse mit Kongreß für Sensoren, Meßaufnehmer und Syste-me. Schon rund zwei Monate vorher war die Veran-staltung mit 664 Ausstellern vollständig ausgebucht.Gegenüber der letzten Messe von 1997 hat sich der Anteil ausländischer Aussteller um 25% auf jetzt 201erhöht.
Gehl, UrsulaAntriebskombination erhöht Wirtschaftlichkeit
einer Fertigungszelle
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 40–41
Fertigungszellen mit hoher Wirtschaftlichkeit lassensich durch Integration von hydraulischen, pneuma-tischen und elektromechanischen Abtrieben erzielen. Nur aufgrund einer optimierten Antriebskombination ist es möglich, daß sie mit der hohen Produktivität von Sondermaschinen und der hohen Flexibilität von Bearbeitungszentren konkurrieren können, wie ein Anwendungsbeispiel aus der spanenden Ferti-gung zeigt.
Harte Lauffläche verlängert Lebensdauer
von Druckzylindern
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 42
Das Härten von Zylinderlaufflächen verbessert die Ver-schleiß- und Korrosionsbeständigkeit. Dabei wird Koh-lenstoff abgeschieden, der einerseits eine Schutzschichtbildet, andererseits tief in die Lauffläche diffundiert, sodaß eine hohe Schichthaftung entsteht. Zusammen miteiner Kolbendichtung, die Bronze enthält, wirkt sich dieKohlenstoffschicht positiv auf die Lebensdauer vonhydraulischen Hochdruckzylindern aus.
Handge, LotharInformationstag von i2 für die Stahlindustrie:
Geschäftsprozesse optimieren mit umfassendem
Supply Chain Management
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 44
An der Schwelle zum 21. Jahrhundert steht die europäi-sche Stahlindustrie vor wichtigen strukturellen Verän-derungen. Wachsende Marktdynamik und zunehmenderWettbewerbsdruck erfordern von den Unternehmen eineschnelle Reaktion auf sich verändernde Marktbedingun-gen. Welche Bedeutung dem Einsatz von Supply-Chain-Management-Lösungen zukommt, darüber wurde beieinem Informationstag des Softwarehauses i2 berichtet.
Völker, ClausDas Jahr-2000-Problem in der Produktion betrifft
sowohl Hardware als auch Software
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 46–49
In den kaufmännischen Abteilungen vieler Unterneh-men ist das Jahr-2000-Problem meist schon vergessen,weil bei der Umstellung auf den Euro dieses Problemgleich mitbehoben wurde. Doch in der Produktion stehenoft noch Rechner, die mit teilweise veralteter Softwareoder altem Betriebssystem arbeiten. Diese gilt es zuerkennen und – wenn nötig – zu erneuern.
Becker, HermannEntwicklung und Kommunikation von Führungsleitlinien
in Unternehmen
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 50–59
Bei Führungsleitlinien handelt es sich um schriftlichfixierte, unabdingbare und zukunftsorientierte Anwei-sungen der Führungsspitze eines Unternehmens. Siereflektieren die mittelfristige Unternehmensplanungund gehen demnach über die normalen administrativenRichtlinien hinaus. Festgehalten werden die Leitlinien in der Unternehmens-Charta.
Immer mehr Maschinenbauunternehmen setzen wieder
auf Insourcing
Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 60
In den Fertigungsbereichen deutscher Maschinenbauerist es in den letzten Jahren zu erheblichen Veränderun-gen gekommen. Nach einer Studie des Branchenverban-des VDMA werden outgesourcte Tätigkeiten wieder ver-stärkt ins eigene Unternehmen rückverlagert.
Verantwortlich für Leitartikel: Helmut Grössl; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Recht: Ursula Hofmann; Innovation: Helmut Klemm; Klimatechnik, Energie-technik, Messebericht Sensor ‘99: Winfried Schröder; Automatisierung: Rüdiger Kroh; Fluid-technik: Josef Kraus; C-Technik, Software, Kommunikation: Ulrike Gloger; Management undOrganisation: Jürgen Schreier; Marktspiegel: Rüdiger Kroh, Winfried Schröder, Josef Kraus,Ulrike Gloger; Termine: Claus-Martin Stotz; Software: Udo Schnell; Schlußredaktion: HelmutKlemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 63
Maschinenmarkt
DOKUMENTATION
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Das Kabel- und Leitungs-
führungssystem Flexball für
Büroarbeitsplätze ist rund
um die Achse in alle Rich-
tungen beweglich. Selbst
komplexe Bewegungsabläufe
mit beispielsweise 360° Dre-
hung der Teile ist laut Her-
stellerangaben möglich. Das
System ist modular auf-
gebaut. Durch Zusammen-
stecken der einzelnen Teile
läßtsichschnelleineLeitungs-
führung in der gewünschten
Länge herstellen Die Montage
der Anschlüsse erfolgt laut
Hersteller besonders leicht
auf die gleiche Weise. Die
Flanschverbindung mache
die Montage unter Tisch mit
anderen Leitungsführungen
so problemlos wie die Ver-
wendung in Verbindung mit
einem Kabelkanal, heißt es.
