Frühlllittelalter Zeit der Alalllannen
kaum Einzelgehöfte. Einzelne Familienschlossen sich für eine Ansiedlung zugrösseren Verbänden zusammen. Mit derZeit ver tand man unter solchen amennicht mehr einen Personenverband, sondern wie heute ein bestimmtes, bewohntesGelände. Siedlungen, die auf «-ingen» enden und einen germanischen Vornamenim Wortanfang enthalten, entstanden vorallem im 6. Jahrhundert. Vom späten 6. bisin 8. Jahrhundert gründeten die Alamannen in einer ersten Ausbauphase Ortschaften auf «-ikon/-kon/-ken», wobei es sichhier um verkürzte Formen von «-inghofen» handelt (Böbikon, Hellikon, Menziken, Wi likofen u w.). Dottikon bedeutet
Alamannen: Er tmal findetsich ein Volk dieses amenum 213 n. Chr. erwähnt, alse vom römischen Kai erCaracalla besiegt wird. DieBezeichnung hei t nichtandere als «alle Mannen»und drückt ein politische Programm aus: den Willen zurBildung einer gemein amenFront gegen die ungeliebtenRömer. Der Begriff hat sichbis heute gehalten. ZumBeispiel sprechen Deut chschweizer alemanni cheMundarten und heis en auffranzösisch «Suis e·allemands».
Abb.IOAlamanni che Besiedlung desAargau nach Ort namen undPhasen der Besiedlung. Diemeisten heutigen Ortsbezeichnungen beruhen auf deut cher
amengebung. Vorgermani.schen Ursprungs sind zumBeispiel Siedlungen mit dergallorömischen Wortendung«·acum», päter zu «-ach»verdeutscht (Herznach, Mandach Reinach, Rüfenach,Schinznach, Zurzach). DieVerteilung deutscher Sied·lung namen mit den Leit·endungen «.ingen», «-kom>und «-wil» macht deutlich,wie die Alamannen denFlüs en entlang, von ordennach Süden, einwanderten.Um 700 war die Nordschweizbi auf 600 Meter Höhe überMeer besiedelt.
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ach dem Abzug der Römer aus demAargau (401/406) vergingen über hundertJahre, bi sich langsam ein neues Volk imhiesigen Raum Geltung verschaffte: dieAlamannen. Dieser germanische Stammesverband hatte ursprünglich versucht,sich nach Frankreich hin auszubreiten,stiess dort aber auf die überlegenen fränkischen Merowingerkönige und musstenach Süden ausweichen. Seit dem 6. Jahrhundert begannen die Alamannen, vonden Franken geduldet oder sogar gesteuert, sich im Gebiet der heutigen Deutschschweiz niederzula en. Sie gingen dabeinicht gewalttätig vor und siedelten sich neben alten Kastellorten wie Windisch,Brugg, Kaiseraugst und Zurzach an. Diehier ansässige, vormals keltische und mittlerweile romanisierte Bevölkerung und dieAJamannen respektierten sich oder liessensich zumindest in Ruhe. Daher verschmolzen die beiden Völker erst vom ausgehenden 7. Jahrhundert an. Zeitgenössischeschriftliche Überlieferungen zu diesemProzess fehlen gänzlich. Die alamannischeAnsiedlung und die Durchmischung mitder alteingese senen Bevölkerung vollzogsich langsam, friedlich und unspektakulär.
Alamannische Einwanderung
Unsere heutigen Ortsnamen weisen aufAusma s und Ablauf der alamannischenLandnahme hin. Viele der zahlreichen«-ingen»-Ortschaften (Döttingen, Hägglingen, Oftringen, Zeiningen usw.) sindBezeichnungen für Personengruppen.«Endingen» heisst beispielsweise «beiden Leuten des Endo». Die Einwandererbenannten ein neu erschlossene Gebietnach dem ersten niedergelassenen Siedler,in der Regel dem Familienvorsteher. Infrühalamannischer Zeit bestanden noch
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D Siedlungsgebiel im 5. Jh.
D Siedlungsgebiel im 6.Jh.
D GrössereSiedlungslätigkeil erstim 7. und 8. Jh.
SiedlungsgebietEnde 7. Jh.
