Fertigung des Rietveld Stuhls
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler
� kennen ausgewählte holzbearbeitende Werkzeuge und können diese sachgerecht einsetzen,
� kennen den Werkstoff Holz und seine, für den Technikunterricht relevanten Eigenschaften,
� kennen unterschiedliche Verbindungstechniken für Holz, � können Produkte durch selbst erstellte oder vorgegebene
technische Zeichnungen herstellen, � können maßgenau arbeiten, � kennen die Qualifikationsanforderungen bei Einzel- und
Serienfertigung, � kennen Vor- und Nachteile bei Einzel- und Serienfertigung, � kennen Vor- und Nachteile der Automation für einen
Betrieb, � verbessern durch Gruppenarbeit ihre
Kooperationsfähigkeit,
UnterrichtskonzeptIn dieser Unterrichtseinheit wird der Rietveld Stuhl erst in Einzel-/Partnerarbeit als Werkstattfertigung und anschließend in Serienfertigung hergestellt.
Richtlinien Jahrgangsstufe 9 „Auf dem Weg zur Automation“, HS
Weiter mit UFMAL
Autor I
nterrichtsablauf im Überblick
achtipps für Lehrer edien und Material rbeitsblätter ösungsblätternes Reicke Fritz-Winter-Gesamtschule Ahlen
Unterrichtsablauf im Überblick
Zum Konzept
• Die SchülerInnen stellen mit dem Lehrer
zusammen einen Arbeitsplan auf. • Materialliste, technische Zeichnungen,
Kostenkalkulation und Wissenswertes über
den Architekten Gerrit Thomas Rietveld
werden zusammengetragen.
• In Einzel-/Partnerarbeit wird jeweils ein Stuhl
hergestellt.
• Nach Analyse der Fertigung in Einzel-
/Partnerarbeit entsteht der Stuhl in
Serienfertigung.
• Besuch eines automatisierten Betriebes und
anschließende Reflexion der eigenen Arbeit.
• Kennen lernen der Unterschiede zwischen
Einzel-, Werkstatt -, Serien -, Massen- und
Fließbandfertigung, sowie der Automation.
• Erstellen eines neuen, optimierten
Arbeitsplanes zur Serienfertigung durch die
SchülerInnen.
• Durchführung der Fertigung des Stuhles
nach dem neu aufgestellten Arbeitsplan.
• Bewertung der Arbeit durch die SchülerInnen
(Pro und Contra für die verschiedenen
Fertigungsmethoden).
• Reflexion der Unterrichtseinheit.
Organisation des Unterrichts • Die Planung und Fertigung des Rietveld
Stuhles erfordert etwa 10 Doppelstunden.
• Die Arbeit erfolgt im ersten Teil in
Partnerarbeit, im zweiten Teil in
Arbeitsteilung aller SchülerInnen.
Anforderung an die Arbeitsweise der SchülerInnen
• Jeder Schüler lernt im ersten Teil der
Fertigung alle Arbeitsschritte kennen.
• Im zweiten Teil übernimmt jeder Schüler nur
eine Aufgabe, auf die er sich spezialisiert
hat.
Kontrollmöglichkeiten • Wie sind die Stellen geleimt?
• Wie sind die Vierkanthölzer entgratet?
• Wie passt der Stuhl zusammen, wackelt er?
• Wie sehen die Verbindungen aus?
• Wie ist er Stuhl lackiert? Gibt es „Nasen“?
14.04.2008 11:31:00file://localhost/H:/stuhl/U_ablauf_E.htm
Unterrichtsablauf im Einzelnen
Stationen,
Teilaufgaben, usw.
Tätigkeiten Ausstattung
1. Erarbeitung des
Ablaufplans zur
Fertigung des
Stuhls
1. Wie ist der Stuhl aufgebaut?
2. Welche Voraussetzungen
(Maschinen, Werkzeuge)
braucht man für die Fertigung
des Stuhles?
3. Was brauchen wir für den
Stuhl?
4. Wie gehst du beim Bau des
Stuhles vor?
