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Bischöfliches PriesterseminarInnsbruck-Feldkirch

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REDAKTION

Liebe Leserinnenund Leser!

Ein herzliches Vergelt's Gottfür Ihre Unterstützung!Das Priesterseminar dankt allen, dieum geistliche Berufe beten!Besonders danken wir diesmal allenkontemplativen Orden unsererDiözese, die uns öfter mitteilen, dasssie täglich im Gebet an uns denken!

Am 11. Oktober 2012, dem 50. Jahrestag der Eröffnung desZweiten Vatikanischen Konzils, begann das Jahr desGlaubens. Das ist auch für uns Anlass, diese Ausgabeunserer Seminarzeitschrift dem Thema „Glauben“ zuwidmen. Der Papst greift in seinem Motu proprio dieseszentrale Anliegen auf, das wir auch in jeder Eucharistiefeiervor Gott bringen, wenn der Priester vor der Kommunionbetet: „Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sündensondern auf den Glauben deiner Kirche.“

Was der Glaube für unser Leben bedeutet und wie dieserGlaube in unserem Leben verwirklicht werden kann,versuchen die Beiträge in dieser Ausgabe aufzuzeigen. Siefinden Artikel, die das Papstwort zum Jahr des Glaubensaufgreifen und Einblicke in verschiedene Lebensbereicheeröffnen. Dabei kommen neben einem Professor undunserem Regens, auch ein Religionslehrer und eineFamilienmutter zu Wort, die von ihren Erfahrungen derGlaubensweitergabe in Familie und Schule berichten. Sieerhalten durch unsere Kollegen aus Indien und Nigeria aucheinen Einblick zur christlichen Glaubensweitergabe imindischen und afrikanischen Kontext. Vorbilder im Glauben,von denen einige vorgestellt werden, machen uns Mut undbestärken uns auf dem Glaubensweg.

Auch die Berichte über die Priesterweihe und diePrimizen fügen sich gut in das Thema ein, denn Glaubenwird sichtbar durch Taten. Es ist ein Zeugnis des Glaubens,wenn sich junge Menschen radikal in den Dienst desHERRN stellen. Wir sind alle gerufen Glaubenszeugen zusein. Da wir jedoch um unsere Schwachheit und Begrenzt-heit wissen, vertrauen wir auf Gott, der uns in seiner Gnadedie Kraft verleiht, das Geschenk des Glaubens anzunehmen,zu hüten und weiterzugeben.

In herzlicher Verbundenheit im Gebet grüßt Sie IhrRedaktionsteam: Siegmund Bichler, Alexander Meier undLojin Kalathipparambil

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LIEBE SCHWESTERN UND BRÜDER IM GLAUBEN!

Liebe Schwesternund Brüder imGlauben!

Benedikt XVI. lädt uns ein, das Tor desGlaubens in diesem Jahr weit zu öffnen.Glaubend gehen wir über die Schwelle desSichtbaren hinein ins Mysterium Gottes.Glauben heißt: „Über die Schwellegehen.“ Dabei setzen wir einen großenSchritt, weil wir uns über die sichtbare,

greifbare, messbare Wirklichkeit auf eine unsichtbare Wirk-lichkeit einlassen: Auf Gott, seine Engel und Heiligen, aufGottes ewiges Reich, das schon und noch nicht da ist.

Glaubende betreten oft den Raum Gottes, der nicht nurjenseitig, sondern seit der Menschwerdung Jesu Christi auchsehr diesseitig ist. Alfred Delp sagt: „Die Welt ist randvollmit Gott.“ Wir begegnen ihm hier und heute in JesusChristus, verborgen, aber direkt. Der Hl. Jakobus schreibt:„Wer sich Gott naht, dem naht sich Gott“ (Jak 4,8). Ausdieser Aussage dürfen wir schließen: Immer, wenn wir beiGott sein wollen, ihm nahe sein wollen, ihm unsere Anliegenund unseren Dank sagen wollen, sind wir bei ihm und ist erbei uns. Gott hat sich schon im AT als der „Da seiende“offenbart. Jesus unterstreicht diese Wahrheit, wenn er sagt:„Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung derWelt“ (Mt 28,20). Das ist keine Phantasie, kein bloßerWunschtraum. Das ist unser Glaube. Im Ps 145,18 (und anvielen anderen Stellen der Bibel) heißt es: „Der Herr ist allennahe, die ihn anrufen.“

Unzählige Generationen vor uns öffneten die Tür desGlaubens und traten über die Schwelle des Sichtbaren insUnsichtbare zu Gott hin mit ihren Bitten, ihrem Dank, ihrerFreude und Hoffnung, ihrer Trauer und Angst. „Er istunsere Hilfe“ schrieben sie im Ps 33,20, um auch spätereGenerationen zum Glauben zu ermutigen. Gott hilft immer,manchmal oder nicht selten allerdings anders als wirmöchten, denn „Seine Wege sind weit über unseren Wegen;seine Gedanken sind weit über unseren Gedanken“ (vgl.Jes  55,8) .

Glaubende machen neben dem oben gesagten dieErfahrung, dass Gott Person ist, ein Du, ein Gott der unsliebt, der aber in keinen Rahmen zu pressen ist. Wenn wirsehr groß von Gott denken, so ist Gott noch viel größer alswir je zu denken vermögen. Dies bedeutet, dass wir alleHilfe von Gott erwarten dürfen; wie er aber hilft, dürfen wirgetrost Seiner Weisheit und Liebe überlassen.

Wo ein Mensch seinen Fuß im Gebet öfter über dieSchwelle des Sichtbaren ins Unsichtbare setzt, da entfaltensich in ihm die Gaben des Glaubens. Wir können diesebenennen: Gottesfreundschaft, Gottvertrauen, Freude anGott, Friede, Nächstenliebe.

Alle, die je eine Freundschaft mit Menschen erlebten,finden hier Parallelen. Durch eine Freundschaft und durchden Glauben wird das Leben reich (Joh 20,31 ). In derGottesfreundschaft, wie auch bei der Freundschaft unterMenschen, öffnet sich das Auge des Herzens, das uns mehr,tiefer und dankbar sehen hilft.

Schon Saint-Exupéry schrieb: „Man sieht nur mit demHerzen gut.“ Glaubende sehen mit dem Herzen GottesWirken in der Zeit, im Alltag, im persönlichen, öffentlichenund kirchlichen (durch Nächstenliebe und besonders imsakramentalen) Leben, in der Schöpfung. Das macht siefroh. Einer schrieb: „Manchmal genügt eine Blume und ichentdecke den Himmel. Manchmal höre ich ein paar TakteMusik und ich bin in einer anderen Welt. Manchmal leide

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LIEBE SCHWESTERN UND BRÜDER IM GLAUBEN!

vermögen. Die Hand selbst wird dabei zur Faust, zur Waffe.So entstanden in der Geschichte die Religionskriege. WoMenschen aber täglich neu über die Schwelle des Sichtbarenins Unsichtbare, ins Mysterium Gottes eintreten, und umeinen starken Glauben bitten, werden die Hände, wird dasHerz des Menschen wie eine Schale – bereit zu empfangen,bereit zu geben. Glaubende sind Empfangende und auchGebende. Die größten Werke auf unserer Erde, die wir nichtmissen möchten, wurden von Glaubenden vollbracht,gegeben, geschaffen aus Dank.

Wir glauben allein, eigenverantwortlich, als Individuumund wir glauben gemeinsam, als Kirche. Imgemeinschaftlichen Glauben erfahren wir viel Stütze durchdie Mitglaubenden. Vielleicht danken wir einmal bewusstfür alle Glaubensstützen auf unserem Lebensweg und füralle, die uns in den Glauben der Kirche eingeführt haben:Die Eltern, die Oma, die Freunde, Religionslehrer, Priester,Heilige, Märtyrer.

Das Vorbild des glaubenden Menschen inmitten derApostel, der Jünger und Jüngerinnen, der Kirche als solcher,ist Maria. Sie ist ständig über die Schwelle des Sichtbarenins Unsichtbare gegangen. Dabei ist sie Gott tief begegnet.Sie hat seine Hilfe erfahren. Sie sang ihm, dem Barmherzigenund Unbegreifbaren das Magnifikat. Als Glaubende ist sieunsere Mutter und Schwester. So bitte ich: Maria, gib unsdeinen Glauben! Im Blick auf Jesus bete ich: Herr, vermehreunseren Glauben!

Dr. Peter Ferner, Regens

ich, aber es tröstet mich weil ich sehe: ich bin vom Herrgetragen.“ Ja, wir sehen nur mit den Herzen gut; dasWesentliche ist für das natürliche Auge unsichtbar.

Denken wir an die Hostie: Wir sehen Brot. DerGlaubende sieht Jesus Christus, gegenwärtig als wahrer Gottund wahrer Mensch. Um diese Sicht geht es. Diesen Schrittmachen wir im Glauben.

Der Glaube als solcher ist nichts Festes. Er ist einmal stark,ein andermal ist er schwach. Wir können ihn auch verlieren.Wer den Glauben verloren hat, soll wissen, dass wer ihnsucht, ihn wieder findet (vgl. Mt 7,8). Stark wird der Glaubedurch die Begegnung mit dem Wort Gottes, dem Wort derHeiligen Schrift, dem fleischgewordenen Wort, dem WortGottes, das jeder und jede von uns ist. Glaube kommt vomHören.

