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Berichtigung

des Offenbarungswerkes von Jakob Lorber

über den

„Ursprung des Bösen“

Wer ist bereit, den Irrtum zu berichtigen?

(BD Nr. 8884) Doch es wird auch nun wieder n u r d e r Mensch diese Berichtigung anneh- men, dessen Wille ernstlich nach der Wahrheit verlangt. Zumeist aber hält man einen Irrtum für ausgeschlossen, weil Mein Knecht (Jakob Lorber) Mir ganz ergeben war. Und dennoch hatte der Gegner ein leichtes Spiel, indem er den Verstand beeinflußte, der z u v o r sich schon eine Erklärung gab und Mich nicht ernsthaft um Beantwortung dieser Frage anging, die ungewöhnlich wich- tig gewesen ist und den Begriff des Wesens der Gottheit in einer Weise verzerr-

te, daß es dann schwer war, an Meine Vollkommenheit zu glauben.

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Informationsblatt Nr. 39 - © Copyright 08/2013 RW

Zur Berichtigung des Offenbarungswerkes von Jakob Lorber

über den

„Ursprung des Bösen“

I n h a l t s v e r z e i c h n i s Seiten: • Vorwort 3 - 5 • Warum hat J. Lorber zum Ursprung des Bösen auch Irrtum empfangen? 6 - 7 • Was unterscheidet Bertha Dudde von Jakob Lorber? 7 - 9

Warum ist der Berichtigung von B. Dudde über den Ursprung des Bösen mehr Glauben zu schenken als Jakob Lorber? - BD Nr. 8956: „Ich sandte einen starken Lichtgeist zur Erde“ 8 - 9

• Welche Texte in den Offenbarungen von J. Lorber waren der Anlaß 10 - 17 zur Berichtigung durch die Dudde-Kundgaben? • Wie verhält es sich im GEJ XI v. L. Engel mit dem Ursprung des Bösen? 18 - 19 • Berichtigung durch Gottfried Mayerhofer in „Schöpfungsgeheimnisse“ 20 - 21

- BD Nr. 8909: Ihr brauchet nicht zweifeln an dem Geistesgut, das ihr 21 von Mir empfanget

• Welche Textstellen zum Ursprung des Bösen sind im Lorberwerk richtig? 22 • Welche Kundgaben von Bertha Dudde berichtigen Jakob Lorber über den 23 - 24

Ursprung? • Wie verhält es sich mit dem Gegenpol Gottes? 25 - 26 Benötigt(e) Gott einen Gegenpol, um sein Ziel zu erreichen? • War der Geisterfall für die höchste Vollendung der Geschöpfe zur 27 - 28 zur Gotteskindschaft notwendig? • Wie ist die Kundgabe Nr. 994 von Bertha Dudde zu verstehen: 29 - 32 „Gott schuf sich einen Widerstand“ • Welche Meinung zum Ursprung des Bösen vertritt die Jakob-Lorber- 33 - 34 Gesellschaft und vertreten manche Lorber-Freunde? - Richtigstellung • Wie verhält es sich mit der Polarität? 34 - 35 • Was sagt zum Ursprung des Bösen die Kirche? 36 • Pfarrer Petry, und was sagt die röm.-katholische Kirchen zum 37 - 42

Ursprung des Bösen? • Auszüge aus Kundgaben von Bertha Dudde 43 - 46 • Schlußbetrachtung 47 - BD Nr. 8843: Welchen Ausgang hatte das Böse? 48 - 49 - BD Nr. 8807: „Ich will auch nicht, daß ihr durch eine einzige Kundgabe 50 Zweifel aufkommen lasset“ - BD Nr. 8861: Berichtigung eines großen Irrtums 51 - 52

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A b k ü r z u n g e n : JL Jakob Lorber LE Leopold Engel BD Bertha Dudde JB Jakob Böhme GEJ Das große Evangelium Johannes, von JL DW DAS WORT = Zeitschrift der Neuoffenbarungsfreunde WK Wolfgang und Johanna Kühner (BD-Druckleger = verst.) WW Willi Wegers (BD-Druckleger) HWS Hans-Willi Schmitz (BD-Druckleger)

V o r w o r t Auch dieses Informationsblatt scheint mir sehr wichtig, weswegen es in der BD-Kundgabe Nr. 8861 auch heißt:

„Und auch dieses Problem mußte einmal zur Sprache kommen, und darum ist nichts Zufall. So ist alles vorbestimmt, um darüber Aufschluß geben zu können, der notwendig ist, weil jeglicher Irrtum eine Gefahr für den Geisteszustand des Menschen ist. Doch wer im Wahrheitsverlangen steht, der nimmt auch Anstoß an dieser Lehre. Er wird sie ver-werfen als irrig. Er wird prüfen und das Beste behalten.“

Warum sind manche Lorber-Freunde nicht bereit,

die Berichtigung von Bertha Dudde über den Ursprung des Bösen

anzunehmen? 1. Grund: Da gibt es diejenigen Lorber-Freunde, die behaupten, Jakob Lorber habe dazu nichts Fälsch-liches empfangen, weil in Gott sowohl die guten als auch die schlechten Eigenschaften, also beide Gegensätze vorhanden sein müssen, wenngleich mit der Einschränkung, daß in Gott alles nur im gerechten Maß vorhanden ist, jedoch die negativen Eigenschaften natürlich nur in Keimform, dessen Anreiz sich aber dann in Luzifer und in den von Gott abgefallenen Ur-geistern ausgeprägt habe. 2. Grund: Dann gibt es diejenigen Lorber-Freunde, die zwar erkannt haben, daß sich beide Gegensät-ze in Gott und in den Urgeistern nicht vereinbaren lassen, auch nicht im Sinne der Unterschei-dung einer ausgeprägten und unausgeprägten Form. Doch da diese dem Lorber-Offenbarungen und Jakob Lorber ihre bedingungslose Loyalität schenken möchten, deswegen werden die entsprechenden Lorber-Texte, die den Irrtum eindeutig bezeugen, ignoriert und es wird diesem Thema ausgewichen mit Behauptungen, daß ja schließlich in den Offenbarungen von Bertha Dudde auch nicht alles Gold ist, was da glänzt, denn auch da gäbe es einiges, was nicht mit dem Lorber-Werk übereinstimmt, was somit niemals von Gott offenbart worden sein kön-ne - und damit Basta - doch glaubwürdig wird das nicht begründet.

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3. Grund: Oder aber, die entsprechenden Textstellen von Jakob Lorber werden anders interpretiert, und zwar in dem Sinne, indem die Berichtigung durch Bertha Dudde ignoriert und die Behauptung aufgestellt wird, daß Jakob Lorber bei diesem Thema ganz anders zu verstehen sei, in-dem nicht die entsprechenden Lorber-Texte falsch sind, sondern es sich hier um ein Mißver-ständnis oder Falschauslegung der Neuoffenbarungsfreunde handeln würde. Sehr leicht kann jedoch solch ein Verhalten dazu führen, wenn Berichtigungen durch Gottes Wort in Neuoffenbarungen, in diesem Falle durch Bertha Dudde, einfach ignoriert werden, daß da-durch die Gefahr entsteht, daß sich hier Neuoffenbarungsfreunde weiser dünken als Gott, wo-rüber es in der Kundgabe Nr. 8642 heißt:

„Vollste Wahrheit ist Grundbedingung zu segensreichem Wirken unter den Menschen, und diese besitzet ihr noch nicht, solange ihr solche Ansichten verbreitet, die Meiner Liebe und Weisheit widersprechen, solange ihr selbst euch in Situationen gefallet, die ihr selbst euch vortäuschet, die gleichfalls keine Zeichen göttlichen Wirkens sind, die niemals Licht schenken, sondern nur verwirren, denn euer Gott und Vater wird Sich nicht euch Menschen gegenüber so äußern, daß ihr Ihn nicht verstehen könnet, sondern ihr es erst enträtseln müsset und dies wieder nur euer eigenes Verstandesgut ist, niemals aber Mein Wort. Unterleget Mir nicht ein solches Wirken an euch, daß weder Meine Liebe noch Meine Weisheit bezeuget, sondern wisset, daß Ich Mich immer so äußern werde, daß ein jeder Mich verstehen kann und sich von Mir angesprochen fühlt. Es sollen die Menschen nicht in noch größere Verwirrung gestürzt werden, denn die Finsternis ist schon tief genug, als daß sie noch verstärkt werden sollte.“ 4. Grund: Doch dann gibt es noch ganz kluge Lorberfreunde, die nämlich entdeckt haben, daß zum Ursprung des Bösen nicht alle Aussagen von Jakob Lorber falsch sind und dann genau mit dieser Textstellen das Lorberwerk rechtfertigen möchten. Dies geschieht in der Regel wohl-wissentlich, daß es zum Ursprung des Bösen tatsächlich auch irrtümliche Aussagen gibt, die jedoch einfach ignoriert oder umgedeutet werden, weil es ja auch richtige Aussagen gibt. Also ist alles richtig, denn der Mensch hat nun einmal in der Regel die Angewohnheit, die Dinge so zu betrachten wie er sie gerne hätte oder er sich diese wünscht, was nicht immer bewußt geschieht, sondern oftmals auch ganz unbewußt. Doch egal, welches Argument nun gegen diese Berichtigung vorgebracht wird, in der Kundgabe Nr. 8861 heißt es dazu unmißverständlich:

„Aber daß (Jakob Lorber) ein Irrtum unterlaufen ist, das steht fest, und es wird daher wieder ein großes Wahrheitsverlangen unter den Menschen vorherrschen müssen, um zu erkennen, was der Wahrheit entspricht.“

Je mehr sich folglich der Leser mit dem Propheten Jakob Lorber und seinem Offenbarungswerk identifiziert und weniger mit Jesus Christus und der Wahrheit, um so mehr besteht die Gefahr, daß dieser aufgrund der Berichtigung des Offenbarungswerkes - mit dem er sich ja vollständig identifiziert - nicht als Verlierer dastehen möchte.

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Hingegen ein Eingeständnis gegenüber der Berichtigung im Lorber-Werk durch Bertha Dudde könnte damit auch leicht als persönliche Niederlage empfunden, oder aber, wer nun als Lor-ber-Freund diese Berichtigung anerkennt, vom Rest der Lorber-Freunde als Verräter am Lor-ber-Werk angesehen werden, denn das es in dieser Frage allen Neuoffenbarungsfreunden nur um die reine Wahrheit geht und nichts als die Wahrheit, das anzunehmen wäre reichlich naiv und weltfremd. So ist auch verständlich, wenn nun einige versuchen, diese Situation in ihr Gegenteil zu verkehren, indem sie das Problem umkehren und nun versuchen es zum Pro-blem derjenigen zu machen, die diese Berichtigungen zum Lorber-Werk akzeptieren und des-wegen einfach die Behauptung aufstellen, daß es im Lorber-Werk zu diesem Thema gar nichts zu berichtigen gibt. Wenn dann trotzdem noch jemand meint, er müsse dazu etwas berichtigen, dann liege das also allein daran, daß diese Leser die entsprechenden Lorber-Texte nicht richtig verstanden haben - und damit Basta - denn glaubwürdig begründet wird das nicht. So gibt es also auch jene Lorberfreunde, die sich nach dem Ausspruch halten: „Angriff ist die beste Verteidigung!“ - Das soll heißen: Sie verkehren den Sachverhalt in das genaue Gegenteil, indem diese nun einfach behaupten, daß nicht das Lorberwerk, son-dern das Duddewerk dieses Thema irrtümlich anspricht, leisten jedoch damit weder dem Lorberwerk noch sich selbst damit einen Gefallen, denn damit will der Mensch weiser sein als Gott, und leistet damit Widerstand gegen Gott. Das sind die Gründe, weswegen einige Lorber-Freunde diese Berichtigung nicht gelten lassen und warum ich auch dieses Informationsblatt geschrieben habe, allerdings nicht nur für Neu-offenbarungsfreunde, sondern um damit auch diejenigen Leser zum Nachdenken anzuregen, die sich ausschließlich und allein ihrer Kirche und der Bibel verbunden fühlen, damit auch diese erkennen mögen, daß sich in dieser Frage auch Theologen irren können, was ich am Schluß des Info-Blattes zum Ausdruck gebracht habe über das Kapitel mit Pfarrer Petry. Neuoffenbarungsfreunde können bei näherer Betrachtung im Verhalten der Neuoffen-barungsfreunde erkennen, daß trotz der klaren Aussagen in den Dudde-Kundgaben, die Klärung strittiger Themen nicht allein durch den Besitz der Neuoffenbarungen zu lösen ist, weil für viele Leser der Neuoffenbarungen, in der Wahrheitsfindung ganz offensicht-lich nicht nur die Wahrheit allein, sondern auch die Loyalität zum Propheten und sein Offenbarungswerk, oder auch die eigene Anschauung und Wunschdenken entscheidend sind. Diejenigen Neuoffenbarungsfreunde, die die Berichtigung von Bertha Dudde gegenüber dem Lorber-Werk nicht gelten lassen und versuchen, mit Gegenargumenten zu rechtfertigen, soll-ten die Worte in der Kundgabe Nr. 8648 bedenken, wenn es darin heißt:

„Solange ihr Menschen über die Erde geht, seid ihr noch unvollkommen, und das be-deutet auch, daß euer Wissen noch Begrenzungen unterliegt, daß ihr nicht alles fassen könnet. Dennoch unterweise Ich euch eurem Reifegrad gemäß, und an euch selbst liegt es daher, euer Wissen zu erhöhen, indem ihr euren Liebegrad erhöhet, der immer der Maßstab euer seelischen Reife sein wird. Seid ihr lieberfüllt, dann werdet ihr auch alles klar zu durchschauen vermögen. Mangelt euch aber die Liebe, dann wird es euch auch am Verständnis mangeln, selbst wenn ihr vollste Aufklärung empfanget, denn das Wis-sen wird erst dann zur Erkenntnis, wenn durch die Liebe der Geist in euch geweckt wird.“

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Warum hat Jakob Lorber zum Ursprung des Bösen

auch Irrtum empfangen? Es heißt dazu in der Kundgabe von BD Nr. 8882:

„Genau wie du (1), so wandte sich einst Mein Knecht (2) an Mich. Aber der Frage war eine lange Debatte vorausgegangen, wo jener Gedanke erwogen wurde. Also hatte man schon z u v o r sich eine Meinung gebildet, ehe Mir diese Frage vorgelegt wurde, und diese Frage war so beantwortet worden, wie es sich menschlicher Verstand ausdachte.

Da diese Frage höchst wichtig war und von deren Beantwortung auch das letzte tiefste Geheimnis abhängig war, nämlich Meine Vollkommenheit, hatte Mein Gegner leichtes Spiel, ihnen (3) die Antwort in seiner Weise zu geben, und er konnte sich jedesmal einschalten, wo diese Frage aufgewor-fen wurde, denn es sprach dann nicht mehr Ich Selbst, durch Meinen Knecht (4), sondern er gab sich freiwillig dem Gegner zueigen, wogegen Ich nichts tun konnte, da es der freie Wille war, der Meinem Gegner den Vor-rang ließ.

Es ist schwer, diese Darstellung zu glauben, weil Mein Knecht sich Mir ganz zur Verfügung stellte. Er hätte aber n i c h t z u v o r eine Frage er-örtern dürfen, die rein menschlich von solchen Partnern beantwortet wur-de zu denen noch Mein Gegner Zutritt hatte. Es war also schon die Ant-wort gegeben durch jene, während Meine Antwort l e i s e in seinem Her-zen ertönte, die er jedoch nicht annahm, denn der Gedanke, daß Ich der Ausgang des Bösen war, lag ihm viel näher, als daß der Gegner selbst das Böse in die Welt gebracht hatte.“ (1) = Bertha Dudde (2) = Jakob Lorber (3) = dem Freundeskreis von Jakob Lorber (4) = Jakob Lorber Ferner heißt es dazu in der Kundgabe Nr. 8884:

„Doch es wird auch nun wieder nur der Mensch diese Berichtigung anneh-men, dessen Wille ernstlich nach der Wahrheit verlangt. Zumeist aber hält man einen Irrtum für ausgeschlossen, weil Mein Knecht (Jakob Lorber) Mir ganz ergeben war, und dennoch hatte der Gegner ein leichtes Spiel, indem er den Verstand beeinflußte, der z u v o r sich schon eine Erklärung gab und M i c h n i c h t e r n s t h a f t um Beantwortung gerade dieser Frage anging, die ungewöhnlich wichtig gewesen ist und den Begriff des Wesens der Gottheit in einer Weise verzerrte, daß es dann schwer war, an Meine Vollkommenheit zu glauben.“

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In den Kundgaben Nr. 8882 und Nr. 8884 wird ersichtlich, daß zunächst es nicht Jakob Lorber selbst war, der zu diesem irrigen Ergebnis über den Ursprung des Bösen gekommen ist, sondern seine Glaubensfreunde, und also auch das der Grund war, warum sich der Irrtum dann auch bei Jakob Lorber einschleichen konnte, weil dieser sich dadurch bereits z u v o r eine feste - aber falsche Meinung - gebildet hatte, weswegen er dann der leisen Stimme zu diesem Thema in seinem Herzen keine Beachtung mehr geschenkt hat. Nach den Kundgaben von Bertha Dudde hat Jakob Lorber auch solange nichts Fälschliches empfangen, solange er Gott selbst in all seinen Anliegen z u e r s t um Rat gefragt hatte, sich aber in diesem Falle bereits z u v o r schon eine feste Meinung gebildet hatte, so daß er dann auch prompt das zur Antwort erhielt, wovon er überzeugt war, weswegen ihn auch selbst Gott nicht mehr berichtigen konnte, da die Berichtigung seines Irrtums einem Willenszwang gleichgekommen wäre. Vielleicht können auch deswegen einige Lorber-Freunde die Möglichkeit des Irrtums im Lor-ber-Werk nicht ertragen, weil dadurch das Argument erhoben werden könnte, daß man bei einer Bestätigung des Irrtums das gesamte Offenbarungswerk in Frage stellen müsse, weil da-mit zu rechnen sei, daß dieses Offenbarungswerk auch noch mit weiteren Irrtümern durchsetzt ist. Diesem Ansinnen wird jedoch in der Kundgabe Nr. 8882 widersprochen, weil es dazu außerdem heißt:

„Dies gilt lediglich für die Offenbarungen über den Ursprung des Bösen. Sie müssen immer mit den Gedankengängen der Menschen in Verbindung gebracht werden, die jene Probleme bewegten.“ Diese Aussage mag also manche Lorber-Freunde beruhigen und auch dadurch vielleicht die Berichtigung zum Ursprung des Bösen annehmbar machen, wenngleich das Lorberwerk noch einige weitere Irrtümer und Fragezeichen enthält, die nicht durch Kundgaben von Bertha Dudde berichtigt wurden, weil sie nicht schwerwiegender Art sind.

Was unterscheidet Bertha Dudde von Jakob Lorber?

Warum ist der Berichtigung mehr Glauben zu schenken als JL?

