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Bewertung des Erhaltungszu-

standes der Zierlichen Teller-

schnecke Anisus vorticulus

als Art des Anhang II der FFH-

Richtlinie in den Hamburger

Vorkommen

Kontrolljahr 2014

Jens Hartmann Juni 2015

Bewertung des Erhaltungszustandes der Zierlichen Teller-

schnecke Anisus vorticulus als Art des Anhang II der FFH-

Richtlinie in den Hamburger Vorkommen

Kontrolljahr2014

Jens Hartmann

Auftraggeber

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg

Naturschutzamt

Neuenfelder Str. 19

21109 Hamburg

Auftragnehmer

Jens Hartmann

Naturkundliche Kartierunc en Monitoring und Gutachten

Juni 2015

2 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

1. Einleitung

Die Zierliche Tellerschnecke {Anisus vorticulus) ist in erster Linie eine mittel- und osteu-

ropäische Art und in Deutschland selten. Sie wurde in Hamburg erst in den 1990er Jah-

ren an zwei Fundorten entdeckt und galt als absolute Seltenheit (Dembinski et al. 1997).

Insbesondere wegen ihrer Kleinheit und oft sehr niedrigen Abundanzen wurde die Art

sicher oft übersehen. Inzwischen ist durch intensive, recht flächendeckende Nachsu-

chen durch GlöerSc Diercking (2010) die Verbreitung in Hamburg und vor allem in den

Vier- und Marschlanden recht gut bekannt. Glöer & Diercking (2010) geben aktuell 67

Fundorte für Hamburg an. Auch in anderen Bundesländern konnten in den letzten Jah-

ren durch gezielte Suche viele Nachweise der Art erbracht werden. Nichtsdestotrotz

weist die Kenntnis der Verbreitung im Detail sicher noch Lücken auf. Auch die Habitat-

präferenzen und Ökologie der Art sind noch nicht in allen Details bekannt.

Als Anhang Il-Art der FFH-Richtlinie bedarf der Erhaltungszustand der Art einer regel-

mäßigen Kontrolle. Auch wird Anisus vorticulus in vielen Bundesländern in den Roten

Listen als „gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“ geführt. Hamburg obliegt auf-

grund der im Vergleich mit anderen Bundesländern zahlreichen Fundorte eine beson-

dere Sorgfaltspflicht für diese Art.

Nach der ersten Kontrolle 2011 an den wichtigsten Vorkommen der Art in Hamburg

(Hartmann 2012) erfolgte 2014 die zweite Kontrolle, deren Ergebnisse hiermit vorge-

legt werden.

2. Material und Methode

Die Probennahme erfolgte an zwei Terminen: 29.06. + 27.07. + 28.07.2014 und 24.10.

+ 25.10. +26.10.2014.

Die Proben wurden mittels eines Keschers (20 x 30 cm, Maschenweite 1 mm) mit Te-

leskopstiel (ausziehbar bis 3,9 m) vom Ufer aus genommen. Dabei wurde sowohl das

Benthos als auch das Phytal beprobt. Die beprobte Fläche entsprach etwa 1,0 m^. In

wenigen Fällen konnte der eigentliche Gewässergrund aufgrund von dichter Vegetation

nicht erreicht und beprobt werden.

Die Phytal-Proben wurden anschließend getrocknet, gesiebt und die Mollusken in den

verschiedenen Größenfraktionen ausgelesen. Die Benthos-Proben wurden nass ge-

siebt, getrocknet und die Mollusken in den verschiedenen Größenfraktionen ausgele-

sen.

Im Folgenden wird einer konservativen Systematik gefolgt. Einige von Glöer & Dierc-

king (2010) verwendete Arten werden hier nicht ausgegliedert, da diese nicht allgemein

anerkannt sind: Valvata ambigua, Lymnaea fragllls, Radixlagotls, Physa adversa.

Auf die anatomische Absicherung der Determination kritischer Gattungen (v.a. Stagni-

cola, Radix) wurde verzichtet.

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 3

Fundorte und Ergebnisse

Insgesamt wurden an 25 Orten Proben in 11 Gebieten genommen. Dabei wurden be-

sonders die bekannten Hauptvorkommen berücksichtigt. Ein Probegebiet mit drei Pro-

bestellen wurde aus einer anderen Untersuchung mit einbezogen (Bergedorf, Brandt

etal. 2015).

Einige Probestellen aus der vorhergehenden Untersuchung 2010-2011 (Hartmann

2012) wurden aktuell nicht beprobt. Dies sind vor allem Probestellen, an denen 2010-

2011 Anisus vorticulus nicht festgestellt wurde und an denen aufgrund der Habitatquali-

tät auch weiterhin nicht mit einem Vorkommen der Art zu rechnen ist (Probestellen 4, 5

und 7). Zwei weitere Probestellen wurden nicht beprobt, da aufgrund von sehr dichter

Vegetation die Probennahme nicht sinnvoll durchgeführt werden konnte (Probestellen 3

und 17).

Im Folgenden werden die Gewässer geordnet nach den Naturschutzgebieten stichwort-

artig beschrieben. Tabelle 1 zeigt die Anzahl der festgestellten Anisus vorticulus (s.u.),

Tabelle 2 zeigt alle festgestellten Molluskenarten an den Probestellen (S. 9) und Tabel-

le 3 die Gefährdungseinstufung der Mollusken nach den Roten Listen Hamburg und

Deutschland (S. 10).

Tab. 1: Tabellarische Übersicht der Funde von Anisus vorticulus.

Probestellen 29

cc V b CD W

o m CD W

30 10 11 12 13 31 14 15 32 33 16

a) ö N CD CO

LU 0)

18 19 20

o m CD CO

21

CO CD CO

22 26 27 28

m

34

m

35 36

Anzahl Anisus vorticulus 29.06./27.07./28.07.2014 256 142 13 148 65

■390 36 54 Anzahl Anisus vorticulus 24.10./25.10./26.10.2014 105 75 192 18 70

Anzahl Gastropoda maximal

Artenzahl Gastropoda gesamt

Artenzahl BIvalvIa gesamt

4 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

NSG „Moorgürtel“ (EU-VSchG)

Das NSG Moorgürtel wird von torfigen/anmoorigen Wiesen mit Grabensystem domi-

niert.

Dammgraben, Neugrabener Wiesen (Probestelle Nr. 1):

Kleiner Graben mit leichter Strömung, 2,25 m breit und 0,75 m tief, direktes Umfeld

Feldweg bzw. Mähwiese, 5 % Wasserlinse, 15 % Laichkraut, Wasserpest u.a., viele

Uferpflanzen, Wasser klar, viel Ocker, Grund schlammig (75 % organisch, aerob).

Koordinaten: 53°29'26,1" N, 09°5ri1,7" E

Dammgraben, S des Brunnens, Neugrabener Wiesen (Probestelle Nr. 2):

Kleiner Graben mit leichter Strömung, T-Kreuzung, 2,25 m breit und 0,75 m tief, di-

rektes Umfeld Feldweg bzw. Ruderalfläche, 75 % Wasserlinse, 10 % Laichkraut u.a.,

viele Uferpflanzen, Wasser klar, viel Ocker, Grund schlammig (75 % organisch, ae-

rob).

Koordinaten: 53°29'21,9" N, 09°5ri1,3" E

Dammgraben, kurz vor Einmündung in Moorwettern, Neugrabener Wiesen (Probestelle

Nr. 29):

Kleiner Graben mit leichter Strömung, 1,50 m breit und 0,5 m tief, direktes Umfeld

Mähwiesen, 5 % Wasserlinse, 20 % Laichkraut u.a., Wasser klar, Grund schlammig

(50 % organisch, aerob).

Koordinaten: 53°29'32,3" N, 09°51'10,3" E

Bach, kurz vor Zusammenfluss mit Dammgraben, Neugrabener Wiesen (Probestelle

Nr. 30):

Kleiner Graben mit leichter Strömung, 2,00 m breit und 0,75 m tief, direktes Umfeld

Feldweg und Hochstaudenflur, 5 % Wasserlinse, 15 % Laichkraut, Wasserpest u.a.,

viele Uferpflanzen, Wasser klar, Ocker, Grund schlammig (75 % organisch, aerob).

Koordinaten: 53°29'30,2" N, 09°51'07,0" E

NSG ..Die Reit“ (FFH-Gebiet. EU-VSchG)

Das NSG besteht v.a. aus einem Teichkomplex (ehemaliges Ton-Abbaugebiet) mit

Schilfzonen, Gräben und Bruchwaldbereichen.

