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Nr. 4/2005Juli & August

Ausgabe 20

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I N H A L TI N H A L T

Erik Aeder Pato COVERSHOTS:•Kiten••••••••••••••Windsurfen•••••••••••••Surfen••••

Matthias Larsen

Tom Körber

Florian Söhnchen

Thorsten Indra

Duane DeSoto

Tim McKenna

Inhalt 8

Editorial 10

News 12 - 21

Alexander Voß 22 - 23

Clever & Smart 24 - 31

Hawaiian still rules! 32 - 41

Kitesurf Trophy 42 - 47

Fun, anyone? 48 - 49

Surfing Celebrities 50 - 51

Down-the-line 52 - 61

Slater schreibt Geschichte 62 - 63

Globe WCT 64 - 65

$68.000 66 - 67

Kiteloop Contest 68 - 73

King of the Coast 74 - 77

How to make ... 78 - 79

Cabo Verde 80 - 95

Kolumne 98Dieses Hintergrundbild ist eben-falls das Cover des neuen Surf-ing Kalenders 2006 aus demteNeuss Verlag, den der däni-sche Longboarder Brian Bojsenzum neunten Mal in Folge pro-duziert hat. Er ist für 12,99 Euroim Buchhandel und in Surfshopszu haben und zeigt, wie auch inden vergangenen Jahren, Long-und Shortboarding vom Feinsten.

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F R E E – E D I T O R I A LF R E E – E D I T O R I A L Style dich!Wie du bestimmt schon bemerkt hast, klebt indiesem Magazin eine Probe von dem legendärenGarnier Fructis Style Surf Hair. Damit hast du dieChance, an der sensationellen Aktion „VomOffice Zero zum Surf Hero“ teilzunehmen undeins von zwei Surfboards zu gewinnen. Dazuschicke uns ein Vorher- und ein Nachher-Fotovon deiner Aufsehen erregenden Style-Evolutionan [email protected] oder an unsere Post-adresse (siehe Impressum Seite 98). Selbst wenndu nicht einer der beiden glücklichen Gewinnersein wirst, drucken wir die besten und verrückte-sten Einsendungen in unserer kommenden Aus-gabe ab und veröffentlichen sie auf unserer Inter-netseite www.free-magazin.de. Also: Leg los! Wirfreuen uns garantiert über jede einzelne Zusendung!

Neben diesem tollen Produkt findest du natürlichauch wieder einen bunten Mix an Storys vonSurfern, Windsurfern und Kitern im Magazin. Wirhaben zum Beispiel Duane DeSoto, einen derbesten Longboarder der Welt, interviewt. Und nunwissen wir, dass auch die Hawaiianer ihre eigeneMeinung zu unserem IntercontinentalpartnerUSA haben. In Südafrika trafen wir während un-seres Winterurlaubs Peter Garzke. Peter wer? Ja,in deutschen Medien hat er sich in der jüngstenVergangenheit etwas rar gemacht (oder wurderar gemacht). Ein Grund mehr für uns, mit ihmüber sein Leben als Windsurfprofi zu sprechen.Beim Kiten jagte dieses Frühjahr einen Event denanderen – angefangen beim inoffiziellen (odermittlerweile wohl eher offiziellen) Saisonstart derdeutschen Kiteszene, dem „King of the Coast“,über den viel gelobten ersten „Kiteloop Contest“bis hin zum Start der Kitesurf-Trophy. Wir präsen-tieren dir die besten Bilder aller Events. AproposEvents: Auch beim Surfen ist die Weltmeister-schaftsserie im vollen Gange, sodass wir dir auchda von den vergangenen Tourstopps die bestenBilder präsentieren.

Unsere Hauptstory beschäftigt sich mit denKapverdischen Inseln, genauer gesagt mit denInseln Sal und Boa Vista. Wir haben in der Ver-gangenheit so viel Gutes über die Spots vor Ortgehört, dass wir uns selbst ein Bild von den Gege-benheiten machen wollten. Dank Heinz Merx-müller von Sun and Fun Sportreisen war das keinProblem … Und wenn man einen Fotografen wieLars Wehrmann dabei hat, weiß man, dass eineFotoauswahl mehr als schwierig sein wird. Nach14 Tagen und 2.400 aufgenommenen Motivenging es wieder Richtung Heimat. Mit der Ge-wissheit, an Plätzen gewesen zu sein, wo Begriffewie Ballermann oder Massentourismus (noch)Fremdworte sind.

Viel Spaß mit der zwanzigsten Ausgabe deseinzigartigen Free-Magazins!

Alexander Lehmann Darrell WongCyril Moussilmani

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1 - Beachwalker XPDen normalen, absolut genialen Universalschuh Beachwalker aus dem Hause Aqualung kennst du jabestimmt bereits. Und jetzt gibt es sogar den Beachwalker XP – die neue Generation! Der hochwer-tige Wassersportschuh ist vielfältiger einsetzbar und vor allem bei Kitern und Windsurfern beliebt. Ererreicht durch sein geringes Gewicht und seine Flexibilität einen enormen Tragekomfort. Die robu-ste, extra verstärkte, jedoch leichte Struktursohle bietet Schutz im und am Wasser. Die Schuhe aushochwertigem Neopren können selbst beim Schwimmen getragen werden, ohne störend zu wirken.Im Vergleich zum bereits bewährten Beachwalker bekam der XP zusätzlich eine zweite Ein- undAusstiegshilfe sowie stabilisierende Fersenstützen aus Nubuk. Auch das XP-Modell ist inKindergrößen erhältlich und deckt die Bandbreite von Schuhgröße 28 bis 47 ab.

2 - Neuer Shop in LübeckBereits am 2. April öffnete der Boardrider Shop in Lübeck seine Pforten. Der Shop bietet allenModebewussten in erster Linie stylische Surfklamotten, wie zum Beispiel von Elkline, Matadoroder the realm. Aber natürlich haben Chrischi und Marci auch alles für die Windsurfer, Kiter und Wellen-reiter am Start. Die komplette Markenübersicht findest du online auf www.boardrider-shop.de.Die Lage des Shops ist direkt in der Lübecker Innenstadt, aber trotzdem findet man eigentlich immereinen Parkplatz in der Nähe. Besonderer Service: Park- und Strafgebühren werden erstattet! Adresse:Fleischhauer Straße 46, Fon: 0451-5058950.

3 - Neuer Deutschlandimporteur für BIC SPORTBereits Anfang Juni hat die Choppy Water GmbH aus Kiel den Import und Vertrieb von BIC SPORT inDeutschland übernommen. Die Aktivitäten erstrecken sich auf die Bereiche „BIC Windsurfing“ und „BICSurf“. Dabei werden das gesamte Portfolio von Windsurfing- und Wellenreitequipment sowie das ent-sprechende Zubehör angeboten. Die Choppy Water GmbH verfügt über eine langjährige Erfahrung aufdem deutschen und internationalen Windsurfmarkt. Bisher war sie vor allem als Partner der DeutschenWindsurfing Vereinigung (DWSV) sowie der International Windsurfing Association (IWA) und der vonihr vertretenen Klassen International Formula Windsurfing Class (IFWC) und International FunboardClass Association (IFCA) bekannt. Seit 1999 organisiert die Choppy Water GmbH die höchste nationaleRegattaserie, den „Deutschen Windsurf Cup“. 2001 kam die kontinentale Regattaserie „WindsurfingEuro-Cup“ hinzu, die sich mittlerweile zur wichtigsten Racing- und Slalomserie der Welt entwickelt hat.In den Jahren 2002 bis 2004 hat die Choppy Water GmbH jeweils die Austragung von Windsurfing-Weltmeisterschaften in Deutschland organisiert. Zur Saison 2005 wurde gemeinsam mit der DeutschenWindsurfing Vereinigung und dem Deutschen Segler-Verband (DSV) sowie BIC SPORT (Frankreich) dasneue Jugendmeisterschaftsboard „BIC Techno 293 One Design“ in Deutschland eingeführt. Ab sofortsteht dem Windsurfing-Fachhandel damit wieder ein Vertriebspartner für BIC-Produkte zur Verfügung.Händler können sich direkt an Choppy Water wenden: Fon: 0431-9719898 oder Mail: [email protected].

4 - Kite-Academy – Neuer Maßstab für LernerfolgeGegründet von Claudia Höhne, Gewinnerin der Kitesurf-Trophy 2004, geht die Kite-Academy an denStart. Schon der Name macht den Anspruch deutlich: Eine sehr professionelle Kite-Ausbildung, die dasBeste aus dem Talent der Schüler macht! Eine Differenzierung soll durch Leidenschaft in derDurchführung der Kurse, ein eigenes, detailliertes Schulungskonzept, den Einsatz neuwertiger Produktesowie beste Ausbildungsbefähigung, Schulungserfahrung und hohes Fahrkönnen der Lehrer erreichtwerden. So gehören unter anderem Matthias Larsen (9. Platz Kitesurf-Trophy und auf dem Bild zu sehen)und Niklas Huntgeburth (7. Platz Worldcup, 1. Platz Kitesurf-Trophy Fehmarn) zum Lehrerteam. Mit die-sen Top-Ridern ist die Kite-Academy in Ergänzung zur Ausbildung von Einsteigern auch hervorragendauf die Schulung von fortgeschrittenen Kiter vorbereitet. Grundlage des Schulungskonzepts ist derAcademy First Kurs für Einsteiger: In zehn Stunden intensiver Schulung und in einer Gruppe mit maxi-mal vier Schülern werden die Grundlagen des Kitesurfens vermittelt. Jeder Teilnehmer erhält zumKursabschluss eine CD-ROM mit Bildern der „ersten Schritte in Action“ während des Kurses und einAcademy-T-Shirt. Auf die Frage, warum die Academy teurer ist als andere Schulen, hat Claudia immerwieder die gleiche überzeugende Antwort: „Billig kann jeder, richtig gut nur wenige. Und daraufkommt es schließlich an. Das Feedback der ersten Schüler bestätigt unser Konzept.“ Für den Sommerund Herbst plant die Kite Academy diverse interessante Camps, zum Beispiel einwöchige Kite-Segeltörns Richtung Dänemark oder auch Kitereisen und Kite-Camps nach Portugal und Marokko. Infoszum Angebot und zu den Terminen werden rechtzeitig auf der Website www.kite-academy.combekannt gegeben oder können telefonisch unter 0431-2602521 bei Claudia erfragt werden.

5 - Mysterious Al featuring EastpakUnd wieder einmal konnte Eastpak einen renommierten Streetart-Künstler für eine exklusive Artists-Serie gewinnen. „Mysterious Al“ ist der wohlklingende Name des Designers, der mit seinen Entwürfenseinem Namen alle Ehre macht. „Beim Old Team handelt es sich um ägyptische Mumien. Sie lieben es,Sand zu vertilgen und Leute mit Flüchen zu belegen“, sagt der Künstler zu einer seiner Kreationen. Unsgefällt jedoch besonders das Dark-Team-Design: Dabei handelt es sich um eine Horde Geister, dieBlack Sabbath lieben und in den Wäldern leben. Ihre Zeit sollen sie damit verbringen, Leute zu Todezu erschrecken. Das erinnerte uns doch spontan an Kalle und seine Freunde … Mehr Infos zu dieserund zu anderen Kollektionen bekommst du auf www.eastpak.com.

6 - FreeWave 2006Fanatic bleibt sich mit seinem Konzept, den FreeWave alsAlleskönner zu shapen, auch in der kommenden Saisontreu. Wer das Vergnügen hatte, einen 2005er zu fahren(die Boards waren schnell ausverkauft), darf sich aufneue Features freuen. Die FreeWaves 2006 sind CADdesigned und CNC machined. Um mehr Komfort undKontrolle sowie verbesserte Manövereigenschaften zuerreichen, haben die Boards ein dünneres Deck-volumen. Eine kürzere und breitere Outline soll die An-gleiteigenschaften verbessern und eine kontrollierteEndgeschwindigkeit ermöglichen. Vollkommen neu istder FreeWave 78: Das neue Spielzeug in der Linie istperfekt zum Abreiten der Wellen oder auch einfach nurzum Geradeaus-Heizen. Beim 88er konnten die bereitserfolgreichen Features des Vorgängermodells mit einemneuen CAD FreeWave Rocker und einem Power V kom-biniert werden, um so die Leistungsfähigkeit sowohl beiFlachwasser als auch in der Welle nochmals zu optimie-ren. Beim 98er ist der Shape in erster Linie auf frühesAngleiten und Flachwasser-Performance ausgelegt,ohne dabei an Manöver- und Freestyle-Eigenschafteneinzubüßen. Und auch in moderaten Wellen soll manden FW 98 ohne Probleme einsetzen können. NähereDetails bekommst du bald unter www.fanatic.com.

7 - Summer IspoDie ispo summer 2005 öffnet vom 3. bis 5. Juli mit einemneuen Konzept, dem „Board Sports Village“, ihrePforten. Dabei präsentieren sich sechs große Marken –BILLABONG, CHIEMSEE, O’NEILL, PROTEST, QUIKSIL-VER und XS-EXES – mit einem einheitlichen, großzügi-gen Markenauftritt. Modenschauen und zwei Barsmachen das „Board Sports Village“ zu dem Treffpunktder Brettsportspezialisten, ideal für ergebnisreichesArbeiten auf der weltweit größten Sportmesse. Aberauch viele andere wichtige Brands stellen demFachbesucher während der drei Messetage ihre neuenProdukte vor, wie zum Beispiel MORMAII, FUNK oderMISTRAL. Infos unter www.ispo.com.

8 - Oxbow goes surfing!Mädels aufgepasst: Mit diesen technischen Boardshortsund Lycras seit ihr eine Augenweite auf den Weiten desMeeres. Mit stylischem Design und höchstem Komfortbieten euch diese Produkte garantiert einen großartigenund angenehmen sportlichen Tag – im Wasser und anLand. V. l. n. r. TIARE Lycra (55 Euro) / TEHANI Board-short (45 Euro), ROOKS Bikini-Top/ RISHNA Boardshort(beides 40 Euro), TAHIA Lycra/ TEORU Boardshort (bei-des 50 Euro). Mehr Infos unter www.oxboworld.com.

9 - Windstatistiken - UNPLUGGED!Bist du bei deiner letzten Surfreise auf eine frisierteWindstatistik reingefallen? Das passiert dir auf jeden Fallnicht noch einmal, denn Windfinder hilft dir jetzt beideiner Reiseplanung mit aktuellen und unabhängigenWindstatistiken von fast allen bekannten Surfspots derWelt. Die Statistiken enthalten die durchschnittlichemonatliche Windstärke, die Gleitwindwahrscheinlich-keit (ab vier Beaufort), die durchschnittliche Lufttem-peratur und - der Clou - Windverteilungsgrafiken, diedir Aufschluss darüber geben, ob nicht nur dieWindstärke, sondern auch die Richtung stimmt. Checkit all out at: www.windfinder.com, dann auf Wind-reports, das gewünschte Land auswählen, Spot anklik-ken und die Wind Statistik aufrufen!

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Free-Magazin Saisonopening PartyAm 27. Mai feierte das Free-Magazin den Start der Saison 2005. Knapp 500 Partygänger rockten die sty-lische Location „Toni´s“ in der Hafenstraße 15 in Kiel, die im normalen Leben ein leckeres, italienischesRestaurant beherbergt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn so gegen fünf Uhr Morgens kamsogar die Decke runter … DJ Moisy gab wieder alles, die Free-Mag Haus und Hof Band „Pool“ feierteihren letzten Auftritt (zumindest in dieser Konstellation; der Drummer verlässt das Land …; www.pool-band.de) und die Premiere des offiziellen Kiteloop-Contest Videos kam ebenfalls sehr gut an. Die näch-ste Party vom Free-Magazin kommt also bestimmt! Mehr Partypix, die alle der sensationelle LarsWehrmann geschossen hat, unter www.free-magazin.de!

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10 - Henning Terstiege zieht sich umSeit dieser Saison bekommt Henning tatkräftige Unterstützung von maze-style. Wie der neue Teamriderbewegt sich das kleine Modelabel weitab vom Mainstream. Die neue Kollektion ist ab Juli sowohl onlineals auch deutschlandweit in ausgewählten Shops zu haben. Weitere Infos unter www.maze-style.com.

11 - Kinokartenverlosung für „Step into liquid“„Ein wunderschöner Dokumentarfilm“, sagt uns Uli Wickert von den „Tagesthemen“ in der ARD. „Manmuss Browns Film im Kino sehen, auf einer möglichst großen Leinwand, mit anständigem Sound, damitman begreift, dass der Surffilm tatsächlich eines der schönsten Kino-Genres darstellt“, meint der„Kultur SPIEGEL“. Und schlicht „sehenswert“ urteilt der „Stern“. Alle drei Meinungsgranaten haben denFilm „Step into liquid“ gesehen und waren hellauf begeistert. Ist ja aber auch klar, dass ein Film, beidem das Free-Magazin der Medienpartner ist, einfach weltklasse sein muss! Und auch du bekommst indiesem Sommer noch einmal die Möglichkeit, den sensationellen Surffilm in den Kinos zu sehen. Wound wann er genau läuft, erfährst du auf www.step-into-liquid.de. Und Achtung! Für die ganz schnel-len unter euch verlosen wir bis zum 10. Juli 2005 Kinogutscheine für den Film, die in allen Partnerkinosakzeptiert werden! Einfach eine Mail an [email protected] schicken! Die ersten 40 sind dabei!

