Richard Wülser | Qualitätskontrollen zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität der Hardwasser AG | 03.06.2021
IWB, Margarethenstrasse 40, Postfach, CH-4002 Basel, T +41 61 275 51 11, [email protected], www.iwb.ch 1/48
Ergänzende Dokumentinformationen
Ergebnisbericht 2020
Qualitätskontrollen zur Sicherstellung
der Trinkwasserqualität
der Hardwasser AG
Auftraggeber: Hardwasser AG
Verantwortlich: Richard Wülser
Datum: 03.06.2021
Status: Freigegeben
Verteiler: Thomas Meier, Thomas Gabriel, Hardwasser AG
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Inhaltsverzeichnis
1. Untersuchungsprogramme ______________________________________________________3
1.1 Standard Untersuchungsprogramm Mischgrundwasser Hard ___________________________3
1.2 Standard Untersuchungsprogramm Rheinwasser (Rohwasser) _________________________6
1.3 Untersuchungsprogramm Grundwasserbrunnen, Schutzzone TZW-IWB (jährlich 1 Probeserie,
zusätzlich 3x jeweils 6 Brunnen) __________________________________________________7
1.4 Spezialprogramme ____________________________________________________________7
1.5 Angewendete Prüfverfahren (Analysemethoden) _____________________________________8
1.6 Probenahmen, Wasserführung Rhein ______________________________________________8
2. Ergebnisse __________________________________________________________________8
2.1 Rohwasserqualität (Einzelergebnisse im Anhang A) __________________________________8
2.2 Trink- und Grundwasserqualität (Einzelergebnisse im Anhang B) ______________________ 15
2.3 Brunnen und Pegelrohre (Einzelergebnisse im Anhang B)____________________________ 32
3. Schlussfolgerungen __________________________________________________________ 48
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1. Untersuchungsprogramme
Zur Überwachung der Trinkwasserproduktion der Hardwasser AG und Erfassung von Veränderungen
der Roh- und Grundwasserqualität erfolgen auf allen Aufbereitungsstufen Probenahmen und Quali-
tätskontrollen.
Eine zentrale Bedeutung hat dabei die Aufbereitung sowie das aufbereitete Trinkwasser in der Zent-
rale West. Hier werden werktägliche, wöchentliche und monatliche allgemeine und spurenanalytische
Untersuchungen sowie Inspektionen vor Ort durchgeführt. (Tab. 1 und Tab. 2)
Der qualitative Zustand wie auch mögliche Veränderungen in der Rheinwasserqualität können mit
dem Standard-Messprogramm (Abschnitt 1.2, Tab. 3) erfasst werden. Zusätzlich dienen hier auch die
umfassenden Messprogramme der AWBR (www.awbr.org), die durch das Technologiezentrum Wasser
in Karlsruhe und das IWB Wasserlabor zum Einsatz kommen.
Schliesslich soll mit dem Standard Untersuchungsprogramm (Abschnitt 1.3, Tab. 4) die Situation und
die Entwicklung in den Entnahmebrunnen der Hard wie auch im weiteren Umfeld der Brunnen im Be-
reich der umliegenden Grundwasserbeobachtungsrohre erfasst werden.
Der Umfang der durchgeführten Probenahmen und die Wasseruntersuchungen 2020 sind in Tab. 1 bis
Tab. 5 aufgeführt. Die Probenahmen am Mischgrundwasser Hard erfolgten ab Zulaufbauwerk der AK-
Filter sowie in der Pumpstation Zentrale West bei der Netzeinspeisung.
1.1 Standard Untersuchungsprogramm Mischgrundwasser Hard
Dieses Messprogramm beinhaltet die Stufenkontrolle bei der Aktivkohlefiltration sowie die Überwa-
chung der Trinkwasserqualität vor und nach Desinfektion.
a) Messprogramm allgemeine und hygienisch-mikrobiologische Parameter
Probestelle
Mess-
Programm
Prüfplan
AK-Filtrat aus Auslaufbau-
werk u. Rohwasser vor AKF
Probestelle AL0.VB25/26 und
VT0.VB04
Anzahl Proben/a
Trinkwasser
nach Reservoir1)
Probestelle TA10002
Anzahl Probenah-
men/a
Entnahme u. Transport
der Proben
GWA,
TWA
199 178
„tägliche“ Kontrollen GWA
TWA
182
148
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Probestelle
Mess-
Programm
Prüfplan/
Prüf-pro-
gramm
AK-Filtrat aus Auslaufbau-
werk u. Rohwasser vor AKF
Probestelle AL0.VB25/26 und
VT0.VB04
Anzahl Probenahmen
Trinkwasser
nach Reservoir
Probestelle TA10002
Anzahl Probenahmen
Monatliche
Kontrollen
GWA-M
TWA-M 12 8
Grosses Programm
3monatlich
TWA-G entfällt 4
UV/VN Programm
monatlich
VN/UV 12 12
Inspektion / Geräte INS-H
monatl. 12 12
Überprüfung Sensoren
UV-Anlage)
monatl. 12 -
Tab. 1: Messprogramm allg. und hygienisch-mikrobiologische Parameter mit Anzahl Probenahmen 2020.
Der Umfang der einzelnen Prüfpläne ist dem Anhang D zu entnehmen:
„tägliche“ Kontrollen, gemäss Prüfplan GWA:
- Temperatur
- AMK
- Colilert
Monatsmessprogramm, gemäss Prüfplan GWA-M:
- Temperatur
- AMK
- Colilert
- Enterokokken
- Sauerstoff opt.
- Sauerstoff rel.
- TOC
Monatsmessprogramm, gemäss Prüfplan TWA-M:
- Temperatur
- Sensorik
- AMK
- Colilert
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- Enterokokken
- Sauerstoff opt.
- Sauerstoff rel.
- Trübung
- UV254 nm
- TOC
- Anionen
- Kationen
- Säurekapazität
- pH-Wer Labor
- pH-Schnelltest
- Berechnete Parameter
Grosses Programm, 3monatlich, gemäss Prüfplan TWA-G (nur TA10002):
- Temperatur
- Sensorik
- AMK
- Colilert
- Enterokokken
- pH-Wert Labor
- Berechnete Parameter
- Trübung
- Sauerstoff opt.
- rel. Sauerstoff
- AOX
- TOC
- Leitfähigkeit 20
- UV254NM
- Filtratrückstand
- Anionen
- Kationen
- Ammonium
- Eisen
- Mangan
- Kieselsäure
- Säurekapazität
VN/UV-Programm Überwachung mit neuen Methoden (TA10002 und AL0.VB26):
- Temperatur, Bakteriologie, Trübung, SAK, TZZ, ATP
Monatliche Inspektion/Geräteüberprüfung, gemäss Prüfplan INS-H:
Sauerstoff PM, SAK PM, Leitfähigkeit PM, Trübung PM, Sauerstoff vor Ort, SAK Labor, Leifä-
higkeit Labor, Trübung Labor, Geräteüberprüfung durch Vergleichsmessung.
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b) Messprogramm Spurenanalytik
Methode/Parameter
Rohwasser Zulaufb. AKF
Probestelle VT0.VB04 und
AL0VB25/26 (nach AKF)
Anzahl Probenahmen1)
Trinkwasser
nach Reservoir
Probestelle TA10002
Anzahl Probenahmen1)
VOC 20 18
GC-MS Screening 1) 8 5
PF-Tenside 15 4
Komplexbildner 5 4
Glyphosat+AMPA 3 3
RKM+Künstliche Süssstoffe 4 4
Multikomponenten-PV 4 4
Chlorothalonil_Metaboliten 17 17
Orbitrap-Screening (Suspects) 24 12
Metalle 4 4
Tab. 2: Messprogramm Spurenanalytik vor und nach Aktivkohlefiltration mit Anzahl Probenahmen 2020.
1) inkl. mehrerer Feldblindproben
1.2 Standard Untersuchungsprogramm Rheinwasser (Rohwasser)
Probenstelle: Rhein bei Pratteln Rhein-Kilometer 156.7 links (R41002)
Methode/Parameter Rheinwasserfiltrat, Probenahmen/a
Entnahme und Transport der Proben 101)
Allgemeine Parameter 1) 51)
VOC 10
GC-MS Screening 5
PF-Tenside 5
Komplexbildner 5
Glyphosat + AMPA 4
Röntgenkontrastmittel und Süssstoffe 4
Multikomponenten-PV 4
Chlorothalonil_Metaboliten 3
Orbitrap-Screening (Suspects) 12
Metalle 5
Tab. 3: Untersuchungsprogramm "Rheinwasser" mit Anzahl der Probenahmen 2020
1) Allgemeine Parameter: Temperatur, Trübung, TOC, AOX, spez. elektr. Leitfähigkeit
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1.3 Untersuchungsprogramm Grundwasserbrunnen, Schutzzone TZW-IWB (jährlich 1 Probeserie, zusätzlich 3x jeweils 6 Brunnen)
Ziel dieser Untersuchung ist einerseits die Fortführung der Grundwasserüberwachung, wie sie seit
2008 auf Basis des TZW Berichtes „Beurteilung möglicher Einflüsse im Trinkwassergebiet Muttenzer
Hard“ läuft, und andererseits das weitergehende risikoorientierte Grundwassermonitoring im Hard-
wald. Im Hinblick auf die Früherkennung von Einflüssen aus den Altlasten im Umfeld der Hard und ins-
besondere der Deponien soll die Untersuchung einzelner ausgewählten Grundwasserbrunnen zusätz-
lich 3x jährlich stattfinden. Eine Veränderung der Grundwasserqualität kann erst dann beurteilt wer-
den, wenn lückenlose Datenreihen einzelner Grundwasserbrunnen zur Verfügung stehen. Zudem be-
steht so die Möglichkeit – bei einem längeren Unterbruch der Rohwasserinfiltration (z.B. Szenario
KKW-Unfall) – anhand der bekannten Schadstoff-Konzentrationen einen Einfluss aus den umliegen-
den Altlasten besser beurteilen zu können. Die Auswahl der Brunnen basiert auf den vorhandenen Da-
ten: Brunnen mit Maximalwerten (DOC, Leitfähigkeit) und nachgewiesener Spurenstoffe (chlorierte
Kohlenwasserstoffe, GCMS-Screening-Befunden, etc.) wurden ins Messprogramm aufgenommen.
Mess-
Programm
Pegel
1x/a
Brunnen
4x jährlich 3) Gesamt
Anzahl Proben 1) 21 59 80
Allg. Parameter 2) 13 45 58
VOC 1) 17 54 71
GCMS-Screening 1) 21 62 83
PF-Tenside 17 54 71
Komplexbildner 13 45 58
Elemente-Screening / Metalle 13 45 58
Tab. 4: Untersuchungsprogramm Grundwasserschutzzone Hard mit Anzahl der Probenahmen 2020
1) inkl. mehrerer Feldblindproben 2) beinhaltet: Trübung, spez. el. Leitfähigkeit, TOC 3) Kleines Programm 3x jährlich, Brunnen 2, 5, 7, 13, 28, 34
1.4 Spezialprogramme
1.4.1 Überwachung Aktivkohlefilter
Routineuntersuchung der Aktivkohlefilter sowie Aktivkohlewechsel in Becken 3 des AKF Hard
Messprogramm Proben / a
Probenahme 24
TW-Hygiene 21
VOC 2)+ 3), inkl. IBS Filter 3 99
Chlorothalonil 30
IBS Filter 3, Hygiene 1) 4
Allgemeine Parameter 4) 3 Tab. 5: Untersuchungsprogramm "Aktivkohlefilter" mit Anzahl der Probenahmen 2020
1) Einzelparameter: Totalzehlzahl: 9x, AMK 4x, E. coli/Colif.: 4x, Enterokokken: 3x 2) kleines Programm (alle Filtrate, Filterstufe 2.5 m und Zulauf) 3) grosses Programm (alle 15 Filterstufen) 4) Trübung, Elemente-Screening (1x), pH-Wertr, Nitrit
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1.5 Angewendete Prüfverfahren (Analysemethoden)
Sämtliche angewendeten Prüfverfahren sind validiert und akkreditiert gemäss ISO 17025. Die ge-
nauen Angaben und Referenzen der Analysemethoden sind im Anhang D aufgeführt. Nähere Angaben
zu den analytischen Verfahrenskenndaten wie Bestimmungsgrenzen, Nachweisgrenzen und Messun-
sicherheit können auch im IWB Wasserlabor in Erfahrung gebracht werden.
1.6 Probenahmen, Wasserführung Rhein
Grundsätzlich wurden Stichproben entnommen. Bei Gewässerverschmutzungen wird auf die Sammel-
proben des automatischen Probenehmers zurückgegriffen. Die Rohwasser-Probenahmen sind zusam-
men mit dem Abfluss des Rheins in Abb. 1 aufgeführt. Die genauen Termine sind aus den elektronisch
vorliegenden Excel-Tabellen zu entnehmen.
Abb. 1: Rheinwasserabfluss im Jahre 2020 mit 10 Stichprobenahmen beim Rohwasser, Rhein km 157.6 L
2. Ergebnisse
In den folgenden zusammenfassenden Tabellen werden wie schon im Vorjahr die analytischen Be-
stimmungsgrenzen (BG) sowie die Minimum-, Maximum- und Mittelwerte der Analysen angegeben.
Die Bestimmungsgrenzen geben den unteren Konzentrationsbereich an, der mit einem festgelegten
Analysenverfahren erreicht und gesichert bestimmt werden kann. Unterhalb der tiefen Bestimmungs-
grenze können wohl noch Konzentrationen errechnet werden, diese sind jedoch mit einer grösseren
Ergebnisunsicherheit behaftet und werden deshalb in den Berichten gemäss den Akkreditierungsvor-
gaben (ISO 17025) in der Regel nicht angegeben.
