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Page 1: Bibel-Info Sommer 2006

Sommer 20066 4 . J A H R G A N G - N R . 2

Stiftung Genfer Bibelgesellschaft

BIBELBIBEL

InhaltEditorial ............................................ 2

Pierre Viret ....................................... 4

Neue Projekte .................................. 6

Kurzporträt Ehrenamtliche .................. 8

Jahresbericht 2005 ........................... 9

Buchbesprechung… ...................... 12

Das HdB auf «Swisseglise» .............. 13

Aus der Werkstatt des Übersetzers ... 14

Versteckte Wörter ............................ 14

Aus unserer Korrespondenz ............. 15

Gebetsplan ..................................... 16

«Wozu wir auch gelangt sein mögen, lasst uns nach derselben Richtschnur wandeln und dasselbe erstreben!»

Ph. 3,16

© PHDA

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Editorial

In der vorliegenden Ausgabe von Bibel-Info fi nden Sie das Lebensbild von Pierre Viret. Von dem Trio Calvin, Farel und Vi-ret haben die beiden Ersteren ihre Zeit durch strenge Disziplin und ihre aussergewöhnlichen und brillanten Reden gekenn-zeichnet. Sie haben Spuren in der Geschichte hinterlassen, die heute im Petit Larousse1 nachzulesen sind… Die Erinne-rung an Pierre Viret dagegen ist verblasst. Seinen Namen fi n-det man nicht im Lexikon. Doch zu Lebzeiten war er beliebt aufgrund von seiner Sanftmut und seiner Art, das Wort Gottes zu leben. Viele Männer und Frauen aus Genf, Lausanne und später aus Südfrankreich, folgten ihm.

Seid aber Täter des Wortes und nicht bloss Hörer, die sich selbst betrügen.

Jak. 1,22

Seit jeher haben wir Mühe damit, dieser Aufforderung zu fol-gen. Wir tendieren eher dazu, das Wort zu verteidigen, als es zu leben. Gott wird jedoch stark genug sein, sein Wort zu verteidigen, ohne dass wir ihm dabei Hilfe leisten müssten («Stecke dein Schwert in die Scheide…» Joh. 18,11).

Im Gegenteil, Jakobus ermutigt uns im Vers 25 dazu, in das vollkommene Gesetz der Freiheit, das Gesetz des Evangeli-ums, hineinzuschauen, damit wir uns mit Freude daran ma-chen, das Wort in die Tat umzusetzen. Er stimmt mit Paulus überein, der uns dazu auffordert, dem bösen Tag zu wider-stehen, indem wir mit Eifer vorangehen, «gestiefelt» mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens (Eph. 6,15).Je nach Epoche wurde das Wort vielleicht verschiedenartig ausgelebt. Doch das, was die Menschen stets motiviert hat, nämlich das vollkommene Gesetz der Freiheit, verändert sich nicht. Es erinnert uns beständig daran, die Schwächsten, unseren Nächsten und im Besonderen unsere Geschwister in Christus zu lieben.Dass die beiden grossen evangelikalen Verbände der Schweiz, FREOE und AER, sich vereinen, und in Frankreich die evangelikalen Verbände FEF und AEF zusammen arbeiten möchten, zeigt, dass die Christen einander schätzen und sich gegenseitig respektieren. Dies wiederum ist ein starkes Zeugnis des Evangeliums für die Menschen unserer Zeit.

Das Wort leben…

Das vollkommene Gesetz der Freiheit...

1 Französisches Lexikon

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Jean Pierre Bezin

Die Zeitungen berichten häufi g über die evangelikalen Christen und die Kinder Got-tes rücken zusammen. Freuen wir uns! Wir müssen nun der Versuchung widerstehen, auf unsere Mitgliederzahlen zu schauen, der Versuchung, uns zu organisieren, um durch Grösse und Kraft beeinfl ussen zu wol-len. Doch der Geist Jesu Christi wird uns be-wahren und Gott wird alles besser führen,

Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr. (Sach. 4,6)

«Open Doors» in Romanel

Im Januar 2006 hat die Organisation Open Doors («Offene Türen») Räume in Romanel bezogen und teilt sich nun das Gebäude in der Praz-Roussy 4bis mit dem Team des Hauses der Bibel.Dadurch sind heute alle Büros im Gebäude belegt. Auch wenn die Aufgaben-felder der beiden Missions-organisationen recht ver-

schieden sind, erinnern uns unsere Nachbarn von Open Doors doch an die Fürbitte für unsere Ge-schwister in der Ferne, die ihren Glauben unter Schwierigkeiten und Verfolgungen bekennen.

1955 begann der Holländer Anne van der Bijlt seinen Dienst, der zur Gründung von Open Doors führte. Er wurde bekannt unter dem Namen «Bruder Andrew», der «Schmugg-ler Gottes». Im Mittelpunkt steht der Dienst an verfolgten oder benachtei-ligten Christen. Das Ziel ist, sie in ihrem Glauben zu stärken, damit sie auch in einer feindlich gesinnten Umwelt das Evangelium verkünden. Diese Unter-stützung gilt christlichen Kirchen aller Bekenntnisse.

1. Stärkung der Kirche, des Leibes Christi, wo sie verfolgt und un-terdrückt wird, indem für ihre Be-dürfnisse gesorgt wird: mit Bibeln,

Schulungsmaterial, Ausbildungskursen sowohl sozialer und humanitärer Hilfe.

2. Unterstützung der Kirche in unsicheren und be-drohten Gebieten, um sich auf bevorstehende Verfolgungen vorzubereiten und Ermutigung, im Dienst der Verkündigung zu bleiben.

3. Information der Kirche in der freien Welt und Er-mutigung, sich für die verfolgte Kirche einzu-setzen. Der Grundsatz: «Wenn ein Glied leidet, leiden die anderen Glieder mit.» 1 Kor. 12,26.

Weitere Informationen fi nden Sie auf den Inter-netseiten von Open Doors: — www.portesouvertes.ch (Schweiz); — www.portesouvertes.fr (Frankreich); — www.opendoors-de.org (Deutschland).

Pierre Tschanz, Direktorvon Open Doors, beim Willkommensdrink

als wie wir es uns ausdenken könnten. Wir müssen unsererseits darauf achten, die Lie-be zu pfl egen, die uns vereint. Noch bevor wir das Evangelium weitersagen, sollte die-se Liebe für unsere Mitmenschen ein Zeug-nis des gelebten Wortes sein.