Weil es dazu in der Kundgabe Nr. 8881 heißt:

„Darum benutzte ich ein l e e r e s Gefäß, das keinerlei Vorwissen entgegengenommen hatte, um in dieses Meinen Geist eingießen zu können ohne Widerstand, der durch schon vorhandenes Wissen sich ergeben hätte.“ „Es mußte dieses Gefäß v ö l l i g l e e r sein, ungebunden durch kirchliche Lehren, frei von allen Vorstellungen und Mir so ergeben, daß Ich es füllen konnte, daß es annahm ohne jeglichen Widerstand, was ihm die Ewigkeit unterbreitete. Es ist nun ein Mensch (Bertha Dudde) in ein Wissen eingeführt worden, daß er zuvor nicht besaß. Es ist gleich-sam ein Gebiet ihm erschlossen worden, das er noch nicht betreten hatte, das ihm fremd war bis zu der Zeit, da Ich Selbst ihn Einblick nehmen ließ in dieses Gebiet, und daß dies in aller Wahrheit geschehen ist, das kann nicht bestritten werden, denn es lautet Meine Verheißung: ´Ich werde euch in alle Wahrheit leiten.´ “ (Johannes 16, 13)

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„Ich sandte einen starken Lichtgeist zur Erde“ - Freier Wille

(BD Nr. 8956 vom 28.3.1965) Die Freiheit des Willens Meiner Geschöpfe werde Ich achten immer und ewig, denn der freie Wille ist das Zeichen der Göttlichkeit der Wesen, die niemand zwingen wird, weder Ich Selbst noch Mein Gegner. Der Mensch kann aber im Stadium seines Seins auf Erden, diesen freien Willen dem Meinen unterstellen, was so viel bedeutet, als daß Ich nun Selbst ihn richten kann und er dann also jeder Verantwortung enthoben ist. Solange er aber als Mensch noch auf dieser Erde lebt, wird er immer wieder den Bedrän-gungen des Gegners ausgesetzt sein und dieser wird immer wieder versuchen, einzuwirken auf den Willen, denn erst im Zustand der Vollkommenheit hat der Gegner über ihn die Macht verloren, weil der Mensch dann durchstrahlt wird von Meiner Liebe, die der Gegner flieht. Der Gegner kann aber nur insofern einwirken auf einen Menschen, als daß er ihn gedanklich bearbeitet, daß er ihn anregt zu sündhaftem Handeln, zu Verstößen gegen die gesetzliche Ord-nung; jedenfalls zu allem Gott zuwider gerichtetem Handeln, weil einer jeden Handlung zuerst der Gedanke vorausgeht und dieser eben der direkte Einfluß des Satans ist. Zwar werden die Lichtwesen genauso auf den Menschen einwirken, und dieser Kampf findet ununterbrochen statt, im geistigen Reich um die Seele des Menschen, den nun aber der Mensch selbst zum Austrag bringt. Und da ein jeder Mensch noch Schwächen an sich hat oder mancherlei Mängel, findet der Gegner immer wieder einen Einschlupf, wobei es immer haupt-sächlich darum geht, gedanklich den Mensch zu verwirren, denn im Gedanken wurzelt jede Tat. Und da des Menschen Wille frei ist, kann dieser die Gedanken auch wenden nach jeder Richtung. Da Ich nun aber auch damit rechnen muß, daß sich Mein Gegner einschaltet, wenn es um die Zuleitung der reinen Wahrheit geht, da Ich unmöglich den Willen des Menschen unfrei machen kann, der sich Mir als Wortempfänger anbietet, ist es verständlich, daß nur die innig-ste Bindung mit Mir, die Gefahr eines Irrtums ausschließen kann, die also hergestellt werden muß, um vor dem Einwirken des Gegners sicher zu sein. Obgleich zum Zwecke einer Mission sich stets Lichtgeister zur Verfügung stellen, so mußten diese doch durch die Tiefe hindurch-gehen, also, sie bleiben nicht von menschlichen Schwächen und Fehlern verschont, und es ist das Leben derer oft überaus schwer. So ist nun auch zu verstehen, daß sie ihre Mission wohl erfüllen und doch ihr freier Wille die Aufnahme irrigen Gedankengutes nicht verhindert, wenn nicht der innige Ruf und Schutz vor Irrtum v o r a n g e h t , denn Ich kann den Menschen nicht vor gedanklichen Täu-schungen durch den Gegner schützen, wenn er nicht selbst diesen Schutz begehrt und sich da-durch Mir gänzlich hingibt.

Also müsset ihr damit rechnen, daß sich in göttlichen Offenbarungen fal-sches, von Meinem Gegner eingegebenes Gedankengut eingeschlichen hat, weil der Gedankengang gerade dort getäuscht werden konnte, wo ein be-stimmter Gedanke diskutiert wurde, wobei Ich nicht zuvor um Beantwor-tung gebeten wurde.

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Nun aber besteht jetzt die gleiche Gefahr, daß der freie Wille eines Men-schen vom Gegner bearbeitet wird, und ihr könnet die gleichen Bedenken haben, doch im Angesicht des Endes, wo es um die Zuleitung von Licht in das dunkle Erdental geht, sandte Ich einen s t a r k e n L i c h t g e i s t zur Erde (1), der zwar auch wie jeder andere Mensch über seinen freien Willen verfügen muß, der es auch nicht weniger ernst nimmt, Mir als Wortem-pfänger zu dienen, dem Ich Selbst aber Schutz gewähren kann gegen jeg-lichen Irrtum, weil er darum bittet, weil er auch nicht mit einem Vorwissen belastet ist, das Mein Gegner zum Anlaß einer Irrlehre nahm von so großer Wichtigkeit (2), von der sich Mein einstiger Knecht (3) nicht lösen wollte - sie aber auch so außerordentlich folgenschwer ist, daß Ich immer wieder versucht habe, sie zu berichtigen. (4) Doch gerade daran halten die Men-schen fest, immer auf die Glaubwürdigkeit dessen bauend, der sich auch irren konnte, weil er einen freien Willen hatte. (5) Ihr müsset immer bedenken, daß Ich nie und nimmer Zwang anwende, und ob es auch gilt, die tiefste Wahrheit euch Menschen zu bringen, daß ihr frei seid und bleiben müsset, weil Ich sonst wider Mein Gesetz der ewigen Ordnung handelte. Doch die Menschen, die in der reinen Wahrheit unterwiesen werden sollen, haben auch Anstoß daran genommen (6), und ihre Gedanken kamen der Wahrheit näher. Also haben sich damit nur die Blinden abgefunden und einer Lehre Glauben geschenkt, die Mich mit dem Bösen konfrontierte, einer Lehre, an der Mein Gegner das größte Interesse hat, weil sie Mich mangelhaft hinstellt, wie Ich niemals sein kann.

Es wird nun eine Reinigungswelle über die Erde gehen, wo diese Frage erörtert werden wird (7), auf daß alle, die ernsthaft die Wahrheit begehren, auch klar sehen, warum und wieso ein solcher Irrtum sich einschleichen konnte. Der freie Wille erklärt alles, der aber auch nicht einem Wortem-pfänger abgesprochen werden darf, und den er selbst nur Mir freiwillig zu unterstellen brauchte, was er aber bei jener Frage u n t e r l a s s e n hat. (3)

A m e n Anmerkung zu: (1) = Bertha Dudde (2) = der Ursprung des Bösen in Gott liege (3) = Jakob Lorber (4) = nicht nur durch B. Dudde, sondern z.B. auch durch Gottfried Mayerhofer (5) = weswegen diejenigen Lorber-Freunde, die nun meinen, Lorber und Sein Offenbarungs-

werk verteidigen zu müssen, sich damit unbewußt weiser dünken als Gott (6) = wie jetzt diejenigen, die die Dudde-Kundgaben bejahen (7) = womit unter dem „jetzt“ nicht die Zeit von 1965 zu verstehen ist, sondern erst dieje- nige Zeit, ab der die Dudde-Kundgaben auch der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden und weltweit Verbreitung findet

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Welche Texte in den Offenbarungen von Jakob Lorber

waren der Anlaß zur Berichtigung durch die Dudde-Kundgaben? Folgende Textstellen im GEJ sind von dieser Berichtigung betroffen: • GEJ II 227, 7 - 8 und 11 • GEJ II 228, 5 • GEJ II 229, 4 - 7 • GEJ IV 103, 1 - 2 • GEJ IV 108, 1 - 3 • GEJ IV 158, 5 - 6 • GEJ V 228, 3

GEJ II 227, 7 - 8 und 11:

(Der Herr:) „Wenn aber also und unmöglich je anders, wie hernach sollten denn die erstgeschaffenen r e i n e n Geistwesen (1) zur bedingten freien Selbständigkeit gelangen und daraus allein möglich zur vollen Selbständigkeit? Offenbar nicht und auf keine mögliche Weise anders, als durch ein ´Du-sollst-Gebot´ (2), wenn schon nicht also positiv wie bei Adam. Aber das Gebot allein würde auch umsonst gegeben sein, so mit dem Gebote nicht auch z u g l e i c h der Trieb oder Reiz zur Übertretung desselben dem neugeschaffenen Wesen m i t eingegeben worden wäre. Ist aber der Übertrittsreiz dem Wesen eingegeben, so muß auch irgend eine daraus wie von selbst hervorgehende schlimme Folge als gewisserart eine Strafe eingegeben sein, und es müssen dem Wesen die Folgen gezeigt werden (3), daß diese wirklich (ernst zu nehmen - RW) sind, und wie und warum sie einer dem Gebote zuwiderlaufenden Handlung allzeit folgen werden und müssen.“ „Wissen wir aber nun das, nun, so wird es dann wohl etwa nimmer gar zu schwer sein, sich von selbst den Fall der ersten geschaffenen r e i n e n Geister (1) herauszufor-mulieren; denn auch ihnen mußte ein G e b o t (2) gestellt werden und mit demselben der notwendige Reiz der Übertretung.“ Anmerkung zum GEJ II 227, 7 - 8 und 11: Zu 1: Auch das ist ein echter Widerspruch, zu sagen, daß einerseits die erstgeschaffenen Geist-wesen r e i n e Geister waren, anderseits zu sagen, daß diese bereits von Anfang einen Anreiz bzw. Widerreiz und damit eine Widerordnung in sich trugen, denn jeder Wider-reiz ist genaugenommen bereits Widerstand gegen Gott, und mag dieser Widerreiz, oder diese Widerordnung, auch noch so gering sein und nur in Keimform in der Seele schlummern. Solch eine Behauptung ist deshalb falsch, weil sich jeder Widerreiz nur au-ßerhalb und nicht innerhalb der göttlichen Ordnung im Lichtreich befin-den kann und somit eine solch gegenteilige Behauptung die göttliche Ord-nung der Vollkommenheit umstoßen würde. (BD Nr. 7618)

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Hätten die Urgeister bereits einen Widerreiz in sich getragen, dann wären sie also nicht vollkommen gewesen, denn deswegen wird in den Dudde-Kundgaben auch wiederholt ge-sagt, daß auch Luzifer und die Urgeister von gleicher Substanz waren wie Gott, und sich insofern als Miniaturgeister nur von ihrer Größe und in ihrer Vollmacht von der Größe und Allmacht Gottes unterschieden. Es kann also auch den Urgeistern nicht etwas unterstellt werden, was Gott nicht besitzt. Es sollte nun aber auch niemand auf den Gedanken kommen, den Ursprung des Bösen mit den Eigenschaften Gottes zu verwechseln, denn auch bei den Eigenschaften Gottes, die in den Urgeistern im unterschiedlichen Maße vorhanden waren, handelte es sich keinesfalls um einen Widerreiz Gottes, da alle Eigenschaften Gottes als gut zu betrach-ten sind, auch wenn sich die Eigenschaften Gottes bei den Urgeistern noch weiterent-wickeln sollten, so waren diese dennoch vollkommen und nicht unvollkommen. Niemand sollte somit auf die Idee kommen, daß die Geschöpfe Gottes anfänglich nicht vollkommen waren und erst durch die Gotteskindschaft, als Ebenbilder Gottes die Voll-kommenheit erreichen, denn jedes Geschöpf Gottes stand sogar von Anbeginn in höch-ster Vollkommenheit (BD Nr. 8459), wenngleich die Vollkommenheit steigerbar ist und in dieser Steigerungsfähigkeit auch niemals ein Ende finden wird. Niemals darf also deswegen angenommen werden, daß die Urgeister deswegen unvollkom-men waren, weil sie von Gott abfallen konnten, denn das hat nicht die Unvollkommenheit bewirkt, sondern der freie Wille. Bei der Liebeprobe zur Gotteskindschaft zog sich der ur-sprünglich gebundene Wille Gottes, dem Anschein nach von seinen Geschöpfen zurück, wo-durch diese in eine immer größere Freiheit des Denkens und des Handelns gestellt wurden. Damit wollte Gott die Liebe seiner Geschöpfe erproben, ob diese Ihn auch dann noch anerken-nen und als ihren Gott und Schöpfer lieben konnten, wenn sie vor die Wahl der vollständigen Freiheit gestellt wurden. Wer sich mit dem Thema der Vollkommenheit in den Neuoffenbarungen beschäftigt, der wird erkennen, daß es zwar Unterschiede in der Vollkommenheit gibt, die jedoch niemals fehlgedeutet und der Vollkommenheit auch negative Eigenschaften unterstellt werden dürfen - auch nicht in einer unausgeprägten Keimform. Deswegen heißt es auch in der Kundgabe Nr. 7618:

„Zur Vollkommenheit gehört, daß alles das gerechte Maß hat, und das bedeutet aber auch, daß der freie Wille das gerechte Maß überschreiten kann und daß dadurch die gesetzliche Ordnung umgestoßen wird. Die gesetzliche Ordnung ist das gerechte Maß in allen Dingen.“

„Auch das von Mir Herausgestellte hatte nicht das Böse in sich, als Ich es erschuf. Es war alles im gerechten Maß in ihm vorhanden, so daß es nicht fallen mußte“

Nr. 8755:

„Daß Ich von Mir aus etwas Zweitrangiges erschaffen hätte, konnte also nicht möglich sein, doch die Wesen selbst konnten sich zu ungöttlichen Wesen gestalten durch ihre verkehrte Willensrichtung.“

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Nr. 8868:

„Alle Wesen sind vollkommen erschaffen worden, und das bedeutet, daß kein Wesen ei-ner Beschränkung unterliegt.“

Zu 2 und 3:

Ein solches „Du-sollst-Gebot“ haben in Wahrheit Luzifer und die Urgeister von Gott nicht bekommen, denn es heißt in der Kundgabe Nr. 5800 dazu:

„Der Willensentscheid, der von Meinem erstgeschaffenen Wesen - von Luzifer - gefor-dert wurde, war keineswegs als ein Gebot zu betrachten. Vielmehr war es dem ersten Wesen völlig freigestellt, nach einer Richtung hin seinen Willen zu wenden.“ Dieses Gebot gab Gott erst Adam und Eva mit der Gehorsamsprobe im Paradies, weil beide abgefallen waren von Gott, doch Gott gab dieses Gebot keinem vollkommenen Ge-schöpf, denn im Falle von Adam und Eva ging es um die Erlösung vom Tode und die Rück-führung. Im Falle der Urgeister ging es um die Erhöhung zur Gotteskindschaft, die es frei-willig zu erringen gilt und nicht durch ein Gebot oder Willensentscheid, wie dieser zur Erlösung erforderlich ist, um erlöst zu werden. Hätte es solch ein Gebot im Reiche der Urgeister gegeben, und hätten die ersten Geschöpfe Gottes damit auch klar die Folgen des widergöttlichen Denkens und Handelns angezeigt be-kommen, wie das dem Adam angezeigt wurde, dann wäre damit der freie Wille dieser Geister kein vollständig freier Wille mehr gewesen, sondern ein eingeschränkt freier Wille, denn jedes Gebot ist trotz des freien Willens, immer zugleich eine gewisse Einschränkung in der freien Entfaltung, die nicht mehr vollkommen genannt werden kann. Hätten die Urgeister und auch Luzifer um die Folgen des widergöttlichen Denkens und Han-delns gewußt, wie das im GEJ von J. Lorber gesagt wird, dann wäre kaum ein Geist von Gott abgefallen, weil die Geister aufgrund ihrer Vollkommenheit, in der sie ja anfänglich a l l e standen, niemals freiwillig solch ein Los der Unwissenheit (Lichtlosigkeit), Unfreiheit (Ge-bundenheit) und des Todes (Gottesferne) gewählt, denn das Risiko, alle Vorzüge zu verlieren, die die Urgeister besaßen, hätte nur noch einem höchst unvollkommenen Urgeist gleichgültig sein können, also einem Urgeist, dessen Urteilskraft bereits eingeschränkt sein mußte. Denn selbst von den höchst unvollkommenen Menschen dürfte kaum ein Mensch so dumm sein, um freiwillig in der Blüte seines Lebens, wider besseren Wissens auf alle guten und angenehmen Dinge des Lebens zu verzichten und gegen Leid, Krankheit, Unfreiheit, Not und Tod einzutauschen. Dies ist auch keinesfalls zu begründen mit einem vorübergehendem Vorteil, wie das im Kapitel 227, Ziff. 9 und 11 gesagt wird, aber nicht gesagt wird, worin der Vorteil eigentlich bestand. GEJ II 228, 5 und 6 (7 - 10):

„Ein jedes Dasein, das göttliche nicht ausgenommen, hat in sich lauter Gegensätze (1), als verneinende und bejahende, die sich einander stets also entgegenstehen w i e Kälte und Wärme, Finsternis und Licht, hart und sanft, bitter und süß, schwer und leicht, eng und weit, breit und schmal, hoch und niedrig, Haß und Liebe, böse und gut, falsch und wahr, Lüge und Wahrheit. Keine Kraft kann irgend etwas wirken, wenn sich ihr nicht eine Gegenkraft entgegenstellt.“ (2)

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A n m e r k u n g zu 1: Eine namhaft sehr bekannte Lorber-Freundin schrieb mir einst hierzu:

„Dieser Text wird fast immer mißverstanden. Das so unbedeutend scheinende Wörtchen ´w i e´ ist es, das die Gedanken des Lesers in eine falsche Richtung lenkt und ihm den wahren Sinn der Kapitel 228 und 229 verbirgt. Es gilt zu erkennen, daß dieses ´ W i e ´ einen Vergleich meint; nicht eine Aufzählung.“ Diese Begründung ist jedoch falsch, und ich verweise hierbei auch auf das GEJ II 229, 6, indem bei diesen Gegenüberstellungen nicht mehr gesagt werden kann, daß es sich auch dort nur lediglich um einen Vergleich von Aufzählungen handelt, weil dort gesagt wird, daß diese Eigenschaften den Wesen tatsächlich zueigen gegeben wurden, wenngleich zwischen Gott und den Wesen (Urgeistern) unterschieden wird. Gerade durch das GEJ II 228, 5 und 6 sollte doch eigentlich auch der letzte Lorber-Freund stutzig werden, der die Berichtigung zum Ursprung des Bösen von Bertha Dudde gegenüber dem Lorber-Werk nicht gelten läßt, wenn es unmißverständlich im Lorber-Text dazu heißt:

„Ein jedes Dasein, das göttliche nicht ausgenommen, hat in sich lauter Ge-gensätze“ wie Haß und Liebe, böse und gut, falsch und wahr, Lüge und Wahrheit.“ Kein vernünftig denkend Gläubiger kann diesen Tatbestand einfach weginterpretieren, daß das ja nur Beispiele sind, denn Beispiele sind keine Gegensätze. Doch genau von diesen Gegensätzen in Gott spricht dieser Text, und in diesem Zusammenhang sollten auch die ande-ren Lorber-Texte zum Ursprung des Bösen betrachtet werden. Wußte das Gott nicht, zwischen Beispielen und Gegensätzen zu unterscheiden, als er Lorber berichtigt hat? Wohl kaum, denn sonst würde die Kundgabe Nr. 8883 nicht ausdrücklich diese Gegensätze als falsch heraus-stellen:

„Aber nie und nimmer könnet ihr in Mir Lüge und Wahrheit, Finsternis und Licht, Haß und Liebe, also alles Gegensätzliche annehmen, denn dies entspräche nicht einem vollkommenen Wesen, dessen Ursubstanz Liebe ist.“ Nr. 8883:

„In Mir ist wahrlich nichts Gegensätzliches vorhanden, ansonsten Ich kein Gott der Liebe genannt werden könnte.“ Weil in den Lorber-Texten diese Gegensätzlichkeiten auch bestätigt werden, so meine ich, sollten sie auch nicht weginterpretiert werden, denn wer das tut, der dünkt sich damit weiser als Gott und bezeugt dadurch Widerstand gegen das Wort Gottes und damit gegen Gott, auch wenn er andererseits Gottes Wort in Jakob Lorber verteidigen möchte.