Fertiger Stuhl
Materialien für den Stuhl
Arbeitsschritte
technische Zeichnungen
2. Fertigung des
Stuhls in Einzel-/
Partnerarbeit
Materialien für den Stuhl
Werkzeuge
Ablauf in Bildern
3. Bewertung der
Arbeit
Stühle,
Kriterienliste,
Bewertungsbogen
4. Erarbeitung eines
optimierten
Arbeitsplans
Erster Arbeitsplan
5. Fertigung in
Arbeitsteilung/
Serienfertigung
Festlegung der speziellen
Arbeitsaufgaben in Abhängigkeit
von der Fertigungszeit,
Festlegung der erforderlichen
Arbeitsgruppengröße
6. Reflektion der
Arbeit (Pro und
Contra der
Einzelfertigung zur
Serienfertigung)
Arbeitsblätter:
Automation
Einzelfertigung
Fließbandfertigung
Massenfertigung
Serienfertigung
Verlaufsplan
Werkstattfertigung
1. Arbeitsschritt: Informieren
Ist die Konstruktion machbar? (Zeit, Materialien, Maschinen,Werkzeuge, Voraussetzungen der Lerngruppe,…)Über den Stuhl (Internet, Architekturbücher,…)Welche Daten, Maße, etc. sind wichtig, um den Stuhl zu fertigen.(Orginalmaße aus Büchern oder Internet bzw. an nachgebautenStühlen abmessen)
2. Arbeitsschritt: Planen
3. Arbeitsschritt: Entscheiden
Material bestimmenMöglicher Ablaufsplan:
1. Material abmessen
2. Vergleich mit Maßen der zu fertigenden Einzelteile– Bestimmen welche Teile aus welcher Bohlegefertigt werden können
3. Stammware in „handlich“ Teile zuschneiden(Handsäge: Bügel- oder Gestellsäge bzw.Handkreissäge)
4. Einzelteile zuschneiden (Tischkreissäge) aus derBohle die Vierkanthölzer (30mm x 30mm) und dieArmlehnen fertigen und aus den Holzplatten (Sitz –und Rückenlehne)
5. Teile hobeln (Abrichthobel – bzw.Dickenhobelmaschine), schleifen(Bandschleifmaschine)
6. Bohrung anzeichnen, vorstechen
7. Bohrungen für die Holzdübel bohren(Standbohrmaschine)
8. Zusammenbau (leimen und dübeln)
9. Lackierung
4. Arbeitsschritt: Ausführen
5. Arbeitsschritt: Kontrollieren
· Holz Stammware abmessen (Zollstock/ Gliedermaßstab):
· Bohle mit der Handsäge bzw. mit der Handkreissägeauftrennen
· Besäumungsschnitt Verstrebungen: an der Tischkreissäge, umeine gerade Seite zu schneiden – Möglichkeit, um dasMaterial z. B. an einen Parallelanschlag zu legen.
· Hilfsmittel: Besäumungsklemmschuh
· Sägeblatt einstellen: Für Vollholzbearbeitung relativ wenigZähne verwenden ca. 20; das Sägeblatt ca. 10 mm über demBrett einstellen, das entspricht etwa einer Zahnhöhe.
· Gehörschutz und Absauganlage nutzen
· Mit Hilfe der Tischkreissäge und dem Parallelanschlag jedesStück in 4 gleich große Teile a 36mm zusägen
· Armlehnen genauso: erst besäumen, dann hobeln, und dannauf 96 mm (Parallelanschlag) zusägen
· An der Abrichthobelmaschine nun die zweite gerade Seite imrechten Winkel zum Besäumungsschnitt hobeln
· Erste Seite abrichten, die abgerichtete gerade Seite an denParallelanschlag anlegen und die zweite Seite auf 90° hobeln
· Tischkreissäge: auf Maß sägen. Einzelteile im rechten Winkelanlegen, Maß einstellen. Eine Seite (30mm x 30mm) geradeabsägen, dann die gerade Seite an den eingestelltenWinkelanschlag legen und ablängen.
