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KOMFORT UND ENERGIEEFFIZIENZ / Seite 06

BIBLIOTHEKEN FÜR HLK-ANWENDUNGEN / Seite 20

ENERGIE EISKALT GESPEICHERT / Seite 16

direct buildingInformation für die Gebäudetechnik, März 2013

DeutschlanDs Beste

arBeitgeBer im Vergleich

2013NatioNalerarbeitgeber

top

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NEUER BELEUCHTUNGSSTANDARD ERSETZT ALTE STANDARDBELEUCHTUNG Seite 04

KOMFORT UND ENERGIEEFFIZIENZ Seite 06

EINDRAHTTECHNIK EFFIZIENT EINGESETZT Seite 08

SICHERE VERBINDUNGEN FÜR FEINDRÄHTIGE LEITUNGEN Seite 11

IM ZEHNKAMPF DER SONNE ENTGEGEN Seite 12

ENERGIE EISKALT GESPEICHERT Seite 16

Linect® – Das KOMPLETTE PROGRAMM Seite 19

BIBLIOTHEKEN FÜR HLK-ANWENDUNGEN Seite 20

EINFACHHEIT GEPAART MIT HOHER FUNKTIONALITÄT Seite 22

IMPRESSUM Seite 24

INHALT

IM ZEHNKAMPF DER SONNE ENTGEGEN / Seite 12

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Liebe Leserinnen, lieber Leser,

„im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt, er setzt seine Feld-er und Wiesen in Stand.“ Passend zum Erscheinungstermin dieser WAGOdirect building kommen mir diese Zeilen aus dem alten deut-schen Volkslied in den Sinn. Der März bei WAGO ist – im übertra-genen Sinne – ganz ähnlich, nur dass unsere bestellten Felder und Wiesen Veranstaltungen wie die ISH sind. Auf der Weltleitmesse für Gebäude-, Energie- und Klimatechnik in Frankfurt rücken wir neben unseren neuesten Produkten vor allem die individuelle Beratung in den Fokus, an deren Ende für unsere Kunden stets maßgeschnei-derte Lösungen stehen.

Wie solche Projekte aussehen können, erfahren Sie in dieser Aus-gabe. Leitec zum Beispiel hat mit dem WAGO-I/O-SYSTEM die Automations-, Energie- und Gebäudetechnik des neuen Firmensitzes besonders effizient kombiniert. Für BMW hat WAGO ein Lichtkon-zept entwickelt, das in den Produktionshallen den Energiebedarf der Beleuchtung um mehr als 30 Prozent reduziert und das schrittweise zum unternehmensweiten Standard ausgebaut wird. Und auch im universitären Forschungsbereich waren wir aktiv: Im „Counter Entro-py House“ hat sich das Team der RWTH Aachen mit unseren Auto-matisierungskomponenten beim „Solar Decathlon Europe 2012“ in Madrid einen der vorderen Plätze erkämpft.

Dass sich Standardisierung, Bedienerfreundlichkeit und Energieef-fizienz keinesfalls ausschließen, zeigen die neuen HLK-Makros für das WAGO-I/O-SYSTEM. Mit ihnen bekommt der Fachmann fertig ausgearbeitete Konzepte an die Hand, mit denen sich eine Vielzahl von Anwendungen per Knopfdruck umsetzen lassen. Aufwendige Programmierung entfällt, weil die individuelle Anpassung über Pa-rametereinstellungen erfolgt. Lösungen wie diese, gepaart mit Ihren guten Ideen und Ihrer Kreativität, sind die besten Voraussetzungen für eine „reiche Ernte“!In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen der WAGOdirect building!

Herzlichst, Ihr

Karl-Heinz SandersLeitung Market Management Gebäudeautomation

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■ Bei Automobil- und Motorradliebhabern ist BMW seit Jahrzehn-ten ein fester Begriff, bei Experten der Gebäude- und Automa-tionstechnik seit Kurzem ebenso. Die einen denken an innovative Motoren und Fahrzeuge, die anderen an eine neue Beleuchtungs-steuerung, welche die Energiekosten der Münchener Traditions-marke um rund 30 Prozent senkt. Die auf WAGO-Komponenten basierende Lösung baut BMW nun im Rahmen seiner Nachhaltig-keitsstrategie schrittweise zum unternehmensweiten Standard aus.

Umweltbewusstes Handeln ist nur dann wirklich wirksam, wenn beides betrachtet wird: das Produkt an sich ebenso wie sein ge-samter Entstehungsprozess. Weil beim Autobauer BMW zudem ökonomische und soziale Aspekte im Vordergrund stehen, ist das Unternehmen seit 1999 durchgängiges Mitglied im „Dow Jones Sustainability Group Index“. Um dem Aktienindex für nachhaltig wirtschaftende Firmen auch zukünftig anzugehören, arbeitet man in München kontinuierlich an Handlungsprogrammen zur Energie-optimierung.

NEUER BELEUCHTUNGSSTANDARD ER-SETZT ALTE STANDARDBELEUCHTUNGEin von WAGO entwickeltes Lichtkonzept reduziert in den Produktionshallen von BMW den Energiebedarf der Beleuchtung um mehr als ein Viertel

■ Hallenbeleuchtung auf dem PrüfstandEine solche Maßnahme stellte auch die bestehende Beleuchtungs-technik in den Produktionshallen auf den Prüfstand. Und das, ob-wohl in diesem Bereich bereits in der Vergangenheit über eine neue zentrale Leittechnik wesentliche Optimierungen erzielt wurden. Dazu zählt unter anderem, dass die Hauptbeleuchtung der Produktionshal-len in den Pausenzeiten ausgeschaltet wird. Ebenso wurde schon die Möglichkeit genutzt, bei dreiphasigen Stromschienen einzelne Pha-sen nach Bedarf abzuschalten. Bei den installierten Stromschienen mit traditionellen Vorschaltgeräten waren ohne weitere technische Veränderungen jedoch bald alle Einsparpotentiale ausgeschöpft.Wie weit der angestrebte Optimalzustand aber noch entfernt war, zeigte den Verantwortlichen allein schon ein Blick auf die damalige Beleuchtungsplanung: Alle Leuchtmittel wurden zwar unter Berück-sichtigung der alterungsbedingten Leuchtstärkenminderung geplant. Weil jedoch der technische Aufwand für die regelmäßige manuelle Anpassung zu aufwändig gewesen wäre und für eine automatische Regulierung die notwendigen Technologien nicht vorhanden waren,

Benutzerfreundlichkeit im Mittelpunkt: Die flächenorientierte Software lässt sich über jeden beliebigen Internet-Browser aufrufen und parametrieren – zusätzliche Programmierung überflüssig.

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NEUER BELEUCHTUNGSSTANDARD ER-SETZT ALTE STANDARDBELEUCHTUNGEin von WAGO entwickeltes Lichtkonzept reduziert in den Produktionshallen von BMW den Energiebedarf der Beleuchtung um mehr als ein Viertel

wurden sie von vorneherein mit deutlich überdimensionierter Hellig-keit eingebaut. Nur so konnte sichergestellt werden, dass zum vorbe-stimmten Wartungszeitpunkt die Leuchtstärke noch den normativen Anforderungen gerecht wurde. Zwangsläufig resultierte dieses Kon-zept in einem nicht effizienten, weil unnötig hohen Energieverbrauch.

