GEMEINDE-
BRIEF Freie evangelische Gemeinde Berlin - Tempelhof
April - Mai 2016
...aber die Liebe ist die größte unter ihnen
Vorangestellt
2
Ein überraschendes Bild: viele Körner
und mittendrin ein Herz. „Hier scheint
die Frucht aufgegangen zu sein“, denke
ich. Wenn es doch so einfach wäre!
Einfach ein paar Körner säen und Liebe
wächst. Normalerweise erleben wir das
anders. Liebe ist oft harte Arbeit und
klare Entscheidung. Liebe kostet Mühe
und Geduld und manchmal auch Trä-
nen. Oder sie geht uns verloren - ein-
fach so.
Und doch kann kein Mensch ohne Lie-
be sein. Deswegen setzt Gott sie auch
ganz oben auf die Liste der „most nee-
ded things“, der Dinge, die wir am nö-
tigsten brauchen.
Aber wie kommt die Liebe „unters
Volk“? Der Apostel Paulus hätte auf die
Frage wahrscheinlich geantwortet:
„Bittet Gott darum und dann sät sie
aus“. Saatkörner der Liebe können ein
freundliches Wort, ein Angebot zur
Versöhnung, ein Lächeln oder eine Ein-
ladung zum Kaffee sein. Bei dieser Saat1
kann es passieren, dass wir ebenfalls
„mittendrin ein Herz“ entdecken.
Im Namen des Gemeindebriefteam grüße ich Sie herzlich
Ralf Nitz
1 P.S.: Der Frühling ist ideal zum säen.
Und mittendrin ein Herz
Wenn die Frucht aufgeht...
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Angedacht
Monatsspruch für Mai 2016:
Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist,
der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch
selbst.
Die Bibel, 1. Korinther, Kapitel 6, Vers 19
Kann ich autonom leben? Wem gehöre
ich?
Vor einigen Jahrzehnten gab es Protest-
gruppen mit dem Ausspruch „Mein
Bauch gehört mir!“ Dabei ging es mehr
um das, was sich in dem Bauch befin-
det. Gehört mein Körper wirklich mir?
Darf ich damit machen, was ich will? Im
Monatsspruch wird gesagt, dass wir
unseren Leib von Gott haben. Wir sind
also gar nicht autonom, wir haben uns
nicht selbst geschaffen.
Gott möchte in uns wohnen durch sei-
nen Heiligen Geist – welch eine Ehre!
Womit haben wir das verdient? Wollen
wir das überhaupt? Möchten wir nicht
lieber unabhängig weiterleben und al-
les alleine bestimmen? Aber unsere
Zeit können wir gar nicht selber festle-
gen, sie wird uns geschenkt.
Und damit kommen wir zur Dankbar-
keit, die uns in diesem Jahr bewusst
werden soll.
Wie würden wir reagieren, wenn je-
mand zu uns sagt: „Du gehörst mir!“?
Dann fühlen wir uns doch entmündigt,
vereinnahmt und versklavt. Aber Gott
ist kein Diktator, denn er respektiert
unseren Willen. Er möchte mich nicht
als Automaten oder Leibeigenen, son-
dern als sein Kind behandeln. Dann
erlaube ich ihm auch, alles hinaus zu
tun, was ihm die Ehre in meinem Leben
raubt. Jesus hat den Tempel in Jerusa-
lem gereinigt – der Heilige Geist darf
auch meinen Tempel reinigen.
.J .B
In festen Händen sein. - gut?
Gottes Liebe - Liedbetrachtung
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Gottes Liebe ist wie die Sonne Die Melodie dieses 70er-Jahre-Jugend-
chor-Liedes habe ich noch heute im
Ohr. Nichts Besonderes, aber ein echter
Ohrwurm. Und was für ein mächtiges
Bild: Gottes Liebe ist wie die Sonne!
Schon die alten Griechen wussten um
die Bedeutung der Sonne: So schrieb
der Philosoph Poseidonius (135 - 51 v.
Chr.): "Die Sonne erleuchtet das ganze,
fast unendliche Weltall. Durch die Fülle
ihrer Kraft haucht sie der Erde Leben
ein..."
"Die Sonne erhält alles Leben auf der
Erde, sie leuchtet uns, erwärmt den
Boden, die Meere, die Atmosphäre, sie
steuert das Klima, sie bringt Trockenpe-
rioden und Eiszeiten, sie treibt den
Wind, der über die Erde weht und un-
ser Wetter bestimmt. Ihre Stürme stö-
ren Radioverbindungen, verursachen
elektrische Entladungen und markieren
sogar die Baumringe mit Radioaktivi-
tät." Treffender kann man die große
Bedeutung der Sonne für die Erde und
für das Leben kaum zusammenfassen,
wie es Herbert Friedmann in seinem
Buch über die Sonne getan hat.
Wie dicht sind doch Wissenschaftler
und Philosophen an der Bedeutung
Gottes für die Menschheit dran. Gott
als Ursache, Schöpfer und Erhalter allen
Lebens. Gott als unendliche Kraftquelle.
Ich glaube, wir brauchen solche Bilder
und Vergleiche, um uns Gott ein wenig
besser vorstellen zu können. In unserer
durchstrukturierten, gut informierten
und von Bilderfluten überschwemmten
Welt reicht das einfache Bild der Sonne
aus, um den Blick auf Gott zu lenken.
Denken Sie dran, wenn Sie bei einem
Sonnenauf- und Sonnenuntergang ins
Schwärmen geraten oder wärmende
Sonnenstrahlen genießen: Gottes Liebe
ist wie die Sonne! .W .B
Sonne!