Die Reit, Graben am Steg, N der Beringungsstation (Probestelle Nr. 6):

Mittelgroßer Graben mit schwacher Strömung, ca. 2,50 bis 6,75 m breit und 0,75 m

tief, direktes Umfeld v.a. Erlenbruch, Wasserlinse 50 %, Krebsschere 5 %, Sumpfkal-

la 20 %, Algen, Wasser etwas trüb, Grund schlammig (75 % organisch, leicht anae-

rob).

Koordinaten: 53°28'19,2" N, 10°06'55,3" E

NSG „Boberger Niederung“ fz.T. FFH-Gebiet)

Das NSG Boberger Niederung weist viele unterschiedliche Habitate auf (u.a. Binnen-

dünen, Bruchwälder), die Bille fließt randlich am NSG entlang.

Bille, ca. 320m oberhalb der Einmündung des Kanals zum Schöpfwerk "Bei der Mühle",

bereits außerhalb des NSG (Probestelle Nr. 8):

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 5

Kleiner Fluss mit mittlerer Strömung, ca. 10 m breit, Tiefe ca. 2-3 m, direktes Umfeld

Wanderweg bzw. Mäh-Wiese, schmaler Röhrichtstreifen, 2 Arten Hornkräuter,

Sumpfkalla und andere Wasserpflanzen, Wasser klar, Grund schlammig (75 % orga-

nisch, aerob).

Koordinaten: 53°30'16,3" N, 10°08'15,0" E

NSG „Kirchwerder Wiesen“ (FFH-Gebiet)

Die Landschaft des NSG „Kirchwerder Wiesen“ ist geprägt durch ein weitverzweigtes

Grabensystem zur Wasserregulierung.

Neuengammer Durchstich N Reitbrooker Sammelgraben (Probestelle Nr. 9):

Größerer, kanalartiger Graben mit schwacher Strömung, ca. 6,75 m breit und 1,50 m

tief, direktes Umfeld Kuhweide bzw. Mähwiese, mittlere Anzahl Wasserpflanzen (u.a.

Wasserlinse, Teich-, Seerose), Wasser klar, Grund schlammig (v.a. anorganisch, ae-

rob).

Koordinaten: 53°27'08,1" N, 10°10'42,0" E

Reitbrooker Sammelgraben, W des Kirchwerder Landwegs (Probestelle Nr. 10):

Mittelgroßer, kanalartiger Graben mit schwacher Strömung, ca. 3,25 m breit und 1,00

m tief (Wasserstand anthropogen schwankend), direktes Umfeld Mähwiese bzw.

nichtasphaltierte Straße, Wasserlinse 5 bis 80 % Deckung, sonst wenig Wasser-

pflanzen, Wasser klar, Grund etwas schlammig (50 % organisch, aerob), z.T. Bau-

schutt.

Koordinaten: 53°27'04,7" N, 10°10'48,r E

Graben N des Reitbrooker Sammelgrabens, Wdes Kirchwerder Landwegs (Probestelle

Nr. 11):

Mittelgroßer Graben ohne sichtbare Strömung, ca. 3,00 m breit und 1,00 m tief, di-

rektes Umfeld Mähwiese, Wasserlinse 80 % und viele andere Wasserpflanzen

(Laichkraut, wenig Krebsschere), Wasser fast klar, Grund schlammig (ca. 75 % or-

ganisch, aerob).

Koordinaten: 53°27'05,7" N, 10°10'50,4" E

Graben N des Reitbrooker Sammelgrabens, W des Kirchwerder Landwegs (Probestelle

Nr. 12):

mittelgroßer Graben ohne sichtbare Strömung, ca. 3,75 m breit und 0,75 m tief, di-

rektes Umfeld Mähwiese, Wasserlinse 20 %, Krebsschere 80 %, Laichkraut u.a.m.,

Wasser klar, Grund schlammig (75 % organisch, aerob).

Koordinaten: 53°27'03,6" N, 10°10'55,r E

Graben N des Fersenwegs (W des Seefelder Sammelgrabens), W des Kirchwerder

Landwegs (Probestelle Nr. 13):

Kleiner Graben ohne sichtbare Strömung, ca. 1,50 m breit und 0,50 m tief, direktes

Umfeld Mähwiese, Wasserlinse 100 %, auch andere Wasserpflanzen (Laichkraut,

Wasserlobelie, Teichrose, Krebsschere etc.), Wasser leicht „seifig“-bläulich, Grund

schlammig (ca. 75 % organisch, leicht anaerob).

Koordinaten: 53°26'08,1" N, 10°09'13,0" E

6 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

Graben N des Fersenwegs (W des Seefelder Sammelgrabens), W des Kirchwerder

Landwegs (Probestelle Nr. 31):

Kleiner Graben ohne sichtbare Strömung, ca. 1,50 m breit und 0,50 m tief, direktes

Umfeld Mähwiese, Wasserlinse 80 %, auch andere Wasserpflanzen (Laichkraut,

Wasserlobelie, Teichrose, Krebsschere etc.), Wasser leicht „seifig“-bläulich, Grund

schlammig (ca. 75 % organisch, leicht anaerob).

Koordinaten: 53°26'08,1" N, 10°09'11,2" E

Graben S des Fersenwegs (W des Seefelder Sammelgrabens), W des Kirchwerder

Landwegs (Probestelle Nr. 14):

Kleiner Graben ohne sichtbare Strömung, ca. 3,00 m breit und 0,50 m tief, direktes

Umfeld Straße bzw. Mähwiese, Wasserlinse und Kleiner Algenfarn 100%, Wasser-

pest, Laichkraut, Wasser leicht trüb, Grund schlammig (75 % organisch, aerob).

Koordinaten: 53°26'06,5" N, 10°09'10,8" E

Graben N des Nördlichen Kirchwerder Sammelgrabens, E des Kirchwerder Landwegs

(Probestelle Nr. 15):

Kleiner Graben ohne sichtbare Strömung, ca. 2,25 m breit und 0,50 m tief, direktes

Umfeld Viehweide (Pferde, Kühe), Wasserlinse 100 %, Laichkraut, Wasser klar,

Grund leicht schlammig (75 % organisch, aerob).

Koordinaten: 53°25'50,5" N, 10°09'47,7" E

Graben S des Nördlichen Kirchwerder Sammelgrabens, E des Kirchwerder Landwegs

(Probestelle Nr. 16):

Mittelgroßer kanalartiger Graben mit leichter Strömung, ca. 3,50 m breit und 0,75 m

tief, direktes Umfeld Mähwiese, Wasserlinse < 5 %, wenig Laichkraut, kaum sonstige

Wasserpflanzen, Wasser leicht „seifig“-türkis, Grund schlammig (75 % organisch,

mittelstark anaerob).

Koordinaten: 53°25'38,7" N, 10°09'26,0" E

Graben N des Nördlichen Kirchwerder Sammelgrabens, E des Kirchwerder Landwegs

(Probestelle Nr. 32):

Kleiner Graben ohne sichtbare Strömung, ca. 2,25 m breit und 0,50 m tief, direktes

Umfeld Viehweide (Pferde, Kühe), Wasserlinse 50 %, Laichkraut, Wasser leicht „sei-

fig“-türkis, Grund leicht schlammig (75 % organisch, aerob).

Koordinaten: 53°25'49,4" N, 10°09'50,8" E

Graben N des Nördlichen Kirchwerder Sammelgrabens, E des Kirchwerder Landwegs

(Probestelle Nr. 33):

Graben ohne sichtbare Strömung, ca. 3,00 m breit und 0,75 m tief, direktes Umfeld

Kuhweide, Wasserlinse 5 %, Laichkraut, Dreizack, Froschlöffel, Wasser klar, Grund

leicht schlammig (75 % organisch, leicht anaerob).

Koordinaten: 53°25'93,3" N, 10°10'20,1" E

NSG ..Zollenspieker“ (FFH-Gebiet)

Der binnendeichs gelegene Teil des NSG Zollenspieker besteht aus mehreren Bracks

mit unterschiedlichem Verlandungsstadium.

Carlsbrack, SW-Seite (Probestelle Nr. 18):

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 7

Kleiner Teich, ca. 90 m Durchmesser, bis etwa 5 m tief, Ufer an Südseite steinig fest

(Deichfuß), direktes Umfeld Elbdeich und Weidengebüsch, viele Seerosen, sonst

wenig schwimmende Wasserpflanzen, schmaler Röhrichtstreifen, Wasser klar, natür-

licher Grund nicht erreicht.