12 - Swatch Fun ScubaKnallbunte Uhren in markanter Größe mit raffinierter Technik und garantiertem Spaßfaktor: Swatchpräsentiert sieben Modelle dieses Zeitmes-sers, der Wassertiefen von bis zu 200 Metern verträgt,aber auch an der Strandbar oder im Gebirge eine gute Figur macht. Aber eine Swatch Fun Scuba istmehr als ein extravaganter Blickfang. Wer auch die technische Seite der Uhr ausreizen will, muss sichallerdings mindestens einen Meter unter die Wasseroberfläche bequemen, denn ab dann weiß dieUhr ganz automatisch, was von ihr ver-langt wird: Der Stundenzeiger misst ab sofort die Tauchtiefe– und zwar bis in fünf Meter Tiefe in Meter-Schritten. Nach der Fünf-Meter-Marke misst die SwatchFun Scuba die Tauchtiefe dann in Zwei-Meter-Schritten bis in eine Tiefe von 40 Metern. Möglich wirdall das durch einen druck-empfindlichen Sensor an der linken Seite des Kunststoffgehäuses.Während der Stundenzeiger sich automatisch mit der Tauchtiefe befasst, misst der Minutenzeigerderweil die Dauer des Tauchganges, in den ersten zwei Minuten in Sekundenschritten, danach inMinuten-Schritten. Die maximal messbare Tauchzeit mit einer Swatch Fun Scuba beträgt 90 Minuten– unter Wasser eine Ewigkeit! Besonderen Spaß verspricht bei der Swatch Fun Scuba die Logbuch-Funktion: Jeder zuletzt absolvierte Tauchgang wird automatisch aufgezeichnet und kann durch einfa-ches Drücken der Krone im Uhrzeitmodus abgerufen werden. Besonders eindrucksvolle Tauch-gängekönnen als „Favoriten“ gespeichert und durch zweimaliges Drücken der Krone abgespielt werden.

13 - Großer Designwettbewerb von OxbowMit der Gründung im Jahre 1985 feiert Oxbow in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Zu diesemAnlass entwarf Oxbow eine Serie von 20 T-Shirts, die sich auf die Firmengeschichte beziehen. Jedes T-Shirt zeigt ein extravagantes Design, welches ein Oxbow-Jahr und dessen Event symbolisiert. Diese limi-tierte Kollektion ist seit dem 13. Mai bei vielen europäischen Oxbow-Partnern erhältlich. In diesemZusammenhang ruft Oxbow alle Enthusiasten auf, bei einem großen paneuropäischen Design-Wettbewerb mitzumachen. Gesucht wird das exklusivste Layout des 21. T-Shirts, um die Jubiläums-T-Shirt-Serie weiterzuführen. Als einzige Vorgabe soll das T-Shirt das Thema „Französisch-Polynesien“ zei-gen. Hierzu liefern unter anderem Tahiti, die Tuamotu Inselgruppe und die Marquesas Inseln vieleInspirationen. Am 9. Mai 2005, dem Oxbow-Jubiläumstag, fiel der Startschuss dieses Design-Wettbewerbs. Einsendeschluss ist der 30. September 2005. Dann wird die Jury das beste T-Shirt aus-wählen, welches in die Sommerkollektion 2006 aufgenommen wird. Der Gewinner darf sich schon jetztfreuen, denn er/sie wir die nächsten 20 Jahre mit Oxbow-Bekleidung ausgestattet. Also, Mitmachenlohnt sich! Alle notwendigen Infos gibt es auf www.oxbow20.com oder [email protected].

14 - TWINSTYLE 100Hifly gibt Gas! Nicht nur mit dem Design geht Hifly nun (endlich!) mal in die Vollen! Auch beim neuenFreestyleboard TWINSTYLE 100 setzt Hifly auf die Innovation der Twinser-Finnen. Die beiden 22er Dornesollen hinsichtlich der Fahrleistungen deutliche Vorteile bringen. Laut Shaper Klaus Jocham, der gemein-sam mit Andy Pusch das Board entwickelte, gleitet es deutlich früher an und läuft besser Höhe. Außerdemsind die beiden kurzen Finnen bei allen Rückwärtsfahrmanövern besser, wobei das Spock Tail sich dabeipositiv bemerkbar macht. Auch in gemäßigter Welle soll das Board noch gut funktionieren und durchseine einfachen Fahreigenschaften auch für Freestyleeinsteiger und Freemover bestens geeignet sein.Details: 100 Liter, Länge: 242 cm, Breite: 65,5 cm, Gewicht: ca. 6,2 kg. Mehr Infos unter www.hifly.de.

15 - Das Single Surf Cover & Travel BagDiese Bag stammt aus der Surf Quick-Linie von Pat Love. Sie hat Platz für ein Board und denNeoprenanzug. Das Außenmaterial ist aus 600er Cordura auf der Ober- und aus silbergrauem Tarpeeauf der Unterseite. Die Bag ist in sieben verschiedenen Größen erhältlich und dazu noch auf die ein-zelnen Boardshapes abgestimmt. Die Polsterung ist sechy, bzw. acht Millimeter stark. Der Preis liegtje nach Größe zwischen 59 und 79 Euro. Perfekte Qualität zum richtigen Preis! Mehr Infos unter Fon08152-988 779 oder [email protected].

16 - Ride the sky with joy!Die sehr erfolgreiche und hoch entwickelte Step-Cap-Produktion der Fanatic Kiteboards hat neueStandards in der Kiteboardproduktion gesetzt. Die leichte und fast unzerstörbare Konstruktion ist dieperfekte Kombination für ein Kiteboard. Die Technologie zur Entwicklung dieser Boards hat man sich ausder Snowboardkonstruktion abgeschaut. Der Kern ist ein reiner CNC-Cut und zwischen den ABS-Side-walls und dem schlagfesten Top Sheet positioniert. Das Board wurde unter einer Drucklast von 85Tonnen bei ca. 95 Grad gebacken. Diese Konstruktion erlaubt es daher, extrem leichte und doch stabileBoards zu bauen. Seit 2005 hat jedes Board eine speziell arithmetisch geformte Rocker Linie, die für hohenSpeed, guter Manövrierbarkeit und ein perfektes Handling sorgt. Jede Boardlänge ist in zwei Ausführungenerhältlich, dem Joyrider und dem Skyrider. Die Joyrider-Version ist breiter und steht für superschnellesGleiten, die Skyrider-Version kombiniert Kontrolle und leichteres Handling durch sein gemäßigtes Längen-Breiten-Verhältnis. Den Joyrider gibt es in 120 cm (Breite: 37,5 cm, Gewicht: 2,1 kg), 129 cm (39 cm, 2,2kg) und 138 cm (40 cm, 2,4 kg). Die Skyrider haben die gleichen Längen, sind aber schmaler (35,5 cm, 36,5cm und 37,5 cm) und leichter (2 kg, 2,1 kg, 2,3 kg). Mehr Infos unter www.fanatic.com.

17 - Sommer, Sonne, Strand und Meer!Das gibt es mit dem Beachset von Tatonka und Teva. Richtig praktisch ist die Turn Over Bag, mal geblumtund mal plain passt sie perfekt zu jeder Aktivität. Dazu gibt es die hübsche und praktische Aqua Bag ausTarpaulin mit unterteilten Innenfächern. Der Teva-Zehengreifer ist ein kalifornischer Kult-Klassiker und ge-hört zu jedem Strandbesuch dazu. Absoluter Clou: Die Bänder laufen im 360-Grad-System wieder in die Sohleund verhindern so ein Ausreißen! Der Wert pro Set liegt bei 55 Euro und wir verlosen drei davon!Beantworte einfach folgende Frage: Welchen Wert hat dieses sensationelle Beachset von Tatonka und Teva?Ist es A) 55 Euro B) 555 Euro oder C) 5.555 Euro? Klar mag die Lösung dem ein oder anderen etwas ein-fach erscheinen, aber schließlich soll Kalle ja die richtigen Lösungen prüfen! Also: Schicke den richtigenLösungsbuchstaben an [email protected] und mit ein bisschen Glück gehört eines der drei tollenBeachsets dir! Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen und der Einsendeschluss ist der 31.07.2005.

18 - Semi Dry CI-II und C2-II - Gut in Form, perfekter Sitz!Die Camaro Semi Dry Anzüge CI-II (149,95 Euro) und C2-II (139,95 Euro) werden aus hochwerti-gem 4/3 mm Softskin-Neopren gefertigt und zeichnen sich durch Passform aus. Der hochelasti-sche G-Flex-Kragen sowie die hoch elastischen Dehnzonen im Knie- und Rückenbereich garan-tieren beste Bewegungsfreiheit. Die Beinabschlüsse sind mit Wasserlasche und Klettverschluss aus-gestattet. Der Camaro Semi Dry C2-II kann durch die Kombination mit dem Shirt Convertible (69,95Euro), das am Körper Elasthan-Fleece-Material mit zwei Millimeter Smoothskin SCS an den Ärmelnkombiniert, sowohl als Langarm auch als Kurzarmanzug verwendet werden und wird somit zueinem „All Season“-Surfanzug. Weitere Produkte von Camaro unter www.camaro.at

19 - Das erste wasserdichte PortemonnaieWas macht man mit seinem Bargeld oder dem Autoschlüssel, seinen Kreditkarten und anderen Wert-gegenständen, wenn man am Strand ist und schwimmen oder surfen geht?! Mit Pakpak® von Denko®ist das ab heute kein Problem mehr! Das wasserdichte Portemonnaie hält alle Gegenstände trocken undsicher. Man trägt es um den Hals, am Arm oder am Gürtel. Die patentierte Verschluss-Technologie kom-biniert mit ultimativem Style begeistert nicht nur Wassersportfans. Das revolutionäre Portemonnaie wurdeintensiv auf den Prüfstand gestellt und unter Extremstuationen getestet. Pakpak® ist absolut wasserdicht,am Taucherarm sogar bis zu 50 Meter. Pakpak® ist verdammt langlebig: Es lag über 90 Tage in derKalahari-Wüste und war stärksten Sonnenstrahlen ausgesetzt. Nicht einmal die Farben blichen aus.Außerdem wurde selbst nach 10.000 maligem Öffnen die Dichte des Portemonnaies nicht beeinträchtigt.Pakpak® hat acht Jahre Garantie! Netztasche sowie Arm-, Belt- und Neck-Holder sind im Preis von nur24.95 Euro inklusive. Mehr Infos unter www.pakpak.de. Händleranfragen beantwortet die SSB-Handelsagentur mit der Faxnummer 0234-36958919 und E-Mail: [email protected].

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20 - Demonstrate yourself!US40 sucht noch bis zum 15. September den ultimativen „Urban Star“. Egal, ob Skater, Biker, Surfer oderWakeboarder. Während eines Kickflips kannst du dir die Schuhe zuschnüren? Während du einen Bergmit 45 Prozent Gefälle runterschießt, kannst du mit deiner Nase lenken? Und während des fettestenTuberides machst du dir ein Bier auf? Wenn du eine der Fragen mit „jein“ beantworten kannst, bist du ge-nau der Richtige für diese Aktion. Also wenn du dich selbst für den Größten hältst, solltest du schleunigstBeweismaterial wie Videos und Fotos fertig machen und eintüten. Zu gewinnen gibt es fünf umfangreicheUS40-Ausrüstungspackages im Wert von rund eintausend Euro. Das ist deine große Chance, endlichentdeckt zu werden, also nutze sie auch! Auf www.us40.com findest du weitere Informationenzu dieser Aktion und noch viel wichtiger: das Anmeldeformular! Mach mal fertig wie besprochen!

21 - Rip Curl Venus FestivalChelsea Georgeson (Gold Coast, Australien) heißt die Siegerin des Rip Curl Venus Festival, das AnfangJuni in Frankreich stattfand. Georgeson sicherte sich das Preisgeld in Höhe von 10.000 US-Dollar, indem sie im Finale die Hawaiianerin Rochelle Ballard besiegte. Das ist nun bereits ihr zweiter WCT-Siegin der laufenden Saison, sodass sie ihrem Ziel, Weltmeisterin zu werden, wieder ein Stück näherge-kommen ist. Sie liegt zwar in der Jahreswertung immer noch hinter Sofia Mulanovich auf dem zweitenPlatz, jedoch trennen die beiden Kontrahentinnen nur noch 228 Punkte.

22 - KAG 3.0 (von Petra)Wie schnell doch die Zeit vergeht. Der Tanz in den Mai war für viele Kitesurfer dieses Jahr wieder „ein Kitein den Mai“. Na gut, mehr oder weniger ein Kite, eher „ein Grill in den Mai“. Der liebe Gott ließ uns inSachen Wind dieses Jahr ganz schön hängen. Aber nichtsdestotrotz war es das bisher beste KAG. TrotzFlaute war bei den über 70 Teilnehmern gute Laune angesagt. Mit Testmaterial dabei und für alle Fragenrund ums Kitesurfen offen waren Armin von Flysurfer, der Bigboysports-Ralph, Rainer von spleene, F-one-Alex von sportsonly und Peter von ram-air. Die Teilnehmer des Kitekurses kamen zwar an diesemWochenende nicht aufs Wasser, aber neben dem legendären Kitekursfrühstück, welches zur Theorie diehungrigen Mägen füllte, konnten Armin, Alex, Rainer & Co. zumindest mit vielen Informationen überMaterial und Sicherheit die angehenden Kitesurfer begeistern. Am Samstagabend bei derBratkartoffelhockete sorgte Micha, bekannt als schwerer Kiter, für das leibliche Wohl. Neben 27 KilogrammBratkartoffeln wurden 60 Spiegeleier verzehrt. Nach dem Essen heizte DJ VMarkus mit heißen Sounds ein.Auch der Funcontest ließ kein Auge trocken. Dieses Jahr stand ein „Drachen-Selfmade-Wettbewerb“ aufdem Programm. Die Teilnehmer ließen die Jury staunen. Sogar bei Windstille konnten alle Teilnehmer ihre„Kites“ zum Fliegen bringen und begeisterten mit brillanten Präsentationen das Publikum. Spektakulär warder Stand von Flying Klaus, welcher gleich selbst vor die Jury geflogen kam. Da hat ihm wohl die Spannleinevom Zelt einen Streich gespielt. In diesem Jahr konnte Nasarené die Jury überzeugen und sahnte einenGutschein für einen Einkauf bei BELIEVER-SPORTS ab. Leer ging aber kein Teilnehmer des Funcontests aus.Für jeden gab es ein Freiabo vom Free-Magazin sowie ein KAG-Aufkleber. Die Kites werden zugunsten derSilke Gorld Foundation ab September bei Ebay versteigert. Nach dem Funcontest stand Feuerspucken aufdem Programm. Peter von Ram-Air verblüffte die Teilnehmer mit einer spektakulären Show. Der Sonntagwar chillig und gemütlich. Die meisten KAGler reisten schon am Mittag ab und der Rest verbrachte nocheinen gemütlichen Tag am Strand. Hiermit geht noch einmal ein Dankeschön an den Campingplatz „it soal“für den reibungslosen Ablauf des diesjährigen KAGs und an alle Teilnehmer, die das KAG zu dem gemachthaben, was es war. Bis nächstes Jahr. Ich zähl auf euch! Und vielleicht dürfen wir die Free-Magazin-Crewbeim nächsten KAG auch endlich mal persönlich begrüßen!

23 - Gute Zeiten für Drachenbändiger!Der Kieler Kultladen „Da Lounge“ in der Kehdenstrasse 3 erweitert sein Repertoire. Ab sofort gibt es diespitzenklasse Kites und Boards des renommierten Brands F-One endlich in Kiel! F-One steht für Inno-vation, beste Verarbeitung und vereint hervorragendes Handling mit neuesten Safety-Standarts. Daspasst ganz hervorragend zu den drei Besitzern Pepe, Chrischie und Töffi, die bei allem, was sie tun,immer auf ein gutes Handling und die entsprechende Safety achten. Also, einfach mal vorbeischauen undeine Auswahl der Produktpalette bestaunen oder noch besser: kaufen! See you at „Da Lounge“!

24 - PROTEST Cable Wakeboard EuropameisterschaftenVom 26. bis 28. August 2005 werden sich die besten Rider aus Europa, Afrika und dem Mittleren Ostenam Alfsee in Rieste (bei Osnabrück) einfinden und ihre Champions in acht Kategorien ermitteln.Mindestens 10.000 Besucher werden erwartet. Somit ist die EM das abschließende Cable-Highlight derSaison, das neben sportlicher Höchstleistung auch musikalisch ein Leckerbissen für die BoarderCommunity sein wird. Für nur zwei Euro Eintritt pro Tag kann man die gesamte Strandarena bestehendaus Seilbahn und Beach nach Belieben nutzen. Für echte Fans besteht die Möglichkeit, von Freitag bisSonntag für nur fünf Euro pro Nacht im angrenzenden Ferienpark zu campen. Am besten, du informierstdich unter www.cablewakeboard-em.de. Hier bekommst du laufend die wichtigsten Infos zum Pro-gramm und zu den Teilnehmern, welche Bands auftreten und wie du an Tickets rankommst. Alle Fragenrund ums Event werden auch per E-Mail unter [email protected] oder über die Event-Hotline05464 / 91013 beantwortet. Freut euch auf jede Menge spektakuläre Wake Action und erstklassige SideEvents. Natürlich wird es auch Gelegenheit geben, die neuesten Wakeboards zu testen und selbst einpaar Runden zu drehen. Also, Beachwear einpacken und auf zum Alfsee – see you!