2.1 Rohwasserqualität (Einzelergebnisse im Anhang A)
Die Konzentrationen der analysierten Spurenstoffe im Rohwasser entsprachen im Jahr 2020 durch-
wegs den gestellten Qualitätsanforderungen; die Ergebnisse erfüllen bereits die strengen gesetzlichen
Vorschriften für Trinkwasser.
Das Rohwasser der Hardwasser AG wird an der Entnahmestelle Rhein bei Pratteln, linksrheinisch bei
Fluss-Kilometer 156.7 entnommen und den Absetzbecken und Schnellfilteranlagen zugeführt. Die Pro-
benahmestelle befindet sich in der Zuleitung zu den Sandfiltern im Analysekeller der Filtratpumpsta-
tion an der Rheinstrasse 87 in Pratteln. Sämtliche Einzelergebnisse sind im Anhang A aufgeführt.
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Das Ziel der Untersuchungen besteht darin, die Qualität des Rohwassers laufend zu erfassen und die
längerfristige Qualitätsentwicklung zu überwachen. Für die weitere Qualitätsbeurteilung, insbesondere
der allgemeinen Parameter, dient zusätzlich das AWBR-Untersuchungsprogramm mit der Hauptmess-
stelle Basel bei Birsfelden (IWB-Rohwasserentnahmestelle, rechtsrheinisch).
Die umfangreichen Untersuchungen am Rohwasser der IWB (Flusskilometer 163.9R) – dies gilt auch
für die linksrheinische Rohwasserentnahmestelle der Hardwasser AG – haben gezeigt, dass die Was-
serqualität aus Sicht der Trinkwassergewinnung als „gut“ einzustufen ist. Bei den allgemeinen und an-
organischen Parametern wurden keine Überschreitungen der Zielwerte nach dem Rheinmemorandum
festgestellt. (Europäisches Fliessgewässer-Memorandum der IAWR, 2020, http://www.awbr.org/, Jah-
resbericht 2019/2020 AWBR)
2.1.1 Pestizide
Im Jahre 2020 wurde kein Pestizid-Messprogramm durchgeführt. In den letzten Jahren gab es kaum
Befunde über der analytischen Bestimmungsgrenze. Einzelne Vertreter von Pestiziden wie Atrazin,
werden mit diversen Analyseverfahren wie z.B. GC-MS Screening (Abschnitt 2.1.2, 2.2.9) erfasst. Die
6 untersuchten Rohwasser-Proben ergaben für Pestizide keine Befunde über der Bestimmungs-
grenze. Mehrere Pestizide-Metaboliten liegen in Konzentrationen unterhalb von 100 ng/L vor.
2.1.2 Organische Mikroverunreinigungen (GC/MS-Screening)
Das GC-MS Screening «B» setzt sich zusammen aus einer quantitativen Bestimmung von 20 organi-
schen Mikroverunreinigungen (Target-Analytik) und der qualitativen Auswertung von unbekannten or-
ganischen Mikroverunreinigungen (Non-Target Analytik). Die zu quantifizierenden bekannten Substan-
zen und die unbekannten Substanzen werden in einem Aufbereitungs- und Analyseschritt bestimmt.
Grundlage der quantitativen Auswertung (Target Analytik) ist die Kalibrierung mit Referenzmaterial der
20 Substanzen. Für die Probenvorbereitung über Festphase wurde in den Vorjahren eine Optimierung
vorgenommen, weshalb die Verfahrenskenndaten validiert wurden.
In den untersuchten 6 Rohwasserproben konnten keine der untersuchten Substanzen über der analy-
tischen Bestimmungsgrenze nachgewiesen werden.
Qualitative Auswertung / Non-Target Analyse
Das Ziel dieser Auswertung ist, eine umfassende Übersicht über einen Teil der im Wasser gelösten
organischen Substanzen und die zeitliche Veränderung der Rohwasserqualität zu erhalten. Die Identi-
tät und genaue Konzentration der Substanzen stehen nicht im Fokus, da es sich hier um Konzentratio-
nen von wenigen Milliardstel-Gramm pro Liter handelt. Für den Menschen ist die Anwesenheit von
Stoffen in diesem Konzentrationsbereich in der Regel gesundheitlich nicht relevant. Bei dieser Analytik
wird nicht spezifisch nach bestimmten Substanzen gesucht, sondern es werden unbekannte Substan-
zen analysiert. Jedoch analysiert das Verfahren nur die Substanzen, welche mit einem bestimmten
Extraktions- und Aufbereitungsverfahren aus dem Wasser extrahiert werden können. Wird mit dem
Non-Target Screening eine Substanz gefunden, kann in Datenbanken (NIST-Library, Software
NIST/EPA/NIH Mass Spectral Library 2011) nach einer passenden chemischen Struktur gesucht wer-
den. Allerdings lassen sich diese Strukturen nicht immer eindeutig bestimmen. Die Identität einer im
Non-Target Screening gefundenen Substanz wird deshalb mit einer Wahrscheinlichkeit (Probability /
Match Factor) angegeben. Ebenso ist die flächenäquivalente Konzentrationsangabe nur ein Vergleich
mit einem zugesetzten internen Standard. Deshalb werden diese Daten als vorläufig und ungesichert
deklariert.
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Die qualitative Auswertung auf unbekannte organische Mikroverunreinigungen über der Bestim-
mungsgrenze ergibt in Wasserproben eine mehr oder weniger grosse Anzahl nicht identifizierter Sub-
stanzen. Die meisten dieser Substanzen liegen in einem sehr tiefen Bereich. Da eine Quantifizierung
von nicht identifizierten Substanzen in Wasserproben grundsätzlich nicht möglich ist, wird die Kon-
zentration abgeschätzt. Die Abschätzung erfolgt in diesen Fällen durch Vergleich des integrierten
Messgerätesignals der gefundenen Substanz mit dem des internen Standards („Peakflächenverhält-
nis“). Als interne Standards werden vier verschiedene Substanzen in einer Konzentration von 100 Na-
nogramm pro Liter der Wasserprobe zugesetzt.
Substanzen mit einem „Peakflächenverhältnis“ von grösser 0.25 (entspricht 25 Nanogrammäquivalent,
„ng-IS aeq./L“) werden weitergehend ausgewertet und bewertet. Die Auswertung beinhaltet beispiels-
weise Abklärungen der möglichen Herkunft, Verwendung (Industrie, natürliche Abbaustoffe, Altlast,
etc.), Eigenschaften und Toxikologie der Substanz. Eine Identifikation dieser Substanzen wird erst
dann vorgenommen, wenn eine unbekannte Substanz in den untersuchten Proben regelmässig auftritt
und in erhöhter Konzentration vorliegt. Gelingt die Identifikation und ist die Substanz als Referenzma-
terial im Handel erhältlich – was nicht immer der Fall ist –, wird die identifizierte Substanz ins Mess-
programm der GC-MS Einzelstoffanalytik aufgenommen. Wenn die Identifikation nicht gelingt oder ein
Referenzmaterial nicht erhältlich ist, bleiben die erhobenen Daten der Charakterisierung inklusive das
Massenspektrum der unbekannten Substanz in einer Datenbank.
Probeneingang Probenstelle Probenbezeichnung Probenummer
14.01.2020 R41002 Rohwasserentn. Hardwasser AG km 156.7 20-0037-02
14.04.2020 R41002 Rohwasserentn. Hardwasser AG km 156.7 20-0313-02
28.07.2020 R41002 Rohwasserentn. Hardwasser AG km 156.7 20-0377-02
31.08.2020 R41002 Rohwasserentn. Hardwasser AG km 156.7 20-0829-44
13.10.2020 R41002 Rohwasserentn. Hardwasser AG km 156.7 20-0703-02
08.12.2020 R41002 Rohwasserentn. Hardwasser AG km 156.7,l 20-0077-366
Tab. 6: Mit dem qualitativen GC-MS Screening analysierte Rohwasser-Proben 2020
Probe-
entnahme
Probe
Stelle Probe-Nr. RI
Wahrscheinliche Verbindung
aufgrund Übereinstimmung
Massenspektrum
Pro-
ba-
bi-
lity
[%]
Nano-
gramm-
äquiva-
lent IS
[ng-
aeq.
IS/L]
CAS-Nr. M1 M2 M3 M4 M5
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1026 1-Propanol, 2-(2-methoxypropoxy)- 89 123 13588-28-8 73 59 45 117 41
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1042 1-(1-Methoxypropan-2-yloxy)propan-2-yl acetate 80 132 1000367-08-6 59 41 73 43 72
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1120 1-Ethyl-2-pyrrolidinone 86 240 2687-91-4 98 113 70 41 42
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1131 2,5,7,10-tetraoxaundecane 81 85 4431-83-8 59 89 58 45 105
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1137 Triethyl phosphate 88 29 78-40-0 99 155 127 81 82
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1156 unknown < 80 54 -- 43 105 55 133 79
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1419 2,4,7,9-Tetramethyl-5-decyn-4,7-diol 95 92 126-86-3 43 109 151 41 57
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1522 unknown < 80 30 -- 99 57 155 41 92
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1567 unknown < 80 33 -- 45 86 72 42 70
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1688 unknown < 80 31 -- 91 171 65 155 71
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1816 2-Propanol, 1-chloro-, phosphate (3:1) 80 51 13674-84-5 105 125 99 41 201
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Probe-
entnahme
Probe
Stelle Probe-Nr. RI
Wahrscheinliche Verbindung
aufgrund Übereinstimmung
Massenspektrum
Pro-
ba-
bi-
lity
[%]
Nano-
gramm-
äquiva-
lent IS
[ng-
aeq.
IS/L]
CAS-Nr. M1 M2 M3 M4 M5
14.01.2020 R41002 20-0037-02 1967 unknown < 80 150 -- 205 43 55 41 69
14.01.2020 R41002 20-0037-02 2019 unknown < 80 30 -- 121 149 164 107 41
14.01.2020 R41002 20-0037-02 2218 unknown < 80 34 -- 43 290 55 125 83
14.01.2020 R41002 20-0037-02 2318 unknown < 80 28 -- 105 113 318 163 136
14.01.2020 R41002 20-0037-02 2339 unknown < 80 67 -- 56 57 84 83 203
14.01.2020 R41002 20-0037-02 2490 unknown < 80 65 -- 45 57 207 117 163
14.01.2020 R41002 20-0037-02 3160 Cholesterol 85 64 57-88-5 43 107 81 95 105
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1002 unknown < 80 35 -- 105 120 283 73 193
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1040 unknown < 80 30 -- 59 73 72 45 42
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1130 unknown < 80 65 -- 59 89 58 45 83
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1136 Triethyl phosphate 87 33 78-40-0 82 99 155 127 81
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1155 unknown < 80 219 -- 43 105 68 133 96
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1424 unknown < 80 80 -- 43 71 69 126 111
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1570 unknown < 80 63 -- 45 86 72 42 55
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1656 unknown < 80 44 -- 125 181 105 43 77
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1658 unknown < 80 25 -- 116 105 197 195 77
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1686 unknown < 80 28 -- 43 93 135 191 178
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1693 unknown < 80 49 -- 191 91 119 121 109
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1707 unknown < 80 81 -- 123 43 57 71 41
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1768 unknown < 80 28 -- 153 135 82 111 178
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1770 unknown < 80 36 -- 139 57 43 55 83
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1782 unknown < 80 43 -- 55 151 152 41 82
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1795 unknown < 80 183 -- 111 140 67 107 135
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1841 Neophytadiene 82 60 504-96-1 71 57 68 85 55
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1859 unknown < 80 37 -- 55 91 141 79 105
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1904 unknown < 80 64 -- 123 139 163 191 121
14.04.2020 R41002 20-0313-02 1965 unknown < 80 98 -- 205 206 91 119 107
14.04.2020 R41002 20-0313-02 2017 unknown < 80 31 -- 121 149 69 164 107
14.04.2020 R41002 20-0313-02 2043 unknown < 80 26 -- 195 167 112 154 105
14.04.2020 R41002 20-0313-02 2166 unknown < 80 31 -- 220 135 91 189 249
14.04.2020 R41002 20-0313-02 2168 unknown < 80 37 -- 97 69 83 82 70
14.04.2020 R41002 20-0313-02 2302 unknown < 80 34 -- 165 55 98 116 129
14.04.2020 R41002 20-0313-02 2487 Hexa(methoxymethyl)melamine 83 54 68002-20-0 45 207 267 163 177
14.04.2020 R41002 20-0313-02 3117 unknown < 80 58 -- 55 69 81 95 107
14.04.2020 R41002 20-0313-02 3153 Cholesterol 88 121 57-88-5 43 95 107 105 386
14.04.2020 R41002 20-0313-02 3196 unknown < 80 29 -- 67 95 109 91 79
14.04.2020 R41002 20-0313-02 3300 unknown < 80 40 -- 281 43 55 81 107
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1131 2,5,7,10-tetraoxaundecane 87 43 4431-83-8 59 89 58 45 105
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1137 unknown < 80 27 -- 99 155 127 81 119
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1157 2,6,6-Trimethyl-2-cyclohexene-1,4-dione 81 36 1125-21-9 68 96 152 39 40
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1319 unknown < 80 28 -- 120 135 43 92 59
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1349 1-Hydroxymethyl-7,7-dimethylbicyclo[2.2.1]heptan-2-
one 81 50 107243-99-2 108 55 41 67 95
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1475 unknown < 80 27 -- 119 91 64 63 179
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1542 unknown < 80 27 -- 43 139 112 55 83
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1688 unknown < 80 70 -- 91 171 107 65 155
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1771 unknown < 80 32 -- 43 153 135 111 178
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IWB, Margarethenstrasse 40, Postfach, CH-4002 Basel, T +41 61 275 51 11, [email protected], www.iwb.ch 12/48
Probe-
entnahme
Probe
Stelle Probe-Nr. RI
Wahrscheinliche Verbindung
aufgrund Übereinstimmung
Massenspektrum
Pro-
ba-
bi-
lity
[%]
Nano-
gramm-
äquiva-
lent IS
[ng-
aeq.