Glaube ist ein Geschenk. Nie ist Glaube ein Besitz. Woeiner behauptet: „Ich habe den Glauben“ und anderenvielleicht den Glauben abspricht, wird der Glaube wie eineMünze, die wir mit unserer kleinen Hand festzuhalten

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PERSPEKTIVE DES RELIGIONSUNTERRICHTS

Zum Jahr des Glaubens

aus der Perspektive des

Religionsunterrichtes

Wir alle sind aufgefordert, im Jahr desGlaubens, welches anlässlich des 50-jährigen Konzilsjubiläums ausgerufenwurde, uns mit dem Geist des Konzilsund seinem Wirken bis heute und inunserer Zeit auseinanderzusetzen.„Aggiornamento“ war ein zentralerGedanke des Konzils: Das Evangelium

sollte neu entdeckt und in die heutige Zeit übersetzt werden.Wie können wir diesem Auftrag im Rahmen des

Religionsunterrichtes gerecht werden? Ich denke, besonderswichtig ist, dass das Evangelium, die „Frohe Botschaft“ ,eine zentrale Rolle im Religionsunterricht – unabhängig vonder Altersstufe – darstellen sollte. Diese Frohe Botschaft denjungen Menschen als ihre froh machende Botschaft zuvermitteln und ihnen als Hilfe im Leben anbieten zu können,muss ein Grundanliegen von gelingendem Religionsunter-richt sein. Die Form der Vermittlung muss dabei natürlichimmer wieder neu hinterfragt und adaptiert werden. EineVermittlung von Glaubensinhalten, die sowohl inhaltlich alsauch sprachlich für die Kinder und Jugendliche fern ab ihrerRealität zu sein scheint, wird wohl blutleer bleiben undnicht als froh machende Botschaft aufgenommen werdenkönnen. Es geht vielmehr darum, Glaubensinhalte mitLebensinhalten zu verknüpfen. Eine meiner Unterrichts-praktikantinnen meinte dazu einmal anlässlich eines

gestellten Stundenthemas: „Hinführung zum Sakrament derVersöhnung“, das könne sie nicht unterrichten, da hätte siekeinen Bezug dazu! Daraufhin riet ich ihr, Bezüge zu ihremLeben zu suchen und ebenso bei den SchülerInnen nachmöglichen Anknüpfungspunkten zu suchen. Wenn wir„Religionsunterricht“ im Sinne der Übersetzung deschristlichen Kirchenvaters Lactantius auf das lateinischeVerb religare (=anbinden, zurückbinden, an etwas fest-machen) beziehen, dann kann Religionsunterricht auch nurgelingen, wenn er an den Lebenswelten, Erfahrungen derSchülerInnen festmachen, ja Anbindung erfahren kann.Erfreulicherweise, wenn manchmal auch als erschwerend fürdas tägliche Unterrichtsgeschehen wahrgenommen, dürfenwir diesen Unterricht noch einer großen Zahl an Kindernund Jugendlichen mit ganz unterschiedlicher kirchlicherSozialisation und ebenso unterschiedlicher Werteprägungerteilen. Das fordert uns in Methode (methodos = Art derWahrheitsfindung, Weg, Verfahrensweise), Sprache und vorallem in der Persönlichkeit der Katechetin/des Katecheten.Nur authentische Vermittlung der Frohen Botschaft kannauch als solche erfahren werden, und dabei sollte bei allenBemühungen immer im Sinne Jesu der Mensch (vgl. Jesusund Zachäus Lk 19,1 -10; Bartimäus Mk 10,46-52 usw.)unabhängig von seiner bisherigen Prägung und allen vorandas Kind (vgl. Mk 9,33-37) – sprich der/die SchülerIn – imMittelpunkt stehen.

Dipl. Päd. Vincenz KrulisHochschullehrerVorsitzender der Berufsgemeinschaft derReligionslehrerInnen im APS Bereich

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NEUER SPIRITUAL

Neuer SpiritualDie Geschichte zwischen Gott und demMenschen war, ist und bleibt unglaublichspannend. Sie führt über sonnige Tageund Wochen, fette Jahre, beflügelndeErlebnisse, sowie Regenströme, Gewitter,wüstenartige Zeiten und ganz dunkle,unsichere und sich in Unendlichkeiterstreckende Nächte, die immer wieder

von einem Morgenstrahl erhellt und erlöst werden. Dieshabe ich selber erleben dürfen und manchmal einfacherleben müssen.

Meine Geschichte mit Gott dauert schon gute 44 Jahrean und ich höre nicht auf zu staunen. Mein lieber Erschaffer,der sich immer wieder neu als liebender und barmherziger,aber auch als ein weiser erziehender Vater erweist, hatlaufend neue Überraschungen für mich bereit. Eine derletzten ist: Ich wurde vom Innsbrucker Bischof Dr. ManfredScheuer gebeten, im Priesterseminar von Innsbruck, dieAufgabe des Spirituals zu übernehmen.

Auch wenn ich zunächst total perplex war – ich kennemich ja selber – sagte ich nach einer Weile zu und spürtegleich eine unerklärbare, tiefe Freude. Meine Vernunft fragtmich dauernd, ob ich diese verantwortungsvolle Aufgabetatsächlich richtig erfüllen kann. Mein Herz aber freut sichund ist zuversichtlich. Nicht zum ersten Mal würde icherleben, dass die Gnade Gottes ihre Kraft gerade in meinerSchwachheit erweist. So stehe ich vor der Aufgabe desSpirituals und vertraue auf das Wort Gottes: "Meine Gnadegenügt dir, denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit"(2 Kor 12,9).

Geboren wurde ich in einem kleinen, schönen Dorf inSüdpolen. Die Eltern gaben mir den Namen Janusz. Es gibt(noch) keinen solchen Heiligen! Damit ich aber doch einen

Namenspatron habe, gaben mir die Eltern einen zweitenNamen: Mikolaj – zu Deutsch: Nikolaus. Die Priester-berufung spürte ich schon in meinen Kinderjahren, dochwollte ich auf keinen Fall in ein Kloster eintreten. Im Altervon 19 Jahren (1987) trat ich dennoch – mit 41 anderenJungen – bei den Redemptoristen ein. Ich wollte unbedingtein Volksmissionar in Polen werden, doch im Jahre 1991 –ich war damals 23 Jahre alt – wurde ich zum Studium nachInnsbruck geschickt, um später für die Katholiken inDänemark zu arbeiten. Nach einem Pastoraljahr in Wien-Gersthof wurde ich im Juni 1996 in Krakau zum Priestergeweiht und gleich im Sommer startete ich mit demDänischlernen in Kopenhagen. Neun Jahre verbrachte ichin der dänischen Diaspora, davon fast 7 Jahre als Pfarrer –eine Aufgabe, die ich mir niemals vorstellen konnte, die miraber sehr viel Freude gemacht hat.

Ein Jahr lang war ich als Sozius, d.h. Stellvertreter desNoviziatsleiters, in unserem deutschsprachigen Noviziat inNordbayern tätig. Danach wollte ich nie mehr alsAusbildner arbeiten. Doch seit 2006 bin ich Noviziatsleiterunseres deutschsprachigen Noviziats in Innsbruck. Dazu fielmir noch die Leitung des Hauses und die Seelsorge an derHerz-Jesu-Kirche zu.

Meine Geschichte mit Gott erlebe ich als unglaublichspannend: Es gibt so viele schöne und erfreulicheÜberraschungen. Mein Vertrauen wird aber immer wiederkräftig herausgefordert und geprüft. Manchmal war ich derVerzweiflung nahe, und doch erlebe ich immer wieder neu:Meine Geschichte ist in der Gegenwart Gottes geborgenund durch seine liebende, geduldige und verzeihende Treuegetragen. Gott sei Dank!

P. Janusz Turek

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NEUE SEMINARISTEN

Matthias Markus GinerDankbar darf ich sagen, dass der HeiligeGeist mir mit zwölf Jahren durch dasSakrament der Firmung die Tür zuGlaube und Kirche öffnete. Damals, garnicht bewusst wahrnehmend, fing ich an,angetrieben vom einfachen Interesse andem was ich bei der Firmung bekennensollte, mich mit dem katholischen

Glauben auseinanderzusetzen und regelmäßig in dieSonntagsmesse zu gehen. Auf meinem Weg brachten diePfarrgemeinderatswahlen 2007 eine kleine Bindung an dieKirche mit sich, da ich als Jugendvertreter für die nächsten 5Jahre gewählt wurde. „In Liebe und Freundschaft wollenwir diesen Weg gemeinsam gehen“ lautete damals derWahlspruch, zurückblickend kann ich sagen, dass ich durchdie Mitarbeit bei den mir übertragenen Aufgaben in derPfarre nicht nur Liebe, Freundschaft und Weggemeinschaftgeschenkt bekommen habe, sondern sich neben einemgeistigen Wachstumsort auch immer wieder die Möglichkeitzur Christusbegegnung für mich aufgetan hat. Gerade durchmeinen Kontakt mit der Kirche bin ich schon früh undimmer wieder mit der eigenen Berufungsfrage konfrontiertworden. Der Gedanke Priester zu werden war von Anfangan dabei; den konkreten Wunsch hingegen hatte ich erst inden letzten drei Jahren vor Augen. Nach meiner Ausbildungzum Hotelkaufmann durfte ich für ein Jahr ins Heilige Landgehen, um im Österreichischen Hospiz zur Heiligen Familiein Jerusalem meinen Zivildienst abzuleisten. Bestärkt durchdie Zeit in der Stadt, in welcher der Hohepriester starb undauferstand, entschloss ich mich um Aufnahme insPriesterseminar zu bitten. Im Vertrauen auf die führendeHand Gottes sowie der dankbaren Gewissheit, dass michsehr viele Menschen mit ihrem Gebet begleiten, freue ichmich sehr auf meine Zeit im Seminar.