■ Benutzerfreundliches und flächenorientiertes KonzeptIm Anschluss an die zentrale Leittechnik musste zwangsläufig also auch die Hardware auf der Automatisierungsebene auf den neuesten Stand gebracht werden. Und zwar mit einer Lösung, die bei neu er-richteten Produktionshallen, die im Feld mit DALI und EnOcean ausge-stattet sind, ebenso eingesetzt werden kann wie bei Retrofit-Projekten, in denen die bestehende konventionelle Technik beibehalten werden soll. Dass beides – also alte und neue Technologien – auch problem-los miteinander kombiniert werden kann, war für den zuständigen Elektroplaner Jörg Tratzl ein Grund, sich schließlich für Komponenten von WAGO zu entscheiden. Ein weiterer Grund bestand in der be-sonders benutzerfreundlichen Handhabung, die WAGO für BMW zur Steuerung der lichttechnischen Betriebsgeräte entwickelt hat.Das neue Lichtverteilerkonzept ist nämlich nicht nur aus technischer Sicht up to date, es stellt darüber hinaus die Belange des Endkun-den in besonderer Weise in den Mittelpunkt: Im Gegensatz zu den bisherigen Lichtverteilern muss der Elektroinstallateur weder bei der Inbetriebnahme noch bei der täglichen Arbeit langwierig program-mieren. Stattdessen wird die flächenorientierte Software ausschließ-lich über Parametereinstellungen den individuellen Bedürfnissen an-gepasst – und zwar über die grafische Oberfläche jedes beliebigen Internet-Browsers. Das spart einerseits Zeit, andererseits wird kein zusätzliches Know-how benötigt; im Ergebnis lassen sich so neben den Energiekosten auch die Ausgaben für das Engineering deutlich senken. Grundlage hierfür bilden die ETHERNET-Controller des WA-GO-I/O-SYSTEMs 750, die mit Busklemmen für DALI, EnOcean so-wie für herkömmliche analoge und digitale Ein- und Ausgänge in den Schaltschränken vor Ort in den Produktionsgebäuden untergebracht sind. Dort übernehmen sie die Steuerung jedes einzelnen Vorschalt-gerätes.Auf diese Weise kann die Beleuchtung entsprechend der Beleuch-tungsplanung jetzt automatisiert gedimmt werden. So wurde die ers-te spürbare Energieeinsparung erzielt – und zwar bei gleichzeitiger Erfüllung der strengen Betriebsvorgaben. Bei der Nutzung von DALI ergibt sich zudem ein weiterer Vorteil: Anstatt komplette Stromkrei-se schalten zu müssen, kann nun über sogenannte Kurzadressen jede einzelne Leuchte separat angesprochen werden. Die dadurch gewonnene Individualität lässt sich dazu nutzen, Kurzadressen zu Gruppen zusammenzufassen. So können via Web-Visualisierung von WAGO am Bildschirm virtuelle Räume gebildet werden, die – wie man es von physikalischen Räumen her kennt – eigenständig gesteu-ert werden. Für die Produktionshallen bei BMW bedeutet dies, dass die Beleuchtung mit wenigen Mausklicks auf bauliche Veränderun-gen und Umnutzungen angepasst werden kann.

■ Automatisierte und durchgängige WorkflowsIn weit über 100 Installationen hat sich der von BMW standardisierte Lichtverteiler an unterschiedlichsten Standorten der Unternehmens-gruppe bewährt. Die einfache Parametrierung der WAGO-Steuerung über den Internet-Browser hat die Inbetriebnahmezeit pro Lichtvertei-ler von damals mehreren Tagen auf heute wenige Stunden verkürzt. Über steckbare Sockel etwa lassen sich Relais mit ein paar Hand-griffen ein- und ausbauen. „Das reduziert natürlich auch die Kosten im laufenden Betrieb, weil Wartungsarbeiten schneller ausgeführt werden können“, erklärt Jörg Tratzl.Der Hardware-Austausch sei aber das einzige, was bei BMW noch manuell gemacht werden müsse, betont der Elektroplaner abschlie-ßend: „Weil die ETHERNET-Controller von WAGO auch direkt mit der Plant-Management-Software kommunizieren, konnten wir diesen Workflow geradezu perfektionieren: Defekte Leuchten werden posi-tionsgenau gemeldet, Betriebsstundenzähler nach dem Wechsel zu-rückgesetzt, Helligkeiten angepasst.“

Text: Jürgen Pfeifer, WAGOFoto: WAGO

Dezentral automatisiert: Der ETHERNET-Controller des WAGO-I/O-SYSTEMs 750 sowie alle notwendi-gen Busklemmen sind in den Schaltschränken vor Ort in den Produktionsgebäuden untergebracht.

Reduzierung des Energiebedarfs der Beleuch-tung um mehr 30 %

Inbetriebnahme und Anpassungen gänzlich ohne Programmieraufwand

Parametrierung via Internet-Browser spart Zeit und erfordert kein zusätzliches Know-how

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■ Geringer Energieverbrauch war eines der Hauptziele, die Gün-ther Heumann verfolgte, als er sein neues Firmengebäude plante. Gleichzeitig will er seinen Kunden eine moderne Gebäudeautoma-tion demonstrieren. Die Basis der Gebäudeautomation bildet ein ETHERNET-Controller von WAGO und eine App für das iPad.

Das neue Firmengebäude der Elektro-Service Heumann GmbH bietet Geschäftsführer Günther Heumann und seinen zehn Mitar-beitern 400 m² Büro- und Lagerfläche. Um in den Räumen ein opti-males Klima zu garantieren und gleichzeitig die Energiekosten nied-rig zu halten, hat man bei der Planung hierauf besonderen Wert gelegt. So ist beispielsweise die südseitige Fassade fast komplett verglast und ermöglicht so, dass in der kalten Jahreszeit die Sonne die Räume erwärmt. Jalousien sorgen dafür, dass im Sommer die Temperatur in den Räumen nicht zu sehr ansteigt.Ein Stückgutofen mit einer Leistung von 14,5 kW, der mit Holz be-feuert wird, heizt das Gebäude über eine Warmluftheizung, falls die Sonneneinstrahlung alleine nicht ausreicht. Ein Kreuzstrom-Wär-metauscher verwendet bei kaltem Wetter die Wärme der Abluft, um

KOMFORT UND ENERGIEEFFIZIENZGebäudeautomatisierung auf dem iPad

die Zuluft zu erwärmen, sodass der Energiebedarf für die Heizung sehr gering ist. Eine Kühlung der Räume über die Zuluft ist ebenfalls möglich. Dazu sind unter dem Parkplatz Flächenkollektoren verlegt, die über eine Soleleitung und einen Wärmetauscher die Zuluft ab-kühlen können.

■ Zentrale Steuerung der KlimatisierungUm die Klimatisierung zu automatisieren, setzt Günther Heumann das WAGO-I/O-SYSTEM mit dem ETHERNET-Controller vom Typ 750-881 ein. Der ETHERNET-Controller steuert die Zu- und Abluft-klappen in den einzelnen Räumen, den Kreuzstrom-Wärmetauscher, die Lüftermotoren, die Heizung, die Pumpe der Kühlung und die SMI-Antriebe der Jalousien. Temperaturfühler in den Räumen liefern jeweils den aktuellen Ist-Wert, den die Steuerung mit dem vom Be-nutzer eingestellten Soll-Wert vergleicht, um dann die Klappen der Lüftung entsprechend einzustellen. Das WAGO-I/O-SYSTEM steuert und regelt damit automatisch die gesamte Klimatisierung. Günther Heumann und sein Team haben die CODESYS-Programmierung ge-mäß IEC 61131-3 dazu selbst erstellt.

Im Firmengebäude der Elektro-Service Heumann GmbH demonstriert das Unternehmen, wie vielfältig eine Gebäu-deautomatisierung sein kann.

