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Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management e.V.

JAHRESBERICHT

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INHALT

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BER ICHT DES VORSTANDS 2012SCHWER PUNK T THEMEN

F IN ANZ AK ADEMIEEF FAS

E VEN TS UND AK T IV I TÄTENBER ICHT ÜBER D IE GREM IEN

MITGL IEDER UND B I L ANZ

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» W I R W O L L E N N E B E N U N S E R E M Z W E I F E L L O S I N H A LT L I C H B R E I T A U F G E S T E L LT E N F Ä C H E R I N Z U K U N F T G E Z I E LT T H E M E N S C H W E R P U N K T E S E T Z E N U N D V E R F O L G E N . «

S T E F A N B I E L M E I E R

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SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, LIEBE MITGLIEDER, mit diesem Geschäftsbericht haben wir uns inhaltlich und konzep-tionell erneuert. Wir sind auf einen modernen Magazinstil umgestie- gen und möchten Sie mit einem echten Mehrwert überzeugen, der Sie dazu anregt, unseren Jahresbericht interessiert zu lesen. Diese Veränderungen sind gleichzeitig der Spiegel einer Neuausrichtung innerhalb der DVFA, die sich an verschiedenen Pfeilern festmacht. Im Mai hat nicht nur ein Wechsel an der Spitze der DVFA stattge-funden. Ich habe mit Freude die umfangreiche und anspruchsvolle Führungsaufgabe, die Fritz Rau seit 1998 mit Umsicht, Geschick und Lebenserfahrung auszufüllen wusste, übernommen. Fritz Rau wurde für sein Wirken mit der Ehrenmedaille der DVFA ausgezeichnet und ist fortan Ehrenvorsitzender unseres Vorstandsgremiums. Mit Dr. Ulrich Neugebauer, Deka Investment GmbH, haben wir eine neue Stimme für das Ressort Asset Management hinzugewonnen. Wir wollen neben unserem zweifellos inhaltlich breit aufgestell- ten Fächer in Zukunft gezielt Themenschwerpunkte setzen und ver- folgen. Dazu zählen »Ethik und Finanzwirtschaft«, »Konzerne und Pensionslasten«, »Non-GAAP-Earnings« und »Mittelständische An- leihen«. Zum Ethikkomplex hat sich ein Arbeitskreis gegründet, den Kulturstaatsminister a.D. Prof. Dr.Julian Nida-Rümelin leitet. Diese Aktivitäten stehen im Zeichen des neu gegründeten Gemeinnützigen DVFA Instituts für Finanzstudien GmbH. Unsere Arbeitsschwerpunkte fanden 2012 auch Ausdruck im 2. DVFA-Symposium Corporate Bond Forum, bei dem Anleihen als Instrument der Unternehmensfinanzierung im Fokus standen. Wir haben mit der EFFAS-EBC Konferenz unseren Horizont auch interna- tional aufgespannt und über die Zukunft der Eurobonds diskutiert. Und dies sind nur zwei Beispiele aus dem vielfältigen Veranstaltungs- fächer der DVFA. Die Gremien der DVFA sind federführend in der Herausbildung von Standards. So formulierte die DVFA eine Richtlinie Non-GAAP- Earnings-Adjustments, in Zusammenarbeit mit Pricewaterhouse-Coopers AG (PwC) Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, und der Univer- sität Hamburg. Die Standards für Bondkommunikation unter dem

Schuldverschreibungsgesetz in Zusammenarbeit mit dem BVI, Bun- desverband Investment- und Asset Management e.V., haben in der Öffentlichkeit ebenfalls eine große Resonanz gefunden. Im Bereich der Kapitalmarktkonferenzen stand und steht der Fokus auf dem Small- und Midcap-Sektor. Die traditionelle Small Cap Conference SCC_ feierte ihr 10-jähriges Jubiläum – die Konfer- enz ist am Kapitalmarkt zweifellos fest etabliert. Das Konferenz-team der DVFA leistet im Bereich »One-on-One-Management« seit Jahren solides Prozessmanagement – zuletzt beim Eigenkapitalfor- um der Deutschen Börse AG. Ein sehr bedeutender Ankerpunkt 2012 war die Würdigung des 25-jährigen Bestehens der DVFA-Finanzakademie, das im Oktober im Frankfurter Westhafenpier in schönem Rahmen gefeiert wurde. Mit dem CRERM, Certified Real Estate Risk Manager, wurde ein neues Immobilien-Programm aufgelegt. Die Finanzakademie begegnet damit innovativ den Herausforder- ungen des Ausbildungsmarktes. Weiter ist das britische Chartered Institute for Securities & Investment (CISI) mit über 40.000 Mitglie- dern dem internationalen Verband der Investment Professionals ACIIA beigetreten. Wir gedenken in Ehren Prof. Dr. Norbert Walter, Ehrenmitglied der DVFA, der im Herbst letzten Jahres verstorben ist. Die DVFA hat jetzt 1391 persönliche Mitglieder. Ich danke ganz herzlich allen, die sich im Team für Ziele und Wahrnehmung der DVFA engagiert haben – im Vorstand, in Kommissionen, Arbeits- kreisen und in der DVFA-Geschäftsstelle.

Frankfurt, im März 2013 Stefan Bielmeier im Namen des Vorstands DVFA e.V.

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SCHWERPUNK T THEMEN

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VON MARTIN HOCK

Der Berichtssaison zittern immer viele Menschen entgegen, Anle-ger wie Finanzvorstände. Dabei hoffen beide dasselbe: dass die Zahlen ein gutes Bild abgeben. Unterschiede gibt es im Verhältnis zur Wahrheit: Während erstere hoffen, dass die Zahlen der Wahr-heit entsprechen, auch wenn diese schmerzlich ist, sind letztere eher darauf bedacht, die Wahrheit so darzustellen, dass sie ein gutes Bild abgibt. Das Mittel der Wahl ist die Bereinigung von Ergebniss- en: Restrukturierungskoten raus, Wechselkursbelastungen raus, Einmalbelastungen jedweder Couleur raus – Gewinn vor Kosten nennen das Spötter bisweilen.

REINIGUNGSMILCH FÜR ERGEBNISRECHNUNGENErheblich ernsthafter ist da die Kritik, die jetzt laut einer Umfrage der Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse (DVFA) und der Unter-nehmensberatung PwC von Finanzanalysten und Fondsmanager laut wird. Dabei geht es vor allem über den Ausweis und die Bericht- erstattung hinsichtlich zweier beliebter Gewinngrößen, die nicht über Rechnungslegungsstandards (GAAP) geregelt werden: das Ebit und das Ebitda. Ersteres wird auch als Betriebsergebnis bezeichnet und beziff-ert den Gewinn vor Zinsen und Steuern, letzteres den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Ab- und Zuschreibungen und wird auch als operati- ver Gewinn bezeichnet. Indes ist schon diese Unterscheidung wenig trennscharf, denn oft genug wird auch das Ebit als operativer Ge-winn bezeichnet. Für diese Größen fehlen verbindliche Rechnungslegungsstand- ards und so bemängeln die befragten Experten, dass Unternehmen die Bereinigung von Ergebnisgrößen taktisch für »bilanzkosmetische Zwecke« einsetzen. Das mache die Praxis der Ergebnisbereinigung weitgehend beliebig gestaltbar.

KREATIV GESTALTETE GEWINNE»Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich, wie wichtig es für In- vestoren ist, dass die Praxis im Umgang mit nicht wiederkehrenden und nicht-betrieblichen Unternehmensergebnissen im Interesse von Transparenz und Glaubwürdigkeit geregelt werden muss. Wir benötigen hier klare Standards«, sagt DVFA Vorstandsvorsitzender Stefan Bielmeier. Überwältigende Einigkeit herrschte bei den Befragten, dass die Unternehmen Einmaleffekte grundsätzlich ausweisen und eine de- taillierte, übersichtliche und transparente Überleitungsrechnung vor-legen sollten. Das scheint nicht immer der Fall zu sein, lautet die Kritik doch dass die Gewinnausweise auf keinen Fall einer »kreati-ven Gestaltung« unterliegen sollten.

HAUSPUTZ BEI KOSTEN, SCHLAMPEREI BEIM ERLÖSAber damit nicht genug. Gefordert werden auch öffentliche, konzern- interne Richtlinien, wie einmalige Effekte behandelt werden. Beson-dere Aufmerksamkeit gilt den Restrukturierungs-Aufwendungen, die möglichst granular und detailliert dargestellt werden sollten.

Kritik gibt es auch auf der Ertragsseite. Denn offenbar waren viele Unternehmen rasch dabei, einmalige Aufwendungen zu bereinigen, aber erheblich zurückhaltender, wenn es um einmalige Erträge ging. Doch neben Schelte und zwölf Empfehlungen für die Berichterstatt- ung gibt es auch Lob für manches heute berichtende Unternehmen. Unter anderem wird die Überleitungsrechnung der Deutschen Post, die Zuordnung der Restrukturierungsaufwendungen bei Continental oder die Darlegung der internen Verwendung der Kenngrößen bei Demag Cranes positiv erwähnt.

WIE HÄLTST DU'S MIT DER WAHRHEIT?Allein aber die Postulierung einer Richtline zeigt deutlich das Prob-lem der Berichterstattung, das man bisweilen auch mit der philo- sophischen Frage »Was ist Wahrheit?« umschreiben könnte. Aller- dings ist dies nur ein Teil des Problems. Denn dazu gehört auch der Umgang mit der Wahrheit. Wenn etwa der mittlerweile insolvente Handelskonzern Arcandor in seinen letzten Jahren von Quartal zu Quartal den Ausweis von Kenngrößen und Unternehmensteilen so handhabte, dass die Berichte kaum noch vergleichbar waren, mögen diese trotzdem wahrheitsgemäß gewesen sein – das Bild verschlei- erten sie trotzdem. Die Forderung nach Standards und Richtlinien ist also durchaus sinnvoll. Indes beginnt dann das Problem von neuem, dass allgemeingültige Standards nie allen Unternehmen gerecht werden. Insofern ist die Forderung nach einer Offenlegung von Überleitungen und der Behandlung von Einflussgrößen zentral – und dagegen spricht eigentlich nichts. Wer Kenngrößen sinnvoll ableitet und nicht willkürlich kreiert, kann auch sagen, wie er dazu gekommen ist.

N ON - G A A P - E A RN IN GSW IDER K RE AT I V E G E W IN NE

Der Artikel erschien in der © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main © GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH Alle Rechte vorbehalten.

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Der Artikel erschien in der Börsen-Zeitung, Zeitung für die Finanzmärkte, Ausgabe 213, 03.11.2012

SCHWERPUNKTTHEMEN

E TH IK IN DER F IN A N Z W IRTSCHA F T– G EHT DAS?

VON CLAUS DÖRING

Tiefe Verunsicherung oder gar schlechtes Gewissen? Vermutlich beides, wenn nun auch noch der Berufsverband der Finanzana-lysten und Asset Manager in Gestalt der DVFA sich mit der Frage der Ethik in der Finanzwirtschaft auseinandersetzt und dafür eine Arbeitsgruppe mit renommierten Persönlichkeiten aus Wissen-schaft, Gesellschaft und finanzwirtschaftlicher Praxis ins Leben ruft. Es ist ja nicht so, dass dieses Thema seit Ausbruch der Finanz- krise vor fünf Jahren nicht in unzähligen Sonntagsreden von Ver-bandsvertretern, in Vorlesungsreihen an den Hochschulen und in Mea-culpa-Interviews diverser Banker adressiert worden wäre.

HOMO OECONOMICUS AM ENDEDie Finanzkrise hat dafür gesorgt, dass der Homo oeconomicus, diese nützliche Chimäre der Wirtschaftswissenschaften, in einem Maße entzaubert wurde, wie es zuvor keine Denkschule oder Ideo- logie vermochte. Insofern ist auch die These des Leiters des DVFA- Projektes »Ethik und Finanzwirtschaft«, Julian Nida-Rümelin, nicht gerade bahnbrechend, wonach eine ökonomische Praxis ohne Moral nicht funktionieren könne. Die Frage allerdings, warum wirt-schaftlicher Erfolg auf Dauer nicht ohne »Tugenden« möglich ist, auf welche Tugenden es dabei ankommt und wie man diesen Tugen- den im Banker- und Unternehmeralltag zum Durchbruch verhelfen könnte, ist nicht nur eine Arbeitsgruppe wert, sondern wäre vor allem auch ein größeres Engagement der nachweislich Untugendhaften wert. Doch aus den Reihen der Investmentbanker oder der zu ihrer Zähmung berufenen Vorstände, Aufsichtsräte oder Finanzaufseher verirrte sich kaum einer in die Auftaktveranstaltung der Ethik-Arbeits- gruppe mit dem Philosophieprofessor. Und selbst Nida-Rümelins elf- köpfigem Arbeitskreis gehört gerade mal ein einziger Banker an, des- sen Kapitalmarkterfahrung zudem aus den neunziger Jahren datiert.

WO DER MARKT VERSAGTDabei geht es in der neuen Initiative der DVFA nicht um eine ge-mäßigtere Spielart des BankerBashings, sondern um Grundsätz-liches: Wo liegen die Grenzen des Marktes, in welchen Bereichen kommt es zu systemischem Marktversagen? Laut Nida-Rümelin versagt der Markt unter anderem im Bereich der kollektiven Güter, zu denen beispielsweise Infrastruktur oder öffentliche Sicherheit zählen. Nicht lösen kann der »ideale« Markt auch die Fragen von Gerechtigkeit und Fairness, und schlichtweg überfordert ist der Markt beim Kriterium der Nachhaltigkeit, weil die künftig Betroffe-nen aktuell ja noch gar nicht am Markt als Nachfrager in Erschei- nung treten (können) und insofern keine Berücksichtigung finden. Doch was soll an die Stelle von Utilitarismus, Marktradikalis-mus und Profitmaximierung treten? Wohl weder gesellschaftliche Regulierung noch individuelles Gutmenschentum, auch wenn ge-genwärtig mitunter dieser Eindruck entstehen könnte beim Blick auf die Regulierungswut mancher europäischer Institution und auf die Aktionen von Blockupy & Co. Man darf nicht vergessen, dass der Wohlstand, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts nach und nach immer mehr Länder dieser Welt erreicht hat, getrieben wurde vom

Prinzip der ökonomischen Rationalität und der Öffnung der Gren-zen für den Warenaustausch, heute Globalisierung genannt Wer die erfolgreichen und die weniger erfolgreichen Länder und Unter- nehmen analysiert und vergleicht, wird Erfolgsfaktoren entdecken, die nicht in den Marktmodellen der Ökonomen vorkommen. Im Volks- mund sind sie als die Tugenden des »ehrbaren Kaufmanns« bekannt, der Philosoph Nida-Rümelin spricht von Vertrauenskultur, von lang- fristig orientierter Entscheidungsstärke und von Besonnenheit im Sinne von Kooperationsfähigkeit.

VON DER TUGENDDas Vertrauen in die Verlässlichkeit von Aussagen – dass beispiels- weise das Wort eines Kaufmanns gilt, dass die Handzeichen des Börsenhändlers auf dem Parkett zählen –, dieses Vertrauen hat zusammen mit einer staatlichen Rechtsordnung einst gewaltige Effizienzgewinne ermöglicht und die wirtschaftliche Entwicklung vorangetrieben. Doch Begriffe wie Tugend oder Anstand scheinen auch heute noch manche Manager aus ihrem Vokabular gestrichen zu haben, sofern sie sie jemals kannten. Welches Menschenbild spricht beispielsweise aus dem Verhalten der UBS-Verantwort- lichen in London vor wenigen Tagen, als am Tag des angekündigten Stellenabbaus der Schweizer Großbank im Investment Banking Hunderten Mitarbeitern in der Londoner City Knall auf Fall der Zu- gang zu ihrem Arbeitsplatz verwehrt wurde? Unternehmen, in den- en solche »Kulturen« gepflegt werden, müssen nach den Gründen ihres offensichtlichen Misserfolgs nicht lange suchen und sich über Adoboli-Ereignisse nicht wundern. Der Missbrauch von Vertrauen vor und in der Finanzkrise, zum Beispiel durch Verkauf »toxischer« Anlageprodukte an ahnungs- und arglose Kunden, hat die Finanzkrise zur Vertrauenskrise eska- lieren lassen. Die richtigen Konsequenzen wie Besinnung auf die Tugenden bzw. ethische Grundsätze sind bis heute nicht gezogen worden. Die intrinsische Motivation von Menschen ist im Modell des Homo oeconomicus ebenso wenig vorgesehen wie bei den Ver- haltens- und Bonus-Regeln der Banker. KAROTTE VOR DER NASEImmer noch glauben beispielsweise viele Verantwortliche in Auf-sichtsräten und Vorständen, dass nur die Karotte vor der Nase den Esel antreibt, und messen der erfolgsabhängigen Vergütung ei-nen viel zu großen und damit gefährlichen Stellenwert bei – auch deshalb, weil sie oft selbst Teil dieser Selbstbedienungswirtschaft sind. Der Spruch »Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral« möge in Bertolt Brechts Dreigroschenoper fortleben und die Arro-ganz der gut situierten Bourgeoisie geißeln, als Leitmotiv in der Finanzindustrie muss er ausgedient haben.