• -ingen
• -ikon / -kon / -ken
-wil
o nicht gesiehen
Abb. IJAlamanni che Grab inRekingen (1980), mit einemSax (Schwert) als Beigabe.
ach 700 brach die Beigaben-itte in un erem Raum ab.
Gleichzeitig wurden die Ortsfriedhöfe zugun ten vonBegräbnisstätten auf demeigenen Grundstück, balddaraufbei einer Kirche, aufgegeben.
Verena: Was Viktor und Ursfür Solothurn, Felix undRegula für Zürich bedeuten,gilt Verena für den Aargau.Keine andere Frau fand hierso viel religiöse Verehrung.Dank der Zurzacher Wallfahrten und Me en wurde iebald zur inoffiziellen Lande patronin des Aargaus. Mit derZeit galt die Heilige unteranderem als Be chützerin der
chiffer, Fischer und Müller,wa sich aus der geografischenLage am Rhein und aus derLegende erklärt, sie ei aufeinem Mühlstein von Solothum nach Koblenz gelangt.
Abb.12Das Verenamünster in Zurzach. Die Analy e der Boden-chichten führte zur Annahme
einer frühen, in 5. Jahrhundert zurückreichenden Grabkirche, die ihrerseits in einemvom 1.-4. Jahrhundert belegten Gräberfeld lag. Um 800be tand neben diesem Grabbau ein Benediktinerkloster,da später in ein Chorherrenstift umgewandelt wurde.Da Langhaus der heuti-gen Stift kirche entstandim 10. Jahrhundert. Der1294-1347 erbaute goti cheTurmchor liegt über dem Grabder heiligen Verena.
demnach «bei den Höfen der Mannen vonToto». Häufig sind seit dem 8. Jahrhundert «-wil»-Orte (Beinwil, Dättwil, Walten chwil, Wölflin wil usw.), womit einGehöft oder eine kleine Siedlung, ein Weiler, gemeint ist. Daneben be tehen weitereWortendungen, die teilweise ebenfallrecht genaue Schlüs e auf den Zeitpunktder Namengebung zulassen: -dorf, -heim,-stetten, -au, -büren, - ellen, -hau en, -felden, -burg, -schwand usw. Da viele Ortschaften verschwanden, sich Siedlungsnamen änderten und teilwei e nach dem Jahr1000 entstandene Dörfer nach alten Mustern benannt wurden, bleibt indessen beider Datierung durch sprachwissenschaftliche Methoden Vorsicht geboten.
Auch die Archäologie gibt für diepraktisch schriftlose alamannische Zeitwertvolle Hinweise. Überreste von Häusern sind sehr pärlich, weil die Alamannen vor allem den vergänglichen Werkstoff Holz verwendeten. Zudem liegen dieRe te frühmittelalterlicher Siedlungen unter heute bestehenden Strassen und Gebäuden, wo nicht bereits hoch- und spätmittelalterliche Steinbauten und Keller diealte Bausubstanz beseitigten. Hingegen erwei en ich die einige hundert Meterab eit der iedlungen gelegenen Be tattungsplätze, die im Zuge vermehrter Bautätigkeit zutage treten, als ergiebige, gutdatierbare Quellen. Denn die Alamannenerhielten im Gegensatz zu den Romanenfür ihr jenseitiges Leben vielerlei Beigaben(Tracht, Schmuck, Bewaffnung, Geräte,Gefässe).
Die alamannische Bauweise unterschied sich grundlegend von der römischen. Die Häuser besassen nach inneneinen offenen Dachstuhl, waren eingeschossig und nicht mehr aus Stein gefertigt. Drei verschiedene Haustypen existierten. Das Langhaus beherbergte als etwafünf mal zwölf Meter grosses Hauptgebäude Bewohner und Vieh gleichermassen. Ausschliesslich für Wohnzweckebestimmte Gebäude stellten eher die Ausnahme dar. Das Grubenhaus, das im Aargau zum Beispiel für Windisch nachgewiesen ist, wies etwa zwei mal fünf MeterGrundfläche und einen Meter Tiefe auf.Es diente als Lagerraum für Vorräte, dieKühle und Feuchtigkeit benötigten. DieSpeicherbauten erfüllten einen gegenteiligen Zweck. Das in ihnen gelagerte Gutmu ste trocken bleiben. Ihr Boden wurdedaher angehoben.