Kabelschlepp GmbH,
57006 Siegen,
Tel. (02 71) 58 01-0,
Fax (02 71) 58 01-2 20
Multifunktionales Kabelführungssystem
Ein Mauspad aus naturbe-
lassenem Kork ist griffsym-
pathisch beim täglichen,
hautnahen Kontakt. Außer-
dem bietet es laut Hersteller-
angaben eine hohe Funkti-
onssicherheit für den freien
Lauf der Maus. Eine rücksei-
tige Haftbeschichtung macht
das Mauspad rutschfest und
schont gleichzeitig die Ober-
fläche des Arbeitstisches. Die
etwa 2 mm dicken Mauspads
sind in einer gängigen Stan-
dardgröße und in Sonderab-
messungen lieferbar. Mit be-
druckter Oberfläche bieten
sich die Mauspads als Lang-
zeit-Werbeträger an.
Filzfabrik Fulda
GmbH & Co. KG,
36035 Fulda
Tel. (06 61) 1 01-1,
Fax (06 61) 1 01-2 14
Griffiges Mauspad aus Naturkork
Das französische Unterneh-
men Stamptronic hat mit dem
Stamptronic MC ein Funkmo-
dem eingeführt, das auf der
neuesten Übertragungstech-
nik mittels Radiowellen ba-
siert. Das integrierte Mikro-
steuergerät erhöht das
EmpfangsvermögendesFunk-
modems laut Herstelleran-
gaben. Die Datenübertragung
unter Nutzung der lizenz-
freien Frequenzen ermögliche
eine effiziente Reichweite von
1000 m Sichtweite. Mit einer
serienmäßigen Verbindungs-
geschwindigkeit von 40 Kbits
ist das Mehrkanal-Funkmo-
dem laut Herstellerangaben
das schnellste seiner Katego-
rie auf dem Markt. Es eignet
sich für die Preisauszeich-
nung im Großvertrieb, die
Fernerfassung von Informa-
tionen sowie in der Teleme-
trie.
Fizit, 60594 Frankfurt/M.
Tel. (0 69) 60 50 19-0,
Fax (0 69) 60 50 19-66
Funkmodem überträgt Daten drahtlosauf der Basis von Radiowellen
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Große Mobilität und indivi-
duelle Konfiguration bieten
die tragbaren PC N9 und N8.
Die beiden Computer werden
mit der Hardware von Stan-
dard-PC konfiguriert. Das
ermöglicht die Erweiterbar-
keit mit jeder neuen Hard-
ware. Die Geräte können laut
Hersteller kundenspezifisch
mit jeder verfügbaren Hard-
ware bis zum kompletten Sy-
stem ausgerüstet werden. Sie
können auch als Gehäuse mit
Netzteil, Display und Tastatur
geliefert werden. Das Gehäu-
se hat folgende Einbauplätze:
zweimal 5,25 Zoll und dreimal
3,5 Zoll Einschub sowie Plät-
ze für vier lange und drei kur-
ze Einsteckkarten. Optional
kann das 220-V-Netzteil auch
mit 12-V-Anschluß und Akku-
betrieb geliefert werden.
cga-Computertrade,
82194 Gröbenzell,
Tel. (0 81 42) 57 05 94,
Fax (0 81 42) 57 05 95
Individuell konfigurierbare PC bieten ein hohes Maß an Mobilität
Das Druck- und Schneide-
system Gerber Edge wurde
für Anwender entwickelt, die
Aufkleber und Etiketten
schnell und kostengünstig
selbst herstellen wollen. Mit
dem Gerät lassen sich laut
Herstellerangaben mehr als
30 verschiedene Materialien
bedrucken. Es werden weder
Filme noch Siebe noch Druck-
platten benötigt. Mit Hilfe der
Software Graphix Advantage
6.21 erstellt der Anwender sei-
ne Druckvorlagen direkt am
Computer und druckt sie auf
der Gerber Edge aus. Danach
werden sie automatisch in
jeder gewünschten Form
geschnitten. Dabei spielt es
keine Rolle, ob im Raster-
druck oder in Volltonfarben
gedruckt wurde, in welchem
Format oder in welcher Aufla-
ge – beispielsweise zwei Stück
oder 2000 Stück.
H. Brunner GmbH,
77855 Achern,
Tel. (0 78 41) 68 51 70,
Fax (0 78 41) 68 52 99
Druck- und Schneidgerätzum Erstellen von Aufklebern und Etiketten
Der digitale Projektor ddv
1500 verfügt über eine nach
ANSI gemessene Bildhellig-
keit von 1500 Lumen. Damit
ist er laut Hersteller lichtstark
genug für Präsentationen in
tageslichtheller Umgebung.
Die Technik basiert auf der
neuesten 1-Chip-Version des
Digital Light Processing von
Texas Instruments. Eine Neu-
entwicklung ist auch das Pro-
jektionsobjektiv mit Zoomfak-
tor 1,8. Mit Hilfe des elektro-
nischen Image-Shifts liefert
es keystonefreie Aufwärtspro-
jektionen von 0° bis 12°. Es
sind laut Hersteller zusätzlich
wechselbare Objektive auch
für Rückprojektion erhältlich.
Das Gerät hat eine Auflösung
von 1024 3 768 Pixel. SVGA-
und VGA-Auflösungen wer-
den elektronisch skaliert. Der
Projektor ist anschließbar an
Standard-PC und Macintosh.