Koordinaten: 53°24'11,4" N, 10°11'59,4" E

NSG ..Kiebitzbrack“ (FFH-Gebiet)

Das NSG Kiebitzbrack besteht aus einem zusammenhängenden System mehrerer

Bracks mit Röhrichtgebieten.

Kiebitzbrack, östliches Brack („Deichbrack"), E-Seite (Probestelle Nr. 19):

Größerer Teich, ca. 100 m Durchmesser, bis 8 m tief, direktes Umfeld Elbdeich und

Weidenbäume, Teich-/Seerosen, Nabelkraut, Algen, Schilf, Wasser fast klar, Grund

organisch (unzersetzte Pflanzenteile, Äste etc., aerob).

Koordinaten: 53°24'13,6" N, 10°14'34,3" E

Kiebitzbrack, westliches Brack (eigentliches „Kiebitzbrack"), W-Seite (Probestelle Nr.

20):

Größerer Teich, ca. 200 m Durchmesser, bis 8 m tief, direktes Umfeld Eichen,

schmaler Schilfstreifen, wenig Wasserpflanzen, Wasser fast klar, Grund organisch

(viel unzersetzte Pflanzenteile, Äste, Eicheln, etc., leicht anaerob).

Koordinaten: 53°24'24,7" N, 10°14'11,r E

NSG „Borghorster Elblandschaft“ (FFH-Gebiet)

Das NSG Borghorster Elblandschaft besteht aus vordeichs gelegenen Marschwiesen

mit Teichen und dem binnendeichs gelegenen Borghorster Brack.

Nördlicher Teich vordeichs bei Ältengamme (Probestelle Nr. 21):

Größerer Teich vordeichs, ca. 475 x 75 m, ca. 3-5 m tief, direktes Umfeld Elbdeich

und Gebüsch, schmaler Schilfstreifen, sonst kaum Wasserpflanzen, Wasser fast klar,

Grund feinsandig mit dünner organischer Detritusauflage, aerob.

Koordinaten: 53°26'09,2" N, 10°18'13,r E

NSG ..Stellmoorer Tunneltal“ (FFH-Gebiet)

Das NSG Stellmoorer Tunneltal weist unterschiedliche Habitate auf und wird von zwei

Bächen durchflossen.

Stellmoorer Quellfluss, südlich Straßenverrohrung Dassauweg (Probestelle Nr. 26):

Kleiner Bach, ca. 2,00 m breit, ca 0,50 bis 0,75 m tief, direktes Umfeld Pferdeweide,

am Ufer viele Hochstauden, Grund leicht schlammig, keine flottierende Vegetation,

wenig Wasserpflanzen, Grund leicht schlammig (50 % organisch, leicht anaerob).

Koordinaten: 53°37'21,0" N, 10°10'24,0" E

Angelegter Graben am Damm der Straßenbrücke des Dassauweg über die Bahn (Pro-

bestelle Nr. 27):

8 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

Kleiner Graben ohne sichtbare Strömung, ca. 2,00 m breit und 0,75 m tief, direktes

Umfeld Straßenböschung und Ruderalfläche, Wasserlinse 10 %, Laichkraut, Wasser

klar, Grund leicht schlammig (75 % organisch, leicht anaerob).

Koordinaten: 53°37'22,5" N, 10°10'28,3" E

Angelegter Teich N des Dassauweg (Probestelle Nr. 28):

Kleiner Teich, ca. 30 m Durchmesser, vermutlich ca. 2,50 m tief, direktes Umfeld

Straße und Erlenbruchwald, keine flottierende Vegetation, Wasser klar, Grund

schlammig (75 % organisch, leicht anaerob).

Koordinaten: 53°37'22,2" N, 10°10'27,0" E

Neuenqamme, Ortsteil Kälbersteert

Nicht in NSG befindliches Marschgrabensystem in Wiesen- und Weidengebiet.

Kälbersteert, Graben N des Neuengammer Hinterdeichs (Probestelle Nr. 22):

Mittelgroßer kanalartiger Graben ohne sichtbare Strömung an T-Kreuzung, ca. 3,50

m breit und 1,00 m tief, direktes Umfeld Mähwiesen bzw. Straßendamm, Wasserlin-

se 100 %, sonst kaum Wasserpflanzen, Wasser klar, Grund schlammig (75 % orga-

nisch, leicht anaerob).

Koordinaten: 53°26'25,6" N, 10°11'55,9" E

Berqedorf

Untersuchungsergebnisse aus dem Jahre 2013 aus einer faunistischen Untersuchung

von Brandt et al. (2015) zum B-Plangebiet Bergedorf 99.

Grabensystem südlich von Bergedorf (Probestellen Nr. 34, 35, 36):

System von Entwässerungsgräben mit keiner oder geringer Strömung.

An 3 von 3 Probestellen wurde Anisus vorticulus gefunden, die Anzahl variierte dabei

von 4 bis 390 Individuen.

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 9

Tab. 2: Artenspektren und maximale Anzahl der Arten je Probestelle pro m^ (Teil Gas-

tropoda: fett = Anteil an Gesamtanzahl Gastropoden je Probestelle > 10 %).

CD W

29

er

b O CO

LU

O CÜ o CO

O CO

30 10 11 12 13 31 14 15 32 33 16

o N (3 CO

18 19 20

o CÜ (3 CO

21 22

CO (3

26 27 28

'S Q t o T3 (D CT CÜ

34 35

l//V/parus coofeefus

<L> 'S Q t o ■a V O] V m

36

Bithynia tentaculata Bithynia leachii Potamopyrcius antipodarum Marstoniopsis schoitzi Valvata cristata Valvata macrostoma Va/vata piscinalis Acroioxus iacustris Galba truncatula Stagnicola palustris Stagnicoia corvus Radix auricularia Radix balthica Radix labiata Lymnaea stagnaiis Rhysa fbntinalis Physella acuta Planorbarius corneus Ferrissia v\iautieri Planorbis planorbis Planorbis carinatus Anisus vortex Anisus vorticulus Bathyomphalus contortus Gyraulus albus Gyraulus riparius Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

Summe Gastropoda 1 41 4

Artenzahl Gastropoda

Anodonta cygnea Sphaerium corneum Sphaerium ovale Sphaerium nucleus Musculium iacustre Pisidium amnicum Pisidium casertanum Pisidium hensiowanum Pisidium miiium Pisidium nitidum Pisidium obtusale Pisidium pseudosphaerium Pisidium pulchelium Pisidium subtruncatum Pisidium supinum Dreissena polymorpha

Artenzahl BIvalvIa

10 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

Tab. 3: Einstufung des Artenspektrums in die Roten Listen Hamburg und Deutschland

(Gefährdungskategorien: 1 = „Vom Aussterben bedroht“, 2 = „Stark gefährdet“, 3 = „Ge-

fährdet“, V = „Vorwarnliste“, G = „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“, D = „Daten un-

zureichend“, n.B. = „nicht bewertet, Neozoen“).

^ a: E

LU _l :g (T d

T3

-c 2 § 0^0 (/) I- lij

o gg Q zg _l 3 (T

ü 'a:

>i oö y CO — ^ „ (Ni O) CS) C 0) (0 :e

<C a:

Viviparus contectus Bithynia tentaculata Bithynia leachii Potamopyrqus antipodarum n.b. Marstoniopsis scholtzi Valvata cristata Valvata macrostoma Valvata piscinalis piscinalis Acroloxus lacustris Galba truncatula Stapnicola palustris Stagnicoia corvus Radix auricularia Radix baithica Radix labiata Lymnaea stagnalis Rhysa fontinalis Physeila acuta n.b. Planorbarius corneus Ferrissia wautieri n.b. Planorbis planorbis Planorbis carinatus Anisus vortex Anisus vorticulus Bathyomphalus contortus Gyrauius albus Gyraulus riparius Gyrauius crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida Anodonta anatina Sphaerium corneum Sphaerium ovale Sphaerium nucleus Musculium lacustre Pisidium amnicum Pisidium casertanum Pisidium henslowanum Pisidium milium Pisidium nitidum Pisidium obtusale Pisidium pseudosphaerium Pisidium pulchellum Pisidium subtruncatum Pisidium supinum Dreissena polymorpha n.b.

