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GASTROÖSOPHAGEALE REFLUXERKRANKUNG

DIAGNOSTIK UND THERAPIE

Carl M. Oneta, Winterthur

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GLIEDERUNG DES VORTRAGES

Definition und Einteilung

Ösophageale SyndromeSymptomatologie und KomplikationenPathophysiologieDiagnostikTherapie

Extraösophageale Syndrome

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DEFINITION(MONTREAL CONSENSUS CONFERENCE 2006)

„Reflux wird dann als Krankheit be-zeichnet, wenn das Zurückfliessen von Mageninhalt einen Zustand mit unange-nehmen Symptomen u/o Komplikationen verursacht.“

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EINTEILUNG VON REFLUXSYMPTOMEN(MONTREAL CONSENSUS CONFERENCE 2006)

Refluxkrankheit:führt zu Beschwerden u/o Komplikationen

Ösophageale Syndrome

Syndrome mit Symptomen

Typisches Refluxsyndrom

Reflux mit Thoraxschmerz

Syndrome mit Läsionen

Ösophagitis

Striktur

Barrett-Syndrom

Adenokarzinom

Extraösophageale Syndrome

Etablierte

Assoziationen

Husten

Laryngitis

Asthma

Zahnschäden

Mögliche

Assoziationen

Sinusitis

Pharyngitis

Pulm. Fibrose

Otitis media

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SYMPTOME

Typische Symptome: Sodbrennen, saures Auf-stossen und Regurgitation

Chronische Übelkeit

Oberbauchschmerzen

Thoraxschmerzen

(Extraösophageale Manifestationen)

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ALARMSYMPTOME

Dysphagie

Odynophagie

Hämatemesis

Gewichtsabnahme

Anämie (Eisenmangel)

Rasches Handeln

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EINTEILUNG VON REFLUXSYMPTOMEN(MONTREAL CONSENSUS CONFERENCE 2006)

Refluxkrankheit:führt zu Beschwerden u/o Komplikationen

Ösophageale Syndrome

Syndrome mit Symptomen

Typisches Refluxsyndrom

Reflux mit Thoraxschmerz

Syndrome mit Läsionen

Ösophagitis

Striktur

Barrett-Syndrom

Adenokarzinom

Extraösophageale Syndrome

Etablierte

Assoziationen

Husten

Laryngitis

Asthma

Zahnschäden

Mögliche

Assoziationen

Sinusitis

Pharyngitis

Pulm. Fibrose

Otitis media

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LÄSIONEN RESP. KOMPLIKATIONEN Striktur

Selten geworden Karzinom ausschliessen

Barrett-Syndrom Intestinale Metaplasie Risiko bei schwerer Refluxösophagitis

nach 7 Jahren von 6%! Präkanzerose – Bedeutung ws. überschätzt

Adenokarzinom In den letzten 10 Jahren zugenommen Bei Diagnose: 50% metastasierend

Risiko für Komplikationen erhöht, w

enn

> 45 – 50j., Symptome > 5 – 10 J., A

dipositas,

männl. Geschlecht

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PATHOPHYSIOLOGIE DER GERD

Motilitätsstörung (Säurehypersekretion = Ausnahme (z.B. Gastrinom)

Hauptursache = transiente Erschlaffung des unteren Ösophagussphinkters

Nebenursachen: Ineffektive Motilität in dist. Ösophagus (schlechte

Säureclearance) Hiatushernie Viszerale Hypersensitivität

BMI

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PATHOPHYSIOLOGIE DER GERD (BMI)Jakobson BC et al. NEJM 2006;354:2340-8.

durch Anstieg des intraabdominalen

Druckes

bei Frauen

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DIAGNOSTISCHE MÖGLICHKEITEN Anamnese PPI-Test Ösogastroduodenoskopie m/o Histologie

pH-Metrie des Ösophagus kombinierte pH-Metrie/Impedanzmessung des

Ösophagus

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GENAUIGKEIT DER DIAGNOST. MÖGLICH-KEITEN Dent J et al: Gut 2010;59:714-721.

Vgl. der diagnost. Genauigkeit (n = 308)

spez. FragebogenHausarztGastroenterologePPI-Test (2 Wochen)

Diagnose mittels Endoskopie/pH-Metrie

Sens. / Spez.

