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Page 1: Dialog 05/2011 - Kämpfer an der Front

05/ 2011Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

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Kämpfer an der Front

Das ist die „glokale” Heilsarmee 3

So geht die Heilsarmee auf die Menschen zu 4−6

Aus dem Leben der Heilsarmee 7−9

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2 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2011

Für Fragen und Anmeldung: Pension Heimetli / Blaues Kreuz / 9650 Nesslau. Tel 071 994 18 87, Fax 071 994 15 90, E-Mail: [email protected]

Für Fragen und Anmeldung: Pension Heimetli / Blaues Kreuz / 9650 Nesslau. Tel 071 994 18 87, Fax 071 994 15 90, E-Mail: [email protected]

Dialog

Leitbild der Heilsarmee

Die Heilsarmee ist  eine  internationa-le  Bewegung  und  Teil  der  weltweiten christlichen Kirche.Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist  motiviert  von  der  Liebe  Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und mensch-liche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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Für die Armen da sein

Wer ein Netz wirft, weiss, dass viele Fische durch die Maschen fallen. Der Heilsarmee geht es nicht anders: Sie will zwar den Ärmsten helfen, doch wird sie häufig aus praktischen oder sogar institutionellen Gründen daran gehindert. So war es bis anhin für schwerstabhängige Alkoholiker keine Option, Obdach in einem Heim der Heilsarmee zu suchen: Eine Nacht ohne Al-kohol ist ihnen kaum mehr zumutbar. Nun startet die Heilsarmee ein Projekt an der Molkenstrasse in Zürich. Lesen Sie mehr auf Seite 5.

Aber die Ärmsten sind nicht immer die Alkoholiker. Viele von ihnen sind seelisch Verletzte, Heimatlose, es sind Menschen, die häufig an ihrer Existenz irre werden. Diesen wollen wir Boten der erlösenden Botschaft Jesu sein – ob sie nun in der Gosse oder in einer Villa leben. Wer sind denn die Ärmsten, wenn nicht jene, die Jesus noch nicht zum Freund geworden sind?

Gabrielle Keller

Flexibles Erscheinungsdatum der Juni-Ausgabe von „dialog”

Der Wechsel unserer Territorialleitung wird das Thema des nächsten „dialog” sein. Die Namen der Nachfolger der Kommissäre Burger wird voraussichtlich zwischen Mitte Mai und Anfang Juni bekannt.Damit wir Ihnen die neue Territorialleitung in der nächsten Ausgabe vorstellen können, kann es sein, dass das Erscheinungsda-tum dieser Ausgabe um ein paar Tage verschoben werden muss. Wir freuen uns darauf, Ihnen in der Juni-Ausgabe die neue Territorialleitung vorstel-len zu können, und bitten Sie um Verständ-nis für diese Ausnahmesituation.

Die Redaktion

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vom 10. bis 16. Juli 2011Leitung/Andachten: Majorin Astrid Jäggi

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Erholung für Leib und Seele im Toggenburg und im schön

gelegenen Heimetli ob Nesslau.

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Verteilen Sie TRIALOG und leisten Sie einen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums. Jeder Empfänger erfährt von Jesus und von der Arbeit der Heilsarmee.

Aktueller Flyer 2/2011Er trägt das Feuer im Herzen: Der Salu-tist und Feuerwehrmann Danny Stucki weiss mit Angst umzugehen, weil in seinem Herzen die Liebe Gottes brennt.Heilsarmee: Das Bed & Breakfast Alegria in Basel.

Aktuelles Magazin 3/2011 Wer vergisst wen? Maria Hagens Mann leidet an der Alzheimerkrankheit. Sie er-zählt über ihren Alltag, ihre Sorgen und über die Kraft, die sie im Glauben findet.Reflexion: Gott vergisst seine Kinder nie.Gesellschaft: René Meier ermutigt zum Small Talk: Dieser kann Brücken bauen und Türen öffnen.

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3«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2011

HA-Info

Offen gesagt

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: HA Die grosse Mehr-

heit hat „Leben mit Vision” positiv erlebt. Viele Reak-tionen sind bei uns am Hauptquartier eingegangen, und wir danken allen, die sich die Zeit genommen haben,

uns zu schreiben. Es ist klar geworden, dass diejenigen, die sich in dieses Thema vertieft haben, enorm profitiert haben.

Unsere Strategie für das Evangelisations-werk beruht auf zwei Elementen. Einerseits dem persönlichen (anbeten und wachsen), andererseits dem evangelistischen (dienen und gewinnen).

Ich glaube, dass „Leben mit Vision” einen sehr guten Anfang für den ersten Bereich unserer Strategie darstellt. Ich betone: es ist nur ein Anfang. Wie muss es jetzt weitergehen? Ich möchte den Weg zur Er-füllung – nicht nur der Strategie, sondern allgemein unseres Lebens als Jünger und Diener Jesu – folgendermassen darstellen:

Vom Wissen zum Glauben: Der grösste und schwierigste Schritt ist, vom Wissen

zum Glauben zu gelangen. Nehmen wir an, ich wäre ein Lehrer und liesse meine Schüler einen Test schreiben. Wenn ich die Schüler nach der Prüfung nun fragen würde, ob sie denn an die gegebenen Antworten glauben, wären sie wohl etwas verwirrt. Denn In einer Schule geht es nicht um Glauben, sondern um Wissen. Ob ein Schüler glaubt, was er schreibt, ist egal, solange er die „richtige” Antwort gibt, die der Lehrer erwartet. Für den Schüler hat es sich damit erledigt, und er ist zufrieden, solange er eine gute Note erhält. Doch für Christen ist Wissen nicht gut genug. Glauben Sie, was Sie in „Leben mit Vision” gelernt haben?

Christen haben massenhaft Information zur Verfügung. Viele haben ein starkes theo-logisches Fundament und wissen viel; sie können „richtige” Antworten geben. Glau-ben wir aber, was wir wissen? Es ist leicht, Wissen über die Auferstehung anzuhäufen; aber glauben wir wirklich, dass sie stattge-funden hat? Es ist wichtig, weil der Glaube an die Auferstehung unsere Lebensart und unsere Weltanschauung stark beeinflusst.

