Vorbemerkung zur Power-Point-Präsentation Sprachliche Korrektur der vorwissenschaftlichen Arbeit
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die vorliegenden Unterlagen stammen aus einer Fortbildungsveranstaltung an der PHT im Sommersemester 2014 zum Bereich „Vorwissenschaftliche Arbeit“ (VWA). Dieses Seminar beschäftigte sich speziell mit dem Beurteilungskriterium Sprachliche Kompetenz. Die Veranstaltung wurde auf Wunsch von Lehrpersonen, die in ihrem Unterrichtsfach bisher weniger mit der Korrektur schriftlicher Arbeiten konfrontiert waren, angeboten. Ziel war es, eine Orientierung bei der Auslegung des Punktes Sprachliche Kompetenz zu geben, der im Leitfaden des Bundesministeriums zur VWA einen von 8 Kompetenzbereichen für die Beurteilung darstellt. Für SchülerInnen wurde außerdem eine Checkliste entworfen, die sie dabei unterstützen kann, eine sprachlich optimierte Arbeit abzugeben. Diese Sammlung von Tipps versteht sich als eine Grundlage, die selbstverständlich nach den Bedürfnissen der jeweiligen Schule bzw. bestimmter Fächer modifizierbar ist.
Als Leiterin der Arbeitsgemeinschaft für Deutsch an den AHS Tirols hoffe ich, mit diesen Unterlagen dazu beizutragen, die sprachliche Korrektur und Beurteilung der vorwissenschaftlichen Arbeiten für KollegInnen aller Fächer zu erleichtern. Das Seminar, das weiterhin im Angebot der PHT zu finden sein wird, bietet die Möglichkeit, die in der vorliegenden Präsentation stichwortartig zusammengefassten Inhalte zu besprechen, zu konkretisieren und zu ergänzen. Dazu möchte ich Sie herzlich einladen! Prof. Mag.a Martina Frick, MA Leiterin der ARGE Deutsch, AHS/Tirol
Die sprachliche Korrektur der vorwissenschaftlichen Arbeit
Fortbildungsveranstaltung
für Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer am 29. 4. 2014
Referentin: Martina Frick
Überblick: Programm 1. Stellenwert der sprachlichen Kompetenz
(VWA/Lehrplan) 2. „Sprachliche Kompetenz“ – ein Beurteilungsbereich
der VWA 3. Deskriptoren im Einzelnen
3.1 Wesentliche Prinzipien – Was ist das? 3.2 Orthographie/Rechtschreibung 3.3 Zeichensetzung 3.4 Grammatik 3.5 Hilfsmittel zur sprachlichen Korrektur
Fortsetzung: Programm
3.6 Wortwahl/Wortschatz
3.7 LeserInnenfreundlichkeit
3.8 Einbau von Zitaten
4. Beurteilung der „Sprachlichen Kompetenz“ insgesamt
5. Fragen (Kärtchen)
Für eine insgesamt positive Beurteilung müssen alle Kompetenzen (= „die
wesentlichen Bereiche“)
zumindest „überwiegend erfüllt“ sein.
Grundlage: Leistungsbeurteilungsverordnung (14 Abs. 2 bis 6)
1. 1 Stellenwert der sprachlichen Kompetenz als Beurteilungskriterium der VWA/DA
1. Stellenwert der sprachlichen Kompetenz
Vorwissenschaftliche Arbeit – Grundlegendes
05.10.2014 6
für die Beurteilung relevante Kompetenzbereiche (§ 8 Abs. 1 RPVO):
Beurteilung
8 Kompetenzbereiche
Schriftliche Arbeit
1. Selbstkompetenz 2. Inhaltliche Kompetenz 3. Informationskompetenz 4. Sprachliche Kompetenz 5. Gestaltungskompetenz
(formale Kriterien)
Präsentation 1. Strukturelle & inhaltliche Kompetenz 2. Ausdruckfähigkeit und Medienkompetenz
Diskussion 1. Diskursfähigkeit
1. 2. Stellenwert als fächerübergreifendes Bildungsziel im Lehrplan der AHS
Bildungsbereich Sprache und Kommunikation:
Ausdrucks-, Denk-, Kommunikations- und Hand-lungsfähigkeit sind in hohem Maße von der Sprachkompetenz abhängig. In jedem Unterrichts-gegenstand sind die Schülerinnen und Schüler mit und über Sprache – z.B. auch in Form von Bildsprache – zu befähigen, ihre kognitiven, emotionalen, sozialen und kreativen Kapazitäten zu nutzen und zu erweitern. (Hervorhebungen Referentin)
Quelle: http://www.bmukk.gv.at/medienpool/11668/11668.pdf, S. 3.