62 % / 67 %

63 % / 63 %

67 % / 70 %

54 % / 65 %

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GENAUIGKEIT DER DIAGNOST. MÖGLICH-KEITEN Dent J et al: Gut 2010;59:714-721.

Weites Spektrum von Symptomen:

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GENAUIGKEIT DER DIAGNOST. MÖGLICH-KEITEN Peng S et al: Am J Gastroenterol 2010;105:1947-52.

469 Pat (100%)Typ. Symptome

180 Pat (38.4%%)Endosk. Befunde

154 Pat (32.8%)

Eros. Ösophagitis

18 Pat (3.8%)

Barrett-Syndrom

24 Pat (5.1%)

Pept. Ulkus

4 Pat (0.9%)

Carzinom

≈ 10%

1. Befunde nur in 40% der Fälle2. in 10% der Fälle relevante andere Befunde

alle endoskopiert

≈ 40%

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OPTIMALE DIAGNOSTIK DER GERD ? Kontrovers

Symptom-basierende Diagnostik:○ Limitierter prädiktiver Aussagewert○ Relevante andere Diagnosen können verpasst

werden○ PPI-Test sehr ungenau

Endoskopie:○ Invasiv, kostspielig○ Relevante Befunde in (nur) ca. 40 %

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OPTIMALE DIAGNOSTIK DER GERD ?

Test Sensitivität Spezifität

Symptomen-Quest. 70 – 75 % 63 – 78 %

PPI-Test 66 – 86 % 44 – 66 %

Gastroskopie 30 – 50 % 90 – 100 %

pH-Metrie 77 – 100 % 85 – 100 %

Lacy et al. Am J Med 2010;123:583.

„Goldstandard“

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RICHTLINIEN FÜR DIAGNOSTIK DER GERDz.B.: Katz PO et al (Am College of GE): Am J Gastroenterol 2013

Typ. Symptome und niedriges Risiko für Komplikationen: PPI-Versuch (= empirische Therapie) empfohlen Alter <45 – 50j., Symptome von geringer Dauer, Normalgewicht, Frauen

Typ. Symptome und hohes Risiko für Komplikationen: EndoskopieAlter >45 – 50j., Symptome > 5-10 Jahre,

Adipositas, Männer

Thoraxschmerz-Syndrom: zuerst adäquate Diagnostik (Herz, Endoskopie)

Alarmsymptome: Endoskopie

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ZUSAMMENFASSUNG 1

GERD = Motilitätsstörung! BMI = wichtiger pathophysiologischer Parameter Konsequenz für Therapie

Diagnostik ist ungenau ! (Richtlinien) Weites Spektrum von Symptomen

PPI-Versuch unsensitiv und sehr unspezifisch, aber bei typischer Klinik und fehlenden Alarmzeichen gerechtfertigt

Bei Nicht-Ansprechen, Alarmzeichen, atypischen Beschwerden oder Patienten mit hohem Risiko für Komplikationen: Endoskopie

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THERAPIE DER GERD

Lebensstiländerungen

Empirische Therapie (ohne Gastroskopie)

Therapie nach Gastroskopie

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THERAPIE: LEBENSSTILÄNDERUNGJacobson BC et al: NEJM 2006;354:2340-8.

Gewichtsreduktion: sehr effektiv!

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THERAPIE: LEBENSSTILÄNDERUNG Meiden säurehaltiger und –fördernder

Lebensmittel Späte Mahlzeiten meiden Nikotin stoppen Alkohol reduzieren Bett am Kopfende hochstellen

siehe Merkblatt auf www.oneta.ch

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THERAPIE: EMPIRISCHE THERAPIE Indikation:

Kleines Risiko für Komplikationen ohne AS: ja

Grosses Risiko für Komplikationen* ohne AS: jein EKG, Gastroskopie, Ultraschall

Thoraxschmerz-Syndromnein

Alarmsymptome: nein

* Alter > 45 - 50 Jahre, Symptome > 5-10 Jahre, Adipositas, Männer

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THERAPIE: EMPIRISCHE THERAPIE Dauer 2 - 4 Wo, ev. in doppelter Dosierung PPI wirksamer als H2-Rezeptor-AG PPI unter einander bez. Wirksamkeit ver-

gleichbar Falls kein Ansprechen: Endoskopie

(Diagnostik unter PPI ev. erschwert!)