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■ Licht, Sound und VideoüberwachungDie Gebäudeautomatisierung bei Elektro-Service Heumann sollte aber auch noch eine weitere wichtige Aufgabe erfüllen: Das Un-ternehmen möchte seinen Kunden damit demonstrieren, was alles mit einer solchen Lösung machbar ist. Dazu sollten möglichst alle Gewerke in die zentrale Automatisierung eingebunden werden. So steuert der WAGO-Controller neben der Raumklimatisierung auch die Beleuchtung via DMX-Bus, eine Videoüberwachung sowie ein Bose-Multiroom-Soundsystem. Touch-Panel-Raumbediengeräte leiten die Benutzereingaben über die Funktechnologie EnOcean an die Automatisierungstechnik weiter. Ebenfalls über EnOcean kommuni-zieren spezielle Sensoren in den Fenstergriffen, die der Steuerung signalisieren, ob das Fenster geöffnet, gekippt oder geschlossen ist.

■ Bedienung über das iPadDas Highlight des gesamten Automatisierungssystems ist aber die Be-nutzerschnittstelle über ein Apple-iPad. Der Benutzer kann sämtliche Einstellungen der Automatisierung zentral parametrieren und alle Funk-tionen einzeln aufrufen. Gleichzeitig liefert die von Günther Heumann

Reduzierung des Energiebedarfs der Beleuchtung

Parametrierung und Visualisierung der Gebäudeautomatisierung mit dem iPad

Steuerung von Raumklimatisierung, Beleuch-tung, Videoüberwachung sowie Bose-Multi-room-Soundsystem.

erstellte App „AmbientRC“ eine Übersicht über den aktuellen Status der Gebäudeautomatisierung – unter anderem wird der aktuelle Ver-brauch elektrischer Energie für das gesamte Gebäude dargestellt. Um die Informationen der Gebäudeautomatisierung auf dem iPad darzu-stellen, erzeugt die Steuerung entsprechende xml-Dateien und legt sie auf dem internen Web-Server ab. Die App visualisiert die Informatio-nen dann auf dem iPad.Firmeninhaber Heumann zeigt sich durchaus zufrieden: „Von der Be-leuchtungs- über die Jalousiesteuerung bis zur Einbindung von Sound-systemen bietet der ETHERNET-Controller von WAGO sehr viele Möglichkeiten, die wir hier in unserem eigenen Gebäude umgesetzt haben.“

Text: Detlef Holfelder, WAGOFoto: Elektro-Service Heumann, WAGO

Alle Funktionen der Gebäudeautoma-tisierung lassen sich komfortabel über das iPad parametrieren und bedienen.

Das WAGO-I/O-SYSTEM mit ETHERNET-Controller und zahlreichen verschiedenen Schnittstellen kommuniziert mit sämtlichen Komponenten der Gebäudeautomatisierung.

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■ Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sorgen auch in der Gebäudetechnik für deutlich geringere Be-triebskosten. Viele Eigentümer scheuen allerdings die zunächst höheren Anschaffungskosten für eine intelligente Gebäudetechnik. Dass sich bereits bei den Investitionen für innovative Technik Kosten sen-ken lassen, zeigt das 1-Wire-Projekt der Berliner MIC-Klinik.

Die Klinik für Minimal Invasive Chirurgie (MIC) in Berlin-Zehlendorf wollte 48 Zimmer auf zwei Etagen des vorhandenen Altbaus renovieren und moderni-sieren. Jedes Zimmer sollte energieeffizient klimati-siert, individuell einstellbar und gleichzeitig zentral gesteuert und überwacht werden. Zum Einsatz kam die sogenannte Eindraht-Bustechnik (1-Wire), die über eine Ader sowohl die Stromversorgung als auch die Sende- und Empfangsdaten transportiert. Über einen Massedraht kann bei Bedarf auch eine zusätz-liche Spannungsversorgung für besondere Sensoren eingesetzt werden. Es ist möglich mehrere Sensoren über eine Leitung anzuschließen.„Mithilfe eines programmierbaren ETHERNET-Con- trollers konnten wir die Klimatisierung inklusive aller Pumpen, Kältemaschinen und Ventile sowie die Au-tomatisierung und Überwachung der Heizungen, Kühlungen und der Beschattung in einer einfach zu bedienenden Steuerung zentralisieren. Schon beim Aufbau haben wir durch die 1-Wire- und die Auto-matisierungstechnik von WAGO rund 70 Prozent der sonst üblichen Investitionskosten eingespart“, bestä-tigt Marco Puchalski, Geschäftsführer des ausführen-den Projektpartners TPN Service GmbH & Co. KG.

■ Investitions- und Betriebskosten werden gesenktBei der 1-Wire-Technologie handelt es sich um ein sehr einfaches Bussystem mit nur einem einzigen Mikrocontrollerpin und einer einfachen Beschal-tung. Weil 1-Wire-Sensoren bereits massenhaft und zu geringen Stückkosten beispielsweise in mobilen Datenerfassungsgeräten eingesetzt werden, konn-

EINDRAHTTECHNIK EFFIZIENT EINGESETZT Das WAGO-I/O-SYSTEM 750 in Verbindung mit der 1-Wire-Technik spart in Berliner MIC-Klinik rund 70 Prozent der sonst üblichen Investitionskosten

ten im Klinikprojekt die Kosten um rund 70 Prozent deutlich gesenkt werden. Über eine entsprechende Schnittstelle des WAGO-Controllers können jetzt alle erforderlichen Messwerte erfasst und ein beliebiges herstellerunabhängiges Schalterprogramm integriert werden. An eine 1-Wire-Klemme können bis zu 60 Sensoren angeschaltet und verarbeitet werden. Für den Anschluss der 1-Wire-Sensoren reichen einfache Telefonkabel mit einer Schutzkleinspannung von 5 V aus, wodurch wiederum teure Verkabelungen und In-stallationen eingespart werden.Eine in die Sensoren integrierte Fehlersignalisierung weist unter anderem auf Störungen in der Kabelver-bindung oder der Hardware hin. Für die Bedienung kommt keine klassische Gebäudeleittechnik zum Ein-satz, sondern eine Visualisierung auf einem Web-Ser-ver. So reicht ein beliebiger PC oder ein Mobilgerät mit Browser für die Steuerung der Anlage, auch aus der Ferne. Ein weiterer Aspekt bei der Reduzierung der Investiti-onskosten war die flexible Nutzung der WAGO-Steu-erung. Kostengünstige Standardpumpen konnten mit einer preiswerten Drehzahlregelung kombiniert und über die ETHERNET-Controller 750-881 geregelt werden. Gegenüber drehzahlgesteuerten Effizienz-pumpen wurden so 50 Prozent der Anschaffungskos-ten eingespart.Zu den speziellen Anforderungen einer Kühldecke gehörte, nach den Vorgaben des Herstellers, die kontinuierliche Taupunktüberwachung, um gegebe-nenfalls eine Sicherheitsabschaltung vornehmen zu können. Anstelle relativ teurer und wartungsintensiver Taupunktsensoren errechnet die WAGO-Steuerung den Taupunkt anhand der Sensordaten über die Luft-temperatur, Feuchtigkeit und des Luftdrucks. Um eine Kondensatbildung zu vermeiden, kann jeder einzelne Raum bei Bedarf abgeschattet oder die Vorlauftem-peratur angehoben werden. Die Steuerung fügt der Anlage je nach Jahreszeit (Heiz- und Kühlbetrieb) selbstständig einen Offsetwert zu, um dem veränder-ten Temperaturempfinden gerecht zu werden.

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EINDRAHTTECHNIK EFFIZIENT EINGESETZT Das WAGO-I/O-SYSTEM 750 in Verbindung mit der 1-Wire-Technik spart in Berliner MIC-Klinik rund 70 Prozent der sonst üblichen Investitionskosten

„Wir haben eine garantiert keimfreie und zuverlässige Kühlung, die energieeffizient arbeitet und einfach zu bedienen ist“, berichtet der Ärztliche Direktor der MIC-Klinik, Professor Dr. med. Omid Abri.