IS/L]
CAS-Nr. M1 M2 M3 M4 M5
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1798 unknown < 80 70 -- 140 135 107 95 163
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1907 unknown < 80 34 -- 43 139 123 205 204
28.07.2020 R41002 20-0377-02 1967 unknown < 80 81 -- 205 43 206 91 56
28.07.2020 R41002 20-0377-02 2341 unknown < 80 40 -- 56 84 57 245 203
28.07.2020 R41002 20-0377-02 3157 Cholesterol 89 122 57-88-5 43 386 105 95 107
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1040 unknown < 80 64 -- 59 73 43 41 72
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1130 unknown < 80 101 -- 59 89 58 83 140
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1135 Triethyl phosphate 94 53 78-40-0 99 155 127 81 109
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1155 2,6,6-Trimethyl-2-cyclohexene-1,4-dione 80 45 1125-21-9 68 96 152 39 40
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1539 unknown < 80 31 -- 112 43 139 111 55
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1564 unknown < 80 49 -- 45 86 72 42 70
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1583 unknown < 80 25 -- 126 177 89 43 150
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1693 unknown < 80 78 -- 191 119 121 109 43
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1814 2-Propanol, 1-chloro-, phosphate (3:1) 95 70 13674-84-5 125 99 41 201 157
31.08.2020 R41002 20-0829-44 1963 unknown < 80 68 -- 205 206 91 119 107
31.08.2020 R41002 20-0829-44 2015 unknown < 80 28 -- 121 149 164 69 107
31.08.2020 R41002 20-0829-44 2034 unknown < 80 41 -- 134 91 106 79 65
31.08.2020 R41002 20-0829-44 2831 unknown < 80 28 -- 82 57 96 83 73
31.08.2020 R41002 20-0829-44 3010 9-Hexacosene 87 34 71502-22-2 57 43 83 97 69
31.08.2020 R41002 20-0829-44 3115 unknown < 80 146 -- 81 215 95 233 93
31.08.2020 R41002 20-0829-44 3116 unknown < 80 133 -- 55 69 107 147 105
31.08.2020 R41002 20-0829-44 3152 Cholesterol 87 363 57-88-5 43 95 386 81 107
31.08.2020 R41002 20-0829-44 3197 unknown < 80 47 -- 95 159 255 109 133
31.08.2020 R41002 20-0829-44 3240 Campesterol 83 72 474-62-4 43 81 57 55 95
31.08.2020 R41002 20-0829-44 3262 Stigmasterol 82 119 83-48-7 55 83 81 69 159
31.08.2020 R41002 20-0829-44 3274 unknown < 80 47 -- 215 233 81 95 107
31.08.2020 R41002 20-0829-44 3299 .gamma.-Sitosterol 81 403 83-47-6 43 55 81 95 107
13.10.2020 R41002 20-0703-02 1132 2,5,7,10-tetraoxaundecane 88 57 4431-83-8 59 89 58 45 105
13.10.2020 R41002 20-0703-02 1158 2,6,6-Trimethyl-2-cyclohexene-1,4-dione 83 27 1125-21-9 68 96 39 152 40
13.10.2020 R41002 20-0703-02 1350 unknown < 80 26 -- 108 95 55 109 41
13.10.2020 R41002 20-0703-02 1688 unknown < 80 48 -- 91 43 171 107 65
13.10.2020 R41002 20-0703-02 1689 unknown < 80 26 -- 191 122 121 206 41
13.10.2020 R41002 20-0703-02 1696 unknown < 80 29 -- 191 119 41 55 69
13.10.2020 R41002 20-0703-02 1886 Cyclopenta[g]-2-benzopyran, 1,3,4,6,7,8-hexahydro-
4,6,6,7,8,8-hexamethyl- 80 29 1222-05-5 243 213 82 43 83
13.10.2020 R41002 20-0703-02 1969 unknown < 80 128 -- 205 55 69 82 41
13.10.2020 R41002 20-0703-02 2306 unknown < 80 30 -- 165 57 72 206 290
13.10.2020 R41002 20-0703-02 3121 unknown < 80 26 -- 73 55 147 215 69
13.10.2020 R41002 20-0703-02 3158 Cholesterol 85 84 57-88-5 43 386 95 105 55
08.12.2020 R41002 20-0077-366 753 unknown < 80 85 -- 133 151 135 134 77
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1131 2,5,7,10-tetraoxaundecane 85 120 4431-83-8 59 89 58 45 105
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1137 Triethyl phosphate 88 62 78-40-0 99 155 127 81 109
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1157 unknown < 80 27 -- 68 96 152 40 109
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1201 unknown < 80 26 -- 69 133 115 58 112
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1230 unknown < 80 29 -- 150 79 107 152 137
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1266 (+-)-2-Phenylbutyronitrile 81 37 69350-73-8 117 168 57 55 69
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1567 unknown < 80 36 -- 45 86 72 175 158
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Probe-
entnahme
Probe
Stelle Probe-Nr. RI
Wahrscheinliche Verbindung
aufgrund Übereinstimmung
Massenspektrum
Pro-
ba-
bi-
lity
[%]
Nano-
gramm-
äquiva-
lent IS
[ng-
aeq.
IS/L]
CAS-Nr. M1 M2 M3 M4 M5
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1583 unknown < 80 39 -- 167 86 72 175 158
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1611 unknown < 80 26 -- 100 181 87 92 171
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1632 Phenethanamine, N-acetyl-4-cyano- 94 342 1000130-54-8 145 130 103 117 115
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1688 unknown < 80 37 91 171 191 107 155
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1697 unknown < 80 65 -- 191 119 121 41 109
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1843 Neophytadiene 83 33 504-96-1 57 68 95 82 43
08.12.2020 R41002 20-0077-366 1967 unknown < 80 128 -- 205 206 55 69 83
08.12.2020 R41002 20-0077-366 2019 unknown < 80 36 -- 121 149 164 41 107
08.12.2020 R41002 20-0077-366 2128 unknown < 80 28 -- 219 83 275 43 55
08.12.2020 R41002 20-0077-366 2232 unknown < 80 51 -- 43 324 59 110 69
08.12.2020 R41002 20-0077-366 2305 unknown < 80 26 -- 165 57 725 206 73
08.12.2020 R41002 20-0077-366 2490 Hexa(methoxymethyl)melamine 89 42 68002-20-0 45 207 163 267 177
08.12.2020 R41002 20-0077-366 2577 Triphenylphosphine oxide 96 63 791-28-6 277 278 199 183 77
08.12.2020 R41002 20-0077-366 3120 Cholestanol 92 144 80-97-7 215 233 95 81 107
08.12.2020 R41002 20-0077-366 3158 Cholesterol 86 203 57-88-5 43 95 107 55 105
08.12.2020 R41002 20-0077-366 3201 unknown < 80 31 -- 145 109 159 255 133
08.12.2020 R41002 20-0077-366 3278 unknown < 80 25 -- 215 233 81 107 95
Tab. 7: Auswertung des qualitativen GC-MS Screenings mit abgeschätzter Konzentration; nur Befunde ≥ 25 ng-aeq. IS/L angegeben
In Tab. 7 sind alle Befunde der 6 untersuchten Rohwasserproben mit einer abgeschätzten Konzentra-
tion von ≥ 25 ng/L aufgeführt. Bei Befunden mit Wahrscheinlichkeiten (Probability) von < 80% wird we-
der Substanzname noch die CAS-Nr. der Bibliothekstreffer angegeben.
In den untersuchten Rohwasserproben konnten mit dem angewendeten Verfahren 11 bis 30 unbe-
kannte Substanzen pro Probe gefunden werden, deren geschätzte Konzentration über der Schwelle
von 25 „ng-aeq. IS/L“ lagen. Mehrere Befunde (19 von 120) lagen über 100 „ng-aeq. IS/L“.
2.1.3 Organische Komplexbildner
Im Jahr 2020 wurden 6 Rohwasser-Proben auf die organischen Komplexbildner in Tab. 8 untersucht.
Parameter BG Messwert Messwert
[µg/L] Min [µg/L] Max [µg/L]
DTPA 0.25 <BG <BG
EDTA 0.25 0.46 1.39
NTA 0.25 <BG 0.45
Tab. 8: Untersuchte Komplexbildner mit Bestimmungsgrenzen
Die gemessenen Konzentrationen an Komplexbildnern entsprachen im Konzentrationsbereich unge-
fähr den Vorjahreswerten. Der maximale Gehalt an EDTA lag mit 1.39 µg/L im Bereich der Vorjahre
(2019: 1.13 µg/L, 2018: 1.73 µg/L, 2017: 1.11 µg/L, 2016: 1.14 µg/L). Betrachtet man den Zeitraum
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2016-2020 ist kein Trend in der Konzentrationsentwicklung zu erkennen. Die maximalen NTA-Kon-
zentration lag bei 0.45 µg/L. Die DTPA-Konzentrationen im Rohwasser lagen wie in den letzten Jahren
unter der Bestimmungsgrenze.
2.1.4 VOC (MTBE /ETBE / TAME / BTEX, etc.)
Im Jahre 2020 wurden 10 Rohwasser-Proben auf flüchtige, organische Verbindungen untersucht (Tab.
9). Die Substanzen werden mit der GC/MS-SPME Technik (DIN-VOC) Verfahren bestimmt. Die unter-
suchten Substanzen lagen alle unter der Bestimmungsgrenze. MTBE konnte wie bereits in den Vor-
jahren nicht nachgewiesen werden (2020: < 0.05 µg/L, 2019: < 0.05 µg/L, 2018: < 0.05 µg/L, 2017: <
0.05 µg/L, 2016: 0.732 µg/L). Die Gehalte an BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylole) sowie der üb-
rigen flüchtigen organischen Stoffe lagen unterhalb der analytischen Bestimmungsgrenze.
Parameter BG Messwert Messwert
[µg/L] Min [µg/L] Max [µg/L]
2-Methylisoborneol 0.05 <BG <BG
Benzol 0.05 <BG <BG
ETBE 0.05 <BG <BG
Ethylbenzol 0.05 <BG <BG
Geosmin 0.05 <BG <BG
Hexachlorethan 0.05 <BG <BG
m/p-Xylol 0.05 <BG <BG
MTBE 0.05 <BG <BG
o-Xylol 0.05 <BG <BG
TAME 0.05 <BG <BG
Toluol 0.05 <BG <BG
Tab. 9: Untersuchte flüchtige organische Verbindungen (VOC) mit Bestimmungsgrenzen
2.1.5 Flüchtige Halogenkohlenwasserstoffe (FHKW) und Chlorbutadiene
10 Rohwasserproben wurden auf die nachstehenden 17 Einzelverbindungen analysiert. Vergleicht
man die erhaltenen Werte mit den Höchstwerten für Trinkwasser, so darf das Rohwasser in Hinblick
auf die Trinkwassergewinnung als einwandfrei und unbelastet bezeichnet werden.
Parameter BG Messwert Messwert
[µg/L] Min [µg/L] Max [µg/L]
1,1,1,2-Tetrachlorethan 0.05 <BG <BG
1,1,1-Trichlorethan 0.05 <BG <BG
1,1-Dichlorethan 0.05 <BG <BG
1,1-Dichlorethen 0.08 <BG <BG
1,2-Dichlorethan 0.08 <BG <BG
1,2-Dichlorobenzol 0.015 <BG <BG
1,3-Dichlorobenzol 0.015 <BG <BG
1,4-Dichlorobenzol 0.015 <BG <BG
Bromdichlormethan 0.05 <BG <BG
cis-1,2-Dichlorethen 0.05 <BG <BG
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Parameter BG Messwert Messwert
[µg/L] Min [µg/L] Max [µg/L]
Dibromchlormethan 0.05 <BG <BG
Dichlormethan 0.25 <BG <BG
Tetrachlorethen 0.05 <BG <BG
Tetrachlormethan 0.05 <BG <BG
trans-1,2-Dichlorethen 0.08 <BG <BG
Trichlorethen 0.05 <BG <BG
Trichlormethan 0.05 <BG <BG
Tab. 10: Untersuchte flüchtige Halogenkohlenwasserstoffe mit Bestimmungsgrenzen
Polychlorierte Butadiene
Diese Verbindungen zählen ebenfalls zu den Halogenkohlenwasserstoffen. In keiner der 10 unter-
suchten Wasserproben konnten chlorierte Butadiene nachgewiesen.
Parameter BG Messwert Messwert
[µg/L] Min [µg/L] Max [µg/L]
1,1,2,3,4-PCBD 0.0075 <BG <BG
1,1,2,3-TCBD 0.0075 <BG <BG
1,1,2,4,4-PCBD 0.0075 <BG <BG
1,1,2,4-TCBD 0.0075 <BG <BG
1,1,3,4-TCBD 0.0075 <BG <BG
1,1,4,4-TCBD 0.0075 <BG <BG
1,2,3,4-TCBD 0.0075 <BG <BG
Hexachlorbutadien 0.0075 <BG <BG
Tab. 11: Untersuchte chlorierte Butadiene mit Bestimmungsgrenzen
2.1.6 Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe PAK
Die PAK-Substanzen zeigten in den letzten Jahren keine Befunde über der analytischen Bestim-
mungsgrenze, weshalb auf eine umfassende PAK-Analytik verzichtet wurde. Einzig die CMR Substanz
Benzo(a)pyren, für die in der TBDV ein Höchstwert von 0.01 µg/L existiert, wurde 2020 mittels der
GC-MS Screening «B» bestimmt. In keiner der 6 Rohwasserproben konnte Benzo(a)pyren nachge-
wiesen werden.
