Die Internet-Protokollwelt Wintersemester 2017/18
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Die Internet-Protokollwelt9. ANWENDUNGEN IM INTERNET
Übersicht
Anpassung der Darstellung
File Transfer
World Wide Web
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 311
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Heterogene DarstellungenAufgaben der Darstellungsschicht:◦ Unterschiedliche Rechnersysteme verschiedene Darstellungen
◦ Konsequenz: Umkodieren der zu übermittelnden Daten erforderlich
◦ Austauschstandards
Ziele:◦ Behandeln der Darstellung (Syntax) von
Informationen
◦ Bewahren der Bedeutung (Semantik) der Informationen
Beispiel:
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 312
24 Bit Integer 32 Bit Integer
Schicht 5
Schicht 4
Schicht 3
...
Schicht 5
Schicht 4
Schicht 3
...
TransparenteÜbertragung
Transparente Übertragungnicht ausreichend
Umkodierungerforderlich
LokaleDarstellungder Information
ASN.1Die abstrakte Syntax-Notation eins für eine darstellungsunabhängige Syntax (Abstract Syntax Notation 1, ASN.1):
◦ von der ISO genormte Beschreibungssprache (X.680 – X.683)
◦ erlaubt Typdefinitionen und die Spezifikation von Werten
◦ Datentypen in vier Klassen eingeteilt:
Universal: global definierte Typen, z. B. Integer
Application: Typen, die in einem anderen Standard definiert werden (z. B. FTAM, MHS)
Private: für Anwendungen eines Benutzers definierte Typen
Context-Specific: Typen, die nur in dem speziellen Kontext, in dem sie eingesetzt werden, definiert sind
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 313
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ASN.1: Universal Types
ELEMENTARE DATENTYPEN◦ Boolean
◦ Integer
◦ Bitstring
◦ Octetstring
◦ IA5String
◦ …
STRUKTURIERTE DATENTYPEN◦ Sequence: Geordnete Liste von Datentypen
(vgl. Record in PASCAL)
◦ Set: Ungeordnete Menge von Datentypen
◦ Sequence of: Geordnete Liste von Elementen des gleichen Datentyps (vgl. Array in PASCAL)
◦ Set of: Ungeordnete Menge von Elementen desgleichen Datentyps
◦ Choice: Ungeordnete Menge von Datentypen, aus der einige Datentypen ausgewählt werden können(vgl. Varianter Record in PASCAL)
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 314
Beispiel:Mitarbeiter ::= Set { Name IA5String,
Alter Integer,Personalnr Integer }
ASN.1: Kodierung/DekodierungBASIS-KODIERUNGSREGELN (BASIC ENCODING RULES, BER) BEISPIEL: INTEGER MIT WERT 5
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 315
Bit 7 6 5 4 3 2 1 0
Bezeichner Länge Inhalt
Universal
einfach
2
Integer
0 0 0 0 0 0 1 0
Bezeichner Länge
0 0 0 0 0 0 10
1
0 0 0 0 0 1 10
Inhalt
5
Typklasse00: Universal01: Application02: Context Specific03: Private
Datentyp0: einfach1: strukturiert
Tag-Nummer0..30: wie angegeben31: nächstes Byte gibt Tag an
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Ziele und Vorteile elektronischer PostHauptziel: Internationaler Dienst zum Austausch elektronischer Mitteilungen zwischen Personen oder zwischen Rechnern
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 316
Umschlag
Inhalt
Briefkasten BriefkastenPostamt Postamt
Absender Empfänger
Absender Empfänger
UserAgent
MessageTransferAgent
MessageTransferAgent
UserAgent
Ter-minal
Ter-minal
(a) Traditionelle Brief-Post
(b) Elektronische Post
Umschlag
Inhalt
Mail im Internet
Simple Mail Transfer Protocol, SMTP [RFC 5321]
◦ für die Übermittlung von E-Mails
◦ Dienste: Übermittlung und Vervielfältigung von E-Mails
◦ Sender- und Receiver-SMTP-Instanz in einem Betriebssystemprozess realisiert
◦ Receiver-SMTP-Instanz kann Nachrichten für nicht-lokale Benutzer entweder ablehnen oder weitervermitteln
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 317
UserSender-SMTP-Instanz
Receiver-SMTP-Instanz
SMTP-Commands
RepliesFile
System
FileSystem
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Mail im Internet:Ein Beispiel für einen SMTP-DialogR: 220 MIT-Multics.Arpa Simple Mail Transfer Service Ready
S: HELO Isi-VaxA.Arpa
R: 250 MIT-Multics.Arpa
S: MAIL FROM: [email protected]
R: 250 OK
S: RCPT TO: [email protected]
R: 250 OK
S: DATA
R: 354 Start mail input; end with <CRLF>.<CRLF>
S: < Text Line 1 >
< etc. >
.