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Gottes Liebe - Liedbetrachtung
Gottes Liebe ist wie die Sonne
Gottes Liebe ist wie die Sonne,
sie ist immer und überall da.
Streck dich ihr entgegen,
nimm sie in dich auf.
Sie mag dich verändern,
macht das Leben neu.
Mag auch manche Wolke zwischen
dir und Gottes Liebe stehn.
Gib die Liebe weiter auch an den,
der dich nicht lieben will.
Gottes Liebe ist wie die Sonne,
sie ist immer und überall da.
Titel: … aber die Liebe ist die größte unter ihnen
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Das Gebot der Liebe Das Thema dieses Textes ist Johannes
13, Verse 34-35: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinan-der habt. Beim Lesen fällt mir eines auf: Jesus
sagt diese Sätze nicht im Zuge eines
Momentes vollkommener Harmonie.
Noch ist es ein Moment, in dem Jesus
grundsätzlich über die Liebe zwischen
den Menschen oder zwischen Gott und
den Menschen predigt. Nein. Vielmehr
sagt er es beim Passahfest, wobei Jesus
sich des Verräters in den eigenen Rei-
hen voll bewusst ist. Jesus isst mit den
Jüngern und wäscht die Füße aller Jün-
ger – auch die Füße des Judas, obwohl
er sich bewusst ist, dass Judas ihn verra-
ten wird. Dabei wird klar, dass er un-
glaublich viel Liebe in sich tragen muss,
um so etwas Großes zu tun: Wie viele
von uns könnten ein Festmahl zusam-
men mit dem Menschen begehen, der
uns in den Rücken fallen wird oder
bereits gefallen ist? Wie muss sich Jesus
in dieser Situation gefühlt haben? Er
hat den Jüngern alles gegeben; versucht
ihnen das Konzept des wahren Glau-
bens und Gott im Himmel näher zu
bringen; er hat sie gelehrt, mit ihnen
gebetet, alles mit ihnen geteilt und
dann wird er von einem seiner engsten
Vertrauten verraten. Und trotzdem ist
keine Spur von Hass oder Argwohn in
ihm zu erkennen. Manch einer hätte in
dieser Situation mit der Faust auf den
Tisch gehauen oder ihn mindestens aus
dem Haus geworfen. Aber Jesus tut
etwas völlig anderes: Er zeigt Judas und
allen anderen Anwesenden, dass er die
Situation durchschaut, Vers 27: „Was
Du tust, tue schnell!“, sagt er zu Judas.
Und als Judas gegangen war, gibt er
den Jüngern das neue Gebot der Liebe.
Ob Jesus nach all dem noch Liebe für
Judas empfunden hat? Ich denke, ja.
Schließlich betet er sogar am Kreuz
noch zu Gott, dass er den Menschen
vergeben solle, denn sie wissen nicht,
was sie tun. Unglaublich. Gänsehaut…
und ich tue mich manchmal schon
schwer einen Mitmenschen zu lieben
oder wenigstens zu mögen. Wie oft bin
Ein Bild des letzten Abendmahls (Louvre)
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Titel: … aber die Liebe ist die größte unter ihnen
ich verärgert oder enttäuscht von Men-
schen, die weit weniger getan haben,
als Judas. Natürlich ist die Situation
nicht 1:1 vergleichbar, aber doch hat
Jesus mit dieser Tat, überliefert durch
die Bibel, eine Art Präzedenzfall ge-
schaffen. Wir alle sollten versuchen, die
Menschen und die Welt, in der wir le-
ben, viel mehr mit Liebe zu betrach-
ten…damit jedermann erkennen kann,
dass wir seine Jünger sind.
.A .P
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. 1.Korinther 13,13
Was für ein kraftvoller, souveräner und
tröstlicher Vers. Da hat der Apostel
Paulus den Nagel auf den Kopf getrof-
fen. Wir kennen es alle, das Hohelied
der Liebe. Es ist ein Text, der gut ist für
jede Hochzeit.
Vielleicht ist die schönste Sprache des
Glaubens die Poesie. Poetische Texte
der Bibel von den Psalmen bis 1. Korin-
ther haben die Herzen der Menschen
immer besonders berührt. Gerade in
unserer Zeit, in der wir oft der allzu
vielen Worte überdrüssig sind, erreicht
Poesie die Herzen, berührt unsere See-
le.
Aber auch wir kennen ambivalente Ge-
fühle, zum Beispiel, wenn wir an ge-
schiedene Eltern oder Brautpaare den-
ken, oder an eigene zu Bruch gegange-
ne oder verlorene Beziehungen. Wie
kann Paulus, angesichts des Blickes in
die Welt der Beziehungen und der ver-
gangenen Liebe, die Liebe so hoch hal-
ten, wenn sie so zerbrechlich ist?
Unsere Lebenserfahrung zeigt doch ein
anderes Bild. Wo immer wir uns bewe-
gen, erleben wir das Verkümmern und
den Abbruch von Beziehungen. Freund-
schaften sind belastet durch Schnellle-
bigkeit und Unverbindlichkeit. Bezie-
hungen ersticken an Überforderung
und Ermüdungserscheinungen.
…aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
In den Scherben der Welt
Titel: … aber die Liebe ist die größte unter ihnen
8
Gerade die Liebe wird doch immer auf
die Probe gestellt und kommt in vielem
zu kurz. Wir alle wissen das, wenn wir
aufmerksam die Medien verfolgen. Die
Welt hat ein Problem, es heißt Kälte
und Gleichgültigkeit. Auch wenn wir
immer wieder verleitet werden, in die
Klage über die Bosheit dieser Welt ein-
zustimmen, dürfen wir entdecken, dass
die Liebe Gottes verlässlich ist. Durch
diese Verlässlichkeit der Liebe Gottes
ist es auch uns möglich auf unter-
schiedliche Weise Liebe zu üben.
Menschliches Lieben erhält durch sie
Tiefe und Beständigkeit.
Paulus blendet aber keineswegs aus,
dass unser Leben einem Puzzle gleicht.
Einige Verse vorher schreibt er dazu:
„Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser Weissagen ist Stückwerk.“ 1. Korinther 13,9
Bevor der Mensch überhaupt zum
Glauben kommen kann, muss er erken-
nen, dass sein Wissen vorläufig, be-
grenzt, also Stückwerk ist. Aber wir
setzen alles auf die Karte des
Wissens und der Anhäufung von Wis-
sen. Wir wollen die Welt selbst erklä-
ren, um uns zurecht zu finden. Eine
Fülle von Prognosen und Meldungen,
die uns täglich irritieren, zeigen uns das
auf. Warum schenken wir ihnen doch
zu schnell unser Vertrauen.
Weil sie uns versprechen, eine Situation
genau einzuschätzen, das Leben zu be-
rechnen und damit schließlich erfolg-
reich handeln zu können.
Aus dieser Sicht reißt uns Paulus her-
aus. Er stellt uns Gott gegenüber und
erweitert somit unsere Weltvorstellung.
Im Angesicht der Größe und Vollkom-
menheit Gottes können wir unser
Stückwerk erkennen und lernen damit
umzugehen. Der Grund ist die Liebe
Gottes zu uns, die Liebe zum Leben,
zum Geschöpf, ja die Liebe zur Liebe
selbst. Wo menschliche Liebe in der
Hoffnung auf Gott geschieht, stellt sie
keine Bedingung und keine Absicht.
Dadurch hat sie Bestand. Denn es ist
Gottes Liebe, die in unser Herz gelegt
ist. Sie begegnet uns bereits in der Ge-
stalt von Güte und Barmherzigkeit, sie
lehrt uns auch das Hinhören.
Deutlich wird es auch in einem Lied
von Jochen Klepper, dort heißt es:
„Er weckt mich aller Morgen, er weckt mir selbst das Ohr.“ Es ist das Lied eines einzelnen Men-
schen, der sich sehr persönlich, wie
viele andere auch, von unserem Gott in
den Tag geführt weiß. Das Lied hat ei-
...Liebe finden
9
Titel: … aber die Liebe ist die größte unter ihnen
nen besonderen Klang. Es soll uns auf-
wecken und uns bewusst werden las-
sen, wie gefühllos unsere Welt gewor-
den ist. Angesichts der Weltlage dürfen
wir uns der Liebe bewusst sein, die uns
trägt.
Trotz aller Bosheit dieser Welt gibt es
eine Melodie, die größer und schöner
klingt. Glaube, Hoffnung und die Liebe
ertönen miteinander wie ein Gesang.
Ihre drei Stimmen lassen die Sympho-
nie der Liebe Gottes erklingen. Denn
Gott ist die Liebe und wer in der Liebe
bleibt, der bleibt in Gott und Gott in
ihm.
Der Glaube an diese Liebe, die uns in
Jesus Christus geschenkt ist, gibt unse-
rem bruchstückhaften Leben immer
wieder einen inneren Zusammenhang
und stets ein klares Ziel. Denn eines ist
wahr und bleibt:
„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen“.
.N .M - .K
Mit Liebe den Weg des Lebens beschreiten
Persönlich erlebt
10
Wir kennen uns schon, seit wir uns er-
innern können, und sind im selben
Dorf groß geworden. Wir sind beide
„Gemeindekinder“ und haben viele der
Kinder- und Teenager-Stationen in der
Gemeinde in gleichen Gruppen miter-
lebt. Wir hatten unterschiedliche
Freundeskreise, aber man hat sich
schon oft gesehen und im Jugendkreis
haben wir uns immer super verstanden.
Doch komischerweise war bei uns bei-
den nie daran zu denken, dass da
„mehr“ sein könnte.
Ohne dass sich unser Verhältnis vorher
geändert hätte, haben wir uns im Som-
mer 2011 ziemlich plötzlich verliebt. Ich
(Jonathan) war zu diesem Zeitpunkt 20
und überhaupt nicht erwachsener als
Laura mit ihren 18 Jahren. Im Nach-
hinein betrachtet war das perfekte Füh-
rung Gottes, da eine Beziehung vorher
aufgrund von Unterschiedlichkeiten
nicht funktioniert hätte.
Wir hatten beide nicht vor, früh zu hei-
raten und das war auch kein „Ziel“ von
uns, als wir dann eine Beziehung hat-
ten. Doch nach ein paar Monaten war
der Wunsch bei uns beiden vorhanden.
Ich (Laura) mache mir, wenn es um
wichtige Entscheidungen geht, sehr
sehr viele Gedanken, doch hier hatte
ich keine Bedenken. Entscheidend für
mich war die Gewissheit, dass niemand
besser zu mir passt als Jonathan. Wir
haben uns dann ein halbes Jahr, nach-
dem wir ein Paar geworden sind, ver-
lobt. Nochmal ein halbes Jahr später -
im September 2012- haben wir dann
geheiratet und sind gemeinsam ins kal-
te Wasser gesprungen und von zu Hau-
se aus- und in eine unbekannte Stadt
umgezogen.