1. 3. Positive Aspekte dieser Verordnungen
Legale Grundlage für (sprachliche) Autorität gegenüber den SchülerInnen (unabhängig vom Unterrichtsfach)
In Zukunft vermehrte Zusammenarbeit aller Lehrpersonen in Bezug auf sprachliche Kompetenz der SchülerInnen (notwendig) – Synergieeffekt
Heranbildung einer größeren Bewusstheit bei SchülerInnen hinsichtlich ihrer sprachlichen Kompetenzen
→ Erhöhung der sprachlichen und inhaltlichen Kompetenz (potenziell)
2. Sprachliche Kompetenz als Beurteilungsbereich der VWA/DA
Fachsprache
Besonderheiten jeder Disziplin
(nicht nur Wortschatz)
2.1 Prinzipielle Stilebenen
Wissenschaftlicher Sprach-
gebrauch im Allgemeinen
schriftliche Standardsprache, sachlich-objektiver Stil,
argumentativ, beschreibend …
2. 2 Deskriptoren zur sprachlichen Kompetenz im Überblick
Der Kandidat/die Kandidatin beherrscht die wesentlichen Grundprinzipien von Orthographie, Satzzeichensetzung und Grammatik. Der Kandidat/die Kandidatin entspricht in Wortwahl/ Wortschatz einem vorwissenschaftlichen Anspruch.
Der Kandidat/die Kandidatin fördert die Leser/innen- freundlichkeit des Textes.
Der Kandidat/die Kandidatin baut Zitate sprachlich korrekt in den Textzusammenhang ein.
3.1 Wesentliche Grundprinzipien der Orthografie, Satzzeichensetzung und Grammatik?
„Wesentliche Grundprinzipien“ kann so verstanden werden, dass für die Beurteilung/Beschreibung
a) nicht die einzelnen Fehler und deren Anzahl, sondern
b) die Art der Fehler/Verstöße, die man zu Gruppen, Kategorien oder
eben Prinzipien zusammenfassen kann,
relevant sind. (Kompetenzorientierung!)
Anmerkung: Das heißt nicht, dass man die einzelnen Fehler nicht anstreichen soll. Nicht mit Bleistift, sondern gut sichtbar!
3. Die Deskriptoren im Einzelnen
3.2 Orthografie
I. Laut-Buchstaben-Zuordnung
II. Groß- und Kleinschreibung
III. Markierung von Kurzvokalen (Doppelung)
IV. Markierung von Langvokalen (Dehnung)
V. s/ss/ß-Schreibung sowie das/dass
VI. Getrennt- und Zusammenschreibung
VII. Fremdwörter
I. aufwändig, Pubertät, Kandidaten;
II. in Bezug auf, im Allgemeinen, als Erstes, ohne Zögern, etwas Gutes; der eine, die andere; die beiden; zum einen – zum anderen
III. Meist kein Problem (mehr)
IV. Dehnungs-h oder i/ie;
V. Häufigste Fehlerquelle
VI. Viele Unsicherheiten, aber relativ toleranter Umgang empfohlen
VII. Sollte weniger fehleranfällig sein, da SchülerInnen diese – hoffentlich meist richtig – aus der verwendeten Fachliteratur übernehmen.