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■ Steuerung der Anlagen per Web-BrowserWeitere Leistungsanforderungen umfassten die Regelung der vorhan-denen Heizkörper, die Integration einer Wind- und Regenüberwa-chung sowie die Aufschaltung auf die vorhandene Brandmeldeanla-ge, damit im Notfall alle Beschattungssysteme automatisch aufgehen oder bei einem Druckabfall die Pumpen der Kühldecke automatisch abgeschaltet werden.Eine besondere Herausforderung bestand in der Einbindung der sehr unterschiedlichen vorhandenen Beschattungssysteme aus Lamellenja-lousien, Stoffmarkisen und innenliegenden Stores mit Elektromotoren sowie der Funkanbindung von Dachflächenfenstern mit Beschattung. Da jede Jalousie eine andere Windempfindlichkeit hat und die Mar-kisen bei Regen eingefahren werden müssen, war eine individuelle Programmierung erforderlich. Diese sollte möglichst flexibel sein, um etwa die Stores bei Dämmerung automatisch schließen zu lassen.Alle Anforderungen konnten mit der WAGO-Steuerung umgesetzt werden. Als Entwicklungsumgebung für den programmierbaren Con-troller wird CODESYS (Controller Development System) genutzt. Es hat sich im Bereich der Automatisierungstechnik als Standard durch-gesetzt, ist relativ einfach zu bedienen und wird von WAGO durch fertige Programmbausteine und Applikationsbeispiele unterstützt. Über den integrierten Web-Server des ETHERNET-Controllers wird die CODESYS-Visualisierung „browserfähig“ gemacht.

■ Die Investitionen rechnen sich„Das Projekt an der MIC-Klinik ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Investitionen in eine intelligente Gebäudetechnik schnell amortisie-ren können. Die 1-Wire- und die Automatisierungstechnik von WAGO sind sehr leistungsfähig und haben ein ausgesprochen gutes Preis-/Leistungsverhältnis“, beurteilt Marco Puchalski die Projektergebnisse. Dabei hebt er besonders die Flexibilität und den Leistungsumfang her-vor. Nach seinen Erfahrungen lassen sich auch komplexe Datumszeit-steuerungen über eine einfache Web-Bedienung erstellen. „Wir sind mit den technischen Einrichtungen zur Klimatisierung der Patientenzim-mer sehr zufrieden. Wir haben eine garantiert keimfreie und zuverläs-sige Kühlung, die energieeffizient arbeitet und einfach zu bedienen ist“, bestätigt der Ärztliche Direktor der MIC-Klinik, Professor Dr. med. Omid Abri.

Text: Stephan Lampe, WAGOFoto: MIC-Klinik, WAGO

1-Wire-Technik und WAGO-I/O-SYSTEM reduzieren Investitionskosten um rund 70 Prozent

Kontinuierliche Taupunktüberwachung ohne teure und wartungsintensive Taupunktsensoren

Anschluss von bis zu 60 Sensoren an eine 1-Wire-Klemme des WAGO-I/O-SYSTEMs

„Schon beim Aufbau haben wir durch die 1-Wire- und die Automa-tisierungstechnik von WAGO rund 70 Prozent der sonst üblichen Investitionskosten eingespart“, bestätigt Marco Puchalski von der TPN Service GmbH & Co. KG.

Mit einer bedarfsgesteuerten Klimaschaltung jedes einzelnen Zimmers kann ein erhebliches Energie-Einsparpotential realisiert werden.

Für die Bedienung kommt keine klassische Gebäudeleittechnik zum Einsatz, sondern eine Visualisierung auf einem Web-Server.

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• Geräteprofil B-BC (BACnet-Building Controller)• Frei programmierbar gemäß IEC 61131-3• Integraler Web-Server• Modularer Aufbau der I/O-Ebene• SD-Card-Unterstützung• 2-Port-ETHERNET-Switch

KOMPLEXE AUFGABEN – SCHNELL GEREGELTBACnet/IP – Der Controller für die Gebäudeautomation

Neue Einsatzmöglichkeiten bei komplexen oder umfangreichen Aufgabenstellungen durch performante CPU

Einfaches Sichern von Controllerdaten durch Nutzung der SD-Card für die BACnet-/ Restore-Funktionalität

Auslagerung von Trenddaten undWeb-Visualisierung auf die SD-Card

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IM ZEHNKAMPF DER SONNE ENTGEGENWAGO-I/O-SYSTEM 750 übernimmt zentrale Rolle im „Counter Entropy House“ der RWTH Aachen

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IM ZEHNKAMPF DER SONNE ENTGEGENWAGO-I/O-SYSTEM 750 übernimmt zentrale Rolle im „Counter Entropy House“ der RWTH Aachen

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■ Die Zutaten: Steuerungstechnik von WAGO aus dem Baukas-ten, gute Ideen, eine große Portion Kreativität, handwerkliches Geschick, frisches Universitätswissen und ganz viel Durchhaltever-mögen. Das Ergebnis: Einer der vorderen Plätze für das „Coun-ter Entropy House“ vom Team der RWTH Aachen beim „Solar Decathlon Europe 2012“. Der „Nachhaltigkeitszehnkampf“ mit 20 Gruppen fand in diesem Jahr zum zweiten Mal in Madrid statt. Besucher erlebten unter der Sonne Spaniens das Wohnen der Zukunft.

„Hier war nichts. Das Haus ist in einer leeren Halle des For-schungszentrums Jülich entstanden“, erzählt Julian Kremeyer und blickt dabei mit einer gewissen Anspannung auf den Baufortschritt des für zwei Personen zugeschnittenen Holzhauses. Wenn etwas fehlt, muss es erst bestellt werden. Kein gut bestücktes Handlager für Schrauben, Verbinder oder Werkzeuge ist dauerhaft einge-richtet, um die Arbeit zu erleichtern. Pioniere mussten schon immer mehr schaffen, als andere. Julian Kremeyer studiert Maschinen-bau an der nicht weit von Jülich entfernten RWTH Aachen und ist in seinem Team dafür verantwortlich, dass die Gebäudeauto-matisierung im Betrieb auch wirklich hält, was sie in der Planung verspricht. Optisch wird das „Counter Entropy House“ durch das auskragen-de, quadratische Dach dominiert. Mit fast 150 Quadratmetern Grundfläche nutzt dieses die im Wettbewerbsreglement festge-legte maximal überbaubare Fläche optimal aus und dient, neben dem Schutz vor Sonne und Regen, der solaren Energiegewinnung. Unter dem Dach entwickelt sich der eigentlichen Wohnraum, der sich auf 72 Quadratmeter Bruttowohnfläche erstreckt.

■ Regeneratives GesamtpaketDer Einsatz völlig neuer Methoden zur Wärmeabführung, eine sorptionsgestützte Luftentfeuchtung und klassische Wasserspei-cher, die mit Phasenwechselmaterialien verbessert werden, bilden die Basis des eigentlichen Energiekonzepts. Um den Eintrag an so-larer Energie so effizient und ressourcenschonend wie möglich zu gestalten, finden ferner sowohl Dünnschicht-Photovoltaikzellen, als auch Solarthermiemodule Verwendung. Ein regeneratives Wärme-rückgewinnungssystem und intelligente Regeleinrichtungen helfen, die Verluste im Haus klein zu halten und so das Energiekonzept abzurunden.Für WAGO waren dieses alles gute Gründe, das Projekt in Zu-sammenarbeit mit einem Systempartner vor Ort mit Technik und Applikationssupport zu unterstützen. Das, was am bekannten Forschungsstandort Jülich in einer alten Backsteinhalle entsteht, wird nach seiner Fertigstellung ein Plus-Energiehaus, in dessen Mittelpunkt die Idee eines ressourcenscho-

Das WAGO-I/O-SYSTEM 750 bildet die Kommuni-kations- und Steuerungszentrale des Gebäudes.