Wir haben uns in der Ehevorbereitung
im Vorfeld bewusst gemacht, dass die
Ehe kein Gefühl, sondern eine Entschei-
dung ist. Es ist gut zu wissen, dass da
auch in schwierigen Zeiten jemand ist,
der bei der Hochzeit bekannt hat, dass
er immer da sein wird und dass man
sich immer aufeinander verlassen kann,
auch wenn sich vielleicht gerade nicht
alles rosarot „anfühlt“. Dieses Wissen
war für uns auch eine wichtige Voraus-
setzung dafür, dass wir beide über-
haupt unsere Familien verlassen und
uns sowohl in der Partnerschaft, als
auch wohnlich komplett aufeinander
einlassen konnten.
Nach mittlerweile 3 ½ Ehejahren kön-
nen wir sagen, dass die bewusste Ent-
scheidung füreinander ein richtiger
Schritt war und das Gott Ehe segnet. Es
ist nicht immer nur Sonnenschein und
wir haben gemerkt, dass gemeinsam
Verliebt, Verlobt, Verheiratet
11
Persönlich erlebt
leben auch eine Herausforderung ist,
die aber vielfach belohnt wird.
Vor unserer Hochzeit haben wir uns als
Trauspruch den Vers 16 aus Rut 1 aus-
gesucht, in dem es um Treue geht und
der kurz vor einem großen Schritt Mut
gemacht hat:
„Wo du hingehst, da will ich auch hin-
gehen; wo du bleibst, da bleibe ich
auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein
Gott ist mein Gott.“
Wir erleben es immer wieder als sehr
bereichernd für uns als Paar, dass man
bei Problemen füreinander beten kann
und Dinge gemeinsam vor Gott bringen
kann.
Insgesamt würden wir rückblickend auf
unsere bisherigen (wenigen) Ehejahre
sagen, dass wir uns jederzeit wieder so
entscheiden würden und wir hoffen,
dass da noch einige Ehejahre dazu
kommen werden.
.J & .L .G
Persönlich erlebt
12
Unsere Goldene Hochzeit
Das Jahr 2014 war für uns ein ganz
besonderes Highlight.
Im Juli feierten wir unser 50-jähriges
Ehejubiläum. Dieser Ehrentag ist uns
noch in lebendiger Erinnerung. Im
Gottesdienst wurden wir gesegnet - es
war ein feierlicher Moment für uns und
unsere Familie. Danach feierten wir mit
der ganzen Gemeinde im Garten bei
herrlichem Wetter.
Anschließend machten wir eine "Flitter-
woche" in der goldenen Stadt Prag und
fühlten uns wieder jung und glücklich!
Wenn wir uns fragen, wie wir das
geschafft haben, können wir nur
dankbar zurückblicken. Ohne Jesus
hätten wir das nicht geschafft !
In diesen 50 Jahren ging nicht alles
glatt, es gab auch Krisen und
Krankheiten, in denen wir nicht weiter
wussten. Aber Gott hat uns immer
wieder aufgeholfen und dafür sind wir
unendlich dankbar.
An den Tiefschlägen sind wir
gewachsen, auch im Vertrauen
auf den Herrn.
Ganz wichtig ist uns, dass wir mit-
einander über alles reden, uns
gegenseitig annehmen, wie wir sind,
und das gemeinsame Gebet.
Wir sehen es als großes Geschenk vom
Herrn, dass wir noch zusammen
unterwegs sein dürfen und sind
gespannt, was ER noch für uns
bereithält.
.D .u .U .Z
Gold, Silber, Bronze
Die Jubiläumspaare
Immer noch glücklich, wie ein junges Paar
13
Persönlich erlebt
Auf dem halben Weg zur Silberhochzeit
Jetzt sind wir schon zwölfeinhalb Jahre
verheiratet und konnten das im
November letzten Jahres mit einigen
Freunden feiern - unsere
Petersilienhochzeit. Für uns war es ein
tolles Erlebnis, alte Freunde
wiederzusehen und mit neuen
Freunden zusammen ein ganzes
Wochenende zu verbringen und die
zwölfeinhalb Jahre mit allen Höhen und
Tiefen Revue passieren zu lassen und
zu feiern.
Wie in jeder Ehe hatten wir gute und
schlechte Zeiten. Dabei war es uns
besonders wichtig, an unserem
Trauspruch aus Epheser 5, 21
festzuhalten: „Ordnet euch einander
unter, wie es die Ehrfurcht vor Christus
verlangt.“ Und zwar nicht unterwürfig
gemeint, sondern die Bedürfnisse des
anderen mehr im Blick zu haben als die
eigenen. Dann kommt keiner zu kurz
und wir haben gemerkt, dass das
einfach eine gute Grundlage unserer
Beziehung ist.
Das Zweite, was für uns besonders
wichtig war und ist, ist miteinander zu
reden, über Alltägliches, über
Kleinigkeiten, über Schönes und auch
über Herausforderungen. Themen und
Probleme schnell anzusprechen ist uns
wichtig, denn nur wenn wir viel und gut
miteinander reden und wenn wir uns
Zeit dafür nehmen, können wir uns
miteinander weiter entwickeln. So
konnte in den letzten zwölfeinhalb
Jahren unsere Liebe zueinander immer
weiter wachsen.