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» D A S M A R K T P R I N Z I P A L L E I N S I C H E R T N I C H T D E N

W I R T S C H A F T L I C H E N E R F O L G . E S B R A U C H T E I N

M I N D E S T M A S S A N T U G E N D . «

C L A U S D Ö R I N G

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Unternehmen stecken viel Energie in die Erstellung integrierter Finanz- und Nachhaltigkeitsberichte. Wie Experimente der DVFA zeigen, honorieren Investoren gute ESG-Arbeit von Unternehmen, wenn diese integriert im Finanzbericht reportet wird. Integrated Reportings sollten jedoch nicht nur für Aktien, sondern auch andere Anlageklassen erfolgen. Es gibt kaum ein Thema, das das Spielfeld der Unternehmens- berichterstattung derzeit so bewegt wie Integrated Reporting. Seit etlichen Jahren stellen sich Investoren und zunehmend auch Unternehmen die Frage, wie sich die noch weitgehend getrennten Berichtsregime Finanzberichterstattung und Nachhaltigkeitsbe- richterstattung sinnvoll miteinander verbinden lassen. Für Inves-toren wurde in den vergangenen Jahren die Einbeziehung von ESG-Aspekten (Environmental, Social und Governance) in Anlage-entscheidungen zunehmend wichtiger. Zwar fehlen vielfach bei In-vestoren noch Wissen und Erfahrung, wie sich Nachhaltigkeit auf Investments oder Underlyings auswirken kann. Auch ist die Ab-lehnung von ESG durch Investoren häufig eine Reaktion darauf, dass eine Vielzahl von Initiativen und Organisationen Investment Professionals mit ihren normativen Vorstellungen darüber, wel-ches die gesellschaftliche Aufgabe von Investoren ist, konfron-tiert statt zu überzeugen versucht. Dabei ist den meisten Investo-ren jedoch ein intuitives und solides Verständnis von guter Corpo-rate Governance – dem Einfallstor für ESG – zu eigen. Die derzeitige Berichtspraxis von Unternehmen steht zumeist einer effektiven ESG-Nutzung durch Investoren im Wege. Zwar stellt die Anforderung, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen, Unternehmen vor einen nicht unwesentlichen Aufwand, da Daten- sammlung und -messung zunächst Investitionen in Ressourcen, Systeme und Abläufe erfordern. Wenn sich nicht erschließt, ob sich für Nachhaltigkeitsberichte, abgesehen von Nicht-Regierungsorga- nisationen (NGOs), überhaupt Abnehmer identifizieren lassen, liegt es nahe, den Aufwand von Unternehmensseite grundsätz-lich auf den Prüfstand zu stellen. Intuitiv scheint die Integration von Finanz- mit Nachhaltigkeitsberichten sinnvoll. Allerdings ist damit noch lange nicht geklärt, wie die verschiedenen Datenbe-stände unter Aspekten der Materialität und Relevanz integriert werden können. Eine naive Forderung könnte zum Beispiel sein, Finanz- und Nachhaltigkeitsberichte schlichtweg in einem Bericht zu veröffentlichen. Dagegen spricht, dass heute bereits Geschäfts- berichte viel zu umfangreich sind und sich wenig an Investoren-bedürfnissen orientieren und deshalb einer gründlichen Lektüre entziehen. Finanz- und Nachhaltigkeitsberichte »zusammen zuhef- ten«, verbietet sich von allein. Damit stellt sich die Frage, in welchen Formaten und Darstellungsformen integrierte Berichte überhaupt vorstellbar sind, um der bereits heute vielfach bemängelten Infor- mationsflut in Unternehmensberichten Herr zu werden? Integrierte Berichte sollten grundsätzlich weniger, dafür aber relevante Infor- mationen enthalten, in der für Investitionsentscheidungen not-wendigen Kürze, Knappheit, Granularität und Zugänglichkeit.

Mithin: Kann ein integrierter Bericht überhaupt noch in Papierform vor- gestellt werden, oder ist es nicht an der Zeit, ein intelligentes Zusam- menspiel von Papierformaten und digitalen Medien zu konzipieren? Im Kern treten bei der Auseinandersetzung mit dem Integrated Reporting noch ganz andere essenzielle Aspekte zutage: Welchen Aufschluss geben unter »Nachhaltigkeit« subsumierte und berich-tete Aspekte für ein Verständnis des Risiko-Chancen-Profils eines Investments? Vielen Themen, die heute von Unternehmen in CSR- oder Nachhaltigkeitsberichten Erwähnung finden, fehlt es an Rele- vanz für Investoren. Aber selbst wenn Themen wie Umweltmanage- ment, Umgang mit Menschenrechten, Risiken der Lieferkette oder die Prävention von Korruption oder Bestechung für Investment Professionals wichtig sind, erschließen sich direkte Zusammen-hänge häufig nicht aus den veröffentlichten Daten. Ein Beispiel mag das illustrieren: Wenn ein Maschinenbauunternehmen sich dem Ziel der Steigerung von Energieeffizienz widmet und darüber hinaus den Rohstoffverbrauch reduzieren will, werden Investoren erwarten, dass sich dies an a) konkreten Zielen festmachen lässt, die b) entsprechend quantifiziert sind, und c) finanziell bemerkbar macht. Findet sich aber in den Sachinvestitionen (CapEx) keinerlei Hinweis auf Investionen, die dem Ziel der Energie- und Rohstoff- effizienz dienen, dann hinterlässt dies beim Investor eine kognitive Dissonanz. Ziele und Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele schei- nen nicht zueinander zu passen. Seit 2010 arbeitet das International Integrated Reporting Committee (IIRC) an einem Rahmenwerk für integrierte Unterneh-mensberichte. Als gemeinnützige Organisation mit Sitz in London wird das IIRC praktisch von allen wichtigen Stakeholder-Gruppen der Unternehmensberichterstattung getragen. Die Liste der Unter- zeichner und Unterstützer liest sich wie das Who is who des Corpo-rate Reportings: Neben den großen Accounting-Standardsettern IASB, FASB, IFAC und FEE sind Investorenverbände, wie ICGN, UNPRI oder EFFAS, vertreten sowie globale Konzerne. Im September veröffentlichte das IIRC ein erstes Diskussionspapier und begann innerhalb eines Pilotprojektes, Unternehmen bei der Arbeit an integrierten Berichten zu unterstützen. Seit März existiert dazu ein Investorennetzwerk, das die Anforderungen von Kapitalmarktteil- nehmern gegenüber dem Integrated Reporting definieren wird.

ExPERIMENTE ZU ESG UND INTEGRIERTEM REPORTING Bereits im vergangenen Jahr hat die DVFA damit begonnen, verhal- tensökononomische Experimente zu ESG und integrierter Bericht-erstattung durchzuführen. Motivation der Experimente war eine zunehmende Skepsis gegenüber der häufig aus dem Kreise von NGOs und internationalen Initiativen verlautenten Theorie, dass mehr Druck ausgeübt werden müsse, damit Fondsmanager und Finanzanalysten ESG-Aspekte in ihre Bewertungen oder Anlage-entscheidungen einbeziehen. Insbesondere sind in den vergan-genen Jahren mehr und mehr Stimmen laut geworden, die eine gesetzlich verordnete ESG-Einbeziehung fordern. Dies erschien

VON RALF FRANK UND FRANK KLEIN

I N TEG R ATED REP ORT IN G – WÄCHST NUN ENDL ICH ZUSA MMEN, WAS ZUSA MMEN G EHÖRT?

10 SCHWERPUNKTTHEMEN

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der DVFA nicht schlüssig, da bislang noch nicht ausreichend un-tersucht wurde, unter welchen Umständen Investoren ESG-Daten überhaupt nutzen können. Anders als bei klassischen Erhebungsverfahren, wie zum Bei-spiel Umfragen, hat die DVFA Teilnehmer aus dem Umfeld konven-tioneller Investments (Mainstream-Investoren) dazu eingeladen, sich an einem Experiment zu beteiligen. In diesem ging es darum, ein Unternehmen auf Basis von Finanz- und Nachhaltigkeitsberich-ten zu bewerten. Dazu wurden zwei verschiedene Fälle konstruiert; zum einen ein Unternehmen mit guter finanzieller, aber schlechter ESG-Performance, zum anderen ein Unternehmen mit schlechter finanziellen, aber guter ESG-Performance. Die Teilnehmer wurden in vier Gruppen aufgeteilt, von denen je zwei sich mit den »guten« und je zwei sich mit dem »schlechten« Testcase beschäftigten. Zusätzlich wurde je einer dieser beiden Gruppen Finanz- und Nach-haltigkeitsberichte separat zur Verfügung gestellt, der anderen Gruppe integriert, das heißt in einem Zug. Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass Investoren ESG-Daten nutzen, wenn sie in einem den Finanzberichten adäquaten Format verfügbar gemacht werden. Das heißt tabellarisch, quantifiziert, monetisiert, mit Ratios verseh- en. Darüber hinaus zeigt sich, dass Investoren bei der Nutzung von integrierten Berichten, besonders dann, wenn das Unternehmen eine schlechte finanzielle Performance zeigt, zu einer anderen –besseren – Beurteilung des Unternehmens kommen als die Gruppe, die separate Berichte nutzt. Investoren honorieren also gute ESG- Arbeit, wenn sie integriert mit der Finanzberichterstattung verfüg-bar gemacht wird und sich an der Darstellung und den Präsentations- formaten von Finanzberichten orientiert. Die Befunde der DVFA-Experimente zeigen die Vorteile von Inte- grated Reporting. Allerdings müssen für eine nachhaltige Wirkung von integrierten Berichten noch zwei wesentliche Aspekte berück- sichtigt werden: Zum Ersten müssen integrierte Berichte auch in anderen Asset-Klassen greifen; zum Zweiten muss sich das Hand- werkszeug von Investoren noch weiterentwickeln. Hat sich Integ-rated Reporting bislang am Untersuchungsgegenstand Aktie orien- tiert, müssen integrierte Berichtselemente auch für andere Asset- Klassen, in denen Unternehmen Underlyings darstellen, verfügbar sein, zum Beispiel für Unternehmensanleihen, aber auch passive Investments. Im deutschen Kapitalmarkt sind nur circa 750 Unter- nehmen börsennotiert, von denen je nach Marktlage circa 450 bis 500 bei einer Marktkapitalisierung von 100 Millionen Euro oder weniger rangieren. Das spiegelt sich in der vergleichsweise gerin-gen Aktienquote institutioneller Portfeuilles. Um in Deutschland Visibilität bei institutionellen Anlegern zu erzielen, muss sich die IIRC zunehmend Bondemittenten zuwenden. Dass dies ein lang-fristiges und zähes Unterfangen ist, zeigen die Bemühungen der DVFA, Bondemittenten Mindeststandards für die Bondkommunika- tion »anzuerziehen«. Darüber hinaus setzt Integrated Reporting In- vestoren unter Zugzwang, sich kritisch mit Bewertungsmodellen auseinanderzusetzen. Es stellt sich die Frage, ob der »Werkzeug-

koffer« der Investmentanalyse (DCF, WACC, EVA) überhaupt dazu ge- eignet ist, die teilweise hoch komplexen ESG-Aspekte adäquat abzubilden. Forschungsarbeiten der vergangenen Jahre zeigen ein- drücklich, dass ESG-Aspekte häufig nur sehr geringe Auswirkungen in klassischen Bewertungsmodellen zeigen. Dies wird von ESG-Skeptikern gern als Beweis dafür gesehen, dass ESG-Aspekte in aller Regel kaum relevant für die Unternehmensbewertung sind Eine reflektierte Haltung kennt aber schon in der konventionellen Investmentanalyse die Grenzen des Bewertungsinstrumentariums – Stichwort Parametrisierung – und wird zugestehen, dass die Kom- plexität von ESG zwangsläufig dazu führen wird, dass sich Bewer-tungsmodelle verändern müssen. Im Prinzip erfordert Integrated Reporting, dass bei Investoren »Integrated Analysis« Einzug hält. Es ist wünschenswert, dass die Investmentbranche hier möglichst schnell tätig wird, da Unterneh-men bereits heute viel Energie in Integrated Reporting stecken und sich abzeichnet, dass binnen der kommenden Jahre erste »echte« integrierte Berichte verfügbar sein werden.

Der Artikel erschien in der Portfolio Instituionell, 4/2012, S.12 ff. Ralf Frank ist Geschäftsführer der DVFA – Deutsche Vereinigung für Finanz- analyse und Asset Management. Frank Klein ist Managing Director bei DB Advisors in Frankfurt und im Vorstand der DVFA.Mehr unter www.theiirc.org

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Das Finanzjahr 2012 war geprägt durch Herausforderungen im Management von Pensionsvermögen. Neben der Diskussion um Investitionen in die Peripherie, Diversifikation aus dem Euro und der anhaltenden Erosion der Portfoliorenditen, führte die Volati- lität der IAS19 Diskontrate zu einer deutlichen Reduktion des Aus- finanzierungsgrades der IFRS-bilanzierenden Unternehmen. Durch den endgültigen Wegfall des Korridor-Accountings in 2013 schlägt sich diese zusätzliche Volatilität nun sofort im Eigenkapital nieder. Pensionsrisiken werden für IFRS-bilanzierende Unternehmen aber auch Investoren immer transparenter. Haben sich in der Ver-gangenheit insbesondere eigenkapitalstarke Unternehmen gegen eine explizite Berücksichtigung der Pensionsverbindlichkeiten im Gesamtrisikomanagement ausgesprochen, so hat der Wegfall von glättenden Bilanzierungsvorschriften (Änderung des IAS19 – Employee Benefits zum 1. Januar 2013) zu einem Umdenken geführt. Nicht nur die erhöhte Volatilität der fremdkapitalabhängigen Unterneh- menskennzahlen, sondern auch das wachsende Interesse von Investoren an mangelnder Ausfinanzierung und erhöhter Volatilität der Pensionsrückstellungen hat Risiken aus Leistungszusagen an Mitarbeiter wieder in den Fokus gerückt. Investoren sehen mit Sorge potentielle Nachschussverpflichtungen, die das operative Ergebnis und somit den Ertrag ihres Investments belasten. In den vergangen Jahren war allerdings nur die nicht ausreichen- de Gegenfinanzierung von Pensionszusagen Anlass kritischer Nach- fragen von Analysten. Spätestens seit 2012 hängt zusätzlich das Damoklesschwert einer völlig erratisch springenden IAS19-Diskont-rate über den Finanzvorständen der europäischen Unternehmen. IAS19-DISKONTRATE ALS »NEUER« RISIKOFAKTORDie IAS19-Diskontrate wird im Rahmen der Berechnung der Rück-stellungshöhe von Leistungszusagen zur Abzinsung der zukünftigen Rentenzahlungen verwendet. Der langfristige Charakter von Pensi- onszusagen führt zu einer enormen Abhängigkeit der Rückstellung von signifikanten Änderungen im Abzinsungsfaktor. Der Bilanzier- ungsstandard schreibt vor, dass der Abzinsungsfaktor der Rendite hochwertiger Unternehmensanleihen entsprechen soll, ohne dass »hochwertig« näher spezifiziert wird. Seit mehr als 20 Jahren hat sich allerdings die Interpretation eines Bonitätsratings von zwei-fach A oder höher als »best practice« etabliert. Seit dieser Zeit hat sich auf dem Markt der Unternehmensanleihen eine deutliche Ver-schiebung des Durchschnittsratings von AA auf A eingestellt. Das Ergebnis ist eine schleichende Aushöhlung des zweifach A-gerate- ten Universums der Unternehmensanleihen. Die Folge sind enorme Konzentrationsrisiken. Anfang 2012 weisen im Segment der Lauf- zeiten größer 10 Jahre Emittenten Indexgewichte von bis zu 30% (Rabobank) auf. Herabstufungen der Bonität einzelner Emittenten führen somit zu einer erratischen Veränderung der IAS19-Diskont- rate, die eine Planbarkeit der Pensionsrückstellungen für Unter- nehmen unmöglich macht. Beispielsweise alleine der Downgrade der Electricité de France (EDF) im Januar 2012 führt zu einer 15

Basispunkte Veränderung der IAS19 Diskontrate vom Monatsultimo Januar auf den 1. Februar 2012. Einem Informationsblatt von Mercer zur Folge haben sich bedingt durch fallende Rendite und die konstruk- tionsbedingten Sprünge der IAS19 Diskontrate die Pensionsrück- stellungen der DAx30 Unternehmen um 40 Mrd. EUR erhöht. Dies entspricht einer Erhöhung um mehr als 15 Prozent in nur einem halben Jahr. Die erratischen Sprünge sind für mehr als 2/3 dieser Entwicklung verantwortlich. Es ist daher leicht verständlich, dass die Finanzvorstände diese enorme Unsicherheit in einer wichtigen Bilanzposition nicht tolerieren wollen. Aus diesem Missstand heraus entstand im Laufe des 2. Quartals 2012 eine europäische Initiative von französischen, belgischen, holländischen und deutschen Unternehmen unter der aktiven Gestal- tung von Deutsche Asset & Wealth Management, die an einer erneu- ten Stabilisierung der IAS19 Diskontrate arbeiten. Die Initiative, ein- zelne Unternehmen, nationale Standardsetter, Aktuare, Wirtschafts- prüfer und das IASB selbst haben in verschiedenen Stellungnahmen auf die Problematik hingewiesen und konstruktive Vorschläge zur Lö- sung vorgelegt. Eine erste Erörterung im IFRS Interpretation Com- mittee (IFRS IC) im November 2012 bestätigte die globale Relevanz und die Notwendigkeit einer Klarstellung, vertagte sich allerdings auf den Januar 2013, so dass es für den Jahresabschluss 2012 kei- ne Änderungen der Interpretation und somit keine ausreichende Stabilisierung der IAS19 Diskontrate geben konnte. Die Diskussion im Januar 2013 wurde sehr kontrovers, aber auch leider viel zu grundsätzlich geführt. Diskussionspunkte vom prinzi- pien basierten Ansatz auf einen eher regelbasierten überzugehen wurden genauso diskutiert wie die Berücksichtigung eines »6A-An- satzes« (Berücksichtigung von AAA, AA und A gerateten Anleihen im Diskontratenuniversum). Das IFRS IC konnte aber zu keiner be- schlussfähigen Lösung kommen und hat das Thema zur grundsätz-lichen Diskussion an das IAS Board zurückdelegiert. Das IASB wur- de gebeten, die Intention der IAS19 Diskontrate klarzustellen und insbesondere zur Berücksichtigung von Risikoprämien (z.B. Boni- tätsaufschläge) in der Festlegung Stellung zu nehmen. Eine Grund- satzdiskussion und Klarstellung ist für alle Marktteilnehmer sinnvoll, verschiebt allerdings die Möglichkeit einer kurzfristigen pragma- tischen Lösung auf die lange Bank.