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nenden, energieoptimierten Lebenszyklusses steckt. Das heißt kon-kret: Sowohl die Herstellung der Bauteile, als auch ihr Transport und die späteren Entsorgungsmöglichkeiten werden ganzheitlich betrachtet.

■ Steuerung erschließt EinsparpotentialeVor diesem Hintergrund ist die komplette Gebäudeautomatisie-rung so konzipiert, dass sie möglichst umfassend die Einspar-potentiale energieeffizienter Technologien erschließt und dabei gleichzeitig maximalen Wohn- und Bedienkomfort bietet. Dem WAGO-I/O-SYSTEM 750 von WAGO kommt in diesem Span-nungsfeld eine zentrale Rolle zu. Zunächst werden sämtliche kon-ventionelle Signale, von der Lüftungsanlage über die Klimatechnik bis zu Heizung und Warmwasser, über die Standardbusklemmen eingesammelt. Weiterhin ist die SPS direkt mit dem KNX-Netzwerk verbunden. Das Ganze wird schließlich so aufbereitet, dass sich die gesamte Technik mit einem iPad komfortabel steuern lässt. Für das WAGO-I/O-SYSTEM 750 folgt daraus, alle Funktionen und technischen Systeme auf eine Kommunikationsspur – in diesem Fall ETHERNET – zu bringen. „In unserem Haus verschmelzen die Gebäudeautomatisierung mit der Office-Welt bis hin zum Enter-tainment samt Sound-Steuerung“, erklärt der Maschinenbaustu-dent.

■ Bedienung mit iPadDie Studierenden haben während ihres Projektes immer wieder festgestellt, dass Kunden gezielt nach modernen Lösungen suchen – und dabei zum Beispiel nach iPad-Apps für die Gebäudeautomati-sierung Ausschau halten. Hiermit lassen sich Licht, Sound, Jalousien, Temperaturen, Lüftung oder Heizung einfach, kostengünstig, ohne zusätzliche Kabel und vielfach auch optisch schicker steuern. Die Alternative wären gesonderte Raumbediengeräte, Schalter oder Taster, für die auch noch Löcher und Schlitze in die Wände zu brin-gen sind.Für mehr Komfort bietet das WAGO-I/O-SYSTEM 750 zudem eine webgestützte Visualisierungsoberfläche. „Die nutzen wir rein für die Hausinbetriebnahme, während für die späteren Bewohner ange-passte Applikationen als App zum Einsatz kommen“, so Kremeyer. Abseits der reinen Bedienung kommt der Wago-Lösung ferner die Aufgabe zu, die Daten von Sensoren zu sammeln – um sie schließ-lich zentral auswerten zu können. Schließlich lässt sich nur mit Zah-len und Diagrammen belegen, wie hoch die Energieeffizienz des „Counter Entropy House“ letztlich ist.

Text: Thomas Schaaf, WAGO Foto: Tobias Schell, Kai Kasugai, WAGO

Maximale Freiheitsgrade bei den Kommunika-tionsschnittstellen

WAGO-I/O-SYSTEM punktet durch integrierte web-basierte Visualisierung

Programmierung gestaltet sich so flexibel, dass fortlaufende Anpassungen möglich sind.

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ENERGIE EISKALT GESPEICHERT■ Konzepte für energieeffiziente Industrie- und Gewerbebauten gibt es viele. Die Kombination aus moderner Automations-, Ener-gie- und Gebäudetechnik im neuen Firmengebäude der leitec® Gebäudetechnik GmbH ist allerdings etwas Besonderes. Sie ist nicht nur sehenswert, sondern mit einem 400 m³ großen Eisspei-cher auch besonders effizient.

Das Gebäude in Heiligenstadt, zwischen Göttingen und Erfurt, ist optisch besonders attraktiv und gleichzeitig ein Vorbild für den Einsatz energie- und ressourcensparender Technik. Es verbindet vor allem drei Elemente: ein außergewöhnliches Energiekonzept (mit Eisspeicher, Photovoltaik und Wärmeabsorber), ein effizi-entes Heizungs- und Lüftungskonzept sowie eine beispielhafte Steuerung durch eine innovative und gewerkeübergreifende Ge-bäudeautomation. „Unser Gebäude wurde 2011 als Zentrum für moderne Energie- und Gebäudetechnik gebaut und dient uns seither auch als Referenzprojekt. Wenn wir Kunden dieses Ge-bäude gezeigt haben, können wir meistens auch mit interessanten Aufträgen rechnen“, berichtet Bernd Apitz, Geschäftsführer der leitec® Gebäudetechnik GmbH.

■ Innovative EnergietechnikDie Versorgung des Gebäudes mit Wärme und elektrischer Ener-gie kommt komplett ohne fossile Brennstoffe aus. Auf einer 1200 Quadratmeter großen Dachfläche erzeugen über 900 Photovol-taikmodule jährlich rund 100.000 kWh Strom– genug für den Eigenverbrauch und für die Erzeugung eines einspeisbaren Über-schusses.Die große Dachfläche dient außerdem zur Gewinnung der im Ge-bäude benötigten Wärmeenergie. Zwischen den Photovoltaikele-menten wurde eine Absorberkollektoranlage installiert, die Wär-meenergie gewinnt. Diese Energie wird einem 400 m³ großen Eisspeicher zugeführt. Die Kapazität dieses robusten und relativ kostengünstigen Speichers reicht für eine Zeit von 60 Tagen ohne Sonnenenergie aus.Die Funktion des Eisspeichers basiert darauf, dass für den Pha-senübergang bei null Grad von kaltem zu gefrorenem Wasser so viel Energie verbraucht wird, wie bei der Abkühlung von 80 Grad warmen Wassers auf null Grad. Die gespeicherte Wärmeenergie reicht aus, um das gesamte Gebäude im Winter zu beheizen und im umgekehrten Fall im Sommer zu kühlen.

■ Effizientes Heizungs- und LüftungskonzeptDas Gebäude ist mit Fußbodenheizungen ausgestattet. Für die Büroräume hat sich leitec® allerdings etwas anderes einfallen las-sen. „Mit einer einzelraumbezogenen Steuerung von Licht, Hei-zung und Lüftung lässt sich viel Energie einsparen und gleichzeitig

der Komfort für die Mitarbeiter erhöhen“, erläutert Bernd Apitz. Dafür wurden in den Büroräumen neuartige Niedertemperatur-heizkörper installiert, die zwei- bis dreimal so viel Wärme abge-ben und etwa fünfmal so effektiv sind wie ein herkömmlicher Heiz-körper gleicher Bauart. Gesteuert über CO2 - und Präsenzmelder werden die Räume erst bei Anwesenheit des Mitarbeiters sehr schnell auf die individuell voreingestellte Wohlfühltemperatur an-gehoben. Zusätzlich unterstützt eine Lüftungsanlage die effektive Steuerung des Raumklimas und sorgt im Sommer für die Kühlung der Räume. Die dadurch erreichte Einsparung der Heizungsener-gie beziffert Bernd Apitz auf 40 bis 50 Prozent.