[email protected]

1 Französisches Lexikon

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Sein Vater, ein Schneider und «Re-tondeur», ist so wohlhabend, dass er seinen Sohn zum Studium nach Paris auf das Collège Montaigu schicken kann, das auch Erasmus, Calvin und Loyola besuchten. Da Viret Priester werden will, nimmt er nicht nur sehr motiviert am Unterricht der Rhetorik teil, sondern stu-diert auch eifrig die Werke der Kirchen-väter und grossen Denker. Mit grossem Interesse liest er viele Schriften und lernt dabei das Evangelium besser kennen, von dem ihm bereits sein Lehrer Marc Romain in Orbe erzählt hatte und das einer seiner Mitstudenten, Antoine Sau-nier, fleissig weitersagt. Letzterer wird plötzlich aufgrund seines Briefkontakts mit Farel verhaftet. In den Papieren, die man bei ihm findet, taucht auch Virets Name auf. Daher ist Viret in Paris nicht mehr sicher und kehrt nach Orbe zu-rück. Es ist Frühjahr 1530.In seiner Geburtsstadt, in welcher die Kantone Bern und Fribourg gemeinsam Hoheitsrechte ausüben, führen die refor-matorischen Gedanken zu Unruhen. Ab-gesehen von einigen Standespersonen, bereitet die Bevölkerung den Reformato-ren einen eher kühlen Empfang.Am Palmsonntag des Jahres 1531, wird ein grosser Aufruhr angestiftet um Farel während seiner Predigt zu übertönen. Am nächsten Tag wird er von einer Gruppe wütender Frauen beschimpft und ge-schlagen. Farel, der an solche Zwischen-fälle gewöhnt ist, bekümmert das nicht.

Geboren in Orbe in der Nähe des Neuenburger Sees, gehörte Viret einem Trio sehr guter Freunde an, das man auch «Dreifuss» nannte. Diese drei ergänzten sich hervor-ragend: Calvin, der gelehrte Theologe, Farel, der donnernde Prediger und Viret, der durch Sanftmut überzeugte.

Reformationsmauer in Genf(6)

Pierre Viret (1511-1571)

Für ihn ist es vielmehr bedeutsam, dass er am Tag zuvor unter den Zuhörern zwei junge Menschen bemerkt hat, die von seinem Wort gefesselt waren. Einer von ihnen ist Pierre Viret, dem er bald sein begonnenes Werk anvertraut, da er für andere Aufgaben gebraucht wird. Der zurückhaltende Schüler schreckt vor die-ser Aufgabe zurück, da er daran zweifelt, diese Herausforderung gut meistern zu können. Farel nimmt jedoch keine Rück-sicht auf dessen Zögern. Er spürt, dass die-ser junge Bruder eine echte Berufung hat, lässt ihn alleine und zieht weiter.Pierre Viret hält am 6. Mai 1531 seine ers-te Predigt. Er versteht es, sich durch seine sanfte Art Anerkennung zu verschaffen. Seine wohlklingende Stimme überzeugt. Die Zahl der Gläubigen nimmt zu und er freut sich, auch seine Eltern dazu zäh-len zu können. Aufgerufen durch ihren Landsmann, scharen sich die Bewohner des Städchens um das lebendige Wort. Die Gemeinschaft festigt sich und als Viret weiterzieht, um das Evangelium in das 40 Kilometer entfernte Payerne zu bringen, wo er die Nachfolge von Antoine Saunier antritt, stellt er mit Stolz fest, dass sich die Anzahl der Gläubigen verdreifacht hat; sein Dienst war nicht umsonst.In Payerne ist der Kampf gross, da die Mön-che der Abtei einen entschiedenen Wider-stand organisieren. Sie sind zu allem bereit, um Viret zu vertreiben. Man verbietet ihm den Zugang zu Kirchen, so dass er ge-

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zwungen ist, in Häusern und Gasthäusern zu predigen. Eines Tages lauert ein Priester aus-serhalb der Stadt auf ihn, überfällt ihn und verletzt ihn gefährlich mit dem Schwert.Kaum von seinen Verletzungen erholt, beglei-tet er Farel auf dessen Reise mit einer Berner Delegation nach Genf. Kurz darauf brechen Unruhen aus und der Plan, die Reformatoren durch Vergiften zu töten, wird geboren. Ge-kauft durch Priester, serviert eine Magd eine mit tödlichem Gift vermischte Speise. Doch nur Viret isst davon und wird schwerkrank. Er überlebt, behält aber lebenslang eine insta-bile Gesundheit.In Orbe, Payerne, Neuchâtel und Lausanne, wo er 22 Jahre bleiben wird, zeigt sich, dass Viret ein überzeugen-der Redner ist. So überzeu-gend, dass seine Feinde ihre Anstrengungen ver-doppeln, um ihn fortzu-jagen. Ausserdem wird die Kirche in Lausanne von nicht enden wollenden Konfl ikten geplagt und fi ndet nicht zur Ruhe. Es gelingt ihm nicht, eine lebendige Gemeinde zu gründen. Er gibt seine ganze Kraft und sucht die Auseinandersetzung mit den politisch Ver-antwortlichen. Denn wie auch Calvin, hofft er auf eine grössere Autonomie der Kirche gegenüber dem Staat. Letztlich wird er aus seinem Amt enthoben und verbannt.Er kommt zum dritten Mal nach Genf, wo er von den Autoritäten anerkannt und umsorgt wird. Begeistert hört man ihm zu. Zusammen mit Calvin bekommt er das Genfer Bürger-recht verliehen. Als Viret schwer erkrankt, achtet man darauf, dass kein Lärm in seiner Strasse seine Ruhe stört und vertraut ihn den besten Ärzten an. Diese verordnen ihm den Aufenthalt in einem milden Klima, weshalb er nach Südfrankreich abreist.Im Herbst 1561, in Nîmes, ist er so schwach, dass sich die zahlreichen Gläubigen, die seinen Predigten folgen, fragen, ob er zum Sterben gekommen ist. Er wird jedoch an der renommierten medizinischen Fakultät von Montpellier erfolgreich behandelt. In einem späteren Brief an die Gläubigen der Stadt dankt er Gott für die Fähigkeiten der Mediziner und schreibt weiter: «Dankt Gott dafür, dass er Euch gesegnet hat, indem

René Neuenschwander

er Euch gute und treue Prediger geschickt hat, die Euch das reine Evangelium verkünden und damit die geistliche Medizin der körperlichen hinzufügen (…).»Nach dem Massaker der Protestanten in Wassy wü-tet der Bürgerkrieg in Frankreich. Viret stellt fest, dass viele jegliche Religion verwerfen und als Grund da-für, die religiöse Zerrissenheit angeben. Er führt die Deisten an, die an einen Schöpfergott glauben aber nichts mit Jesus Christus anfangen können. Viret wird nach Lyon berufen, das durch die Hugenotten besetzt ist, und die Kriegsereignisse er-schüttern ihn. Er rettet einen Jesuitenpater vor dem Erhängen, der wiederum später einen Komplott gegen Viret schmiedet, um ihn aus der dann vom Herzog von Nemours besetzten Stadt zu vertreiben.

