Dr. Mag. Hans Kirschner0664 / 28 25 117email: [email protected]
Was ist Notfallpsychologie?
Die Notfallpsychologie umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die den Betroffenen und den Helfern bei Unfällen, Katastrophen, Gewalterfahrungen - also nach belastenden Ereignissen die Verarbeitung des Erlebten erleichtern und nachhaltige und langfristige
Beeinträchtigungen verhindern.
Unsicherheiten
• Vielen Einsatzkräften fehlt die Erfahrung im Umgang mit Kindern in solchen Situationen
• Kindliche Reaktionen unterscheiden sich von denen der Erwachsenen
• Weinende oder schreiende Kinder können selbst Profis sehr schnell überfordern bzw. ein Gefühl von Hilflosigkeit erzeugen
Ablauf der Posttraumatischen Stressreaktion
Akute Stress-Reaktion bis 72 Std.
Akute Belastungsstörung 3 Tage - 4 Wochen n. dem Ereignis
Chronische Belastungsstörung > 4 Wochen
Posttraumat. Belastungsstörung > 4 Monate
Traumatisierende Ereignisse
Symptome
• Kopfschmerzen• Schlafstörungen, Alpträume und
Flashbacks• Müdigkeit • Reizbarkeit / Wutausbrüche• Erhöhter Puls und Blutdruck• Übelkeit und Erbrechen• Muskel-/Nervenzucken
Traumatisierende Ereignisse
• Verwirrung / Konfusion• Schwierigkeiten b.
Entscheidungsfindung• Gedächtnis- und Erinnerungslücken• Zurückgezogenheit• unsoziale Handlungen• Hunger oder Appetitlosigkeit• Veränderungen im Sprachbild / -muster
Ablauf der Posttraumatischen Stressreaktion
Akute Stress-Reaktion bis 72 Std.
Akute Belastungsstörung 3 Tage - 4 Wochen n. dem Ereignis
Chronische Belastungsstörung > 4 Wochen
Posttraumat. Belastungsstörung > 4 Monate
Stress Management nach belastenden Ereignissen
Fehleinschätzungen
• Kinder sollen die Umstände eines Todesfalles nicht mitbekommen
• Kinder sollen ausgeschlossen werden, denn sie verstehen nicht, was passiert ist
• Abschiednahme – nicht mit Kindern
• Kinder verkraften Verluste sehr schnell
• Kinder trauern nicht richtig
Phasen der psych. Verarbeitung
• Phasen
Schock und Betäubung Wochen bis Monate
Suchen und Sich-sehnen 4-6 Monate
Desorientierung ½ Jahr bis 1. Todestag
Erneuerung und Neuorientierung 2. Jahr
Was Kinder brauchen
• Beruhigung
• Sicherheit
• Kontrollierbarkeit
• Distanzierung (Rückkehr zur “Normalität”)
Verhalten gegenüber Kindern
• Kommunikation und Information
• BlickkontaktNasenwurzel
• KörperhaltungAugenhöhe, nie 180° gegenübersitzen
• SpiegeltechnikBewegungen, Worte des Betroffenen ver-wenden gibt Sicherheit
Akutbetreuung
• Kontakt herstellen
• Informationen geben
• Emotionen abfragen
• Dort betreuen, wo sich das Kind sicher fühlt
• Ermöglichen von Aktivität
• Rückhalt geben, Strukturen schaffen
„Todsünden“ im Umgang mit verletzten Kindern
• Vorwürfe• Furchterregende Diagnosen• Hektik• Abgestumpftheit
Abschiednahme
• Abschiednahme vor Ort ist für die meisten Kinder sehr wichtig
• Eltern oder Bezugspersonen wollen es verhindern
• Kinder in Ruhe und ausführlich vorbereiten• Kinder sollen etwas tun (z.B. Kerze aufstellen,
Gegenstand hinterlegen)• Kinder müssen den Abschiedsort jederzeit
verlassen können - Begleitperson
Abschiednahme
• Jüngere Kinder – Vorstellung des Aufwachens und niemand kann den Sargdeckel öffnen
• Kinder auf heftige Trauerreaktionen der Erwachsenen vorbereiten
• Bestätigung, dass man auch traurig sein kann, ohne zu weinen
Vermeiden von Phrasen wie ...• „Das verstehst du nicht“ • „ Dafür bist du zu klein“• „Oma ist friedlich entschlafen...“• „Gott hat Opa so lieb gehabt, dass er ihn zu sich
geholt hat“
• Kinder auf Begräbnis vorbereiten• Auf Fragen vorbereitet sein: „Was ist, wenn Oma wieder
aufwacht“ „Friert denn Opa nicht im kalten Sarg“ „Warum werfen die Leute Erde auf den Sarg“ „Wieso ist Opa gestorben“ „Kann ich auch sterben“
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