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16. Forum BZ Pflege, 23. Juni 2016

Michael Stettler, Geschäftsführer SPITEX BERN

Die Grundlagen der Spitex:

Zwischen Finanzierungsfragen

und Versorgungsansprüchen

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Kundinnen und Kunden

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Kundinnen und Kunden

Ca. 2/3 Kundinnen

Grossteil über 65 jährig

Relevanter Anteil über 80 jährig!

Aber eben auch ein beachtlicher

Anteil der Kunden im Erwerbsalter

Spezifisch für Organisation mit

Kinderspitex: auch Kinder und

Jugendliche zwischen 0 und 19

Jahren.

Akut- und Chronische Krankheiten

Im Zentrum steht der Erhalt der

Selbständigkeit, Leben zu Hause.

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• Spitex-Kunden

• Wie stellt sich die Spitex-Branche dar, wie ist sie organisiert?

• Welche Rahmenbedingungen prägen die Spitex (im Kanton Bern)?

• Welche Kernprozesse leistet die Spitex?

• Wie wird die Spitex finanziert?

• Wer sind die Leistungserbringenden der Spitex?

Grundlagen der Spitex:

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≈580 öffentliche Spitex

≈ 300+ private Anbieter

≈ 700+ Freiberufler

≈ 260’000 Patienten

Spitex Schweizweit

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Spitex im

Kanton Bern

52 öffentliche,

gemeinnützige

Spitex-

organisationen

stellen die

Versorgung im

Kanton Bern sicher.

(Versorgungsauftrag)

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Spitex Verband Schweiz

(Dachverband)

Spitex Schweizweit

Spitex Verband Kanton Bern

(Kantonalverband)

Spitex Verband Kanton Zürich

(Kantonalverband)…

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Die Krankenpflege-Leistungsverordnung KLV

KLV Art. 7 Abs. 2 (nicht abschliessend)

a. Massnahmen der Abklärung, Beratung und Koordination:

1. Abklärung des Pflegebedarfs und des Umfeldes des Patienten oder der

Patientin und Planung der notwendigen Massnahmen zusammen mit dem Arzt

oder der Ärztin und dem Patienten oder der Patientin,

2. Beratung des Patienten oder der Patientin sowie gegebenenfalls der

nichtberuflich an der Krankenpflege Mitwirkenden bei der Durchführung der

Krankenpflege, insbesondere im Umgang mit Krankheitssymptomen, bei der

Einnahme von Medikamenten oder beim Gebrauch medizinischer Geräte, und

Vornahme der notwendigen Kontrollen,

3. Koordination der Massnahmen sowie Vorkehrungen im Hinblick auf

Komplikationen in komplexen und instabilen Pflegesituationen durch

spezialisierte Pflegefachpersonen;

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Die Krankenpflege-Leistungsverordnung KLV

KLV Art. 7 Abs. 2 (abschliessend)

b. Massnahmen der Untersuchung und der Behandlung:

1. Messung der Vitalzeichen (Puls, Blutdruck, Temperatur, Atem, Gewicht),

2. einfache Bestimmung des Zuckers in Blut und Urin,

3. Entnahme von Untersuchungsmaterial zu Laborzwecken,

4. Massnahmen zur Atemtherapie (wie O2-Verabreichung, Inhalation, einfache

Atemübungen, Absaugen),

5. Einführen von Sonden oder Kathetern und die damit verbundenen

pflegerischen Massnahmen,

6. Massnahmen bei Hämo- oder Peritonealdialyse,

7. Vorbereitung und Verabreichung von Medikamenten sowie Dokumentation

der damit verbundenen Tätigkeiten,

8. enterale oder parenterale Verabreichung von Nährlösungen,

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Die Krankenpflege-Leistungsverordnung KLV

9. Massnahmen zur Überwachung von Infusionen, Transfusionen und Geräten,

die der Behandlung oder der Kontrolle und Erhaltung von vitalen Funktionen

dienen,

10. Spülen, Reinigen und Versorgen von Wunden (inkl. Dekubitus- und Ulcus-

cruris-Pflege) und von Körperhöhlen (inkl. Stoma- und Tracheostomiepflege)

sowie Fusspflege bei Diabetikern,

11. pflegerische Massnahmen bei Störungen der Blasen- oder Darmentleerung,

inkl. Rehabilitationsgymnastik bei Inkontinenz,

12. Hilfe bei Medizinal-Teil- oder -Vollbädern; Anwendung von Wickeln,

Packungen und Fangopackungen,

13. pflegerische Massnahmen zur Umsetzung der ärztlichen Therapie im Alltag,

wie Einüben von Bewältigungsstrategien und Anleitung im Umgang mit

Aggression, Angst, Wahnvorstellungen,

14. Unterstützung für psychisch kranke Personen in Krisensituationen,

insbesondere zur Vermeidung von akuter Selbst- oder Fremdgefährdung

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Die Krankenpflege-Leistungsverordnung KLV

KLV Art. 7 Abs. 2 (nicht abschliessend)

c. Massnahmen der Grundpflege:

1. Allgemeine Grundpflege bei Patienten oder Patientinnen, welche die

Tätigkeiten nicht selber ausführen können, wie Beine einbinden,

Kompressionsstrümpfe anlegen; Betten, Lagern; Bewegungsübungen,

Mobilisieren; Dekubitusprophylaxe, Massnahmen zur Verhütung oder

Behebung von behandlungsbedingten Schädigungen der Haut; Hilfe bei der

Mund- und Körperpflege, beim An- und Auskleiden, beim Essen und

Trinken,

2. Massnahmen zur Überwachung und Unterstützung psychisch kranker

Personen in der grundlegenden Alltagsbewältigung, wie: Erarbeitung und

Einübung einer angepassten Tagesstruktur, zielgerichtetes Training zur

Gestaltung und Förderung sozialer Kontakte, Unterstützung beim Einsatz

von Orientierungshilfen und Sicherheitsmassnahmen.