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 11

Tab. 4: Bewertungschema für Anisus vorticulus (verändert nach Zettler & Wachlin

2010 und Groh & Richling 2011).

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 ln d./m" 10-50 Ind./m" < 10 Ind./m

Ausdehnung der Besied- lung in geeignetem Habitat

nahezu überall In größeren Tellen nur In einem kleinen Teilbe- reich

Populationsgröße > 1 Mio Ind. einige 1.000 Ind. Elnzelnachwelse

Habitatqualität (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestaut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andauernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, ollgo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation

80-100% 10-80 % < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich strukturiert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struktu- riert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschattet

Uferstrukturen natürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualitat lehmige oder erdige Sedimen- te mit geringer Organlkauflage,

aerob

lehmige oder erdige Sedimen- te mit mäßiger Organlkauflage (tote Algen und Blätter), jedoch

aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Stagnicola palustris/cotvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatiis Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis compianatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdomlnan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdomlnanten Arten gehören zu dieser Liste

mit weniger als 6 der genann- ten Arten, abundanzdomlnante Arten müssen nicht zu dieser

Liste gehören

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbar, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentliche geringe Uferbeeinträchtigung (z.B. durch Vieh, Entkrautun-

gen)

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mahd, Entkrau-

tung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

12 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

Da in der vorliegenden Untersuchung die einzelnen Gewässer nicht flächendeckend

beprobt wurden, können die Punkte „Ausdehnung der Besiedlung in geeignetem Habi-

tat“ und „Populationsgröße“ hier nicht bewertet werden. Für umfangreichere Beprobun-

gen sind diese Bewertungspunkte jedoch sinnvoll.

Einige Bewertungspunkte werden in den hiervorgelegten Bewertungen nicht als abwer-

tend berücksichtigt, da der derzeitige Forschungsstand keine gesicherten Aussagen

über die tatsächlichen Auswirkungen auf die Bestände von Anisus vorticulus zulässt.

Dies betrifft insbesondere die Entkrautungen/Grabenräumungen und die Ausprägung

der Uferstrukturen.

Um auch die Bewertung von Probestellen vergleichbar zu ermöglichen, bei denen der

Grund nicht beprobt wurde, wurden beim Punkt „Vergesellschaftung mit“ keine Mu-

scheln (insbesondere PIsIdlen) aufgenommen.

Vorkommen in offensichtlich unmittelbar zusammenhängenden Gewässern werden im

Folgenden gemeinsam bewertet, dabei werden die einzelnen Siedlungsdichten von

Anisus vorticulus für e\r\e durchschnittliche Siedlungsdichte gemittelt.

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 13

Bewertungsschemata für die einzelnen Populationen bzw. Gewässersysteme

NSG Moorqürtel (Probestellen 1,2, 29 und 30)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 ln d./m" 10-50 Ind./m"

<10 Ind./m"

1 Ind. nachgewiesen

Habitatqualität (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestäut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andäuernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, oligo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation 80-100%

10-80 %

60 % beobachtet < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich struktu- riert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struktu- riert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschattet

Uferstrukturen natürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedimen- te mit geringer Organikauflage,

aerob

lehmige oder erdige Sedi- mente mit mäßiger Organi- kauflage (tote Algen und

Blätter), jedoch aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Stagnicola palustris/cotvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatiis Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatiis Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 3 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste

13 Arten, aber A. vorticulus nicht abundanzdominant (Abwertung), außerdem

auch Bathyomphalus con- tortus abundanzdominant

(Abwertung)

mit weniger als 6 der genann- ten Arten, abundanzdominante Arten müssen nicht zu dieser

Liste gehören

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbar, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentliche geringe Uferbeeinträchtigung (z.B. durch Vieh, Entkrautun-

gen)

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mahd, Ent- krautung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots-

verkehr und Tourismus an Seen/Flüssen

14 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

NSG Die Reit (Probestelle 6)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 Ind./m" 10-50 Ind./m"

<10lnd./m^

0 Ind. nachgewiesen

Habitatqualität (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Känäle mit geringer Strömung oder rückgestäut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andäuernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, oligo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation 80-100%

10-80 %

40 % beobachtet < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich strukturiert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struk- turiert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschättet

Uferstrukturen nätürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedimen- te mit geringer Organikauflage,

aerob

lehmige oder erdige Sedimen- te mit mäßiger Organikauflage (tote Algen und Blätter), jedoch

aerob

Sediment mit einer dicken Auflage von organischem Material (z.B. Falllaub, Al- gen), teilweise anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Stagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatus Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominanten Arten gehören zu dieser Liste

mit weniger als 6 der ge- nannten Arten, abundanz- dominante Arten müssen

nicht zu dieser Liste gehö- ren

2 Arten

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentli- che geringe Uferbeeinträch- tigung (z.B. durch Vieh, Ent-

krautungen)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbär, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mähd, Entkrau-

tung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeinträg (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 15

NSG Boberger Niederung (Probestelle 8)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 ln d./m" 10-50 Ind./m"

<10lnd./m^

0 Ind. nachgewiesen

Habitatqualität (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestäut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andäuernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, ollgo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation 80-100%

10-80 %

10 % beobachtet < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich struktu- riert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struktu- riert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig beiichtet Habitat ständig beschattet

Uferstrukturen natürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedimen- te mit geringer Organikauflage,

aerob

lehmige oder erdige Sedi- mente mit mäßiger Organi- kaufiage (tote Aigen und

Blätter), jedoch aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Siagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatiis Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 3 der genannten Ar- ten, aiie abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste

11 Arten, aber A. vorticulus nicht abundanzdominant

(Abwertung), v.a. andere Ar- ten abundanzdominant (Ab-

wertung)

mit weniger als 6 der genann- ten Arten, abundanzdominante Arten müssen nicht zu dieser

Liste gehören

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentli- che geringe Uferbeeinträch- tigung (z.B. durch Vieh, Ent-

krautungen)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbär, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mähd, Entkrau-

tung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Bootsverkehr und Touris-

mus an Seen/Flüssen

16 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

NSG Klrchwerder Wiesen Nord (Probestellen 9, 10, 11 und 12)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 Ind./m^

durchschnittlich 136 Ind. (0-256 ind.) nachgewiesen

10-50 Ind./m" < 10 Ind./m

Habitatqualität (hervorragend) B

(gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestaut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andauernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, oligo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation 80-100%

10-80 %

70 % beobachtet < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich struktu- riert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struktu- riert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschättet

Uferstrukturen natürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedi- mente mit geringer Organi-

kauflage, aerob

lehmige oder erdige Sedimen- te mit mäßiger Organikauflage (tote Algen und Blätter), jedoch

aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Stagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatus Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdomi- nanten Arten gehören zu

dieser Liste einschließlich A. vorticulus

12 Arten

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominanten Arten gehören zu dieser Liste

mit weniger als 6 der genann- ten Arten, abundanzdominante Arten müssen nicht zu dieser

Liste gehören

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Fiachennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbär, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentliche geringe Uferbeeinträchtigung (z.B. durch Vieh, Entkrautun-

gen)

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mahd, Ent- krautung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 17

NSG Kirchwerder Wiesen Südwest (Probestellen 13,14 und 31)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 Ind./m^

durchschnittlich 71 Ind. (3-192 ind.) nachgewiesen

10-50 Ind./m" < 10 Ind./m

Habitatqualität (hervorragend) B

(gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum fiach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestaut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andauernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, oligo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation

80-100%

90 % beobachtet 10-80 % < 10%

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich struktu- riert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struktu- riert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschattet

Uferstrukturen natürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedimen- te mit geringer Organikauflage,

aerob

lehmige oder erdige Sedi- mente mit mäßiger Organi- kauflage (tote Algen und

Blätter), jedoch aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Siagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatus Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste

11 Arten, aber auch 6s- thyomphaius contortus

abundanzdominant (Abwer- tung)

mit weniger als 6 der genann- ten Arten, abundanzdominante Arten müssen nicht zu dieser

Liste gehören

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbar, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentliche geringe Uferbeeinträchtigung (z.B. durch Vieh, Entkrautun-

gen)

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mahd, Ent- krautung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

18 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

NSG Kirchwerder Wiesen Südost (Probestellen 15, 16, 32 und 33)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 Ind./m"

10 -50lnd./m^

durchschnittlich 31 Ind. (0-70 Ind.) nachgewiesen

< 10 Ind./m

Habitatqualität (hervorragend) B

(gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum fiach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestaut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andauernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, oligo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation 80-100%

