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Geschäftsbericht2014

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Inhaltsverzeichnis

DAVVorwort 5Vorstand 7Aktivitäten des Vorstands 8Nationales Organisations-Komitee für den Weltkongress der Aktuare 2018 13Veranstaltungen der DAV und der DGVFM 14Erweiterte Online-Kommunikation 15Arbeitsgruppe Kommunikation und Beziehungsmanagement 16Jahrestagung in Bonn 2014 19Die Facharbeit in der DAV 242014: Die Ergebnisberichte und Fachgrundsätze der DAV 25

AusschüsseBerufsständische Fragen 26Ausbildung und Prüfung 28Weiterbildung 30Altersversorgung 32HUK 34International 36Investment 38Krankenversicherung 40Lebensversicherung 42Rechnungslegung und Solvabilität 44Schadenversicherung 46

GruppenPENSION 49KRANKEN 50AFIR/ERM 52ASTIN 56LEBEN 58Bausparmathematische Fachgruppe 60

IVSVorwort 63Vorstand und Beirat 64Aktivitäten 65IVS-Forum 67

DGVFMVorwort 69Vorstand 71

AusschüsseForschung und Transfer 72Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung 74Nachwuchsförderung 76Kommunikation und Kontakte 78

13. Scientific Day 80GAUSS-Preis 2013 82Workshop Loccum 84European Actuarial Journal 85

Jahresabschluss 2014Vorwort 87Bilanz DAV 88Gewinn- und Verlustrechnung DAV 90Bilanz DGVFM 92Gewinn- und Verlustrechnung DGVFM 94Bilanz IVS 96Gewinn- und Verlustrechnung IVS 98

Ansprechpartner und Team Geschäftsstelle 99

Impressum 102

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Rainer FürhaupterVorstandsvorsitzender

Gemeinsam die Zukunft gestalten

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Vorwort von Rainer Fürhaupter

Sehr geehrte Partner, Freunde und Unterstützer der Deutschen Aktuarvereinigung, liebe Kolleginnen und Kollegen,

zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Vorworts blicken wir auf neue Rekorde des Zinsverfalls, die wir uns noch vor einem Jahr nicht in dieser Schärfe haben vorstellen können. Darauf haben wir reagiert und empfohlen, den Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung zum 1. Januar 2015 auf den bislang niedrigsten Wert von 1,25 Prozent zu senken. Eine Empfehlung, die sich die Regierung zu eigen gemacht hat. Dabei haben wir betont, dass es sich um einen Höchstrechnungszins handelt. Die Verantwortlichen Aktuare in den Unternehmen müssen sorgfältig prüfen, ob er in dieser Höhe angewendet werden kann.

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und Europas, die expansive Geldpolitik der EZB und die Stabilität Deutsch-lands, die immer noch viele internationale Investoren anlockt, führen zu einem extrem niedrigen Zinsniveau, das die deutsche Lebensversicherung, aber zunehmend auch die Private Krankenversicherung und die betriebliche Altersversorgung vor eine ernste Belastungsprobe stellt. Es wird für die Versicherungswirtschaft aber auch für die Unternehmen der Wirtschaft, die ihren Mitarbeitern betriebliche Altersversorgung gewähren, unter diesen Rahmenbedingungen immer schwieriger, die erforderlichen Erträge zu erwirtschaften, um frühere Zinsversprechen gegenüber Versicherungsnehmern bzw. Leistungsempfängern zu erfüllen.

Damit stehen auch die Deutsche Aktuarvereinigung und ihre Mitglieder vor der Herausforderung, in einem auf lange Sicht schwierigen Umfeld weiterhin eine sinnvolle Altersvorsorge zu gestalten und für die Kunden attraktive Versicherungs- und Versorgungslösungen zu entwickeln. Hier sind die Aktuare gefordert, mit ihrem spezifischen Know-how die Unternehmen mit Augenmaß zu beraten und klar zu kommunizieren, welche Handlungsoptionen den Entscheidungsträgern offen stehen, um den vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Versicherten dauerhaft nachzukommen. Die Aktuare müssen mehr denn je ihre analytischen und bewertenden Fähigkeiten einbringen, um die sich ergebenden Chancen und Risiken mit fachgerechten mathematischen Lösungsmodellen erfolgreich beschreiben und bewerten zu können.

Als berufsständische Vereinigung gehört es zu den wichtigsten Aufgaben der DAV, ihre Mitglieder mit fachlich-methodischen Hilfestellungen bestmöglich zu unterstützen, damit die Aktuare ihrer umfangreichen Verantwortung gerecht werden können. Durch ihre fachliche Arbeit, die von vielen Top-Aktuaren in Tausenden ehrenamtlich – meist durch ihre Arbeitgeber großzügig unterstützt – geleisteten Stunden erbracht wird, stellt die DAV allen Mitgliedern eine Referenz zur Verfügung, auf die sie sich auch in schwierigen Diskussionen jederzeit berufen können.

Gleichzeitig arbeitet die DAV proaktiv an Weichenstellungen für die 3. Säule der Altersversorgung Deutschlands, mit denen auch in der Zukunft die weiterhin ungebrochene Nachfrage nach Garantieprodukten in der Lebensversicherung befriedigt werden kann. So wurde im Ausschuss Lebensversicherung ein Vorschlag ausgearbeitet, wie eine vorsichtige Öffnung für moderne Produkte ermöglicht werden kann, ohne die bewährten Rahmenbedingungen für Versicherungslösungen klassischer Art aufzugeben. Wir sind überzeugt, dass es hiermit gelingen kann, die Lebensversicherung unter Solvency II nachhaltig zu stabilisieren.

Solvency II wird nun in wenigen Monaten zum 1. Januar 2016 in Kraft treten. Ein risikogerechtes, marktnah bewertendes und europaweit einheitliches Aufsichtssystem ist ein richtiger und sinnvoller Ansatz. Doch es muss allen Beteiligten klar sein, dass vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase der Paradigmenwechsel von der alten HGB-Welt in die neue Welt der marktkonsistenten Bewertung von Versicherungsverpflichtungen einen deutlichen Einschnitt bedeuten wird.

Als DAV konnten wir den Entwicklungsprozess von Solvency II von der Konzeption bis zur praktischen Umsetzung durch zahlreiche fundierte Stellungnahmen, die in unseren Ausschüssen und Arbeitsgruppen erarbeitet wurden, intensiv begleiten. Über unsere engagierte Mitarbeit in der Actuarial Association of Europe (AAE), der Dachorganisation der Aktuarvereinigun-gen in Europa, konnten wir zuletzt aktiv Einfluss auf die Ausgestaltungen der Durchführungsmaßnahmen und der Leitlinien nehmen. In diesem Zusammenhang ist es von besonderer Bedeutung, dass die DAV seit Anfang 2013 mit Siegbert Baldauf einen der beiden Leiter des Projekts Solvency II der AAE stellt. Die für dieses Engagement zusätzlich benötigten Finanzmit-tel muss die DAV derzeit aus ihren Zuwendungen an die DGVFM für die nachhaltige Nachwuchsförderung und den Trans-fer aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis entnehmen. Ich darf mich an dieser Stelle ganz besonders bei zahlreichen Unternehmen aus der Versicherungswirtschaft bedanken: Mit einer großzügigen Unterstützung konnte die ent-standene finanzielle Lücke der DGVFM gefüllt werden, sodass alle erfolgreichen Projekte und Aktivitäten uneingeschränkt fortgeführt werden können.

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Vorwort von Rainer Fürhaupter

Die zunehmende internationale Verflechtung der Versicherungs- und Finanzwirtschaft macht eine starke Vertretung der DAV im europäischen und internationalen Raum unverzichtbar. Neben der AAE stellt die International Actuarial Association (IAA) ein wichtiges Forum dar, um Themen von weltweiter Bedeutung proaktiv mitzugestalten. Hier haben wir uns vorgenommen, in Zukunft noch mehr Verantwortung für die internationale Aktuargemeinschaft zu übernehmen.

Der alle vier Jahre stattfindende Weltkongress unseres Berufsstands wird daher 2018 auf Einladung der DAV in Deutschland stattfinden. Der „ICA 2018“ lädt uns alle dazu ein, die gemeinsamen beruflichen Grundlagen weiter zu stärken und grenzüber-schreitend drängende Themen noch schneller voranzubringen. Ich lade Sie daher schon heute ein, dieses für die Vereinigung so wichtige Projekt mit Interesse, Neugier und eigenem Engagement – als Referent oder zumindest durch Ihre Teilnahme am Kongress – zu begleiten!

Für unsere berufsständische Vereinigung ist es insgesamt von großer Bedeutung, einerseits den ständigen Dialog mit allen für uns relevanten nationalen und internationalen Institutionen zu führen, um die Interessen und den Sachverstand der Aktuare zum Nutzen von Verbrauchern und Unternehmen einzubringen. Andererseits gilt es im Geflecht der unterschiedlichen Inter-essenlagen die Unabhängigkeit der Aktuare durch die eigene fachliche Positionierung in der Öffentlichkeit unter Beweis zu stellen.

Wir Aktuare wollen sowohl in unserem unmittelbaren Aufgabenbereich von unseren Auftrag- und Arbeitgebern als auch im Gespräch mit Politik, Medien und allgemeiner Öffentlichkeit in unserem Selbstverständnis als verlässliche Experten und unverzichtbare Ratgeber ernst genommen werden. Dafür müssen selbstverständlich alle Aktuare ihr Wissen über die für sie relevanten Methoden und Modelle eigenständig auf dem aktuellen Stand halten. Gleichzeitig muss die DAV als berufsstän-dische Vertretung der Aktuare die formalen Grundlagen zum Nachweis des aktuellen Fachwissens aller Mitglieder legen. Es freut mich daher sehr, dass das zum 1. Januar 2014 gestartete neue Weiterbildungssystem von den Mitgliedern sehr gut angenommen wird und bereits sehr viele von der Online-Dokumentation ihrer Weiterbildungsaktivitäten regen Gebrauch machen. Ich bitte darüber hinaus alle Kollegen, die unsere technische Plattform und das zugehörige Weiterbildungskonto noch nicht aktiv nutzen, bald einzusteigen. Wir wollen zeigen, dass wir eine große Gemeinschaft von Top-Experten mit aktuellstem Wissen sind!

Nicht nur für die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten sind der fachliche Input und das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder der DAV unerlässlich. Eine erfolgreiche Gremienarbeit basiert dabei auf einer intensiven Diskussion und einem konstruktiven Austausch mit allen Mitgliedern. Dank einer weiterhin sehr großen Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit, die sich auch in der sehr positiven Resonanz auf die im vergangenen Jahr veröffentlichten Ausschreibungen gezeigt hat, konnte eine Vielzahl gemeinsamer Projekte und Initiativen erfolgreich umgesetzt werden.

Ich danke daher im Namen des gesamten Vorstands allen Mitgliedern und auch allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle sehr herzlich für die im Jahr 2014 geleistete Unterstützung, das entgegengebrachte Vertrauen und die motivierenden Hinweise. Das ungebrochene Interesse an unserer Vereinigung wird uns auch im kommenden Jahr anspornen, uns in Ihrem Interesse für die Weiterentwicklung unseres Berufsstands einzusetzen.

Herzlichst Ihr

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Vorstand der DAV

Prof. Dr. Maria Heep-AltinerWeiterbildung

Dr. Dieter KöhnleinSchadenversicherung

Norbert HeinenLebensversicherung

Dr. Johannes LörperLebensversicherung

(Past-President)

Dr. Richard HerrmannAltersversorgung

Dr. Michael RenzRechnungslegung, Solvabilität

Dr. Wilhelm SchneemeierAusbildung und Prüfung

(stellv. Vorsitzender)

Roland WeberKrankenversicherung

Prof. Dr. Kurt WolfsdorfInternationales

Claudia AnderschKommunikation

Dr. Guido BaderInvestment

Dr. Eberhard BertschBausparen

Dr. Markus FaulhaberLebensversicherung

Prof. Dr. Klaus HeubeckICA 2018

Michael RosenbergBerufsständisches

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Aktivitäten des Vorstands der DAV

Berufsstand

Aktuare sind überwiegend in den Bereichen Versicherungen, Finanzen und Altersversorgung tätig. Sie beschäftigen sich als Experten mit der Kalkulation von Produkten, der Bewertung von künftigen Leistungsverpflichtungen sowie der Risikoein-schätzung und -steuerung auf Basis mathematisch-statisti-scher Methoden.

Das Berufsbild des Aktuars hat in den letzten Jahren nicht nur deutlich an Bekanntheit, sondern durch das kontinuier-lich erweiterte Aufgabenspektrum auch an Attraktivität ge-wonnen. Dies schlägt sich insbesondere in der positiven Entwicklung der Mitgliederzahlen der DAV nieder. Im Be-richtsjahr konnten nach einer erfolgreichen Prüfung im aktu-ariellen Spezialwissen insgesamt 271 neue Mitglieder in die DAV aufgenommen werden. Inzwischen wurde sogar eine aktuelle Gesamtmitgliederzahl von rund 4.500 Aktuaren er-reicht, was den nach wie vor ungebrochenen Trend eines dynamisch wachsenden Berufstands eindrucksvoll bestätigt.

Als leistungsstarke Gemeinschaft der Aktuare in Deutschland hat sich die DAV in ihrer Satzung zum Ziel gesetzt, ein ein-heitliches Berufsbild zu entwickeln und alle entsprechend qualifizierten Aktuare effektiv zu vertreten. Zweck des Vereins ist die Wahrung, Pflege und Förderung der fachkundigen Tä-tigkeit und der berufsständischen Belange der Mitglieder. Un-erlässlich sind hierbei an den praktischen Herausforderungen ausgerichtete und transparente Grundlagen der Vereinsarbeit, an denen sich die vielfältigen Aktivitäten der Vereinigung ori-entieren können. Im Auftrag des Vorstands ist der Ausschuss für berufsständische Fragen für alle geeigneten Maßnahmen

zuständig, die zur Ausfüllung und Einhaltung der Fach- und Berufsgrundsätze für den Aktuar erforderlich sind.

Ausgerichtet am Leitbild der Vereinigung sowie an den Zie-len des Vorstands für die Amtszeit 2013 bis 2015 wurden im Berichtsjahr zahlreiche Projekte initiiert, die zusammen mit den ehrenamtlich aktiven Mitgliedern der Ausschüsse und Ar-beitsgruppen der DAV sowie dem Team der hauptamtlichen Geschäftsstelle erfolgreich umgesetzt werden konnten.

Facharbeit

Die Tätigkeiten und Aufgaben von Aktuaren werden in ganz besonderem Maß von den gesetzlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene, aber auch von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beeinflusst. Dementspre-chend sind im Leitbild der Vereinigung eine eigenständige Positionierung in der Öffentlichkeit und die aktive Teilnahme an gesetzgeberischen Prozessen im Interesse der Aktuare und zum Nutzen von Verbrauchern und Unternehmen verankert. Unter dieser Zielsetzung hat sich die DAV – gestützt auf die Kompetenz der rund 500 ehrenamtlich tätigen Mitglieder in Ausschüssen und Arbeitsgruppen – wieder mit zahlreichen wichtigen Themen und Fragestellungen befasst.

Solvency II bleibt weiterhin das wichtigste Projekt der Deut-schen Aktuarvereinigung e.V. auf EU-Ebene. Mit diesem neu-en risiko- und prinzipienbasierten Ansatz für die Versiche-rungsaufsicht werden EU-weit gültige Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung und das Risikomanagement der Ver-sicherungsunternehmen definiert sowie ein einheitliches Be-richtswesen gegenüber den Aufsichtsbehörden etabliert.

Nachdem das Europäische Parlament im März 2014 die Omnibus-II-Richtlinie verabschiedet und damit den Weg für die Einführung von Solvency II zum 1. Januar 2016 frei ge-macht hat, haben die weiteren Aktivitäten zur Vorbereitung auf Solvency II im Verlauf des Jahres deutlich Fahrt aufge-nommen. Seit Mitte Januar 2015 liegen die von der EU-Kom-mission herausgegebenen delegierten Rechtsakte in einer verabschiedeten Fassung vor; die DAV-Koordinierungsgruppe Solvency II hat hierzu umfangreiche Kommentierungsarbeit geleistet.

Ein erstes Paket der technischen Durchführungsstandards wurde durch EIOPA, die europäische Versicherungsaufsicht, ebenso zur Konsultation gestellt wie ein erster Satz an Leitli-nien. Ende des Jahres wurde dann auch die zweite Welle an Durchführungsstandards und Leitlinien veröffentlicht, die bis zum 2. März 2015 kommentiert werden konnten. Gerade die Leitlinien, die sich zunächst auf die quantitativen Fragen der Eigenkapitalausstattung in Säule 1 konzentrieren, sind für die Branche und auch die Aktuare von hoher Bedeutung, da

Kumulierte Entwicklung der Mitgliederzahlen

Kumulierte Entwicklung der Mitgliederzahlen

1994

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2000

2001

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2012

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2015

4500

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Aktivitäten des Vorstands der DAV

sie sehr konkrete Hinweise zur Umsetzung der Aufsichtsanfor-derungen in die Praxis enthalten. Die DAV hat daher im Rah-men des Konsultationsprozesses über die europäische Dach-vereinigung der Aktuare, die Actuarial Association of Europe (AAE), umfangreich Stellung genommen, um konstruktiv auf sachgerechte Lösungen hinzuwirken. Besonders hilfreich ist hierbei weiterhin, dass die DAV seit Anfang 2013 mit Siegbert Baldauf einen der Leiter des Projekts Solvency II der AAE stellt.

Auch die Umsetzung von Solvency II in das Versicherungs-aufsichtsgesetz (VAG) wurde von der DAV intensiv begleitet, sodass Anfang August 2014 eine umfangreiche Stellungnah-me an das Bundesfinanzministerium eingereicht werden konnte. Neben grundsätzlichen Anmerkungen zur Rolle des Verantwortlichen Aktuars und der Versicherungsmathemati-schen Funktion sowie konkreten Verbesserungsvorschlägen für die Übernahme der Solvency-II-Regelungen wurden auch aktuell wichtige Themen der Lebens- und der Krankenversi-cherung angesprochen.

Die Lebensversicherung in der anhaltenden Niedrigzinspha-se war und ist der zweite große Themenschwerpunkt, mit dem sich die DAV intensiv befasst. Mit dem Lebensversiche-rungsreformgesetz (LVRG) ist der gesetzliche Rahmen dahin-gehend angepasst worden, dass über eine Neuregelung der Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungs-reserven die Versichertengemeinschaft im Niedrigzinsumfeld vor ökonomisch nicht sachgerechten Mittelabflüssen geschützt ist. Damit wurden die Lebensversicherungsbestände mit ihren hohen Garantien aus Altverträgen im lang anhaltenden Nied-rigzinsumfeld erfolgreich stabilisiert. Die DAV hat diese An-passung begrüßt, gleichzeitig aber an die Politik appelliert, die Stärkung der Risikotragfähigkeit der Lebensversicherungs-unternehmen insgesamt noch stärker in den Blick zu nehmen.

Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die bereits 2013 im VAG verankerte Rechtsgrundlage für die Einführung eines kollektiven Teils innerhalb der Rückstellung für Bei-tragsrückerstattung (RfB). Mit der geplanten Verordnung über den kollektiven Teil der Rückstellung für Beitragsrückerstat-tung (RfB-Verordnung) soll dies weiter konkretisiert werden; die DAV hat sich hierzu in einer Stellungnahme positiv ge-äußert, da diese „kollektive RfB“ die aktuarielle Steuerung von Lebensversicherungsbeständen deutlich verbessern wird.

Vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfelds hat die DAV eine Absenkung des Höchstrechnungszinses in der Lebensver-sicherung zum 1. Januar 2015 auf den bis dahin niedrigsten Wert von 1,25 Prozent empfohlen. Dies stellt Aktuare vor die Herausforderung, auch unter schwierigen Kapitalmarktbedin-gungen attraktive Produkte für die Bedürfnisse der Versiche-rungskunden zu entwickeln. Vor dem Hintergrund des Inkraft-tretens von Solvency II zum 1. Januar 2016 hat die DAV zu

Beginn des Jahres 2015 empfohlen, trotz weiter gesunkener Zinsen für europäische Staatsanleihen den Höchstrechnungs-zins auch für das Jahr 2016 bei 1,25 Prozent zu belassen.

