Download - Festschrift 60 Jahre ÖHV

Transcript
Page 1: Festschrift 60 Jahre ÖHV

60Sechzig Jahre Engagement

für die Hotellerie

Das Jubiläumsbuchder Österreichischen Hoteliervereinigung

Page 2: Festschrift 60 Jahre ÖHV
Page 3: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Jubiläumsbuch - 60 Jahre Österreichische Hoteliervereinigung

Page 4: Festschrift 60 Jahre ÖHV

1929

Generalversammlung der Vereinigung Wiener Hotelbesitzer, der Vorgängerorganisation der Österreichischen Hoteliervereinigung.

Page 5: Festschrift 60 Jahre ÖHV

„Leute, fleißig sein allein genügt nicht. Wir müssen uns zusammenschließen. Wenn wir in großer Zahl auftreten, dann wird unsere Stimme auch gut gehört.“

Leopold NedomanskyGründungspräsident der Österreichischen Hoteliervereinigung1953

Page 6: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Der österreichische Tourismus hat in den vergangenen sechzig Jahren eine einzigartige Erfolgsgeschichte geschrieben. Seit dem Jahr 1953 stiegen die Ankünfte von 4,5 Millionen auf 34,6 Millionen, jene der Nächtigungen von 21,8 Millionen auf 126 Millionen.

Österreich zählt heute im internationalen Vergleich zu den touris-musintensivsten Ländern, die Tourismuswirtschaft ist mit einem Anteil von 7,4 Prozent am Bruttoinlandsprodukt eine gewichtige Säule der österreichischen Volkswirtschaft. Direkt und indirekt sind rund 344.000 Menschen im Tourismus beschäftigt, das sind fast zehn Prozent aller Erwerbstätigen.

Dennoch sind die Herausforderungen für den Tourismus vielfältig. Der Gast ist anspruchsvoller geworden, die Mobilität im Tourismus nimmt auch dank neuer Informations- und Kommunikationstech-nologien ständig zu. Neue Märkte und Gästegruppen haben sich aufgetan und mit der rasant fortschreitenden Globalisierung ver-stärkt sich der Wettbewerb zwischen den Destinationen.

Um diese Herausforderungen zu meistern und die Wettbewerbs-fähigkeit des Tourismusstandorts Österreich langfristig zu sichern und auszubauen, bedarf es mehr denn je enger Abstimmung und Zusammenarbeit. Im Rahmen der Tourismusstrategie des Bundes haben wir in dieser Hinsicht bereits zahlreiche Fortschritte erzielt. Aufgabe der Tourismuspolitik ist es, wettbewerbsfähige Rahmen-bedingungen für heimische Unternehmen zu schaffen.

Die Österreichische Hoteliervereinigung ist dabei als Interessen-vertretung von mehr als 1.200 Mitgliedsbetrieben seit 60 Jahren ein engagierter Partner. Hart in der Sache und konsequent bei ihren Forderungen, aber kompromissbereit und verlässlich bei gemeinsamen Lösungen hat es die ÖHV immer verstanden, die Interessen des Tourismusstandorts Österreich in den Mittelpunkt zu stellen. Daher hat sich im Laufe der Jahre eine offene und kon-struktive Gesprächs- und Vertrauensbasis entwickelt.

Die heimische Tourismuswirtschaft hat auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Konstanz und Stärke bewiesen. Mit tatkräf-tiger Unterstützung der ÖHV können wir auch die nächsten Jahre erfolgreich gestalten und gemeinsam an der Weiterentwicklung des touristischen Angebots und der Wettbewerbsfähigkeit der Branche arbeiten.

In diesem Sinne gratuliere ich der ÖHV sehr herzlich zu ihrem 60-jährigen Jubiläum, bedanke mich bei ihren Präsidenten, dem Generalsekretär und ihren Funktionären sowie bei all ihren Mitarbeitern und Mitgliedern für ihren enormen Einsatz. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit zum Wohl des österreichischen Tourismus.

Dr. Reinhold MitterlehnerBundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

Erfolgsgeschichte des Tourismus gemeinsam fortschreiben

Page 7: Festschrift 60 Jahre ÖHV
Page 8: Festschrift 60 Jahre ÖHV
Page 9: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Das moderne Hotel ist ein Phänomen, das eine neue Etappe in der Wirtschaftsgeschichte markiert. Und die Österreichische Hotelierverei-nigung hat durch ihre Arbeit wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen.

Welches Phänomen? Wieso eine Etappe in der Wirtschaftsgeschichte? Werden da nicht Übertreibungen strapaziert, nur um markige Sprüche für eine Jubiläumsschrift zu formulieren?

Womit sich die Frage nach den früheren und den aktuellen gesellschaft-lichen Strukturen stellt, wenn man denn von einer Wende in der Wirt-schaftsgeschichte spricht. Wer hat dominiert, wer erhielt den größten Respekt und wer triumphiert heute?

Für die Vergangenheit ist die Antwort leicht. Die gesamte Aufmerksam-keit bekamen die Könige und die Fürsten, mögen sie auch als Raubritter begonnen und als Raubritter geherrscht haben. Aristokratie heißt zwar übersetzt schöne Herrschaft, verstanden wurde das Wort aber als schö-ne Herrschaften.

In dörflichen Gemeinden mag sich der Pfarrer den Respekt noch mit dem Lehrer geteilt haben. Doch hatten auch sie wie Joseph Haydn durch die Hintertüre zum Fürsten zu buckeln.

Die nur selten überzeugend aristo agierenden Mitglieder der besseren Gesellschaft mussten seit der Erfindung der Dampfmaschine zur Kennt-nis nehmen, dass das Leben in Palästen mit Domestiken und Fahrzeugen auch erreichbar ist, wenn man Stahl, Waffen und Textilien herstellt und elend niedrige Löhne zahlt. Dass die Jahrhunderte mühsam in der Leibei-genschaft gehaltenen Knechte nun freiwillig in die Fron unter den Indust-riellen drängten, mag manchem Vordersassen ungerecht erschienen sein.

Die Gegenwart ist nur eine Gemengelage der Geschichte. Alle, die in der Kette der nacheinander untergegangenen Würdenträger wichtig waren, haben ihre zeitgenössischen Nachfahren, die hartnäckig vom verbliche-nen Glanz retten, was mit Hilfe von Klatschspalten noch zu retten ist.

Die kostümierten Sprösslinge spielen eine wunderbare Komödie und ernten sogar Beifall von den Nachfahren der einstigen Leibeigenen, die

mittlerweile zu den Trägern der Gesellschaft, nicht selten stress- und burn-out geplagt, aufgerückt sind: Leistungsträger der Gesellschaft mag zwar recht ehrenvoll sein, doch noch schöner wäre es fürstlich das Le-ben zu genießen.

Was hat all das mit der Hoteliervereinigung zu tun? Alles. Wo findet sich diese bunte Gesellschaft ein und lebt genussvoll alle Eitelkeiten aus – im modernen Hotel, das im Hintergrund einem hoch technisierten In-dustriebtrieb gleicht und im Vordergrund alle Wünsche aristokratisch demokratisch erfüllt.

In einem Hotel ist ein Fürst immer noch Fürst, auch wenn längst Einfa-milienhäuser die fürstlichen Latifundien zieren, ein Industrieller bleibt der „Herr von“, mag der Name im Wirtschaftsmuseum besser bekannt sein als an der Börse, und alle anderen, Hilfsarbeiter, Facharbeiter, Leh-rer, Pfarrer, Rechtsanwälte, Manager avancieren zu Königen.

Die Hoteliers agieren nicht als Hausherren, als neue Fürsten, sondern als Gastgeber und schaffen zurückhaltend diskret das Parkett für den Tanz der Gesellschaftslöwen, auf dem jeder seine Pirouetten drehen kann. Und dafür, dass die Hoteliers diese wesentliche Aufgabe erfüllen können, setzt sich die Hoteliervereinigung unermüdlich ein und kämpft tapfer gegen hohe Steuern, für günstige Finanzierungen, für einen er-giebigen Arbeitsmarkt.

Wie die Hoteliers übt auch die ÖHV bei allem Eifer Zurückhaltung: Die Interessen werden mit Festigkeit, aber ohne Inszenierung vertreten. Das ist wohltuend und so kann die ältere Schwester unter den freiwilligen Verbänden, die Industriellenvereinigung, ihr sonderbares Privileg be-wahren, als Institution nicht mit dem Namen, sondern mit der Adresse angesprochen zu werden. Wäre die Wende in der Wirtschaftsgeschich-te offenkundig, allgemein bewusst, der Satz „der Schwarzenbergplatz meint“ geriete in den Hintergrund, in den Zeitungen würde man aber lesen „die Hofburg will“, wenn eine Forderung der ÖHV diskutiert wird.

Ad multos annosRonald Barazon

ÖHV – der diskrete Charme der Gastgeber einer bunten Gesellschaft

Page 10: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Demokratie heißt, sich in die eigenen Angelegenheiten einzumi-schen. Folgerichtig mischt sich die Österreichische Hotelierverei-nigung professionell in die Festlegung der politischen und rechtli-chen Rahmenbedingungen für die österreichischen Hoteliers ein. Die ÖHV ist sowohl auf der öffentlichen Bühne der Wirtschaftspoli-tik als auch im politischen Hintergrund ein aktiver Spieler.

Ist das nicht selbstverständlich für eine Organisation, deren Mitglie-der eine politische Interessenvertretung wünschen? Keineswegs!Es ist noch immer alles andere als üblich, dass die zuständigen Po-litikerinnen und Politiker regelmäßig mit konkreten Informationen aus der Praxis versorgt und mit Forderungen konfrontiert werden. Als Gesetzgeber oder Mitarbeiter in der Verwaltung ist es parado-xer Weise sehr schwierig, bereits zum entscheidenden Zeitpunkt substanziellen Input aus der Wirtschaft zu bekommen.

Mehr oder weniger gute Tipps gibt’s oft erst im Nachhinein. Ein Grund dafür ist, dass die Entscheidungsfindungsprozesse in Öster-reich nur für Experten transparent sind. Im Vergleich zur EU-Ebene ist das Verfolgen politischer Entwicklungen sehr aufwändig, Infor-mationen sind oft nur auf konkrete Nachfrage zugänglich. Außer-dem macht man sich in der Politik mit dem konsequenten Verfol-gen politischer Forderungen nicht unbedingt nur Freunde. Manche Repräsentanten wollen nach wie vor nicht zwischen konstruktiver Kritik und politischen Angriffen unterscheiden. Von Animositäten darf man sich aber nicht irritieren lassen. Es gibt schließlich ein ver-brieftes Recht, politische Interessen zu vertreten.