Vom Glauben zur Tat: Unser Glaube ist persönlich, aber er ist nie privat. Es ist unmöglich, etwas so Gutes und Positives

Zum Beispiel in Dubai. Dort erlebten Salu-tisten der Länder des Mittleren Ostens am 18. März berührende Anbetungsmomente im gemeinsamen Lobpreis anlässlich eines Delegierten-Kongresses der Heilsarmee. Die aufbauenden Inhalte der Referate und die vielen jungen Salutisten lassen eine vielver-sprechende Zukunft für die erst drei Jahre junge Heilsarmee in dieser Region erahnen.

In Japan setzen Freiwillige, Salutisten und Offiziere alles daran, die Menschen in der Krisenregion zu unterstützen. Während kurzfristig die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Wasser vordring-lich war, wird immer deutlicher, welche

Eine „glokale” Heilsarmee für die Herausforderungen von morgen

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AWährend die Heilsarmee in der Schweiz auf eine langjährige Geschich-te zurückblickt und über ein solides Angebot verfügt, behauptet sich, in von Unruhen und Katastrophen heimgesuchten Regionen, eine flexible und dynamische Heilsarmee.

als strenges Geheimnis zu handhaben. Wir gehen nicht zur Tat, zum Dienst über, um unser Heil zu „erwerben”, sondern, um das schon frei erhaltene Heil anzuwenden. Das, wovon wir glauben, dass es wahr ist, wollen wir im Alltag anwenden. Dietrich Bonhoeffer hat es einfach aber klar zusam-mengefasst: „Die einzig richtige Reaktion zum Wort, das Jesus von der Ewigkeit zu uns gebracht hat, ist, ihm zu gehorchen.” In der Bergpredigt (Matthäus 5-7) erinnern uns 15 von den 92 Versen an die Notwen-digkeit, Gottes Wort zu folgen und es in Taten umzusetzen.

Von der Tat zum Leben: Jesus hat uns ver-sprochen: „Ich bin gekommen, damit sie Leben in Fülle haben” (Johannes 10, 10). Diese Fülle hat nichts mit guten Gefühlen zu tun. Es geht nicht darum, dass wir uns von nun an immer gut und wohl fühlen. Le-ben in Fülle ist erreicht, wenn unser Glaube echt ist und unsere Taten die Werte des Königreichs Gottes spiegeln. Dann sehen wir, wie Gott wirkt in unserem und im Leben von andern. Wir entdecken neue Mög-lichkeiten, unser Leben noch stärker auf Jesus auszurichten und ein noch volleres irdisches Dasein zu entwickeln: Leben mit Vision.

Kommissär Kurt Burger, [email protected]

massiven Schäden das starke Erdbeben und der Tsunami an Bewässerungsanla-gen und Gebäuden angerichtet haben. Die gesamte Agrarwirtschaft der Region ist empfindlich geschwächt und in weiten Tei-len durch die atomare Strahlung aus dem beschädigten Atomkraftwerk von Fukushi-ma bedroht. Der Haupteinkommenszweig der betroffenen Landregionen ist damit langfristig gedrosselt.

Die beschriebenen Herausforderungen verlangen eine Heilsarmee, die sich der lokalen Bedürfnisse annimmt und vom Vorteil einer globalen Vernetzung profitiert. In den vergangenen Wochen und Monaten

hat sich immer wieder gezeigt, dass eine „glokale” Heilsarmee ihrer Rolle am besten gerecht wird.

Martin Künzi, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation

Fortsetzung: Wie geht es weiter?

Global, lokal, „glokal”. Hier in Haiti.

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4 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2011

Dossier – Kämpfer an der Front

Die radikale Liebe Gottes hatte William Booth auf die Strasse zu den Ärmsten der Armen getrieben. Wo steht die Heilsarmee in der Schweiz heute im „Strassenkampf”? Zwei Beispiele zeigen, die dienende Hal-tung, die viele Salutisten und Offiziere täglich leben.

Helfen, aber richtig – so weit gehen wir dabei

In Lausanne verfügt die Heilsarmee über ei-ne Betreuungsstelle mit Schlafplätzen – „La Marmotte”. Für 5 Franken bietet sie täglich ein Bett, ein Abendessen, ein Frühstück sowie Hygieneartikel für 31 obdachlose Personen.

Lausanne – Obdach für 31 PersonenFür die Nachtwächter sei es am schwie-rigsten zu bestimmen, wer hineindarf und wer nicht, erklärt uns Sara Hefhaf, Leiterin des Nachtwächterteams. Seit mehreren Monaten werden jeden Abend 6 bis 20 Personen abgewiesen, da es nicht genug Platz gibt. Frauen, Leute aus der Region und kranke Personen haben Priorität, was manchmal zu Spannungen führt.

Die Aufgabe der Nachtwächter besteht in erster Linie darin, diese Personen – deren Probleme viel komplexer als „nur” die Ab-hängigkeit sind – zu empfangen, zu beglei-ten und sozialmedizinisch zu betreuen.

Obwohl die Einrichtung von der Heilsarmee geleitet wird, gibt es hier keinerlei Bekeh-rungseifer. Dennoch wird die Möglichkeit geboten, Gott zu begegnen: durch die re-gelmässige Anwesenheit eines Geistlichen, die Bereitstellung von Bibeln, durch den Besuch von Mitgliedern des Korps, die hier zum Beispiel an Weihnachten Lieder sin-gen, und vor allem durch das Engagement

Aus der Anfangszeit. William Booth 1856 als Metho-distenprediger. Seine erste Strassenpredigt hielt William

Booth 1946 in der Londoner Kid Street.

Arme Londoner Kinder holen sich im Winter Suppe beim Heilsarmee-Hilfsposten.

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Sara Hefhaf im Einsatz für die Notschlafstel-le „La Marmotte” in Lausanne.

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der Nachtwächter, die mit Empathie die Menschen in Not aufnehmen und stets ein offenes Ohr für sie haben.

Aigle – Ein Dorf geht auf die Strasse Die evangelischen, reformierten und ka-tholischen Kirchen von Aigle, darunter die Heilsarmee, haben vom 9. bis 17. April eine Projektwoche organisiert. Rund zwanzig Studenten des „Institut Biblique et

Missionnaire d’Emmaüs” haben die Aktion unterstützt.