Anfänge des ChristentumsIn den er ten drei Jahrhunderten breitetesich der christliche Glaube im Römi chenReich ehr langsam aus. VerschiedeneHeiligenlegenden zeugen vom aufkommenden hristentum in der Schweiz.
ach einer olchen Erzählung fällt das segen reiche Wirken der heiligen Verena infrühe 4. Jahrhundert. Sie gehörte zumUmfeld der Thebäi chen Legion, derenchri tliche Soldaten 302 bei St-MauriceVS den Märtyrertod erlitten. Verena zog
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nach einem Aufenthalt in Solothurn weiter nach Zurzach, dem damaligen römischen Kastell Tenedo, wo sie zuerst alsHaushälterin eines Priesters tätig gewesensein soll, bevor sie als Klausnerin in einerZelle bis zu ihrem Tod 344 mit heilendemQuellwasser Kranken das Haupt wusch,sie kämmte, heilte und salbte. Der Legende dürfte als wahrer Kern die Tatsachezugrunde liegen, dass nach dem Vorbildeinzelner Persönlichkeiten vor allem niederes Volk wie Kleinhändler und späterSoldaten den christlichen Glauben in derNordschweiz zu verbreiten begannen.
Im Aargau hielt das Christentum spätestens im 4. Jahrhundert zumindest in
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den spätrömischen Kastellorten Einzug,was das Christogrammzeichen f aufKleinfunden belegt. Die aus dem 5. Jahrhundert stammenden Kirchen in den Kastellen von Kaiseraug t (unter der heutigen Pfarrkirche) und Zurzach (einerseitsauf dem Kirchlibuck, anderseits unterdem Verenamün ter) sind die frühesten archäologisch nachgewie enen christlichenSakralbauten der Nordschweiz.
Bereits 346 i t ein Bischof Justinianvon Kai eraugst bezeugt. Der Grund für
die wohl in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts erfolgte Verlegung des Bischofssitzes von Kai eraug t nach Basel ist unklar. Auch aus Windisch sind die Namenzweier Bischöfe bekannt, was auf die zeitweise Existenz eine Bistums Windischhindeutet. Im Zusammenwirken des fränkischen Merowingerkönigs und de alamannischen Herzogs bildete sich allmählich eine Diözese Konstanz heraus, dieich im Lauf de 7. Jahrhunderts zum
eigentlichen alamannischen Landesbis-
Eigenkirche: Der Stifter oderEigenkirchenherr betrachtetedie auf einem Gebiet errichteten Gotte häuser als seinEigentum, worüber er frei verfügte. Er etzte Geistliche einund berief ie ab, musste aberfür ihre Entlöhnung und fürden Unterhalt der Kirchebesorgt ein. Im Unterschiedzu den Pfarrkirchen, die einemBischof unter tanden, war derEigenkirche das Tauf-, Begräbnis- und Steuereinzugsrechtverwehrt. Noch vor der Jahrtausendwende verstärkte sichder Einnu s der Bi chöfe.Vom 12. Jahrhundert anbegann das Eigenkirchenwesen zurückzugehen.
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Der Aargau als umstrittenes Gebiet
Der Aargau erscheint bis ins hohe Mittelalter als uneinheitliches Gebiet, in demsich verschiedene Einflussbereiche teilweise überlappen. Genaue Grenzverläufeexistieren nicht. Zusätzlich verunmöglicht die dürftige QuellenJage präzise Aussagen.
497/506Unterwerfung der Alamannen: 482 tritt König Chlodwig die Herrschaft über dieFranken an. Als wichtigster Vertreter der aufsteigenden Merowingerdynastie erobert er bis zu seinem Tod 51l unter anderem grosse Gebiete des heutigen Frankreichs. 496 nimmt er mit 3000 Gefolgsleuten den christlichen Glauben an, was sichauf die von ihm beherrschten Gebiete auswirkt. Die Alamannen sind eines vonvielen Völkern, die an ihm scheitern, 497 in einer Schlacht, 506 in einem Aufstand.Der Aufbau emes bajuwarischen (bayrischen) Herrschaftsbereichs verhindert zudem eine mögliche Ausweitung des alamannischen Siedlungsraums nach Ostenund lässt nur die Expansion nach Süden, in das Gebiet der heutigen Schweiz, zu.