■ Gewerkeübergreifende GebäudeautomationDie Licht-, Heizungs-, Lüftungs-, Elektro- und Sicherheitsanlagen werden übergreifend über das WAGO-I/O-SYSTEM 750 gesteu-ert. Das WAGO-I/O-SYSTEM dient als globales Bindeglied zwi-schen den unterschiedlichen Gewerken und ihren Busprotokollen wie BACnet, LON® und KNX und kann so gleichzeitig für Heizung und Lüftung, eine bedarfsgerechte Beleuchtungssteuerung, eine wetterabhängige Jalousiesteuerung oder für die Verknüpfung des Sicherheitssystems mit der Heizungsanlage sorgen.Zahlreiche automatisierte Funktionen der Gebäudesteuerung sor-gen für die hohe Energieeffizienz des gesamten Leitec-Gebäudes. Ein wichtiges Element ist die automatisierte Raumkontrolle. Öffnet beispielsweise ein Mitarbeiter ein Fenster, wird der Heizkörper automatisch abgestellt und die Lüftung mithilfe einer Motorstell-klappe abgeriegelt. Die gesamte Flurbeleuchtung wird über Be-wegungssensoren gesteuert. Bei der feldseitigen Verdrahtung der Busklemmen musste auf den endgültigen Feldbus keine Rücksicht genommen werden. Durch die Modularität des WAGO-I/O-SYSTEMs 750 sind beliebige Kombinationen von digitalen und analogen Ein- und Ausgängen möglich. Als Medium für die Automation dient ETHERNET. Mit dem Controller KNX IP wird die KNX/EIB-Welt mit dem ETHER-NET verbunden. Damit können konventionelle Sensoren und Ak-toren sowie komplexe Anbindungen zu DALI (Digital Addressable Lighting Interface) für die Steuerung des Lichts oder SMI (Stan-dard Motor Interface) für die Jalousiesteuerung kostengünstig zu-sammengeführt werden.Mit Hilfe von DALI-Klemmen werden einzelne Leuchten und ganze Leuchtengruppen zentral gesteuert und Konfigurationsdaten gere-gelt und gespeichert. Zusätzlich sind Sensoren, zum Beispiel für Hel-ligkeitsmessung und Präsenzerkennung, in einem DALI-Netzwerk integrierbar. Für das laufende Energiemonitoring und -manage-ment werden von den aktuellen Verbräuchen bis zu den Werten der Wärmepumpen alle elektrischen Daten des Versorgungsnetzes über 3-Phasen-Leistungsmessklemmen laufend erfasst.

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ENERGIE EISKALT GESPEICHERT

Das leitec®-Gebäude ist optisch attraktiv und ein Vorbild für den Einsatz energie- und ressourcensparender Techniken. Über Photovoltaikmodule wird Strom erzeugt und über eine Absorberkollektoranlage auf dem Dach wird Wärmeenergie erzeugt, die einem Eisspeicher zugeführt wird.

Bei der feldseitigen Verdrahtung der Busklemmen musste auf den endgültigen Feldbus keine Rücksicht ge-nommen werden. Durch die Modularität des WAGO-I/O-SYSTEMs 750 sind beliebige Kombinationen von digitalen und analogen Ein- und Ausgängen möglich.

„Mit einer einzelraumbezogenen Steuerung von Licht, Heizung und Lüftung lässt sich viel Energie einsparen und gleichzeitig der Komfort für die Mitarbeiter erhö-hen“, erläutert Bernd Apitz, Geschäftsführer der leitec® Gebäudetechnik GmbH.

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■ Flexibilität für individuelle LösungenDie so aufgebaute Gebäudeautomation zeichnet sich aus Sicht des leitec®-Geschäftsführers durch eine hohe Flexibilität auch für ungewöhnliche und innovative Lösungen aus. Maßgeblich dafür ist die freie Programmierbarkeit gemäß IEC 61131-3/CODESYS Automation Alliance. Bernd Apitz hebt die guten Erfahrungen mit dem offenen I/O-System von WAGO hervor. Die Unabhängig-keit von bestimmten Feldbussen und die hohe Schnittstellenvielfalt habe die Integration der Gewerke sehr vereinfacht. Besonders die Modularität der Technik sei überzeugend. Weil die Elektronik in der Klemme stecke, sei es einfacher eine Klemme auszutauschen als einen ganzen Aktor. Schließlich sei durch die Verfügbarkeit et-licher Module aus der industriellen Automationstechnik auch das Preis-/Leistungsverhältnis sehr ansprechend gewesen. Der leitec®-Geschäftsführer verweist hier auch auf die gute Erreichbarkeit der WAGO-Ansprechpartner.Die positiven Erfahrungen mit der Automations-, Energie- und Ge-bäudetechnik will leitec® künftig auch für den weiteren Ausbau des Konzepts nutzen, beispielsweise im Bereich Elektro-Mobility oder der Windenergie. Bernd Apitz sieht sein Unternehmen auch für den wachsenden Bedarf für intelligente Steuerungen im priva-ten Wohnbereich gut aufgestellt.

Text: Karl-Heinz Sanders, WAGOFoto: fotografie-grimm-leinefelde,

Leitec, WAGO

Das Heizungs- und Lüftungskonzept spart 40 bis 50 Prozent der Heizungsenergie

Die gewerkeübergreifende Gebäude- automation umfasst Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Beschattung Flexibel durch Feldbus-Unabhängigkeit und hohe Schnittstellenvielfalt

Im leitec®-Gebäude verbindet ein Kommunikationsnetz das ganze Ge-bäude. Das WAGO-I/O-SYSTEM dient als globales Bindeglied zwi-schen den unterschiedlichen Gewerken und ihren Busprotokollen wie BACnet, LON® und KNX.

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Linect® − Das KOMPLETTE PROGRAMMMit den neuen WAGO-Komponenten für das universelle Leuchtenan-schlusssystem lässt Linect® keine Wünsche mehr offen.

Die 5-polige Leuchtenanschluss-klemme für Drehstrom, Serie 294 Linect®.

■ Die jüngsten Komponenten aus dem Linect®-Portfolio von WAGO: die Leuchtenanschlussklemme der Serie 294 Linect®, der WINSTA®-Linect®-T-Steckverbinder speziell für Drehstromanwendungen sowie das Linect®-Anschlussmodul für den steckbaren Leuchtenanschluss in der konventionellen Installation.

■ Linect®-Komponenten für DrehstromMit den neuen Linect®-Komponenten für Drehstromanwendungen sind jetzt auch Beleuchtungssysteme mit einer Dreistufenschaltung einfach per Steckverbinder anschließbar. Dadurch lassen sich Lichtlösungen für beispielsweise Einkaufszentren oder Sportstätten noch einfacher und schneller umsetzen. Für den steckbaren Anschluss der Leuchte sorgt der neue Linect®-Steckverbinder der WINSTA®-MIDI-Familie. Mit einem Leiterquerschnitt bis 4 mm² beträgt der maximale Nennstrom 25 A. Somit lassen sich problemlos lange Leitungswege, wie sie bei Großprojekten üblich sind, realisieren.Für die Leuchtenindustrie hat WAGO das passende Pendant entwi-ckelt: die neue 5-polige Linect®-Leuchtenanschlussklemme. Sie ist für den konventionellen Anschluss von ein-, fein- und mehrdrähtigen Lei-tern, mit einem Querschnitt zwischen 0,5 mm² und 2,5 mm² ausgelegt. Der maximale Nennstrom beträgt 24 A. Die Leuchtenanschlussklem-me der Serie 294 Linect® ist mit verschiedenen PE-Kontakten erhältlich. Als Zubehör ist eine anrastbare Zugentlastung erhältlich.