Aufgrund der ungebrochenen Nachfrage nach Garantieproduk-ten in der Lebensversicherung ist es aktuariell erforderlich, auch für die Zukunft eine angemessene Bewertung der Deckungs-rückstellung für zukünftige Garantieprodukte im Neugeschäft sicherzustellen und einen unter Solvency II geeignet festge-setzten Höchstrechnungszins beizubehalten. Die DAV hat daher einen Umsetzungsvorschlag ausgearbeitet, der die bewährten Regelungen des HGB insbesondere in Bezug auf den (Höchst-)Rechnungszins erhält, während gleichzeitig die Chance genutzt wird, Raum für moderne Produkte zu schaffen und die Darstellung der Finanz- und Ertragskraft der Versi-cherungsunternehmen an den tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnissen zu orientieren. Dies wird die Lebensversiche-rung in der neuen Solvency-II-Welt nachhaltig stärken.

Im Bereich der Altersvorsorge haben sich DAV und IVS im Berichtsjahr intensiv mit der geplanten Überarbeitung der Pensionsfondsrichtlinie für Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung befasst. Hiermit soll die zweite Säule der Altersvorsorge neue Rahmenbedingungen erhalten. Gleich-zeitig wird aber von EIOPA gefordert, dass die betriebliche Altersversorgung ebenfalls die quantitativen, risikobasierten Eigenkapitalvorschriften von Solvency II erfüllt – eine Forde-rung, die konträr zur neuen Pensionsfondsrichtlinie läuft, die explizit keine quantitativen Eigenkapitalvorschriften vorsieht. Hierzu wird sich die Vereinigung weiter intensiv in die fach-liche und politische Diskussion einbringen.

Weitere Ergebnisse der fachlichen Arbeit in den Ausschüssen und Arbeitsgruppen der DAV sind auf den folgenden Seiten in den Berichten der Ausschüsse überblicksartig zusammen-gefasst. Der Vorstand ist sich bewusst, dass die Vereinigung nur durch das hohe ehrenamtliche Engagement der Mitglie-der ihre aktuarielle Expertise umfassend in allen für den Be-rufsstand relevanten Themenfeldern einbringen kann und spricht daher allen Beteiligten seine Anerkennung aus.

Politische Interessenvertretung und Kontaktpflege

Die DAV steht im ständigen Dialog mit allen für sie relevan-ten nationalen und internationalen Institutionen und bringt ihren Sachverstand in Beratungen und gesetzgeberische Pro-zesse ein. Auch 2014 hat sich die DAV zu allen für die aktu-arielle Tätigkeit relevanten Themenfeldern in die Diskussion eingeschaltet und den Austausch mit den jeweiligen politi-schen Entscheidungsträgern gesucht.

Im Rahmen der Diskussion des LVRG sowie der anstehenden Novellierung des VAG zur Umsetzung von Solvency II in na-

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Aktivitäten des Vorstands der DAV

tionales Recht konnte die DAV im Gespräch mit Vertretern des Bundesministeriums der Finanzen ihre Position ausführ-lich erläutern. Hierbei ging es nicht nur um fachlich-metho-dische Fragestellungen, sondern auch um berufsständische Themen rund um die Rolle des Aktuars. So begrüßt die DAV den Erhalt des Instituts des Verantwortlichen Aktuars als eine der bewährten Regelungen des VAG, sieht aber gleichzeitig Handlungsbedarf, wenn es um die persönlichen Haftungs-risiken der Mitglieder geht.

Im Berichtsjahr konnte zudem der Dialog mit der Abteilung Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik im Bundesministerium für Gesundheit fortgesetzt werden, um aktuelle Entwicklungen in der Kranken- und der Pflegeversicherung zu diskutieren. Das Angebot, unabhängigen versicherungs- und finanzmathemati-schen Sachverstand in die politischen Diskussions- und Ent-scheidungsprozesse einzubringen, wurde sehr positiv bewertet.

Traditionell steht die DAV in regelmäßigem Austausch mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Auch im Jahresgespräch 2014 konnten Themen der Lebens- und Kran-kenversicherung sowie der betrieblichen Altersversorgung in-tensiv diskutiert werden. Im Mittelpunkt standen dabei die anstehende Einführung von Solvency II und die noch zu kon-sultierenden Durchführungsstandards und Leitlinien. In ei-nem anschließenden Workshop, an dem auch Vertreter des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft und des Verbands der Privaten Krankenversicherung teilgenom-men haben, konnten diese ausführlich besprochen werden.

Am 17. Januar 2014 fand zudem zum zweiten Mal ein Ge-spräch mit Vertretern von EIOPA auf Vorstandsebene statt. Im Mittelpunkt standen die weiteren Schritte bis zur Einführung von Solvency II zum 1. Januar 2016, aber auch die Übertra-gung der Prinzipien von Solvency II auf die Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung. Der gemeinsame Gedan-kenaustausch war wie im Vorjahr sehr fruchtbar und konnte am 23. Februar 2015 erfolgreich fortgesetzt werden.

Darüber hinaus konnten im Berichtsjahr die guten Beziehun-gen zum Institut der Wirtschaftsprüfer und zum Gesamtver-band der Deutschen Versicherungswirtschaft weiter gepflegt werden. Gleichzeitig hat der Vorstand die Kontakte in Rich-tung Finanzwirtschaft weiter ausgebaut und Gespräche mit dem Bundesverband deutscher Banken und dem deutschen Fondsverband BVI aufgenommen, bei denen insbesondere die Themen Risikomanagement, Solvency II und Kapitalanlage behandelt wurden. Da dem Verbraucherschutz in der Versi-cherungs- und Finanzwirtschaft eine immer größere Bedeu-tung zukommt, waren dem Vorstand auch Gespräche mit dem Bund der Versicherten und dem Verbraucherzentrale Bundes-verband ein wichtiges Anliegen. Der Gedankenaustausch soll in regelmäßigen Abständen fortgesetzt werden.

Internationale Arbeit

Seit einigen Jahren erlangen grenzüberschreitende Entwick-lungen für die DAV immer größere Bedeutung. Die internati-onale Rechnungslegung nach IFRS und das neue europäische Aufsichtsregime Solvency II sind dabei nur die offensichtlichs-ten Themenfelder. Die in den internationalen Entscheidungs-gremien getroffenen Entscheidungen entfalten für alle Aktuare, also auch für rein national tätige Aktuare, und deren Unter-nehmen zunehmend weitgehende Konsequenzen. Gleichzei-tig führen gemeinsame fachliche Herausforderungen aber auch dazu, dass sich die Anforderungen an die jeweilige natio-nale Aus- und Weiterbildung von Aktuaren ebenso wie an die berufsständischen Grundsätze immer weiter angleichen.

Die DAV hat die Vorteile einer starken internationalen Ver-netzung früh erkannt und ist dementsprechend in allen wich-tigen Gremien der internationalen Aktuarvereinigung IAA und der europäischen Dachorganisation AAE mit rund 30 Delegierten kompetent vertreten. So kann sich die DAV einer-seits über international wichtige Themen und Entwicklungen auf dem Laufenden halten und andererseits die Positionen der deutschen Aktuare in die internationale Meinungsbil-dung einfließen lassen.

Als eine der mitgliederstärksten Aktuarvereinigungen welt-weit übernimmt die DAV zunehmend größere Verantwortung für die internationale Gemeinschaft der Aktuare. In diesem Sinne spiegeln sich das große Engagement der DAV und des-sen positive Wertschätzung insbesondere darin wider, dass Dr. Michael Renz bereits im September 2013 zum Chairman der AAE für das Jahr 2015 gewählt worden ist.

Auch mit der Ausrichtung des Weltkongresses der Aktuare 2018 in Berlin wird die DAV eine besondere Rolle überneh-men: Unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Heubeck sind die ehrenamtlich besetzten Gremien bereits sehr aktiv mit der Planung und Durchführung des Kongresses befasst. Während des Weltkongresses 2014 in Washington konnte sich die DAV als attraktiver Gastgeber für den nächsten Kongress vier Jahre später präsentieren und ein hochkarätiges und abwechs-lungsreiches Fachprogramm ankündigen.

Mitgliedereinbindung und Öffentlichkeitsarbeit

In ihrem Leitbild formuliert die DAV den Anspruch, die Ge-meinschaft der Aktuare durch Transparenz, Kommunikation und eine intensive Beteiligung der Mitglieder an den Wil-lensbildungsprozessen zu stärken. Um diesem Anspruch ge-recht zu werden, hat auch die kontinuierliche Weiterent-wicklung der Mitgliedereinbindung einen hohen Stellenwert.

Zum 1. Dezember 2014 startete daher die vierte Mitglieder-befragung der DAV, um die generelle Zufriedenheit der Mit-

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Aktivitäten des Vorstands der DAV

glieder zu ermitteln und ihre Erwartungen an die wichtigsten Schwerpunkte der Vereinsarbeit festzustellen. Gleichzeitig sollte das konkrete Leistungsangebot erneut daraufhin analy-siert werden, ob es Verbesserungspotenziale und Ansätze zu sinnvollen Erweiterungen gibt. Darüber hinaus wurde den Mitgliedern die Möglichkeit geboten, ihre Erwartungen an den Weltkongress der Aktuare im Jahr 2018 zu formulieren. Die wichtigsten Umfrageergebnisse sollen während der Mit-gliederversammlung 2015 in Berlin vorgestellt werden und anschließend in die weiteren strategischen Überlegungen des Vorstands einfließen.

In diesem Kontext ist auch die im Berichtsjahr zum zweiten Mal durchgeführte umfassende Befragung der im Vorjahr neu aufgenommenen Mitglieder zu sehen, in der sowohl die in-haltliche Ausrichtung der Ausbildung als auch die Organisa-tion des Ausbildungs- und Prüfungssystems umfassend be-wertet werden konnte.

Außerdem wurde im Berichtsjahr gemeinsam mit der Manage-mentberatung Kienbaum eine Studie erstellt, in der auf der Basis der Antworten von rund 2.200 Mitgliedern und Kandi-daten für die Aufnahme in die DAV ein umfassendes Bild der Gehalts- und Karrierechancen von Aktuaren in Deutschland gezeichnet wird. Erstmals wurden die Ergebnisse auf der DAV/DGVFM-Herbsttagung 2014 in Hannover vorgestellt; zudem erfolgt eine ausführliche Berichterstattung in der Mit-gliederzeitschrift „Der Aktuar“.

Neben der kommunikativen Einbindung der Mitglieder und der angemessenen Interessenvertretung für die Aktuare ist ein wichtiges Ziel der DAV, den Berufsstand und seine fachliche Expertise auch einer größeren Allgemeinheit bekannt zu ma-chen. Der Vorstand der DAV hat daher 2014 eine Arbeits-gruppe Kommunikation und Beziehungsmanagement gegrün-det, die die Informations- und Kommunikationsaktivitäten der Vereinigung zielgruppengerecht weiter ausbauen soll. Ein ausführlicher Bericht der Arbeitsgruppe findet sich auf den folgenden Seiten.

Aus- und Weiterbildung

Die Qualifizierung angehender Mitglieder ist nach wie vor eine der Kernaktivitäten der Vereinigung und stellt das Fun-dament der fachlich-aktuariellen Aktivitäten der Vereinigung dar. Das derzeitige Ausbildungs- und Prüfungssystem basiert im Wesentlichen auf den 2006 vor dem Hintergrund interna-tionaler Vorgaben der Dachvereinigungen IAA und AAE de-finierten Lernzielen und erfreut sich nach wie vor einer unge-brochenen Beliebtheit. So befinden sich derzeit rund 1.800 Prüfungsteilnehmer in der Qualifizierung zur „Aktuarin DAV“ bzw. zum „Aktuar DAV“. Von diesen konnten im Berichtsjahr 271 Personen nach erfolgreichem Abschluss der Spezialwis-

senprüfung als Mitglieder in die Vereinigung aufgenommen werden. Gleichzeitig wurden im letzten Jahr rund 350 Per-sonen zur Ausbildung zugelassen.

Aufgrund der zentralen Bedeutung dieses Thema hat der Vor-stand im letzten Jahr unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Orbanz eine Projektgruppe „Ausbildung 2018“ mit Vertre-tern aller aktuariellen Fachrichtungen eingerichtet. Auftrag der Projektgruppe ist es, das bestehende Ausbildungs- und Prüfungssystem zu analysieren und die zentralen Anforde-rungen an zukünftige Aktuare zu identifizieren, um auf Basis dieser Ergebnisse einen Vorschlag für ein Ausbildungssystem zu erarbeiten, das auch im kommenden Jahrzehnt eine qua-litativ hochwertige und praxisnahe Ausbildung von Aktuaren sicherstellt.

Nachdem insbesondere bei Versicherungsunternehmen die aktuariellen Aufgabengebiete im Bereich des Risikomanage-ments seit vielen Jahren kontinuierlich wachsen, hat sich die DAV bereits 2009 gemeinsam mit 14 weiteren nationalen Aktuarvereinigungen entschieden, eine international aner-kannte Zusatzqualifikation im Enterprise Risk Management zu etablieren. Seit 2012 haben Mitglieder der DAV nun die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten in diesem Bereich durch den zusätzlichen Titel „Certified Enterprise Risk Actuary (CERA)“ zu unterstreichen. Das CERA-Ausbildungssystem be-steht aus insgesamt sechs Modulen verschiedenster Themen des qualitativen und quantitativen Risikomanagements, in denen jeweils ein Pflichtseminar und eine Prüfung zu absol-vieren sind, und ist inzwischen fester Bestandteil des Quali-fikationsangebots der DAV. Bislang konnten 123 Mitglieder den Titel „CERA“ erwerben. Weitere 160 Personen befinden sich aktuell in der Ausbildung.

Tutorenveranstaltungen nach Sparte

350

300

400

450

250

200

150

100

50

0HUK SOFT

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GREIFENDKeine

AngabenLEBENPENSIONASTINAFIR /

ERM

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Aktivitäten des Vorstands der DAV

Zudem konnte inzwischen auf Basis der deutschen Ausbil-dung über die EAA ein englischsprachiges Angebot etabliert werden, mit dessen Hilfe auch mittlere und kleinere europä-ische Aktuarvereinigungen ihren Mitgliedern diese Zusatz-qualifikation ermöglichen können. Seit dem letzten Jahr wird dieses Angebot bereits von Vereinigungen der Schweiz und Dänemarks genutzt, weitere Partner werden in den nächsten Jahren folgen.

Zu Beginn des Berichtsjahres ist in der Vereinigung auch die 2013 von der Mitgliederversammlung verabschiedete Wei-terbildungsordnung in Kraft getreten. Die Erfahrungen des letzten Jahres haben gezeigt, dass das System inzwischen sehr gut angenommen wird und die allermeisten Mitglieder bereits das auf www.aktuar.de zur Verfügung gestellte Wei-terbildungskonto nutzen, um die eigenen Weiterbildungsak-tivtäten unkompliziert und nachweisbar zu dokumentieren. Erste Auswertungen haben zudem ergeben, dass die über-wiegende Mehrheit der DAV-Mitglieder 2014 die geforderten 20 Stunden an Weiterbildungsaktivitäten erbringen konnte. Insbesondere die erfolgreiche Etablierung des Tutorensystems hat dazu geführt, dass das Weiterbildungsangebot für Aktua-re deutlich sichtbarer geworden ist, wobei gleichzeitig die Dokumentation im Tutorenbereich der Website der DAV die Eintragung der vorwiegend unternehmensintern erbrachten Weiterbildungsstunden in den Konten der Teilnehmer sicher-stellt.

Vor dem Hintergrund der neuen Weiterbildungsanforderun-gen hat die Akademie von DAV, DGVFM und IVS auch im Berichtsjahr wieder ein vielfältiges Weiterbildungsangebot für Aktuare eröffnet. Insbesondere das Angebot an kosten-günstigen/-losen Webinaren und Recorded Sessions zu aktu-ellen Themen der aktuariellen Praxis wurde kontinuierlich erweitert. Neben den klassischen Präsenzsitzungen bietet die

DAA inzwischen auch ein umfangreiches Tagungsangebot. Die etablierten Veranstaltungen „Akademietag für Verant-wortliche Aktuare“ und „max.99“ wurden 2014 um ein wei-teres Format ergänzt. Der erstmals am 6. März 2014 durch-geführte „CERA-Tag“ bietet zukünftig einmal im Jahr ein auf die besonderen Interessen von Aktuaren im Risikomanage-ment zugeschnittenes Programm und wiederum viel Raum, um sich im direkten Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen.

Neben den Weiterbildungsformaten bietet die DAA vor al-lem effektive Vorbereitungsveranstaltungen für die Prüfung zur Mitgliedschaft an. Im Jahr 2014 fanden insgesamt 79 Re-petitorien und Seminare im Grundwissen, zwei Tutorien, sieben Kursreihen sowie zehn Spezialwissenseminare mit rund 3.200 Teilnehmern statt. Die konstant hohe Nachfrage spiegelt ebenfalls eindrucksvoll die große Dynamik der Ver-einigung wider.

Zusammenarbeit mit der Wissenschaft

Der Transfer aktueller wissenschaftlicher Forschungsergeb-nisse in die aktuarielle Praxis zählt zu den wesentlichen Auf-gaben des Zusammenspiels zwischen den Schwestervereini-gungen DAV und DGVFM. Um das große Know-how an Universitäten und Fachhochschulen für die Mitglieder der DAV zugänglich zu machen, ist eine starke DGVFM mit einem weiten Spektrum an Aktivitäten und Projekten unver-zichtbar für den Erfolg der Gesamtorganisation. Konsequen-terweise ist die DGVFM bei der Planung und Organisation des Weltkongresses der Aktuare im Jahr 2018 umfassend ein-gebunden.

Zur optimalen und direkten Abstimmung zwischen DAV und DGVFM wurde im Berichtsjahr der enge Dialog zwischen den Vorständen beider Vereinigungen zu bereits etablierten Aktivitäten und zu neuen Ideen fortgesetzt. Hierbei wurde auch weiter daran gearbeitet, über ein „Topic of the Year“ sicherzustellen, dass ungelöste Fragestellungen der täglichen praktischen Arbeit aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel analysiert und beantwortet werden können.

In der Arbeit der DGVFM nimmt die Nachwuchsförderung einen besonderen Stellenwert ein. Hiermit soll jungen Mathe-matikerinnen und Mathematikern frühzeitig die Möglichkeit geboten werden, Einblick in den aktuariellen Berufsalltag zu erhalten und interessante Karriereperspektiven zu entdecken. Das Projekt der Schulmaterialien zu grundlegenden Fragen der Versicherungs- und Finanzmathematik geht darüber noch einen Schritt hinaus, indem es bereits Schülerinnen und Schülern einen Eindruck vermittelt, wie und wo die Mathe-matik in der Praxis Anwendung findet und Bedeutung hat.

Insgesamt 112.609 erbrachte Weiterbildungsstunden

34%

30%

21%

15%

DAV etc.

Tutorenveranstaltungen

Selbstmeldungen

Sonstiges

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Genau 50 Jahre nach dem Internationalen Kongress der Ver-sicherungsmathematiker in München wird Deutschland im Jahr 2018 wieder zum Treffpunkt der aktuariellen Experten aus aller Welt. Mehr als 1.600 Versicherungsmathematiker, Wissenschaftler und hochrangige Vertreter der internationa-len Versicherungs- und Finanzbranche sowie ihr nahe stehen-der Institutionen werden vom 4. bis zum 8. Juni 2018 zum 31. Weltkongress der Aktuare (ICA) in Berlin erwartet.

Deutschlands Hauptstadt reiht sich damit nahtlos ein in die Reihe attraktiver Veranstaltungsorte, wie Washington (2014), Kapstadt (2010) und Paris (2006), in denen die letzten Welt-kongresse stattgefunden haben. Berlin als junge, dynamische und weltoffene Metropole bietet dabei das ideale Tagungs-ambiente und ist durch eine einzigartige Mischung aus Ge-schichte, Architektur, Kunst und Kultur sowie Lifestyle und Entertainment ein attraktives Reiseziel. Für die DAV ist es eine große Ehre, als Gastgeber die weltweite Aktuargemein-schaft einladen und in großer Zahl begrüßen zu dürfen.

100 DAV- und DGVFM-Mitglieder involviert

Zur Planung dieses Großevents wurde im Sommer 2013 das Nationale Organisations-Komitee (NOKO) gegründet, dem

Prof. Dr. Klaus Heubeck vorsteht. In den insgesamt sechs Unter-Komitees und zahlreichen Arbeitsgruppen engagieren sich mittlerweile rund 100 DAV- und DGVFM-Mitglieder, um den ICA 2018 zu einem besonderen Ereignis zu machen. So arbeitet das „Scientific Committee“ bereits heute an neuarti-gen Kongressformaten für eine optimale Verbindung von ak-tuarwissenschaftlichen Theorien und praktischen Inhalten. Das Komitee „Technik und Logistik“ plant, den ICA 2018 um virtuelle Komponenten zu erweitern und dadurch einen noch größeren Interessentenkreis ansprechen zu können. Abge-rundet werden soll das Angebot durch ein attraktives Rah-menprogramm, das den Besuch in Deutschland und Berlin zu einem einzigartigen Highlight werden lassen soll.