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26 - ADH-Open 2005 im Wellenreiten Vom 14. bis 21. Mai fanden im französischen SeignossePlage die ADH Open 2005 (Allgemeiner DeutscherHochschulsportverband) im Wellenreiten statt. Mit mehrals zweihundert Startern in den Klassen „Longboard“,„Open“ und „Frauen“ übertraf der Umfang des diesjähri-gen ADH-Cups die positiven Erwartungen der Orga-nisatoren um ein Vielfaches. Zu den Finals am Freitag, 21.Mai 2005, konnten die ADH-Finalisten in zum Teil schwie-rigen 4 bis 5 Fuß hohen Wellen eindrucksvoll demon-strieren, dass sich Deutschland surftechnisch nicht mehrzu verstecken braucht. Sieger in der Longboard-Klassewurde Patrick Velten, der die Jury mit einer ganzenArmada an heavy Drops und tiefen Frontsiderides zurPunktevergabe animierte. Zweiter wurde ChristianFichter vor Martin Beelert, der in unserem Freundeskreisauch liebevoll „Kätzchen 2000“ genannt wird. MiguelGally sicherte sich den Sieg in der Open-Class derMänner. Der bescheidene Kommentar des Champs:„Dieses Finale war geprägt von unsteten Wellen. MeinSieg habe ich somit meiner glücklichen Wellenauswahl zuverdanken.“ Zweiter wurde Jörn Hoffmann vor Wolf-gang Winklmeier. Bei den Frauen setzte sich Eva Kreyervor Claudia Bruckmann und Annabelle Borges durch.

25 - Sola EnergyKeine Sorge, der Neoprenspezialist versucht nun nicht,den Gummibärchensaftherstellern Konkurrenz zumachen, sondern es handelt sich hierbei vielmehr um dieModell Linie „Energy Series“ des Herstellers. DieseMulti-Sport-Anzüge eignen sich zum Windsurfen,Surfen oder auch Kiten. Das Glatthautneopren ist teil-weise kaschiert und aus einem hochwertigen Super-stretch-Material. Die Preise sind mit 99 Euro für denDamen- oder Herren Shorty und 139 Euro für denDamen- oder Herren Converter mehr als fair. Mehr Infosunter www.sola.co.uk oder www.fox-sports.nl

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27 - Blue Line Surf Competition im Bremgarten, CH, 4. Juni 2005 (von Nico Meisner)Der Contestkalender für die Riversurfserie, die in die Blue Line Surf Competition-Serie eines blauenSurfboardblankherstellers integriert wurde, sieht dieses Jahr die Stopps in Bremgarten (Schweiz), Silz(Österreich) und München (Deutschland) vor. Zum Auftakt der Contestserie ging es also ins Land derEidgenossen. Diese haben sich zwar am selbigen Wochenende für einen Beitritt zum SchengenerAbkommen ausgesprochen, trotzdem gab es bei der Einreise wieder das übliche Gezeter, wenn man miteinem Pick-up, vollgeladen mit Surfboards, einreisen will. Und wer weiß schon, dass man in die Schweizmit maximal zwei Liter Bier pro Kopf (der halben Tagesration eines gestandenen Münchener Surfers) ein-reisen darf?! In Bremgarten angekommen, spielte die Natur aber erstmal richtig mit und so gab es in derNacht vor dem Contest noch ein dickes Gewitter, das den Pegel zu Jahresbeststand anschwellen ließ. Dahaben wir auch gleich „Des einen Freud ist des anderen Leid Part 1“. Ein Münchener Riversurfer setzteam Abend noch auf ein schnelles Einsurfen statt auf ein vernünftiges Abspannen seines Zeltes und ver-brachte einen Teil der Nacht damit, sein Zelt festzuhalten. Beim Contest selbst wurde in Dreierteamsgestartet. Für das beste Team gab es ein Ticket zum Finale der Blue Games in Biarritz. Schon bei derQualifikation zeigte sich, dass dieses Jahr auch die angereisten deutschen und österreichischen Localsmit ihren teilweise hohen technischen Skills mit der Welle etwas anfangen konnten. Aus der MünchnerFraktion gab es Highlights von Marathonsurfer Gerry Schlegel, der gleich in zwei Teams startete, und vonRobert Betz, der in seinem Finallauf gleich zweimal zum 360 drehte. Den schönsten Style hatte der fürein Schweizer Team startende Brasilianer Marcio Franca gepachtet. Und mit Style kann man scoren undso gab es den Platz eins für ihn und seine Mitstreiter Roland Hauser und Daniel Paez. „Des einen Freudist des anderen Leid Part 2“ galt für das als stärkste eingeschätzte Münchener Team. Young BloodFerdinand Fleissner bekam die Tücken des Flusses bei hohem Wasserstand zu spüren, wurde in einenStrudel hinter der Welle tief unter Wasser gesaugt und kam mit gerissener Leash erst nach langer Down-Time benommen wieder an die Oberfläche. Dafür gab’s Platz drei für ein anderes Münchener Team mitGerry Schlegel, André Garstecki und dem Züricher „Leihlocal“ Tom Braun. Mehr Infos übers River-surfen unter www.grossstadtsurfer.de / Surfboards aus München: www.buster-surfboards.com.

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31 - Rip Curl CavaliersNa, wie gefällt dir die neue Sonnenbrille „Cavaliers“ von Rip Curl? Sie kann schon bald dir gehören,wenn du uns folgende Frage beantworten kannst: Willst du „Cavaliers“ surfen, dann musst du ineines der größten Länder Europas fahren. Dort kann man die höchsten Berge Europas erklettern, dielängsten Strände zu Fuß erobern und auch der Wein schmeckt ziemlich gut. „Les Cavaliers“ ist einBeach Break mit gefährlicher Strömung bei Hochwasser und sehr bekannt für seine Tubes, die durch-aus mit anderen wie denen in Hossegor konkurrieren können. Sie brechen hohl, sind schnell undmachen richtig Spaß. Der Spot, der an der Mole von La Barre liegt, wird im Sommer von Hundertenvon Surfern aufgesucht. Jedoch weiß niemand, wie lange das noch so sein wird, da „Cavaliers“ durchden geplanten Hafenausbau bedroht ist. Rip Curls gleichnamige Sonnenbrille besteht aus leicht getön-ten und kratzfesten Gläsern (Sonnenschutzfaktor 3). Sag uns, in der Nähe welcher Flussmündungman „Cavaliers“ surfen kann und schon bald kannst du Besitzer einer eigenen „Cavaliers“ sein.Einfach eine E-Mail an [email protected] schicken! Alternativ ist das gute Stück für 89,95 Euroauf www.sportscheck.de oder beim guten RIP CURL-Store zu erwerben. Einsendeschluss ist der31. Juli 2005. Rechtsweg ausgeschlossen und was man sonst noch so alles bei Verlosungen sagen muss …

Chauché Fred BasseDieses Foto entstand in Belharra, Frankreich, dem Spot, nachdem wir in der Ausgabe 18 gefragt hatten. Er liegt 1,2 Kilometer vor der fran-zösischen Kuste auf dem offenem Meer und wurde an diesem Big Day von Fred Basse, Mitbegründer von Rip Curl Europe, bezwungen.

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ALEXANDER VOß – PASSION: FOTOGRAFIE!

Der gelernte Erzieher wurde im Juli 1978geboren. Seine Mutter war diejenige, die ihnschon früh an die Fotografie heranführte. Mit13 Jahren bekam er seine erste Kamera ge-schenkt und knipste munter drauf los. Als erzum 20. Geburtstag seine erste Spiegelreflex-Kamera in den Händen hielt, wusste er, dass erseine Berufung gefunden hatte. Trotzdem ent-schied er sich gegen das Studium des Foto-designs und die Ausbildung zum Fotografenund wurde Erzieher. Die Hobbyfotografie waralles, was von der anfänglichen Leidenschaftblieb. Als er merkte, dass ihn sein Beruf nichtausfüllte, schmiss er alles hin und machte sichselbstständig, um sich ganz und gar derFotografie zu widmen. Jeden Tag. So kommt erin Kontakt mit diversen Fotostudios, wo er alsAssistent anfängt zu jobben. Seitdem ist er

infiziert. Von der Fotografie, dem Beruf, derÄsthetik in seinen Bildern.

Anfänglich fotografiert und assistiert Alexanderhauptsächlich im Bereich der Werbe- undIndustriefotografie und verdient damit sein Geld.Doch auch in seiner Freizeit ist die Kamera immerdabei. Dadurch dass er in Schleswig-Holsteinlebt, ist es irgendwann selbstverständlich, dass erauch am Strand Fotos von den Kite- und Wind-surfern macht, so wie beim diesjährigen KiteloopContest in Laboe. Doch hinter seinen Kite-surfbildern steckt keine persönliche Passion fürsWasser. Vielmehr ist es die Leidenschaft, die Bilderfestzuhalten, „die die Welt mit jedem neuen Lid-schlag aufzeigt“. Das ist der Thrill, der für ihn dieFotografie ausmacht. Deswegen fotografiert er.

Kürzlich fand seine erste Ausstellung statt. „Dieschwarze Serie“ dokumentiert das Leben farbi-ger Mitbürger in Deutschland. Ob mehrAusstellungen folgen? „Bestimmt, wenn mal wie-der Zeit ist für freie Arbeiten“, ist die Antwort.

Wo Alexander mal hin will? Beruflich gerne inRichtung Motorradfotografie. Und reisen will erauch, am liebsten auf einem Motorrad um dieWelt und dann fotografieren. Aber erstmalwürde ihm auch ein Umzug nach Süddeutsch-land genügen – denn da kann man angeblichbesser Motorrad fahren. Aber davon verstehenwir Wasserratten wohl leider nichts …

Wer Abzüge vom Kiteloop Contests in Laboe oderKing of the Coast haben möchte, kann diese direkt beiAlexander unter [email protected] bestellen.Ansonsten ist er auch für jegliche Art von Werbe-, In-dustrie-, Architektur- und Portraitfotografie buchbar.

Wer bitte ist Alexander Voß? Windsurfer? Nein. Kitesurfer? Auch falsch. Wellenreiter? Weitgefehlt. Alexander Voß steht am Strand oder im Studio. Denn Alexander macht Fotos.

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Clever & Smart

FM: Wie oft hörst du das Statement: „Dusurfst ja nur und machst dir ansonsteneinen lauen Lenz“?PG: OFT! Na ja, vielleicht nicht ganz in der Form.Aber im Prinzip ist das Profidasein ein Job, wiejeder andere auch. Gerade zu Hause sehen dieLeute, „Aha, der Garzke geht mal wieder erst umelf Uhr aus dem Haus. Da habe ich dann schonseit drei Stunden vor dem Computer gesessen“.Dass ich teilweise bis Mitternacht arbeite, sehendie natürlich nicht. Dann fährt der Garzke malwieder nach Südafrika und nach Hawaii – das istfür den normal sterblichen Deutschen natürlichschwer nachzuvollziehen, was man da eigentlichmacht. Ich hab da schon die lustigsten Kommen-tare gehört. Aber das kann man irgendwannwegblenden und wenn man zusätzlich die multi-mediale Präsenz hat, dann sehen die Leute auch,dass man was macht. Schade nur, dass es darangebunden ist. FM: Nichtsdestotrotz sieht man dich in denMagazinen dann auf einem Windsurfboardund das sieht dann natürlich nach Spaß aus …PG: Ja klar, das stimmt. Dass man da überStunden um einen Fotografen rumkurvt, ist einanderes Thema. Es dauert richtig lange, bis manein gutes Foto hat. Es muss ja auch alles stimmen– Wasserfarbe, Welle, Wind, Sonne … Teilweiseist das echt mühsam. Manchmal ist man für dreidruckbare Fotos eine Woche lang unterwegs.FM: Windsurfst du nur oder gehst du auchwellenreiten?PG: Ich habe im letzten Sommer auf Oahu vielZeit auf dem Wellenreiter verbracht, da hattenwir längere Zeit Flaute. Das hat mir auch vielSpaß gemacht. Ich geh meistens longboarden,weil ich keine Lust habe, mich auf den Short-boards so abzurackern und dann keine Wellenzu kriegen. Das mit dem Longboarden ist bei mirauch besser geworden, seitdem ich snowboar-de. Meine Freundin kommt aus dem österreichi-schen Raum. Eigentlich war ich immer ein Anti-Schneemensch. Aber durch sie hab ich danndoch den Dreh bekommen. Die ersten zweiSaisons waren zwar ein bisschen schwer, weil ichdoch etwas erfolgsverwöhnt war und dachte,dass mir das Snowboarden zufliegen würde. Aberirgendwann hab ich gemerkt, dass irgendwo run-terfahren ohne ein Segel doch tierisch Bockmacht. Danach bin ich auf meinen Wellenreitergestiegen und hab mich spontan wohler gefühlt.FM: Wie ist es mit dem Kiten?PG: Ich habe zwei Jahre gekitet. War eine span-nende Erfahrung, weil der Zug und die Kräfteganz anders sind als beim Windsurfen. Es istrelativ leicht zu lernen, weil es recht eindimen-sional ist. Windsurfen ist für mich motorisch

Peter Garzke wurde 1968 in Kleve geboren. Mit neun Jahren hat er mit dem Windsurfen angefangen. Erst an der holländischenKüste, dann in Spanien und später auf Hawaii. Was er anfangs noch mit Nachtschichten in der Fabrik finanzieren musste,wurde später durch namhafte Sponsoren unterstützt, um die Teilnahme an DWC und Worldcups zu sichern. Mittlerweile hatPeter sich zum Medienprofi weiterentwickelt, was seiner Meinung nach seinen aktuellen Sponsoren heutzutage einen deut-lichen Mehrwert einbringt. Er gilt immer noch als einer der besten deutschen Windsurfer in der Welle. Trotzdem hat man langenichts mehr von ihm gehört, zumindest nicht hierzulande. Wir sprachen mit ihm in Südafrika über Vorurteile, Regatten und seinen Job.

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anspruchsvoller als Kitesurfen. Das siehst du auch daran, dass die Leute, die das Windsurfennie so richtig in den Griff bekommen haben, auf einmal anfangen zu kiten und da schondie Kanonen sind! Ich find den Sport schön, solange man sich auf dem Wasser respektiert.Hinzu kommt für mich auch der Aspekt der Gefahr. Wenn du dich beim Windsurfen hin-packst, dann fällt das Segel ins Wasser und der Druck ist raus. Wenn du beim Kitenabschmierst, geht die Reise gerade erst richtig los. Deswegen ist es sicherlich wichtig, dassman vorher einen Kurs gemacht hat und die Safetys verinnerlicht, sodass sie automatischablaufen. Viel wichtiger ist jedoch der Respekt unter den Wasser-sportlern – dass ein Kiter nicht mitten durch die Windsurfer durch-zieht. Das gilt umgekehrt natürlich auch! Trotzdem wäre es klasse,wenn sich Kitesurfer tendenziell automatisch nach Lee orientierenwürden, da sie bei Kontrollverlust ansonsten einmal quer durchs Volkgeschleppt werden. Ich finde es einfach schade, dass das nicht überallklappt. Als Windsurfer guck ich auf dem Wasser nach anderen Windsurfern. Wenn da einKiter in der Mitte ist, kann man diesen selten richtig einschätzen. Deswegen wäre es mir wich-tig, dass man Windsurfer und Kiter auf dem Wasser strikter trennt. Es ist ja genug Platz da. FM: Wie finanzierst du dich?PG: Über mehrere Sponsoren, die entsprechend ihren Möglichkeiten in meinen Topf ein-zahlen, den ich dann über das Jahr effektiv für alle Seiten nutze. Am Ende des Jahres soll-ten alle zufrieden sein, denn dann geht’s auch weiter. Dieser Sponsorenpool setzt sich aussportspezifischen Sponsoren und natürlich auch branchenfremden zusammen.

FM: Man munkelt, dass es der Windsurf-branche gar nicht mehr so gut geht. Trotz-dem ist Sponsoring dort noch möglich?PG: Es ist schon noch möglich, doch es ist einganz kleiner Kuchen. Da muss man halt sehen,dass man sein Stückchen abbekommt und ein-fach vernünftige Arbeit abliefert. Wie schon gesagt

muss man medial effektivarbeiten und am Ende desJahres was zeigen können.Wichtig ist sicherlich auchLoyalität. Ständiges Hin undHer zwischen den Firmen

wirkt sich nicht unbedingt positiv aus. Es ist inmeinen Augen wichtig, sich bei den Partnern eingewisses Standing zu erarbeiten. So war das beimir zum Beispiel mit Lorch, Naish und ganzbesonders DaKine. FM: Was hast du studiert?PG: Diplomsport in KölnFM: Auch abgeschlossen?