1563 verabschiedet Viret sich mit seiner Familie endgültig von Genf. Er kommt in die Gegend von Grenoble, dann nach Orange und schliesslich in die südfranzösische Provinz Béarn nach Pau, womit er ei-nem Ruf von Johanna III., der Königin von Navarra, folgt. Hier übernimmt er den Vorsitz der Synoden, festigt die Organistation der Kirche und fördert die Übersetzung der Psalmen in den Dialekt der Provinz und des Neuen Testaments ins Baskische. Als erneut

ein Bürgerkrieg ausbricht, sucht die Königin Zufl ucht in La Rochelle. Viret bleibt in Pau, das besetzt und eingenommen wird. Der Katholizismus wird wieder eingeführt, die Prediger verfolgt und hingeschlach-tet. Aber Viret wird gefangen genommen, da er für seine Gegner lebend wertvoller ist als tot.Bald wird die Provinz durch den Grafen von Montgomery zurückerorbert, den Johanna III. sendet und Viret darf einen Dankgottesdienst abhalten. Ein Hoffnungsschimmer macht sich im Lager der Reformierten breit, die Provinz Béarn atmet auf. Aber für wie lange? Für ein halbes Jahr-hundert. Der pazifi stische Viret erlebt dies nicht mehr. Er stirbt im Frühjahr 1571. Am Ende seines Lebens ist er tief betrübt darüber, dass viele seiner Mitbürger «froh sind, vom Joch des Antichristen befreit zu sein, aber nicht das Joch des Christus tragen wollen; stattdessen darauf warten, dass man ihnen ein Evangelium ohne die Notwendig-keit der Busse und der Lebensveränderung pre-digt». Ist es nicht heute noch genauso?

Quelle: La Réforme, vous connaissez? von Gabriel Mützenberg

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Nicole, man kann sagen, dass Du ei-nen aktiven Ruhestand gewählt hast... Nachdem Du mehrere Jahre ehrenamt-lich in anderen christlichen Buchläden mitgearbeitet hast, hast Du nun einen ei-genen Buchladen. Kannst Du uns sagen, was Dich dazu bewegt hat, ein Haus der Bibel in Château-d’Oex, mitten in den Ber-gen, zu eröffnen?Zunächst die Überzeugung, dass der Herr mich berufen hatte. Dies war begleitet von meinem Wunsch, Seine Liebe und Sein Wirken in meinem Leben, zu bezeu-gen. Ausserdem gab es bislang keinen christlichen Buchladen im Pays d’Enhaut.

«La Cordée», ein Name, der sehr gut zu einem alpinen Dorf passt... Woher kommt diese Idee und was bedeutet dieser Name für Dich?Klettern ist absolut nicht meine Leiden-schaft. Aber der Gedanke, an den «Ers-ten der Seilschaft» angeseilt zu sein, hat

mich dazu ermutigt, dieses Abenteuer zu wagen. Ausserdem fühle ich mich mit meinen «Kameraden der Seilschaft» ver-bunden, den Mitarbeitern des Hauses der Bibel und meinen Freunden der evangeli-kalen Buchläden.Es erinnert mich daran, meine Augen empor zu heben, zu den Bergen, woher meine Hilfe kommt, wie ja auch der Psalm 121 sagt.

Welchen Empfang haben Dir die Dorfbe-wohner und die Gläubigen aus der Um-gebung bereitet?Die meisten Geschäftsleute haben die-sen neuen Laden in der Grand-Rue po-sitiv aufgenommen. Ein neues Geschäft mit einem bunten Schaufenster zieht Bli-cke an… und vielleicht neue Kunden ins Dorf! Wir haben keine einzige negative Bemerkung gehört.

Welches Sortiment findet man im Haus der Bibel in Château-d’Oex?Zunächst eine grosse Auswahl an Bibeln, denn wir möchten gerne weitergeben, dass die Bibel das einzige Wort Gottes ist. Dann bieten wir natürlich alle Bücher an,

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Neue Projekte

Das Haus der Bibel im Pays d’Enhaut

In der letzten Ausgabe von Bibel-Info haben wir das Zeugnis von Nicole André veröffent-licht, die für zwei Jahre ehrenamtlich im HdB in Genf mitgearbeitet hat. Im April sind Ni-cole und ihr Mann Pierre in das 1000 m hoch gelegene, waadtländische Dorf Château-d’Oex gezogen, wo Nicole eine neue Buchhandlung des Hauses der Bibel, «La Cordée» (die Seilschaft) genannt, eröffnet hat. Wir haben Nicole für Sie interviewt.

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die das Haus der Bibel herausgibt und da-neben auch Bücher anderer evangelikaler Verlage. Wir haben auch DVDs, CDs, Post-karten, Kugelschreiber, Spiele…und eine grosse Auswahl für Kinder.

Konntest Du schon interessante Gespräche über den Glauben führen? Vielleicht kannst Du uns an einem oder zwei Erlebnissen teil-haben lassen?Ja, natürlich. Viele Menschen kommen, um einfach zu schauen und zu reden.Mich berührt vor allem das Interesse der Kinder. Einige kommen nach der Schule vorbei und fragen nach Videos über Jesus oder nach biblischen Spielen.Eines Tages kam ein Kind herein, strahlte und erzählte mir, dass es in der Schule den Film Jesus für Kinder erzählt gesehen habe. Ausserdem fügte es an: «Wissen Sie, meine Lehrerin hat die DVD bei ihnen gekauft und der Film hat mir sehr gut gefallen!» Wenn ich von Zeit zu Zeit mit diesem Kind spreche, spüre ich ein lebhaftes Interesse, was mich sehr zum Zeugnisgeben ermutigt.Ein anderes Mal kam eine Frau, kaufte die Broschüre über Edelsteine1 und sagte zu mir: «Ich lebe meine Spiritualität jeden Tag. Ausserdem arbeite ich in der Edelstein-kunde und daher interessiert mich dieses Buch.» Bevor sie ging, konnte ich ihr noch einen Gute Saat-Kalender mitgeben.

