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Liebe Leser,

die Bedingungen auf dem deutschen Markt für Handelsimmobilien sind äußerst günstig. Und welche Wertschätzung Retail Assets in Verbindung mit dem Thema Stadtentwicklung genießen, lässt sich am Mipim-Award für den Düsseldorfer Kö-Bogen in der Kategorie „Best Urban Regeneration Project“ ablesen. Unterstützt wird der Trend durch das gro-ße Interesse der internationalen Investoren und des globalisierten Einzel-handels, für den Deutschland Zielmarkt Nummer eins ist (Seite 8).

Im Grunde sind das beste Voraussetzungen im Wettbewerb mit der Onli-ne-Konkurrenz. Denn gerade mit Blick darauf, dass der Einzelhandel, wie Rewe-Chef Alain Caparros feststellte, noch nicht weiß, wohin sich der Online-Handel entwickelt und wie schnell sich der Wandel vollzieht, ste-hen nun Geld für die Revitalisierung von Immobilien und neue Marken bereit. Neben einer Multichannel-Strategie, mit der sich der Handel in die Wahrnehmung der „Digital Natives“ einklinkt, um den Anschluss an die junge Generation zu halten, muss der stationäre Handel in Kooperation mit pfiffigen Gastronomie-Konzepten, mit attraktiven Angeboten in att-raktiven Geschäften und in einer schönen Umgebung die Erlebnis-Realität bieten, die die virtuelle Welt des Internets niemals bieten kann.

Doch Einzelhandel und Handelsimmobilien-Spezialisten können den Bau der attraktiven und lebendigen Innenstadt nicht alleine bewerkstelligen. Professor Wolfgang Christ hat zweifellos recht, wenn er konstatiert, dass die Wende im Einzelhandel nur mit der Wende in der Stadt möglich ist. Das gilt vor allem für die Klein- und Mittelstädte, in denen auch heute noch viele Bundesbürger leben und arbeiten, die aber in punkto Einzel-handel oft den Anschluss verlieren.

Heute zeigen sich die Folgen eines schleichenden Prozesses, der mit dem Sterben des mittelständischen Fachhandels begann, über die Ausdün-nung des Angebotsmix und die Überalterung der Immobilien in wachsen-den Leerstand mündete. Einzelne kreative Einzelhändler oder aktive Im-mobilieneigentümer allein können das nicht aufhalten. Äußerst wichtig ist deshalb das Bewusstsein der Politiker dafür, wie wichtig ein lebendi-ger Einzelhandel für die Qualität ihrer Stadt als Wohnort und auch als Arbeitsplatz ist. Das wurde von vielen lange ausgeblendet.

Damit die Konzepte des Einzelhandels und die Investitionsbereitschaft der Investoren so kanalisiert werden, dass daraus eine breite Bewegung wird, sind Initiative und Moderation der Politik notwendig. Ein Positiv-beispiel war etwa die Aktion der Stadt Dannenberg. Um den Leerstand zu bekämpfen, wurden Immobilieneigentümer, potenzielle Mieter, Steu-erberater und Unternehmensberater an einen Tisch geholt. Mit befristeten Niedrigmieten wurden neue Mieter bei ihrem Start unterstützt. Ganz

wichtig ist zudem eine Antwort auf die Frage, wie der mittelständische Einzelhandel, der für die kleinen Städ-ten so bedeutsam ist, besser unterstützt werden kann. Denn viele verschwinden sang- und klanglos, weil es keine Nachfolger und keine Hilfe gibt.

Nr. 168 vom 04.04.2014

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Editorial 1

Umfrage: Online-Handel zeigt noch wenig Einfluss auf die Expansion

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Das Interview: Mit Susanne Klaußner, Vorstandschefin der GRR AG

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Expansionsziele: Der globalisierte Ein-zelhandel strebt nach Deutschland

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ICSC-Kongress: Die Stimmung hat sich stark verbessert

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Rewe Group: Die Investitionen der vergangenen Jahre zahlen sich aus

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Center Navigator: Neupositionierung in einem segmentierten Markt

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Hahn-Gruppe: Mindestens 2 neue Spe-zial-AIFs in diesem Jahr

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Deutsche Euro Shop: Dividende soll bis 2016 stetig steigen

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Schuhmarkt: Fachhandel will im Onli-ne-Geschäft Fuß fassen

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Impressum 19

Inhaltsverzeichnis

Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Partner des Handelsimmobilien Report

Ihr direkter Weg zu uns!

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Cities & Center & Developments

Update zum Hahn Retail Real Estate Report

Online-Handel zeigt wenig Einfluss auf die Expansion Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Im Fachmarkt-Segment gehen die Uhren - ungeachtet der Online-Konkurrenz - noch anders. Die aktivsten Einzelhandelsunternehmen in Deutschland sind die klassischen Mieter der traditionellen Fachmarktlagen. Dazu gehören in immer wieder wechselnder Reihenfolge auf den Spitzenplätzen Unternehmen wie Rewe, Rossmann, dm, Edeka oder Aldi. Wie das Update zum Hahn Retail Real Estate Report im März 2014 ergab, rechnet die Mehrheit der befragten Expansionsverantwortlichen aus dem Handel mit einer „stabil hohen“ oder „steigenden“ Flächennachfrage. Für die Hälfte der Befrag-ten hat der Online-Handel noch keinen Einfluss auf die Expansionspläne.

Immerhin 42,5% der Befragten gehen zudem davon aus, dass der Trend zu größeren Verkaufsflächen zunehmen wird. Befragt hat die Hahn-Gruppe aus Bergisch Glad-bach für ihr Update zum Retail Real Estate Report 40 Verantwortliche aus den Ex-pansionsabteilungen großflächiger Handelsunternehmen aus den Branchen Lebens-mittel (35%), Bekleidung (32%), Baumärkte (13%), Drogerie (10%) und „Sonstige“ (10%). Um die Sicht der Anleger auf die Asset-Klasse „großflächiger Ein-zelhandel“ abzubilden, wurden 30 Investoren aus den Bereichen Immobilienfonds, Immobilien AGs, Private Equity und Vermögensverwalter sowie „Sonstige“ befragt.

Wie gut die wirtschaftliche Lage und damit auch die Stimmung im großflächigen Ein-zelhandel zu Beginn des Jahres 2014 ist, zeigt der Blick auf die Umsatzerwartungen. Laut Hahn-Umfrage rechnen immerhin 70% der Befragten mit steigenden Umsätzen - 2013 waren es nur 45% - und weitere 25% gehen von zumindest stabilen Umsätzen aus (2013: 49%). „Am optimistischsten blicken die Lebensmitteleinzelhändler und Bau-marktbetreiber in die Zukunft“, heißt es in der Studie. Bei den Lebensmittelhändlern waren es zwei Drittel.

Dass in der Baumarkt-Branche alle Befragten mit steigenden Umsätzen rechnen, dürfte nicht allein an der guten wirtschaftlichen Lage liegen, sondern auch auf die Liquidation der Praktiker- und Max-Bahr-Kette zurückzuführen sein. Denn wenn die gemessen am Umsatz zweitgrößte Baumarkt-Kette aus dem Markt ausscheidet, dann wird der Kuchen für die Wettbewerber größer. Dass „Baumärkte“ bei Investoren als Anlage dennoch mit großer Skepsis gesehen werden, nicht zuletzt wegen des restriktiven Bau-rechts, das eine Nachnutzung erschwert, ist eine andere Sache.

Auf einem strammen Expansionskurs sind derzeit vor allem die Drogerie-Markt-Betreiber, die nach der Insolvenz des größten Wettbewerbers Schlecker noch weiße Flecken auf der Deutschland-Karte sehen dürften. Laut Hahn-Report rechnen alle aus

Hoch bei Industrieklima beflügelt Stimmung Die Stimmung der Immobi-lienexperten bleibt unver-ändert gut. Mit 133,8 Zäh-lerpunkten wurden im März die guten Werte vom Janu-ar und Februar nochmals überschritten. Das geht aus der 75. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Im-mobilienkonjunktur-Index hervor. Grund dafür sind vor allem die gestiegenen Ertrags- und Investment-aussichten im Industrieseg-ment. So konnte das In-vestmentklima an die posi-tiven Januar-Ergebnisse anknüpfen und gegenüber dem Vormonat um 2,6% auf 139,6 Zählerpunkte steigen. Das Ertragsklima stieg um 0,5% auf 128,1 Zählerpunkte. Das Indust-rieklima legte um beein-druckende 7,1 % auf 145,9 Zählerpunkte zu. Kein an-deres Segment kann im März ein so hohes Wachs-tum vorweisen. Das Wohn-klima verzeichnete einen Rückgang von 1,1% auf 158,4 Zählerpunkte. Ob das Industrieklima mittel-fristig das Wohnklima ein-holen kann, bleibt abzuwar-ten. Das Büroklima legte um 4% auf 129,6 Zähler-punkte zu, während das Handelsklima leicht um 0,2% auf 124,5 Zähler-punkte nachgab. Laut Deutsche Hypo setzt die "Immobilienkonjunktur" damit den Wachstumstrend im März fort und erreicht 243,3 Zählerpunkte.

Heide: Das Modeunterneh-men Esprit hat in der Friedrichstraße 33 in Heide ca. 345 qm gemietet. Ver-mieter ist eine Privatper-son. Engel & Völkers Commercial Büro Heide vermittelte den Mietvertrag.

Marktbericht

Deals

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der Branche Befragten (100%) mit steigender Flächennachfrage. Das war 2013 genau-so. Vorsichtiger sind die Expansionsleiter aus dem Bekleidungssegment. Denn wäh-rend 2013 noch 61,5% eine steigende Flächennachfrage erwarteten, waren es im März nur noch 30,8% der Befragten. Die Mehrheit (63,8%) erwartet eine stabile Nachfrage. Hier dürfte die wachsende Online-Konkurrenz Wirkung zeigen.

Der Einfluss des Internet-Handels, das bestätigt auch das Update zum Retail Real Esta-te Report, ist in den Branchen noch sehr unterschiedlich. Insbesondere im Lebensmit-teleinzelhandel, wo der via Internet erzielte Umsatzanteil noch bei unter 1% liegt, ga-ben 85,7% der Expansionsleiter an, dass ihre Expansionsstrategie nicht vom Online-Handel beeinflusst wird. Für die großen Lebensmittelanbieter eröffnen sich heute schon deshalb Chancen, weil die Zahl der kleinen Lebensmittelhändler seit Jahren ste-tig sinkt, die Versorgung in den großen Städten oft unterdurchschnittlich ist, wie etwa eine Studie von GfK Geomarketing bestätigt und weil es einigen Unternehmen ge-lingt, mit neuen Konzepten in die 1A-Lagen zurück zu kehren. Unterstützt wird das durch die Bereitschaft vieler Bundesbürger, nach den zahlreichen Lebensmittelskanda-len mehr Geld für Qualitäts-Lebensmitteln auszugeben. Das eröffnet dem knapp kalku-lierenden Lebensmitteleinzelhandel die Chance, mehr Geld für Mieten in besseren La-gen auszugeben.

