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2SACHGEBIET 16 Die Prüfstelle für Brandschutztechnik 2/201 2

Druckbelüftungsanlagen undEntrauchungskonzepteNachdem wir in der ersten Ausgabe von den Teilsachgebieten 16J, der Rauchverdünnung gemäßÖNORM H 6029 und 16.2, dem Rauch- und Wärmeabzug (RWA) gemäß TRVB 125 S informiert haben,erfahren Sie nun mehr über die Teilsachgebiete 16.3 und 16.4.

Dipl. -Ing. Raimund Parnlitschka

SG 1 6.3 - RAUCHVERDRÄNGUNG DURCHDRUCKBELÜFTUNG (DBA) GEMÄSS TRVB S 1 12Die Verhinderung des Eintritts von Rauchaus dem Brandbereich in einen geschütz-ten Bereich durch das Prinzip der Rauch-verdrängung erfolgt mittels Druckhelüftungsanlagen gemäß TRVB S 1 12, Ausgabe2004.Derzeitwird im CEN/TC191/SC1 an einerÜberarbeitung der ÖNORM EN 12101-6„Anlagen zur Kontrolle von Rauch- undWärmeströmungen Teil 6: Anforderung anDifferenzdrucksysteme-Bausätze“ gearheitet, wobei der Sachgebietsleiter 16 als Vor-sitzender der Task Group CEN/TC191/SC1/WG6/TG1 federführend an der Entwicklung des Entwurfs prENl2 10 1 -13„Smoke and heat control systems — Part13: Pressure differential systems (PDS) dc-sign and caiculation methods, acceptancetesting, maintenance and routine testing ofinstallation“ beteiligt ist.

NICHT AKKREDITIERTE PRÜFVERFAHRENFür die Planung und Dimensionierung vonDruckbelüftungsanlagen standen früherdie Wiener Hochhausrichtlinie MA 37-Allg.36/2002 vom 12. August 2002 oder derenVorläufer-Richtlinien aus 2000, 1993 und1991 zurVerfügung. Anlagen, die nach die-sen Richtlinien gebaut und abgenommenwurden und heute danach revisioniert wer-den, sind in diversen Hochhäusern Wiensverbaut und vom SG 16.3 überprüft und beurteilt worden.Ah dem Jahr 2004 wird jedoch allgemeindie TRVB S 112, Ausgabe 2004 für die Planung, Dimensionierung und Überprüfungvon Druckbelüftungsanlagen herangezogen und im SG 16.3 für die Inspektionstätigkeit als akkreditiertes Prüfverfahren ein-gesetzt.

BRANDSCHUTZTECH NISCHEWIRKSAMKEIT UND SCHUTZZIELE VONDRUCKBELÜFTUNGSANLAGENDie Verdrängung des Rauches aus zuschützenden Bereichen erfolgt mittelsÜberdruck und einer der Rauchströmung

entgegengerichteten Strömung vom geschützten Bereich in den Brandbereichdurch Druckbelüftungsanlagen (DBA),welche entsprechend dem angestrebtenSchutzziel gemäß TRVB S 112 dimensioniert werden.I)urch solche Anlagen wird in einem definierten baulich möglichst dicht abgeschlossenen Bereich (z.B. Stiegenhaus,Aufzugsschacht, EDV-Raum) ein Über-druck erzeugt, der das Eindringen von

Rauch durch Undichtheiten in den Begrenzungswänden (z.B . Türspalte, Fensterfugen) verhindert und beim Öffnen vonRaumabschlüssen (z.B. Türen) des Über-druckbereiches eine Strömung vom geschützten in den ungeschützten Bereich(z.B. Brandraum) bewirkt, die der Strömung des Rauches durch die Öffnung (z.B.Stiegenhaustüre) entgegenwirkt und so dasEindringen von Rauch in den geschütztenBereich verhindert.

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Abb. 4a: Entstehende Rauchmenge in Abhängigkeit von der umströmten Kantenlönge (ohnebegrenzende Rauchschürzen) — schematisch.