10-80 %

75 % beobachtet < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich strukturiert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struk- turiert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschättet

Uferstrukturen natürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedi- mente mit geringer Organi-

kauflage, aerob

lehmige oder erdige Sedimen- te mit mäßiger Organikauflage (tote Algen und Blätter), jedoch

aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Stagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatus Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste

11 Arten, aber auch andere Arten abundanzdominant

(Abwertung)

mit weniger als 6 der genann- ten Arten, abundanzdominante Arten müssen nicht zu dieser

Liste gehören

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Fiachennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbär, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentliche geringe Uferbeeinträchtigung (z.B. durch Vieh, Entkrautun-

gen)

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mahd, Ent- krautung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 19

NSG Zollenspieker (Probestelle 18)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 ln d./m" 10-50 Ind./m"

<10lnd./m^

0 Ind. nachgewiesen

Habitatqualität (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestäut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andäuernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, ollgo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation 80-100%

10-80 %

15 % beobachtet < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich struktu- riert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struktu- riert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschättet

Uferstrukturen nätürllche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedimen- te mit geringer Organlkauflage,

aerob

lehmige oder erdige Sedi- mente mit mäßiger Organi- kaufiage (tote Aigen und

Blätter), jedoch aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Siagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatiis Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdomlnan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdomlnanten Arten gehören zu dieser Liste

mit weniger ais 6 der ge- nannten Arten, abundanz- dominante Arten müssen

nicht zu dieser Liste gehö- ren

5 Arten

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentli- che geringe Uferbeeinträch- tigung (z.B. durch Vieh, Ent-

krautungen)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbär, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

Intensive Flächennutzung (z.B. Beweldung, Mähd, Entkrau-

tung mehrmals Im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

20 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

NSG Kiebitzbrack (Probestellen 19 und 20)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 Ind./m" 10-50 Ind./m"

<10lnd./m^

1 Ind. nachgewiesen

Habitatqualität (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Känäle mit geringer Strömung oder rückgestäut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andäuernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, oligo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation 80-100%

10-80 %

10 % beobachtet < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich struktu- riert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struktu- riert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Häbität ständig beschättet

Uferstrukturen natürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedimen- te mit geringer Organikauflage,

aerob

lehmige oder erdige Sedi- mente mit mäßiger Organi- kauflage (tote Algen und

Blätter), jedoch aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Stagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatus Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste

11 Arten, aber A. vorticulus nicht abundanzdominant (Abwertung), auch andere Arten abundanzdominant

(Abwertung)

mit weniger als 6 der genann- ten Arten, abundanzdominante Arten müssen nicht zu dieser

Liste gehören

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flächennutzung erkennbar, Uferstrukturen nicht beeinf-

lusst

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentliche geringe Uferbeeinträchtigung (z.B. durch Vieh, Entkrautun-

gen)

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mähd, Entkrau-

tung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeinträg (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 21

NSG Borghorster Elblandschaft (Probestelle 21)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 ln d./m" 10-50 Ind./m"

<10lnd./m^

0 Ind. nachgewiesen

Habitatqualität (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestäut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andäuernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, ollgo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation 80-100% 10-80 %

<10 %

5 % beobachtet

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich strukturiert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struk- turiert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschattet

Uferstrukturen natürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedi- mente mit geringer Organi-

kauflage, aerob

lehmige oder erdige Sedimen- te mit mäßiger Organikauflage (tote Algen und Blätter), jedoch

aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Siagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatiis Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominanten Arten gehören zu dieser Liste

mit weniger als 6 der ge- nannten Arten, abundanz- dominante Arten müssen

nicht zu dieser Liste gehö- ren

1 Art

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentli- che geringe Uferbeeinträch- tigung (z.B. durch Vieh, Ent-

krautungen)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbar, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mähd, Entkrau-

tung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

22 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

NSG Stellmoorer Tunneltal (Probestellen 26, 27 und 28)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 Ind./m" 10-50 Ind./m"

<10lnd./m^

0 Ind. nachgewiesen

Habitatqualität (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Känäle mit geringer Strömung oder rückgestäut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

seiten bis nie trockenfaiiend regelmäßig und andauernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, oligo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation 80-100%

10-80 %

15 % beobachtet < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich strukturiert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struk- turiert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschättet

Uferstrukturen nätürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedi- mente mit geringer Organi-

kauflage, aerob

lehmige oder erdige Sedimen- te mit mäßiger Organikauflage (tote Algen und Blätter), jedoch

aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Stagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatus Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominanten Arten gehören zu dieser Liste

mit weniger als 6 der ge- nannten Arten, abundanz- dominante Arten müssen

nicht zu dieser Liste gehö- ren

2 Arten

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentli- che geringe Uferbeeinträch- tigung (z.B. durch Vieh, Ent-

krautungen)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbär, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mähd, Entkrau-

tung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeinträg (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 23

Neuenqamme (Probestelle 22)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 ln d./m" 10-50 Ind./m"

<10lnd./m^

2 Ind. nachgewiesen

Habitatqualität (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestäut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andäuernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, oligo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation

80-100%

90 % beobachtet 10-80 % < 10%

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich strukturiert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struk- turiert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschättet

Uferstrukturen nätürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedimen- te mit geringer Organikauflage,

aerob

lehmige oder erdige Sedi- mente mit mäßiger Organi- kauflage (tote Algen und

Blätter), jedoch aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinalis Siagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatiis Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominanten Arten gehören zu dieser Liste

mit weniger als 6 der ge- nannten Arten, abundanzre- levante Arten müssen nicht

zu dieser Liste gehören

3 Arten

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbär, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

wenig extensive Flächennut- zung Vorhänden, gelegentliche geringe Uferbeeinträchtigung (z.B. durch Vieh, Entkrautun-

gen)

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mahd, Ent- krautung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

24 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

Berqedorf (Probestellen 34, 35 und 36)

Zustand der Population (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Siedlungsdichte > 50 Ind./m^

durchschnittlich 160 Ind. (36-390 Ind.) nachgewiesen

10-50 Ind./m2 < 10 Ind./m2

Habitatqualität (hervorragend) B

(gut) (mittel bis schlecht)

Lebensraum flach und stagnierend oder langsam fließend, Gräben,

Verlandungszonen

rückgestaute Gewässer, Gräben, Röhrichte meso-

eutropher Seen

Kanäle mit geringer Strömung oder rückgestaut, submerse

Vegetation nur ufernah, eutrophe Seen

Wasserstand fluktuierender Wasserstand, meist perennierend oder nur

kurzzeitig austrocknend

selten bis nie trockenfallend regelmäßig und andauernd austrocknend

Wasserqualität/T rophie klares Wasser, oligo- bis mesotroph

klares Wasser, mesotroph

trübes Wasser, eutroph

Deckungsgrad flottierender Vegetation

80-100% 10-80 % < 10 %

Vorhandensein besiedelba- rer submerser Substrate (Vegetation, Totholz)

zahlreich und reich struktu- riert, viele Makrophyten

vereinzelt und gering struktu- riert, wenige Makrophyten

nicht vorhanden, keine Makrophyten

Belichtung Habitat gut belichtet Habitat mäßig belichtet Habitat ständig beschattet

Uferstrukturen natürliche Uferstrukturen naturnahe Uferstrukturen künstliche oder naturferne Uferstrukturen

Sedimentqualität lehmige oder erdige Sedimen- te mit geringer Organikauflage,

aerob

lehmige oder erdige Sedi- mente mit mäßiger Organi- kauflage (tote Algen und

Blätter), jedoch aerob

Sediment mit einer dicken Auf- lage von organischem Material (z.B. Falllaub, Algen), teilweise

anaerob

Vergesellschaftung mit: Bithynia tentaculata Bithynia leachii Valvata cristata Valvata piscinaüs Stagnicola palustris/corvus Radix spec. Physa fontinalis Planorbis planorbis Planorbis carinatus Anisus vortex Gyraulus crista Hippeutis complanatus Segmentina nitida

mit 10 bis 13 der genannten Arten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste einschließlich A. vorticu- lus

mit 6 bis 9 der genannten Ar- ten, alle abundanzdominan- ten Arten gehören zu dieser

Liste

10 Arten, aber auch andere Arten abundanzdominant

(Abwertung)

mit weniger als 6 der genann- ten Arten, abundanzdominante Arten müssen nicht zu dieser

Liste gehören

Beeinträchtigungen (hervorragend)