Da mit Blick auf die Verunsicherung des stationären Handels durch die Online-Konkurrenz immer wieder die Frage diskutiert wird, ob die Händler im Interesse der Flexibilität kürzere Mietverträge bevorzugen, ist die Umfrage auch auf dieses Thema eingegangen. Ergebnis: 45% der Befragten präferieren eine Mietvertragslaufzeit von 10 bis 15 Jahren, 40% schätzen Laufzeiten von 5 bis 10 Jahren, aber 15 Jahre und län-

Hertie: CR verkauft Immobilie in Niebüll Die Kasch GmbH hat das ehemalige Hertie-Kaufhaus im nordfriesi-schen Niebüll erworben. Die durch CR Investment Management, Berlin, ver-mittelte Immobilie in der Hauptstraße 59-61 hat ca. 1 750 qm Bruttogeschoss-fläche. Das zweistöckige Gebäude wurde 1930 er-baut. CR hat nunmehr 16 und damit die Hälfte der Hertie-Immobilien aus dem Mercatoria-Portfolio ver-äußert. Der Verkauf wurde durch den Kreditmanager Hatfield Philips gesteuert, der wiederum von der An-waltskanzlei Kaye Scholer beraten wurde.

Deals

ECE

Heiße Phase für die Holsten-GalerieSeit dem Frühjahr wird gebaut – im Herbst 2015 wird sie eröffnet: die Holsten-Galerie Neumünster. In zentraler Innenstadtlage bietet das neue Shopping-Center mit rund 90 Fachgeschäften auf ca. 22.800 m² einen Branchenmix voller Vielfalt. Die Vermietung des 145-Millionen-Euro-Projekts an regionale Einzelhändler und internationale Filialisten ist bereits in vollem Gange.

Vermietungs-Hotline: 040-60606-7000 www.ece.de

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ger sind nur für 5% interessant und 7,5% bevorzugen Vertragslaufzeiten bis 5 Jahre. Eindeutig ist auch die Einstellung zum „festen Mietzins“, der von 77,5% der Händler präferiert wird, gegenüber der „umsatzabhängigen Miete“, die vor allem von der Be-kleidungsbranche bevorzugt wird. Zwar lassen sich die befragten großflächigen Einzel-händler bei ihren Expansionsplänen nicht vom Internet-Handel irritieren, doch betreibt immerhin ein Viertel einen rentablen Online-Store. Bei jeweils jedem Zehnten decken die Einnahmen gerade die Kosten oder der Sprung in die schwarzen Zahlen wurde noch nicht ganz geschafft. Mehr als ein Drittel hat noch keinen Online-Store.

Das Thema Online-Handel beschäftigt natürlich auch die Investoren. Nach Beobach-tung von Joachim Stumpf, Geschäftsführer BBE Handelsberatung und IPH Han-delsimmobilien sprechen alle über eCommerce und seine Auswirkungen auf die Han-delsimmobilie. Doch trotz der zu erwartenden Marktveränderungen glaubt er, dass die

Branche - im Gegensatz zum Handel - daraus noch zu weni-ge Konsequenzen ziehe.

Laut Update zum Retail Real Estate Report ist jedoch das Interesse der Investoren an Lo-gistikflächen, die im Zuge des wachsenden Online-Handels gebraucht werden, groß. Für die Hälfte der Befragten ist diese Anlage „attraktiv“, für 10% ist diese Anlageklasse sogar „sehr attraktiv“, während sich aber auch 23,3% mit Lo-gistikimmobilien gar nicht an-

freunden können. Auf die Frage, welche Objekttypen am besten mit den Herausforde-rungen durch eCommerce umgehen könnten, traut das Gros (83,3% der Nennungen) der Investoren den Highstreet-Immobilien die meiste Widerstandskraft zu, vor Shop-ping-Centern mit 56,7% und Fachmarktzentren mit 23,3%. Bei diesem Thema fallen die Einschätzungen von Einzelhandel und Investoren auseinander.

Insgesamt bleibt das Interesse der befragten Investoren an deutschen Handelsimmobi-lien unverändert hoch. Stark zukaufen wollen 16,7% der befragten Investoren, moderat zukaufen 46,7% und ihren Bestand halten wollen 13,3%. Genauso viele wollen aber auch moderat verkau-fen. Beklagt wird von den Meisten (66,7% der Befragten), dass das Angebot zu ge-ring ist, ein Argu-ment, dass immer wieder angeführt wird. Dagegen finden nur 16,7% die aktuel-len Kaufpreise zu hoch und das Gros (53,3%) geht davon aus, dass die Kaufpreise auf dem aktuellen Niveau bleiben werden. Mit steigenden Preisen rechnen 2014 aber immerhin 43,3% der Befragten.

Vor allem bei den Geschäftshäusern in Top-Lagen rechnet die Mehrheit (53,3%) mit weiter steigenden Preisen, so dass die Renditen weiter sinken dürften. Bei Shopping-Centern sieht die Hälfte der Investoren dagegen offenbar den Preisauftrieb gebrochen

HBB erwirbt Grundstück in Hamburg-Wandsbek Die Hamburger HBB-Gruppe hat von der kürz-lich neufirmierten balandis real estate ag aus Stutt-

gart das 6 000 qm große Grundstück an der Ecke Wandsbeker Marktstraße / Brauhausstraße in Ham-burg-Wandsbek erworben. Derzeit befindet sich noch ein leer stehendes C&A-Geschäftshaus auf dem Areal. Da auf Grund der Vorarbeit der balandis ag bereits die Baugenehmi-gung für eine Neubebau-ung vorliegt, können die Abriss- und Bauarbeiten laut HBB noch 2014 begin-nen. Wie es weiter heißt, wird die HBB nun die vor-liegende Konzeption und die Mieterplanung an die eigenen Vorstellungen an-passen und die Verhand-lungen vorantreiben. Bis 2016 soll auf dem Grund-stück nach den Entwürfen des Hamburger Architek-turbüros Schild Architek-ten ein 6-stöckiges Ge-schäftshaus entstehen, davon 3 Etagen resp. 12 000 qm Mietfläche für Einzelhandel. Geplant sind zudem etwa 310 Stellplät-ze auf 3 Dachparkebenen. HBB hat bereits Verhand-lungen mit interessanten Mietern für die Handelsflä-che aufgenommen. Neben einem Lebensmittelfrische-markt liegt der Schwer-punkt des Mietermix im Textilbereich.

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und geht von „stabilen bis stagnierenden Preise aus“. Aber gut ein Drittel (36,7%) kann sich auch weiter steigende Preise vorstellen. Ähnlich sieht die Einschätzung bei den aktuell stark nachgefragten Fachmarktzentren aus: 53,3% erwarten stabile Preise, 33,3% einen Preisanstieg. Mit 68,6% der Nennungen ist diese Anlageklasse - vor Shopping-Centern mit 52,6% und Geschäftshäusern (36,8%) - derzeit die gefragteste Anlageklasse, wobei ein Lebensmittelvollsortimenter als Ankermieter (für 86,7%) ein „Muss“ ist, genauso, wie die ebenerdige Bauweise.

Bei SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten ist dagegen ein Drittel überzeugt, dass die Preise fallen werden und nur 20% erwarten einen Preisanstieg. Einer der Gründe dürfte sein, dass es in diesem Segment viele Revitalisierungsobjekte gibt. Bei Investo-ren steht diese Anlageklasse mit 15,8% der Nennungen auf Platz 5 der Kaufliste. Auch bei Supermärkten und Lebensmittel-Discountern können sich 23,3% der Befragten nachgebende Preise vorstellen, das Gros (56,7%) geht aber auch hier von stabilen Prei-sen aus. Mit 21,1% der Nennungen steht dieses Segment auf Platz 4 der Kaufliste. Bei Bau- und Heimwerkermärkten rechnet sogar die Hälfte der Befragten mit sinkenden Kaufpreisen. Vor diesem Hintergrund passt es ins Bild, dass auf dieses Segment nur 5,3% der Nennungen auf der Kaufliste entfällt.

Mit Blick auf das Asset- und Center-Management bei Handelsimmobilien sieht die Mehrheit der Investoren (90% der Nennungen) die größten Herausforderungen heute darin, dass der Modernisierungs- und Revitalisierungsbedarf steigt. Unter Druck sehen sich die Investoren aber auch, weil der Konkurrenzdruck durch den Online-Handel (63,3% der Nennungen) und die Forderungen nach mehr Einkaufsatmosphäre (60% der Nennungen) wächst.

Limbecker Platz gewinnt ICSC Award In der Kategorie "Etablierte Shopping Center" hat der Limbecker Platz in der City von Essen den ICSC Award gewonnen. Aus Sicht der Jury zeichnet sich das von der ECE nach den Plänen von Henn Archi-tekten in München entwi-ckelte Center dadurch aus, dass es modernen Handel an einen traditionellen Han-delsplatz gebracht hat. Am Limbecker Platz stand das Ursprungshaus der Waren-haus-Kette Althoff, die später von Karstadt über-nommen wurde. Auf seinen fast 74 000 qm, darunter auch ein Karstadt-Waren-haus, bietet der Limbecker Platz 191 Geschäfte.

Auszeichnung

BBE

Gewissheit für Entscheider – seit über 50 Jahren fundiert in präziser Analyse, methodischer Prognose und konkreter Empfehlung. Jeder Standort, jede Branche, jeder Betriebstyp durchleuchtet von den Besten ihres Fachs. Im Kontext lücken - loser Handels-Expertise, die Lösungen schafft aus Fakten und Potenzial.

Wissen schafft Zukunft.München • Hamburg • Köln • Leipzig • Erfurt | www.bbe.de

  Markt- & Standortanalysen   Auswirkungsanalysen   Research & Due Diligence

Handelsimmobilie braucht Handelswissen.

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Das Interview

„Wir wollen alle Geschäftsfelder weiter ausbauen“ Gespräch mit Susanne Klaußner, Vorstandsvorsitzende der GRR AG in Erlangen

über den neuen Auftritt der GRR-Unternehmensgruppe, das Markenprofil, künftige Wachstumspläne, das Fonds-geschäft und die Auswirkungen des Online-Handels auf das Fachmarkt-Segment.

Handelsimmobilien Report: Nach Ihrer Ernennung zur Vor-sitzenden des Vorstands der GRR AG haben Sie angekündigt, dass Sie den Auftritt der GRR-Gruppe vereinheitlichen wollen. Was bedeutet das? Welche Maßnahmen umfasst das?

Susanne Klaußner: Nun ja, bisher sind wir mit unterschiedli-chen Logos und Marketing in der GRR AG und der GRR Real

Estate Management GmbH aufgetreten. Dabei stellten wir uns zunehmend die Frage, ob der Kunde und Geschäftspartner hier überhaupt unterscheidet? Es gibt nun eine AG, die das Eigenportfolio umfasst und eine Managementgesellschaft, die darüber hinaus auch mit einem Spezialfonds und im Mandantengeschäft sehr erfolgreich agiert.

Sicher steht die Managementgesellschaft mehr im Fokus der öffentlichen Wahrneh-mung und für das Eigengeschäft müssen wir weniger werben, aber am Ende macht al-les zusammen die „GRR“ aus und dann sollten wir das konsequenterweise auch im Außenauftritt zeigen.

HIR: Wie sind die jeweiligen Eigentumsverhältnisse bei GRR AG und GRR REM?

Klaußner: Mehrheitsaktionär ist die Provinzial Rheinland Versicherung der Sparkas-sen und Minderheitsaktionär die sontowski & partner gmbh. Die GRR AG hält 100% der Anteile an der GRR Real Estate Management GmbH.