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Wenn somit betreffende Lorber-Freunde auf diese Weise Irrtum vertreten, dann helfen diese nicht sammeln, sondern sie zerstreuen (Matthäus 12, 30; Lukas 11, 23), auch wenn sie von sich überzeugt sind, recht zu denken und recht zu handeln, denn ein jeder, der nicht in der Wahrheit wandelt, ist durch seinen Mangel an Liebe auch noch kein Arbeiter im Weinberg des Herrn. Die Liebe zur Wahrheit würde dem Irrenden auch die notwendige Einsicht schen-ken, die er jedoch durch seine bereits festgelegte Meinung verhindert, denn Gott schenkt den Menschen nicht gegen deren Überzeugung die richtige Einsicht. Zu 2:

Dies galt keinesfalls schon in der Welt der Urgeister, in dieser vollkommenen Welt bereits eine Gegenkraft Gottes anzunehmen, sondern diese Gegenkraft entstand erst durch Luzifer, der diese dann nach und nach auf viele Urgeister übertrug und damit das Gesetz der Gegen-kräfte = Polarität ins Leben rief, welche nicht von Anfang an existierte. (siehe dazu den Abschnitt über die Polarität) Daß diese Gegensätzlichkeit in Gott und den Urgeistern nicht weginterpretiert werden darf, wird auch bestätigt im GEJ II 229, (1 - 2) 3 - 7:

„Und so muß denn auch das vollkommenste Dasein Gottes in sich selbst in jeder Hin-sicht auch die ausgebildetsten Gegensätze fassen (1), ohne die es so gut wie gar kein We-sen wäre. Diese Gegensätze sind in einem ununterbrochenen Kampfe begriffen, aber stets also, daß der stetige Sieg der einen Kraft auch stets zur Stütze der gewisserart be-siegten Kraft dient.“

„Wollte nun Gott einmal aus Sich heraus Ihm ähnliche freie Wesen erschaffen, so mußte Er sie ja auch mit eben den streitenden Gegensätzen versehen, die Er in Sich Selbst von aller Ewigkeit her in den natürlich besten und reinst abgewogensten Verhältnissen besaß und besitzen mußte, ansonsten Er sicher nie wirkend gewesen wäre. Nun, die Wesen wurden also völlig nach Seinem Ebenmaß gestaltet, und es ward ihnen am Ende darum auch die Fähigkeit notwendig zueigen, sich selbst zu konsolidieren aus dem Kampfe der aus Gott niedergelegten kämpfenden Gegensätze.

Jedem Wesen ward Ruhe und Bewegung, Trägheit und Tätigkeitssinn, Finsternis und Licht, Liebe und Zorn, Heftigkeit und Sanftmut und tausenderleiartiges als vollends zu eigen gegeben; nur war zwischen dem Maße darin ein Unterschied. In Gott waren all die Gegensätze schon von Ewigkeit her in der höchst besten Ordnung (2). Bei den geschaf-fenen aber mußten sie erst durch den freien Kampf in die rechte Ordnung wie von sich selbst heraus, also durch die bekannte Selbständigkeit gelangen.“ (3)

A n m e r k u n g :

Zu 1:

Auch hierzu schreibt die betreffende Lorber-Freundin:

„Diese Worte werden in der Regel - wenn auch zögernd und mit Bedauern - als Bestätigung der falschen Auffassung der oben zitierten Texte verstanden, und demnach wären alle die unseligen Disharmonien in den geschaffenen Wesen ein Erbteil Gottes. Nach dem Gesagten dürfte aber doch klar sein, daß hier die wahren göttlichen Gegensätze gemeint sind. Diese wurden den Geschöpfen eingepflanzt: Hoheit und Demut, Liebe und Weisheit, Sehnsucht und Geduld, Gerechtigkeit und Erbarmen, Ordnung und Freiheit, Gewähren und Versagen, Tätig-keit und Ruhe.“

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Bei einem Teil dieser „wahren“ Gegensätze Gottes werden diese gar nicht genannt bzw. falsch gedeutet, denn das Gegenteil von Demut ist der Hochmut und nicht Hoheit „als wahrer Gegensatz“, von Liebe der Haß und nicht die Weisheit, von Sehnsucht die Erfüllung, und nicht Geduld, von Gerechtigkeit die Ungerechtigkeit, und nicht das Erbarmen, von Ordnung die Unordnung, das Chaos, von Tätigkeit die Untätigkeit, Trägheit und Erstarrung. Nur einmal im Falle vom Gewähren wird auch der Gegensatz tatsächlich genannt mit Versagen, doch bei allen anderen Beispielen handelt es sich um Ergänzungen = Komplementäre, nicht aber um Gegensätze.

Wenn etwas im Lorber-Werk gesagt wird zu den „Gegensätzen in Gott“ oder den „wahren göttlichen Gegensätzen in reinst abgewogensten Verhältnissen“, dann kann das doch nicht heißen, daß nun die Gegensätze durch Komplementäre ersetzt wurden, sondern es wird in Jakob Lorber in den Ziffern 4 und 5 etwas von miteinander streitenden bzw. kämpfende Ge-gensätzen gesagt, denn es heißt, daß eine Konsolidierung, d.h., eine Umwandlung der kämp-fenden Gegensätze stattfinden sollte. Doch genau dies trifft nur auf die Folgen des Bösen und gefallenen Welten zu und nicht auf Gott und auch nicht auf Luzifer und die Urgeister im Reiche der Vollkommenheit, weswegen es auch in der Kundgabe Nr. 8467 heißt:

„Es kann von Mir nichts Negatives behauptet werden. Ich Selbst kann auch nichts Negatives in einen Menschen hineingelegt haben, sondern Ich kann immer nur Vollkommenes erschaffen.“ Zu 2:

Diese Aussage ist ein Widerspruch in sich, denn Gegensätze bleiben Gegensätze, und es ist unsinnig, von Gegensätzen in der Gottheit zu sprechen, die aber in der besten Ordnung waren. Nein, das wäre dann bereits Unordnung und keine Ordnung mehr gewesen. Zu 3:

Die Selbständigkeit im Reiche Gottes mußte nicht durch Kampf errungen werden, denn dieser Kampf wurde erst durch den Abfall von Gott und die dadurch bedingte Welt des Gegensatzes ins Leben gerufen und nicht zuvor. GEJ IV 103, 1 - 2:

(Der Herr:) „Als Ich im Voranfang die Geister als Meine reifgewordenen Ideen aus Mir herausstellte und sie erfüllte mit Meiner Kraft, also, daß sie selbst zu denken und zu wollen begannen, da mußte ihnen denn auch eine Ordnung gezeigt werden, nach der sie zu denken, zu wollen und endlich zu handeln haben sollten. Mit dieser angezeigten und gegebenen Ordnung mußte aber auch der Reiz zur Nichteinhaltung der gegebenen Ordnung in diese e r s t e n Wesen gelegt werden, ansonsten sie von ihrem Wollen nie irgendeinen Gebrauch zu machen imstande gewesen wären. Der in sie gelegte Reiz brachte in ihnen erst eine wahre Lebensregung zustande (1), der zufolge sie zu schlie-ßen, zu wählen, fest zu wollen und zu handeln begannen. Es ist, so man das weiß, dann endlich ganz leicht zu begreifen, daß schon in den e r s t - geschaffenen Geistern ein gewisses Unkraut sich zu zeigen anfangen m u ß t e (2), weil der Reiz gar viele der Geister aus der Ordnung hob und sie im stets mächtiger werdenden Widerstreben am Ende verhärten m u ß t e n und auf diese Weise den Grund zur materiellen Welt-schöpfung boten.“

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A n m e r k u n g : Zu 1: Die Geister haben nicht deswegen hochmütige Gedanken entwickelt, weil Gott ihnen auch den Widerreiz eingelegt hatte, sondern weil der Rädelsführer Luzifer die Geister verführen und viele der Urgeister nach und nach für sich gewinnen konnte durch den freien Willen der Urgeister. Die Möglichkeit, auch hochmütigen Gedanken zu folgen, entstand somit nicht durch den eingelegten Widerreiz, sondern dadurch, daß Gott zuerst Luzifer, danach aber auch alle Ur-geister, in die Liebe- bzw. Willensprobe stellte, indem sich damit alle Geister aus eigenem und völlig freiem Antrieb, für Gott als den Urheber aller Liebe, Weisheit und Kraft entschei-den und zur Kindschaft Gottes erheben sollten. Und so zog sich Gott dem Anschein nach, in seiner Allmacht zurück, um diesen Willensentscheid der Urgeister nicht zwangsweise zu beeinflussen. Zu 2:

Es ist demnach falsch, anzunehmen, daß sich ein gewisses „Unkraut“ bei den Geschöp-fen Gottes bilden m u ß t e , sondern nur die Entlassung der Geschöpfe Gottes in einen vollständig freien Willen war das Risiko, daß sich neben dem Wahren und Guten, auch „Unkraut“ im Sinne von falsche Gedanken bilden konnten, sich aber nicht rein zwangs-läufig bilden mußten. GEJ IV 108, 1 - 3:

(Der Herr:) „Ihr habt von dem Erbübel gehört, wenigstens ihr Juden sicher. Was ist dieses, und worin besteht es? Sehet und höret: Es ist die alte Eigenliebe als der Vater der Lüge und aller Übel aus ihr; die Lüge aber ist die alte, sündige Materie, die an und für sich nichts als eine lose und sündige Erscheinlichkeit der Eigenliebe, der Selbstsucht, des Hochmutes und der Herrschsucht ist. Alles das entstand zwar aus dem n o t w e n d i g e n Reize, den Ich wegen der Erkenntnis des eigenen freien Willens in die Geister legen m u ß t e . Aber, obschon der Reiz notwendig war, so war ihm als Folge die sündige Werdung der materiellen Welten durchaus keine Notwendigkeit. Sie war nur eine aus Meiner Ordnung zugelassene, leider notwendige Folge dessen, daß so viel Geister dem Reize nicht widerstehen wollten, obschon sie es vermocht hätten.“ GEJ IV 158, 5 und 6:

„Ja, Gott muß in die frei und selbständig werden sollenden Geschöpfe, besonders in die Engel und dieser Erde Menschen, wie ihr wisset, sogar den Reiz zur Widerordnung le-gen. (*) Die Gedanken und die Gefühle der Widerordnung in Gott, sowohl als auch im Menschen unter den ordnungsmäßigen Gedanken und Gefühlen, sind entsprechend den Giftmineralien, Giftpflanzen und Gifttieren. Weil sie aber auch Gottes Gedanken und Gottes Gefühle sind, so können sie nicht vergehen, sondern bleiben auch in der feuer-züngigen Intelligenz-Urgestaltung, können als verwandt sich in der negativen Sphäre er-greifen und eine eigene Wesensreihe bilden."

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(*) = A n m e r k u n g : Es ist nicht möglich, diese Aussage, daß Gott a u c h die Widerordnung in seine Geschöpfe gelegt hat, wegzuinterpretieren oder anders auszulegen. Ich kann zwar verstehen, daß einige der Lorber-Freunde erkannt haben, daß Gott in sich selbst nicht alle Gegensätze und so auch keine Widerordnung besitzen kann. Ich meine aber, die betreffenden Lorber-Freunde sollten dann auch so objektiv sein und zugestehen, daß es sich in den Lorber-Offenbarungen hierbei tatsächlich um einen echten Widerspruch handelt, der niemals von Gott seinen Ausgang ge-nommen haben kann, sondern seinen Ausgang vom Gegner Gottes genommen haben muß. Eine andere Erklärung dafür gibt es nicht, denn sonst stellt der Mensch die Vollkom-menheit Gottes in Abrede oder er relativiert diese und macht sich mit derartigen Inter-pretationen weiser als Gott. GEJ V 228, 3: „Wenn der ewige, allerfreiest weiseste und allmächtige Geist Gottes Sich n i c h t eben auch schon von Ewigkeit aus Sich heraus einen Gegenpol gesetzt hätte, so wäre es Ihm als pur positiven Gottes nie möglich geworden, Sonnen, Welten und all die zahllosen vie-len Wesen auf ihnen ins Dasein zu rufen.“ Hier wird, genau wie bei Leopold Engel im Bd. XI zum GEJ, der Begriff Gegenpol falsch erklärt, wie ich das bereits im Kapitel über diesen Begriff geschrieben habe, denn dieser Begriff kann nicht interpretiert werden im Sinne eines positiven Gegenpols, wie das Hans Seidel getan hat mit seinem Heft „Der große Geisterfall“, und das ganze dann anders interpretiert wird in der Meinung, die Sprache der geistigen Entsprechungen sei hier des Rät-sels Lösung.

Im Kapitel zur Polarität habe ich begründet, daß es v o r dem Widerstand und geistigen Abfall Luzifers und vieler Urgeister noch keine Polarität gab, insofern der Begriff Gegenpol Gottes w ö r t l i c h zu nehmen ist im Sinne von „Gegen-Polarität“ oder „widergöttliche Polarität“. Der Begriff Gegenpol wird nur deswegen so im GEJ von Jakob Lorber und im GEJ Bd. XI von Leopold Engel so genannt, weil Luzifer bereits mit seiner Erschaffung, a u c h wi-dergöttliche Eigenschaften besessen haben soll, was aber falsch ist, da Er dann ein unvoll-kommenes Geschöpf wäre, wenn Gott unbedingt für seine Schöpfungen einen Gegenpol benötigt, um diese zur höchsten Vollendung zu führen. Luzifer stand in der gleichen Voll-kommenheit wie Gott und unterschied sich nur dadurch, daß er nicht die Allmacht Gottes und Ursprung aller Kraft besaß und insofern auch nur eine Miniatur Gottes war, in der sich Luzifer als Ebenbild Gottes widerspiegelte.

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Wie verhält es sich im GEJ Band XI von Leopold Engel

mit dem Ursprung des Bösen? Es heißt dazu im 16. Kapitel, Ziffer 8:

„Ich will dir geben einen Teil Meiner Kraft, so daß ein jeder herrsche von der innersten Begrenzung aus, die da bildet einen innersten Punkt, herströmend aus der Unendlich-keit von zwei Seiten. Und so kannst du, als endliches Wesen ausgegangen von Mir den-noch wirken unendlich mit Mir, als Gegenpol, der da gerecht stehet zu Mir.“ Die letzte Aussage ist falsch, denn kein Gegenpol steht gerecht vor Gott, als sei dieser un-bedingt, nötig, d.h., weder einst im Reiche der Urgeister und der Vollkommenheit noch später, durch den Geisterfall als tatsächlicher Gegenpol Gottes, da jeder Gegenpol das Gegenteil von dem ist, was Gott in seiner Vollkommenheit und in der Vollkommenheit seiner Geschöpfe ist, so daß das Wort „gerecht“ völlig fehl am Platze ist, denn ein jeder Gegenpol Gottes ist der Inbegriff von Ungerechtigkeit, da Feindschaft wider Gott und seinen Schöpfungen. 17. Kapitel, Ziff. 6:

„In diesem Geist (Luzifer) wollte die Gottheit Selbst den festen Punkt der eigenen Wirk-samkeit feststellen, gleichwie ein Mensch, welcher geht, in dem festen Stützpunkt der Erde erst einen festen Punkt findet, seine Kraft wirken zu lassen und sich fortzubewe-gen. Der Widerstand, den die Erde bietet, ist aber gerecht, ja ist das Mittel, daß die Kraft eigentlich zum Vorschein kommt und dadurch eine Fortbewegung geschieht. Diese abgegebene Kraft, welche in den neu entstandenen Geist eingelegt wurde, war der Gegenpol, das heißt, der gerechte Gegensatz aller der Eigenschaften, die ihr als göttlich bezeichnet, welcher deswegen aber nicht ungöttlich ist, sondern nur ermöglicht, das rechte Licht der Erkenntnis zu verbreiten.“ Auch diese Aussage ist, wie bereits die vorherige Aussage über den gerechten Gegensatz Got-tes, unsinnig, denn es wird damit dem Leser suggeriert, als sei dieser Gegensatz unbedingt notwendig und deswegen auch nicht ungöttlich. In Wahrheit jedoch ist und bleibt jeder Ge-gensatz ungöttlich, also auch derjenige Gegensatz, der durch den Geisterfall entstanden ist und also auch dann, wenn auf diesen Gegensatz Gott seinen weiteren Heilsplan aufgebaut hat, denn dieser Gegensatz war nicht notwendig, wie behauptet. Gott hätte die höchste Voll-kommenheit auch ohne diesen Gegensatz erreicht. 17. Kapitel, Ziff. 10:

„Wenn Ich nun ein Wesen schuf, das alle, wohlgemerkt, nur gerechten Pole Meiner gött-lichen Eigenschaften enthielt, so heißt das nicht: Ich entkleidete Mich dieser völlig, so daß Ich als Gott nun gewisserart nur aus einer Hälfte bestand. Ich schuf ein Wesen, das Ich auf diese betreffende Grenze stellte, ausrüstete mit Meiner Allmacht, also durch das selbe wirkte und nun freistellte, sich zu entwickeln nach oben und nach unten. Und aus dieser Machtvollkommenheit ließ Ich es frei wirken.“

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Wenn es heißt, „das alle, wohlgemerkt n u r g e r e c h t e n Pole Meiner göttlichen Eigenschaft enthielt“, dann ist das im Grunde genommen eine Bestätigung der Dudde-Kundgaben und widerspricht auch Lorber, wenn behauptet wird, daß von Anbeginn sowohl in dem Schöpfer als auch in den Geschöpfen beide Gegensätze (Pole) vorhanden waren, wenngleich dann zwischen Gott und den Geschöpfen unterschieden wird, indem bei Gott alles im gerechten Maße vorhanden war, während sich dieses Maß bei den Geschöpfen noch vollenden mußte. Die Aussage „nur gerechten Pole“ heißt eigentlich wörtlich, daß v o r dem geistigen Ab-fall auch die Geschöpfe keinen Gegensatz in sich enthielten. Doch das ist eben bei Leopold Engel der Pferdefuß, indem dieser auch den Gegensatz-Pol als gerechten Pol lehrt, und das ist falsch und auch verwirrend, mit welchem Scharfsinn der Gegner hier versucht, den Geist des Lesers zu verblenden und damit die Gedanken in eine fal-sche Richtung zu lenken, denn viele Leser können diese Art geistige Dialektik gar nicht mehr unterscheiden. 17. Kap., Ziff. 14:

„Luzifer wohl wissend, daß er in sich den Gegenpol Gottes vorstellen sollte, vermeinte nun zu ermöglichen, die Gottheit gewisserart in sich aufsaugen zu können, und verfiel in den Irrtum, als geschaffenes und damit als endliches Wesen, die Unendlichkeit in sich aufnehmen zu können.“ Es ist auch hier falsch, anzunehmen, daß es der Wille Gottes war, daß dieser von An-beginn den Gegenpol Gottes vorstellen sollte, wie das Hans Seidel herausgestellt hat mit seinem Heft „Der große Geisterfall“.