Peter DistlbacherMein Name ist Peter Distlbacher, ichwurde am 11 . Oktober 1967 in Wels inOberösterreich geboren. Aufgewachsenbin ich in Vöcklabruck (OÖ), wo ichauch meine Schulzeit verbrachte. Ichbesuchte dort die Volksschule, dasGymnasium (Unterstufe) und absolviertedie Fachschule für Maschinenbau.

Anschließend arbeitete ich in der Arbeitsvorbereitung derFirma Peneder im Industriehallenbau bis ich meinenZivildienst antreten konnte. Diesen leistete ich im Pflege-bereich im Behindertendorf Altenhof ( jetzt Assista) . Dortbegann ich als fix angestellter Mitarbeiter zu arbeiten undmachte die Ausbildungen zum Pflegehelfer / Altenfachbe-treuer berufsbegleitend. In der Assista arbeitete ich mehr als22 Jahre lang, eine Zeit, die überaus wertvoll, prägend undlehrreich war.

Im September 2011 trat ich ins Priesterseminar ein, mitdem Ziel Priester zu werden und absolvierte das Propä-deutikum (Einführungsjahr). Seit Oktober 2012 bin ich alsSeminarist der Diözese Linz in Innsbruck, um hier dieAusbildung zu absolvieren.

Warum will ich Priester werden? Im Vertrauen auf dieBarmherzigkeit Gottes stehe ich als geliebtes Kind vor Gott,angewiesen auf seine Hilfe. Ich gehe mit ihm den Weg undhoffe alle Gnaden zu erhalten, um mein Leben ihm zuschenken, ihm ganz zu gehören und den Menschen Jesus,das Evangelium, die Heilsbotschaft zu bringen.

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GLAUBENSVERBREITUNG UND MISSION IN INDIEN

Glaubensverbreitungund Mission in Indien

Indien ist ein Land für Abenteurer,geprägt durch eine uralte Kultur, durchMythen und tief religiöse Menschen. DieVielfalt der Religionen und Rassenspiegelt sich in allen Lebensbereichenwider: in der Sprache, Kunst, Literaturund den Traditionen.Während der Kolonialherrschaft in

Indien waren die christlichen Missionäre sehr aktiv. Siehaben viele Schule, Bildungsinstitute, Krankenhäuser undsoziale Organisationen gegründet. Viele Menschen, beson-ders aus den niedrigen Kasten, sind zu dieser Religiongewechselt, weil sie von der Lehre der Gleichheit allerMenschen angezogen wurden. Insgesamt sind 2,3 % derBevölkerung Christen. In Summe gibt es etwa 30 MillionenChristen in Indien. Die meisten Christen findet man inSüdindien, in Goa, Kerala. Im 1 . Jahrhundert nach Christusist der Legende nach der erste Missionarapostel St. Thomasan die Malabar-küste gekommen und hat hier langegearbeitet. Goa war auch lange Jahre unter portugiesischerHerrschaft und so sieht man den christlichen Einfluss hieram deutlichsten. Schon im Jahr 52 n. Chr. soll der ApostelThomas mit dem Schiff nach Südindien gekommen sein unddort eine christliche Gemeinde gegründet haben. DieKatholische Kirche in Indien besteht aus drei einzelnenKirchen: der Lateinischen, der Malabar und der Malankara.Die lateinische Kirche führt in Indien ihren Ursprung aufdie westlichen Missionare des 13. Jahrhunderts und vorallem auf die Ankunft der portugiesischen Missionare inIndien im 16. Jahrhundert zurück. Michael von Brückbeschreibt in seinem Buch „Buddhismus und Christentum“

die Ent-wicklung christlicher Gemeinden in Indien so:„Das Christentum breitete sich bereits in den ersten 2

Jahrhunderten nach seiner Gründung nach Osten aus, langebevor die Mission unter germanischen Völkern begann. Beidieser Expansion nach Osten traf es auf den Buddhismus,der sich etwa zur gleichen Zeit von Indien her nach Norden,nach Zentralasien, und nach Nordosten, nach China,auszubreiten begann. Zuvor hatte er sich seit dem 3.   Jahr-hundert v. Chr. bereits nach Süden, nach Ceylon, und nachSüdosten, nach Südostasien, ausgebreitet.“ Die Kirchen inIndien haben eine vielfältige und reiche Geschichte. Vonjeher engagieren sie sich gesellschaftlich – besonders imBereich der Bildung und im Gesundheitswesen. Das ist einErbe der christlichen Missionsbewegung, deren Anfänge bisins 14. Jahrhundert zurückreichen. Weil die Kirchen gesell-schaftlich so engagiert sind, bedeutet die Bekehrung zumchristlichen Glauben für Menschen am unteren Ende derGesellschaft immer auch, dass sie Würde und Selbstachtunggewinnen. Das Zweite Vatikanische Konzil führte 1965 zueinem neuen Geist des Dialogs zwischen der römisch-katholischen Kirche und anderen Kirchen. Auch in Indienverstärkte sich dadurch die kirchliche Zusammenarbeit. DieKatholische Bischofskonferenz in Indien arbeitet eng mitdem Nationalen Rat der Kirchen zusammen, besonders wasdie Beziehungen zur Regierung betrifft. Gemeinsam arbeitensie dafür, dass sich die Regierung einsetzt, wenn Christen beiörtlichen Unruhen angefeindet werden. Sie arbeiten zusam-men bei der Gesetzgebung zum Schutz der Rechte vonMinderheiten, darunter auch die Rechte der Dalit-Christen,sowie für Religionsfreiheit. Kerala ist die Wiege desChristentums in Indien. Dort haben die Christen eineentscheidende Rolle in den Bereichen der Bildung, sozialeArbeit und auch in der Politik. 19,0% der Bevölkerung vonKerala ist christlich.

Rosh Joseph Kalluveettil

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GLAUBENSWEITERGABE IN DEN FAMILIEN UND IN DEN PFARREN

Glaubensweitergabe inden Familien und inden Pfarren

Glaubensleben… wann ist es in meinLeben gekommen? Als ich in denErinnerungen meiner Kindheit suchte,fand ich das Bild von meiner Groß-mutter. Sie hat mir die Geschichten vonHeiligen erzählt, besonders vor demSchlafengehen. In unserem Wohnzimmergab es viele Bilder von Heiligen, beson-

ders von der Gottesmutter und in der Mitte das Herz-Jesu-Bild. Jede christliche Familie besitzt ein Bild vom HerzenJesu im Wohnzimmer. Um 7 Uhr, wenn die Kirchenglockenläuten, sollen die Kinder beten. Sie zünden die Kerzen anund versammeln sich vor dem Kreuz, singen ein Lied, dannden „Engel des Herren“. Kleine Kinder werdenmitgenommen. Nach dem Gebet geben die Kinder denFriedensgruß an jedes Familienmitglied. Mit der Zeitwerden die Grundgebete auswendig gelernt. Auf dieSakramente, besonders die Erstkommunion, gibt es einegute Vorbereitung mit einer strengen Prüfung. Die Erstkom-munion wird mit 11 oder 12 Jahren gefeiert. Nach derErstkommunion dürfen die Kinder beim Gottesdienstministrieren. Sonntags finden zwei Hl. Messen in der Pfarrestatt. Die Eltern nehmen die kleinen Kinder mit. Die Kinder,die schon schulpflichtig sind, besuchen die zweite Messe.Danach haben sie Religionsunterricht – von der ersten biszur zwölften Klasse. Die zweite Hl. Messe wird von denKindern gestaltet. Kinder lesen die beiden Lesungen. Diedafür ausgewählten Kinder proben das Lesen bei der

Lehrerin, damit sie das Wort Gottes verständlich vortragen.Die Gabenbereitung wird von einer bestimmten Klassebesorgt; die Kinder bringen Blumen und anderes vondaheim mit. Diese Glaubensausbildung wird in jeder Pfarresehr konsequent gestaltet. Der Plan dafür ist von derBischofskonferenz beschlossen und von jeder Diözeseangenommen. Jede Diözese kennt eine eigene Abteilung fürKatechismusausbildung. Das funktioniert wie das Schul-system. Der Sonntag ist ein freier Tag. In jeder Pfarre,während die Kinder am Religionsunterricht teilnehmen,treffen sich die Jugendlichen und planen ihre Programme –z.B. wie sie die Weihnachtfeier, die Karwoche usw. gestaltensollten. Die Jugendlichen verbringen auch ihre Freizeit imEinsatz für die Armen, bei freiwilliger Mitarbeit beimHausbau und ähnlichen Tätigkeiten oder sie besuchen einAltersheim. Am Wochentag kommen Jugendliche abendsnach ihrer Arbeit oder nach den Vorlesungen zur Kirche.Dort spielen sie Fußball, Federball und andere Spiele. Wenndie Glocken läuten, beten sie zusammen mit dem Pfarrer inder Kirche. Es ist ein religiös geprägtes Leben rund um dieKirche. Kirche ist auch das eigene Haus. Dieses Gefühlbesitzt fast jeder Christ. Das wird von den Eltern vermittelt.Aber es gibt auch Familien, die mit der Kirchengemeinde imStreit sind. Sie besuchen sonntags andere Kirchen. Es gibtständig Bemühungen seitens der Kirchengemeinde, dieseenttäuschten Familien zurückzubringen, besonders nachExerzitien. Dies sind einige Beispiele der Glaubens-weitergabe, die ich kenne und selber erlebt habe.