Ed. Liesegang,
40221 Düsseldorf,
Tel. (02 11) 39 01-1,
Fax (02 11) 39 01-2 27
Digitaler Projektor für Daten und Videosarbeitet in tageslichtheller Umgebung
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Um Bauarten mit Volumen-
strömen bis 450 l/min und
Betriebsdrücken bis 600 bar
wurde der Hydraulikfilter
Worldline erweitert. Kenn-
zeichnend für die neuen Aus-
führungen sind laut Herstel-
ler ein außerordentlich gün-
stiges Strömungsverhalten,
wodurch sich entsprechend
niedrige Druckverluste erge-
ben. Der Hochdruckfilter wird
unter anderem mit Anschlüs-
sen von M18 3 1,5, G11/2 oder
SAE 11/4 hergestellt. Eine
elektrische, optische oder
elektrooptische Verschmu-
tzungsanzeige ist installier-
bar, ebenso ein Bypass-Ventil.
Die Filterelemente haben
eine Filterfeinheit von 3E,
10E, 20E oder 10PA (20 oder
160 bar differenzdruckstabil).
Auf Wunsch wird der Hoch-
druckfilter mit Pulverlack
beschichtet.
FSP Fluid Systems
Partners GmbH,
76703 Kraichtal,
Tel. (0 72 50) 76-0
Fax (0 72 50) 76--1 99
Hydraulischer Hochdruckfilterfür Volumenströme bis 450 l/min
Aufgrund der Miniaturi-
sierung des bewährten Zahn-
ringprinzips schließt die
Pumpe MZR die Lücke zwi-
schen den konventionellen
und durch Mikrosystem-
technik hergestellten Aggre-
gaten. Dabei handelt es sich
um eine Verdrängerpumpe
mit einem außenverzahnten
Innenrotor sowie einem in-
nenverzahnten Außenrotor.
Beide Komponenten befinden
sich in kämmendem Eingriff
und bilden während der Rota-
tion ein System aus mehreren
abgedichteten Förderkam-
mern. Drehen sich die Roto-
ren um ihre Achsen, ver-
größeren sich die Kammern
auf der Saugseite und verklei-
nern sich auf der Druckseite.
Die Mikropumpe erzeugt ei-
nen gleichmäßgin Förder-
strom. Die Förderung ist laut
Hersteller bis auf 0,5% genau
– bei Betriebsdrücken bis 30
bar und hohen dynamischen
Eigenschaften aufgrund des
niedrigen Trägheitsmoments.
HNP Mikrosysteme GmbH,
19370 Parchim,
Tel. (0 38 71) 6 06-2 89,
Fax (0 38 71) 6 06-1 61
Miniaturisierte Zahnringpumpe
Zur Ansteuerung über den
ASI-Bus oder Feldbus eignet
sich ein Ventil, das als Aus-
führung V20 oder V22 her-
gestellt wird. Es ist für un-
terschiedliche Steuerungsop-
tionen konzipiert und mit
einem Multipolstecker (1/8-
oder 1/4″) in den Schutzarten
IP40, IP65 oder NEMA 4 aus-
gerüstet. Aufgrund einer
Sparfunktion läßt sich der
Energieverbrauch und somit
die Wärmeentwicklung um
die Hälfte senken. Eine Feder-
rückstellung oder -zentrie-
rung ermöglicht eine Anwen-
dung in sicherheitselevanten
Bereichen.
IMI Norgren-Herion Fluid-
tronic GmbH & Co. KG,
70736 Fellbach,
Tel. (07 11) 52 09-0,
Fax (07 11) 52 09-6 14
Pneumatikventil mit Busanschluß
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Kompaktmodule dienen der
Ein- und Ausgabe digitaler
Signale von Sensoren und
Aktuatoren in Verbindung
mit einer übergeordneten
Steuerung. Für die offene
Kommunikation bei Schalt-
geräten wurde das Kompakt-
modul K45 entwickelt. Seine
kleinen Abmessungen mit
80 mm Höhe, 45 mm Breite
und 30 mm Tiefe helfen in
Produktionsanlagen Platz zu
sparen. Die übersichtliche
LED-Anzeige ermöglicht eine
schnelle Diagnose. Alle
Zustände der Ein- und Aus-
gänge und der Betriebsstatus
des Moduls werden klar an-
gezeigt. Die Flachkabel kön-
nen von links oder rechts in
die Montageplatten eingelegt
werden, so daß eine schnelle
Montage der Module gewähr-
leistet ist. Die Scharniertech-
nik zwischen Montageplatten
und Modul ermöglicht eine
rasche Befestigung mit nur
einer Schraube. Die Anwen-
dungsbereiche des Kommu-
nikationsmoduls liegen im
Anlagen- und Maschinenbau,
der Fördertechnik, der Ferti-
gungstechnik und der Ener-
gieerzeugung.
Siemens AG, Automatisie-
rungs- und Antriebstechnik,
91050 Erlangen,
Tel. (0 91 31) 7-2 01 20,
Fax (0 91 31) 7-2 04 15
Kommunikationsmodul für SchaltgeräteSein Programm an ange-
triebenen Lineareinhei-
ten hat ein Hersteller
jetzt erweitert. Das neue
Modul wird von einem
Linearmotor angetrie-
ben und verbindet höch-
ste Verfahrgeschwin-
digkeit und Beschleuni-
gung mit größter
Positioniergenauigkeit
und Steifigkeit in Verfahrrich-
tung. In Zahlen bedeutet dies
eine maximale Verfahr-
geschwindigkeit von 5 m/s
bei Beschleunigungen bis
70 m/s2 und einer Positio-
niergenauigkeit von 5 µm/m.