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Berichtigung durch Gottfried Mayerhofer

in „Schöpfungsgeheimnisse“ (3. Auflage, Seiten 90 und 91 - 4. Auflage, Seite 113)

„Sehet Meine Kinder: Es herrscht ein heiliges, großes Gesetz in der ganzen materiellen und geistigen Schöpfung, ohne welches selbe nicht bestehen könnte, und dieses Gesetz hat zwei große, einzige Lebensfaktoren. Der eine heißt: (Willens-)Freiheit, und der an-dere (ewige) Vervollkommnung. Wo keine Freiheit ist, wäre keine Vervollkommnung, kein Fortschritt, und wo kein Fortschritt, da ist auch kein Zweck, und wo kein Zweck ist, da ist auch kein Endresultat.“

„Ihr sehet also, daß nicht Ich das Böse erschuf, nicht Ich die Schattenseiten aller möglichen geistigen Eigenschaften in die Welt setzte als ordnungsge-mäß; nein, sie bildeten sich selbst, durch das einzige große Grundgesetz Meines Ichs und Meiner Schöpfung, durch das große Wort F r e i h e i t .“ Natürlich gibt es hier auch Lorber-Freunde, die nun versuchen, Gottfried Mayerhofer bei der Berichtigung durch das Dudde-Werk nicht gelten zu lassen, weil dieser im gleichen Kapitel auch die Worte geschrieben hat:

„Ich wußte also im Voraus, daß Mißbrauch von dieser Freiheit gemacht werden wird, ja gemacht werden muß. Daher war schon im zweiten Lebensfaktor Vervollkommnung der Grund gelegt, daß bei Meinem Schaffen kein Stillstand, sondern nur eine Verbesserung eintreten kann, woraus also hervorgeht, daß, wer nur stehenbleiben will, während ande-re fortschreiten, rückwärts gegangen ist. Denn wo Vervollkommnung ist, da muß auch ihr Gegensatz möglich sein: Verschlimmerung - wo Fortschritt ist: Rückschritt - wo An-näherung ist: Entfernen (vom Licht) - wo Licht ist: Schatten - wo Wärme ist: Kälte - wo Bewegung ist: Ruhe - wo Leben ist: Tod bedingt.“ Diese Aussage wird allerdings von einigen Lorber-Freunden als Bestätigung des Lorber-Wer-kes zum Ursprung des Bösen ausgelegt, was aber falsch ist, denn es gibt einige Kundgaben von Bertha Dudde, die ausdrücklich sagen, daß Luzifer und die Urgeister nicht fallen mu-ßten, und außerdem bezieht sich die Aussage über die Gegensätze nicht auf das Reich Gottes, sondern bereits auf die Fortentwicklungsmöglichkeiten im Reich der Materie, wie das auch durch Jakob Lorber ganz richtig bestätigt wird. Wenngleich dies also zwar Gott vorausgesehen hatte, wie das auch Dudde-Kundgaben bestätigen, so darf das jedoch nicht verwechselt werden mit Gottes Willen.

Es gilt folglich zu unterscheiden zwischen der Zulassung Gottes, daß durch den freien Willen zwar auch Luzifer und Urgeister abfallen durften und dem Willen Gottes, daß aber alle Abwege und Umwege vor Gott nicht sein Wille sind. Beides ist also nicht ein und dasselbe, wenngleich im Heils- und Erlösungsplan Gottes letztlich beides zum Ziel führt mit dem Unterschied: Das eine auf dem kürzesten Weg, der Umweg ist ein sehr leidvoller und unendlich langer Weg.

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Ihr brauchet nicht zu zweifeln an dem Geistesgut,

das ihr von Mir empfanget

Gottfried Mayerhofer - Jakob Lorber (Kundgabe von BD Nr. 8909 vom 10.1.1965)

Ihr brauchet nicht zu zweifeln an dem Geistesgut, das ihr von Mir empfangen habt, denn Ich lasse es nicht bei einfachen Behauptungen bewenden, sondern Ich begründe alles, und das muß euch auch die Überzeugung geben, daß ihr in der Wahrheit unterwiesen werdet. Doch Ich weiß es, daß ihr auf Widerstand stoßet, und es wird Mich veranlassen, euch einen Beweis zu geben, wie Ich das schon getan habe (1), indem Ich euch auf eine andere Erklärung hin-gewiesen habe, die das gleiche Problem berührt, und durch diesen Meinen Schreibknecht wird euch ein Licht werden (2), weil ihr euch in der letzten Zeit befindet. Darum gebe Ich euch die vollste Wahrheit, die ihr unbedenklich verbreiten könnet mit dem Hinweis, daß nichts unverändert bleibt, sowie es unter die Menschheit kommt, die selbst noch nicht vollendet ist, und ihr könnet es glauben, daß auch dieses Werk (3) eine Verände-rung erfahren hat und darum nicht mehr rein erhalten geblieben ist. Zudem war auch Mein Knecht Lorber nur ein Mensch, der sich irren konnte und dann geirrt hat, wenn sein Verstand allein ein Problem zu lösen suchte, weil dann Mein Gegner seinen Verstand beeinflussen konnte. Er stand zwar unter Meinem Schutz, und er hat wahrlich der Welt ein Wissen hinterlassen, daß er wohl der größte Seher und Prophet genannt werden kann, doch seinen freien Willen mußte Ich ihm lassen, der allein Anlaß war, daß auch der Gegner sich einschalten konnte. Sonst hätte nicht ein so offensichtlicher Widerspruch entstehen können, wie es die Darstellung Meines Wesens, das alle Gegensätze ihn Mir vorhanden seien, ergab.

Doch Ich werde keinem Wort-Empfänger Meinen Schutz versagen, der wahrhaft ringt um die rechte Erkenntnis, der immer nur die reine Wahrheit erfahren und verbreiten will. Und das soll euch genügen und euch stärken im Kampf gegen den Irrtum, denn Ich werde mit euch gehen, und euch auch die Beweise eures rechten Denkens noch finden lassen.

A m e n

(1) = Schöpfungsgeheimnisse, von Gottfried Mayerhofer (2) = Gottfried Mayerhofer (3) = das Lorber-Werk

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Welche Textstellen zum Ursprung des Bösen

sind im Lorberwerk richtig? Es wäre falsch, anzunehmen, daß nun alle Aussagen im Offenbarungswerk von J. Lorber zu diesem Thema falsch sind, denn es sind sehr wohl diejenigen richtig, wo auf die Polarität und den Gegensatz in den materiellen Welten eingegangen wird. Dies gilt es also zu unterschei-den, weil es zumeist übersehen wird, wenn über dieses Thema gesprochen oder geschrieben wird. Zu diesen Textstellen zählt „Bischof Martin“ Kapitel 198. Dieses Kapitel enthält im Wortkampf des Jüngers Johannes gegenüber Satan zur Frage, ob Gott auch das Böse erschaf-fen habe, die m.E. einzige richtige Erklärung im Offenbarungswerk von Jakob Lorber, was Lorber-Freunde jedoch nicht dazu verleiten sollte, allein deswegen die Berichtigung durch Bertha Dudde für überflüssig anzusehen. In den nachfolgenden Textstellen zum • GEJ IV 104, 2 - 8 • GEJ IV 158, 5 - 6 • GEJ VI 165, 6 - 8 wird ferner der Gegenreiz, Widerreiz bzw. Anreiz richtig dargestellt, weil dieser die Welt der Materie, der abgefallenen Wesen und Menschen betrifft, also eine unvollkommene Welt, die erst n a c h dem Geisterfall entstanden ist und sich nun seitdem beide Welten, die sünd-lose Welt des Lichtes und des Guten und die sündige Welt der Finsternis und des Bösen ge-trennt gegenüberstehen, wie das auch die Bibel bezeugt, daß das Licht von der Finsternis geschieden wurde. (1. Mose 1, 4)

E r s t d a d u r c h wurde die Welt der Polarität erzeugt - und nicht zuvor - wie das manche Lorber-Freunde annehmen, weswegen diese Polarität auch n u r in den materiellen Welten besteht und nicht im Reiche Gottes, im Reiche des Urlichtes und der Vollkommenheit, denn Polaritäten sind immer ein Zeichen von Unvollkommenheit. Darin besteht die Nichtannehmbarkeit der entsprechenden Dudde-Kundgaben seitens einiger Lorber-Freunde, die das nicht unterscheiden können, oder auch nicht unterscheiden wollen aus den verschiedensten Gründen, doch durch dieses Verhalten die Glaubwürdigkeit der Neuof-fenbarungen in Frage stellen. Wer jedoch gewillt ist, das zu unterscheiden, der wird auch bei den Berichtigungs-Kundgaben von Bertha Dudde über den Ursprung des Bösen fortan keine Schwierigkeiten mehr haben, alles in die rechte Anschauung zu bringen. Umgekehrt untergräbt die Annahme dieser Unterscheidung ganz gewiß nicht die Glaub-würdigkeit des Lorber-Werkes, wenn nun durch das Dudde-Werk das Lorber-Werk be-richtigt wird, wie auch in den Kundgaben die Bibel n i c h t verworfen wird, nur weil diese durch die Neuoffenbarungen von Lorber und Dudde berichtigt wird. Zum Beweis erinnere ich hier an die Kundgabe Nr. 8909, in der Gott - trotz dieser Berichtigung - Jakob Lorber den größten Seher und Propheten nennt.

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Welche Kundgaben von Bertha Dudde

berichtigen Jakob Lorber über den Ursprung des Bösen Ich habe hier nicht alle Kundgaben angegeben, die etwas verkünden von der geistigen Ur-schöpfung und dem Geisterfall, sondern nur diejenigen, die mit dem Ursprung des Bösen im Zusammenhang stehen, und sicherlich gibt es auch einige Kundgaben, wo darüber etwas nur mit einem, oder nur mit wenigen Sätzen erklärt wird und eine endgültige Auswertung der Kundgaben erst mit der vollständigen Veröffentlichung des Dudde-Werkes erfolgen kann. Kundgaben von Bertha Dudde: • Nr. 3901 vom 11.10.1946 Gut und Böse - Zulassung und nicht Wille Gottes • Nr. 5612 vom 28. 2.1953 Erschaffung Luzifers und der Urgeister - Willens- und Liebeprobe • Nr. 5800 vom 31.10.1953 Erschaffung des Menschen - 1. und 2. Sündenfall • Nr. 7082 vom 3. 4.1958 Der Fall Luzifers und Fall der Geister - Denkfähigkeit • Nr. 7618 vom 7. 6.1960 Woher kam das Böse? • Nr. 7932 vom 1. 7.1962 Hat Gott den Abfall veranlaßt? • Nr. 8797 vom 3. 4.1964 Gott schuf nur Wesen in gleicher Vollkommenheit • Nr. 8798 vom 4. 4.1964 Freiwilliger Abfall - Freiwillige Rückkehr • Nr. 8858 vom 23. 9.1964 Berichtigung eines großen Irrtums - Aus Gott kann nur Vollkommenes hervorgehen • Nr. 8859 vom 24. 9.1964 Berichtigung eines großen Irrtums • Nr. 8860 vom 25. 9.1964 Vertreten der Wahrheit - Schutz vor Irrtum - Gerechtigkeit - Zeitliche und ewige Ordnung • Nr. 8861 vom 28. 9.1964

Wahrheit - Irrtum und Schutz - Anerkennung und Ablehnung = zwei Richtungen- Mitläufer

• Nr. 8863 vom 2.10.1964 Wie ist das Böse entstanden? • Nr. 8880 vom 8.11.1964 Im Zurückweisen der Liebekraft lag die Ursünde • Nr. 8882 vom 14.11.1964 Welchen Ausgang hatte das Böse? - Wie kam es zu dem Irrtum? (Jakob Lorber) • Nr. 8883 vom 18.11.1964 Welchen Ausgang hatte das Böse? - Wie kam es zu dem Irrtum? (Jakob Lorber) • Nr. 8884 vom 20.11.1964 Geistesgut prüfen und berichtigen (J. Lorber) • Nr. 8886 vom 23.11.1964 Gott darf als Geber nicht angezweifelt werden

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• Nr. 8887 vom 25.11.1964 Wann und warum ist das Vollkommene unvollkommen geworden? • Nr. 8909 vom 10. 1.1965 Beantwortung der Frage, warum die Offenbarungen von Jakob Lorber eine Verunreinigung erfahren haben (Gottfried Mayerhofer) • Nr. 8910 vom 12. 1.1965

„Mein Wesen ist von Ewigkeit gut“ - Unterscheidung von Gut und Böse - Willensent-scheid

• Nr. 8913 vom 16. 1.1964 Über den Ursprung des Bösen - „Bischof Martin“ Kap. 197 und 198 - (Bertha Dudde) • Nr. 8923 vom 1. 2.1965 Gott berichtigt einen großen Irrtum über das Böse • Nr. 8956 vom 28. 3.1965 „Ich sandte einen starken Lichtgeist zur Erde“ (Bertha Dudde) - Freier Wille Folgende BD-Hefte wurden bisher über dieses Thema gedruckt: • Die Frage nach Gott (WK/WW)

• Über das Wesen Gottes (HWS)

• Der Ursprung des Bösen (Gerhard Hilsebein/Georg Vogt/Fritz Haller & Hanna Dudde)

• Der Ursprung des Bösen (WK/WW)

• Die geistige Urschöpfung - Der Fall Luzifers und der Urgeister“ (HWS)

• Luzifer - Sein Fall - Sein Wirken - Seine Rückkehr (HWS)

• Sünde und Vergebung (Heft 1 und 2 = HWS)

• Der Heilsplan Gottes (WK/WW)

• Der Heils- und Rückführungsplan Gottes“ (HWS)

• Erlösungsepochen - Zeit, Raum und Ewigkeit (HWS)

• Die Entstehung und Umgestaltung der materiellen Schöpfung (HWS)

• Geheimnis Mensch (WK/WW)

• Willensfreiheit (WK/WW)

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Wie verhält es sich mit dem Gegenpol Gottes?

Benötig Gott einen Gegenpol, um sein Ziel zu erreichen?

Der Begriff Gegenpol Gottes, auf Luzifer bezogen, wird von vielen Neuof-fenbarungsfreunden nicht differenziert und somit in seiner wahren und damit einzig richtigen Bedeutung scheinbar nicht erkannt - trotz der Neuoffenbarungen, wenn nicht ein Unterschied gemacht wird zwischen der Zeit Luzifers v o r dem Geisterfall und zwischen der Zeit n a c h dem Geisterfall. Die Klarheit hierzu wird uns allein durch die Dudde-Kundgaben geschenkt, was wiederum beweist, wie wichtig und unverzichtbar gerade dieses Offenbarungswerk ist. Ein typisches Beispiel dafür ist, das vielen Neuoffenbarungsfreunden bekannte Heft des in der Zwischenzeit verstorbenen Glaubensbruders Hans Seidel: „Der große Geisterfall“, welches besonders in den 80-er Jahren reichlich Verbreitung gefunden hat bei den Lesern der Dudde-Kundgaben. In diesem Heft heißt es auf der Seite 5:

„Luzifer war damit so etwas, wie das Weib dem Manne. Er war der ´positive Gegenpol´ zu Gott - die Betonung liegt auf positiv und Gegenpol. Beide waren also positiv.“ Die Begründung zum positiven Gegenpol Gottes ist natürlich eine „gedankliche Krük-ke“, und es zeigt sich, was dabei herauskommt, wenn keine Differenzierung vorgenommen wird beim Begriff zum Gegenpol Gottes, wie dieser Unterschied durch etliche Kundgaben von Bertha Dudde klar herausgestellt wird. Es ist somit widersprüchlich und verwirrend, wenn manche Neuoffenbarungsfreunde aus Gott und den Gegenpol Gottes einen positiven Gegenpol Gottes machen und damit meinen, es sei damit alles in der besten Ordnung, doch damit in Wahrheit den Irrtum im Lorber-Werk und im GEJ Bd. XI von Leopold Engel zementieren. Nichts ist also durch derartige Begriffe in der Ordnung, denn eine solche Begründung ist und bleibt ein Widerspruch, weil es im Reiche Gottes keine Polaritäten gegeben hat und auch nie geben wird, auch nicht gem. Jakob Lorber im gerechten Maß in Keim-form, denn dann wäre Gott nicht vollkommen, und es wären auch nicht Luzifer und die Urgeister vollkommen ins Leben getreten.

Es bleibt somit der Begriff „positiver Gegenpol“ eine „gedankliche Wortkrücke“, weil die Begründung dafür von völlig falschen Voraussetzungen ausgeht und auch Hans Seidel von diesen falschen Voraussetzungen ausgegangen ist, anzunehmen, daß der Ursprung des Bösen bereits in der vollkommenen Gottheit und in den vollkommenen Urgeistern vorhanden war, wenngleich mit der Begründung, wie das durch Jakob Lorber und Leopold Engel erklärt wird. Bei einer derartigen Annahme ist dann natürlich eine solche Interpretation verständlich, wie diese Hans Seidel in seinem Heft vom großen Geisterfall, auf Seite 6 zum Ausdruck bringt mit den Worten: „So entstand also aus dem einst positiven Gegenpol, nun der negative Gegenpol Gottes.“

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Demgegenüber heißt es unmißverständlich in der Kundgabe Nr. 7618:

„Er (Luzifer) lehnte sich auf wider Mich, wies Meine Liebe zurück und stürzte in grund-lose Tiefen. Er w u r d e zu Meinem Gegenpol, er, den Ich einst als Mein Ebenbild er-schaffen hatte.“ Nr. 8858:

„So erst werdet ihr Meinen Plan von Ewigkeit verstehen, daß Ich Mir ihre Vergött-lichung (der Urgeister) zum Ziel gesetzt habe, und so auch werdet ihr verstehen, warum Luzifer, der Lichtträger, zu Meinem Gegenpol g e w o r d e n ist.“ Nr. 8859:

„Da Ich von Ewigkeit her darum wußte und nun auch Meinen Heilsplan darauf aufbau-en konnte, weil Ich es ersah, mit welchem Haß er Mir nun sich entgegenstellte, ist er Mir nun zum Gegenpol g e w o r d e n , der aber dennoch Mir die Unzahl Meiner Wesen mit erlösen hilft, wenn auch wider seinen Willen.“ Nr. 8913:

„Also war der erstgeschaffene Geist, Luzifer oder Lichtträger, auch ausge-strahlte Kraft, die als das erste schaubare Wesen von Gott hinausgestellt wurde, das dann für alle nachfolgenden Wesen auch schaubar blieb bis zu seinem Fall. Aber es war noch k e i n Gegenpol von Gott, denn es besaß weder widergöttliche Eigenschaften noch widergöttliches Empfinden, son-dern es war in heißer Liebe zu Ihm entflammt, und sein Wille war genau wie der Wille Gottes gerichtet.“ Es könnte nun aber der Leser auf den Gedanken kommen, daß wenn es sich hier mit Gott, Lu-zifer und den Urgeistern tatsächlich so verhält, dann könnte doch aber zumindest der Mensch in Keimform das Böse in sich tragen. Doch auch diese Ansicht wäre falsch, denn auch dieser Vorstellung widerspricht die Kundgabe Nr. 7618 unmißverständlich mit den Worten:

„Es kann aber wiederum auch nicht gesagt werden, daß bei der Geburt des Menschen von Mir aus das Böse in ihn gelegt wird, denn das entspricht nicht der Wahrheit, sondern, die Seele, die den menschlichen Körper nun belebt, ist eine Zusammenballung unreifer Partikelchen, die alle noch nicht in der gerechten Ordnung sich bewegen und in diese Ordnung während des Erdenlebens erst eingehen müssen.“ Der Begriff Gegenpol wird also in den Kundgaben von Bertha Dudde erst mit dem Wider-stand gegen Gott und Geisterfall genannt.

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War der Geisterfall für die höchste Vollendung der Geschöpfe

zur Gotteskindschaft notwendig?