Lojin Joseph Kalatthiparambil

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offenes Ohr für jeden, der ihn um Hilfe bat. Auf äußerstkreative Weise rief er etwa 400 Volksmissionen ins Leben,die Gründung vieler Gruppen und Organisationen geht aufihn zurück, er führte Pastoralkonferenzen und Priester-exerzitien ein und machte trotz der widrigen Straßen-verhältnisse während seiner Amtszeit 835 Pfarrbesuche. Inseiner Antrittsrede wird sein Anliegen besonders deutlich:„Ich will beten für euch, arbeiten für euch, leiden für euchnach seinem Beispiele. Ja, beten will ich für euch alle Tage,daß der Herr keinen derjenigen, die er meinem Hirtenstabeuntergeben hat, verloren gehen lasse. [. . . ] Wenn ich mitmeinem Leben eine Seele retten kann, ich will es geben.“Trotz seines Einsatzes vergaß er nicht auf das Gebet undbetete ohne Unterlass. Ein Zeuge berichtet uns: „Ich habeselten jemanden gesehen, der in der Kirche mit größererAndacht gebetet hätte wie er.“ Das wohl sichtbarsteZeichen seiner Frömmigkeit ist der Mariendom, alsMonument für den Glauben an die Unbefleckte Empfäng-nis. Bischof Rudigier, dessen Seligsprechungsprozess bis aufdie Anerkennung eines Wunders abgeschlossen ist, soll unsein Vorbild des Glaubens sein, das uns lehrt, unermüdlichund mit der nötigen Kreativität, im Gleich-schritt mit derKirche, das Reich Gottes zu verwirklichen.

Ehrwürdiger Diener Gottes Bischof Rudigier, du Zeugedes Glaubens, bitte für uns!

Der selige Provikar Carl Lampert ausGöfis, der wegen seines Bekenntnisseszur Kirche und zum Evangelium JesuChristi von den Nationalsozialisten imJahr 1944 hingerichtet wurde, hat uns ineiner Zeit der Hoffnungslosigkeit, ineiner Zeit abgrundtiefer Verzweiflung,sein unbeugsames Vertrauen bezeugt, daser in Gott setzte: „So ringe ich täglich

VORBILDER DES GLAUBENS

Vorbilder desGlaubens

In den Schriften des ZweitenVatikanischen Konzils heißt es über dietreuen Nachfolger Christi: „Im Lebenderer, die, zwar Schicksalsgenossen un-serer Menschlichkeit, dennoch vollkom-mener dem Bilde Christi gleichgestaltetwerden, zeigt Gott den Menschen inlebendiger Weise seine Gegenwart und

sein Antlitz. In ihnen redet er selbst zu uns, gibt er uns einZeichen seines Reiches, zu dem wir, mit einer so großenWolke von Zeugen umgeben und angesichts solcher Bezeu-gung der Wahrheit des Evangeliums, mächtig hingezogenwerden.“ (ex LG 50)

Das Jahr des Glaubens soll nun ein Anlass sein, unseinige Worte und Werke solcher „Schicksalsgenossen unser-er Menschlichkeit“ aus unseren Diözesen, als Vorbilder imLeben als Christen, exemplarisch vor Augen zu führen unddarauf zu blicken, wie Gott uns durch sie „ in lebendigerWeise seine Gegenwart“ bekundet.

Franz Joseph Rudigier, gebürtig ausPartenen in Vorarlberg, wirkte langeZeit in verschiedenen Funktionen inBrixen und wurde im Jahr 1853 zumBischof von Linz bestellt. Dort widmeteer seine ganze Kraft den Gläubigen undwurde nicht müde in unzähligen Maß-nahmen den Glauben zu fördern und zuerneuern. Er hatte dabei immer ein

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VORBILDER DES GLAUBENS

mit meinem Herrgott in unablässigem Bitten, dass meinarmseliges Opfer mit allen den Millionenopfern so vielerbester Menschen, zur Versöhnung gereiche und dieMenschen wieder Menschen werden mögen! – und Christuswieder Herr und König sei.“ Er gab die Hoffnung nicht auf,die er zu Gott und den Menschen hatte. Er stellte sichungeachtet der Konsequenzen mit voller Kraft unteranderem gegen die Aufhebung des Klosters der EwigenAnbetung in Innsbruck, hielt in seiner Heimatpfarre eineunverkürzte Primizpredigt und kämpfte voller Zuversichtfür die Menschlichkeit. In einem Brief an seinen BruderJulius wird sein Antrieb deutlich. Dort schreibt er: „ . . .dieLiebe stirbt niemals – erst recht nicht, wenn sie leidenmuss.“ Er möge uns ein Vorbild sein, niemals resignierenddie Hoffnung auf eine bessere und vor allem menschlichereWelt aufzugeben und uns mit unserem ganzen Vermögengegen Intoleranz und Hass einzusetzen.

Seliger Carl Lampert, du Zeuge der Hoffnung, bitte füruns!

Die heilige Notburga vonRattenberg/Eben ist ein echtesVorbild der Nächstenliebe.Selbst auf die Gefahr hin, ihrensicheren Arbeitsplatz als Dienst-magd auf Schloss Rottenburgzu verlieren, sparte sie sich daseigene Essen vom Mund ab undbrachte es den Bedürftigen aus

dem Volk. Sie ist eine kritische Anwältin der Armen, die unsmahnt und die Stimme unseres Gewissens weckt. Darüberhinaus weist uns die Heilige darauf hin, dass nichts über dieLiebe zu Gott gestellt werden darf. Folgendes wird dazu vonihr erzählt: Als eines Tages ein Gewitter aufzog, verbot derBauer, bei dem Notburga arbeitete, die Arbeit niederzulegen,bevor nicht das ganze Getreide eingeholt worden sei. Als

nun die Glocken zum Gebet riefen legte Notburga ihreSichel nieder. Der Bauer versuchte erbost sie zur Weiter-arbeit zu zwingen, worauf sie ihre Sichel in die Luft warfund diese leuchtend in der Luft hängen blieb. Daraufhin ließder verwunderte Bauer Notburga ziehen. Die Legende vomSichelwunder ist ein kraftvolles Zeugnis dafür, dass dasGebet und der Besuch des Hl. Messopfers stets den vorders-ten Platz in unserem Leben als Christen einnehmen soll, wastrotz der Anforderungen des Alltags möglich wird, wenn wirauf die helfende Hand Gottes vertrauen.

Heilige Notburga, du Zeugin der Liebe, bitte für uns!

Mag. Jürgen Baumberger

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NUANCEN DES KATHOLISCHEN GLAUBENSBEGRIFFES

Glauben.Zu einigen Nuancendes katholischenGlaubensbegriffes.

In seiner Botschaft zum „Jahr desGlaubens“ erinnert Bischof Manfreddaran, dass das Wort glauben: „credere“vom ursprünglichen Sinn viel mit „cordare“, mit „sein Herz schenken“ zu tunhat. „Glauben“ wäre demnach auch einAusdruck von Zuversicht und Treue, undzwar demjenigen gegenüber, dem man

das Herz zu schenken wagt. Wem vermag man aber schondas Herz zu schenken? Gerade im Alltag? Natürlich kannman sich auch Hals über Kopf schnell und auch irrationalverlieben und auch blind das Vertrauen der geliebten Personschenken. Natürlich kann - u. U. auch muss - ein derartigerAkt spontan, eben quasi a-rational erfolgen. Mittelfristigwerden aber doch auch die Gründe für den Akt desVertrauens und auch der Treue von entscheidender Bedeu-tung sein. Soll es nicht beim isolierten Akt bleiben, soll der„Glaubensakt“ eine Geschichte nach sich ziehen, müssenGründe - auch rationale Gründe - mit diesem Akt eigentlichschon Hand in Hand gehen.

Einer derartigen Logik ist das katholische Denken imKontext der Analyse dessen, was denn „Gott glauben“ undauch „an Gott glauben“ heißt, verpflichtet. Seit dem Konzilvon Trient wird diese Logik in der Auseinandersetzung mit

den Reformatoren auf der einen Seite, mit den neuzeitlichenStrömungen des sog. Rationalismus, der den Glauben durchdas rationale Denken eigentlich ersetzen möchte, aber auchmit dem sog. Fideismus, eigentlich einer Haltung des„blinden“ und a-rationalen Glaubensvertrauens auf deranderen Seite entwickelt.