„Ständiges Hin und Her zwischenden Firmen wirkt sich nicht un-bedingt positiv aus.“

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PG: Ja, auch abgeschlossen. Das gibt einem ein etwas sichereres Gefühl, als wenn man seineZeit nur auf dem Wasser verbracht hätte. Zudem hat mir mein Studium, speziell im Bereichder Fahrtechnikserien sehr geholfen, da ich analytischer an die Bewegungen herangehen kann. FM: Die goldenen Jahre der Windsurfindustrie müsstest du doch auch noch mit-gemacht haben, oder?PG: Nein. Als ich ins Profisurfen eingestiegen bin, war das Ganze schon vorbei. VieleWindsurfer hatten da bei den Firmen verbrannte Erde hinterlassen. Die Firmen wurdenvorsichtiger und man musste sich wieder ganz vorsichtig rantasten und lange warten. Ichglaube, ich bin erst mit 26 Jahren mit Fanatic so richtig da reingerutscht. Ab dem Zeitpunktging es stramm bergauf, denn wenn eine größere Firma hinter dir steht und deinen Namenentsprechend fördert, merkst du halt auch, dass das um einiges besser und vor allem ein-facher läuft. Aber da waren die fetten Jahre schon vorbei. Ich konnteauch damals nicht besonders handeln. Klar versuchte man irgend-wann mal was rauszukitzeln, aber ich dachte mir auch: „Du bist aufHawaii und in Südafrika – Hauptsache, du kommst über die Rundenund kannst dir neue Kameras kaufen, damit du anständig arbeiten kannst.“ In der aktuel-len wirtschaftlichen Situation muss man den Firmen schon im Nacken sitzen, sonst bleibtman auf der Strecke. FM: Was machst du, um auf deinen lang Trips nicht zu verblöden?PG: Naja, ich hab ja studiert und von daher sicherlich auch einen anderen Einblick be-kommen. Dann beeinflussen einen ja auch die Menschen um einen herum. Man kann sichja seinen Kreis suchen. Ich bin nie ein Partyanimal gewesen. Das war gerade zu DWC-Zeiten unangenehm. Zum Event gehört die Party und wenn du dich da zurückziehst undkeine Lust hast, wirkt das befremdend. Ich war nie jemand, der gerne zwei Mal die Wocheüber die Strenge schlägt. Ich bin ein Naturmensch. Trotzdem muss man auf seinen routi-nierten Reisen, die häufig aus schlafen, essen, surfen und filmen und wieder schlafen

bestehen aufpassen, das man nicht in eine geisti-ge Einbahnstraße fährt. Man ist schon ziemlichisoliert. Man liest halt ein bisschen und versuchtam Ball zu bleiben, indem man alles verfolgt, wasaußerhalb unserer kleinen Windsurfwelt so pas-siert. Zusätzlich pauke ich dann zwischendurchsogar slowakische Vokabeln, denn meine Freundinkommt ja aus der Slowakei. Momentan lese ichdann auch noch Tonnen an Informationsmaterialzur Fotographie, weil ich auch hier weiterkom-men möchte

FM: Hattest du denn dasGefühl, während deinerZeit beim DWC ausge-grenzt zu sein?

PG: Naja, ausgegrenzt würde ich direkt nichtsagen. Ich habe mich selbst abgegrenzt. Das Party-gehabe war halt nicht so meins. Für mich war derSport wichtig und alles andere kam danach. Ichhabe auf jeden Fall jede Menge nette Leute ken-nen gelernt, aber es war oft so, dass man dahochgefahren ist und dann war kein Wind unddu hast das ganze Wochenende am Strandgesessen und bist nicht gefahren. Wenn Windwar, war es schön und du hast dich nach demWochenende gut gefühlt. Aber oft war eben nur

„Ich habe mich selbst abgegrenzt.“

Party. Und das war schon schweineteuer. Werkann sich das leisten, eine Woche auf Sylt ein-fach so abzuhängen? Man musste auch viel Geldins Material stecken. Und da fragst du dich, obsich das überhaupt lohnt oder ob man das Geldnicht lieber in einen schönen Trip nach Hawaiistecken sollte, um an seinem Level zu arbeiten.Das habe ich auch gemacht. DWC war für micheher aufwendig, weil ich nicht aus dem Nordenkomme. Dann musstest du vier Wochen hinter-einander von Insel zu Insel hüpfen und zwischen-durch wieder nach Hause zum Studieren.Außerdem bin ich viel lieber an einem Ort undkonzentriere mich auf das, was ich tue, als wennich jede Woche woanders bin. Das ist mir zu hek-tisch und macht mich irgendwie nervös.Trotzdem verdanke ich den DWC-Veranstaltun-gen natürlich auch eine Menge. Kein Schau-spieler kann ohne Bühne auftreten. Insofern dankeich natürlich den Menschen, die diese Wett-kämpfe organisieren. Oft kommen Nachwuchs-fahrer zu mir und wollen direkt meine Auslegungdes Sports nachleben, aber so funktioniert dasnicht. Du musst zunächst Wettkämpfe fahren,um ein ansprechende Historie zu haben, denndas ist Grundvoraussetzung.FM: War denn das Konkurrenzverhalten da-mals im DWC größer als heute?PG: Das kann ich nicht abschätzen. Aber ichglaube nicht, dass sich die Menschen großartigverändern. Mich persönlich hat das Gerangelunter den Fahrern genervt. Allerdings bin ich nierichtig drauf eingestiegen. Irgendwann hat einerder Wettkampfteilnehmer in einem Magazin dieTop Ten der deutschen Waveszene charakteri-siert und das fand ich eher unangemessen. Dastand dann so etwas wie „Ja, der Garzke wird nieauf dem ersten Platz landen, weil er kein Wett-kampftyp ist“. Zum Glück hab ich denjenigen imkommenden Event geschlagen und landete aufPlatz eins. Ich denke, so was wird heute nicht an-ders sein. Der Wettkampf verändert die Menschen,und da schließe ich mich selbst nicht aus. Ichhalte die Veränderung nicht unbedingt für positiv.Ich vermiss diese Wettkampfgeschichten jeden-falls nicht. Einige der Menschen allerdings schon.FM: Ich habe das Gefühl, dass du interna-tional sehr in den Fachmedien präsent bist.Aber das fällt mir bestimmt besonders auf,weil ich die Magazine lese.PG: Ja, genau. Die Leute in Deutschland sagenmir, ich sei gar nicht mehr präsent. Ich hab inDeutschland nicht mehr so viel Coverage. Trotz-dem hat die internationale Presse einen nicht un-wesentlichen Wert für mich.FM: Ist dir internationale Presse denn wich-tiger als die deutsche?PG: Nein! Natürlich ist mir die deutsche Pressesehr wichtig. Aber ich halte es für eine besondereAuszeichnung, wenn auch die ausländischenMagazine dein Bildmaterial und deine Textedrucken. Als deutscher Fahrer Presse im nationa-len Bereich zu bekommen ist schwer, internatio-nal hereinzurutschen … das ist dann noch einmalein anderer Level. Wir versuchen zum Beispieldie Marke Lorch zu internationalisieren undwenn du Importeure suchst, die sehen, dass dieMarke auch in ihrem Land schon bekannt ist, istdas für uns einfacher den Fuß in die Tür zubekommen. Außerdem bin ich internationaler NaishTeamfahrer und dem Robby kommt es auch ent-gegen , wenn die Japaner meine Berichte drucken.FM: Was ist international dein Lieblings-magazin?PG: Das ist schwierig. FM: Was macht denn ein gutes Surfmagazinfür dich aus?Julia Deutsch

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PG: Ich weiß, dass ein Surfmagazin auch den„Normalo-Surfer“ bedienen muss, der am Wo-chenende mit seinem Wohnmobil ans Flach-wasser fährt. Der muss sich natürlich auch mitdem Magazin identifizieren können. Und ergehört für mich genauso zur Windsurfwelt, wiedie Wellenbezwinger vor Jaws, die auf derSuche nach einem Nahtoderlebnis sind. Aberich finde es trotzdem wichtig, dass über dieBildsprache die Leute zum Träumen animiertwerden. Das bricht immer häufiger weg. Undbei den Bildern sind natürlich auch die Qualitätund die Auswahl entscheidend. FM: Was sind deine Pläne für die nächstenJahre?PG: Ich würde gerne mein Leben so weiterle-ben. Ich versuche immer neue Felder aufzutun,wie zum Beispiel beim Kinofilm „Movienight ofExtremsports“. So etwas würde ich gerne inten-siver machen. Dann werde ich mich natürlichauf meinen Boardsponsor konzentrieren, um diePalette in Zusammenarbeit mit Günter zu ver-bessern. Ich bin mit 90 Prozent der Boardsschon sehr zufrieden, aber bei ein, zwei Boards

kann die Entwicklung noch weiter vorangetrie-ben werden. Dafür muss ich viel auf demWasser sein. Man kann viel entwickeln, aberman darf auch nicht den Kontakt zum Wasserund das Boardgefühl verlieren, um zu wissen,was funktioniert und was nicht. Heutzutagekann ich auf ein Board springen, fahre 200 Meteroder ein, zwei Wellen und weiß, was da los ist.Außerdem habe ich gerade einen Teil meinesBudgets in eine Fotokameraausrüstung gestec-kt, um noch selbstständiger arbeiten zu können.So bin ich jetzt im Video, wie auch im Foto-bereich autark und damit interessanter für meineSponsoren. Alles andere wird sich in der Zukunftirgendwie zeigen. FM: Wenn man in deiner Nähe surft, hört mandich auch mal ganz gerne etwas schreien …PG: … aber nur ab und zu. Das ist schon bessergeworden. Windsurfen ist oft ein Kampf mit mirselbst. Ich habe gewisse Erwartungen an michund wenn ich diese nicht erfülle, werde ichstinksauer und muss mich anpeppen. Ich schreienie mit anderen Leuten rum, was manche miss-verstehen und am Strand erklärt werden muss.Das ist mein eigener Kampf mit der Welle unddem Material.FM: Das passt gar nicht zu dir. Du wirkst soausgeglichen. PG: Ich bin auch eher ein ausgeglichener Typ, essei denn Menschen verhalten sich respektlos.Auf dem Wasser frustriert es mich vollkommen,wenn es nicht läuft. Ich weiß, dass es häufigdaran liegt, dass die Bedingungen nicht stimmen.Es nervt mich, wenn ich stundenlang gegen dieBedingungen ankämpfe und nicht das raushole,was ich mir wünsche. Das kriegst du auch nichtin den Griff. Und dann schreie ich halt rum. Aberdas hat Boris Becker auch gemacht!

„Der Wettkampf verändert dieMenschen. Ich halte die Verände-rung nicht unbedingt für positiv.“

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Hawaiian still rules!Spätestens seit Duane DeSoto 1993 die World Longboard Chamionchips gewann, zählt der Hawaiianer zu den besten Long-boardern der Welt. Sein einzigartiger Style, der auf der einen Seite kraftvoll und aggressiv, auf der anderen Seite aber auch sehrstilvoll und smooth daherkommt, ist selbst unter der Longboardelite nur selten zu finden. Und genau diese Kombination machtDuane zu einem besonderen Surfer. Er sprach mit uns über seine Anfänge, die Entwicklung des Surfens und über Lokalismus.

FM: Seit wann surfst du?DD: Das erste Mal überhaupt war ich mit einemBodyboard im Alter von drei Jahren surfen. Aufeinem richtigen Surfboard stand ich mit vier.Das war auch das erste Mal, dass ich einenContest mitgemacht habe. FM: Im Ernst? Konntest du da schon laufen?Oder hast du erst surfen gelernt und dannlaufen?DD: Nein, offensichtlich konnte ich erst laufenund dann surfen – wie wäre ich denn sonst zumStrand gekommen?FM: Stimmt. An welchem Strand trifft mandich am häufigsten?DD: Ich bin auf der Insel Ohau am Makaha Beachaufgewachsen und dort haben mir mein Vater,mein Onkel und meine Brüder das Surfen beige-bracht. Meine ganze Familie surft! Heute bin icheigentlich überall, am meisten natürlich am North-shore, dann natürlich Pipeline, Backdoor, Sunsetund Haleiwa. FM: Und was ist dein Lieblingsspot?DD: Da muss ich nachdenken, aber ich glaube,es ist und bleibt Makaha Beach. Nach all denJahren ist es immer noch mein Lieblingsspot, da

läuft eine super Welle.FM: Und welcher Spot ist der beste, den duje gesurft bist?DD: Der beste Spot, den ich je gesurft bin? Hm,das ist schwierig ...FM: Das sind bestimmt eine Million Spots!DD: Ja, Hunderte von verschiedenen Wellen aufder ganzen Welt. Aber ich müsste sagen, dass meinLieblingsspot Puerto Escondido in Mexiko ist.FM: Und was sagst du zu unseren Wellen inEuropa?DD: Ja, es gibt in Europa definitiv gute Wellen,aber immer wenn ich in Europa bin, ist Sommerund daher habe ich bisher immer den Swell imSeptember verpasst. FM: Also hast du hier noch nie eine guteWelle gesurft?DD: Doch doch, ich hab in Italien gesurft. Diehatten da eine ganz anständige Tide. Das war gut.Wir hatten da 1996 einen Contest. Das warziemlich cool. FM: Wir fahren gern nach Portugal für guteWellen.DD: Da hab ich auch mal eine richtig fetteRighthander gehabt. Die lief direkt vor den

„Auf dem Wasser zu sein ist so, alsob du fliegen lernst. Dann verändertsich deine Perspektive auf die Welt.“

Tim McKennaTim McKenna

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„Wir Hawaiianer sind kein Teil des amerika-

nischen Kontinents und wir stimmen zu 99

Prozent nicht mit dem überein, was da drü-

ben in den USA politisch entschieden wird.“

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Felsen, aber ich habe leider den Namen vergessen. Ich glaube, es war Peniche.FM: In Europa boomt surfen gerade. Ist das in den USA auch so? DD: Total. Nie zuvor sind so viele Frauen im Wasser mit Longboards und Shortboardsgewesen. Der Sport wächst so unglaublich schnell. Ich würde fast sagen, dass mittler-weile fast fünfmal so viele Menschen surfen wie noch vor wenigen Jahren. FM: Und warum ist das so?DD: Das liegt vor allem daran, dass wir vom Ozean umgeben sind. Die Frauen wollen alleschön athletisch sein und das Meer zieht sie einfach an. Die Mädelsgehen raus, können sich durchtrainierte Kerle anschauen und alles umsich herum vergessen. FM: Also geht es mal wieder nur um Sex?DD: Naja, vielleicht ein bisschen, aber eigentlich geht es mehr um denathletischen Aspekt. Manche Leute gehen ins Fitnessstudio und wenn du einen Ozeanvor der Nase hast, dann gehst du surfen und trainierst so deinen Body. Wenn du auf demWasser bist, dann gibt dir das ja noch viel mehr. Das ist so, als ob du fliegen lernst, dannverändert sich deine Perspektive auf die Welt. FM: Warum bevorzugst du das Longboarden gegenüber dem Shortboarden?DD: Ich habe mal beides gemacht und mich an einem Punkt dazu entschlossen, profes-

FM: Findest du, dass Longboarder entspannter sind als Shortboarder? DD: Bei manchen trifft das bestimmt zu, aber nicht bei allen. Ich kenne ein paarLongboarder, die richtig ernsthafte Wettkämpfer sind und kein Stück entspannt, sondernsehr fokussiert bei dem, was sie tun. Und andere Shortboarder, die ich kenne, sind völligrelaxte Kerle, die feiern und einfach nur Spaß auf dem Wasser haben. Das hängt also sehrvon der Person ab und nicht nur vom Brett. FM: Also bist du kein Longboardpatriot und findest die Shortboarder zu aufgedreht? DD: Nein. Ich denke, dass jeder, egal ob Longboarder oder Shortboarder, der bei einemEvent auftaucht, nicht dahin kommt, um zu verlieren. Aber ich denke, dass Longboarderes nicht so persönlich oder ernst nehmen, wenn sie verlieren. Sie wissen, dass es derOzean ist, gegen den man einen Wettkampf fährt. FM: Hat sich der „Spirit of Longboarding“ in den letzten Jahren verändert?DD: Wenn er sich verändert haben sollte, dann insofern, dass er heute mehr akzeptiertwird. Fünf bis zehn Jahre zuvor wurde Longboarding wie das Stiefkind des Surfensbehandelt. Mittlerweile ist Longboarding genauso revolutionär wie Shortboarding. Wirsurfen zum Beispiel auch in tiefen Pipelines. Damit bringen wir ein wenig das Feeling vonvor vielen, vielen Jahren zurück, als sie auch mit ihren Riesenplanken die Wellen abritten.Mittlerweile geht das eben mit den Longboards auch.

sioneller Longboarder zu werden. Also arbeiteteich an meinem Können auf dem Longboard undversuchte, damit größere Wellen zu surfen. Alsowurde das, was ich auf dem Shortboard machte,nur besser, weil ich so viel auf dem Longboardstand. Ich hab keine Ahnung, aber Longboardenfühlt sich einfach richtig an. Ich kann shortboar-

den, das ist nicht das Problem.Aber ich habe das Gefühl, dassich auf einem Shortboard benach-teiligt bin. Ich paddel nicht soschnell wie auf meinem Long-

board und auf den Wellen bin ich auch nicht soschnell. Außerdem ist es gut, wenn man andersist und ich lege nicht besonders großen Wertdarauf, was andere Leute über mich denken.Auf einem Longboard zu stehen, ist eine guteArt, anders zu sein.

“Longboarden fühlt sich einfach richtig an.”

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„Vor fünf bis zehn Jahren wurde Long-

boarding wie das Stiefkind des Surfens

behandelt. Mittlerweile ist Longboarding

genauso revolutionär wie Shortboarding.”

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FM: Hat sich denn die Longboarding-Revolution in den USA vor einigen Jahrendurchsetzen können?DD: Es wächst enorm, wenn du das meinst. Kleine 15-Jährige fangen an, zu longboarden,und fassen ein Shortboard gar nicht erst an. Die Vorurteile sind einfach nicht mehr da, dieman früher hatte: „Longboards sind nur für alte Leute und für kleine Wellen.“ Diese gan-zen Stereotypen sind in den letzten Jahren etwas davongeschwemmt worden. FM: Was denkst du über Lokalismus?DD: Ich denke, es gibt eine Zeit und einen Ort für Lokalismus. Eine Menge Lokalismus isteinfach überflüssig und viele Leute steigern sich da zu sehr rein. Und dann gibt esLokalismus, der nötig ist, um die Massen zu kontrollieren, die sich an einem Spot nieder-lassen. So ist das zum Beispiel an manchen Spots auf Hawaii. Mal im Ernst, wie viele Leutesind noch nicht auf Hawaii zum Surfen gewesen? Die Frage ist wohl eher, wer ist nochnicht da gewesen, anstatt, wer war schon da! Ich bin mir sicher, dass viele Europäer schonhier gewesen sind. Du hast hier so viele Nationalitäten, die im Winter herkommen, umsich einen Platz im Line-up zu sichern, und es ist einfach verrückt, wie viele das sind. Aufder anderen Seite hast du dann Spots wie in Biarritz oder so, wo die Wellen echt klein undso gut wie unsurfbar sind. Und wenn ich da einfach meinen Surftrip genießen will und

dann auf so heftigen Lokalismus in Portugal,Frankreich und Spanien treffe, denke ich nur,dass das absolut lächerlich ist. Ich habe das nochnicht erlebt, dass ein Local einen anderen Localangemacht hat. Aber mein Buddy und ich wur-den echt angebrüllt, weil wir auf unseren Long-boards unterwegs waren. Und ich meine, ichkann mein Longboard hundertmal besser surfen,als der sein Shortboard!!! Also, warum macht dermich an? Also, Lokalismus ist manchmal gerecht-fertigt, aber es sollte nicht die Regel sein, denn inden meisten Fällen ist er absolut überflüssig undungerechtfertig und wirft ein schlechtes Licht aufdie Surf-Kultur. Außerdem sind wir alle auf demWasser, um Sport zu machen, und deswegensollten alle einfach nur Spaß haben. FM: Gibt es etwas, das dich richtig nervt?