2.2 Trink- und Grundwasserqualität (Einzelergebnisse im Anhang B)
Seit dem 1. Mai 2017 (neuster Revisionsstand Juli 2020) gilt in der Schweiz eine neue Lebensmittel-
gesetzgebung. Die neuen Bestimmungen orientieren sich weitgehend am EU-Recht. Die Trinkwasser-
qualität wird in der «Verordnung über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern
und Duschanlagen (TBDV)» geregelt. Grundlegende Änderungen ergeben sich durch den Wegfall des
Toleranz- und Grenzwertkonzeptes. An dessen Stelle tritt das Höchstwertkonzept. Dies bedeutet keine
strikte Trennung mehr zwischen Werten, deren Überschreitung eine Gesundheitsgefährdung bewirken
und Werten, welche die «gute Herstellungspraxis» konkretisieren. Für den Bereich der Prozesskon-
trolle wurden sogenannte weitergehende Anforderungen/Richtwerte eingeführt (Anhang 3 TBDV). Im
Jahr 2020 wurden vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sämtliche
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Chlorthalonil-Metaboliten als relevant eingestuft. Dies bedeutet, dass je Metabolit ein Höchstwert von
0.1 µg/L gilt. Aufgrund einer Verfügung durch das Kantonale Labor Baselland wurden ausserordentli-
che Messungen im Filtrat der Aktivkohlefilter durchgeführt. Die Messergebnisse ergaben keinerlei
Höchstwertverletzung. Die Maximalkonzentration betrug im gesammelten Grundwasser 0.065 µg/L.
Die Produktionsendkontrolle am Trinkwasser erfolgt mittels Stichproben bei der Probestelle Abgabe-
stelle ins Netz „TA10002“, Zentrale West, Keller Hardwasser AG. Bei der werktäglichen Kontrolle wird
zudem das Wasser vor der UV-Desinfektion (AL0.VB26) bakteriologisch untersucht. Das Ziel der Un-
tersuchungen ist die Erfassung und Beurteilung der Trinkwasserqualität gemäss den gesetzlichen An-
forderungen der Trinkwasserverordnung (TBDV). Zudem sollen mit den umfassenden Mess- und
Überwachungsprogrammen für das Mischgrundwasser Störungen und Einflüsse, die vom Umfeld des
Grundwassergebietes Hard auf die Trinkwassergewinnung einwirken könnten, möglichst frühzeitig er-
fasst werden. Die Einzelergebnisse sind aus den Excel-Tabellen zu entnehmen.
2.2.1 Abweichungen im Jahre 2020
Die vorliegenden Analysenergebnisse (Zusammenfassender Untersuchungsbericht Anhang B1) ent-
sprechen allesamt einer einwandfreien Trinkwasserqualität und erfüllen damit die gesetzlichen Anfor-
derungen.
Auch im 2020, wie in den Vorjahren, wurde die Situation der erhöhten Konzentrationen an Tetra- und
Pentachlorbutadienen im Grundwassergewinnungsgebiet Hardwald überwacht (Kap. 2.3). Die Mess-
werte übersteigen beim Grundwasser teilweise den gesetzlichen Höchstwert von 0.1 µg/L. Diese
Höchstkonzentration ergibt sich aus der Abschätzung des gesundheitlichen Risikos anhand des TTC-
Konzepts (Threshold of Toxicological Concern), das in der Lebensmitteltoxikologie seit einigen Jahren
angewandt wird. Die neue Trinkwasserverordnung enthält für organische chemische Verbindungen mit
unbekannter Toxizität, aber bekannter chemischer Struktur und mit strukturellen Hinweisen auf ein ge-
notoxisches Potenzial den Höchstwert 0.1 µg/L. Die Maximalkonzentrationen (Summe der Tetra- und
Pentachlorbutadiene) lagen im Mischgrundwasser bei rund 0.110 µg/L. Mit der Aktivkohlefiltration
konnten die polychlorierten Butadiene wirkungsvoll aus dem Trinkwasser entfernt werden. Die Gehalte
im Trinkwasser lagen 2020 durchwegs unterhalb der analytischen Bestimmungsgrenze, vgl. Abschnitt
2.2.7.
2.2.2 Allgemeine Untersuchungen und Bakteriologie
Ausserordentliche Befunde oder grössere Störungen traten nicht auf; die Qualitätswerte des Trinkwas-
sers entsprachen den Erfahrungswerten langjähriger Untersuchungen. Die Analysenergebnisse der
allgemeinen und hygienisch-mikrobiologischen Parameter sind aus den Excel-Tabellen zu ent-
nehmen.
Wie bereits in den Vorjahren wurden beim Trinkwasser neben den klassischen Hygieneparametern
zusätzlich die Totalzellzahlbestimmung mittels Durchflusszytometrie eingesetzt. Im Gegensatz zur her-
kömmlichen Keimzahlbestimmung mit den Kultivierungsmethoden können mit der neuen Technik die
gesamten Zellen (Totalzellzahl), die im Wasser enthalten sind, ausgezählt werden. Die Ergebnisse zei-
gen, dass mit den Kultivierungsmethoden lediglich ein Bruchteil der Gesamtheit der Bakterien im Was-
ser erfasst werden können. Die Totalzellzahl (TTZ) im Trinkwasser bewegt sich nach der Aktivkohlefilt-
ration üblicherweise im Bereich 80‘000-140‘000 Zellen pro Milliliter. Das unbehandelte Mischgrund-
wasser aus der Hard bewegt sich um 30'000 Zellen pro Milliliter. Der Zellzuwachs nach der Aktivkohle-
filtration lag Anfang 2020 überdurchschnittlich hoch und sank dann auf mittlere Totalzellzahlen um
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130'000 TZZ/mL und ist auf das grosse Angebot an Nährstoffen auf der sehr grossen Aktivkohle-Ober-
fläche zurückführen. Ab Spätherbst 2020 ist wiederum ein Anstieg der TZZ zu beobachten, was auf
den AK-Filterwechsel (AKF 4 AKF 3) und das mit Frischkohle (Silcarbon, S 1240-200 plus, vgl. Abb.
4-Abb. 7) neu befüllte Filterbecken 3 zurückzuführen ist. Was der Grund für den Anstieg ist, konnte
bisher nicht eruiert werden.
Abb. 2: Totalzellzahl im Trinkwasser: Hard (TA10002) u. Lange Erlen (PS1002 TW)
In Abb. 2 und Abb. 3 sind die Ergebnisse der TZZ-Bestimmung ausgewählter Probestellen aufgetra-
gen.
Abb. 3: Totalzellzahl im Trinkwasser: Hard (TA10002) und im Trinkwassernetz Hochzone Bruderholz (grüne Z.)
Die TZZ-Ergebnisse 2020 bewegten sich bei der Netzeinspeisung um 100‘000-200‘000 TZZ/mL in den
Langen Erlen und um 110‘000-190‘000 TZZ/mL in der Zentrale West. Im Trinkwassernetz (Hochzone
Bruderholz) lagen die Totalzellzahlen auf ähnlichem Niveau. Eine Aufkeimung des Trinkwassers durch
den Aufenthalt im Netz (> 1 Tag) ist nicht zu erkennen – dies auch ohne den Zusatz von chemischen
Desinfektionsmitteln.
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2.2.3 Organische Mikroverunreinigungen, GC/MS-Screening (Anhang B / Pivot-Tabellen)
Am Trinkwasser Hard (Probestelle TA10002) wurden 2020 insgesamt 4 GC-MS Screeningproben und
1 Feldblindprobe durchgeführt. Die Einzelstoffanalytik (quantitativer Teil) ergaben für alle 20 analysier-
ten Substanzen Befunde unter den analytischen Bestimmungsgrenzen (0.10 bzw. 0.050 µg/L). Was
einleitend im Abschnitt 2.1.2 (S. 9f) für das GC-MS Screening ausgeführt wurde, gilt entsprechend für
die Grundwasseranalysen ebenso. Das Ziel der GC-MS Screening-Analysen besteht darin, mögliche
Veränderungen in der Wasserzusammensetzung festzustellen. Treten in den erfassten Chromato-
grammen neue Substanzen mit erhöhten Peakflächen (= Detektor-Signalstärken) auf, werden Abklä-
rungen zur Herkunft gemacht. Falls eine unbekannte, d.h. nicht identifizierte Substanz immer wieder
auftaucht, wird sie der Charakterisierung und Identifizierung zugeführt. Eine gesicherte Identifizierung
einer Substanz ist jedoch nicht in jedem Fall möglich. Die durchgeführten Messungen auf unbekannte
organische Mikroverunreinigungen in den Grundwasserproben ergeben Hinweise auf nicht identifizier-
bare Substanzen, deren Herkunft nicht in jedem Fall zweifelsfrei zugeordnet werden kann. Teilweise
kommen diese Substanzen auch im Rohwasser vor, ein Teil der Substanzen tritt dagegen nur im
Mischgrundwasser auf. Der grosse Teil der gemessenen Substanzen liegt in einem sehr tiefen Kon-
zentrationsbereich oder es handelt sich bei den Substanzen um Artefakte, das heisst, sie sind in der
Wasserprobe nicht enthalten. Die Artefakte werden bei der Ergebnisauswertung ermittelt und berück-
sichtigt.
Identifikation von 2,5,7,10-Tetraoxaundecane
Eine Substanz, die in den letzten Jahren regelmässig in den Screenings erfasst wurde, war die unbe-
kannte Substanz, die im Herbst 2020 als 2,5,7,10-Tetraoxaundecane (bisher Methanl TMS Derivate)
identifiziert werden konnte, in Tabelle 13 in grüner Schrift hervorgehoben. Bei der Substanz handelt es
sich Glykoläther, der in Europa in der Grössenordnung 100-1'000 t/Jahr importiert oder hergestellt
und, wie erwartet, an vielen Orten eingesetzt wird. So z.B. als anti-freeze products, coating products,
fillers, plasters, finger paint…) Die Substanz ist nicht akut toxisch und über die weiteren toxikologi-
schen Eigenschaften sind keine Daten verfügbar. Die effektive Konzentration liegt um den Faktor 1.2
über der geschätzten Konzentration. Im tiefen Konzentrationsbereich (100-130 ng/L) ist davon auszu-
gehen, dass keine Gefährdung für die Trinkwasserkonsumenten besteht. Die Substanz kommt in
Rhein und Aare vor und gelangt via kommunalen ARAs in die Gewässer.
Probenahme Probenstelle Probenbezeichnung Probenummer
14.01.2020 TA10002 Zentrale West, Keller, Hardwasser AG 20-0029-11
14.04.2020 TA10002 Zentrale West, Keller, Hardwasser AG 20-0305-11
28.07.2020 TA10002 Zentrale West, Keller, Hardwasser AG 20-0368-11
31.08.2020 TA10002 Zentrale West, Keller, Hardwasser AG 20-0829-45
Tab. 12: Mit dem qualitativen GC-MS Screening analysierte Trinkwasserproben 2020
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Probe-
entnahme
Probe
Stelle Probe-Nr. RI
Wahrscheinliche Verbindung
aufgrund Übereinstimmung
Massenspektrum
Proba-
bility
[%]
Nano-
gramm-
äquiva-
lent IS
[ng-aeq.
IS/L]
CAS-Nr. M1 M2 M3 M4 M5
14.01.2020 TA10002 20-0029-11 1131 2,5,7,10-tetraoxaundecane 81 88 4431-83-8 59 89 58 45 105
14.04.2020 TA10002 20-0305-11 1130 2,5,7,10-tetraoxaundecane 83 94 4431-83-8 59 89 58 45 105
28.07.2020 TA10002 20-0368-11 1131 2,5,7,10-tetraoxaundecane 85 111 4431-83-8 59 89 58 45 105
28.07.2020 TA10002 20-0368-11 1362 unknown < 80 29 -- 154 57 43 60 139
28.07.2020 TA10002 20-0368-11 1755 (E)-4-(3-Hydroxyprop-1-en-1-yl)-2-me-
thoxyphenol 83 31 32811-40-8 137 180 124 91 178
28.07.2020 TA10002 20-0368-11 2002 3,5-Dimethoxy-4-hydroxycinnamalde-
hyde 81 28 87345-53-7 208 165 137 180 177
31.08.2020 TA10002 20-0829-45 1130 2,5,7,10-tetraoxaundecane 88 116 4431-83-8 59 89 58 45 105
Tab. 13: Auswertung des qualitativen GC-MS Screenings mit abgeschätzter Konzentration,
nur Befunde ≥ 25 „ng IS-aequivalent“/L angegeben
Ein grosser Teil der Analysen erfolgte mit der GC-MS Methode «BAFU», die aufgrund der Konzentrati-
onsabschätzung über Coffein 13C3 zu höheren Konzentrationen führen. Mehrere Unknowns liessen
sich über der Auswerteschwelle von 25 „ng IS-aequivalent“/L erfassen. Von 4 nachgewiesenen Einzel-
stoffen («unknowns») konnte wie oben beschrieben eine identifiziert werden.
2.2.4 Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe PAK
Die PAK-Substanzen zeigten in den letzten Jahren keine Befunde über der analytischen Bestim-
mungsgrenze, weshalb auch beim Trinkwasser auf eine umfassende PAK-Analytik verzichtet wurde.
Einzig die CMR Substanz Benzo(a)pyren, für die in der TBDV ein Höchstwert von 0.01 µg/L existiert,
wurde 2020 mittels der GC-MS Screening «B» analysiert. In keiner der 4 Trinkwasserproben konnte
Benzo(a)pyren nachgewiesen werden.
2.2.5 Komplexbildner NTA und EDTA
Bei den Komplexbildnern NTA, EDTA, DTPA (Tab. 14) stellt sich die Situation im Jahr 2020 vergleich-
bar dar wie im Vorjahr.