Dem schlichten Vertrauen eines Martin Luther auf den„rechtfertigenden Gott“ (dem sog. Fiduzialglauben) setztdas Konzil von Trient (1545-1563) einen, durch konkreteInhalte geprägten - „katholischen“ - Glaubensbegriffentgegen. Und es begreift die Glaubenshaltung als einen Aktder Verstandeszustimmung. Alles, was der göttliche Partnersagt und verheißt, vor allem seine Botschaft, dass der Sünderdurch seine Gnade gerecht gemacht wird, soll demnach als„wahr“ geglaubt werden. Der so verstandene Glaube ist gar„das Fundament und Wurzel der gesamten Rechtfertigung“.Was auf den ersten Blick nach einer autoritären Unter-werfungslogik aussieht, zeigt sich beim näheren Zusehen alsErnstnahme des menschlichen Partners: Gott nimmt denMenschen ernst, will also keineswegs, dass der Mensch bloßblind auf seine Rettung seitens „einer höheren Macht“vertraut. In seiner Offenbarung stellt er sich selber vor, zeigtsich in seiner Konkretheit, weist darauf hin, was er schonalles in der Geschichte vollbracht hat, gibt also Gründe,warum das Vertrauen auf ihn und das Vertrauen zu ihmgute – auch rational nachvollziehbare – Gründe hat.Deswegen rückt auch die konkrete (gerade kirchliche) Lehrein diesem Zusammenhang in den Mittelpunkt derAufmerksamkeit. Freilich wäre ein Glaube, der sich aufbloße „Verstandeszustimmung“ reduziert „tot“ . Er wäreauch vergleichbar jener Reaktion eines Partners auf eininhaltlich reichhaltiges Liebesbekenntnis, die auf: „Ich liebeDich“ mit: „Ich nehme es zur Kenntnis“ antwortet. Der(inhaltlich gefüllte) Glaube muss also durch Hoffnung undLiebe ergänzt werden, damit er lebendig wird.Der – in der Neuzeit in das Zentrum der kulturpolitischen

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Das hat auch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) in der Konstitution über die göttliche Offenbarung:„Dei Verbum“ (I,4) festgehalten. Weil die menschlicheVernunft von Gott geschaffen ist, kann der erste Schritt inder Logik des Glaubens nur der Gehorsam des Verstandesund des Willens dem sich offenbarenden Gott gegenübersein. Freilich ist dieser Gehorsam bereits die Fruchtgöttlicher Gnade. Und es ist kein „blinder Gehorsam“.Gerade der sich offenbarende Gott erwartet und dies weil erseinen Partner ernst nimmt, einen begründeten Glaubensakt.Schließlich schuf er uns alle als vernunftbegabte Wesen undauch als mehr oder weniger „mündige Partnerinnen undPartner“ .

Freilich ging das Konzil in seiner Bemühung um dieWeitergabe der kirchlichen Tradition an die moderne Weltgerade in der Bemühung um die Analyse dessen, wasGlauben heute heißt auch einen „Schritt“ weiter. Indem esstärker den Adressaten der Botschaft: den Menschen selbstins Zentrum der Aufmerksamkeit rückte und in Christusden eigentlichen Menschen (den homo perfectus: Gaudiumet spes 22) sah, fand das Konzil auch den kirchlichen Wegzu einer „personalistischen Sicht“ des Glaubens. Wirglauben auch nicht an irgendwelchen Gott und wir glaubennicht irgendeinem Gott. Wir glauben an den Gott JesuChristi und wir glauben dem Gott Jesu Christi. Damit sindwir in die Dynamik des Glaubens Jesu mit hineingenommen.Christus, der sich in seiner Menschwerdung mit jedemMenschen quasi verbunden hat, ist somit der gnadenhafteGrund unseres Glaubens. Seine Beziehung zum Vater: seineHaltung des „Herzschenkens“ ist auch der entscheidendeGrund für unsere Beziehung. Für den Akt des„Herzschenkens“ unsererseits: Unseres „cor dare“!

JozefNiewiadomskiDekan an der Katholisch-Theologischen Fakultät derUniversität Innsbruck

Auseinandersetzung gekommenen – Versuchung derRationalisten, den Glauben in die Logik „natürlicherEinsicht“ zu überführen, also nur das vom Glauben geltenzu lassen, was sich auch rational begründen und aufklärenlässt, schiebt das Erste Vatikanische Konzil (1869-1870)einen Riegel vor, indem es den Glauben klar und eindeutigmit der „Autorität“ des sich offenbarenden Gottes inVerbindung bringt. Einen derartigen Schritt wird der heutigeMenschen – gerade auch jener, der den Ungehorsam als eineTugend zu sehen gewillt ist – nicht so ohne weiteres„verdauen“. Das Konzil hebt damit aber jedenfalls dieWahrheit des christlichen Glaubens von Anfang an aus demBereich bloß menschlicher Auseinandersetzungen heraus, soganz nach dem Motto: Dort wo Gott spricht, kann derMensch nicht ohne weiteres mit seinen „Für und Wider“kommen. Deswegen verbindet aber dieses Konzil diemenschliche Fähigkeit zur Anerkennung der göttlichenAutorität nicht mit der menschlichen Anstrengung, sondernmit der Hilfe der göttlichen Gnade. Wird damit aber dieGlaubenshaltung nicht in die Nähe der A-Rationalitätengerückt? Nein! Im zweiten Schritt sucht das Konzil nacheiner rationalen Begründung der Glaubensentscheidung.Nicht, dass der Glaube damit rational bewiesen werden soll.Wohl aber, soll er gegen Irrationalismen und Fideismengeschützt werden. So sucht das Konzil – im Rahmen derRationalitätsmuster des XIX. Jahrhunderts – nach„äußeren“ – jedem menschlichen Verstand angepasstenArgumenten. Nachdem also im ersten Schritt der religiöseGlaube der sich anmaßenden menschlichen Vernunftentzogen wird, wird er in einem zweiten Schritt dieser –kritischen – Vernunft ausgeliefert. Auch wenn die damaligenArgumente (Eigenschaften der Kirche, Prophezeiungen undWunder) ihre „Erweiskraft“ in der heutigen Zeit weitgehendverloren haben, bleibt die Logik des Zweitschrittes, diedieses Konzil eingeschlagen hat doch auch heute nochgültig.

NUANCEN DES KATHOLISCHEN GLAUBENSBEGRIFFES

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Glaubensweitergabein Süd-Ost Nigeria

„Höre, Israel. JHWH unser Gott, JHWHist einzig. Darum sollst du den Herrn,deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen,mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.Diese Worte, auf die ich dich heuteverpflichte, sollen auf deinem Herzengeschrieben stehen. Du sollst sie deinenSöhnen wiederholen. Du sollst von ihnen

reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straßegehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.“(Dtn 6,4)

Die Frage, wie man zum Glauben kommt, ist leicht zubeantworten: Zuerst erhält man die Unterweisung imGlauben und wenn das Feld der Seele völlig bewässert ist,dann geschieht die Umkehr und die bewusste Entscheidungfür den Glauben. Dieses Grundprinzip gilt auch in meinerHeimat. Doch die Art und Weise, wie diese Weitergabe desGlaubens geschieht, unterscheidet sich stark von dereuropäischen Praxis.Die Aussage, dass der Mensch ein , ,homo religiosus“ ist, hatvorrangige Geltung und einen besonderen Stellenwert füruns. Demgemäß ist der Begriff des Atheismus seit eh und jeund auch heute für einen Afrikaner undenkbar. Die intensivereligiöse Atmosphäre prägt das ganze Leben und ist auskeinem Lebensbereich wegzudenken. Dies war auch eineGrundlage für die missionarische Erfolgsgeschichte inIgboland (Süd-Ost Nigeria) . Die Missionare wirkten inunsererem Land segensreich, sie arbeiteten mit denbestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen, und pflanzten

so das Christentum auf den bereits religiösen Boden, den sievorfanden, ein.

Bei der Weitergabe des Glaubens nimmt die Familie einebesondere Stellung ein. Papst Johannes Paul II. bezeichnetedie Familie oft als Hauskirche. Allerdings umfasst derBegriff Familie bei uns viel mehr als man in Europadarunter versteht. Der größte Wert einer AfrikanischenFamilie Familie liegt in einem guten Ruf, d.h, die Familiewird als der primäre Ort angesehen, wo Sitte und Anstandgelehrt wird. Sie ist sowohl Stätte, um kulturelle Bräucheund Sitten zu lernen, als auch das christliche Glaubensgutweiterzugeben.

Außerhalb der Familie sind besonders in meiner Heimatzwei wichtige Eckpfeiler zu nennen, die den Glauben inunserem Land weitertragen.

1 . The Block Rosary Crusade: Dies ist eine Versammlungvon Kindern, Jugendlichen und interessierten Erwachsenen,die jeweils auf dem Gelände einer Familie zusammen-kommen und täglich um 17 Uhr vor der Statue der heiligenMutter Gottes von Fatima den Rosenkranz beten. DieseVersammlungen finden an mehreren Orten statt. Diese Orteder Begegnung bezeichnet man als „Zentren“ und werdennach einem Namen Mariens aus der lauretanischen Litaneibenannt. Mein Zentrum heißt Königin des Friedens –Uzoama Zentrum. Uzoama ist der Familienname jener, dieuns beherbergen. An jedem Samstag findet dann einKongress statt. Dies ist eine Zusammenkunft aller B.R.C-Zentren entweder in einem der Zentren oder in der Kirche.