DD: Mich nervt richtig, dass die Entwicklung inder Longboardingindustrie in den letzten Jahrenabsolut keine Rücksicht auf das Gehalt profes-sioneller Longboarder genommen hat. DerLongboard-Verkauf ist so riesig geworden unddennoch konzentrieren sich die Firmen zu 99Prozent auf ihre Kohle, die sie beim Shortboard-Verkauf machen. Denen ist die Longboarder-Szene völlig egal und das ist unfair. Da werdenContests aufgezogen und riesige Gehältergezahlt, nur weil Shortboarden zurzeit einfachmehr gepusht wird. Und wir, die richtig gut long-boarden können und so manchen Shortboardermit Links in die Tasche stecken können, stehenda und gehen leer aus. Der andere Typ mit sei-nem Shortboard ist in jedem Magazin und Video.Das nervt mich so ungemein! Du musst dir sogar

als professioneller Longboarder immer noch einen richtigen Job suchen und das nervt!FM: Was ist dein richtiger Job?DD: Oh, ich hatte bisher immer Glück. Seit über zehn Jahren werde ich von Oxbowunterstützt und habe mich durch ihre Unterstützung immer weiterentwickeln können. Ichwurde immer bestens versorgt und dafür bin ich echt dankbar. So viel Glück hatten bis-her nicht viele Longboarder. FM: Hast du eine Message an unsere Leser? Du bist ja Amerikaner, wie stehst duzum Beispiel zu euer Politik?DD: Meine Message ist, dass wir keine Amerikaner sind. Wir sind Hawaiianer und das warschon immer so. Wir haben unsere eigene Nation und Kultur. Wir sind kein Teil des ameri-kanischen Kontinents und wir stimmen zu 99 Prozent nicht mit dem überein, was da drübenin den USA politisch entschieden wird. Was den Irakkrieg z.B. angeht, kann ich nur sagen,dass wir Hawaiianer in den letzten 150 Jahren dasselbe durchgemacht haben – dieselbeSituation, dieselbe Zerstörung unseres Volkes. Das ist ein Muster, was sich seit Jahr-hunderten wiederholt, seitdem die Amerikaner von Osten nach Westen gezogen sind undauf ihrem Weg alles zerstört haben, was ihnen in die Finger gekommen ist. Hawaii ist einesder vielen Opfer, das die sinnlose Zerstörung und Erniedrigung der USA erfahren musste.

Tim McKenna Tim McKenna

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Bei sehr wechselhaften Wetter- und Windbedingungen kamen die besten deutschenKiter am Pfingstwochenende am Burger Südstrand auf Fehmarn voll auf ihre Kosten!Es konnten insgesamt zwei komplette Freestyle-Wertungen in allen drei Klassen,Herren, Damen und Junioren, durchgeführt werden. Bei den Herren gab es bereits amersten Tag eine Überraschung. Kim Albrecht, der eigentlich noch in der Klasse derJunioren hätte starten dürfen, schmiss in einem Vorlauf bei den Herren in einem sen-sationellen Heat den Deutschen Vizemeister und Top-Favoriten Henning Nockel raus.Damit qualifizierte er sich für das Halbfinale, das er jedoch knapp gegen den World-cup-Kiter Niklas Huntgeburth verlor. Im Finale trafen Clinton Bolton und Niklas Hunt-geburth aufeinander. Das technisch sehr anspruchsvolle Finale fand unter optimalenBedingungen statt. Mehr als 1.000 Zuschauer verfolgten sensationelle Sprünge undaktionsgeladene Manöver. Schließlich konnte sich Clinton Bolton mit seinem radikalenFahrstil durchsetzen. Am Finaltag, dem Pfingstmontag, wurden die Kiter noch einmal gefordert.

Dörthe Mergeler alle Bilder: Tom Körber

Sebastian Bubmann Clinton Bolton

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Bei nördlichen Winden um 5 Windstärken wurdeschon früh morgens mit der Freestyle-Wertungbegonnen. Um den Contest spannender zugestalten, hatte sich Headjudge Sunny Jonasdazu entschlossen, die Freestyle-Disziplin imRahmen einer Double Elimination starten zu las-sen. Dabei wurden die Fahrer nach der amSamstag gefahrenen Wertung gesetzt, sodasssich einerseits die Top-Fahrer nicht erst durchdiverse Qualifikationsläufe durchkämpfen mus-sten, andererseits die einzelnen Heats vom fah-rerischen Können her sehr viel ausgeglichenerwaren. Zwar fahren auch bei der Double Eli-mination vier Kiter in einem Heat, allerdings tre-ten jeweils zwei Fahrer direkt gegeneinander an.Sechs Judges bewerten das fahrerische Können.Mit einer sehr starken Leistung konnte sich deram Samstag nur auf Platz 17 der Herren gefahre-ne Stefan Permien am Ende auf den vierten Platzvorkämpfen. Die Favoriten vom Samstag, KimAbrecht, Sebastian Bubmann und Niklas Hunt-geburth, zeigten ein Feuerwerk an schwierigstenFreestyle-Manövern, spektakulären Tricks undSprüngen. Über 5.000 Zuschauer verfolgtengespannt das Spektakel am Südstrand. NiklasHuntgeburth konnte sich im Halbfinale gegenSebastian Bubmann durchsetzen und qualifizier-te sich damit für das Freestyle-Finale gegen denDeutsch-Südafrikaner Clinton Bolton. Was dannfolgte, war Kiten auf höchstem Niveau. Nurdurch die Anzahl der Sprünge konnte Niklas dasFinale für sich entscheiden. Damit stand es 1:1zwischen Bolton und Huntgeburth und es mus-ste ein weiteres Finale gestartet werden. Aberauch das entschied Niklas für sich und verwiesdamit den Top-Favoriten auf den zweiten Platz.Auch bei den Damen blieb es bis zum Endespannend. Anne Pieper dominierte über langeStrecken den Contest, hatte aber auch einigeSchwierigkeiten mit dem später sehr böigenWind. Im Finale konnte sie ihr Potential jedochvoll ausschöpfen und verwies die Top-FavoritinClaudia Höhne auf den zweiten Platz. Mit einersensationellen Leistung bei den Junioren plat-zierte sich die Nachwuchshoffnung MarioRodwald auf den ersten Platz, dicht gefolgt vondem Lokalmatador Rick Jensen. Auf dem drit-ten Rang landete Marvin Hoffman.

Henning Nockel

Niklas Huntgeburth

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Eine Woche vor der Kieler Woche, vom 10. Junibis 12. Juni 2005, fand der zweite Tourstopp derKitesurf-Trophy in Laboe an der Kieler Förde,direkt unter dem Ehrenmal statt. Strahlend blauerHimmel, Sonne und optimaler Sideshore-Windsorgten für einen traumhaften ersten Tag inLaboe. Pünktlich um elf Uhr konnte mit demFreestyle-Contest gestartet werden. Bei vier Wind-stärken konnten die besten Kiter Deutschlands ihrKönnen auf dem Wasser und in der Luft unterBeweis stellen. Zahlreiche Besucher schauten sichdie spektakulären Sprünge und Tricks der Kitervom Laboer Strand aus an. Der Wind nahm wäh-rend des Tages sogar stetig zu, sodass insgesamteine komplette Freestyle-Wertung in den Klassender Damen und Herren durchgeführt werdenkonnte. Headjudge Sunny Jonas war begeistertund setzte wie bereits auf Fehmarn für denSamstag eine Wertung innerhalb der DoubleElimination an. Auch am zweiten Tag wurdenspannende Heats ausgetragen. Dabei konnte sichder Gewinner der Single Elimination vom Vortag,Niklas Huntgeburth, erneut in einem packendenFinale gegen Stefan Permien durchsetzen undbelegte damit Platz eins. Permien hatte zuvor sei-nen zweiten Platz erfolgreich gegen HenningNockel verteidigen können, der somit auf Platzdrei landete. Nockel: „Ich bin sehr zufrieden mitmeiner Leistung. Ich bin am Freitag ziemlich frühausgeschieden und freue mich, dass ich mich amSamstag so erfolgreich nach vorne kämpfenkonnte.“ Doch auch bei den Damen ging es amSamstag heiß her. Anne Pieper, die Gewinnerinvom Vortag, traf im Finale der Double Eliminationauf Claudia Höhne. Als bei einer starken Böe eineLeine an Piepers Kite riss, war Claudia Höhne derSieg nicht mehr zu nehmen. Dadurch kam es zwi-schen den beiden zu einer Pattsituation in derPlatzierung und es musste ein Stechen gefahrenwerden. In einem spannenden zweiten Finalekonnte Anne Pieper ihren ersten Platz bestätigen.Der dritte Platz wurde von Sabrina Lutz belegt.Auch die Junioren traten an diesem Samstag ineiner Double Elimination an. Hier zeigte sich wäh-rend der gesamten Heats, dass Mario Rodwalddie Nase vorne hat. Mit sicheren Sprüngen ver-wies er Rick Jensen auf den zweiten Platz. MarvinHoffmann wurde wie auf Fehmarn Dritter. Nacheinem erfolgreichen Tag auf dem Wasser traf sichdie Kiter-Gemeinde am Abend im Luna Club inKiel, um dort erfolgreich das Haus zu rocken. Wieman hört, hatten die Jungs und Mädels im Schnittdrei Promille, sodass die obligatorischen Nackt-tanzszenen nicht ausblieben. Und einige, die allei-ne zur Party gekommen waren, sollen diese dannin Begleitung wieder verlassen haben oder Kim?!

Sunny Jonas hatte am nächsten Tag nur wenigErbarmen für die verkaterten Kiter und startetepünktlich um 10:30 Uhr den ersten Heat. Dochgegen Mittag wurde der Wind immer unkonstan-ter, sodass alle weiteren Heats abgesagt wurdenund nur ein freiwilliger Big Air Contest stattfand.Alle weiteren Infos zur Tour bekommst du aufwww.kitesurf-trophy.de.

Mario Rodwald Anne Pieper

Stefan Permien Rick Jensen

Dörthe Mergeler alle Bilder: Tom Körber

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F u n , anyone?P l a y S t a t i o n J u n i o r T e a m

Auch im zweiten Jahr ist die Kitesurf-Trophyfest in die PlayStation Fun Cooperation integriert.Mit der Botschaft „Fun, anyone?“ und einem jun-gen PlayStation 2 Kitesurf Team verkörpert diePlayStation Fun Cooperation einmal mehr, dassPower und Action ein Erfolgsrezept sind. FrankRosin, Butzi Witzleben und Clinton Bolton sind nureinige Namen, die im Rahmen der PlayStationFun Cooperation mit ihrem Kite richtig Dampf aufdem Wasser machen. Alle drei fahren die Einzel-Events der Kitesurf Trophy mit und versuchen mitihren Tricks die Konkurrenz in den Schatten zustellen. Bei jedem Tourstopp wird der „PlayStation2 Best Trick“ von der Jury vergeben. Der Gewinnerdieses Contests nimmt ein begehrtes PlayStation 2Package mit nach Hause. Doch vorher muss mandurch waghalsige Sprünge die Jury beeindrucken.Die Zuschauer können, neben der Action auf demWasser, ein umfangreiches Rahmenprogramm anLand erleben und ihre Fingerfertigkeit an diversenPlayStation-Displays auf die Probe stellen. Auch inden PlayStation-Domes heißt es „Fun, anyone?”,sobald Kids und Co. ein Tor nach dem anderen beiTIF 2005 schießen oder ihre Geschicklichkeit in denRennsimulatoren mit GT4 unter Beweis stellen.

Doch die PlayStation Fun Cooperation beeinhaltetnatürlich noch viel mehr als Kitesurfen. Skate-boarden, Sandboarden, Wakeboarden und – seitdiesem Winter neu – Snowboarden gehören zuden Trendsportarten, die von der Fun Cooperationbegleitet und unterstützt werden. So werden nebenden fünf Tourstopps der Kitesurf Trophy auch dieSandboarding WM am Monte Kaolino im oberpfäl-zischen Hirschau, die Wake Challenge, der NitroSnowpark in Leogang und der SkateboardingC.O.S. Cup gesponsert.

Wenn du mehr Informationen zur PlayStationFun Cooperation suchst, oder du dich überaktuelle Ergebnisse der Fun Cooperation2005 informieren möchtet, wirst du unterwww.playstationfuncooperation.de fündig.

K i m A l b r e c h t

Wenn auch du deine Fähigkeiten als Boarder testen möch-test, kannst du hier eine coole PlayStation 2 mit dem neuenEyeToy: AntiGrav inklusive EyeToy Kamera gewinnen.Einfach Email an [email protected] senden und mitetwas Glück bist du bald der neue Boarder-Star!

Tom Körber

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Surfing Celebrities

Wassersport liegt voll im Trend. Auch die Stars der internationalen Filmbranchehaben das Element Wasser für sich entdeckt. Seit Cameron Diaz für den Film„Charlys Angels“ die Wellen unsicher machte, ist sie nicht mehr vom Board runterzu bekommen. Mittlerweile hätte sie auch kein Double mehr nötig, ist sie dochschon so gut geworden, dass sie ihrem derzeitigen LebensabschnittsgefährtenJustin Timberlake Unterricht gibt. Aber nicht nur Cameron ist begeisterteWassersportlerin, wie man auf den Bildern erkennen kann …

Gemeinsam dem Sonnenuntergang entgegen: Cameron Diaz und Justin Timberlake. Cameron Diaz freut sich auf ihren ersten Tuberide.Für dieses Foto von Cameron Diaz haben wir knapp 50.000 Euro bezahlen müssen.Dieser Anblick war uns aber jeden einzelnen Cent wert!

Irgendjemand hätte Mette-Marit und Prinz Haakon von Norwegen auch sagen können, dasssich in den letzten zehn Jahren beim Windsurfmaterial wirklich eine Menge getan hat!Superman Dean Cain alias Clark Kent aus der Fernsehserie „Lois & Clark“ beim „Rip CurlCelebrities Surf Bout“ im Oktober 2004.007-Star Pierce Brosnan hatte schon in einem Bond-Film eine spektakuläre Surf-Szene undist von daher das Neoprenanzug tragen gewöhnt. Auf diesem Bild wird deutlich, dass Adam Sandlers Lieblingsserien in der Kindheit „Lassie“und „Boomer“ waren. Auch Charlize Theron kann dem Element Wasser nicht widerstehen, auch wenn ein Kayak inunseren Augen noch nicht ganz das richtige Sportgerät ist.Nein, dieses Bild zeigt keine Seebestattung, sondern den Body-Board-Unterricht für dieMutter von Clint Eastwood. Leichtmatrose Danny DeVito hätte eigentlich ein Bodyboard gar nicht nötig …

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Welle, von althochdeutsch: wellan (wälzen).Eine Welle ist im physikalischen Sinne eine Artder Energieausbreitung, eine zeitlich und ört-lich periodische Veränderungen einer physikali-schen Größe g(t, x). Wenn benachbarte Raum-punkte dieselbe Fähigkeit besitzen und eineKopplung zwischen den beiden Punkten be-steht, dann kann die Energie von einem zumnächsten Raumpunkt abwandern. Dieses Ausbrei-tungs-Phänomen nennt man Welle. Seit jeherüben das Meer und die auf die Küsten schlagen-den Wellen eine tiefe Faszination auf dieMenschen aus. Oft hört man sie sagen „Ich brau-che das Meer in meiner Nähe“. Weshalb könnensie oft nicht sagen, es ist halt so ein starkes inne-res Gefühl. Genau dieses Glücksgefühl muss essein, das uns antreibt, wenn wir uns ins vollbepackte Auto setzen und trotz horrenderSpritpreise zu den Küsten Hollands oder Däne-marks aufbrechen oder mit dem Flugzeug Rich-tung Kanaren, Marokko oder Südafrika Land-flucht begehen. Es gibt viele von uns, Wellen-suchende, Glücksuchende, Waverider. Wirtreffen uns ohne Verabredung an den Strändendieser Welt. Die Wetterkarten bestimmen denZeitplan und manchmal das halbe Leben.

Sjaak van der LindenHenning Terstiege&

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54Sebastian Wenzel Darrell Wong

Die tobende See, für die FischerGoldgrube und Grab, für Badegästeund Touristen unnahbares Natur-schauspiel, ist für uns Surfer ein rie-siger Abenteuerspielplatz.