507-536Ostgotischer Aargau: Seit dem Ende des 3. Jahrhunderts ist das Römische Reichzeitweise, seit 395 definitiv geteilt. Das Weströmische Reich geht 476 im Zuge derVölkerwanderung unter. Der in Oberitalien eingewanderte germanische Stammder Ostgoten macht unter Theoderich (493-526) seinen Einfluss nördlich derAlpen, bis in den aargauischen Raum hinein, geltend. Mit dem Untergang desOstgotischen Reichs 536 beherrschen die Merowinger den aargauischen Raumallein.
7. JahrhundertAufstieg des alamannischen Herzogtums: Nach dem fortschreitenden Niedergang des Merowingergeschlechts seit der Mitte des 7. Jahrhunderts verselbständigen sich andere Fürsten. Im Raum des Aargaus bildet sich das Herzogtum Alamannien. Das fränkische Geschlecht der Karolinger beginnt aufzusteigen und dieMerowinger als Gegenpol zu den Alamannen abzulösen.
Ab 700Neuerliche alamannische Abhängigkeit: In der ersten Hälfte des 8. Jahrhundertsgewinnen die Pippiniden, die Vorläufer der Karolinger, an Bedeutung. Sie gehenin verschiedenen, zum Teil militärischen Aktionen gegen die zusehends selbstbewusster auftretenden Alamannen vor. 746 werden diese endgültig unterworfenund ihr Herzogtum aufgelöst. Mit der Krönung Pippins, Vater Karls des Grossen,beginnt 751 die karolingische Dynastie zu herrschen.
ni chen Mittelland er tärken wollten. DieFührung hicht der eim andernden lamannen bekannte ich mei t zum hri tenturn um ich den Merowingern anzupa -en. Angehörige d r lokalen Ober hi htrrichteten Kirchen die ihnen nach dem
Tod al Grab tätte dienten und deren Prieter die efolg leut betreuten. Bekanntind die au dem 7. Jahrhundert tammen
d n, mit Eigenkirche" in Verbindung te-henden tiftergräber unter der Zofing r
tadtkir h und der Pfarrkirche on
9. JahrhundertZerfall des karolingischen Grossreichs: Bereits unter den drei Enkeln des 814verstorbenen Karl des Grossen zerfallt das ganz Mitteleuropa umfassende Karolingerreich in drei Teile. Dem Beschluss zur Reichsteilung gehen Machtstreitigkeiten zwischen den Enkeln voraus. 843 übernimmt Karl 11., der Kahle, dasWe treich, Lothar I. das Mittelreich, worunter das Gebiet der Westschweiz bis zurAare, und Ludwig der Deutsche das Ostreich. 870/879 wird das Mittelreich aufdas West- und Ostreich verteilt. Der Aargau gehört zeitweise in Teilen zumMittelreich, dann zum Ostreich.
888Unter burgundischer Herrschaft: Der Niedergang der Karolinger führt zum Aufstieg anderer Fürstengeschlechter. Rudolf aus dem Geschlecht der Welfen vereinigt Westschweiz und Franche-Comte und lässt sich als Rudolf I. zum König vonHochburgund au rufen. Unter Rudolf 11. erfolgt 933 die Vereinigung von Hochmit dem 879 begründeten Niederburgund. Nach 900 scheint der Aargau dem sichau weitenden hochburgundi chen Reich einverleibt worden zu sein.
Ab919Aargau als burgundisch-schwäbisches Streitobjekt: Graf Burkhard I. von Churrätien, welcher einer der mächtigsten und ange ehensten alamannischen Familienent lammt, begründet 917 wiederum ein alamannisches Herzogtum, indem er denTitel eines Herzogs von Schwahen annimmt. Die Bezeichnung «Schwaben» beginnt ccAlamannien» zu verdrängen. Burkhard besiegt bei Winterthur Rudolfll.,den König von Hochburgund, und dehnt sein Gebiet dadurch nach Westen bis andie 0 19renze des späteren Kantons Bem aus. Ein jahrhundertelanges Ringen umden Aargau mit häufigem Wechsel der Herrschergeschlechter setzt ein.
1033Aargau im Deutschen Reich: Nach dem Tod König Rudolfs 111. von Burgunderhält der deutsche König und römisch-deutsche Kaiser Konrad 11. aus demGeschlecht der Salier die burgundische Krone. Damit wird das ganze Gebiet derSchweiz dem Deutschen Reich angegliedert.