Die Lineareinheit nimmt ho-
he Momente um alle Achsen
auf und ist durch die Verwen-
dung zweier paralleler Füh-
rungsschienen äußerst ver-
windungsarm um die Schie-
nenlängsachse. Ein integrier-
tes Klemm- und Bremsele-
ment bringt dem Anwender
noch höhere Sicherheit, vor
allem auch bei vertikalem
Betrieb der Lineareinheit. Das
Bauelement fixiert die Lauf-
wagen beim Positionieren
und übernimmt bei plötzli-
chem Stromausfall die Funk-
tion einer Notbremse.
INA Lineartechnik oHG,
66424 Homburg,
Tel. (0 68 41) 70 11 00,
Fax (0 68 41) 70 11 11
Lineareinheit mit Synchron-Linearmotor
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Weiter verbessert hat Tox
Pressotechnik seine pneuma-
tisch-hydraulischen Antriebs-
einheiten. Die Pneumatikzy-
linder mit integriertem Ölsy-
stem, Eilhub und automa-
tisch einsetzendem Krafthub
verfügen nun über eine paten-
tierte Luft-Öl-Trennung, die
Luft und Öl separat abdichtet
und dazwischen eine atmos-
phärische Entlüftung besitzt.
Dadurch wird vermieden, daß
Luft in das Öl gelangt, wobei
die Entlüftung eine sich even-
tuell aufbauende Druckdiffe-
renz verhindert. Der Arbeits-
kolben ist im Tox-Kraftpaket
doppelt gelagert und kann
somit bis zu einem gewissen
Grad auch seitliche Kräfte
aufnehmen. Ein weiteres
Merkmal der Antriebseinheit
ist das Drossel-Rückschlag-
Ventilsystem, das bei einem
entstehenden Unterdruck
zum sofortigen Nachfließen
von Öl aus dem Ölspeicher
sorgt. Damit wird einem Un-
terdruck im Öl entgegenge-
wirkt, durch den sich Luftblä-
schen bilden können, die
durch Kavitation im weiteren
Gebrauch des Zylinders die
Dichtungen angreifen oder
gar zerstören. Um das schlag-
artige Abstoppen der be-
schleunigten Massen kontrol-
liert zu gestalten, verfügt das
Antriebssystem als Option
über eine integrierte hydrau-
lische Dämpfung.
Tox Pressotechnik GmbH,
88250 Weingarten,
Tel. (0751) 5057-53,
Fax (0751) 52391
Pneumatisch-hydraulische Antriebseinheitmit patentierter Luft-Öl-Trennung
Für Simulationsaufgaben bei
Sensor-Aktor-Systemen, aber
auch bei automatisierten
Antrieben sowie Systemen
der Energieübertragung und
-wandlung stehen derzeit eine
Reihe verschiedener spezia-
lisierter Programmpakete zur
Verfügung, die jeweils auf
einem Teilgebiet wie der
Nachbildung von Regelungs-
strukturen, elektronischen
Schaltungen oder der elektro-
magnetischen Feldberech-
nung sehr gute Ergebnisse
erzielen können. Soll jedoch
ein umfassenderes Gesamt-
system simuliert werden, so
kann es erforderlich sein,
mehrere dieser Teilgebiete
gleichzeitig sowie deren Wech-
selwirkungen zu berücksich-
tigen. Dazu können die ver-
schiedenen spezialisierten
Programme im Simulations-
ablauf gekoppelt werden. Im-
plementiert wurden die ent-
sprechenden Verbindungen
vom FEM-Feldberechnungs-
paket Flux2D zum Systemsi-
mulator Simplorer. Dies er-
möglicht eine Vielzahl von An-
wendungen, bei denen die
Vorteile der Finite-Elemente-
Methode auf der einen Seite
und einer Simulation auf Ba-
sis von Strukturbildern und
Schaltungen auf der anderen
Seite gleichzeitig genutzt wer-
den. So kann mittels einer sol-
chen Kopplung zum Beispiel
ein Schaltmagnet, ein Nähe-
rungssensor oder ein kom-
plettes Antriebssystem simu-
liert werden. Dabei fällt dem
Systemsimulator die Aufgabe
zu, das elektronische und re-
gelungstechnische Umfeld
des FEM-Modells nachzubil-
den. Das FEM-Programm
führt die numerische Feldbe-
rechnung für Sensor oder Ak-
tor durch und bildet deren dy-
namisches Verhalten nach.
Simec GmbH & Co KG,
09113 Chemnitz,
Tel. (0371) 4 50 34 50,
Fax (0371) 4 50 34 66
FEM-Programm und Systemsimulatorsind mit Koppelinterface verbunden
Luft
Luft
Öl
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Für Anwendungen, bei denen
es im Schaltschrank für her-
kömmliche Lüfter zu eng ist,
hat man jetzt den Filterlüfter
Slim-Line PF 6000 SL2 ent-
wickelt, der eine Einbautiefe
von nur 10 cm benötigt. Auf
der Grundplatte mit 325 mm3 325 mm sind zwei Ventila-
toren angeordnet. Die Luftför-
dermenge beträgt 200 m3/h.