Die tobende See, für die Fischer Goldgrube und Grab, für Badegäste und Touristenunnahbares Naturschauspiel, ist für uns Surfer ein riesiger Abenteuerspielplatz. Direktnach der ersten Wende vor einem großen Set liefert die Natur selbst die Antwort, wes-halb Waveriding immer die Königsdisziplin im Windsurfen bleiben wird. Es ist das drit-te Element! Nicht nur Wind und Wasser, sondern auch noch pure Wellenenergie.Deine Welle baut sich auf und donnert dumpf, die Konzentration ist am Anschlag, jederMuskel ist angespannt. Jetzt bloß gut positionieren, keinen dummen Fehler machen.Die Welle lesen und im Kopf eine Linie zur Lippe vorausberechnen. Und dann schiebtdich eine Riesenhand mit ungebändigter Energie ins Wellental. Du fliegst down-the-line! Der Fahrtwind rauscht in den Ohren, das Rail greift, die Gischt fliegt, deinInstinkt meldet dir nun, wo die Lippe ist. Du triffst sie voll und sie katapultiert dichin die Luft, durch die Luft. Das Timing passt, du landest vor dem Weißwasser, dieHaare fliegen, das Segel reißt kurz und wird dann wieder freigegeben. Was für einWahnsinn! Adrenalinschock. Du hast diese Wasserwand gesurft, besser: Du bistmit Ihr gesurft! Das ist der entscheidende Punkt. Waveriding ist nicht nur Surfprofisvorenthalten! Jeder Surfer jeglichen Niveaus kann sich Schritt für Schritt an die Wel-len heranwagen, so lang er versucht mit den Wellen zu surfen und nicht gegen sie!

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Manchmal musst du eben dreiMinuten am Strand warten, bisdie Ampel wieder grün wird.

Steffi Wahl Sjaak van der Linden

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Die goldenste aller Wellenregel ist wohl: Aufdie „Ampel“ achten! Wellen reisen meist inSets. Nach drei bis fünf großen Wellen folgt ofteine ruhige Phase. Der Trick ist nun, eben nichtin See zu stechen, wenn die Bahn augenschein-lich frei ist, um dann direkt der ersten Welle desnächsten Sets in die Arme zu surfen. Statt-dessen musst du am Ende des Sets loszufahren,wenn es für den Wellenneuling am schlimmstenaussieht, um in der Ruhephase bereits in derBrandungszone zu sein. Wenn du startest, tuees entschlossen und schnell. Nichts ist schlim-mer als ein zögerlicher Start im dem Shore-break. Entweder ist die Bahn frei und es gehtlos, oder du wartest in sicherem Abstand amUfer. Die Wellen entscheiden wann gesurft wird,nicht die Surfer. Manchmal musst du eben dreiMinuten am Strand warten, bis die Ampel wie-der grün wird. Und manchmal musst du auchumdrehen und klein beigeben, wenn die Ampelunterwegs unerwartet von grün auf rot um-schaltet! Auch die anderen Surfer sind hierbeiein guter Anhaltspunkt. Wenn die ganze Mann-schaft auf dem Weg durch die Brandungszoneeine Chickenjibe hinlegt und umdreht, ist dameist was dran und es macht wenig Sinn, allei-ne weiter ins Verderben zu dümpeln. Surfe mitden Wellen, niemals gegen sie! Suche dir fürdeinen Wellenritt nicht unbedingt die ersteWelle des Sets aus. Wenn dann etwas schiefläuft, hast du die restlichen drei, vier Wellennoch vor dir und wirst gründlich durchgeman-gelt. Auch nach einem gelungenen Wellenrittgilt es wachsam zu sein. Versuche einen Blickhinter deine Welle zu werfen, bevor du heraushalst. So ersparst du dir unerwünschte Begeg-nungen mit Wellen, die dir direkt nach derHalse den Weg versperren. Surfen in derWelle ist nicht gefährlich, erfordert aber dennötigen Respekt beim Spiel mit dem drittenElement. Daher ist Rücksicht aufeinander nochwichtiger als sonst. Der Surfer, der die Wellenbeim raus fahren queren muss, hat immerVorfahrt, auch wenn der eigene Wellenrittwomöglich schwerst darunter leidet. Auf derWelle gilt: Wer zuerst auf der Welle war ent-scheidet, ob er sie teilen möchte oder nicht.

Sjaak van der LindenHenning Terstiege

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Wer bei definiert brechenden Wellen näher an der Lippe surft, kann die Welle fürsich beanspruchen. Generell sollte man sein Wellenrecht aber nie erzwingen. Esgibt genug Stress im Leben, da sollte man sich auf dem Wasser lieber entspannen!

Also warten und hoffen auf das nächste Mal. Weissenhaus? Klitmöller? Wijk?Vargas? Wir werden wieder alle zwei Tage vorher wissen, wenn es soweit ist und unsohne Verabredung an den Stränden treffen. Mit dieser Vorfreude im Bauch, mit die-sem Leuchten in den Augen! Vollgas down-the-line! Bis nichts mehr geht. Bis derliebe Gott am Abend das Licht ausmacht.

Julia DeutschAnne-Marie Reichmann

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mit doppeltem 10-Punkte-Ride bei der Billabong Pro Tahiti Tour

Slater schreibt Geschichte

Mit zwei perfekten 10-Punkte-Rides hat der Ame-rikaner Kelly Slater bewiesen, dass er bei der Billa-bong Pro Tahiti Tour immer noch der Mann ist, denes zu schlagen gilt. In makellosen Zwei- bis Drei-Meter-Wellen zeigte er der begeisterten Jury derBillabong Pro Tahiti Tour sein Können und beende-te den Contest im Finale mit 20 von 20 möglichenPunkten. Damit schaffte er den absoluten ASP-Rekord. Slater konnte sein Glück kaum fassen: „Ichkann mir das selbst nicht erklären. Ich hatte nichterwartet, zwei Mal 10 Punkte zu bekommen. DieWellen sind einfach zu mir gekommen und ich binsie sauber mit vollem Potential abgefahren.“ SeinFinalgegner, Damien Hobgood, hatte keinen Grundzur Freude. Im Finale kugelte er sich die Schulter ausund ließ Slater in einem perfekten Line-up alleine sit-zen. Ein bitteres Ende für Hobgood, der offensicht-lich der einzig Fähige gewesen wäre, Slaters Home-Run zu stoppen. n den Vorrunden hatte DamienHobgood eher Glück mit seinen Gegnern. KellySlater dagegen musste sich seinen Weg ins Finalegegen Surfgrößen wie Bruce Irons, Taj Burrow undTim Curran hart erkämpfen. Auch DamiensZwillingsbruder CJ Hobgood stand Slater im Viertel-finale ziemlich chancenlos gegenüber, denn Slaterzeigte während aller Heats kontinuierliche Stärke.Die Zuschauer, die im Finale seine 10-Punkte-Ridesvom Land aus beobachteten, waren sich einig, dassSlater mit seinen Rides dieses Mal ASP-Geschichtegeschrieben hatte. Damien Hobgood blieb mit17.50 Punkten auf Platz zwei hinter Slater, währendder Westaustralier Taj Burrow mit einem dritten Platzabschließen konnte. Rookie Fred Patacchia ließ Juryund Zuschauer spüren, wie sehr er sich in den Bar-rels in Teahupoo zu Hause fühlte und beendete denContest mit einem guten fünften Rang. Auch beiden Damen ging es heiß her. So konnte sich die Aus-tralierin Chelsea Georgeson den Titel des BillabongGirls Pro Tahiti sichern. Sie schlug im Finale MelanieRedman-Carr mit 14 zu 10,5 Punkten deutlich.

Jonas Wagner aspworldtour.com/ karenTaj Burrow aspworldtour.com/ tosteeChelsea Georgeson

aspworldtour.com/ karenCJ Hobgood

Kelly Slater aspworldtour.com/ tostee

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Bei der diesjährigen Foster’s Men’s World Tour inRestaurants, Tavarua auf Fidschi, sicherte sichKelly Slater in sechs bis acht Fuß hohen Wellenden Globe WCT Fiji-Titel. Slater rückte damit aufPlatz eins der Rangliste und steht einmal mehr inden Startlöchern für den Weltmeistertitel, wel-chen er 2003 im finalen Gerangel mit Andy Ironsnur knapp verpasste.

Der 33-jährige Slater besiegte im Finale CJHobgood aus Florida mit drei Neun-Punkte-Rides.Furchtlos surfte Slater über das fast ausgetrockne-te Riff und dominierte schon früh das Finale. CJHobgood sagte später: „Ich konnte nichts gegenihn ausrichten, es war einfach sein Tag da drau-ßen!“ Bis dato hatte Slater noch nie auf Fidschieinen Titel gewinnen können. Umso größer warseine Euphorie: „Endlich habe ich hier einen Sieggeholt. Das hat mir noch gefehlt.“ Kurz vorherhatte Slater noch mit dem Gedanken gespielt, nureinige selektierte Events des WCT mitzufahren.Doch die Möglichkeit eines Weltmeistertitelshatte ihn erneut motiviert. „Ich war in letzter Zeitnicht wirklich ambitioniert. Aber die letztenEvents sind einfach phantastisch gewesen. Ichhabe zweimal hintereinander gewonnen und dersiebte Weltmeistertitel liegt in greifbarer Nähe.Momentan surfe ich besser, als ich das jemalsgetan habe. Das fühlt sich ziemlich gut an!“Bereits zuvor hatte er gegen CJs ZwillingsbruderDamien Hobgood in Tahiti gewonnen.

Im Halbfinale hatten sich Slater und der hawaiiani-sche Rookie Pattachia gegenübergestanden. Patta-chia kam am Ende mit 16,86 Punkten auf Platz dreiund belegt insgesamt Platz sechs der Weltrangliste.Ebenfalls im Halbfinale hatte CJ Hobgood BruceIrons, den Bruder des amtierenden WeltmeistersAndy Irons, mit 17,67 Punkten besiegt. Zweimalhat Kelly Slater nun während der Foster’s Men’sWorld Tour gegen einen der Hobgood-Brüder imFinale gewonnen. Bereits bei der Billabong ProTour in Tahiti hatte sich Damien Hobgood vonSlater geschlagen geben müssen. Slater führt nundie Foster ASP Tour-Rangliste mit 3542 Punktenvor dem Australier Trent Munro mit 3276 Punkten,Andy Irons aus Hawaii mit 2964 Punkten und MickFanning aus Australien mit 2620 Punkten.

Kelly Slater gewinnt die Globe WCT auf Fidschi

Globe WCT

Jonas Wagner aspworldtour.com/ tosteeCJ Hobgood

aspworldtour.com/ tosteeKelly Slater

aspworldtour.com/ tostee

aspworldtour.com/ tostee

CJ Hobgood

CJ Hobgood und Kelly Slater

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Der Gewinner des Billabong XXL Global Big WaveAwards 2005, der von Monster Energy präsentiertwird, heißt in diesem Jahr Dan Moore für seinelegendäre 68-Fuss-Monsterwelle in Jaws an derNordküste von Maui. Der 48-jährige Pionier desTow-in-Surfens ritt diese Siegerwelle am 15. Dezem-ber 2004, als der heftigste Swell seit Jahrzehnten vorMaui ankam. Damit gewann der Surf-Veteran vomSunset Beach einen Scheck über sagenhafte 68.000US-Dollar. Jeder Fuß der Welle wurde mit 1.000Dollar vergütet. Mehr als 2.000 Zuschauer undVIP-Gäste sahen sich die Siegerehrung Mooreslive am Grove Theater in Anaheim, California, an.

„Es war ein unglaublicher Tag, einfach sensatio-nell“, sagte Moore über seine Session imDezember. „Wir sahen, wie sich die Welle draußenaufbaute und mein Partner, Mark Anderson, sorg-te dafür, dass ich sie auch bekam. Er zog mich rich-tig tief rein und dann baute sie sich einfach querüber dem Riff wie eine Mauer auf. Ich war in die-sem Moment schneller, als ich jemals zuvor aufeinem Surfboard unterwegs gewesen war, trotz allder Bumps und Unebenheiten im Wasser. Als ichdie Lippe der Welle über mir kommen sah, wussteich, dass ich drin war. Es war ein totalerWaschgang. Jetzt weiß ich, wie sich ein Geckofühlt, wenn jemand auf seinen Schwanz tritt.“

Der Monster Paddle Award, der jedes Jahr für diegrößte, eigenständig angepaddelte Welle verge-ben wird, geht dieses Jahr an Shane Desmond ausSanta Cruz. Während des Maverick Surf Contestshatte er am 9. März 2005 am Half Moon Bay eineriesige Backside-Welle erwischt und erhielt dafüreinen Scheck über 10.000 US-Dollar.

Der Monster Tube Award ging an den AustralierDylan Longbottom aus Bentalong, New SouthWales, mit einem Preisgeld von 5.000 US-Dollar. Long-bottom ritt die Monster-Walze am berüchtigtenSpot Shipstern Bluff an der Südspitze Tasmaniens.

$68.000Monster-Wellen-Awards an beste Surfer vergeben

Jonas Wagner Robert Brown/ billabongxxl.comDan Moore billabongxxl.comDan Moore

Don Montgomery/ billabongxxl.comShane Desmond

billabongxxl.comDylan Longbottom

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Von vielen von euch habe ich oft gehört, wie stressig ein Contest sei und dass eskeinen Spaß mache, den ganzen Tag auf seinen Minuten-Heat zu warten, dabei erbärm-lich zu frieren und natürlich die schlechtesten Bedingungen „ever“ zu erwischen.

Meine ersten Contesterfahrungen sammelte ich im August 2004 beim „First Kiteloop Contestof the world“ in Cabarete, wo ich weder gestresst war noch gefroren habe. Sicher ist es in„good old Europe“ nicht so warm, aber Spaß kann man hier dennoch haben, denn die Kitesloopen hier ebenso fix wie in der Karibik. Beim Contest stehen ein paar einfache Dinge imVordergrund: die Fahrer, deren Wünsche und deren Style! Schon ist der KLC ein Eventund die Aussicht, eine Menge Action zu erleben, andere Fahrer zu bewundern und sichüber den „sickest Trick“ auszutauschen (am Strand und auf dem Wasser), ist Programm.

Aber wie war es denn nun beim ersten Kite Loop Contest? Am Samstag wurden dieBedingungen im Laufe des Tages immer mieser und das Fahren fiel ins Wasser. Es pisste ausallen Kanälen und der Wind verschlief seinen Auftritt. Dem Frust wurde nach deutschemBrauch mit Grillwurst und Spirituosen der Garaus gemacht. Am nächsten Morgen fuhren wirim Regen nach Laboe und überlegten uns schon Ausweichtermine, doch trotz richtig

Timo Christahl alle Bilder: Alexander Voss

Johannes Stengel, Sieger in der Kategorie “Highest Kiteloop”

Johannes Stengel

Volker Arp, Sieger in der Kategorie “Most technical Kiteloop”

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schlechter Bedingungen kamen ein paar Rider an den Strand. So hatte sich bis 11 Uhr einedreizehnköpfige Fahrertruppe registriert und wir warteten gemeinsam auf den vorherge-sagten Wind. Die Hagelkörner trommelten auf die Wagendächer und jedem war klar, hierhoffen nur noch debile Einzeller auf kitebare Bedingungen. Doch so etwa wie bei „Ritter derKokosnuss“ riss die Wolkendecke zum Mittag auf und die Sonne lies selbst das graue U-Boot farbig wirken. Der Wind kam hart, aber gerecht zurück, es wehte ein unbeständigerWind aus SW und von 8 bis 20 Knoten war alles dabei. Für die Locals also normal oder auch„laboeig“. Man entschied sich für kleine Schirme, denn die Böen hatten es in sich. So wur-den Schirme von 10 m2 bis 14 m2 in den Himmel geschickt. Die Belohnung für das langeWarten sollte doch noch folgen, denn die Sonne schien an diesem Tag scheinbar nur fürden KLC. Am Horizont war alles dunkel.

Die gemeldeten Fahrer starteten bei Sideshore-Wind von einem Railey-Startblock aus. Ummöglichst gleiche Bedingungen zu schaffen, wurde in einem gemeinsamen Heat gefahren,bei dem aber nur drei Rider zeitgleich auf dem Wasser waren und bewertet wurden. Schonnach den ersten Minuten war klar, hier wird einem nichts geschenkt. Die Piloten heizten sichgegenseitig kräftigst ein und präsentierten Bestleistungen, die sich vor keinem offiziellen

Contest hätten verstecken brauchen. Es wurde geloopt,was der Stuff hergab, und das in allen Variationen. Nichtnur die Sportler brachten ihr Material ans Limit, auchunser Kameramann Hilmer (ehemals NDR) verlangte sei-nem Equipment einiges ab und setzte alle Hebel inBewegung, um auch den letzten Sprung einzufangen.Trotz der Kälte (Luft 10°C/ Wasser 8°C) fanden sich uner-wartet viele Zuschauer am Strand ein, die sich wie dieMöwen auf der Steinmole niederließen. Unter den Stein-sitzern waren auch viele Seniortouristen, die mit offenenMündern zusahen und nicht so recht begriffen, was da vorsich ging. Natürlich wurden sie korrekt aufgeklärt und dasfanden sie „einfach Spitze“, „dolle Sache“ oder „gaaaanztoll“. Eine Gruppe von älteren Herrschaften fragte michsogar, bei wem sie Eintritt bezahlen müssten. Diese einfa-che Frage hat mir sehr viel beantwortet …

Ruben Griesbach, Sieger in der Kategorie “Best Wipe Out”

Ruben Griesbach

Tim Wamser

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Volker Arp

Tim Wamser

Sven Lotse, , Sieger in der Kategorie “Most powerful Kiteloop”

Überhaupt erst möglich gemacht haben dieseVeranstaltung die Sponsoren. Ohne die starkeUnterstützung wäre es nicht halb so schön gewor-den. Es gab dieses Jahr stolze Preise zu gewinnen,die nicht immer unbedingt an den Besten gingen.So gab es ein Free-Magazin-Abo und wahlweise einLycra oder eine Kite-DVD für jeden Teilnehmer.Weitere Preise waren die Siegershirts 2005, Trapez,Surfklamotten, ein Custommade-Karbonhelm undvieles mehr. Die anwesenden Sponsoren warenebenfalls begeistert, ihr Material in wirklichemEinsatz zu sehen. So wurde getestet, ob man einenharten Loop mit einem Board von Vampire, Devil,Anton, Airush oder Wipika am besten landet oderder Reactor wirklich schneller loopt als ein Wipikaoder Naish. Maßgeblich beteiligt waren auchTwo.AG, amdo industries, Free-Magazin, bonobo-repair, kitesurfing-kiel.de, oase.com und SurfersParadise. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschönfür euer Vertrauen und eure Hilfe!!! Ich denke, ichspreche im Namen aller Beteiligten.