HIR: Die GRR AG ist vor einigen Jahren gegründet worden, um kontinuierlich ein Bestandsportfolio aus Fachmarktimmobilien und Fachmarktzentren mit Lebensmittel-schwerpunkt aufzubauen. Wo liegt heute der Schwerpunkt des Unternehmens?

Eigenständiger Bereich Fondsmanagement etabliert Klaußner: Die GRR AG hält ein Portfolio im Wert von rund 300 Mio. Euro im Eigen-bestand, mit dem wir aktiv arbeiten in Form von Value Enhancement Maßnahmen und auch von selektiven An- und Verkäufen. Mittelfristig wollen wir auch hier weiter wachsen. Das ist eine tragende Säule der Unternehmensgruppe, als die wir uns verste-hen. Die beiden anderen Säulen sind das Fondsgeschäft und das Mandantengeschäft, bei dem wir als spezialisierter Investment- und Asset-Manager aktiv sind. Wir wollen alle Geschäftsfelder weiter ausbauen und GRR nachhaltig als Marke für Basic Retail etablieren. Daran arbeiten wir intensiv.

HIR: Der „German Retail Fund No.1“ war bislang bei der GRR REM angesiedelt. Wird das so bleiben, oder gibt es hier eine Umorganisation?

Klaußner: Der Spezialfonds ist ein Kind der GRR Real Estate Management GmbH und bleibt das auch. Wir sind sehr glücklich über den bisherigen Erfolg des Fonds und haben deshalb zum 1. April 2014 auch einen eigenständigen Bereich Fondsmanage-ment etabliert, der, wie alle anderen Bereiche auch, direkt der Geschäftsführung der Gesellschaft unterstellt ist. Die Leitung hat mit Wirkung zum 1. April Thomas Thein, der den Fonds auch bisher sehr erfolgreich betreut hat, übernommen.

Wir werden das Fondsgeschäft weiter ausbauen. Das ist auch für mich eine Herzensan-gelegenheit. Es ist eine tragende Säule der Unternehmensgruppe, bleibt aber, ebenso wie das Mandantengeschäft unter der bewährten Leitung der GRR Real Estate Mana-gement GmbH. Hier bleibt die Muttergesellschaft in der Rolle der Gesellschafterin.

Fortschritte beim Opel Forum Rüsselsheim Beim Shopping-Center-Projekt Opel Forum in der Innenstadt von Rüssels-heim geht es weiter voran. So wurde jetzt bekannt gegeben, dass das Bebau-ungsplanverfahren einge-leitet wurde. Am 10. April soll der neue B-Plan, der auf dem Gelände des Auto-bauers Opel, in der Nähe vom Bahnhof, nun auch Einzelhandel - konkret die Entwicklung eines Shop-

ping-Centers - vorsieht, offen gelegt werden. Das ist aus Sicht von Peter Le-feber, Projektleiter Opel-Forum beim Berliner Inves-tor Acrest, eine wichtige Botschaft für potenzielle Mieter des geplanten Ein-kaufszentrums. Denn je konkreter die Realisierung eines Projektes wird, desto eher sind die interessierten Einzelhändler bereit, sich auf einen Mietvertrag fest-zulegen. Nach den Worten von Matthias Schmitz, geschäftsführender Ge-sellschafter der Acrest Property Group GmbH, sind bislang etwa 35% der insgesamt geplanten 24 000 qm Verkaufsfläche des Opel Forums vermie-tet. Zu den Mietern gehö-ren bislang H&M, Best-seller, Drogerie Müller und Dielmann Schuhe. Mit einem prominenten Lebensmittelanbieter wird derzeit verhandelt. Insge-samt soll sich das Einzel-handelsangebot im Opel Forum laut Schmitz im mittleren Preissegment bewegen.

Stadt News

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HIR: Sie haben angekündigt, dass Sie das Marken-Profil der GRR-Gruppe künftig schärfen wollen. Können Sie dazu ein paar Stichworte nennen?

Ja, gerne! Einheitlicher Außenauftritt, weiterhin klare Fokussierung auf ein sehr spe-zielles Segment, das wir „Basic Retail“ nennen und die Fokussierung auf unsere 3 Säu-len: Eigeninvestments, Fondsgeschäft und Asset Management/Dienstleistungen. Als Unternehmensgruppe sollte man immer auf mehreren Beinen stehen, allerdings mit stets demselben Fokus, unserer klaren Ausrichtung auf den Einzelhandel im Bereich der Nahversorgung und des täglichen Bedarfs. Wir haben hier unser Spezialwissen, das wir in allen Geschäftsfeldern gewinnbringend für unsere Aktionäre und Kunden einset-zen wollen.

HIR: Wie beurteilen Sie den deutschen Markt für Fachmarktimmobilien in diesem Jahr? Wo liegt hier noch Wachstumspotenzial? Auch für die GRR-Gruppe?

Klaußner: Von den rd. 50 000 Handelsimmobilien in Deutschland sind mehr als 30 000 Fachmarktzentren, Nahversorgungszentren und Stand-Alone-Standorte. Da steckt mehr Potenzial für Investoren drin als in Shopping-Centern oder Highstreet-Objekten. Der Markt hat folglich noch einiges zu bieten für Investoren und damit auch für uns als klar fokussierten Investor und Manager. Nur nebenbei sei bemerkt, dass wohl kaum die Gefahr besteht, dass die Konsumenten zukünftig nur noch im Internet ihr Fleisch und Gemüse kaufen. Der Bedarf entsteht kurzfristig und wir sehen hier eher Synergieeffekte, als eine Gefahr. Das ist in anderen Bereichen sicher differenzierter zu betrachten. Die stehen bei uns aber weniger oder gar nicht im Fokus, außer natürlich, wenn wir als Dienstleister im Mandantengeschäft Portfolios betreuen.

HIR: Welche Rolle spielen Revitalisierungsprojekte in Ihrer Anlagestrategie?

München: Ein verbunde-nes Unternehmen der Cer-berus Capital Manage-ment, L.P. hat den Metro Cash & Carry Markt im Münchner Euro-Industrie-Park veräußert. Das Objekt verfügt über rund 22 000 qm Gewerbefläche. Neben dem Cash & Carry-Markt umfasst das Objekt auch das einzige Zustelldepot der Metro in Bayern. Käufer der Immobilie ist die private Investorengruppe Braun Leberfinger Ludwig aus München. Neben dem langfristigen Mietvertrag überzeugt die Immobilie durch einen sehr guten Objektzustand und die ex-zellente Lage. JLL hat die Transaktion im Auftrag des Verkäufers beratend be-gleitet und vermittelt.

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acrest goes where retail goesGemäß unserem ganzheitlichen Ansatz entwickeln und implementieren wir bundesweit individuelle Handelsimmobilien- konzepte, die exakt auf die speziellen Anforderungen hinsichtlich Lage, Umfeld und Bedarf zugeschnitten sind.

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Klaußner: Revitalisierungsobjekte spielen eine immer stärkere Rolle, denn Bestands-standorte sind etabliert und der Kunde geht üblicherweise bevorzugt am selben Stand-ort einkaufen, weil er sich auskennt und ein „Gewohnheitstier“ ist. Da kann sich jeder selbst hinterfragen. Wir mögen inzwischen erfolgreich revitalisierte Standorte lieber als Neustandorte, bei denen sich die Mieter erst etablieren müssen. Kein Händler gibt ei-nen erfolgreichen Standort auf.

Wir müssen auch berücksichtigen, dass Deutschland flächendeckend mit Lebensmittel-einzelhandelsstandorten versorgt ist. Es geht jetzt um die Modernisierung und Umset-zung neuer, zeitgemäßer Konzepte, nicht mehr um Expansion im großen Stil.

HIR: Das Interesse der Investoren am Segment Fachmärkte ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wie sehen Sie die Preisentwicklung? Besteht die Gefahr von Übertreibungen?

Klaußner: Überall, wo die Nachfrage sehr groß ist, besteht die Gefahr von Übertrei-bungen. Wir werden uns an Übertreibungen nicht beteiligen. Das hat uns schon in der Vergangenheit vor bösen Überraschungen bewahrt.

Expansionsziele

Der globalisierte Handel strebt nach Deutschland Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die höchsten Mieten werden in Deutschland nicht bezahlt, aber vielleicht ist das ja auch - neben der wirtschaftlichen Stabilität - einer der Gründe dafür, dass Deutsch-land mit seinen zahlreichen attraktiven Großstädten für den globalisierten Einzelhan-del nach 2013 auch in diesem Jahr wieder der Zielmarkt Nummer 1 ist, wie der Immo-biliendienstleister CBRE berichtet. Mit 40% der Nennungen führt Deutschland die Lis-te der beliebtesten Zielmärkte an.

Das ist eines der Ergebnisse der Studie über die Expansionspläne des globalisierten Einzelhandels, die CBRE jetzt zum 5. Mal vorgelegt hat. Dafür wurden mehr als 130

große Einzelhandelsunter-nehmen in Europa, Ame-rika und Asien befragt. Außerdem wurden die Unternehmen über ihre Pläne zur Verbesserung der Online-Aktivitäten interviewt. Besonders gro-ße Expansionspläne haben die US-Einzelhändler (47%) und unter den Branchen sind besonders die Modeanbieter aus dem mittleren und dem höheren Preissegment bei

der Filialnetzausweitung aktiv. Insgesamt will ein Drittel (35%) der befragten Einzel-händler mehr als 40 neue Läden eröffnen, wobei auf die besagten Modeanbieter daraus wieder allein ein Drittel entfällt.

Laut CBRE-Studie setzt der globalisierte Einzelhandel wieder verstärkt auf internatio-nale Expansion, nachdem sich das weltweite Wachstum in den vergangenen Jahren abgeschwächt hatte. Das Vertrauen in den globalen Einzelhandelsmarkt ist laut CBRE wieder erstarkt. Denn auf breiter Front ist das Verbrauchervertrauen weltweit um etwa 3% gestiegen. Selbst für Europa ermittelten die Forscher beim Verbraucher-vertrauen im Schnitt ein Wachstum von 3%.

Savills bildet neues Center-Investment-Team Im Zuge der Neuausrich-tung des deutschen Invest-mentgeschäfts stellt Savills die Sparte Shopping-Center-Investments stär-

ker in den Fokus. Des-halb hat Ste-phan Jung (48) seit 1. April hierzu-lande die Funktion des Directors für den Bereich

Shopping-Center-Investments übernommen. Zudem fungiert er als Mit-herausgeber des Across Magazins. In diesem Zu-sammenhang wechselt Jung auch zum 1. Juli 2014 an den Hamburger Sa-vills-Standort. Stephan Jung verfügt über langjähri-ge Erfahrung und umfas-sende Expertise im Einzel-handels- und Investment-bereich. Vor seinem Wech-sel als Director Retail Con-sultancy zu Savills im Okto-ber 2011 war er in leitender Funktion als Director In-vestment mit Fokus auf Einkaufszentren, Highstreet Objekte und Verbraucher-märkte bei Knight Frank Consult in Frankfurt tätig. Zudem ist er seit 2004 im Vorstand des German Council of Shopping Cen-ters, dessen Vorstandsvor-sitzender er seit 2010 ist. „Stephan Jungs umfassen-de Expertise des Shopping Center Marktes machen ihn zum idealen Kandidaten für diese Rolle. “, erläutert Andreas Wende, COO für das Investmentgeschäft von Savills Deutschland. „Der deutsche Markt ge-nießt bei Investoren in Eu-ropa eine hohe Priorität und wir sind überzeugt, unter seiner Federführung weitere Marktanteile gewin-nen zu können.“

Personalien

Deutsche Top-Lagen im Fokus internationaler Händler.

