DIGITALISIERUNG DES
FREMDSPRACHENUNTERRICHTS: MYTHEN UND REALITÄTSNÄHERE PROGNOSEN FÜR
DIE ZUKUNFT
DaZ-ExpertInnen-Forum
Winterthur, 07.09.2018
Prof. Dr. Nicola Würffel
Herder Institut, Universität Leipzig
Digitalisierung des Fremdsprachenunterrichts: Mythen und realitätsnähere Prognosen
Herder-Institut, Prof. Dr. Nicola Würffel DaZ-ExpertInnen-Forum, Winterthur, 07.09.2018
ABLAUF
Erste Erwartungen an die „Neuen Medien“ in den 1990er Jahren
Aktuelle Mythen zur Digitalisierung von Bildungsprozessen
Realitätsnähere Einschätzungen der aktuellen Potenziale:
Potenziale für die Fremdsprachenlernenden
Auswirkungen auf das Fremdsprachenlernen
Zugänglichkeit für die Lernenden
Anforderungen an die Lehrenden und Institutionen
Vorsichtige Prognosen
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ERWARTUNGEN
AN DIE „NEUEN
MEDIEN“ AM ENDE
DES 20. JHD.
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LERNEN IN DER WISSENSGESELLSCHAFT
Für das Lernen in „der modernen Wissensgesellschaft“ wird ein
paradigmatischer Wandel benötigt,
„von einer Schule, in der Wissen durch Instruktion vermittelt wird, zu einer
Schule, in welcher der Lernende bei seinen eigenen selbständigen
Wissenskonstruktionsprozessen gefördert wird, also einer
konstruktivistisch ausgerichteten Schule.“ (Rüschoff & Wolff 1999:14)
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WICHTIGE SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN ÄNDERN SICH
Prozedurales und kontextuelles Wissen sind notwendig, um Zugang zum
Wissen zu erhalten.
Lernen in der Wissensgesellschaft ist Lernen für die Wissensgesellschaft.
Eigentliche Schlüsselqualifikationen sind nun: Fähigkeiten zum
Wissenserwerb und Kooperation.
Neuen Technologien kommt beim gleichberechtigten Zugang zum Wissen
und beim Lernen in der Wissensgesellschaft eine entscheidende Rolle zu.
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ERWARTUNGEN AN DEN EINSATZ NEUER TECHNOLOGIEN IM FU
Neue Techno-logien
Motor für Verände-rungen Steigerung
der Lerneffizienz
durch Multimodalität
Vielfältigste Lern-
ressourcenInterakti-vität
Keine räumlichen und zeit-
lichen Be-schränk-ungen
Möglichkeit zur
Individuali-sierung
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Untertitel
EINIGE MYTHEN
DES LERNENS MIT
DIGITALEN MEDIEN
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MYTHENBILDUNG
Die Grenze zwischen populären Darstellungen und ernstzunehmenden Stu-
dien zur Digitalisierung verschwimmt in der öffentlichen Wahrnehmung. Viele
„commonsensical“ Annahmen gründen auf der Vorstellung, dass die Medien
selbst für die Wirkung auf die Lernenden verantwortlich seien: „Most people
working in this area are driven by an underlying belief that digital
technologies are in some way capable of improving education.“ (Selwyn
2011, S. 713) Aus unreflektierten Alltagserfahrungen werden Mythen, die
unser Verständnis vom Lernen mit Medien beeinflussen. (Schulmeister
Loviscach 2017: )
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EINIGE MYTHEN ZUM LERNEN MIT DIGITALEN MEDIEN
Die Digitalisierung revolutionieren das Sprachenlernen.
Die Gesellschaft spaltet sich auf in Digital Natives und Digital Immigrants.
Die Lernenden bewegen sich tagtäglich in Sozialen Medien; kooperatives
Arbeiten sind sie deshalb gewöhnt.
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DIE DIGITALISIERUNG REVOLUTIONIERT
DAS FREMDSPRACHENLERNEN
Mythos 1:
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REALITÄTEN 1: DIGITALISIERTES LERNEN IST SO VIELFÄLTIG
WIE DER UNTERRICHT OHNE MEDIEN
Die Nutzung „neuer“ Medien verändert den FU nicht grundlegend.
Dafür müssen neue methodische Ansätze entwickelt oder schon entwickelte
konsequent(er) umgesetzt werden.
Digitalisierung ist keine Makro- oder Mikro-Methode.
Durch digitale Medien können völlig unterschiedliche Methoden und
Prinzipien des DaF-/DaZ-Unterrichts unterstützt werden.
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Ein reiner Austausch von Medien bzw. Technik suggeriert Veränderung – es
findet dadurch aber keine didaktische Entwicklung statt.
Für eine echte Tranformation müssen Lehr- und Lerngewohnheiten
geändert, eingeübte Verhaltensweisen abgeändert oder aufgegeben und
neue Routinen entwickelt werden.
Dabei müssen alle Akteure aktiv mitarbeiten.