Die Ergebnisse wurden von den Fahrern selbstermittelt. Die hübschen Mädels bestätigten dieErgebnisse mit reichlich vielen Küssen: Wir sahenden „Most technical KL“ von Volker Arp, RubenGriesbach legte den „Best Wipe Out“ hin. Am höch-sten schoss sich Johannes Stengel raus (HighestKL) und den wohl schmerzfreiesten Tag hatteSven Lotse mit dem „Most Powerful KL“. Ich binmir natürlich darüber im Klaren, dass ein gemütlicherKitenachmittag bei 3 Bft und 6th Leine vernünftiger ist,als ein gewolltes Abschießen mit Kiteloops. Aber mitder Vernunft ist es so eine Sache. Sie führt praktischimmer in eine lauwarme Mittelmäßigkeit. In einemvon zahnloser Besonnenheit gelähmten Land ist eswohl eine der letzten Freuden, wenn es sich mal wie-der einer so richtig dreckig gibt. Bleibt zu hoffen,dass dabei eine realistische Selbsteinschätzung derfahrerischen Fähigkeiten mitfährt. Also bleibt aufder sicheren Seite vom Limit. Aber bitte möglichstdicht dran. Am Limit eben. Also Helm auf und fleißigüben, wir sehen uns dann zum KLC 2006.

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KING OF THE COAST

KING

Deutschland kitet nun bereits seit 1998 und seitdemerblickten viele Events und Contests das Licht unsererschönen deutschen Küsten und Inseln. Einen Event zuorganisieren, verlangt viel Energie, Idealismus, Unter-stützung, finanzielle Mittel und natürlich die Akzeptanzder Kiter. Und so verschwanden einige dieser Eventsnach und nach wieder von der Bildfläche. Nur der Kingof the coast blieb fester Bestandteil der deutschen Szene.

Seit fünf Jahren steht der King of the Coast für die Freudeam Kiten und den gemeinsamen Spaß auf dem Wasser.Mittlerweile ist der KOTC zu einem der größten orga-nisierten Treffen der deutschen Kiteszene geworden.

Immer am letzten, vollständigen Wochenende im Aprilführt der Weg für viele Hersteller, Aktive undFotografen an die Strände der Kieler Förde. Dieses Jahrwaren Leute aus Kiel, Flensburg, Hamburg, Lübeck,Bremen, Greifswald, Hannover, Leverkusen, Berlin undMünchen gekommen (sorry, falls wir Städte vergessenhaben). Zum inoffiziellen Saisonopening gab es dieMöglichkeit, kostenlos die neuesten Produkte zutesten, die Top-Rider Deutschlands zu bestaunen, Ge-spräche mit den Herstellern zu führen und natürlichjede Menge Spaß auf dem Wasser zu haben. Der Kingof the Coast 2005 wurde von perfektem Ostwind undstrahlender Sonne verwöhnt. 10°C Lufttemperatur undrund 8°C Wassertemperatur brachten zwar kein Kari-bik-Feeling auf, aber der Wind mit durchgehend 5 bis 6Windstärken aus Osten brachte ideale Bedingungenauf dem Wasser. Auch Wellen fehlten nicht, sodasssogar die brandneuen Surfshapes sinnvoll getestet wer-den konnten. Die Kieler Eastcoast (Brasilien/Schönber-ger Strand) zeigte sich von ihrer besten Seite.

Johannes Marczinski undNorman „willst-du-dir-mal-meinen-Bus-anschauen” Falkenberg

alle Bilder: Alexander Voß

Axel „ich-krieg-sie-alle” Haber

Axel Haber

Dr. Chris Nickel

Henning Nockel

Oli “Windfinder” König

Uwe Seeler

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Top-Firmen wie f.one, Flysurfer, Nobile, BeateUhse, AP oder Wipika und viele weitere präsen-tierten ihre neuesten Entwicklungen. Jeder, dervor Ort war, konnte unkompliziert und ohneFormalitäten aus einer Palette von mehreren dut-zend Boards und Kites seinen Favoriten zumTesten auswählen. Dieses Angebot wurde regein Anspruch genommen und sorgte für vieleglückliche und kaufwütige Gesichter am Strand.

Natürlich war der KOTC auch dieses Jahr eingroßes Treffen aller Kiter, die sich nach einemlangen Winter und langen Reisen in südlicheGefilde erstmals wieder an heimischen Gewäs-sern trafen. Viele Bilder von dem Wochenendegibt es auch im Internet. Links findet ihr aufwww.kingofthecoast.de.

Wir freuen uns bereits auf den nächsten King ofthe Coast 2006. Dieser findet am 29./30. April2006 statt! Wir sehen uns in Kiel!

KING

Dr. Chris NickelDr. I Believe

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How to make a Krypt Tail GrabIm Moment geht die Stilentwicklung im Kitesurfen eindeutig in Richtung Wakestyle. DieGrenzen des Sports werden dabei weiter gepusht und Moves mit einer überaus hohentechnischen Schwierigkeit sind mittlerweile denkbar, wie zum Beispiel die jetzt aktuellenKiteloop mit Handlepass-Variationen. Diese aus dem Wakeboarden abstammendenBewegungen werden nun mit Elementen aus dem Kitesurfen verbunden und nocherschwert, wie zum Beispiel mit dem oben genannten Kiteloop.

Die Grundlage für den Wakestyle ist ein aus dem Trapez ausgehängtes Fahren undAbspringen. Um den Einstieg hierzu zu finden, hilft zwar auch das Fahren an einerWakeboardanlage oder hinter einem Boot, wobei aber schnell deutlich wird, wie wichtig Kraftund Technik hierbei sind. Leider sind die ersten, größeren Sprünge an einer Anlage dochmeist sehr schmerzhaft und man kann deshalb ruhig den Einstieg direkt am Kite wagen. Fürden Anfang ist es wichtig, einen möglichst kleinen Kite zu fliegen. Der hier zu sehende Moveist der Krypt Tail Grab unhooked – einer der vielen ausgehakten Grabs. Um diesen Move zulernen, solltest du sichere loaded Sprünge (ohne Schirmbewegung) beherrschen und den

der Bar zu nehmen, um den Grab zu machen. Die Beine und das Board katapultierst du mög-lichst hoch nach hinten hinaus und drehst dich etwas mit der Hüfte ein (Bild 2 und 3), um nachdem Grab 180 Grad nach hinten versetzt im Switch Stance zu landen. Mit der hinteren Handgreifst du nun nach dem Tail des Boards auf der Frontside. Es hilft sehr, wenn du dich daraufkonzentrierst, das Brett der Hand auch etwas entgegenzubringen (Bild 4). Wenn du dasBoard grabst, halte die Körperspannung, lächle in die Kamera und genieße den kurzenAugenblick, denn dann musst du dich auch schon auf die Landung konzentrieren.

LandungBringe dazu das Board wieder unter dich nach vorne (Bild 6) und benutze den hinterenArm, um die Balance bei der Landung zu halten. Dann ist es sehr wichtig, die Beine aus-zustrecken (auch Bild 6), um die Landung aus den Knien abzufedern (Bild 7). Außerdemsolltest du plan auf deinem Board auf einem Downwindkurs landen, dich direkt nach dergeglückten Landung wieder einhaken und dich ausgiebig über den gestandenen Movefreuen und allen deinen Freunden davon erzählen! Danach kannst du dich dann an all dieanderen Grabs wagen und auch Rotationen hinzufügen ...

Kite dabei schon etwas tiefer Richtung Powerzonestellen können. Außerdem solltest du den Grabeingehakt und loaded gestanden haben.

AbsprungGrundvorrausetzung für den Move ist eine ver-nünftige Anfahrtsgeschwindigkeit. Außerdemist es wichtig sich ein Stück mit schönemGlattwasser für den Move auszusuchen, wasden Absprung und die Landung deutlich einfa-cher werden lässt. Man fährt dem Kite kurz einwenig entgegen und hakt sich dabei schnell aus.Der Kite sollte hierbei auf 45 Grad stehen. Je tie-fer, umso schwieriger und spektakulärer wirdder Grab. Sofort nach dem Aushaken kantetman stark an, um möglichst viel Spannung auf

die Leinen zu bringen. Hierfür ist auch eineordentliche Körperspannung wichtig. Man ent-lädt die Kante dann und springt mit starkemAnluven aus den Beinen entschlossen ab. Diesist im ersten Bild gut zu sehen.

Air-TimeUm einen Grab machen zu können, muss man alsogenug Druck aufgebaut haben, um dann auchhoch genug zu beschleunigen. Die Hände sind mit-tig direkt neben dem Depowertampen platziert, esgibt aber auch die Möglichkeit mit den Fingern dervorderen Hand den Tampen zu umschließen, umeine ungewollte, meist unangenehme Bewegungdes Kites während der Flugphase zu verhindern.Nun gilt es schnellstmöglich die hintere Hand von

Astrid& Matthias Larsen

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Cabo Verde

„Ein mörderischer Verrückter entfacht eine Meuterei auf einem Walfänger, weil erein Königreich auf den Kapverden aufbauen will. Mithilfe eines Beils metzelt er erstden Kapitän und dann mehrere Matrosen nieder.“ Was sich so ähnlich wie derBeginn zum Drehbuch der Fortsetzung des legendären Streifens „Meuterei auf derBounty“ anhört, kann man vielleicht auch auf den Wave-Weltmeister des Jahres2003, Josh Angulo, beziehen. Er hat zwar weder jemanden niedergemetzelt, nochkam er mit einem Walfänger auf die Kapverden, noch ist er ein mörderischerVerrückter, aber er ist immerhin dabei, sein eigenes Königreich auf Sal aufzubauen.Eine der cleansten Wellen der Welt (Punta Preta), gute Windsurfbedingungen, boo-mender Tourismus und vielleicht auch die nicht ganz unwesentliche Tatsache, dassseine Frau Kapverdierin ist, zogen ihn auf den seit 1975 selbstständigen Inselstaat.

Milan und Kalle alle Bilder: der sensationelle Lars Wehrmann

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Und auch uns locken die Berichte, Fotos und Erzählungen über das „Paradies der Wasser-sportler“ Anfang des Jahres 2005 gen Süden. Mitte Januar machen wir uns auf den Weg.Wir, das sind Lars als Fotograf, Michi und Alexander als Windsurfer und uns Kalle alsMaskottchen. Die Reise beginnt in München, von wo aus wir mit der Fluglinie TACV inner-halb von sechs Stunden direkt nach Sal fliegen. Beim Betreten des Flugzeuges wird dieHerkunft der kapverdischen Fluggesellschaft deutlich. Man hat es sich erfolgreich zumZiel gemacht, den heimischen „Way of Life“ schon während des Fluges den Gästen näherzu bringen. Verschiedene Farbgestaltungen schmücken jeden Sitz in ganz individueller Artund Weise und die Flugbegleiterinnen schlendern mit der ganz typischen Gelassenheitdurch die Gänge. Stress mag nie so richtig aufkommen, was uns aber eher positiv auf-fällt. Unsicher fühlt man sich in der Maschine jedenfalls nicht und das ist die Hauptsache.

Wir landen gegen 14:00 Uhr auf dem sympathischen Flughafen von Sal, wogegen derFreizeit-Flughafen von Wanne Eikel wie ein „International Airport“ wirkt. Eigentlich sollteunsere Reise mit einem Anschlussflug nach Boa Vista weitergehen, wo die ITOMA schon aufuns wartete. Nur leider war der Transport unseres 140 Kilogramm schweren Windsurf-

equipments mit der kleinen Inlandsmaschineunmöglich. Unser Tipp für dich an dieser Stelle:Pack lieber mehrere ganz kleine Bags anstatt drei,vier Tripple-Boardbags! Dann ist die Wahrschein-lichkeit, dass du mitgenommen wirst, größer! EineGarantie gibt es jedoch nicht. Zum Glück bietensich noch andere Möglichkeiten an, von Sal nachBoa Vista zu kommen. Dazu kommen wir aberspäter. Also Planänderung: Wir stopfen unserEquipment in vier Taxen und fahren nach SantaMaria, der touristischen „Hochburg“ der Insel. UnserHotel, das Leme Bedje, ist schnell gefunden undliegt direkt am Meer mit angegliedertem PlanetWindsurf Pool. Was für ein Glück: Wir kommenpünktlich zur Happy Hour und der Abend beginntmit leckerem Caipirinha am Strand mit Blick auf die

bei 17 Grad Lufttemperatur und sechs bis sieben Beaufort bei Nieselregen unheimlich hei-misch. Doch schon am nächsten Tag hat das Wetter zu seiner Normalform zurückgefundenund wir mischen uns bei guten vier Windstärken am Kitebeach ins Geschehen. DerKitebeach ist etwa 15 Autominuten von Santa Maria entfernt und ist, wie der Name schonvermuten lässt, Treffpunkt der Kiter. Der Boden im Wasser ist sandig. Und auch wenn dichtunter der Sandschicht ein Riff liegt, ist der Spot ungefährlich, da das Riff keine scharfenKanten aufweist – jedenfalls nicht dort, wo wir draußen waren …

Abends bekommen wir noch einen Eindruck von Punta Preta, dem legendären Wavespotgenau auf der anderen Seite der Insel. Die Wellen müssen dort mindestens zwei bis dreiMeter hoch sein, damit sie weit genug weg vom Land brechen. Und dann ist der Spot wirk-lich eine Macht. Eine schnelle Right zieht sich in die kleine Bucht hinein und schiebt denschräg ablandigen Wind vor sich her. Aber man muss schon ehrlicherweise sagen, dass die-ser Spot nur was für Experten ist. Der Wind ist nämlich nicht sonderlich stark und, da er überLand kommt, auch recht böig. Die Windsurfer haben es da schwerer als die Kiter, weil sieeher rausdümpeln müssen, während die Kiter den regelmäßigeren Wind in 20 Meter Höhe

Bucht von Santa Maria, wo die Alexander vonHumbold, besser bekannt als das „Becks-Schiff“,gerade vor Anker gegangen ist.

Die nächsten sieben Tage lernen wir Sal besserkennen. Unser Offroader bringt uns auch abseitsder Pisten sicher um die Insel. Ein 4-Wheel-Driveist absolute Pflicht, wenn man auch abseits dergeteerten Straße vorankommen möchte und vondenen gibt es auf Sal nicht sonderlich viele.

Am dritten Tag unserer Reise erleben wir einWunder der Natur: Es regnet und seit Beginn derWetteraufzeichnungen auf den Kapverden soll esauf Sal im Januar noch nie einen Tropfen gegebenhaben. Macht nichts, denken wir und fühlen uns

Alexander in Calheta Funda

Ethienne Lothe Michi Josh Angulo Alexander Michi (ist noch solo!) Titanic Locals Die Crew mit Auftrag

Ethienne Lothe in Punta Preta

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nutzen können. Und ohne richtig Druck imSegel auf ein Set zu warten und dabei auch nochdie richtige Position zu haben, ist schon ziemlichheikel. Wenn man es dann geschafft hat, auf dieWelle zu kommen, hat man plötzlich so vielDruck im Segel, dass man sich einen Qua-dratmeter weniger Tuch in der Hand wünscht.Trotzdem ist das Spektakel schön anzusehenund so ist es nicht unüblich, dass an einemguten Tag über 100 Zuschauer am Strand dieAktiven bewundern. Wenn der Spot läuft, gibtes etwas nördlicher in Calheta Funda eine guteAusweichmöglichkeit. Hier kommt der Windsideshore von rechts und die Wellen sind nichtganz so groß und kräftig. Der Name ist ausge-schildert, obwohl es sich nur um einen kleinenStrand handelt.

Am nächsten Tag macht der Wind eine Pause undwir haben das Glück, von Carlos Enrique Santos,dem Manager von Planeta Cabo Verde und vomHotel Leme Bedje, den kulturellen Hintergrundder Inseln zu erfahren.

Die Kapverdischen Inseln mit ihren 400.000Einwohnern sind ein Archipel vulkanischenUrsprungs und bestehen aus neun bewohntenund sechs unbewohnten Inseln. Die gesamteLandfläche beträgt 4033 Quadratkilometer und istdamit kleiner als das Ruhrgebiet. Die Inseln liegen550 Kilometer vor der Küste Senegals (westlichvon Afrika), auf halbem Seeweg von Portugalnach Brasilien. Seit der Unabhängigkeit von Portu-gal 1975 ist die República de Cabo Verde ein eigen-ständiges Land. Hufeisenförmig liegen die Inselnim Atlantik und im ständig blasenden Nordostpas-sat. Die oberen Inseln (bis Boa Vista) gehören zurBarlavento-Gruppe (über dem Wind), die rest-lichen vier zur Sotavento-Gruppe (unter dem Wind).