Am 22. April, knapp einen Monat nach der Eröffnung, fand die offizielle Einweihungsfei-er des Buchladens statt. Was stand an die-sem Tag auf dem Programm?

Nach einer kurzen Begrüssung stellte unser Direk-tor, Jean-Pierre Bezin, in kurzen Worten den Auftrag des Hauses der Bibel vor. Anschliessend zog die Theatergruppe «Etincelle» unsere Aufmerksamkeit auf sich und berührte unsere Herzen durch evan-gelistische Anspiele. Weiterhin hatten wir als Red-ner Carlo Brugnoli aus unserer Heimat Lausanne eingeladen, der eine Reihe sehr aufbauender und praktischer Büchlein geschrieben hat, die sehr zu empfehlen sind. Von einem persönlichen Zeugnis ausgehend, ermutigte er uns in dieser Arbeit. Er machte uns bewusst, dass dieser kleine Buchla-den in diesem kleinen Dorf, ein Segen sein kann, indem wir kleine Samenkörner aussäen, die Gott wachsen und zu grossen Pfl anzen mit vielen Früch-ten werden lassen kann. Nach einem kurzen ge-selligen Moment mit Imbiss, begleitete uns Carlo Brugnoli zum Buchladen, um seine Bücher zu signieren… Dabei hatte natürlich auch jeder Be-sucher die Möglichkeit, den Buchladen zu besich-tigen!

Könntest Du uns zum Schluss noch die Öffnungs-zeiten von La Cordée nennen?La Cordée ist montags nachmittags von 15h00 bis 18h30 geöffnet, dienstags, donnerstags und frei-tags von 10h00 bis 12h30 und 15h00 bis 18h30, und samstags von 10h00 bis 12h00 und 14h00 bis 16h00. Mittwochs ist geschlossen.

Vielen Dank, Nicole, dass Du Dir die Zeit genom-men hast, unsere Fragen zu beantworten!

Nicole André mit Carlo Brugnoli, der seine Bücher signiert

Das Interview führte Olivia Festal

1 Broschüre, in der die wichtigsten Edelsteine kurz beschrieben werden, sowie deren Vorkommen in der Bibel; kann gut für evangelistische Zwecke weitergegeben werden.

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Ich heisse Erika und arbeite seit 2 Jahren im Haus der Bibel in Turin.Die Arbeit bereitet mir sehr viel Freude, so viel Freude, dass es schwierig ist, die-se in einem kurzen Zeugnis zum Ausdruck zu bringen. Aber ich hoffe, dass ich Sie durch diese wenigen Zeilen, zu diesem Dienst für den Herrn motivieren kann.Unser Gott ist gross und er kennt die Her-zen seiner Kinder. Er kann uns in jeder Situation und in jedem Bereich unseres Lebens seinen Frieden schenken.Ich kann bezeugen, dass mich die Mit-arbeit in einem Haus der Bibel, wo ich mit vielen Geschwistern zusammenarbeite, sehr ermutigt hat. Mir wurde bewusst, dass diese Arbeit wertvoll ist, und dass es um viel mehr geht, als um das Versen-den eines Buches oder Katalogs: Es geht darum, Menschen das Wort Gottes nahe zu bringen und es zu Seiner Ehre auszusä-en. Da es mir ein Herzensanliegen ist, für Christus wirksam zu sein, mache ich diese Arbeit so gerne.Der Herr hat mir im Buchladen schon vie-le Gelegenheiten geschenkt, um meinen Glauben an Ihn zu bezeugen. Mehrmals wurde ich bereits mit religiöser Tradition konfrontiert, die viele Menschen verblendet und verhindert, dass sie Gottes Liebe erken-nen, die so einfach und so wunderbar ist.Einmal sagte jemand zu mir: «Es freut mich, eine Bibel zu haben. Aber verlan-gen sie nicht von mir, diese zu lesen… das ist zu schwierig! Ich verstehe nicht, was darin steht! Nur solche, die lange genug studiert haben, verstehen was von der In-terpretation der Bibel. Wahrscheinlich bin ich nicht dazu bestimmt, ihre Botschaft zu begreifen…» Ausserdem habe ich solche Aussagen gehört: «Ich würde gerne eine

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Bibel verschenken anlässlich einer Taufe. Ich weiss, dass das wichtig ist... Aber ich glaube nicht an das, was darin steht…»Oft habe ich mich gefragt: Wofür kauft man eine Bibel, wenn man Gottes Wort gar nicht hören will? Später wurde mir bewusst, dass es nicht ganz richtig ist, so zu fragen… Ich begriff, dass der Herr ei-nen Plan für jeden hat und dass er genau weiss, was er tut. Er kennt den richtigen Moment, um Herzen zu berühren. Dieser Mann, der eine Bibel kaufte, bloss um sie zu seinen anderen Büchern ins Regal zu stellen, wird sich vielleicht eines Tages gedrängt fühlen, seine verstaubte Bibel in die Hand zu nehmen und zu öffnen. Vielleicht wird er in einer schwierigen Lebensphase bei Dem Hilfe suchen, den er bis dahin ignoriert hatte.Die letzten beiden Jahre meiner Mit-arbeit im Haus der Bibel waren für mich sehr wertvoll und haben mir geholfen, im Glauben und in meiner Beziehung zum Herrn zu wachsen. Durch die Liebe und das Vertrauen meiner Geschwister bin ich sehr zufrieden und glücklich in die-sem Dienst für den Herrn, und ich werde immer wieder ermutigt, meinen Lauf zum himmlischen Ziel treu fortzusetzen. Es gibt noch sehr viel zu tun für den Herrn und genügend «freie Stellen» für alle, die sich einsetzen möchten! Das Zeugnis derer, die unserem Gott dienen und ihm ihre Zeit und Kraft zur Verfügung stellen, ist ein Segen für Turin.Wo auch immer Sie sind, was auch im-mer Sie arbeiten: Ich möchte Sie, lieber Bruder und liebe Schwester, ermutigen. Wenn Sie es auf dem Herzen haben, dem Herrn zu dienen, wird Er Ihren Wunsch se-hen und Ihnen eine Möglichkeit zeigen, wie Sie Ihre Fähigkeiten und Ihre Zeit für Sein Reich einsetzen, und damit in sei-nem Werk nützlich sein können.Gott segne Sie!