Parameter BG Messwert Messwert
[µg/L] Min [µg/L] Max [µg/L]
DTPA 0.5 <BG <BG
EDTA 0.5 <BG 0.67
NTA 0.5 <BG <BG Tab. 14: Im Trinkwasser untersuchte organische Komplexbildner mit Bestimmungsgrenzen (BG)
In den 4 untersuchten Wasserproben im Trinkwasser kamen weder DTPA noch NTA in Konzentratio-
nen über der Bestimmungsgrenze vor. Der Gehalt an EDTA im Trinkwasser lag bei 0.67 µg/L, ähnlich
wie bereits iin den Vorjahren (2019: <0.50 µg/L, 2018: 0.53 µg/L, 2017: 0.73, 2016: 0.64 µg/L).
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2.2.6 VOC (MTBE / BTEX, u.a. VOC-Analyten)
Substanzen und Bestimmungsgrenzen sind in Tab. 9 aufgeführt. Die im Jahr 2020 durchgeführten 18
Untersuchungen am Trinkwasser/Mischgrundwasser vor und nach Aktivkohlefiltration ergaben alle-
samt keine Befunde (< BG).
Flüchtige Halogenkohlenwasserstoffe (VOC-Methode)
Die Einzelverbindungen in Tab. 15 gehören zum Messprogramm der VOC, flüchtige organische Stoffe.
Insgesamt sind die Höchstwerte nach der Trinkwasserverordnung (TBDV) deutlich unterschritten. Ein
Anstieg der Konzentrationen der FHKW-Substanzen ist nicht zu beobachten.
Die Analysenergebnisse 2020 von 9 Grundwasserproben (VT0.VB04) vor AK und 18 Grund- und
Trinkwasserproben nach AK (9 AL0.VB26 und 9 TA10002) erfüllen bereits das IWB-Qualitätsziel von
<0.5 µg/L je Einzelsubstanz.
Parameter BG Messwert vor AK 2019
Messwert vor AK 2020
Messwert nach AK 2019
Messwert nach AK 2020
[µg/L] Min [µg/L] Max [µg/L] Min [µg/L] Max [µg/L]
1,1,1,2-Tetrachlorethan 0.05 <BG <BG <BG <BG
1,1,1-Trichlorethan 0.05 <BG <BG <BG <BG
1,1-Dichlorethan 0.05 <BG <BG <BG <BG
1,1-Dichlorethen 0.08 <BG <BG <BG <BG
1,2-Dichlorethan 0.08 <BG <BG <BG <BG
1,2-Dichlorobenzol 0.015 <BG <BG <BG <BG
1,3-Dichlorobenzol 0.015 <BG <BG <BG <BG
1,4-Dichlorobenzol 0.015 <BG <BG <BG <BG
Bromdichlormethan 0.05 <BG <BG <BG <BG
cis-1,2-Dichlorethen 0.05 <BG <BG <BG <BG
Dibromchlormethan 0.05 <BG <BG <BG <BG
Dichlormethan 0.25 <BG <BG <BG <BG
Tetrachlorethen 0.05 0.107 0.086 <BG <BG
Tetrachlormethan 0.05 <BG <BG <BG <BG
trans-1,2-Dichlorethen 0.08 <BG <BG <BG <BG
Trichlorethen 0.05 <BG <BG <BG <BG
Trichlormethan 0.05 0.057 <BG <BG <BG
Tab. 15: Untersuchte FHKW-Substanzen 2019 und 2020 vor und nach AK-Filter mit Bestimmungsgrenzen
2.2.7 Aktivkohlefiltration
Polychlorierte Butadiene
Zu den polychlorierten Butadienen gehören u.a. die Tetra- und Pentachlorbutadiene sowie Hexachlor-
butadien. Der Abbau von Hexachlorbutadien, das früher in grossen Mengen in industriellen Prozessen
und als Lösemittel eingesetzt wurde, kann unter anaeroben Bedingungen zu den partiell chlorierten
Tetra- und Pentachlorbutadienen führen. Nach wie vor ist nicht sicher, welche Wirkungen tiefe Kon-
zentrationen dieser Substanzen auf die Gesundheit des Menschen haben. Um jegliches Gefahrenpo-
tenzial auszuschliessen, erfolgte schon ab Februar 2008 die Aktivkohlefiltration der IWB in den Lan-
gen Erlen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit gelangten die Chlorbutadiene in den Siebziger- und Achzi-
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gerjahren über die künstliche Grundwasseranreicherung mit Rheinwasser in den Aquifer. Untersu-
chungen aus dem Jahre 1976 zeigen, dass Rheinwasser mit mehreren Tausend Nanogramm pro Liter
verunreinigt war. Das Grundwasser in den Langen Erlen enthält vergleichbare Konzentrationen an
polychlorierten Butadienen wie in der Hard.
Tab. 16: Untersuchte polychlorierte Butadiene im Mischgrundwasser vor (VT0.VB04) und nach (AL0.VB26) AK-
Filter (Maximalwerte)
Nach einer Betriebszeit von 48 Monaten betrug die spezifische Beladung der Aktivkohle (AK) im Filter
2 rund 257 m3 Wasser pro Kilogramm AK (Abb. 4 - Abb. 7). Obschon die Adsorptionskapazität der AK
bezüglich der Chlorbutadiene noch nicht erreicht war, erfolgte im November 2017 die Entleerung des
Filterbeckens 2 und anschliessend die Befüllung von Filterbecken 4 mit frischer granulierter Aktivkohle
(Silcarbon, S 1240-200 plus) im Dezember 2017.
Im August 2019 betrug die spezifische Beladung der Aktivkohle im Filter 1 rund 322 m3 Wasser pro
Kilogramm AK und das Becken wurde entleert. Im Gegenzug wurde das Filterbecken 2 im August
2019 mit frischer Aktivkohle wieder in Betrieb genommen. Im Februar 2019 wurde das Filterbecken 3
entleert (354 m3 Wasser pro Kilogramm AK) und im März 2019 das Filterbecken 1 mit neuer Aktivkohle
befüllt.
Auf Basis der Erfahrung mit der Pilotanlage der IWB in den Langen Erlen kann von einer Laufzeit der
Filter bis zu einer spezifischen Beladung von ca. 400 m3/kg gerechnet werden.
Im Jahre 2020 wurden 25 Proben (10 Mischgrundwasser vor AK (VT0.VB04) und 9 nach AK
(AL0.VB26) auf Chlorbutadiene untersucht (Tab. 16). Die Maximal-Konzentrationen haben gegenüber
letztem Jahr geringfügig zugenommen. Der gesetzliche Höchstwert gemäss TBDV von 0.1 µg/L gilt für
die Einzelstoffe wie auch für die Summe der Tetra- und Pentachlorbutadiene.
Keine der chlorierten Kohlenwasserstoffe konnten im Trinkwasser nach Aktivkohlefiltration über der
sehr tief angesetzten analytischen Bestimmungsgrenzen nachgewiesen werden.
Substanzen BG Vor AKF
2020
Nach AKF
2020
Vor AKF
2019
Nach AKF
2019
Vor AKF
2018
Nach AKF
2018
1,1,2,3,4-PCBD 0.0075 0.010 <BG 0.013 <BG 0.015 <BG
1,1,2,3-TCBD 0.0075 <BG <BG <BG <BG <BG <BG
1,1,2,4,4-PCBD 0.0075 <BG <BG <BG <BG <BG <BG
1,1,2,4-TCBD 0.0075 0.015 <BG 0.021 <BG 0.018 <BG
1,1,3,4-TCBD 0.0075 0.016 <BG 0.024 <BG 0.018 <BG
1,1,4,4-TCBD 0.0075 0.056 <BG 0.073 <BG 0.062 <BG
1,2,3,4-TCBD 0.0075 0.013 <BG 0.018 <BG 0.016 <BG
Hexachlorbutadien 0.0075 0.015 <BG 0.020 <BG 0.023 0.012
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Abb. 4: Spezifische Beladung der Aktivkohlefilter in Becken 1
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Abb. 5: Spezifische Beladung der Aktivkohlefilter in Becken 2
Abb. 6: Spezifische Beladung der Aktivkohlefilter in Becken 3
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Abb. 7: Spezifische Beladung der Aktivkohlefilter in Becken 4
GC-MS Screening vor und nach Aktivkohlefiltration (vgl. Abschnitt 2.2.3)
7 Mischgrundwasser-Proben vor Aktivkohlefiltration (Probestelle VT0.VB04, Zulaufbauwerk AK-Filter,
(Tab. 17) wurden mittels GC-MS Screening untersucht. 1 Feldblindprobe durchgeführt. Die Einzelstoff-
analytik (quantitativer Teil) ergaben für alle 20 analysierten Substanzen Befunde unter den analyti-
schen Bestimmungsgrenzen (0.10 bzw. 0.050 µg/L). Was einleitend im Abschnitt 2.1.2 (S. 9f) für das
GC-MS Screening ausgeführt wurde, gilt entsprechend für die Grundwasseranalysen ebenso.
Probeneingang Probenstelle Probenbezeichnung Probenummer
14.01.2020 VT0.VB04 AKF Zulauf-/Verteilbauwerk 20-0037-01
14.04.2020 VT0.VB04 AKF Zulauf-/Verteilbauwerk 20-0313-01
28.07.2020 VT0.VB04 AKF Zulauf-/Verteilbauwerk 20-0377-01
31.08.2020 VT0.VB04 AKF Zulauf-/Verteilbauwerk 20-1023-01
31.08.2020 VT0.VB04 AKF Zulauf-/Verteilbauwerk 20-1023-12
31.08.2020 VT0.VB04 AKF Zulauf-/Verteilbauwerk 20-0829-46
13.10.2020 VT0.VB04 AKF Zulauf-/Verteilbauwerk 20-0703-01
Tab. 17: Mit dem qualitativen GC-MS Screening analysierte Mischgrundwasser-Proben 2020
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Probe-
entnahme
Probe
Stelle Probe-Nr. RI
Wahrscheinliche Verbindung
aufgrund Übereinstimmung
Massenspektrum
Proba-
bility
[%]
Nano-
gramm-
äquiva-
lent IS
[ng-aeq.
IS/L]
CAS-Nr. M1 M2 M3 M4 M5
14.01.2020 VT0.VB04 20-0037-01 1094 1,3-Butadiene, 1,1,4,4-tetrachloro- 94 39 36038-53-6 192 155 157 119 190
14.01.2020 VT0.VB04 20-0037-01 1131 2,5,7,10-tetraoxaundecane 81 84 4431-83-8 59 89 58 45 105
14.01.2020 VT0.VB04 20-0037-01 1157 unknown < 80 29 -- 43 55 105 133 79
14.01.2020 VT0.VB04 20-0037-01 1230 1,3-Butadiene, 1,1,2,3,4,4-hexach-
loro- < 80 26 -- 225 133 227 223 134
14.04.2020 VT0.VB04 20-0313-01 1091 1,3-Butadiene, 1,1,4,4-tetrachloro- 95 38 36038-53-6 192 155 157 190 119
14.04.2020 VT0.VB04 20-0313-01 1130 2,5,7,10-tetraoxaundecane 83 75 4431-83-8 59 89 58 45 105
14.04.2020 VT0.VB04 20-0313-01 2302 unknown < 80 41 -- 165 55 98 116 129
28.07.2020 VT0.VB04 20-0377-01 1094 1,3-Butadiene, 1,1,4,4-tetrachloro- 96 44 36038-53-6 192 155 157 190 119
28.07.2020 VT0.VB04 20-0377-01 1131 2,5,7,10-tetraoxaundecane 87 66 4431-83-8 59 89 58 45 105
31.08.2020 VT0.VB04 20-1023-01 1094 1,3-Butadiene, 1,1,4,4-tetrachloro- 96 48 36038-53-6 192 155 157 190 119
31.08.2020 VT0.VB04 20-1023-01 1132 2,5,7,10-tetraoxaundecane 87 57 4431-83-8 59 89 58 45 105
31.08.2020 VT0.VB04 20-1023-12 1108 unknown < 80 31 -- 49 157 84 119 192
31.08.2020 VT0.VB04 20-0829-46 894 Ethane, 1,1'-oxybis[2-methoxy- 84 38 111-96-6 59 58 45 89 33
31.08.2020 VT0.VB04 20-0829-46 1092 1,3-Butadiene, 1,1,4,4-tetrachloro- 95 52 36038-53-6 192 155 157 190 119
31.08.2020 VT0.VB04 20-0829-46 1130 2,5,7,10-tetraoxaundecane 87 58 4431-83-8 59 89 58 45 105
13.10.2020 VT0.VB04 20-0703-01 1094 1,3-Butadiene, 1,1,4,4-tetrachloro- 96 49 36038-53-6 192 155 190 157 119
13.10.2020 VT0.VB04 20-0703-01 1132 2,5,7,10-tetraoxaundecane 86 80 4431-83-8 59 89 58 45 105
Tab. 18: Auswertung des qualitativen GC-MS Screenings mit abgeschätzter Konzentration,
nur Befunde > 25 "ng IS-aequivalent"/L angegeben
Weitere Spurenstoffe und Wirksamkeit der Aufbereitungskette
Der Hauptteil der nachgewiesenen Spurenstoffe stammt aus dem Rheinwasser. Viele organische
Spurenstoffe werden im Rahmen der Messprogramme der Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Boden-
see Rhein (AWBR, vgl. JB 2019/2020, Messstelle Rhein-km 163.9, rechtsrheinisch) im Rohwasser der
Mitgliedswerke untersucht.