Trotz aller Hindernisse hat sich die Interessenvertretung auch in Österreich in den letzten Jahren professionalisiert. So gut wie alle Top-Unternehmen haben in den letzten Jahren Public Affairs-Funk-tionen geschaffen. Viele Verbände haben in ihre Kompetenz inves-tiert, politische Forderungen zu vertreten, sie haben eigene Mit-arbeiter angestellt und politisches Know-how und Trittsicherheit in der Politik entwickelt. Die Österreichische Hoteliervereinigung zählt dabei seit Jahren zu den Vorreitern.

Der Vereinigung gelingt es, sich intern auf klare Forderungen fest-zulegen, sie über einen längeren Zeitraum mit Nachdruck zu ver-folgen und zudem konkrete Konzepte vorzulegen. Das thematische Spektrum reicht von finanz- und wirtschaftspolitischen Fragen bis zu Sozial- und Bildungspolitik. Dabei agiert die ÖHV notwendiger Weise tourismuspolitisch auf Ebene der Bundes- und der Landes-politik und beobachtet relevante EU-politische Entwicklungen. Nachhaltig wirksam kann sie nur durch eine fokussierte, beharrli-che und möglichst effiziente Vorgangsweise sein.

Dass die ÖHV dabei nicht nur den Auftrag der Mitgliedsbetriebe erfüllt, sondern auch eine demokratiepolitisch wichtige Funktion, soll hier auch einmal gesagt sein.

Andreas KovarGeschäftsführer & PartnerKovar & Köppl Public Affairs Consulting

ÖHV als Vorreiterin bei der Interessenvertretung

Page 11: Festschrift 60 Jahre ÖHV
Page 12: Festschrift 60 Jahre ÖHV
Page 13: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Es gibt die These, dass in den nächsten 20 Jahren das Produktions-zentrum der Welt Asien sein wird, das Finanzzentrum die USA und Europa - das Museum. Für die europäische, aber auch heimische Industrie, mag das ein Horrorszenario sein, für den Tourismus nicht. Schon heute ist es so, dass die aufsteigenden Industrienationen, allen voran Giganten wie China oder Indien, das gute, alte Europa – und damit auch unser schönes Österreich – als eine Traumdesti-nation für ihre Kulturferien sehen. Das bedeutet für die Hotellerie enorme Zukunftschancen und eine Perspektive, die für diese Bran-che ungleich besser ist als für die produzierende Wirtschaft.

Vorreiterrolle ausbauen

Die heimische Gastronomie und Hotellerie nimmt innerhalb Euro-pas einen Spitzenplatz ein. Die Qualität unserer Dienstleistung ist top, wenngleich „nach oben“ noch viel Potential und Platz ist.

Die „Besten der Besten“ sind seit Jahrzehnten in der Österreichi-schen Hoteliervereinigung versammelt, was für diese großartige Organisation das höchste Kompliment, aber gleichzeitig auch ein Auftrag ist. Ein Auftrag, die aktuelle Vorreiterrolle auf unserem Kontinent noch viel stärker auszubauen und zu beweisen, dass un-ser Dienstleistungs-Image in der internationalen Betrachtung auch in der Realität das hält, was es verspricht.

Stillstand ist Rückschritt

Wir neigen in Österreich leider oft dazu, dank unserer historischen Wurzeln und der Verdienste in der Vergangenheit, uns ein bisschen auf diesen – „oft längst schon welk gewordenen Lorbeeren“ – auszu-ruhen. Betriebe, die das tun, haben schon verloren. Denn wir wissen alle: Stillstand bedeutet Rückschritt. Ein Industriebetrieb, der nicht forscht, verliert den Anschluss an den Markt. Ein Beherbergungsbe-trieb, der nicht permanent investiert, seine Dienstleistung optimiert und ständig die kreative Herausforderung annimmt, wird ebenfalls keine Zukunft haben. Gott sei Dank haben die meisten der ÖHV-Be-triebe das längst erkannt und handeln dementsprechend.

Die ÖHV ist dabei ein wichtiger Sparring Partner. Mit ihr entstehen neue Ideen, sie weist auf neue Trends hin, zeigt Chancen auf und ist damit längst so viel mehr als „nur“ ein Verein. Sie ist eine Kreativ-agentur, sie ist ein Braintrust, der von den „Besten der Besten“ der Branche gespeist wird. Deshalb wird die ÖHV auch, in den nächsten Jahrzehnten unentbehrlich sein.

In diesem Sinne: „Happy birthday“ und „ad multos annos“!

Wolfgang RosamFalstaff Herausgeber

Weltmarktführer in der Dienstleistung

Page 14: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Mitglieder der ersten Stunde★ ALPENHOTEL GÖSING, Gösing a. d. Mariazellerbahn ★ ALPINE SPA HAUS HIRT, Bad Gastein ★ ARCOTEL MOSER-VERDINO, Klagenfurt ★ ARCOTEL WIMBERGER, Wien ★ AUSTRIA CLASSIC HOTEL WOLFINGER, Linz ★ AUSTRIA HOTEL BELLEVUE, Wien ★ AUSTRIA HOTEL DE FRANCE, Wien ★ AUSTRIA HOTEL KUMMER, Wien ★ AUSTRIA TREND HOTEL ASTORIA, Wien ★ AUSTRIA TREND PARKHOTEL SCHÖNBRUNN, Wien ★ GARTENHOTEL GLANZING, Wien ★ GRAND HOTEL SAUERHOF, Baden ★ GRAND HOTEL WIESLER, Graz ★ HOTEL „ALPENROSE“, Feldkirch ★ HOTEL & RESTAURANT MINICHMAYR, Steyr ★ HOTEL ALMHOF SCHNEIDER, Lech am Arlberg ★ HOTEL ALTE POST, St. Anton am Arlberg ★ HO-TEL AM STEPHANSPLATZ, Wien ★ HOTEL AMBASSADOR, Wien ★ HOTEL ASTORIA, Seefeld ★ HOTEL ATLANTA, Wien ★ HOTEL BERGLAND, Sölden ★ HOTEL BRISTOL, THE LUXURY COLLECTION, Wien ★ HOTEL CARLTON OPERA, Wien ★ HOTEL EDELWEISS, Zürs ★ HOTEL ERZHERZOG RAINER, Wien ★ HOTEL FLEXEN, Zürs am Arlberg ★ HOTEL FORELLE, Milstatt ★ HOTEL GOLDENER HIRSCH, Salzburg ★ HOTEL HOCHFIRST ALPEN WELLNESS RESORT, Obergurgl ★ HOTEL HOCHSCHOBER, Ebene Reichenau ★ HOTEL IMPERIAL, THE LUXURY COLLECTION, Wien ★ HOTEL KAISERIN ELISABETH, Wien ★ HOTEL KLOSTERBRÄU, Seefeld ★ HOTEL MADRISA, Gargellen ★ HOTEL MOZART, Wien ★ HOTEL POST ISCHGL, Ischgl ★ HOTEL SACHER BADEN, Baden ★ HOTEL SACHER WIEN, Wien ★ HOTEL SANDWIRTH, Klagenfurt ★ HOTEL SCESAPLANA, Brand ★ HOTEL SCHWARZER ADLER, St. Anton am Arlberg ★ HOTEL SCHWEIZERHOF, Kitzbühel ★ HOTEL SEESCHLÖSSL (HOTEL BULFON), Velden/Wörthersee ★ HOTEL SONNENBURG, Lech am Arlberg ★ HOTEL STEFANIE, Bad Vöslau ★ HOTEL TANNBERGERHOF, Lech am Arlberg ★ HOTEL TAUBE, Schruns ★ HOTEL WULFENIA, Hermagor ★ HOTEL ZÜRSERHOF, Zürs am Arlberg ★ HOTEL-PENSION ARENBERG, Wien ★ HOTEL-RESTAURANT SALZBURGERHOF, Bad Gastein ★ HOTEL-RESTAURANT SALZBURGERHOF, Bad Hofgastein ★ HOTELDORF GRÜNER BAUM, Bad Gastein ★ INSEL-HOTEL FAAKERSEE, Faak am See ★ KUR-,GOLF-,THERMENHOTEL WARMBADERHOF, Warmbad-Villach ★ KURZENTRUM LUDWIGSTORFF, Bad Deutsch Altenburg ★ LANDHAUS ZU APPESBACH HOTEL AM SEE, St. Wolfgang ★ LANDHOTEL POST, Heiligenblut ★ LIFESTYLEHOTEL DANIEL, Graz ★ MESSMER HOTEL AM KORNMARKT, Bregenz ★ PARKHOTEL BILLROTH, St. Gilgen ★ ROMANTIK HOTEL POST, Villach ★ ROMANTIK HOTEL RICHARD LÖWENHERZ, Dürnstein ★ ROMANTIK-HOTEL IM WEISSEN RÖSSL, St. Wolfgang ★ ROMANTIKHOTEL TRAUBE, Lienz ★ SEEHOTEL ENGSTLER, Velden/Wörther-see ★ SEEHOTEL ENZIAN, Weissensee ★ SEEHOTEL SCHWAN, Gmunden ★ SINGER SPORTHOTEL & SPA, Berwang ★ SPORTHOTEL LORÜNSER, Zürs am Arlberg ★ WERZER‘S HOTEL RESORT PÖRTSCHACH, Pörtschach ★ BEST WES-TERN HOTEL PFEIFER „KIRCHENWIRT“, Graz/Maria-Trost ★ FALKENSTEINER SCHLOSSHOTEL VELDEN, Velden/Wörthersee

Page 15: Festschrift 60 Jahre ÖHV

19531953Mitglieder der ersten Stunde

Page 16: Festschrift 60 Jahre ÖHV

60 Jahre für Österreichs HotellerieSeit 60 Jahren steht die Österreichische Hoteliervereinigung an vorderster Front für die In-teressen der heimischen Hotellerie. Als freiwillige und parteiunabhängige Interessenvertre-tung für Österreichs führende Hoteliers setzt sie sich erfolgreich für bessere Rahmenbedin-gungen für die Tourismuswirtschaft im Sinne eines modernen Unternehmertums ein.