Erika Anzivino

Stellen frei!Kurzporträt Ehrenamtliche

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Erika Anzivino

Stiftung Genfer Bibelgesellschaft

Geschäftsbericht 2005Auch in diesem Jahr hat die Genfer Bibelgesellschaft viel Unterstützung erhalten, was uns sehr ermutigt hat.Der Rückgang der Spenden um 10 % im Vergleich zum Vorjahr, erklärt sich vor allem durch einzelne hohe Spen-den, die zweckgebunden für Über-setzungen gegeben wurden, die mit-tlerweile fast abgeschlossen sind.Spenden an den Verlagsfonds wer-den für die Übersetzung und Heraus-gabe von Bibeln in den folgenden Sprachen eingesetzt:

Italienisch: Die Thompson Studien-bibel mit der Bibelübersetzung Nuova Riveduta wurde kürz-lich gedruckt und die MacArthur

Studienbibel soll im Herbst 2007 er-scheinen, rechtzeitig zur Konferenz Focus1, die alljährlich in Italien statt-fi ndet.Deutsch: Die Fertigstellung des NT der NGÜ ist für 2008 vorgesehen. Noch in diesem Jahr werden wir einen Part-ner für die Übersetzung des Alten Tes-taments bekannt geben.Französisch: 2008 soll die Revision der Segond 21 fertig gestellt werden. Es ist vorgesehen, dass unter anderem eine Version mit den Anmerkungen «Vie Nouvelle» (entspricht der eng-lischen «Life Application») heraus-gegeben wird. Die Übersetzung der MacArthur Studienbibel mit der Re-vidierten Ausgabe der NEG79, ist für diesen Herbst geplant, und soll am 26. September durch John MacArthur in der Kathedrale von Genf einge-führt werden.Auch 2006 möchten wir verstärkt neue Buchläden fördern, sowie die Verbreitung des Wortes Gottes in Af-rika.

1 Zu dieser Konferenz ist J. MacArthur als Redner eingeladen.

Jean Pierre Bezin

Produktion der Heiligen Schrift (in Zahlen)

Folgende Bibeln sind in Produktion

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Betriebsrechnung 2005 Verfügbar Spenden Ausgaben Saldo Übertrag per 1.1.05 2005 2005 31.12.05 auf 2006

I - Verlagsfonds für die Heilige Schrift

Vorschuss für die Produktion 297 677 62 316 359 993Allgemeine Spenden 380 748 Ausgaben 329 685

Subventionen und GratisverteilungDeutsche, französische und italienische Bibeln 87 067 -87 067Bibelaktion für Afrika und Übersee 68 933 19 303 13 053 75 182Weitere Subventionen 7 400 -7 400

Heilige SchriftBibelrevision Nouvelle Segond 21 21 983 32 552 -10 568Bibelübersetzung franz. Studienbibel Vie Nouvelle 9 578 -9 578Bibelübersetzung franz. Studienbibel MacArthur 120 909 1 000 53 171 68 738Bibelübersetzung ital. Studienbibel MacArthur 70 474 17 594 52880Bibelübersetzung in Deutsch NGÜ 185 298 226 448 -41 150Bibelrevision in Deutsch Schlachter 250 1 050 1 300Bibelübersetzung ital.Thompson 12 197 22 000 75 534 -41 337Herausgabe Scofi eld-Bibel, ital. 1 500 1 500

Andere Projekte des VerlagsfondsAndere Projekte (geogr. Karten, Digitaliserung von Bibeltexten, usw) 3 627 -3 627

Information & BeratungBulletin Bibel-Info 74 757 -74 757Lesekomittee 19 845 -19 845

VerwaltungskostenBetriebskosten & Diverses 33 960 -33 960Kosten für Treuhänder 395 -395

Gesamt Verlagsfonds 274 263 631 381 654 981 -329 685 250 663

II - Ausserhalb des Verlagsfonds

Unterstützung der Elfenbeinküste 6 193 600 6 793 6 793Unterstützung von anderen HdB 17 897 56 100 25 000 48 997 48 997Treffpunkt «La Boussole», Genf 19 874 18 658 22 503 16 029 16 029Eröffnung von Buchhandlungen 11 119 7 279 3 840 3 840Persönliche Unterstützung für Missionare 45 800 45 800 0 0Diverse Projekte 20 250 250 20 000 20 000

Gesamt ausserhalb des Verlagsfonds 43 964 152 527 100 833 0 95 658

Kursgewinn 11253

Gesamtspenden und Ausgaben 615 904 795 161 755 814 0 655 251

Die Buchhaltung der Bibelgesellschaft ist von Gabriel Rochat, Treuhänder BfB SOFIROM fi duciaire, Lausanne, überprüft und in Ordnung befunden worden.

Stiftung Genfer Bibelgesellschaft

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Verlagsfonds der Heiligen SchriftAufteilung der Ausgaben 2005 (in CHF)

Herausgabe der Heiligen Schrift (Übersetzung & Satz) 418 504 63,90 64%

Subventionen & Gratisverteilung 107 520 16,42 16%

Informationen & Ratschläge 94 602 14,44 15%

Verwaltungskosten 34 355 5,25 5%

Gesamt 654 981 100 100%

Entwicklung der Gaben 2005(in KCHF)

HerausgabeHeilige Schrift

(Übersetzung & Satz)64%

Subventionen &Gratisverteilung

16%

Information & Beratung 15%

Verwaltungskosten 5%

2003 2004 2005

Verlagsfonds 751 762 634

Andere Gaben 72 114 152

Gesamt 824 876 786

KCH

F

Page 12: Bibel-Info Sommer 2006

Freunde hatten mir begeistert von diesem Buch erzählt und meine Neugierde war ge-weckt. Evangelisieren in meinem Umfeld? Klar, das ist mir ein grosses Anliegen und dazu ausgerüstet werden? Dringend nötig!Der Titel verspricht, dass mir hier wertvolle praktische Werkzeuge an die Hand gege-ben werden, um eine bessere Evangelis-tin zu werden.In der Einleitung erfahre ich, dass es zu-nächst um eine gute Basis geht: «Im ers-ten Teil werden die biblischen Grundla-gen untersucht (…) deswegen wird dieser Abschnitt theoretischer sein (…)». Ja, er ist theoretisch. Aber überhaupt nicht tro-cken. Der Stil ist angenehm. Inhaltlich trifft man etwa auf eine sehr gut verständliche Beschreibung des Reiches Gottes. Die Au-toren möchten dadurch verdeutlichen, dass es für jeden, der Menschen zu Jesus führen möchte, von grosser Bedeutung ist, die Regeln des Reiches Gottes zu ken-nen, um diese leben zu können.Ab dem zweiten Teil wird es praktisch. Hier werden zunächst treffend die üblichen