Es gibt etliche Dudde-Kundgaben, woraus unmißverständlich hervorgeht, daß Luzifer und die Urgeister nicht unbedingt von Gott hätten abfallen müssen, um damit die höchste Vollendung zur Gotteskindschaft zu errei-chen, denn Gott hat auch in seinem Reich dafür sehr wohl viele Möglich-keiten, um alle seine Geschöpfe höchstmöglich zu vollenden. Wenn Gott auch die Möglichkeit des Abfalles ersah, bedingt durch den freien Willen der Ge-schöpfe, den Er als Voraussetzung für die höchstmögliche Vollendung allen seinen Geschöp-fen geben mußte, dann ersah damit Gott bereits z u v o r einerseits das damit verbundene Ri-siko, andererseits aber auch das Ziel - weswegen er trotz des Risikos die Schöpfungen ins Leben treten ließ. Deswegen heißt es in der auch Kundgabe Nr. 8631 dazu:

„Alles sah Ich im voraus. Ich wußte, wie sich sowohl die geistigen Wesen im freien Willen entscheiden würden, wie Ich aber auch um den Willen der Menschen von Ewig-keit her weiß, wie lange er Mir Widerstand leistet. Doch dieses Wissen hinderte Mich nicht, den Plan der Vergöttlichung der von Mir erschaffenen Wesen durchzuführen, weil Ich ebenso voraussah, daß Ich einmal Mein Ziel erreiche, das Ich Mir Selbst ge-steckt habe, als Ich aus Meiner Liebe heraus geistige Wesen schuf. Doch niemals werde Ich den freien Willen Meiner Geschöpfe antasten, und ob sie noch so lange sich von Mir entfernt halten, denn für Mich gibt es keinen Zeitbegriff, denn in der Ewigkeit sind alles nur flüchtige Momente, was ihr Menschen als Zeiträume von endlos langer Dauer ansehet.“ „Der Plan der Vergöttlichung der von Mir erschaffenen Wesen hielt Mich auch davon ab, den Abfall der Wesen von Mir zu verhindern, denn diese Vergöttlichung mußte das Wesen selbst vollbringen im freien Willen, und da es seine Vollkommenheit dahingab, in der Ich das Wesen geschaffen hatte, mußte es ein großes Werk vollbringen, sich selbst aus der Tiefe wieder zur Höhe emporzuarbeiten, um dann aber den höchsten Grad der Vollkommenheit zu erreichen, den sein Wille selbst anstreben mußte, also nicht von Mir aus dazu gezwungen wurde. Die Freiheit des Willens ist das Entscheidende, will Ich völlig freie, höchst vollkommene Wesen neben Mir haben, die nun wahre Götter sind und bleiben werden, weil sie gänz-lich zu Meinem Ebenbild geworden sind. Ich kann alles, Meiner Macht sind keine Gren-zen gesetzt, doch Ich Selbst kann nicht wider das Gesetz ewiger Ordnung verstoßen, das auf tiefster Liebe und strahlenster Weisheit gegründet ist. Ich konnte also nicht Wesen schaffen ohne freien Willen, weil Ich nur Vollkommenes erstehen lassen kann, der freie Wille aber zur Vollkommenheit gehört.“ Wenn also Gott trotz des damit verbundenen Risikos die Geschöpfe ins Leben treten ließ, dann eben deswegen, weil bei Gott die Zeit keine Rolle spielt, sondern für Ihn allein das Ziel entscheidend ist: in höchster Vollendung alle seine Geschöpfe zu Kindern zu gestalten, denn darin liegt dann nicht nur die höchste Seligkeit seiner Geschöpfe, sondern auch die höchste Seligkeit Gottes.

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Wer aber davon ableitet, daß deswegen auch zahlreiche Geschöpfe fallen mußten und so auch Luzifer, der irrt, denn es heißt deswegen auch in der Kundgabe Nr. 7812:

„Und nun fraget ihr Menschen euch, warum der Schöpfer dieser Wesen es zugelassen hat, daß sie von Ihm abfielen, daß sie das Licht hingaben und in die Finsternis sanken. Ihr fraget euch, warum Er Selbst es nicht verhindert hat, daß sie sich entfernten von Ihm, dem doch alle Macht zueigen war und dessen Wesen Liebe und Weisheit ist. Und diese Frage kann euch immer nur so beantwortet werden, daß Gottes Liebe so groß ist, daß Er die Wesen noch mehr beglücken wollte und daß Seine Weisheit von Ewigkeit das Ziel dieses Sturzes zur Tiefe voraussah, das darin bestand, mit Ihm gleichen Wesen einmal wirken und schaffen zu können, die Er aber niemals aus Seiner Macht heraus-stellen konnte in diesen Vollkommenheitsgrad, weil letzterer den freien Willen erfor-derte und dieser sich also zuvor entscheiden mußte. Gott zwang wahrlich keines Seiner geschaffenen Wesen zu diesem Sturz in die Tiefe. Es waren auch keineswegs die Wesen vorbestimmt, die abgefallen sind. Es hätte auch dem erst-geschaffenen Geist Luzifer freigestanden, zu verbleiben, denn der Schöpfer und Vater von Ewigkeit ist wahrlich groß genug, um den Ihm treu gebliebenen Wesen höchste Seligkeit zu verschaffen, und kein Wesen brauchte den Sturz in die Tiefe zu vollziehen, sondern deren Wille war völlig frei, und er entschied sich für Gott oder dessen erst-geschaffenen Lichtträger.“ Nr. 7932:

„Es war also der Abfall nicht nötig, aber der Willensfreiheit wegen mög-lich, und Ich ersah es von Ewigkeit her und konnte darum auch den Heils-plan aufbauen mit dem Ziel, das sowohl Mich als auch die von Mir erschaffenen Wesen überaus beglückt und das Ich auch einmal erreichen werde.“

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Wie ist die Kundgabe Nr. 994 von Bertha Dudde zu verstehen:

„Gott schuf sich einen Widerstand“ Diese Kundgabe hat sicherlich einigen Lesern der Dudde-Kundgaben Probleme bereitet, wes-wegen mich auch ein Neuoffenbarungsfreund angeschrieben hat, der darin glaubte, einen echten Widerspruch erblickt zu haben. Was somit in einigen Lesern Zweifel oder Ablehnung in der Kundgabe Nr. 994 auslösen könnte, ist die Aussage:

„Doch es schuf der Gott der Liebe sich auch einen Widerstand und stattete ihn mit glei-cher Kraftfülle aus, mit gleichen Fähigkeiten und freiem Willen, um gleichsam daran die Kraft seiner Liebe erproben zu können, denn es mußte ein Widerstand sein, um alles Bestehende fortan zu äußerster Betätigung anzuregen, denn alle Tätigkeit entfaltet sich entsprechend dem Widerstand. Nur in ständigem Kampf vermehrt sich die Kraft, und ständige Tätigkeit ist Leben. Wer sich allein auf diesen Text fixiert, dem könnten tatsächlich Zweifel bekommen, würde es in der Fortsetzung der Kundgabe nicht heißen:

Und weil diesen von Gott gezeugten Wesen alle Kraft zur Verfügung steht, ist es ihnen auch möglich, den Widerstand zu überwinden, wodurch die Kraft in sich vermehrt wird, im selben Maße aber der Gegenmacht verlo-rengeht. Es ist die Liebe Gottes Licht, Kraft und Gnade, und es findet die Wiedervereinigung des Wesens mit Gott statt, (und zwar - RW) dann, wenn es die göttliche Gnade begehrt, die ihm Kraft aus Gott zuwendete und das Wesen dann pur Licht und Liebe wird und also zu seinem Ausgang zurück-gekehrt ist.“ Wenn diesen beiden Texte nicht im Zusammenhang mit der ersten Aussage zum Widerstand gelesen werden, dann könnte der Leser tatsächlich glauben, daß hier Bertha Dudde einem Truggeist zum Opfer gefallen sei und dadurch Irrtum empfangen habe, weil es falsch ist, zu sagen, daß sich Gott bereits von Anbeginn einen Widerstand und damit Gegenpol ge-schaffen habe. Genau diesem Irrtum widersprechen ja alle anderen Kundgaben von Bertha Dudde zu diesem Thema und berichtigen das Lorber-Werk.

Wer folglich den vermeintlich falschen Satz und die beiden nachfolgenden Sätze ver-gleicht, dem sollte nicht entgehen, daß sich die Aussage, daß sich Gott einen Widerstand schuf, nicht mehr auf die geistige Urschöpfung bezieht, sondern auf den Geisterfall und die Erweiterung des Heilsplans in einen zusätzlichen Erlösungs- und Rückführungsplan über das Reich der Materie mit ihren materiellen Schöpfungen.

Der Leser sollte also erkennen, daß sich diese beiden nachfolgenden Sätze nicht auf die Zeit v o r den geistigen Abfall beziehen, sondern auf die Z e i t d a n a c h , denn es macht keinen Sinn, daß die Urgeister auch bereits vor dem Geisterfall zum Ausgang zurück-kehren mußten. Es wäre hier also falsch, anzunehmen, daß Gott seine Geschöpfe ins Leben rief, um sie dann nach diesem Heilsplan grundlos wieder zurückkehren zu lassen. Eine Rück-kehr in die Gnadensonne ist zwar auch eine Vereinigung bzw. Wiedervereinigung mit Gott, hätte aber die Auflösung der Seele und ihrer Individualität zur Folge, d.h. genau das, was die buddhistische Lehre mit dem Nirwana zum Ausdruck bringt durch die Auflösung der Seele in ein Nichts.

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Von einer derartigen Rückkehr kann also in dieser Kundgabe keine Rede sein, sondern es handelt sich hierbei um die Rückkehr und Vereinigung mit Gott zur Gotteskindschaft nach dem vollzogenen Geisterfall. Damit jedoch sollte jedem Leser dieser Kundgabe verständlich sein, daß mit dem Begriff Widerstand n i c h t die Zeit v o r dem Geisterfall, sondern erst die Zeit n a c h dem Geisterfall gemeint ist. Ich hoffe, daß diese Erklärung so auch jeder Leser nachvollziehen kann, wenngleich sich je-doch damit noch ein weiteres Problem ergibt, wenn es heißt, daß sich Gott einen Wider-stand schuf, denn was ist dann darunter nun tatsächlich zu verstehen und was nicht?

Es ist darunter zu verstehen, daß Gott sich durch die Materie einen Wider-stand schuf und zwar aus folgenden Gründen:

1. Um damit die aufgelösten Seelensubstanzen in die Materie zu bannen, was sehr gut

über die entsprechenden Kundgaben von BD erklärt wird, weil diese auch etwas über das Wesen der Materie und Elektronen sagen, die als sondergeistige Kraft die Materie ent-stehen lassen. (BD Nr. 2494, 4067, 4489, 5722, 7070, 7802, 8916)

2. Zugleich aber ist auch die Materie ein Läuterungsmittel, welches im Gesetz zum Dienen („Mußgesetz“) wieder den Zusammenschluß der aufgelösten Seelensubstanzen über das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich bis zur Menschenseele ermöglicht.

2. Um durch die Materie einen Anreiz der Begierde und der Überwindung zu schaffen, an dem sich der menschliche Wille erproben und entscheiden soll.

Es wäre aber auch falsch, nun anzunehmen, daß sich Gott deshalb diesen Widerstand schuf, weil Er ihn zum Erreichen der Gotteskindschaft für seine Geschöpfe unbedingt benötigt. Dieser Vorstellung widersprechen die Kundgaben von Bertha Dudde mit der Kund-gabe 7932: „Es war der Abfall nicht nötig, aber der Willensfreiheit wegen möglich, und Ich ersah es von Ewigkeit und konnte darum auch den Heilsplan aufbauen mit dem Ziel, was sowohl Mich als auch die von Mir erschaffenen Wesen überaus beglückt, und was Ich auch einmal errei-chen werde.“

Nr. 8858:

„Nur die Gewißheit, daß Ich diese Wesen alle wieder zurückgewinne, ließ Mich nicht hin-dernd eingreifen, stellt aber nicht in Abrede, daß sie (die Urgeister) in höchster Vollkom-menheit erschaffen wurden gleichwie ihr Herr, der als Lichtträger als Erster den Sturz vollzog, den Ich aber nicht so gestaltet hatte, daß er es tun mußte, sondern der freie Wille Anlaß gewesen ist zum Fall.“

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Nr. 8859:

„Es war auch nicht von Ewigkeit her bestimmt, daß der erstgeschaffene Geist fallen mußte (BD Nr. 7812), wenngleich Ich es von Ewigkeit her ersah, wie er seinen Willen richten würde. Doch wenn er hätte fallen müssen, wie ihr das fälschlich annehmet, dann hätte er kei-nen freien Willen gehabt und Ich wäre kein vollkommenes Wesen, wenn Ich Meinen Willen auf ihn übertragen hätte.“ „Da Ich von Ewigkeit her darum wußte und nun auch Meinen Heilsplan darauf aufbauen konnte, weil Ich es ersah, mit welchem Haß er (Satan) Mir nun sich entgegenstellt, ist er Mir nun zum Gegenpol geworden, der aber dennoch Mir die Unzahl Meiner Wesen mit erlösen hilft, wenn auch wider seinen Willen, denn eines konnte Ich nicht: Mir Kinder schaffen, weil dazu der freie Wille des Wesens selbst in Tätigkeit treten muß. Das ist von Anbeginn Mein Plan gewesen, wozu aber nicht unbedingt der Fall Meines ersten Wesens zur Tiefe nötig war, denn wahrlich, Ich habe noch viele Möglichkeiten, um dieses Ziel zu erreichen, das Ich Mir gesetzt habe, und also würde Ich nicht Selbst etwas gewollt haben, was eine Sünde wäre wider Mich Selbst, für die Ich dann die Wesen einen endlos langen Gang in Qualen hätte gehen lassen, um wieder zu dem zu werden, was sie waren im Anbeginn.“

Nr. 8860:

„Wer daher des Glaubens ist, daß Luzifer fallen mußte, um nun Mir ein willkommenes Werkzeug zu sein, um Mir als Gegenpol zu dienen, der verwechselt das Wissen um dessen Willen, der Mir seit Ewigkeit bekannt war mit seiner Bestimmung des Wesens, denn dieser Wille war, weil er frei war, wieder Mich gerichtet, so daß Ich also auf diesen Willen Meinen Heils-plan aufbauen konnte.“ Wenn es also in der Kundgabe Nr. 994 heißt: „Doch es schuf der Gott der Liebe sich einen Widerstand“ - dann darf dieser Satz also auch nicht so verstanden werden, wie das im „Epos auf Luzifer“ von Leopold Engel, Luzifer versucht, uns Menschen glaubhaft zu machen.

Hätte es folglich für den allmächtigen Gott eine Möglichkeit gegeben, die-sen Umweg und die damit verbundenen Qualen der abgefallenen Geschöp-fe zu vermeiden, ohne dadurch den freien Willen auszuschalten, dann hätte Gott auch von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Der Leser sollte damit aber auch nicht annehmen, daß die Geschöpfe Gottes noch nicht ganz vollkommen waren, weswegen das Risiko auch besonders groß und der Abfall von Gott in der Erprobung sehr wahrscheinlich war, denn Gott hat nichts Unvollkommenes ins Leben geru-fen, und gem. der Kundgaben von Bertha Dudde ist auch von den „Erstlingen“ unter den Urgeistern die Mehrzahl bei Gott verblieben (BD Nr. 7067). In diesem Zusammenhang verweise ich auch auf das Info-Blatt Nr. 62. Da sich jedoch der Abfall Luzifers von Gott nicht in einem Augenblick, sondern über eine unendlich lange Zeit vollzog (BD Nr. 8913), und in den Phasen, in denen er wieder mit Gott in Liebe verbunden war, konnte er in diesen Phasen durch die Kraftzufuhr Gottes auch weitere Urgeister ins Leben rufen. (BD Nr. 7067)

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Von diesen Urgeistern sind der größte Teil (BD Nr. 7067, 7399) von Gott abgefallen, weil diese bereits durch ihren Erzeuger, Luzifer, die Anlage des Ungehorsams und des Wider-standes in sich trugen. Dennoch ist Luzifer erst nach undenklich langer Zeit zum Gegenpol geworden (BD Nr. 8913) und war am Anfang seines Widerstandes noch kein Gegenpol Gottes, sondern über unendlich lange Zeit der „Lichtträger“.

Folglich waren auch in dieser langen Schöpfungsphase diejenigen Urgei-ster, die nach seinem ersten Widerstand geschaffen wurden, immer noch vollkommen, und auch diese Urgeister hätten nicht von Gott abfallen müssen, weil Gott einen Ausgleich schuf, indem er diesen Urgeistern das Licht der Erkenntnis schenkte. (BD Nr. 7067) Im übrigen wird der Geisterfall der Erstlinge und weitere Geisterfall der Sekundärgeister auch durch das Werk der Baronin Adelma Vay „Geist - Kraft - Stoff“ von 1870 bestätigt. (Info-Blatt Nr. 8 und Nr. 58) Was das Ziel Gottes und damit die Gotteskindschaft betrifft, so ist diese eine weitere Steigerung der Seligkeit, die die Geschöpfe Gottes zu Göttern (Söhnen Gottes) erheben soll (Psalm 82, 6; Johannes 10, 35), jedoch mit dem Unterschied, daß sie ohne Gott als Geber aller Kraft nicht existieren können und insofern Gott bzw. Christus, das Haupt des Leibes seiner Gemeinschaft ist und die Kinder Gottes seine Glieder sind und bleiben werden bis in alle Ewigkeit. (1. Korinther 11, 3; 12, 27; Epheser 1, 22; 4, 15; Kolosser 1, 18) Doch auch in der Gotteskindschaft gibt es keinen Stillstand, sondern auch die Kinder Gottes steigern sich von Vollkommenheit zu Vollkommenheit und damit von Seligkeit zu Seligkeit, denn Untätigkeit und damit Stillstand im Heilspan Gottes bedeutet Tod.

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Welche Meinung zum Ursprung des Bösen vertritt die

Jakob-Lorber-Gesellschaft und vertreten manche Lorber-Freunde?

R i c h t i g s t e l l u n g Im Heft „Das Wort“ 2/80, Seite 77, von Franz Deml über den ev. Mystiker Jakob Böhme heißt es dazu: Franz Deml:

„Der innere Grund der Seele ist göttlicher Natur. Sie ist weder böse noch gut.“ (wie die Gott-heit!)

Seite 77 - oben = Jakob Böhme:

„Kein Ding kann sich selber ohne Widerwärtigkeit (Gegensatz) offenbar werden.“ Franz Deml:

„Für Böhme war dies der Schlüssel, nicht nur zur Welterkenntnis, sondern auch zur Gottes-erkenntnis. ,Der Grimm (Gegensatz) ist die Wurzel aller Dinge´, gilt bei ihm auch für Gott selbst; doch in der Gottheit gibt es eben diese ´coicidentia oppositorium´ (die Einigung der Gegensätze), von welcher schon der Renaissance-Philosoph und Kardinal Nikolaus Cusanus (gest. 1464) gesprochen hatte. Indem der Philosophus teutonicus (Böhme) an die ´Liebe´ und den ´Zorn´ Gottes anknüpft, von dem die Bibel redet, stellt er sich selbst die heikle Aufgabe, diese Gegensätze zu einer Synthese zusammenzubringen. Er bezeichnet darum die Gottheit als ein Wesen, welches die Gegensätze des Guten und Bösen bereits in sich selbst enthält, jedoch nicht als Gutes und Böses, sondern als eine Spannung entgegengesetzter, aber harmonisch zusammenwirkender Kräfte. (in der Interpre-tation von Deußen) Es sind die gleichen Gedanken wie bei Jakob Lorber. Wohl stellen diese Kräfte schon in sich das Gute u n d Böse dar, aber nur in der Möglichkeit und noch nicht entzündet, wie Böhme sagt.“

Das ist insofern eine Kernaussage, wie dazu manche Lorber-Freunde denken. Eine weitere Kernaussage ist, daß die Gegensatzlehre über Luzifer und die Urgeister als Notwendig-keit herausgestellt wird, wie das auch in den entsprechenden Texten von Jakob Lorber wie-derholt nachzulesen ist.