Page 17: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Walther Czerny, Helmut Peter, Wolfgang Zorn, Léon Ségur, Peter Nedomansky, Günther Ronacher, Wolfgang Grassl

Page 18: Festschrift 60 Jahre ÖHV

31. Mai1953

Page 19: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Als am 31. Mai 1953 unter dem Vorsitz des Wiener Hoteliers Leopold Nedomansky die Gründungsversammlung der Österrei-chischen Hoteliervereinigung in Innsbruck über die Bühne ging, konnte niemand vorhersehen, dass daraus einer der schlagkräf-tigsten Interessenverbände des Landes werden sollte. Heute zählt die Organisation mehr als 1.200 Mitgliedsbetriebe, die zwei Drittel der Bettenkapazität in der hochwertigen 3- bis 5-Sterne-Hotellerie auf sich vereinen. Vor 60 Jahren ging es darum, den in den Zeiten des Wiederaufbaus allmählich wieder aufblühenden „Fremdenver-kehr“ zu fördern und bestmöglich zu organisieren. Dabei zeigte sich sehr bald, dass die angestrebte Positionierung Österreichs als An-bieter von wettbewerbsfähigem Qualitätstourismus trotz der 1953 noch bestehenden alliierten Besetzung am besten durch eine ös-terreichweit tätige Organisation erreicht werden konnte.

„Leute, fleißig sein allein genügt nicht. Wir müssen uns zusammen-schließen. Wenn wir in großer Zahl auftreten, dann wird unsere Stimme auch gut gehört“, machte Nedomansky bei der Gründungs-versammlung Stimmung für eine breite Aufstellung des Berufsver-bandes, erinnert sich Sohn Peter Nedomansky, später selber Vor-standsmitglied, an die denkwürdige Zusammenkunft.

31. Mai1953

Page 20: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Neugründung öffnete den Weg zu mitgliederstarker OrganisationWolfgang Grassl, Wolfgang Reith, Adi Werner, Helmut Peter, Gerhard Jungreuthmayer, Günther Ronacher, Peter Florian (v.l.n.r.)

1987

Page 21: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Neugründung öffnete den Weg zu mitgliederstarker Organisation

Diese Neugründung war gleichzeitig Abschluss und Höhepunkt einer längeren Entwicklung. Bereits 1902 war die „Vereinigung Wiener Hotelbesitzer“ gegründet worden. Diese musste zwar zwischen 1938 und 1945 ihre Tätigkeit einstellen, nahm sie aber gleich nach Kriegsende wieder auf. Bemühungen, innerhalb der Kammerorganisation eine eigene Berufsgruppe „Internationales Beherbergungsgewerbe“ zu schaf-fen, blieben erfolglos. Daher beschloss die Wiener Hotelbesitzervereinigung eine Öffnung in Richtung aller Bundesländer. Das Echo der Berufskollegen auf diese Initiative war überaus positiv. Damit waren die Weichen für die Gründung der Österreichischen Hoteliervereinigung gelegt und die Entwicklung zu einer mitgliederstarken Organisation abgeschlossen.

Eine bedeutsame Rolle im Hintergrund spielte die wirtschaftliche Lage. Ausgehend von den Vorgaben des Marshallplans, die einen effizienten Einsatz der begrenzten Mittel notwendig machten, setzte das Handelsministerium (heute Wirtschaftsministerium) konsequent auf den Ausbau eines Qualitätstouris-mus. Die frisch gegründete Hoteliervereinigung schien dem Ministerium dazu ein besonders geeigneter Weg. Dr. Anton Würzl, später bekannt als der Tourismussprecher des Ministeriums, wurde als erster Generalsekretär mit dem Aufbau der Organisation betraut.

Page 22: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Gründerpräsident KommR Leopold Nedomansky, Hotel Erzherzog Rainer, Wien 31.05.1953 - 09.10.1957

Eduard Josef von Metzger, Südbahnhotel Semmering, Semmering 09.10.1957 - 10.12.1962

KommR Josef Fuchs, Golfhotel Iglerhof, Igls 10.12.1962 - 14.10.1963

Harriet Gräfin Walderdorff, Hotel Goldener Hirsch, Salzburg 14.10.1963 - 01.05.1964

KommR Ernst Skardarasy, Hotel Zürserhof, Zürs 01.05.1964 - 10.12.1981

KommR Wolfgang Zorn, Gartenhotel Tümmlerhof, Seefeld 10.12.1981 - 06.04.1987

KommR Günther Ronacher, Thermenhotel Ronacher 06.04.1987 - 27.05.1993

NR-Abg. Helmut Peter, Romantikhotel „Im Weissen Rössl“, St. Wolfgang 27.05.1993 - 13.01.2003

Peter Peer, CoPräsident, Impuls Hotel GmbH, Wien 13.01.2003 - 22.01.2013

Sepp Schellhorn, CoPräsident, Hotel Der Seehof, Goldegg 13.01.2003 - 22.01.2013

Präsidenten der ÖHV

Page 23: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Gründerpräsident KommR Leopold Nedomansky, Hotel Erzherzog Rainer, Wien 31.05.1953 - 09.10.1957

Eduard Josef von Metzger, Südbahnhotel Semmering, Semmering 09.10.1957 - 10.12.1962

KommR Josef Fuchs, Golfhotel Iglerhof, Igls 10.12.1962 - 14.10.1963

Harriet Gräfin Walderdorff, Hotel Goldener Hirsch, Salzburg 14.10.1963 - 01.05.1964

KommR Ernst Skardarasy, Hotel Zürserhof, Zürs 01.05.1964 - 10.12.1981

KommR Wolfgang Zorn, Gartenhotel Tümmlerhof, Seefeld 10.12.1981 - 06.04.1987

KommR Günther Ronacher, Thermenhotel Ronacher 06.04.1987 - 27.05.1993

NR-Abg. Helmut Peter, Romantikhotel „Im Weissen Rössl“, St. Wolfgang 27.05.1993 - 13.01.2003

Peter Peer, CoPräsident, Impuls Hotel GmbH, Wien 13.01.2003 - 22.01.2013

Sepp Schellhorn, CoPräsident, Hotel Der Seehof, Goldegg 13.01.2003 - 22.01.2013

Page 24: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Die „Hotelnachrichten“, eine historische FundgrubeIm Jänner 1954 erschien die erste Nummer der Österreichischen Hotelnachrichten. Ein Blick in diese anfangs nur wenige Seiten umfassenden, monatlich erscheinenden Mitteilungsblätter macht deutlich, dass die Vereinigung von Beginn an eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Tourismuspolitik zu spielen gedachte. Auch für den internen Erfahrungsaustausch der Hoteliers war sie bald unverzichtbar: „Unsere Rundschreiben sollen Ihnen stets das Neu-este über unsere Arbeit und sonstige für Sie wichtige Neuigkeiten vermitteln“, verkünden Gründungspräsident Nedomansky und Ge-neralsekretär Würzl im „Rundschreiben Nummer 1“: „Wir bitten Sie, für Empfehlungen an Gäste immer unsere Mitgliedsbetriebe heranzuziehen. Diese gegenseitige Förderung ist einer der wesent-lichsten Momente der kollegialen Zusammenarbeit innerhalb un-serer Vereinigung. Wie Sie Ihren Kollegen empfehlen, wird er Sie empfehlen“, heißt es wenig später eindringlich in Rundschreiben Nummer 4 vom April 1954. In derselben Ausgabe findet sich fol-gende bemerkenswerte Notiz: „Über Anregung eines Mitgliedes gestatten wir uns Ihnen mitzuteilen, dass als Kennzeichen für un-sere Vereinigung die Buchstaben ‚ÖHV‘ gewählt wurden. Wir bitten Sie, sich dessen als Ausdruck Ihrer Mitgliedschaft bei jeglicher Ge-legenheit zu bedienen.“

Das Büro der ÖHV befand sich anfangs in der Metternichgasse 3 im dritten Bezirk, erreichbar unter der Telefonnummer U 12-5-35,

übersiedelte jedoch bald an die heutige Adresse an der Gottfried von Einem-Stiege in der Wiener Hofburg. Würzl übernahm die Schlüssel zum neuen ÖHV-Büro, dessen imperiales Ambiente allen Besuchern einen großen Eindruck machte, von Dr. Ernest Kulhavy, der als Assistent des legendären Prof. Paul Bernecker in diesen Räu-men das Büro des Forschungsinstituts für Fremdenverkehr leitete. Dieses übersiedelte anschließend in die Hochschule für Welthan-del in der Franz Klein-Gasse.

Die wirtschaftliche Situation wurde von den Hoteliers von Anfang an intensiv verfolgt und kommentiert. So berichtet Rundschreiben Nummer 8 - alle Mitteilungsblätter liegen im Archiv der ÖHV in der Hofburg auf und bieten eine spannende Lektüre - von einer „ge-meinsamen Aktion für Zahlungserleichterungen wegen schlechter Sommersaison“. 1954 wurde zusammen mit der Österreichischen Verkehrswerbung die erste Hotelliste mit allen Mitgliedern, die im Winter 1954/55 geöffnet hatten, aufgelegt. „Die Hotelliste wird in 100.000 Exemplaren überall im Ausland gestreut und ist derzeit das einzige offizielle österreichische Hotelpreisverzeichnis“, mel-den stolz die „Hotelnachrichten“. Auch die politischen Geschehnis-se finden von Beginn an Eingang in die Arbeit der Vereinigung. So wird – wir befinden uns in der Zeit von Bundeskanzler Ing. Julius Raab – u.a. über „Erleichterungen beim Überschreiten der Demar-kationslinie“ und über „Neue Devisenvorschriften“ berichtet.

Jänner 1954

Page 25: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Treffen der deutschsprachigen Hotelverbände bei Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein.

1998

Page 26: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Die ÖHV begrüßt neue Mitglieder.

1998

Page 27: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Naturgemäß stand in den schwierigen Nachkriegsjahren die Unterstützung der Mitglieder in betriebswirt-schaftlichen Fragen sowie bei der Werbung im Vordergrund. Im Rahmen ihrer Betriebsberatungsaktion starte-te die ÖHV bereits 1954 die erste Hotel-Reihenuntersuchung. 27 Beherbergungsbetriebe nahmen daran teil. Über die auch heute noch aktuell anmutenden Ergebnisse dieser Untersuchung referierte der inzwischen zum Universitätsprofessor avancierte Kulhavy, einer der Pioniere der heimischen Tourismusforschung, vor der ÖHV-Generalversammlung im Mai 1956 in Igls, Tirol: „Die wichtigste Folgerung ist wohl, dass etwas gegen den dro-henden Substanzverzehr gemacht werden muss“. Und weiter: „Es hat den Anschein, als würde die Zukunft eine differenzierte Preispolitik erfordern. Denn anders wird die Ausnutzung der Kapazitäten, die gebieterisch eine bessere Frequenz fordern, kaum möglich sein“. Aussagen, die auch in späteren Jahren kaum an Aussagekraft verloren haben...