GENERELLE LÖSUNGSWEGE AUS DEM DILEMMAWie kann man der Problematik aus Konstruktion der Diskontrate und dem weiter schrumpfenden Universum begegnen? Erstens ist eine stringente Ausrichtung der Kapitalanlage auf die Verbindlichkeiten – Liability Driven Investment (LDI) – eine notwen-dige Voraussetzung für das Management von Pensionsverbindlich- keiten. Sind die dominierenden Risiken (Zinsänderung, Spreadän- derung und Inflation) nicht im Rahmen einer Asset Liability Studie analysiert und auf Basis der Ergebnisse einer Strategischen Asset Allokation festgelegt, die darauf abzielt den Tracking Error zu den Verbindlichkeiten zu minimieren, kann man sich schwerlich zur Kon-

VON MARTIN THIESEN

PENS IONEN: E IN N ICHT PL A N BA RES R IS IKO?

12 SCHWERPUNKTTHEMEN

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struktion der Diskontrate Gedanken machen. Erst müssen die Haus- aufgaben gemacht sein, um in der Folge die Systematik der Diskont- ratenentwicklung zu analysieren. Die Kür ist dann die Analyse der Diskontratenmethode. Ziel ist es durch die Veränderung der Methode, Stabilität und mehr Markt- nähe zu erreichen. Die Analyse zeigt recht schnell die zentrale Be- deutung des Spreads (idiosynkratisches Risiko des Universums) bei der Festlegung der Diskontrate. Alle Hedgingmaßnahmen in der Kapitalanlage oder Schönheits- anpassungen an der Diskontratenmethode können allerdings nicht über das grundsätzliche Problem der abnehmenden Basis für die Ermittlung der Diskontrate hinwegtäuschen. Das IAS Board sollte sich generell Gedanken zur Interpretation von »high quality corporate bonds« machen. Wenn vor zwei Jahrzehn- ten hohe Qualität bei Unternehmensanleihen auf die zwei höchsten Ratingkategorien eingegrenzt wurde, müsste die Kategorisierung den Marktbedingungen (Schrumpfen des AA-Universums, höhere Vorsicht bei Ratingeinstufungen, Verlagerung des Unternehmens- anleihenmarktes hin zu BBB) angepasst werden. Wenn man »hohe Qualität« in »investierbare Qualität« übersetzen würde, könnte man die Kategorisierung in »Investment Grade« und »Non-Investment Grade« bei Investitionen in Anleihen übernehmen. Eine Berücksich- tigung von Unternehmensanleihen bis BBB würde die Basis entschei- dend verbreitern und das Universum gegen Downgrades unempfind- licher machen. Diese sinnvolle Anpassung der Interpretation des IAS19 würde nicht nur den Gleichlauf mit der Kapitalanlage verbes-sern und das Universum deutlich stabilisieren, sondern auch der Entwicklung des Kreditmarktes folgen, der sich in den letzten Jahren sukzessive in Richtung Durchschnittsrating BBB bewegt. Ein Standard, der das Prinzip der »mark-to-market«-Bewertung ver- folgt und die Diskontrate indirekt als die durchschnittliche Refinanzier- ungsrate eines Corporate Plansponsors interpretiert, kann nicht auf Dauer ignorieren, dass sich die Welt um den Standard verändert hat.

Martin Thiesen ist Global Head of Liability Driven Solutions, DB Advisors

13DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 15: DVFA Jahresbericht 2012

Emittenten sollten ein Interesse daran haben, dass möglichst viele Investoren eigene Bonitätsanalysen durchführen. Investoren, die sich mit möglichen Risiken auseinandergesetzt haben, werden bei eventuellen negativen Nachrichten seltener aus Unsicherheit zu Panikverkäufern. Eine verminderte Volatilität der Spreads und An- leihepreise erleichtert Emittenten den permanenten Zugang zum Kapitalmarkt und sichert so die Refinanzierung. Da längerfristig zu erwarten ist, dass die Finanzierung über Unternehmensanleihen relativ zu Bankkrediten an Bedeutung gewinnt, sollten sich Emitten- ten frühzeitig um eine proaktive und investorenfreundliche Bond- kommunikation bemühen. Ratingagenturen als wichtige Lieferanten von Bonitätsanalysen sind insbesondere seit Ausbruch der Finanzkrise Kritik ausgesetzt. Dabei werden die potenziell mangelnde Unabhängigkeit und Objekti- vität auf Grund der Kundenbeziehung zu den von den Ratingagen-turen bewerteten Emittenten kritisiert, aber auch tendenziell pro- zyklische und gelegentlich langsame Ratingänderungen sowie nicht völlig transparente Bewertungsmethoden, wodurch die Nachvoll-ziehbarkeit für Investoren, Analysten und Portfoliomanager er-schwert wird. Mehrere Investmentgesellschaften sind dazu übergegangen, selbst interne Bonitätsanalysen durchzuführen. Eigene Ratingpro-zesse basieren oft auf relevanten Kennzahlen, die wichtige Berei- che wie beispielsweise Ertragskraft, Stabilität der Cash Flows, Ver- schuldungsgrad, Fristigkeit der Verschuldung berücksichtigen. Vor-aussetzung für die Durchführung interner Bonitätsanalysen sind Unternehmensdaten in hoher Qualität und Aktualität. Selbster-stellte Bonitätsprognosen als Erweiterung der Bonitätsanalyse ermöglichen zudem Simulationen und Szenarioanalysen. So können Annahmen getroffen werden, wie sich z.B. eine mögliche schulden- finanzierte Akquisition auf die Bonität auswirken könnte. Auch makro- ökonomische Erwartungen sollten in Bonitätsprognosen eingear-beitet werden. Für die Beurteilung der einzelnen Anleihe ist zudem wichtig zu fragen: Ist sie strukturell nachrangig und/oder besichert? An welcher Stelle stehen andere Gläubiger in der Kapitalstruktur? Aber auch interessierten Privatkunden soll eine transparente Kommunikation dienen, sich selbstständig ein Bild über die Boni-tät des Emittenten zu erarbeiten. Es ist weder angemessen noch fair zu erwarten, dass Privatanleger Anleihen unkritisch erwerben und bis zur Endfälligkeit halten. Privatkunden sollten zudem über die Bedeutung von Gläubigerschutzklauseln informiert werden, damit diese auch vermehrt eingefordert werden können. Gläubigerschutzklauseln sind Regeln, die Vermögensschäden abmildern können, z.B. ein sog. »change of control put«. Dieser kann Folgendes bewirken: Sinkt die Bonität des Emittenten, weil ein Pri- vate Equity Investor das Unternehmen schuldenfinanziert kauft, hat der Gläubiger das Recht, die Anleihe bei 100 oder einem vorher festgelegten (niedrigeren) Spread zurückzugeben. Eine weitere Schutzklausel sind »coupon step ups«. Hier steigt der Kupon, wenn die Bonität des Emittenten sinkt. Der höhere Kupon

kann höhere Spreadforderungen des Marktes ausgleichen, so dass Kursverluste der Anleihen zumindest abgemildert werden. Insge-samt können Gläubigerschutzklauseln effektiv helfen, Volatilitäten von Risikoprämien und Anleihepreisen zu reduzieren. Ein Investor sollte im Rahmen des Neuemissionsprozesses frühzeitig danach fragen. Je mehr Investoren – Institutionelle als auch Privatanleger – nachdrücklich für Mindeststandards in der Kommunikation und für die Gewährung von Schutzklauseln aktiv eintreten, desto eher wer-den Emittenten und Syndikate auf ihre Forderungen eingehen müs- sen. Das kann das Ertrags- /Risikoprofil der Anlageklasse Unterneh- mensanleihen generell verbessern. Einige Investoren haben ihre Bonitätsanalysen um ESG-Fakto-ren erweitert, um weitere mögliche Risiken rechtzeitig zu erkennen, bevor ein Schadensereignis oder ein Reputationsverlust eintritt. Dabei steht ESG für die Bereiche Environmental, Social und Gover- nance, die jeweils wiederum mit sogenannten Key-Performance-In- dikatoren bewertet werden. Neben der Risikoreduktion sind weitere Motive für die ESG-Analyse eine verantwortungsbewusste Vermö-gensstrategie basierend auf einer ethisch, moralisch und sozial orientierte Grundeinstellung von Investoren wie Kirchen oder Stif-tungen, aber auch immer mehr Pensionsfonds und Versicherungs- unternehmen. Neben der Vermeidung von Verlustrisiken wird von en- gagierten Investoren ein positiver Einfluss auf die Entscheider der Emittenten und damit indirekt auf die Realwirtschaft angestrebt. Daraus können für den engagierten Anleger längerfristig Ertrags- und Reputationsgewinne resultieren. Die DVFA-Mindeststandards, die durch den DVFA-Kommission Bondkommunikation entwickelt wurden, fassen die spezifischen In- formationsbedürfnisse von Fixed Income Investoren zusammen und sollen Emittenten helfen, möglichst effizient die Bedürfnisse vieler Bondinvestoren zu erfüllen. Ein besonderes Augenmerk wird in den Mindeststandards auf die Verbesserung sowie Standardisierung des Emissionsprozesses gelegt, um vor der Anlageentscheidung zumindest die wichtigsten Daten, wie beispielsweise Markt und Branchenumfeld, Stabilität der Cash Flows, Eigentümerstruktur und bondspezifischer Kenn- zahlen einzubeziehen. Eine im Zuge des Neuemissionsprozesses spätestens drei Stunden vor »book closing« publizierte »Executive Summary« des Emissionsprospektes sollte maximal 4–6 Seiten umfassen und ökonomisch besonders relevante Kennzahlen und Beschreibung der Risikofaktoren enthalten. Diese Zusammenfass- ung ist für institutionelle Investoren wie auch für Privatkunden in der Entscheidungsfindung sehr hilfreich. Diese Mindeststandards sollten von allen Emittenten eingehal-ten werden. Das gilt auch für sogenannte »Mittelstandsanleihen«. Dieses relativ neue Marktsegment ist prinzpiell zu begrüßen, da einem wichtigen Segment der Volkswirtschaft mit der Unternehmens- anleihe ein effizientes Finanzierungsinstrument zur Verfügung steht. In diesem Zusammenhang muss jedoch darauf verwiesen werden, dass die Datenverfügbarkeit und Transparenz insbesondere der

VON CHRISTOPH KLEIN

E IN SORG FÄ LT IG ER UND TR A NS PA REN TER EM IS S IONS PROZES S UND E INE PROA K T I V E , PERM A NEN TE BONDKOMMUN IK AT ION H I L F T IN V ESTOREN N ACHHA LT IG

14 SCHWERPUNKTTHEMEN

Page 16: DVFA Jahresbericht 2012

Beschreibung der Risikofaktoren bei diesen eher kleineren Un-ternehmen ganz besonders wichtig ist und eng von der konkreten Umsetzung und entsprechenden Überwachung geeigneter Vor-schriften sowie der Qualität der Kapitalmarktkommunikation durch die jeweiligen Emittenten abhängig ist. Ein sorgfältiger und transparenter Emissionsprozess, der die DVFA-Mindeststandards berücksichtigt, ein vermehrter Gebrauch sinnvoller Gläubigerschutzklauseln und eine proaktive, permanente Bondkommunikation hilft Investoren nachhaltig. Investoren sollten diese Bestandteile aktiv einfordern und Emittenten im eigenen Inter- esse liefern.

MINDESTSTANDARDS FÜR BONDKOMMUNIKATION DER DVFA

1. GLEICHBEHANDLUNGBondinvestoren und -analysten erwarten von Bondemittenten, dass sie gleichwertig mit Aktieninvestoren und -analysten behandelt wer-den und ihnen gleichwertiger Zugang zu Informationen und zum Mana- gement gewährt wird.

2. BERÜCKSICHTIGUNG VON SPEZIFISCHEN ANFORDERUNGENBondinvestoren erwarten von Emittenten, dass ihre spezifischen Infor- mationsbedürfnisse nicht nur zur Kenntnis genommen werden, son-dern auch adäquat, d.h. durch Ressourcen, Instrumente und Reports bedient werden.

3. DIALOG MIT BONDINVESTORENInvestoren erwarten von Bondemittenten, dass sie sich nicht nur zum Zeitpunkt der Emission eines Bonds, sondern regelmäßig dem Dialog mit Bondinvestoren stellen und das Management des Emittenten für Gespräche mit Bondinvestoren zur Verfügung steht.

4. GESTALTUNG DES EMISSIONSPROZESSESInvestoren erwarten von Bondemittenten, dass sich der Prozess der Emission bei der Gestaltung des zeitlichen Ablaufs sowie der Bereit-stellung von Informationen auch an ihren Bedürfnissen orientiert.

5. EMISSIONSPROSPEKTE UND AUSZUGBondprospekte müssen Investoren frühzeitiger verfügbar gemacht und um einen Auszug ergänzt werden, der wesentliche Aspekte der Emission enthält.

Der Artikel erschien in der Corporate Finance, BIZ Heft 3-2013. Weitere Infos zu den Mindeststandards für Bondkommunikation der DVFA finden Sie unter www.dvfa.de/standards_bondkommunikation

15DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 17: DVFA Jahresbericht 2012

F INANZ AK ADEMIE

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BERICHT ZUR LAGEDie derzeitigen Umstrukturierungen in der Finanzbranche bringen ver- änderte Anforderungen an den Qualifizierungsbedarf der Fach- und Führungskräfte mit sich. Im Rahmen von Einsparungsmaßnahmen re- duzieren viele Finanzdienstleister ihre Aufwendungen für die arbeit- geberfinanzierte Weiterbildung, wobei hier wohl in vielen Fälle gel-ten wird »aufgeschoben ist nicht aufgehoben«.Gleichzeitig bilden sich aktuell zwei Themenschwerpunkte mit hoher Nachfrage heraus: Von allen Unternehmen unterliegen Banken den größten strukturellen Veränderungen, und dabei gewinnt der Bereich Risikomanagement deutlich an Bedeutung. Das Thema steht auch im Fokus des Gesetzgebers und der Regulierung. Durch die geänder- ten und auch gestiegenen Anforderungen entsteht ein großer Bedarf an besonderen Qualifizierungen für Fach- und Führungskräfte. Ein zweites Thema mit steigender Nachfrage nach Qualifizierung ist der Bereich der Anlageberatung. Hier werden neuerdings vom Gesetzgeber von Finanzanlagenvermittlern im Bereich der Gewerbe- ordnung externe Prüfungen der Sachkunde gefordert. Eine solche ge- setzliche Regelung bezüglich der fachlichen Qualifikation ist ein Novum in der gesamten Finanzbranche in Deutschland. Wie sich diese neuartigen Vorgaben an die Sachkunde auf andere Bereiche der Fin- anzbranche auswirken wird, bleibt allerdings noch abzuwarten. DIPLOMVERLEIHUNGAm 15. Juni fand die Diplomverleihung der DVFA-Postgraduierten- programme im Haus der Deutschen Bundesbank statt. Ingo Mainert, Allianz Global Investors Europe GmbH, und Dr. Peter König, Geschäfts- führer der DVFA GmbH, begrüßten die Absolventen und die Gäste. Das Grußwort hielt Hans-Joachim Kohse, Deutsche Bundesbank. Für die festliche Ansprache (»Warum man manchmal verhindern sollte, was nie passieren wird. Einige Bemerkungen zum rationalen Umgang mit Risiken.«) konnte Dr. Ralf Kauther gewonnen werden. Er gab den Anwesenden interessante Einblicke in Risikomanage-ment-Strategien vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen am Finanzmarkt. Dr. Kauther betonte in diesem Zusammenhang den Stellenwert einer guten Ausbildung. Anschließend erfolgte die feierliche Verleihung der Diplome des Jahrgangs CIIA 18 und CRM 3. Dr. Raimond Maurer, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, überreichte die Diplome des CIIA 18. Thomas Gerner, Feri Family Trust GmbH, schnitt hier als Bester ab, Matthias Eble, Deutsche Bank AG, als Zweitbester, Daniel Borg- wardt, Warburg-Henderson KAG für Immobilien mbH, als Drittbester. Mandy Lehmann legte das beste CRM-Postgraduiertendiplom ab. Ihr folgten Barbara Gerhard, Bayerische Landesbank, und Theresa Volk, Commerzbank AG. Die Verleihung endete mit einem Get-Together.

CRERM Seit November 2012 bietet die DVFA-Finanzakademie die Möglich-keit der berufsbegleitenden Fortbildung zum zertifizierten Immo- bilienrisikomanager an: Certified Real Estate Risk Manager Immo-

bilien bilden die größte reale Anlageklasse der Volkswirtschaft. Wie bei allen Kapitalanlagen haben Veränderungen der zugrunde-liegenden Geschäftsmodelle oder auch der für Immobilien spezifi-schen Regulierung starke Auswirkungen auf die Wertentwicklung. Besondere Eigenschaften von Immobilien erfordern einen ganz speziell darauf ausgerichteten Umgang mit den Risiken. Aus die-sem Grund hat die DVFA, in Kooperation mit der IREBS Immobilien- akademie ein neues Postgraduierten-Programm entwickelt mit dem Abschluss zum Certified Real Estate Risk Manager (CRERM ).In fünf Monaten studieren die zukünftigen Certified Real Estate Risk Manager in einer kompakten Struktur, die insbesondere Be-rufstätigen entgegenkommt. Die Teilnehmer werden in vier Modu- len auf die Messung, Bewertung und Steuerung von Risiken an inter- nationalen Immobilien- und Kapitalmärkten ausgebildet. Hochkarä-tige Dozenten aus Wirtschaft und Wissenschaft lehren im Präsenz- unterricht an insgesamt 19 Tagen unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Tobias Jobst von der IREBS International Real Estate Business School an der Universität Regensburg. Start des Programms war der 08. November 2012.