Um bereits frühzeitig auf den Weltkongress aufmerksam zu machen, entstand im Berichtszeitraum ein Werbefilm, der erstmals auf der Abschlussveranstaltung des ICA 2014 in Washington gezeigt wurde und im DAV-YouTube-Channel abrufbar ist. Darüber hinaus gestaltete das Komitee „Öffent-lichkeitsarbeit & Marketing“ zahlreiche Werbemittel, die nicht nur auf den DAV- und DGVFM-Veranstaltungen, son-dern auch auf internationalen Aktuartreffen für große Auf-merksamkeit sorgen.

Große Unterstützung aus der Versicherungsbranche

Da eine Konferenz wie der ICA 2018 nicht ohne die Unter-stützung zahlreicher Partner realisierbar ist, gehörte die Sponsorengewinnung auch im vergangenen Jahr zu den zen-tralen Aufgaben des „Sponsoren & Aussteller“-Komitees. Bis zum Redaktionsschluss dieses Geschäftsberichts konnten mit Allianz, Milliman, Munich RE, RGA und Swiss Re bereits fünf Platinsponsoren gewonnen werden. Darüber hinaus haben in der Goldkategorie Deloitte, Gen Re und msg life ihre Unterstützung zugesagt. Weitere Informationen zum Weltkongress finden Sie unter www.ica2018.org.

Nationales Organisations-Komitee für den Weltkongress der Aktuare 2018

Vorsitzender:Prof. Dr. Klaus HeubeckMitglieder:Dr. Jürgen BierbaumDr. Karl-Josef BierthRainer FürhaupterDr. Dieter KöhnleinProf. Dr. Ralf KornDr. Johannes LörperDr. Klaus MattarProf. Dr. Raimond Maurer Prof. Dr. Angelika May Prof. Dr. Hartmut Milbrodt

Dr. Michael RenzMichael RosenbergFrank Schepers Prof. Dr. Hanspeter SchmidliMatthias SohnRoland VoggenauerProf. Dr. Stefan WeberDr. Horst-Günther ZimmermannProf. Dr. Hans-Joachim Zwiesler

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Veranstaltungen der DAV und der DGVFM

Die Jahres- und Herbsttagung, lokale Gruppen oder verschie-dene Wissenschaftstagungen – Die DAV und die DGVFM bieten ihren Mitgliedern eine ganze Reihe von Veranstaltun-gen an. Neben der traditionellen Jahres- und Herbsttagung können die Mitglieder zum Beispiel an diversen lokalen An-geboten teilnehmen: Fachliche Weiterbildung steht bei „DAV vor Ort“ im Fokus, der persönliche Austausch beim „Netz-werk Junge Aktuare“. Nicht nur für Wissenschaftler interes-sant sind die verschiedenen Wissenschaftsveranstaltungen der DGVFM: vom Scientific Day bis zum Weiterbildungstag. Und nicht zuletzt ist der ICA 2018 von großer Bedeutung für die internationale Aktuargemeinschaft: Denn im Jahr 2018 wird Berlin zum Schauplatz der internationalen Versiche-rungs- und Finanzmathematik. Zum aktuellen Stand der Ar-beiten finden Sie in diesem Geschäftsbericht einen eigenen Bericht.

Die Klassiker: Jahres- und Herbsttagung

Mit der Jahres- und Herbsttagung haben sich die DAV und die DGVFM längst einen Namen gemacht: So nehmen im April jedes Jahres durchschnittlich rund 1.400 Teilnehmer an der größten Fachtagung der Versicherungs- und Finanz-mathematiker teil. Auch der zweitgrößte Kongress der Verei-nigungen, die Herbsttagung im November, zählt regelmäßig mehr als 600 Teilnehmer.

Die Fachtagungen bieten den Mitgliedern die ideale Gele-genheit, neue Kontakte zu knüpfen, bestehende zu pflegen und in den fachlichen Dialog zu treten. Denn neben den Mitgliederversammlungen und dem Festabend bei der Jah-restagung bzw. dem Social Event bei der Herbsttagung kom-men auch die Fachgruppen der DAV zusammen. Hier wer-den aktuelle Themen und Fragestellungen aus allen Sparten der Versicherungs- und Finanzmathematik diskutiert. Und auch für die überregionale Presse ist die Jahrestagung bereits zu einem Pflichttermin geworden: In einer Pressekonferenz mit einem vertiefenden Werkstattgespräch im Anschluss ste-hen die DAV-Vorstände Rede und Antwort.

Abseits der großen Tagungen: DAV vor Ort

Abseits der großen Tagungen bietet die DAV auch in regio-nalen Gruppen die Möglichkeit zur Weiterbildung. In insge-samt 13 Regionen in Deutschland, der Schweiz und Luxem-burg können sich Aktuare und Interessierte bei den kostenlosen Vorträgen der Reihe „DAV vor Ort“ zu aktuellen versiche-rungs- und finanzmathematischen Themen weiterbilden. Die Veranstaltungen finden stets großen Zulauf: Besonders im Hinblick auf die Weiterbildungsordnung der DAV sind die regionalen Treffen eine gute Gelegenheit, schnell und un-kompliziert an Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen.

Die Vorträge finden in unterschiedlichen Unternehmen statt und werden über den monatlichen Newsletter und auf der Internetpräsenz der DAV veröffentlicht. Eine Bibliothek mit den Präsentationen der vergangenen „DAV vor Ort“-Vorträge finden Mitglieder im internen Bereich der Webseite unter „Vereins interna“. Wenn Sie Interesse haben, selbst einen Vor-trag anzubieten, Themenvorschläge haben, Kritik oder Lob äußern möchten, können Sie sich gerne an den Koordinator der jeweiligen Gruppe wenden. Eine Liste der Leiter mit den Kontaktdaten finden Sie auf www.aktuar.de unter „Veranstal-tungen“/„DAV vor Ort“.

Für junge und angehende Aktuare: Netzwerk Junge Aktuare

Einen regionalen Bezug haben auch die Veranstaltungen der Reihe „Netzwerk Junge Aktuare“. Ziel der regionalen Stamm-tische ist es, angehenden und jungen Aktuaren bis etwa 35 Jahren eine Plattform zu geben, bestehende Kontakte aus der DAV-Ausbildung zu pflegen und neue zu knüpfen. Anders als bei „DAV vor Ort“ steht beim „Netzwerk Junge Aktuare“ aber nicht der fachliche Austausch im Mittelpunkt, sondern vielmehr gemeinsame Aktionen, Ausflüge und Unterneh-mungen. Vom Feierabend-Drink in der Beachbar bis hin zum Weihnachtsmarktbesuch im tiefen Winter. Bisher haben sich in sieben Regionen Deutschlands lokale Stammtische gebil-det. Aktuelle Termine sowie eine Übersicht über die Koordi-natoren der regionalen Stammtische finden Sie auf der Inter-netpräsenz der DAV unter „Aktuar werden“/„Netzwerk Junge Aktuare“. Auch Ihre Anregungen, Lob und Kritik sind herz-lich willkommen. Sollten Sie Interesse haben, selber einen neuen Stammtisch ins Leben zu rufen, steht Ihnen die Ge-schäftsstelle gerne unterstützend zur Verfügung.

Die DGVFM – Wissenschaft trifft Praxis

Im Anschluss an die Fachgruppenveranstaltungen findet am dritten Tag der Jahrestagung der Scientific Day der DGVFM statt. Hier haben Wissenschaftler genauso wie Praktiker die Gelegenheit, aktuelle Forschungsergebnisse der Versiche-rungsmathematik zu diskutieren. Zudem bietet der Scientific Day den idealen Rahmen zur Verleihung des traditionellen GAUSS-Preises für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der aktuariellen Forschung. Auch der dritte Tag der Herbsttagung steht im Zeichen der Wissenschaft: In Kooperation mit dem Fachkreis Versicherungsmathematik des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft e. V. findet dieser regelmäßig zum Topic of the Year statt. Darüber hinaus bietet die DGVFM zum Beispiel auch den Weiterbildungstag an. Dieser gibt eine fundierte Einführung in komplexe versicherungsmathemati-sche Themen. Im Mittelpunkt steht ein aktuelles Thema, zu dem die zugrunde liegenden mathematischen Theorien so-wie berufspraktische Fragen beleuchtet werden.

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Erweiterte Online-Kommunikation

Um den Anforderungen an eine moderne Vereinskommuni-kation gerecht zu werden, hat die DAV im Berichtszeitraum auch ihre Online-Kommunikation umfangreich ausgebaut. Herzstück ist dabei die komplett überarbeitete Website der Vereinigung. Diese fungiert mehr denn je als Newsboard, auf dem sich neben Neuigkeiten und Veranstaltungshinweisen auch umfassendes Hintergrundmaterial zur Arbeit von Deutsch-lands Aktuaren findet.

Um die Suche nach Informationen zu erleichtern, sind alle Inhalte nach Themen und nicht mehr nach den einzelnen Institutionen der Organisation aufgeteilt. So ist unter dem Reiter „Über uns“ alles Wissenswerte zu DAV, DGVFM und IVS abrufbar. Die jüngeren Mathematiker, die sich für eine Ausbildung zum Aktuar interessieren, finden alle Unterlagen unter dem Menüpunkt „Aktuar werden“. Die von der DGVFM organisierten Angebote für Studierende, z. B. die Unterneh-mensbesuche oder das Praktikantenprogramm, befinden sich ebenfalls unter dieser Rubrik. Ziel dieser neuen Aufteilung ist es, Transparenz über die Aktivitäten der Gesamtvereinigung herzustellen und alle wichtigen Themen verstärkt einer brei-ten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Erklärstücke zu aktuariellen Themen

So wurde anlässlich der Veröffentlichung des Zinsberichtes für das Jahr 2016 unter „Unsere Themen“ eine Sonderseite zum Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung gestal-tet. Auf dieser werden unter anderem folgende Fragen beant-wortet: Wie wird der Höchstrechnungszins berechnet? Was unterscheidet den Höchstrechnungszins vom Garantiezins oder welche Auswirkungen haben weiter fallende Zinsen für Staats-anleihen im Euroraum? Ergänzt wurde die FAQ-Liste durch ein Videointerview mit DAV-Vorstandsmitglied Dr. Michael Renz, das sich auch im DAV-YouTube-Channel findet. Für die Zukunft sind weitere derartige Ausarbeitungen geplant.

Erweiterter Mitgliederbereich mit Online-Postfach

Umfangreiche Veränderungen gibt es auch im geschlossenen Mitgliederbereich, der seit dem Relaunch deutlich mehr Funk-tionen bietet. Im persönlichen Weiterbildungskonto ist es nun möglich, mit wenigen Klicks seine Weiterbildungsstunden zu melden, sich als Tutor zu registrieren oder Veranstaltungen, die z. B. im eigenen Unternehmen als Weiterbildung angeboten werden, anzumelden und für Kollegen anrechnen zu lassen. Die nächste Ausbaustufe der Website ging Anfang 2015 on-line. Seitdem haben alle Mitglieder sowie Teilnehmer am Ausbildungs- und Prüfungssystem über www.aktuar.de jeder-zeit Zugriff auf ihr personalisiertes Online-Postfach, in dem die Dokumente zu den standardisierten Verwaltungsvorgän-gen abgelegt werden. Neben Beitragsrechnungen und Teilnah-mebestätigungen werden dort beispielsweise auch Prüfungs-ergebnisse und andere relevante Schriftstücke abgespeichert. Wird ein neues Dokument durch die Geschäftsstelle hinzu-gefügt, erhält der Nutzer eine Benachrichtigung per E-Mail. Die Dokumente können nach dem Login auf der Website der DAV aus dem Postfach heruntergeladen und bei Bedarf aus-gedruckt werden. Die abgelegten Dokumente verbleiben dauerhaft in der Postbox. Relevante Schriftstücke für den Ar-beitgeber können schnell heruntergeladen und per E-Mail un-kompliziert an die verantwortliche Person im Unternehmen weitergeleitet werden. Besonders interessant für Prüflinge: Mit dem Online-Postfach ist es möglich, die detaillierten Prü-fungsergebnisse noch schneller zu kommunizieren.

Noch lange nicht am Ende

Auch künftig sind weitere Neuerungen geplant. So soll durch die Nutzung digitaler Arbeitsräume die dezentrale Arbeit der Vereinigung erleichtert und effizienter gestaltet werden. Da-rüber hinaus ist geplant, in Vorbereitung des Weltkongresses der Aktuare 2018 in Berlin, international relevante Teile der DAV-Website ins Englische zu übersetzen.

Das neue Online-Postfach

Vereinskommunikation 2.0

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Um die Kommunikationsaktivitäten der DAV weiter zu struk-turieren und zu professionalisieren, wurde am 1. August 2014 die Vorstandsarbeitsgruppe Kommunikation und Beziehungs-management unter der Leitung von Claudia Andersch ge-gründet. Ziele der neuen Arbeitsgruppe sind unter anderem, das Berufsbild des Aktuars in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und die Rolle der DAV als fachlicher Berater gegen-über Gesetzgeber, Aufsicht und Politik weiter zu stärken. Im Bereich der internen Kommunikation verfolgt die Arbeits-gruppe das Ziel, die Gemeinschaft der Aktuare zu festigen und die Mitglieder stärker einzubinden.

Aufgaben und Tätigkeitsfelder

Bis April 2015 kam die Gesamtarbeitsgruppe zu drei Prä-senzsitzungen zusammen. In der Auftaktveranstaltung wur-den zunächst die Arbeitsrichtlinie diskutiert sowie grundsätz-liche Aufgaben festgelegt. So wurde besprochen, dass die Arbeitsgruppenmitglieder hauptsächlich als Treiber zur The-menaufbereitung fungieren sollen. Zu den Tätigkeitsfeldern der Arbeitsgruppe aus dem Bereich der externen Kommuni-kation und Beziehungspflege gehören unter anderem auch die Unterstützung bei Ad-hoc-Anfragen der Presse, die Kon-taktaufnahme und -pflege zu politischen Institutionen und fachnahen Verbänden sowie der Aufbau eines relevanten Verteilers zur Ansprache von Unternehmen. Im Bereich der internen Kommunikation hat sich die Arbeitsgruppe das Ziel gesetzt, den Informationsaustausch zwischen den Aktuaren zu stärken und die Mitglieder über aktuelle Themen umfas-send zu informieren. Auch die Kontaktpflege zu Autoren und Redakteuren aus der Mitgliedschaft sowie zu den Kommuni-kationsbeauftragten der Ausschüsse wurde als Aufgabe der Gesamtarbeitsgruppe definiert.

Journalisten, Politik und Mitglieder – zielgruppenspezifische Kommunikation entscheidet

Für die Erreichung der gesteckten Ziele hat sich die Arbeits-gruppe in drei Unterarbeitsgruppen aufgeteilt: Die UAG Ex-

terne Kommunikation unter der Leitung von Gerd-Michael Hartmann betreut die externen Kommunikationsaktivitäten, die beispielsweise Journalisten, Verbraucher und die Öffent-lichkeit betreffen. Die UAG Beziehungsmanagement mit Frau Andersch als Leiterin beschäftigt sich mit der Politik, Ver-bänden und Institutionen. Und die UAG Interne Kommunika-tion unter der Leitung von Günter Rehbock betreut alle Kom-munikationsmaßnahmen, die die Mitgliedschaft betreffen.

Arbeitsgruppe Kommunikation und Beziehungsmanagement

Vorsitzende:Claudia AnderschMitglieder:Prof. Dr. Martin BalleerDr. Karl-Josef Bierth Karsten DomkeDirk HaferGerd-Michael HartmannMartin Heinen

Ulrike LübbertProf. Dr. Angelika MayStefan OeckingGünter RehbockHans-Werner RölfRoland Voggenauer – Graf von Bothmer

Struktur der DAV-KommunikationWährend die Kommunikationsbeauftragten hauptsächlich für die inhaltliche Themen- setzung aus den Ausschüssen verantwortlich sind, versteht sich die AG als strategischer Berater des Vorstands. So gehört unter anderem gerade der Ausbau der zielgruppen- spezifischen Kommunikation zu den Aufgaben der AG.

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Arbeitsgruppe Kommunikation und Beziehungsmanagement

Schwerpunktthema 2015 – Altersvorsorge

Neben der Arbeitsrichtlinie hat die Gesamtarbeitsgruppe in der Auftaktveranstaltung auch ein Schwerpunktthema festge-legt, an dem sich die Kommunikationsaktivitäten in diesem Jahr inhaltlich orientieren werden. Für das Jahr 2015 wurde das Thema „Altersvorsorge“ vorgeschlagen. Insbesondere die UAG Externe Kommunikation hat im Folgenden zielgruppen-spezifische Maßnahmen zu dem Schwerpunktthema erarbei-tet. Alle Aktivitäten sowie Kommunikationsmaßnahmen wur-den vorab in den UAGs geplant und im Anschluss in der Gesamtarbeitsgruppe diskutiert und in einem Gesamtkom-munikationsplan zusammengefasst.

Ein Bericht aus der UAG Externe Kommunikation

Das Hauptaugenmerk in der Kommunikation des Schwer-punktthemas liegt auf der Jahrestagung. So werden im öffent-lichen Teil der Mitgliederversammlung „Perspektiven für die Altersvorsorge“ diskutiert, im Werkstattgespräch für Journa-listen geht es um die betriebliche Altersvorsorge und die Kongresszeitung steht ebenfalls im Zeichen der Altersvorsor-ge. Neben der Jahrestagung hat die UAG Externe Kommuni-kation auch Thesen zur Altersvorsorge erstellt, die sowohl die Position der DAV als auch Lösungsansätze der Aktuare dar-stellen. Neben der weiteren Verarbeitung des Schwerpunktthe-mas hat sich die UAG außerdem dafür eingesetzt, aktuarielle Themen und Tätigkeitsgebiete populärwissenschaftlich aufzu-arbeiten und verstärkt nach außen zu kommunizieren. Ab so-fort wird es daher im „Aktuar Aktuell“, die Publikation für die externe Zielgruppe, eine erklärende Serie mit aktuariellen Be-griffen und Tätigkeitsfeldern geben. Den Auftakt bilden in der Aprilausgabe des „Aktuar Aktuell“ Erklärungen zum Höchst-rechnungszins sowie zum Aktuar in der Altersvorsorge.

Bericht aus der UAG Beziehungsmanagement

Die UAG Beziehungsmanagement hat sich mit der Kontakt-aufnahme und -pflege zu politischen Institutionen und fach-nahen Verbänden befasst. Zur Ansprache von Aufsicht, Poli-tik und Vorständen hat die UAG Beziehungsmanagement daher zunächst ein umfangreiches Strategiepapier erstellt, das neben Ansprechpartnern auch mögliche Themen sowie Kommunikationskanäle beinhaltet.

Bericht aus der UAG Interne Kommunikation

Ein Ziel der UAG Interne Kommunikation ist es, die Mitglie-der – insbesondere auch die jüngeren – stärker in die Gemein-schaft zu integrieren. Um dies auch bei großen Veranstaltun-gen wie beispielsweise der Jahrestagung zu ermöglichen, hat die UAG die Idee entwickelt, neuen Mitgliedern ein Stoff-schild zur Verfügung zu stellen, das bei Veranstaltungen

unter das Namensschild geheftet werden kann und Interesse an Gesprächen signalisiert. Dieses wurde im Rahmen des Starterpaketes an neue Mitglieder verschickt. Auf Anregung der UAG wurden zudem Stoffzusätze für den Vorstand, Fachgruppenleiter/-innen, Referenten/-innen und die Ge-schäftsstelle erstellt. Weiterhin wurde die Begrüßung neuer Mitglieder in die Rede des Vorstandsvorsitzenden bei der Mitgliederversammlung integriert. Zudem hat die UAG an-geregt, die Berichterstattung zur Jahrestagung in „Der Aktuar“ im Nachgang um einen Bericht aus der Sicht zweier junger Mitglieder zu erweitern. Dieser wird in der Juniausgabe er-scheinen.

Neben der Jahrestagung hat die UAG Interne Kommunikati-on auch die Kommunikation der lokalen Stammtische für junge Aktuare, das sogenannte „Netzwerk Junge Aktuare“, erweitert. So wird der ersten Kontaktaufnahme mit Prüflingen von nun an eine Information über die Stammtische mit An-sprechpartnern beigelegt. Ein Bericht in „Der Aktuar“ soll die Bekanntheit der Gruppen weiter vergrößern. Dieser wurde in der Märzausgabe zum Stammtisch in Köln veröffentlicht.