Die Lüftereinheit läßt sich wie
die herkömmlichen Einheiten
über einen Schnappmecha-
nismus einfach, schnell und
ohne Werkzeug montieren.
Eine baugleiche Variante mit
nur einem Ventilator hat eine
Fördermenge von 140 m3/h.
Otto Pfannenberg Elektro-
Spezialgerätebau GmbH,
21035 Hamburg,
Tel. (0 40) 7 34 12-1 06,
Fax (0 40) 7 34 12-1 01
Platzsparender Filterlüfterhat eine Einbautiefe von nur 10 cm
Spiralgehäuse, Gehäusebo-
den und radiales Laufrad die-
ses kleinen Gebläses beste-
hen aus glasfaserverstärktem
Kunststoff. Die integrierte
Elektronik sorgt für Kommu-
tierung des Außenläufer-
motors, für den Schutz vor
Falschpolung und Blockie-
rung. Zwei Kugellager ermög-
lichen eine lange Betriebs-
dauer, die bei 40 °C mit min-
destens 70 000 h angegeben
wird. Das Gebläse gibt es in
vier Leistungsklassen mit 12
und 24 V Nennspannung. Bei
einer Drehzahlvon 3000min–1
beträgt die Fördermenge 190
bis 300 l/min. Anwendungen
finden sich in kleinen, mobi-
len Geräten.
NMB-Minebea GmbH,
63225 Langen,
Tel. (0 61 03) 9 13-0,
Fax (0 61 03) 9 13-2 20
Kleines Gebläse aus Kunststofffördert 300 l/min bei 3000 min–1
In den Nennweiten DN 15 bis
DN 50 mit Gewinde- oder
Flanschanschluß gibt es das
Zweiwegeventil mit Stellan-
trieb, das in Fernwärme-
anlagen zum Regeln der Hei-
zung und des Warmwassers
verwendet wird. Zusammen
mit einem elektronischen
Regler, so der Hersteller,
gewährleistet es eine stabile
Regelung, auch unter schwie-
rigen Druck- und Tempera-
turbedingungen. Aufgrund
der Druckentlastung eignet
sich die Armatur besonders
für Hausstationen in Fern-
wärmenetzen. Der Stellan-
trieb läßt sich mit einem
Dreipunkt-Stellsignal oder
mit einem stetigen Signal von
0 bis 10 V ansteuern und ist
mit und ohne Sicherheits-
funktion lieferbar, so die Her-
stellerangaben.
Danfoss Bereich Fernwärme,
63073 Offenbach,
Tel. (0 69) 89 02-4 74,
Fax (0 69) 89 02-4 75
Zweiwegeventil für Fernwärmeanlagenregelt den Heizungsbetrieb
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Zwei unterschiedliche Meß-
applikationen lassen sich mit
dem Meßdatenerfassungs-
und -speicherungssystem der
Baureihe Data-Rec-A-Serie
durchführen. Damit kann der
Anwender Meßdaten über
einen längeren Zeitraum si-
cher speichern und/oder sie
direkt analysieren. Durch die
Integration der SCSISchnitt-
stelle und einer redundant
aufgebauten Hardware ist
man in der Lage, die gewan-
delten Meßdaten parallel in-
tern auf einem Band zu spei-
chern und extern einem Ana-
lyserechner zu übermitteln.
Weiterhin kann der Recorder
durch seinen modularen
Charakter einfach und leicht
auf die jeweilige Meßapplika-
tion konfiguriert werden. Es
stehen Module für die Versor-
gung von Sensoren mit ein-
gebauter Elektronik (ICPTM),
für Ladungsaufnehmer, für
DMS-Meßbrücken, für Mikro-
phone, für digitale Daten und
sogar für AES-/EBU-Daten so-
wie weitere Zusatzoptionen
zur Verfügung.
Racal-Heim Systems GmbH,
51429 Bergisch Gladbach,
Tel. (0 22 04) 8 44-1 32,
Fax (0 22 04) 8 44-1 99
Modularer Meßdatenrecorderermöglicht Auswertung und Speicherung
Das umfangreiches Pro-
gramm an Differenzdruck-
Meßgeräten ergänzt der Her-
steller jetzt um eine neue Pro-
duktfamilie. Sie umfaßt fol-
gende vier Geräte: Delta-plus,
Differenzdruck-Meßgerät mit
integrierter Betriebsdruckan-
zeige; Delta-comb, Differenz-
druck-Meßgerät mit integrier-
ter Betriebsdruckanzeige und
Mikroschalter; Delta-switch,
Differenzdruck-Schaltgerät
sowie Delta-trans, Differenz-
druck-Meßumformer. Jedes
Gerät umfaßt einen Meßbe-
reich bis 25 bar. Für die ver-
schiedensten Meßaufgaben
steht somit ein entsprechen-
des Produkt zur Verfügung.
Bemerkenswert sind das De-
sign und die identische äuße-
re Geometrie
Wika Alexander Wiegand
GmbH & Co.,
63911 Klingenberg,
Tel. (0 93 72) 1 32-0,
Fax (0 93 72) 1 32-4 06
Vielseitiges Differenzdruck-Meßgerätfür Betriebsüberdrücke bis 25 bar
Eine neue Familie von Dreh-
zahlsensoren mit integrier-
tem EMV-Schutz kommt jetzt
auf den Markt. Der Meßbe-
reich beträgt, abhängig vom
Zielobjekt, 2 Hz bis #9 kHz.