Foto: Lührmann

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Dass Deutschland die Liste der Zielmärkte mit weitem Abstand vor Großbritannien, Frankreich und Österreich anführt, beruht laut Karsten Burbach, Head of Retail bei CBRE Deutschland, auf dem Vertrauen, das die Einzelhändler in das Potenzial des hiesigen Marktes haben. Ein Beleg dafür sind die 49 ausländischen Handelskonzepte, die im vergangenen Jahr neu auf den deutschen Markt gekommen sind. Hinzu kommt, dass internationale Marken in deutschen Großstädten - verglichen mit den Metropolen anderer europäischer Länder - noch unterrepräsentiert sind.

Für diese Newcomer hat der hiesige Markt auch einiges zu bieten. Während in Groß-britannien und Frankreich die Städte London und Paris das Maß aller Dinge sind, bietet Deutschland gleichzeitig 6 fast gleichwertige Metropolen und über 20 weitere attraktive Großstädte. Das ermöglicht es dem expandierenden Einzelhandel, mehrere neue Filialen in gleichwertigen Städten zu eröffnen. Für die expansionsfreudigen US-Amerikaner ist Deutschland der zweitwichtigste Markt hinter ihrem Heimatland. Be-trachtet man nur den europäischen Einzelhandel, dann entfallen sogar 70% der Nen-nungen auf Deutschland, vor Frankreich, Großbritannien und Österreich.

Während sich zahlreiche deutsche Einzelhandelsfilialisten nicht zuletzt mit Blick auf die Ungewissheit, die der wachsende Online-Handel für die Branche mit sich bringt, bei der Expansion in der Highstreet zurückhalten, ist die Zahl der internationalen Ein-zelhändler mit ambitionierten Expansionsplänen in den nächsten 12 Monaten also ge-stiegen. Damit hat sich die Lage im deutschen Einzelhandel grundlegend verändert. Waren es bis zur Finanzmarktkrise vor allem die deutschen Händler, die in wachstums-starken Auslandsmärkten expandierten, gehört Deutschland heute zu den wenigen sta-bilen Märkten, die für Investoren und Einzelhändler als sicherer Hafen gelten.

Los Angeles: Nach Anga-ben der CBRE-Gruppe wurde die Zusammenarbeit mit Royal Dutch Shell verlängert und ausgeweitet. CBRE wird das Tankstel-lenportfolio von Shell in 22 Ländern und auf 4 Konti-nenten managen. Der Ver-trag sieht vor, dass die CBRE Global Corporate Services (GCS) das Trans-aktionsmanagement, die Mietverwaltung und die Immobilienberatung für 9 000 Standorte überneh-men wird. Sie managt be-reits seit dem Jahr 2010 das europäische Tankstel-lenportfolio von Shell. Der erweiterte Vertrag sieht vor, dass über 3 000 Standorte in Asien-Pazifik, den USA, Kanada und Südafrika hin-zukommen.

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Wie sehr der internationale Einzelhandel das so sieht, lässt sich an der Rangliste able-sen. Mit weitem Abstand (26% der Nennungen) folgt Frankreich als Expansionsziel auf dem 2. Platz, was mit Blick auf die schwierige Wirtschaftslage in dem Land wie-derum etwas verwundert. Großbritannien folgt mit 25% knapp dahinter, vor Österreich und China mit 22%. Die Schweiz, die mit ihrer Bahnhofstraße in Zürich auch unter den 10 teuersten Straßen der Welt zu finden ist, rangiert mit 20% auf dem 6. Platz.

Die Frage nach den Multi-Channel-Ambitionen steht für fast alle Befragten auf der Agenda. Das Gros betreibt eine eigene Website. Die Bedeutung des Online-Handels ist jedoch sehr unterschiedlich. Der Anteil am Umsatz reicht von 1-2% bei den einen und bis 25% bei anderen. Der Anteil der Unternehmen, der seine Online-Präsenz regional stark ausweiten will, ist von 27% im Jahr 2012 auf nunmehr 42% gestiegen. Aber im-merhin ein Drittel (32%) zeigt in diesem Punkt noch wenig Ambitionen.

ICSC European Conference

Stimmung hat sich gegenüber Vorjahr stark gebessert Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Geschäftsbedingungen der europäischen Shopping-Center-Industrie zeigten im Februar zwar einen positiven Trend, doch das Wachstumstempo hat sich etwas ver-langsamt. Das ist das Ergebnis der Befragung zum jüngsten pan-europäischen Ge-schäftsklima-Index für Shopping-Center (Pan European Shopping Centre Executive Opinion Survey), den der International Council of Shopping Centers (ICSC) im Vor-feld seiner europäischen Konferenz in Istanbul vom 2. - 3. April präsentiert hat.

Befragt wurden die Verantwortlichen aus der europäischen Shopping-Center-Industrie, deren Eindrücke zwischen dem 14. und 28. Februar eingesammelt wurden. Dabei blieb der Euro-Shop Index, der die aktuellen und zukünftigen Geschäftsbedingungen der

Branche misst, mit einem Wert von 56% über der wichtigen 50%-Marke. Dieser Wert dokumen-tiert laut ICSC die dramatische Ver-besserung in der Branche, die in den vergangenen 12 Monaten zu

beobachten war. Vor einem Jahr stand der Euro-Shop Index nur bei mageren 36%.

In leichtem Kontrast dazu stand die Entwicklung des Euro-Shop Current-Conditions Index, der Einflussfaktoren wie den Umsatz der Mieter, die Frequenz in Shopping-Centern, den Vermietungsgrad und die Mietentwicklung bei der Wiedervermietung erfasst. Der Index-Wert ist leicht um einen Prozentpunkt auf 51% gesunken. Grund dafür war im wesentlichen ein Rückgang bei den Mieten und bei der Vermietungsquo-te, die die Beschleunigung des Umsatzwachstums im Februar überkompensiert haben.

Gleichwohl: Mit Blick auf die schnelle und deutliche Erholung des Geschäftsklimas in der Center-Industrie ist die Mehrheit der Verantwortlichen (64%) davon überzeugt, dass die Mieten demnächst wieder steigen werden. Zwei Drittel erwarten eine Steige-rungen zwischen 0,1 und 2,5%, ein Drittel sogar von 2,6 bis 5%. Von gleichbleibenden Mieten in diesem Jahr gehen 36% aus. Niemand erwartet jedoch, dass die Mieten sin-ken könnten, was der ICSC als ermutigendes Zeichen für die Branche wertet. Zumal die Aufhellung nun schon seit 8 Monaten anhält.

Sierra Portugal Fund erwirbt 2 Center komplett Der Sierra Portugal Fund (SPF) hat mit GREP II, ei-nem von Grosvenor Fund Management verwalteten Fonds, eine Einigung über den Kauf von dessen 50%-Beteiligung an den portu-giesischen Shopping-Centern AlbufeiraShop-ping und Centro Comerci-al Continente de Porti-mão erzielt. Damit ist der SPF alleiniger Eigentümer der Immobilien. Der SPF wurde 2008 gegründet und hält 9 der Einkaufszentren, die in Portugal in Betrieb sind. Sonae Sierra ist mit 47,5% am SPF beteiligt. Die übrigen 52,5 % vertei-len sich auf Keva und Ilma-rinen aus Finnland, Schro-ders, Großbritannien, und Partners Group (Schweiz). Dieser Schritt ist aus Sicht von Fernando Guedes de Oliveira, Vorstandschef von Sonae Sierra, „eine gute Gelegenheit, die Posi-tion des Sierra Portugal Funds durch 2 Immobilien zu stärken, die an der Al-garve bereits seit 25 Jah-ren etabliert sind.“ Beide Center seien wichtige Refe-renzobjekte in der Region Algarve. Hier hat der Fonds in den letzten 4 Jahren 8,5 Mio. Euro in die Erneue-rung und den Ausbau der Immobilien investiert. Albu-feira Shopping wurde 1989 eröffnet und ist das 1. von Sonae Sierra verwaltete Center in Portugal.

Düsseldorf: Die Modefir-ma Ballat GmbH, ein Un-ternehmen der Steven-k Germany GmbH, hat einen Showroom (130 qm) in der Kaiserswerther Straße in Düsseldorf gemietet. Engel & Völkers Commercial Düsseldorf vermittelte.

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Werbung für die ICSC-Europa-Konferenz. Foto: ICSC

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Insgesamt spiegelt die monatliche Befragung des ICSC die Stimmung wider, die auch während der 25. Internationalen Immobilienmesse Mipim Anfang März in Cannes ge-messen wurde. Mit Blick auf das unerfreuliche Wetter in einigen Ländern Europas im Februar, das zwar nicht den Umsatz aber die Frequenz beeinträchtigt hat, wünschen sich die Shopping-Center-Betreiber und der Einzelhandel nun schnell den Frühling mit wärmeren Temperaturen.

Einen Vorgeschmack darauf konnten die etwa 700 Teilnehmer der ICSC European Conference in Istanbul bekommen. Einmal mehr stand auch in diesem Jahr wieder das Thema Online-Handel auf der Agenda der Konferenz, die in diesem Jahr unter dem Vorsitz von Klaus Striebich, Geschäftsführer Vermietung bei der ECE, stand. Klar ist für die Center-Industrie, dass sie gegen die 24-Stunden-Öffnung des Internet-Handels nicht allein mit Einkaufserlebnis punkten kann, sondern deutliche mehr an Freizeitaktivitäten bieten muss. Und es geht auch um mehr Service für die Besucher.

Einer der Höhepunkte der Konferenz war der Vortrag des türkischen Deputy Prime Ministers, Ali Babacan, der als „Keynote Speaker“ über das Thema „Die europäische Ökonomie in den nächsten 10 Jahren“ referierte. Über eBays Dienstleistungsangebot berichtete der Vize-Präsident von eBay Marketplaces, Alexander von Schirmeister. Weitere Redner waren Daniel Lopez, Mitglied des Boards von Mango sowie Investo-ren wie Robert Welanetz von Blackstone, die zuletzt den niederländischen Entwick-ler Multi Development übernommen hat. Teilnehmer des ICSC European Conference CEO Panels waren in diesem Jahr u.a. Christophe Cuvillier, CEO von Unibail-Rodamco und Alexander Otto, CEO der ECE und Chairman des ICSC Advisory Board in Europa. Die Konferenz dauerte bei Redaktionsschluss des HIR noch an.

Stockholm: Der britische Einzelhändler River Island will seinen 1. schwedischen Store auf 1 170 qm in Stockholms innerstädti-scher Shopping Mall Galle-rian eröffnen. Gallerian steht im Ruf, Premium-Flächen für Highstreet-Einzelhändler zu bieten. River Island zieht in die Nachbarschaft von der „besten skandinavischen Hollister-Filiale“ im südli-chen Teil des Centers. Bei seiner Expansionsstrategie setzt River Island auf die 50 000 Besucher täglich und den Mietermix des Gal-lerian mit Namen wie Vero Moda, Jack & Jones, H&M und Clas Ohlson. Mit seinen 85 Stores ist das Center nur 600 m von der City entfernt.