Erste Hotel-Reihenuntersuchung im Jahr 1954

Page 28: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Auf Gründerpräsident KommR Leopold Nedomansky folgte Eduard Josef von Metzger (1957 - 1962), der die-sen Jahren seinen Stempel aufprägte. Nachdem das als Hauptquartier der Raab-Ödenburger-Eisenbahn genutzte Südbahnhotel von den Russen freigegeben wurde, erneuerte Metzger den Hotelbetrieb in dem traditionsrei-chen Bau. Zeitgenossen sind noch die rauschenden Veranstaltungen in dem Haus am Semmering in Erinnerung. Nach Metzger kam KommR Josef Fuchs (Golfhotel Iglerhof), der die Präsidentschaft jedoch nur wenige Monate (Dezember 1962 bis Oktober 1963) innehatte. Den nächsten Schwerpunkt in der Präsidentschaft setzte Harriett Gräfin Walderdorff. Das von der geschäftlich wie auch gesellschaftlich weithin bekannten Hotelière geleitete Hotel Goldener Hirsch wurde bald zum Treffpunkt der damaligen Society. Ihren kontinuierlichen Aufschwung in den 60er- und 70er-Jahren verdankte die ÖHV der legendären Präsident-schaft von Ernst Skardarasy, Chef des Hotels Zürserhof in Zürs am Arlberg. Prädestiniert durch Haus und Auftreten, gab er der Organisation auch politisches Gewicht. In Gesprächen mit hochrangigen Politikern, die er nicht selten direkt auf den Pisten des berühmten Skigebietes anbahnte, gab er den Anstoß für viele positive Entwicklungen für die Branche. „Bruno, bei uns samma alle per Du“, soll er einst dem auf Besuch am Arlberg weilenden Bundeskanz-ler Kreisky bei einer gemeinsamen Fahrt am Schlepplift eröffnet haben, um ihm gleich darauf das Versprechen abzunehmen, mehr Mittel für die Tourismusförderung, beispielsweise auch zur Förderung der Personalwohnhäu-ser, springen zu lassen. So wurden schließlich 1971/72 die ERP-Ersatzaktion und die Prämienaktion „Komfortzim-mer und Sanitärräume“ nach weiteren Gesprächen „Ernstl“ Skardarasys mit den zuständigen Bundesministern aus der Taufe gehoben.

Die ersten Präsidenten

Page 29: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Ernst Skardarasy Wirtschaftskammerpräsident Ing. Rudolf Sallinger, Ernst Skardarasy

1981

Page 30: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Kongenial administriert wurde die Organisation in diesen Jah-ren von Generalsekretärin Dkfm. Eva Träxler, die mit ihrem kleinen und engagierten Team in der Hofburg die Fäden zog und Präsident Skardarasy auf dem Wiener Parkett die Wege ebnete. Dies geschah mitunter auf durchaus unkonventionelle Weise.

So konnte es durchaus passieren, dass Frau Träxler, in Abspra-che mit ihrem Präsidenten, die maßgeblichen Politiker vor dem Parlament abpasste und ihnen die aktuellen Forderungen und Vorschläge der ÖHV direkt in die Hand drückte und mit per-sönlichen Worten mehr erreichte als mit jeder Aussendung...

Immer stärker ging es der ÖHV in den folgenden Jahren über die Beratung hinaus um eine aktive Präsenz der Branche in Po-litik und Öffentlichkeit, um die Beobachtung neuer Trends und Entwicklungen und um die Kooperation mit Tourismusorgani-sationen im In- und Ausland. Ein wichtiger Punkt war und ist dabei die Zusammenarbeit mit der gesetzlichen Interessenver-tretung.

Skardarasy und Träxler – gemeinsam erfolgreich

ÖHVHandelsminister Josef Staribacher zeichnet ÖHV-Generalsekretärin Dkfm. Eva Träxler für ihr Engagement um die österreichische Hotellerie aus.

Page 31: Festschrift 60 Jahre ÖHV

ÖHVZahlreiche Initiativen der ÖHV, die auch heute noch wirksam sind

Entsprechend der Ausweitung ihrer Tätigkeiten hat die ÖHV in den vergan-genen sechs Jahrzehnten zahlreiche Initiativen gesetzt, von denen viele auch heute noch wirksam sind. So entwickelte sich aus dem ÖHV-Hotel-katalog der 50er-Jahre der jährlich aktualisierte „ÖHV Hotel Guide“, heute ein Standard-Marketinginstrument der heimischen Qualitätshotellerie. Die oben erwähnte Reihenuntersuchung, die den teilnehmenden Hoteliers aus-reichendes Vergleichsmaterial anderer gleichartiger Betriebe in die Hand gab, wurde zur Grundlage für den internationalen Hotelbetriebsvergleich, der Betriebe in Österreich, Deutschland und in der Schweiz erfasst. Der 1958 erstmals aufgelegte „Einkaufsführer für die Hotellerie“ führte 1976 zur Gründung der Einkaufsgenossenschaft Hogast.

Mit tatkräftiger Mithilfe der ÖHV wurde am 26. April 1956 in Wien der Bund Österreichischer Gastlichkeit (BÖG) aus der Taufe gehoben. Treibende Kräfte bei der Gründung des Vereins waren die Touristiker KommR Josef Fröhlich, Dr. Harald Langerhansl und MinRat Anton Würzl. Kurze Zeit spä-ter schlossen sich KommR Fritz Bläuel und KommR Robert Winkler dieser Initiative an. Würzl war es auch, der gleichsam in Personalunion als damali-ger ÖHV-Generalsekretär in den ersten Jahren auch beim BÖG mit sicherer Hand die Administration erledigte.

Martin Schick, Peter Nedomansky, Stefan Schick

Handelsminister Josef Staribacher zeichnet ÖHV-Generalsekretärin Dkfm. Eva Träxler für ihr Engagement um die österreichische Hotellerie aus.

Page 32: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Adi WernerElisabeth GürtlerMinister Caspar EinemÖHV-Hotelierkongress

1998 1999 1999Erfa-Gruppen wurden zum Vorbild

Page 33: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Erfa-Gruppen wurden zum Vorbild

Die Ende der 50er Jahre gegründeten ERFA-Gruppen der ÖHV-Mitglieder, wie etwa die Gruppen „Oberkärnten“, „Arlberg“ und Ferienhotels Faaker See“ oder aber auch „Die Neun von Pörtschach“, wurden zum Vorbild für eine Reihe weiterer erfolgreicher Kooperatio-nen. Ähnliches gilt für die Angebotsgruppen. Die 1965 ins Leben gerufene Gruppierung der „Burg- und Schlosshotels“ (heute: „Schlosshotels und Herrenhäuser“) wurde zur Keimzelle für ein gutes Dutzend weiterer Angebotsgruppen in ganz Österreich. Als Beispiele seien genannt: die „Traditionshotels“ (1969), die „Romantik Hotels Österreich“ und die „Round Table Konferenzhotels“.Adi Werner Wolfgang Zorn

Erfa-Gruppen wurden zum Vorbild

Page 34: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Kaum eine andere Initiative der ÖHV fand in der breiten Öffentlichkeit so viel Wie-derhall wie das alljährlich im Jänner abgehaltene „ÖHV-Winterarbeitsseminar“. 1966 trafen sich interessierte Hoteliers erstmals im „Zürserhof“ in Zürs am Arlberg, dem Haus des damaligen ÖHV-Präsidenten Skardarasy. Als „Zürser Woche“ erlangte die immer gut besuchte Tagung bald einen legendären Ruf in der heimischen Touris-musbranche. Die gesamte politische und wirtschaftliche Prominenz, darunter stets mehrere aktive Bundesminister und nicht zuletzt der mächtige Bundeswirtschafts-kammer-Präsident Rudolf Sallinger, pilgerte Jahr für Jahr in den auf 1.700 Meter Seehöhe gelegenen Nobelort, um zu diskutieren und Schi zu fahren. Damit wurde die Tagung in Zürs und Lech zum „Tourismusgipfel Österreichs schlechthin“, wie der ORF-Journalist Ernst Swietly, einer der langjährigen journalistischen Begleiter dieser Kongresse, in einem seiner jährlichen Zürs-Kommentare formulierte.

Diesen Tagungen sind zahlreiche Sternstunden der ÖHV-Seminargeschichte zu ver-danken. So einigte man sich beispielsweise 1986 nach jahrelangem Streit auf eine vernünftige Arbeitsteilung zwischen ÖW (damals ÖFVW), Bundesländern, Regionen und Orten - was als „Arlbergdoktrin“ allgemein Anerkennung fand. Die Tradition der Zürser Treffen wird seit 1992 von den „ÖHV-Hotelierkongressen“ fortgesetzt, die ebenfalls im Jänner, aber stets an einem anderen Ort über die Bühne gehen. Sie dienen mit gleichem Erfolg der jährlichen aktuellen Standortbestimmung der heimischen Spitzenhotellerie.

Natürlich waren wir auch Schifahren. Aber den Großteil der Tage haben wir bei Fachgesprächen mit Kollegen verbracht und dabei voneinander viel gelernt“, erin-nert sich Helmut Peter an die Jänner-Wochen am Arlberg, wo er wie so mancher andere junge Hotelier sich die Sporen verdiente, die ihn später zu höheren Weihen befähigten. „Die späten Nachmittage standen im Zeichen der Auseinandersetzung mit der Politik des Landes. Viele Spitzenleistungen der österreichischen Hotellerie sind in diesen Winterwochen angedacht, geplant und im Folgenden auch umgesetzt worden.“

Arlberg-Seminare: „Tourismus-Gipfeltreffen“ auf 1.700 m Seehöhe

Page 35: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Winter in Zürs

Skitag in Zürs

Adi Werner, Ernst Skardarasy

Eingeschneit in Zürs

Page 36: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Karl Seitlinger, Elfriede Krempl, Martin Schick, Lotte Tobisch, Peter Nedomansky(v.l.n.r))

Page 37: Festschrift 60 Jahre ÖHV

„Die Tagungen waren richtungweisend für die ganze Bran-che und immer ein spannendes Ereignis“, erinnert sich auch Altpräsident Günther Ronacher.