Das hat uns auch durch unter-
schiedliche Phasen unserer Ehe und
durch verschiedene Herausforderun-
gen, die wir gemeinsam bewältigen
mussten, getragen. So können wir
wirklich auf gute zwölfeinhalb Jahre
zurückblicken und freuen uns auf die
nächsten und werden dann spätestens
zur Silberhochzeit auch das wieder so
richtig schön feiern. .C W. M. J. &
Silber muss poliert werden - Gedanken
zur Silberhochzeit
Vielen ist es geläufig: Das gute alte
Tafelsilber muss von Zeit zu Zeit poliert
werden, damit es seinen Glanz behält.
Nicht, dass es sich abnutzt oder falsch
eingesetzt wird. Nein, Silber reagiert
auf Schwefelwasserstoff und oxidiert.
Den Rest kann man nachlesen.
Die Liebe wächst in der Ehe
Persönlich erlebt
14
In 25 Jahren musste unsere Ehe hin und
wieder aufpoliert werden. In verschie-
denen Phasen gab es besondere
Bewährungsproben, insbesondere
dann, wenn unsere unterschiedlichen
Charaktere eine Rolle spielten. Jeder
von uns hatte Prägungen aus dem
Elternhaus mitgebracht. Beide haben
wir erfahren, dass Kommunikation in
einer Familie nicht selbstverständlich
ist, sondern erarbeitet werden muss.
Beide haben wir erfahren, dass uns
Vorbilder in Sachen Streitkultur und
Konfliktbewältigung fehlen. Diese
Defizite wurden uns erst so richtig
bewusst, als die Herausforderungen bei
der Kindererziehung zunahmen. Wie
also eine Sprache sprechen, wie eine
Linie finden?
Gott sei Dank (!), wir haben uns nie mit
unseren Begrenzungen zufrieden
gegeben. Wir haben uns um Unter-
stützung bemüht und immer wieder
kompetente Ansprechpartner ge-
funden. Gut war es besonders dann,
wenn jeder mit voller Überzeugung
seine Sichtweise vertrat und wir lernen
konnten, dass es keine Wahrheit gibt,
es nicht um richtig oder falsch geht.
Gerade in den letzten fünf Jahren
haben wir einiges dazu gelernt (es ist
also nie zu spät…).
Und es gab natürlich auch Bereiche, in
denen wir uns nicht so viel anstrengen
mussten! Möbel und Farben aussuchen,
einen Urlaub planen (möglichst in
Schweden), ins Kino oder ins Konzert
gehen – alles kein Problem. Essen
kochen oder Pizza bestellen – schnell
entschieden. Lange Strecken im Auto
zurücklegen, einer fährt, der andere
schläft – das macht Spaß.
Nun sind die Kinder selbständiger und
wir begeben uns schon mal zu zweit
auf eine kleine Städtereise. Das tut gut
und poliert auch die Beziehung auf.
Und nicht nur der Form halber: Ohne
Gott wäre uns wahrscheinlich manches
zu anstrengend geworden. Mit IHM
sind wir gut gerüstet. Durch die Bibel
haben wir uns Werte zu eigen gemacht
und verstehen die Bedeutung von Ehe
und Familie. In der Gemeinde beten
viele für uns und wir erfahren Gemein-
schaft und Seelsorge. Dafür sind wir
sehr dankbar.
.U & .W .B
15
Persönlich erlebt
Ich liebe es... "Ich liebe es, ..." Ein Satzanfang, der
meist fortgesetzt wird durch irgend
eine Handlung oder Sache, die dem
betreffenden Menschen Freude, Ge-
winn oder Lebensgenuss bringt. Für
mich könnte es zum Beispiel heißen:
"..., ein Bastelprojekt zum erfolgreichen
Abschluss zu bringen."
"..., einen Berggipfel mit toller Aussicht
zu erwandern."
"..., eine ausgedehnte/mehrtägige Rad-
tour zu machen."
"..., in einem kühlen, klaren Waldsee zu
schwimmen."
Gleichzeitig mag ich diese Formulie-
rung nicht so gerne, weil man mit die-
sem großen, schillernden Begriff
"Liebe" sehr leicht von ichbezogenen,
vielleicht sogar lieblosen Motiven des
Strebens ablenken kann. .C .H
… bei einem Sonnenuntergang die Far-
benpracht am Himmel zu genießen,
unter blühenden Obstbäumen zu sit-
zen, den Fliederduft zu atmen,
mit meinem Mann durch das Land zu
fahren und mich nicht satt sehen zu
können, z.B. an den riesigen blühenden
Rapsfeldern, und ich liebe es, wenn uns
unsere Enkelkinder mit leuchtenden
Augen und strahlendem Gesicht entge-
genlaufen. Ja, dann jauchzt mein Herz
dir, großer Herrscher, zu: Mein Gott,
wie groß bist du! .G .W
Da fällt mir so ad hoc gar nichts ein! Ist
das jetzt kein gutes Zeichen? Vieles
könnte ich jedoch sofort aufzählen, was
ich gern mag, aber "lieben"? Im engli-
schen Sprachgebrauch wird die Formu-
lierung ja ständig, beinahe inflationär
oft verwendet: "I love this, I love that, I
love those shoes, where did you get
them?!" usw. Etwas gern mögen heißt
auf Englisch "like". Aber wenn z.B. je-
mand am englischsprachigen Tisch auf
die Frage, wie es denn schmecke, ant-
wortet: "Yes, I like your soup" (und
nicht sagt: "I love it!"), denkt sich die
Gastgeberin vermutlich verschnupft
"pff, aber es muss wohl nicht noch eine
Die Liebe zur Natur
Persönlich erlebt
16
Kelle sein". Mögen ist doch in Ordnung
und in der Regel die Emotion korrekt
wiedergebend? Mit der Erteilung des
Prädikats "lieben" bin ich irgendwie
knauserig. Ich übertreibe auch nicht
gern. Schließlich muss doch auch eine
Steigerung möglich sein. Aber dann
liebt man einfach irgendwie nicht vie-
les, wie ich gerade feststellen muss. Mir
ist nämlich immer noch nichts eingefal-
len. Also vielleicht doch einfach mal
etwas lieben, statt nur gern mögen,
einfach damit mehr Liebe da ist. Ich
liebe es, wenn der Geruch von frisch
gekochtem Basmati Reis im Treppen-
haus hängt.