· Dickenhobelmaschine: abgerichtete Seite auflegen (unten) –gegenüberliegende Seite wird glatt gehobelt. Die Seite inmehreren Arbeitsgängen auf die passende Dicke hobeln.Schritt für Schritt um 2mm zustellen
· Bandschleifmaschine: alle Teile glatt schleifen, wässern –Material wird wieder rau und dann erneut schleifen
· Maße für Bohrungen: genau anzeichnen und vorstechen(Vorstecher)
· Herstellung einer Bohrvorrichtung
· Bohrungen: den 12mm Bohrer genau zentrieren.Sacklochbohrungen 25mm tief bohren. Mit Tiefenanschlag dieeinzelnen Teile bohren. Mit Hilfsanschlag alle Bohrungen mitdem gleichen Maß bohren.
· 24 Dübel: Die Dübel an der Bandsäge auf ein Maß von 46mmzusägen. Die Seiten etwas schleifen und die Ränder anfasen.
· Die Bohrungen mit Leim versehen und die Dübel in dieBohrungen schlagen.
· Für die Handbohrmaschine eine Bohrvorrichtung bauen: Aufdie Stirnseite der 4 vorgesehenen Verstrebungen setzten(Halterung für die Armlehnen) und bohren.
· Zusammenbau: (erst Vorderteil, dann unten dieQuerverstrebungen, Mittelteil, danach hinten und zuletzt dieArmlehnen)
· Nachbearbeiten (schleifen, ausbessern,....)
· Grundierung
· Lackierung
· Rückenlehnen und Sitzfläche zusägen (Tischkreissäge) undschleifen. Dann auch Grundieren und Lackieren.
· Rückenlehne und Sitzfläche montieren (verschrauben).Entweder schöne Rundkopfschrauben benutzen oder dieSchrauben so versenken, dass sie ausgespachtelt werdenkönnen, um erneut die Flächen zu lackieren.
6. Arbeitsschritt: Reflexion
Bohrungen müssen genau gemacht werden, sonst gibt esSchwierigkeiten beim Zusammenbau.Beim Zusammenbau ist eine zweite Person immer hilfreich.Die einzelnen Bauteile genau mit Bleistift beschriften(Stückbezeichnung: auch mit rechts und links, so wie in derStückliste angegeben) und mit Pfeilen markierenBei Schülerarbeiten: In Kleingruppen arbeiten lassen oder einesinnvolle Arbeitsteilung vornehmen.Beim Lackieren müssen die Schüler darauf achten, dass sie nichtzu viel Farbe benutzen, die herunterlaufen kann – dann gibt esnämlich blöde, dicke Tropfen, die nicht schön aussehen. Mit demPinsel immer nach außen streichen!!!
zurück zum Unterrichtsablauf im Einzelnen
INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 1
Seitenlängsverbindung (2 x): Draufsicht
Achtung:
Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.
Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!
66
0
45
21
5
45
25
30
INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 2
Hintere Querverbindung (1 x): Draufsicht
Vordere und mittlere Querverbindungen (4 x):
Vorderansicht
Achtung:
Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.
Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!
30
75
660
15
30
45
600
INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 3
„Schwebende Beine (2 x): Vorderansicht
Achtung:
Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.
Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!
Rechtes und linkes „schwebendes“ Bein haben die seitlichen Bohrungen auf verschiedenen Seiten!
255
35
5
385
430
30
links rechts
INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 4
Vorderbeine (2 x): Vorderansicht
Achtung:
Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.
Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!
Rechtes und linkes vorderes Bein haben die seitlichen Bohrungen auf verschiedenen Seiten!
33
0
245
21
5
45
30
links rechts
INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 5
Hinterbeine (2 x): Vorderansicht
Achtung:
Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.
Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!
Rechtes und linkes hinteres Bein haben die seitlichen Bohrungen auf verschiedenen Seiten!
Die oberen Bohrungen treffen sich: Die Endstückbohrung (Bohrvorrichtung bauen) wird wieder 25mm tief gebohrt und die seitliche Bohrung wird in einem Abstand von 15mm auch 25mm tief gebohrt!
47
0
38
5
15
25
links rechts
INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 6
zurück zum Unterrichtsablauf im Einzelnen
Armlehnen (2 x): Draufsicht
45
0
245
45
90
45
Ablauf in Bildern
Die Vierkanthölzer werden mit derGehrungslade und –säge abgelängt. (Maß+ 2mm)
Am Tellerschleifer können dieVierkanthölzer dann genau auf Maßgebracht werden.