Hier ist ein erstes wichtigesUmfeld der Freundschaft, inwelchem die Kinder undJugendlichen im Kontext desGlaubens sozialisiert werden.Was hier geschieht, darf mannicht unterschätzen. Da ichschon als Säugling

GLAUBENSWEITERGABE IN NIGERIA

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GLAUBENSWEITERGABE IN NIGERIA

mitmachte und auch aus einer betenden Familie stamme, binich nicht in der Lage abzugrenzen, wo ich was lernte. Ichkann mich aber noch erinnern, wie ich als Vierjährigerzuhause die Gebete und Lieder, die ich gelernt hatte, meinenEltern wiederholte. Mit diesem Alter konnte ich schon dieLitanei der Heiligen Jungfrau, der Mutter Gottes auswendigrezitieren.

2. Eine weiterer herausfordernder Eckpfeiler ist die Lehredes Katechismus. Dabei kommt man mit dem offiziellniedergeschriebenen Glaubensgut der Kirche in Kontakt. Esgibt jeweils eine Erstkommunions- und eine Firmungsklasse.Wenn eine dieser Klassen zu groß wird, wird sie in mehrereGruppen geteilt. Dreimal pro Woche treffen sie sich imPfarrsaal von 16 bis 18 Uhr - ohne Pause. Da muss jede/jeder den Katechismus, der vorgelesen wird, nach demGedankenmuster von Irenäus von Lyon (+um 202) im Frageund Antwort Format auswendig lernen. Die Anmeldung istnicht an ein bestimmtes Alter gebunden. Alle, die dieErstkommunion oder Firmung empfangen wollen, müssen

teilnehmen. Ich sage es ohne Umschweife: Es ist gewiss keinZuckerschlecken, da man eine mühevolle Prüfung bestehenmuss, bevor man den Zutritt zum Mahl des Herrn erhält.Für die Firmlinge gibt es eine zweifache Prüfung: Mündlich,in Frage und Antwort wird man zuerst vom Lehrer/bzw. derLehrerin und dann vom Pfarrer geprüft. Dass man diePrüfung nicht beim ersten Mal schafft, und die Klasse somitwiederholen muss, ist nichts Ungewöhnliches.

In der Schule gibt es auch einen Religionsunterricht, derals Christian Religious Knowledge bezeichnet wird. Weildaran Schüler von verschiedenen christlichen Konfessionenteilnehmen, kommt es bei uns nicht in Frge, dass dieserUnterricht für die unmittelbare Vorbereitung der Kinder aufdie Erstkommunion oder Firmung verwendet wird.

Was ich bisher zu schildern versucht habe, ist nur dasFundament. Außerdem gibt es sonntäglich eine einstündigeReligionsunterweisung mit anschließender Anbetung. Es gibtim ganzen Land aber auch viele fromme Vereine, die sichauf den Weg machen, um Menschen unter verschiedenstenschwierigen Situationen beizustehen.

Francis Abanobi

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KINDERERZIEHUNG IM GLAUBEN

Kindererziehungim Glauben

Um aus erster Hand etwas über die Erziehung von Kindernim Glauben zu erfahren, besuchte Redakteur AlexanderMeier die Familie Metzler aus Dornbirn um ein Interview zuführen.

Hallo Barbara, könntest du dich und deine Familie kurzvorstellen?

Ich heiße Barbara Metzler und bin seitzehn Jahren verheiratet. Wir erwartengerade das fünfte Kind. Unser ältestesKind ist 9, das zweite 8, das dritte 6, undder Kleine ist 2. Das fünfte Kind kommtvielleicht, wenn die Zeitung herauskommt.

Was ist deiner Meinung nach wichtig für die Erziehung vonKindern? Was ist dabei wichtig, wenn du den Glaubenweitergeben möchtest?

Ich denke in der Erziehung ist es wichtig, dass man sie inVerbindung mit Gott und dem Partner macht, weil man daimmer wieder aus den Sakramenten und dem Gebet Kraftholen kann. Den Kindern versuchen wir mitzugeben, dasssie ein gesundes religiöses Bild kriegen, damit sie dann selbsteine eigene Beziehung zu Gott aufbauen können. Wichtig ist,dass man ihnen das irgendwie vorlebt und ihnen ein Beispielgeben kann. Entscheiden müssen sie dann eh selber.

Im Familienleben gibt es sicher schöne und schwierigereErfahrungen. Gibt es da etwas das du uns erzählenmöchtest?

Es ist schwierig miteinander eine regelmäßige Gebetszeitzu finden. Das liegt aber nicht an den Kindern, sondern anuns Eltern. Wir müssten uns dafür einfach bewusst Zeitnehmen. Im Advent fällt das unserer Familie leichter; danehmen wir uns bewusst Zeit, um miteinander zu beten. Esist etwas sehr Schönes, miteinander zu beten. Da gibt es eineruhige und entspannte Atmosphäre. Im Alltag fällt uns dasnoch schwer, aber es ist unser Ziel und wir bemühen unsimmer wieder, das gemeinsame Gebet täglich ins Familien-leben zu integrieren.

Was betet ihr, wenn ihr mit den Kindern betet?Wir beten jeden Abend mit den Kindern wenn wir sie ins

Bett bringen. Aber wenn wir uns bewusst Zeit nehmen ummiteinander als Familie zusammensitzen um zu beten, betenwir meist ein Gesätzchen und singen etwas. Das können alleund die Kinder beten gerne mit. Es tut den Kindern gut. Dakönnen sie, wenn sie Probleme haben, diese bewussthineinlegen und für gute Lehrer oder eine gute Kinder-gartengruppe beten oder einfach dafür, dass sie immer einegute Begleitung im Leben haben. Es geht darum dass derGlaube für sie einfach immer eine Hilfe und eine Quelle ist.

Was fällt dir auf, wenn du die Gottesbeziehung vonjüngeren und älteren Kindern vergleichst?

Ich finde, kleine Kinder haben eine ganz ehrliche undoffene Beziehung zu Gott, wenn man sie das machen lässt.Sie zeigen das herzhaft, egal wer da ist und zu jederTageszeit. Wir haben bemerkt, dass unsere Kinder schongebetet haben bevor sie reden konnten. Es muss ein Gebetgewesen sein, weil sie es mit „Amen“ beendet haben, aberwir haben nicht verstanden, was sie gebetet haben. UnserPius hat das schon mit zwei Jahren vor dem Tabernakel

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KINDERERZIEHUNG IM GLAUBEN

ist, auch unter der Woche in die Messe gehe. Dass icheinfach die Beziehung zu Gott pflegen kann und einen gutenTagesstart habe und dabei auch ruhiger werde und.

Wie erzählt ihr den Kindern von Jesus und lest ihr ihnen ausder Bibel vor?

Wir haben eine Kinderbibel, aus der wir ihnenmanchmal vorlesen. Auch haben wir verschiedene kleineBibel-Büchlein mit Erzählungen aus dem Alten Testament,die die Kinder selber lesen. Die Kinder gehen zu einer„Nazareth-Gruppe“, bei der sie viel mitbekommen. DerGlaube ist bei uns im Tagesgeschehen schon immer irgend-wie präsent. Bei Problemen überlegen wir uns, was Jesusmachen würde. Auch beim Tischgebet lassen wir dasreinfließen.

Gibt es noch etwas was du den Lesern mitgeben möchtest?Ich denke, es ist wert, die Kinder im Glauben zu

erziehen. Es ist wichtig, dass die Kinder ein Grundwissenhaben und vor allem dass sie wenigstens die Grundgebetekönnen. Auch ist es gut, wenn wir für die Kinder beten,dass sie selbst im Glauben stehen können und im Glaubeneine Kraftquelle für das ganze Leben schöpfen können. DieKinder sollen wissen, dass Jesus immer für sie da ist und siesich von ihm führen lassen können. Ich finde, es ist wichtig,dass die Kinder eine gesunde Liebe zur Dreifaltigkeit undder Mutter Gottes erhalten, weil sie dadurch Halt finden.Wir können säen; was daraus wird, wissen wir nicht.

Vielen Dank für das Interview!

machen können. Er hat dem lieben Gott alles hingelegt, undwir haben ihn nicht unterbrechen dürfen. Und erst als erfertig war, hat er es mit „Amen“ beendet.

Wenn die Kinder größer werden, finde ich, wird dieGottesbeziehung individueller und vielleicht auch stiller.Den größeren Kindern fällt es leichter zu beten, wenn manmiteinander betet, sie mehr anleitet oder sie einfach ein fixesGebet lehrt.