In den 80er-Jahren wurden die auf ein breites Echo be-dachten Arlberg-Treffen durch fachlich ausgerichtete „Praktiker-Seminare“ ergänzt. Die erste dieser Veranstal-

Arlberg-Tagungen: richtungweisend für die Branche

Die 80er-Jahre im Zeichen vieler NeuerungenDie 80er Jahre standen im Zeichen einer durchgreifenden Modernisierung der Organisation. Die ÖHV-Nachrichten wurden professionalisiert, moderne Textautomaten ange-schafft, Dateien aufgebaut und der Umstieg auf die EDV eingeleitet.

Dem aus Wien stammenden Präsidenten Wolfgang Zorn (Gartenhotel Tümmlerhof, Seefeld), der von 1981 bis 1987 die Organisation leitete, gelang es, die ÖHV endgültig reif für das Wiener politische Parkett zu machen. Dies verhalf vielen Vorschlägen und berechtigten Forderungen der Ho-teliers zum Durchbruch. Bei aller Beharrlichkeit in der Sa-

tungen fand auf Initiative von Günther Ronacher in Bad Kleinkirchheim statt. „Helmut Peter und mir war es da-mals wichtig, junge Kollegen stärker einzubeziehen und die Vereinigung zu verjüngen“, so Ronacher. Mit den Prak-tiker-Seminaren wurde ein Format geschaffen, das auch 30 Jahre später erfolgreich abgehalten und intensiver ge-nutzt wird denn je.

che verließ Zorn auch in schwierigen Situationen nicht der Humor, wie jene Episode zeigt, die sein Schwiegersohn, ÖHT-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Kleemann, überlie-fert: „Da erinnere ich mich an eine schon sehr emotional geführten Diskussionen über die Höhe von Abgaben und den notwendigen Protest der Hotellerie dagegen.

Und als dann ein Tiroler Hotelier aufstand und forderte ‚Wir müssen es wie die Bauern machen und den Ballhaus-platz besetzen‘, konterte Zorn mit einem Lächeln: ‚Aber geh‘, wie schaut denn das aus – der ganze Ballhausplatz blockiert von Jaguar-Limousinen.‘“

Karl Seitlinger, Elfriede Krempl, Martin Schick, Lotte Tobisch, Peter Nedomansky(v.l.n.r))

Page 38: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Peter Nedomansky, Elisabeth Gürtler, Martin Schick, Helmut Peter Herbert Kröll, StS Maria Fekter, Elfriede Krempl

1983-19851994

Page 39: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Elfriede Krempl, StS Mares Rossmann, Manfred FurtnerHerbert Kröll, StS Maria Fekter, Elfriede Krempl

1983-1985Generalsekretär Walther Czerny, der von 1983 bis 1985 die Geschäfte führte, organisierte Schulungen, Seminare und Workshops zu aktuellen Themen, vor allem im Bereich des Marketings. Diese bereiteten der späteren UNA-Gründung den Boden. Ein großer Erfolg wurden die „Best Practice“-Reisen in die USA, die interessierten Mitgliedern die Möglichkeit boten, neue Entwicklungen aus erster Hand kennenzulernen. „Es ging uns darum, die Mitglieder zu Innovationen zu animieren. Denn viele wollten wissen, was interna-tional so passiert und wie die Standards in den Herkunftsländern sind“, erinnert sich Czerny.

Die Förderung der Jugend, ein wichtiges Anliegen, wurde weiter fortgesetzt. So gelang es beispielsweise in diesen Jahren, die Position der Jungen bei Betriebsübergaben zu stärken. Ein richtungsweisender Schritt war die Gründung der Gruppe der „Jungen Hoteliers“. Diese entfaltete bald unter der Kärntner Jungho-telière Barbara Klauss und Anton Würzl jun., dem Sohn von Sektionschef Anton Würzl, rege Aktivitäten.

Page 40: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Das ÖHV-TeamBM Dr. Johann Farnleitner, Elfriede Krempl

1996 1998

Page 41: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Die Unternehmerakademie – eine Erfolgsgeschichte

UNA

1989 wurde die ÖHV-Unternehmerakademie („UNA“) gegründet. Diese entwickelte sich zu der Ka-derschmiede des heimischen Tourismus. In 14 Kurszyklen wurden bereits rund 300 touristische Führungskräfte ausgebildet. Die UNA-Absolventen zählen damals wie heute zur Elite der österrei-chischen Hotellerie.

Einer der „Väter“ der UNA, Dkfm. Dr. Hanns-Werner Schmoll, erinnert sich: „Der Geburtsort der UNA war der Semmering im Jahre 1988. Dr. Wolfgang Grassl, der damalige Generalsekretär der ÖHV, war einer der Vortragenden im Rahmen unseres englischsprachigen Colleges. Nach seinen Vorlesungen blieb er meist noch ein Weilchen, und wir verbrachten viele Stunden in der Panhans-Bar, wo wir die verschiedensten Ideen ausbrüteten. Eine davon war eine Weiterbildungsschiene für den Hoteliernachwuchs. Und so entstand die Idee der Unternehmerakademie. Absolventen wie beispielsweise Michaela Reitterer oder Sepp Schellhorn zeigen, dass wir unsere angepeilten Ziele erreicht haben. Mitgeholfen hat vor allem Prof. Wolfgang Reith, der damals Vizepräsident der ÖHV und Direktor der Hotelfachschule und des Grandhotels Bad Hofgastein war. Für ihn war auch die Ausbildungsschiene des Schweizer Hotelverbandes ein großes Vorbild. Mittlerweile schauen sich die Schweizer unsere UNA genauso bewundernd an wie unsere Südtiroler Freunde.“

Prof. Elfriede Krempl, Generalsekretärin der ÖHV von 1991 bis 2004, setzte sich mit großem per-sönlichen Engagement für die UNA ein und leitete die Akademie bis zum Jahr 2009 und machte sie im In- und Ausland zu einem Begriff.

Das ÖHV-Team

Page 42: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Helmut Peter, Günter Ronacher Helmut Peter, Hedwig Kainberger, Christa Galler, Rudolf Tucek Günther Ronacher und Bundeskanzler Franz Vranitzky

1993 1998Professionelle berufliche Weiterentwicklung

Page 43: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Professional Development – professionelle berufliche Weiterentwicklung durch Bildung – ist unbe-stritten der Schlüssel zum Erfolg. Die Gründung der ÖHV-Unternehmerakademie war eine geniale Idee, die weitere Entwicklung eine Erfolgsgeschichte.

Die UNA ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg nach oben. Denn damit haben wir unseren Mit-gliedern ein Werkzeug an die Hand gegeben, das ihr Unternehmen fit und erfolgreich macht“, so Peter Peer und Sepp Schellhorn, ÖHV-Präsidenten 2003 bis 2013. Neben der Wissensvermittlung nimmt die soziale und gesellschaftliche Komponente bei allen UNA-Lehrgängen seit jeher einen besonderen Stellenwert ein.

„Die Teilnehmer entwickeln Freundschaften und Netzwerke, auf die sie auch später gerne und mit Gewinn zurückgreifen“, ergänzt Brigitta Brunner, Leiterin der ÖHV-Akademien. Neben der UNA be-treut Brunner auch die 2003 gestarteten Lehrgänge der ÖHV-Abteilungsleiter-Akademie (AKA), die der Ausbildung in Führungskompetenz dienen (Motto: „Gute Führung kann man lernen“) sowie die erfolgreiche ÖHV-Lehrlingsakademie.Helmut Peter, Günter Ronacher Helmut Peter, Hedwig Kainberger, Christa Galler, Rudolf Tucek Günther Ronacher und Bundeskanzler Franz Vranitzky

Professionelle berufliche Weiterentwicklung Professionelle berufliche Weiterentwicklung durch Bildung

Page 44: Festschrift 60 Jahre ÖHV

In den 90er Jahren stand Präsident Helmut Peter gemeinsam mit Generalsekretärin Krempl vor einer Vielzahl neuer Herausforderun-gen. Der damals dramatische Rückgang des Sommertourismus, der Beitritt zur Europäischen Union, die Gewinnung neuer Märkte in den Reformstaaten, die drückende Hochzinspolitik und viele wei-tere wichtige Fragen beschäftigten die Branche. Die Antwort der ÖHV war dreifach:

wIntensivierung von Öffentlichkeitsarbeit und Kontakt zu Entscheidungsträgern,wProfessionalisierung der Leistungen für die Mitglieder in der Service GmbH sowie wSteigerung der Mitgliederzahl durch persönliche Betreuung.

Entscheidend war, dass es dem ÖHV-Team in den 90er Jahren er-folgreich gelang, unternehmerischen Schwung in die Vereinigung zu bringen. „Wir haben aus dem Verein ein Unternehmen gemacht“, er-innert sich Krempl. Besonders gut angekommen ist der damals kre-ierte Slogan „Wir schaffen Freude am modernen Unternehmertum“,

„Wir schaffen Freude am modernen Unternehmertum“

der noch heute verwendet wird. Unter diesem Motto hatte sich die Stimmung in der Branche in diesen schwierigen Jahren bald deutlich verbessert.

1990 kam es zur Einführung der ÖHV-Sozialstandards in den Mit-gliedsbetrieben. Diese freiwilligen Leistungen (Fünf-Tage-Woche, Überzahlung des KV-Tariflohns, Finanzierung von Weiterbildung, Bereitstellung von Dienstkleidung) haben wesentlich zum guten Image der ÖHV-Betriebe und zur Einführung der Fünf-Tage-Woche in der Branche beigetragen.

Im Rahmen des ÖHV-Hotelierkongresses 1995 in Seefeld wurde die Initiative „Gastlichkeit mit Herz“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Die-se Kampagne zur Steigerung der Motivation der Mitarbeiter zeich-nete sich österreichweit durch einen großartigen Erfolg aus.

1999 wurde die erste ÖHV-Destinationsstudie herausgegeben. Mit dieser jährlich aktualisierten Studie erhalten Interessenten einen detaillierten Performancevergleich der Tourismusdestinationen.

Page 45: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Gewerkschafter Rudolf Kaske, Herbert Mitterndorfer, Ressortleiter Wirtschaft Salzburger Nachrichten, ÖHV-Präsident Helmut Peter

1993

Page 46: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Diplomverleihung der Unternehmerakademie Zyklus IX

1997

Page 47: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Aufbauend auf diesen Leistungen bestimmte die ÖHV die österreichische Wirtschafts- und Tou-rismuspolitik verstärkt mit und wurde damit zum unverzichtbaren Partner für ihre Mitglieder und kompetenten Ansprechpartner für die verantwortlichen Regierungsmitglieder. Das kam auch da-rin zum Ausdruck, dass ihr 1991 die Kollektivvertragsfähigkeit zugesprochen wurde.