Evangelisieren durch Beziehungen

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Freunde hatten mir begeistert von diesem

Beziehungen

Der InsiderJim Petersen undMike Shamy CLVISBN 3-89397-962-X14.50 CHF8.50 EUR

Buchbesprechung

Hindernisse des Missionierens «diagnosti-ziert», wie beispielsweise unsere Ängste oder Unzulänglichkeiten. Die Autoren ge-ben Hilfen an, wie man diese Hindernisse überwinden kann und geben damit einen Vorgeschmack auf die ganz hervorra-genden praktischen Tipps, die im dritten und vierten Teil des Buches beschrieben werden.Insbesondere diese beiden Teile machen dieses Buch, meiner Einschätzung nach, zu einem wichtigen Werk in unserer evan-gelikalen Welt, wo man sehr wohl weiss, wie man sich in seinem christlichen Um-feld zu verhalten hat. Aber mit dem Kon-takt zur Aussenwelt tun wir uns nicht selten schwer, oder?Die Autoren schreiben im Vorwort, dass sie darauf hoffen, dass der Leser das Buch aus der Hand legt mit dem Kommentar: «Ist das alles, was ich tun muss? Das kann ich schaffen!» Ich glaube, sie haben ihr Ziel erreicht. Mit einer Ausnahme: Es kann wohl nicht jeder (aber sicher mehr Chris-ten, als man glaubt) einen Bibelkreis ins Leben rufen. Aber darüber hinaus werden viele wertvolle und einfache Tipps prä-sentiert, die wirklich jeder umsetzen kann: es geht etwa um eine freundliche Begrüs-sung oder eine gute Kommunikation und die Frage, wie man seine Mitmenschen neugierig macht. Ein Kapitel ist auch dem Gebet gewidmet, da natürlich keine noch so gute Methode einen Menschen retten wird! Eines der letzten Kapitel trägt den Titel «Bei der neuen Geburt helfen».Dieser sehr praktische Teil des Buches wird durch Beispiele aus dem «echten» Leben äusserst lebendig und ist sehr leicht les-bar.

Unseren noch nicht gläubigen Mitmen-schen zuliebe, möchte ich jeden ermu-tigen, dieses überaus hilfreiche Buch zu lesen – um «den Insidern ein Insider zu werden»!

K. A.

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Gott schenkte uns einen guten Standplatz, der sehr gut frequentiert war. So hatten unsere beiden Praktikantinnen Corina Blatter und Mirjam Moosmann sowie ich als verantwortlicher Leiter ständig alle Hände voll zu tun. Das Publikum war bunt gemischt aus bekennenden Christen und auch aus Menschen aus der Landeskirche. Unser Angebot stiess auf ein gutes bis sehr gutes Interesse. Die Besucher waren erstaunt und erfreut über das Gratisangebot der Bibel. Vielen konnten wir das Projekt der NGÜ nahe bringen und trafen dabei immer wieder auf Interesse und Dankbarkeit.Häufi g wurden wir auch gefragt, wann das Neue Testament der NGÜ erscheinen werde. Mich er- staunt immer wieder, wie viele Leute sehnlichst dieses NT erwarten!Rückblickend können wir sagen, dass die Messe ein Erfolg war. Wir verteilten rund 520 Bibeln und verkauften etliche der Kalender, Bücher und DVDs unter den 7000 Besuchern. Möge unser HERR Jesus Christus sein Wort in die Herzen der Leser legen und lebendig machen. Wir sind dankbar, dass alles sehr gut abgelaufen ist. Sollte es zu einer zweiten Aufl age dieser Messe kommen, werden wir bestimmt wieder daran teilnehmen – so der HERR es will.

Das HdB auf «Swisseglise»Volle Hallen, zufriedene und interessierte Besucher – die erste Kirchenmesse der Schweiz stiess auf eine grosse Resonanz. Mit einem kleinen aber prallvollen Stand waren wir gespannt auf diese neue Messe: Was erwartet uns? Werden an diesen drei Tagen viele Besucher kommen? Mit welchen Erwartungen kommen sie zur

Messe? Was können wir anbieten? Was ist unser Ziel als Haus der Bibel?Zusammen mit dem Verkaufsleiter Stefan Waldmann erarbeiteten wir das Konzept, eine Version der Schlachter 2000 und die NGÜ Teilausgabe 2003 exklusiv und einmalig an die Messebesucher zu verschenken. So schleppten wir 600 Bibeln an unseren Stand. Neben dem Kalender-Restverkauf präsentierten wir eine Anzahl top-aktueller christlicher Bücher und DVDs zum Thema «Religion oder Glaube», «Evolution oder Schöpfung», «Prophetie» und «Wer ist Jesus Christus». Mit Erstaunen stellten wir fest, dass unser Stand der einzige war, der christliche Sachbücher und Bibeln anbot!

Kurt Zellweger

Möge unser HERR Jesus Christus

sein Wort in die Herzen der Leser legen

und lebendig machen.

Page 14: Bibel-Info Sommer 2006

14 - 15

Beispiel: Römer 16, 25-27Formale Aspekte haben hier grösseres Ge-wicht als bei Prosatexten; sie machen das Besondere der Poesie aus. Der Leser rechnet deshalb auch mit einem höheren Verstehens- aufwand.Die Doxologie von Römer 16,25-27, hat hym-nischen (und daher poetischen) Charakter. Entscheidend ist, dass sämtliche Propositio-nen Gott zugeordnet sind; die Lehraussagen sollen nicht (in erster Linie) informieren, son-dern Gottes Grösse herausstellen.Im Griechischen stellen die drei Verse ein ein-ziges überlanges Satzgebilde dar (siehe Rev. Elberfelder). Zerlegt man es (um der leichte-

ren Lesbarkeit willen) in voneinander isolierte Einzelaussagen (so z. B. GNB und Hfa), än-dert sich der Charakter des Textes. Aus einer Doxologie wird eine kurzgefasste Dogmatik. Neben die Aussagen über Gott gesellen sich Aussagen über das Evangelium, den Heils-plan, die Propheten u. ä.Eine Möglichkeit, den einsätzigen Aufbau im Deutschen beizubehalten, ist der von der NGÜ gewählte Weg: strophische Gliederung mit mehrmaligem Rückbezug auf Gott. Mit diesem Kunstgriff gelingt es, sowohl den in-haltlichen als auch den formalen Aspekten dieses grossartigen Stückes «Poesie» gerecht zu werden.