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Abklärung und Erfassung des Pflegebedarfs

• Beurteilung der Gesamtsituation und des individuellen Pflege- und

Hilfebedarfs

• Aufgrund einheitlicher Kriterien / mittels anerkanntem Assessment-

Instrument (z.B. RAI-HC)

• Durch eine dazu befähigte diplomierte Pflegefachperson

• Festhalten des Ergebnisses auf einem Formular mit voraussichtlichem

Zeitbedarf (Bedarfsmeldeformular, Leistungsplanungsblatt)

• Zuordnung von Leistungen gem. Art. 7 Abs. 2 KLV

• Massnahmen der Abklärung, Beratung und Koordination

• Massnahmen der Untersuchung und der Behandlung

• Massnahmen der Grundpflege

• Pflichtleistungen / Nichtpflichtleistungen

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Ärztliche Verordnung

• Voraussetzung für die Leistungspflicht der Krankenversicherung

• Bei Akutkranken für max. 3 Monate

• Bei Langzeitpatienten für max. 6 Monate

• Zustellung sofort nach der Unterzeichnung an die Krankenversicherung

• Ab Erhalt der Bedarfsmeldung: 14-tägige Einspruchsfrist für den Versicherer

Parallel dazu Aufnahme der Leistungserbringung binnen 24 Stunden!

Leistungserbringung, Leistungserfassung, Dokumentation der erbrachten

Tätigkeit, der Wirkung, der Zielerreichung, und interne Kommunikation sowie

Rechnungsstellung

Leistungserbringung

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Neue Bedarfsmeldung bei

voraussichtlichem permanent erhöhtem Bedarf

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Hauswirtschafts- und Komfort-Leistungen

Hauswirtschaft

• Hauswirtschaft- und

Komfortleistungen werden

durch unsere

Beteiligungsgesellschaft

die BelleVie Suisse AG,

erbracht.

• Leistungen im Bereich

Hauswirtschaft werden durch

die SPITEX BERN nur im

Zusammenhang mit

sozialbetreuerischen

Leistungen erbracht.

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Finanzierung

Leistungsabgeltung

Abgeltung Einheit CHF CHF Total: CHF

Leistungen KLV a pro Stunde 79.80 15.95 97.75

Koordination GEF pro Stunde 97.75 97.75

Leistungen KLV b pro Stunde 65.40 15.95 81.35

Leistungen KLV c pro Stunde 54.60 15.95 70.55

Einsatz pro Einsatz 4.00 4.00

Weg pro Einsatz 7.00 7.00

Neukunden pro Neukunde 63.85 63.85

Wochenende / Feiertag pro Stunde 10.30 10.30

Nachtarbeit pro Stunde 15.40 15.40

Versorgungspflicht

Abgeltung Einheit CHF

Grundabgeltung pro Einwohner 14.90

Leistungsabhängig Pro Pflegestunde 3.70

KV

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Beiträge aus dem Leistungsvertrag

Zusätzliche Abgeltung für Spezialleistungen

Abgeltung Einheit CHF

Wundexpertise pro Stunde 24.55

Psych. Pflege pro Stunde 24.55

Pal. Onko. Pflege pro Stunde 24.55

• Nur auf entsprechenden KLV a-c – Leistungen,

- die durch Personal mit Tertiärabschluss und

- mit entsprechender Weiterbildung

erbracht werden.

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Pflegende / Leistungserbringende

«Richtiger» Skill- / Grade-Mix als Erfolgsfaktor! Anteil in SPITEX BERN

• Auf Tertiärstufe ausgebildete Pflegefachpersonen 40 %

• Auf Sekundarstufe 2 ausgebildete Pflegende, FaGe, FASRK,… 22 %

• Assistenzpersonal 38 %

Zuzüglich Mitarbeitende in Administration und Management

Aus- und Weiterbildungen auf allen Stufen!

Im 2015 erbrachte Pflegeleistungen:

• 8% Abklärung, Beratung und Koordination

• 36% Behandlungspflege

• 56% Grundpflege

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Pflegende / Leistungserbringende

• Eigenständig und teamorientiert

• Verantwortungsbewusst

• Freundlich und korrekt

• «Unternehmerisch denkend»

• Boschafter der Spitex, vertreten

das Unternehmen

• Flexibel im Einsatz

• Unterschiedlicher Skill-/Grad-Mix

• Generalisten und Spezialisten

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Onkologie und Palliative Care (SEOP)

• angrenzende Orte, bis 30 Min. Fahrzeit

• Kernteam 4 Personen (290 Stellen %)

• 10 Themenverantwortliche Palliative Care

(TV) in den 10 Betrieben

• Ärztlicher Hintergrunddienst: 5 Ärzte

• Symptommanagement

• Case Management

• Beratung und Unterstützung im

Krankheitsgeschehen

• Koordination und Support

• 24h Erreichbarkeitsdienst

• Vermittlung Freiwillige Spitex Bern

• Krisenbegleitung, Sterbebegleitung

• Schulungen: Für Angehörige, Spitex

Betriebe, Institutionen

SPITEX BERN – SEOP

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3 Zentren im Kanton Bern

• SPITEX BERN (21 MA)

• SPITEX Biel/Bienne (7 MA)

• Spitex Oberaargau (5 MA)

Spezialbetriebe der jeweiligen

Spitexorganisation

Zentrale Telefonnummer

im Kanton Bern:

0800 265 265

KINDERSPITEX

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Vielen Dank für Ihr

Interesse an der

Spitex!