Download - Donnerstag, 25. April 2019 F r die Zukunft ger stet - family · ihre Auftr ge. Die Folge: Der Gro§teil der 3000 Mitarbeiter musste kurzarbeiten. Ausge-rechnet in dieser Zeit stand

Transcript
Page 1: Donnerstag, 25. April 2019 F r die Zukunft ger stet - family · ihre Auftr ge. Die Folge: Der Gro§teil der 3000 Mitarbeiter musste kurzarbeiten. Ausge-rechnet in dieser Zeit stand

30 WIRTSCHAFT Donnerstag, 25. April 2019

lungen erläutert und diskutiertwurden. Im Gegenzug forderteder Finanzchef von den Kredit-gebern Transparenz, wollte wis-sen, wie die Banken kalkulieren.Ziel: „Auf Augenhöhe verhan-deln.“ Das brachte Hirschvogelausreichend Luft, um die schwe-re Zeit zu überstehen – und Bau-meister einen „Preis für die besteFinanzkommunikation im Mit-telstand“ ein. Anschließend setz-te er als Vorstandschef eine neueHolding-Struktur um, ehe er dieNachfolge des überraschendverstorbenen Inhabers regelte.

2012 wagte Baumeister nachdieser intensiven Karriere in derFührung eines Unternehmensmit zum Schluss mehr als 4000Mitarbeitern den Schritt in dieSelbstständigkeit. „Eine eigeneFirma war immer unser Traum“,erklärt Karin Baumeister, die im

schaft, die damals kriselndendeutschen Autobauer, strichenihre Aufträge. Die Folge: DerGroßteil der 3000 Mitarbeitermusste kurzarbeiten. Ausge-rechnet in dieser Zeit stand dieVerlängerung von Kreditliniensowie deren Ausweitung an.Baumeister gelang die Quadra-tur des Kreises, er bekam dasGeld – zu kaum schlechterenKonditionen als vor der Krise.„Es kam vor allem auf den offe-nen Dialog mit den Kapitalge-bern an“, erklärt Baumeister.Alle drei Monate bekamen dieBanken, Kreditversicherer unddie die Halter stiller Anteile ak-tuelle Geschäftszahlen. Zudemergänzte Baumeister die Jahres-bilanz um eine Dreijahrespla-nung und lud die Finanzierungs-partner zu einer „Bankenrunde“ein, in der die aktuellen Entwick-

Schwäbisch Gmünd

Für Karin und Josef X. Bau-meister ist die Eröffnungdes neuen Büros amMarktplatz mehr als nur

die Verlagerung des Stammsit-zes ihres Unternehmens Bau-meister Value von Oberbayernnach Ostwürttemberg – für bei-de ist es die Rückkehr in die Hei-mat. Vor sieben Jahren habensiesich selbstständig gemacht. Seit-her hat sich die Management-Be-ratung zu einer der führendenConsultants für inhabergeführteFirmen entwickelt. Dabei setztBaumeister auf ein Know-how,das sich über die Jahre stetigweiterentwickelt hat. „Ich warselbst zehn Jahre lang Chef einesUnternehmens“, so Baumeister.

Doch der Reihe nach: Der Ma-nagementberater hatte einst beider Kreissparkasse Ostalb seineAusbildung absolviert – ehe erauf Wanderschaft ging, die ihnzunächst als Filialleiter sowieDirektor zu diversen Banken undschließlich zum AutozuliefererHirschvogel nach Denklingen inBayern führte. Dort stellte ernicht nur die Finanzierung desMittelständlers mit Krediten indreistelliger Millionenhöhe aufneue Füße – und das ungewohntselbstbewusst für ein mittelstän-disches Unternehmen.

Dabei war die Lage nach derFinanzkrise 2008 und 2009 nichtgut für Hirschvogel. Die Kund-

Für die Zukunft gerüstetUmzug Nach einer intensiven Karriere bei einem Autozulieferer haben Josef und KarinBaumeister eine Unternehmensberatung gegründet – die nun in Gmünd eröffnet hat.

Rehnenhof aufgewachsen istund ebenfalls bei der KSK Ostalbtätig war. „Wir sehen uns wederals reine Akquisiteure noch alsBerater, die Unternehmen die ei-genen Konzepte verkaufen wol-len“, betont sie. „Wir begleitenmittelständische Firmen in allenPhasen der Neuausrichtung“, er-läutert Josef Baumeister. Gleich,ob ein Unternehmen wachsenmöchte, die Nachfrage regelnmuss, sich internationalisierenwill oder eine Finanzierung an-steht: „Wir sichern unternehme-rischen Erfolg und sorgen dafür,dass die Firmen für die Welt vonmorgen bestens aufgestellt ist.“

Denn die Herausforderungenfür den Mittelstand werden nichtkleiner. Die Märkte, in denen sichkleine und mittlere Unternehmenbewegen, werden angesichts vonMegatrends wie Digitalisierung,Globalisierung oder künstlicherIntelligenz komplexer. „Ein mit-telständischer Betrieb muss Geldverdienen. Wer ein Familienun-ternehmen bleiben will, mussRentabilität und Professionalitätsicherstellen.“ Deshalb entwi-ckelt Baumeister mit den Firmeneine neue Strategie, Struktur undKonzept. Er berät vor allem Fir-men mit einem Jahresumsatz von20 bis 300 Millionen Euro.Schwerpunkte bilden der Auto-mobilsektor, die Elektro- sowieKunststoffindustrie oder der Bau-stofffachhandel.

Zu der nachhaltigen Ausrich-tung passt , dass sich BaumeisterValue seit Jahren gesellschaft-lich engagiert. So ist man Partnerdes Parktheaters in Augsburg-Göggingen. Zudem spendet dieFirma alljährlich ein Prozent desUmsatzes an kulturelle und so-ziale Zwecke. Robert Schwarz

„Es kommt aufden offenen

Dialog an.“Josef Baumeister

Karin und Josef X. Baumeister bei der Eröffnung ihres Büros amGmünder Marktplatz. Foto: hag