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LEHRENDE HABEN ES HEUTE MIT
ANDEREN LERNENDEN ZU TUN, DEN
DIGITAL NATIVES BZW. DER
GENERATION APP
Mythos 2:
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REALITÄTEN 2: MEDIENAFFIN, ABER NICHT
MEDIENKOMPETENT UND SEHR ZIELORIENTIERT
Generationsbedingte Zuschreibungen funktionieren nicht (Schulmeister
2012).
Die meisten (jüngeren) Lernenden sind zwar medienaffin, aber nicht
medienkompetent und nutzen Lehr- und Lernmedien nicht zum Selbstzweck,
sondern verstehen diese eher (arbeitökonomisch gedacht) als Instrument
zur Zielerreichung (Dehne, Lucke, Schiefner-Rohs 2017: 78; Hess 2006).
Sie nutzen Medien sehr pragmatisch, häufig vor allem in der Zeit vor den
Prüfungen und meist im Selbststudium.
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Die private Mediennutzung übersetzt sich nicht zwangsläufig in die Nutzung
der Medien für das Lernen; dort ist das Medienverhalten eher „konservativ“.
Von den Institutionen und Lehrenden erwarten die Lernenden häufig nicht
mehr Medieneinsatz, sondern einen (in ihrem Sinne) besseren.
Dieser sollte aus ihrer Sicht vor allem darauf abzielen, heute gängige
Prüfungsformate bestehen zu können.
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„DIE DNA DER GENERATION Y IST
KOLLABORATIVER: STUDIERENDE
LÖSEN AUFGABEN HEUTE EHER IM
TEAM ALS ALLEIN“ (DRÄGER/FRIEDRICH/MÜLLER-EISELT 2014: 5)
Mythos 3:
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REALITÄTEN 3: KOOPERATIVES ARBEITEN UND LERNEN
STELLT EINE HERAUSFORDERUNG DAR
Kooperations- und Gruppenprozesse im digitalen Raum sind nicht einfach: Soziale Präsenz nicht in gleichem Maße ausgeprägt.
Kanalreduktion
Viele Prozesse in der Interaktion müssen expliziter und/oder aufwendiger angeregt werden.
Abstimmung beim Online-Arbeiten wird zunächst als ungewohnt, schwierig, chaotisch, aufwendig und anfällig für Missverständnisse wahrgenommen
Verbindlichkeit ist beim Online-Arbeiten geringer.
Arbeitsrhythmus ist bei Gruppenmitgliedern unterschiedlich.
Lernende müssen – wie immer schon – an das kooperative Arbeiten herangeführt und darin trainiert werden.
Die Integration computergestützten kooperativen Arbeitens muss langfristig gedacht und vorgenommen werden. (Würffel 2011)
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Untertitel
REALITÄTSNÄHERE
EINSCHÄTZUNG
EINER
DIGITALISIERUNG
DES FU
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REALITÄTSNÄHERE EINSCHÄTZUNG EINER DIGITALISIERUNG
DES DAF/DAZ-UNTERRICHTS
Potenziale für die Fremdsprachenlernenden
Auswirkungen auf das Fremdsprachenlernen
Zugänglichkeit für die Lernenden
Anforderungen an die Lehrenden und Institutionen
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POTENZIALE FÜR DIE FREMDSPRACHENLERNENDEN
Lebensweltbezug
Stärkere Lernerzentrierung
Vielfältige Informationsmöglichkeiten
Einfachere Produktion und Publikation
Interaktionsmöglichkeiten
Aktivierung
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POTENZIALE FÜR LERNPROZESSE
Gestaltung des Lernmaterials
Differenzierung
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GESTALTUNG DES LERNMATERIALS
Höhere Lerneffekte durch
Multimodalität
Bessere Wissensdarstellung
Ansprechen verschiedener Sinne
Medienverbund (Hillmayr et al. 2017)
Kontrollmöglichkeiten über den eigenen Lernprozess (Hattie 2009)
Feedback durch das System (Hillmayr et al. 2017 und Hattie 2009)
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MÖGLICHKEITEN ZUR DIFFERENZIERUNG
Lernmaterialien
Digitale Übungen
Lernansätze/Lernszenarien
Digitale Unterstützung des aufgabenorientierten Ansatzes
Blended Learning
Werkzeuge
Assistive Technologien
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DIFFERENZIERUNG DES LERNANGEBOTS: ÜBUNGEN SELBST
ERSTELLEN
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DIFFERENZIERUNG LERNANGEBOT, -PROZESSE UND –
PRODUKTE DURCH WEBQUESTS
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DIFFERENZIERUNG LERNANGEBOTE, INTERAKTIONEN UND
LERNUMGEBUNG DURCH BLENDED LEARNING
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DIFFERENZIERUNG LERNPROZESSE UND -PRODUKTE DURCH
SPEZIFISCHE TECHNOLOGIEN
Filme mit Untertiteln für Hörgeschädigte
Apps zur Verlangsamung der Sprechgeschwindigkeit für Hördateien (z.B.