1992 war der erste UNA-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen. Die Absolventen und deren Freun-de wurden zum ÖHV-Kongress in Alpbach eingeladen, wo sie auch ihre Diplome erhielten. „Die vielen jungen Leute prägten die Veranstaltung, der Kongress fand in der Branche und in den Medien ein starkes Echo“, freut sich Krempl heute noch. Beim darauf folgenden Kongress in Saal-bach-Hinterglemm wurden bereits 350 Teilnehmer gezählt.

Das 40-Jahre-Jubiläum wurde mit einer besonderen Aktion gefeiert: Im Rahmen der Tagung in Saalbach-Hinterglemm stiftete die ÖHV ein Gipfelkreuz für den Wildenkarkogel. Am 15. Jänner 1993 wurde aus diesem Anlass neben der Wildenkarhütte eine festliche Gipfelmesse abgehalten, an der zahlreiche Hoteliers teilnahmen.

Die verschiedenen Arbeits- und Angebotsgruppen, die Laufe der Jahre von und mit der ÖHV gegründet worden waren, hatten im Laufe der Zeit ein Eigenleben entwickelt und wurden in Fol-ge in die Eigenständigkeit entlassen. Dazu zählten etwa die bereits oben erwähnte erfolgreiche „Hogast“ oder die Vereinigung der Schlosshotels ebenso wie die Round Table Konferenzhotels („RTK“) oder die von ÖHV-Generalsekretär Walther Czerny gemeinsam mit Leiter des Pariser Bü-ros der Österreich Werbung Heinz Patzak ins Leben gerufene Angebotsgruppe „L´Autriche pro France“.

Mitbestimmend in der Wirtschafts- und Tourismuspolitik

Diplomverleihung der Unternehmerakademie Zyklus IX

Page 48: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Gleichzeitig wurde in diesen Jahren die internationale Ver-netzung vorangetrieben. So wurde unter maßgeblicher Be-teiligung der ÖHV ein internationales Verbändetreffen ein-geführt. Dieses dient, damals wie heute, dem jährlichen Erfahrungsaustausch der ÖHV mit ihren Schwesterorganisa-tionen in Deutschland, der Schweiz und in Südtirol. Auch die Fachverbände Hotellerie und Gastronomie der WKÖ sind bei diesen Treffen vertreten.

Die 50-Jahr-Feier der ÖHV fand im Rahmen des Hotelierkon-gresses in der Hofburg statt. Erstmals in der Geschichte der ÖHV wurde mit Peer und Schellhorn ein Präsidenten-Duo an die Spitze der Organisation gewählt.

Internationaler Erfahrungsaustausch gewinnt an Bedeutung

International

Page 49: Festschrift 60 Jahre ÖHV

International Treffen der deutschsprachigen Verbände in Salzburg

2008

Page 50: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Sepp Schellhorn, Minister Dr. Martin Bartenstein, Peter Peer Peter Peer, Abgeordneter zum Nationalrat Roman Haider Sepp Schellhorn

2008 2011 2011

20112011

Sepp Schellhorn, Minister Dr. Reinhold Mitterlehner, Peter Peer Sepp Schellhorn, Dr. Hannes Androsch, Peter Peer

Page 51: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Um die wirtschaftliche Expansion der Organisation zu fördern, wurde 1988 die ÖHV Touristik Service GesmbH der ÖHV zur Abwicklung der zahlreichen Serviceleistungen gegründet. Die Tochtergesellschaft mit Sitz in der Schotten-feldgasse 23 im siebenten Bezirk tritt unter der Geschäftsführung von ÖHV-Generalsekretär Thomas Reisenzahn als Full Service Company für die österrei-chische Hotellerie auf.

Von der Fachwelt besonders anerkannt sind die Studien zu brandaktuellen Themen, oft international beachtete Pionierarbeiten wie etwa der Vergleich der Reise- und Buchungsplattformen.

Die regelmäßig aktualisierten ÖHV-Positionspapiere enthalten zielführende Vorschläge der Hotellerie für einen starken Tourismusstandort Österreich.

Eine zunehmend bedeutsame Rolle kommt dem Lobbying, also dem nach-haltigen politischen Informationsmanagement im Interesse der Branche, zu. Dazu der gebürtige Kitzbüheler Reisenzahn, der als ausgebildeter Tourismus-manager und Hotelkaufmann die Position des ÖHV-Generalsekretärs seit 2004 bekleidet: „Durch die aktive Teilnahme an gesellschaftlichen und politi-schen Prozessen sensibilisieren wir Entscheidungsträger für unsere Anliegen und verbessern so laufend die Situation für das Tourismusland Österreich und unsere Mitglieder. Wichtig ist dabei der partnerschaftliche Dialog.“

Gründung der ÖHV Touristik Service GesmbH

Sepp Schellhorn

2011

2011

Sepp Schellhorn, Dr. Hannes Androsch, Peter Peer

Page 52: Festschrift 60 Jahre ÖHV

ÖHV-Hotelierkongress 2003 in Wien – die Österreichische Hoteli-ervereinigung feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Mit Peter Peer und Sepp Schellhorn übernimmt erstmals ein Duo die Führung der freien Interessenvertretung für Österreichs Top-Hotellerie. Peer und Schellhorn bedanken sich bei ihrem Vorgänger für seinen Ein-satz und die Erfolge, die er in zehn Jahren als ÖHV-Präsident ver-zeichnen konnte. Besonders stechen darunter die Gründung der „Gastlichkeit mit Herz“, der ÖHV Touristik Service GmbH und die Senkung der Kreditkarten-Disagios durch eine Beschwerde bei der EU-Kommission hervor. Peer und Schellhorn übernehmen die ÖHV mit 989 Mitgliedsbetrieben.

2003: BildungsoffensiveDie Präsidenten gehen von Beginn an voller Elan ans Werk: Im ers-ten Jahr ihrer Präsidentschaft wird mit der Abteilungsleiter-Akade-mie neben der Unternehmer-Akademie eines der erfolgreichsten und am stärksten nachgefragten Ausbildungsangebote der Bran-che ins Leben gerufen. Know-how aus der Praxis für die Praxis, Wis-senstransfer von erfahrenen Experten an frisch gebackene oder angehende Führungskräfte lautet das Erfolgsrezept.

2004: Modernes Management auch in Politik und Verwaltung!In den kommenden Jahren steht die politische Arbeit mehr und

mehr im Vordergrund. 2004 formulieren die ÖHV-Präsidenten ein Ziel, das von vielen als zu ambitioniert abgelehnt wird: 140 Mio. Nächtigungen für Österreich, so der Wunsch von Peer und Schell-horn, solle man sich für 2010 zum Ziel setzen. Im Vordergrund steht dabei eine neue Art zu arbeiten. Benchmarks und Ziele sollen die Motivation steigern und die Betriebe, aber auch Politik, Destina-tionen und Verwaltung an eine neue Arbeitsweise heranführen: Sie wollen zielorientiertes Management und eine aktive Heran-gehensweise an Herausforderungen forcieren. Damit ist die ÖHV Vorreiterin. Heute sind Ziele und Benchmarks selbstverständlicher Bestandteil eines jeden Tourismuskonzepts.

2005: Managementoffensive wird fortgesetztIm nächsten Jahr stellen die Präsidenten in ihrer pointierten und für manche unbequemen Art die Politik mit ihrer Forderung nach einem Tourismus-Masterplan vor eine Herausforderung: Gleich einer Unternehmensstrategie soll dieser – adaptiert an die Bedürf-nisse von Politik und Verwaltung – die Branche zukunftsfit machen. Wie schon bei der Forderung nach Benchmarks und Zielen sind die Unternehmervertreter der Politik einen Schritt voraus: Diese ist noch nicht reif dafür. 2009 lädt Tourismusminister Mitterlehner Experten, darunter auch die ÖHV, zur Ausarbeitung der Österrei-chischen Tourismusstrategie. Ein Schlussstrich wird 2005 unter die jahrelange Diskussion um die Trinkgeldsteuer gesetzt: Diese ist mit diesem Jahr endgültig Geschichte.

2003 bis 2013

Zehn Jahre voller Engagement

Page 53: Festschrift 60 Jahre ÖHV

2003 bis 2013 2003

Page 54: Festschrift 60 Jahre ÖHV

2007

Die ÖHV wurde vom EFQM-Institut (European Foundation for Quality Management) mit dem Titel „Recognised for Excellence“ ausgezeichnet.

Page 55: Festschrift 60 Jahre ÖHV

2006: Kreditkartendisagios gesenkt, Standards in Online-Vertrieb gehoben

Bereits 2002 hatte die ÖHV in Brüssel eine Beschwerde gegen die Monopol-Stellung auf dem Kreditkartenmarkt eingereicht, unter-stützt durch ein Verfahren der Bundeswettbewerbsbehörde wegen Kartellbildung und Missbrauchs der marktbeherrschenden Stel-lung. 2006 erreicht die ÖHV bei einer Anhörung in Brüssel nach Be-schwerde bei der EU-Wettbewerbskommission eine massive Sen-kung der Kreditkartendisagios. Der Aufbruch des Quasi-Monopols wirkt weit über die Branchengrenzen hinaus. Alleine die Hotellerie erspart sich in den darauffolgenden Jahren Millionenbeträge. Die first-austrian-hotels.com werden ins Leben gerufen. Die ÖHV setzt damit ihre bereits in den vergangenen Jah-ren auf- und ausgebaute Online-Kompetenz, die auch verstärkt in die ÖHV-Akademien und Praktikerseminare einfließt, zum geldwer-ten Mitgliedernutzen ein.

Im gleichen Jahr ergänzt die ÖHV die duale Lehre (international hochgelobt, von Kennern jedoch zunehmend kritisch betrachtet) um ein zukunftsweisendes Element: die Lehrlingsakademie. Diese wird gemeinsam mit der Gewerkschaft vida ins Leben gerufen.

2007: Ausgezeichnet!

Die ÖHV erhält von der European Foundation for Quality Manage-ment für ihre Organisationsstruktur die Auszeichnung „Recognised for Excellence“.

2008: Weniger Steuern, mehr Geschäft!

Seit Jahren setzt sich die ÖHV gegen die Besteuerung von bereits versteuertem Vermögen ein. 2008 macht sich das Engagement der ÖHV für ihre Mitglieder bezahlt: Die Erbschafts- und Schenkungs-steuer wird abgeschafft. Im selben Jahr wird die Sonntagsöffnung bei der Fußball-EM in Wien erlaubt.