R: 250 OK
S: QUIT
R: 221 MIT-Multics.Arpa Service closing transmission channel
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 318
Mail im Internet: Abholen von E-Mails über POP3
Post Office Protocol, POP in der Version 3 [RFC 1939]
Senden von E-Mails mittels SMTP (Sender Mail-Server)
Empfang von E-Mails vom Mail-Server mittels POP3 (Mail-Server Client)
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 319
Internet
POP 3
SMTP
Mail-Client
empfangene Nachrichten
gesendete Nachrichten
Mail-Folder
Mai
l-Se
rver
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Mail im Internet:Abholen von E-Mails über IMAPInternet Message Access Protocol, IMAP in der Version 4 rev. 1 [RFC 3501]
◦ Herunterladen der E-Mails von einem Mail-Server (wie POP3)
◦ funktionale Obermenge von POP
◦ zusätzliche Funktionen, um E-Mail schon auf den Server zu durchsuchen und zu analysieren:
Führen des Zustands des E-Mail-Kontos auf dem Mail-Server
konsistente Sicht auf das E-Mail-Konto unabhängig vom verwendeten Client/Endgerät
selektiver oder partieller Nachrichtentransfer
◦ zusätzliche Funktionalität in der Autorisierungsphase („Kerberos“)
◦ weitergehende Unterstützung allgemeiner Mailboxen mit Zugriffsmöglichkeiten für mehrere Benutzer bzw.
Benutzergruppen
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 320
Multipurpose Internet Mail Extension, MIMESMTP:
◦ einfache ASCII-Texte als Nachrichten
◦ keine Struktur für den Hauptteil einer Nachricht
MIME [RFCs 2045 – 2049]:
◦ Erweiterung des Hauptteils einer Nachricht um Formatinformation durch zwei neue Datenfelder für den Kopfteil einer Nachricht:
Content-Type: Typ des Hauptteilsbisher Text, Multipart, Message, Application (Binary), Image, Audio, Video und X-private
Content-Transfer-Encoding: Transfer-Syntax, in der die Daten des Hauptteils übertragen werdenbisher Base 64, Quoted Printable, 7bit, 8bit und binary
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 321
Nachrichtenkopf(incl. MIME-
Formatinformationen)
Nachrichtenrumpf
Text
Bild
Audiosequenz
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Mail und Sicherheit:Pretty Good Privacy, PGPAufgabe: Authentisierung und Verschlüsselung von Dateien
Funktionsweise (bei Nutzung aller Möglichkeiten):
1. Datenkompression (ähnlich gzip)
2. Daten-Authentisierung durch digitale Signatur
3. Symmetrische Verschlüsselung mit Sitzungsschlüssel, der Public-Key-verschlüsselt vorangestellt wird
4. „Base64”-Kodierung für Mail-Übertragung
Datenformat:
inzwischen IETF-Standard – OpenPGP [RFC 4880]
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 322
Secure Shell, SSH [RFC 4251]
Aufgabe: sichere entfernte Rechnernutzung◦ rsh/rlogin haben keine Authentisierung
◦ telnet überträgt Passworte ungeschützt
Funktionsweise:1. Austausch eines Sitzungsschlüssels (Diffie-Hellman) und Server-Authentisierung (digitale Signatur)
danach: symmetrische Verschlüsselung + Message Authentication Code, MAC für alle Pakete
2. Benutzer-Authentisierung (digitale Signatur oder Passwort)
Zusätzliche Funktionalität:◦ Verschlüsselte Dateiübertragung mit scp
◦ Verschlüsselte Tunnel für einzelne TCP-Ports
◦ automatische Einrichtung eines X11-Tunnels
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 323
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File Transfer Protocol, FTP[RFC 959, RFC 3659]
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 324
ServerClient
Benutzer-schnittstelle
Client-Steuerprozess
Client-Datentransfer-
prozess
Server-Steuerprozess
Server-Datentransfer-
prozess
FTP-Kommandos
FTP-Antworten
DatenDatei-system
Datei-system
Benutzer
FTP – Optionen und Dienste FTP-Optionen:
◦ Datentyp (Text, Bitstrom, Bitgruppen)
◦ Dateistrukturen (File, Record, Page)
◦ Übertragungsmodus (Stream, Block, Compressed)
FTP-Dienste:◦ Verbindungsaufbau mit Authentifizierung
◦ Dateiübertragung (z. B. put, get)
◦ Operationen auf Dateisystem (z. B. cd, dir)