Ziel war es, kurz vor Ostern mit der Bevölke-rung Aigles (wieder) in Verbindung zu treten und sie anzuregen, über ihren Glauben nachzudenken. In dieser Missionswoche gab es zahlreiche Aktivitäten: Der Film „Je-sus” wurde von Tür zu Tür verteilt (zwischen 100 und 150 Filme, wobei 80 Haushalte ein-verstanden waren, an einer Umfrage über den Film teilzunehmen). An Strassenstän-den wurde über die Rolle Gottes auf welt-licher, regionaler und persönlicher Ebene diskutiert und für Kinder zwischen 9 und 16 Jahren wurden Animationen organisiert, mit teilweise mehr als 60 Kindern. Ausserdem gab es zwei Abendveranstaltungen – am Freitag für die Jungen und am Samstag für die „weniger Jungen” – und abschliessend einen gemeinsamen Gottesdienst.

Diese Woche war auch der Startschuss für „Aigle is en marche” – ein Projekt, das alle Initiativen zusammenfassen will, die die Kirchen das ganze Jahr über für die Stadt bieten. Die Erfahrungen dieser Woche sol-len die Christen in Aigle dazu motivieren, sich konkret für die Stadt und ihre Mitbürger einzusetzen und über die Rolle Gottes auf weltlicher, regionaler und persönlicher Ebe-ne nachzudenken.

Sébastien Goetschmann

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5«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2011

Das Wohnheim an der Molken-strasse in Zürich geht neue Wege. Mit einer Regeländerung bezüg-lich des Alkoholkonsums will die Heilsarmee ihrem Leitbild besser gerecht werden.

Schwerstabhängige alkoholkranke Men-schen werden mit fortschreitendem Krank-heitsverlauf zunehmend unfähig, auch nur für kürzere Zeit auf Alkohol zu verzichten. Gestützt auf ihren im Leitbild definierten Kern-auftrag, „menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern”, will die Heilsarmee aber gerade auch diesen Menschen Hilfe anbieten. Deshalb startet die Heilsarmee in Zusammenarbeit mit der Psychiatrischen Universitätsklinik (PUK) in ihrem Wohnheim an der Molkenstrasse in Zürich ein Pilotpro-jekt, bei welchem den schwerstabhängigen Bewohnern in ihren Zimmern Alkoholkonsum gestattet ist. Eine entsprechende Regelän-derung ist von der Ethikkommission und der Direktion der Heilsarmee nach eingehender Prüfung gutgeheissen worden.

Auch eine Frage des Respekts„Durch Jesu Beispiel sind wir zu einer Ethik der Liebe aufgerufen, die zwar falsches Ver-halten klar benennt, dem ‚Sünder’ jedoch (…) in respektvoller Zuwendung begegnet”, be-gründet die Kommission für Ethik und soziale Gerechtigkeit unter anderem ihren Entscheid. Auch die Verträglichkeit mit dem Leitbild der Heilsarmee sei in allen Punkten gegeben. Aus

medizinethischer Sicht bemerkt die Kommis-sion, könnten repressive Regelungen Abhän-gigkeitserkrankungen negativ beeinflussen. Das vorliegende Projekt fördere hingegen die Eigenverantwortung und einen offeneren Umgang mit der Suchtthematik. Mit diesem Projekt werde die grundsätzliche Haltung der Heilsarmee zur Abstinenz in keiner Weise in Frage gestellt.

Offene Beziehung statt Repression Lukas Bösch, Wissenschaftlicher Mitar-beiter im Zentrum für Abhängigkeitser-krankungen an der PUK Zürich, spricht vom „Abstinenzgebot zur zieloffenen Beziehungsgestaltung”. Während des Pi-lotversuchs werden Mitarbeitende geschult und gecoacht, und die rund 30 Studienteil-nehmer werden in den festgelegten neun Monaten fachlich begleitet. „Wenn wir fest-stellen, dass diese Regeländerung positive Resultate bewirkt, besteht die Option, die-se so weiterzuführen und auch in anderen Heimen anzuwenden”, sagt Roger Berger, Heimleiter in Zürich. Auch das heiminterne

Durchführen von Kursen in „Kontrolliertem Trinken” (KT) sei eine denkbare Option (beim „KT” wird mit den Betroffenen eine Alkoholmenge vereinbart, die nicht über-schritten werden soll. Das Trinkverhalten wird durch den Klienten zudem in einem Trinktagebuch dokumentiert).

Während des Ende Juni startenden Pro-jekts darf ausschliesslich in den Zimmern Alkohol konsumiert werden. „Wie viel die Bewohner konsumieren, ist ihnen freige-stellt, solange die Hausregeln – wie das Einhalten der Nachtruhe oder der Verzicht auf Aggressionen – eingehalten werden”, stellt Roger Berger klar. Das Projekt habe zum Ziel, auch schwerstsüchtige Men-schen nicht auszuschliessen und ihnen in respektvoller Weise zu begegnen. Überge-ordnetes Ziel bleibe nach wie vor die Re-duktion des Alkoholkonsums und letztlich allen Menschen zu einem Leben frei von Süchten zu verhelfen.

Gabrielle Keller

Pilotprojekt in Zürich startet

Der Alkohol und seine verheerende Wirkung. Sind hier Kompromisse überhaupt denkbar?

Arme Londoner Kinder holen sich im Winter Suppe beim Heilsarmee-Hilfsposten. Besuch von Gefangenen war

der Heilsarmee schon früh ein Anliegen.

Obdachlose in London um 1900. In solch gnadenloses Elend hat die Heilsarmee Hoffnung getragen. William Booth hat seine Vision 1885

im „War Cry” veröffentlicht.

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6 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2011

Dossier – Kämpfer an der Front

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Gott selbst ist den „Schlimmsten” nachgegangen – schon bevor er als Jesus Christus unter uns war.

Vor mehr als 1000 Jahre vor Christus hat Gottes eigenes Volk im Elend gelebt. Un-terdrückt, versklavt, bis aufs Blut ausge-beutet und in den Dreck getreten. Gott hat dieses Elend gesehen und ihm ein Ende bereitet (2. Mose 6, 7).

„Geht den Schlimmsten nach”

Gottes Wertung ist entscheidendDie Befreiung der Israeliten aus Ägypten birgt natürlich mehr als nur die Hilfe aus einer menschlichen Notsituation, aber sie ist auch Teil davon. Losgelöst von der Befreiung der Israeliten und deren viel-fältigen Bedeutung, beinhaltet auch das Bundesgesetz Vorschriften zugunsten der Ärmsten. Etwa das Freikommen der Schuldsklaven im Sabbatjahr (2. Mose 21,

Sichtbares menschliches Elend steigert sowohl Mitleid als auch Berührungsängste. Doch die Liebe Gottes überwindet alle Scheu.