2009: 4 Mio. Euro Sonderbudget für die ÖW

In diesem Jahr zeigt die Wirtschaftskrise in Europa ihre bislang stärksten Auswirkungen auf die Realwirtschaft mit massiven Folgen auf verfügbare Einkommen, Urlaubsbudgets und die Ausgaben für Dienstreisen. Peer und Schellhorn setzen sich für eine merkliche Erhöhung des Budgets der Österreich Werbung ein. Es wird um 4 Mio. Euro erhöht.

Zehn Jahre voller Engagement

2003 bis 2013

Page 56: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Zehn Jahre voller Engagement2010: Tourismus-Strategie umgesetztWie langwierig sich politische Überzeugungsarbeit gestalten kann, dass sie – professionell gemacht – aber letztendlich zu Erfolgen führt, zeigt sich 2010: Fünf Jahre nach der Forderung nach einem Tourismus-Masterplan setzt der neue Tourismusminister Dr. Rein-hold Mitterlehner das Konzept als Österreichische Tourismus-Strategie um. Die ÖHV wird in die Ausarbeitung eingebunden. Im gleichen Jahr präsentiert die ÖHV nach einer starken Zunahme von Beschwerden über die Kreditvergabe eine Bankenbewertungsplatt-form. Die ÖHV baut ihr Ausbildungsangebot mit dem europaweit ersten Lehrgang für Online-Vertrieb und Social Media aus. Die ÖHV setzt sich, beginnend 2010 in Niederösterreich, als Speerspitze ge-gen die Erhöhung der Ortstaxen ein.

2011: Konflikt zum Wohl der BrancheDas Jahr beginnt mit einem Paukenschlag: Mitten in der Wirt-schaftskrise will die Wirtschaftskammer das Budget der Österreich Werbung kürzen. Tourismusminister Mitterlehner stellt nach Pro-testen der gesamten Branche unter Führung der ÖHV-Präsidenten am ÖHV-Hotelierkongress klar, dass die Höhe des ÖW-Budgets un-verändert bleibt. Ein Ausfall von Kammer-Beiträgen würde kom-pensiert und durch eine Reduktion anderer Zahlungen an die WKÖ gegenverrechnet. Der Beitrag der Kammer zum ÖW-Budget bleibt unverändert. Kürzungen im Marketingbudget können größtenteils vermieden werden. Das Burgenland ist der nächste Schauplatz in der Auseinandersetzung zwischen ÖHV und Politik um strittige Ortstaxenerhöhungen.

2012: Interessenvertretung in HöchstformNach der Klage der ÖHV vor der Bundeswettbewerbsbehörde be-obachtet das Wirtschaftsministerium den Wettbewerb zwischen Online-Plattformen. Die ÖHV unterstützt mehr als die Hälfte ihrer Mitgliedsbetriebe bei einer Klage vor dem Verfassungsgerichtshof gegen die Streichung Energieabgabenvergütung. Der ÖHV-Guide wird mit Falstaff produziert, um eine App ergänzt, die Auflage er-höht und auf dem deutschen Markt noch stärker vertrieben.

Die lange geforderte dritte Piste in Wien wird beschlossen. Auch in Wien wird nach einer ganzen Reihe massiver Gebührenerhöhun-gen ohne Rücksprache mit der Branche die Ortstaxe erhöht – die ÖHV tritt federführend dagegen auf.

2013: Übergabe mit RekordmitgliederstandIm Jänner 2013 lädt die Österreichische Hoteliervereinigung an-lässlich ihres 60-jährigen Bestehens zum Festkongress in der Wie-ner Hofburg. Peter Peer und Sepp Schellhorn übergeben die ÖHV mit mehr als 1.200 Mitgliedern an ihre Nachfolger.

2003 bis 2013

Page 57: Festschrift 60 Jahre ÖHV

2003 bis 2013

2012

Page 58: Festschrift 60 Jahre ÖHV
Page 59: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Zwei Weltkriege, die längste Friedensperiode der europäischen Ge-schichte, der Zusammenbruch des Ostblocks und die EU prägten das 20. Jahrhundert. In diese aufregende Zeit fällt die Gründung der Österreichischen Hoteliervereinigung. Schon zur Mitte des ver-gangenen Jahrhunderts war führenden Branchenvertretern klar, dass sich organisieren müssen, um ihre Anliegen durchzusetzen.

Die Welt dreht sich rasch weiter: Autos und Flugzeuge, Computer und steigende Sozialausgaben, Kreditkarten und Geschäftsreisen, mehr Stress und ein schnell wachsendes Freizeitangebot bestim-men den Alltag am Ende des 20. Jahrhunderts. Der Wohlstand nimmt rasch zu, Mobilität wird leistbar, Urlaub zum Grundrecht. Mit der zunehmenden Zahl von Businessgästen entstehen ganz neue Geschäftsmodelle. Die Politik hinkt dem hinterher. Die Krise der „Verstaatlichten“ wird zum Symbol einer Industriepolitik, die ihre besten Zeiten hinter sich hat.

Das 21. Jahrhundert ist durchwachsener, schneller, extremer. Wi-dersprüche und Gegentendenzen bilden die herausfordernde Basis vieler Entscheidungen. Die Kommunikation mit dem Gast verläuft heute selbstverständlich interaktiv – ein Begriff, der aus dem heu-tigen Wortschatz gar nicht mehr wegzudenken ist. Gute Qualität zu einem angemessenen Preis ist keine Geschäftsgrundlage mehr. Die Billigkonkurrenz vom anderen, aber mittlerweile leicht erreich-baren Ende der Welt (aber durchaus auch im eigenen Tal!), über-schießende Regulierungen und Zwischenhändler machen Unter-nehmern das Leben schwer.

Der einzelne Unternehmer ist der Willkür des Gesetzgebers und übermächtigen Buchungsplattformen ausgeliefert, die rasch wach-sende Konkurrenz im Nacken. Auf dem Spiel stehen der Erfolg, die

Reputation und Investitionen in einem Ausmaß, das in anderen Branchen undenkbar ist.

Die ÖHV ist mit den Herausforderungen mit- und über sich hinaus gewachsen: Der Schwung der zunehmenden Internationalisie-rung wurde im Hotel-Guide mitgenommen, der Trend zur Online-Buchung mit den First Austrian Hotels zum Vorteil der Mitglieder genutzt. Gegenüber den Buchungsplattformen wurde verloren geglaubtes Terrain wieder gut gemacht. Mit der österreichischen Tourismusstrategie haben wir eine Grundlage für langfristige tou-rismuspolitische Entscheidungen.

Angesichts steigender Lohnnebenkosten, zunehmender Steuerlast und immer neuer Gebühren und Abgaben liegen viele Herausforde-rungen vor uns. Angesichts der zunehmenden Verschuldung der öf-fentlichen Hand werden sie nicht weniger. Doch die Erfolge unseres zielgerichteten und professionellen Lobbyings stimmen mich positiv.

Klar ist eines: In einem derartigen Umfeld ist eine aktive Branchen-vertretung wichtiger denn je. Die ÖHV hat dabei gegenüber an-deren natürlich einen enormen Vorteil: Wir sind politisch absolut unabhängig. Wir sind allein unseren Mitgliedern verpflichtet. Und genau das macht uns stark. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen zeigt das klar und deutlich: Jedes vierte Hotel in Österreich, zwei von drei Vier- und Fünf-Sterne-Betten gehören heute zur ÖHV – und zwar aus Überzeugung.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen!

Peter PeerPräsident der Österreichischen Hoteliervereinigung

Bewusste Entscheidung in einem schwierigen Umfeld

Page 60: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Zehn Jahre – eine lange Zeit im Leben eines Menschen, in der Wirtschafts-geschichte äußerst kurz. Umso erstaunlicher ist, was sich in den vergan-genen 120 Monaten getan hat. Dass die Kreditkartendisagios vor Beginn unserer Präsidentschaft ein Vielfaches höher waren als heute, ist kaum mehr vorstellbar. Die Macht der Banken ist in diesem Bereich geradezu zerbröselt. Auch bei der Finanzierung bewegt sich jetzt, nachdem Beginn wir den Bankencheck initiiert haben, wieder etwas, wieder ausgelöst von einem KMU. Ein privates Fondsmodell, von uns speziell für die Hotellerie entwickelt, brachte zusätzliche Bewegung in den Markt.

Schwung ist auch in die Ausbildung gekommen: Vor zehn Jahren war die Lehre die Lehre. Heute können engagierte Jugendliche neben der Lehre eine branchenspezifische Zusatzausbildung absolvieren, die von Bran-chenkennern und absoluten Spitzenkräften entwickelt wurde. Mittlerweile wurde ein Paradebetrieb für seine eigene Lehrlingsakademie ausgezeich-net – ein Renommee für eine Branche, der gute Nachrichten wie diese besonders gut tun. Selbstverständlich, möchte man sagen, hat sich unser Engagement nicht auf die duale Ausbildung beschränkt: Der ÖHV-Trainee, ein von der ÖHV eigens entwickeltes Ausbildungssystems, das Maturanten den Schritt in die Hotellerie erleichtert, wurde sogar vom Unterrichtsmi-nisterium approbiert.

Einen Modernitätsschub mussten Tourismuspolitik und -verwaltung hin-nehmen – wenn der auch aus Sicht vieler Unternehmer noch lange nicht ausreichend war. Doch nur die wenigsten konnten sich in den ersten Jahren des vergangenen Jahrzehnts eine bundesweite Tourismusstrategie vorstel-len – war doch schon die Bündelung der örtlichen Tourismusverbände in Destinationen schon schwierig genug. Sogar auf Bundesebene wurde die Forderung nach modernem Tourismusmanagement abgelehnt. Doch auch diese Idee – ihre Zeit war gekommen – ließ sich nicht aufhalten. Heute wird auf Landesebene selbstverständlich mit Benchmarks gearbeitet und auf Bundesebene nach einem akkordierten Plan. Wenn es hier natürlich inhaltlich immer Verbesserungsvorschläge gibt: Der große Fortschritt ist, dass es nun eine Stelle gibt, an die wir uns damit wenden können. Und das tun wir. Weil wir die Branche so wieder ein Stück weiterbringen können.