3.2.1 Wesentliche Grundprinzipien der Rechtschreibung
Quelle (Kategorisierung in Fehlergruppen):
Internationale Arbeitsgruppe „Schriftliche standardisierte kompetenz- orientierte Reife- und Diplomprüfung Deutsch“ (Hrsg.): Erläuterungen zur Bewertung der normativen Sprachrichtigkeit im Rahmen der schriftlichen Reife- und Diplomprüfung in Deutsch. Als Download: https://www.bifie.at/system/files/dl/srdp_d_normative_sprach richtigkeit_2013-04-19.pdf, S. 3/4 (Zugriff: 26. 4. 2014)
Anmerkung Der Terminus „Prinzipien“ wird hier anders verwendet als im Leitfaden zur Beurteilung der VWA. Übernommen wurden die im Anschluss an die Prinzipien dargestellten und pragmatisch geeigneteren Regelbereiche zur Kategorisierung von Fehlern. Auch für die Beschreibung der Zeichensetzung und Grammatik wurden oben angegebene Erläuterungen herangezogen.
3.2.2 Empfehlungen im Umgang mit Verstößen gegen die Rechtschreibung (Lehrpersonen)
a) KORREKTUR
Im Text: Falsches unterstreichen oder Fehlendes ergänzen Randvermerk (Übersichtlichkeit!): R oder O (für Rechtschreibung bzw. Orthographie) (keine Differenzierung in Untergruppen notwendig)
Beschreibung der Arbeit:
Auffällige Häufung von Fehlern (Schätzwert!) in bestimmtem Bereich evtl. erwähnen (z. b. gelegent-liche/einige/häufige Schwächen in Groß- und Klein-schreibung sowie s-Schreibung)
b) BEURTEILUNG
Erfüllungsgrad 2: Wenige vereinzelte Fehler (nicht systematisch)
„Sehr gut“: keine oder kaum Verstöße „Gut“: einige wenige Verstöße (aber keine Häufung in einem der
wesentlichen Prinzipien sprich in einer wichtigen Fehlergruppe)
Erfüllungsgrad 1: Verstöße gegen wesentliche Prinzipien oder/oder generell relativ große Fehlerzahl insgesamt
„Befriedigend“: Verstöße gegen 1 – 2 Prinzipien und/oder hin und wieder einige Rechtschreibfehler
„Genügend“: Verstöße gegen maximal 3 Prinzipien und/oder relativ
große Gesamtzahl von Rechtschreibfehlern
ad) Beurteilung der Orthografie
Eine gewisse Strenge ist aus folgenden Gründen angemessen: Hausarbeit
Hilfsmittel (Rechtschreibprogramme, Wörter- bücher), Personen im Umfeld zum Gegenlesen
Einüben von Sorgfalt und Genauigkeit auch in Bezug auf außerschulische Texte wie Bewerbungs- schreiben, Schriftverkehr, Projektberichte oder spätere Bachelor- und Masterarbeiten
3.3.1 Wesentliche Grundprinzipien
• Satzendezeichen (Punkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen)
• Kommasetzung: grammatische Kommasetzung bei Aufzählung von Wörtern und Wortgruppen
zusammengesetzten Sätzen zwischen Hauptsätzen
zwischen Haupt- und Nebensatz
unter bestimmten Bedingungen zwischen Hauptsatz und satzwertigen Infinitiv- und Partizipialgruppen
• Anführungszeichen (v. a. bei Zitaten)
(Handouts)
3. 3 Zeichensetzung
3.3.2 Zeichensetzung: Empfehlungen für SchülerInnen
Einheitlichkeit bei Kann-Bestimmungen wie: Komma vor und, oder, bzw., entweder – oder, sowohl – als
[auch], … vor gleichrangigen Hauptsätzen (wird von den meisten SchülerInnen nicht gesetzt, was in Ordnung ist)
Komma bei erweiterten Partizipial- und Infinitivgruppen (Empfehlung: mit Beistrich)
Achtung: Muss-Bestimmungen der Kommasetzung bei Partizipial- und Infinitivgruppen sind auf jeden Fall einzuhalten.