2) oder die Vorschrift, wonach die Bauern jeweils im siebten Jahr ihre Felder brach liegen lassen sollen, damit sich die Armen des Volkes davon ernähren können (2. Mo-se 23, 10). Etliche Gesetze im Alten Bund zeigen, dass Gott den Wert der Menschen nicht an ihrer gesellschaftlichen Stellung festmacht und – auf dieser Ebene – keine Ausgrenzung vornimmt.

Noch direkter und ohne Umweg über das Gesetz zeigt sich das, als Gott selbst in Jesus Christus unter uns ist. Zöllner, Hu-ren, Ausgestossene – Jesus gibt sich mit „Pack” ab und hat keine Berührungsängs-te, denn er ist nicht an die Massstäbe der Welt gebunden. Wir, die durch ihn neues Leben empfangen haben, sind das auch nicht mehr. Und doch würden wir vielleicht eher die Polizei rufen, wenn ein Besesse-ner aus einer Grabhöhle auf uns zustürmte (Markus 5, 1-6).

Ein ur-salutistisches AnliegenUnser erster General konnte diese Barriere durchbrechen – nicht einfach weil er ein aussergewöhnlicher Mensch war, sondern weil er Gottes Prioritäten zu den seinen machte. Viele Salutisten und Offiziere tun das auch heute noch. Weder die rohe Ge-walt der Strasse, der Gestank des Elends noch die weltlichen Vorurteile können sie davon abhalten.

Nun gilt das Seelenheil ja nicht nur den Randständigen, aber sie sind diejenigen, die vorab Seife und Suppe benötigen.

Thomas Anliker

„Glücklich, wer am Festmahl im Reich Gottes teilnehmen darf!”

„Ein Mann bereitete ein grosses Festessen vor, zu dem er viele Gäste einlud. Als es dann so weit war, schickte er seinen Diener und liess den Gästen sagen: ‚Kommt, alles ist bereit!’ Doch jetzt brachte einer nach dem anderen eine Entschuldigung vor.

Der Erste sagte: ‚Ich habe einen Acker ge-kauft und muss unbedingt hingehen und ihn besichtigen. Bitte entschuldige mich.’

Ein anderer sagte: ‚Ich habe fünf Ochsen-gespanne gekauft und gehe sie mir jetzt genauer ansehen. Bitte entschuldige mich.’

Und ein dritter sagte: ‚Ich habe gerade erst geheiratet; darum kann ich nicht kommen.’ Der Diener kam zu seinem Herrn zurück und berichtete ihm das alles. Da wurde der Herr zornig und befahl ihm: ‚Geh schnell auf die Strassen und Gassen der Stadt und hol die Armen, die Behinderten, die Blinden und die Gelähmten herein.’

Bald darauf meldete der Diener: ‚Herr, was du befohlen hast, ist ausgeführt. Aber es ist noch mehr Platz vorhanden.’

Da befahl ihm der Herr: ‚Geh auf die Feldwege

und an die Zäu-ne und dränge alle, die du dort findest, zu kom-men, damit mein Haus voll wird.

Denn eines sage ich euch: Von jenen Leuten, die ursprünglich ein-geladen waren, wird keiner etwas von meinem Festessen be-kommen.’”

Jesus Christus (Lukas 14, 16-24)

Auch die Ärmsten wer-den eingeladen.

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7«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2011

Das Museum der Heilsarmee hat am 18. März an der Museums-nacht der Stadt Bern teilgenom-men.

Von 18 Uhr bis 22 Uhr haben 222 Per-sonen die für diesen Anlass vorbereitete Ausstellung „Die Heilsarmee gemalt von Salutisten” besucht. Die beiden kurzen Informationen über den Nachforschungs-dienst der Heilsarmee von Majorin Martha Mosimann haben mehr als 80 interessier-te Personen jeglichen Alters angezogen. Etwa 30 Musikanten und Musikantinnen vom Korps Bern spielten auf dem Buben-

Panorama

Museumsnacht bei der Heilsarmee – eine kreative Art, Zeugnis zu geben

Ausstellung läuft weiter

Die Ausstellung ist bis am 29. Dezem-ber 2011 für die Öffentlichkeit geöffnet. Von Dienstag bis Donnerstag von 9–12 und 14–17 Uhr sowie jeweils am zweiten Samstag des Monats von 13-17 Uhr oder auf telefonische Vereinba-rung (031 388 05 01/79).

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Das Museum der Heilsarmee war am 18. März eine gut besuchte Station der Museumsnacht.

bergplatz und vor dem Eingang des Mu-seums. Eine Gruppe Tamburinspielerinnen bereicherte einen Marsch mit ihrem Spiel.

Die Ausstellung zeigt mehr als 30 Werke in verschiedenen Stilarten und öffnet damit eine spezielle Türe, um die Heilsarmee (wieder) zu entdecken. Auch wenn Malen und Zeichnen nicht Aktivitäten sind, welche die Öffentlichkeit den Salutisten zuschreibt, gibt es doch wirkliche künstlerische Be-gabungen in unserer Armee. Durch diese schöpferische Tätigkeit, die in den Dienst des Herrn gestellt wird, übermitteln die Künstler ihr Zeugnis und ihre Leidenschaft. Die Bilder stammen aus dem Archiv der Schweizer Heilsarmee. Ausserdem wurden

drei Werke von Dora Rinderknecht (Korps Zürich Zentral) eigens für diese Ausstellung gemalt.

Majorin Corinne Gossauer-PerozLeiterin Heilsarmeemuseum

Eines von drei Bildern, die Dora Rinderknecht eigens für die Ausstellung gemalt hat.

In Kürze

Region Mittlerer Osten entstehtSeit dem 1. April gibt es offiziell die Heils-armeeregion „Mittlerer Osten”. Diese beinhaltet die Heilsarmee der Vereinigten Arabischen Emirate, Oman, Kuwait und Bahrain.

260 Delegierte dieser Länder haben sich am 18. März in Dubai getroffen. Mit Aus-

nahme der Salutisten aus Bahrain. Diese hatten keine Reiseerlaubnis erhalten. Das Treffen sei nicht nur eine Delegiertenver-sammlung gewesen, sondern auch eine Einweihung der gemeinsamen Arbeit der Heilsarmee im Mittleren Osten, sagte Ma-jor Mike Hawley, Leiter der Region und Gastgeber des Treffens.