Nach dem Ausbau der Internetpräsenz der DAV hat sich die UAG dafür ausgesprochen, verstärkt auch in den sozialen Netzwerken aktiv zu werden. Den Beginn wird das Business-netzwerk Xing bilden.

Nicht zuletzt hat sich die UAG auch mit der populärwissen-schaftlichen Aufbereitung aktuarieller Themen befasst und eine Serie in „Der Aktuar“ entwickelt. Der erste Beitrag zur Zinszusatzreserve ist in der Märzausgabe erschienen.

Viel geschafft und noch viel zu tun – ein Ausblick

Die AG hat in den ersten Monaten nach der Gründung be-reits viel erreicht, es gibt allerdings auch noch genauso viel zu tun: So hat sich die UAG Externe Kommunikation das Ziel gesetzt, weiterhin verschiedene Kommunikationsmaßnahmen zum Schwerpunktthema zu erarbeiten. Im Rahmen des jähr-lichen Zinsberichtes der DAV wurde 2015 zum ersten Mal ein erklärendes Video mit dem DAV-Vorstand Dr. Michael Renz produziert. Da dieses Video sowohl in der Mitglied-schaft als auch in der Arbeitsgruppe sehr gelobt wurde, wird die UAG Externe Kommunikation an dem weiteren Ausbau dieses Formats arbeiten. Die UAG Beziehungsmanagement plant für die kommenden Monate eine Kontaktaufnahme mit den wichtigsten Ausschüssen des europäischen Parlaments. Und die UAG Interne Kommunikation hat sich das Ziel ge-setzt, die lokalen Gruppen, wie zum Beispiel „DAV vor Ort“, weiter zu stärken. Zudem wird die UAG ein Social-Media-Konzept für Xing erarbeiten und am weiteren Ausbau des Mitgliedermagazins „Der Aktuar“ arbeiten.

Die Mitgliederversammlung

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Jahrestagung in Bonn 2014

Die Jahrestagung von DAV und DGVFM fand vom 28. bis 30. April 2014 in Bonn statt. Der Vorsitzende des Vorstands der DAV, Rainer Fürhaupter, eröffnete die Mitgliederversamm-lung und begrüßte die über 1.200 anwesenden Mitglieder im Bonner Bundestag. Im Mittelpunkt des öffentlichen Teils der Mitgliederversammlung stand das Thema „Umlage und Ka-pitaldeckung – unsere Altersvorsorge braucht beides“.

Impulsreferat

In seinem Impulsreferat unterstrich Prof. Dr. Klaus Heubeck, dass das heutige Rentensystem noch immer maßgeblich auf der Reform von Bundeskanzler Konrad Adenauer aus dem Jahr 1957 beruht, mit der das Umlagesystem fest etabliert wurde. Maßgeblich beteiligt an der Neustrukturierung der Altersvorsorge waren seinerzeit die Aktuare der DGVM, die in einem vom Finanzministerium in Auftrag gegebenen Gut-achten frühzeitig warnten, dass Adenauers versprochene Rente von 75 Prozent des Bruttolohns nicht finanzierbar ist.

Wie Prof. Heubeck weiter ausführte, hat die Bundesregierung 1957 bewusst die freien Berufe aus der gesetzlichen Renten-versicherung ausgeklammert. Dies führte Ende der 1950er-/Anfang der 60er-Jahre in vielen Bereichen zur Gründung von berufsständischen Versorgungswerken, die anfänglich oftmals mit Rentenansprüchen älterer Berufskollegen und ohne Kapi-tal starteten. Aber im Laufe der Zeit wurde durch das System ein erheblicher Kapitalstock aufgebaut. Dies war nach Aussa-ge von Prof. Heubeck die Geburtsstunde des gemischten Fi-nanzierungsverfahrens aus Umlage und Kapitaldeckung.

Die nächste große Rentenreform ließ 15 Jahre auf sich war-ten. 1972 wurde die flexible Altersgrenze ohne Abschläge eingeführt. Die private Rentenversicherung spielte in dieser Zeit so gut wie keine Rolle und entwickelte sich in den Fol-gejahren nur sehr zögerlich. Erst mit der generellen Frage, ob man im Alter ausreichend versorgt ist, gewann die private Vor-sorge erheblich an Bedeutung und rückte Ende der 1990er-Jahre mit der Riesterreform in den Mittelpunkt des Interesses. Mit dieser Änderung der Rentengesetze wurden zudem die Pensionsfonds mit entsprechender Kapitalbildung als neue Einrichtung der betrieblichen Altersvorsorge eingeführt.

Ähnlich tiefgreifende Veränderungen gab es in den 1970er-Jahren mit der Einführung der verpflichtenden beruflichen Vorsorge auch in der Schweiz, wie Prof. Heubeck erläuter-te. Das Gesetz beruhte auf der Kalkulation, dass die erste Säule (das sogenannte Obligatorium) 60 Prozent zur Ge-samtvorsorge beitragen soll und die berufliche sowie die private Absicherung zusammen die restlichen 40 Prozent. Heute liegt der Anteil der Kapitaldeckung bei deutlich über 50 Prozent.

Auch hierzulande, so Prof. Heubeck, gibt es die politische Zielvorgabe von 70 Prozent (gesetzlicher) zu 30 Prozent bAV und privater Rente. Ein Wert, von dem Deutschland jedoch noch weit entfernt ist. Denn noch immer dominiert das Um-lageverfahren – die gesetzliche Rentenversicherung – das seit Jahrzehnten ein Rentenniveau von 50 Prozent des Brutto lohns sichert; „ein großer Verdienst“, wie Prof. Heubeck bemerkte, und ergänzte: Diese Höhe kann längerfristig aber nur durch deutlich steigende Rentenbeiträge gehalten werden.

Podiumsdiskussion

Dr. Johannes Lörper, Past-President der DAV, bedankte sich bei Prof. Heubeck für dessen Einführungsvortrag und stellte die Teilnehmer der Podiumsdiskussion vor: Dr. Horst-Günther Zimmermann ist Vorsitzender des Instituts der Versicherungs-mathematischen Sachverständigen für Altersvorsorge (IVS). Dr. Richard Herrmann ist Vorstandsvorsitzender der Heubeck AG und Vorstandsmitglied der DAV. Dr. Wilhelm Schneemeier, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der DAV, ist Mit-glied der Geschäftsleitung der Swiss Life Niederlassung für Deutschland. Roland Weber, ist seit 2002 Vorstandsmitglied der Debeka Versicherungsgruppe und verantwortet in dieser Position die Bereiche Kranken- und Lebensversicherung. Zu-dem ist auch er Mitglied des DAV-Vorstands.

Einleitend ging Dr. Lörper auf das von Prof. Heubeck skizzier-te Nebeneinander von kapitalgedecktem und umlagefinan-ziertem Verfahren ein. Dabei unterstrich auch er, dass die ge-setzliche Rente weiterhin der Grundpfeiler der Altersvorsorge sein wird. Der demografische Wandel stellt das System aber vor erhebliche Schwierigkeiten. Denn immer weniger Beitrags-zahler müssen immer mehr Rentner finanzieren, was zwangs-läufig zu höheren Beiträgen und gleichzeitig sinkendem Ren-tenniveau führt. In Anbetracht dieser Entwicklung sprach sich Dr. Lörper entschieden gegen die Einführung der Rente mit 63 aus: „Diese hilft nicht und wird nicht funktionieren.“

Denn bereits heute klaffe zwischen Beitragszahlern und Leis-tungsempfängern eine ganze Generation und die Schere werde sich weiter öffnen, unterstrich Dr. Wilhelm Schnee-meier. „Der aus dem Ruder laufende demografische Wandel wird das noch auf Konrad Adenauer zurückgehende staatli-che Rentensystem zum Kollabieren bringen.“ So prognosti-zierten zahlreiche Testrechnungen für das Jahr 2030 einen Anstieg der Rentenbeitragssätze von derzeit 19 auf dann 22 Prozent, bei einem gleichzeitigen Absinken des Renten-niveaus auf unter 40 Prozent des Bruttolohns. „Das reicht nicht, um im Alter seinen Lebensstandard zu halten“, beton-te auch Roland Weber. 60 bis 65 Prozent seien nach über-einstimmenden Berechnungen notwendig. Deshalb sei es höchste Zeit, der über Umlagen finanzierten gesetzlichen Rentenversicherung (gRV) ein leistungsfähiges kapitalgedeck-

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Jahrestagung in Bonn 2014

tes Rentensystem aus betrieblicher Altersvorsorge und der privaten Vorsorge zur Seite zu stellen.

Mit der Riesterreform seien Ende der 1990er-Jahre diesbe-züglich zwar die ersten richtigen Schritte unternommen wor-den, doch nun müssten die nächsten folgen. Dafür, so Herr Weber weiter, sei jedoch auch ein Umdenken bei den Bei-tragszahlern nötig, die sich bisher zu oft auf den Schutz-mechanismus der gRV verließen. „Was wir brauchen, ist ein Bewusstsein in der Bevölkerung für das unabdingbare Ne-beneinander der beiden Systeme und damit verbunden mehr Eigenverantwortung der Bürger.“

Leider werde diese Forderung oft als „neoliberale Propagan-da“ abgetan, kritisierte der Rentenexperte. Dabei sei Eigen-verantwortung aber zwingender Bestandteil des Bildes eines Menschen, der nach Freiheit und Selbstverwirklichung strebe und zugleich moralisch und solidarisch handeln möchte. Kurzum: Eigenverantwortliche Vorsorge schaffe mehr Gene-rationengerechtigkeit. Und nie hätten die Arbeitnehmer eine größere Wahlmöglichkeit als heute gehabt. „Während die Vorsorgeprodukte Anfang des Jahrtausends noch zu statisch und unflexibel waren, haben die Versicherungen jetzt für je-den etwas im Portfolio“, befand Herr Weber.

Neue Impulse speziell für die betriebliche Altersvorsorge (bAV) wünschte sich auch Dr. Horst-Günther Zimmermann: „Angesichts der Entwicklung unseres Rentensystems brau-chen die Bürger zusätzliche steuerliche Anreize, damit sie in das hocheffiziente bAV-Prinzip investieren.“ Ein System, das aufgrund des Zusammenspiels von Arbeitnehmer und Arbeit-geber günstige Konditionen bei gleichzeitig hohen Erträgen verspreche und aufgrund seiner Ausgestaltung für jedes Un-ternehmen individuelle Lösungen ermögliche. Es sei nun an der Politik, ordnungspolitisch einzugreifen und die notwen-digen Weichen für eine Ausweitung der betrieblichen Alters-vorsorge zu stellen. „Aber auch die Unternehmen sind in der Verantwortung, um langfristig das System zu sichern“, ließ

Dr. Zimmermann durchblicken, um zugleich den imageför-dernden Charakter der betrieblichen Altersvorsorge für Ar-beitgeber zu unterstreichen.

Neben der allgemeinen Debatte über die Zukunft des drei-gliedrigen Rentensystems erhitzte die derzeitige Niedrigzins-phase die Gemüter. Dr. Richard Herrmann skizzierte zwei Wege aus der „Zinsfalle“: Entweder die Arbeitgeber subven-tionieren noch stärker die private Vorsorge der Arbeitnehmer (Stichwort: Zuschuss zur Entgeltumwandlung) – doch sei dazu bisher kaum eine Bereitschaft zu erkennen. „Oder die Versicherungen versprechen nur noch das, was sie tatsäch-lich leisten können.“ Dies führe schlussendlich aber zu ge-ringeren Erträgen für die Versicherten. „Die Altersvorsorge wird bei einem solch niedrigen Zinsniveau teurer und das Beitrags-Leistungs-Verhältnis ungünstiger“, prognostizierte Dr. Herrmann.

Eine Einschätzung, die auch Swiss-Life-Geschäftsführer Dr. Schneemeier teilte und sich für eine grundlegende Überar-beitung der privatwirtschaftlichen Angebote aussprach: „Wir werden in den kommenden Jahren viel stärker atmende Mo-delle brauchen, die sich intensiver als bisher an den Kapitaler-tragsmöglichkeiten des Marktes und der Inflation orientieren.“ Vorstellbar seien in diesem Zusammenhang auch Policen, bei denen die garantierten Erträge unterhalb des gesetzlichen Höchstrechnungszinses lägen, bekundete Herr Weber. Für das größere Risiko könnten die Versicherten im Gegenzug von deutlich höheren Überschussbeteiligungen profitieren.

Zudem kündigte der Versicherungsmanager an, dass die Branche auch 2014 wieder einen Milliardenbetrag in die so-genannten Zinszusatzreserven leiten werde. Im vergangenen Jahr seien rund sieben Milliarden Euro zur Begleichung von künftigen Forderungen zurückgestellt worden. Dieses eiserne Polster könne erheblich dazu beitragen, dass sich die Auswir-kungen der Niedrigzinsphase in Grenzen hielten und „die Versicherungen ihren Verpflichtungen auch künftig nach-

Altersvorsorge im Fokus

Angeregte Diskussion in Bonn

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Jahrestagung in Bonn 2014

kommen können“, bestätigte auch Branchenkenner Dr. Zim-mermann, der jedoch davor warnte, nur die jungen Mitglie-der im Versicherungskollektiv über Gebühr zu belasten. Zwar sollten Leistungsempfänger einen höheren Bestandsschutz genießen, jedoch dürfe die zu tragende Last nicht nur auf Neuabschlüsse abgewälzt werden. Auch das sei eine Frage der Generationengerechtigkeit.

Einig waren sich die Diskutanten darin, dass all diese Maß-nahmen nötig, aber auch imageschädlich seien. Denn für einige Versicherte werde die Rendite weiter sinken, eine un-abdingbare Folge, um das System langfristig zu erhalten. Dies werde höchstwahrscheinlich zu neuerlichen Negativ-meldungen führen, wie sie bereits in der jüngeren Vergan-genheit immer wieder über die Assekuranzen zu lesen waren. Dass die Versicherungswirtschaft an der „schlechten Presse“ auch nicht ganz unschuldig ist, resümierte Herr Weber selbstkritisch: „Es war ein Fehler, im Aktienrausch der 1990er-Jahre zu sehr auf Modellrechnungen mit hohen Pro-zentsätzen zu setzen und etwas zu versprechen, was nur in diesem kurzen Boom realisierbar war.“

Zugleich rief er jedoch alle Beteiligten zu einer Versachli-chung der Debatte und zu mehr Aufrichtigkeit in der Bericht-erstattung auf. „Es ist schlichtweg falsch, dass die Garantie-zinsen von der Inflation aufgefressen werden“, bekräftigte er. Schließlich liegt die Inflation momentan zwischen 0,75 und einem Prozent, während der Höchstrechnungszins mit 1,75 Prozent fast doppelt so hoch ist. „Das gab es noch nie!“, so Herr Weber weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis Ende der 1980er-Jahre habe der Garantiezins drei Prozent betra-gen und die Inflation meist deutlich darüber gelegen. „Nur hat das keinen Menschen interessiert, und es hat niemand darüber geschrieben“, erinnerte sich Herr Weber und er-gänzte: Während vor zehn Jahren noch etwa sechs Prozent Gesamtverzinsung ausgeschüttet worden seien, liege der Wert heute bei vielen Anbietern immer noch zwischen vier und 4,5 Prozent. „Das ist kein dramatischer Rückgang im Vergleich zur gesunkenen Teuerungsrate. Nur findet dies nicht den Weg in die öffentliche Berichterstattung.“

Ein weiterer Schwerpunkt der unter dem Motto „Umlage und Kapitaldeckung – unsere Altersvorsorge braucht beides“ ste-henden Podiumsdiskussion war die Zukunft der berufsstän-dischen Versorgungswerke (bVW) in Deutschland, die von ihrem Gedanken her der gesetzlichen Rentenversicherung entsprechen und im Zuge von Adenauers Rentenreform ent-standen sind. Denn mit dem Rentengesetz von 1957 wurden die freien Berufe aus der gesetzlichen Rentenversicherung ausgeklammert und mussten somit ihre Altersvorsorge ander-weitig organisieren. „Dies führte Ende der 1950er-/Anfang der 1960er-Jahre in vielen Bereichen – speziell im Medizin-wesen – zur Gründung von berufsständischen Versorgungs-

werken“, skizzierte bVW-Fachmann Dr. Zimmermann die Ent-stehung der aktuell 89 Versorgungseinrichtungen in Deutsch-land, die mehrheitlich an die entsprechenden Berufskammern angeschlossen sind und für die es eine Pflichtmitgliedschaft gibt. Ein Vorteil, der sich in entfallenden Verwaltungskosten und damit entsprechend höheren Renditen niederschlage.

Derzeit zählten die Versorgungswerke laut DAV-Vorstand Dr. Schneemeier etwa eine Million Versicherte, von denen nur rund 20 Prozent Rentner seien und die übrigen Beitrags-zahler. „Der daraus resultierende stete Zufluss an hohen Bei-trägen in Kombination mit den Kapitalerträgen der Versor-gungswerke garantiert den Freiberuflern ein deutlich höheres Leistungsniveau als in der gesetzlichen Rentenversicherung.“

Dies sei aber auch notwendig, entgegnete Dr. Zimmermann, da oftmals die zweite Säule der Altersvorsorge – die be-triebliche Unterstützung – entfalle. Zudem vernachlässigten manche Freiberufler, zusätzlich privat Geld für das Alter zur Seite zu legen. Angesichts des hohen Kapitaldeckungsgra-des der berufsständischen Versorgungswerke könnten lang-fristig schwache Kapitalmärkte schlussendlich zu niedrigeren Rentenzahlungen führen. Um dies zu verhindern, hätten die Versorgungswerke bereits in den vergangenen Jahren ihren Rechnungszins abgesenkt und Zinsreserven gebildet, „sodass sich die Auswirkungen in Grenzen halten werden“, beruhigte Dr. Zimmermann zugleich. Zudem könnten geringere Zins-erträge bis zu einem gewissen Umfang durch Gewinne aus Neuzugängen und Beitragserhöhungen kompensiert werden. „Das System ist auf jeden Fall besser als die gRV gesichert.“

Auch vor diesem Hintergrund erteilten die Teilnehmer der Podiumsdiskussion unisono den vielfach diskutierten Plänen für einen großen Staatsfonds, über den die Rente in den nächsten Jahrzehnten finanziert werden könnte, eine klare Absage. „Davon halte ich gar nichts“, gab DAV-Vorstand Dr. Herrmann zu Protokoll. Denn zum einen habe es in der Vergangenheit bereits negative Zinsen auf Staatspapiere ge-geben, „eine Situation, die das gesamte System ins Wanken bringen könnte“. Und zum anderen bestünde die latente Gefahr, dass sich der Staat in wirtschaftlich schwierigen Zei-ten an dem Fonds bedienen könnte. „Wenn die Begehrlich-keiten vorhanden sind, wird es schwer, zu widerstehen.“

Unterstützung erhielt Dr. Herrmann in dieser Frage von Swiss-Life-Manager Dr. Schneemeier, der die Vorteile des privatwirt-schaftlichen Wettbewerbs hervorhob: „Dieser führt letztlich für die Versicherten immer zu besseren Ergebnissen.“ Klar gegen einen Pensions-Staatsfonds positionierte sich auch Herr Weber, weil „ein Monopol nie zu Verbesserungen“ ge-führt habe. Zudem erinnerte er an das letzte große Staats-monopol in Deutschland: „Die DDR ist mit ihrem Geschäfts-modell, bei dem der Staat alles übernommen hat, Pleite

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Jahrestagung in Bonn 2014

gegangen.“ Doch würden sich daran offensichtlich nicht mehr genug Menschen erinnern, wenn über derartige Ideen noch mehr oder weniger ernsthaft debattiert werde.

Die Zukunft des deutschen Rentensystems, so die klare Posi-tion aller vier Experten, liege vielmehr in einem Mischmodell aus staatlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge, bei der die gesetzliche Rente aber noch auf lange Zeit der Grund-pfeiler bleiben werde. Denn vom einst formulierten Ziel: Die zweite und dritte Säule sollten 30 Prozent zur Alterssiche-rung beitragen, seien die Deutschen noch weit entfernt. „Die Politik wie die Finanz- und Versicherungsbranche steht somit in den kommenden Jahren vor der Aufgabe, die Bürger zu größeren Investitionen ihres verfügbaren Einkommens in die Altersvorsorge zu motivieren“, führte Dr. Herrmann aus.