■ Steckbarer Leuchtenanschluss in der konventionellen InstallationDas Linect®-Anschlussmodul ist Teil der konventionellen Vorinstallati-on. Die Linect®-Leuchte wird in der Feininstallation einfach gesteckt, sodass ein Öffnen des Leuchtenkörpers nicht erforderlich ist. Dadurch gestaltet sich bei Wartungsarbeiten oder späteren Nutzungsänderun-gen der Leuchtenwechsel einfach und schnell. Eine Unterbrechung des Stromkreises ist hierbei nicht erforderlich. Das 3-polige Linect®-Anschlussmodul ist fehlsteckgeschützt und mit CAGE CLAMP®S-Anschlusstechnik ausgestattet. Es können alle Leiterarten (ein-, fein- und mehrdrähtig) mit einem Anschlussquerschnitt bis 2,5 mm² angeschlos-sen werden. Der maximale Nennstrom beträgt 24 A.Neben Planern, Installateuren und Großhändlern profitieren auch die Leuchtenhersteller vom neuen Linect®-Anschlussmodul. In skandinavi-schen Regionen beispielsweise können nun Linect®-Leuchten schnell mit einem SCHUKO-Anschluss-Set installiert werden.

Text: Stephan Albrecht, WAGOFoto: WAGO

Ebenfalls für Drehstrom aus-gelegt: Der 5-polige Linect®-T-Steckverbinder ist in der Kodierung A, mit weißer Gehäusefarbe er-hältlich.

Der Linect®-Steckverbinder (770-6229): konventionelle Installati-on mit steckbarem Leuchtenan-schluss.

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■ Um energieeffiziente Gebäude zu realisieren, ist eine ausgereifte Gebäudeautomation erforderlich. Für den Bereich Heizung, Lüftung und Klimatisierung, der in Bezug auf den Energieverbrauch beson-ders wichtig ist, stellt WAGO seinen Kunden eine Bibliothek mit vor-gefertigten Anlagenmakros zur Verfügung. Dadurch kann eine auf-wendige Programmierung in der Regel entfallen. Die Verwendung solcher Anlagenmakros kann zur Standardisierung und damit zur Kostenreduktion beitragen.

Gut 40 Prozent der in Deutschland verbrauchten Energie fällt dem Gebäudebereich zu. Aufgrund steigender Energiepreise spielt die Energieeffizienz im Gebäudebereich daher eine zunehmend wichtige Rolle. In der Norm DIN EN 15232 sind vier Energieeffi-

zienzklassen (A bis D) definiert, die ein Maß für die Energieeffizi-enz eines Gebäudes darstellen. Neben der Ausgestaltung des eigentlichen Baukörpers und der eingesetzten technischen Anlage haben auch die Automatisierungstechnik und die entsprechende Software einen großen Einfluss auf die Energieeffizienz.Besonders interessant im Bezug auf den Energieverbrauch eines Gebäudes sind die Gewerke Heizung, Lüftung und Klimatisierung (HLK), die einen relativ hohen Anteil am Energieverbrauch ausma-chen. Gebäude, die eine hohe Energieeffizienz aufweisen, kön-nen gemäß verschiedener Standards zertifiziert werden. Zu den wichtigsten gehören der australische „Green Star“, der deutsche DGNB, der französische HQE, BREEAM in Großbritannien sowie LEED und „Green Globes“ in den USA.

WAGO stellt umfangreiche HLK-Bibliothek kostenlos zur Verfügung

Vorgefertigte Anlagenmakros ersetzen auf-wendiges Programmieren durch einfaches Parametrieren

Inbetriebnahme erfolgt über eine web-basierte Bedienoberfläche

BIBLIOTHEKEN FÜR HLK-ANWENDUNGENParametrieren statt Programmieren: Vorgefertigte Anlagenmakros sorgen für Standardisierung und tragen zur Kostenreduktion bei

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■ Planung bildet die GrundlageDie Planung der technischen Gebäudeausrüstung bildet eine wichtige Grundlage für einen energieeffizienten Betrieb eines Gebäudes. Eine gemeinsame und eindeutige Sprache aller am Bau Beteiligten ist dafür eine der Grundvoraussetzungen. Grundlagen hierfür sind die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB), die VDI 3814 und die DIN EN ISO 16484-3. In den Vorschriften und Normen ist noch nichts über die verwendeten Komponenten gesagt. Dies gilt sowohl für die Geräte als auch für die Automatisierungshard- und -software. In der technischen Gebäudeausrüstung existieren eine Vielzahl an Protokollen und Schnittstellen, über die sich die einzelnen Komponenten ansprechen lassen. Neben einfachen analogen und digitalen Ein- und Ausgängen sind BACnet, MODBUS, LON®, MP-Bus, M-Bus, KNX, EnOcean und DALI sowie viele weitere Protokolle am Markt vertreten. In größeren Liegenschaf-ten wird häufig eine Mischung verschiedener Protokolle und Bus-systeme gleichzeitig verwendet. Daher besteht die Anforderung an die Automatisierungshardware, möglichst alle Protokolle und Schnittstellen in einem System bedienen zu können. Das WAGO-I/O-SYSTEM 750 ist für solche Anforderungen eine passende Hardware-Lösung. Der Controller, der die Steuerungs-aufgaben der Automatisierungslösung übernimmt, lässt sich durch verschiedene Klemmen des Systems einfach erweitern, sodass praktisch alle Geräte an das System angebunden wer-den können.

■ Von der Planung zur UmsetzungProgrammiert werden die Controller, auf denen die Soft-SPS CODE-SYS zum Einsatz kommt, gemäß der Norm IEC 61131-3. Für den Bereich Heizung, Lüftung und Klimatisierung stellt WAGO seinen Kun-den eine umfangreiche HLK-Bibliothek zur Verfügung, sodass sie nicht unbedingt selbst programmieren müssen. Für viele typische Anwen-dungen gibt es passende Anlagenmakros, die der Anwender nur noch konfigurieren muss. Nachdem er die Datenpunkte und Anlagen-parameter zugewiesen hat, kann er die fertige Applikation direkt in Betrieb nehmen. Eine aufwendige Programmierung entfällt dadurch, was zu deutlichen Kosteneinsparungen bei der Inbetriebnahme des Systems führen kann und die Wiederverwendung einmal standarisier-ter Lösungen vereinfacht.Die HLK-Anlagenmakros erhält der Anwender kostenlos auf der Homepage des Unternehmens. Auch komplexe Anwendungen, wie eine Kaskadenregelung mit Kreuzwärmetauscher und frequenzgere-geltem Ventilator, stehen in der Bibliothek zur Verfügung. Zusätzliche Funktionsblöcke, mit denen sich die vorhandenen Anlagenmakros ein-fach erweitern lassen, sind ebenfalls in der Bibliothek enthalten. Die Inbetriebnahme der Applikation erfolgt über eine web-basierte Bedienoberfläche. Dort kann der Anwender die Parameter einstellen und weitere Konfigurationen der Applikation vornehmen. Auch eine Visualisierung ist ohne größeren Programmieraufwand möglich. In den Controllern ist dazu ein Web-Server integriert, der die Gebäude-technik grafisch darstellt, die aktuellen Parameter der verschiedenen Aggregate anzeigt und eine Bedienung zulässt. Auf der Benutzerseite ist dazu lediglich ein Standard-Web-Browser notwendig. Ideal lassen sich hierzu auch die Bedienpanels der PERSPECTO®-Reihe von WAGO einsetzen.

■ Fazit: Systeme ohne Programmieraufwand realisierenEnergieeffiziente Gebäudeautomation gelingt nur mir modernen Auto-matisierungssystemen, die möglichst alle Gewerke innerhalb einer Lie-genschaft mit einbeziehen. Gerade die HLK-Gewerke nehmen in Bezug auf den Gesamtenergieverbrauch eine zentrale Rolle ein. Mit den Kom-ponenten und Systemen für die Gebäudeautomation von WAGO und den passenden vorgefertigten Applikationen, die in einer HLK-Bibliothek kostenlos zur Verfügung stehen, kann der Anwender eine energieeffizien-te Gebäudeautomation ohne großen Programmieraufwand realisieren. Auch die Visualisierung der fertigen Gebäudeautomation wird über die integrierten Web-Server weitgehend automatisch erstellt.