Substanzen Rohwasser Grundwasser TW nach AKF
BG R41002 VT0.VB04 AL0.VB26
µg/L µg/L µg/L µg/L
1,1,2,3,4-PCBD 0.008 <BG 0.010 <BG
1,1,2,4-TCBD 0.008 <BG 0.015 <BG
1,1,3,4-TCBD 0.008 <BG 0.016 <BG
1,1,4,4-TCBD 0.008 <BG 0.056 <BG
1,2,3,4-TCBD 0.008 <BG 0.013 <BG
3-Trifluoromethylanilin 0.01 0.026 0.025 <BG
4-Methylbenzotriazol 0.01 0.049 0.052 <BG
5-Methylbenzotriazol 0.01 0.033 0.031 <BG
5-Methylbenzotriazol 0.01 0.039 0.016 <BG
Acesulfam 0.01 0.216 0.092 0.069
Amidotrizoesäure 0.01 0.032 0.022 0.022
AMPA 0.01 0.037 <BG <BG
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Substanzen Rohwasser Grundwasser TW nach AKF
Benzotriazol 0.01 0.230 0.185 <BG
Candesartan 0.01 0.021 <BG <BG
Carbamazepin 0.01 0.011 0.013 <BG
Carbamazepin-10,11Dihydrat 0.01 0.022 0.028 <BG
Chlorothalonil R417888 0.01 0.016 0.020 <BG
Chlorothalonil R471811 0.01 0.075 0.083 0.092
Cyclamat 0.01 0.030 <BG <BG
Diclofenac 0.01 0.030 0.011 <BG
Diethyltoluamide DEET 0.01 0.031 <BG <BG
Dimethylisosorbid 0.01 0.010 0.033 0.035
EDTA 0.25 1.39 0.89 0.67
Gabapentin 0.01 0.061 0.063 <BG
Glyphosat 0.01 0.011 <BG <BG
Guanylharnstoff 0.01 0.485 0.546 <BG
Hexachlorbutadien 0.008 <BG 0.015 <BG
Iohexol 0.01 0.067 <BG <BG
Iomeprol 0.01 0.363 <BG <BG
Iopamidol 0.01 0.319 0.133 0.041
Iopromid 0.01 0.177 <BG <BG
Ioxithalaminsäure 0.01 0.029 <BG <BG
Lamotrigin 0.01 0.028 0.039 <BG
Metformin 0.01 0.191 0.260 <BG
Metolachlor-ESA 0.01 0.014 0.013 <BG
Metoprolol 0.01 0.011 <BG <BG
N-Acetyl-4-Aminoantipyri 0.01 0.060 0.069 <BG
N-Formyl-4aminoantipyrin 0.01 0.044 0.055 <BG
PFOS 0.003 0.004 0.004 <BG
Saccharin 0.01 0.018 <BG <BG
Sulfamethoxazol 0.01 0.024 0.023 <BG
Summe Chlorbutadiene - <BG 0.106 <BG
Tetrachlorethen 0.050 <BG 0.086 <BG
Tab. 19: Maximalwerte der nachgewiesenen Spurenstoffe 2020 bei der Aufbereitungskette mit Konzentrationen
über der analytischen Bestimmungsgrenze.
Die Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass die Konzentrationen der gemessenen Stoffe in
den Oberflächengewässern zunehmen und die Mikroverunreinigungen in vielen für die Trinkwasserge-
winnung eingesetzten Grundwässern vorkommen. Die Qualität des Rohwassers bei der Entnahme-
stelle linksrheinisch, oberhalb der Einleitungsstellen der grossen Industriekläranlagen, darf als wenig
belastet beurteilt werden.
Aus Tab. 19 sind die Maximalbefunde der Spurenstoffe entlang der Aufbereitungskette ersichtlich. Von
ursprünglich 42 Substanzen, die im Rohwasser (Rhein) über der analytischen Bestimmungsgrenze
gemessen wurden, werden 29 Substanzen mit der Aufbereitungskette (Sandfiltration – Bodenpassage
– Aktivkohle) entfernt bzw. in der Konzentration unter die analytische Bestimmungsgrenze reduziert (in
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Tab. 19 grün markiert). 31 Substanzen konnten im geförderten Grundwasser – nach Bodenpassage in
sehr tiefen Konzentrationen gemessen werden (0.02 bis 0.67 µg/L). 6 Substanzen brechen bei der
Aufbereitung bis ins Trinkwasser durch.
Die Kurven mit ausgefüllten Punktmarkierungen im Diagramm Abb. 8 und Abb. 9 zeigen den Konzent-
rationsverlauf von PER im Filtrat der vier AK-Filter. Die violette Kurve gibt den Konzentrationsverlauf
im Zulauf der AK-Filter wieder.
Abb. 8: Adsorption von Tetrachlorethen (PER) auf Filterstufe 0.5m seit IBS der AKF-Filter 1-4
Abb. 9: Adsorption von Tetrachlorethen auf Filterstufe 2.5 m (VB09) seit IBS der AK-Filter 1-4
Die Adsorptionskapazität der drei Filter (AK1.VB, AK2.VB, AK4.VB) lässt sich sehr gut mit dem Was-
serinhaltsstoff Tetrachlorethen veranschaulichen.
Nach einer Fliessstrecke von 2.5 m wird Tetrachlorethen (PER) in allen drei Filtern zurückgehalten.
(Abb. 9).
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Abb. 10: Adsorption von Chlorbutadienen auf Filterstufe 0.5 m (VB04) seit IBS der AK-Filter 1-4
Die Adsorptionskapazität für die chlorierten Butadienen der drei AK-Filter bei Filterstufe 0.5 Meter, d.h.
nach einer Fliesstrecke von 50 cm (Probestellen: AK1.VB04, AK2.VB04, AK3.VB04) ist noch gegeben.
In tieferen Schichten der AK-Filter konnten bisher keine entsprechenden Substanzen nachgewiesen
werden.
Filter 4 wurde im November 2020 bei einem spezifischen Durchsatz 197 m3/kg AK nach 22 Monaten
ausser Betrieb genommen. Im November konnte dann Filter 3 mit der Aktivkohle «Silcarbon S 1240-
200 plus» befüllt werden und nach erfolgreicher Spül- und IBS-Phase den Betrieb aufnehmen. Zukünf-
tig soll die Erneuerung der AK-Filter nach einem spezifischen Durchsatz von ca. 100 m3/kg AK erfol-
gen. Diese Massnahme soll es ermöglichen, dass auch schwer abbaubare organische Mikroverunrei-
nigungen wie z.B. die Clorothalonil-Metaboliten mindestens teilweise aus dem Trinkwasser entfernt
werden können.
2.2.8 Prüfverfahren auf Suspected Targets («vermutete» organische Mikroverunreinigungen)
Die in der Wasserprobe enthaltenen Substanzen werden ohne Aufkonzentrierung mit IS-Mix (s.u.) ver-
setzt, mittels Flüssigchromatographie und hochauflösender Massenspektrometrie analysiert und halb-
quantitativ ausgewertet.
Über die so erhaltene exakte Masse (m/z) wird in einer eigenen Datenbank mit über 1500 Analyten
nach vermuteten Substanzen (Suspects) gesucht. Die Zuordnung der Substanzen erfolgt durch den
Vergleich der Masse (m/z) mit einer Auflösung von 1:60'000 (bei m/z 200), bei einer Massengenauig-
keit besser als 5 ppm und, falls vorhanden, mit der Retentionszeit. Oftmals ergeben sich pro exakter
Masse mehrere mögliche Substanzen.
Die ungefähre Konzentrationsangabe (µg/L) wird anhand der Peak-Flächen der Substanz und eines
internen Standards (IS) abgeschätzt. Als IS werden im Positiv-Mode Koffein-13C3 und im Negativ-
Mode Acesulfam-D4 zur Konzentrationsabschätzung verwendet. Geschätzte Konzentrationen unter
0.025 µg/L werden mit < 0.025 µg/L angegeben (Bestimmungsgrenze). Mit Labor- und Feld-Blindpro-
ben (vor Ort erhoben) werden die Einflüsse der Probenahme, des Proben-Transportes, der Proben-
Lagerung und des Laborumfeldes erfasst. Falls diese Substanzen in den Wasserproben vorhanden
sind, werden sie bei der Auswertung berücksichtigt.
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Abb. 11: Anzahl Substanzen pro Prozessstufe im abgeschätzten Konzentrationsbereich
Im Berichtjahr wurden mit der neuen «Suspected Target» Screeningmethode die in Abb. 11 dargestell-
ten Prozess-/Produktstufen Rohwasser Rhein (Probestelle R41002), Grundwasser Hard, vor AKF
(Probestelle VT0.VB04) und Trinkwasser (Probestelle TA10002) untersucht. Die Analysen erfolgten
monatlich und umfassten die Detektion von über 1'500 Substanzen.
In den 12 untersuchten Trinkwasserwasserproben kamen nachstehende Substanzen bzw. Suspected
Targets regelmässig vor.
Suspected Target
Geschätzte Konzentration in µg/L
Anzahl Befunde
Amidosulfonsäure 0.116 7
Melamin 0.09 4
4-Toluolsulfonsäure 0.064 1
Carboxylic Acid, 1-Amino 0.032 1
Mephenytoin, N-Desmethyl 0.026 1
Tab. 20: Trinkwasserrelevante «Suspected Targets» über 25 ng/L im Jahr 2020.
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2.2.9 Prüfverfahren auf Multikomponenten (polare organische Mikroverunreinigungen)
Nachstehende im Rheinwasser vorkommende 24 organische, polare Einzelstoffe wurden, wie schon
in den Vorjahren ins Messprogramm aufgenommen und deren Verhalten bei der Aufbereitung unter-
sucht. Von den 15 im Rohwasser nachgewiesenen Einzelstoffen brachen 14 bis ins Grundwasser
durch. Diese organischen Mikroverunreinigungen werden mit der anschliessenden Aktivkohlefiltration
aus dem Wasser entfernt. Keine der Substanzen konnten im Trinkwasser über der Bestimmungs-
grenze nachgewiesen werden.
Substanzen Konz. in µg/L Maximalwert Maximalwert Maximalwert BG Rohwasser Grundwasser TW nach AKF
Probestelle -- R41002 VT0.VB04 TA10002
4-Methylbenzotriazol 0.010 0.049 0.052 < BG
5-Methylbenzotriazol 0.010 0.033 0.031 < BG
Acetyl-Sulfamethoxazol 0.010 < BG < BG < BG
Benzafibrat 0.010 <BG < BG < BG
Benzotriazol 0.010 0.187 0.185 < BG
Carbamazepin 0.010 0.011 0.013 < BG
Carbamazepin-10,11Dihydr 0.010 0.022 0.028 < BG
Chlortoluron 0.010 < BG < BG < BG
Cyprosulfamid 0.010 < BG < BG < BG
Diazepam 0.010 < BG < BG < BG
Diclofenac 0.010 0.014 0.011 < BG
Gabapentin 0.010 0.061 0.063 < BG
Guanylharnstoff 0.010 0.485 0.546 < BG
Lamotrigin 0.010 0.028 0.039 < BG
Metformin 0.010 0.178 0.260 < BG
Metolachlor 0.010 < BG < BG < BG
Metolachlor ESA 0.010 0.014 0.013 < BG
Metolachlor OXA 0.010 < BG < BG < BG
Metolachlor-Morpholinon 0.010 < BG < BG < BG
Metoprolol 0.010 0.010 < BG < BG
N-Acetyl-4-aminoantipyri 0.010 0.060 0.069 < BG
N-Formyl-4-aminoantipyrin 0.010 0.044 0.055 < BG
Sotalol 0.010 < BG < BG < BG
Sulfamethoxazol 0.010 0.024 0.019 < BG
Tab. 21: Weitergehende Untersuchung 2020 auf polare organische Mikroverunreinigungen
vor und nach AK-Filtration (4 Untersuchungen)
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Substanzen Konz. in µg/L Maximalwert Maximalwert Maximalwert BG Rohwasser Grundwasser TW nach AKF
Probestelle -- R41002 VT0.VB04 TA10002
Chlorothalonil R182281 0.025 n.b. n.b. < BG
Chlorothalonil R417888 0.020 0.016 < BG 0.020
Chlorothalonil R418503 0.040 < BG < BG < BG
Chlorothalonil R419492 0.025 n.b. n.b. < BG
Chlorothalonil R471811 0.025 0.075 0.083 0.092
Chlorothalonil R611553 0.025 n.b. n.b. < BG
Chlorothalonil R611965 0.030 < BG < BG < BG
Chlorothalonil R950097 0.025 n.b. n.b. < BG
Chlorothalonil SYN507900 0.025 < BG < BG < BG
Chlorothalonil SYN546872 0.025 n.b. n.b. < BG
Chlorothalonil,4-hydroxy 0.020 n.b. < BG < BG
Tab. 22: Chlorothalonil-Metaboliten im Roh- und Trinkwasser der Aufbereitungsstufen
Von den 11 untersuchten Chlorothalonil-Metaboliten liessen sich lediglich zwei Metaboliten über der
analytischen Bestimmungsgrenze nachweisen. Die maximale Konzentration des relevanten Metaboli-
ten R471811 im Trinkwasser lag im April 2020 knapp unterhalb des Höchstwertes von 0.1 µg/L.
Abb. 12: Konzentrationsverlauf Chlorothalonil R471811 im Trinkwasser Zentrale West
Der Konzentrationsverlauf (Abb. 12) über das ganze Jahr 2020 zeigt nur teilweise eine Entfernung von
Chlorothalonil R471811 über Aktivkohle. Bei einem Durchbruch der Substanz bei einem spezifischen
Durchsatz von über 30 m3/kg durch den AK-Filter resultierte eine erhöhte Konzentration im Filtrat ge-
genüber der Konzentration im zulaufendem Wasser vor dem AK-Filter (April bis Oktober 2020). Aus
diesem Grund (u.a.) werden die AK-Filter ab dem Berichtsjahr 2020 bei einem spezifischen Durchsatz
von ca. 100 m3/kg AK erneuert. Der zeitversetzte Austausch der Aktivkohle hat zur Folge, dass immer
ein Becken frische Aktivkohle enthält und so die Konzentration der Chlorothalonil-Metaboliten zu redu-
zieren vermag.