Danach werden die Bohrungenangerissen.
An der Tischbohrmaschine werden unterzu Hilfenahme einer Bohrvorrichtungdie Sacklöcher gebohrt.
Währenddessen können andereSchülerinnen und Schüler dieSchleifaufgabe übernehmen. DieVierkanthölzer müssen entgratetwerden.
Um den Stuhl zusammenbauen zukönnen, müssen die Dübel vorbereitetwerden. Mit der Gehrungssäge und derGehrungslade können die Dübelabgelängt werden.
21.04.2008 11:10:22file://localhost/H:/stuhl/Abl_in_Bild.htm
Am Tellerschleifer werden die Dübelentgratet, damit es beim Zusammenbaukeine Probleme gibt.
Endlich beginnt der Zusammenbau! Indie Sacklöcher und um die Löcher wirdLeim gefüllt. Danach werden die Dübelmit einem Hammer eingeschlagen.
Nun kann man die Einzelteilezusammensetzen.
Mit einem Winkelmaß muss dieRechtwinkligkeit noch einmalkontrolliert werden.
Zum Abschluss kommen auf dieVerbindungsstellen Schraubzwingen.
Die Rückenlehne und die Sitzflächen,wie auch das Stuhlgerüst, können nachdem Wässern und Schleifen lackiertwerden.
Ist ordentlich
geschliffen
worden?
Ist bei den
Verbindungen
genau gearbeitet
worden?
Wackelt der
Stuhl?
Wie ist
lackiert
worden?
Gesamteindruck
Stuhl 1
Stuhl 2
Stuhl 3
Stuhl 4
Stuhl 5
Stuhl 6
Beispiel
zurück zum Unterrichtsablauf im Einzelnen
Der Niederländer Gerrit Rietveld (1888-1964) war einer der bedeutendsten
Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts. Neben dem Rietveld-Schröder-
Haus in Utrecht ist der Stuhl Rot-Blau sein wohl bekanntestes Werk.
Am Anfang seines Werks stand 1918 zunächst eine nicht farbige Version des
Stuhls, welcher Rietveld 1923 das zur Ikone des Möbeldesigns gewordene Modell
in den Primärfarben und Schwarz folgen ließ. Mit dem Stuhl wurde, gemäß
Prinzipien der De-Stijl-Bewegung, die Zerlegung des Raums in farbige Linien und
Flächen in Vollkommenheit verwirklicht. Der Rietveld-Stuhl wird der Funktion des
Sitzens gerecht und hat zugleich den Rang einer Möbelskulptur errungen (vgl.
Der Brockhaus).
Ausstellung (1996) in Dortmund zu Gerrit Rietveld:
Der Stuhl als soziale Plastik. Das Dortmunder Museum am Ostwall zeigt eine
umfangreiche Retrospektive des niederländischen Möbeldesigners und Architekten
Gerrit Rietveld (1888-1964)
Seit einigen Jahren wird die Diskussion über die gute Form des Sitzens von
ergonomischen Argumenten bestimmt. Von schrillen Fun-art-Produkten abgesehen, wie die
obstförmigen Sessel von Masanori Umeda, sind die markantesten Entwicklungen der Knie-
Sitz-Stuhl und der Sitzball. Wer gut und zugleich schön sitzen möchte, ist noch heute
bestens mit Möbeln bedient, die vor über 60 Jahren entworfen wurden. Kaum eine
Arztpraxis, in deren Warteraum kein Marcel-Breuer-Stuhl steht. Ihm ist nicht anzusehen,
dass er ebenso komfortabel wie elegant ist.
Ähnlich verhält es sich mit dem berühmten rot-blauen Stuhl von Gerrit Rietveld. 1918 kam
der Möbelschreiner auf die Idee, aus einem großen Brett einen Stuhl zu fertigen. Er
zerschnitt das Brett in einige Leisten und zwei Platten, die als Sitzfläche und Rückenlehne
dienten. Der Stuhl verursacht beim Anblick Rückenschmerzen, tatsächlich aber ist er sehr
bequem, weil der Körper in eine leichte, entspannte Lage gerät. Seit 1971 ist der Stuhl in
gehobenen Einrichtungshäusern erhältlich. Zur Zeit wird er mit 300 anderen Entwürfen und
Objekten Rietvelds im Dortmunder Museum am Ostwall gezeigt.