Nochmals: Cave zum PPI-Test (Metaanalyse): Sensitivität: ≅ 78 %Spezifität: ≅ 54 %

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THERAPIE DER GERD

Lebensstiländerungen

Empirische Therapie (ohne Gastroskopie)

Therapie nach Gastroskopie

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THERAPIE NACH GASTROSKOPIE

pathologische24-h-pH-Metrie

normale24-h-pH-Metrie

PositiveSymptom-assoziation

NegativeSymptom-assoziation

Nicht-erosive Refluxkrankheit

(NERD)

Hypersensitiver Ösophagus

Funktionelle Dyspepsie

Normale EndoskopieRefluxösophagitis

Erosive Ösophagitis

„GERD“

24-h-pH-Metrie

≈ 60 %

≈ 40 %

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THERAPIE NACH GASTROSKOPIE

Erosive Ösophagitis: Leicht: 4 Wo PPI 1 x tägl. Schwer: 8 Wo PPI 1 x tägl. (6 Wo PPI 2 x tägl.)

90% zufrieden

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THERAPIE NACH GASTROSKOPIE

Rezidivierende Symptome mit gutem Ansprechen auf PPI: Leichte Symptome: PPI-Bedarfsbehandlung oder

Antazidum Schwere Symptome: PPI-Dauertherapie oder Fundoplicatio

Anerkannte Indikationen für Fundoplicatio: Patienten mit grosser Hiatushernie Trotz adäquater Säuresuppression symptomatische Patienten, bei

denen nicht-sauerer Reflux dokumentiert ist (Impendanz) und die über typische/atypische Symptome klagen

Patienten mit gutem Ansprechen auf PPI, aber medikamentöse Dauertherapie ablehnen

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THERAPIE NACH GASTROSKOPIE

Rezidivierende Symptome mit schlechtem Ansprechen auf PPI: Compliance, z.B. korrekte Einnahme 30‘ vor Essen ? ev. doppelte Dosierung Nächtlicher „break-through“: H2-Hemmer abends Konsequente Behandlung der Risikofaktoren

○ Übergewicht○ Ernährung○ Nikotin

Nochmalige Endoskopie:○ Persistente (schwere) Ösophagitis:

Andere Ursache (zB. M. Crohn, ...) ?, genügende Säurehemmung ?, Motilität ?

○ Normale Endoskopie 24-h-pH-Impedanz-Manometrie: nicht-sauerer Volumenreflux ?

Fundoplicatio diskutieren

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THERAPIE NACH GASTROSKOPIE

pathologische24-h-pH-Metrie

normale24-h-pH-Metrie

PositiveSymptom-assoziation

NegativeSymptom-assoziation

Nicht-erosive Refluxkrankheit

(NERD)

Hypersensitiver Ösophagus

Funktionelle Dyspepsie

Normale EndoskopieRefluxösophagitis

Erosive Ösophagitis

24-h-pH-Metrie

≈ 60 %

≈ 40 %

50% 50%

1/3 2/3

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THERAPIE NACH GASTROSKOPIE

Endoskopie normal:

Initialtherapie: PPI für 4 Wo, ev. doppelte Dosis für insgesamt 8 Wo

Wenn kein Ansprechen: weitere Diagnostik mittels 24-h-pH-(Impedanz-)Manometrie mit folgenden Fragen:

1. pathologischer Reflux ? ja: NERD nein:

2. Symptomassoziation ? ja: Hypersensitiver Ösophagus

nein: funktionelle Dyspepsie Weitere Therapie:

bei Säurereflux: Optimierung PPI-Therapie

ev. H2-Blocker nachts bei schwach saurem Reflux: SSRI, Baclofen (Sirdalud) bei Volumenreflux: Baclofen ohne Säurereflux: trizykl. AD oder SSRI

OP ?

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VERLAUF DER GERD ÜBER 5 JAHREMalfertheiner P et al. Aliment Pharmacol Ther 2012;35:154-64 (ProGERD-Studie).

6215 Patienten mit ERD + NERD 2721 Patienten

5 Jahre

90%

>60%

25%

Barrett-Syndrom: 6% 12% 20% RF: Mä, C2, -itis

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ENTSCHEID LANGZEIT-PPI VS. CHIRURGIE Effizienz der Fundoplicatio?

Akut- und LangzeitkomplikationenLangzeit-Therapieversagen

Sicherheit der Langzeit-PPI-Therapie ?VerträglichkeitLangzeitnebenwirkungen

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PPI-THERAPIE VS. FUNDOPLICATIOGalmiche J-P et al. JAMA 2011;305:1969-77: LOTUS-STUDIE.