In diesem Prozess werde den Aktuaren eine Schlüsselrolle zufallen. Deshalb forderte Diskussionsrunden-Moderator Dr. Lörper, zusammen mit seinen Kollegen die Aktuargemein-schaft auf, sich aktiv in die Modernisierung des deutschen Rentensystems und damit verbundene Gesetzgebungsprozes-se als Mittler zwischen Unternehmen und Verbraucher ein-zubringen. Denn gerade die Aktuare könnten mit ihrem Ren-tenfachwissen einen wertvollen Beitrag zur „Steuerung dieser immer komplexer werdenden Mischmodelle leisten“, zeigte sich Dr. Lörper abschließend überzeugt.

Interner Teil der Mitgliederversammlung

Herr Fürhaupter eröffnete die interne Mitgliederversammlung der DAV und fasste die wichtigsten Themen des vergangenen Jahres zusammen. Einleitend ging er auf die aktuellen Heraus-forderungen der Unternehmen und der Aktuare ein.

Darüber hinaus skizzierte er das stetige Wachstum der Verei-nigung. Von 766 Mitgliedern im Jahr 1994 hat sich die Mit-gliederzahl 2014 auf 4.290 erhöht, weitere 1.800 Anwärter auf die Mitgliedschaft durchlaufen momentan die Ausbildung. Herr Fürhaupter erklärte, dass weiterhin ein großer Bedarf an gut ausgebildetem Nachwuchs in der Versicherungs- und Fi-nanzwirtschaft besteht sowie die Unternehmen die umfassen-de Ausbildung der DAV schätzen. Das anhaltende Wachstum stellt die Vereinigung aber auch vor Herausforderungen: Zum einen sollen sich die Mitglieder weiterhin mit der DAV iden-tifizieren können, zum anderen hat sich das Berufsbild der Aktuare verändert und die Anforderungen an die tägliche Berufsausübung sind kontinuierlich gestiegen. Am Beispiel von CERA erläuterte Herr Fürhaupter, wie die DAV auf die erhöhten Erwartungen im Risikomanagement reagiert hat.

Wie Herr Fürhaupter erklärte, waren die Auswirkungen der anhaltenden Niedrigzinsphase die beherrschende Thematik der letzten Monate. Die Stärkung der Risikotragfähigkeit in

der Lebensversicherung stand daher im Mittelpunkt der DAV-Aktivitäten.

Im Zusammenhang mit der Einführung von Solvency II erklär-te Herr Fürhaupter, dass die Bewertung der Risiken des Ver-sicherungsgeschäfts nach ökonomischen Kriterien aus aktua-rieller Sicht zu begrüßen ist, allerdings noch Handlungsbedarf besteht und sich die DAV weiterhin aktiv in die nationalen und internationalen politischen Diskussionen zur finalen Aus-gestaltung von Solvency II einbringen muss. Der Vorstandsvor-sitzende sprach in diesem Zusammenhang seine Freude darü-ber aus, dass es der DAV gelungen ist, Siegbert Baldauf für die hauptamtliche Projektleitung des Solvency-II-Projektes der Actuarial Association of Europe zu gewinnen, um damit dem Ziel näher zu kommen, die Belange der deutschen Aktuare auf europäischer Ebene noch besser vertreten zu können.

In seiner weiteren Rede unterstrich Herr Fürhaupter die gro-ße Bedeutung des Ehrenamts für die DAV. Denn die Grund-lage für die fachliche Positionierung wird in den Arbeitsgrup-pen und Ausschüssen erarbeitet, in denen mittlerweile fast 500 Mitglieder aktiv sind. In Anbetracht dieser Zahlen dankte Herr Fürhaupter im Namen des Vorstands allen Ehrenamtli-chen, die 2013 hochgerechnet 40.000 Stunden ehrenamtli-che Arbeit für die DAV geleistet haben.

Eine besondere Ehre wurde Prof. Dr. Hans Laux auf der Mit-gliederversammlung zuteil. Auf Vorschlag von Herrn Fürhaup-ter wurde der ehemalige Vorstandsvorsitzende der DGVM mit großer Mehrheit zum Ehrenmitglied der DAV gewählt.

Über die Mitgliederversammlung und alle satzungsgemäßen Beschlüsse wurde ausführlich in der Ausgabe 2/2014 der Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“ berichtet.

Festabend

Der gemeinsame Festabend unter dem Motto „Polit-Arena – Ein Hauch von Geschichte“ fand am Abend des 29. April im World Conference Center Bonn statt. Nach einem Begrü-ßungscocktail und einem gemeinsamen festlichen Dinner bestand die Möglichkeit, im ehemaligen Plenarsaal Erinne-rungsfotos unterm Bundesadler zu machen und sich zahlrei-chen Führungen durch den alten Bundestag anzuschließen. Nach einer unterhaltsamen Aufführung des Improvisations-theaters „Frizzles“ öffnete die „Polit-Arena“ ihre Pforten. Bei einem kniffligen Quiz traten die CHAIN-LADDER-PARTEI, die Verrenter, die LEBENSVERSICHERUNGS UNION sowie DEUTSCHLANDS SONSTIGE AKTUARE und die KRANKEN-VERSICHERUNGSPARTEI gegeneinander an. Tanzfreudige Mitglieder hatten die Wahl zwischen der beliebten Disco und dem Tanzsalon mit klassischer Tanzmusik. Zudem blieb viel Raum für Gespräche.

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Der Festabend

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Die Facharbeit in der DAV

Die Deutsche Aktuarvereinigung e.V. lebt vom Engagement ihrer Mitglieder – über 500 Aktuare waren 2014 ehrenamt-lich für die DAV tätig. Der größte Teil engagiert sich in den Ausschüssen und Arbeitsgruppen der Vereinigung. Diese bil-den die Grundlage für die fachliche Positionierung der DAV gegenüber Politik, Presse und Öffentlichkeit.

Im Jahr 2014 gab es elf verschiedene Ausschüsse in der DAV. Neben den berufsständischen Ausschüssen „Ausbildung und Prüfung“, „Weiterbildung“ und dem „Ausschuss für berufs-ständische Fragen“ wurde die Facharbeit 2014 in den folgen-den acht Fachausschüssen geleistet: „Lebensversicherung“, „Schadenversicherung“, „Krankenversicherung“, „Altersver-sorgung“, „Rechnungslegung und Solvabilität“, „Investment“, „HUK“ und „Internationales“.

Darüber hinaus waren im Jahr 2014 über 50 Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen aktiv. Arbeitsgruppen werden von Ausschüssen entweder temporär zu einem konkreten Projekt oder permanent zu einem spezifischen Thema ge-gründet. Koordiniert wird die Arbeit der Arbeitsgruppen durch den zugehörigen Ausschuss, der die Ergebnisse auch an den Vorstand berichtet.

Die Mitarbeit in den Ausschüssen und Arbeitsgruppen der DAV wird seit 2011 konsequent über den monatlichen News-letter ausgeschrieben und im internen Mitgliederbereich ver-öffentlicht. Das neue Verfahren soll mehr Transparenz bei der Besetzung der Gremienstellen schaffen und ist bei den Mit-gliedern bisher auf sehr positive Resonanz gestoßen. So über-

steigen die Bewerbungen meist die Anzahl der zu besetzen-den Positionen.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen und Ausschüsse werden den Mitgliedern in Form von Ergebnisberichten und Fachgrund-sätzen zur Verfügung gestellt. Diese reglementieren – zusam-men mit den Standesregeln – in unterschiedlicher Verbind-lichkeit die Ausübung der aktuariellen Tätigkeit und sind daher nicht nur fachlich relevant, sondern auch für die Au-ßenwirkung der DAV als Expertenorganisation von großer Bedeutung.

Alle Veröffentlichungen der Ausschüsse finden sich im inter-nen Bereich der DAV-Webseite auf der jeweiligen Ausschuss-seite. Darüber hinaus werden dort alle relevanten Informati-onen zu den Arbeitsgruppen, aktuelle Ausschreibungen und die letzten Ausschussberichte veröffentlicht. Wird ein neuer Ergebnisbericht oder Fachgrundsatz erarbeitet, wird dieser seit Kurzem auch auf der Seite „Aktuelles“ im Mitgliederbe-reich angekündigt.

Fachgrundsätze der DAV

Das Modell der Fachgrundsätze besteht aus einer unter hie-rarchischen und praktischen Aspekten vorgenommenen Un-terteilung in die drei Stufen: verbindliche Grundsätze, Richt-linien und Hinweise. Alle 2014 erarbeiteten Fachgrundsätze der Ausschüsse finden Sie zusammengefasst in der folgenden Tabelle:

Bereich Ausschuss Bezeichnung Kategorie Verabschiedet am

Investment Investment Kalibrierung in inaktiven Marktsegmenten Hinweis 04.12.2014

Investment Investment Modellierung von Kapitalanlagen Hinweis 04.12.2014

Kranken- versicherung

Kranken- versicherung

Market Consistent Embedded Value in der Krankenversicherung Hinweis 04.12.2014

Kranken- versicherung

Kranken- versicherung

Aktuarielle Hinweise zur (Erst-) Kalkulation von Unisex-Tarifen in der Privaten Krankenversicherung

Hinweis 18.09.2014

Kranken- versicherung

Kranken- versicherung

Aktuarielle Hinweise zur Berück- sichtigung von Leistungsänderungen in der Privaten Krankenversicherung

Hinweis 18.09.2014

Kranken- versicherung

Kranken- versicherung

Berücksichtigung der Selektionswirkung in der Erst- und Nachkalkulation in der Privaten Krankenversicherung

Richtlinie 18.09.2014

Lebens- versicherung

Lebens- versicherung

Der Best Estimate für biometrische Rechnungsgrundlagen in der Lebensversicherung

Hinweis 18.09.2014

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2014: Die Ergebnisberichte und Fachgrundsätze der DAV

Ergebnisberichte der DAV

Von den Fachgrundsätzen zu unterscheiden sind Ergebnisbe-richte. Bei diesen handelt es sich um Zusammenfassungen von Arbeitsergebnissen der Ausschüsse oder Arbeitsgruppen,

über deren Nutzung im Rahmen der Standesregeln frei ent-schieden werden kann. Ergebnisberichte spiegeln den Mei-nungsstand der DAV-Gremien zu einer aktuariellen Fachfra-ge wider und sollen als Grundlage zur weiteren Diskussion innerhalb der DAV und der Öffentlichkeit dienen.

Bereich Ausschuss Bezeichnung Kategorie Verabschiedet am

Altersvorsorge AltersversorgungKommentierung des Entwurfs der zweiten EU-Pensionsfondsrichtlinie (EbAV II)

Ergebnis- bericht

22.10.2014

Berufsständische Fragen

Ausschuss für berufsständische Fragen

Informationen für die Ausschüsse und Arbeitsgruppen der DAV zur Erstellung von Ergebnisberichten und Fachgrundsätzen

Ergebnis- bericht

06.06.2014

Berufsständische Fragen

Ausschuss für berufsständische Fragen

Klärung der Umsetzung des ISAP 1 „General Actuarial Practice“ durch die DAV als Fachgrundsatz

Ergebnis- bericht

16.09.2014

Investment InvestmentKreditrisikomodellierung von ausfall- behafteten Kapitalanlagen in Versicherungs-unternehmen

Ergebnis- bericht

05.02.2014

Investment und Lebens- versicherung

InvestmentMögliche spezielle Kapitalanlagethemen im Erläuterungsbericht des Verantwortlichen Aktuars für das Geschäftsjahr 2014

Ergebnis- bericht

31.10.2014

Kranken- versicherung

Kranken- versicherung

Aktuarielle Methoden zur Beitrags- verstetigung

Ergebnis- bericht

22.12.2014

Lebens- versicherung

Lebens- versicherung

Practical Valuation of Long-term Guarantees in Inactive Financial Markets

Ergebnis- bericht

27.02.2014

Lebens- versicherung

Lebens- versicherung

Trendansatz 2014 in der Bewertungstafel DAV2004R-Bestand

Ergebnis- bericht

22.05.2014

Lebens- versicherung

Lebens- versicherung

Zinsbericht 2015 Ergebnis- bericht

07.01.2014

Lebens- versicherung

Lebens- versicherung

Zur Überprüfung der DAV 2008 PErgebnis- bericht

03.06.2014

Rechnungs- legung

Rechnungslegung und Solvabilität

Überprüfung des Rechnungszinses für Bestandsversicherungen aus handelsrechtlicher Sicht

Ergebnis- bericht

25.07.2014

Schaden- versicherung

Schaden- versicherung

Best Estimates in der Schaden-/ Unfallversicherung

Ergebnis- bericht

11.06.2014

Solvency IIRechnungslegung und Solvabilität

Kompendium zur Versicherungsmathe- matischen Funktion unter Solvency II

Ergebnis- bericht

09.07.2014

Solvency IIRechnungslegung und Solvabilität

Risikomindernde Wirkung der Überschussbeteiligung auf Gruppen- ebene unter Solvency II

Ergebnis- bericht

09.07.2014

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Ausschuss für berufsständische Fragen

Aufgaben

Der Ausschuss für berufsständische Fragen berät den Vorstand der DAV in allen Fragen der Wahrung, Pflege und Förderung der berufsständischen Belange der in der DAV organisierten Aktuare. Darüber hinaus ist der Ausschuss für berufsständi-sche Fragen beauftragt, alle geeigneten Maßnahmen zu er-greifen, die zur Ausfüllung und Einhaltung der Fach- und Berufsgrundsätze für den Aktuar erforderlich sind. In diesem Sinne stehen die Regularien der Vereinigung regelmäßig auf dem Prüfstand, um sie gegebenenfalls aktuellen Erfordernis-sen anzupassen. Dazu zählen: die Satzung, die Standesre-geln, das Verfahren für Fachgrundsätze, die Disziplinar- und die Berufungsordnung.

Zielsetzung und Struktur

Über das Jahr befasst sich der Ausschuss für berufsständische Fragen gemäß seinem Auftrag durch den Vorstand vor allem mit der Durchführung des Feststellungsverfahrens für Fach-grundsätze, der Bearbeitung von Anträgen auf Assoziierte Mitgliedschaft und der Überwachung der Disziplinarord-nung. Der letzte Punkt umfasst zum einen die Einhaltung der Standesregeln und zum anderen die Beachtung von Fach-grundsätzen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit des Ausschusses für berufsständische Fragen ist die Überwachung internationaler Regularien wie der internationalen Standards of Practice oder multilateraler Abkommen der IAA und der AAE. Hierbei prüft der Ausschuss u. a., ob Satzungsänderungen in den in-ternationalen Vereinigungen im Widerspruch zu den natio-nalen Regelungen der DAV stehen.

Im Rahmen der Ausbildung zum „Aktuar DAV“ bzw. zur „Aktuarin DAV“ betreut der Ausschuss das Pflichtseminar Berufsständische Fragen, welches in einer Kompaktveranstal-tung gemeinsam mit dem Fach Rechtsgrundlagen angeboten

wird. Hier werden jungen Aktuaren die berufsständischen Grundlagen ihrer zukünftigen Mitgliedschaft erläutert und durch Fragestellungen aus der Praxis illustriert.

Darüber hinaus stellt der Ausschuss seine Ergebnisse den Mitgliedern der DAV im geschlossenen Bereich des Internet-auftritts der DAV zum Download zur Verfügung und berich-tet regelmäßig in der Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“ von seinen Aktivitäten.

Der Ausschuss setzt sich aus Vertretern der folgenden Aus-schüsse, Fachgruppen und Institute zusammen:

• Lebensversicherung

• Krankenversicherung

• Schaden-/Unfallversicherung/ASTIN

• Altersversorgung/IVS

• RechnungslegungundSolvabilität

• Investment/AFIR/ERM

• Bausparen

Ausblick

Im kommenden Jahr wird sich der Ausschuss weiter intensiv mit dem International Standard of Actuarial Practice 1 der IAA zur „General Actuarial Practice“, der im Oktober 2014 auch als Standard der AAE übernommen wurde, befassen. Ziel ist es, in Abstimmung mit den Gremien und den Mitglie-dern der DAV eine angemessene Umsetzung dieses Stan-dards als Fachgrundsatz der DAV zu erarbeiten. Generell wird die Vernetzung berufsständischer Themen aus internati-onaler Sicht eine größere Rolle spielen. Der Ausschuss wird zudem das Thema Kommunikation stärker in den Fokus sei-ner Arbeiten rücken.

Vorsitzender:Michael RosenbergMitglieder:Dr. Eberhard Bertsch (bis Dezember 2014) Stefan Engeländer Detlef Frank (Kommunikationsbeauftragter) Norbert Heinen (bis Juni 2014) Dr. Dieter Köhnlein (stellv. Vorsitzender) Axel Meder (bis Dezember 2014)

Dr. Aristid NeuburgerDr. Michael RenzHeinz-Werner Richter (seit Januar 2015) Matthias SohnBirger Strauch (seit Januar 2015)Dr. Horst-Günther Zimmermann

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Ausschuss für berufsständische Fragen

In regelmäßigen Sitzungen hat sich der Ausschuss für berufs-ständische Fragen im vergangenen Jahr mit den ihm vom Vorstand der DAV übertragenen Aufgaben befasst.

„Hüter“ der Fachgrundsätze

Entsprechend seiner Aufgabe als „Hüter“ des Verfahrens zur Feststellung von Fachgrundsätzen hat der Ausschuss auch im Geschäftsjahr 2014 die Einhaltung dieses Verfahrens in Zu-sammenarbeit mit der Geschäftsstelle aktiv begleitet. So ha-ben insgesamt acht Fachgrundsätze aus den Bereichen Le-bensversicherung, Krankenversicherung und Investment das Verfahren ordnungsgemäß durchlaufen und konnten bis An-fang 2015 verabschiedet werden. Zudem befinden sich der-zeit noch zwei Arbeiten aus dem Bereich der Altersversor-gung im laufenden Verfahren. Eine aktuelle Übersicht über die Arbeiten im laufenden Verfahren können alle Mitglieder der Rubrik „Berufsständische Fragen“ im Mitgliederbereich der DAV-Internetseite unter www.aktuar.de entnehmen. Da-neben finden sich dort auch die allgemeine Verfahrensricht-linie für Fachgrundsätze, die zur Prüfung durch die Mitglie-der vorgesehenen Arbeiten, ein Hinweis auf den jeweiligen Verfahrensstand sowie die Rückmeldefrist für die Stellung-nahmen.

Zur regelmäßigen Evaluierung der DAV-Fachgrundsätze durch-laufen die verabschiedeten Fachgrundsätze alle vier Jahre ein Revisionsverfahren, um eine laufende Qualitätskontrolle zu gewährleisten und somit auch die wahrgenommene Kompe-tenz der Aktuare zu stärken.

Internationale Arbeit

Die IAA und die AAE als internationale Dachvereinigungen des Berufsstands arbeiten seit einiger Zeit verstärkt an der Erstellung und Abstimmung internationaler Standards für ak-tuarielle Tätigkeiten. Diese Standards werden in englischer Sprache verfasst und als sogenannte Modellstandards erar-beitet. Da solche Modellstandards ihre Wirkung für die ein-zelnen Aktuare erst nach einer formellen Übernahme durch die nationalen Aktuarvereinigungen entfalten, ist jeweils durch die DAV zu entscheiden, ob und wie eine Umsetzung als Fachgrundsatz erfolgen soll.

Der von der IAA zur „General Actuarial Practice“ verab-schiedete International Standard of Practice (ISAP) baut auf den Standesregeln für den aktuariellen Berufsstand auf und erweitert diese um konkrete Anforderungen an die Berufs-ausübung des Aktuars. Im Oktober 2014 hat die AAE diesen Modellstandard inhaltsgleich als European Standard of Actu-arial Practice (ESAP) übernommen. Der AbF hat in einem Ergebnisbericht seine Überlegungen zu ISAP1/ESAP1 zusam-mengefasst, eine Übersetzung dieses Standards ins Deutsche vorgenommen und einen Fragenkatalog entwickelt, mit des-

sen Hilfe er die Einschätzungen der DAV-Ausschüsse zu den berufsständischen Implikationen des Standards sortieren möchte. Ziel der intensiven Diskussion ist es, dem Vorstand gegenüber eine Empfehlung zur Umsetzung von ISAP1/ESAP1 auszusprechen, die von den Fachausschüssen vollum-fänglich mitgetragen wird.