B (gut) (mittel bis schlecht)

Flächennutzung keine oder nur extensive Flä- chennutzung erkennbar, Ufer-

strukturen nicht beeinflusst

wenig extensive Flächennut- zung vorhanden, gelegentliche geringe Uferbeeinträchtigung (z.B. durch Vieh, Entkräutun-

gen)

intensive Flächennutzung (z.B. Beweidung, Mahd, Ent- krautung mehrmals im Jahr)

Nährstoffeintrag (Eutro- phierung), Einleitung

kein Eintrag erkennbar Eintrag aus angrenzenden Flächen gering

Eintrag aus angrenzenden Flächen erkennbar, Trophie ist

anthropogen erhöht

Touristische Nutzung keine keine bis wenig wenig bis häufig, z.B. Boots- verkehr und Tourismus an

Seen/Flüssen

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 25

Zusammenfassung der Bewertungsschemata

Probestelle Zustand der Population

Habltat- qualltat

Beeinträch- tigungen Gesamt

Einstufung Hartmann

2012

NSG Moorgürtel

Gesamt B B

NSG Die Reit

Gesamt B

NSG Boberger Niederung

Gesamt C

NSG KIrchwerder Wiesen Nord

B

Gesamt B B B B

NSG KIrchwerder Wiesen Südwest

Gesamt B B B B

NSG KIrchwerder Wiesen Südost

Gesamt B B B B B

NSG Zollenspieker

Gesamt B

NSG Kiebitzbrack

Gesamt B B B

NSG Borghorster Elblandschaft

Gesamt B

NSG StellmoorerTünneltal

Gesamt B

Neuengamme

Gesamt

Bergedorf

Gesamt B

B

B B B

Insgesamt erreichten von den zwölf beprobten Populationen bzw. Gewässersystemen

keins die Bewertung „hervorragend“ (A), vier „gut“ (B) und acht „mittel bis schlecht“ (C).

Bei einigen der Gewässer mit der Einstufung C waren sowohl Lebensraum- als auch

Wasserqualität „hervorragend“ oder „gut“, jedoch fehlte Anisus vorticulus oder kam nur

in geringen Siedlungsdichten vor.

Einzelne Bewertungspunkte wurden nicht als abwertend berücksichtigt, da der derzeiti-

ge Forschungsstand keine gesicherten Aussagen über die tatsächlichen Auswirkungen

auf die Bestände von Anisus vorticulus zulässt. Bei vielen Gewässern würden die re-

gelmäßigen Entkrautungen (teilweise zweimal pro Jahr) zu einer schlechteren Bewer-

tung in der Kategorie „Beeinträchtigungen“ führen. Hier wird durch Untersuchungen zu

Einfluss von Zeitpunkt, Häufigkeit und Rhythmus der Entkrautungen auf Anisus vorticu-

lus das Bewertungsschema überdacht und gegebenenfalls korrigiert werden müssen.

Gleiches gilt für die Ausprägung der Uferstrukturen. Daher werden diese beiden Bewer-

tungspunkte in einigen Fällen als irrelevant betrachtet und nicht in die Aggregierung

einbezogen.

26 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

Auch der Punkt „Vergesellschaftung“ bedarf vermutlich noch Korrekturen und Anpas-

sungen.

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 27

Kurzbericht über die einzelnen Untersuchungsgebiete

NSG Moorqürtel

Das NSG Moorgürtel wird von torfigen/anmoorigen Wiesen mit Grabensystem domi-

niert. Anisus vorticulus wurde nur an einer Probestelle und nur in sehr geringer Dichte

festge stellt.

Offene Fragen

Die Wasser- und Habitatqualität der Gräben ist offenbar recht gut, daher ist unklar,

warum Anisus vorticulus nur in geringer Siedlungsdichte vorkommt.

Gefährdungen

Problematisch (nicht nur für Anisus vorticulus) ist der offensichtlich zu niedrige Grund-

wasserstand, wodurch Gewässer wie der Scheidebach weitgehend ausgetrocknet sind

und damit ehemals von Anisus vorticulus besiedelte Bereiche als Lebensraum wegfal-

len.

Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung (Bewertung C)

Solange unklar ist, warum Anisus vorticulus nur in geringer Siedlungsdichte vorkommt,

sind konkrete Maßnahmen kaum möglich. Außerdem ist zu prüfen, wie die Zukunft der

Gewässer im NSG Moorgürtel aussieht (z.B. Grundwasserstand).

NSG Die Reit

Das NSG besteht v.a. aus einem Teichkomplex (ehemaliges Ton-Abbaugebiet) mit

Schilfzonen, Gräben und Bruchwaldbereichen. Anisus vorticulus wurde nicht festge-

stellt.

Offene Fragen

Die genauen Gründe für das Fehlen von Anisus vorticulus (Wasserqualität, teilweise

Beschattung) sind zu klären.

Gefährdungen

Ursache für das Fehlen von Anisus vorticulus können sowohl die offenbar schlechte

Wasserqualität als auch die überwiegende Beschattung der Gewässer sein.

Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung (Bewertung C)

Es sollte geprüft werden, ob eine Reduzierung der Beschattung möglich ist, ohne ande-

re Schutzziele und -arten zu beeinträchtigen. Die Ursache für die offenbar schlechte

Wasserqualität ist zu klären.

NSG Boberqer Niederung

Das NSG Boberger Niederung weist viele unterschiedliche Habitate auf (u.a. Binnen-

dünen, Bruchwälder), die Bille fließt randlich am NSG entlang. Anisus vorticulus wurde

aktuell nicht festgestellt.

28 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

Besonderheiten

Anisus vorticulus lebt in der Bille abweichend von den meisten anderen Hamburger Po-

pulationen im Uferbereich eines stärker fließenden Gewässers. Buchten und durch Ve-

getation geschützte Uferbereiche weisen eher Stillgewässercharakter auf (hier auch Ar-

ten wie Marstoniopsis scholfzi und Acroloxus lacusths).

Offene Fragen

Es ist zu klären, ob die geringe Siedlungsdichte habitat-typisch ist oder durch ungünsti-

ge Habitat- oder Wasserqualität verursacht wird.

Gefährdungen

Einträge von Nährstoffen und Schadstoffen und damit die Verschlechterung der Was-

serqualität sowie zunehmende Beschattung der Ufer durch Sukzession sind die Haupt-

gefährdungen von Anisus vorticulus an der Bille.

Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung (Bewertung C)

Es ist zu prüfen, ob in Teilbereichen die beschattende Ufervegetation reduziert werden

kann, ohne andere Schutzziele oder -arten zu beeinträchtigen. Die Wasserqualität ist

genauer zu prüfen.

NSG Kirchwerder Wiesen (Teilgebiete Nord, Südwest und Südost)

Die Landschaft des NSG „Kirchwerder Wiesen“ ist geprägt durch ein weitverzweigtes

Grabensystem zur Wasserregulierung. Große Teile dieses Grabensystems werden

recht intensiv durch Entkrautungen ein- oder zweimal pro Jahr und z.T. durch Grund-

räumungen unterhalten. Anisus vorticulus wurde an den meisten Probestellen in mittle-

rer oder großer Dichte festgestellt.

Besonderheiten:

Die Wasserqualität der meisten Gewässer ist offenbar sehr gut.

Offene Fragen

Die tatsächlichen Auswirkungen von Zeitpunkt, Rhythmus und Ausmaß der Gewässer-

unterhaltung (Entkrautung, Grundräumung) auf Populationsgröße und -Struktur von

Anisus vorticulus s\nd zu klären.

Gefährdungen

Hauptgefährdungen liegen im NSG in zunehmender Beschattung durch Sukzession

sowie in Veränderung des Schadstoff- und Nährstoffeintrags durch Flächen-Umnutzung

der Gewässerumfelder.

Maßnahmenvorschläge zur Pflege (Bewertung A bzw. B)

Bei den Gewässern mit mittlerer oder hoher Siedlungsdichte von Anisus vorticulus ist

dafür zu sorgen, dass das Gewässerumfeld nicht wesentlich verändert wird (z.B. Be-

schattung, verstärkter Ufervertritt durch Nutztiere). Für die Gewässer, in denen Anisus

vorticulus fehlt oder nur in geringen Siedlungsdichten vorkommt, sind die Maßnahmen

im Einzelnen zu prüfen. Insbesondere die Auswirkungen der Gewässerunterhaltung

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 29

sind unklar. So könnte durch falschen Zeitpunkt, zu hohe Frequenz der Entkrautung die

Siedlungsdichte niedrig gehalten werden. Auch Beschattung sollte vermieden werden.