Text: Karl-Heinz Sanders, WAGOFoto: © PantherMedia/Fabian Schmidt, WAGO

BIBLIOTHEKEN FÜR HLK-ANWENDUNGENParametrieren statt Programmieren: Vorgefertigte Anlagenmakros sorgen für Standardisierung und tragen zur Kostenreduktion bei

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EINFACHHEIT GEPAART MIT HOHER FUNKTIONALITÄTMit flexROOM®-Energiesparpotentiale in der Gebäudeautomatisierung voll ausschöpfen

■ Nach der erfolgreichen Markteinführung von flexROOM®, dem intelligenten Konzept für flexible Raumautomation, hat WAGO das Produktprogramm erweitert: Mit den neuen flexROOM®-Weather-Verteilern las-sen sich Wetterdaten erfassen, aufbereiten und noch gezielter nutzen. Das Ergebnis: Planer, Investoren und Betreiber von Büro- und Verwaltungsgebäuden können mit flex-ROOM® die Energie-Einsparpotentiale für Neubauten oder Retrofit-Projekte voll aus-schöpfen, einfacher auf Umnutzungen rea- gieren und Kosten sparen.

In Zeiten der Energiewende und mit der in 2012 aktualisierten Norm EN 15232 „Energieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation“ werden immer mehr bestehende und neue Gebäude auf ihren Energieverbrauch hin bewertet. Und es lohnt sich, denn die möglichen Einsparungen nur durch Automatisierung sind signifikant: Mit den richtigen Maßnahmen kann der Heizener-giebedarf – auch ohne Veränderungen am Gebäude selbst – um bis zu 25 % reduziert werden, und das Einsparpotential durch nut-zungsabhängige Lichtsteuerung wird auf 40 bis 50 % geschätzt.

■ Spezifische Projekte standardisiert realisierenMit WAGOs flexROOM®-Konzept für die Automatisierung von Be-leuchtung, Sonnenschutz und Einzelraumregelung (Heizen/Kühlen) lassen sich diese Potentiale heute mit minimalem Aufwand aus-schöpfen. Das Konzept ist einfach, lässt sich individuell an die wech-selnden Bedürfnisse im Gebäude anpassen und erlaubt eine effizi-ente Planung, Montage und Inbetriebnahme. Dahinter steckt die Idee, konsequent auf standardisierte Hardware und Software zu setzen, die gleichzeitig ausreichend Flexibilität erlaubt, um selbst die unterschiedlichsten Anforderungen von spezifischen Projekten zu realisieren.

Energieeffiziente Raumautomatisierung

Anbindung einer externen Wettersensorik

Einfachste Bedienung ohne Programmie-rung

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EINFACHHEIT GEPAART MIT HOHER FUNKTIONALITÄTMit flexROOM®-Energiesparpotentiale in der Gebäudeautomatisierung voll ausschöpfen

Zur Hardware gehören die über die Gebäude verteilten Office-Verteiler und der neue Weather-Verteiler. flexROOM® ist komplett vorkonfektioniert, standardisiert und typgeprüft. Dabei ermöglicht das WINSTA®-Stecksystem den schnellen und fehlerfreien An-schluss von Sensoren und Aktoren. Der Anwender kann mit einen Standard-Web-Browser auf jeden flexROOM®-Verteiler direkt zu-greifen. Über eine anwenderfreundliche grafische Benutzeroberflä-che lassen sich von hier aus alle Funktionen für die Beleuchtung, Beschattung und Einzelraumregelung im Gebäude schnell und ein-fach konfigurieren – per Mausklick und Parametereintrag. Jegliche Programmierung entfällt.

■ Umgestaltung ohne UmverdrahtungDie flexROOM®-Verteiler kommunizieren untereinander über das Standard-ETHERNET-Netzwerk. Diverse Sensoren für Fensterkon-takte, Taster für Beleuchtung und Sonnenschutz sowie Raumbedien-geräte tauschen Daten über die Funktechnik EnOcean mit den Ver-teilern aus. Zur Steuerung der Leuchten setzt WAGO auf den DALI-Standard. Sowohl bei der drahtlosen als auch bei der draht-gebundenen Kommunikation bleibt eine nachträglich Umverdrah-tung im Falle einer späteren Umgestaltung der Räumlichkeiten er-spart.Damit die Raumautomation auch optimal auf die äußeren Klimabedingungen abgestimmt ist, bietet der flexROOM®-Weather-Verteiler die Möglichkeit, die umfangreichen Informationen einer externen Wettersensorik zu erfassen, auf-zubereiten und den Office-Verteilern zur Verfü-gung zu stellen. Wind, Temperatur, Luftfeuchte und Helligkeit sind alles Größen, die das Modul verarbeiten kann. Darüber hinaus kann es noch vieles mehr: Je nach Richtung und Höhe der Sonneneinstrahlung ist es möglich, die Lamellen der Fensterjalousien in sieben verschiedenen Stellungen nachzuführen, sodass zu jeder Jah-reszeit die optimalen Lichtverhältnisse im Ge-bäude herrschen und keine störenden Blendun-gen entstehen.

■ Energieeffizienz: Vorgaben und Voraussetzungen voll erfülltÜberdies kann der Anlagenbetreiber individuelle Einstellungen für bis zu 64 verschiedene Gebäudefassaden konfigurieren. Über mehrere Windsensoren ermittelt der Weather-Verteiler die Wind-geschwindigkeit und Windrichtung. Grenzwertüberwachungen für Windalarm und Frostschutz sorgen dafür, dass bei extremen Witte-rungsverhältnissen der außenliegende Sonnenschutz in eine ge-schützte Position gefahren wird.Zusätzlich verfügt das Gerät über eine Zeitschaltfunktion, über die der Nutzer verschiedene Dienste in einem Gebäude zentral an-steuern kann. So lassen sich Schaltvorgänge oder Sollwertände-rungen für Beleuchtung, Beschattung und Einzelraumregelung initi-ieren und Abläufe, etwa für den Tag-, Nacht-, Wochenend- oder Ferienbetrieb definieren. Durch die Integration dieser Funktionen in die Raumsteuerung bildet flexROOM® gemäß DIN EN 15232 wichtige Voraussetzungen für die Konformität mit der Energieeffizi-enzklasse A des Gebäudes.

Text: Cord Rombach, WAGOFoto: © PantherMedia/Zsolt Biczo, WAGO

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ADRESSEN DWAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KGPostfach 28 80, 32385 MindenHansastraße 2732423 MindenTel. +49 571 887-0Fax +49 571 [email protected]

AWAGO Kontakttechnik Ges.m.b.H.Laxenburger Straße 2441230 WienTel. +43 1 6150780Fax +43 1 [email protected]

CHWAGO CONTACT SARte. de l’Industrie 19Case Postale 1681564 DomdidierTel. +41/26 676 75 86Tel. +41/26 676 75 [email protected]

IMPRESSUM

WAGOdirect building März 2013

Redaktion Torsten Schimanski (verantwortlicher Redakteur)

Fon (0571) 887-531 Fax (0571) 887-8531

Honorarfreie Wiederverwendung des Inhalts mit Quellenangabe nach Genehmigung möglich. Kontakt: Torsten Schimanski. Für unverlangt eingesen- dete Manuskripte und Fotos keine Haftung. WAGOdirect building erscheint in unregelmäßiger Folge.

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