Kartellrechtliche Fragen

Im Berichtsjahr hat sich der Ausschuss zudem intensiv mit kartellrechtlichen Fragestellungen befasst. Hierzu konnte ne-ben den drei regulären Sitzungen eine Sondersitzung des Ausschusses stattfinden, die sich nur auf dieses Thema kon-zentrierte. Nachdem bereits zu Beginn des Jahres ein Merk-blatt zum Umgang mit statistischen Erhebungen, Tabellen und Studien im Rahmen der Facharbeit der DAV verabschie-det worden war, hat sich der Ausschuss im weiteren Verlauf des Jahres vorrangig mit der Gremienzusammenarbeit als solches beschäftigt. Mit einem Leitfaden will der Ausschuss Hinweise für Mitglieder und Mitarbeiter zusammenstellen, durch deren Beachtung bei allen Vereinsaktivitäten im Zuge der Zusammenarbeit in den verschiedenen Gremien der DAV kartellrechtlich bedenkliches Verhalten von vorneherein ver-mieden wird. Der Leitfaden soll insofern Mitgliedern und Mitarbeitern der DAV Orientierung und Sicherheit geben. Zu diesem Zweck soll der Leitfaden Hinweise zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Vereinssitzungen, zur Veröffentlichung von Ergebnissen und Stellungnahmen eben-so wie zu weiteren Fragen der Gremienzusammenarbeit be-inhalten.

Überwachung der Disziplinarordnung

Ein weiteres zentrales Thema für den Ausschuss ist die Über-wachung der Disziplinarordnung. Entsprechend dieser über-prüft der AbF regelmäßig eingehende Anfragen sowie berufs-ständische Beschwerden und gibt dem Vorstand Empfehlungen zum weiteren Vorgehen. Im Berichtsjahr ist kein Disziplinar-verfahren eröffnet worden.

Der Ausschuss möchte ein größeres Bewusstsein für berufs-ständische Themen schaffen. Hierzu plant er, künftig die DAV-Medien aktiver zu nutzen und auch bei DAV-Veranstal-tungen einen größeren Fokus auf berufsständische Angele-genheiten zu richten. Schließlich will der Ausschuss auch eigene Weiterbildungsangebote konzipieren. Darüber hinaus wurde im Berichtszeitraum eine Imagebroschüre zur Tätig-keit der Aktuare erarbeitet, die nicht zuletzt den Unterneh-men verdeutlichen soll, welchen Mehrwert Aktuare schaffen.

Des Weiteren begleitet der Ausschuss die Arbeiten des Pro-fessionalism Scientific Committee, das ein Programm zu be-rufsständisch relevanten Themen für den Weltkongress der Aktuare erarbeitet.

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Ausschuss für Ausbildung und Prüfung

Aufgaben

Der Ausbildungs- und Prüfungsausschuss der Deutschen Ak-tuarvereinigung hat die Aufgaben

• dieZulassungsvoraussetzungenfürdieDAV-Prüfungfest-zulegen,

• überdieZulassungzurDAV-Prüfungzuentscheiden,

• diePrüfungsstandardsfürdieMitgliedschaftinderDAVfestzulegen,

• diePrüfungenabzunehmen,

• demVorstandaufgrundderjeweiligenPrüfungsergebnis-sedieAufnahmeneuerMitglieder indieDAVvorzu-schlagen,

• dasAusbildungs-undPrüfungssystemdesIVSsowie

• dieZusatzqualifikationCERAnationalundinternationalzubegleiten.

Zielsetzung und Struktur

Der Ausschuss wird hierbei maßgeblich von den Prüfungs-kommissionen für die einzelnen Fächer der Ausbildung un-terstützt. Sie gestalten u. a. die Prüfungsinhalte und entschei-den über die Anerkennung von Hochschulleistungen. Die Organisation und Durchführung geeigneter Vorbereitungs-veranstaltungen für die Prüfungen der DAV wurde wiederum der Deutschen Aktuar-Akademie übertragen, die mit zahlrei-chen qualifizierten Dozenten regelmäßig Kurse, Seminare, Repetitorien und Tutorien anbietet.

Zur Durchführung der beschriebenen Aufgaben ist die Zu-sammenarbeit der Mitglieder des Ausbildungs- und Prüfungs-ausschusses mit zahlreichen anderen Gremien erforderlich:

• mitdenVorständenvonDAVundIVSsowiedemAus-schuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung

derDGVFMfürdiefachlicheAbstimmungmitderWis-senschaft,

• mitderGeschäftsführungderDAAzurOrganisationderAusbildungsveranstaltungen,

• mitdemTreatyBoardunddemReviewPaneldesinter-nationalenCERA-Vereins,

• mitdemEducationCommitteederIAAzurBerücksichti-gungderweltweiteinheitlichvereinbartenAusbildungs-anforderungen,

• mitdemEducationCommitteederAAEinsbesondereimHinblickaufdiezusätzlichenAusbildungsanforderungenzur gegenseitigen Anerkennung gleichwertiger Aktuar-ausbildungeninderEU.

Außerdem pflegt der Ausschuss einen ständigen und direkten Dialog mit den Hochschulen, die in dem Ausbildungssystem der DAV eine zentrale Rolle bei der Vermittlung der benötig-ten versicherungs- und finanzmathematischen Grundlagen spielen. Hierdurch ist vor allem im Sinne der Studierenden sichergestellt, dass die Anforderungen der DAV frühzeitig mit der wissenschaftlichen Ausbildung in Einklang gebracht wer-den können.

Ausblick

Auch im Jahr 2015 wird der Ausschuss die verschiedenen Qualifizierungswege von DAV und IVS begleiten und sich für die weitere Verbesserung aller damit einhergehenden Prozes-se einsetzen. Der Ausschuss wird zudem die Arbeit in der Projektgruppe „Ausbildung 2018“ unterstützen, deren Aufga-be es ist, eine umfassende Überprüfung der grundlegenden Struktur des Ausbildungs- und Prüfungssystems zum „Aktuar DAV“ vorzunehmen und darauf aufbauend einen Vorschlag für die Weiterentwicklung der Ausbildung angehender Aktu-are zu erarbeiten.

Vorsitzender:Dr. Klaus Mattar (seit Oktober 2014)Dr. Wilhelm Schneemeier (bis Oktober 2014)Mitglieder:Prof. Dr. Peter AlbrechtDr. Guido BaderDr. Eberhard BertschHartmut Engbroks (bis Oktober 2014)Prof. Dr. Oskar GoeckeDr. Nora Gürtler (stellv. Vorsitzende)Dr. Richard HerrmannDr. Bertel KarnarskiDr. Theo Langheid

Korbinian Meindl (seit Oktober 2014)Dr. Erich SchneiderProf. Dr. Klaus D. Schmidt Prof. Dr. Heinrich SchradinMatthias Sohn (Kommunikationsbeauftragter)Prof. Dr. Jürgen StrobelDr. Thorsten WagnerProf. Dr. Jochen Wolf

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Ausschuss für Ausbildung und Prüfung

Wie in jedem Jahr standen die umfangreichen Aufgaben im Bereich der Prüfungen zur Erlangung der Voraussetzungen für die Mitgliedschaft in der DAV im Zentrum der Aktivitäten des Ausschusses. Der Ausschuss hat sich im Berichtsjahr drei-mal getroffen. Weitere Aktivitäten betrafen die Zusatzquali-fikation CERA für Aktuare im Bereich des Enterprise Risk Management sowie die Ausbildung zur Aufnahme in das IVS.

Zulassungen

Im Berichtsjahr haben sich 329 angehende Aktuare zur Aus-bildung angemeldet, von denen 64 Prüflinge eine Zulas-sungsprüfung in Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik ab-solvieren mussten. Weitere 13 Anwärter mussten zudem eine Zulassungsprüfung in Mathematik ablegen. Die Beurteilung der erbrachten Leistungen aus dem Studium – und somit die Einschätzung zur Notwendigkeit der Zulassungsprüfungen – werden von der Zulassungskommission vorgenommen. Die Zulassungskommission stellt und beurteilt zudem beide Zu-lassungsprüfungen.

Die Tätigkeit der Zulassungskommission wird von DAV-Kor-respondenten an 44 Hochschulen unterstützt, die Empfehlun-gen zur Notwendigkeit der Zulassungsprüfungen abgeben.

Prüfungskommissionen

Die Prüfungskommissionen berichten halbjährlich an den Ausschuss über die eigenen Aktivitäten. Dies umfasst neben dem Prüfungsbetrieb im Wesentlichen die Bearbeitung von Anträgen auf Anerkennung von Hochschulleistungen und die Weiterentwicklung der Lehrinhalte. Zu jeder Prüfung erfolgt eine gesonderte Berichterstattung der jeweils zuständigen Kommission.

Prüfungen von DAV und IVS

Im Berichtszeitraum 2014 gab es 23 Klausurtermine mit 3.746 abgegebenen Einzelklausuren. Dazu zählten auch zwei Zu-lassungsprüfungen in Mathematik mit insgesamt 30 Teilneh-mern sowie zwei Zulassungsprüfungen in Wahrscheinlich-keitstheorie und Statistik mit insgesamt 103 Teilnehmern. An den sechs Prüfungen des Spezialwissens haben 322 Perso-nen teilgenommen. Zu den drei Prüfungsterminen des IVS haben insgesamt 86 Personen eine Klausur geschrieben.

Einsprüche im Prüfungsbetrieb

Im Berichtsjahr haben 31 Klausurteilnehmer Einspruch gegen die Korrektur ihrer Klausur eingelegt. Im ersten Schritt wur-den die eingehenden Anträge von der jeweils zuständigen Prüfungskommission überprüft. In fünf Fällen konnte den Einsprüchen stattgegeben werden.

Im Falle eines abgelehnten Einspruchs hatten die Klausurteil-nehmer gemäß den Prüfungsordnungen von DAV und IVS das Recht, noch einmal formal Einspruch beim Ausbildungs- und Prüfungsausschuss einzulegen. Dann war es Aufgabe der Einspruchskommission des Ausschusses, die Klausurkor-rektur erneut zu überprüfen und abschließend zu entschei-den. 2014 wurden auf diesem Weg fünf Klausurkorrekturen einer weiteren Überprüfung unterzogen.

Review der Ausbildungsanforderungen

Im Berichtsjahr hat der Ausschuss gemeinsam mit der Deut-schen Aktuar-Akademie erneut eine Befragung der Absolven-ten des Ausbildungs- und Prüfungssystems durchgeführt. 221 Personen wurden befragt, 99 neue Mitglieder haben eine Rückmeldung gegeben. Die Ergebnisse werden sowohl Ein-gang in die weitere Verbesserung des laufenden Prüfungsbe-triebs finden als auch von der Projektgruppe „Ausbildung 2018“ für die weiteren Arbeiten herangezogen werden.

Zusatzqualifikation CERA

Der Ausschuss betreut neben dem regulären Ausbildungs- und Prüfungssystem auch die 2011 eingeführte Zusatzquali-fikation CERA.

Zu jedem Fach ist eine eigenständige Prüfungskommission aktiv, wobei die Kommissionen über die AG ERM gebündelt mit dem Ausbildungs- und Prüfungsausschuss verzahnt sind. Der Ausschuss ist zudem in die verschiedenen Gremien des internationalen CERA-Vereins eingebunden.

Über die sechs Prüfungsmodule der Zusatzqualifikation CERA hinweg wurden 2014 insgesamt 279 Prüfungen abgenommen. Dabei konnten 18 Mitglieder ihre Ausbildung im letzten Jahr erfolgreich abschließen und den Titel CERA – Certified Enter-prise Risk Actuary – erwerben. Weitere 181 Mitglieder befin-den sich im Ausbildungs- und Prüfungsprozess.

Darüber hinaus unterstützt die AG ERM die European Actu-arial Academy seit 2013 dabei, das akkreditierte Ausbildungs-system auch in englischer Sprache für Mitglieder anderer nationaler Aktuarvereinigungen anzubieten. Im Zuge dessen wurden 2014 insgesamt 57 Prüfungen abgenommen.

Wenn die Heimatvereinigungen der Teilnehmer Mitglied in der CERA Global Association sind, können diese den Teil-nehmern auf Basis des erfolgreich durchlaufenen EAA-Aus-bildungs- und Prüfungszyklus den CERA-Titel verleihen. Bis-her nutzen die Vereinigungen aus Dänemark und der Schweiz dieses Angebot. Weitere europäische Länder haben bereits ihr Interesse signalisiert.

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Ausschuss Weiterbildung

Aufgaben

Der im Jahr 2013 neu gegründete Ausschuss Weiterbildung beschäftigt sich spartenübergreifend mit allen Fragen und Be-langen rund um die in der Satzung der Vereinigung veranker-te Pflicht zur persönlichen Weiterbildung von Aktuaren und koordiniert die Aktivitäten der DAV hierzu.

Der Ausschuss ist damit insbesondere für die institutionelle Betreuung der Weiterbildungsordnung und die daraus resul-tierenden Aufgabenstellungen verantwortlich.

Zielsetzung und Struktur

Das wesentliche Ziel des Ausschusses ist es, die Anforderun-gen der Weiterbildungsordnung durch ergänzende Regularien, inhaltliche Ausgestaltungen und praktikable Hilfestellungen im täglichen Berufsleben erfüllbar zu machen.

Dies umfasst einerseits die Erstellung, Umsetzung und Wei-terentwicklung der in der Ordnung genannten Regularien für Tutoren und Akkreditierungen sowie die Festlegung anrechen-barer Umfänge für persönliche Weiterbildungsmaßnahmen.

Der Ausschuss ist darüber hinaus zuständig für die Identifi-kation von zusätzlichem Weiterbildungsbedarf, für die Beob-achtung, Bewertung und Begleitung von Weiterbildungsan-geboten anderer Anbieter sowie die Initiierung neuer Weiter-bildungsaktivitäten. Hierzu steht der Ausschuss auch allen Themenverantwortlichen der verschiedenen Angebote der Vereinigung, wie beispielsweise den Leitern der Fachgrup-pen der DAV sowie der „DAV vor Ort“-Gruppen, als An-sprechpartner zur Verfügung.

Insofern ist es das Ziel des Ausschusses, alle Aktivitäten im Bereich der Weiterbildung innerhalb der Vereinigung zu bündeln. Daher sind personelle Verzahnungen mit den Fach-gremien der DAV, mit der DGVFM, dem IVS sowie der DAA zwingend notwendig und auch entsprechend etabliert.

So sind aus den Fachausschüssen der DAV jeweils die Wei-terbildungsbeauftragten Mitglieder des Ausschusses. Aus der Weiterbildungskommission, die für die Erstellung und For-mulierung der verabschiedeten Weiterbildungsordnung ver-antwortlich zeichnet, wurden mehrere Mitglieder in den Aus-schuss berufen, um eine Kontinuität in der Entwicklung der Weiterbildungsanforderungen sicherstellen zu können. Zu den relevanten Gremien der DGVFM und des IVS sowie zur Themenplanung der DAA wurden ebenfalls entsprechende Verbindungen hergestellt, um dem definierten Ziel einer Bün-delung der Aktivitäten gerecht werden zu können.

Im Rahmen der Kommunikationsrichtlinie der DAV kommu-niziert der Ausschuss geplante Arbeiten, Zwischenergebnisse und Endergebnisse regelmäßig an die Mitglieder und an den Vorstand der DAV.

Ausblick

Im Jahr 2015 wird es weiterhin zu den Aufgaben des Aus-schusses gehören, das Weiterbildungssystem praktikabel aus-zugestalten und Fragen zur Anerkennung bzw. zum Umfang anrechenbarer Stunden sowie zu möglichen Sonderregelun-gen im Sinne der Mitgliedschaft zu klären. Im Hinblick auf eine möglichst unbürokratische Vorgehensweise liegt der Fokus darauf, von Einzelentscheidungen bzw. -prüfungen zu einem allgemeinen, regel- und prinzipienbasierten und ggf. EDV-technisch unterstützten Vorgehensmodell zu kommen. Darüber hinaus ist und bleibt die Bewertung des bestehen-den sowie die kontinuierliche Erweiterung des Weiterbil-dungsangebots ein zentrales Anliegen der Arbeit des Ausschus-ses. In diesem Zusammenhang ist es geplant, eine zusätzliche Arbeitsgruppe zum Weiterbildungsangebot zu gründen. Die Möglichkeit der Mitarbeit wird über die Medien der DAV im Frühjahr 2015 ausgeschrieben.

Vorsitzende:Prof. Dr. Maria Heep-AltinerMitglieder:Dr. Bernd Jäger (Gast)Dr. Ralf KrügerDr. Friedemann LuciusNorbert MattarGabriele Mazarin (stellv. Vorsitzende)Dr. Ulrich RiegelOliver Röhrig (Kommunikationsbeauftragter) Dr. Cigdem Ruby

Prof. Dr. Viktor SandorDr. Bernhard SchmidtDr. Uwe SchraderMatthias SchröderDr. Michael SchüteDr. Ulrich StellmannProf. Dr. Stefan WeberHenning Wergen

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Ausschuss Weiterbildung

Im Berichtsjahr hat der Ausschuss Weiterbildung die zu Be-ginn des Jahres 2014 in Kraft getretene Weiterbildungsord-nung konkretisiert und insbesondere über die Tutoren- und die Akkreditierungsrichtlinie einen formalen Rahmen für das neue Weiterbildungssystem geschaffen. Künftig wird sich der Ausschuss neben dem Austausch über den aktuellen Stand des Weiterbildungssystems und den in diesem Zusammen-hang erforderlichen Aktivitäten intensiv mit dem kontinuier-lichen Ausbau des Angebots an Weiterbildungsveranstaltun-gen beschäftigen.

Ausbau des Weiterbildungsangebots

Im Hinblick auf die Konzeption des Gesamtweiterbildungs-angebots der Vereinigung hat der Ausschuss sich zum Ziel gesetzt, eine größere und noch besser wahrgenommene Rol-le einzunehmen. Der regelmäßige Dialog zwischen DAA und den Weiterbildungsbeauftragten der Fachausschüsse ermöglicht die Berücksichtigung wichtiger Themen aus den Ausschüssen im Gesamtangebot der Vereinigung.

In einem ersten Schritt hat sich der Ausschuss einer einge-henden Bestandsaufnahme des bereits bestehenden Ange-bots gewidmet und auf Basis der Daten eine Einschätzung zur Bedeutung der jeweiligen Angebote und der verschiede-nen Zielgruppen erarbeitet.

Durch die Teilnahme von Vertretern des Ausschusses an einem „DAV vor Ort“-Gruppenleitertreffen während der DAV-Jahres-tagung 2014 wurden ein vertiefter Austausch über das neue Weiterbildungssystem und das Weiterbildungsangebot ermög-licht sowie wertvolle Rückmeldungen aus den lokalen Gruppen eingeholt. Ein solches Treffen ist auch im Jahr 2015 geplant und soll die Verzahnung mit dem Ausschuss weiter fördern.

Tutorensystem

Der Ausbau des Weiterbildungsangebots wird außerdem durch das in der Weiterbildungsordnung verankerte Tutoren-prinzip unterstützt. Jedes Mitglied kann auf Antrag über die Homepage der DAV zum Tutor ernannt werden und zumeist hausintern kostenlose formelle Weiterbildung ohne bürokra-tischen Aufwand für andere Mitglieder der Vereinigung an-bieten. Dabei unterliegt es der Verantwortung des Tutors, Veranstaltungen mit den jeweiligen Teilnehmern zu melden sowie später deren Teilnahme zu bestätigen. Erst dann erfolgt die automatische Gutschrift der formellen Weiterbildungs-stunden für alle Teilnehmer.

Derzeit sind fast 350 Mitglieder als Tutoren gemeldet und mittlerweile wurden über 1.600 Tutorenveranstaltungen or-ganisiert. Diese Zahlen zeigen, dass das Tutorenprinzip in-nerhalb der Mitgliedschaft sehr großen Anklang findet. Bei Fragen steht der Ausschuss Weiterbildung allen Tutoren als zentraler Ansprechpartner zur Verfügung.

Akkreditierung

Ferner besteht die Möglichkeit, externe Veranstaltungen über einen Antrag auf Akkreditierung von der DAV als formelle Weiterbildung anerkennen zu lassen.

Welche Vorgaben und Fristen Veranstalter bei einem Antrag auf Akkreditierung von Veranstaltungen als formelle Weiter-bildung zu beachten haben, hat der Ausschuss in der online verfügbaren Akkreditierungsrichtlinie festgelegt.

Fachveranstaltungen von Institutionen wie beispielsweise der aba, mit denen DAV, DGVFM oder IVS satzungsgemäß eine enge Kooperation unterhalten, werden aufgrund eines Be-schlusses des Ausschusses grundsätzlich unter Typ A einge-ordnet. Bei Typ-A-Veranstaltungen fallen für die Akkreditie-rungsüberprüfung keine Kosten an. Die öffentlich zugängli-chen akkreditierten Veranstaltungen sind auf der Homepage der DAV unter „Veranstaltungen“ angekündigt. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 21 Veranstaltungen von 13 Anbietern ak-kreditiert.