Auch im Heft „Das Wort“ 2/87 wird das auf den Seiten 108 ff. noch einmal in der Frage eines Leserbriefes, durch Wilfried Schlätz bestätigt, wenngleich die-se Frage nur rein textlich durch Jakob Lorber beantwortet wird, also diese bei-den Kernaussagen nicht so deutlich unterschieden zum Ausdruck kommen. Um so deutlicher kommt jedoch die zweite Kernaussage zum Ausdruck durch Dr. Walter Lutz mit seinem Buch „Die Grundfragen des Lebens“, Seite 93 ff. (1930), denn es lautet bereits die 1. Überschrift dazu: „Keine Kraft kann wir-ken ohne Gegenkraft“, was dann Dr. Lutz mit dem GEJ II 228, 4 ff. und 229 begründet.

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Die 2. Überschrift heißt: „Gut und Böse als Kräftemischung in a l l e n Wesen“, d.h., Dr. Lutz macht also keinen Unterschied zwischen Luzifer und den Urgeistern und den Geschöpfen, die in den materiellen Welten - nach dem Geisterfall - erneut durch Gott ins Leben gerufen werden. So heißt es dann auch folgerichtig auf der Seite 94, womit beide Kernaussagen auf den Punkt gebracht werden:

„In Gott waren alle die Gegensätze schon von Ewigkeit her in der höchst besten Ordnung. (gem. Dr. Lutz befinden sich die Kräfte der Ordnung, d.h. des positiven Pols, in herrschender, die Kräfte der Widerordnung, d.h. des nega-tiven Pols, in dienender Stellung) Bei den geschaffenen Wesen aber mußten sie erst durch den f r e i e n K a m p f wie von sich selbst heraus, also durch die bekannte Selbsttätigkeit, in die rechte Ordnung gelangen.“

Die Kundgaben von Bertha Dudde widersprechen klar der 1. Kernaussage, d.h., indem Gott selbst die Gegensatzeigenschaften und auch nicht in der allerkleinsten Keimform in sich trägt, und gleichermaßen wird dies auch verneint bei Luzifer und den Urgeistern, b i s z u m B e g i n n d e s A b f a l l s . Für die Lorbertexte über den Ursprung des Bösen bedeutet dies, daß die 2. Kernaussage erst ihre volle Richtigkeit erhält, nachdem sich der geistige Abfall von Gott vollzogen und da-durch Gott einen Umweg geschaffen hat, der zum einen die Rückkehr aller abgefallenen Gei-ster, zum anderen aber auch das von Gott gesetzte Ziel, die Gotteskindschaft ermöglicht.

Wie verhält es sich mit der Polarität? Auch dieses Kapitel kann wesentlich dazu beitragen, durch das Aufzeigen der Zusammen-hänge die Richtigkeit der Dudde-Kundgaben über den Ursprung des Bösen zu bestätigen. Im Lorber-Werk werden bei diesem Thema Eigenschaften gegenübergestellt, indem sich die Lie-be in Eigenliebe (sinnliche Liebe) verkehrte, und es wurden somit ab dieser Zeit durch das falsche Denken und Handeln vieler Urgeister, die guten Eigenschaften in ihr Gegenteil ver-kehrt, d.h., das Licht in Finsternis, die Demut in Haß, die Wahrheit in Unwahrheit und Lüge, die Geduld in Ungeduld, die Ordnung in Unordnung, und es entstand dadurch im Reiche der Urgeister ein Chaos, wodurch dann Gott das Licht von der Finsternis trennen mu-ßte und die Schaffung der Polaritäten fortan immer ein Positiv und ein Negativ, ein Plus und ein Minus besaßen, oder anders gesagt:

Die Kraft Gottes im Reiche der materiellen Welt, die nun als Schöpfungs-erweiterung zum Zwecke der Rückführung der gefallenen Geister geschaf-fen wurde, war fortan nicht mehr ungeteilt, wie einst im Reiche der Urgei-ster, sondern fortan geteilt, weil die materielle Welt das Reich des Gegen-pols, des Fürsten der Finsternis, des Todes und unserer Welt ist. (Johannes 12, 31; 14, 30; 16, 11)

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Doch durch die Entstehung der materiellen Welten wurden auch physikalisch die Unterschie-de deutlich, wenn das Reich Gottes eine Welt des Urlichtes und der Vollkommenheit ist, so polarisierte sich durch den Geisterfall fortan die Welt der Materie und das Licht, welches durch den Geisterfall im Bereich der abgefallenen Geister elektrisch wurde. Wenn im Reich Gottes die geistigen Schöpfungen vom Urlicht der Gnadensonne durch-strahlt wurden, so wurden fortan die Welten der Materie nicht mehr durchstrahlt, sondern vom Licht der Sonne(n) angestrahlt, und so verhielt es sich auch mit den Geschöpfen Gottes, daß erst durch den Widerstand der Geschöpfe, sich das Positive in das Negative verkehrte, weil das Gegensätzliche, der Gegenpol Gottes und die Polarität, immer nur außerhalb des Göttlichen existieren kann. Durch den Ursprung des Bösen war die Ordnung Gottes umgestoßen worden, was Gott in seiner Liebe veranlaßt hatte, seine urgeistigen Schöpfungsgesetze zu erweitern, und erst mit dieser Schöpfungserweiterung der materiellen Welten ist das zutreffend, was in den Offenbarungen von J. Lorber zum Ursprung des Bösen außerdem noch offenbart wird, daß das Leben Kampf bedeutet, wenn es sich entwickeln und reifen soll, weswegen in unserer Welt dafür auch Versuchungen (Anreize) existieren, die es mit der Hilfe Gottes zu überwinden gilt. Deswegen heißt es auch in der Kundgabe Nr. 6738: „Ein geruhsames Erdenleben würde für die meisten Menschen geistigen Stillstand oder gar Rückgang bedeuten, denn es würde der Mensch dann selten tätig werden an seiner geistigen Vollendung, weil ihn das Erdenleben voll erfüllt, d.h., ihm genügt, wenn es ihm irdisch bietet, was er benötigt. Seine Ich-Liebe also würde ständig Nahrung finden und auch des Mitmenschen Los ihm dann keine Gelegenheit bieten, sich dienend und unei-gennützig zu betätigen. Es ist das Erdenleben eine Erprobungszeit für den Willen des Menschen. Um sich aber erproben zu können, muß er von verschiedenen Seiten angeregt werden. Es muß also jeder Trieb im Menschen angesprochen werden, und der Wille nun bestimmt, welchen Trieb er Erfüllung schenkt, und das erfordert auch eine sich ständig sich ändernde Le-benslage, es erfordert ständige Anreize und ständige Fehlschläge, die nun den Menschen zum bewußten Lebenskampf bestimmen, der nun irdisch ausgerichtet, der aber auch auf das Innenleben von Einfluß sein kann.“ „Es ist die Erde eine Schulungsstation, die ein jeder Mensch durchwandern muß. Unreif betritt er sie und unausgereift soll er sie verlassen. Und immer wird ein Erfolg auch eine harte Arbeit voraussetzen. Immer wird ein Sieg einen zuvorigen Kampf krönen, aber das Ziel ist ein gar herrliches, und der Wille des Menschen kann dieses Ziel erreichen.“ Die Polarität wiederum hatte auch zur Folge, daß das Leben auf und in den materiellen Welt fortan nicht mehr dem reinen Magnetismus unterlag, sondern dem Elektromagnetismus, d.h.: Wenn das Lebensprinzip der Urgeister magnetisch und damit anziehend war, so wurde nun das Lebensprinzip der materiellen Geister durch Sinnlichkeit fortan elektrisch und damit abstoßend. Dabei wurden die höheren Sonnen- oder Weltenstufen gegenüber den tieferen Sonnen- und Weltenstufen mehr magnetisch = magnetoelektrisch, die tieferen Welten mehr elektrisch = elektromagnetisch.

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Was sagt zum Ursprung des Bösen die Kirche? Abkürzung: „DS“ = H. Denzinger - A. Schönmetzer (Hrsg.) Enchiridion Symbolorum, definitionum et declarationum de rebus fidei et morum (Barcelona u.a. 1976) Im Lexikon der katholischen Dogmatik (1987), heißt es zu diesem Thema auf Seite 46:

„Das Lehramt bietet nirgends eine Lösung des Geheimnis des Bösen an. Es beschränkt sich darauf, die ursprüngliche Güte der Schöpfung Gottes zu behaupten, dem Bösen den Cha-rakter einer ´natura´ oder ´substantia´ abzusprechen (Augustinus) (DS 286; 1333) und die du-alistische Lehre, das Böse sei die Schöpfung eines ungeschaffenen Widersachers Gottes, zu verurteilen. (DS 455 - 458; 874) Das 4. Lateranenkonzil erklärt, Gott habe sogar den Teufel (Luzifer) seiner Natur nach gut geschaffen. Dieser sei erst durch sich selbst schlecht geworden (DS 800). Zwischen den Konfessionen gibt es bezüglich der Thematik des Bösen keine besondere Differenzen.“ In Braga wurde 561 n.Chr. festgelegt:

„Wenn einer sagt, der Teufel sei nicht zuerst als guter Engel von Gott geschaffen wor-den, sondern er sei aus der Finsternis emporgetaucht und habe keinen Urheber seines Daseins, er sei vielmehr selbst der Ursprung des Bösen und wesenhaft böse, wie die Manichäer und Priszillianisten glauben: der sei im Bann.“

Im IV. Lateranen-Konzil (11. - 30.11.1215) wurde unter Papst Innozenz III. festgelegt:

„Der Teufel und die anderen bösen Geister sind von Gott, der Natur nach a l s g u t e Geister geschaffen worden, aber sie sind durch e i g e n e Schuld böse geworden.“ (DS 428)

Im 17. Konzil zu Florenz (Basel-Ferrara-Florenz = 1431 - 1443) 1441 wurde unter Papst Eu-gen IV. festgelegt:

„Gott schuf alle Geschöpfe gut, weil Er sie als der Allgütige schuf; aber Er schuf sie auch wandelbar, weil sie aus dem Nichts geschaffen sind.“ (DS 706) (*) (*) = durch den freien Willen Der kirchliche Lehre bekennt somit, daß das Wesen aller Geschöpfe grundsätzlich gut ist, weil der Schöpfer des Weltalls ursprünglich nur Gutes schuf. Daher wäre auch der Teufel (Luzifer) gut, wenn er geblieben wäre, wie er von Anbeginn geschaffen wurde. Weil er aber von seinen naturhaft guten Gaben schlechten Gebrauch machte und in der Wahrheit nicht bestand (Johan-nes 8, 44), deswegen verkehrte er sich in sein Gegenteil und wurde zum Widersacher Gottes. Wenngleich also die kirchliche Lehre den Ursprung des Bösen nicht so genau präsiziert wie B. Dudde, so kann jedoch allgemein gesagt werden, daß nach der Lehre der röm.-katholi-schen Kirche nicht geglaubt wird, daß weder in Gott noch in seinen Geschöpfen alle Ge-gensätze vereinigt sind.

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Pfarrer P e t r y ,

und was sagt die röm.-katholische Kirche zum Ursprung des Bösen? In dem Buch von Pfarrer Paul Petry „Allaussöhnung, Tod und letzte Dinge“ (Konkor-danter Verlag), schreibt dieser über den „Ursprung des Bösen“ auf Seite 142:

„Damit berühren wir einen Punkt, in dem die wenigsten Christen biblisch denken von Satan und Sünde. Auf die Frage, wie die Sünde in uns Menschen eingedrungen sei, gibt uns die Schrift die Antwort, daß das durch die ersten Menschen geschah. Sie sagt uns auch, daß die Sünde von außen her eindrang und zwar durch die Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas (Offenbarung 12, 9). Wie aber ist der Satan in die Sünde hineingekommen? Die allgemeine Ansicht ist die, daß der Satan, ein von Gott ursprünglich rein und heilig er-schaffener Engelsfürst, von Gott abgefallen sei; man redet von einem „Fall Satans“. Die Schrift sagt nichts von einem solchen (1). Dagegen sagt der Herr in Johannes 8, 44 von dem Satan: Er ist ein Mörder von Anfang (an) und wie Luther übersetzt - ´nicht bestanden in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm´.“

Zu (1): Die Behauptung, daß die Bibel nichts von einem Abfall Luzifers oder Geisterfall sagt, ist irrig und damit falsch, denn wenngleich zwar die Bibel f a s t nichts dazu sagt, so ist jedoch darüber etwas nachzulesen in:

Jesaja. 14, 11 - 15; Jeremia 1, 5; Ezechiel 28, 11 - 19; Hesekiel 28, 11 - 19; Lukas 10, 18; Epheser 1, 4; 2. Thessalonicher 2, 13; 2. Petrus 2, 4; Judas 6; Offenbarung 12, 7 - 9; 20, 7 - 10 - und über die Rückkehr verhüllt im „Gleichnis vom verlorenen Sohn“ (Lukas 15, 11 - 24). Die röm.-katholische Kirche hingegen lehrt:

„Was der Tod für den Menschen ist, das war der Sündenfall für die Engel. Nach dem Fall ist für sie keine Buße mehr möglich, ebensowenig wie für den Menschen nach dem Tode.“ (Joh. Damasc. de fid. orth. 2, 4 - 94:877).

„Gott hat die Menschen in der Absicht geschaffen, daß sie den Platz der verworfenen bösen Engel ausfüllen sollen.“ (Bern. de adventu s. 1, 5 - 183:37)

Diese kirchliche Lehrmeinung macht deutlich, warum die Neuoffenbarun-gen gegenüber der offiziellen Anerkenntnis auch keine Chance haben, an-erkannt zu werden, da die kirchliche Dogmatik über den Geisterfall und Allversöhnung eine Irrlehre ist und damit etwas anderes lehrt als die Neu-offenbarungen. Doch in unserer Welt kommt es nicht darauf an, was wahr und richtig ist, sondern das, was durch die Welt autorisiert wird und in diesem Fall durch die Welt-Kirche(n). (siehe auch Info-Blatt Nr. 1)

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Fortsetzung zum Buch von Pfr. Petry:

„Wenn jemand behaupten wollte, Adam hätte von Anfang an gesündigt, so würden wir das mit Recht bestreiten, denn Adam hat zweifellos schon einige Zeit im Paradiese vor dem Sün-denfall gelebt, auch schon vor der Erschaffung des Weibes. Wenn aber die Schrift vom Satan sagt: „Er sündigte von Anfang an“, „Er hat nicht gestanden in der Wahrheit“ - warum wollen wir das nicht gelten lassen, wie es dasteht? Offenbar weil es den herkömmlichen An-schauungen widerspricht, weil der Gedanke uns vielleicht geradezu gotteslästerlich er-scheint, Gott habe den Satan schon als ein nicht in der Wahrheit stehendes Geschöpf geschaffen und sei damit der Urheber der Sünde. (*) Wir stoßen uns an dem, was geschrie-ben steht, weil wir uns anmaßen, Gott vorschreiben zu dürfen, was Er zu tun und zu lassen hat. Es ist zweifellos, daß die Schrift öfter Gott eine Handlungsweise zuschreibt, die wir bei Menschen als sündig verurteilen müßten. Denken wir nur z.B. an die Geschichte von Ahabs Untergang.“ (1. Könige 22; 2. Chronik 18)

(*) = A n m e r k u n g :

Wenn Adam als Mensch von Anfang an sündig war, dann nicht deswegen, weil er bis zum Versagen in der Gehorsamsprobe gegenüber der Eva bereits als Mensch zuvor gesündigt hat, sondern deswegen, weil er noch durch die Ursünde (Urschuld) belastet war, der einmal führend war beim Abfall der Urgeister (BD Nr. 5802), der auch nach Luzifer der erst-gefal-lene Urgeist war (BD Nr. 8236), aber dennoch von seiner Urschuld freigeworden wäre, wenn er diese Gehorsamsprobe bestanden hätte. (BD Nr. 8675) Da jedoch Pfr. Petry darum nichts wußte, weil er das aus der Bibel nicht entnehmen konnte, deswegen sind auch seine Schluß-folgerungen hierzu völlig falsch. Seite 144:

„So wird auch im 2. Thessalonicher 2, 11 von Gott gesagt: ´Er wird ihnen kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge.´ (1) Und noch ein Beispiel: Das schlimmste Verbrechen, das jemals verübt worden ist, ist jedenfalls die Kreuzigung Christi, des heiligen Gottessohnes, und was sagt Petrus in seiner Pfingstpredigt? ´Das ist geschehen nach bedachtem Rat und Vorsehung Gottes.´ (Apostelgeschichte 2, 23) (Knoch: Nach dem festgesetzten Ratschluß und der Vorkenntnis Gottes).

Es unterliegt nicht dem geringsten Zweifel: Nach der Schrift gebraucht Gott das Böse zur Erreichung seiner Zwecke und Ziele. (2) Warum sollte Er nicht auch das Böse in die Welt kommen lassen, den Eintritt der Sünde in die Welt verursacht haben? Eben dies sagt die Schrift von Gott. In Römer 11, 36 bezeugt Paulus: ´Von Ihm und durch Ihm und zu Ihm sind alle Dinge´, nicht bloß die guten also, sondern a u c h d i e b ö s e n . In Jesaja 45, 6 - 7 spricht Gott: ´Ich bin der Herr und keiner mehr, der Ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der Ich Frieden gebe und schaffe das Übel´ - wörtlich = das Böse. Das im Hebräischen stehende Wort ist der gebräuchliche Ausdruck für das sittlich Böse. Ich bin der Herr, der solches alles tut.´ Es geht nicht an, einen zweiten Schöpfer an Gottes Seite zu setzen (3) und dem Satan die Verantwortung für das Dasein des Bösen in der Welt zuzuschieben. Gott hat auch das Böse geschaffen, und wir können Ihm getrost die Verantwortung dafür belassen.“ (4)

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Zu (1): Was die Aussage im 2. Thess. 2, 11 betrifft, so ist es völlig absurd, diese Aussage wortwört-lich zu nehmen, als würde also nicht nur das Böse von Gott kommen, sondern auch noch zugleich der Irrtum, denn dann können solche Bibel-Schriftgelehrten zugleich auch von Gott bekennen, daß Gott nie und nimmer vollkommen und damit auch nie und nimmer ein Gott und Maßstab in allen Dingen für seine Geschöpfe sein kann. Wenn diese Aussage im Sinne des Pfarrers Petry also nicht bejaht werden kann, dann muß dieser Bibeltext einen ganz anderen Sinn haben, der nicht im wortwörtlichen Buchstaben-, sondern im geistigen Sinn liegt, d.h., im Verstehen der geistigen Zusammenhänge. Das jedoch bedeutet, daß es absurd ist, anzunehmen, Gott würde von sich aus uns Men-schen diese Irrtümer senden, sondern Er läßt diese Irrtümer lediglich zu, indem er aus Gründen des freien Willens der Menschen die Türen des Irrtums öffnen muß, die Er sonst bei gutem Willen verschlossen hält. Ein Beispiel:

Die Mehrheit des deutschen Volkes wollte den Führer, und es bekam diesen Führer, der dann dieses Volk verführte und in den Untergang und Abgrund riß. Wohlgemerkt: Es war nicht Gott, der das wollte, sondern das deutsche Volk wollte dies, natürlich nicht den Untergang - doch das war der Preis für den Hochmut des deutschen Volkes, dessen Kelch das deutsche Volk austrinken mußte bis zur bitteren Neige, um Einsicht zu gewinnen und vom Stachel des Hochmuts befreit zu werden. Denn zuvor, als dieses Volk mit dem Führer ganz oben stand, wäre dieses Volk niemals bereit gewesen, auf solch einen Führer zu verzichten, wenngleich sein Wesen ohne Liebe und damit lieblos war. Das war zu erkennen, der das erkennen wollte. Es gilt also zu unterscheiden zwischen dem W i l l e n Gottes und seiner Z u l a s s u n g, denn Gottes Wille ist die Zuleitung von Wahrheit, aber da der Heilsplan Gottes auf den freien Willen des Menschen aufgebaut ist, deswegen muß Gott auch um der Gotteskind-schaft willen, den Irrtum und das Böse zulassen, was der Mensch natürlich in der Regel nicht weiß und daher auch nicht versteht, warum das alles Gott zuläßt - „wenn es ihn geben sollte“ - heißt es. So heißt es in der Kundgabe von BD Nr. 7277 zum freien Willen des Menschen, auf dem der Heilsplan Gottes aufgebaut ist:

„Dem Rückführungswerk des gefallenen Geistigen liegt Mein Heilsplan von Ewigkeit zugrunde, und diesem Heilsplan entsprechend wird sich alles abwickeln in Zeiträumen von Ewigkeiten, für die euch Menschen jeglicher Begriff fehlt, und Mein Heilsplan ist entworfen in Liebe und Weisheit, und Meine Macht führt ihn aus, weshalb Ich einmal auch Mein Ziel er-reiche, daß alles Gefallene den Rückweg antritt zu Mir ins Vaterhaus. Doch nicht Mein Wille allein bestimmt die Durchführung Meines Planes, sondern der freie Wille der Wesen, die einst in aller Vollkommenheit erschaffen wurden und trotz ihrer Vollkommenheit abfielen von Mir, ist entscheidend, welcher Zeitraum eben jene Rückführung zu Mir erfordert. Und je-des einzelne Wesen bestimmt sonach selbst die Zeitdauer seines Entwicklungsganges, seiner Rückkehr zu Mir.