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Rewe Group

Investitionen der vergangenen Jahre zahlen sich aus Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Für die vergangenen Jahre kann der Chef der Kölner Rewe Group, Alain Caparros, eine positive Bilanz ziehen: „Wir ernten endlich, was wir gesät haben“, konstatierte er bei Vorlage der vorläufigen Jahreszahlen für 2013 in Köln. „Die Investitionen der ver-gangenen Jahre zahlen sich jetzt aus.“

Auf der Haben-Seite steht beim zweitgrößten deutschen Lebensmittelhändler Rewe Group die Modernisierung bzw. Verlagerung und Neueröffnung von 1 600 Märkten und Reisebüros im In- und Ausland, nachdem die deutschen Handelskonzerne die Er-neuerung des Point of Sale lange aus dem Blick verloren hatten. Hinzu kommt die Ent-

wicklung zahlreicher neuer Konzepte wie der Kleinfläche Rewe City, die von der Re-naissance der wohn-ortnahen Supermärkte profitiert, das Konzept für A-Lagen und Bahnhöfe Rewe to go sowie das Bio-Markt-Konzept mit Gastro-nomie Temma, womit

der Konzern neue Lagen und Kunden gewinnen kann. 2014 soll die Expansion der neu-en Formate forciert werden.

Auf der Agenda steht nun die Überarbeitung des Großflächenkonzepts für die 55 ehemaligen toom-Märkte, die unter dem Namen „Rewe Center“ in die 6 Regionen des Unternehmens integriert wurden, wie Finanzvorstand Christian Mielsch berichtete. Der Rewe-Pilotmarkt in Egelsbach bei Frankfurt ist nach dem Umbau im vergangenen Dezember wieder an den Start gegangen und erzielte „im Vergleich zum Vorjahresmo-nat und den beiden Monaten des laufenden Jahres ein kumuliertes Umsatzplus von 41%“, so Mielsch. In Egelsbach wollen die Kölner zeigen, wie sich Rewe das Ein-kaufserlebnis von Morgen auf der Großfläche mit über 4000 qm vorstellt.

Selbstständige Kaufleute erzielten Rekordergebnis Zur Realisierung der ehrgeizigen Programme wurden die Investitionen in den vergan-genen Jahren ausgeweitet. 2013 investierte Rewe laut Caparros knapp 1,4 Mrd. Euro, nach 1,16 Mrd. Euro 2012. Und 2014 sollen es rund 1,6 Mrd. Euro werden. Die Vor-aussetzungen für dieses hohe Investitionsprogramm sind nach Mielschs Worten recht günstig. Zwar sei die Netto-Finanzverschuldung im Vorjahr von 80 Mio. auf 505 Mio. Euro gestiegen, doch mit Blick auf ein Eigenkapital von 5 Mrd. Euro und eine Eigen-kapitalquote von 30% sei das ein niedriges Niveau. „Zudem ist die augenblickliche Phase niedriger Zinsen genau der richtige Zeitpunkt, um unsere Zukunftssicherung mit einer moderaten Erhöhung der Verschuldung zu betreiben“, so Mielsch.

Ablesen lässt sich der Erfolg der Geschäftspolitik an den vorläufigen Geschäftszahlen für 2013. So wuchs der Konzernumsatz um 2,2% von 41,1 Mrd. auf 42 Mrd. Euro, der Gesamtaußenumsatz (inkl. Erlöse der selbstständigen Kaufleute) legte um 2,9% auf 50,6 Mrd. Euro zu - nach 49,2 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Das Ebitda stieg von rund 1,21 Mrd. auf 1,26 Mrd. Euro, das Ebita erhöhte sich um 15,3% von 404 Mio. auf 466 Mio. Euro. Dabei ist die seit einigen Jahren zu beobachtende Renaissance der Super-märkte auch bei der Rewe die Basis des Erfolgs. Die Sparte wuchs um 4,2%, während der deutsche Branchenschnitt 2013 bei +2,7% lag. Die gesamt Sparte Vollsortiment

Aral und Rewe testen neues Shop-Konzept Der Marktführer im deut-schen Tankstellengeschäft, Aral, und Rewe testen seit Anfang April an Aral Tank-stellen ein neues Shop-Konzept unter dem Ver-triebsformat „REWE To Go“. Der Test soll ein Jahr dauern und an 10 Aral-Tankstellen im Raum Bo-chum, Düsseldorf und Köln durchgeführt werden. Die ersten beiden Stationen wurden am 3. April in Düs-seldorf und werden am 24. April in Köln eröffnet, die restlichen sollen bis Mitte August folgen. Das Kon-zept richtet sich an alle Kunden mit knappem Zeit-budget, die den Tankstel-lenbesuch auch zum schnellen und bequemen Einkauf nutzen möchten und beim Verzehr – direkt vor Ort, unterwegs oder zu Hause – Wert auf ge-schmackvolle, frische oder frisch zu bereitete Produkte legen. „Wir beobachten, dass sich die Kundenbe-dürfnisse ändern. Mit die-

sem innovativen, kunden-orientierten Angebot wollen wir neue Kundensegmente erschließen und im Shop- und Bistrogeschäft weiter wachsen“, erklärt Rainer Kraus, Leiter strategische Kooperationen bei Aral. Eine ähnliche Kooperation hat Rewe bereits an BP-Tankstellen in Österreich erfolgreich durchgeführt.

Rewe-Jahrespressekonferenz in Köln Foto: Rewe Group

Unternehmens News

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National verzeichnete laut Caparros einen Zuwachs von 2,9% auf knapp 16,4 Mrd. Euro. Mit einem Anteil von 39% am Konzernumsatz von 42 Mrd. Euro leistet sie den größten Erlösbeitrag.

Einen wesentlichen Anteil daran haben auch die selbstständigen Rewe-Einzelhändler, die ihr unternehmerisches Engagement mit den Mengen- und Preisvor-teilen des Großeinkaufs durch die genossenschaftliche Rewe-Gruppe kombinieren kön-nen. Sie erzielten ein Umsatzwachstum von 6,2% auf 11,3 Mrd. Euro und beim Ebita ein Plus von 15% auf den historischen Höchstwert von 200 Mio. Euro. Dieser Betrag ist nach Caparros Worten nicht im Konzern-Ebita von 466 Mio. Euro enthalten.

Die Discount-Sparte Penny Deutschland, die noch in der Umstrukturierung steckt, schreibt nach Mielschs Worten zwar noch rote Zahlen, konnte die Verluste aber deut-lich reduzieren. Bereinigt um planmäßige Schließungen(42) stieg der Umsatz 2013 um 3,3% auf 6,8 Mrd. Euro. Mit Blick auf den Umbau der Penny-Märkte und die kontinu-ierliche Optimierung des Eigenmarken-Sortiments, des Nonfood-Geschäfts und des Aktions- und Saisonmanagements ist Caparros zuversichtlich, dass die Tochter auf dem Weg, bis 2016 den Turnaround beim Ergebnis zu schaffen, vorankommen wird.

Dabei ist es dem Rewe-Chef mit Verweis auf den Erfolg der Sparte Penny Internatio-nal, die ein Umsatzwachstum von 3,1% auf gut 4 Mrd. Euro erzielte, wichtig, darauf hinzuweisen, dass „wir Discount können. Uns fehlt nicht das Discount-Gen“. In Deutschland erzielte Rewe einen Außenumsatz von 36,2 Mrd. Euro (+2,9%). Auch der Auslandsumsatz wuchs um 2,9% auf 14,4 Mrd. Euro.

Im Geschäftsfeld Vollsortiment International, dazu gehören die Aktivitäten im zweit-wichtigsten Markt hinter Deutschland, Österreich mit der Tochter Billa und den Mer-

Duisburg: Multi Develop-ment vermietet im Stadt-fenster in Duisburg die An-kermietfläche im Erdge-schoss an die Dirk Ross-mann GmbH. Damit sind 80% der gewerblichen Flä-chen vermietet. Rossmann eröffnet seinen Drogerie-markt mit 900 qm an der Steinschen Gasse in der Innenstadt bereits im Herbst 2014. Die Drogerie-marke gehört als einziger deutscher Händler zur Spit-zengruppe der 50 weltweit am schnellsten wachsen-den Handelsunternehmen und ist der Drogeriemarkt mit den meisten Filialen in ganz Deutschland. Für die noch verbleibende Mietflä-che im Erdgeschoss sucht Multi Development eine gastronomische Nutzung.

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kur-Verbrauchermärkten - sowie die Aktivitäten in Italien, Tschechien, der Slowakei, Russland, Rumänien, Kroatien, Ukraine und Bulgarien, erzielte Rewe im Schnitt ein Umsatzwachstum von 3,2% auf 9,3 Mrd. Euro. In Österreich konnte das Unternehmen seine Rolle als Marktführer im Lebensmittelhandel mit einem Anteil von über 30% laut Mielsch verteidigen. Stattliche Zuwachsraten erzielte der Konzern in Ländern wie Russland (+28,6%), Rumänien (+8,4%) und Kroatien (7,%).

Im Segment Fachmärkte ist die Rewe-Gruppe nach Aufgabe der Elektrofachmarkt-Tochter Pro-Markt nur noch mit der Heimwerkermarkt-Sparte toom und B1 Bau-märkte vertreten. Insgesamt erreichte der Bereich mit 1,9 Mrd. Euro das Vorjahresni-veau. Laut Caparros gibt es derzeit keine konkreten Pläne, die Baumärkte abzugeben, doch werde jede Option durchdacht. Das gilt auch für die Länder, in denen Rewe ver-

treten ist. Wie er betont, will sich Rewe in Zukunft stärker auf seine Kern-Kompetenz konzentrieren. Und da steht der Lebensmittel-handel zweifellos im Vordergrund.

Die Konkurrenz durch den Online-Handel nimmt Caparros, wie er betont, sehr ernst. So baut Rewe - neben der konsequenten Moder-nisierung seines stationären Geschäfts - auch konsequent den Online-Handel mit Liefer-Service (Foto: Rewe) und Drive-in-Stationen

voran: „Wir dürfen beim Thema Online keinen Zug mehr verpassen“, so der Rewe-Chef: „Wir müssen einen langen Atem haben und es wird viel Geld kosten.“ Mit Blick auf die Bedeutung des Einzelhandels für die Innenstädte, ist es aus seiner Sicht wich-tig, auch die Politik für dieses Thema zu sensibilisieren.

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Neupositionierung in einem segmentierten Markt Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Veränderte Konsumgewohnheiten und der sich stetig wandelnde Zeitgeist haben im Einzelhandel schon viele Opfer gefordert. Zumal sich das Karussell des Wandels im-mer schneller dreht und der Lebenszyklus neuer Handelskonzepte immer kürzer wird. Der übergreifende Trend, der diesem generellen Strukturwandel zugrunde liegt, ist die Segmentierung des Gesamtmarktes in immer kleinere Teilmärkte resp. Zielgruppen. Damit müssen sich die Marktteilnehmer auf immer neue Kun-denprofile einstellen. Das gilt auch für Shopping-Center.