Die Sensoren beinhalten ei-
nen Hall-IC, der mit einem
Dauermagneten beaufschlagt
ist. Durch Annäherung von
ferromagnetischen Werkstof-
fen verändert sich die Fluß-
dichte am Sensorkopf. Diese
Änderung wird vom Hall-IC
detektiert. Wird der Sensor
zum Beispiel am Umfang ei-
nes sich drehenden Zahnra-
des positioniert, erkennt er
Zahn oder Zahnlücke und lie-
fert am Ausgang ein Recht-
ecksignal, dessen Frequenz
proportional zur Drehzahl
des Meßobjektes ist.
ASG Luftfahrttechnik
und Sensorik GmbH,
69469 Weinheim,
Tel. (0 62 01) 6 03-3 00.
Fax (0 62 01) 6 03-2 22
Drehzahlsensor mit EMV-Schutzhat einen Meßbereich von 2 Hz bis 9 kHz
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Für praktisch alle Anwendun-
gen in der Industrie hat man
jetzt verstärkte Kühler ent-
wickelt, die der Markt gefordert
hat. Der Betriebsdruck der
Kühler reicht den Angaben
zufolge deutlich über 25 bar
hinaus. Nach Angaben des
Herstellers hat die Industrie
die Grenzen der bislang häu-
fig eingesetzten Leichtbau-
kühler erfahren. Dynamische
Druckbelastungen, die die
vorgegebenen Grenzen von
12 bis 15 bar (statisch) über-
schreiten, wie auch mechani-
sche Belastungen, die durch
Vibrationen über die Befesti-
gung der Rohr- und Anschluß-
verschraubung übertragen
werden, führen bei den jetzt
vorgestellten Kühlern nicht
zum „Auf blasen“ oder Platzen.
Das Kühlerprogramm mit fle-
xiblen Größen und möglichst
hoher Festigkeit gegenüber
Belastungen gibt es für Lei-
stungen bis 100 kW. Die Sei-
tentanks sind mit dem Küh-
lernetz und den 3 mm dicken
Top- und Bodenplatten durch
eine Schweißnaht verbunden.
Cooltec GmbH,
82538 Geretsried,
Tel. (0 81 71) 93 37-0,
Fax (0 81 71) 5 10 92
Hochstabile, kompakte Kühler sind druckfest bis über 25 bar
Erweitert hat der Hersteller
sein Programm um ein drei-
flügeliges Wälzkolbengebläse
für Liefermengen bis 130
m3/min und Verdichtungsver-
hältnisse von 1 : 2. Es erzeugt
einen Unterdruck von
500 mbar oder einen Über-
druck von 1000 mbar. Im
Gehäuseblock rotieren die bei-
den Wälzkolben berührungs-
los in entgegengesetzter Dreh-
richtung. Sie schließen die an-
gesaugte Luftmenge ein und
befördern sie zur Druckseite
des Blocks. Die Einspritzung
von Kühlmittel ist nicht not-
wendig. Das neuartige Ome-
ga-Läuferprofil und die abge-
stimmte Gehäusegestaltung
bewirken den Angaben zufol-
ge hohe Fördermengen bei
niedrigem Energieverbrauch.
Kaeser Kompressoren GmbH,
96410 Coburg,
Tel. (0 95 61) 6 40-4 52,
Fax (0 95 61) 6 40-1 30
Dreiflügeliges Wälzkolbengebläsefür Liefermengen bis 130 m3/min
HoheBetriebssicherheit, ruhi-
ger Lauf und geräuscharmer
Betrieb sowie geringer Ölver-
brauch und gute Zugänglich-
keit kennzeichnen den luft-
gekühlten Kolbenverdichter
der Baureihe 320/11. Er schal-
tet sich, abhängig vom ak-
tuellen Druckluftverbrauch,
automatisch ein und aus.
Zum Lieferumfang gehören
Sicherheits- und Rückschlag-
ventil, Manometer, Druck-
regler, Schlauchkupplung,
Entwässerungsventil sowie
Anlaufentlastung. Die Kur-
belwelle des Zweizylindermo-
tors besteht aus legiertem
Stahl, ist thermisch behan-
delt und doppelseitig in Prä-
zisionskugellagern gelagert.
Der Niederdruckkolben be-
steht aus einer hochfesten
Leichtmetallegierung, der
Hochdruckkolben aus Spe-
zialguß. Beide Kolben sind
mit Ölabstreif- und Kolben-
ringen ausgestattet.
Gieb Elektrotechnik GmbH,
76761 Rülzheim,
Tel. (0 72 72) 88 87,
Fax (0 72 72) 64 68
Luftgekühlter Kolbenkompressorerzeugt Betriebsüberdrücke bis 15 bar
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX
Maschinenmarkt
TERMINE
Kongresse, Kolloquien, Seminare
Seminar: Projektmanagement
für Führungskräfte – Methoden und
Techniken
Haufe-Akademie,Hindenburgstraße 64, 79102 Freiburg,Tel. (07 61) 4 70 88 11,Fax (07 61) 4 70 82 91
München30. 6. und1. 7.