Studiendesign:

626 studienwürdige Patienten(typ. Klinik, Ösophagitis bei Endoskopie, Reflux bei 24-h-pH-Metrie)

554 randomisierte Patienten (= Responder)

Run-in Periode (40mg Esomep/Tag)

288 random. für FP248 davon mittels FP op.

266 random. für Esomep266 erhielten Esomep

180 über 5 Jahre68 mit vorzeit. Beendigung

192 über 5 Jahre72 mit vorzeit. Beendigung

288 analysiert 266 analysiertITT

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PPI-THERAPIE VS. FUNDOPLICATIOGalmiche J-P et al. JAMA 2011;305:1969-77: LOTUS-STUDIE.

Resultate: Dauer bis Therapieversagen

Fundoplicatio ist gleich gut wie PPI-Behandlung

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PPI-THERAPIE VS. FUNDOPLICATIOGalmiche J-P et al. JAMA 2011;305:1969-77: LOTUS-STUDIE.

Resultate: Symptome während Studie

Sodbrennen s. Aufstossen

Dysphagie Epig. Schm.

Flatulenz Blähungen

FP Esomep

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KURZZEIT-RESULTATE NACH FUNDO-PLICATIO Niebisch S et al. J Am Coll Surg 2012;215:61-9.

Frühere Studien: postoperative Morbidität nach FP: 3 – 21% Letalität: 0.2 – 0.5%

Aktuelle retrospektive Auswertung einer grossen Datenbank in USA (7531 FP): 35% < 50j. 47% 50 – 69j. 17% > 69j. Postoperative Morbidität: 3.8% 30-Tage-Letalität (< 70j.): 0.19% (0.05%)

Chirurgie hat Fortschritte gemacht, auch in nicht spez. Zentren

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LANGZEIT-RESULTATE NACH FUNDO-PLICATIO Engstöm C et al. Br J of Surg 2012;99:1415-21.

ca. 10% Reoperationen (von total 2261 Patienten):

hohe Satisfaktion:

In geübten Händen !

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PPI: NEBENWIRKUNGEN

Häufige NW (bis 10% der Patienten): Kopfschmerzen Diarrhoe Obstipation Bauchschmerzen

Seltene NW: Akute interstitielle Nephritis Hyponatriämie, Hypomagnesiämie Pankreatitis Stevens-Johnson-Syndrom

Interaktionen über Zytochrom P450-Enzyme i.d.R. nicht relevant Pantoprazol scheint keine Interaktionen zu haben

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PPI: LANGZEIT-SICHERHEIT: Osteoporose ?Targownik LE et al. Gastroenterology 2010;138:896-904.

„Cross-sectional study“: Vergleich von Patienten mit etablierter Osteoporose (T-Score) mit Kontrollen mit normaler Knochendichte Hüfte: n = 2193, C = 5527 LWS: n = 3956, C = 10257

„Longitudinal study“: Vergleich einer Veränderung der Knochendichte bei PPI-Einnehmern vs. Nicht-PPI-Einnehmern Hüfte und LWS: n = 2549

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PPI: LANGZEIT-SICHERHEIT: Osteoporose ?Targownik LE et al. Gastroenterology 2010;138:896-904.

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PPI: LANGZEIT-SICHERHEIT: Osteoporose ?Targownik LE et al. Gastroenterology 2010;138:896-904.

Risiko für Osteoporose unter Langzeit-PPI ws. nicht erhöht, aber Studien mit

möglichem Zusammenhang von PPI und erhöhter Frakturrate.

Aktuelle Empfehlung: PPI bei korrekter Indikation nicht stoppen!

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PPI: LANGZEIT-SICHERHEIT: Osteoporose ?

Empfehlungen von Frau Bischof-Ferrari (JK SGG 2013):

1. PPI bei korrekter Indikation nicht stoppen!2. Minimale Dosierung3. Prophylaxe:

• genügende Calziumeinnahme mit Ernährung• Optimaler Vitamin-D-Haushalt

• Vitamin D-Spiegel > 50nmol/l, bei Risikopatienten > 75nmol/l• 800 IE/Tag ab 60. Altersjahr• Bei deutlich erhöhtem Osteoporose-Risiko: bis 2000 IE/Tag

• Bewegung4. Osteodensitometrie sinnvoll (aber noch nicht von KK in dieser Indikation

akzeptiert)

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PPI: LANGZEIT-SICHERHEIT ?Yang Y-X & Metz DC: Gastroenterology 2010;139115-1127.