◦ Hilfefunktionen (z. B. Kommando-Auflistung inkl. Parameter)
◦ Weitere implementierungsabhängige Dienste möglich
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 325
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Zur Entwicklung des World Wide Web, WWWHervorgegangen aus Arbeiten des britischen Informatikers Tim Barners-Lee am europäischen Forschungszentrum CERN (Genf)
◦ Ziel: Einfacher weltweiter Austausch von Dokumenten zwischen den Wissenschaftlern
Erster Prototyp Ende 1990
◦ grafisch (auf NEXTStep) und zeilenorientiert
Durchbruch des WWW durch den von Marc Andreesen und Eric Bina (University of Illinois) entwickelten WWW-Client Mosaic
◦ ursprünglich auf Unix-Workstation unter X-Window-System entwickelt
◦ als Quellcode per FTP kostenlos verfügbar schnelle Verbreitung
Gründung eines W3-Konsortiums zur Standardisierung des WWW im Juli 1994, Vorsitzender: Tim Berners-Lee Quelle: Von Paul Clarke - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37435469
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 326
Was ist das World Wide Web?„an internet-wide distributed hypermedia information retrieval system“[Liu et al., 1994]
„a global seamless environment in which all information (text, images, audio, video, computational services) that is accessible from the Internet can be accessed in a consistent and simple way by using a standard set of naming and access conventions“[WebMaster Magazine, 1996]
„the universe of network-accessible information, the embodiment of human knowledge“[W3C, 1999]
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 327
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Ideen und Ziele des Web◦ Lokalisierung von Information mit Hilfe einer einheitlichen Adressierungsmethode
◦ einheitlicher Zugang (lesen und schreiben) über eine standardisierte Benutzerschnittstelle
◦ Inhalte als Hypermedia-Dokumente
visualisierbar
abspielbar auf unterschiedlichsten Rechnern
◦ Integration externer Informationsquellen (z. B. Datenbanken)
◦ Unterstützung von Transaktionen als Grundlage für interaktive Anwendungen (Client/Server)
◦ keine Reglementierung von Informationsanbietern
inhärente Informationsverteilung
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 328
Anforderungen eines verteilten Dokumentensystems
Kodierung der Dokumente
◦ Inhalt
◦ Semantik
◦ Darstellung
Identifikation der Dokumente
◦ Lokalisierung
◦ Zugriff
Transport der Dokumente
Dokumentenformat
◦ HyperText Markup Language, HTML
Document Type Definition, DTD
Standardized General Markup Language, SGML
Identifikationsschema
◦ Uniform Resource Identifier, URI
Uniform Resource Name, URN
Uniform Resource Locator, URL
Transferprotokoll
◦ HyperText Transfer Protocol, HTTP
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 329
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Architektur und ProtokolleClient/Server-Architektur
Synchrones Kommunikationsmodell (Request/Response)
Ressourcen
◦ Ausgetauschter Inhalt zwischen Client und Server
◦ Statisch oder dynamisch
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 330
Web-Client
Web-Server Ressourcen
Request
Response
HTTP
Web-Seite
Web-Seite
Web-Seite
Web-Seite
Festzulegen für Ressourcenim World Wide WebAufbau der ausgetauschten Dokumente
Darstellung am Bildschirm
Anbindung von externen Quellen
◦ Common Gateway Interface, CGI [RFC 3875]
Formulare in HTML für die Parameterübermittlung
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 331
WebServer
CGI-Programm
Request URL
Response (HTML mit Tags)
Request(URL [CGI] + Parameter)
Response(HTML mit Ergebnis)
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Einheitliche RessourcenidentifikationInformationsressourcen müssen eindeutig identifizierbar sein◦ Per Name
◦ Per Adresse/Lokation
Jede Ressource im Internet soll identifizierbar sein◦ Web-Ressourcen, FTP-Ressourcen, News-Ressourcen, Mailboxes, Verzeichnisse, Dienste, ...