audiostretch)
Text-to-Speech Apps (von Voki bis zu KNFB Reader)
Funktionen der Bildschirmanpassung für spezifische Bedürfnisse
Spracherkennungssoftware
Schreibhilfe-Software (z.B. Penfriend)
audio-digitale Vorlesestifte
Rechtschreibhilfe einer Textverarbeitungssoftware
SMS-Funktion oder Aufnahmefunktion des Handys
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ZUGÄNGLICHKEIT
Große Menge an authentischen Materialien
Durchsuchbarkeit
Möglichkeit zur Speicherung von und wiederholter Zugang zu Lernertexten
Einfachere Distribution
Anpassung von Lehr- und Lernmedien an spezifische Förderbedarfe
Zeit- sowie ortsunabhängiges und mobiles Lernen, Kommunizieren und
Kooperieren
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ANFORDERUNGEN AN LEHRENDE UND INSTITUTIONEN
Anforderungen an Lehrende:
Medienkompetenz
Mediendidaktische Kompetenz, darunter auch: Kenntnisse über das Angebot an
digitalen Medien
Wissen um Diagnoseinstrumente zur Sprachstanderfassung
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Anforderung an Lehrende und Institutionen:
Gemeinsam entwickeltes und abgestimmtes Medienkonzept, das Ausdruck einer
gemeinsam geteilten Zielvorstellung ist.
Pädagogisch ausgerichtetes IT- Management (didakt. Anforderungen bestimmen
die Auswahl der Technik)
Aufbau von Unterstützungssystemen und Kooperationsstrukturen
Fort- und Weiterbildung aller Akteure
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Untertitel
VORSICHTIGE
PROGNOSEN
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RELATIV SICHER VORHERSAGBARE ENTWICKLUNGEN
Digitale Werkzeuge werden die Organisation des Lehrens und Lernens
weiter verändern (und letztlich erleichtern).
Es werden mehr Daten über Lernende und ihr Lernen gesammelt werden
können (Stichwort Learning Analytics) und die Forschung zum Fremd-
sprachenlehren und -lernen wird auf andere Datensätze zurückgreifen.
Zugriff auf zielsprachiges Material und virtuelle zielsprachige Kommuni-
kationsmöglichkeiten wird sich weiter vereinfachen.
Die Multimodalität der Medien wird sich weiter erhöhen und
ausdifferenzieren.
Menge an kostenfrei zugänglichen Lehr- und Lernmaterialien wird weiter
steigen. (Würffel 2018c)
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BELIEBTE PROGNOSEN
Learning Analytics wird für bestimmte Bereiche neue Erkenntnissen
erbringen.
Solche Erkenntnisse werden dafür genutzt, adaptivere Lernmaterialien zu
erstellen, die individuelleres Lernen ermöglichen und verbessern.
Lernen mit augmented und virtual reality ermöglicht ein situiertes Lernen im
Klassenzimmer oder andernorts; individuelles Lernen wird gefördert.
Lernen mit Chatbots wird die individuelle Förderung der Mündlichkeit
unterstützen.
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MEINE VISION DES DAF/DAZ-UNTERRICHTS DER ZUKUNFT
Konsequente Zusammenführung informeller und formaler, stärker
gesteuerter, weniger gesteuerter und nicht gesteuerter Lernphasen.
Echte (authentische) Kommunikation mit Zielsprachensprechenden – häufig
in virtueller Form, aber auch in physischer Form an anderen Lernorten – ist
von Beginn an der Dreh- und Angelpunkt des Unterrichts.
Lehrende werden als Sprachlernberatende und -unterstützende noch
wichtiger:
Förderung der Lernenden in ihrer Selbststeuerung
Ermöglichung der sinnvollen Nutzung der oben genannten Möglichkeiten.
Punktgenaue Hilfe bei inhaltlichen und vor allem formbezogenen Problemen aller
Art (Würffel 2018c).
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Lernortdifferenzierung.
Fülle von Arbeits- und Interaktionsformen.
Blended-Learning-Szenarien, in denen auf unterschiedlichen Ebenen
verschiedene methodische Ansätze und didaktische Entscheidungen
miteinander verknüpft werden, bestimmen den Alltag des
Fremdsprachenlehrens- und -lernens.
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BILDNACHWEISE
Folie 2: https://www.goethe.de/de/spr/unt/ver/sta.html
Folie 4: von National Library of New Zealand [CC BY 3.0 nz
(https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/nz/deed.en)], via Wikimedia Commons
Folie 6: http://www.flickr.com/photos/apricum_net/7004822729/
Folie 8, 24 und 38: https://pixabay.com
Folie 33: http://www.goethe.de/ins/pl/kra/prj/que/deindex.htm?wt_sc=sprachenquests
Folie 34: Vorlese-Stift: http://anybook.millennium2000.de/
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40
VIELEN DANK!
Prof. Dr. Nicola Würffel
Herder-Institut
Beethovenstraße 15
04107 Leipzig
T +49 341 97-37512
www.uni-leipzig.de
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