Gar nicht hoch genug ist ein Erfolg einzuschätzen, den die Politik jetzt wieder zunichte zu machen droht: die Abschaffung jener Erbschafts- und Schenkungssteuer, die schon so vielen Betrieben geschadet und so viele Übergaben beschädigt hat. Wir haben in der schlimmsten Krisenzeit ein Sonderbudget zur Bewerbung von Urlaub in Österreich durchgesetzt und verhindert, dass der jährliche Werbe-Etat für den heimischen Tourismus gekürzt wird. Dass die außer Rand und Band geratenen Online-Plattfor-men wieder ein bisschen gemäßigter auftreten ist zweifellos auf unser Engagement zurückzuführen – die Entschließungsanträge im Nationalrat zeigen das ebenso wie die Reaktionen der Online-Partner, wenn man die ÖHV nennt. Wer ernsthaft Interessen vertritt, macht sich nicht nur Freun-de. Das ist im seriösen Lobbying, wie wir es betreiben, part of the game – und nur das.

Die Fortschritte in den Bereichen Finanzierung und Besteuerung, Ausbil-dung und Bewerbung haben eine Branche, die heute ganz anders arbeitet als noch vor zehn Jahren, ein großes Stück weitergebracht. Einen mindes-tens ebenso großen Schritt vorwärts konnten wir auf dem Arbeitsmarkt verzeichnen: Die Zahl der offenen Stellen ist heute kleiner als noch vor ein paar Jahren. Engagement in vielen Bereichen bis hin zur Bewerbung offe-ner Stellen in der heimischen Hotellerie in den Nachbarstaaten, entschlos-sener Nachwuchsarbeit und einem akzentuierten Auftritt gegenüber den Schlechtmachern der Branche haben ebenso einen Beitrag geleistet wie höhere Löhne und Gehälter in den Betrieben und eine deutliche Abgren-zung gegenüber jenen, die mit ihrem Umgang mit ihren Mitarbeitern der ganzen Branche schaden.

Die Branche steht heute ganz anders da als vor zehn Jahren. Doch außer Streit steht, dass es noch viel zu tun gibt. Die Österreichische Hotelierver-einigung wird die künftigen Herausforderungen als freie, parteipolitisch unabhängige Interessenvertretung mit viel Engagement und ebenso viel Erfolg angehen!

Sepp SchellhornPräsident der Österreichischen Hoteliervereinigung

Bewegung reinbringen

Page 61: Festschrift 60 Jahre ÖHV
Page 62: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Nachhaltigkeit – Schlagwort oder universeller Trend, der das ganze Leben durchzieht? Wir gehen dem im Green Future.Lab der ÖHV konsequent nach. Denn im Tourismus taucht Nachhaltigkeit oft auf – mal zertifiziert, mal auf Mülltrennung reduziert, teils aus Über-zeugung, teils – und das ist grundlegend – um den Ansprüchen der Gäste so weit gerecht zu werden, soweit es sich rechnet. Dass Re-gionalität im Tourismus mittlerweile einen sehr bedeutenden Platz eingenommen hat, ist evident. Und dass es immer mehr Hoteliers gibt, die auch in nachhaltige Energien investieren, zeigt der Alltag.

Aber es gibt täglich neue Ideen, Geschäftsmodelle und Erfindun-gen, die uns damit konfrontieren, ob wir auch wirklich genug für die Verantwortung tun, die wir als Hoteliers nicht nur jetzt gegen-über unserem Land wahrzunehmen haben, sondern auch als Eltern der Generation unserer Kinder.

CSR als Schlagwort zum Beispiel: Auch wenn man die Hotellerie nach wie vor als schlechten Arbeitgeber darzustellen versucht: Wir alle wissen, dass sich die Zeiten geändert haben. Wir alle sind uns dessen bewusst, welches Kapital unsere Mitarbeiter für uns sind

Nachhaltigkeit und Tourismus: Zwei Welten oder ein gemeinsamer Auftrag?

und die Hotellerie kann selbstbewusst auch darauf verweisen, dass wir nicht nur internationale Gäste, sondern auch internationale Mitarbeiter haben!

Das finanzielle wie auch emotionale Investment in unsere Mitar-beiter rückt unsere Future.Labs zu den Themenkreisen Arbeit ei-nerseits und Nachhaltigkeit andererseits immer näher zusammen. Nachhaltigkeit hat nicht nur mit Solaranlagen und Biofrühstück zu tun hat, sondern mit der neuen zentralen Herausforderung, die besten Arbeitgeber dieses Landes zu stellen!

Dieser Herausforderung muss sich die Branche stellen. Wir in der ÖHV setzen in hochkarätig besetzten Arbeitskreisen alles daran, hier die Themenführerschaft zu behalten und die Richtung vorzu-geben. Denn einer Sache können Sie sich dabei sicher sein: Es han-delt sich dabei um eine klassische Investition in die Zukunft. Weil Nachhaltigkeit am Anfang etwas mehr kostet, sich aber schon nach kurzer Zeit rechnet.

Michaela Reitterer

Page 63: Festschrift 60 Jahre ÖHV
Page 64: Festschrift 60 Jahre ÖHV
Page 65: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Es gibt Themen, die die gesamte Branche beschäftigen, vom Bo-den- bis zum Neusiedlersee. Dazu gehört der ganze Bereich rund um Finanzierung, Controlling und Steuern. In der ÖHV bearbeiten wir diesen Themenkomplex in unserem Future.Lab. Hier arbeiten Experten einer Branche zusammen, in der das Anlagevermögen ex-trem teuer ist und die Rendite niedrig.

Gewinne zu erwirtschaften und Kredite zu bedienen wird da zur Herausforderung. Ersichtlich macht das die Entschuldungsdauer. Sie zeigt, wie lange ein Betrieb bei Aufwendung des gesamten Cash Flows zur Rückzahlung des kompletten Schuldenstands brauchen würde. Diese liegt in der gehobenen Hotellerie bei 14 Jahren und damit knapp unterhalb des Werts, den das Unternehmens-Reorga-nisationsgesetz als Obergrenze ansetzt.

Man könnte noch viele andere Kennzahlen bemühen, im Kern ist die Aussage immer gleich: Es besteht Handlungsbedarf. Betont werden muss dabei, dass wir von der Politik weder Almosen erwarten noch eine Sonderbehandlung, sondern Fairness. Wir Unternehmer sind in der Lage, uns selbst zu helfen, solange uns niemand Prügel zwi-schen die Beine wirft wie beispielsweise mit einer unrealistischen Abschreibungsdauer: Während Industriebetriebe Investitionsob-jekte über die Zeit abschreiben, die sie tatsächlich halten, müssen

Zentrales Entscheidungsfeld für die Zukunft

wir alles, was mit der Immobilie verbunden ist, über 33 Jahre ab-schreiben. Wie sich ein Gast in einem Badezimmer des Jahres 1980 fühlt, kann man sich vorstellen.

Die tatsächliche Nutzung als Maßstab für die Abschreibung durch-zusetzen wird entscheidend sein für die Investitionsfähigkeit der Betriebe und damit für die Wettbewerbsfähigkeit des österreichi-schen Tourismus. Genauso diskriminierend ist, dass Produktions-betriebe die Energieabgabe vom Fiskus zurückbekommen. Und Dienstleister nicht. Weil wir unsere Betriebe nicht ins Ausland ver-lagern können. Der Verfassungsgerichtshof verweist uns mit unse-rer Beschwerde wieder an die Politik zurück. Wir werden uns dort melden.

Die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer, die Auswirkungen der Eurokrise, die steuerliche Behandlung von Packages und noch etliches mehr bearbeiten wir laufend, unter Mithilfe von Experten und immer mit dem Ohr am Mitglied. Die Analysen und Strategien, die wir dabei entwickeln, setzen wir ein, um als Speerspitze der ös-terreichischen Hotellerie erfolgreich mit dem umgehen zu können, was die Zukunft uns bringt.

Mag. Gregor Hoch

Page 66: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Symbol für die Ewigkeit

Beim 40-jährigen Jubiläumskongress 1993 – mit rund 350 Teilnehmern in Saalbach-Hinterglemm – stiftete die Österreichische Hoteliervereinigung ein Gipfelkreuz für den Wildenkarkogel. Auf dem Bild zu sehen: die Gipfelmesse.

Page 67: Festschrift 60 Jahre ÖHV

ÖHV-Mitglied

GeneralversammlungÖHV-AufgabenRegionen (Profit.days)Themen(Future.labs)

Präsidenten FinanzreferentVizepräsidenten

Akademie-Vertreter Ehrenpräsidenten Vorsitzender Weisenrat

Regionalbeiräte

Rechnungsprüfer

Mitglieder des Präsidiums

Mitglieder des erweiterten Präsidiums

Österreichische HoteliervereinigungDie freie Interessenvertretung

blau = pantone 286 C solide coatedorange = pantone 150 C solide coated

Die ÖHV setzt auf schlanke Strukturen: Beim ÖHV-Hotelier- kongress 2013 gestalten wir gleichzeitig mit der Wahl eines neuen Präsidiums unsere Gremien effizienter. Das Grundprinzip dabei bleibt freilich gleich: Über allem steht das Mitglied. Den schlankeren gewählten Organen stehen Regionenbeiräte, ein Weisenrat und Vertreter der Akademien bei. Sie garantieren umfassende Expertise.

Künftig setzen wir noch stärker als bisher auf Themen, können so noch schlagkräftiger auf geänderte wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingun-gen reagieren.

Die Regionen Ost, Süd, Mitte und West ermöglichen uns bun-

desländerübergreifend Themenführerschaft zu halten und zu forcieren. Parallel dazu entwickeln wir unser Themenmanage-ment noch stichhaltiger über föderale Grenzen hinaus weiter.

Auf neue Beine gestellt wird der direkte Mitgliederkontakt: Neben bewährter und neuer direkter Kommunikation persön-lich beim ÖHV-Hotelierkongress, direkt im Betrieb wie auch bei Praktikerseminaren und Akademien, durch Newsletter, Facebook und e-mail setzen wir auf unser neues Format profit.day, das nicht an Bundesländer-grenzen Halt macht: Jedes Mitglied entschei-det selbst, welche Veranstaltung besucht wird! ÖHV-Kaminge- spräche ergänzen das Informationsangebot für alle, die bereits ÖHV- Mitglieder sind – und für die, die sich erst dafür entscheiden!

ÖHV neu

ZUKUNFT

Sprachliche Gleichstellung: In dieser Festschrift werden nur die männlichen Formen angeführt, die weiblichen sind darin inkludiert. Vielen Dank an die Mitarbeiter der Österreichischen Hoteliervereinigung, die an der Entstehung mitgewirkt haben!

Page 68: Festschrift 60 Jahre ÖHV

Österreichische HoteliervereinigungHofburg, Gottfried-von-Einem-Stiege, A-1010 Wien

ÖHV Touristik Service GmbH Schottenfeldgasse 23/6, A-1070 Wienwww.oehv.at