Anforderungen an das Identifikationsschema
◦ erweiterbar
◦ vollständig
◦ als einfache Zeichenkette darstellbar
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 332
Uniform Resource Identifier, URISyntax für alle Identifikatoren [RFC 3986]:◦ <uri> ::= <scheme>":"<scheme-specific-part>
◦ <scheme> bezeichnet das Namensschema für diesen URI
◦ <scheme-specific-part> enthält aktuelle Identifikation entsprechend des Schemas
URIs können sein:
◦ Namen – Uniform Resource Name, URN
◦ Lokationen/Adressen – Uniform Resource Locator, URL
◦ Metainformationen – Uniform Resource Characteristic, URC
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 333
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Uniform Resource Name, URNVereinheitlichung jeglicher Namensgebung: URN [RFC 1737, RFC 2141]◦ <urn> ::= "urn:" <nid> ":" <nss>
<nid> = Namespace Identifier
<nss> = Namespace Specific String
Eigenschaften:
◦ global eindeutig
◦ dauerhaft beständig
◦ skalierbar und erweiterbar
◦ Unterstützung bestehender Anwendungen
◦ unabhängig
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 334
URN - AuflösungInfrastruktur für URNs zur Zeit noch im experimentellen Stadium
◦ Resolver Discovery Service, RDS
◦ Namensdienste/Namensauflösung (URN Resolver)
◦ Auflösung eines URN in URL oder URC
◦ Weitere Informationen: [RFC 1737, 2276, 3401]
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 335
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Uniform Resource Locator, URLVereinheitlichung jeglicher Adressangabe
URL Schema-Definitionen [RFC 1738, 4248, 4266]◦ http, https, ftp, news, nntp, mailto, telnet, ldap, ...
scheme-specific-part:◦ ["//"][user[":"password]"@"]host[":"port]["/"url-path]
◦ Definitionen verwaltet die Internet Assigned Numbers Authority, IANA
◦ Relative URLs sind möglich
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 336
Abgrenzung: Web und InternetInternet
◦ Verknüpfung heterogener Netzwerke
◦ gemeinsame Basis: Vermittlungsschichtprotokoll IP (allerdings in verschiedenen Versionen…)
◦ verschiedene Transportprotokolle verfügbar (TCP, UDP, RTP, ...)
◦ Vielzahl von Anwendungsprotokollen (Telnet, FTP, NNTP, SMTP, HTTP, ...)
World Wide Web
◦ einer von vielen Internetdiensten
◦ andere Internetdienste allerdings in das World Wide Web integrierbar
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 337
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Protokoll-Flexibilität des Web-Clients
FTP: ◦ Anzeige von Dateien eines FTP-Servers in der Web-Seite oder direkte Abholung durch Angabe des FTP-URL
NNTP: ◦ Angabe der gewünschten Newsgruppe im NEWS-URL
◦ außerdem: eine in einem NEWS-Artikel als URL angegebene Web-Seite kann direkt angesprochen werden
SMTP: ◦ Struktur des URL ist mailto:name@adresse
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 338
WWW-Client
Internet
WWW-Server NEWS-ServerFTP-Server Mail-Server . . .