Pneumonien Risiko v.a. bei „community-aquired pneumonia“ erhöht

(Giulioni C et al, 2012) Bei nosokomialer Pneumonie nicht sicher bewiesen

C. difficile-Kolitis (Risiko erhöht) Infekte deutlich vermehrt bei PPI-Langzeiteinnahme, v.a. auch

häufiger Rezidive (dran denken z.B. bei Bewohnern von Altersheimen)

Reisediarrhoe Shigellen können bei erhöhtem Magen-pH überleben,

Salmonellen nicht

Vitamine, Spurenelemente Möglich, dran denken

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PPI: LANGZEIT-SICHERHEIT: Karzinome ? Yang Y-X & Metz DC: Gastroenterology 2010;139115-1127.

Kolorektales Karzinom: nein

Pankrreaskarzinom: keine Daten

Magenkarzinom/Oesophaguskarzinom: Assoziation vorhanden, aber unklar ob erhöhtes Risiko durch

Medikamente verursacht oder durch zugrunde liegende Krankheit (Garcia Rodriguez LA et al. Gut 2006;55:1538-44.)

Helicobacter-Infekt bisher nicht assoziiert mit erhöhtem Risiko für Magenkarzinom (Klinkenberg-Knol EC et al. Gastroenter-terology 2000;118:661-669.)

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THERAPIE DER KOMPLIKATIONEN

STRIKTUR: Bougierung und hochdosierte PPI

BARRETT-ÖSOPHAGUS Nikotin stopp (v.a. Risiko für Adenokarzinom erhöht) ohne Symptome: keine Therapie mit Symptomen: PPI keine/leichte Dysplasie: Kontrolle schwere Dysplasie/intraepith. Neoplasie: Mukosketomie und RFA Barrett-Karzinom: Operation, CT, RT

ADENOKARZINOM

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ZUSAMMENFASSUNG 2

Therapie: Gewichtsabnahme PPI-Behandlung (= sicher, auch in Langzeittherapie) Fundoplicatio erzielt vergleichbare Resultate wie Langzeit-PPI-

Therapie Fundoplicatio durch erfahrenen Chirurgen, gut vor allem bei

guten PPI-Respondern Fundoplicatio bei morbider Adipositas: Magenbypass >>>

Fundoplicatio

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KONTROLLEN ?

Unkomplizierte Refluxerkrankung:nein

Barrett ohne Dysplasien: nach 3 – 5 J

Barrett mit low grade Dyplasien: nach 1 – 2 J

Barrett mit high grade Dysplasien: Therapie

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EINTEILUNG VON REFLUXSYMPTOMEN(MONTREAL CONSENSUS CONFERENCE 2006)

Refluxkrankheit:führt zu Beschwerden u/o Komplikationen

Ösophageale Syndrome

Syndrome

mit Symptomen

Typisches Refluxsyndrom

Reflux mit Thoraxschmerz

Syndrome

mit Läsionen

Ösophagitis

Striktur

Barrett-Syndrom

Adenokarzinom

Extraösophageale Syndrome

Etablierte

Assoziationen

Husten

Laryngitis

Asthma

Zahnschäden

Mögliche

Assoziationen

Sinusitis

Pharyngitis

Pulm. Fibrose

Otitis media

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THERAPIE VON EXTRAÖSO. MANIFEST. Prinzipiell: hohe Dosis und lange therapieren

(mind. 2 – 3 Mo): „wait and see“

CHRONISCHER HUSTEN (Chang AB, 2011; Nicholas J, 2011):○ Kein Effekt von PPI, wenn keine Refluxsymptome

POSTNASAL DRIP-SYNDROM (Vaezi MF, 2010):○ Guter Effekt von PPI, wenn keine Sinusitis oder Allergie

ASTHMA (Chan WW, 2011):○ Kein Effekt von PPI, wenn keine Refluxsymptome

CHRONISCHE LARYNGITIS (Kin JH, 2013):○ Fraglicher Zusammenhang

ZAHNEROSIONEN (Wilder-Smith CH, 2009): guter Effekt von PPI

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DANKE FÜR DIE AUFMERKSAMKEITwww.oneta.ch