Der Kleine FuchsbandwurmWie kann ich mich schützen?
Der Kleine FuchsbandwurmEchinococcus multilocularis
Der Kleine Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der für den
Menschen lebensgefährlich sein kann und der nicht nur den
Fuchs befällt. Neben Kleinnagern, die immer in die Infek-
tionskette einbezogen sind, können auch Katzen, in seltenen
Fällen Hund und Mensch betroffen sein.
Der Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms spielt sich
hauptsächlich in einem Kreislauf unter Wildtieren ab. Der
Fuchs als Endwirt beherbergt den geschlechtsreifen Wurm
und scheidet mit seinem Kot Bandwurmeier aus. Mäuse und
Bisamratten nehmen die Eier mit ihrer Pflanzennahrung auf
und werden dadurch zu infizierten Zwischenwirten. In den
inneren Organen dieser Zwischenwirte vollzieht sich die
Entwicklung zur Bandwurmfinne. Die Kleinnager wiederum
werden vom Fuchs als Hauptbeutetiere gefressen. So
gelangt die Bandwurmfinne in den Endwirt, in dessen Darm
sie sich zum geschlechtsreifen Bandwurm entwickelt.
Befall des Fuchses
Der Kleine Fuchsbandwurm ist auf der nördlichen Erdkugel
verbreitet. Süddeutschland, die Nordschweiz, Westöster-
reich und Ostfrankreich gehören zu den besonders stark
befallenen Gebieten. Neuere Untersuchungen im Landkreis
Starnberg haben ergeben, dass im Durchschnitt jeder zweite
Fuchs Träger des Fuchsbandwurms ist.
Der Mensch muss Bandwürmer über den Mund aufnehmen,
um sich zu infizieren. Dies geschieht beispielsweise durch
den Verzehr von rohen, bodennahen Früchten und Gemüse
oder durch Kontakt mit dem Fell von infizierten Füchsen,
Hunden oder Katzen.
Im Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms ist der Mensch
ein Fehlzwischenwirt, weil er die Infektion nicht an einen
Endwirt weitergeben kann. In seinen Organen findet aber –
wie bei echten Zwischenwirten – eine Finnenentwicklung
statt. Vornehmlich Leber und Lunge werden befallen. Dabei
entsteht ein Netzwerk von Schläuchen, das diese Organe
weitgehend zerstört.
Übertragungsweg und Krankheitsbild
Der unmittelbare Lebensbereich:
Füchse leben mittlerweile zum Teil unbemerkt konstant
innerhalb der Gemeinden in unserer unmittelbaren Nachbar-
schaft. Maßnahmen zur Risikominimierung bedeuten, den
eigenen Lebensbereich, dazu zählt insbesondere der Garten,
für den Fuchs wenig anziehend zu gestalten.
Auf folgendes sollte daher geachtet werden:
• Der Zaun ist funktionstüchtig und ohne Schlupflöcher.
• Obstbäume oder Beerensträucher werden konsequent
abgeerntet, Fallobst wird entfernt.
• Der Komposthaufen enthält keine Speisereste
(insbesondere weder Fleisch noch Knochen, auch nicht
Fisch oder Fischerzeugnisse).
• Der Komposthaufen ist sicher abgeschlossen.
• Im Garten oder auf der Terrasse befinden sich keine
Futterstellen für Igel oder wilde Katzen.
• Der Sandkasten für Kinder wird abends abgedeckt.
Verhalten in der Umwelt:
• Bei Ausflügen in Wald und Flur mit Brotzeitpausen ist
es ratsam, zusätzlich eine Wasserflasche mitzunehmen,
um vor dem Verzehr die Hände waschen zu können.
• Kinder sollten angehalten werden, keine Grashalme in
den Mund zu nehmen.
• Waldbeeren können zwar gesammelt werden, sollten
aber vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden.
Das Risiko minimieren –Vorsichtsmaßnahmen
• Waldfrüchte (Beeren, Kräuter, Pilze), Gemüse aus
Freilandkulturen sowie Fallobst sind vor dem Verzehr
stets gründlich zu waschen.
• Am sichersten ist es, die Lebensmittel über 60 °C zu erhitzen. Ab 60 °C werden die Eier in wenigen Minuten abgetötet.
• Achtung: Tiefgefrieren bei der üblichen Temperatur von -18 °C ist unwirksam, es sind mindestens -80 °C über eine Dauer von zwei Tagen erforderlich. Die handelsüblichen Desinfektionsmittel, selbst Einlegen in Alkohol tötet die Eier nicht ab.
• Geeignetes Desinfektionsmittel: am besten 10 %ige Natriumhypochloridlösung
• Hunde, die Mäuse jagen und fressen, ebenso wie freilaufende Katzen, sind in Absprache mit dem Tierarzt in kürzeren Abständen regelmäßig zu ent-wurmen.
• Nach Arbeiten mit Erde (zum Beispiel Wald-, Feld- und Gartenarbeit) Hände und Kleidung gründlich waschen.
Kontakt Projekt Fuchsbandwurm Wissenschaftszentrum Weihenstephan Fachgebiet für Wildbiologie und WildtiermanagementAm Hochanger 1385354 MünchenFax: 08161-741615 E-M LeiTel:mobSteTel:mob
ail: [email protected]
tung: Dr. Andreas König 08161-714605il: 0171-1423591
llv. Ltg.: Dipl. Biologe Christian Ludt 08161-714607 ill: 0160-94804312
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