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Die Prüfstelle für Brandschutztechnik 2/2012 SACHGEBIET 163

Hierfür müssen im Brandraum einige geeignete Abströmvorrichtungen ins Freie fürdie in den Brandraum einströmende Luftund den Brandrauch (Abzugsöffnungen angegenüberliegenden Gebäudefronten oderAbströmanlage mit Abzugsschächten mitoder ohne Ventilatorunterstützung) vorhanden sein.Im Brandraum wird bei dieser Methodekeine rauchfreie Schicht erreicht. Durchdie im Brandraum für die Funktion derDBA erforderlichen Abströmvorrichtungenwird jedoch in diesem eine Rauchverdünnung und Wärmeabfuhr, wenn auch nicht

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Abb. 2 Druckkriterium

Abb.3 Strömungskriterium

im Ausmaß von BRAs gemäß ÖNORM H6029, bewirkt. Eine Kombination von BRAgemäß ÖNORM H 6029 und DBA ist jedochsinnvoll und möglich. I)ie Beurteilung undAbnahme solcher Kombinationen fälltdann in die Aufgabe des SG 16.4.Damit die oben beschriebene brand-schutztechnische Wirkung von Druckbelüftungsanlagen auch erreicht wird, wer-den im akkreditierten Prüfverfahren TRVB5 1 12 je nach dem im Verfahren angegebenen Schutzziel (Wirksamkeit nur in derBrandanfangsphase oder auch währendder Bekämpfung eines entwickelten Bran

des) verschiedene Dimensionierungsparameter für Druckbelüftungsanlagen gefordert, die bei Abnahmen und Revisionensolcher Anlagen nach den Messvorschriften des Prüfverfahrens durch Messung verifiziert werden müssen, wie das folgendeBeispiel zeigt: Die TRVB 5 112 fordert z. B.für Anlagen mit dem Schutzziel währendder Brandbekämpfung die Tür zum Brand-raum wegen der Löschleitung offen zuhalten (Brandbekämpfungskonzept), dassim durch Überdruck zu schützenden Bereich (z.B. Stiegenhaus) ein Überdruck von50 Pa zu einem nicht geschützten l3ereich

( z.B. angrenzenden Büro) herrscht, wennalle Türen, die zum geschützten Bereich

führen (alle Stiegenhaustüren) geschlossen sind. Dabei darf die Öffnungskraft ei-ncr Tür 100N nicht überschreiten. Hierfürsind 1)ruckentlastungsöffnungen vorzusehen.

Hierfür sind Ahströmöffnungen bzw. -an-lagen erforderlich, durch welche die ausdem geschützten Bereich in den Brand-raum eintretende Luft wieder austretenkann, da ansonsten eine Strömung mit 2ms‘ vom geschützten Bereich in denBrandraum nicht aufrecht erhalten werdenkann.

MESSUNG DERDIMENSION IERU NGSPARAMETERDa die TRVB 5 112 detaillierte Messvorschriften und Anforderungen an die hier-für zu verwendenden Messgeräte enthält,ist das Sachgebiet 16.3 der Prüfstelle flächendeckend mit insgesamt 5 Messkoffern

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Bei geöffneter Tür zwischen geschütztemBereich (z.B. Stiegenhaus) zum Brandraummuss durch diese Tür eine Luftströmungvon mindestens 2 ms‘ in den Brandraumhinein selbst bei geöffneter StiegenhausEingangstür aufrecht erhalten werden, dieeiner Rauchausbreitung aus dem Brand-raum in den geschützten Bereich hineinentgegenwirkt.

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üöV !jAbb. 4b: Entstehende Rauchmenge in Abhängigkeit von der umströmten Kantenlänge (ohnebegrenzende Rauchschürzen) — im Realbrandversuch.

Legende

Üö ÜberdruckentlastungsöffnungmitVentil, welches hei Drücken größer 50 Pa öffnet

z Zuluftöffnung, durch die Frisch-luft mechanisch eingebracht wird

AÖ Abströmöffnung ins Freie (oder ineinen Verbindungsschacht zumFreien)

V mittlere Geschwindigkeit derLuftströmung vom geschütztenBereich in den Brandraum

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4SACHGEBIET 16

(zwei für Wien und die übrigen für den Ein-

satz in den anderen Bundesländern) aus-

gestattet. Diese enthalten jeweils ein Uni-

versalmessgerät „testo 400“ und dazu

kompatible Messsonden für die Messung

von Druckdifferenzen (Präzisions-Druck

sonde 100 Pa) und Strömungsgeschwindig

keiten (drei verschiedene Flügelradanemo -

meter und eine Hitzkugelsonde) sowie ein

Newton-Meter.Die Druck- und Strömungsgeschwindig

keitsmessgeräte werden jährlich nach denstrengeren Kalibrieranforderungen als für

Messgeräte für den täglichen Einsatz beiLüftungsanlagen üblich gemäß den Anfor

derungen der TRVB S 1 12 kalibriert.