NSG Zollenspieker

Der binnendeichs gelegene Teil des NSG Zollenspieker besteht aus mehreren Bracks

mit unterschiedlichem Verlandungsstadium. Anisus vorticulus wurde aktuell nicht fest-

gestellt.

Offene Fragen

Es ist zu klären, warum Anisus vorticulus aktuell fehlt oder in nur sehr geringer Sied-

lungsdichte vorkommt.

Gefährdungen

Durch den Landesschutzdeich und die Straße wurde das südliche Ufer befestigt und

damit beeinträchtigt. Bei zukünftigen Deicherhöhungen oder -neubauten kann das Ge-

wässer weiter beeinträchtigt werden.

Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung (Bewertung C)

Möglichkeiten der Renaturierung des südlichen Ufers sind zu prüfen (z.B. Aufschüttung

von Sand, um Habitate für Mollusken zu schaffen). Außerdem sollte die beschattende

Ufervegetation teilweise entfernt werden.

Vor Ergreifung von weiteren Maßnahmen ist die Ursache für das Fehlen bzw. die sehr

niedrige Siedlungsdichte von Anisus vorticulus zu prüfen.

NSG Kiebitzbrack

Das NSG Kiebitzbrack besteht aus einem zusammenhängenden System mehrerer

Bracks mit Röhrichtgebieten. Anisus vorticulus wurde nur an einer der beiden Probe-

stellen und nur in geringer Dichte festgestellt.

Besonderheiten

Neben Anisus vorticulus tritt auch Marstoniopsis scholtzi in größerer Siedlungsdichte

und Valvata macrostoma in geringer Siedlungsdichte auf. Beide Arten sind deutsch-

landweit „Vom Aussterben bedroht“ (Rote Liste D Kategorie 1) und in Hamburg „Stark

gefährdet“ bzw. „Vom Aussterben bedroht“ (Rote Liste HH Kategorie 2 bzw. 1).

Gefährdungen

Mögliche Einträge von Nährstoffen und Schadstoffen und damit die Verschlechterung

der Wasserqualität sind die Hauptgefährdung von Anisus vorticulus im NSG Kiebitz-

brack. Außerdem könnte sich durch zunehmende Verlandung der Lebensraum von

Anisus vorticulus reduzieren.

Maßnahmenvorschläge zur Pflege (Bewertung B)

Die Kontrolle und Erhalt der Wasserqualität sind wichtigste Maßnahme.

30 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

NSG Borghorster Elblandschaft

Das NSG Borghorster Elblandschaft besteht aus vordeichs gelegenen Marschwiesen

mit Teichen und dem binnendeichs gelegenen Borghorster Brack. Anisus vorticulus

wurde vordeichs nicht festgestellt.

Besonderheiten

Die vordeichs gelegenen Teiche haben durch ein Siel Verbindung zur Elbe.

Neu für das Gebiet nachgewiesen wurde das Neozoon Physella acuta, 2011 wurde die

Art noch nicht festgestellt.

Offene Fragen

Es ist zu klären, warum Anisus vorticulus aktuell fehlt oder in nur sehr geringer Sied-

lungsdichte vorkommt.

Gefährdungen

Das Gewässer wurde durch den Landesschutzdeich (Altengammer Hauptdeich) am

westlichen Ufer beeinträchtigt sowie durch den elbseitigen Leitdamm teilweise von der

Wasserdynamik der Elbe abgeschnitten.

Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung (Bewertung C)

Vor Ergreifung von Maßnahmen ist die Ursache für das Fehlen bzw. die sehr niedrige

Siedlungsdichte von Anisus vorticulus zu prüfen.

NSG Stellmoorer Tunneltal

Das NSG Stellmoorer Tunneltal weist verschiedene Habitate auf und wird von zwei Bä-

chen durchflossen. Anisus vorticulus wurde nicht festgestellt.

Besonderheiten

Neben den beiden Bächen Stellmoorer Quellbach und Wandse gibt es wenige weitere

Gewässer, einige davon wurden erst in den letzten Jahren im Zuge von Baumaßnah-

men angelegt. Insbesondere in diesen jungen Gewässern tritt das Neozoon Physella

acuta in mittleren und hohen Siedlungsdichten auf.

Offene Fragen

Es ist zu klären, warum Anisus vorticulus aktuell fehlt oder in nur sehr geringer Sied-

lungsdichte vorkommt.

Gefährdungen

Wahrscheinlich verhindert das längerfristige Austrocknen größerer Gewässerabschnitte

ohne geeignete Rückzugshabitate das Vorkommen von Anisus vorticulus. Außerdem

trägt vermutlich die Beschattung eines großen Teils des Gewässersystems ihren Teil

zum Fehlen der Art bei.

Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung (Bewertung C)

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 31

Es ist zu prüfen, ob in Teilbereichen die beschattende Ufervegetation reduziert werden

kann, ohne andere Schutzziele oder -arten zu beeinträchtigen. Vor Ergreifung von

Maßnahmen ist die Ursache für das Fehlen bzw. die sehr niedrige Siedlungsdichte von

Anisus vorticulus genauer zu prüfen.

Sonstige Gebiete (Neuenqamme-Kälbersteert, Berqedorf)

Neben den Vorkommen in den FFH-Gebieten kommt Anisus vorticulus auch in Gebie-

ten ohne Schutzstatus vor. Dabei kommt die Art teilweise auch in niedriger oder mittle-

rer Dichte vor.

Offene Fragen

Auch wenn das Vorkommen von Anisus vorticulus im Wesentlichen bekannt ist (u.a.

Glöer & Diercking 2010), bestehen im Einzelnen durchaus noch Wissenslücken zur

genauen Verbreitung der Art sowie zu Ausdehnung und Vernetzung der einzelnen Po-

pulationen.

Gefährdungen

Da die Vorkommen nicht in Schutzgebieten liegen, ist der Schutz nicht per se gegeben.

Insbesondere durch ungünstige Gewässerunterhaltung (u.a. falscher Zeitpunkt, groß-

flächige Grundräumung), Einträge von Schad- und Nährstoffen aus umliegenden Flä-

chen (z.B. von landwirtschaftlichen Flächen) oder durch zunehmenden Uferbewuchs

(Beschattung) können die Vorkommen beeinträchtigt oder zerstört werden.

Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung bzw. Pflege

Gewässer sollten teilweise von Beschattung befreit werden. Außerdem ist der Eintrag

von Nährstoffen und Schadstoffen gering zu halten. Gewässerunterhaltung und Nut-

zung der umgebenden Flächen sollten auf das Vorkommen von Anisus vorticulus ab-

gestimmt werden.

Das Vorkommen von Anisus vorticulus ist auch außerhalb der Schutzgebiete zu prüfen,

um insbesondere bei Bauvorhaben reagieren zu können (Beispiel B-Plangebiet Berge-

dorf 99, Brandt & Haack 2011, Brandt et al. 2015).

Vergleich mit der vorhergehenden Untersuchung 2012 (Hartmann 2012)

Der Zustand der Vorkommen von Anisus vorticulus und damit die Bewertung der Ge-

wässersysteme hat sich gegenüber der Untersuchung 2010/2011 (Hartmann 2012) nur

wenig verändert.

Im Gewässersystem Kiebitzbrack wurde aktuell eine geringere Siedlungsdichte nach-

gewiesen. Dadurch verschlechterte sich die Bewertung des Zustands der Population

von B zu C. Damit verschlechterte sich auch die Gesamtbewertung von B zu C.

Auch in Neuengamme-Kälbersteert wurde aktuell eine niedrigere Siedlungsdichte fest-

gestellt, die zu einer schlechteren Bewertung des Zustands der Population von B zu C

führte, die Gesamtbewertung blieb bei C.

32 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

Die festgestellte Siedlungsdichte im Gewässersystem Kirchwerder Wiesen Nord lag ak-

tuell auch deutlich niedriger, die Bewertung des Zustands der Population blieb jedoch

bei A.

In einzelnen Teilgebieten lag die festgestellte Siedlungsdichte aktuell höher.

Da die Siedlungsdichte von Anisus vorticulus naturbedingt jahrweise stark schwanken

kann (beeinflusst insbesondere auch durch das Wetter), stellt die aktuell geringere

Siedlungsdichte und die dadurch erfolgte Abwertung jedoch nicht unbedingt eine tat-

sächliche Verschlechterung der jeweiligen Populationen dar.