Einheitlichkeit der Satzzeichen bei Zitaten (Klammerzitaten, Fußnoten, im Literaturverzeichnis) nach der vereinbarten Zitierweise
(Handout)
3.3.3 Zeichensetzung: Empfehlungen für die BetreuerInnen
KORREKTUR, BESCHREIBUNG und BEURTEILUNG
Im Text: Fehlende Beistriche einfügen, falsche streichen Am Rand: der Übersicht halber notieren (kleiner Strich: ı) Beschreibung: Zahl (ggf. Art) der Fehler pauschal beschreiben (kaum, wenige, relativ viele, sehr viele, schlampige
Zeichensetzung; besonders bei Infinitivgruppen/Zitaten; beherrscht Zeichensetzung sehr gut, gut, nur mangelhaft …)
Beurteilung/Gewichtung: Deutschunterricht: Zeichensetzungsmängel deutlich weniger stark gewichtet als Rechtschreib- und Grammatikfehler (Hälfte oder Viertel eines Rechtschreib- oder Grammatikverstoßes). Dies kann auch als Anhaltspunkt für die VWA-Beurteilung gelten, umso mehr als eine Zuordnung zu verschiedenen Prinzipien sich für viele schwierig gestaltet und sich wahrscheinlich Fehler derselben Kategorie wiederholen. Außerdem kommunikativ weniger störend als Rechtschreib- und Grammatikfehler.
3.4 Grammatik
Als Grundbereiche der Grammatik können gelten:
a) Wort: Wortbildung Genus (Geschlecht), Numerus (Zahl), Kasus (Fall)
b) Satz: Satzbau (Wortstellung, Auslassung notwendiger Satzglieder,
unvollständige Sätze, falsche Präposition nach Verb, …) Übereinstimmung Subjekt und Prädikat (Kongruenz) (z. b. „Es war die Veranlagung und die Lebensweise dafür verantwortlich“;
richtig: waren)
c) Text: Konnektoren (Bindewörter, Pronomen, Adverbien)/Verweise Tempus/Modus
3.4.1 Wesentliche Grundprinzipien
3.4.2 Einige Erläuterungen
a) Wortebene:
Wortbildung: wenig fehleranfällig bei Deutsch als Muttersprache
Genus/Numerus/Kasus: Fehler kommen durchaus vor, vor allem bei den Fällen
Z. B.: wegen den hohen Preisen statt richtig: wegen der hohen Preise (Genitiv)
Auch Dativ/Akkusativ-Probleme bei FBAs bisher häufig (Auskunft: HR LSI Dr. Plankensteiner)
b) Satzebene
Satzbau Wahrscheinlich relativ viele Fehler. Einige Beispiele:
Falsche Wortstellung: „Er behauptet, dass die Firma noch heuer wirtschaftlichen
Erfolg haben wird mit den ergriffenen Maßnahmen.“ (Endstellung des konjugierten Verbs im Nebensatz!) Falsche Konjunktion/Satzkonstruktion:
„Die Regierung ergriff Maßnahmen, von denen der Erfolg noch aussteht.“ (richtig: deren Erfolg)
Falsche Präposition: „Der Artikel handelt über die Entwicklung der Migration in Europa.“ (richtig: von der)
Tempus/Modus: Vor allem im Bereich des Modus werden wahrscheinlich Fehler auftreten, da das Wiedergeben von Inhalten aus Fachliteratur in vielen Fällen zur Verwendung des Konjunktivs Anlass gibt (indirekte Rede). Wichtigstes Prinzip bei der Korrektur: Es muss sprachlich aus dem Kontext erkennbar sein, ob es sich um die Aussagen Dritter handelt!