Damit kann der Kunde darauf vertrauen,

dass Messungen an Druckbelüftungsanla

gen durch die Prüfstelle in voller Überein-

stinunung mit den Messvorschriften der

akkreditierten Prüfrichtlinie TRVB S 112

durchgeführt werden. Dadurch kann die

Gültigkeit der Überwaclmngsberichte in

dieser Hinsicht auch nicht angefochten

werden, was bei der Verwendung von nicht

entsprechend dem akkreditierten Prüfver

fahren kalibrierten Messgeräten sehr wohl

der Fall sein kann.

REFERENZPROJEKTE - SG1 6.3, ABNAHMEDER DBA FOLGENDER PROJEKTE. AMS 1060 Wien, Wallgasse. Hochhaus Kriau. Diverse Projekte Fa Lutz (österreichweit). Diverse Projekte Fa. Leiner (österreich-

weit)

SG 1 6.4 - ENTRAUCHUNGSANLAGEN

GEMÄSS AUF DEN EINZELFALLABGESTIMMTER BRANDSCHUTZ- ODERENTRAUCHUNGSKONZEPTEIn diesem Teilsachgebiet werden vor allem

Konzepte von Entrauchungsanlagen, die

auf den konkreten Anwendungsfall abge

stimmt werden, auf ihre brandschutztech

nische Wirksamkeit überprüft und befun

det. Als Beurteilungsgrundlage können

dabei die in den vorangegangenen Ab-

schnitten über die Teilsachgebiete SG16.1-

16.3 zitierten akkreditierten Prüfgrundla

gen herangezogen werden, da eineErfüllung dieser Normen und Richtlineneine brandschutztechnische Wirksamkeit

entsprechend dem Stand der Technik unterstellt.

NICHT AKKREDITIERTE PRÜFVERFAHRENFür komplexe Gebäude, wie Atrien mit um-

laufenden Galerien oder Einkaufszentren

mit Malls, wo der Rauch über eine odermehrere Kanten strömen muss, sind wegen

der größeren Lufteinmischung in denRauch bei der Kantenumströmung als beiungestörtem senkrechten Rauchaufstieg

diese o.a. Richtlinien nicht ohne weiteresanwendbar und es müssen auf den Einzel-fall abgestellte Rauchkontrollkonzepte entwickelt und nach anderen Rechenmetho

den dimensioniert werden. Siehe Abb. 4aund 4b „Entstehende Rauchmenge in Ab-hängigkeit von der umströmten Kanten-

länge (ohne begrenzende Rauchschür

zen)“, Abb. 5a und 5b „EntstehendeRauchmenge in Abhängigkeit von der um-strömten Kantenlänge (mit begrenzenden

Rauchschürzen)“ und Abb. 6 „Rauchschürze an Deckendurchbruch zur Mall‘

Eine umfangreiche Darstellung dieser Pro-

hlematik einschließlich l)esignannahmen,

Berechnungsmethoden und Fallbeispielen

findet man in der Fachliteratur, der auch

die Abbildungen 1 -4 entnommen sind und

an deren Erstellung der Sachgebietsleiter

als Co-Autor mitgewirkt hat.Durch Rauchschürzen um 1)eckendurch-

brüche, die tiefer herabreichen als eineRauchschicht unter der Decke, können ein-

geschossige Rauchahschnitte gebildet wer-

den und die TRVB125 5 istwieder anwend

bar. Solche Rauchschürzen können auch

durch haulich vorhandene Stürze rund um

den Deckendurchbruch gebildet werden,

siehe Abb. 6 „Rauchschürze an Decken-

durchbruch zur Mall‘ Entsprechende Kon

zepte können von den Mitarbeitern desTeilsachgebiets 16.4 unterstützt und aufbrandschutztechnische Wirksamkeit bzw.

Übereinstimmung mit der TRVB 125 5überprüft und befundet werden.Last but not least stehen der Prüfstelle

Brand-Simulations-Programme sowohl fürZonen- als auch Feldmodelle zur Verfü

gung, mit denen die Wirksamkeit von Ent

rauchungskonzepten rechnerisch über-prüft und nachgewiesen werden kann.Für die Beurteilung der Wirksamkeit von

Druckbelüftungsanlagen bei komplizier

ten Raumkonfigurationen der geschützten

und nicht geschützten Bereiche, auf wel

che die Anwendung der TRVB 5 1 12 nur be

dingt möglich ist, oder bei Abweichungen

von der TRVB 5 1 12 wird im SG16.4 die aktuelle Literatur herangezogen.