HTTP FTP NNTP SMTP
Medientypen im Weboffenes Konzept zur Integration beliebiger Medien
Übermittlung von Medien als MIME-Types (Multipurpose Internet Mail Extensions)
Interpretation verschiedener Medientypen im Web
◦ im Web-Browser eingebaut für elementare Typen (HTML, Text, GIF, JPEG, ...)
◦ durch Browser Plug-Ins (PDF, Real Audio, Real Video, ...)
◦ durch Aufruf externer Anwendungen (Helper Applications, z. B. für PostScript)
◦ Abspeichern als Datei
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 339
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Dokumentenformat: HyperText Markup Language, HTML [RFC 2854]
Entwurfsziele
◦ einfach
◦ anwendungsübergreifend
◦ plattformunabhängig
Dokument aufgeteilt in
◦ HEAD (Dokumentenkopf)
◦ BODY (Dokumentenrumpf)
erlaubt Informationseingabe über Forms
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 340
Beispiel: Ein HTML-(Minimal-)DokumentStart-Tag <...>
Ende-Tag </...>
Elementtypen html, head, ...:
◦ in SGML definiert als Generic Identifier, GI
◦ Verschiedene Strukturierungsmöglichkeiten des BODY-Elements(z. B. <p> Absatz; <br> neue Zeile; <hn> Überschrift der Ebene n)
◦ Diverse Schriftauszeichnungsmöglichkeiten(z. B. <em> hervorheben; <strong> stark hervorheben; <i> italic; <b> fett)
◦ Standardzeichensatz:
ISO 8859-1 (8-bit, ASCII als Untermenge enthalten)
durch HTML 3 wurden weitere (z. B. Unicode, 16-bit) definiert
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 341
<html>
<head>
<title> Dokumenttitel </title>
</head>
<body>
<p>Dies ist ein HTML-Dokument.</p>
</body>
</html>
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TransferprotokollIdentifizierte Ressourcen müssen transportiert werden
Client/Server-Architektur◦ Request/Response-Protokoll
◦ Transaktionscharakter
Entwurfsziele◦ einfach
◦ leichtgewichtig
◦ schnell
Ergebnis: HyperText Transfer Protocol, HTTP◦ basierend auf TCP
◦ idempotent, daher zustandslos
◦ ASCII-kodiert
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 342
Das HyperText Transfer Protocol◦ Version 0.9 und 1.0 im [RFC 1945] beschrieben
◦ seit Januar 1997 existiert eine Version 1.1 [RFC 7230 ff.]
Wesentliche Eigenschaften◦ setzt auf eine (sichere) TCP-Verbindung auf
◦ Default-Port: 80
◦ kurzlebige Verbindung, da der HTTP-Server nach Beantwortung einer Anfrage durch den HTTP-Client die Verbindung sofort schließt
Beispiele von Befehlen (für Request/Response), die der Client in Version 1.0 absetzen kann:◦ GET: Anfordern eines bestimmten Dokuments
◦ HEAD: Anfordern von Informationen über ein Dokument
◦ POST: Senden von Daten für die weitere Bearbeitung durch den Server
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 343
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Web-Client & Web-ServerClient:◦ URL einlesen
Servername extrahieren und Serveradresse bestimmen
Dateiname extrahieren
◦ TCP-Verbindung zum Server/Proxy aufbauen
◦ HTTP-Request erstellen und schicken
◦ HTTP-Response (aktiv) empfangen
◦ HTTP-Response interpretieren
◦ Inhalte darstellen bzw. ausführen
Server:◦ auf HTTP-Requests warten
◦ HTTP-Requests interpretieren
◦ Requests bearbeiten
Zugriff auf Dateisystem
eventuell Delegation
◦ mit entsprechender Response antworten
Unterschiedliche Realisierungsmöglichkeiten
◦ iterativer Server
◦ nebenläufiger Server
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 344
HTTP-Transaktion
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 345
Client Server
Tra
nsa
ktio
n 1
Tra
nsa
ktio
n 2
Tra
nsa
ktio
n 3
Benutzer
Request
Request
Analyseder Seite
Ressourceladen
Ressourceladen
Ressourceladen
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HTTP/1.1 [RFC 7230 ff.]