.O .E
Ich liebe es, morgens gleich nach dem
Aufstehen zwei Tassen Kaffee zu trin-
ken.
Ich liebe es, auf dem Sofa zu sitzen und
ein Buch zu lesen.
Ich liebe es, im Sommer in einem See
zu schwimmen.
Ich liebe es, Eis zu schlecken und neue
Eissorten auszuprobieren.
Ich liebe es, mir einen guten Kinofilm
anzuschauen.
Ich liebe es, bei poppiger Musik zu tan-
zen.
Ich liebe es, im Herbst in der Natur
spazieren zu gehen.
Ich liebe es, mir eine Freundin einzula-
den und mit ihr eine DVD anzuschauen.
Ich liebe es, bei netten Leuten eingela-
den zu werden.
Ich liebe es, eine Katze auf dem Schoß
zu haben. .S .Z
Ich liebe es …
Ein Urlaub im Sommer in den Bergen
Mein Job als Krankenpfleger ist zeitwei-
se sehr stressig. Man hat oft das Gefühl,
die Patienten "saugen" einen förmlich
aus. Die administrativen Dinge drum
herum nehmen auch stetig zu. Dazu
der ständige Wechsel der Schichten
und auch noch zusätzliches Einspringen
bei Krankheit von Kollegen.
Wie ist es dann schön, im Sommerur-
laub mit der Familie einfach mal weit,
weit weg von diesem Trubel zu sein.
Wir mieten uns gern eine Hütte oder
ein Haus in den Bergen auf mindestens
1200 m Höhe. Diese Ruhe! Die völlig
andere Luft! Als Geräusch gibt es fast
Liebe zu Menschen/Familie/Kindern
17
Persönlich erlebt
nur das Bimmeln von Kuhglocken. Ir-
gendwie fühlt man sich Gott ein Stück
näher.
Ein besonderes Erlebnis hatten wir als
Familie im letzten Sommer im Hoch-
land von Kreta. Wir waren dort mit
einer relativ kleinen Reisegruppe auf
einer Hochebene. Ein Ort, wo Touristen
eigentlich nie hinkommen. Nur Schafe,
Ziegen und ein paar einzelne Hirten
dazu. Wir saßen unter einem uralten
Baum, tranken ein Gläschen kretischen
Wein und ich sang in der Gruppe u. a.
das Lied "Herr ich sehe deine Welt"
von Peter Strauch. Anja fand dann
noch einen alten originalen Hirtenstab,
so dass man das Gefühl hatte, wie im
Lied beschrieben, in Gottes Hand als
der eines Hirten, zu sein.
.S .P
Herr, ich sehe deine Welt…
Gemeinde aktuell
18
Herzlich willkommen! In den letzten Wochen haben wir wieder einige Menschen neu in unserer Gemein-de willkommen heißen können. .B und .M .S sowie .V und .N
.G haben wir im Advent begrüßt. Sie haben sich bereits schriftlich vorge- stellt. Im Februar konnten wir Familie Richter in unsere Gemeinde aufnehmen. Hier stellen sie sich in Wort und Bild vor.
Liebe Gemeinde,
wir, .M (30) und .J (34) mit unseren
beiden Kindern .M (fast 3 Jah-
re) und .J (4 Monate) sind Ende Februar
in eure Gemeinde aufgenommen
worden. .M stammt aus Lübeck, .J aus
Dessau bzw. Südthür ni gen. Uns
kennengelernt und geheiratet
haben wir während des Studiums in
Heidelberg – .M hat Lehramt, .J
Politikwissenschaften studiert. Zum
beruflichen Einstieg hat es uns dann
nach Wiesbaden verschlagen, wo wir
über fünf Jahre unseres Berufs- und
Gemeindelebens verbrachten und wo
2013 auch .M geboren wurde. Im
Sommer 2015 sind wir – wieder aus
beruflichen Gründen – nach Berlin ge-
zogen und haben auch schnell in der
FeG Tempelhof Anschluss gefunden. Im
November schließlich kam .J als
„echter Berliner“ zur Welt. Wir freuen
uns, dass wir jetzt in Berlin und in der
FeG Tempelhof eine neue Heimat ge-
funden haben.
.J & .M .R
19
Gemeinde aktuell
Liebe Menschen in der FeG Berlin-Tempelhof, mein Name ist .A .S und ich studiere
Evangelische Theologie, die ersten
beiden Jahre in Ewersbach und nun an
der Theologischen Hochschule
Elstal. Wenn ich mich nicht gerade in
der Endphase meines Studiums befinde
und meine Masterarbeit schreibe, liebe
ich es, am Klavier zu sitzen oder den
Volleyball in die Lüfte zu schlagen.
Außerdem liebe ich meine sieben
jüngeren Geschwister, meine drei
Neffen und eine Nichte, welche alle in
(und in der Umgebung) meiner
Geburtsstadt Leipzig leben.