Die Prüfstelle für Brandschutztechnik 2/201 2

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Abb. 5a: Entstehende Rauchmenge in Abhängigkeit von der umströmten Kantenlönge (mit be

grenzenden Rauchschürzen) — schematisch.

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Die Prüfstelle für Brandschutztechnik 2/201 2 SACHGEBIET 165

durch hierfür akkreditierte Inspektionsstellen festzustellen und durch entsprechende Überwachungsberichte gemäß Akkreditierungsgesetz nachzuweisen.Für beide Nachweisverfahren kann dasSachgebiet 16 kompetente Prüfer und dieerforderlichen, gemäß akkreditierter Prüfverfahren kalibrierten Messgeräte zur Verfügung stellen.

SICHERSTELLUNG DER WIRKSAMKEIT VONANLAGEN ZUR RAUCHKONTROLLEDamit die oben vorgestellten Anlagen zurkontrollierten Rauchaushreitung im Gebäude und aus diesem heraus ihren bestimmungsgemäßen Zweck innerhalb desjeweils für das Gebäude festgelegtenBrandschutzkonzepts auch tatsächlich er-füllen, müssen sie nach den für den fest-gelegten Einsatzfall anzuwendenden Prüfverfahren, das sind Richtlinien (z.B. TRVB125 5 oder TRVB 112 5) und Normen(ÖNORM H 6029) von Fachleuten geplant,errichtet, betrieben und instandgehalten(gewartet) werden. Können z. B. im Fallekomplexer Gebäude die oben zitierten akkreditierten Prüfverfahren (Normen undRichtlinien) nicht oder nicht vollständigangewendet werden oder existieren für einbestimmtes Problem keine geeignetenRichtlinien, ist mit Ingenieurmethoden einim Sinne des gesamten Brandschutzkonzepts ausreichend wirksames Konzept fürdie Anlage zur Rauchkotrolle zu erstellenund zu dokumentieren. Die jeweiligen An-

lagen sind dann nach dieser I)okumentation zu errichten, zu betreiben und in-standzuhalten.

ÜBERPRÜFUNG UND ÜBERWACHUNGDURCH UNABHÄNGIGE DRITTEDie brandschutztechnisch ausreichendeWirksamkeit eines nicht oder nicht voll-ständig gemäß den o. a. Prüfverfahren er-stellten, aber dokumentierten Konzepts füreine Anlage zur Rauchkontrolle ist durchein Gutachten einer zumindest für dieÜberprüfung von Anlagen gemäß den o. a.Prüfverfahren akkreditierten Inspektionsstelle oder einen sonstigen behördlich an-erkannten Sachverständigen nachzuweisen.Die Ausführung und Instandhaltung gemäß dokumentiertem Konzept, bei nachRichtlinien ausgeführten Anlagen derenrichtliniengemäße Ausführung und In-standhaltung ist durch eine Abschluss-überprüfung und wiederkehrende Revisionen nach den Bestimmungen der jeweilsanzuwendenden Richtlinien und Normen

ÜBERPRÜFUNG UND ÜBERWACHUNGDURCH DEN BETREIBERDer Betreiber solcher Anlagen hat laufenddarauf zu achten, dass die bei der Dimensionierung der jeweiligen Anlage zugrundegelegten Annahmen und Voraussetzungenauch eingehalten werden.Es sind dies z. B.:. Art und Verteilung (Lageranordnung)

von ursprünglich festgelegten Brandlasten (z. B. freizuhaltende Streifen unter-halb von Rauchschürzen, Freihaltungvon Abzugs- und Zuluftöffnungen)

. keine baulichen Veränderungen, die denursprünglich festgelegten Rauchgasweginnerhalb des Gebäudes beeinflussenkönnen (z. B. nachträglicher Einbau vonZwischenwänden oder Galerien)

. keine Blockierung beweglicher Komponenten der jeweiligen Anlage durchnachträglich eingebrachte fixe oder orts-veränderliche Einrichtungen (z. B. Kabeltassen oder Regale im Schwenkbereich von Zuluftfenstern oderAbsenkbereich von beweglichen Rauch-schürzen oder Rauchvorhängen)

