Fernwasser für Mittel- und Nordthüringen
FernwassertransportDas Trinkwasser wird über 249,4 km Fernleitungen mit einem Durch-messer von 1 000 bis 250 mm an über 70 Übergabestellen an unsere Kunden (Zweckverbände, Stadtwerke, Kommunen) verteilt.
227 Städte und Gemeinden mit circa 700 000 Einwohnern werden direkt oder mit Zuschusswasser versorgt. Die Landeshauptstadt Erfurt deckt circa 70 % ihres Bedarfes an Trinkwasser mit Fernwasser aus dem Verbundwasserversorgungssystem Nordthüringen.
Mehr als 190 km Steuerkabel garantieren die lückenlose Überwa-chung und Steuerung des Verteilungsnetzes.
Zum Ausgleich von Verbrauchsschwankungen und zur Bevorratung bei planmäßigen Instandhaltungsmaßnahmen und Störfällen sind im Fernleitungsnetz 12 Hochbehälter mit insgesamt 112 400 m³ Speichervolumen angeordnet. Das größte Speichervolumen einer Hochbehälteranlage beträgt 20 400 m³.
Wasserkraftanlagen (WKA)An geeigneten Punkten im Versorgungssystem wird die kinetische Energie des Wassers mit Turbinen in elektrische Energie umgewan-delt.
WKA TWA Luisenthal: 375 kW maximale Leistung WKA Hochbehälter 08: 160 kW maximale Leistung WKA Hochbehälter 09: 30 kW maximale Leistung WKA Talsperre Schmalwasser: 410 kW maximale Leistung WKA Talsperre Tambach-Dietharz: 162 kW maximale Leistung
Verbundwasserversorgung in Mittel- und Nordthüringen (Fernwasserversorgungs-anlagen der Thüringer Fernwasserversorgung in Ostthüringen grau dargestellt)
Weimar
Mühlhausen
Eisenach
Bad Salzungen
Schmalkalden
Meiningen
Gotha
Arnstadt
Ilmenau
Sömmerda
Nordhausen
Apolda
Jena Gera
Greiz
Saalfeld
Pößneck
Suhl
Sonneberg
Neuhaus a. R.
Rudolstadt
Schmölln
Erfurt
SondershausenHeiligenstadt
Bad Langensalza
TS Ohra
TS Leibis/Lichte
TS Neustadt
TS Lössau
TS ZeulenrodaTS Weida
TS Scheibe-Alsbach
25 km
Wasserschutzgebiet
Stand: November 2007
Stollen
Fernwasserleitung
Trinkwassertalsperre
Wasserkraftanlage
Pumpwerk / Pumpe
Trinkwasseraufbereitungsanlage
Hochbehälter
Legende
Fernwasserleitung anderer Versorger
Fernwasserleitung im Bau
Wasserkraftanlage Hochbehälter 08 Hochbehälter 09
Stollen
Einzugsgebiet
Wasserkraftanlage
Hochbehälter
Trinkwassertalsperre
Talsperre
Trinkwasseraufbe-reitungsanlage (TWA)
N
Stollen
Einzugsgebiet
Wasserkraftanlage
Hochbehälter
Trinkwassertalsperre
Talsperre
Trinkwasseraufbe-reitungsanlage (TWA)
N
Rohwassergewinnung aus geschützten Einzugsgebieten am Nordhang des Thüringer Waldes
Trinkwasseraufbereitungs-anlage Luisenthal
Luisenthal
Crawinkel
Frankenhain
Gräfenroda
Tambach-Dietharz
Oberschönau
Steinbach-Hallenberg
Zella-Mehlis
Oberhof
Gehlberg
Gerastollen9,85 km
Schmal-wasserstollen1,85 km
Hase
lbac
hsto
llen
5,67
km
Talsperre Ohra
Talsperre Schmalwasser
Talsperre Tambach-Dietharz
2,5 km
Gewässer N
Mittelwasserstollen1,11 km
Wasseraufbereitung Die Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) Luisenthal bereitet Roh-wasser aus der Talsperre Ohra zu Trinkwasser auf.
Im Aufbereitungsprozess werden unerwünschte natürliche Inhalts-stoffe wie Partikel und Trübstoffe sowie gelöste organische und anorganische Stoffe entfernt. In mehreren Schritten wird das Wasser erst aufgehärtet und dann gereinigt. Bevor das Trinkwasser auf die Reise zu unseren Kunden geht, wird es mit geringen Mengen an Chlordioxid desinfiziert.
In der zentralen Leitwarte am Standort Luisenthal wird die ständige Überwachung und Steuerung des Verbundwasserversorgungssystems gesichert.
Verfahrensschritte· Teilstromaufhärtung »Reinerzauer Verfahren« · Oxidation · Flockung · Flockenfiltration · pH-Werteinstellung · Desinfektion
Kapazität· Q365 = 67 000 m³/d · Q7 = 78 000 m³/d
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden erste Projekte zu einer Zentralwasserversorgung Mittelthüringens entwickelt. Begrün-det durch die zunehmende Industrialisierung kam es besonders im Thüringer Becken und den Ballungsräumen Gotha, Erfurt, Weimar und Jena zu Wasserdefiziten.