Bevor ich im Oktober nach Wuppertal
ziehe, um dort als Pastorin für die
junge Generation zu arbeiten, werde
ich ab April ein Gemeindepraktikum
bei euch in der FeG absolvieren, um
noch einige pastorale Dinge zu üben
und um den Dienst als Pastorin
verfestigen zu können. Ich freue mich
auf die vielen Begegnungen mit euch.
Herzlichste Grüße .A .S
„Ich mach Station auf dem Weg, auf dem ich geh‘...“
Der Weg in den Gemeindedienst als Pastorin oder Pastor unseres Gemeindebun-des umfasst mehrere Stationen. Im Zentrum steht natürlich das Studium der evangelischen Theologie. Im Rahmen dieses Studiums erwartet der Bund Freier evangelischer Gemeinden ein mehrmonatiges Praktikum. Im Frühjahr wird eine angehende Pastorin zu diesem Praktikum in unserer Gemeinde sein. Hier stellt sie sich schon kurz vor.
Aus dem Gemeindeleben
20
Wir nehmen Abschied Zum Heimgang von Pastor Tilo Naumann
Als junger Mann war Tilo sehr sportbegeis-
tert. Durch die Bekehrung seiner Schwester
fand auch er Kontakt zu einer Gemeinde
und erlebte dann als junger Mann, der ei-
gentlich aus einem wenig christlichen Hin-
tergrund kam, eine deutliche Bekehrung.
Tilo war Handwerker und es bewegte ihn
aber schon früh die Frage, was er für Gott
tun könne. Ein Aufruf einer Diakonissen-
schwesternschaft, die einen Hausmeister
suchte, erlebte er als Ruf Gottes. So stellte
er seine Zeit und Kraft der Diakonissen-
schwesternschaft Heiligengrabe zur Verfü-
gung. Hier lernte er seine spätere Frau
Christa kennen. Er erlebte dann einen Ruf in
den Verkündigungsdienst der Freien evan-
gelischen Gemeinden, den er zunächst noch
unverheiratet, später dann gemeinsam mit
seiner Frau Christa aufnahm. In den ersten
Dienstjahren hat Tilo neben dem Gemeinde-
dienst sein theologisches Fernstudium am
Johanneum absolviert.
Seine Schwerpunkte waren in vielen Jahren
des Dienstes die Evangelisation, die Seelsor-
ge und ein Herz für „die Menschen, die in
der Gemeinde oft übersehen werden“. Er
hatte ein Herz für die Jugend und gestaltete
deswegen mehrere Fahrradfreizeiten, die
unter anderem nach Budapest und Prag
führten. Gemeinsam mit Christa gründete er
schon früh einen Ehepaargesprächs- und
Bibelkreis, der über die Jahre gewachsen ist.
Aus diesem Kreis entstand die Freizeitarbeit
„Wir über fünfzig“, die bis heute bestand
hat und für die er jährlich Bibelfreizeiten
mitgestaltete und inhaltlich leitete.
Fast durch die gesamte Dienstzeit hindurch
zog sich ein immer stärker werdendes Au-
genleiden, dass ihn aber weder von seinem
treuen Dienst noch von seiner vertrauens-
vollen und gottgeschenkten, gelassenen
Grundhaltung abbringen konnte. Er war
vielen ein Vorbild im Vertrauen auf Jesus.
Die letzten Jahren war Tilo als Ruheständler
Mitlglied der FeG Tempelhof. Auch hier ließ
er sich von Gott gebrauchen im Verkündi-
gungsdienst, in der Seelsorge und die letz-
ten beiden Jahre auch beim Aufbau der
Tochtergemeinde in Petershagen. Die letz-
ten eineinhalb Jahre waren zunehmend
durch eine Krebserkrankung gezeichnet,
ohne dass diese Krankheit an seiner Grund-
haltung „Lass Dir an meiner Gnade genü-
gen“ etwas ändern konnte. Am 13. Februar
ist Tilo heimgegangen. Ralf Nitz
Tilo Naumann, Verkündiger des Evangeliums
21
Liebe mit Auswirkung
„Opfer müssen gebracht werden“, die Wor-
te meines Vaters klingen mir immer mal
wieder in den Ohren. Er sagte sie meistens
dann, wenn ich lieber ins Kino wollte als
Matheaufgaben zu lösen. Wenn man etwas
erreichen möchte, muss man sich anstren-
gen - manchmal sogar Opfer bringen.
Sportler ordnen oft ihr ganzes Leben den
sportlichen Zielen unter. „Ich muss nicht
nur im Training diszipliniert sein, sondern
24 Stunden am Tag“, antwortete der Triath-
let Norman Stadler einmal auf die Frage, ob
es für ihn ein Leben neben dem Sport gäbe.
Es gibt viele beeindruckende Beispiele von
Menschen, die bereit waren, für ihre Ziele
große Opfer zu bringen. Ich denke z. B. an
Martin Luther King. Er hat sein Leben lang
mit großem Einsatz für die Freiheit aller
Menschen gekämpft. Er hat sich gegen den
Rassismus in den Vereinigten Staaten einge-
setzt. „Ich habe einen Traum...“, sagte Mar-
tin Luther King in einer berühmten Rede. Er
beschrieb darin eine Welt, in der Menschen
ohne Rassentrennung und Diskriminierung
in Frieden und Freiheit miteinander leben
können. Für diesen Traum war er bereit
gemeinsam mit anderen zu arbeiten, zu
beten, zu kämpfen und, wenn es sein muss-
te, ins Gefängnis zu gehen. Dieses Engage-
ment hat Martin Luther King mit seinem
Leben bezahlt, als er 1968 von einem Atten-
täter erschossen wurde. Sein Einsatz und
seine Opferbereitschaft haben aber blei-
bend bewirkt, dass die Rassentrennung in
vielen US-Bundesstaaten aufgehoben wur-
de.