1890 DM
Tagung: Best Practices in der
Personalentwicklung, wie Online-
Rekrutierung, Management-Audit
oder Cross-Cultural-Mentoring
DGFP e. V.,60528 Frankfurt/Main, Lyoner Straße 15,Tel. (0 69) 6 66 90 91,Fax (0 69) 6 66 90 46
Frankfurt/Main1. 7.
1190 DM
Seminar: Messen und Ausstel-
lungen erfolgreich organisieren und
durchführen
WWS GbR,Waldperlacher Straße 16, 81739 München,Tel. (0 89) 6 01 31 04,Fax ( 089) 6 06 13 55
Frankfurt/Main6. und7. 7.
1480 DM
Seminar: Key-Account-Management
für Investitionsgüter- und
Dienstleistungsunternehmen
Technische Akademie Esslingen,Weiterbildungszentrum,Postfach 12 65, 73748 Ostfildern,Tel. (07 11) 3 40 08 23,Fax (07 11) 3 40 08 43
Ostfildern8. bis10. 7.
1680 DM
Seminar: Simulation in Entwicklung
und Produktion
Institut für Werkzeugmaschinen undBetriebswissenschaften der TU München,Boltzmannstraße 15,85748 Garching,Tel. (0 89) 28 91 55 00,Fax (0 89) 28 91 55 55
Garching15. und16. 7.
1600 DM
Seminar: Per Zeitmanagement und
mobile computing zur optimalen
Flexibilität
Management Circle GmbH,Postfach 56 29, 65731 Eschborn,Tel. (0 61 96) 4 72 28 00,Fax (0 61 96) 4 72 28 88
München19. 7.
1795 DM
Seminar: Arbeitsvorbereitung im
Unternehmen heute
Haus der Technik e. V.,Hollestraße 1, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 80 31,Fax (02 01) 1 80 32 69
Essen21. bis23. 7.
2200 DM
Seminar: Fit für den Neuen Markt –
Unternehmen gehen an die Börse
Euroforum Deutschland GmbH,Postfach 23 02 65, 40088 Düsseldorf,Tel. (02 11) 9 68 63 00,Fax (02 11) 9 68 65 02
München22. und23. 7.
2595 DM
Seminar: Qualitätsmanagement
für das 21. Jahrhundert: die neue
ISO 9000
Steinbeis-Transferzentrum TQU,Riedwiesenweg 6, 89081 Ulm,Tel. (07 31) 93 76 20,Fax (07 31) 9 37 62 62
Ulm30. 7.
750 DM
Nahezu alles, was das Herz ei-
nes Web-Designers begehrt,
bietet die neue Version von
Dreamweaver 2.0, die nun
auch XML-Quelltext problem-
los importiert und exportiert.
Auch Anweisungen per Java-
Script lassen sich in Dream-
weaver einbinden. Zahlreiche
leistungsfähige Werkzeuge
und visuelle Hilfsmittel, Drag
und Drop sowie die What-You-
See-is-What-You-Get-Technik
vereinfachen das Erstellen
browserunabhängiger Web-
seiten. Paletten für Objekte,
Stile, Bibliotheken und soge-
nannte Inspektoren für Ereig-
nisse und Aktionen lassen
sich per Mausklick aktivieren.
Kontextmenüs geben raschen
Zugriff auf wichtige Befehle
und Eigenschaften des aktu-
ellen Objekts oder Fensters.
Das Programm ist einfach an
individuelle Belange anzu-
passen. Veränderbar sind
Objektanordnung, die HTML-
Formateinstellung und Brow-
serprofile ebenso wie Farb-
schemata. Mit der Tabellen-
bearbeitung können nun Sei-
ten von älteren Browsern per
Mausklick in einfache Tabel-
lenstrukturen umgewandelt
werden. Das Bearbeiten der
Seiten ist im Dokumentenfen-
ster und im HTML-Editor
möglich. Die Leistungsfähig-
kei von Dreamweaver über-
zeugt, nicht zuletzt auch we-
gen der vielen effizienten
Hilfsmittel zum Gestalten
und Verwalten komplexer
Webseiten. BERND KELLER
Organigramme, Prozesse,
Netzwerkpläne und Qua-
litätsmanagement-Diagram-
me lassen sich mit dem Pro-
gramm Flow 4.0 schnell und
einfach erstellen. Dabei kann
die Struktur bis zu 99 Ebenen
enthalten. Die Bedienung ist
einfach. Aus den 20 Biblio-
theken werden die gewünsch-
ten Symbole per Drag und
Drop auf die Zeichenfläche ge-
zogen, abgelegt, verbunden,
ausgerichtet und in der Größe
angepaßt. Ein Mausklick auf
den Textbutton in der Toollei-
ste aktiviert das Textfeld des
markierten Symbols zur Be-
schriftung. Zeichenfunktio-
nen ermöglichen das Gestal-
ten individueller Symbole.