Anschaulich ablesen lässt sich diese Segmentierung am Ver-schwinden der vielen klassischen Bekleidungskaufhäuser mit einem Angebot für die gesamte Familie. Viele wurden abgelöst von Fachgeschäften und Mono-Label-Stores, die sich nun auf die einzelnen Mitglieder der Familie konzentrieren. Formate für alle Altersgruppen funktionieren heute kaum noch.

Eine wichtige Rolle spielt in diesem Strukturwandel die Er-kenntnis aus der Hirnforschung, dass es im Gehirn keine ratio-nalen Prozesse gibt, wie Joachim Stumpf, Geschäftsführer BBE Handelsberatung und IPH Handelsimmobilien aus dem Buch „Die neue Macht des Marketing“ zitiert. Deshalb muss der Einzelhandel mit seinem Konzept die Emotionen seiner Kundschaft ansprechen. Dies ist umso wichtiger, als der deutsche Einzelhandelsmarkt real nicht mehr wächst und sich alte und neue Spieler um einen mehr oder weniger gleich großen Kuchen streiten müssen. Erfolgreich sind diejenigen, die ihre Zielgruppe am besten an sich binden können.

Hamborner AG will 2014 weiter wachsen Die Hamborner REIT AG blickt optimistisch ins Jahr 2014. Die Verkäufe in die-sem Jahr würden bereits dazu beitragen, dass der Jahresüberschuss weiter steigt, teilt das Unterneh-men mit. Zudem geht der Vorstand davon aus, dass die Mieteinnahmen um rd. 5% und der FFO (Funds from Operations) - ohne Veräußerungserlöse - in vergleichbarer Größenord-nung steigen. Im Vorjahr sind die Miet- und Pachter-löse von 37,0 Mio. auf rd. 45,2 Mio. Euro (+22%) ge-stiegen. In der Folge erhöh-te sich das Betriebsergeb-nis von 17,5 Mio. auf 20,4 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs um 13% auf 20,8 Mio. Euro. Nach Ab-zug des Finanzergebnisses bleibt nach Unternehmens-angaben ein Jahresüber-schuss von rd. 8,5 Mio. Euro. Gemessen an 2012 ist das ein Plus von 10%. Die durchschnittliche Leer-standsquote wird mit 2,5% (inkl. Mietgarantien) bezif-fert. Die Mietverträge über das gesamte Portfolio ha-ben eine durchschnittlich gewichtete Restlaufzeit von 7,2 Jahren und sichern somit den Miet-Cashflow. Der FFO als Kennzahl der operativen Geschäftsent-wicklung zeigt mit absolut 23,8 Mio. Euro laut Ham-borner ein Plus von 26%, nach 18,9 Mio. Euro im Jahr zuvor. Durch den Zu-gang neuer Objekte in München, Berlin, Bayreuth und Hamburg mit einem Verkehrswertzugang von 114,6 Mio. Euro hat sich der Wert des Portfolios um 19,6% auf 691,8 Mio. Euro erhöht.

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Obwohl der großflächige Einzelhandel in Form von Fachmärkten, Fachmarktzentren und Shopping-Centern schon durch die Größe und Warenvielfalt im Wettbewerb um die Kundengunst lange zu den Gewinnern gehörte, hat die Ausweitung der Verkaufs-fläche in Deutschland zwischen 1995 und 2012 um 28,5% bei sinkendem Real-Umsatz und sinkender Flächenleistung dazu geführt, dass sich auch deren Einzugsradien z.T. überschneiden. Trotz der Verdrängungsstärke der großflächigen Objekte haben sich laut Stumpf die Einzugsgebiete zum Teil verkleinert, so dass auch die Differenzierung schwieriger geworden ist. Ein attraktives neues Shopping-Center im erreichbaren Radi-us eines alten wird Kunden und Kaufkraft abziehen.

Da Handelskonzepte und Handelsimmobilien in einer symbiotischen Beziehung ste-hen, muss der Shopping-Center-Betreiber genauso wie der Einzelhändler heute genau überlegen, wie seine Kundschaft aussieht und welche Wertvor-stellungen und Präferenzen sie hat, wenn er sein Stück am Ku-chen verteidigen will. Dies gilt auch mit Blick auf die architek-tonischen und baulichen Bedin-gungen, da etwa 40 bis 50% der rund 460 deutschen Shopping-Center revitalisierungsbedürftig sind. Die Center der heutigen, 8. Generation erfüllen ganz andere Ansprüche als alte Objekte. Da es sich hier jedoch meist um „gelernte“ Einkaufsstandorte handelt, ist die wertsteigern-de Revitalisierung bei guten Objekten lohnend.

Als Instrument dafür hat die IPH analog zum Strategie-Navigator für Handelsunter-nehmen der BBE den Center Navigator für Einkaufszentren entwickelt - eine Soft-ware-Lösung, die den gesamten Analyse- und Positionierungsprozess abbildet und hier einen Überblick über die großen Datenmengen und komplexen Zusammenhänge bietet. Dabei gilt laut Stumpf der Grundsatz: „Größe und gleiche Betriebsform heißt nicht gleiche Positionierung und damit gleicher Erfolg.“ Die Schaffung einer echten Mar-kenpersönlichkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Neu-Positionierung. Ein Shopping-Center muss den Kunden emotional berühren, indem es eine Story erzählt.

Bestandsaufnahme als Basis der „Soll“-Strategie Fundament einer solchen Neu-Positionierung ist laut Stumpf die umfassende Analyse unter der Headline „Wo stehen wir“ mit einer Bestandsaufnahme über Standort, Er-scheinungsbild, Mieterqualität, Mietermix Preis/Niveau, Marktkommunikation, Servi-ce-Leistung und „Ist-Strategie“. Ziel: Das Ist-Profil eines Einkaufszentrums zu ermit-teln. Wichtig ist die Erfassung von Schwächen und Stärken des Centers, seines demo-graphischen Umfelds und die genaue Analyse seiner relevanten Wettbewerber.

Die Bestandsaufnahme ist wichtig, um bei der Festlegung der „Soll“-Strategie heraus-zuarbeiten, wie sich das Einkaufszentrum künftig vom Wettbewerb abheben, welche Zielgruppe es gewinnen will und welches Niveau angestrebt wird. Denn wenn sich Shopping-Center regional mit dem gleichen Mietermix auf die gleiche Zielgruppe kon-zentrieren, ist der Kuchen für das Neupositionierungsobjekt von vorneherein kleiner.

Strategie mit der größtmöglichen Wertschöpfung Deshalb gilt es einige Grundsatzfragen zu klären: Etwa ob eine umfangreiche Produkt-palette mit großer Auswahl im Fokus stehen soll? Oder ob kurze Wege das Einkaufen besonders bequem machen sollen? Steht ein besonderes Einkaufserlebnis im Vorder-grund? Oder geht es darum, die Anbieter mit den günstigsten Preisen an einem Stand-ort zu vereinen? Wettbewerbsanalyse, Kundenbefragungen und Einzugsgebietsabgren-

TIAA Henderson geht an den Start  Das Joint Venture des US-Pensionsfonds für Lehrer TIAA-CREF und des Ver-mögensverwalters Hender-son Global Investors, die TIAA Henderson Real Estate (TH Real Estate) hat Anfang April die Arbeit aufgenommen. Die Gesell-schaft bündelt unter ihrem Dach das europäische Im-mobiliengeschäft von TIAA-CREF sowie das europäi-sche und asiatisch-pazifische Immobilienge-schäft von Henderson. TH Real Estate hat Niederlas-sungen in Asien und Euro-pa und verwaltet ein Immo-bilienvermögen von etwa 16,5 Mrd. Euro, verteilt auf rd. 50 Fonds und Mandate. TIAA-CREF ist mit 60% und Henderson mit 40% an TH Real Estate beteiligt. Als eine der ersten Hand-lungen legt das Joint Ven-ture einen neuen Fonds im Einzelhandelssegment auf. Der Core German Retail Fund investiert in Fach-marktzentren, SB-Warenhäuser, Hybride Malls und innerstädtische Einkaufzentren im Core- und Core+-Segment. Das Zielvolumen beträgt rd. 400 Mio. Euro bei einer erwar-teten Ausschüttungsrendite von durchschnittlich 5,5% pro Jahr. Die Laufzeit be-trägt 10 Jahre.

Berlin: Das spanische Modelabel Desigual eröff-net seinen 1. Accessoires Store in Deutschland am Hackeschen Markt in Ber-lin, in der Neuen Schön-hauser Straße 19. CBRE vermittelte. Eigentümer der Immobilie ist eine private Eigentümergemeinschaft.

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Cities & Center & Developments

zungen bieten laut Stumpf die Entscheidungsgrundlage für die Strategie mit der größt-möglichen Wertschöpfung. Als Ergebnis der Analyse entwickelt sich die Positionie-rung des Centers, wie z.B. „Europas größtes Shopping-Center“, „Stilvoll shoppen und gut aussehen“ oder „Preiswertes einkaufen auf kurzem Weg“.

Zu den wichtigen Beurteilungskriterien bei der Erfassung des Profils gehören generell der Standort (d.h. die Beurteilung des Ortes/der Stadt und der Mikro-Lage) und seine Zukunftsfähigkeit, die Preisklasse und das Niveau, das das Shopping-Center bieten soll. Davon abhängig ist die Qualität der Mieter. Es müssen genaue Überlegungen über den Branchenmix und die Serviceleistungen angestellt werden, die Kommunikation mit dem Markt und das Erscheinungsbild. Die Systematik zwinge zu einer ganzheitlichen Analyse, so Stumpf zusammenfassend.

Die Systematik zwingt zur ganzheitlichen Analyse Abgrenzen können sich Shopping-Center zudem durch innovative Service-Ideen. Als Positivbeispiel nennt Stumpf die jüngste Aktion von Westfield, zusammen mit dem Paketdienst Collect eine Abholstation für online bestellte Ware zu bieten. Hier können die Kunden bestellte Bekleidung anprobieren und dann entscheiden, ob sie sie kaufen oder wieder zurückschicken. Im Online-Zeitalter ist das zweifellos eine wegweisende Dienstleistung.

Eine nützliche Ausgangsbasis für die Neupositionierung von Einkaufszentren ist zu-dem die Einteilung in Center-Kategorien. Hier unterscheidet Stumpf 6 Typen. Die Nahversorgungszentren mit 5 000 bis 15 000 qm GLA, deren Einzugsgebiet im Radi-us von 10 Fahrminuten liegt. Der Mix orientiert sich am täglichen Bedarf, entsprechen-den Dienstleistungen, Apotheke und wenig Bekleidung.

Beim Stadtteil-Center (10 000 bis 25 000 qm) wird das Nahversorgungs-Angebot um B e k l e i d u n g , Schuhe, manch-mal Unterhal-tungs-Elektronik und Angebote aus dem Sport-Segment sowie aus der Gastro-nomie ergänzt. Der Radius eines

solchen Einkaufszentrums liegt bei 20 etwa Fahrminuten

Regionale Shopping-Center (25 000 bis 100 000 GLA ab 40 Mieter) bieten im Kern einen innerstädtischer Branchenmix, die Nahversorgung tritt dabei in den Hintergrund, während die Gastronomie wichtig ist und 10% erreicht. Das Einzugsgebiet hat den Ra-dius der Gesamtstadt.