Offiziell arbeitet die Heilsarmee bereits seit drei Jahren in Kuwait und seit einem Jahr in den Arabischen Emiraten.

Buchpreis für HA-Buch Das Buch „Meeting Jesus: Inspiring Stories of Modern-Day Evangelism” von Major Ho-ward Webber kommt in die engere Auswahl für eine Auszeichung des britischen Maga-zins „Christianity”.

Major Webbers Werk hat damit gute Chan-cen, zum „Buch des Jahres 2010” erkoren zu werden. Der Gewinner wird am 13. Juni bekannt gegeben.

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Panorama

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So habe ich „Leben mit Vision” erlebt

Die Beschäftigung mit dem Buch war und ist für mich sehr bereichernd und ermuti-gend. Es wird mir dabei erneut klar, wie zentral für mein und unser Leben die Bezie-hung zu Gott war, ist und sein wird.

Mario Rusca

Ich habe besonders Freude daran, dass ei-nige neue Kleingruppen in unserem Korps entstanden sind und dass einige Personen, die bis anhin eher skeptisch waren, sich einer Gruppe angeschlossen haben.

Kapitän Daniel Imboden

In den ersten zwei Teilen über Sinn des Lebens und Anbetung hat Rick Warren für mich nicht viel Neues geschrieben. Aber das Buch wird immer tiefgründiger für mich, vor allem im Teil über Jüngerschaft.

Marian Stucki

Als wichtig erachte ich es, nach diesen 40 Tagen das Buch nicht wegzulegen, sondern sich immer wieder Gedanken zu machen über diese Themen und vor allem das tägliche Lesen in der Bibel nicht zu vernachlässigen.

Marianne Schmid

Majorin Alice Dill

Alice Dill wurde am 7. Januar 1923 in Muttenz geboren. 1941 besuchte sie zum ersten Mal die Heilsarmee in Birs-felden. Im Glauben durfte sie erfahren, dass Jesus für sie

gestorben und auferstanden ist und Ver-gebung gegeben hat – und die Gewissheit, Gottes Kind zu sein.

Während knapp zwei Jahren lebte sie in Prangins bei Nyon. Diese Zeit am Gen-fersee behielt sie in schöner Erinnerung. 1942 wurde sie Soldatin und erhielt bald darauf die Berufung in den vollzeitlichen Dienst. Von 1949 bis 1950 war Alice Dill in der Kadettenschule in Bern. In den darauf folgenden 33 Dienstjahren zog sie 12 Mal um. Während 25 Jahren arbeitete sie mit Brigadierin Frieda Maurer zusammen in verschiedenen Korps.

1983 trat Alice Dill in den Ruhestand. Sie zog von Lenzburg nach Basel. Zwei Wo-chen später erlitt sie einen Schlaganfall. Sie schrieb: „Besonders seit dem Ruhestand und in der Krankheit durfte ich erleben, wie Gott hilft. Er wird auch bis zum Schluss der Gleiche bleiben. Gott ist und bleibt treu! Jesus hat alles für mich vollbracht.”

Im Dezember 2004 zog Majorin Dill zu-sammen mit Majorin Ruth Vaterlaus und Kapitänin Manuela Lutz nach Bern. Im April 2009 erforderte ihre Gesundheit eine not-fallmässige Spitaleinweisung. Im August 2009 durfte sie in ihr neues Zuhause im Domicil Baumgarten einziehen. Dort lebte sie gerne und genoss die fürsorgliche Be-treuung. „In meinem Leben gab es Son-nenschein, Regen und Sturm. Der Vater im Himmel hat mich in seiner Liebe und Gnade durchgetragen. Der Herr ist treu, er hat mich nie verlassen,” so Majorin Alice Dill.

Nach einem zweiwöchigen Spitalaufenthalt durfte sie nochmals nach Hause zurück-kehren. Am 2. März 2011 ist ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen: in die von Jesus für sie vorbereitete Wohnung umzu-ziehen. Das ist ihre letzte Adressänderung.

Heilsarmee

Heimgang

Ich bin begeistert von der Aktion „Leben mit Vision”. Es hat mich näher zu Gott geführt. Besonders das Thema Hingabe und Anbetung war für mich überwälti-gend. In Römer 12, 1–2 hatte ich das Gefühl, das Wort komme lebendig und vollmächtig direkt aus der Bibel in mein Leben hinein.

Susanne Amacher

Wir erleben eine intensive, spannende Zeit in der Kleingruppe. Wir erzählen offen und ehrlich über Probleme und Schwierig-keiten, aber auch über Erfolgserlebnisse im Glaubensleben. Wir wachsen in unserer Kleingruppe zusammen.

Heidi Urben

Die Treue gilt Gott, nicht dem Erfolg. Wir wurden erschaffen, um Christus ähnlich zu werden. Ich war auch viel im Gebet und dabei wurde mir der Satz: „Wahre Anbe-tung beruht auf der Grundlage der Bibel”, wichtig.

Hilda Oberer

Alleine würde ich dieses Buch wohl nicht lesen. Als ganze Gemeinde finde ich es aber ausgesprochen spannend, dass wir alle das Gleiche gelesen haben am jeweiligen Tag. Es ist so einfacher, in Ge-sprächen über tiefe und persönliche Dinge zu reden, die uns beschäftigen.

Iris Muntwiler

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: HAHelfer gesucht!

Unterstützen Sie die Familien-Sport-Tage vom 25./26. Juni 2011 ganz praktisch und werden Sie freiwillige/r Helfer/in! Die Familien-Sport-Tage sind der grösste nationale Anlass der Heilsarmee Schweiz in diesem Jahr. Viele Familien, Kinder und Jugendliche freuen sich schon lange darauf.