ad) Indirekte/Referierte Rede/Redewiedergabe
a) Mit „dass“ eingeleiteter Nebensatz (ohne Konjunktiv üblich!) • Bsp.: Freud stellt in dieser Schrift fest, dass Träume mit unserem
Unterbewussten in Verbindung stehen und einen Zugang zu diesem darstellen .
a) Uneingeleiteter Nebensatz , also ohne „dass“ (mit Konjunktiv!) • Freud stellt darin fest, Träume ständen/stünden mit unserem
Unterbewusstsein in Verbindung und würden einen Zugang zu diesem darstellen .
a) Hauptsätze oder zusammengesetzte Sätze (im Konjunktiv) • Träume ständen/stünden …. und würden … darstellen
Gewählte Beispiele hier ausschließlich Aussagesätze. Erkennbarkeit der referierten Rede allerdings auch für indirekte Frage und Aufforderungssätze wichtig.
c) Textebene
Konnektoren/Verweise: häufige Fehlerquellen!
stellen Verbindungen innerhalb von Sätzen und zwischen Sätzen her (Konjunktionen, Pronomen, Adverbien)
Bsp.: Umso mehr wir das Problem leugnen, umso weniger werden wir es lösen. (richtig: Je mehr …., umso/desto …)
Bsp.: Die Veranstaltung wird verschoben, obwohl sie krank geworden ist. (richtig: weil die Referentin erkrankt ist; falsche Konjunktion und falscher Bezug des Pronomens)
Bsp.: Maßnahmen gegen den Klimawandel sind dringend notwendig. Wenn wir es noch länger aufschieben, werden die Konsequenzen drastisch sein. (es, dies werden oft falsch als generalisierende Pronomen verwendet; richtig: sie/diese)
3.4.3 Korrektur von Grammatikfehlern
Im Text: Unterstreichen der falschen Wörter/Stellen Randvermerk: Fehlersymbol G (weitere Differenzierung nicht notwendig!) Beschreibung: pauschale Angabe über Anzahl (einige, einige wenige,
recht viele, sehr viele, zu viele …) Beurteilung: etwas toleranter als bei Rechtschreibung (Rechtschreibkontrolle fällt wegen besserer Hilfsmittel meist
leichter; Nachschlagen von Grammatikzweifeln gestaltet sich schwieriger und verlangt mehr allgemeines sprachliches Bewusstsein und mehr Kompetenzen als Recherchieren richtiger Schreibung. Dennoch ist entsprechendes Niveau zu verlangen!)
3.5 Hilfsmittel zur sprachlichen Korrektur (SchülerInnen und Lehrpersonen)
Verbindliche Gültigkeit des amtlichen Regelwerks in der Fassung vom 1. August 2006 („neue Recht-schreibung“) (Ende der Übergangszeit in Österreich/Südtirol: 31. 7. 2008)
Für SchülerInnen kein Problem (seit 1998 unterrichtet) Für LehrerInnen? Handouts
3.5.1 Änderungen ab 2006 im Überblick (zum Auffrischen):
Wie schreibt man recht? Die aktuelle Rechtschreibung 2006
– kurz gefasst. Wien: ÖBV, 2006. Als Download:
https://www.bmbf.gv.at/rs_info06_13616.pdf?4dtiae
Duden. Die neue Rechtschreibung ab 1. August 2006 – kurz gefasst. Als Download: http://www.duden.de/sites/default/files/downloads/Duden_Die_neue_deutsche_Rechtschreibung_kurz_gefasst.pdf
3.5.2 Wörterbücher
a) Österreichisches Wörterbuch. Hrsg. im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 40. , neu bearbeitete Auflage (und höhere!). Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Wien: ÖBV, 2006 (bzw. jeweils aktuelle Auflage).
Handelsübliche Version, die im Vergleich zur Schulausgabe noch diverse Anhänge u. a. das amtliche Regelwerk, internationale Lautschrift, Buchstabieralphabete enthält.
b) Österreichisches Wörterbuch. Schulausgabe. 41., aktualisierte Auflage. Hrsg. im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Wien: ÖBV, 2006 (bzw. jeweils aktuelle Auflage).