Hierfür ist es erforderlich, dass der Betreiber mit dem Sinn und Zweck, den die je-weilige Anlage innerhalb des festgelegtenBrandschutzkonzepts erfüllen soll, und ihrer Wirkungsweise vertraut ist oder entsprechend geschulte und eingewiesenePersonen mit diesen Aufgaben betraut.Entsprechende Beratungen und Hilfestellungen können durch Prüfer des Sachgebiets 16 erfolgen.Weiters ist es erforderlich, dass die jeder-zeitige Einsatzbereitschaft durch laufende,mindestens aber vierteljährliche Funktionskontrollen überprüft wird und alle fest-gestellten Mängel unverzüglich behobenwerden.Sämtliche Überprüfungen und Veränderungen an den jeweiligen Anlagen sindnachvollziehbar zu dokumentieren.Letzteres wird durch die Prüfer des Sachgebiets 16 anläßlich von Revisionen über-prüft und in Überwachungsberichten fest-gehalten, sodass der Betreiber der Behördegegenüber einen Nachweis über den ordnungsgemäßen Betrieb und die Instand-haltung seiner Entrauchungsanlagen vor-legen kann.

Abb. 5b: Entstehende Rauchmenge in Abhängigkeit von der umströmten Kantenlänge (mit begrenzenden Rauchschürzen) — im Realbrandversuch.

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REFERENZPROJEKTE- SG 16.4,ÜBERPRÜFUNG DER KONZEPTEFOLGENDER ANLAGEN. BRA/BRV

. Konzept zur Adaptierung (Verbesserung) der bestehenden BRA der Tief-garage im AKH

. Konzept zur Adaptierung (Verbesserung) der bestehenden BRA der Tief-garage im Bundesministerium für Finanzen, 1-untere Zollamtsstraße 2b

. RWA. EKZ Wien Mitte (früher „AEZ“ jetzt

„W3“). EKZ Arcade Meldung. EKZ Auhofcenter. I(onzept zur Adaptierung (Verbesse

rung) des natürlichen Rauchabzugs inden Produktionshallen der Fa. Böhler,Hönigsberg

. Cineplexx Reichsbrücke/DonaucityMinopouis

. Cinepuexx Wiener Neustadt

. Couumbus Center 1100 Wien, Couumbuspiatz 7-8

. Donauzentrum, 1210 Wien

. EKZ Parndorf

. EKZ Tamsweg, Dechantsbühel

. ESPRIT Mariahilferstraß 52, 1070 Wien

. EKZ Fischapark, Wiener Neustadt

. EKZ der Gasometer City Wien‚ Resort Hotel Stegersbach. IKEA Nord, Sverigestraße 1A, 1220

Wien

. ISP-Interspar, Sandleitengasse 41,1160 Wien

. ISP-Interspar St. Pölten, I)aniel GranStraße 13

. Möbeuhaus KIKA, Sandleitengasse,1160 Wien

. La Stafa, Mariahilfer Straße 120, 1070Wien

4 MAGNA Werke Graz, diverse Objekt. MAXIMARKT Wels0 MEINL am Graben. MESSE WIEN Kongreßzentrum4 EKZ Millenium City‚ MVA Müliverbrennungsanlage Pfaffe

nau4 Olyinpiahalle und Eishalle Innsbrucke Palais Coburg, 1010 Wien. Palais Palffy, 1010 Wien. Peek & Cloppenburg, 1011) Wien. EKZ Promenade St. Pölten. Rivergate. Stadthalle Graz. Stadthalle Wien, Halle F. Therme Lutzmannsburg. UNIQA TowerDBA gemäß Wr. Hochhausrichtlinien. ARES TOWER, 1220 Wien, Donaucity

straße 114 CITYTOWERWien, 1030 Wien Marxer

Gasse la* FLORIDO TOWER, Floridsdorfer

Hauptstraße 31, 1210 Wien* GALAXY TOWER, Praterstraße 31,

1020 Wien

. BRZ- Bundesrechenzentrum, HintereZollamtsstraße 4, 1030 Wien

. IZD Tower, Wagramer Straße 17-19,1220 Wien

. MILLENIUM TOWER

. SATURN TOWER, Leonard BernsteinStraße 10, 1220 Wien

. UNIQA Tower. DBA gemäß Behördenvorschreibungen

. AVA- Abfailverwertungsanlage Dürnrohr, NÖ

. MVA Müllverbrennungsanlage Pfaffenau

. DBA gemäß speziellen Konzepten undnachTRVB 112. Bundesministerium für Finanzen,

Hintere Zollamtsstraße 2b, 1030 Wien. Mozarthaus Vienna (Museum). NÖ Hypo Leasing Urbanitas, Neue

Herrengasse, 3100 St. Pölten. RIVERGATE. Wirtschaftszentrum N, Häuser A, B, C,

D, 3100 St. Pölten.. TOWN TOWN, Schnirchgasse 10, 1030

Wien. TECI-I GATE Tower

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Abb. 6: Rauchschürze an Deckendurchbruch zur Mali

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Promotion

Brandmelder mit viel IQ

BRANDMELDER7

Moderne Brandmelder von Siemens sind Multitalente, die genau an die Gefahrenlage angepasst wer-den können.