Ohne freiwillige Helfer könnten die Fa-milien-Sport-Tage in diesem Rahmen nicht durchgeführt werden. Wir sind auf 100 bis 120 Helfer angewiesen. Sind Sie bereit, mitanzupacken? Wir bieten unvergessliche Tage bei Sport, Spiel, Spass und Verpflegung. Melden Sie sich noch heute beim Jugend-sekretariat der Heilsarmee Schweiz: [email protected] Tel 031 388 05 49

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Panorama

64 Teilnehmer haben die Open-Space-Veranstaltung im Saal des Zürich Zentral besucht.

Termine

Kommissäre Kurt und Alicia Burger, Territorialleiter:15. Mai: Gottesdienst, Biel29. Mai: Gottesdienst, Genf 103.–04. Juni: Einweihung „Haus Erna”,Wien06.–08. Juni: Jahreszielkonferenz, Basel11.–12. Juni: Korps Wochenende Zürich-Zentral, Waldegg

Oberst Franz Boschung, Chefsekretär22. Mai: Jubiläums-GD Schlössli, Basel 1 28. Mai: Saaleröffnung, Aigle01. Juni: Einweihung „Haus Erna”, Wien06.-08. Juni: Jahreszielkonferenz, Basel

Abschiedsversammlung der Kom-missäre Kurt und Alicia Burger und Willkommsversammlung der neuen OffiziersschülerSonntag, 19. Juni 2011, 17.00 Uhr im Korps Bern

Veranstaltungen

Ferien für Senioren 21. bis 28. Mai 2011, Tagungs- und Er-holungszentrum der Heilsarmee „Wal-degg”, Rickenbach BL

Zeit für: Gespräche, entspannen, baden, wandern, gut essen, geistlich auftanken, tägliche Bibelbetrachtungen, Spiel und Spass, 1 Halbtagesausflug

Leitung und Bibelstunden:Majore Regina und Bernhard Wittwer, Divi-sionschefs Bern

Informationen und Anmeldung: Heilsar-mee, Gesellschaft & Familie Divisions-hauptquartier Bern, Gartenstrasse 8, 3007 Bern, Tel. 031 380 75 [email protected]

Open-Heart-Tage vom 01. bis 05. Juni 2011Schulungs- und Vorbereitungszeiten für den Praxiseinsatz Evangelisations- und Gebetseinsätze in Zweiterteams / Gemein-schaft mit Gott und Gleichgesinnten

Anmeldungen bis 15. Mai an: Heilsarmee Open Heart, Luisenstrasse 23, 8005 Zü[email protected]

Music & Gospel Arts Camp 2011 30. Juli bis 06. August 2011Infos und Anmeldung: www.gospelarts.ch

Eine neue Methode bringt frischen Wind

Kurz vor 9 Uhr ist der Saal des Zentralkorps schon ziemlich bevölkert. Gekommen sind 64 Teilnehmende, davon 48 der insgesamt 62 Mitarbeitenden der drei Wohnheime. Zu den Eingeladenen zählen auch Bewohner sowie Kooperationspartner (Zuweisende, Fachstellen) sowie der Regionalleiter, Chri-stian Rohrbach, und der Leiter des Sozial-werks, Daniel Röthlisberger.

So funktioniert Open SpaceOpen Space ist eine Methode, die sich eignet, um mit mittleren bis grossen Grup-pen effizient und zugleich kreativ vielfältige Inhalte zu bearbeiten. Open Space will den Rahmen bieten, dass sich möglichst jeder mit seinen Anliegen und seinen Erfahrungen einbringen kann.

Praktisch sieht das so aus: Zum Start sitzen alle in einem grossen Kreis, in dessen Mitte sich Papier und Stifte befinden. Nach einer kurzen Einleitung sind alle eingeladen, ein Thema zu Papier zu bringen, das bewegt, über das man diskutieren will.

Mit Eifer geht es zur Sache – da ist kein langes Zögern. Auch Bewohner gehen mu-tig in die Mitte des Kreises und schreiben ihr Thema auf. Dann werden die Anliegen an Pinwänden befestigt, geordnet und zeit-lich gestaffelt. Alle können sich in mehrere Workshops eintragen – und los geht der engagierte Austausch in den Gruppen. Pro Workshop stehen 75 Minuten zur Verfü-

„Heilsarmee Wohnheime Zürich – Gemeinsam noch besser werden!” So stand es zu lesen in der Einladung. Der Leiter, Roger Berger, lud alle Mitarbeitenden am 24. März zum Tag des „offenen Raums” ein.

gung. Die wichtigsten Erkenntnisse aus den Diskussionen werden auf einem Pro-tokoll nach Abschluss gleich festgehalten.

Eineinhalb Tage standen für die Open Space-Veranstaltung zur Verfügung – he-rausgekommen ist eine Anzahl von neuen Projekten und Änderungsvorschlägen. Und nun heisst es, diese Projekte und Ideen weiter zu bearbeiten und letztlich für alle gewinnbringend in die Praxis umzu-setzen – ganz im Sinne von: Gemeinsam noch besser werden!

Major Thomas Studer

Open Space ist eine Methode, die alle Teil-nehmer und ihre Anliegen einbindet.

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Notabene

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Familienchronik

Gratulationen

70 Jahre26. Mai: Majorin Alice Fuhrer-Tanner, Stiegelschwandstr. 23, 3715 Adelboden01. Juni: Aux-Kapitänin Maja Zoetaert-Schwegler, Ruelle Totomme 7,7370 Petit-Dour, Belgien75 Jahre11. Juni: Majorin Annemarie Stutz-Mägli, Tanneggweg 10, 3604 Thun

KinderweiheAargau Süd: Ilay Gloor; Adelboden: Katja Germann; Birsfelden: Tim Stricker; Davos: Sharon Mae Gubler, Lena Gianna Fenk; Frutigen: Noel Flavio Reichen; Huttwil: Jan Hirschi, Jonas Gugger, Lionel Matteo Stalder, Jessica Ilona Geissbühler, Manuel Gion Hess, Lukas Jonas Egli, Lia Jana Held, Levi Berger; Rheineck: Olivia Mayer; Zürich Nord: Leonie Heusser; Zürich Oberland: Mia Beurer, Jael Beurer, Levin Huber, Luca Egg

Juniorsoldaten-EinreihungAargau Süd: Magdalena Manger, Noëlle Schneider, Nathalie Tedesco; St. Gallen: Céline Locher, Cédric Locher, Ronja Oder-matt, Vanessa Nzenza, Nathalie Nzenza; Zürich Unterland: Dario Schudel, Jonas Schudel; Zürich Zentral: Aurelia Ritter, Yannick Maurer