Abgespeckte Schulversion, die diverse Anhänge wie z. B. das amtliches Regelwerk, Buchstabieralphabete, Korrekturzeichen, Kraftfahrzeugkennzeichen … nicht enthält
Wofür ist das österreichische Wörterbuch geeignet?
Rechtschreibung und Zeichensetzung
Regeln für Rechtschreibung und Zeichensetzung
Verben: Stammformen (Übersicht) Stil: Markierung umgangssprachlicher
Wörter/Ausdrücke mit „ugs.“
Grammatik: z. B. Fälle nach Präpositionen;
In Zweifelsfällen ist das Österreichische Wörterbuch gültig!
DUDEN-Publikationen
c) Dudenredaktion (Hrsg.): DUDEN. Die deutsche Rechtschreibung. 26., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auf der Grundlage der offiziellen amtlichen Rechtschreibregeln. Berlin u. a.: Duden, 2013 (Duden Band 1)
Neue Rechtschreibung ab 24. Auflage Gegenstück zum österreichischen Wörterbuch, auch
österreichische Varianten angegeben; von der DUDEN-Redaktion empfohlene Schreibweise bei mehreren Möglichkeiten gelb unterlegt. Sehr gut!
d) Duden. Richtiges und gutes Deutsch. Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. (Duden Band 9)
Auf jeden Fall empfehlenswert!
e) Duden. Deutsches Universalwörterbuch. 6., überarbeitete und
erweiterte Auflage. Hrsg. von der Dudenredaktion. Mannheim u.a.: Dudenverlag 2007.
erfüllt Funktionen aller bisher genannten Wörterbücher, aber umfangreicher
Ziel: aktueller zentraler deutscher Wortschatz (70 000 +)
Bedeutungen der Wörter (besser) erklärt Wörter im Zusammenhang (Beispielsätze, Redewendungen, dazugehörige
Präpositionen) auch grammatische Hinweise (schon allein durch Beispielsätze)
3.5.3 Online-Links für Zweifelsfälle
• http://www.duden.de/woerterbuch Wörterbuch, Textprüfungsfunktion (kostenlos bis 800
Zeichen) • http://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregel
n Überblick Rechtschreibregeln nach Themen geordnet
(z. B. Getrennt- und Zusammenschreibung, Doppelpunkt, Namen, Abkürzungen …)
• http://www.canoo.net/ Deutsche Wörterbücher und Grammatik; sehr hilfreich
bei grammatischen Unsicherheiten (Stichwortsuche: z. B. Konjunktiv); Regeln und Beispiele dargelegt)
3.5.4 Software zur sprachlichen Korrektur
• Word-Korrekturprogramm
(sollte Standard für SchülerInnen sein)
• Duden-Korrekturprogramm (Empfehlung!)
derzeit günstiges Angebot:
www.dudenhochdrei.de
(Duden-Rechtschreibwörterbuch + App + Rechtschreibsoftware) um ca. 25 €
Empfehlung:
• Anschaffen der Duden-Rechtschreib-Software an der Schule! (Jedenfalls für LehrerInnen)
• Mehrplatzlizenzen prüfen
• In Schulbibliothek oder an Computerarbeits-plätzen für SchülerInnen installieren (Zugang für SchülerInnen wäre so vorhanden)
• Abgeben einer doc-Version (kein PDF) verlangen (sonst Kontrolle mit Rechtschreib-Software nicht möglich)
3. 6 Wortwahl/Wortschatz
Vorwissenschaftlicher Kontext:
Unterschied Alltagssprache und wissenschaftliche Sprache wird beherrscht
Schriftliche Standardsprache als Norm
sachlich-objektiver Stil (nicht gefühlsbetont)
Beschreibender, argumentativer Stil
(z. B. nicht erzählend!)