DVFA ALUMNI-TREFFENAm 25. Juni 2012 trafen sich Mitglieder von DVFA-Alumni zu einer Plenums-Sitzung mit anschließender Podiumsdiskussion und Grill- abend. Tagesordnungspunkt der Plenums-Sitzung war die Wahl des neuen Vorsitzenden und seines Stellvertreters. Olaf Liebeskind, Vor- sitzender seit 2009, hat sein Amt aus beruflichen Gründen nieder- gelegt. Für den Vorsitz kandidierte Andreas Deeng, bisher stellver-tretender Vorsitzender, und als Stellvertreter Gerald Hespelt. Beide wurden einstimmig gewählt. Im Anschluss wurde über zukünftige Aktionen und Veranstaltungen von DVFA-Alumni diskutiert. In der darauf folgenden Podiumsdiskussion sprachen Dr. Karin Schambach, Indigo Headhunters, und Peter Hannemann, Stephan Unternehmens- und Personalberatung, über Karriereperspektiven im Asset & Wealth Management. Quintessenz der Diskussion war die Erkenntnis, dass derzeit in schwierigem Marktumfeld einige Bewegung im Personalkarussell stattfindet, der Einstieg für Nach-wuchskräfte jedoch schwierig ist. Eine Zusatzqualifikation wirke sich in der Regel positiv auf den persönlichen Marktwert aus, waren sich die Headhunter einig und werde vor allem auch im Vertrieb noch weiter an Bedeutung gewinnen. Neben der Qualifikation spielen auch Kontakte und Netzwerke eine große Rolle – was den Übergang zum geselligen Teil des Abends einläutete.

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DIE DVFA-FINANZAKADEMIE – SEIT 1987 QUALIFIZIERUNGEN FÜR DEN FINANZMARKTAm 30.10.2012 feierte die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) im Frankfurter Westhafen mit über 200 Gästen ein ganz besonderes Jubiläum: das 25-jährige Bestehen der DVFA-Finanzakademie. »Im Jahr 1987 begann die Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Uni Darmstadt und dem Abschluss zum ›DVFA-Investmentanalyst‹. Das Nachfolgeprogramm mit dem Abschluss als ›Certified Interna- tional Investment Analyst (CIIA)‹ wird heute von 35 Berufsverbän-den weltweit angeboten, und diese Verbände repräsentieren über 100.000 Mitglieder«, resümiert Dr. Peter König, Geschäftsführer der DVFA-Finanzakademie. Die Ausbildung zum CIIA wird überwiegend von Asset Managern, Investment Bankern und Analysten absolviert. Darüber hinaus bietet die DVFA heute fünf weitere Qualifizierungspro- gramme an, so für Anlageberater, Private Banker oder auch für Bank- risikomanager. In den 25 Jahren haben über 4.000 Absolventen einen dieser etablierten DVFA-Abschlüsse erlangt. Ein Alumni-Netzwerk sorgt für den kontinuierlichen Austausch zwischen den Absolventen. Bei der Jubiläumsfeier berichtete der langjährige DVFA-Referent und ehemalige CEO der DWS, Axel-Günter Benkner, über »die ersten Jahre DVFA aus der Sicht der Referenten – Lernen und Arbeiten in der Prae-Blackberry Zeit«. Hätte er seinen Vortrag zu einem späteren Zeitpunkt zugesagt, hätte dieser womöglich »Leben und Arbeiten ohne Zinsen« gelautet, begann Herr Benkner. Er fuhr fort und sagte, er käme aus einer Zeit als Bondrenditen bei 15% lagen und Staats- anleihen ein sicheres Investment waren. Heute sei eben vieles anders. Er erlebe auch die derzeitige Jugend, also alle von 50 Jahren und jünger, als Personen, die eine andere Technik beherrschten, er tue dies aber nicht. Er empfahl, dass sich die heutige Jugend die Auto- matisierung in ihrer Karriereplanung zunutze machen solle. Gleich- wohl solle man sich von der Automatisierung nicht treiben lassen. Ulrike Loistl, ehemalige Geschäftsführerin der DVFA, gab Einbli-cke in »die Anfänge der DVFA-Ausbildung: Geschichte und Geschich- ten«. Frau Loistl betonte, dass die Dozenten der ersten Stunde insbe- sondere den fairen Wettbewerb am Kapitalmarkt im Auge gehabt hätten. Dies müsse heute auch noch das Ziel sein, und sie empfahl einen Dialog mit den Regulierern und der Zentralbank, um über adäquate Qualifizierungsanforderungen in der heutigen Zeit zu sprechen. Als Vertreter der aktuellen Referenten legte Hans-Jörg Frantzmann, Geschäftsführer von Fidelity Deutschland, dar, was gute Analysten, Anleger und Asset Manager auszeichnet und »was die Guten richtig und die Schlechten falsch machen«. Die Feier des 25-jährigen Jubiläums am Westhafen Pier in Frank- furt gab auch den feierlichen Rahmen für die Verleihung der Ehren- medaille der DVFA an Fritz H. Rau ab. Die Verleihung würdigt sein Lebenswerk und das große Engagement am Kapitalmarkt sowie seine langjährigen und hoch geschätzten Verdienste um die DVFA. Die Laudatio hielt Ingo Mainert, Geschäftsführer von Allianz Global Investors Europe GmbH, der die besondere Bedeutung Raus für die

Entwicklung des Berufsverbandes und die Finanzakademie hervor- hob. Fritz Rau wurde in gleichem Atemzug zum Ehrenvorsitzenden des Vorstandes des DVFA e.V. ernannt. Fritz H. Rau war rund 35 Jahre bei der Commerzbank als Leiter des Wertpapier-Research tätig. Er wurde 1986 das erste Mal in den DVFA-Vorstand gewählt, dessen Vorsitzender er von 1998 bis 2012 war. Fritz Rau war von 2000 bis 2008 auch Chairman des europäi- schen Dachverbands EFFAS – European Federation of Financial Ana- lysts Societies. Außerdem fungierte er von 2000 bis 2004 und wieder seit 2008 als Chairman des Weltverbands ACIIA–Association of Certfied International Investment Analysts. GROSSBRITANNIEN NEUES MITGLIED IN DER ASSOCIATION OF CERTIFIED INTERNATIONAL INVESTMENT ANALySTS (ACIIA) Das britische Chartered Institute for Securities & Investment (CISI) ist im Februar 2012 dem internationalen Verband der Investment Pro- fessionals ACIIA beigetreten. CISI ist mit über 40.000 Mitgliedern der größte Berufsverband in der Finanzindustrie in Großbritannien. Der von der ACIIA getragene Berufsabschluss zum »CIIA – Certi- fied International Investment Analyst« ist eine professionelle Qualifi- zierung für Asset Manager, Banker und Analysten. Der CIIA ist ne- ben dem CFA das führende Postgraduierten-Programm für inter- nationale Kapitalmarktexperten. In der ACIIA sind mittlerweile 36 internationale Verbände von Investment Professionals zusammen- geschlossen, u.a. die Berufsverbände von Japan, der VR China, Hong- kong, Argentinien, Brasilien, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und der Schweiz. Deutschland wird in diesem Netzwerk von der DVFA Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management vertreten. In den letzten 25 Jahren hat die DVFA über 3.000 Kapital- marktexperten in dem CIIA-Programm und seinen Vorläufern ausge- bildet, sie ist damit das führende Ausbildungsinstitut auf diesem Gebiet in der Finanzbranche auf nationaler Ebene. In Großbritannien hat die Fachausbildung in der Finanzbranche eine lange Tradition, und London ist das wichtigste Finanzzentrum der Welt. Deshalb stellt der Beitritt des britischen Verbands CISI einen Meilenstein in der Zusammenarbeit der Berufsverbände auf internationaler Ebene dar. »Mit dem Beitritt von CISI wächst unser Netzwerk auf über 100.000 Investment Professionals welt-weit. Noch wichtiger ist aber auch, dass wir nun in der angelsächs- ischen Finanzwelt fest vertreten sind« sagt Fritz H. Rau, Chairman der ACIIA und ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der DVFA.

18 FINANZAKADEMIE

Page 20: DVFA Jahresbericht 2012

Diplomverleihung, von links: Dr. Raimond Maurer, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Thomas Gerner, Fery Family Trust GmbH, Ingo Mainert, Allianz Global Investors Europe GmbH und Mitglied des Vorstandes der DVFA

19DVFA JAHRESBERICHT 2012

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EF FAS

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ACIIA – THE ASSOCIATION OF CERTIFIED INTERNATIONAL INVESTMENT ANALySTSSince its foundation in the year 2000, the Association of Certified International Investment Analysts, ACIIA, has established itself as a valuable forum for the exchange of knowledge, ideas and educa- tion in the international investment field. Its main role is to provide a flexible internationally-recognised qualification – the Certified Inter- national Investment Analyst (CIIA) – which examines candidates at a high level and in a practical fashion in the global areas necessary for pursuing a career in the investment profession, and also in the local national specific topics of their respective home markets. Thirty-six member societies of ACIIA represent over 100,000 in- vestment professionals worldwide. At the end of 2012, ACIIA counted some 7,000 CIIA designation-holders and over 14,000 registered candidates. The chairman of ACIIA is Fritz H. Rau, and Professor Dr Raimond Maurer, from the Goethe University in Frankfurt, is a member of the ACIIA International Examination Committee (IEC), responsible for the high and sustainable quality of the CIIA examinations. The DVFA has been offering the CIIA exclusively within its training programme for investment professionals in Germany for over ten years and is also one of the main partners of ACIIA.

EFFAS – THE EUROPEAN FEDERATION OF FINANCIAL ANALySTS SOCIETIESEFFAS is the European umbrella organisation of 26 national associ- ations representing more than 17,000 investment professionals. EFFAS e.V. is a non-profit organisation registered and located in Frank- furt am Main, where it also has its office. The main tasks of EFFAS, as stated in the Charter, are:

• Promoting exchanges of information between the national investment professional associations• Establishing a European network/communication and co-ordination platform for the national analyst associations• Representing the interests of investment professionals at EU level• Developing and promoting international professional standards and an international code of professional conduct• Promoting the European public’s understanding of the significance and function of financial analysis and asset management and playing a role in informing investors. The two executive bodies of EFFAS are the General Meeting of mem- bers and the Executive Management Committee (EMC). The General Meeting is composed of the authorised representatives of the Nati- onal Member Societies. The EMC is responsible for the day-to-day management of the association and consists of the Chairman, the Deputy Chairman and four other members.

The present EMC members are: Chairman: Jesús López Zaballos (IEAF, Spain), Deputy Chair: Friedrich Mostböck (ÖVFA, Austria), EMC members Frank Klein (DVFA, Germany), Hans Buysse (ABAF, Belgium) Vincent Bazi (SFAF, France) and Chris Golden (SFAA, Switzerland). In 2012 EFFAS celebrated its 50th Anniversary, hosted by a number of member societies with the main celebrations in Brussels. The Annual General Meeting took place in Madrid. In July, the EFFAS Summer School sponsored by the Santander Group was held for the fifth time and was attended by over 200 participants. Regular Conferences on topics like Financial Accounting, Fixed Income and ESG, took place throughout the year combined with sem- inars for the CIIA designation holders. EFFAS’ six commissions in collaboration with other international organisations (such as EFRAG, ECMI, GIPS, ICGN, xBRL, etc) cons-titute EFFAS’ voice in the professional environment with regulators, standard setters and the EU in Brussels.

21DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 23: DVFA Jahresbericht 2012

E VENTS UNDAK T IV ITÄTEN

Page 24: DVFA Jahresbericht 2012

Die Mitgliederversammlung fand unter der Leitung von Fritz H. Rau statt.

Die DVFA-Mitgliederversammlung wählte am 22. Mai 2012 Stefan Bielmeier, Bereichsleiter Research und Chefvolkswirt der DZ BANK AG, zum neuen Vorsitzenden des DVFA e.V.. Er löst Fritz H. Rau ab, der das Amt seit 1998 inne hatte und für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stand. Für das internationale Ausbildungsinstitut ACIIA bleibt Herr Rau als Chairman und Vertreter der DVFA weiter tätig. Dr. Peter Merk, Landesbank Baden-Württemberg, führt den stellvertretenden Vorsitz fort. Die Ämter von Andreas Heinrichs, Bank Vontobel Europe AG, Schriftführer, Frank Klein, DB Advisors, Schatzmeister, Guido Hoy- mann, B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, Ressort Equities, sowie Ingo Mainert, Allianz Global Investors Europe GmbH, und Michael Schmidt, Union Investment Privatfonds GmbH, beide Ressort Asset Management, wurden erneut für zwei weitere Jahre bestätigt. Dr. Ulrich Neugebauer, Deka Investment GmbH, wurde neu in den Vor-stand gewählt und verstärkt dort zukünftig das Ressort Asset Mana- gement. Ralf Frank wurde neuer Generalsekretär des DVFA. e.V.. Fritz Rau wurde durch Ingo Mainert feierlich auf der anschließen- den Gartenparty verabschiedet. Ralf Frank, Peter König und Ingo Mainert dankten Fritz Rau für die langjährige Tätigkeit bei der DVFA. Fritz Rau erhielt die Ehrenmedaille der DVFA. Der Gewinner des AktienAnalystenAward der Börsen Zeitung hieß 2012 equinet AG. Der Preis wurde im Rahmen der Gartenparty durch Claus Döring, Chefredakteur der Börsen Zeitung, vergeben.

M I TG L IEDERV ERSA MMLUN GUND G A RTEN PA RT y22 . M A I 2012

F E ATURES

Über 200 Gäste feierten am 22. Mai 2012 bei schönstem Wetter im Garten der DVFA. Die Gartenparty der DVFA ist in die 9. Runde ge- gangen. Sie ist ein etabliertes Meinungsaustausch- und Networking- Event bei Frankfurter Investment Professionals und fester Bestand- teil der Finanzcommunity. Die Geschäftsführer der DVFA dankten Fritz Rau herzlich für das jahrzehntelange Engagement bei der DVFA. Ingo Mainert betonte in seiner Fritz Rau gewidmeten Ansprache das diplomatische und ausgleichende Geschick des scheidenden Vorstandsvorsitzenden. Sein Wirken habe die DVFA entscheidend vorangebracht. Die DVFA sei für die Zukunft bestens aufgestellt.

Currywurst mit Pommes Frites ist der kulinarische Klassiker der Gartenparty.

23DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 25: DVFA Jahresbericht 2012

JANUAR

2012

FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI

2. DVFA-SyMPOSIUM RISIKOMANAGEMENT

DVFA SyMPOSIEN

9. MAI 2012

2. DVFA-ASSET MANAGEMENT FORUM

DVFA SyMPOSIEN19. JUNI 2012

2. DVFA-BANKEN FORUM

DVFA SyMPOSIEN20. JUNI 2012

IIRC COUNCIL MEETING BEI DVFA INKL. EMPFANG DEUTSCHE BANK

DVFA SyMPOSIEN25. APRIL 2012

EFFAS EBC-KONFERENZ

DVFA SyMPOSIEN 6./7. FEBRUAR 2012

2. DVFA CORPORATE BOND FORUM

DVFA SyMPOSIEN11./12. JUNI 2012

ALUMNI HAUPTVERSAMMLUNG SAMT PANEL UND GRILLEN

DVFA FINANZAKADEMIE25. JUNI 2012

DIPLOMVERLEIHUNG BUNDESBANK

DVFA FINANZAKADEMIE15. JUNI 2012

7. DVFA- IMMOBILIENKONFERENZ

DVFA FINANZKOMMUNIKATION27./28. FEBRUAR 2012

5TH DVFA LIFE SCIENCE CONFERENCE

DVFA FINANZKOMMUNIKATION8. MAI 2012

K A LENDER 2012

10TH SMALL CAP FORUM

DVFA FINANZKOMMUNIKATION16./18. APRIL 2012

24 EVENTS UND AKTIVITÄTEN

Page 26: DVFA Jahresbericht 2012

ONE-ON-ONE-MANAGEMENT

DVFA FINANZKOMMUNIKATION12.–14. NOVEMBER 2012

10TH SCC_ SMALL CAP CONFERENCE

DVFA FINANZKOMMUNIKATION27./28. AUGUST 2012

JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER

1. EFPA JAHRESKONFERENZ

DVFA SyMPOSIEN7. NOVEMBER 2012

4. DVFA INVESTMENT-CONSULTANT-KONFERENZ

DVFA SyMPOSIEN27. NOVEMBER 2012

JUBILÄUM FINANZAKADEMIE

DVFA FINANZAKADEMIE30. OKTOBER 2012

25DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 27: DVFA Jahresbericht 2012

F IN A N ZKOMMUN IK AT ION 10TH SCC _ SM A LL CA P CON F EREN CE27. –29. AUGUST 2012

Mit über 30 Emittenten und ca. 250 Investment Professionals in Prä- sentationen und Einzelgesprächen ging die DVFA-Small-Cap-Kon- ferenz ins zehnte Jahr. Die letzte Augustwoche steht bei der DVFA traditionell im Zei-chen der mittelständischen Unternehmen. Die größte Kapitalmarkt- konferenz der DVFA, die SCC_ Small Cap Conference bietet eine Platt- form, um mit Investoren und Finanzanalysten aus Buy- und Sellside ins Gespräch zu kommen. Die Kapitalmarktkonferenz SCC_ macht Strategien und Finanzdaten vor Investment-Entscheidern transpa- rent und verhilft aktiennotierten Unternehmen im kleineren und mitt- leren Segment zu mehr Sichtbarkeit.

EVENTS UND AKTIVITÄTEN26

Page 28: DVFA Jahresbericht 2012

ONE - ON - ONE - M A N AGEMEN T12 . –14.N OV EMBER 2012

Bereits zum siebten Mal organisierte die DVFA das One-on-One- Management auf dem Deutschen Eigekapitalforum der Deutschen Börse AG. One-on-One-Gespräche ermöglichen den professionellen Informationsaustausch zwischen interessierten institutionellen Investoren und den präsentierenden Unternehmen in einem abge- schlossenen Rahmen. Unternehmensvertreter können auf diese Weise in rund 3.000 Einzelinvestorengesprächen gezielt Kapitalanleger ansprechen und ihr Netzwerk pflegen. Investoren treffen an drei Veranstaltungstagen kosten- und zeiteffizient die wichtigsten Entscheidungsträger von über 250 privaten und an der Börse gelisteten Unternehmen.

DVFA JAHRESBERICHT 2012 27

Page 29: DVFA Jahresbericht 2012

René Karsenti, International Market Association

Chris Golden, EFFAS

John Nuggée, State Street

Eine zweitägige EFFAS-EBC Konferenz in Zusammenarbeit mit der DVFA beleuchtete Fragen zur Krise der Staatsanleihen und möglichen zukünftigen Optionen wie Eurobonds. Zu der hochkarätig besetzten Veranstaltung waren unter anderem René Karsenti, International Market Association, und John Nugée, State Street, angereist. Chris Golden, EFFAS, führte an beiden Tagen durch die Veranstaltung. Die Konferenz hatte insgesamt über 100 nationale und inter- nationale Besucher.

EURO PE A N BONDS6./7. F EBRUA R 2012

EVENTS UND AKTIVITÄTEN

Sy M P OS IEN

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Page 30: DVFA Jahresbericht 2012

Paneldiskussion zu »Mittelstand und Anleihen – eine kritische Würdigung des wohl derzeit wichtigsten Trends im Bereich Corporate Bonds«

Das 2. DVFA-Corporate Bond Forum versammelte am 11. und 12. Juni über 150 Gäste im DVFA Center. Den Einführungsvortrag hielt Dr. Martin Steinbach, Ernst & young, zu »Anleihen als Instrument der Unternehmensfinanzierung.«

Mit Sabine Traub, Börse Stuttgart, und Alexander von Preysing, Deutsche Börse AG, folgten zwei Vertreter von Handelsplätzen mit-telständischer Anleihen. Prof. Jens Leker, Universität Münster, Lei- ter der Ratingkommission, fragte nach Sinn und Nutzen von Ratings und definierte die »Qualitätssicherung als ein Instrument der Kritik«.

Rudolf Siebel, BVI Bundesverband Investment- und Asset Mana- gement e.V., und Dr. Peter Veranneman, DG|VA Deutsche Gesell-schaft zur Vertretung von Anleihegläubigern mbH, stellten den Anfang 2012 von DVFA und BVI heraus gegebenen Standard für Anleiheemittenten unter dem Schuldverschreibungsgesetz vor.

An der Podiumsdiskussion »Einsatz und Nutzen von externen Ratings in der Anlageentscheidung« nahmen Uwe Burkert, LBBW Landesbank Baden-Württemberg, Prof. Jens Leker, und Elmar Zurek, DB Advisors, unter der Leitung von Ralf Frank teil.

Die letzte Paneldiskussion des Tages hatte »Mittelstand und Anleihen – ein kritische Würdigung des wohl derzeit wichtigsten Trends im Bereich Corporate Bonds« zum Thema. Auf dem Podium saßen René Parmentier, Close Brothers Seydler Bank AG, Peter Thilo Hasler, Blättchen & Partner, Prof. Dr. Wolfgang Blättchen, Blättchen Financial Advisory.

Der zweite Veranstaltungstag war der Präsentation der Bond-emittenten gewidmet.

COR P OR ATE BONDS11./12 . JUN I 2012

DVFA JAHRESBERICHT 2012 29

Page 31: DVFA Jahresbericht 2012

Am 27. November 2012 trafen sich auf der 4. DVFA Investment-Con- sultant-Konferenz über 120 Investment Consultants, institution- elle Investoren und Asset Manager um sich über das Thema »Wert, Wertschöpfung und Wertschätzung im institutionellen Asset Mana- gement« auszutauschen. Kontrovers diskutiert wurde die Frage, mit welchen Leistungen sich Asset Manager und auch Consultants an- gesichts schwieriger Märkte bei institutionellen Kunden aufstellen sollten. Als wesentlich wurde die Fähigkeit zur »Problemlösung« er- kannt. Allerdings herrschte Unklarheit, wie vor allem Asset Manager dies in der Breite darstellen könnten, da reine Produkt- und Markt- kenntnisse hier nicht ausreichen.

4 . DV FA IN V ESTMEN T- CONSULTA N T - KON F EREN Z27. N OV EMBER 2012

»Wert und Bewertung im Asset Management – Was ist (institutionelles) Asset Management noch Wert?« mit Ulrich Koall (Moderator), Quoniam Asset Management, Herwig Kinzler, Mercer Deutschland, Dr. h.c. Felix Kottmann, Kottmann Advisory, Matthias Hübner, Roland Berger Strategy Consultants

»War for talent im Asset Management – Welche Ausbildungs- und Erfahrungsprofile sucht die Branche?« mit Peter Hannemann, Stephan Unternehmens- und Personalberatung, Claudia Rathgeb, Beraterin Financial Services, Russell Reynolds Associates, und Andreas Jäger, Korn/Fery International

EVENTS UND AKTIVITÄTEN

Sy M P OS IEN

30

Page 32: DVFA Jahresbericht 2012

I N S T I T U T I O N E L L E S A S S E T M A N A G E M E N T U N D D I E F R A G E

N A C H W E R T, W E R T S C H Ö P F U N GU N D W E R T S C H ÄT Z U N G

Page 33: DVFA Jahresbericht 2012

BERICHT ÜBER D IEGREMIEN

Page 34: DVFA Jahresbericht 2012

GREMIEN

MITGLIEDSCHAFTEN

UND KOOPERATIONEN

PROJEKTE

EQUITIES Steering Committee

F IxED INCOME

Steering Committee

ASSET MANAGEMENTSteering Committee

Kommission Banken

Kommission Corporate Governance

Arbeitskreis Corporate Transaction & Valuation

Kommission Life Science

Arbeitskreis Small Caps

Arbeitskreis Immobilien

CRUF Corporate Users' Forum

IIRCInternational Integrated ReportingCommittee

Deutscher Nachhaltigkeitskodex

Non-GAAP-Earnings-Adjustmentsmit PwC & Universität Hamburg

Kommission Bondkommunikation

Kommission Rating Standards

Arbeitskreis Länderrating

Schuldverschreibungsgesetzmit BVI (Bundesverband Investmentund Asset Management)

Kommission Responsible Investing

Asset Allocation

GAMSCGerman Asset Management Standards Committee

Project Delphimit State Street Global Advisors

33DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 35: DVFA Jahresbericht 2012

KOMMISSION LIFE SCIENCE:

HEALTHCARE SERVICES

AND HEALTHCARE SUPPLIER

Im Mai 2012 fand die 5. DVFA Life Science

Conference »Healthcare Services & Health-

care Suppliers – Essentials for affordable

Healthcare« statt. Im Fokus des Symposiums

stand die Frage, wie die steigende Nachfrage

nach Gesundheitsleistungen und – produkten

vor dem Hintergrund der zunehmenden Alter-

ung der Bevölkerung und der Staatsschulden-

krise nachhaltig finanziert werden kann. Dazu

wurden ökonomisch notwendige, struktu-

relle Anpassungsprozesse im Gesundheits-

wesen und insbesondere bei den Unterneh-

mensstrategien von Krankenhausbetreibern

sowie Health-IT und Diagnostik-Unternehmen

näher beleuchtet. Das Symposium wurde

unterstützt von den Sponsoren BIO Deutsch-

land, Deutsche Börse Group, DZ BANK AG,

Mayer Brown LLP, PricewaterhouseCoopers

sowie transkript und Going Public.

Derzeit laufen die Planungen für die 6. DVFA

Life Science Conference »Innovative Strate-

gies in the Life Science Sector: Pharma &

Medtech« am 18. Juni 2013 im DVFA Center

Frankfurt. Die Finanzierbarkeit der weltweit

steigenden Nachfrage nach Gesundheits-

dienstleistungen und medizinischen Pro-

dukten steht nicht zuletzt wegen der an-

haltenden Staatsschuldenkrise weiterhin

im Fokus. Die zunehmende Finanzierungs-

lücke wirkt als Katalysator für strukturelle

Anpassungsprozesse im Gesundheitswesen

und bei den Unternehmensstrategien. Bei

Pharma- und Medtech-Unternehmen, die im

Mittelpunkt der 6. DVFA Life Science Con-

ference stehen, sind insbesondere innova-

tive Strategien in der Forschung & Entwick-

lung, bei Marketing und Preisgestaltung, in der

Auswahl der Geschäftsfelder sowie bei M&A

wichtige Erfolgstreiber.

ARBEITSKREIS SMALL CAPS:

SMALL CAP REPORTING STANDARDS

Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Arbeits-

kreises Small Caps stand 2012 die Weiterent-

wicklung der Small Cap Reporting Standards

men analysiert und die Empfehlungen dort, wo

es angemessen war, angepasst. Im November

wurden sie in der leicht überarbeiteten, fina-

len Fassung verabschiedet und auf der DVFA

Website zum Download bereitgestellt.

In die Empfehlungen sind Repliken u.a. des

Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutsch-

land e.V. (IDW), der Ernst & young GmbH Wirt-

schaftsprüfungsgesellschaft und Pricewater-

houseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsge-

sellschaft eingegangen, die sich intensiv mit

der erstmals im Oktober 2012 vorgestellten

Fassung des Dokumentes beschäftigt hatten.

Neben der langen Verfahrensdauer wird auch

die im Verfahren bevorzugt verwendete Be-

wertungsmethode, das sog. Ertragswertver-

fahren nach den Grundsätzen des IDW S1

kritisiert: es weist einige nationale Sonderre-

gelungen auf, die die internationale Vergleich-

barkeit der Bewertung beeinträchtigen und

somit für zusätzliche Unsicherheit sorgen.

Adressaten der Empfehlungen sind alle am

Prozess eines »Squeeze Out« Beteiligten. Die

Empfehlungen haben »Best Practice« Charak-

ter; sie verstehen sich nicht als Gegensatz,

sondern als Ergänzung zu den Grundsätzen

des Institutes der Wirtschaftsprüfer IDW S1.

Die Kommentierungen zusammen mit der je-

weiligen Stellungnahme des Arbeitskreises

zum Download zur Verfügung. Die Empfeh-

lungen haben in Fachkreisen eine lebhafte

Diskussion hervorgerufen. Dies wird durch

mehrere Beiträge und Stellungnahmen in

Fachzeitschriften dokumentiert.

Der Arbeitskreis hat sich früher bereits ein-

gehend mit Fairness Opinions beschäftigt

und entsprechende Standards definier t.

Hierzu wurden Grundsätze zur Urteilsbildung

und Grundsätze zum Umgang mit Interes-

senkonflikten ausgearbeitet, die in der DVFA-

Finanzschrift »Fairness Opinions« mündeten.

Mehr unter: www.dvfa.de/unternehmensbewertung

EQUITIES

KOMMISSION BANKEN:

GESCHÄFTSMODELLE VON BANKEN

IM WANDEL

Technologische Innovationen haben einen

weitreichenden Einfluss auf die Geschäfts-

modelle und die Industrialisierung der Ban-

ken. Das 2. DVFA Banken Forum »Geschäfts-

modelle von Banken begreifbarer machen»

im Juni 2012 fragte unter anderem nach den

Möglichkeiten des Online-Banking, diskutier-

te das High-Frequency-Trading und die Aus-

sichten des Retailbanking. Das Symposium

fand große Beachtung.

Der Arbeitskreis Banken möchte einen Beitrag

leisten zur Verbesserung des Verständnis-

ses für das Bankgeschäft und die entsprech-

enden Geschäftsmodelle. Ziel ist es, Kennt-

nisse der unterschiedlichen Geschäftsmo-

delle über den Adressatenkreis der Bank-

und Bilanzspezialisten hinaus zu vergrößern.

Regulatorische Aspekte wie Basel III, aber

auch gesellschaftliche, demografische Verän-

derungen und technologische Innovationen

führen dazu, dass sich bei Bankkunden andere

Konsumgewohnheiten breit machen und neue

Wettbewerber auf den Markt drängen.

Grundsätzlich müsen sich Banken die Frage

stellen, »wie viel Bank« zukünftige Generationen

überhaupt noch erwarten und welche Allein-

stellungsmerkmale sich in herkömmlichen

Banking-Geschäftsmodellen darstellen lassen.

ARBEITSKREIS CORPORATE TRANSACTION

& VALUATION: BEST-PRACTICE-

EMPFEHLUNGEN FÜR DIE ERMITTLUNG

VON ANGEMESSENEN ABFINDUNGEN

Zu Beginn des Jahres 2012 hatten mehrere

Wirtschaftsprüfergesellschaften und das

IDW, Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutsch-

land e.V., die Einladung zur Kommentierung

der vom Arbeitskreis erarbeiteten DVFA »Best

Practice Empfehlungen Unternehmensbewer-

tung« angenommen. Über den Sommer des

Jahres hat der Arbeitskreis die Stellungnah-

34 BERICHT ÜBER DIE GREMIEN

Page 36: DVFA Jahresbericht 2012

SCRS, ein Instrumentarium für kleinere und

mittelständische Unternehmen, mit dessen

Hilfe die Kommunikation am Kapitalmarkt

und damit der Dialog zwischen Emittent und

Investor verbessert werden soll. Nach den

positiven Erfahrungen mit den SCRS in 2011

folgten in 2012 die ersten Vermarktungsakti-

vitäten. Um ein stärkeres Ausrollen zu ermög-

lichen, wurden die SCRS zunächst auf einem

Entry Level Niveau, einer gekürzten aussage-

kräftigen Basis publiziert. Auf der 10th SCC_

Small Cap Conference Ende August wurden

die SCRS veröffentlicht.

ARBEITSKREIS IMMOBILIEN:

INDIREKTE IMMOBILIENANLAGEN

Im Februar 2012 fand die 7. DVFA-Immobilien-

konferenz »Indirekte Immobilienanlage Markt-

vision 2015» statt. Auf zwei Panels wurde zu

»Indirekte Immobilienanlage – Marktvision

2015» und »Fonds oder Aktie: Politik im Zug-

zwang» diskutiert.

Inhaltlich beschäftigte sich der Arbeitskreis

Immobilien weiterhin mit der Fortentwick-

lung des »Deutschen» REIT-Gesetzes und den

Chancen börsennotierter Immobilienunter-

nehmen im Zuge der Krise der Offenen Fonds.

Der Arbeitskreis Immobilien der DVFA hat zur

geplanten regulatorischen Neuordnung der

Branche für Offene und Geschlossene Immo-

bilienfonds in Deutschland entsprechend des

deutschen Umsetzungsgesetzes der AIFM-

Richtlinie vom Juli 2012 erneut Stellung ge-

nommen. Der deutsche Gesetzgeber hat im

Jahr 2007 legislativ den Weg frei gemacht für

die Schaffung einer international bereits in

sehr vielen Ländern wohl etablierten liquiden

Immobilienanlageform – den Real Estate In-

vestment Trusts. Die entsprechenden Regel-

ungen finden sich im »Gesetz über deutsche

Immobilien-Aktiengesellschaften mit börsen-

notierten Anteilen (REIT-Gesetz – REITG)« vom

Mai 2007. Der Erfolg dieser liquiden Immobi-

lienanlageform – Real Estate Investment

Trust – in der börsennotierten Variante war in

Deutschland bisher nur moderat, obwohl in

den USA, im Vereinigten Königreich und in

Asien diese Anlageform sehr erfolgreich seit

Jahrzehnten eingeführt ist. Daher hat der

Arbeitskreis Immobilien der DVFA wieder-

holt und öffentlichkeitswirksam Nachbesser-

ungen am deutschen REIT-Gesetz vorgeschla-

gen, die bisher noch nicht vom deutschen Ge-

setzgeber inhaltlich umgesetzt worden sind.

Nach wie vor stehen Fragen transparenter

Unternehmensbericherstattung, erfolgreiche

Geschäftsmodelle und Nachhaltigkeit auf der

Agenda. Der Offene Immobilienfonds galt über

viele Jahrzehnte als Schlüsselmodul der priva-

ten Altersvorsorge. In der jüngsten AIFM-Dis-

kussion fand dieser Aspekt nicht mehr hin-

reichend Berücksichtigung. Der Arbeitskreis

sieht sich auch hier in der Pflicht, die Politik

bei Gesetzesinitiativen zu unterstützen.

Mehr unter: www.dvfa.de/immobilien-konferenz

F IxED INCOMEFIxED INCOME FORUM:

ZUR ZUKUNFT DES EURO

Das Fixed Income Forum im Juli 2012 drehte

sich um die »Zukunft des Euro«. Aufbauend auf

zwei Impulsreferaten von Stefan Bielmeier,

DZ BANK AG, und Dr. Peter Merk, Chefvolkswirt

der LBBW Landesbank Baden-Württemberg

bis Ende März 2013, diskutierten die Teilneh-

mer aktuelle und grundlegende Fragen zur

Europäischen Währungsunion. Es bestand Ein-

vernehmen darüber, dass sich zu den drei

Ursprungskomponenten der komplexen Ma-

terie – Staatsschuldenkrise, Zahlungsbilanz-

krise sowie Krise des Banken- und Finanzsys-

tems – inzwischen eine Ernst zu nehmende Ver-

trauenskrise gesellt hat, die eine Lösung der

Probleme zusätzlich erschwert. Von entschei-

dender Bedeutung ist, dass das Vertrauen in

die Währungsunion wiederhergestellt wird.

Es ist in erster Linie die Aufgabe der europä-

ischen Politik, hier endlich an einem Strang

und in die gleiche Richtung zu ziehen. Ohne

glaubhafte Verpflichtung auf ein gemeinsames

Ziel und ohne das Aufzeigen eines überzeugen-

den Weges zum Ziel kann dieses Grundver-

trauen nicht wieder gewonnen werden. Eine

Währung, deren Existenz in Zweifel gezogen

wird, kann nicht stabil sein.