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2.3 Brunnen und Pegelrohre (Einzelergebnisse im Anhang B)
2.3.1 Probenahmen und Feldmessungen
Das Untersuchungsprogramm zur Erfassung der Grundwasserqualität in den Brunnen und ausge- wählten Pegelrohren ist einleitend aufgelistet (Abschnitt 1.3, Tab. 4).
Grosses Messprogramm Kleines Messpro-
gramm
Kleines Messpro-
gramm
Kleines Messpro-
gramm
31.08.-10.09.2020 04.02.2020 05.05.2020 03.11.2020
Brunnen 01 Brunnen 2 Brunnen 2 Brunnen 2
Brunnen 04-24 Brunnen 5 Brunnen 5 Brunnen 9
Brunnen 26-34 Brunnen 7 Brunnen 7 Brunnen 13
Brunnen 7 Blind Brunnen 13 Brunnen 13 Brunnen 17
Brunnen 10 Blind Brunnen 28 Brunnen 28 Brunnen 24
Brunnen 27 Blind Brunnen 34 Brunnen 34 Brunnen 34
Brunnen 32 Blind Brunnen 2 - Blind Brunnen 2 - Blind Brunnen 2 - Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6018 + Blind Brunnen 5 - Blind Brunnen 7 - Blind Brunnen 7 - Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6043 + Blind Brunnen 7 - Blind Blindprobe Labor Blindprobe Labor
Grundwasser-Pegelrohr 6080 + Blind Brunnen 13 - Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6081 + Blind Brunnen 28 - Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6083 + Blind Brunnen 32 - Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6105 + Blind Blindprobe Labor
Grundwasser-Pegelrohr 6106 + Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6111 + Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6122 + Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6127 + Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6128 + Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6129 + Blind
Grundwasser-Pegelrohr 6130 + Blind
Rhein-Rohwasser R41002
AKF Zulauf-/Verteilbauwerk + Blind
Zentrale West, Keller, Hardwasser AG
+ Blind
Blindprobe Labor
Tab. 23: Untersuchungskampagnen 2020: Probestellen mit zusätzlichen Feldblindproben
Die Einzelergebnisse sind in den bereits verteilten ausführlichen Untersuchungsberichten 20-0173,
20-0174 und 20-1207 aufgeführt.
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2.3.2 Ergebnisse der Feldmessungen
Die Trübung der Wasserproben spielt bei der Probeentnahme eine wichtige Rolle und dient als Quali-
tätsparameter für den Probeentnahmeprozess. Wasserproben mit einem erhöhten Trübstoffanteil kön-
nen weder reproduzierbar noch repräsentativ für die eigentliche Wasserqualität analysiert werden.
Abb. 13: Trübungswerte der Proben aus den Brunnen
Abb. 14: Trübungswerte der Proben aus den Pegelrohren (GWR)
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Während die Proben aus den Grundwasserbrunnen nur eine geringe Trübung aufweisen (< 0.5 FNU),
sind die Proben aus den Pegelrohren unterschiedlich stark trübstoffhaltig. In den vorgängigen Dia-
grammen (Abb. 13 und Abb. 14) sind die Trübungswerte (FNU) der Grundwasserproben aufgeführt. In
der Regel wurde so lange gepumpt, bis der Trübungswert < 1 FNU zu liegen kam. Um Minderbefunde
auszuschliessen, wurden die Wasserproben aus den Beobachtungsrohren bei der analytischen Aufar-
beitung im Labor nicht filtriert. Weitere Probenahmeparameter wie Wassertemperatur und Grundwas-
serpegel, gemessen nach einer Pumpzeit von mindestens 30 Minuten, sind in den nachstehenden Di-
agrammen abgebildet.
Abb. 15: Temperatur des Grundwassers in den beprobten Brunnen
Abb. 16: Temperatur des Grundwassers in den beprobten Pegelrohren
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Die mittlere Wassertemperatur betrug im September 2020:
- in den Brunnen: 15.2°C
- in den Pegelrohren: 14.8°C - im Rohwasser (Rhein) bei Probenahme am 31.08.2020: 20.2°C
Die Messungen der Grundwasserpegel in den Brunnen erfolgten nach einer Vorpumpzeit von mindes-
tens 30 Minuten und ergaben unterschiedliche Absenkungen der Brunnenpegel aufgrund unterschied-
licher Durchlässigkeiten. Brunnen 21 und 31 zeitigten ein relativ grosses Absenkverhalten. Die Grund-
wasserpegel in den Pegelrohren wurden unmittelbar vor Einbringen der Probenahmepumpe in das
Rohr gemessen.
Abb. 17: Grundwasserpegel zum Zeitpunkt der Probeahme in den Brunnen
Abb. 18: Grundwasserpegel zum Zeitpunkt der Probenahme in den Beobachtungsrohren (GWR)
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2.3.3 Ergebnisse der Labormessungen / Spurenanalytik
2.3.3.1 Spezifische elektrische Leitfähigkeit
Die spezifische elektrische Leitfähigkeit (Bezugstemperatur 25°C) ermöglicht eine Aussage einerseits
zum Mischungsverhältnis von infiltriertem Rohwasser mit dem zufliessenden Grundwasser unter-
schiedlicher Leitfähigkeit (beispielsweise stärker mineralisiertes Kluftgrundwasser). Andererseits kön-
nen unterschiedliche Leitfähigkeiten auch durch kürzere oder längere Aufenthaltszeiten des künstlich
angereicherten Grundwassers resultieren. Die Aufenthaltszeiten sind wiederum von der Grundwasser-
bewirtschaftung (Infiltrationsmengen, Brunnenbetrieb) abhängig. Die Brunnen 2, 7, 17 und 33 weisen
gegenüber den übrigen Brunnen eine erhöhte spezifische elektrische Leitfähigkeit auf. Hier dürfte der
Anteil an „natürlichem Grundwasser“ höher sein als im Mittel über alle Brunnen betrachtet (langjähri-
ges Mittel: 380 µS/cm Grundwasser, 340 µS/cm Rohwasser).
Abb. 19: Spezifische elektrische Leitfähigkeit des Grundwassers (Brunnen)
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Abb. 20: Spezifische elektrische Leitfähigkeit des Grundwassers (Pegel)
2.3.3.2 Gesamter organischer Kohlenstoff (TOC)
Die TOC-Bestimmung der Grundwässer erfolgte an den nicht filtrierten Wasserproben.
Die Mittelwerte an organischem Kohlenstoff betrugen in den Brunnen 0.52 mg/L (2019: 0.47 mg/L,
2018: 0.52 mg/L, 2017: 0.44 mg/L, 2016: 0.59 mg/L, 2015: 0.47 mg/L, 2014: 0.48 mg/L). Auffällig sind
die deutlich tieferen TOC-Gehalte im Brunnen 7, was darauf hinweist, dass zusätzliche Eliminations-
prozesse (anaerober Abbau, Sorption) zu einem Abbau der organischen Wasserinhaltsstoffe führen
könnten. Bemerkenswerterweise enthalten die Grundwasserproben aus diesen Stellen auch die
höchsten Chlorbutadien-Konzentrationen. Konkret kann abgeleitet werden, dass schnellere Fliess-
wege zu einem verminderten Abbau und somit zu einem erhöhten TOC führen. Die schnellen Fliess-
wege haben andererseits zu einem verstärkten Auswaschen des im Untergrund haftenden Chlorbuta-
diens geführt, da das Infiltrat schon seit längerer Zeit frei von Chlorbutadienen ist.
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Abb. 21: TOC-Gehalt im Grundwasser (Brunnen)
Abb. 22: TOC-Gehalt im Grundwasser (Pegelrohre)
Temperaturen des Rohwassers unter 10°C führen zu einem sehr verlangsamten biologischen Abbau
der Nährstoffe wie eines Teils des TOC, was zwangsläufig zu einer stetigen Zunahme der DOC-Kon-
zentration im Grundwasser führt. Die Stichproben-Messungen der DOC-Gehalte im Rohwasser (Abb.
23) lassen keine länger andauernde höhere Belastung des Rheinwassers erkennen. Jedoch liegen
einzelne Befunde deutlich über dem langjährigen Mittelwert (2 mg/L).
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Abb. 23: Vergleich und Entwicklung DOC-Gehalt Rohwasser HAWAG und IWB Ende 2014-2020
2.3.4 Ergebnisse Spurenanalytik
Die Grundwasserproben, das Rohwasser und die Blindproben wurden auf Komplexbildner, Pestizide,
Kohlenwasserstoffe (BTEX, MTBE, etc.), PAK-Verbindungen und mittels GC/-MS-Screening analysiert
(Einzelstoffe wie in den Anhängen A und B). Die detaillierten Analysenergebnisse sind im Anhang C
diesem Bericht angefügt. In Tab. 24 sind auffällige Probestellen mit den Spurenstoff-Maximalgehalten
2020 zusammengefasst dargestellt. Die zum Teil hohe Belastung des Grundwassers im Pegelrohr
6130 mit PFT-Substanzen (Polyfluorierte Tenside) konnte wie in den Vorjahren bestätigt werden.
Die Signatur des Grundwassers aus Pegel 6130 lässt erkennen, dass dieses Wasser wahrscheinlich
entkoppelt ist von der Rheinwasserinfiltration. Diese These wird durch den mehrere Meter (ca. 5 m)
höheren Grundwasserspiegel dieses Pegels gestützt. Weiter fehlen die chlorierten Substanzen durch-
wegs und die Pflanzenschutzmittel, wie sie auch in Familiengärten zum Einsatz kommen, sind promi-
nent vertreten. Dieser Schluss kann auch auf die polyfluorierten Tenside übertragen werden.
Substanzen Brunnen 7 Brunnen 19 GWR 6018 GWR 6130
1,1,2,3,4-PCBD 0.022 <BG 0.029 <BG
1,1,2,4-TCBD 0.025 0.011 0.028 <BG
1,1,3,4-TCBD 0.026 0.011 0.037 <BG
1,1,4,4-TCBD 0.104 0.042 0.116 <BG
1,2,3,4-TCBD 0.023 0.009 0.031 <BG
Atrazin <BG <BG <BG 0.12
Chloridazon-Metabolit B1 0.012 <BG <BG <BG
Desethylatrazin <BG <BG <BG 0.183
Dimethylisosorbid 0.027 0.012 0.036 <BG
EDTA 0.81 0.63 0.69 0.46
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Substanzen Brunnen 7 Brunnen 19 GWR 6018 GWR 6130
Hexachlorbutadien 0.03 <BG 0.035 <BG
Metolachlor <BG <BG <BG 0.041
PFBA <BG <BG <BG 0.027
PFBS 0.001 <BG <BG 0.003
PFHpA <BG <BG <BG 0.014
PFHxA <BG <BG <BG 0.023
PFHxS 0.001 0.001 0.001 <BG
PFNA <BG <BG <BG 0.004
PFOA <BG <BG <BG 0.025
PFOS 0.003 0.003 0.002 0.003
PFPeA 0.012 <BG <BG 0.023
Simazin <BG <BG <BG 0.021
Summe Chlorbutadiene 0.199 0.073 0.241 <BG
Tetrachlorethen 0.105 <BG 0.122 <BG
TOC (Totaler org. C) 0.42 0.42 0.33 0.50
Trichlorethen <BG <BG 0.082 <BG
Tab. 24: Auffällige Probestellen bezüglich gemessener Spurenstoffe, Maximalwerte Angaben in µg/L
2.3.4.1 Polychlorierte Butadiene und flüchtige Halogenkohlenwasserstoffe
Die Summen der Tetra- und Pentachlorbutadiene in den Proben der untersuchten Pegelrohre und der
Grundwasserbrunnen sind in untenstehenden Diagrammen (Abb. 24 und Abb. 25) aufgetragen. Alten
Studien (Stieglitz et al., Vom Wasser, 1976) kann entnommen werden, dass die Summe der Konzent-
rationen alleine der Tetrachlorbutadiene über 4 µg/L im Rheinwasser und über 1 µg/L im Grundwasser
der Hard und Langen Erlen lagen. Die Untersuchungen wurden im Zeitraum November 1975 bis Ja-
nuar 1976 durchgeführt. Sie zeigen auch, dass ein Teil der polychlorierten Butadiene im Rohwasser im
Untergrund zurückgehalten wurde - je nach Substanz zwischen 20 und 70% der im Rohwasser gelös-
ten Verbindungen.
Die Summe der Tetra- und Pentachlorbutadiene betragen hier bis 280 ng/L (Abb. 24 und Abb. 25 S.
40). Ob diese Verunreinigungen in diesen Bereichen aus Hexachlorbutadien durch partielle Dechlorie-
rung gebildet werden oder hier ein Zustrom von stärker belastetem Umgebungsgrundwasser vorhan-
den ist, muss weiterhin beobachtet werden (siehe auch Hinweis S. 40 unter Kapitel 2.3.4.1). Bisher ist
in der Umgebung aber noch keine Chlorbutadienquelle entdeckt worden. Die geogenen Parameter
und der Temperaturverlauf im Grundwasser von Brunnen B02 zeigen, dass sich dieses Grundwasser
deutlich vom Rheininfiltrat geprägten Grundwasser anderer Brunnen unterscheidet und wahrscheinlich
anderer Herkunft ist.
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Abb. 24: Summe der Tetra- und Pentachlorbutadiene im Grundwasser der Pegelrohre (GWR)
Auffällig hohe Gehalte an Chlorbutadienen konnten in der Probe aus dem Pegelrohr 6018 gemessen
werden. Der Trend in diesen Grundwassermessstellen ist deutlich rückläufig. In anderen Pegelrohren
hingegen (6081, 6122, 6128, 6129 und 6130) liessen sich keine oder nur geringe Konzentrationen
nachweisen.