Das neue Weiterbildungssystem: Aktueller Stand

Des Weiteren setzt sich der Ausschuss mit anwendungsbezo-genen Fragen auseinander, die sich im Zuge der praktischen Umsetzung des neuen Systems ergeben. Es werden sowohl Einzelfälle behandelt als auch allgemeine Vorgehensweisen festgelegt, die aus der Weiterbildungsordnung, der Tutoren- und der Akkreditierungsrichtlinie resultieren. Bei der Festset-zung der Prozesse legt der Ausschuss auch Wert auf eine wei-testgehend automatisierte und unbürokratische Gestaltung.

Der Ausschuss hat außerdem die Übersicht über grundsätz-liche Entscheidungen zum Umfang anrechenbarer Stunden weiter ergänzt. Die Übersicht umfasst grundsätzliche Hinwei-se zur Festlegung der anrechenbaren Stunden bei Präsenz- bzw. Vortragsveranstaltungen sowie Regeln für die Anrechen-barkeit von Vorträgen, Publikationen und Gremientätigkeit. Die Übersicht ist auf der Homepage der DAV verfügbar.

Die DAV-Geschäftsstelle hat zum Ende des Jahres 2014 als eine erste Zwischenbilanz umfangreiche statistische Auswer-tungen des Weiterbildungssystems zur Evaluation und Qua-litätssicherung vorgenommen (siehe Seite 11). Infolge dessen wurden weitere Kommunikationsaktivitäten initiiert. Dabei wurde die Mitgliedschaft noch einmal auf die Dokumentati-onspflicht der persönlichen Weiterbildung und insbesondere auf die Möglichkeit der Nachtragung von Weiterbildungsak-tivitäten im Jahr 2014 bis zum 31. März 2015 hingewiesen. Außerdem wurden die Mitglieder darauf aufmerksam gemacht, dass zur Aufführung in der Liste weitergebildeter Mitglieder im internen Bereich der Homepage sowie zur Abfragemög-lichkeit für externe Interessenten zuvor eine Einverständnis-erklärung erforderlich ist.

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Ausschuss Altersversorgung

Aufgaben

Das Fachgebiet betriebliche Altersversorgung wird innerhalb der DAV vom IVS vertreten. Daher ist der Fachausschuss Al-tersversorgung (FAV) auch dem Vorstand des IVS zugeordnet und arbeitet ihm zu. Der FAV beschäftigt sich überwiegend mit den folgenden Aufgaben:

Der Fachausschuss berät die Vorstände von DAV und IVS in allen fachlichen Themen der Altersvorsorge und vertritt die DAV und das IVS in fachlichen Fragen nach außen.

Zu den Aufgaben des Fachausschusses gehört es, die Qualifika-tion der Mitglieder der DAV und des IVS sowie die Fachkunde in der Praxis zu fördern. Zudem sollen den in der Altersvorsor-ge tätigen Aktuaren, insbesondere den Verantwortlichen Aktu-aren, Hilfestellungen für ihre Tätigkeiten gegeben werden. Dabei werden auch aktuelle Entwicklungen im Arbeits-, Steuer- und Versicherungsrecht sowie in der nationalen und internationalen Rechnungslegung berücksichtigt.

Der Fachausschuss entwickelt Fachgrundsätze und Ergebnis-berichte und veröffentlicht ggf. eigene Stellungnahmen. Er wirkt an dem Verfahren zur Feststellung von Fachgrundsätzen mit.

Zielsetzung und Struktur

Der FAV besteht derzeit aus zwölf Mitgliedern. Seine Mitglie-der sollen wegen ihrer fachlichen Eignung Mitglieder des IVS sein. Sie werden auf Vorschlag des IVS-Vorstands vom DAV-Vorstand berufen. Der Fachausschuss arbeitet als Manage-ment- und Entscheidungsausschuss und weist fachliche Pro-bleme geeigneten Arbeitsgruppen zu, deren Leiter in der Regel ein Mitglied des FAV ist. Den Arbeitsgruppen obliegt die spezifische fachliche Arbeit. Es bestehen die folgenden zehn aktiven sowie die drei zurzeit ruhenden Arbeitsgruppen:

• BiometrischeRechnungsgrundlagen

• Finanzierungsverfahren(zurzeitruhend)

• InternationaleAktivitäten

• Kapitalanlagen

• Pensionsfonds

• Pensionskassen

• Portabilität

• QISfürEbAV(zurzeitruhend)

• Rechnungslegung

• SäulenIIundIIIfürEbAV(zurzeitruhend)

• Solvabilität/Risikosteuerung

• Versorgungsausgleich

• Weiterbildung

Jeder Leiter einer Arbeitsgruppe bearbeitet die ihm übertra-gene Aufgabe in eigener Verantwortung und wählt aus dem Kreis der Bewerber geeignete Mitglieder für die Arbeitsgrup-pe aus, die nicht notwendigerweise Mitglieder des IVS oder der DAV sein müssen. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen des FAV werden dem IVS-Vorstand in Form von Fachgrundsät-zen, Ergebnisberichten oder Stellungnahmen vorgelegt.

Der FAV stellt seine Ergebnisse den Mitgliedern der DAV und des IVS sowie der interessierten Öffentlichkeit zum Down-load zur Verfügung und berichtet regelmäßig in der Mitglie-derzeitschrift „Der Aktuar“ von seinen Aktivitäten.

Ausblick

Der FAV wird sich 2015 weiter mit Entwicklungen befassen, die Auswirkungen auf die betriebliche Altersversorgung ha-ben. Bis zur Umsetzung in nationales Recht stellt die EU-Pensionsfondsrichtlinie ein wesentliches Tätigkeitsfeld für den FAV dar. Insbesondere wird der FAV die geplante Über-tragung der Prinzipien von Solvency II auf Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung kritisch begleiten. Hierzu soll der 2014 begonnene Dialog mit EIOPA fortgesetzt werden. Zudem soll die Interessenvertretung für die in Deutschland auf dem Gebiet der Altersversorgung tätigen Aktuare gestärkt werden.

Vorsitzender:Dr. Richard HerrmannMitglieder:Dr. Helmut Aden (stellv. Vorsitzender)Alfred GohdesDr. Friedemann Lucius (Weiterbildungsbeauftragter)Korbinian Meindl (Kommunikationsbeauftragter)Dr. Aristid NeuburgerStefan Oecking

Dr. Bodo SchmithalsKlaus Schott Dr. Georg ThurnesGünther Weißenfels Dr. Horst-Günther Zimmermann

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Ausschuss Altersversorgung

Die Vielzahl der aktuellen fachlichen Fragestellungen, mit denen sich das IVS befasst, spiegelt sich in den Aktivitäten des Fachausschusses Altersversorgung (FAV) und seiner Ar-beitsgruppen wider. Im Jahr 2014 haben sich diese mit den folgenden Themen befasst:

Die AG Biometrische Rechnungsgrundlagen unter der Lei-tung von Dr. Richard Herrmann hat die Überarbeitung des DAV-Hinweises zu biometrischen Rechnungsgrundlagen bei Pensionskassen und Pensionsfonds aus dem Jahr 2002 bis auf letzte redaktionelle Überarbeitungen abgeschlossen. Nach der finalen Abstimmung soll das Papier das Verfahren für Fach-grundsätze durchlaufen.

Die AG Internationales unter der Leitung von Alfred Gohdes hat auf der Grundlage des am 27. März 2014 veröffentlich-ten Entwurfs der neuen EU-Pensionsfondsrichtlinie eine aus-führliche Kommentierung erstellt. Darüber hinaus hat sie auch eine Stellungnahme zu der EIOPA-Konsultation zu Ei-genkapitalvorschriften erarbeitet. Nach mehreren Telefon-konferenzen wurde dazu zu Jahresbeginn 2015 eine IVS-Stellungnahme fertiggestellt und nach Abstimmung mit dem IVS-Vorstand rechtzeitig bei EIOPA eingereicht.

Die neu eingerichtete AG Kapitalanlagen unter der Leitung von Dr. Aristid Neuburger wird sich künftig mit Themen der Kapitalanlage in der betrieblichen Altersversorgung befassen. Ziel ist es u. a., Methoden der strategischen Asset-Allokation für EbAV zu entwickeln. Im Rahmen dieser Zielsetzung wur-de während der Auftaktsitzung der Arbeitsgruppe am 19. Fe-bruar 2015 ein Arbeitsprogramm verabschiedet.

Ebenfalls neu ausgeschrieben wurde die AG Pensionsfonds des FAV, die sich mit Grundsatzfragen bei Pensionsfonds als Durchführungsweg für die betriebliche Altersversorgung be-schäftigt. Die Leitung der Arbeitsgruppe übernimmt Klaus Schott. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der aktuariellen Begleitung aktueller Entwicklungen und Rahmenbedingun-gen auf nationaler und europäischer Ebene unter Berück-sichtigung der regulatorischen Besonderheiten von Pensi-onsfonds.

Die AG Pensionskassen unter der Leitung von Dr. Helmut Aden hat den DAV-Hinweis zur Angemessenheit des Rech-nungszinses bei regulierten Pensionskassen aus dem Jahr 2008, der sich aktuell im Revisionsverfahren befindet, über-arbeitet. Der novellierte Hinweis durchläuft derzeit das regu-läre Verfahren für Fachgrundsätze. Des Weiteren hat die Arbeitsgruppe die Hinweise Finanzierungsverfahren bei Pen-sionskassen von 2002 und Verwaltungskosten bei Pensions-kassen von 1997 überprüft. Da die Fachgrundsätze in dieser allgemeinen Form dem erfahrenen Aktuar wenige Erkennt-

nisse bringen, sollen die Inhalte in Form eines Ergebnisbe-richts neu aufbereitet werden.

Die AG Rechnungslegung unter der Leitung von Stefan Oecking hat Ende des Jahres 2014 einen Entwurf zur Neufas-sung der DAV-Richtlinie zur Anwendung von IAS 19 auf die betriebliche Altersversorgung in Deutschland vorlegt. Dieser durchläuft aktuell das Verfahren zur Feststellung von Fach-grundsätzen der DAV und wird voraussichtlich Mitte 2015 in finaler Version veröffentlicht.

Darüber hinaus hat sich die Arbeitsgruppe in mehreren Te-lefonkonferenzen mit aktuellen Themen der nationalen und internationalen Rechnungslegung befasst. Hierzu zählten insbesondere die derzeit in manchen Währungsräumen und Laufzeitbereichen negativen Zinsstrukturkurven sowie die Auswirkungen des Niedrigzinsniveaus allgemein, aber auch die bilanziellen Auswirkungen der aktuellen BAG-Recht-sprechung zur Rentenanpassung bei Pensionskassenzusa-gen. Für den 18. September 2015 ist die 7. (teil-)öffentliche Sitzung der AG Rechnungslegung im Marriott Hotel in Köln geplant.

Die AG Versorgungsausgleich unter der Leitung von Korbi-nian Meindl hat sich mit aktuellen aktuariellen Themen des Versorgungsausgleichs beschäftigt. Insbesondere hat sich die Arbeitsgruppe mit der Gesetzesinitiative von Bündnis 90/Die Grünen zur Abschaffung von § 17 Versorgungsausgleichsge-setz auseinandergesetzt (BT-Drucksache 18/3210). Die Ar-beitsgruppe wird sich am Jahresbeginn 2015 mit dem Ar-beitskreis Versorgungsausgleich der aba zu diesem Thema austauschen, um eine Stellungnahme der aba bzw. des IVS vorzubereiten.

Eine Anbindung des Fachausschusses Altersversorgung an den Weiterbildungsausschuss ist über die AG Weiterbildung un-ter der Leitung von Dr. Friedemann Lucius gewährleistet. Ne-ben einer regelmäßigen Überprüfung des bestehenden Ange-bots an Weiterbildungsveranstaltungen werden dort auch neue Veranstaltungsformate diskutiert.

Außerdem hat sich der FAV mit den aktuellen Überlegungen des Ausschusses Lebensversicherung zur Beibehaltung eines Höchstrechnungszinses unter Solvency II als Leitplanke für Lebensversicherungsprodukte klassischer Art sowie zur Er-weiterung der Produktgestaltungsmöglichkeiten unter dem neuen Aufsichtsregime befasst. Die Arbeitsgruppen Pensions-fonds und Pensionskassen werden die im Ausschuss Lebens-versicherung erstellten Unterlagen zu diesem Thema einge-hend diskutieren.

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Ausschuss HUK

Aufgaben

Mit der Novellierung des Versicherungsaufsichtsgesetzes im Jahr 1994, mit der die Bundesregierung die dritte EU-Richt-linie umgesetzt hat, wurde auch im Bereich der HUK-Ver-sicherungen ein Verantwortlicher Aktuar eingeführt.

Seine Zuständigkeiten betreffen:

• dieUnfallversicherungmitRückgewährderPrämie,

• dieRentenrückstellunginder:

–allgemeinenHaftpflichtversicherung

–Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung

–Kraftfahrt-Unfallversicherung

–allgemeinenUnfallversicherung

Der HUK-Ausschuss befasst sich in der Hauptsache mit den Fragen und Aufgaben, die sich dem Verantwortlichen Aktuar in diesen Bereichen stellen. Hierbei sind vor allem der Erläu-terungsbericht und die versicherungsmathematische Bestäti-gung unter der Passivseite der Bilanz sowie deren rechtliche Grundlagen (AktuarV, DeckRV) betroffen. Ein Punkt ist hier-bei die Herleitung und Überprüfung der Rechnungsgrund-lagen für die Deckungsrückstellung der oben angegebenen Renten. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Bewertung der Sicherungsvermögen, vor allem im Zusammenhang mit der Überprüfung der Finanzlage des Unternehmens, und der Si-cherheit der Rechnungsgrundlage Zins in der Deckungsrück-stellung. Zudem erarbeitet der HUK-Ausschuss auch Hinweise zur Bilanzierung nach internationalen Bilanzierungsgrund-sätzen in den betreffenden Bereichen.

Häufig ergeben sich auch Aktivitäten und Handlungsaufträge durch Themenstellungen im Bereich der Lebensversicherung. Bei aktuellen Fragestellungen überprüft der Ausschuss die Relevanz für den Arbeitsbereich der HUK-Aktuare und sich-

tet die Ergebnisse des Ausschusses Lebensversicherung hin-sichtlich der Frage, ob eine Übernahme möglich und sinn-voll ist beziehungsweise wo Anpassungen erforderlich sind, die vom Ausschuss einerseits zu definieren und andererseits zu kommunizieren sind.

Zielsetzung und Struktur

Der HUK-Ausschuss gibt regelmäßig Hilfestellungen für die praktische Arbeit der Aktuare. Entsprechend seiner spezifi-schen Aufgabenstellung trägt er schwerpunktmäßig auch zu den Ausbildungsinhalten bei.

Die Verantwortlichen Aktuare werden in der Regel schriftlich über die für ihre Arbeit wichtigen Ergebnisse informiert. Zu-sätzlich finden bei Bedarf Treffen auf regionaler Ebene statt, in denen Ausschussmitglieder die Ergebnisse vorstellen und im Kollegenkreis diskutieren.

Darüber hinaus stellt der Ausschuss den Mitgliedern der DAV seine Ergebnisse im geschlossenen Bereich des Internetauf-tritts der DAV zum Download zur Verfügung und berichtet regelmäßig in der DAV-Mitgliederzeitschrift von seinen Akti-vitäten.

Ausblick

Der Ausschuss wird auch weiterhin die aktuellen Entwick-lungen rund um die Einführung von Solvency II, insbesonde-re im Hinblick auf HUK-Renten und die UBR, beobachten und aktiv werden, sobald Handlungsbedarf besteht.

Die Information der Verantwortlichen Aktuare im HUK-Be-reich wird entweder im Rahmen eines eigenen Treffens – wie üblich in Verbindung mit den Treffen der Verantwortlichen Aktuare für die Lebensversicherung – oder in schriftlicher Form erfolgen.

Vorsitzender:Ulrich RemmertMitglieder:Martin Bienhaus (bis Mai 2014) Dr. Burkhard Disch (Kommunikationsbeauftragter) Dirk Hafer Dr. Bernd Jäger (Weiterbildungsbeauftragter)Dr. Klaus Kämmerle Jochen Kneiphof

Georg Neumann (seit Dezember 2014)Carsten Pröhl Michael Schosser (stellv. Vorsitzender) Katrin Stübner (seit Dezember 2014) Dr. Gerald Sussmann

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Ausschuss HUK

LVRG und Novellierung des VAG

Der Ausschuss befasste sich mit den Auswirkungen des LVRG auf die Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückzah-lung (UBR) und die HUK-Renten. Für beide Bereiche gilt die Senkung des Höchstrechnungszinses auf 1,25 Prozent ab 1. Januar 2015. Der Höchstzillmersatz ist in der UBR ent-sprechend zu berücksichtigen. Bzgl. der Berücksichtigung des Sicherungsbedarfs bei der Ermittlung der Beteiligung an Bewertungsreserven sieht die BaFin keine Anwendbarkeit der Gesetzesänderung auf die UBR.

Auch die Novellierung des VAG wurde im Ausschuss thema-tisiert. Mit dem Entwurf eines neuen Versicherungsaufsichts-gesetzes soll die nationale Umsetzung von Solvency II voll-zogen werden. In §161 wird geregelt, welche Teile der Lebensversicherungsvorschriften zukünftig für die UBR gel-ten sollen. Aus Sicht des Ausschusses waren im Entwurf eini-ge Verweise noch nicht konsistent.

Steuerliche Regelungen zur UBR

Der Stand der Regelungen zum internationalen Steuerdaten-austausch im Rahmen des FATCA-Abkommens wurde im Aus-schuss diskutiert. Außerdem wurde der OECD-Standard für den Informationsaustausch über Finanzkonten zur Kenntnis genommen. Im Gegensatz zum FATCA-Abkommen ist hier keine Untergrenze für die Meldung der Kapitalerträge ge-plant. Die Informationen sollen von den Finanzinstituten an die nationalen Finanzbehörden geliefert werden. Die UBR ist nach heutigem Stand ebenfalls betroffen. Ab Januar 2015 ist die Kirchensteuer auf Kapitalerträge auch aus der UBR ge-trennt nach Religionsgemeinschaften einzubehalten und an das Finanzamt abzuführen.

Stornoabschlag

Eine Unterarbeitsgruppe des Lebensausschusses zu den Storno-abschlägen arbeitet weiter an einem geplanten Ergebnisbericht. Dieser soll den im Jahr 2008 verabschiedeten DAV-Hinweis zu Stornoabzügen in der Lebensversicherung turnusgemäß überprüfen und nach derzeitigem Stand im Grundsatz bestä-tigen. Gleichzeitig sollen neuere Erkenntnisse in der aktuariel-len Methodik (insbesondere aus Solvency II) sowie ggf. Quan-tifizierungen weiterer Stornoabzugsgründe berücksichtigt wer-den. Der Ausschuss HUK begleitet die Entwicklung und wird die Auswirkungen hinsichtlich der UBR untersuchen.

Gruppenfreistellungsverordnung

Die Gruppenfreistellungsverordnung läuft im Jahre 2017 aus. Die DAV hat hierzu eine Stellungnahme abgegeben, in der deutlich gemacht wird, dass der Markteintritt neuer Versiche-rer durch die Erstellung von Studien und Statistiken im Rah-men der DAV nicht erschwert, sondern erleichtert wird. Auf-

grund der Relevanz der Gruppenfreistellungsverordnung, wird der Ausschuss falls erforderlich Input für weitere Stel-lungnahmen der DAV zuliefern.

Im Zusammenhang mit dem Merkblatt zu den kartellrechtli-chen Grundsätzen wurde erörtert, welche eigenen Fachpa-piere im öffentlichen Teil der Vereinshomepage zur Verfü-gung gestellt werden sollen.

Einordnungspapier UBR

Der Ausschuss hat ein Papier veröffentlicht, das die Einord-nung der UBR in den einschlägigen gesetzlichen und sonsti-gen Regelungen aufzeigt. Eine Aktualisierung des Einord-nungspapiers UBR wurde beschlossen. Insbesondere die Themen VAG-Neu, AGG, GWG, VVG, FATCA, Unisex-Tari-fierung, Solvency II und Kirchensteuer sind zu überarbeiten bzw. neu aufzunehmen. Auch eine Überarbeitung der Lite-raturquellen ist notwendig.

Überprüfung des Rechnungszinses

Der Ausschuss HUK hat den vom Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität veröffentlichten Ergebnisbericht „Überprüfung des Rechnungszinses für Bestandsversicherungen aus handels-rechtlicher Sicht“ diskutiert. Die Ergebnisse sind nicht direkt auf die UBR übertragbar, können allerdings unter Beachtung der Besonderheiten der UBR angewendet werden. Insbeson-dere steht der Deckungsrückstellung UBR in der Regel mit dem Sicherungsvermögen zur UBR nur ein Teil der Aktiva ge-genüber, auf die sich der Vergleich der Verzinsung der Aktiva mit dem durchschnittlichen Rechnungszins bezieht.