Aufnahme in den FreundeskreisAargau Ost: Sibylle Boss; Davos: Monica Bentz, Uli Bentz, Marianne Ott, Andreas Ott, Uschi Hartmann; Huttwil: Martin Burkhalter, Patrick Hirschi, Katharina Knüsel, Amos Grädel, Franziska Brand, Christoph Loosli, Mathilde Horber, Heidi Röthlisberger, Daniel Röthlisberger, Ursula Rüegsegger, Theres Suter, Beatrice Liechti, Urs Schneider, Marlene Heiniger, Eriswil; Interlaken: Kurt Hanhart; Solothurn: Re-gina Ackermann, Hans-Rudolf Ackermann, Margrith Kaufmann; Thun: Nicole Mura; Wädenswil: Rosmarie Foreman, Chris-tine Hofer, Manuela Krebs, Hans-Ulrich Schaufelberger, Katharina Schaufelberger, Micha Maurer, Yannik With; Winterthur: Daniel Hunziker, Silvia Hunziker, Benjamin Heiniger

Soldaten-EinreihungAargau Ost: Robert Volger, Erika Volger, Carsten Scharwächter, Daniel Wirz, Doro-thea Wirz; Aargau Süd: Marianne Wenger; Affoltern am Albis: Doris Habegger; St. Gallen: Jörg Münger; Wädenswil: Simon Gubler, Martina Stocker, Stefan Baltens-perger

Abschluss biblischer UnterrichtAdelboden: Maik Fuhrer, Olivia Germann, Marion Leuzinger, Lea Wäfler, Anja Zimmer-mann; Davos: Seraina Giger, Fabia Gurt, Gloria Staiger, Maria Thomann, Alexandra Würgler; Huttwil: Naomi Appel, Salome Badertscher, Tabea Breiter, Elias Frey, Johannes Heiniger, Medea Jenzer, Sven

Krähenbühl, Jonathan Loosli, Samara Loosli, Corinne Lustenberger, Kevin Reu-teler, Caroline Schenk, Yannic Zgraggen; Wädenswil: David Schaufelberger

TrauungAargau Ost: Regula Weilenmann und Carsten Scharwächter; Bern: Flurina Schranz und Samuel Bürki; Huttwil: Daniel und Pascale Grossenbacher-Allemann, Therese und Andreas Haller-Siegenthaler

Mitarbeiter-ErnennungAdelboden: Marco Hari (Mitarbeit Teenie-Club), Sonja Allenbach (Mitarbeit KiGo); Amriswil: Kevin Bischofberger (JK-Mitar-beiter, Kinderclub), Elias Neuenschwander (JK-Mitarbeiter, Teenagerclub), Reto Lüthi (JK-Mitarbeiter, Teenagerclub), Stefan Walser (JK-Mitarbeiter, Teenagerclub), Karin Neuenschwander (JK-Mitarbeiter, Teenagerclub), Judith Lüthi (JK-Mitar-beiter, Teenagerclub), Manuela Walser (JK-Mitarbeiter, Teenagerclub); Basel 1: Hanspeter Lips (geistlicher Leiter Mu-sikkorps), Markus Lips und Samuel Maurer (Musikkoprs-Sekretäre), Miriam Rana (Vertreterin der HA Basel 1 in evan-gelischer Alianz Basel); Bern: Christian Hefti (Korpsleitungsrat); Frutigen: André Bohni, Edith Baschung, Annemarie Mes-serli (Korpsleitungsrat); Huttwil: Lis und Matthias Schärli (Zellenleiter), Franziska Brand (Zellenleiterin); Zürich Nord: Da-niel Bösch, Ursula Schwendener, Eugen Enderli, Stefan Schmid, Claudia Dikantsa (alle Multi Media Team); Zürich Zentral: Peter Allenbach jun. (Juniorkorps), Fa-bian Fuhrer (Juniorkorps), Johnny Walzer (Juniorkorps), Käthi Weber (Juniorkorps), Rosmarie Mörker (Türdienst), Lilly Dennler (Türdienst), Erika Materazzo (Seniorenar-beit), Christa Lässig (Seniorenarbeit)

Ernennung von LokaloffizierenBasel 1: René Handschin (JKSM); Wien: Hans-Joachim Frick (Ehrensergeant); Zürich Zentral: Conny Zürrer Ritter (Leite-rin Frauenchor), Christinbe Baumann (Vize-Leiterin Frauenchor)

Besondere JubiläenAmriswil: Lydia Walzer (60 J. Salutistin); Bern: Anne-Bärbel Jetter (40 J. Salutistin), Susi Kropf (50 J. Salutistin), Anna Ger-ber (60 J. Salutistin); Birsfelden: Bertha Herrmann (70 J. Salutistin); Interlaken: Samuel Mäder (50 J. Salutistin); Thun: Lilly Walther (55 J. Salutistin), Martha Lichti

(55 J. Salutistin), Regula Ramsauer (55 J. Salutistin), Katharina Künzi (50 J. Salutis-tin); Wien: Hans-Joachim Frick (25 Jahre Salutist); Winterthur: Paul Leutwyler (50 J. Salutist); Zürich Nord: Verena Knöpfli-Lehmann (70 J. Salutistin), Ruth Beyeler-Gurtner (60 J. Salutistin), Heidi Gurtner-Lü-thi (50 J. Salutistin), Ursula Schwendener (50 J. Salutistin), Beeler Christoph (40 J. Salutist), Maurer Markus (40 J. Salutist), Wavre Christine (40 J. Salutistin), Zimmer-mann Peter (40 J. Salutist); Zürich Zen-tral: Dora Rinderknecht (45 J. Salutistin), Elsy Kraft-Hechler (80 J. Salutistin), Dora Rengel-Hofstetter (75 J. Salutistin), Heidi Müller-Städeli (70 J. Salutistin), Léna Wink-ler (70 J. Salutistin), Gertrud Rickenbach-Schwyzer (70 J. Salutistin), Willi Erzberger (55 J. Salutist), Gunhilde Döhring (45 J. Salutistin), Lina Wagner-Nägeli (45 J. Sa-lutistin), Samuel Büchi, jun. (40 J. Salutist), Christine Hauri (40 J. Salutistin), Elfriede Iten (40 J. Salutistin)

HeimgangAargau Ost: Hildegard Fritsche; Aargau Süd: Martin Hunziker; Amriswil: Claire Schadegg; Basel 1: Erna Fuog-Bertschi; Bern: Nelly Etter, Kommissär Edouard Braun; Chur: Trudi Baumgartner-Crotto-gini, Liliane Pantazis-Zuber; Frutigen: Ma-rie Frauchiger-Grossen; Huttwil: Ida Lüthi, Marc Suter, Lotti Anliker, Hedi Wymann, Verena Stalder-Aebi; Luzern: Martha Wen-ger-Spöhel; St.Gallen: Andreas Berlinger; Thun: Maria Schmid-Jungen; Wädenswil: Heidi Screta, Ida Mezzadri; Winterthur: Ida Widmer-Meier, Willy Müntener, Verena Heiniger-Müller; Zürich Zentral: Hans Lienhard, Bertha Thierstein-Bosshard