Abb. 25: Summe der Tetra- und Pentachlorbutadiene im Grundwasser (Brunnen)
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Abb. 26: Hauptkomponente 1,1,4,4-Tetrachlorbutadien im Grundwasser der Brunnen
Abb. 27: Hauptkomponente 1,1,4,4-Tetrachlorbutadien im Grundwasser der Pegelrohre
Dasselbe Bild wie bei den polychlorierten Butadienen zeigen die Ergebnisse von Trichlorethen (Tri)
und Tetrachlorethen (Per) in den folgenden Diagrammen (Abb. 28 bis Abb. 31).
Die Grundwasserbrunnen 2, 17, gefolgt von Brunnen 7 sind wie bei den Chlorbutadienen am stärksten
mit Per und Tri belastet. Das Wasser der Brunnen 2 und 25 wird nicht mehr für die Trinkwasserbereit-
stellung verwendet.
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Abb. 28: Trichlorethenkonzentrationen im Grundwasser (Pegelrohre)
Im Grundwasser aus den Pegelrohren liegen die Konzentrationen teilweise deutlich höher als bei den
Brunnen. Pegelrohr 6105 weist mit rund 0.1-0.5 µg/L Trichlorethen (Abb. 28) bzw. Pegelrohr 6106 mit
0.3 – 1.0 µg/L Tetrachlorethen (Abb. 30) im Grundwasser die höchsten Konzentrationen auf. Es ist
noch anzumerken, dass die Pegel 6105 und 6106 geografisch weit auseinanderliegen: 6106 am West-
rand der Hard, 6105 an der Nordwestecke des Auhafens.
Abb. 29: Trichlorethenkonzentrationen im Grundwasser (Brunnen)
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Abb. 30: Tetrachlorethenkonzentrationen im Grundwasser (Pegelrohre)
Abb. 31: Tetrachlorethenkonzentrationen im Grundwasser (Brunnen)
2.3.4.2 Organische Mikroverunreinigungen (GC/MS-Screening Non-Target)
Was einleitend (Seite 9f) für das GC/MS-Screening ausgeführt wurde, gilt in diesem Abschnitt für die
Grundwasseranalysen ebenso. Das Ziel der GC/MS-Screening-Analysen besteht darin, mögliche Ver-
änderungen in der Wasserzusammensetzung zu erkennen und neue, wiederholt auftretende Wasser-
verunreinigungen zu erkennen. Die Ergebnisse der Untersuchungskampagnen 2020 sind in separaten
Berichten im Anhang 1 (C.) aufgeführt.
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Ergebnisse GC-MS Screening (Non-Target)
Untersucht wurden insgesamt 28 Proben aus den Grundwasserbrunnen kleines Messprogramm und
im grossen Messprogramm 61 Grundwasserproben aus Pegelrohren und Grundwasserbrunnen sowie
insgesamt 23 Blindproben gemäss Tab. 23.
Probeneingang Probenstelle Probenbezeichnung Probenummer
04.02.2020 B07 Grundwasserbrunnen 7 20-0173-03
04.02.2020 B05 Grundwasserbrunnen 5 20-0173-02
04.02.2020 B13 Grundwasserbrunnen 13 20-0173-04
04.02.2020 B28 Grundwasserbrunnen 28 20-0173-05
04.02.2020 B34 Grundwasserbrunnen 34 20-0173-06
04.02.2020 B02 Grundwasserbrunnen 2 20-0173-01
05.05.2020 B07 Grundwasserbrunnen 7 20-0174-03
05.05.2020 B05 Grundwasserbrunnen 5 20-0174-02
05.05.2020 B13 Grundwasserbrunnen 13 20-0174-04
05.05.2020 B28 Grundwasserbrunnen 28 20-0174-05
05.05.2020 B34 Grundwasserbrunnen 34 20-0174-06
05.05.2020 B02 Grundwasserbrunnen 2 20-0174-01
01.09.2020 B07 Grundwasserbrunnen 7 20-0829-05
01.09.2020 B04 Grundwasserbrunnen 4 20-0829-02
01.09.2020 B05 Grundwasserbrunnen 5 20-0829-03
01.09.2020 B06 Grundwasserbrunnen 6 20-0829-04
01.09.2020 B09 Grundwasserbrunnen 9 20-0829-06
01.09.2020 B10 Grundwasserbrunnen 10 20-0829-07
01.09.2020 B11 Grundwasserbrunnen 11 20-0829-08
01.09.2020 B12 Grundwasserbrunnen 12 20-0829-09
01.09.2020 B13 Grundwasserbrunnen 13 20-0829-10
01.09.2020 B14 Grundwasserbrunnen 14 20-0829-11
01.09.2020 B15 Grundwasserbrunnen 15 20-0829-12
01.09.2020 B16 Grundwasserbrunnen 16 20-0829-13
01.09.2020 B17 Grundwasserbrunnen 17 20-0829-14
01.09.2020 B18 Grundwasserbrunnen 18 20-0829-15
01.09.2020 B19 Grundwasserbrunnen 19 20-0829-16
01.09.2020 B20 Grundwasserbrunnen 20 20-0829-17
01.09.2020 B22 Grundwasserbrunnen 22 20-0829-19
01.09.2020 B23 Grundwasserbrunnen 23 20-0829-20
01.09.2020 B24 Grundwasserbrunnen 24 20-0829-21
01.09.2020 B26 Grundwasserbrunnen 26 20-0829-22
02.09.2020 B27 Grundwasserbrunnen 27 20-0829-23
02.09.2020 B28 Grundwasserbrunnen 28 20-0829-24
02.09.2020 B32 Grundwasserbrunnen 32 20-0829-28
02.09.2020 B31 Grundwasserbrunnen 31 20-0829-27
02.09.2020 B01 Grundwasserbrunnen 1 20-0829-01
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Probeneingang Probenstelle Probenbezeichnung Probenummer
02.09.2020 B34 Grundwasserbrunnen 34 20-0829-30
02.09.2020 B33 Grundwasserbrunnen 33 20-0829-29
03.09.2020 GWR 6106 Grundwasserrohr 6106 20-0829-37
03.09.2020 GWR 6111 Grundwasserrohr 6111 20-0829-38
03.09.2020 GWR 6080 Grundwasserrohr 6080 20-0829-33
04.09.2020 GWR 6122 Grundwasserrohr 6122 20-0829-39
04.09.2020 GWR 6043 Grundwasserrohr 6043 20-0829-32
08.09.2020 GWR 6129 Grundwasserrohr 6129 20-0829-42
08.09.2020 GWR 6128 Grundwasserrohr 6128 20-0829-41
08.09.2020 GWR 6127 Grundwasserrohr 6127 20-0829-40
09.09.2020 GWR 6130 Grundwasserrohr 6130 20-0829-43
09.09.2020 GWR 6081 Grundwasserrohr 6081 20-0829-34
09.09.2020 GWR 6018 Grundwasserrohr 6018 20-0829-31
10.09.2020 GWR 6105 Grundwasserrohr 6105 20-0829-36
10.09.2020 GWR 6083 Grundwasserrohr 6083 20-0829-35
03.11.2020 B07 Grundwasserbrunnen 7 20-1207-03
03.11.2020 B05 Grundwasserbrunnen 5 20-1207-02
03.11.2020 B13 Grundwasserbrunnen 13 20-1207-04
03.11.2020 B28 Grundwasserbrunnen 28 20-1207-05
03.11.2020 B34 Grundwasserbrunnen 34 20-1207-06
03.11.2020 B02 Grundwasserbrunnen 2 20-1207-01
Tab. 25: GC-MS Screening an 59 Grundwasser-Proben ohne Blindproben
Ergebnisse Non-Target Screening
Der Übersichtlichkeit halber ist die zusammenfassende Auswertung im Anhang C aufgeführt.
In 34 von insgesamt 59 untersuchten Proben konnten mittels GC-MS Screening Substanzen erfasst
werden, wobei alle Befunde über 25 „ng-aeq.IS/L“ (=flächenequivalente Konzentration) berücksichtigt
wurden. In vielen Proben konnten Chlorbutadiene gemessen werden, die in der Auswertung wie auch
in Tab. 26 nicht enthalten sind, da sie mit der Einzelstoffanalytik quantitativ erfasst werden. Im Pegel-
rohr Pegel 6130 fanden sich Herbizid-Metabolite. (Triazine). Das Pegelrohr liegt im Einflussbereich der
Familiengärten, wo offenbar Herbizide eingesetzt werden. Unknowns, insgesamt 99, konnten im Pe-
gelrohr 6130 und in der Mehrheit der Brunnen nachgewiesen werden, wobei die Brunnen 5 und 7 auf-
fällig viele Non-Target Befunde aufweisen. Die Substanz 2,5,7,10-tetraoxaundecane konnte identifi-
ziert werden (vgl. Abschnitt 2.2.3).
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2.3.5 Befunde aus dem GC-MS Screening (Non-Target)
Suspected Target
Geschätzte Konzentration in µg/L
Anzahl Befunde
1,3,5-Triazine-2,4-diamine, 6-chloro-N-ethyl- 0.044 1
1-Eicosene 0.060 1
2,5,7,10-tetraoxaundecane 0.100 60
2-Amino-4-isopropylamino-6-methylthio-1,3,5-triazine 0.036 1
2-Hydroxy-iso-butyrophenone 0.064 2
Ethane, 1,1'-oxybis[2-methoxy- 0.071 14
Oxirane, hexadecyl- 0.030 1
Phenanthrene 0.033 1
Prometryn 0.169 1
Triethyl phosphate 0.028 1
U707_2,2'-Bi-1,3-dioxolane 0.049 1
unknowns (Anzahl 125) 0.471 1-5
Tab. 26: «Unkowns» aus dem GC-MS Screening der Grundwasserproben
Die in der Tabelle Tab. 26 aufgeführten «Unknowns» finden sich mit dem GC-MS Screening im ange-
gebenen geschätzten Konzentrationsbereich in den untersuchten 59 Grundwasserproben. Einzelne
Substanzen liessen sich nur in einer Probe finden. Insgesamt konnten 136 unterschiedliche
«Unknowns» über 0.025 µg/L nachgewiesen werden. Auffällig viele Substanzen sind in den Wasser-
proben aus den Brunnen 5 und Brunnen 13 sowie in den Grundwasserbeobachtungsrohren 6130 (99),
6106 (13) und 6122 (11) enthalten.
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3. Schlussfolgerungen
Die vorliegenden Ergebnisse der Wasseranalysen im Jahr 2020 zeigen wie schon in den Jahren zuvor
sehr tiefe Konzentrationen bei den organischen Einzelstoffanalysen. Insbesondere die chemisch-phy-
sikalischen Untersuchungen und Hygieneparameter bestätigen die grundsätzlich gute Trinkwasser-
wasserqualität. Nur wenige Spurenstoffe, die in sehr tiefen Konzentrationen vorliegen, können mit den
hochempfindlichen Analysensystemen nachgewiesen werden. Seit der Einführung der Aktivkohlefiltra-
tion ist das Trinkwasser frei von kritischen Substanzen (chlorierte Butadiene). Die Einleitung von fil-
triertem Rheinwasser in den Grundwasserkörper birgt die Gefahr, dass persistente Stoffe ins Grund-
wasser und damit ins Trinkwasser gelangen. Die Spurenstoffe, die sich im Rheinwasser mit dem
Screening nachweisen lassen, belegen, dass die Rohwasserproben Spurenstoffe in wechselnder Zu-
sammensetzung enthalten, wenn auch in äusserst geringen Konzentrationen. Die im Grundwasser
vorhandenen Substanzen stammen mehrheitlich aus dem Rheinwasser. Jedoch können auch Sub-
stanzen in den Grundwasserproben gemessen werden, die im Rheinwasser aktuell nicht oder nicht
mehr vorkommen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden Stoffe, ähnlich wie bei den polychlorierten
Butadienen, im Aquifer zurückgehalten und/oder biologisch zu neuen Verbindungen (Metaboliten)
transformiert. Das Rohwasser aus dem Rhein hat heute nach wie vor den grössten Einfluss auf die
Qualität des Trinkwassers.
Die Messergebnisse wurden wiederum im Zusammenhang mit den Altlasten im weiteren Umfeld der
Muttenzer Hard ausgewertet. Die zurzeit vorliegenden Analysenergebnisse lassen keinen direkten
Einfluss der Deponien erkennen. Dieser Befund wird auch durch die Ergebnisse der hydrogeologi-
schen Berechnungen und angewandten Modelle bestätigt (Projekt Basel-Landschaft 21 sowie Simula-
tionen der Abteilung für Angewandte und Umweltgeologie/Prof. Peter Huggenberger). Die Bereiche
mit den erhöhten Konzentrationen an Spurenverunreinigungen, wie beispielsweise in den Pegelrohren
(6018, 6130) und in einzelnen Brunnen (2, 3, 7, 19), deuten darauf hin, dass sich Kontaminationen im
Untergrund angereichert haben, die mit der heutigen leistungsstarken Analytik erfasst werden können.
Eine Zunahme der gemessenen Substanzen im Jahre 2020 wie auch im Mehrjahresverlauf ist nicht zu
beobachten. Die Aufbereitung des Grundwassers mit der vorhandenen Aktivkohlefilteranlage in der
Hard vermag einen grossen Teil der im Nanogramm-Bereich vorhandenen Spurenstoffe aus dem
Wasser zu entfernen. IWB Wasserlabor Richard Wülser Leiter Qualitätssicherung Wasser Anhang: Anhang 1: A. Ergebnisse der Rohwasseruntersuchungen 2020 (Excel-Tabelle) Anhang 2: B. Ergebnisse der Trinkwasseruntersuchungen 2020 (Excel-Tabelle) Anhang 3: C. Ergebnisse der Grundwasseruntersuchung Brunnen und Pegelrohre 2020 (Berichte) Anhang 4: D. Prüfpläne, Übersicht der eingesetzten Prüfverfahren Stick mit Analysedaten und Auswertungen 2020.
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