1960 –1967 Bau der Talsperre Ohra, der Trinkwasseraufbereitungs-anlage Luisenthal sowie der Ohrafernleitung Ostring
1973 – 1985 Bau der Überleitungsstollen
1969 – 1986 Bau der Ohrafernleitung Westring
1988 – 1995 Bau der Talsperre Schmalwasser, des Mittelwasser-stollens und Generalinstandsetzung der Talsperre Tambach-Dietharz, Bau der Trinkwasseraufbereitungs-anlage Tambach-Dietharz und der Schmalwasserfern-leitung
1997 – 2000 Generalinstandsetzung der Talsperre Ohra
1993 – 2004 Erweiterung und Generalinstandsetzung der Trink-wasseraufbereitungsanlage Luisenthal
2004 Inbetriebnahme der Ohrafernleitung in den Raum Sondershausen
2005 Außerbetriebnahme der Trinkwasseraufbereitungs-anlage Tambach-Dietharz
Thüringen verfügt über eine stabile und zukunftssichere Wasserver-sorgung. Eine herausragende Stellung nimmt dabei bereits seit den siebziger Jahren die Fernwasserversorgung in Mittel- und Nordthürin-gen ein.
WassergewinnungDie Talsperre Ohra speichert das Oberflächenwasser aus den im Herzen des Thüringer Waldes liegenden, nahezu unbeeinflussten Einzugsgebieten.
EinzugsgebietEinzugsgebiet Talsperre Ohra: 33,7 km² Einzugsgebiet Gerastollen: 32,8 km² Einzugsgebiet Schmalwasser-Haselstollen: 22,2 km²
StauraumStauinhalt (Vollstau): 17,82 Mio. m³
AbsperrbauwerkSperrentyp: Steinschüttdamm Dichtung: Asphaltbetonaußendichtung Höhe über Gründungssohle: 58,5 m Kronenlänge: 260 m Bauwerksvolumen: 950 000 m³ Vorsperren zur Sedimentrückhaltung: Kerngrund, Silbergrund
Historie Fernwasserversorgung für Mittel- und Nordthüringen
AufbereitungsstoffeEntsprechend §11 der Trinkwasserverordnung – TrinkwV 2001 dürfen nur Aufbereitungsstoffe verwendet werden, die gemäß Liste des Bundesministeriums für Gesundheit (Teil Ia bis Ic) im Bundesgesund-heitsblatt bekannt gemacht worden sind.
Folgende Aufbereitungsstoffe werden in der TWA Luisenthal I a) als Lösungen oder Gase, I b) als Feststoffe und I c) zur Desinfektion des Wassers eingesetzt.
Weitere InformationenThüringer Fernwasserversorgung Haarbergstraße 37 99097 Erfurt
Telefon: 0361 5509-0 [email protected] www.thueringer-fernwasser.de
Talsperre Ohra mit Entnahmeturm
Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung
Teilstromaufhärtungs-anlage
4 Misch- und Reaktionsbecken
14 Mehrschichtfilter 2 Reinwasserbehälter
Ohrafernleitung 01aOhrafernleitung 01b
CO2 CaCO3 KMnO4 FeCl3 NaOHNaOH FHM QSHA ClO2
Trinkwasserqualität Mittelwerte 2013
ParameterRichtwert/ Grenzwert
Mittelwert
Wassertemperatur — 6,5 °C
Trübung quantitativ 1,0 NTU 0,04 NTU
pH-Wert bei 20 °C 6,5 bis 9,5 8,29
Calcitlösevermögen 5,0 mg/l CaCo3 0,30 mg/l CaCo3
elektrische Leitfähigkeit bei 20 °C 2 500 µS/cm 203 µS/cm
Säurekapazität bis pH-Wert 4,3 — 1,28 mmol/l
Calzium — 21,5 mg/l
Magnesium — 1,1 mg/l
Natrium 200 mg/l 13,9 mg/l
Chlorid 250 mg/l 12,4 mg/l
Nitrat 50 mg/l 4,8 mg/l
Sulfat 250 mg/l 10,8 mg/l
TOC (organisch gebundener Kohlenstoff) — 0,8 mg/l
Aluminium gesamt 0,2 mg/l 0,005 mg/l
Mangan gesamt 0,05 mg/l < 0,005 mg/l
Eisen gesamt 0,2 mg/l < 0,01 mg/l
Koloniezahl bei 22 °C 20 KbE/ml 0 KbE/ml
Koloniezahl bei 36 °C 100 KbE/ml 0 KbE/ml
Escherichia coli 0 in 100 ml 0 in 100 ml
Coliforme Bakterien 0 in 100 ml 0 in 100 ml
Härtebereich — 1 (weich)
Gesamthärte — 3,4 °dH
Karbonathärte — 3,4 °dH
· Eisen(III)-chlorid (FeCl3) nach DIN EN 888 · Kohlenstoffdioxid (CO2) nach DIN EN 936 · Natriumhydroxid (NaOH) nach DIN EN 896 · Kaliumpermanganat (KMnO4) nach DIN EN 12672 · anionische und nichtionische Polyacrylamide (FHM) nach DIN EN 1407
· Calciumcarbonat, fest (CaCo3) nach DIN EN 1018 · Hydro-Anthrazit (HA) nach DIN EN 12909 · Quarzsand und Quarzkies (Siliziumoxid) (QS) nach DIN EN 12904
· Chlordioxid (ClO2) nach DIN EN 12671 · Chlor (Cl2) nach DIN EN 937 · Natriumchlorit (NaClO2) nach DIN EN 938 · Natriumhypochlorit (NaClO) nach DIN EN 901
Ia
Ib
Ic
Top Related