Rietveld selbst schien den Stuhl eher als Kunstwerk anzusehen, als er ihn 1919 in der
Zeitschrift De Stijl abbilden ließ. Er erklärte, er habe den Stuhl "mit der Absicht gebaut, zu
zeigen, dass man mit einfachen, maschinengearbeiteten Teilen etwas Schönes machen
konnte, eine Raumkreation", mit anderen Worten: eine Skulptur. Erst 1923 erhielt der Stuhl
seine charakteristische Bemalung in Primärfarben, die an die Gemälde Piet Mondrians
erinnert.
Rietveld entwickelte sich in kurzer Zeit vom ambitionierten Handwerker in der
niederländischen Provinz zum Akteur der europäischen Avantgarde. Seine Ideen wurden
auch im Bauhaus aufgegriffen. Gemeinsam waren De Stijl, dem Bauhaus und dem
russischen Konstruktivismus die gattungssprengende Ästhetik. Bildende Kunst, Design und
Architektur gehörten zusammen.
So konnte Rietveld 1924 seine skulpturalen Vorstellungen architektonisch umsetzen. Mit
dem Rietveld-Schröder-Haus entwarf er wiederum ein beispielgebendes Objekt. Das
zweistöckige Gebäude inmitten einer behäbigen Backsteinsiedlung seiner Heimatstadt
Utrecht wirkt noch heute revolutionär - als Prototyp einer Auffassung von Architektur und
Wohnen, die den Wohnungsbau der sechziger Jahre stark bestimmte, sich aber für die
großflächige Umsetzung als zu teuer erwies. Vielleicht kommt es in den nächsten
Jahrzehnten zu einem Revival.
Rietveld sorgte nicht nur für eine De-Stijl-typische Außenhaut des Baus. Im Obergeschoss
sind alle Wände flexibel. Wer das Haus bewohnt, soll diese Räume seinen Vorstellungen
entsprechend gestalten. Das eigens entworfene Mobiliar war leicht zerlegbar und
transportabel - Rietveld begriff Wohnen als einen Bewusstseinsprozess. Leider ist im
Ostwall-Museum das Rietveld-Schröder-Haus nur als Modell zu sehen. Eine bessere
Vorstellung von seiner architektonischen Auffassung erlaubt daher das komplett erhaltene
und ausgestellte "Schlafzimmer Harrenstein" (Amsterdam 1926).
Gerrit Rietveld entwarf eine unübersehbare Menge origineller Möbel und Häuser. Seine
Arbeit zeichnet sich aus durch ein ausgeprägtes Bewusstsein von der praktischen wie von
der sozialen Funktion der Dinge. Entsprechend bietet die vom Centraal Museum Utrecht
zusammengestellte Ausstellung eine reiche Auswahl seiner Studien und Entwürfe. In den
Räumen des Ostwall-Museums, dessen Architektur den passenden Rahmen liefert, wirkt
die Zusammenstellung allerdings etwas gedrängt, das Ausstellungsdesign steht zu sehr im
Vordergrund.
Dennoch lässt die Auswahl der in einer Folge von thematisch und chronologisch
angelegten Räumen gezeigten Möbel, Maquetten und Entwürfe keinen Wunsch offen. Nicht
nur Rietvelds Hauptwerke, sondern auch unbekannte Arbeitsfelder (Do-it-yourself- und
Kindermöbel) lassen sich gründlich und sinnlich studieren. Der englischsprachige Katalog
ist ein vollständiges Werkverzeichnis, den ein unkonventioneller Ausstellungsführer
ergänzt. Mit der im Rahmen der deutsch-niederländischen Kulturtage gezeigten Werkschau
in Dortmund kehrt Rietveld an den Ort zurück, an dem 1964 die letzte zu seinen Lebzeiten
eröffnete Ausstellung über sein Werk und De Stijl stattfand.