Eine abgebrannte Produktionshalleoder ein zerstörtes Rechenzentrumkönnen einen Betrieb an den Rand

des Konkurses bringen. Mit der neuestenBrandschutztechnik kann dieses Risikominimiert werden. Doch der optimaleBrandschutz wird oft nur beim Neubaueingeplant. Dass auch die häufigen Veränderungen in Betrieben Konsequenzen fürdas Brandrisiko haben, wird oft übersehen,genauso wie die Chancen, die neue Techniken bieten. Moderne Brandmelder sindinzwischen Multitalente, die genau an dieGefahrlage angepasst werden und mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet seinkönnen. Täuschungsalarme gehören weit-gehend der Vergangenheit an. OptischeRauchmelder nutzen Infrarotleuchtdio -

den, um Rauchpartikel unterscheiden zukönnen, oft ergänzt um thermische Sensoren zur Temperaturmessung. Eine intelligente Software befähigt die unauffälligenGeräte, die richtigen Schlüsse aus unter-schiedlichen Situationen zu ziehen. „Wennder Melder Rauchgaspartikel erkennt, entscheidet er ob die Situation für seine Um-gebung normal ist, oder ob er auf eine höheren Empfindlichkeit schalten, alsoaufmerksamer werden sol1‘ beschreibt Josef Grübl, Produktmanager bei SiemensBuilding Technologies, die erste Reaktionder modernen Melder.

JAHRELANGE ERFAHRUNGWas in ihrer Umgebung zum Alltag gehört,haben die modernen Geräte bereits einprogrammiert. Schnell in die Höhe schießen-der Rauch ist für einen Melder im Umfeldvon Schweißarbeiten normal, der Wasser-dampf aus der Dusche gehört für denBrandmelder im Hotelzimmer zum Alltag.Dass es in einer Großküche gelegentlichauch 60°C und mehr haben kann, wissendie winzigen Computer ebenfalls. Sitzen dieBranddetektoren aber an der Decke einesBüroraums, reagieren sie sehr sensibel auflangsam aufsteigenden hellen Rauch. EinSchwelbrand in einem Papierkorb könntedrohen. „Diese verschiedenen Szenarienzeigen, wie wichtig eine richtige Programmierung für das störungsfreie Funktionieren von Brandmeldern ist. Dafür benötigtmanjahrelange Erfahrung, wie sie Siemensbesitzt‘ betont JosefGrübl. Zusätzlich kann

bei Brandmeldern auch auf besonders gefährdete Menschen Rücksicht genommenwerden, zum Beispiel in einem Spital. Kohlenmonoxidmessung bewährt sich bei chemischen und produktionstechnischen Pro-zessen, auch im Falle von Schwelbrändenmit geringer Rauch- und Wärmeentwicklung. Zusätzlich lässt sich in das Brandmeldersystem auch Videotechnik einbinden.Die Kameras werden bei einem Alarm ein-geschaltet und können zur Verifikation desBrandes oder später auch zur Aufidärungder Brandursache genutzt werden.

Steuerungen bedienen Lüftungsklappen,fahren die EDV herunter und schaltenLöschanlagen ein. Parallel dazu läuft dieEvakuierung des Hauses. Gleichzeitigwerden unterstützende Systeme wieRauchabsaugvorrichtungen oder Aufzugs-und Türkontrolle aktiviert. Schutz- undRettungsmaßnahmen werden automatischperfekt abgestimmt, Panik und gefährlicheFehireaktionen vermieden. Die verschiedenen Szenarien zeigen, dass reibungsloseZusammenarbeit von Branderkennung,Gebäudeleittechnik und Löschung diewichtigste Voraussetzung für einen erfolg-reichen Brandschutz ist. Brandmelde-,Evakuierungs- und Löschsysteme müssenalso unbedingt kompatibel sein. Optimalsind daher natürlich Systeme aus einerHand.

SYSTEME AUS EINER HANDDoch mit dem Erkennen des Brandes ist esnicht getan. Die Meldung geht an die Feuerwehr und die Gebäudeleitzentrale. Dortwird eine Fülle von Aktivitäten angestoßen.

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