Einteilung in sechs Center-Kategorien Bei überregionalen Shopping Centern (30 000 bis 150 000 qm GLA) mit über 100 Mietern, einem tiefen und breiter Branchenmix und einem Gastronomie-Anteil von über 10% reicht das Einzugsgebiet über die Stadt hinaus.

Spezial-Shopping-Center (Verkehrsimmobilien Flughäfen, Bahnhöfe) sind Themen-Shopping-Center wie Stilwerk oder Passagen wie die 5 Höfe in München oder FOC.

Last not least gibt es Fachmarkt-Zentren (15 000 bis 100 000 qm GLA) mit meist großflächigen Mietern (ab 15 an der Zahl), die sich an Pkw orientierten Standorten be-finden. Das Einzugsgebiet ist etwa so groß wie das eines regionalen Shopping-Centers, im ländlichen Raum auch größer. Die Zuordnung eines Revitalisierungsobjekts in eine dieser Kategorien gibt mit Blick auf die Positionierung bereits ein Vorauswahl.

Union Investment investiert in Portfolio

Die Union Investment Real Estate GmbH sieht in ihrem rund 6 Mrd. Euro starken Shopping-Center-Bestand hohe Wertpotenzi-ale und will in den nächsten beiden Jahren für Erweite-

rungen, Umstrukturierun-gen und Modernisierungen erhebliche Mittel bereitstel-len. Das sagte Volker No-ack, Mitglied der Ge-schäftsführung, anlässlich der Modernisierungsarbei-ten am Shopping-Center „3 Stawy“ mit 37 200 qm Vkf im polnischen Kattowitz, die im April beginnen. Die mit dem Centermanager geplanten Maßnahmen sollen die Ertragsstärke des 1999 erbauten Ein-kaufszentrums sicher stel-len. Der Gesamtaufwand für die Modernisierung, die im September beendet wird, beträgt rd. 3 Mio. Euro. Zur Modernisierung gehören neben der Opti-mierung der Beleuchtung sowie von Teilen der De-ckenverkleidung der Aus-tausch und die Erneuerung des Mallfußbodens. Zu-dem werden 3 neue Miet-einheiten mit rd. 300 qm Ladenfläche geschaffen und der Food Court sowie die Eingangsbrücke um-gestaltet. Das Shopping-Center gehört seit dem Jahr 2008 zum Portfolio des Offenen Immobilien-fonds UniImmo: Global.

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Foto: IPH

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Handelsimmobilien Report Nr.168

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Cities & Center & Developments

Hahn-Gruppe

Mindestens zwei neue Spezial-AIFs in diesem Jahr Ruth Vierbuchen Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Hahn-Gruppe aus Bergisch Gladbach hat ihr Konzernergebnis 2013 weiter stabili-siert. Mit 2,65 Mio. Euro lag das Ergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau. Da das Interesse institutioneller Investoren und vermögender Privatinvestoren an professio-nell gemanagten indirekten Handelsimmobilieninvestments (Fonds) hoch bleiben wird, erwartet der Vorstand für 2014 ein Nachsteuerergebnis in der Bandbreite von 2,2 Mio. bis 3,2 Mio. Euro.

„Die Zeichen stehen also weiter auf Wachstum“, konstatiert Michael Hahn, Vorsit-zender des Vorstands der Hahn-Gruppe. Einschränkend weist er aber darauf hin, dass durch die Einführung des KAGBs und den damit verbundenen Auswirkungen auf das Neugeschäft für das laufende Jahr von einer erhöhten Unsicherheit bei der Progno-se auszugehen sei.

Insgesamt erwartet Hahn-Vorstand Thomas Kuhlmann, dass 2014 im Neugeschäft bei institutionellen und semi-professionellen Investoren zwischen 100 Mio. und 150

Mio. Euro Eigenkapital einge-worben werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, will das Unter-nehmen mindestens 2 neue Spe-zial-AIFs auflegen. Mit dem Be-ginn des Privatkundenver-triebs rechnet Kuhlmann in die-sem Sommer und er erwartet bei Publikums-AIF ein Platzierungs-volumen von etwa 20 Mio. Euro. Nachhaltige Zuwächse erwartet der Vorstand auch bei den wie-

derkehrenden Managementerträgen, den Erträgen aus den Immobilienfondsbeteiligun-gen bzw. den Co-Investments.

Den ersten Spezial AIF hat die Hahn-Gruppe im Februar dieses Jahres aufgelegt. Kon-kret hat das Unternehmen „in Anlehnung an die Regularien des am 22. Juli 2013 in Kraft getretenen Kapitalanlagegesetzbuches“ über die Tochter DeWert Deutsche Wertinvestment GmbH einen Spezial-Fonds für professionelle und semi-professionelle Anleger nach neuem Recht aufgelegt. Wie die Hahn-Gruppe erläutert, zielt die Investmentstrategie des „Spezial-AIF HAHN PRIMUS - Retail Fund GmbH & Co. geschlossene-Investment-KG“ darauf ab, das Anlagekapital - gemäß dem Stammgeschäft - in langfristig vermietete großflächige Einzelhandelsimmobilien in Deutschland zu investieren.

Bereits 60 Mio. Euro wurden bereits platziert Das Ziel-Eigenkapitalvolumen beträgt 100 Mio. Euro. Davon wurden zum Zeitpunkt der Gründung der Fondsgesellschaft bereits 60 Mio. Euro platziert. Der Spezial-AIF soll seine Investitionstätigkeit im 2. Quartal 2014 aufnehmen - nachdem die Fondsge-sellschaft beim Handelsregister eingetragen und bei der BaFin angemeldet ist. Aus Sicht von Hahn-Vorstand Kuhlmann wurde mit den bisherigen Zeichnungszusagen von mehr als 60 Mio. Euro der erste Schritt getan, „um das sehr gute Platzierungsergebnis des Vorjahrs nochmals zu übertreffen“.

2013 hat die Hahn-Gruppe rund 123 Mio. Euro Eigenkapital bei institutionellen und privaten Investoren eingeworben, nach 88 Mio. Euro 2012 (+40%).Besonders das Zeichnungsvolumen institutioneller Kunden legte mit 62% auf 97 Mio. Euro deutlich

Aengevelt baut seine Kompetenzteams weiter Der Immobiliendienstleister Aengevelt hat seine Ex-perten-Teams in Frankfurt und Magdeburg konse-quent erweitert. So ver-stärkt seit Mitte März 2014 Sven Tilse (33) das Invest-ment-Team von Niederlas-sungsleiter Daniel Milkus als Senior-Berater in Frankfurt/M. Immobilien-kaufmann Tilse war zuvor als Investment-Berater bei der MAC Consult GmbH . Auch David Kluge (30) ist Mitte März in Magdeburg gestartet und unterstützt als Berater unter Führung von Niederlassungsleiterin Annett Lorenz-Kürbis die Geschäftsbereiche „Investment“ und „Gewerbliche Vermietung“ mit den Schwerpunkten Objektbetreuung und Ver-triebsberatung. Kluge hat umfangreiche juristische und immobilienwirtschaftli-che Kenntnisse. Er war u.a. bei einer Leipziger Immobi-liengesellschaft und in der Engel & Völkers-Gruppe.

Wolfenbüttel: Der AVW Immobilien AG ist es ge-lungen, mit dem bisherigen Betreiber des Kinos im Fa-mily Entertainment Center „Check In“ in Wolfenbüttel, der CineStar-Gruppe aus Lübeck, einen neuen, lang-fristigen Mietvertrag zu schließen. Damit konnte laut AVW das Ziel erreicht werden, für einen der we-sentlichen Bereiche des Gesamtobjekts die Kontinu-ität und das Angebot si-cherzustellen. Das hatte bereits kurze Zeit nach der Eröffnung im März 1999 dazu beigetragen, dass sich das Center in Wolfen-büttel, Braunschweig und Umgebung einen Namen gemacht hat.

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Bodensee-Center des PWF 161 Foto: Hahn

Personalien

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zu. Das verwaltete Immobilienvermögen stieg laut Geschäftsbericht von 2,3 Mrd. auf 2,4 Mrd. Euro. Die Vermietungsquote lag am Bilanzstichtag bei 97,7% (i. Vj: 98,4%).

Bedingt durch die Platzierung des Pluswertfonds 161, der in das Bodensee-Center investiert hat, und den Verkauf des von der Hahn-Gruppe revitalisierten Itter-Karrees stieg das Ergebnis aus der Veräußerung und Vermittlung von Immobilien von 3,1 Mio. auf 5,4 Mio. Euro. Die Management-Erlöse stiegen von 9,2 Mio. auf 10,4 Mio. Euro (+13%). Das Ergebnis vor Steuern (Ebt) erhöhte sich von 1,7 Mio. auf 3,3 Mio. Euro, das Konzernergebnis nach Steuern von 2,62 Mio. auf 2,65 Mio. Euro. Auf Grund höhe-re Finanzaufwendungen stieg das Finanzergebnis von -2,3 Mio. auf -4,8 Mio. Euro.

Deutsche Euro Shop AG

Die Dividende soll bist 2016 stetig steigen HIR. DÜSSELDORF. Die vollständige Konsolidierung des Herold Centers Norder-stedt, das die Deutsche Euro Shop AG zum 1. Januar 2013 übernommen hatte, und der Altmarkt-Galerie Dresden seit 1. Mai des Vorjahres hat im wesentlichen dazu beige-tragen, dass der Konzernumsatz um 5,5% auf 188,0 Mio. Euro gestiegen ist - nach 178,2 Mio. Euro 2012. Die Bestandsimmobilien erbrachten ein vergleichbares Umsatz-wachstum von 1,4%, wie der börsennotierte Shopping-Center-Bestandshalter auf Grundlage vorläufiger Zahlen für 2013 berichtet.

Damit lag die Deutsche Euro Shop AG (DES) genau im Korridor der Prognose, die der Vorstand zum Ende des 3. Quartals 2013 bestätigt hatte: Genau zwischen den er-warteten 186 Mio. und 189 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag

mit 165,4 Mio. Euro (+9%) dage-gen am oberen Ende der Progno-se-Spanne von 162 Mio. bis 165 Mio. Euro. Das Vorsteuerergeb-nis (Ebt) erhöhte sich sogar um 81% auf 187,6 Mio. Euro (i. Vj: 103,4 Mio. Euro).

Dass sich das Finanzergebnis von -62,1 Mio. auf -34,1 Mio. Euro verbessert hat, führt das Unter-nehmen u.a. auf den Verkauf sei-ner 33%igen Beteiligung an der Galeria Dominikanska Ende Au-

gust des Vorjahres zurück. Wie Vorstandssprecher Claus-Matthias Böge seinerzeit berichtete, erzielte der Shopping-Center-Bestandshalter dadurch einen Veräußerungs-gewinn von 15,7 Mio. Euro. Des Weiteren trugen laut Unternehmensbericht der positi-ve Ergebnisbeitrag der At-equity-Beteiligungen sowie die Aufwendungen für Zinss-waps zur Verbesserung des Finanzergebnisses bei.

Profitieren konnte die Deutsche Euro Shop auch vom Wertzuwachs ihres Immobi-lienbestands. Insgesamt ist sie an 19 Einkaufszentren in Deutschland, Österreich, Po-len und Ungarn beteiligt. An einigen, wie der Altmarkt Galerie, hält sie 100%. Der Marktwert des Center-Portfolios wird auf der Homepage mit 3,7 Mrd. Euro beziffert.