für verteilte, kooperativ genutzte Hypermedia-Informationssysteme
Eigenschaften:◦ generisch
◦ zustandslos
◦ objektorientiert
◦ offen
◦ unterstützt Typisierung von Daten
◦ unterstützt Verhandlung über Datenrepräsentation
◦ unabhängig von den übertragenen Daten
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 346
Ablauf bei HTTP/1.0
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 347
http://www.tu-ilmenau.de/index.html
Web Client
Connect TCP Socket
GET /index.html
HTTP/1.0
ACCEPT: */*
<CR><LF>
Close TCP Socket
Web Server
Connect TCP Socket
<HTML>
<HEAD>
<title>Homepage der
Technischen Universität
Ilmenau</title>
</HEAD>
<BODY>
... Inhalt ...
Close TCP Socket
DNS-LookupProtokoll=HTTP
TCP-Verbindung
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CookiesHTTP zustandslos, d.h. kein Zusammenhang zwischen zwei AnfragenZustandsspeicherung durch die Verwendung von Cookies beim Client
Befehle:◦ Set-Cookie (Server Client)
◦ Cookie (Client Server)
Beispiele für ein Cookie:◦ AWID
◦ 141.24.92.233.250231057309646408
◦ www.adobe.com/
◦ 1536
◦ 1739496192
◦ 29573643
◦ *
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 348
HTTP – Zustandsbehaftete Kommunikation
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 349
Client Server
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Lastverteilung bei Web-ServernVerteilen einer Domäne auf mehrere Subdomänen mit eigenem Rechner
Server-Cluster
◦ Anfragen von einem Front-End entgegengenommen
◦ Verteilung der Anfragen gemäß einem Algorithmus auf die dahinter liegenden Server
Berücksichtigung der Auslastung
Berücksichtigung der angefragten Dokumente
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 350
Beispiel Big/IP
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 351
http://www.f5.com/bigip
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Flickr, del.icio.us:Tagging,
not Taxonomy
Web 2.0Aus: Tim O'Reilly:
What is the Web 2.0?
Design Patterns and Business Models for the Next Generation of Software
http://www.oreilly.de/artikel/web20.html
DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 352
PageRank,eBay Reputation,
Amazon Reviews: Useras Contributor
Blogs:Participation,not Publishing
BitTorrent:Radical De-
centralization
Gmail, Google Maps and AJAX:
Rich User Experience
Web 2.0 Meme Map
Google AdSense:Customer Self-Service
Enabling theLong Tail
Wikipedia:Radical Trust
Strategic Positioning:• The Web as Platform
User Positioning:• You Control Your Own Data
Core Competencies:• Services, Not Packaged Software• Architectures of Participation• Cost-Effective Scalability• Remixable Data Source and Data Transformations• Software Above the Level of a Single Device• Harnessing Collective Intelligence
An Attitude, not a Technology
The Long Tail
Data as theIntel Inside
Hackability
The PerpetualBeta
The Right to Remix:“Some Rights Reserved”
Software That GetsBetter the More
People Use It
Emergent: User Behavior
not Predetermined
Play
GranularAddressability
of Content
Rich UserExperience
Small PiecesLoosely Joined
Trust Your Users
LiteraturCOMER, Douglas E. (2000): Computernetzwerke und Internets. München: Pearson Studium.
COMER, Douglas E. (2011): TCP/IP - Studienausgabe. Konzepte, Protokolle, Architekturen. Heidelberg: mitp.
INTERNATIONAL TELECOMMUNICATIONS UNION: ITU-T Recommendation X.680 - X.693, August 2015: Information Technology - Abstract Syntax Notation One (ASN.1) & ASN.1 Encoding Rules.
KRÜGER, Gerhard; RESCHKE, Dietrich (2004): Lehr- und Übungsbuch Telematik. Netze - Dienste -Protokolle. 3., aktualisierte Auflage. München, Wien: Fachbuchverlag Leipzig im Carl-Hanser-Verlag.
STALLINGS, William (2014): Data and Computer Communications. 10th edition. Harlow, Essex, England: Pearson Education.
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DIE INTERNET-PROTOKOLLWELT - 9. ANWENDUNGEN IM INTERNET 353
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