Habitatqualität und Beeinträchtigungen der Gewässersysteme waren gegenüber der

vorhergehenden Untersuchung 2010-2011 (Hartmann 2012) weitgehend unverändert

geblieben. Damit veränderten sich auch die damalige Bewertungen nicht.

Fazit

Offene Fragen

Zur genaueren Kenntnis der Verbreitung von Anisus vorticulus und der Ausdehnung der

einzelnen Populationen sind weitere, flächendeckende Nachsuchen insbesondere in

den Vier- und Marschlanden erforderlich. Auch Fragen zu Isoliertheit bzw. Vernetzung

der Populationen sollten weiter untersucht werden.

Außerdem sind weitere Untersuchungen zu Details der Habitatansprüche und Ökologie

(u.a. Wasserchemismus, Vergesellschaftung, Ernährung) von Anisus vorticulus not-

wendig.

Der Einfluss der Grabenentkrautungen und Grundräumungen auf Anisus vorticulus ist

unklar. Insbesondere Zeitpunkt, Rhythmus und Ausmaß der Gewässerunterhaltung und

deren Einfluss auf Populationsstruktur und -entwicklung sollten näher untersucht wer-

den. In einigen Studien wird Gewässerunterhaltung als negativ angesehen, nach ande-

ren kann dadurch Anisus vorticulus auch gefördert werden.

Auch in Großbritannien wurde ein Managementplan insbesondere für die Vorkommen

in Wiesen-Entwässerungsgräben entwickelt (Terrier et al. 2006). Auch dort liegt der

Hauptaugenmerk auf der Grundlagenforschung (u.a. Ermittlung der aktuellen Verbrei-

tung und Siedlungsdichten, Bestimmung der Lebensraumansprüche), der Optimierung

der Wasserqualität und des -managements an den Standorten, der Optimierung der

Gewässerunterhaltung und dem Monitoring der Vorkommen.

Gefährdungen

Allgemein \st Anisus vorticulus durch Gewässerverschmutzung und -Zerstörung, Grund-

wasserabsenkung und ungünstige Gewässerunterhaltung (z.B. zu großflächige Ent-

krautung bzw. Grundräumung) gefährdet. Außerdem können Änderungen des Gewäs-

serumfelds zum Rückgang der Art führen. Dies können z.B. zunehmende Beschattung

durch Büsche und Bäume durch Sukzession, verstärkter Viehvertritt der Ufervegetation

und - Strukturen durch intensive Nutztierhaltung, Umbruch von Wiesen und Weiden in

Ackerland und damit Veränderungen des Nährstoff- und Schadstoffeintrags in das Ge-

wässer sein.

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 33

Konkrete Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung bzw. Pflege

Geeignete Gewässer sollten teilweise von Beschattung befreit werden (Gehölz- und

Gebüschentfernung bzw. -rückschnitt). Außerdem ist der Eintrag von Nährstoffen und

Schadstoffen gering zu halten. Gewässerunterhaltung und Nutzung der umgebenden

Flächen sollten auf das Vorkommen von Anisus vorticulus abgestimmt werden. So soll-

te die Entkrautung bzw. Grundräumung nicht zu großflächig erfolgen und die Viehhal-

tung extensiv erfolgen. Außerdem ist das (zeitweise) Austrocknen von größeren Ge-

wässerteilen zu verhindern.

Das Vorkommen von Anisus vorticulus ist auch außerhalb der Schutzgebiete zu prüfen,

um insbesondere bei Bauvorhaben reagieren zu können.

34 Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg

Zusammenfassung

Die Zierliche Tellerschnecke Anisus vorticulus kommt hauptsächlich in Ost- und Mittel-

europa vor. Sie ist in Deutschland „Vom Aussterben bedroht“ (RL D Kategorie 1) und ist

im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgeführt, daher bedarf sie der besonderen Aufmerk-

samkeit. In Hamburg kommt die Art recht zahlreich und in teilweise hoher Siedlungs-

dichte vor, daher hat Hamburg eine besondere Verantwortung für diese Art.

Insgesamt wurde Anisus vorticulus an 15 der 28 Probestellen nachgewiesen, die Span-

ne der Siedlungsdichte reicht dabei von 1 bis 390 Ind./m^. Die Gewässer mit den höch-

sten Dichten sind überwiegend kleine bis mittelgroße Gräben in Mähwiesen oder Wei-

den mit recht natürlicher Ufervegetation. Die Art erträgt aber auch vegetationsarme Ufer

mit Viehvertritt.

Viele der beprobten Gewässersysteme konnten wegen des Fehlens oder geringer Sied-

lungsdichte von Anisus vorticulus nur mit C (mittel / schlecht) bewertet werden (acht

von zwölf Gewässersystemen), vier Gewässersysteme konnten mit B (gut) und keines

mit A (hervorragend) bewertet werden.

Gegenüber der vorherigen Untersuchung 2010-2011 (Hartmann 2012) gab es nur we-

nige Veränderungen, die überwiegend nicht zu Änderungen der Bewertungen führten.

Lediglich die Bewertung des Gewässersystems Kiebitzbrack verschlechterte sich infol-

ge niedrigerer Siedlungsdichte von B zu C. Inwieweit diese geringere Siedlungsdichte

eine tatsächliche Verschlechterung der Population zeigt oder nur Ausdruck der jahrwei-

sen Siedlungsdichte -Schwankungen von Anisus vorticulus ist, bleibt abzuwarten.

Neben den Vorkommen in FFH-Gebieten kommt Anisus vorticulus auch außerhalb von

Schutzgebieten mindestens in niedrigen Siedlungsdichten vor. Diesen Vorkommen ist

besonderes Augenmerk zu widmen. Zudem ist die Verbreitung der Art im Einzelnen

noch nicht genau genug bekannt. Die flächendeckende Suche nach weiteren Vorkom-

men ist angeraten. Auch die Ökologie der Art bedarf weiterer Untersuchungen.

Hartmann: Bewertung des Erhaltungszustands von Anisus vorticulus in Hamburg 35

Quellen

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Brandt, I., A. Haack, I. Richling & V. Wiese (2015): B-Plan Bergedorf 99 - Faunistische

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gedorf, Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung.

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Glöer, P. (2002): Mollusca I, Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas - Be-

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Anhang:

- Lagekarten der Probestellen

- Fotos der Probestellen

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Abb. 2: Probestellen im NSG Die Reit.

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Abb. 3: Probestellen im NSG Boberger Niederung.

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Abb. 5: Probestellen im NSG Kirchwerder Wiesen Südwest und Südost.

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Abb. 7: Probestellen im NSG Kiebitzbrack.

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Abb. 8: Probestelle im NSG Borghorster Elblandschaft.

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1: Dammgraben (Neugrabener Wiesen):

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NSG „Kirchwerder Wiesen“

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10: Reitbrooker Sammelgraben (W Kirchwerder Landweg):

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11: Graben N Reitbrooker Sammelgraben, W Kirchwerder Landweg:

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12: Graben N Reitbrooker Sammelgraben, W Kirchwerder Landweg:

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13: Graben N Fersenweg (W Seefelder Sammelgraben), WKirchwerder Landweg:

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31: Graben N Fersenweg (W Seefelder Sammelgraben), W KIrchwerder Landweg:

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15: Graben N Nördlicher Kirchwerder Sammelgraben, E Kirchwerder Landweg:

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32: Graben N Nördlicher Kirchwerder Sammelgraben, E Kirchwerder Landweg:

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33: Graben N Nördlicher Kirchwerder Sammelgraben, E Kirchwerder Landweg:

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16: Graben S Nördlicher Kirchwerder Sammelgraben, E Kirchwerder Landweg:

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Neuenqamme, Kälbersteert

22: Kälbersteert, Graben N Neuengammer Hinterdeich:

NSG „Kiebitzbrack“

19: Kiebitzbrack, östliches Brack („Deichbrack"), E-Seite:

20: Kiebitzbrack, westliches Brack (eigentliches „Kiebitzbrack"), W-Seite:

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NSG „Borghorster Elblandschaft“

21: Borghorster Brack, vordeichs:

NSG „Stellmoorer Tunneltal“

26: Stellmoorer Quellfluss:

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27: Graben an Damm der Straßenbrücke des Dassauweg über die Bahn

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28: Teich N des Dassauweg: