Download - Einführung in die Physische Geographie

Transcript
Page 1: Einführung in die  Physische Geographie

Einführung in die Physische Geographie

Prof. Dr. Otto Klemm

Teil Klima und Wasser

4. Wasser als Stoff

Page 2: Einführung in die  Physische Geographie

Wasser als Stoff

Wasser spielt in Ökosystemen jeglicher Art eine extrem

wichtige Rolle, weil:

• flüssiges Wasser eine vitale Voraussetzung für das Leben

darstellt

• mit Wasser viele andere Stoffe (Nährstoffe, Schadstoffe, …)

transportiert werden

• Wasserdampf ein bedeutendes natürliches Treibhausgas ist

• Phasenübergänge des H2O große Mengen an Energie

umsetzen

Page 3: Einführung in die  Physische Geographie

Wasser als Stoff

105 °

H2O

Quelle:Dingman, 1994

Wasser kommt auf der Erde in allen Phasen vor: fest, flüssig, gasförmig

Page 4: Einführung in die  Physische Geographie

Wasser als Stoff

Quelle:Dingman, 1994

flüssiges Wasser (Wasserstoffbrückenbindung)

festes Wasser (Wasserstoffbrückenbindung)

Qu

elle

: S

tra

hle

r &

Str

ah

ler,

19

97

Page 5: Einführung in die  Physische Geographie

Zustandsdiagramm des Wassers

Bildquelle: Barrow, Physikalische Chemie, 1984 (bzw. fast jedes andere Lehrbuch der Physikaischen Chemie möglich)

Page 6: Einführung in die  Physische Geographie

Quelle

:Din

gm

an, 1

99

4

Wasserdampf

flüssigesWasser

Eis

Zustandsdiagramm des Wassers

Page 7: Einführung in die  Physische Geographie

Zustandsdiagramm des H2O (Phasendiagramm),

in dem für die Meteorologie besonders interessanten Bereich

Zustandsdiagramm des Wassers

-20 -10 0 10 20 300

10

20

30

40

50

60

Wa

sse

rda

mp

fdru

ck /

hP

a

Temperatur / °C

gas

flüssig

fest

Page 8: Einführung in die  Physische Geographie

Wasser als Stoff

Quelle:Dingman, 1994

flüssiges Wasser

Luft

einige Wassermoleküle sind in der Luft im Gleichgewicht vorhanden

es herrscht ein Gleichgewichts-Wasserdampfdruck über der ebenen Wasserfläche

Page 9: Einführung in die  Physische Geographie

Sättigungs-Dampfdruck – Kurve des Wassers

gas

flüssig

fest

-20 -10 0 10 20 300

10

20

30

40

50

60

Wa

sse

rda

mp

fdru

ck /

hP

a

Temperatur / °C

Page 10: Einführung in die  Physische Geographie

-20 -15 -10 -5 0 5 100

5

10

Wa

sse

rda

mp

fdru

ck /

hP

a

Temperatur / °C

Sättigungs-Dampfdruck – Kurve des Wassers

gas

flüssig

fest

flüssig m

öglich

(Abweichung vom Gleichgewicht)

Page 11: Einführung in die  Physische Geographie

-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 350

10

20

30

40

50

60

Was

serd

ampd

ruck

/ h

Pa

Temperatur / °C

Sättigungs-Dampfdruck – Kurve des Wassers

diese Kurve wird beschrieben durch die Formel nach Clausius Clapeyron:

2w

*

*

T

dT

R

L

e

de

bzw. näherungsweise durch die Magnus-Formel:

e*: Sättigungs-Wasserdampfdruck; L: VerdampfungswärmeT: Temperatur in K; t: Temperatur in °C

tC

tCexp(t)e

3

21

* C

Phase t (°C) C1 / hPa C2 C3 / °C

Eis < 0 6.11 22.44 272.44

Wasser < 0 6.11 17.84 245.43

Wasser > 0 6.11 17.08 234.18

Page 12: Einführung in die  Physische Geographie

-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 350

5

10

15

20

25

30

35

40

ab

solu

te F

euch

te /

g m

-3

Temperatur / °C

Wasserdampf in der Luft

Sättigungskurven für den Wasserdampfgehalt in Luft über flüssigem Wasser

(Gleichgewichts-Kurve). Die Linie entspricht einer relativen Luftfeuchte von 100 %.

4.85

9.4

17.3

30.4

Page 13: Einführung in die  Physische Geographie

Wasserdampf in der Luft

die relative Luftfeuchte rF ist das Verhältnis

aktueller Feuchtgehalt / maximal möglicher Fuchtegehalt

bzw. Wasserdampfdruck / Sättigungsdampfdruck

-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 350

5

10

15

20

25

30

35

40

ab

solu

te F

euch

te /

g m

-3

Temperatur / °C

87 %50 %

100 %

87 %

Page 14: Einführung in die  Physische Geographie

Dichte des flüssigen Wassers

-10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100930

940

950

960

970

980

990

1000

Dic

hte

/ g d

m-3

Temperatur / °C

die Dichte des Wassers bei 0 °C beträgt fast 1 kg dm-3

Berechnung nach Paul 1985: http://www.tu-dresden.de/fghhihb/petzoldt/dichte_de.html

Page 15: Einführung in die  Physische Geographie

Dichte des flüssigen Wassers

durch die Dichteanomalie des Wassers ist die Dichte bei 4 °C am größten

Eis (ohne Lufteinschluss) hat bei 0 °C eine Dichte von 916.8 g dm-3

Berechnung nach Paul 1985: http://www.tu-dresden.de/fghhihb/petzoldt/dichte_de.html

-3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11999.5

999.6

999.7

999.8

999.9

1000.0

1000.1

Dic

hte

/ g

dm

-3

Temperatur / °C

Page 16: Einführung in die  Physische Geographie

physikalische Eigenschaft, flüssiges Wasser

Größe Kürzel

Wert Einheit Bemerkung

Dichte 1 g cm-3 beachte Dichteanomalie!

spezifische

Wärmekapazität

cp 4216 J kg-1 K-

1

Verdampfungs-wärme

L 2,495 106

J kg-1 2.5001 bei 0 °C

2.26 bei 100 °C

Schmelzwärme

3,3 105 J kg-1

Oberflächen-spannung

0,076 N m-1 = J m-2

bei 0 °C

Page 17: Einführung in die  Physische Geographie

physikalische Eigenschaften des Wassers

Bemerkungen

Wasser ist der Stoff mit der größten spezifischen Wärmeenergie überhaupt

man benötigt mehr als die 5-fache Energie, um Wasser zu verdampfen als es von 0 °C auf 100 °C zu erwärmen.

man benötigt mehr als die 6-fache Energie, um Wasser zu verdampfen als es zu schmelzen

auch Sublimation (direkter Übergang aus der Festphase in die Gasphase und umgekehrt) ist möglich

Page 18: Einführung in die  Physische Geographie

Eigenschaften des Wassers

flüssiges Wasser ist ein Lösungmittel

für ein Salz AmBn ist das Löslichkeitsprodukt Ks gegeben als:

OHHOH 2

14

2

10][

][][2

OH

OHHK OHH

Säure- / Base – Eigenschaften

Wasser dissoziiert in H+ und OH-, ist also eine Säure und Base zugleich.

nmS BAK ][][

eckige Klammern geben Konzentrationen an (der Unterschied zwischen Konzentrationen und Aktivitäten wird

hier vernachlässigt). m und n sind die Ladungszahlen der Ionen. Über einer festen Phase des Salzes stellt sich in Lösungen Konzentationen von A und B ein, die die Bedingung des Löslichkeitsprodukts darstellen. Ks ist abhängig von T.

Page 19: Einführung in die  Physische Geographie

Eigenschaften des Wassers

Gase lösen sich physikalisch in Wasser

die Gaslöslichkeit wird mit der Henry – Konstante KH

1161026.12 hPalmolK OH

KHX ist die Henry – Konstante für das Gas X,

Einheit typischerweise mol l-1 hPa-1

p ist der Partialdruck des Gases in der Luft (über der wässrigen Phase)

Einheit: hPa

die Löslichkeit eines Gases in Wasser nimmt mit sinkender Temperatur zu

Beispiel: die Löslichkeit des Sauerstoff in Wasser bei 25 °C entspricht:

p

XKH

][

116*32 1034

2

2 hPalmolp

COHK

CO

COH