KOMMISSION BONDKOMMUNIKATON:

IMPLEMENTIERUNG VON STANDARDS FÜR

UNTERNEHMENSANLEIHEN

DVFA und BVI, Bundesverband Investment-

und Asset Management e.V., haben im Mai

2012 neue Standards für Unternehmensan-

leihen vorgestellt, die das Rollenbild, die Auf-

gaben sowie Rechte und Pflichten eines ge-

meinsamen Vertreters der Anleihegläubiger

spezifizieren. (Siehe auch unter »Kooperati-

onen«: DVFA und BVI.)

Die Kommission Bondkommunikation der

DVFA hat bereits 2011 mit der Veröffent-

lichung der DVFA-Mindeststandards für Bond-

kommunikation zur Verbesserung des informa-

tionellen Austausches zwischen Bondemitt-

enten und Bondinvestoren beigetragen. Die

Mindeststandards berücksichtigen die An-

sprüche und Erwartungen von Kreditanaly-

sten und Fixed Income-Investoren an Bond-

emittenten hinsichtlich der Frequenz, der

Inhalte und der Anlässe von Reporting. Sie

definieren spezifische Reporting-Anforder-

ungen (im Vergleich und in Abgrenzung zu

Equity-Adressaten) und stellen Best Practice

Guides (»Spielregeln«) für Emittenten vor.

Diese sollen insbesondere die Transparenz

und Qualität der Informationen vor Neuemis-

sionen verbessern.

Im Juni 2012 griff das 2. DVFA-Corporate

Bond Forum aktuelle Entwicklungen auf und

betonte die zunehmende Bedeutung von

Unternehmensanleihen als Instrument der

Kapitalbeschaffung. Um die Standards im

Hinblick auf die Anwendung zu erleichtern,

entwickelt die Kommission zurzeit mit der Rat-

ingkommission Berechnungsmethoden

für aus Gläubigersicht besonders wichtige

Kennzahlen.

35DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 37: DVFA Jahresbericht 2012

KOMMISSION RATING STANDARDS:

METHODEN DER RATINGAGENTUREN

Die Arbeitsgruppe Länderrating erarbeitete

unter der Leitung von Prof. Dr. Rommelfanger,

Johann Wolfgang Goethe-Universität, einen

Überblick über das Vorgehen der Ratingagen-

turen bei der Erstellung ihrer Länderratings.

Dazu stellte Fitch Ratings seinen Länderrating-

prozess im Kreise der Kommission vor. Auf der

Basis der Tätigkeit der Arbeitsgruppe erschien

in Zusammenarbeit mit Feri EuroRating Ser-

vices, Moody's und Standard & Poor's im

September 2012 der Artikel »Länderratings–

Sind die Methoden der Ratingagenturen dazu

geeignet, die Zahlungsfähigkeit von Ländern

zu bestimmen?« (in Ausgabe 6 der Zeitschrift

CORPORATE FINANCE biz.)

Die Arbeitsgruppe Europäische Rating-

agentur unter der Leitung von Dr. Templin,

Helaba Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH,

befasste sich mit der Diskussion um die Pla-

nungen der Gründung einer europäischen

Ratingagentur. Dabei präsentierte das Bera-

tungsunternehmen Roland Berger den aktuel-

len Stand der Planungen. Die Arbeitsgruppe

wird auch im kommenden Jahr die Weiter-

entwicklungen dieser Konzepte verfolgen. ASSET MANAGEMENTASSET MANAGEMENT FORUM:

BÄRENMÄRKTE

Im Rahmen des geschlossenen Teilnehmer-

kreises diskutierte das Asset Management

Forum wie geplant zweimal. Im April wurden die

beiden Themen »Anlagestrategien für Bären-

märkte im Bondbereich«, Rainer Back, MEAG

Munich ERGO Assetmanagement GmbH, und

»Harvesting Risk Premia with Strategy Indices«,

Dimitris Melas, MSCI, vorgestellt. Im Oktober

gab es Vorträge zu »Konzerne und Pensions-

lasten«, Michael Schmidt und Robin Gerth,

Union Investment Privatfonds GmbH, sowie

Michael Thiesen, DB Advisors, und »Risk Parity

Ansätze«, Carsten Zimmer, Deka Investment.

Der (geschlossene) Gesprächskreis, besteh-

end aus 20 Vertretern von inländischen und

ausländischen Kapitalanlagegesellschaften

verschiedener Größen, Kreditinstituten und

Family Offices, hat sich im Jahr 4 seit der Gründ-

ung fest etabliert. Er dient auch als Ideenwerk-

statt für den einmal im Jahr stattfindenden

großen Asset Management Gipfel.

Das für alle Teilnehmer offene 2. DVFA Asset

Management Forum im Juni mit mehr als 130

Gästen stand unter der Leitlinie »Jahr 5 der Kri-

se«. Die Veranstaltung war – darunter Presse-

vertreter – sehr gut besucht.

Tobias Pross bezeichnete die kommende Her-

ausforderung als »Asset Management 2.0«, so

auch die Formulierung im Titel seiner Keynote.

Kunden und ihre Asset Manager müssten sich

neuen Herausforderungen zwischen dem Stre-

ben nach relativer Sicherheit und einer aus-

kömmlichen Rendite stellen, so Tobias Pross.

Georg Schuh, Deutsche Bank, sprach über

»Implikationen der Schuldenkrise auf die zu-

künftige Investmentstrategie«. Die Spirale der

Eurokrise drehe sich weiter, so Schuh, und die

Handlungsmöglichkeiten seien begrenzt. Auf

den Steuerzahler würden mit dem Aufbruch in

die Eurozone ein Kostenvolumen von geschätz-

ten 1,1 Bio Euro zukommen, bei der Deutschen

Einheit im Vergleich dazu waren es 1,6 Bio

Euro netto. Nach Schuh zeichnet sich klar ab,

dass bestimmte Kandidaten in der Eurozone

nicht werden mithalten könnten.

Es gab weiter Vorträge zu den Themenblöcken,

»Bärenmarktstrategien im Bondbereich«, »In-

vesting in Africa«, »Investments in Emerging

Markets als Alternative zu Staatsanleihen«,

»Today‘s Alpha is Tomorrow’s Beta« und »Redi-

fining Asset Management in New Realities«.

Abschließend fand eine Podiumsdiskussion

»Asset Management: Perspektiven, Zukunfts-

szenarien und regulatorische Handicaps« statt.

Das 2. DVFA Asset Management Forum endete

mit einem Wrap-up und Get-together.

KOMMISSION RESPONSIBLE INVESTING:

STANDARD FÜR NACHHALTIGKEITS-

BERICHTERSTATTUNG

In 2012 haben die Mitglieder der Kommission

Responsible Investing ihren Schwerpunkt auf

die Mitarbeit in spezifische Projekte gelegt,

um die Ergebnisse und Erkenntnisse aus der

Arbeit an den KPIs for ESG (Key Performance

Indicators for Environmental, Social and Gover-

nance Issues), dem DVFA Standard für die Nach-

haltigkeitsberichterstattung und -analyse,

Gewinn bringend und reputationsfördernd

einzubringen.

Die DVFA ist personell im IIRC (Internatio-

nal Integrated Reporting Council) vertreten,

und trägt in der Technical Task Force zu der

Abfassung des Rahmenwerks für integrier-

te Berichterstattung bei. Mehrere Mitglieder

der Kommission sind im Beirat des Stoxx

ESG Global Leaders Index, der auf den DVFA

KPIs for ESG basiert, vertreten und haben im

vergangenen Jahr an der Weiterentwicklung

der Index-Familie mitgewirkt. Ein weiterer

Schwerpunkt lag in der Mitarbeit im Project

Delphi, einem globalen Konsortium von Asset

Management Firmen und Pensionskassen, in

dem unter der Leitung von State Street Global

Investors an einer Verdichtung von Nachhal-

tigkeitskriterien für Anlageentscheidungen

gearbeitet wird. Im Juni wurde Ralf Frank in

den Beirat des US-amerikanischen Sustain-

ability Accounting Standards Board (SASB)

berufen. SASB wurde von der SEC (Securities

and Exchange Commission) mandatiert, ei-

nen Rechnungslegungsstandard für Nachhal-

tigkeitsberichte zu definieren, nach dem in

den USA notierten Unternehmen verpflich-

tend berichten werden müssen.

Darüber hinaus traten die Mitglieder der Kom-

mission auf nationalen und internationalen

Konferenzen und Symposien auf. Die DVFA

hat sich über die Kommission ebenfalls in die

finalisierte Fassung des Deutschen Nachhal-

tigkeitskodex eingebracht und ist seit dem ver-

gangenen Jahr Mitglied in der UNPRI (United

Nations Principles for Responsible Investing).

36 BERICHT ÜBER DIE GREMIEN

Page 38: DVFA Jahresbericht 2012

DER VERTRETER DER ANLEIHEGLÄUBIGER: DVFA UND BVI VERÖFFENTLICHEN STANDARDS FÜR UNTERNEHMENSANLEIHEN UNTER DEM SCHULD-VERSCHREIBUNGSGESETZ (SCHVG)

Die Standards für Unternehmensanleihen fordern: • Mehrheitsbeschlüsse der BondinvestorenBondinvestoren und -analysten erwarten von den Emittenten, dass die Gläubiger in den Anleihebedingungen ermächtigt werden, durch Mehrheitsbeschluss Änderungen der Anleihebedingungen zuzu-stimmen und zur Wahrnehmung ihrer Rechte einen gemeinsamen Vertreter zu bestellen.

• den gemeinsamen VertreterBondinvestoren und -analysten erwarten von den Emittenten, dass sie bereits in den Anleihebedingungen einen gemeinsamen Ver- treter der Gläubiger bestellen und diesen Vertreter zur Verbesserung des Dialogs mit den Bondinvestoren im Sinne der DVFA-Standards für Bondkommunikation nutzen.Ziel ist es, das Rollenbild, die Aufgaben sowie Rechte und Pflichten des gemeinsamen Vertreters zu konkretisieren. Die Standards werden zum Vorteil von Bondinvestoren und Bondemittenten maß- geblich dazu beitragen, professionelle Bond-Investor-Relations zu etablieren. Durch den gemeinsamen Vertreter erhalten Bondinves- toren die auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Informationen und die Emittenten verbessern ihren Zugang zum Kapitalmarkt. Zudem profitieren Investoren und Emittenten bei einer Refinanzierung von einem kompetenten Ansprechpartner. Mehr unter: www.dvfa.de/DVFA_BVI_Standards_Unternehmensanleihen www.bvi.de/branchenstandards www.dvfa.de/standards_bondkommunikation/

Zum Ende des Jahres wurde ein Kreis von

Mitgliedern der Kommission von EFFAS

beauftragt, ein Seminar für die Messung, Be-

wertung und Integration von ESG in Anlage-

entscheidungen zu konzipieren Prof. Dr. Alex-

ander Bassen wurde die Rolle des akade-

mischen Leiters übertragen.

KOOPERA- TIONEN

DVFA/BVI-STANDARDS FÜR UNTER-

NEHMENSANLEIHEN UNTER DEM SCHVG

Viele Unternehmen wählen zur Finanzierung

verstärkt die Anleihemärkte. Den spezifischen

Bedürfnissen von Bondinvestoren wird den-

noch nicht Rechnung getragen. Auch der koor-

dinierten Wahrnemung von Investorenrech-

ten wird seitens der Bondemittenten nicht der

Weg geebnet. Angesichts des hohen Anteils

von Unternehmensanleihen in institutionel-

len Portfolios fordern Bondinvestoren eine

zur Aktien-Investor Relations vergleichbare

Kapitalmarktkommunikation von Bondemit-

tenten. Zudem sollten den Bondinvestoren

effektive Instrumente zur Ausübung ihrer

Rechte zur Verfügung gestellt werden.

2012 haben BVI, Bundesverband Invest-

ment und Asset Management, und DVFA, vor

dem Hintergrund des neuen Schuldverschrei-

bungsgesetzes (»SchVG«), die neuen DVFA-/

BVI-Standards für Unternehmensanleihen

unter dem SchVG verfasst, um eine flächen-

deckende Umsetzung der DVFA-Standards

für Bondkommunikation sicherzustellen.

Der DVFA-Arbeitskreis Bondkommunikation

hat bereits mit den im Jahr 2011 publizierten

»Mindeststandards für Bondkommunikation«

ein klares Signal an den Markt gegeben, um

die Kommunikation von Bondemittenten mit

Bondinvestoren und -analysten zu verbessern.

Diese Standards fanden Eingang in den Ge-

neral Standard der Deutschen Börse.

37DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 39: DVFA Jahresbericht 2012

DVFA UND CRUF: OPTIMIERUNG VON

RECHNUNGSLEGUNGSSTANDARDS

CRUF, »The Corporate Reporting Users' Fo-

rum«, wurde 2005 gegründet und nimmt

Stellung zu Rechnungslegungsthemen. CRUF

setzt sich aus international agierenden In-

vestment Professionals in Buy- und Sellside-

Positionen sowohl im Aktien- wie auch im

Kreditbereich zusammen. Die Arbeitsgruppe

konzentriert sich auf die kritische Begleitung

der Entwicklung und Festlegung von neuen

Rechnungslegungsstandards.

CRUF befindet sich in Austausch mit allen

wichtigen Rechnungslegungsstellen wie IASB

(International Accounting Standards Board),

IIRC (International Integrated Reporting Com-

mittee) und EFRAG (European Financial Re-

porting Advisory Group) und hat gemeinsam

mit der DVFA Interessensvertreter in den

Gremien platziert.

DVFA UND IIRC: DVFA/EFFAS UND

DIE KPIS FOR ESG

Das IIRC (International Integrated Reporting

Council) ist führend in der Entwicklung eines

globalen Rahmens für Integriertes Reporting.

Integrierte Unternehmensberichterstattung

(»Integrated Reporting«) hat zum Ziel, die klass-

ische Finanzberichterstattung um Berichte

zu nicht-finanziellen Aspekten z.B. Corporate

Social Responsibility CSR, Environmental,

Social and Corporate Governance ESG und

Humankapital miteinander zu erweitern.

Die DVFA unterstützt die Integrated Reporting

Initiative,um den überfälligen Paradigmen-

wechsel im Corporate Reporting – von einer

Vielzahl disparater Berichte hin zu einem inte-

grierten Bericht aller wesentlichen Leistungs-

indikatoren, von papierbasierter Kommuni-

kation hin zu einem konvergenten und nutzer-

orientierten Berichtsansatz – voranzutreiben.

Im April 2012 führte das IIRC Council Meet-

ing führende Vertreter der Initiative im Frank-

furter DVFA Center und bei der Deutschen

Bank zu einem Empfang zusammen.

DVFA UND RNE RAT FÜR NACHALTIGE ENT-

WICKLUNG: DVFA/EFFASKPIS FOR ESG IM

DEUTSCHEN NACHHALTIGKEITSKODEx

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex wurde

von Prof. Dr. Alexander Bassen, Universität

Hamburg, im Auftrag des Rates für Nachhalti-

ge Entwicklung RNE konzipiert und enthält 20

Berichtselemente, zu denen von Unterneh-

men Leistungs indikatoren berichtet werden

müssen, darunter auch die von DVFA/EFFAS

KPIs for ESG.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat den

Deutschen Nachhaltigkeitskodex in seiner

Sitzung im Oktober 2011 einstimmig be-

schlossen. Das Instrument wurde mit einer

Empfehlung zur Implementierung an die Bun-

desregierung überstellt.

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel würdigte

am 25.06.2012 bei der Jahreskonferenz des

Rates für Nachhaltige Entwicklung den Deut-

schen Nachhaltigkeitskodex. Er sei eine gute

Orientierung für nachhaltiges Wir tschaf-

ten: »Die Bundesregierung unterstützt die-

sen Kodex. Wir werben dafür, dass ihn auch

noch mehr Unternehmen anwenden.»

PROJEKTE DVFA UND STATE STREET

GLOBAL ADVISORS: PROJEKT DELPHI

»Delphi« ist ein Projekt auf dem Gebiet des ESG

Mainstreaming (Environmental, Social and

Governance). Delphi wird von State Street

Global Advisors moderiert. Ziel ist die Defini-

tion und Validierung so genannter auf Lang-

fristigkeit angelegter ESG-»Superfactors« auf

Basis von Marktgegebenheiten und Anforder-

ungen von Investment Professionals. Über

drei Phasen hinweg sollen nicht-finanzielle

Faktoren mit Hilfe metrischer Verfahren für

die Unternehmenkultur identifiziert und darin

implementiert werden. In einem ersten Schritt

wurde die sogenannte »Strohman»-Hypothese

formuliert. Sie basiert auf Erkenntnissen

aus der ersten Phase einer Zusammenarbeit

zwischen Entwicklungen am Kapitalmarkt

begleitende Organisationen sowie Asset

Managern diverser Unternehmen. Diese

Hypothese wurde in der Gruppe der Asset

Manager präsentiert. Nach einer kritischen

Validierung durch die Asset Manager soll

der Arbeitskreis »Metrik« auf eine Präzisierung

der Methodik zur Messung und Quantifi -

zierung der Super faktoren hinarbeiten.

Ralf Frank ist für die DVFA und EFFAS Mitglied

des Steuerungskomitees und leitet die Ar-

beitsgruppe zum Thema Metrik. Technische

Grundlage sind unter anderem die 2010 in der

finalen Version erschienenen KPIs for ESG

(Key Performance Indicators for Environ-

mental, Social and Governance). Die Vali-

dierungsphase des Projektes Delphi endete

2012 und mündet nun in einem Report:

Projekt Delphi – ESG »Super Factors».

DVFA UND PRICERWATERHOUSECOOPERS

AG: NON-GAAP-EARNINGS-ADJUSTMENTS

Non-GAAP-Earnings-Adjustments sind frei-

willig publizierte Anpassungen von Erfolgs-

größen, die an reglementierten Jahresüber-

schussgrößen ansetzen und diese modifi-

zieren. Für diese Anpassungen gibt es keinen

akzeptierten Berichtsstandard, so dass die Er-

gebnisse für Investment Professionals häufig

schwer, wenn nicht gar nicht zu vergleichen

sind. Um eine Einschätzung erfahrener Finanz-

analysten und Fondsmanager hinsichtlich der

Wichtigkeit der Empfehlungen zu bekommen,

hat die DVFA 2012 eine Befragung durch-

geführt. »Die Ergebnisse der Umfrage zeigen

deutlich, wie wichtig es für Investoren ist, dass

die Praxis im Umgang mit nicht-wiederkehr-

enden und nicht-betrieblichen Unternehmens-

ergebnissen im Interesse von Transparenz

und Glaubwürdigkeit geregelt werden muss.