tert werden. Vergleichbar den
Shortcuts bei Tastatureinga-
be, können verbale Shortcuts
gespeichert werden. Nahezu
alle Windows-Anwendungen,
die in der Startleiste oder auf
dem Desktop verewigt sind,
können per Sprache gesteuert
werden. Besonders innig ar-
beitet Voice Xpress mit MS-Of-
fice und dem Windows-Explo-
rer zusammen. Die Sag-was-
du-siehst-Technik ermöglicht
auch das Aktivieren von
Menüs, die Navigation und die
verbale Reaktion auf Dialog-
boxen. Praktisch ist die Wahl
zwischen drei Betriebsmodi:
Im Normalmodus kann man
texten, befehlen und buchsta-
bieren; im Befehlsmodus in-
terpretiert die Software alles
als Befehl, und der Buchsta-
biermodus versteht nur
Buchstaben, Ziffern und Zah-
len. Insgesamt hinterläßt das
Programm einen guten Ein-
druck. Bei anspruchsvolleren
Texten ist allerdings in der An-
fangsphase die Fehlerquote
noch relativ groß. BK
„Starte Winword“ – Sehr ge-
ehrter Herr Maier – Komma –
neue Zeile – wir freuen uns ...“
Mit geringer Verzögerung er-
scheint der gesprochene Text
formatiert im Winwordfen-
ster. Die Erkennungsrate
der Spracheingabe-Software
Voice Xpress Professional von
Lernout & Hauspie ist – zu-
mindest bei Texten ohne
Fremdwörter und Fachter-
mini – zufriedenstellend. Vor-
aussetzung ist allerdings die
korrekte Audio- und Mikrofo-
neinrichtung am PC sowie ein
knapp einstündiges Sprech-
training zur Erstellung des in-
dividuellen Sprecherprofils.
Von der Software falsch ver-
standene Wörter können
komfortabel korrigiert und
Fachtermini trainiert werden.
Das aktive Vokabular von
50 000 Wörtern kann so um
weitere 10 000 Wörter erwei-
Ebenso einfach ist es, Objek-
ten Hyperlinks zuzuweisen,
um zu anderen Flow-Zeich-
nungen oder zu Dateien an-
derer Programme zu sprin-
gen. Erstellte Charts können
auch als HTML-Dokument ge-
speichert werden. Gängige
Import- und Exportfilter ge-
währleisten den Datenaus-
tausch. BEKU
I Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25
SOFTWARE
Ablaufpläne schnell erstellt
Spracheingabe am PC
Professionelles Web-Design
Programm: Flow 4.0Preis: 149,95 DMAnbieter: IMSI GmbH, 85540Haar, Tel. (0 89) 46 00 93-0, Fax (0 89) 46 00 93-93Systemanforderungen: PC mit486-DX66-Prozessor, 8 MByteRAMBetriebssystem: Windows 95,NT 4.0
Programm: L&H Voice XpressProfessionalPreis: 350 DMAnbieter: Koch Media GmbH,82152 Planegg, Tel. (0 89) 8 57 95-1 20, Fax (0 89) 8 57 95-1 60Systemanforderung: PC mitPentium-200-Prozessor, 64 MByteRAM, 200 MByte Festplattenplatz,Soundblaster-kompatible Sound-karteBetriebssystem: Windows 95,98, NT 4.0
Programm: Dreamweaver Preis: 699 DMAnbieter: Macromedia Deutsch-land, 93333 Neustadt,Tel. (0 94 45) 95 49-0,Fax (0 94 45) 2 19 08Systemanforderungen: PC mitPentium-90-Prozessor, 16 MByteRAM, 20 MByte FestplattenplatzBetriebssystem: Windows 95,98, NT 4.0, Macintoshsystem 7.5.5
AuftragssteuerungEine zentrale Auftrags-
steuerung mit FuzzyLogic kann eine PPS-Steuerung ergänzen.
Sie läßt noch Spiel-raum für lokale Ent-
scheidungen.
DialogterminalDer Sicherheitsgedanke stand
bei der Entwicklung diesesBedien- und Dialogterminals an
erster Stelle.
SchaltschrankBei dem Topschrank-
system TS8 stellen dieverzahnten Kontaktele-
mente automatisch denPotentialausgleich zwi-
schen Rahmen und Ver-kleidungsteilen her.
Themen:
Materialfluß
Instandhaltung
Elektrische Ausrüstung
Elektronische Baugruppen
C-Technik
Management
Sie lesenaußerdem:
Instandhaltung
Der Schlüssel für eineeffiziente Instandhal-tung ist die Aus- undWeiterbildung.
Prozeßkosten
Qualitätssicherung undQualtätsmanagementdürfen innerhalb derBetriebsorganisationnicht vernachlässigtwerden.
Marketing
Der Fast-Concept-Deve-lopment-Ansatz ana-lysiert Kaufgründe und -barrieren. Produkt-flops werden so ver-mieden.
PersonaltransferBernhard John, Leiter derStelle Personal-Consult und
-Transfer der ABB Deutschland,Mannheim: „Wir wollen die Inter-
essen der Mitarbeiter und desUnternehmens optimal verzah-
nen helfen.“
VORSCHAU AUF MM 26 VOM 28. 6. 1999
III
Maschinenmarkt
im Internet
AktuellesNachrichten aus Wirtschaft undTechnik
MarktspiegelProdukt-informationen
Firmen und ProdukteDatenbank mitProdukten und Firmenprofilen
MM-BörseDynamische Daten-bank für Gebraucht-maschinen
MM-ArchivMM-Inhalte der letzten vier Jahrgängeund des laufendenJahres
MM-InternationalIndustriemagazine in West-, Mittel-,Osteuropa und Asien
MM-ServiceProbehefte, Media-daten, Abonnements,Software, Seminare
MM-SpezialAlles rund um dieAntriebstechnik; mitDiskussionsforum
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