Folgende Namen und Begriffe aus der Bibel sind in dem Gitter versteckt, und zwar waagerecht, senkrecht, diagonal und rück-wärts. Der Rest der Felder ergibt einen Bibelvers…

• Israelit, der bei der Einnahme von Jericho vom Gebann-ten nahm • Heb. Lehrer • Eine der Städte, die Jesus verfl ucht • Persischer König, als Esra von Babel nach Jerusalem zog • Die Hauptgottheit der Philister • Messias auf griechisch • Erste Ehefrau des Königs Ahasveros • Häufi g verwendeter Name für Jerusalem • Der erste Heide, dem das Evangelium gebracht wird • Stadt, in welcher Abrahams Vater starb • Als Mirjam sich gegen Mose aufgelehnt hatte, wurde sie aussät-zig wie… • Bibelbuch, aus dem dieser Vers stammt: «Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, we-gen unserer Missetaten zerschlagen…» • Paulus war ein… • Pfl anze, die auch bei der Kreuzigung erwähnt wird • Prophet, der nach Ninive geschickt wurde • Vater von Jesreel, Lo-Rucha-ma, Lo-Ammi; ihre Mutter war eine Hure • Im Jakobus-Brief ein wichtiges Thema: … und … (2 Worte) • Frauen Jakobs • Vogel, der etwa bei den Propheten häufi g erwähnt wird. • Instru-ment, das Kraft und Stärke symbolisiert • Elisa vermehrte es • Den Hirten am Feld wurde in Luk. 2 angekündigt, dass ihnen ein …… geboren ist. • Eine Frucht des Geistes

Aus der Werkstatt des Übersetzersrs

Poetische Texte

Versteckte Wörter Nr. 6 Andreas Symank

Lösung von Nr. 5: «Alle Pfade des Herrn sind Gnade und Wahrheit.» (Psalm 25,10)

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Dem aber, der euch zu stärkenvermag nach meinemEvangelium und der Predigt vonJesus Christus, nach derOffenbarung des Geheimnisses,das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war, jetzt aberoffenbart und durch prophetische Schriften nachBefehl des ewigen Gottes zumGlaubensgehorsam an alleNationen bekanntgemacht worden ist, dem allein weisenGott durch Jesus Christus, ihmsei die Herrlichkeit in Ewigkeit!Amen.

Preis und Dank sei Gott!Er hat die Macht, euch in eurem

Glaubensstand zu festigen.So bezeugt es die Gute

Nachricht, die ich verkünde,die Botschaft von JesusChristus.

Sie offenbart den geheimen Plan, der seit Urzeiten verborgen gehalten, jetzt aberenthüllt worden ist.

Auf Befehl des ewigen Gottes ister in prophetischen Schriftenbekanntgemacht worden,

damit alle Völker sich Gott imGehorsam unterstellen und

ihm vertrauen.Ihm, dem allein weisen Gott,

gehört alle Ehre durch JesusChristus für immer und ewig!Amen.

Revidierte Elberfelder Gute Nachricht Bibel Neue Genfer Übersetzung

Dem Gott, der die Macht hat, euch in eurem Glauben zu festigen durch das Evangelium, die Botschaft von Jesus Christus,die mir anvertraut ist,

dem Gott, der uns in dieserBotschaft seinen Plan mitgeteilt hat, ein seit undenklichen Zeiten verborgen gehaltenes Geheimnis,

dem ewigen Gott, der diesesGeheimnis jetzt enthüllt hat und in dessen Auftrag es anhand derprophetischen Worte der Schriftallen Völkern bekannt gemacht worden ist, damit sie dasEvangelium annehmen und anJesus glauben –

diesem Gott, der allein weise ist und den wir durch Jesus Christus preisen, gebührt die Ehre für immer und ewig. Amen.

Page 15: Bibel-Info Sommer 2006

Andreas Symank

In der letzten Ausgabe baten wir unsere Leser um die Beantwortung einiger Fragen. Wir möch-ten allen danken, die sich die Zeit genommen haben, uns Ihre Meinung mitzuteilen. Wir danken für die vielen Mut machenden Worte und für die wertvollen Anregungen. Im Folgenden möchten wir ein paar Auszüge aus der eingegangenen Korrespondenz veröffentlichen.

FrankreichVielen Dank für diese gute christliche Zeitschrift, die im Glauben stärkt und zum Evangelisieren ermutigt! N. N.

SchweizIch fi nde Ihre Artikel aufbauend und interessant.

Meine bevorzugten Rubriken sind: Reformatoren, Aus der Werkstatt des Übersetzers und Versteckte Wörter. Eine

Bemerkung: Viele christliche Zeitschriften und Infobriefe aus christlichen Werken wandern auf-grund von Zeitmangel sofort in den Papierkorb: Bibel-Info nie!! A. B.

Die Artikel von Bibel-Info sind aufbauend und interessant. Ich hätte folgende Verbesserungs-

vorschläge: Erhöhen der Häufi gkeit der Erschei-nungsweise, wenn das fi nanziell möglich ist. Es soll-ten mehr Artikel über neue Bücher enthalten sein. Sie könnten ein paar ganz kurze erbauende Artikel veröffentlichen; kein theo-logisches «Blabla», sondern Ermutigungen für solche, die mitten im Leben stehen.

Ein herzliches Dankeschön für Ihr Interesse und Ihren wertvollen Dienst.

C. S., Plan-les-Ouates

Ich fi nde Bibel-Info ansprechend. Meistens lese ich alles durch, weil die Artikel kurz gehalten sind und Bibel-Info dünn ist (wir bekommen viele Missionsberichte, etc, was viel Zeit in Anspruch nimmt). Meine bevorzugte Rubrik: Persönliche Berichte von Mitarbeitern und Reformatoren.Gottes reichen Segen für Ihre Arbeit und bleibt weiterhin an IHM!