1098Aufstieg der Zähringer: Der Rhein wird zur Grenze des nun zweigeteilten Herzogtums Nord· und Südschwaben. Der Aargau gehört in den südlichen Bereich, dendas Adelsgeschlecht der Zähringer beherrscht. Bereits hat Graf Berthold 11. vonZähringen (1050-1111) die Güter des Hauses Rheinfelden geerbt und ist damit inden Besitz grosser Gebiete des schweizerischen Mittellands gelangt. 1091 beginnter mil dem Bau der Burg Zähringen im Südschwarzwald, nach der sich dasGeschlecht seit 1097 benennt. Mit der zunehmenden Schwächung der kaiserlichenGewalt beginnen nach 1100 weitere Adelsgeschlechter aufzusteigen (Lenzburger,Kyburger, Habsburger, Savoyer).
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Oberaargau: Von 919 an entwickelte ich der Oberaargauelb tändig. Er gehörte zu Bur
gund, erschien als politi cherBegriff letztmals 1040 undzerfiel dann in ver chiedeneHerr chaften. 1848-1919 existierte ein bemischer ationalrats-Wahlkrei Oberaargau.AI nach wie vor gebräuchliche Land chaft bezeichnungdeckt ich der Oberaargauheute mit den berni ehen.. mtern (Bezirken) Aarwangen, Wangen, Burgdorf undFraubrunnen.
Abb. /3//4Die fränki ehe Gaueinteilungim 8. und 10. Jahrhundert. Im10. Jahrhundert grenzte derMöhlinbaeh zwischen Wegenstetten und dem Rhein denFrickgau vom Sisgau ab.Der heutige Kanton umfasstnur knapp zur Hälfte altaargauisches Gebiet. Bisins 13. Jahrhundert war derBegriff Aargau als Bezeichnung für das Gebiet zwi ehenAare, Reu , apfgebiet undPihllU,ITI<l,,!V ubll 11. r,l Im14. Jahrhundert dehnte sichder Landschaftsname auf dieGegend um Baden aus.
Schäftland. Die überwiegende Mehrzahlder Alamannen war jedoch zu Beginnheidni ch und drängte den christlichenGlauben im Aargau ausser in den Kastellorten stark zurück. Erst im Verlauf des7. Jahrhundert etzte sich da Christentum wieder und diesmal endgültig durch.Im alamanni chen Stammesgesetz, derLex Alamannorum um 730, war die Kirche bereits integriert.
Der neue Begriff: Aar-Gau
Bi zum Frühmittelalter war der Aargauweder als politische Grässe noch als Landschaftsbezeichnung bekannt. Dies ändertesich mit der straffen fränkisch-karolingischen Herrschaft, welche die merowingische ersetzte und das alte Herzogtum derAlamannen 746 aufläste. Zu Verwaltungszwecken teilten die Karolinger das ganzeReich in sogenannte Gaue (<<pagus»),Amtsbezirke von Grafen, ein. Der Ursprung der Gaugrenzen ist ungewiss. DieVerwaltung oblag eingewanderten fränkischen Adligen, die sich mit einheimischenFamilien vermi chten.
Die e admini tra iv Mas, nah rn btraf auch die Schweiz. Unter anderem entstand der Aar-Gau, also das Gebiet entlang der Aare. Die frühesten urkundlichen
Nennungen lauten «pagu Aregaua»(768) und «pagus Aragougensis» (778).Der Aar-Gau hatte mit dem heutigen Gebiet ausser dem Namen noch nicht vielgemein. Auf das Gebiet des Kantons entfielen nur gerade 16 Prozent der altaargauischen Gebietsfläche. Aar-Gau, ThurGau und Frick-Gau stie sen bei Bruggzusammen. Wenn man die Reuss überquerte, gelangte man in «Turgi», dahei st in den Thurgau. Der Ort name erinnert noch an die e alte Grenze.
Im Zuge der karolingischen Verwaltung reform erfuhren die Gaue um dieMitte des 9. Jahrhunderts eine weitere Unterteilung. Unter anderem wurde derAugstgau gedrittelt und der grosse AarGau in einen Unter- und einen Oberaargau geschieden. Der geografische Mittelpunkt des neuen Unteraargau befandsich etwa im Raum von Sur ee und damitimmer noch ausserhalb des heutigen Kantons.
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