Ilha do Sal ist die flachste der Barlovento Inselnvon Kapverden. Ihre höchste Erhebung ist der MonteGordo und liegt nur 400 Meter über dem Meeres-spiegel. 11.000 Menschen leben auf Sal und dieseAnzahl steigt unablässig infolge ihrer ständigenEntwicklung und dank neuer Arbeitsmöglichkeiten.Die meisten Bewohner von Sal leben in Espargos, derHauptstadt, die in der Mitte der Insel liegt und nurwenige Kilometer vom internationalen Flughafen A.Cabral entfernt ist. Innerhalb eines Tages kannman die Insel und die wenigen Sehenswürdig-keiten mit einem Auto gut erkunden. Ein gelände-gängiger Wagen ist dabei von großem Vorteil.

Bedingt durch die „salzige Geschichte“ von Sal bie-tet sich vor allem der Besuch der Salinas bei PedraLume an. Die Bucht von Santa Maria, etwa 18Kilometer von Espargos entfernt, ist das touristi-sche Dörfchen auf der südlichen Küste. SantaMaria ist während der letzten zehn Jahre als eininteressantes touristisches Ziel wiederentdecktworden. Dies hat folglich zu einer großen Ent-wicklung im Hotelgewerbe geführt. Heute liegenan der Küste tatsächlich mehrere Hotels und touri-stische Einrichtungen mit allen Bequemlichkeiten

Hannes Krohn in Punta Preta

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und vielen Angeboten rund um den Wassersport. Die Surfszene und die größten Ferien-anlagen befinden sich am weißen Sandstrand von Santa Maria. Auch kulinarisch ist die Inselvom Angebot des Meeres geprägt. Das wohl traditionellste Gericht der Insel sind gekoch-te Schalentiere mit einer Reisbeilage und wird in allen Restaurants angeboten. Und das pro-bieren wir am gleichen Abend auch noch aus, um uns für unseren Trip nach Boa Vista amnächsten Morgen zu stärken.

Da uns der Flieger ja nicht mitnehmen wollte, heuern wir als Leichtmatrosen auf der EstrelaNova an! Das etwas in die Jahre gekommene Schiff dient heute als Transportfahrzeug für denWarenaustausch zwischen den Inseln und befördert für 35 Euro auch Menschen. Kalle finan-ziert seine Überfahrt natürlich selbst, indem er mit einer Zahnbürste das Deck schruppt. Die

Überfahrt dauert etwa dreieinhalb Stunden undist wesentlich entspannter, als in einem engenFlugzeug zu sitzen.

Die Insel Boa Vista ist die östlichste der Kapverdi-schen Inseln und wurde 1456 von Kapitän Cada-mosta entdeckt. Die Insel hat eine Größe von 620Quadratkilometern und wartet mit 55 Kilometerweißen Sandstränden und smaragdgrünem Wasserauf. Das Sensationelle an den Stränden ist, dassman wirklich für Stunden keine Menschenseele

Milan Gideon SchnabelMilan Gideon Schnabel ist von Herzen Surf- undKitelehrer und mittlerweile Stationsleiter der Happy-Surfstation auf Boa Vista. Das Studium der Literaturund Medien hatte er bereits vor Jahren zugunstender Karriere am Strand und auf dem Wasser ge-schmissen und sich damit einen Traum verwirklicht.„Mein Traum ist es, zu reisen und an verschiedenenSpots dieser Welt zu windsurfen und zu kiten“, sagtder 24-Jährige. „Hier habe ich einen Weg gefunden,meinen Sport auszuüben, dafür neues Material gestelltzu bekommen und gleichzeitig fremde Länder ken-nen zu lernen.“ Bereits seit 1999 gibt Milan Wind-und Kitesurfschulungen, auch für die nervigsten Tou-risten. Doch Milan nimmt es gelassen: „Der Job isttrotz allem ein Traumjob. Unentspannt wird’s erst, wenndie Touris mit bestimmten Vorstellungen nach BoaVista kommen und dann enttäuscht sind, wenn sieetwas anderes vorfinden. Es ist hier nun mal ziem-lich abgeschnitten von der zivilisierten Welt.“ Diefamiliär orientierte Happy-Station bietet dem surfbe-geisterten Touristen dafür neben perfekter Locationauch gute Surfbedingungen: 13 Surfpool-Plätze ste-hen in der Happy-Station zur Verfügung – da bleibtes nicht aus, dass man nach kurzer Zeit alle Kurs-teilnehmer mit Namen kennt. „Man verbringt ne-ben dem Surfen auch viel Zeit miteinander“,bestätigt Milan. Und das Club orientierte Service- undUnterhaltungsangebot der Happy-Surfstation kommtbei den Urlaubern gut an, weshalb viele trotz ein-geschränkter Party-Möglichkeit zu Stammkundenwerden und immer wieder zurückkommen.

Kalle in Punta Preta

Alexander in Calheta Funda

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bedeutete eine entscheidende Verbesserung derInselwirtschaft und zog andere Kunsthandwerk-sindustrien, wie die Tuchherstellung und dieKeramikfabrikation, nach sich. Ab diesem Zeit-punkt blühte die Insel stark auf und wurde zueinem wichtigen kulturellen Zentrum des Archi-pels. Kurze Zeit später entdeckten Piraten, angezo-gen von den dort hergestellten Waren, die Inseln.1815 und 1817 wurde die Insel geplündert, wasden Bau der Festung „Duque de Braganca“ auf

trifft, wenn man es nicht möchte. Wenn man einen guten Strand gefunden hat, kann maneinen Kilometer nach Norden und einen Kilometer nach Süden sehen. Nichts als weißerStrandsand. Michi nimmt die Gelegenheit natürlich war, um seiner gewohnten FKK-Neigungnachzugehen. Insgesamt leben 3.353 Menschen auf der kleinen Insel. Deren BezeichnungBoa Vista („schöne Aussicht“) beruht auf einer Legende, nach der ein Seemann vomAusguck des Segelmastes statt dem traditionellen „jerra a vista“ (Land in Sicht) die Insel mitdem Freudenschrei „Capitano, boa vista“ ankündigte. Wäre die Insel 500 Jahre später vonden Windsurfern entdeckt worden, hätten sie ihr sicherlich keinen anderen Namen gege-ben. Die eigentliche Besiedlung fand erst ab 1620 statt, als die erste Ortschaft Povocao doVelha entstand und eine Gruppe von Engländern mit der Salzgewinnung begann. Das

Santa Maria im Norden Boa Vistas

Kilometer langer Sandstrand auf Boa Vista

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Arztpraxis und ein paar Läden bilden das kultu-relle Zentrum von Boa Vista. Hier werdenLangusten und Thunfische noch fangfrisch aufge-tischt. Von den Stränden, die die ganze Insel um-geben, hebt sich Currolinho hervor, der beste Strandvon ganz Kap Verde, der durch seine Ähnlichkeitmit dem Strand gleichen Namens in den Ver-einigten Staaten von Amerika auch bekannt ist als„Santa Monica“. Massentourismus, Stress undHektik gibt es auf Boa Vista nicht.

dem Eiland Sal-Rei zur Folge hatte – heute eine der Hauptattraktionen auf den Kapverden fürTouristen. Doch auch kulturell hat Boa Vista mehr als die anderen Inseln zu bieten, denn BoaVista wird nicht nur als die Wiege der „Morna“ (der Name kommt aus dem Englischen „tomourn“, was „weinen“, „beklagen“ bedeutet), der eigentlichen Musik von Cabo Verde betrach-tet. In den Werkstätten und Geschäften der Insel kann man auch Stickereien, Tonpuppen, Stroh-hüte und verschiedene Artikel, die aus Horn- und Kokosnussschalen gemacht werden, finden.

Das kleine Fischerdörfchen Sal Rei mit seinem großen Marktplatz und der mächtigen Kirche„Sao Isabel“ liegt im Nordwesten der Insel an einer herrlichen Sandbucht. Eine Hand vollTavernen, eine Surfer-Bar, eine für den Ort sehr große und fortschrittliche Bank, eine

Alexander und Hannes am Kite Beach auf Sal

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Während unseres Aufenthaltes auf Boa Vista ist uns der Windgott leider nicht wohl geson-nen. Und so entspannen wir einfach und genießen die absolute Ruhe auf dieser Insel. Undgenau darüber sollte man sich auch im Klaren sein, wenn man sich dazu entschließt, BoaVista zu besuchen. Partys, Action oder was sich sonst noch so alles auf Inseln wie Mallorcafindet, gibt es auf Boa Vista nicht. Wir haben das aber als super angenehm empfundenund setzen nach vier super entspannten Tagen wieder nach Sal über.

Auf Sal verbringen wir noch ein, zwei Tage direkt an der Surfstation von Planet Windsurfingam Strand des Hotels Leme Bedje bei typischen Bedingungen – flaches Wasser, Sonne, vierbis fünf Windstärken. Ein ideales Revier für Freerider und Freestyler.

Unser Trip nähert sich dem Ende und so ist es an der Zeit, ein Resümee zu ziehen. Die Kapver-dischen Inseln Sal und Boa Vista sind hübsche, kleine Inseln, die noch weitestgehend vomMassentourismus verschont geblieben sind. Vor allem Boa Vista ist noch mal um einigesruhiger als Sal. Der Wind weht nie sehr stark, dafür in der Regel beständig, was die Inseln zueinem guten Revier für 95 Prozent der deutschen Windsurfer und Kiter macht. Wer also ein-fach entspannen möchte und ein Revier sucht, bei dem er fast jeden Tag aufs Wasser kommt,ist mit einer der beiden Inseln bestens bedient.

Nähere Infos bekommst du unter www.sportreisen.de. An dieser Stelle möchten wir unsherzlich bei Heinz Merxmüller von Sun and Fun Sportreisen für seine unkomplizierte Hilfebedanken. Außerdem ein herzliches Dankeschön an die TACV und an Carlos Enrique Santosfür seine Gastfreundschaft im Hotel Leme Bedje auf Sal.

Kite Beach

Hafenmole auf Sal

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FM: Als du 1976 deine Heimat verlassen hat-test, war da für dich klar, dass du irgendwannwieder auf die Kapverdischen Inseln zurückkom-men würdest?Carlos: Auf jeden Fall! Alles, was ich im Auslandgemacht habe, habe ich getan, damit ich einesTages wieder hierher zurückkommen kann.FM: Was ist für dich das Besondere an die-sen Inseln?Carlos: Die Lebensphilosophie. Natürlich hast du imAusland Dinge, die du hier nicht hast. Aber wirhaben hier eine bessere Lebensqualität und weni-ger Stress, auch wenn wir hier viel arbeiten. Unddann ist hier natürlich die Sonne! Das ist für mich dieHauptsache. Sollte ich mal Stress bei der Arbeit haben,dann gehe ich mit einer Tasse Kaffee aus meinemBüro nach draußen in die Sonne und schaue aufsMeer. Nach fünf Minuten bin ich wieder fit!FM: Wenn du zurückblickst: Wie hat sich dasLeben hier auf der Insel seit deiner Rückkehrverändert?Carlos: Die Zeit von 1996 bis 1997 war noch etwasruhiger. Doch seit 1998 wird bei uns viel gebautund investiert. Immer mehr Veranstalter interessie-ren sich für die Kapverden. Außerdem hilft dieproblematische politische und religiöse Entwick-lung in der restlichen Welt in gewisser Weise unse-rem Tourismus. Wir sind ein kleines, ruhiges,christliches Land. Die Touristen können sich hiersicher fühlen und müssen keine Angst haben.FM: Was sind denn deiner Meinung nach dieHauptaufgaben, die die Inseln in den nächstenJahren touristisch bewältigen müssen?Carlos: Momentan können wir uns noch durchunsere „kapverdische Art“ retten: Alles ganz ent-spannt sehen! Aber wenn die Entwicklung imTourismus weiterhin so schnell vorangeht, wennnoch mehr Hotels gebaut werden und die Stan-dards für diese weiter angehoben werden, dannbenötigen wir zum Beispiel dringend so etwas wieeine Hotelfachschule. Wir brauchen geschultes Per-sonal, das weiß, wie man einen Gast an der Rezep-tion empfängt. Da reicht nicht immer nur ein Lächeln,sondern das ist auch ein bisschen psychologischeArbeit. Wir brauchen Leute, die wissen, wie maneinen Teller serviert, nicht nur mit Freundlichkeit,sondern auch mit Professionalität. Momentan kön-nen wir dem Personal noch selbst beibringen, wases im Umgang mit den Gästen wissen muss, aberwenn noch mehr Hotels entstehen, kommen wirnicht mehr hinterher. Dann braucht man auchgeschulte, mehrsprachige Fremdenführer für diedeutschen, holländischen und englischen Touristen,die diesen die Geschichte und die Besonderheitender Inseln in ihrer Sprache erklären.FM: Was sind deine Ziele in den nächsten Jahren?Carlos: Unsere Pläne sind es, die Agentur, dasHotel Leme Bedje, die Windsurfstation am Strand,die Tauchstation und den zukünftigen Fishing-Club zusammenzuführen. All das soll zu einem„Sportprodukt“ werden. Es gibt bisher auf denKapverden keinen Veranstalter, der sich explizitauf Sport spezialisiert hat. Wenn jemand auf denKapverden in Zukunft Sport machen will, dannsoll er sagen: „Ich weiß, es gibt Planeta und dasLeme Bedje und die wissen, wovon sie reden.“

Carlos Enrique Santos

Carlos Enrique Santos ist Kapverdier, 41 Jahre jung undseit 2001 auf Sal Manager von Planeta Cabo Verde undvom Hotel Leme Bedje. Er studierte Fremdsprachen inFrankreich und spricht mehr als fünf Sprachen fließend,unter anderem auch Deutsch. Nach 20 Jahren im Aus-land kehrte Carlos 1996 wieder in seine Heimat zurück.

Michi Trapp vor dem Hotel Leme Bedje

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Herausgeber:Alexander Lehmann & Tom Körber

Redaktionsanschrift:Free-Magazin | Jungfernstieg 14 | 24103 Kiel IFon +49-(0)431-996 99 77 | Fax +49-(0)431-99699 86 | [email protected]

Chefredakteur: Alexander Lehmann

Redaktion: Dirty Dörte, Jonas Wagner, Elvis,Christian Schulze, Michi Trapp, Liselotte Pulver.

Lektorat: uns Sibille

Grafik: Jan Weisner | outline-graphix.de

Art Consultant: Sven Statsmann |www.bdrops.de

Fotografen: FloHagena.de, John Carter,Thorsten Indra, Jerome Houyvet, Tom Körber,Jürgen Tap/ hoch-zwei.net, Philippe Perreaux,Carlo van Wyk (ikiteboarding.com), Roberto Foresti,Stefan Glaser, Jason Richter, Thorsten Frahm,Chimera-Project, Stephen Whitesell, Dr.Beat,Franz Grabner, Christine Gutter, Roland Schopper,aspworldtour.com/ Tostee/ Karen/ Chang,Simone Vellekoop, Sjaak van der Linden,Jan Jansen, Mike Rosed, Juha/ fuertetubos.com,windkraftsport.com, Thomas Brendt, Studio One,Lars Wehrmann, Caro Thiersch, Bill Stark,Julia Deutsch, Katarzyna Bottcher, PWA/Carter,Erik Aeder, David Pu´u, John Bilderback, Diggler,Alexander Voß, Darrell Wong, Joss.

. Chef vom Dienst: Tim Jacobsen | [email protected]

Wichtigster Mitarbeiter: Nils Karlsson „Kalle”Graeper | [email protected]

Kaffeekocher des Monats: Leon der Profi Jamaer

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I M P R E S S U M

Alexander Lehmann David Pu’u Kalle Graeper

F R E E – K O L U M N E

Pic of the dayWas tut jeder Wassersportler, der es sich nicht erlauben kann elfeinhalb Monate im Jahr durchdie Weltgeschichte zu reisen an einem Montagmorgen im Büro als Erstes? Richtig! Er klickt aufwww.stehsegelrevue.de und schaut in die Kategorie „Pic of the day“ (POD)! Dort kann mansich dann davon überzeugen, dass in Hanstholm, Heiligenhafen, Hohenpeissenberg,Hurghada oder auf Hawaii gerade die besten Bedingungen herrschen, die der jeweilige Spotjemals in seiner Geschichte erlebt hat. Da Wassersportler aber im Grunde ja etwas masochi-stisch veranlagt sind (damit meine ich sich regelmäßig drei Stunden ins Auto zu setzen, umdann irgendwo anzukommen, wo der Wind gerade fünf Minuten vorher eingeschlafen ist),guckt man sich die Bilder immer wieder gerne an. Man kann förmlich das Meersalz schmek-ken, die Sonne auf der Haut spüren und die Bewegungen der Surfer genau nachempfinden.Die Idee von Fred Niedner, jedem Wassersportler die Möglichkeit zu geben, seine eigenenFotos upzuloaden ist genauso simpel, wie genial. Jeder in der deutschen und mittlerweile auchinternationalen Szene, weiß nun immer genau, wo Dieter gerade am Wochenende war und woMannis Clique mal wieder so richtig auf den Putz gehauen hat. Man sieht, wo die verschiede-nen Profis (und die, die es mal werden wollen) gerade surfen (ach nein, das heißt dann ja trai-nieren) und ist somit laufend auf dem neusten Stand. Genial. Auch wir nutzen den POD regel-mäßig. Sei es, um auch mal wieder Bilder von unseren zugegebener Maßen etwas häufigerenBetriebsausflügen zu veröffentlichen (bei uns heißt das dann aber nicht trainieren, sondernarbeiten), oder um uns einfach nur zu informieren, was gerade in der Welt des Surfens abgeht.Deshalb an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an dich, Fred, für diese sensationelleGeschichte, die den Montagmorgen in unserem Büro immer etwas freundlicher werden lässt!

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