Fachtermini richtig verwendet
Was soll vermieden werden?
Umgangssprachliche Ausdrücke (ugs.)
Emphatische, gefühlsbetonte Formulierungen
Verabsolutierende Wendungen
Es besteht kein Zweifel; es ist klar,…; wie allgemein bekannt; …
„Gewissheitsausdrücke“
z. B. äußerst, völlig, absolut, natürlich, …
Phrasenhaftes, Überflüssiges, Füllwörter
…
Korrektur und Beurteilung von Wortwahl/Wortschatz (Ausdruck)
Im Text: Wellenlinie (einfach, doppelt)
Randvermerk: evtl. A (für Ausdruck)
Korrektur: schwere Ausdrucksmängel sollen nicht übersehen werden
Aber: kein subjektives „Geschmacksurteil“ (Stilebene und Gebrauch von Wörtern in Wörterbüchern durchaus recherchierbar)
Beurteilung: wie Grammatikfehler gewichten
3.7 LeserInnenfreundlichkeit
Klarheit im Aufbau/Gliederung, z. B.
Gliederung in (passende) Kapitel, Absätze
Treffende Überschriften (gute Orientierung!)
Strukturierung mit Zwischenüberschriften
Tabellen, Graphiken, Diagramme als Unterstützung des Verständnisses eingesetzt
Überleitungen/Zusammenhänge zum nächsten Kapitel/Abschnitt/Absatz vorhanden
ad) LeserInnenfreundlichkeit (Fortsetzung)
Klarheit in Ausdruck und Formulierung, z. B.
Fachbegriffe werden erklärt
Abkürzungen der Fachsprache werden (einmal) erläutert
treffend und abwechslungsreich in der Formulierung
(keine störenden Wiederholungen in Wortwahl/Formulierung)
richtige Bezüge/Verweise (Zusammenhang!)
LeserInnenführung durch Vorausschau/Rückbezüge:
„In diesem Kapitel soll …. behandelt werden.“/“Wie am Anfang dieses
Kapitels bereits erwähnt, …
3.8 Einbau von Zitaten
Übernommene Textstellen sind eindeutig erkennbar durch Paraphrasierung (richtige Modusverwendung, siehe Folie 22) wörtliche Zitate (Satzzeichen!)
Integration des Übernommenen in den Text auf grammatischer Ebene auf inhaltlicher Ebene (Verständnis/Sinnhaftigkeit des Zitats,
Herstellen von Zusammenhängen, Kommentare zum Zitat)
Einheitlichkeit in der formalen Gestaltung (Zitierweise, z. B. Satzzeichen wie Klammern, Anführungszeichen, …)
4. Beurteilung der sprachlichen Kompetenz insgesamt
a) Die Teilkompetenzen, die in den 4 Deskriptoren zusammengefasst werden, ergeben zusammen die Bewertung der „Sprachlichen Kompetenz“ der VWA, die insgesamt positiv sein muss. Einzelne Bereiche/Deskriptoren können durchaus negativ bewertet werden.
b) GEWICHTUNG der Kriterien innerhalb der sprachlichen Kompetenz:
Tipp: Gesamteindruck entscheiden lassen! (M. Frick) (d. h., nicht prinzipiell das arithmetische „Viertel“ nehmen, nur weil 4 Deskriptoren angegeben sind) Begründung: Nicht alle 4 Teilbereiche sind für die KandidatInnen gleich schwer/ leicht zu erfüllen
(Orthografie/Zeichensetzung, teilweise auch Grammatik sind z. B. relativ leicht kontrollierbar).
Der richtige Einbau von Zitaten umfasst m. E. weniger Kompetenzen als die weit gefasste „LeserInnenfreundlichkeit“ oder der „Vorwissenschaftliche Stil in Wortschatz/-wahl“ bzw. stellt einen – sicherlich in diesem Kontext wichtigen – Teilbereich der anderen genannten Deskriptoren dar.
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