Aber auch in meinem ganz normalen Alltag
begegnen mir Menschen, die bereit sind
einen großen Teil ihrer Freizeit und ihrer
eigenen Interessen zurückzustellen, um
etwas Gutes zu bewirken. Ich denke z.B. an
die Menschen, die ehrenamtlich im Hospiz
in meiner Nachbarschaft Sterbende auf
ihrem letzten Weg begleiten - oder an an-
dere, die sich für den Erhalt unserer Um-
welt und einen sinnvollen Umgang mit un-
seren Ressourcen einsetzen.
„Wenn das Weizenkorn in die Erde fällt und
stirbt, bringt es Frucht“, sagt Jesus und weist
damit daraufhin, dass es etwas kostet, wenn
man wichtige Ziele erreichen will. Man muss
etwas von sich loslassen, wenn man ande-
ren etwas Gutes tun möchte. Auf diesem
Weg der Opferbereitschaft ist Jesus uns
aber vorangegangen.
Er ist gestorben, um für alle Menschen zum
Sündenbock zu werden. Gott macht es
eben anders als viele Leute: Er trägt die
Schuld niemandem nach, sondern er trägt
sie selber - durch seinen Sohn Jesus Chris-
tus.
Das ist die befreiende Botschaft von Kar-
freitag und Ostern. Sie kann uns helfen,
Selbstvorwürfe bei Gott abzugeben. Ein
stilles Gebet wirkt da buchstäblich Wunder.
Sie kann uns aber auch daran erinnern, dass
es gut tun kann, ein Stück von uns los zu
lassen: Wie wäre es z.B. den nächsten Tagen
eine gewohnte Fernsehsendung zu opfern,
um Zeit zu haben, sich mal wieder ausgiebig
mit einem lieben Menschen zu unterhalten?
Oder ein wenig Freizeit zu opfern, um einen
Besuch zu machen? Oder einen Vorbehalt
aufzugeben und doch noch mal auf einen
unbequemen Menschen zuzugehen? Sie
werden sehen, auch diese kleinen Opfer
bringen „große Frucht“. Ralf Nitz
Wenn Liebe weh tut... Gedanken zu einem Leben nach Karfreitag
22
Bildquellen: Seite 1: svklimkin/morguefile.com; Seite 3: BryanHanson/morguefile.com;
Seite 4: Mintgreen/morguefile.com, [1] Quelle: http://www.planet-wissen.de/natur/weltall/sonne/
pwwbsonne100.html; Seite 5: DominiksPhotos/morguefile.com; Seite 6: Melissa Kittke; Seite 7: Breon-
Warwick/morguefile.com; Seite 8: jclk8888/morguefile.com; Seite 9: MichelleBulgaria/morguefile.com;
Seite 12: Routine/morguefile.com; Seite 13: earl53/morguefile.com; Seite 15: Lichtenfels/
morguefile.com; Seite 16: GaborFromHungarymorguefile.com; Seite 17: Sören Putzke
Gemeindeleben
Ab 03. April
Sechs Gottesdienste - Sieben Gruppenstunden - 42 Impulse für die
tägliche Stille
23
Rätselspaß - nicht nur für Kinder
Endlich mal ein Bilderrätsel!
Schreibt die richtigen Buchstaben der Reihe nach in
die unteren Kästchen und schon habt ihr die Lösung.
Viel Spaß wünscht euch G. W.
Sonntag
FÄNGT DIE
WOCHE
GUT AN!
Wir freuen uns auf Sie
10.00 Uhr
Gottesdienst
mit
Kindergottesdienst &
Kleinkindbetreuung
anschließend: „Gemeindecafé“
Montag
15.00 Uhr Handarbeits- und Bastelkreis
Dienstag
19.30 Uhr Treffpunkt Bibel
Mittwoch
19.00 Uhr Selbsthilfegruppe
Donnerstag
10.00 Uhr „Unterwegs“ Frauen - Alltag -
Glaube (jeden 3. Do. im Monat)
15.00 Uhr Mit weitem Horizont - Der
Bibel- und Gesprächskreis
Freitag
19.00 Uhr Selbsthilfegruppe
19.30 Uhr Männerforum (alle 2 Monate)
Hauskreise: siehe Terminplan im Heftinneren.
Besondere Veranstaltungen, Lebensberatung,
Glaubensgrundkurse: auf Anfrage.
Impressum
FeG Berlin - Tempelhof
Freie evangelische Gemeinde
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12099 Berlin
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bei SKB Witten (BIC: GENODEM1BFG)
Diakoniefonds
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Pastor
Ralf Nitz 751 60 02
Wenckebachstr. 5 (Mobil: 0177/4254111)
12099 Berlin
E-Mail: [email protected]
Montag Ruhetag
Gemeindeleitung / Ältestenkreis
Werner Böhm 742 14 49
Cornelius Lander 53 14 70 79
Stefan Röger 67 98 95 40
Judith Wernicke 75 51 87 87
E-Mail: [email protected]
Küster Cornelia & Matthias Fischer 71 09 69 04
E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss
für die nächste Ausgabe 13.04.2016.
Sie erscheint am 29.05.2016.
E-Mail Gemeindebriefteam:
JESUS CHRISTUS -
und das Leben fängt erst richtig an!
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