R. W., Obfelden

Ich fi nde Ihre Artikel erbauend und interessant. Meine bevorzugte Rubrik war in den letzten Ausgaben die «Reformationsmauer in Genf». Genauso gerne lese ich die Korrespondenz der Leser, die Erläuterungen zur Übersetzung und Zeugnisse.Gott segne Sie in Jesus Christus und möge Sein Wort in die ganze Welt verbreitet werden!

N. N.

LuxemburgDie Artikel des Info-Blattes sind erbauend und interessant. Wir lesen es mit Freude, weil die Liebe zu Gottes Wort und der Wunsch, andere dazu zu bringen, es zu lesen, sehr gut vermittelt werden. Es ist ansteckend, um selber wei-ter zu machen und auch hier Menschen zum Bibellesen zu ermutigen.

E. W., Gonderange.

DeutschlandDie Artikel sind erbaulich und interessant, manchmal durchschnittlich. Die von mir bevor-zugte Rubrik: Kirchengeschichte, Zeugnisse der Mitarbeiter, Stand der Bibelübersetzungen, Über-setzungsprobleme bzw. -lösungen. Eine weitere Bemerkung: Ich fi nde es störend, wenn in den Titeln einzelne Buchstaben mit anderen Farben gedruckt werden, für die Augen sind sie beun-ruhigend.Mit herzlichen Segenswünschen grüsse ich Sie,

A. K., Stuttgart

Aus unserer Korrespondenz

Ich fi nde Ihre Artikel erbauend und interessant.

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E. W., Gonderange

Neu!Wettbewerb

Wo wurde das Titelbild dieser Aus-gabe aufgenommen?

Der erste Leser, der uns die richtige Antwort gibt, erhält ein Neues Tes-tament.

Kontaktieren Sie uns per E-Mail ([email protected]).

Das Coverfoto der letzten Ausgabe wurde in Nordschottland aufgenommen.

Page 16: Bibel-Info Sommer 2006

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Herzlichen Dankfür Ihre FreigebigkeitDie Zuwendungen an den Verlagsfonds für die Heilige Schrift dienen aus-schliesslich dafür, die Übersetzung, den Druck und die Verbreitung der Heiligen Schrift zu fi nanzieren.

In der SchweizStiftung Genfer BibelgesellschaftVerlagsfonds für die Heilige SchriftPraz-Roussy 4bis1032 Romanel s/LausannePostscheckkonto Genf 12-12030-6Bankkonto UBS SA n° 240-G2209731.0

In DeutschlandGenfer Bibelgesellschaft(Deutscher Zweig) e.V.79523 Lörrach, Postfach 7017Konto Nr. 50749-605BLZ 500 100 60Postbank Frankfurt/Main

Verlag Genfer BibelgesellschaftGraphische Gestaltung:M. Guillot – fi ligrane, André MisteliDruck: Jordi AG

Vierteljahres-Publikation Für die Mitglieder der Stiftung,die Spender, oder im Abonnement Jahresabonnement: CHF 5.-- (EUR 3.--)in der ersten Spende für die GBG ingebriffenMitglieder der GBG: kostenlos

AdresseGenfer BibelgesellschaftPraz-Roussy 4 bisCH-1032 Romanel s/LausanneTél: +41 (0)21 867 10 10Fax: +41 (0)21 867 10 15E-mail: [email protected]: www.maisonbible.net

GebetsplanNancyGebetsanliegen: Stand auf der In-ternationalen Messe in Nancy vom 2.-12. Juni, auf dem regionalen Treffen der FEF (Verbund evange-likaler Gemeinden in Frankreich) am 25. Juni, und Bücherverkauf auf einer Bibelausstellung in Bel-gien. – Der Verkauf, der in diesem Frühjahr schwach war. Wir hoffen, dass der Wunsch, das Wort Gottes zu lesen und weiterzugeben, mit der Rückkehr des freundlichen Wetters zunehmen wird.

Antananarivo (Madagaskar)Dank: Die Menschen, die uns bei der Finanzierung der Miete unterstützt haben. – Gebetsanliegen: Dass der Buchladen unser Land beeinfl ussen wird. – Die Rückzahlung der Kosten, die bei der Einrichtung des Buchla-dens entstanden sind. – Der Trans-port der Bücher aus Europa. Wir sind dabei, den besten Transportweg herauszufi nden, damit Bestellungen nicht zu spät eintreffen.

Château-d’OexDank: Der wohlwollende Empfang durch die Geschäftsinhaber und die Gemeindeverwaltung. – Die Unter-stützung durch das HdB in Romanel. – Gebetsanliegen: Dass Gott uns seine Kraft und Weisheit schenkt, damit das Zeugnis des Buchladens eine Botschaft des Friedens und der Liebe vermittelt. – Die Kontakte mit den verschiedenen Gemeinden des Pays d’Enhaut und des Saanen-landes. – Die Auswirkungen der

JABCH-1032 ROMANEL s/Lausanne

PP / JOURNAL

Einweihungsfeier, die am 22. April stattfand; dass die weitergegebene Botschaft die Herzen berührt.

HaguenauDank: Für Francis Sene, der seit Januar die Leitung des Buchladens übernommen hat. – Gebetsanlie-gen: Dass der Herr Francis in seiner neuen Aufgabe hilft und ihm viel Freude in seinem Dienst schenkt. – Gute Integration in unserem Team, das nur aus Ehrenamtlichen be-steht. – Einheit im Team und eine gemeinsame Vision in Bezug auf die Aufgaben und Ziele, die wir errei-chen möchten. – Die verschiedenen Gelegenheiten, wo wir einen Bücher-stand geplant haben. – Der Einfl uss des Buchladens in der Region und die Beziehungen zu den Gemeinden in der Umgebung.

RomanelDank: Für die Thompson Studienbi-bel auf Italienisch, die nach mehre-ren Jahren Arbeit kürzlich gedruckt wurde. Wir sind sehr dankbar dafür und hoffen, dass sie für viele Men-schen in Italien zum Segen wird. – Tony Anthony, Autor von Den Ti-ger zähmen, konnte Ende April in mehreren Vorträgen sein Zeugnis weitergeben. – Gebetsanliegen: Die Fertigstellung des Manuskripts der MacArthur Studienbibel in Franzö-sisch, die im Sommer gedruckt wer-den soll; dass die Produktion ohne Mängel und rechtzeitig zum Besuch von John MacArthur im September abgeschlossen werden kann.