Was hilft euch euer Leben aus dem Glauben zu leben?Für mich als Mama ist es gut, dass ich mich mit anderen

Müttern regelmäßig treffe und wir miteinander beten. Dasist schon eine gute Stütze jede Woche. Auch das Treffen derLegion Mariens ist für mich ein Ort, bei dem ich Kraft holenkann, um selber im Glauben zu stehen, zum Lernen und denGlauben weiterzugeben. Für unser Familienleben ist esnatürlich auch wichtig, dass wir am Sonntag einfachmiteinander in die Messe gehen. Dort können wirmiteinander als Familie aus der Messe Kraft schöpfen. Fürmich ist es auch eine große Hilfe, dass ich, wenn es möglich

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GLAUBEN BEDEUTET, SICH GOTT ZU ÜBERLASSEN

„Glauben bedeutet,sich Gott zuüberlassen“(Papst Benedikt XVI. in Krakau, 28.Mai 2006)

Was bedeutet das „Jahr des Glaubens“für uns? Das Apostolische Schreiben desPapstes gibt uns die Antwort darauf,indem der Papst an die „Notwendigkeiterinnert, den Weg des Glaubens wieder-zuentdecken, um die Freude und dieerneute Begeisterung der Begegnung mitChristus immer deutlicher zutage treten

zu lassen.“ Gerade deshalb kann und soll dieses Jahr dieChance dazu bieten, die Schönheit des Glaubens wieder zuentdecken.

„Glauben zu können“ ist immer ein Geschenk, eineGnade. Der Glaube aber ist nicht nur etwas Persönliches,sondern auch drückt sich auch in Taten und im Umgang mitMitmenschen aus, so wie es im Jakobusbrief heißt: „DerGlaube ohne Werke ist tot!“ (vgl. Jak 2,26) „Der Glaubemuss im Leben verwirklicht werden, vor allem in der Liebezum Nächsten“, so Papst Benedikt XVI. (Generalaudienz,28. Juni 2006) In der Hl. Schrift finden wir viele Zeugnissevon Menschen, die wahrhaft „Glaubende“ waren.

Richten wir unseren Blick zuerst auf Maria. Bei Ihr sehenwir, dass Ihr Glaube, Ihr Vertrauen in Gott keine Grenzenkannte. Als der Erzengel Gabriel Ihr die Botschaftüberbrachte, Sie werde die Mutter Gottes werden, da hat

Maria ganz einfach der Botschaft Gottes geglaubt. „Ich bindie Magd des Herrn; mir geschehe wie Du es gesagt hast!“(Lk 1 ,38). Danach verlässt Maria Ihr Haus und eilt zu IhrerVerwandten Elisabeth um dieser zu helfen.

Wenn wir auf den Hl. Apostel Thomas schauen, der auchder Ungläubige genannt wird, da sehen wir, dass er einenBeweis forderte, damit er an die Auferstehung Jesu glaubenkonnte. Den Berichten der anderen Apostel konnte er nichtglauben. Als dann Jesus nach acht Tagen den Jüngern wiedererschien und Thomas Seine Wunden zeigte, da sank dieser indie Knie und stammelte: „Mein Herr und mein Gott!“Darauf antwortete ihm Jesus: „Selig die nicht sehen unddoch glauben.“ (vgl. Joh 20,28-29) Jesus preist das „Nicht-Sehen“ – wir könnten „Vertrauen“ dazu sagen – selig.

Der Glaube hat immer mit Vertrauen zu tun, je mehr ichvertraue, umso gefestigter ist mein Glaube. Doch wie oftstehen wir vor Situationen, wo unser Glaube, unserVertrauen regelrecht herausgefordert, geprüft wird. Dannkommt es darauf an, wie sehr ich mich an Gott klammereund im Vertrauen auf IHN wird uns alles gelingen. „Dennbei denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Besten.“ (vgl.Röm 8,28)

Ergreifen wir diese Chance, glauben und vertrauen wirund befassen uns in diesem Jahr mehr als sonst mit unseremGlauben. So werden wir die Schönheit unseres Glaubens neuentdecken und Gottes unendlich Liebe zu uns in unseremLeben neu erfahren. Möge uns die Muttergottes, die Mutterder Glaubenden helfen und uns durch dieses Jahr geleiten.Dies wünsche ich uns allen!

Martin Margreiter

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PRIESTERWEIHE

Priesterweihe

Die Klänge der großen Domglocke zu St.Jakob in Innsbruck kündeten amSonntag vor dem Apostelfest Peter undPaul, den 24. Juni 2012 von der großenFreude dieses Tages, dass vier jungeMänner bereit waren, sich als Priesterganz in den Dienst Gottes zu stellen.Angehörige, Freunde und Bekannte der

Weihekandidaten sowie Ordensschwestern und zahlreicheGläubige füllten die Domkirche. Die Weihekandidatenzogen begleitet von MinistrantInnen, Seminaristen, Dia-konen und einer großen Zahl von Priestern mit Bischof Dr.Manfred Scheuer in den vollbesetzten Dom ein. Es war einesehr bewegende Feier der Weiheliturgie, bei der FerdinandPittl, Gabriel Thomalla und Julius Desouza gemeinsam mitAdrian Gstrein vom Stift Wilten zu Priestern geweihtwurden.

Die Worte der Predigt von Bischof Dr. Manfred Scheuerstellten den Weihkandidaten bedeutende Aspekte desPriestertums vor Augen: Gehorsam, Liebe zu Christus,brüderliche Gemeinschaft und brüderliches Dienen. „Werden Weg der Nachfolge geht, wird auch Erfahrungen derErfolglosigkeit, des Schmerzes und des Kreuzes machen. DieZumutungen der Armut, des Unverstandenseins, desZerbrechens von Plänen, des Umsonst aller Mühe, desSterbens und der Gottverlassenheit sind dem Weg Jesu nichtäußerlich“, gab der Bischof zu bedenken. Er verlieh seinerFreude Ausdruck, dass vier Männer Gottes Ruf mit ihremJa beantworten und sprach ihnen Mut zu: „Christus selbstgeht mit Euch, auch Euch bricht er immer wieder das Brotdes Lebens.“

Siegmund Bichler

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PRIMIZEN

PrimizenFerdinand Pittl in AinetDer zweite Sonntag im Juli stand in Ainet ganz im Zeichender Primizfeierlichkeiten von Ferdinand Pittl. Heimatpfarreund Heimatgemeinde bereiteten dem Neupriester einberührendes Fest. Am Vorabend zogen die vielen Gläubigennach dem offiziellen Empfang des Primizianten und derÜbergabe von Primizkelch und Hostienschale als Geschenkder Gemeinde, zu einer Andacht in die Pfarrkirche. DerPrimiziant segnete im Rahmen der Andacht mit sehrbewegten Worten auch das Grab seiner vor fünf Jahrenverstorbenen Mutter. Beim anschließenden Konzert derMusikkapelle wurden Bilder aus dem Leben des Primiz-ianten, sowie von früheren Primizen in Ainet, präsentiert.Bergfeuer in Kelchform und die Beleuchtung auf der Kirchekündeten weithin vom freudigen Ereignis.

Die Primizmesse am Sonntag gestaltete musikalisch der

verstärkte Kirchenchor von Ainet mit der „Missa in C“ vonCharles Gounod mit Bläsersatz von P. Richard Klotz. DieFreude darüber war dem Primizianten ins Gesichtgeschrieben, der ja selber bei seiner musikalischen Ausbil-dung durch die Schule bei P. Richard gegangen ist. Als„einen Spielmann Gottes mit Herz“ bezeichnete Primiz-prediger P. Raimund den neu geweihten Priester und wagtebildhaft einen Vergleich mit der Orgel und der Pfarr-gemeinde bzw. dem Seelsorger. So wie es bei der Königin derInstrumente wichtig ist, die richtigen Register einzusetzen,ist es auch in der Pfarre. Wie man die Orgel nur spielenkann, wenn der Motor genügend Wind erzeugt, sei es auchbei allen Tätigkeiten des Priesters wichtig, zuerst den Hl.Geist „einzuschalten“ . Die feierliche Prozession mit demAllerheiligsten durch das Dorf gab der Primiz eine beson-ders festliche Note.

Gabriel Thomalla inOberperfuss

Für die Pfarre Oberperfuss war die Primizfeier von GabrielThomalla, der aus Polen stammt und im Pastoraljahr bzw.auch als Diakon in Oberperfuss seelsorglich tätig war, am 1.Juli 2012 ein großes Ereignis. Die Bürgermeisterin strich inihren Begrüßungsworten heraus, dass es in einer Zeit, in derdie Kirche immer wieder in negative Schlagzeilen gerät,nicht selbstverständlich sei, dass ein junger Mensch sichentscheidet Priester zu werden. Viel Lob gab es für denguten und einfühlsamen Umgang von Neupriester Gabrielmit Jung und Alt in der Pfarre sowie für seine gutenKontakte zu den Traditionsverbänden und Vereinen. PfarrerDarius, der ebenfalls ein gebürtiger Pole ist, meinte:„Gabriel hat seine Familie und seine Heimat verlassen. Seine

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PRIMIZEN

verstärkte Kirchenchor von Ainet mit der „Missa in C“ vonCharles Gounod mit Bläsersatz von P. Richard Klotz. DieFreude darüber war dem Primizianten ins Gesichtgeschrieben, der ja selber bei seiner musikalischen Ausbil-dung durch die Schule bei P. Richard gegangen ist. Als„einen Spielmann Gottes mit Herz“ bezeichnete Primiz-prediger P. Raimund den neu geweihten Priester und wagtebildhaft einen Vergleich mit der Orgel und der Pfarr-gemeinde bzw. dem Seelsorger. So wie es bei der Königin derInstrumente wichtig ist, die richtigen Register einzusetzen,ist es auch in der Pfarre. Wie man die Orgel nur spielenkann, wenn der Motor genügend Wind erzeugt, sei es auchbei allen Tätigkeiten des Priesters wichtig, zuerst den Hl.Geist „einzuschalten“ . Die feierliche Prozession mit demAllerheiligsten durch das Dorf gab der Primiz eine beson-ders festliche Note.