De Stijl hatte eine starke soziale Orientierung, die auch Rietvelds Arbeit durchzieht. Ihm
kam es auf einfache Gestaltung an. Ein Möbel sollte leicht produzierbar und deshalb billig
sein. Großen Raum beanspruchen in Dortmund Stühle. Die meisten waren zur industriellen
Fertigung geeignet. 1943/44 modifizierte er Möbelmodelle für eine Heimwerkerbroschüre.
Aus einem Werkstück gebogen ist der in etlichen Varianten ausgeführte "Zig-Zag-Stuhl".
Nicht jedes dieser Objekte ist benutzbar, ein Zick-Zack-Kinderstuhl etwa erinnert an die
L'art-pour-l'art-Schöpfungen von Memphis.
Auch im sozialen Wohnungsbau engagierte sich Rietveld. Im europäischen Trend lagen
seine Konzepte der modularen Bauweise. Gefordert waren in den Niederlanden, anders als
in Deutschland und Österreich, keine Wohnblöcke, sondern Reihenhaussiedlungen.
Rietveld entwickelte 1928 den Prototyp des Fertighauses (Chauffeurswohnung in Utrecht).
Für sein industriell produzierbares "Kernhaus", das die elementaren Räume und
Installationen enthielt, fand er keine Interessenten.
Während der deutschen Besetzung der Niederlande konnte Rietveld kaum arbeiten und
schloß sich der Widerstandsbewegung an. Nach der Befreiung des Landes beteiligte er
sich sofort an der kulturellen Reorganisation. Von 1944 bis 1955 lehrte er an der
Amsterdamer Architektur-Akademie und saß in zahlreichen Komitees. Mit seinem Entwurf
einer Kleinstadt auf dem Nord-Ost-Polder (1948) konnte er sich aber nicht durchsetzen. Zu
dieser Zeit galt Rietveld bereits als "großer Anreger", der allmählich die Praxis der jüngeren
Generation überlassen sollte.
Unverdrossen gestaltete Rietveld jedoch Villen und Möbel. Als mit großen Ausstellungen in
den Niederlanden, auf der Biennale von Venedig und den USA 1951/52 De Stijl gefeiert
wurde, arbeitete er mit daran, die Künstlergruppe zur Legende zu verklären. Vom De-Stijl-
Bonus profitierte er mittels repräsentativer Aufträge, wozu der niederländische Biennale-
Pavillon ebenso zählte wie das Piedestal für das Foucaultsche Pendel im UN-Gebäude in
New York. Rietveld baute Kirchen, Fabriken, Schulen und Kulturhäuser. Die Realisierung
seines letzten Großauftrags erlebte Rietveld nicht mehr: Das Amsterdamer Van-Gogh-
Museum wurde erst 1973, neun Jahre nach seinem Tod, eröffnet.
(www.kunst.kulturnetz.de/rietveld.html)
Stückliste
Anzahl Stückbezeichnung Maße in mm Farbe
1 Rückenlehne 880 x 320 x 13 Signalrot
1 Sitzfläche 450 x 345 x 13 Ultramarinblau
2 Armlehnen 450 x 90 x 30
Schwarz mit gelben
Endstücken
2 Vorderbeine 330 x 30 x 30
2 Hinterbeine 470 x 30 x 30
2 „schwebende“
Beine
430 x 30 x 30
2 Vordere
Querverbindung
600 x 30 x 30
2 Mittlere
Querverbindung
600 x 30 x 30
1 Hintere
Querverbindung
660 x 30 x 30
2 Seitenlängsverbindung 660 x 30 x 30
17 Gesamt
Holzleim
24 Dübel (∅12 mm)
Lack Rot, Gelb, Blau, Schwarz
Seite 1 von 1Stückliste
13.02.2006file://D:\alte%20Seite\Uvortec\Arbeit\Rietveld\MuM_1.htm
Automation + Automation + Automation + Automation + Automation + Automation + Automation
Erkläre den Begriff Automation!
Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..
Wenn du keine Informationen findest,
melde dich bei mir!
Kannst du mit eigenen Worten erklären
worum es bei dem Begriff geht?
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Name Datum
Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung
Erkläre den Begriff Einzelfertigung!
Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..
