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EU-Industriepolitik – Anspruch und WirklichkeitVCI-Pressegespräch Brüssel, 14.03.2014

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EU ist vom 20-Prozent-Ziel weit entfernt

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Quellen: OECD, VCI

Anteil der Industrie an der gesamten BruttowertschöpfungIn Prozent

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

22,3 %

21,5 %22,0 %

23,1 %

19,5 %

21,9 %

22,4 %

18,5 %

16,9 %16,4 %

14,5 %

15,6 %

15,3 %

20 %

Deutschland EU EU-Ziel

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Deutschland: Auf die Industrie spezialisiert

Anteil der Industrie an der gesamten BruttowertschöpfungIn Prozent, 2012

Quelle: OECD * 2011

Deutschland Japan* Italien EU USA* Großbritannien Frankreich

22.4

18.6

15.6 15.3

12.9

10.0 10.0

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4

Weltindustrieproduktion: Europa fällt zurück

Industrielle Wertschöpfung 2000 - 2012In Milliarden Euro

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

1,522

1,528

1,749

5,924

6,028

8,395EU Welt

Quellen: UN (2013), OECD (2013), Eurostat (2013), IW

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Warum ist eine starke Industrie wichtig?

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Beschäftigung (2012)

Löhne und Gehälter (2012)

Bruttowertschöpfung (2012)

Gesamtexport (inkl. Dienstleistungen) (2012)

Warenexporte (2012)

Innovationsausgaben (2010)

FuE-Aufwendungen (2008-2010)

14,4 %

17,2 %

15,2 %

17,7 %

24,3 %

48,7 %

57,0 %

Quellen: Eurostat (2013), OECD (2013), WIOD (2013), WTO (2013), IW

Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an der Gesamtwirtschaft der EUIn Prozent

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Deutschland ist der größte Chemieproduzent in Europa – und der viertgrößte weltweit

Anteile der Länder an den Chemieumsätzen der EU-27Anteile 2012

Quellen: Chemdata International, VCI

Deutschland26%

Frankreich15%

Italien10%

Großbritannien9%

Niederlande8%

Spanien7%

Belgien6%

Irland4%

andere15%

786,7 Milliarden Euro

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Ansatzpunkte einer EU-IndustriepolitikVCI-Vorschläge

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EU-Lissabonziel: Weitere Anstrengungen sind nötig

FuE-Aufwendungen im internationalen VergleichAnteile der gesamten FuE-Aufwendungen am BIP in Prozent, 2011

8

Quellen: OECD, VCI *2010

Poland

Turkey*

Italy

Spain

Canada

United Kingdom

Czech Republic

EU27

Netherlands

Belgium

Australia

OECD Total*

Slovenia

United States

Germany

Japan*

Korea*

0.8

0.8

1.3

1.3

1.7

1.8

1.8

1.9

2.0

2.0

2.2

2.4

2.5

2.8

2,9

3.3

3.7

Lissabonziel: 3,0

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USA

EU 28

USA und Europa – ein gewichtiger Teil der Weltwirtschaft

Kennzahlen zur „Freihandelszone USA-EU“absolut, Anteile an der Welt, 2012

Bevölkerung: 820 Mio., 12%Wirtschaftskraft (BIP): 32.500 Mrd. US$, 45%Investitionen: 5.550 Mrd. US$, 32%Industrieproduktion: 15.900 Mrd. US$, 36%Chemieproduktion: 1.400 Mrd. Euro, 35%Exporte: 7.250 Mrd. US$, 42%Chemieexporte: 850 Mrd. Euro, 57%

ABER: USA und Europa verlieren Weltmarktanteile, haben ein Verschuldungsproblem, und das Wachstum ist niedrig.

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2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

940998

1.084

997

1.105

1.223

1.386

1.590

1.724

784

Regelsetzungsaktivität der EU ist zu hoch

Quelle: EU, Fundstellennachweis des geltenden EU-Rechts

Anzahl der EU-Vorschriften für Gesundheit,

Sicherheit und Umwelt

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Erdgas und Strom sind wichtige Energieträger in der Chemie

Endenergieverbrauch ausgewählter Energieträger in der ChemieKohle, Heizöl, Strom und Erdgas, 2011, in Prozent

Quelle: Destatis, VCI

11

Steinkohle3.7%

Braunkohle1.8%

Heizöl, schwer6.0%

Heizöl, leicht0.6%

Erdgas59.0%

Strom28.9%

Energieverbrauch der ausgewählten Energieträger insgesamt:18,9 Mio. t SKE

Strombedarf: 53 TWh

Erdgasbedarf: 12 Mrd. m3

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Kostenanteile in der chemischen Produktion

Rohstoffe Energie Abschreibung Verzinsung Personal Sonstiges

88

10

2

60

20 20

Grundstoffe Spezialitäten

12

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Chemie zählt zu den energieintensiven Branchen