Wir benötigen hier klare Standards«,sagt

DVFA-Vorstandsvorsitzender Stefan Bielmeier.

Die DVFA, PricewaterhouseCoopers AG Wirt-

schaftsprüfungsgesellschaft und die Universi-

tät Hamburg haben nun Empfehlungen zu

Non-GAAP-Earnings-Adjustments erarbeitet.

Die Forderungen umfassen zwölf Punkte für

eine investorenorientierte Non-GAAP-Bericht-

erstattung. Ein Großteil der Empfehlungen be-

fassen sich mit dem Umgang mit Non-Recur-

BERICHT ÜBER DIE GREMIEN38

Page 40: DVFA Jahresbericht 2012

UNTERNEHMEN RECHNEN SICH SCHÖN STATEMENTS VON INVESTMENT PROFESSIONALS AUS DER UMFRAGE ZUR RELEVANZ DES DVFA/PWC-STANDARDS ZU NON-GAAP EARNINGS: »Es gibt eine inflationäre Entwicklung von Ergebnisbereinigungen. Unternehmen sollten grundsätzlich wieder zur normalen Rech-nungslegung zurückfinden. Die Definition Ergebnisbereinigung sollte sehr restriktiv gehandhabt werden. Es kann nicht sein, dass zum Beispiel Kosten bei der Übernahme von Unternehmen als bereinigungswürdig dargestellt werden.« »Jeder beeinflusst die Werte so wie es opportun erscheint – oft sind diese Kennzahlen für Gehaltsbestandsteile relevant – das ist als Eigentümer unbefriedigend. Wir können dann auch EBE ein- führen (Earnings before Everything) [...]« »Dass diese Praxis überhaupt angewandt wird! Der primäre Hin- tergrund für die ›Als Ob‹-Darstellung ist die Entlohnung des Mana- gements, die sich sich nach den virtuellen Zahlen und nicht nach dem tatsächlichen Ergebnis richtet. Die Dividende für die Aktio- näre wird aber wieder nach dem realen Ergebnis berechnet [...]« »EBITDA ist aus Aktionärssicht völlig unbrauchbar und sollte nicht mehr ausgewiesen werden. Vielmehr sollte eine Non-GAAP-Ergeb- nisgröße berichtet werden, die die nachhaltige Ertragskraft des operativen Geschäfts anzeigt und für Wachstumsinvestitionen, Dividenden und Aktienrückkäufe zur Verfügung steht. Gleichzeitig sollten die operativen Non-GAAP-Nettovermögenswerte beziffert werden, mit dem diese Ertragskraft erwirtschaftet wird [...].«

ring Items, in geringerem Maße mit der ange-

passten Ergebnisgröße per se. Zu jeder Em-

pfehlung wird der Zustimmungsgrad aus der

Umfrage mit Investoren und Analysten mitge-

liefert. Die Richtlinie enthält zudem Praxis-

beispiele aus den Geschäftsberichten euro-

päischer Emittenten.

Die DVFA setzt sich seit Jahrzehnten für die

Standardisierung der Unternehmensbericht-

erstattung ein. Zu den Vorschlägen der DVFA

zählen u.a. die Standardisierung von ESG-

Zahlen (Environmental Social Governance)

durch die international anerkannten und

von der DVFA in Zusammenarbeit mit EFFAS

entwickelten Key Performance Indicators for

ESG, die Standards für die Bondkommuni-

kation und die Grundsätze effektiver Finanz-

kommunikation.

DVFA JAHRESBERICHT 2012 39

Page 41: DVFA Jahresbericht 2012

MITG L IEDER DER G REM IEN

AUFNAHMEKOMMISSION

Nikolaus BrandlDr. Hans-Peter Rathjens Allianz Global Investors Europe GmbHAlice Kytka KfW IPEx-Bank GmbH

CRUF

Norbert Barth BAADER Bank AGWinfried Becker Independent Research GmbHIngbert Faust equinet Bank AGGuido Fladt PricewaterhouseCoopers AGRalf Frank, MBA DVFA e.V.Andreas Heinrichs Bank Vontobel Europe AGGuido Hoymann B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaAChristian Krause The Blue Arrow CompanyJochen Mathée BNP Paribas Investment Partners Belgium S.A. (Vorsitzender) Samantha McKevitt PricewaterhouseCoopers AGGunnar Miller Allianz Global Investors Europe GmbH (Vorsitzender)Uwe Otten Vontobel Securities AGMarion Scherzinger IKB Deutsche Industriebank AGMichael Schmidt Union Investment Privatfonds GmbHDr. Peter Noel Schömig Schömig & GschreiAlison Thomas PricewaterhouseCoopers AG

KOMMISSION BANKEN

Ralf Böckel Union Investment Privatfond GmbH Sabine Bohn DZ BANK AG Prof. Dr. Anne d'Arcy WU Wirtschaftsuniversität Wien Thomas Dörr B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA Ingo Frommen Landesbank Baden-Württemberg Thomas Höfer DB Advisors Guido Hoymann B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA (Vorsitzender) Dr. Georg Kanders Bankhaus Lampe Prof. Dr. Edgar Löw Ernst & young AG Jörg-Alexander Paul Bird & Bird Manfred Piontke FPM Frankfurter Performance Management AG Sebastian Reuter KfW Bankengruppe Klaus-Dieter Schallmayer Commerzbank AG Felix Thierfelder Deutsche Bundesbank Volker v. Krüchten Commerzbank AG Wolfgang Weigel PricewaterhouseCoopers AG

ARBEITSKREIS IMMOBILIEN

Martin Beck BDO Deutsche Warentreuhand AGMichael Beck Bankhaus Ellwanger & GeigerDr. Wilhelm Breuer Dr. Breuer Capital Market AdvisoryDr. Alan Cadmus POLIS Immobilien AGMag. Wolfhard Fromwald CA Immobilien Anlagen GmbHProf. Dr. Bernhard Funk Universität HAWK Hildesheim (Vorsitzender)Stefan Goronczy, CEFA HSH Nordbank AGThomas Gütle Cordea Savills GmbHDr. Ilga Haubelt Union Investment Privatfonds GmbHDr. Sven Helmer Jones Lang Lasalle Corporate Finance GmbHSven-Erik Hintz Berenberg BankDr. Georg Kanders Bankhaus Lampe KGKai Malte Klose, CIIA Berenberg BankDr. Ulrich Nack LaSalle Investment Management KAG mbhFlorian Nowotny CA Immobilien Anlagen AGDr. Daniel Piazolo IPD Investment Property Databank GmbHClemens Schäfer RREEF Spezial Invest GmbHProf. Dr. Ramon Sotelo Bauhaus-Universität WeimarMarcus Stahlhacke, CFA Allianz Global Investors Europe GmbHProf. Dr. Matthias Thomas INREVDieter Thomaschowski, CEFA Thomaschowski Research & AdvisoryChristian Schulz-Wulkow Ernst & young Real Estate GmbH

ARBEITSKREIS CORPORATE TRANSACTION & VALUATION

Prof. Dr. Christian Aders Duff & Phelps GmbH und Value Trust Advisors GmbHDr. Johannes Adolff Hengeler MuellerDr. Sven Arnold Center for Corporate Transactions, Handelshochschule Leipzig Dr. Ulrike Binder Mayer Brown LLP Henryk Ciesielski American Appraisal Germany GmbH Andreas Creutzmann IVA VALUATION & ADVISORy AG Dr. Mark-Ken Erdmann Rickmers Holding Dr. Thomas Gasteyer Clifford Chance Dr. Martin Hebertinger Dr. Karsten Heider CMS Hasche Sigle Guido Kerkhoff ThyssenKrupp AG Dr. Julia Kersjes White & Case LLP Dr. Gerhard Killat Lazard & Co. GmbH Christian Krause, CEFA Blue Arrow Company Dr. Thomas Krecek Clifford Chance Dr. Hanns Ostmeier Prof. Dr. Bernhard Schwetzler Center for Corporate Transactions, Handelshochschule Leipzig (Vorsitzender)Christian Strenger DWS Investment GmbH und Center for Corporate Governance, Handelshochschule Leipzig Michael Wabnitz Alix Partners GmbH Dr. Robert Weber White & Case LLP

40 BERICHT ÜBER DIE GREMIEN

Page 42: DVFA Jahresbericht 2012

ARBEITSKREIS SMALL CAPS

Ralph Bieneck Heidelberger Beteiligungsholding AGPeter Thilo Hasler BLAETTCHEN & PARTNER AGDr. Bodo Kesselmeyer anuboxBRL GmbH & Co.KGLars Kuhnke GFEI AktiengesellschaftPetra Oetken Dr. Wieselhuber & PartnerProf. Dr. Max Otte IFVE GmbHRoger Peeters Close Brothers Seydler Research AGChristoph Schlienkamp Bankhaus Lampe (Vorsitzender)Thomas J. Schießle EQUI.TS GmbH

KOMMISSION RATING STANDARDS Christian Albrecht DZ BANK AGProf. Dr. Dr. h. c. J. Baetge Westfälische Wilhelms-Universität MünsterFrank Cerveny European Securities and Markets Authority (ESMA)Dr. Oliver Everling RATING EVIDENCE GmbHFelix Rieger Deutsche BundesbankProf. Dr. Josef Fischer Georg-Simon-Ohm Hochschule NürnbergDr. Andreas Fischer Fischer Bussmann Konrad GmbHProf. Dr. Thomas Heidorn Frankfurt School of Finance & ManagementChristian Hesse Creditreform Rating AGDr. Andreas Jerschensky ALTANA AGChristian Junk NRW.BANKDr. Peter König DVFA GmbHProf. Dr. Harald Krehl DATEV eGProf. Dr. Jens Leker Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Vorsitzender)Dr. Michael Munsch Creditreform Rating AGDieter Pape Pape & CoJürgen Paskert KPMG AG WirtschaftsprüfungsgesellschaftInge Pawlik Commerzbank AGDr. Karl Eugen Reis Dr. Reis und Kollegen GmbH & Co. KGBodo Richardt Wirtschaftsprüfer & SteuerberaterDr. Eva-Maria Rid-Niebler BayBG Bayerische Beteiligungs GmbHProf. Dr. H. Rommelfanger Johann Wolfgang Goethe-Universität FrankfurtProf. Dr. Oliver Steinkamp Technische Hochschule MittelhessenDr. Hans-Ulrich Templin Helaba Invest Kapitalanlagegesellschaft mbHCorinna Wolf Deutsche BundesbankKarl-Heinz Wolf MORISON AG WirtschaftsprüfungsgesellschaftAnna yakimochkina Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

KOMMISSION LIFE SCIENCE Sascha Alilovic MorphoSys AGDr. Christa Bähr (Vorsitzende)Dr. Viola Bronsema BIO Deutschland e.V.Kai Brüning Apo Asset Management GmbHDr. Heinrich von Bünau Mayer Brown LLPInes-Regina Buth akampionDr. Ralf Emmerich European Investment FundAndreas Heinrichs Bank Vontobel Europe AGStefan Höfer Deutsche Börse AGDr. Kai Gregor Klinger RHÖN-KLINIKUM AGDr. Solveigh Karola MählerDr. jur. Dr. med. Adem Koyuncu Mayer Brown LLPDr. med. Markus Manns Union Investment Privatfonds GmbH (Vorsitzender)Dr. Markus Metzger STADA Arzneimittel AGDr. Marie-Luise Roth Deutsche Industrievereinigung BiotechnologieDr. Martin Schnee Schnee ResearchDr. Julia Schüler BioMedServicesProf. Dr. Jörg Vienken Fresenius Medical Care Deutschland GmbH

KOMMISSION RESPONSIBLE INVESTING Prof. Dr. Alexander Bassen Universität Hamburg Ralf Frank, MBA DVFA e.V.Gunnar Friede DWS Investment GmbHDr. Hendrik Garz Sustainalytics AG (Vorsitzender)Frank Klein DB AdvisorsChristoph Klein DB AdvisorsJens Meyer DEKA Investment GmbHSusanne Penarrubia DB AdvisorsMarcus Pratsch DZ BANK AGFelix Schnella ÖKOWORLD LUx S.A. (Vorsitzender)Christian Strätz Bayerische LandesbankFlorian Sommer Union Investment Privatfond GmbHPeter Walburg GreenVesting GmbH & Co. KG

KOMMISSION BONDKOMMUNIKATION

Prof. Dr. Alexander Bassen Universität Hamburg Prof. Dr. Wolfgang Blättchen BLÄTTCHEN FINANCIAL ADVISORy GmbHUwe Burkert LBBW-Landesbank Baden-Württemberg Monica Fernandez DZ BANK AGThomas Hövelmann Helaba - Landesbank Hessen-ThüringenFrank Hussing Commerzbank AGRalf Jülichmanns Allianz Global Investors Europe GmbHChristoph Klein DB Advisors (Vorsitzender)Dr. Veronika Richter ERSTE-SPARINVEST KAG & ÖVFAProf. Dr. Dirk Schiereck Technische Universität DarmstadtMichael Schiller Union Investment Privatfonds GmbHElmar Zurek DWS Investment GmbH

41DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 43: DVFA Jahresbericht 2012

MITGL IEDERUND B IL ANZ

Page 44: DVFA Jahresbericht 2012

VORSTAND

STEFAN BIELMEIERDZ BANK AG Vorsitzender, Fixed Income

DR. PETER MERKLandesbank Baden-Württemberg Stellvertretender Vorsitzender, Fixed Income

ANDREAS HEINRICHSBank Vontobel Europe AG Schriftführer, Equities

FRANK KLEINDB Advisors Schatzmeister, Asset Management

GUIDO HOyMANNB. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA Equities

MICHAEL SCHMIDTUnion Investment Privatfonds GmbH Asset Management

INGO MAINERTAllianz Global Investors Europe GmbH Asset Management

DR. ULRICH NEUGEBAUERDeka Investment GmbHAsset Management

BEIRAT DR. KARL-GEORG ALTENBURGJPMorgan Chase Bank, N.A., Frankfurt BranchSenior Country Officer

CLAUS DÖRINGBörsen-Zeitung, Chefredakteur

NORBERT ENSTEEnste/PCG Asset Management GmbH,Geschäftsführer

NILS FROWEINAWD Holding AG, stellvertr. Vorstandsvorsitzender

LARS HILLEDZ BANK AG, Mitglied des Vorstands

DR. LUTZ R. RAETTIGMorgan Stanley Bank AG, Vorsitz d. Aufsichtsrats

DR. JOHANNES J. REICHB. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG, Partner

VORSTA ND, BE IR AT UND F ÖRDERER

STEFAN BIELMEIER

GUIDO HOyMANN

ULRICH NEUGEBAUER

MICHAEL SCHMIDT

DR. PETER MERK

ANDREAS HEINRICHS FRANK KLEIN

INGO MAINERT

DR. HANS RECKERSehemaliges Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank

MICHAEL REUTHERCommerzbank AG, Mitglied des Vorstands

PETER ROEMERDeutsche Asset Management Investment GmbH, Sprecher der Geschäftsleitung

DR. HEROLD C. ROHWEDER Allianz Global Investors US LLC Member of the excecutive committee, Managing Director

PROF. DR. DR. H.C. UWE SCHNEIDERJohannes-Gutenberg-Universität Mainz, Direktor des Instituts für deutsches und internationales Recht des Spar-, Giro- und Kreditwesens

DR. ZENO STAUBBank Vontobel AG, CEO

WOLFGANG STERTENBRINKAlte Leipziger-Hallesche,Aufsichtsratvorsitzender

HANS-JOACHIM STRÜDERLB Baden-Württemberg, Mitglied des Vorstands

JENS WILHELMUnion Asset Management Holding AG, Mitglied des Vorstands

STEFAN WINTERUBS Deutschland, CEO Investment Bank Mitglied des Vorstands

BERND ZENSDEVK-Versicherungen, Mitglied des Vorstands

FÖRDERER

Bank Vontobel Europe AGBayerische Landesbank GirozentraleCommerzbank AGDeutsche Apotheker- & Ärztebank eGDeutsche Börse AGDZ BANK AGFuchs Petrolub AGHSBC Trinkaus & Burkhardt AGJungheinrich AGLandesbank Baden-WürttembergAllianz Global Investors Europe GmbHR&V-LebensversicherungVossloh AG

43DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 45: DVFA Jahresbericht 2012

REPRÄSENTANTEN BEI ILPIP DR. PETER KÖNIG ILPIP Council SCHIEDSGERICHT DR. H.C. GERD NOBBE Vors. Richter am BGH i.R., Vorsitzender DR. JÜRGEN CALLIES Beisitzer HELMUT MADER Beisitzer MARGOT SCHOENEN Stv. Beisitzende

CHRISTIAN STRENGER Stv. Beisitzer EHRENGERICHT THOMAS SAGEBIEL Vorsitzender Richter am OLG Frankfurt THOMAS NEISSE Beisitzer RUDOLF SyMMANK Beisitzer BRUNO HIDDING Stv. Beisitzer DR. LARS SLOMKA Stv. Beisitzer EHRENMITGLIEDER DER DVFA MICHAEL HAUCK DR. PETER MAURER EHRENVORSITZENDER DES VORSTANDES FRITZ H. RAU

REPRÄSENTANTEN NATIONAL HEINZ-JÜRGEN SCHÄFER Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse NORBERT BARTH DRSC (Deutscher Standardisierungsrat) DR. PETER KÖNIG ULF MAyER EFPA Deutschland-Vorstand RALF FRANK Fachbeirat der BaFin DR. PETER KÖNIG FIRM-Beirat DR. PETER KÖNIG Frankfurt Main Finance RALF FRANK GAMSC (German Asset Management Standards Committee) REPRÄSENTANTEN BEI ACIIA FRITZ H. RAU ACIIA Council PROF DR. RAIMOND MAURER IEC (International Examinations Committee)