Wenn du keine Informationen findest,
melde dich bei mir!
Kannst du mit eigenen Worten erklären
worum es bei dem Begriff geht?
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Name Datum
Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung
Erkläre den Begriff Fließbandfertigung!
Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..
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Kannst du mit eigenen Worten erklären
worum es bei dem Begriff geht?
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Name Datum
Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung
Erkläre den Begriff Massenfertigung!
Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..
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Kannst du mit eigenen Worten erklären
worum es bei dem Begriff geht?
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Name Datum
Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung
Erkläre den Begriff Serienfertigung!
Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..
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worum es bei dem Begriff geht?
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Name Datum
„Es muss einfach noch schneller gehen!“
Stellt einen Verlaufsplan auf,
bei dem die Fertigung des Rietveld
Stuhles noch schneller geht!
Notiert die einzelnen Schritte
auf eurem Plakat!
Überlegt euch, welcher Mitschüler
welche Aufgabe übernehmen soll!
Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung
Erkläre den Begriff Werkstattfertigung!
Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..
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Kannst du mit eigenen Worten erklären
worum es bei dem Begriff geht?
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Name Datum
Automation + Automation + Automation + Automation + Automation + Automation + Automation
Erkläre den Begriff „Automation“! Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,
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Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?
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Bei automatisierten Fertigungen werden die
praktischen Arbeiten nicht mehr von Menschen,
sondern von Maschinen durchgeführt.
Die Menschen übernehmen dabei Überwachungs-,
Wartungs- und Bedienarbeiten.
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Name Datum
Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung
Erkläre den Begriff „Einzelfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,
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Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?
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Bei der Einzelfertigung muss der Handwerker bzw. die
Handwerkerin alle anfallenden Tätigkeiten selber
ausführen. Dabei muss der Handwerker bzw. die
Handwerkerin alle Arbeitsschritte beherrschen, er bzw.
sie muss sich mit den verschiedenen Materialien
auskennen, die Werkzeuge und Maschinen sach- und
sicherheitsgerecht anwenden und muss anstehende
Entscheidungen wie Materialauswahl alleine treffen.
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Name Datum
Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung
Erkläre den Begriff „Fließbandfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,
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Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?
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Bei der Fließbandfertigung werden die einzelnen
Arbeitsschritte der Reihe nach hintereinander
angeordnet, so dass es zu keinem Leerlauf oder Stau
kommt. Die einzelnen Arbeitsschritte können von
Personen oder Maschinen durchgeführt werden, die
durch Fließbänder oder Rundtische miteinander
verbunden sind.
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Name Datum
Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung
Erkläre den Begriff „Massenfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-
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Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?
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Massenprodukte werden in unbegrenzten Stückzahlen,
in genau gleicher Ausführung, in gleichbleibender
Qualität gefertigt. Der Aufwand muss möglichst gering
sein, damit die Massenprodukte billig sind. Es werden
in der Regel Fertigungsautomaten eingesetzt.
Im Gegensatz zur Serienfertigung, z.B. Golf 4, läuft die
Produktion in der Massenfertigung nie aus.
Gefertigt werden z.B. Schrauben, Nägel, Bleistifte, .......
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Name Datum
Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung
Erkläre den Begriff „Serienfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,
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Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?
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Bei der Serienfertigung werden spezielle Vorrichtungen
oder Maschinen eingesetzt, die sich umso mehr
rentieren, je mehr Artikel mit der Maschine gefertigt
werden. Die Artikel werden möglichst in einer großen
Stückzahl gefertigt, die Qualität ist gleichbleibend und
die Artikel sind preisgünstig.
Dies können Artikel wie Uhren, Schmuck, Osterhasen,
Schoko-Weihnachtsmänner, Zeitungen, etc. sein.
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Name Datum
Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung
Erkläre den Begriff „Werkstattfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-
buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,
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Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?
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Bei der Werkstattarbeit ist für jeden Arbeitsschritt eine
spezielle Werkstatt eingerichtet, z.B. die Dreherei, die
Fräserei, die Schleiferei, etc. Nachteil bei der
Fertigungsmethode sind die Transportwege von einer
Werkstatt in die Nächste.
________________ _____________
Name Datum
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