Im Vorjahr spiegelte sich die gute Marktentwicklung in Deutschland bei der DES in einer Erhöhung des Bewertungsergebnisses um 42,4 Mio. auf 56,3 Mio. Euro wider. Im Durchschnitt seien die Konzernimmobilien um 2,1% aufgewertet worden, teilt das Unternehmen mit. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 41% auf 173,0 Mio. Euro, nach 122,5 Mio. Euro 2012. Entsprechend zeigte auch der Gewinn je Aktie mit 3,21 Euro - nach 2,36 Euro 2012 - einen deutlichen Aufwärtstrend. Auf das operative Ge-

Timmendorfer Strand: Das auf hochwertige TV-Geräte, Musiksysteme und Hochleistungslautsprecher spezialisierte Unternehmen Bang & Olufsen eröffnet einen Store in Timmendor-fer Strand. In der 1a-Lage Kurpromenade 12 präsen-tiert sich das Unternehmen voraussichtlich ab Mai auf rd. 65 qm Verkaufsfläche. Der Vermieter ist ein insti-tutioneller Eigentümer. JLL vermittelte. Bang & Olufsen wird nach eigener Auskunft auch in diesem Fall sein Versprechen halten und Klang und Design auf au-ßergewöhnliche Weise er-lebbar machen.

Berlin: Das Modelabel Wunderkind mietete über BNP Paribas Real Estate 216 qm in Premiumlage von Berlin. Im Frühjahr er-öffnet die 2. Berliner Bou-tique des Designers Wolf-gang Joop auf dem Kur-fürstendamm 46. Eigentü-mer des Objekts ist das St. Johns College England. Bisher wurde die Fläche von I Pinco Pallino ge-nutzt. Das Label Wunder-kind wurde vor rund 10 Jahren von Wolfgang Joop erstmals vorgestellt und ist mittlerweile in Berlin, Mün-chen, Potsdam und Sylt vertreten.

Berlin-Neukölln: Ein inter-nationaler Investor hat für einen siebenstelligen Be-trag durch Vermittlung von Aengevelt das Wohn- und Geschäftshaus „Karl-Marx-Str. 20/Mainzer Straße 1-2“ in Berlin-Neukölln zur lang-fristigen Bestandshaltung erworben. Verkäufer ist die ZBI Immobilien AG. Insge-samt bietet das Objekt 25 Wohnungen und 4 Gewer-beeinheiten (2 360 qm).

Altmarkt Galerie eröffnet noch viel Potenzial.

Foto: ECE

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schäft (EPRA Earnings) entfielen dabei 1,76 Euro - nach 1,36 Euro 2012 - und 0,89 Euro (2012: 0,05 Euro) auf das Bewertungsergebnis. Auf Sondereffekte wie den An-teilsverkauf entfielen 0,56 Euro je Aktie. 2012 waren es 0,95 Euro.

Nachdem der Vorstand bereits im vergangenen November mit Blick auf die positive Entwicklung über eine Dividendenerhöhung nachgedacht hatte, teilt die DES nun mit, dass der Hauptversammlung am 18. Juni eine Erhöhung um 4% oder 0,05 Euro auf 1,25 Euro vorgeschlagen werden soll. Potenzial für weiteres Wachstum bietet 2014 u. a. die Aufstockung der Beteiligung an der Dresdner Altmarkt Galerie im April 2013 auf 100%, die damit erstmals für ein komplettes Jahr voll konsolidiert wird. Der Vor-stand erwartet für 2014 ein Umsatzplus von 6% auf 198 Mio. bis 201 Mio. Euro und beim operativen Ebit ein Plus von gleichfalls 6% auf 174 Mio. bis 177 Mio. Euro. Das Ebt vor Bewertung soll bei 120 Mio. bis 123 Mio. Euro (+7 %) liegen.

Auch 2014 sollen die Anteilseigner nach dem Vorschlag des Vorstandes am Erfolg teilhaben. Die Dividende soll demnach um 0,05 Euro auf 1,30 Euro steigen. „In den Geschäftsjahren bis 2016 ist geplant, die Dividende jährlich um jeweils 0,05 Euro je Aktie zu erhöhen“, stellt die DES abschließend in Aussicht.

Stabiler Schuhmarkt

Fachhandel will im Online-Geschäft Fuß zu fassen Peter Frank, Branchenexperte Fashion,

Schuhe bei der BBE Handelsberatung GmbH

Schuhe sind „mega angesagt“. Denn Schuhe sind Lifestyle und Ausdruck von Individu-alität, weiß man bei Brandmasters, einer Düsseldorfer Agentur, die in der Lifestyle-Orientierung das Zukunftsrezept auch für stationäre Fachgeschäfte sieht. Ein Rezept hat der Fachhandel in der Tat nötig. Denn die neue Kooperationsstudie „Markt:Monitor Schuhmode 2014“ von BBE Handelsberatung und Marketmedia24 sieht den stationären Schuhfachhandel auf der Verliererstraße. Doch stimmt das?

Versender und Online-Händler konnten ihren Umsatz zwischen 2009 und 2013 zwar um 391% steigern. Doch es ist nicht ausgemacht, ob dieser Siegeszug den stationären Fachhandel bis 2020 in die Nische drängt oder ob er selbst auch über das Internet wächst. Bis zu 4% Marktanteil sind für ihn laut Marketmedia24 möglich, zumal die

Szenarien bis 2020 auf jeden Fall positiv sind. Mit einem Volu-men von über 9 Mrd. Euro könnte der Schuhmarkt dann sogar seinen Spitzenwert von 2007 übertreffen.

Vier Jahre nach E r s c h e i n e n d e s e r s t e n

„Markt:Monitor Schuhmode“ nehmen Marktanalytiker und Experten diese Branche, ihre Teilnehmer, Entwicklungen und Perspektiven komplett neu unter die Lupe. Dabei wird deutlich: Schuhmode ist ein Markt mit starker Dynamik. So wuchs das Marktvo-lumen mit Schuhen von 2009 bis 2013 zwar insgesamt um 6,6%, doch im Zeitablauf wechselten sich stärkere und schwächere Jahre ab. 2013 zählt nach den vorläufigen

Neumarkt: Die Firmen-gruppe Max Bögl, die in Neumarkt i.d.OPf. das Stadtquartier „Neuer Markt“ errichtet, hat die Fokus Development AG und die Gisela Mezger Vermietungs-Consulting mit der weiteren Vermie-tung der Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienst-leistungsflächen beauftragt. Die neuen Partner sind bereits seit Anfang März für die Vermietung dieser Flä-chen zuständig. Beide lö-sen mit diesem Auftrag die Multi Development Ger-many GmbH ab, die bisher für die Vermietung der ge-nannten Flächen des „Neuen Marktes“ verant-wortlich zeichnete.

Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: [email protected] Herausgeber: Werner Rohmert

Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250 Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung: erhalten Sie auf Anfrage

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Stadt-News

Hochrechnungen von Marketmedia24 mit -0,3% zu den schwächeren Jahren. Gleich-zeitig stimmen viele Experten und Betroffene den Abgesang auf den unprofilierten sta-tionären Fachhandel an. Andere erkennen dagegen eine Neuausrichtung vor allem der stationären Wettbewerber. Dazu gehören zum Beispiel die neuen Kleinflächen für Mo-nolabels ebenso wie neue großflächige Konzepte mit mehreren 1 000 qm Verkaufsflä-che. Stationäre Antworten auf die Big Player des Internets sind Händler, die mit „riesiger Auswahl, wertigem Ladenbau, Beratung durch geschulte Fachkräfte und zum Teil mit einem Hauspreis, der durchschnittlich etwa 10% unter der „unverbindlichen Preisempfehlung“ liegt, punkten. Ob groß oder klein, entscheidend ist in jedem Fall eine klare, für den Endverbraucher erkennbare Positionierung.

Gleichzeitig arrangieren sich die Marktteilnehmer mit dem Online-Geschäft. Hier wer-den übrigens nicht nur nach „Zalando-Manier“ mit gigantischen Budgets Marktanteile erkauft, sondern hier wird in der Tat auch Geld verdient. Die Renditeerwartungen sol-len denen von stationären Geschäften ähneln. „Bereits jedes zehnte Paar Schuhe wird online gekauft“, und für einige Hersteller sind Internet-Pure-Player bereits die umsatz-stärksten Kunden geworden, berichtete Ralph Rieker, Vorsitzender des Bundesver-bands der Deutschen Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) e.V. in der Presse.

Auf allen Stufen wird daran gearbeitet, dass der Fachhandel im Internet den Fuß in die Tür bekommt. Marken und Unternehmen entwickeln neue Vertriebsstrategien und On-line-Konzepte für ihre Händler. Einkaufsverbände – allen voran die ANWR Group mit dem Online-Marktplatz www.schuhe.de – helfen mit Konzepten. Und der Bundes-verband des Deutschen Schuheinzelhandels (BDSE), Köln, unterstützt die Einfüh-rung von EDI und standardisierter Abläufe für das Multichannel-Management.

Denn Flächenwachstum, sinkende Flächenproduktivität, schlechte Renditen und La-gerumschlag stellen manchen Fachhändler vor die Existenzfrage. Vor allem sind Fre-quenz und Mieten die „Knackpunkte“, sagt Johannes Nölscher, Schuh-Kaufmann in Heilbronn. Und bei manchem nimmt die „Rabattits“ eine höchst gefährliche Form an, warnt Brigitte Wischnewski, Geschäftsführerin vom Schuhhaus Meyer in Lübbe-cke und BDSE-Präsidentin. Dabei stieg die Pro-Kopf-Ausgabe für Schuhe von durch-schnittlich 89 Euro im Jahr 2009 auf fast 106 Euro im Jahr 2013.

Mannheim: Das Galerie-konzept Lumas eröffnet einen Store in der Mann-heimer Kunststraße zwi-schen Galeria Kaufhof und dem Sporthaus En-gelhorn. Im Objekt N6, 3-7 präsentiert sich Lumas ab Frühjahr auf rd. 300 qm Verkaufsfläche. Vermieter ist ein institutioneller Eigen-tümer. JLL vermittelte den Vertrag. Lumas bietet in 28 Galerien weltweit Editionen in musealer Qualität zu erschwinglichen Preisen. Mehr als 1 400 Arbeiten von 160 etablierten Künst-lern und viel versprechen-den Newcomern liefern einen umfassenden Ein-blick in die zeitgenössische Kunst- und Designszene. Die Werke sind als hand-signierte Originale in limi-tierten Auflagen von meist 75 bis 150 Exemplaren erhältlich. Diese Auflagen ermöglichen laut Lumas Preise zwischen 120 und 800 Euro und sprechen einen großen Kreis von Kunstbegeisterten an.

Kampagne: „Lass den Click in Deiner Stadt“ Um den stationären Handel in den Städten und Ge-meinden des Bayerischen Untermains zu stärken, hat das Funckhaus Aschaffenburg mit den Sparkassen Aschaffen-burg-Alzenau und Milten-berg-Obernburg sowie dem Handelsverband Bayern eine Medienkampagne ge-startet. Ziel: Die Vorteile des stationären Handels gegenüber dem Online-Handel hervorzuheben und den Kunden die Bedeutung von Handel und Dienstleis-tung für eine lebendige Innenstadt bewusst zu machen.

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