REPRÄSENTANTEN BEI EFFAS FRANK KLEIN EMC (Executive Management Committee) RALF FRANK CESG (Commission on ESG) DR. PETER KÖNIG MSC (Market Structure Commission) DR. PETER KÖNIG TQC (Training and Qualification Commission)

REPRÄSENTANTEN INTERNATIONAL MARTIN SCHLIEMANN GIPS RIPS EMEA DR. CARSTEN ZIELKE EFRAG Insurance Accounting Working Group (IAWG) RALF FRANK FEE (Federation of European Accountants) Working Group on Future of Audit NORBERT BARTH IASB (Insurance Working Group) Working Group on Future of Audit RALF FRANK IIRC (International Integrated Reporting Committe) RALF FRANK Project Delphi RALF FRANK Stoxx ESG Global Leaders Advisory Board RALF FRANK SASB (Sustainability Accounting Standards Board US)

REPR ÄSEN TA N TEN UNDEHREN MITG L IEDER

44 MITGLIEDER UND BILANZ

Page 46: DVFA Jahresbericht 2012

» M I T D E M B E I T R I T T V O N C I S I

W Ä C H S T U N S E R N E T Z W E R K

A U F Ü B E R 1 0 0 . 0 0 0 I N V E S T M E N T

P R O F E S S I O N A L S W E LT W E I T. «

F R I T Z H . R A U

Page 47: DVFA Jahresbericht 2012

Ulrich Rück CIIA CEFAChristian Rüffert CIIA

Jochen Sand CCrAChristin Saß CCrAJan Schaefer CCrAChristian Schalk CeFMIngo Scheed CeFMKathrin Scherger CIIA CEFADavid Scherrer CIIA CEFADirk Scheufler CIIA CEFAGernot Schillinger CeFMTobias Schmid CIIA CEFAStephen Schmidt CREAPeter Schmitt CREATony Schölzig CIIA CEFAKatja Schuchardt CCrA CREATimo Schwarz CCrAStefan Schwertel CCrAMaximilian Seidl CCrAThomas Seidler CREAArno Simon CCrA CRMHelge Sohns CIIA CEFAMarian Sommer CIIA CEFAChristoph Sost CIIA CEFALaura Staat CIIA CEFAMarc Steffen CRMMario Stemmann CCrAThorsten Stillner CCrAGentcho Stoimenov CIIA CEFA

Jörg Thranberend CIIAHenning Tietjen CCrAEren Tiryaki CRMAxel Tumat CRM

Theresa Volk CRM

Lucas Wangler CIIA CEFAChristoph Weber CIIA CEFAHeiko Weckmann CIIA CEFAChristoph Weipert CREAJörg Weirich CCrAKlaus Weissmann CIIA CEFAHolger Westermann CRMMarkus Wichartz CIIA CEFAHagen Wiesner CRMThomas Wolff CIIA CEFANina Wollbold CRMJan Wosnitza CCrA

Florian Zelder CIIA CEFAIlija Zivanovic CREAThomas Zumbach CIIA CEFA

Matthias Arneth CeFM EFA

Olli Backman CIIANikolaus Bahn CCrAAlexander Bahr CIIA CEFAMichael Becker CIIA CEFAMichael Becker CCrABenjamin Behnke CIIA CEFAMichael Benze CREAMichael Bergmann CIIA CEFAFrank Beyersdorff CCrAChristoph Block CIIAFlorian Boché CIIA CEFADaniel Borgwardt CIIAFlorian Braun CCrAFlorian Brendel CREAPetra Brumshagen CREAMichael Bruns CRMStefanie Büker CREAMichael Bulgrin CIIA CEFAFlorian Bumberger CIIA CEFAMarc-Daniel Burens CIIA CEFASteve Butter CeFM EFA

Dr. Michael Daldrup CCrAStefan Duschat CIIA CEFA

Jochen Eberhard CCrAMatthias Eble CIIA CEFADr. Constantin Echter CCrAChristian Engelhardt CIIA CCrA

Christian Felker CREAChristian Fest CCrAVerena Flohr CREAKevin Julian Fuhr CREA

Camelia-Daniela Gemke CREABarbara Gerhard CRMThomas Gerner CIIA CEFASilvia Gernert CCrAJan Goetz CREABartosz Adam Gorynski CREAKatharina Grasser CIIAPhilip Greifenstein CIIA CEFABenjamin Groß CIIA CEFAMarcel Günther CIIA CEFA

Mag. Margot Hadeyer CRMThomas Hansmann CeFMKonrad Harbeck CIIA CEFAStefanie Hauswald CRMJanis Heck CIIA CEFAHeiko Hector CIIA CEFALutz Heinze CIIA CEFAThomas Heinze CIIA CEFAThorsten Hemme CIIA CEFAAndreas Hendel CRMMarcus Hennig CCrAAnnika Herrmann CIIA CEFAMichael Hofmann CREAStefan Höhne CCrA

Isabell Jacob CIIA CEFAUlrich John CIIA CEFASven Kaiser CIIA CEFA CCrAElmar Karst CIIA CEFA

Sascha Kern CCrAThomas Kettner CIIA CEFASilvio Kiesewalter CIIA CEFAChristoph Kitz CRM CCrAJennifer Angelika Klein CCrAMarkus Klug CREAChristian Köker CIIA CEFAStefan Kolb CIIA CEFAMario Krägelius CIIA CEFAJana Krater CREABianca Kraus CREASteffen Krause CREAUlrike Kreßner CIIA CEFATobias Krinner CRMStefan Krischeu CIIA CEFAMartin Kuhn CeFM

Ulrike Lang CRMDiana Lange CeFMAstrid Lansdorf CREAMandy Lehmann CRMStefan Leukel CCrAMario Littmann CeFMJan Löckenhoff CIIA CEFAAstrid Loebel CCrAClara Löffler CCrA

Wolfgang Manz CRMStephan Martin CEFA CRMPaul Maul CIIA CEFAChristian Mayer CRMChristian Mehlinger CIIA CEFATobias Mehring CIIA CEFASandro Meixner CIIA CEFAFlorian Mielke CeFMRonny Miersch CRMThorsten Minor CCrAKerstin Moormann CREADaniel Müller CIIA CEFAJasminka Muslic CRMIgor Mustapic CIIA CEFA

André Nazarian CEFA CCrAPhilipp Neumann CIIA CEFAMatthias Nimmich CREAJens Michael Nodop CIIA CEFA

Marc Ollinger CIIA CEFAClaudio Oriolo CRMAndreas Oster CIIA CEFA

Dr. Andreas Peppel CIIA CEFALasse-Peter Pestel CIIA CEFADaniel Pfister CIIA CEFADaniel Piechulla CIIA CEFAMartin Pienisch CCrAMaria Pietraszewski CRMSascha Pinger CREARolando Pistelek CCrA

Dr. Rafael Rebitzky CCrAMark Remshardt CCrAVeith Michael Riebow CeFMBastian Ringsdorf CIIA CEFABartholomäus Rogowski CIIAMatthias Rohloff CIIA CEFABoris Ruchay CIIA CEFA

A B SOLV EN TEN P OSTG R A DU IERTEN PROG R A MME 2012

46 MITGLIEDER UND BILANZ

Page 48: DVFA Jahresbericht 2012

yusef Ahmed CIIA CEFAJoachim Alt CIIA CEFAMartin Annighöfer CEFA

Daniel Baum CIIA CEFADr. Roger Becker CEFAIrene Beidel CIIA CEFAStefanie Bessin CRMFalko Block CIIA CEFA ISSPRobin Blokland CIIAJörg Bohnenkamp CIIA CEFAAnna Roza Brodalka CIIA CEFATobias Bürger CEFAPeter Bürger CIIA CEFAMichael Busch CIIA CEFA

Henryk Ciesielski CEFA

Marius Gero Daheim CIIA CEFAAndreas Deeng CIIA CEFAWolfgang Deschka CIIA CEFANicole Deser CEFA CFAAxel DeteringAndreas Dimopoulos CIIA CEFADr. Andreas Dürkes CIIA CEFA

Bernhard Eder CIIA CEFADr. Wolfram Eichner CEFAUwe Eilers CEFACorinna Eller-StappChristian Engelhardt CIIA CCrA

Oliver Falk CIIA CEFAMin Feng CIIA CEFAIsabel Fernandez Ariza CEFADr. Hans-Jörg FrantzmannSandra Freisleben CIIA CEFA

Patrick Ganzbuhl CIIA CEFADavid Gaschik CIIA CEFAThomas Gerner CIIA CEFAAlexander Geschwindner CIIA CEFAFlorian Giesecke CIIA CEFAFrank Greisel CIIA CEFADr. Andreas Grob CIIA CEFAStefan Groeters CIIA CEFA

Sonja Hack CIIA CEFAVeith A. Hamper CEFAPaul Hanau CEFAKai Hastenrath CEFADirk Hedderich CIIA CEFAThomas Hens CIIA CEFAHartmut Herzog CEFAGerald Hespelt CEFA CIWM CeFM EFAAndré Horn CEFA CFA CCrA

Anke Junge CIIA CEFA

Stefan Kirschsieper CIIA CEFARené Klasen CIIA CEFAFrank KleinUrsula KleinAlexander Klein CIIA CEFAStephan Klinke CIIA CEFAGunnar Knierim CEFA

Christian Schreiner CIIA CEFAHans-Joerg SchreiweisMichael SchubertRobert Schwind CIIA CEFAGuido Seifert CIIA CEFAChristoph Siebecke CIIA CEFAPatrick Siegert CeFM EFAWilfried SiegmundEva Sonnenschein CEFARonald Spekking CEFA CCrA CRMAnton Spitlbauer CIIA CEFAJan Stehr CEFADana Steinbach CIIA CEFAJana Stibale CEFAHelge Strack CIIA CEFADavid Sütterle CIIA CEFA

Dieter Thomaschowski CEFAThomas W. TilsePatrick Traughber CIIA

Michael Vara CEFAAlexander VolletJan von Graffen CIIA CEFA

Marina Wagner CCrA CRMStefan Watzka CIIAThomas Wember CCrAChristina Wettstein CIIA CEFAMarkus Wichartz CIIA CEFAProf. Dr. Stefan F. WilhelmMartin K. Wilhelm CEFADr. Clemens Wolf CRMThomas WollnerJohannes Wutz CIIA CEFA

Tanja Zander CEFAMichael zu Salm-Salm

Michael Knupfer CEFANicolas Koch CIIA CEFAThomas Koch CCrADr. Peter KönigNadine König CIIA CEFAMario Krägelius CIIA CEFALucia Kraus CIIA CEFAChristian Krause CEFAJan Krüger CeFM EFADanilo Krüger CIIA CEFAWesselin Kruschev CRMDaniel Kuhnen CCrA CRMElke Kurlbaum-Stanzel

Matthias Langendorf CEFAAnnette LeBaron CEFAFrank Leber CIIA CEFARobert Leisner CIIA CEFARainer Lenz CIIA CEFAOlaf Liebeskind CIIA CEFAJörn Ligges CIIA CEFAZhi Liu CIIA CEFAProf. Dr.Dr. h.c. Otto LoistlPeter Loll CIIA CEFA

José Madeira CIIA CEFAIngo Ralf MainertAndreas Mann CIIA CEFAOliver Maslowski CIIAKarin Mayer CIIA CEFAHarald Meichelbeck CRMMirko Menzel CIIA CEFAMarkus Mittermeier CIIA CEFAMichael Müller CIIA CEFAMario Müller-Johansson CIIA CEFAMichael Münch CIIA CEFAJens Nattermann CIIA CEFAJens Michael Nodop CIIA CEFAKarl OlbertTorsten Oslislok CIIA CEFAMarc Ospald CIIA CEFA

Ullrich Paczkowski CIIA CEFAChristian Pauly CIIA CEFAUlrich Peine CeFM EFAKarsten Piater CBA CIIASelina Piening CEFA ISSPMichael Pietzek CEFA CCrA CRMOlaf-Alexander Prieß CIIA CEFAAlexander Proppert CIIA CEFA

Ralf Raebel CIIA CEFAKlaus Repges CEFASebastian Ressin CeFM EFASebastian Reuter CIIA CEFAHans Christoph RiesSven Rogge CIIA CEFAKai Röttgers CIIA CEFAThomas RufAndreas Russnak CIIA CEFA ISSP

Peter Satinsky CeFM EFAMichael SchicklingThomas J. SchießleStephan Schmidt CIIA CEFAStephan Schrade CIIA CEFA

A LUMN I 2012

47DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 49: DVFA Jahresbericht 2012

EIGENKAPITAL

Stand 01.01.2012JahresergebnisStand 31.12.2012

RÜCKSTELLUNGEN

FREMDKAPITAL

VerbindlichkeitenRechnungsabgrenzungsposten

BILANZSUMME

A K T I VA

ANLAGEVERMÖGEN

Beteiligung DVFA GmbHBeteiligung Gemeinnütziges DVFA Institut für Finanzstudien gGmbH

UMLAUFVERMÖGEN

ForderungenLiquide Mittel

BILANZSUMME

20.451,6825.000,00

154.046,40361.504,04

561.002,12

20.451,6825.000,00

98.508,85317.532,04

461.492,57

2012EUR

2011EUR

PAS S IVA

386.347,859.941,74

396.289,59

4.150,00

160.562,53

0,00

561.002,12

382.547,953.799,90

386.347,85

7.202,20

67.442,52500,00

461.492,57

2012EUR

2011EUR

JA HRESA B SCHLUS SDV FA E .V.

B I L A N Z31 .12 .12 (EUR)

BILANZ Die Bilanzsumme ist mit 561 T€€um 99 T€€höher als im Vorjahr (462 T€). Die Forderungen in Höhe von 154 T€ (Vorjahr 99 T€) bein- halten im Geschäftsjahr 2012 Forderungen an die Vereinsmitglieder (49 T€; Vorjahr 7 T€), Forderungen gegen verbundene Unternehmen (76 T€, Vorjahr 80 T€) und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 29 T€€(Vorjahr 12 T€). Die liquiden Mittel sowie kurzfristig ver- fügbaren sonstigen Wertpapiere betragen 362T €€(Vorjahr 318T€).

Die Verbindlichkeiten in Höhe von 161 T€ (Vorjahr 67 T€) setzen sich aus Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 65 T€, aus der umsatzsteuerlichen Organschaft in Höhe von 28 T€ (Vorjahr 55 T€), und übrigen Verbindlichkeitenin Höhe von 68 T€€(Vor- jahr 12 T€) zusammen. Das Eigenkapital erhöht sich um 10 T€ auf 397 T€. Die Eigen- kapitalquote beträgt 71%.

48 MITGLIEDER UND BILANZ

Page 50: DVFA Jahresbericht 2012

G E W IN N UND V ERLUST

MITGLIEDSBEITRÄGE

FÖRDERZAHLUNGEN

SONSTIGE ERTRÄGE

SONSTIGE AUFWENDUNGEN

ZINSERGEBNIS

ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN

JAHRESERGEBNIS

263.400,00

25.000,00

2.462,61

333.433,77

1.371,06

45.000,00

3.799,90

242.145,00

5.000,00

3.237,77

350.826,28

385,25

110.000,00

9.941,74

2012EUR

2011EUR

G E W IN N UND V ERLUSTRECHUN G01.01 – 31 .12 .12 (EUR)

GEWINN UND VERLUSTDie Gewinn- und Verlustrechnung weist Erträge von 250 T€€ (Vorjahr 290 T€) und Gesamtaufwendungen in Höhe von 351 T€ (Vorjahr 333T€ aus. Hieraus resultiert, unter Berücksichtigung der Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 110 T€€(Vorjahr 45 T€), ein Jahres- ergebnis von 10 T€€(Vorjahr 4 T€). Im Geschäftsjahr 2012 werden Mitgliedsbeiträge vereinnahmte Förderzahlungen sowie sonstige Erträge in Höhe von 250 T€ (Vorjahr 290 T€) ausgewiesen. Die Be- triebsaufwendungen setzen sich aus sonstigen Aufwendungen in Höhe von 351 T€€(Vorjahr 333 T€) zusammen. Die sonstigen Auf- wendungen enthalten die Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit in

Höhe von 61 T€ (Vorjahr 69 T€€), Ausgaben für Reisen und Bewirtung in Höhe von 29 T€ (Vorjahr 18 T€), Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 11 T€€(Vorjahr 10 T€), die Aufwendungen aus dem Dienst- leistungsvertrag für die Verwaltungs- und Organisationstätigkeit der DVFA GmbH in Höhe von 182 T€€(Vorjahr 164 T€) sowie weitere Auf- wendungen in Höhe von 68 T€€(Vorjahr 72 T€). Der Jahresabschluss 2012 wurde von Ebner Stolz Mönning Bachem GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuer- beratungsgesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

49DVFA JAHRESBERICHT 2012

Page 51: DVFA Jahresbericht 2012

JA HRESBER ICHT 2012

Konzeption und Inhalt: DVFA e.V.V.i.S.d.P.: Ralf Frank Redaktion: Natascha BingenheimerGestaltung: Gina Mönch, John Russo Studioheyhey | FrankfurtDruck: H. Reuffurth

Das Werk einschließlich all seiner Teile ist urheberrech-lich geschützt. Jegliche Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetz ist ohne Zustimmung der DVFA unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektroni-schen Systemen.

HERAUSGEBERDVFA – Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management e.V.

Mainzer Landstraße 47a60329 Frankfurt am MainTel. +49 (0) 69 26 48 48 0Fax +49 (0) 69 26 48 48 488Mail: [email protected]

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01

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DVFA e.V.

Mainzer Landstraße 47a 60329 Frankfurt am MainTel. +49 (0) 69 26 48 48 0 Fax +49 (0) 69 26 48 48 488Mail: [email protected] www.dvfa.de