Gabriel Thomalla inOberperfuss

Für die Pfarre Oberperfuss war die Primizfeier von GabrielThomalla, der aus Polen stammt und im Pastoraljahr bzw.auch als Diakon in Oberperfuss seelsorglich tätig war, am 1.Juli 2012 ein großes Ereignis. Die Bürgermeisterin strich inihren Begrüßungsworten heraus, dass es in einer Zeit, in derdie Kirche immer wieder in negative Schlagzeilen gerät,nicht selbstverständlich sei, dass ein junger Mensch sichentscheidet Priester zu werden. Viel Lob gab es für denguten und einfühlsamen Umgang von Neupriester Gabrielmit Jung und Alt in der Pfarre sowie für seine gutenKontakte zu den Traditionsverbänden und Vereinen. PfarrerDarius, der ebenfalls ein gebürtiger Pole ist, meinte:„Gabriel hat seine Familie und seine Heimat verlassen. Seine

Familie und seine Heimat sind jetzt hier die Pfarrfamilie unddie Pfarre Oberperfuss.“ Eine Schar von Kindern begrüßteden Primizianten mit einem tiefsinnigen Gedicht. Es folgteder Einzug zur Primizmesse, die Gabriel bei strahlendemWetter unter freiem Himmel zelebrieren konnte. (DiePfarrkirche wurde gerade renoviert.)Primizprediger Generalvikar Msgr. Mag. Jakob Bürglerstellte einen Abschnitt aus der Weiheliturgie, nämlich dieÜbergabe von Hostienschale und Kelch zur Feier des Hl.Opfers, in den Mittelpunkt seiner Festpredigt. Er betonteauch die Offenheit von Gabriel für die Menschen und seineLiebe zur Ästhetik in der Liturgie.

Julius Desouza in Inzing

Julius Desouza, der aus Indien stammt, feierte am 30. Juni2012 seine Primiz in der Pfarre Inzing, wo er in der Zeitseines Pastoraljahres und Diakonatsjahres eine Heimatgefunden hatte. Der Bürgermeister hob in seiner herzlichenBegrüßung den hohen Wert der Hl. Messe hervor und legte

dem Primizianten die Worte ans Herz: „Feiere die Messeimmer so, als wäre sie die erste, die letzte und die einzige!“Für Julius war es eine große Freude, dass auch seine Elternund Geschwister aus Indien zur Priesterweihe und Primiznach Tirol kommen konnten.

Primizprediger Pfarrer Andreas Tausch würdigte denpastoralen Einsatz von Julius als Praktikant und Diakon inInzing, betonte die Bedeutung der geweihten Hände desPriesters für den Dienst in der Nachfolge Christi und wiesauf die Wichtigkeit einer lebendigen Beziehung zu Gott hin,die bei aller Arbeit des Priesters nicht zu vernachlässigen sei.Treffend stellte Tausch dazu Mutter Teresa als Vorbild hin.Von ihr kennen wir den Ausspruch: „Ich verwende täglicheine Stunde für das Gebet und wenn ich viel zu tun habe,bete ich zwei Stunden.“ Zum Abschluss der Feier wurde derPrimizsegen gespendet. Die anschließende Agape bot einenschönen Rahmen für viele herzliche Begegnungen mit demPrimizianten.

Siegmund Bichler

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CHRONIK

ChronikGenfest in Budapest (31. August bis 2. September)12000 Jugendliche aus aller Welt (Fokolarbewegung) trafensich zum Motto „let´s bridge“, „ lasst und Brücken bauen“ –zueinander, zwischen den Völkern und den Religionen. FünfSeminaristen aus Innsbruck waren begeistert mit dabei. DasThema wurde bunt dargeboten und kam auf einer der vielenBrücken Budapests zum Abschluss. Das Brückenbauen alssolches geht auf allen Erdteilen und in allen Lebensver-hältnissen weiter. Diesbezüglich ist die Jungend eineHoffnung.

Einführungswoche in Horn (4. bis 8. September)Heuer meldeten sich 12 Kandidaten aus ganz Österreich(zwei aus der Diözese Innsbruck: Matthias Giner, AndreasZeisler) für das Propädeutikum an. Studium desKatechismus, ein Sozialpraktikum, fünf Wochen Bibelschulein Israel, Gemeinschaftsereignisse,…sind einige Elementedieses Ausbildungsjahres.

Wallfahrt um geistliche Berufungen nach Ojes zu P.Freinademetz (9. September 2012)Diese Wallfahrt wird seit zwei Jahren von denPriesterseminaren Innsbruck und Brixen-Bozen organisiertund gestaltet. Den zahlreichen WallfahrtsteilnehmerInnenaus Nord-, Ost- und Südtirol ist die Weckung von Priester-und Ordensberufungen sichtlich ein großes Anliegen. Heuerhatte die Wallfahrt durch die Teilnahme dreier Primiziantenden Charakter einer Neupriesterfeier.

Interreligiöser Dialog (22. bis 24. September)Um den Fragen nachzugehen, die sich im Blick auf dasChristentum und den Islam aktuell stellen, trafen sich imPriesterseminar Innsbruck zum obigen Termin Professorender Gregoriana/Rom (Muslime), der Schola Abba/Loppiano,der Theologischen Fakultät Innsbruck und andere kirchlicheVertreterInnen zu einem intensiven Austausch. Dieserereignete sich in einer sehr schönen Atmosphäre, sodassnicht nur Impulse und Statements vorgetragen wurden,sondern für die Anwesenten auch die Gegenwart dessenspürbar war, der um die Einheit aller Menschen gebetet hat(Joh 17).

Symposium zu den Priesterbildern in den verschiedenenchristlichen Konfessionen (27. und 28. September)Dieses Treffen wurde von Pro Oriente zusammen mit derUniversität Wien veranstaltet. Mitglieder der katholischen,orthodoxen, evangelischen und anglikanischen Kirche trafensich für zwei Tage, um über die Ausbildung, das Selbstver-ständnis und die gegenwärtigen pastoralen Herausforderungder Priester zu referieren und zu diskutieren. Regens PeterFerner sprach über das Thema: „Der katholische Presbyterund das gemeinsame Priestertum“. Dieses Referat ist auf derWebsite des Priesterseminars nachlesbar.(www.priesterseminar-innsbruck.at)

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CHRONIK

IMPRESSUMMedienhaber: Bischöfl iches Priesterseminar der Diözese Innsbruckund der Diözese Feldkirch, Riedgasse 9, A-6020 InnsbruckTelefon: 051 2/2230-4700, Fax: 051 2/2230-4799E-Mail: [email protected]: www.priesterseminar-innsbruck.atFotos: Private Sammlung, Diözese Linz & Feldkirch (S. 1 0), AntonProck (S. 1 1 ) , Kameraclub Inzing (S. 1 5), Reinhold Sigl (S. 20),Sophia Kircher (S. 22)Druck: Alpina Druck, InnsbruckBankverbindung: Tiroler Sparkasse, BLZ 20503, Konto Nr. 052761

ABSCHIED VON

P. ANTONIO SAGARDOY

P. Antonio ist drei Jahre lang imPriesterseminar Innsbruck-Feldkirch,in dem nun auch die Seminaristenaus Linz wohnen, Spiritual gewesen.Seine Aufgabe war es, regelmäßiggeistliche Impulse zu geben und denSeminaristen für geistliche Gesprächund Beichte zur Verfügung zu

stehen. Bischof Alois Schwarz von Gurk-Klagenfurterkannte die diesbezüglichen Talente unseres Spiritualsund bat ihn, als Bischofsvikar für die Orden in seineDiözese zu kommen. Nach längerem Ringen entschiedsich P. Antonio dafür. Wir hier in Innsbruck müssen diesakzeptieren und sagen ihm einfach ein großesVergelt´Gott für das viele Gute, das er imPriesterseminar tat. Besonders werden uns seinebildreichen Impulse, die Exerzitien, die Reise auf denSpuren von Theresia von Avila und Johannes von Kreuz,die er leitete, und seine nie müde werdende Fröhlichkeitin Erinnerung bleiben.

Studientagung der Regenten, Spirituale und SeminarsprecherÖsterreichs und Südtirols in Innsbruck (25. bis 28. Oktober)Prof. Dr. Christian Bauer, unser neuer Pastoraltheologe,vermittelte kostbare Impulse aus dem Zweiten Vatikani-schen Konzil für das Priestersein und die Priesteraus-bildung. Er ging von den Kirchenkonstitutionen Lumengentium und Gaudium et spes aus und zeigte auf, dassPriestersein in Kirche und Welt von Christus her auf dieMenschen hin passiert. Die Teilnehmer am Studientag warensehr begeistert und ermutigt.

Die Teilnehmer besuchten auch das Tirolpanorama,verbrachten einen Abend im Priesterseminar und feiertenmit Bischof Manfred zum Abschluss den Sonntagsgottes-dienst im Innsbrucker Dom mit.

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