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Also ist auch Mein Heilsplan ganz auf dem freien Willen des einzelnen Wesens aufge-baut eine Tatsache, die euch Menschen unbegreiflich ist, die Ich aber seit Ewigkeit als notwendig erachtete, wenn Ich wirklich freie, Mir einmal voll ergebene Kinder um Mich haben will, was Zweck und Ziel Meines Heilsplanes von Ewigkeit ist. Ich wußte von Ewigkeit um den Willen eines jeden Wesens, sowohl als Urgeist als auch später als Mensch, wo sich der Urgeist bewähren muß und wieder im freien Willen sich entscheiden kann, wohin er sich wenden will. Ich wußte um eure Willensrichtung, und entsprechend konnte Ich nun Meinen Heilsplan entwerfen, der alle eure Gedanken und Willensäußerungen einschließt und auf ihnen entsprechend aufgebaut worden ist.“ Die Kundgabe Nr. 8610 gibt wiederum Aufschluß, warum Gott das Böse und den Irrtum in der Welt zuläßt:

„Wohl bin Ich Selbst der Herrscher über Himmel und Erde, und Meinem Willen wird sich kein Wesen widersetzen können, und doch mache Ich Meinem Gegner sein Recht nicht streitig auf dem Gebiet, das s e i n R e c h t ist, die irdische Welt, die alles ihm noch An-gehörende birgt und wo er dann seinen Einfluß geltend machen kann, wenn das in der Ent-wicklung stehende Geistige das Stadium als Mensch erreicht hat. Dann wird er dieses Gei-stige, den Menschen, bedrängen in jeder Weise, um seine Entwicklung zu verhindern und ihn wieder in die Tiefe herabzuziehen, aus der er sich in endlos langem Gang emporgearbeitet hat. Dann ist er der Herr in seiner Welt. Und darin habt ihr Menschen die Erklärung, warum Ich so viel Unheil z u l a s s e , warum Ich nicht hindernd eingreife, wo sichtlich das Wirken Meines Gegners zu erken-nen ist. Er hat ein Anrecht auf euch Menschen, da ihr ihm einst f r e i w i l l i g folgtet zur Tiefe, und er nützet sein Recht auch aus, um euch in seiner Gewalt zu erhalten.“ Der Geisterfall macht es also verständlich, der vom Pfr. Petry geleugnet wird, weil er nicht darum weiß, und damit natürlich auch verständlich wird, warum seine Schlußfolgerungen zum Ursprung des Bösen falsch sind. zu (2): Die biblischen Beispiele von Pfr. Petry mögen zwar als wortwörtliche Beispiele wie ein Wi-derspruch in manchen Augen den Bibel-Lesern erscheinen, doch wer den Heils- und Erlö-sungsplan Gottes kennt und auch die Erklärungen dazu in den Neuoffenbarungen von Bertha Dudde, der müßte damit auch klar erkennen, daß der eigentlich wahre und geistige Sinn scheinbar sich widersprechender Bibelstellen ein ganz anderer ist und auch der geistige Stel-lenwert der Aussagen im Alten Bunde noch zumeist um vieles verhüllter ist als der durch die Aussagen im Neuen Testament. Wenn es also Aussagen in der Bibel gibt, die zum Ausdruck bringen, daß auch das Böse und die Sünde die „Werke des Herrn“ sind, dann ist das nicht so zu verstehen, wie das Pfr. Petry glauben machen will, sondern es ist so zu verstehen, wie das in der Kundgabe Nr. 896 gesagt wird:

„Denn alles ist das Werk des Herrn - und nichts geschieht ohne Seine Zulassung.“

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Also ist auch alles das Werk des Herrn, was Gott zuläßt, was aber deswegen nicht heißt, daß auch dies Gottes Wille ist, sondern nur besagt, daß für alles, was geschieht, Gott erst sozusagen grünes Licht geben muß. Gott gibt aber in seiner Zulassung nicht deswegen grünes Licht, weil Er sich dann auch mit allem einverstanden erklärt, sondern weil auch Er als der allmächtige Gott, dem Gesetz von Ewigkeit Folge leisten muß, wenn Er sein Ziel erreichen und alle seine Geschöpfe zu seinen Kindern und damit in die höchste Vollkommenheit erheben will. Und dieses Gesetz von Ewigkeit heißt: W i l l e n s f r e i h e i t . Um das dem Zweifler und Unverständigen noch deutlicher zu machen: Auch der Erlösungsplan Gottes war ureigentlich nicht Gottes Wille, sondern nur durch die Erweiterung der Schöpfungsgesetze in Gottes Zulassung, da Gottes Wesen Liebe und nicht Leid, Qualen und Tod ist. Gottes Absicht und Wille ist hingegen, alle seine Geschöpfe zu seinen vollendeten Kindern zu erheben, weswegen Er bereit ist, für dieses Ziel auch U m - w e g e in Kauf zu nehmen, damit der freie Wille unangetastet bleibt, weil dieses Ziel nur freiwillig und nicht unter Zwang zu erreichen ist. Zu (3): Daß Luzifer als Ebenbild Gottes gewissermaßen wie ein zweiter Schöpfer in seiner Sonder-stellung über lange Zeit wirken konnte, das künden klar und verständlich die Dudde-Kund-gaben. Wenngleich er damit zwar in gewisser Weise schöpferisch tätig war, so künden jedoch die Dudde-Kundgaben auch, daß er nur durch die Kraft Gottes dazu fähig war und nicht aus sich selbst - also ohne Gott. Es ist jedoch richtig, zu sagen, daß allein Luzifer die Schuld am Ursprung des Bösen trägt, weil Gott als die Liebe und Vollkommenheit, nichts Böses, und somit keine Sünde und keinen Irrtum und Fälschliches in sich tragen konnte und tragen kann, ansonsten Gott nicht vollkommen wäre. (BD Nr. 7618) Deswegen heißt es auch in der Kundgabe Nr. 8923:

„Solange ihr diese irrige Lehre noch verbreitet, ist euch Meine Vollkom-menheit noch ein sehr unklarer Begriff. Solange ihr noch die Entstehung des Bösen bei Mir suchet, solange ist euch auch das Erlösungswerk Jesu Christi noch nicht recht verständlich.“ Und damit wird nachfolgend in dieser Kundgabe auch die Aussage zu (4) vom Pfr. Petry als irrig herausgestellt, denn es heißt ferner:

„Von einer Urschuld könnet ihr erst dann reden, wenn ihr voll verantwortlich dafür seid, und das wäret ihr nicht, wenn Ich Selbst euch so geschaffen hätte, daß ihr die Anlage zur Sünde schon in euch hättet. Da ihr aber mit der Urschuld belastet seid, von der ihr nur durch Jesus Christus erlöst werden könnet, ihr Mich aber keiner Ungerech-tigkeit zeihen könnet, so gehet daraus ganz klar hervor, daß die Sünde wider Mich von euch selbst verschuldet wurde.“ Also ist die Schlußfolgerung von Pfr. Petry falsch, wenn er behauptet, daß wir Gott getrost die Verantwortung über den Ursprung des Bösen belassen können, denn dann wären wir auch für alle Sünden nicht voll vor Gott verantwortlich.

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Doch hier gilt es aufzumerken, da Pfr. Petry m.E. - aus seiner Sicht und Sicht der Schrift - gar nicht so verkehrt dachte, weil bei ihm die Schuld der Menschen erst bei Adam beginnt und daß wir Menschen aufgrund der Erbsünde durch Adam und Eva, alle schuldig sind.

Wer hier jedoch tiefer über die Schuldfrage nachdenkt, müßte erkennen, daß das nicht die ganze Wahrheit sein kann, sondern etwas fehlt, was die Schrift nicht erklärt, weil der Geisterfall nur in Fragmenten angezeigt wird. Die Unvereinbarkeit solch eines Glaubens kann dann den Menschen durchaus dazu animie-ren, sich auf diese Weise eine Erklärung zu geben und nun Gott für seine Sünden mit-verant-wortlich zu machen, denn kein gläubiger Christ der Kirche und der Schrift wird eine vernünf-tige Erklärung dafür geben können, daß allein durch das Versagen des Adam, die gesamte nachfolgende Menschheit durch die „Erbsünde“ schuldig werden konnte. Wenn jedoch solches Gott geschehen ließ, dann nur deswegen, weil da etwas vorausge-gangen sein muß, was jedoch die Bibel nicht erklärt, jedoch die Neuoffenbarungen von Bertha Dudde erklären und dafür die Begründung geben, weswegen auch nicht gesagt werden kann, daß die Neuoffenbarungen völlig überflüssig sind, weil es ja eine Bibel gibt. Pfr. Petry erklärt ferner auf der Seite 145:

„Gott selber hat das Ziel nicht verfehlt, indem er den Satan eben als Satan schuf. (*) Der Satan hat die Aufgabe erfüllt, die Gott ihm zugedacht, das ganze Weltall mit Sünde, mit Bö-sem zu durchdringen. Gott gebraucht es für seinen Zweck.“

zu Seite 147:

„Gott gebraucht die Sünde für seine Zwecke, und wenn sie diese erfüllt hat, wird sie für immer aus Gottes Schöpfung verschwunden sein. Es wird einmal heißen: Die Sünde ist nicht mehr, noch der Tod noch Leid noch Geschrei noch Schmerz; es ist alles neu geworden.“

(*) = Anmerkung und Fazit:

Nach Pfr. Petry heiligt also bei Gott das Böse das Ziel, d.h.: Auch der böse Zweck heiligt demnach die Mittel, was jedoch nimmermehr richtig und der Wahrheit entsprechen kann, weil dadurch Gott auch die Unvollkommen-heit unterstellt würde, wäre es tatsächlich Gottes Wille, auch auf so krum-men Wegen sein Ziel zu erreichen.

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Auszüge aus Kundgaben von Bertha Dudde

Segen liegt nur auf dem Geistesgut,

welches mit der Wahrheit übereinstimmt

(BD Nr. 6404 vom 17.11.1955)

„Ihr Menschen wisset es nicht, welcher Unsegen auf Geistesgut liegt, das nicht der Wahrheit entspricht, ist es doch seine Waffe, die ihm großen Er-folg einträgt, und ihr Menschen alle steht unter seinem Einfluß, die ihr euch Meiner reinen Wahrheit widersetzet, die euch von oben zugeleitet wird durch Meine Boten, denn nur, was mit dieser Wahrheit überein-stimmt, kann für euch von Segen sein.“

„Dies sollten alle Menschen bedenken, auch die, die sich weise dünken, denn sie irren, solange nicht Ich Selbst sie belehren kann, weil sie sich nicht an Mich Selbst wenden.“

Die Menschen werden niemals diesen Fall zur Tiefe

begreifen können

(BD Nr. 7812 vom 31.1.1961)

„Die Menschen werden niemals diesen Fall zur Tiefe begreifen können, denn sie werden auch niemals die weisheitsvollen Pläne Gottes ergründen können, weil sie in ihrem noch unvollkommenen Zustand dazu nicht fähig sind, denn durch den Fall zur Tiefe ist dem Wesen die Erkenntnis ver-lorengegangen; das Licht, das Wissen um alle Zusammenhänge. Und in die-sem Zustand der Lichtlosigkeit befindet ihr Menschen euch auch noch, wenngleich ihr schon erleuchtet werden könnet durch das Wirken des Gei-stes. Aber um alles fassen zu können, müsset ihr schon wieder in den Zu-stand der Vollkommenheit eingegangen sein.“

Erwiderung Gottes,

jedes Werkzeug des Einfließens von Irrtum zu verdächtigen

(BD Nr. 8050 vom 28.11.1961)

„Doch glaubet nicht, ein jedes Werkzeug des Einfließens von Irrtum ver-dächtigen zu können, denn jeder solche Verdacht beweiset Mir nur, daß ihr an Meiner Liebe, Weisheit und Macht zweifelt.“

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Gerade die letzte Aussage ist immer wieder für manche Lorberfreunde ein Argument, wenn diese erkannt haben und auch zugeben, daß das Lorber-werk - auch Irrtum - enthält, daß das dann aber auch für alle anderen Neu-offenbarungen gilt, weil es auf unserer Erde dann auch keine reine Wahr-heit geben kann, wenn selbst der größte Prophet auch Irrtum enthält. Bei solch einer Argumentation sind sich Betreffende scheinbar nicht bewußt, daß sie damit in die Falle des Gegners gegangen sind, wenn diese nun auf diese Weise das Lorberwerk in Schutz nehmen und nun versuchen, auch das Offenbarungswerk von Bertha Dudde bzw. alle anderen Offenbarungen zu relativieren, wodurch letztlich niemand mehr sagen kann, was richtig und was falsch ist, denn die Erwartung ist vielleicht insgeheim: „Dann herrscht endlich Ruhe und Frieden.“ Bei einer derartigen Einstellung wurde dann aber eigentlich nichts verstanden, was Je-sus einst und uns auch heute sagen will (Matthäus 10, 34), wenn hier bedacht wird, daß das auch ein Hauptgrund für den einstigen Geisterfall war, weil durch die Relativierung der Wahrheit kein Irrtum mehr zu berichtigen ist, denn das was falsch ist, ist teilweise wiederum auch richtig. Doch wenn hier bedacht wird, daß die Wahrheit auch Licht, das Licht auch Kraft und die Kraft allein das Leben ist, dann wird dadurch auch leicht vorstellbar, daß sich mit solch einer Argumentation der Mensch, die Seele, selbst den Ast absägt, auf dem er (noch) sitzt und sich im Sinne des Wortes damit das Lebenslicht ausbläst, wenn hier auch bedacht wird, daß es hier auch um die Glaubwürdigkeit Jesu geht, der von sich selbst sagt: „Ich bin die Wahr-heit! (Johannes 14, 6) - der Weg und das ewige Leben.“ Die Relativierung der Wahrheit ist insofern gerade in der heutigen Zeit eine vorzügliche Waffe, bei der auch die Vertreter der Wahrheit passen müssen, weil bei einer derartigen Argumentation auch die besten und über-zeugendsten Argumente nicht mehr zählen und folglich auch keine Wir-kung mehr zeigen, denn alles ist richtig oder auch falsch, je nach dem wie man es sieht. Und da es 6 Milliarden Erdenmenschen gibt, so gibt es dann auch 6 Milliarden Wahrheiten, denn wer will sich bei einer derartigern Einstellung nun erdreisten, es besser zu wissen als der andere, wo doch keiner weiß, was richtig und was falsch ist? (Info-Blatt Nr. 41) Genau das wird bereits in unseren Medien so gepredigt, wenn es z.B. über Religionsfra-gen geht, denn da alle Religionen in der Welt gleich sind, so kann jener, der hier Unter-schiede in der Rückkehr zu Gott gelten macht, sehr schnell unter die Kategorie der Reli-gions-Diskriminierung fallen, und Jesus ist danach, was er einst gesagt hat, ein Rassist und Populist. Es wird also dabei nicht mehr bedacht, daß es bei derartigen Ansichten nicht nur um das Offenbarungswerk von Bertha Dudde geht, sondern es geht dabei auch um die Glaubwürdigkeit Jesu Christi in der Frage über den Ursprung des Bösen und Folgen des Irrtums.

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Tiefe Erkenntnis über den Schöpfungs- und Heilsplan

erst im Stadium hoher Seelenreife

(BD Nr. 8536 vom 21.2.1963)

„Die tiefste Erkenntnis über Meinen Schöpfungs- und Heilsplan aber werdet ihr erst besitzen im Stadium hoher Seelenreife. Dann ist euch alles verständlich, auch das, was euch jetzt noch zu Zweifeln Anlaß gibt. Von Mir kann nur reinste Wahrheit ausgehen, und daß Ich Selbst in euch wirke durch Meinen Geist wird anerkannt werden müssen, weil Ich Selbst auf diesen Vorgang hingewiesen habe, als Ich über die Erde wandelte, (Johannes 14 - 16) und Mich Selbst könnet ihr nicht als einen Lügner hinstellen, weil Ich die Wahrheit Selbst bin.