Anteil der Energiekosten an der BruttowertschöpfungEnergiekosten zu Bruttowertschöpfung, 2011, in Prozent

Quelle: Destatis (Kostenstruktur) Nur energetischer Einsatz

13

Elekroindustrie

Maschinenbau

Herstellung Pharmazeutische Erzeugnisse

Fahrzeugbau

Verarbeitendes Gewerbe

Verlags-, Druckgewerbe, Vervielfältigung

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

Textilgewerbe

Ernährungsgewerbe

Chemie und Pharma

Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln)

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

Grundstoffchemie

Papiergewerbe

Metallerzeugung und -bearbeitung

3.0

3.1

3.2

3.5

7.7

7.7

9.4

13.0

13.7

14.4

16.4

19.4

25.2

28.6

29.8

Verarbeitendes Gewerbe insgesamt: 7,7 Prozent

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Deutsches EEG als Kostentreiber im EnergiebereichHärtefallregelung dämpft den Kostenanstieg

EEG-Kosten für die chemisch-pharmazeutische IndustrieIn Mio Euro

14

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

170 210 230 230 360

540 550

800

1,000

230 370 400 360

810

1,390 1,410

2,750

3,250

EEG-Mehrkostenmit Härtefallregelung(in Mio. Euro)

EEG-Mehrkosteno. Härtefallregelung(in Mio. Euro)

Quelle: Statistisches Bundesamt, ÜNB, Prognos, VCI Ab 2013 EEG Mehrkosten ohne Härtefallregel und ohne Befreiung der Eigenerzeugung

+ 25 Prozent

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Gravierende gesamtwirtschaftliche Folgen bei Wegfall der Entlastungsregelungen für Energieintensive

15 Quelle: IHS Economics

IndikatorenEffekte 2030 ggü. aktuellem

politischen Kurs

Bruttoinlandsprodukt - 174 Mrd. Euro (- 4,9 Prozent)

Gesamtexporte - 290 Milliarden Euro

Verfügbares Pro-Kopf-Einkommen* - 812 Euro

Beschäftigung - 1,1 Millionen

* in 2013 Euro

Deutschland

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Der Wegfall der Entlastungsregelungen im EEG hätte signifikante Beschäftigungsrückgänge zur Folge

Beschäftigungseffekte der Energiewende in Deutschland im Jahr 2030In Prozent, Basisszenario im Vergleich zum Abschmelzen der EEG-Ausnahmeregelung

16

Quellen: IHS Economics, VCI

Dienst-leistungen

Elektro-technik

Maschinen-bau

Automobil-industrie

Glas- und Zement-industrie

Papier-industrie

ChemischeIndustrie

Metall-erzeugung

-18.0

-15.0

-12.0

-9.0

-6.0

-3.0

0.0

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Klimaschutzziel im Energie-und Klimapaket der EU

1990 Ziel 2012 Ziel 2020 Ziel 20300

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

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Mio. t Treibhausgase

Kyoto-Ziel: -8%

Klimapaket 2008: -20%

Klimapaket 2014: -40%

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Chemische Industrie hat ihren Anteil an Reduktionsver-pflichtungen bereits übererfüllt

Deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie1990 - 2011

Produktion

EmissionTreibhausgase

absolut

+ 62 %

- 49%

Energieverbrauch absolut

- 20 %

18Quelle: VCI

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Bewertung Energie- und Klimapaket

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EU-Klimaschutzziel 2030 ist sehr ambitioniert

Unilaterale Zielsetzung ohne ein belastbares internationales Klimaschutzabkommen wird problematisch für die europäische Wirtschaft, ohne dass dem Klimaschutz geholfen ist

Unfaire sektorale Verteilung der Minderungspflichten auf Emissionshandelssektor und sonstige Sektoren

Vorleistungen der Industrie werden nicht berücksichtigt

kostengünstigere Minderungspotenziale in anderen Sektoren (vor allem im Gebäudebereich) werden ausgeblendet

Fortentwicklung des Marktinstruments Emissionshandel ist wichtig, aber

Vorschläge zum Emissionshandel („Marktstabilitätsreserve“) entfernen das Instrument vom Markt

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Stärkere Berücksichtigung der Wettbewerbsfähigkeitin den europäischen Institutionen

Europäische Kommission

Europäisches Parlament

Rat der Europäischen Union

28 Kommissare

766 Abgeordnete

28 Minister in10 Zusammen-setzungen

Hüter der Wett-bewerbsfähigkeit: Industriekommissar,Generalsekretariat (Kohärenz)

Aufwertung des Wettbewerbs-fähigkeitsrates

Impact Assessments mit Wettbewerbs-fähigkeits-Checks

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