Die Redaktion im Hauptquartier sucht einen Redaktor (m/w):

www.heilsarmee.ch/stellen

Stellen

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11«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2011

Unterhaltung

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Eine Frage der Ehre

Der übernatürliche Lebensstil der Königskinder

Von Kris Vallotton und Bill JohnsonHerausgeber: Wohlkunde-VerlagISBN: 978-3-9811725-2-2

Die Bibel unterscheidet klar zwischen den „Kindern des Fleisches” und den „von Gott Gezeugten”. Also sind jene, die von neuem geboren sind, nicht mehr Sünder, die nicht anders können als dem Feind in die Hände zu spielen, sondern wir haben, als neue Kreaturen, die Fähigkeit erhalten, Gottes Willen zu erkennen und zu tun. Das mögen wir noch glauben. Doch leben wir es auch?

Kris Vallotton und Bill Johnson, bekannte Prediger und Bibellehrer aus den USA, er-klären die Strategien des Feindes, die uns den Glauben an unsere Berufung stehlen wollen. Ihr Buch ermutigt uns, den Willen Gottes für unser Leben zu erkennen und die Instrumente, die uns Gott hierfür zur Verfügung stellt, auch zu nutzen.

Anhand vieler Beispiele aus dem Alltag und gestützt auf die Schrift führen die Autoren ihre Leser Schritt für Schritt in ihren Stand. Der Stil ist leicht verständlich, aber inhalt-lich nahrhaft! Seite für Seite zeichnet sich ab, was es heisst, schon in diesem Zeitalter erlöst zu sein!

Gabrielle Keller

Rätsel - Spass

Lösungen: Rätsel

Der Witz des Monats Für Sie gelesen

Humor

Dani, gerade eingeschult, lässt sich von seiner Mutter die Schöpfungs-geschichte vorlesen. Bei der Stelle „Und Gott nannte das Trockene ‚Erde’, und die Sammlung der Wasser nannte er ‚Meer’.” ruft er begeistert aus: „Ja, das nennen wir auch so!”

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Im Dialog bleiben

Impressum

Zum Schluss:

„Schwacher Glaube ver-ursacht starke Ängste.”

Charles Haddon Spurgeon

AZ

B 3001 B

ern

Im Dialog mit Gott

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Verlag und RedaktionHauptquartier der Heilsarmee für dieSchweiz-Österreich-UngarnLaupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 BernTelefon 031 388 05 [email protected]änderungen bitte an diese Adresse!

RedaktionsteamMartin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Mar-keting; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Thomas Anliker, Redaktor; Redaktionelle Mitarbei-ter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Ines Adler, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Layout Rolf Messerli Druck Rub Graf-Lehmann AG, Bern

Gründer der Heilsarmee William BoothGeneralin Linda BondTerritorialleiter Kurt Burger

Abonnement«dialog» Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland)«Trialog» Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)Klecks Kinderzeitschrift Fr. 20.–

Das sind die neuen Kommissäre!

Im nächsten „dialog”

Gebet ist ... ... das wichtigste Werkzeug für unsere Mission in dieser Welt!

Wofür sollten wir beten?

Antworten aus der Bibel:• Betet, dass Gott uns viele Gelegen-heiten schenkt, die Botschaft von Chris-tus weiterzusagen.Kolosser 4, 3• Bittet Gott, uns Mut und die richtigen Worte zu geben, wenn wir die gute Bot-schaft weitersagen.Epheser 6, 19• Betet für Menschen, die glauben möch-ten.Johannes 17, 20• Betet, dass die Botschaft Gottes sich rasch ausbreitet und mit Dank an Gott angenommen wird.2. Thessalonicher 3, 1• Betet zum Herrn und bittet ihn, mehr Arbeiter zu schicken, um die Ernte ein-zubringen.Matthäus 9, 38

Die Gebete der Gläubigen sind an der Erfüllung der Pläne Gottes beteiligt.

Majorin Heidi Knecht

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Noch ist nicht bekannt, wer die Nachfolger der Kommissäre Burger sein werden. In der Juni-Ausgabe von „dialog” sagen wirs Ihnen.

Den Wechsel in der Territorialleitung neh-men wir zum Anlass, uns mit dem Wech-selsystem der Heilsarmee und dessen Wandel zu befassen.

Die Redaktion

„Mütter sind Wunder”Meine Mutter hatte ich einige Wochen zuvor verloren. Ich befand mich in einem Supermarkt, wo eine Frau in meinem Al-ter ihre Kommissionen in Begleitung einer älteren Frau machte. Plötzlich, um ihr et-was zu zeigen, rief sie ihr zu: „Mama!” Ich hatte diese kleine Szene miterlebt und war überrascht und bewegt. In meinem Innern machte ich die Feststellung: Ich werde nie wieder „Mama” sagen können.

Ein Mädchen, das in einer Pflegefamilie lebte und oft ein Korps der Heilsarmee in Frankreich besuchte, erklärte mir ganz natürlich und fröhlich: „Ich habe zwei Müt-ter! Eine für die Woche und eine für das Wochenende.”

In den Korps bin ich Müttern jeder Alters-stufe begegnet. Jedes Jahr am Muttertag denke ich an Claudine, welche während eines ganzen Wochenendes gehofft und auf einen Telefonanruf von einem ihrer sechs

Kinder gewartet hatte. Aber nichts geschah: weder eine Karte noch ein Telefonanruf für diese Mutter.

Die Mütter sind Wunder, und die Mütter tun Wun-der. Ein Dank geht an alle Mütter, die so gut ihre

zahlreichen und anspruchsvollen Aufgaben erfüllt haben. Danke auch jenen, die sich heute sagen, sie würden es jetzt anders und sicher besser machen. Sie sollen wissen, dass sie gemacht haben, was ihnen mög-lich war. Danke auch all jenen Frauen, die nie ein Leben weitergegeben haben, die es aber auf tausend andere Arten tun. Denn es gibt so viele Arten zu ermutigen, zu beglei-ten, zu geben und zu lieben.

Majorin Corinne Gossauer-Peroz

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Die Liebe einer Mutter ist unersetzlich.