Über Schöpfungsvorgänge könnet ihr erst dann eingehend unterwiesen werden, wenn ihr selbst die Vollendung erreicht habt, und wird euch zuvor schon ein Wissen nahe-gebracht, so werdet ihr immer wieder fragen, und das will Ich erreichen, weil Ich stets mehr euch vermitteln kann, je mehr ihr euch gedanklich beschäftigt mit Fragen, die immer nur Ich Selbst euch beantworten kann.“

Immer wollet ihr Mir das Böse zur Last legen

(BD Nr. 8863 vom 2.10.1964)

„Immer wollet ihr Mir als dem vollkommensten Wesen, das Böse zur Last legen, das niemals in Mir Raum gefunden hätte. Daß aber Mein Gegner selbst der Ausgang des Bösen war, daß er seine Denkfähigkeit in sich selbst zum Bösen verkehrte, weil er sich entfernte aus Meinem Liebestromkreis und dieser als ein Heraustreten aus Meiner Ord-nung von Ewigkeit war, das machet ihr euch nicht klar.“

Kein Irrtum bleibt ohne Folgen

(BD Nr. 8882 vom 14.11.1964)

„Wenn es aber um solche Fragen geht, wo ihr Menschen in die Irre geführt werdet, dann muß Ich Mich einschalten und wieder Menschen erwählen, die Mir in Treue und Gewissenhaftigkeit dienen. Ich muß ihnen also Mein Wesen so darstellen, wie es ist, daß sie Mich auch lieben können aus gan-zem Herzen und mit ganzer Seele. Dann muß Ich auch Irrtümer richtig-stellen, die eine Gefahr bedeuten, denn kein Irrtum bleibt ohne Folgen. Und wer sich in einen Irrtum verstrickt, der wird sich schwerlich zurecht-finden können. Er wird nicht wissen, was er glauben soll und schließlich allen Glauben verlieren. Ich aber habe euch die Verheißung gegeben, daß Ich euch einführen will in alle Wahrheit, und so auch wird euch Aufklärung werden, so ihr ernstlich darum bittet und den Weg nehmet zu Mir, der Ich allein euch die Wahrheit schenken kann, die euch mit Mir verbindet in alle Ewigkeit.“

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Ihr Menschen müsset klar denken

(BD Nr. 8883 vom 18.11.1964)

„Ihr Menschen müsset klar denken. Ihr sprechet etwas aus, was sich nicht mit dem Bild deckt, das Ich von Ewigkeit her bin und bleiben werde: ein höchst vollkommenes Wesen, das in aller Vollkommenheit schaffen und erschaffen konnte, das keine Mängel an Sich hat, dessen Liebe kein Ende nimmt und auch dem Gefallenen gelten wird bis in alle Ewigkeit.“

Der Irrtum ist das Mittel des Gegners,

euch herabzuziehen in die Finsternis

(BD Nr. 8883 vom 18.11.1964)

„Der Irrtum ist das Mittel des Gegners, euch herabzuziehen in die Finster-nis. Ich aber will, daß die reine Wahrheit sich durchsetze und beauftrage immer nur Meine Boten, für diese erkannte Wahrheit einzutreten, um also jeglichen Irrtum auszumerzen, denn nur die Wahrheit führt zur Vollendung. Und die Wahrheit ist und bleibt, daß ihr alle aus Meiner Liebe hervorgegangen seid und daher auch in aller Vollkommenheit, daß ihr selbst aber aus der Ordnung herausgetreten seid und somit sündig wur-det.“

Widerlegung einer Irrlehre

(BD Nr. 8887 vom 25.11.1964)

„Daß ihr alles Gegensätzliche auch in Mir verankert sehen wollet, ist nur ein Beweis, daß euch Mein Urwesen fremd ist.“ - „Und darum also wider-lege ich diese Lehre als eine Irrlehre, die euch stets hindern wird, Mich in Meinem Urwesen recht zu erkennen und ihr Mir die Liebe verweigert, die Ich von euch begehre.“

Gottes Schöpfungsplan ist kein Pfuschwerk

(BD Nr. 8913 vom 16. und 17.1.1965)

„Ihr könnet Mich nicht Selbst als Ausgang des Bösen annehmen, ansonsten ihr den ganzen Schöpfungsplan als ein Pfuschwerk ansehen müßtet, der aber ein Werk höchster Vollkommenheit gewesen ist. Niemals kann etwas in Mir seinen Ursprung haben, was Ich als Sünde wider Mich bezeichne.“

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S c h l u ß b e t r a c h t u n g Ich hoffe, daß ich mit diesem Informationsblatt etlichen Lesern mehr Klarheit als bisher schenken und noch etwaige Zweifel über den Ursprung des Bösen ausräumen konnte, denn die unterschiedlichen Auffassungen der Neuoffenbarungsfreunde sowie der Bibel- und Kir-chenchristen beweisen, daß es bei strittigen und schwierige Fragen nicht allein mit dem Besitz und Kenntnis der Bibel und Neuoffenbarungen getan ist.

Neuoffenbarungsfreunde sollten erkannt haben, daß es bei der Frage um den Ursprung des Bösen nicht nur allein um die Propheten Jakob Lorber und Bertha Dudde und ihre Offenbarungswerke geht, sondern es geht auch um die Glaubwürdigkeit der Wahrheit und damit um die Glaubwürdigkeit Gottes (Jesu Christi). Also betrüge sich auch niemand selbst, wenn er glaubt, wahrheitsliebend zu sein, doch im Grunde genommen die Loyalität zum Propheten und sein Werk ihm mehr bedeuten als die Wahrheit. Wenn folglich Jakob Lorber zu dieser Frage berichtigt wurde durch Bertha Dudde, dann soll-ten wir kleinen Menschen uns nicht anmaßen, nun Gottes Willen herabzusetzen, nur weil da manches vielleicht nicht verstanden wird, oder aufgrund der eignen Vorstellungen so nicht angenommen werden kann. Gerade Neuoffenbarungsfreunde sollten durch die Kenntnis vom Geisterfall erkennen, daß dieser durch U n g e h o r s a m entstanden ist, indem viele Geister sich klüger wähnten als Gott und ihre eigenen Vorstellungen und die ihrer Führer höher bewerteten als das Wort Gottes, welches sie tönend in sich vernahmen, wann immer sie es vernehmen wollten. Und wenn sich nun Neuoffenbarungsfreunde auf die Neuoffenbarungen berufen können, dann soll-ten diese, wenn persönliche Meinungen aufgestellt werden, die nicht mit den Neuoffenbarun-gen übereinstimmen, hier auch Aussagen bedenken, wie z.B. in der Kundgabe Nr. 7812:

„Die Menschen werden niemals diesen Fall zur Tiefe begreifen können, denn sie werden auch niemals die weisheitsvollen Pläne Gottes ergründen können, weil sie in ihrem noch unvollkommenen Zustand dazu nicht fähig sind, denn durch den Fall zur Tiefe ist dem Wesen die Erkenntnis verlorengegangen; das Licht, das Wissen um alle Zusammen-hänge. Und in diesem Zustand der Lichtlosigkeit befindet ihr Menschen euch auch noch, wenngleich ihr schon erleuchtet werden könnet durch das Wirken des Geistes. Aber um alles fassen zu können, müsset ihr schon wieder in den Zustand der Vollkommenheit eingegangen sein.“ Nr. 7937:

„Mein Heilsplan ist so gewaltig, daß er nur im kleinsten Maße vor euch Menschen enthüllt werden kann, denn er umfasset Ewigkeiten.“ Dieses Manko der Menschen sollten gerade diejenigen Neuoffenbarungsfreunde beherzigen, die Freunde der Wahrheit sein möchten.

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Welchen Ausgang hatte das Böse?

(BD Nr. 8883 vom 18.u.20.11.1964)

Was euch auch bedrücken möge, kommet mit allen euren Sorgen zu Mir, denn Ich allein kann euch helfen, und Ich werde euch auch helfen, sowie ihr euch Mir anvertraut. Doch Ich ver-lange von euch einen festen Glauben an die Wahrheit dessen, was ihr durch Meinen Geist vernehmet, denn erst die Stärke eures Glaubens befähigt euch, Mir rückhaltlos zu vertrauen, daß Ich euch nichts anderes als die reine Wahrheit darbieten kann.

Doch wenn ihr die Wahrheit erkannt habt, dann ist es auch eure Pflicht, sie zu verbreiten, denn nichts ist gefährlicher, als einen Irrtum zu dulden, der unweigerlich einen größeren Irrtum nach sich zieht, denn Irrtum ist das Mittel des Gegners, euch herabzuziehen in die Finsternis.

Ich aber will, daß die reine Wahrheit sich durchsetze, und beauftrage immer nur Meine Boten, für diese erkannte Wahrheit einzutreten, um also jeglichen Irrtum auszumerzen, denn nur die Wahrheit führt zur Vollendung. Und die Wahrheit ist und bleibt, daß ihr alle aus Meiner Liebe hervorgegangen seid und daher auch in aller Vollkommenheit, daß ihr selbst aber aus der Ordnung herausgetreten seid und somit sündig wurdet.

Immer wieder sage Ich es euch, daß Mein Gegner, der einst als Mein Ebenbild herausgestellt war als höchster Lichtgeist, durch seinen Abfall von Mir die Sünde erst in die Welt gebracht hat, daß also Luzifer, der mit gleicher Schöpfermacht ausgestattet war als Mein Ebenbild, kraft dieser, die Sünde aus sich heraus geboren hat, daß sie zuvor in keinem Wesen war und daher es völlig irrig ist, daß Ich Selbst in Mir lauter Gegensätze hätte, denn dann wäre Ich nicht vollkommen und hätte auch niemals Vollkommenes erschaffen können. Genau wie Ich nur das Gute, das Göttliche in Mir hatte, genau wie die Liebe das erste Prinzip war, genau so hatte Luzifer nach seinem Sündenfall das Böse in sich. Alles verkehrte sich in seinem Wesen; er wurde urböse, war von seinem Haß getrieben. Sein Wesen war nur Lüge und völlig der Wahrheit abgewandt.

Aber nie und nimmer könnet ihr in Mir Lüge und Wahrheit, Finsternis und Licht, Haß und Liebe, also alles Gegensätzliche, annehmen, denn dies entspräche nicht einem vollkommenen Wesen, dessen Ursubstanz Liebe ist. Alle diese Eigenschaften haften wohl dem Menschen an, und es sind dies die Folgen des Zurückweisens Meiner Liebekraft. Wenn Ich ein Wesen vollkommen erschaffen habe, so bedeutet dies, daß es sich völlig in Mei-ner ewigen Ordnung bewegt, und es hätte diese Ordnung ewiglich nicht umzustoßen brau-chen. Aber es war eine zweite Macht am Werk, die im gleichen Maß ihre Macht negativ nütz-te und diese negative Kraft auch auf jene Wesen übertrug, die abgefallen sind, die also Meine Liebeanstrahlung zurückwiesen und sich dadurch zu jener Macht bekannten, die alle bösen Eigenschaften übertrug auf diese Wesen. Alles dieses war Folgeerscheinungen des Abfalles von Mir, die Luzifer zur Last gelegt werden müssen, denn in Mir ist wahrlich nichts Gegen-sätzliches vorhanden, ansonsten Ich kein Gott der Liebe genannt werden könnte, wo Haß schon in Mir verankert wäre, und Ich auch kein Gott der Wahrheit wäre, wenn sich Lüge gleichzeitig in Mir befände.

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Ihr Menschen müsset klar denken. Ihr sprechet etwas aus, was sich nicht mit dem Bild deckt, das Ich von Ewigkeit her bin und bleiben werde: ein höchst vollkommenes We-sen, das in aller Vollkommenheit schaffen und erschaffen konnte, das keine Mängel an Sich hat, dessen Liebe kein Ende nimmt und auch dem Gefallenen gelten wird bis in alle Ewigkeit. Daß Mein Gegner, der gleichfalls mächtig war, seine Macht so mißbrauchen würde, um also eine Welt zu schaffen, die im Widerspruch stand zu der Welt der reinen Geister, das konnte er wohl, weil sein freier Wille alle Eigenschaften anstrebte, die Meinem vollkommenen Wesen widersprachen, und er dann alle diese Eigenschaften auf das Heer der abgefallenen Geister übertrug. Wo also Ich Selbst pur Wahrheit bin, dort setzt er die Lüge entgegen. Wo Ich Liebe verschenke, dort gebar er den Haß. Wo Ich Licht gab, dort verbreitet er Finsternis. Er wandelt alle guten Eigenschaften, die im Göttlichen verankert waren, in böse, und sein Einfluß war desto stärker, je mehr die Wesen sich Meiner Liebeanstrahlung widersetzten. Aus ihm kam alles Schlechte, und die Menschen sind mehr oder weniger mit seinen Erb-übeln behaftet. Die ganze irdische Welt ist eine Welt des Widerstandes gegen Mich, den aber Meine endlose Liebe einmal brechen wird, denn das eine müsset ihr wissen, daß Luzifer einmal das seligste Wesen war, in aller Vollkommenheit erschaffen, und auch endlose Zeiten in dieser Seligkeit verblieben ist, daß er aber, als er die Liebekraft abwehrte, von sich aus das Böse geschaffen hat kraft seiner Macht und er nun zu Meinem Gegenpol geworden ist, und alle, die ihm folg-ten, nahmen die schlechten Eigenschaften an und leisteten Mir Widerstand, denn das Zurück-weisen Meiner Liebekraft hatte zur Folge, daß sie sich verhärteten, zur Schöpfung umgeformt wurden und in endlos langem Gang durch die Schöpfungen hindurchgehen müssen, um nun als Mensch anzukämpfen gegen alle ungöttlichen Eigenschaften, die durch Luzifer auf das gefallene Wesenhafte übertragen wurden. Und nun kommt es darauf an, ob sie die Liebeanstrahlung wieder freiwillig annehmen, denn Meine Liebe ist allmächtig, und sie wird es einmal erreichen, daß sich jedes Wesen öffnet und Meine Liebe begehren wird, dann aber auch zu den seligsten Wesen gehört, das nun auch das Ziel erreicht hat, Mein Kind geworden zu sein, und niemals mehr von Mir gehen wird, daß es sich mit Mir wieder zusammengeschlossen hat und wieder vollkommen ist, wie es war von Anbeginn.

A m e n

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„Ich will auch nicht,

daß ihr durch eine einzige Kundgabe Zweifel aufkommen lasset“

Begründung des Stillschweigens

(BD Nr. 8807 vom 31.5.1964)

Euch allen, die ihr Mir in Liebe zugetan seid, will Ich Mich offenbaren als ein höchst liebe-volles Wesen, dem es allein darum geht, auch eure Liebe zu gewinnen, um euch auf ewig glückselig zu machen. Ihr seid einstmalig aus Mir ausgestrahlte Liebekraft, die Ich nicht dem Gegner überlasse, wenngleich ihr selbst euch in dessen Hände (b)egeben hattet. Doch sowie ihr wieder eure Liebe Mir zuwendet, gehöret ihr auch Mir, und darum werde Ich alles tun, um eure Liebe zurückzugewinnen.

Ich werde also auch euch ansprechen und immer wieder dies tun, doch Ich will auch nicht, daß ihr selbst Meine Offenbarungen in Gefahr bringet, in-dem ihr, die ihr im Mittelpunkt eines großen Geschehens steht, die ihr Mein Wort hinausbringen sollet in die Welt, durch eine einzige Kundgabe Zweifel aufkommen lasset an deren Echtheit. Denn Ich weiß es wahrlich, was für euch zum Segen ist, und Ich bleibe da-her so lange stumm, wie diese Gefahr noch besteht, ohne euch aber einsam zu lassen, denn Ich bin euch näher als je, Ich lebe euer Leben mit, und Ich erkenne auch euer Verlangen nach Meinem Wort. Doch harret aus in Geduld, denn Ich weiß es, wozu alles gut ist und warum Ich solches zu-lasse, und Ich werde euch wahrlich nicht verlassen. Ich bin immer bei euch, und solange ihr mit Mir die Bindung aufrechterhaltet, werde Ich auch in euch wirken.

A m e n

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Berichtigung eines großen Irrtums

Bildung von zwei geistigen Richtungen

Anerkennung und Ablehnung - Wahrheitsverlangen

(BD Nr. 8861 vom 28.9.1964)

Alles, was euch bedrückt, sollet ihr Mir übergeben, und Ich werde euch Trost und innere Ruhe schenken, denn Mir ist kein Ding unmöglich. Es ist Mir auch nicht unmöglich, euch die rechte Erklärung zu geben, warum Ich es nicht verhindert habe, daß in so wichtigen Fragen Irrtümer unterlaufen sind, wie dieser vom „Fall der Geister“, der Mich und Meinen Erschaffungsakt in anderer Weise wiedergibt, als Ich dies euch erklärt habe. Es ist immer die Frage gestellt worden, wo das Böse seinen Ursprung hatte, ob Ich alle guten und schlechten Eigenschaften in Mir habe, und es ist mit dieser Frage allzu viel mensch-liches Denken verbunden gewesen, da die Menschen immer von sich aus auf Mich und Mein Wesen geschlossen haben, dabei aber nicht um Zuführung der reinen Wahrheit gebeten ha-ben, sondern sich selbst eine Erklärung gaben über Mein Wesen, und damit schon das Wirken Meines Gegners einsetzt. Und so habt ihr schon die ganze Erklärung dessen, was angeblich auch „Meine Offenbarung“ gewesen ist, (den Grund dessen, daß ein Irrtum in göttliche Offen-barungen Eingang fand). Sowie der Schutz vor irrigem Denken erbeten wird, kann es nicht geschehen, daß sich ein solcher Irrtum einschleicht, weil Ich keiner Lüge fähig bin, aber der Lügengeist eher dem menschlichen Denken entspricht, denn er hat sofort Zutritt zum Verstand des Menschen. Ich kann Mir nicht widersprechen. Und da Ich nun die Garantie dafür habe, daß diesen Aufzeichnungen immer die Bitte um Schutz vor Irrtum vorangegangen ist, da es nun auch die Zeit des Endes ist, wo Ich einen Lichtgeist zur Erde sandte, der in aller Wahrheit Mein Walten und Wirken den Menschen künden soll, so bleibt nun, nur die Ablehnung dieser Schriften als im Gegensatz zu der irrigen Darstellung stehend, oder die vollste An-erkennung. Ihr Menschen könnet nach eigenem Ermessen entscheiden, ob ihr Mich als höchst voll-kommen anerkennen wollet, oder mit Mängeln, also auch mit den schlechten Eigenschaften behaftet ihr euch Mich vorstellet. Es steht euch Menschen frei, was ihr anerkennen wollet, denn es ist nur in wenigen Fällen von einem Irrtum zu berichten, daher prüfet alles, und das Beste behaltet. (1)

Aber daß Irrtum unterlaufen ist, das steht fest, und es wird daher wieder ein großes Wahrheitsverlangen unter den Menschen vorherrschen müssen, um zu erkennen, was der Wahrheit entspricht. Und wieder ist es nur eine kleine Anzahl derer, die reinste Wahrheit begehren, die aber dann auch wissen werden, wo der menschliche Verstand mehr beteiligt war, so daß die innere Stimme übertönt wurde. Dazu kam dann noch die menschliche Ausführung, daß sich wieder Verstandesdenken ein-schaltete und die göttliche Offenbarung entwertete, was aber immer nur das Verlangen nach der Wahrheit voraussetzt, um als Irrtum erkannt werden zu können.

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Darum habe Ich Meine Prophezeiungen wahrgemacht, um in jedem Säku-lum immer wieder das zu bereinigen, was einer Aufklärung bedurfte. Da-rum werden sich auch nun wieder zwei Richtungen bilden, und wieder wird es sich handeln um Mitläufer, oder solche, denen es um die reine Wahrheit geht. Es geht immer nur darum, daß alles, was aus Meiner ewigen Ordnung heraustritt, nicht mehr Meinem Wesen entspricht, daß es alles in sich verkehrt in das Gegenteil, daß Ich Selbst aber Mich nur in der ewigen Ordnung bewegen kann, daher aber auch der Mensch, der seinen Verstand allein herrschen läßt, sich schon außerhalb Meines Gesetzes befindet und dem Ein-fluß gewährt, der gleichfalls außerhalb der ewigen Ordnung steht. Und darum wisset ihr nicht, wie hoch Ich eure Bitte bewerte, euch vor Irrtum zu schützen, denn diese Bitte gewährleistet euch wahrlich die höchsten geistigen Erfolge.

Und auch dieses Problem mußte einmal zur Sprache kommen, und darum ist nichts Zufall. Es ist alles vorbestimmt, um darüber Aufschluß geben zu können, der notwendig ist, weil jeglicher Irrtum eine Gefahr für den Gei-steszustand des Menschen ist. Doch wer im Wahrheitsverlangen steht, der nimmt auch Anstoß an dieser Lehre, er wird sie verwerfen als irrig, er wird prüfen und das Beste behal-ten. Doch Ich kann keinen Menschen zwangsweise bestimmen zu einer Bit-te, die er selbst von innen heraus zu Mir emporsenden muß: die Bitte um Schutz vor Irrtum. Wo aber dieses Verlangen nach der Wahrheit so im Herzen verankert ist, dort ist auch Garantie für die Wahrheit gegeben, und diese Wahrheit soll Verbreitung finden, weil die Zeit des Endes gekommen ist.

A m e n

Daß auch dieses Informationsblatt

allen Lesern mehr Klarheit über den Ursprung des Bösen schenken möge,

dazu verhelfe Gott.