Kapitalanlagethemen im Erläuterungsbericht des Verantwortlichen Aktuars

Die Arbeitsgruppe „Kapitalanlagethemen im Erläuterungsbe-richt des Verantwortlichen Aktuars“ des Ausschusses Invest-ment hat einen berichtsjahresübergreifenden Hinweis und ein berichtsjahresspezifisches Ergebnispapier für das Jahr 2014 entworfen, die unverbindliche Vorschläge zur Behandlung von Kapitalanlagen im Bericht des Verantwortlichen Aktuars enthalten. Nicht alles aus der Lebensversicherung ist auf HUK übertragbar. Jeder Verantwortliche Aktuar muss nach eige-nem Ermessen entscheiden, in welchem Umfang er über Kapitalanlagethemen berichtet. Der vorliegende Hinweis stellt hierbei lediglich eine Hilfestellung dar.

Kommunikation mit den VA HUK

Das auf der Website veröffentlichte Arbeitsprogramm des Ausschusses HUK und die Berichtsliste aus dem HUK-Aus-schuss wurden aktualisiert. Die Überarbeitung des Einord-nungspapiers UBR in das Arbeitsprogramm wurde als ständi-ger Bestandteil aufgenommen.

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Internationaler Ausschuss

Aufgaben

Der Internationale Ausschuss der DAV berät den Vorstand der DAV bei der strategischen Weiterentwicklung der inter-nationalen Arbeit und unterstützt die Umsetzung beschlos-sener Maßnahmen. Der Ausschuss berät den Vorstand auch bezüglich der Zusammenarbeit mit internationalen und supra-nationalen Institutionen sowie internationalen Aktuarvereini-gungen und übernimmt die Verantwortung für den Aufbau sowie die Pflege institutioneller Kontakte zu den internatio-nalen Partnern. Gleichzeitig identifiziert er die Themen und Entwicklungen, zu denen die DAV proaktiv Position beziehen sollte.

Insbesondere sorgt der Ausschuss im Auftrag des Vorstands dafür, dass die DAV in allen wichtigen Gremien der Interna-tional Association of Actuaries (IAA) und der Actuarial Asso-ciation of Europe (AAE) angemessen vertreten ist.

Dem Vorsitzenden des Internationalen Ausschusses kommt hierbei die Aufgabe zu, als Mitglied des Vorstands bei Bedarf für übergreifende Abstimmungen zu sorgen, um die Meinung des Vorstands in die internationale Diskussion einzubringen.

Zielsetzung und Struktur

Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Internationalen Ausschus-ses steht die Koordination der Arbeit in den Gremien der IAA und der AAE. Seit seiner Neuaufstellung Ende 2014 setzt sich der Ausschuss dementsprechend aus den Mandatsträgern in den folgenden wichtigsten Gremien zusammen:

• CouncilderIAA

• GeneralAssemblyderAAE

• NominationsCommitteederIAA

• NominationsPanelderAAE

• ExecutiveCommitteederIAA

• StrategicPlanningSubcommitteederIAA

• ActuarialStandardsCommitteederIAA

• StandardsProjectTeamderAAE

sowie aus den DAV-Mitgliedern, die Officer der IAA bzw. der AAE sind. Die Mitglieder des engeren Vorstands der DAV sind ebenfalls Mitglieder im Internationalen Ausschuss. Zu-dem kann der Vorstand fallweise DAV-Mitglieder, die beson-ders hervorgehobene Rollen wahrnehmen, ebenfalls in den Ausschuss berufen.

Die übrigen Delegierten der DAV in den Gremien von IAA und AAE spielen weiterhin eine wichtige Rolle in der inter-nationalen Arbeit und sind dementsprechend über Arbeits-gruppen in die Ausschussarbeit eingebunden. Sie berichten in den jeweils zugeordneten Fachausschüssen der DAV zeit-nah über die Diskussionsstände im jeweiligen Komitee und tragen zusammen mit dem Ausschussvorsitzenden Sorge für eine fristgerechte Meinungsbildung.

Ausblick

Auch im Jahr 2015 wird der Internationale Ausschuss auf den Treffen der IAA in Zürich und in Vancouver sowie der AAE in Berlin, Paris und Bukarest vertreten sein und die Positionen der DAV in die jeweiligen Diskussionen einbringen.

Vorsitzender:Prof. Dr. Kurt WolfsdorfMitglieder:Siegbert BaldaufRainer Fürhaupter (stellv. Vorsitzender)Alfred GohdesNorbert HeinenDr. Richard HerrmannDr. Dieter KöhnleinDr. Michael RenzDr. Wilhelm SchneemeierWeitere Delegierte:Dr. Hans-Peter Boller (IAA, bis November 2014)Stefan Engeländer (IAA)Dr. Clemens Frey (IAA)Dr. Maximilian Happacher (IAA)

Prof. Dr. Klaus Heubeck (IAA)Birgit Kaiser (IAA)Dr. Klaus Mattar (IAA)Prof. Dr. Raimond Maurer (IAA)Guillaume Moussa (IAA)Eberhard Müller (IAA)Dr. Lars Pralle (IAA)Alexander Schalk (AAE, seit Februar 2015)Dr. Ulrich Stellmann (IAA)Gerd Warnke (IAA)Henning Wergen (AAE)Matthias Zerbst (IAA)

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Internationaler Ausschuss

Strategische Weiterentwicklung

Seit 2013 übernimmt der Internationale Ausschuss eine pro-aktive Rolle im Sinne eines Steuerungsgremiums mit dem Ziel, eine Schnittstellenfunktion für die internationale Arbeit der DAV zu übernehmen und dem Vorstand bei allen inter-nationalen Themen und Projekten beratend zur Seite zu ste-hen. Eines der wichtigsten Ziele dabei ist, die Einbindung der deutschen Aktuare in die internationale Meinungsbildung weiter zu stärken und den Positionen der DAV im Interesse der Mitglieder stärker Gehör zu verschaffen.

Um den Mitgliedern einen besseren Einblick in die Bedeutung und die Inhalte der internationalen Arbeit der DAV zu geben, hat der Ausschuss im Berichtsjahr eine Präsentation erarbeitet, die im kommenden Jahr in Mitgliederveranstaltungen genutzt werden kann. Auf diese Weise soll eine größere Transparenz erreicht und den Mitgliedern gleichzeitig die Möglichkeit gegeben werden, den Austausch mit den vor allem bei AAE und IAA aktiven Gremienvertretern der DAV zu suchen.

Neue Reisekostenordnung für internationale Tätigkeiten

Der Internationale Ausschuss trifft sich fünfmal im Jahr weni-ge Tage vor den Vorstandssitzungen der DAV, um die Entwick-lungen im internationalen Raum zu besprechen und, falls erforderlich, konkrete Empfehlungen an den Vorstand auszu-sprechen. Zu den Zielen des Ausschusses gehört es zudem, mittelfristig eine größere Zahl von Mandatsträgern in den ver-schiedenen Führungspositionen der beiden Dachvereinigun-gen IAA und AAE zu positionieren. Hierzu wird die Vertre-tung der DAV in den einzelnen Gremien regelmäßig geprüft. Auch 2014 konnten mehrere Nominierungen bei IAA und AAE eingereicht werden. Zur weiteren Förderung der inter-nationalen Arbeit hat der Ausschuss dem Vorstand eine Ergän-zung der Reisekostenordnung von DAV und DGVFM empfoh-len, sodass bei der Mitarbeit in strategisch wichtigen Gremien von AAE und IAA die Reisekosten in Zukunft vollständig von der DAV übernommen werden können. Insbesondere bei zukünftigen Ausschreibungen von Möglichkeiten der Mitar-beit soll auf diese Erstattungsregeln hingewiesen werden.

Regelmäßiger Austausch

Alle Delegierten der DAV in den Gremien von AAE und IAA stimmen sich im Vorfeld vor jedem Treffen auf internationaler Ebene telefonisch ab, um die wichtigsten anstehenden The-men und Entscheidungen vorab zu besprechen und eine ge-meinsame Haltung abzustimmen. Ergänzt wird dies durch kurze Abstimmungsgespräche vor Ort, um sicherzustellen, dass die DAV international mit einer Stimme spricht. Im Nachgang zu den Meetings informiert jeder Delegierte mit einem kurzen Bericht den Internationalen Ausschuss, welche Entwicklungen sich ergeben haben und zu welchen Themen eine Meinungsbildung innerhalb der DAV erforderlich ist.

Die halbjährlichen Council & Committee Meetings der IAA fanden im März in Washington und im September in London statt. Das Annual Meeting der AAE wurde im Oktober in Hel-sinki abgehalten. Bei allen Meetings war die DAV vor Ort sehr kompetent vertreten.

Vorbereitung Solvency II

Für die AAE stand auch im Jahr 2014 die Zusammenarbeit mit EIOPA rund um die noch ausstehenden Konsultationen zu Solvency II im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Zum 1. Januar 2016 wird das neue europaweit gültige risikobasierte Auf-sichtssystem für die Versicherungswirtschaft in Kraft treten. Über ihre im Projekt direkt mitarbeitenden Mitglieder, aber auch über die zahlreichen Arbeitsgruppen, die sich mit den verschiedenen inhaltlichen Fragestellungen von Solvency II befassen, ist die DAV intensiv in die Ausgestaltung von Sol-vency II involviert. Seit dem Frühjahr 2013 stellt die DAV darüber hinaus mit Siegbert Baldauf einen der beiden Leiter des Solvency-II-Projekts der AAE.

Erarbeitung von Model Standards

Die Arbeiten der IAA waren 2014 stark von der Erarbeitung von Model Standards für die aktuarielle Berufspraxis geprägt. Ein Bindungscharakter wird von diesen Standards nicht aus-gehen, allerdings sollen diese von den Mitgliedsvereinigungen als nationale Fachgrundsätze verabschiedet werden. Nach der Verabschiedung der ersten International Standards of Actuari-al Practice (ISAP) zur „General Actuarial Practice“ sowie zur „Social Security“ wird aktuell an Themen wie IAS 19, IFRS 4, Enterprise Risk Management und Current Estimates gearbeitet.

Regelmäßige 4-Länder-Treffen

Im geschützten Bereich des Internetauftritts der AAE und der IAA – hierauf haben alle DAV-Mitglieder Zugriff – stehen alle Informationen zu den Sitzungen und Arbeitspapieren zur Verfügung.

• AAE:www.actuary.eu

• IAA:www.actuaries.org

Die aktuellen Arbeiten von AAE und IAA sowie die interna-tionalen Entwicklungen rund um den Berufsstand standen auch auf den Tagesordnungen der zwei 4-Länder-Treffen im vergangenen Jahr. Mitglieder der jeweiligen Vorstände kamen im März telefonisch und im September in Köln zu einem ge-meinsamen Gedankenaustausch zu strategischen Fragestel-lungen im Zusammenhang mit den internationalen Aktivitä-ten zusammen. Darüber hinaus hat im Oktober am Rande des Annual Meetings der AAE in Helsinki ein Treffen der DAV mit den Aktuarvereinigungen Frankreichs und Groß-britanniens stattgefunden.

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Ausschuss Investment

Aufgaben

Bereits seit einigen Jahren verfolgt die DAV das strategische Ziel einer stärkeren Anbindung von Mathematikern im Ban-ken- und Investmentbereich. Zeitgleich sind finanzmathema-tische Themen für die tägliche aktuarielle Arbeit immer wich-tiger geworden. Der Ausschuss Investment beschäftigt sich spartenübergreifend mit Themen aus dem Bereich der Kapi-talanlage. Dabei geht er schwerpunktmäßig vom Blickwinkel des Aktuars bzw. Finanzmathematikers aus und nicht von dem des reinen Kapitalanlegers.

Zielsetzung und Struktur

• InformationvonAktuarenundFinanzmathematikernzuallenThemenrundumdieKapitalanlageunddieInvest-mentbranche

• UnterstützungvonAktuarenbeidertäglichenArbeitbeiThemen rundumdieKapitalanlageundderenAuswir-kungenaufdieaktuarielleTätigkeit

• UnterstützungdesVorstandsderDAVdurchStellungnah-menzuaktuellenThemenausdemBereichderKapital-anlageundderInvestmentbranche

• Sicherstellung des Know-how-Transfers zwischen denFachausschüssenbeiThemenderKapitalanlageundde-renSchnittstellenmitderVersicherungstechnik

Neben dem übergreifenden Ansatz werden durch den Aus-schuss jedoch auch spartenspezifische Besonderheiten hin-sichtlich ihres Einflusses auf die Kapitalanlage berücksichtigt. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den jeweiligen DAV-Fachausschüssen. Zudem unterstützt der Ausschuss die Fach-ausschüsse bei allen Fragen rund um die Kapitalanlage.

Der Ausschuss stellt eine Brücke zwischen der DAV und der Investmentbranche dar. Die inhaltliche Arbeit des Ausschus-ses erfolgt in verschiedenen Arbeitsgruppen. Hierzu zählen:

• AGAggregationstechniken

• AGBewertungsmethoden

• AG Immobilien- und Infrastrukturinvestments imVersi-cherungskontext

• AGKalibrierungspeziellerökonomischerSzenariogene-ratorenunterSolvencyII

• AGKapitalanlagethemenimErläuterungsberichtdesVer-antwortlichenAktuars

• AGReformvorhaben

Ausblick

Der Ausschuss wird auch 2015 die Arbeit in seinen Arbeits-gruppen fortführen. Dabei wird die AG Reformvorhaben alle aktuellen Arbeiten zu relevanten Vorhaben in der Regulatorik weiterhin begleiten. Die AG Kalibrierung wird gemeinsam mit dem GDV eine Kalibrierung – inkl. Validierung der Er-gebnisse – für das Branchensimulationsmodell zur Verfügung stellen. Zudem wird die AG Aggregation im Frühjahr ihren Abschlussbericht zu entsprechenden Methoden im Rahmen stochastischer Modelle vorlegen. Die aktuellen Entwicklun-gen rund um das Thema Infrastrukturinvestments im Versi-cherungskontext werden weiterhin in der gleichnamigen Arbeitsgruppe verfolgt. Im Herbst 2015 wird die AG Kapital-anlage im Erläuterungsbericht des VA wieder ihren aktuellen Ergebnisbericht veröffentlichen.

Vorsitzender:Dr. Guido BaderMitglieder:Susanne FrommeDr. Michael FlorigThomas GrosnerLaszlo HrabovszkiThomas KrügerDr. Aristid NeuburgerLutz OehlenbergDr. Dietmar OsenbergDr. Michael PannenbergDirk Popielas

Guido Schaefers (seit Januar 2015)Alexander SchalkFrank Schepers (stellv. Vorsitzender)Dr. Bernhard Schmidt (Kommunikations- und Weiterbildungsbeauftragter)

Ständige Gäste:Dr. Peter OttTim Ockenga

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Ausschuss Investment

Der Ausschuss Investment hat im Berichtsjahr 2014 dreimal getagt. Für die Facharbeit zu den zentralen Themen des Aus-schusses hat er eine Reihe von AGs gegründet, in denen im Berichtsjahr insgesamt über 80 Personen mitgearbeitet haben.

Kalibrierung spezieller ökonomischer Szenariogeneratoren unter Solvency II

Die Arbeitsgruppe hat 2014 parallel zu den Arbeiten des GDV am Branchensimulationsmodell eigene Methoden zur Kalibrierung und Validierung des im Rahmen dieses Modells eingesetzten ESG entwickelt. Mit Stichtag 31. Dezember 2014 wurde die vom GDV den Mitgliedsunternehmen bereitge-stellte Kalibrierung durch die AG validiert. Dieses gemeinsame Vorgehen mit dem GDV soll für alle Quartale 2015 fortge-führt werden. Ab 2016 wird die DAV nach aktuellem Planungs-stand die Arbeiten vom GDV übernehmen und der Branche jedes Quartal eine Kalibrierung des ESG zur Verfügung stel-len. Darüber hinaus sind für 2015 Fachgrundsätze geplant, die die Kalibrierung beschreiben sowie Validierungsmetho-den zur Verfügung stellen.

Aggregationstechniken

Die AG Aggregationstechniken hat sich im Berichtsjahr weiter-hin mit verschiedenen Modellierungs-Techniken auseinanderge-setzt, mit denen den fachlichen Anforderungen einer „Stochas-tik in der Stochastik“ Rechnung getragen werden kann. Die Arbeiten an einer konsistenten Darstellung und Bewertung der verschiedenen Methoden konnten im Wesentlichen abge-schlossen werden, sodass diese in Kürze veröffentlicht wird.

Auswirkungen von gesetzlichen Reformen auf die Kapitalanlage

Die AG befasst sich mit aktuellen Gesetzesvorhaben und ih-ren Auswirkungen auf die Kapitalanlage von Versicherern. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf Fragestellungen zur Kapital-anlage unter Solvency II. Dazu wurde im Berichtsjahr ein Musterversicherer modelliert, um verschiedene Effekte quan-titativ darstellen zu können. Die AG hat sich zudem mit einer Untersuchung und Einordnung der verschiedenen neuen Pro-duktansätze mit modernen Garantien aus Sicht der Kapitalan-lage befasst. Weitere Initiativen wie die Entwicklung rund um das Thema „Finanztransaktionssteuer“ wurden von der AG ebenfalls beobachtet. Daneben hat die AG im September 2014 die von der BaFin veröffentlichte Konsultation zum „Grund-satz der unternehmerischen Vorsicht“ umfassend kommen-tiert und ihre Anmerkungen an die Aufsicht weitergegeben.

Immobilien- und Infrastrukturinvestments im Versicherungskontext

Investments in (öffentliche) Infrastruktur treten immer stärker in den Fokus institutioneller Investoren aus dem Versiche-

rungsumfeld. Auftrag der AG ist es, zu analysieren, wie Ver-sicherer sich in dieser Asset-Klasse engagieren können und welche Chancen und Risiken dabei zu beachten sind. Darü-ber hinaus wird die AG die angemessene Berücksichtigung von Infrastrukturinvestments im Rahmen des ORSA analysie-ren. Erste Ergebnisse konnten im Rahmen der Herbsttagung am 18. November 2014 in Hannover vorgestellt werden. Im Bereich der Immobilien-Investments ist inzwischen eine sehr gute und verlässliche Datengrundlage vorhanden, um über-prüfen zu können, wie eine sachgerechte Berücksichtigung dieser Asset-Klasse im Rahmen des ORSA-Prozesses erfolgen kann.

Kapitalanlagethemen im Erläuterungsbericht des Verantwortlichen Aktuars

Die AG „Kapitalanlagethemen im Aktuarbericht“ hat 2012 zu dem gleichnamigen Thema ein Grundsatzpapier verfasst, das als Hinweis verabschiedet wurde. Darauf aufbauend ver-öffentlicht die AG seitdem jährlich einen Ergebnisbericht zur möglichen Darstellung aktueller Kapitalanlagethemen im Er-läuterungsbericht des VA. Die diesjährigen Ergebnisse wur-den im November 2014 den Verantwortlichen Aktuaren zur Verfügung gestellt.

Kurs „Kapitalanlagen bei Versicherungen“

Neben den bereits bestehenden Weiterbildungsangeboten hat der Ausschuss ein neues Seminarangebot für Aktuare mit Interesse im Bereich Kapitalanlagen konzipiert. Im Seminar sollen die Grundlagen für aus Versicherungssicht relevante Anlageklassen und deren Produkte vermittelt werden. Prak-tiker der Kapitalanlage berichten dazu aus ihrer täglichen Arbeit und ermöglichen somit ein genaues Verständnis der Funktionsweise der Märkte bzw. der konkreten Produkte. Eine Pilotveranstaltung soll 2015 stattfinden.

Kapitalanlagen der Vereinigung

Eine AG des Ausschusses berät die Vorstände von DAV und DGVFM sowie die Geschäftsführung der DAA weiterhin re-gelmäßig hinsichtlich der eigenen Kapitalanlagen, überprüft diese ständig und macht konkrete Anlagevorschläge.

Treffen mit dem BVI

Am 4. April 2014 hat ein Treffen von DAV-Vertretern mit dem deutschen Fondsverband BVI in Frankfurt am Main stattge-funden. In einer konstruktiven Gesprächsatmosphäre standen aktuelle Themen der Kapitalanlage in der Lebensversiche-rung und offene Fragen zum Reporting auf der Aktivseite un-ter Solvency II im Fokus. Es wurde vereinbart, die Gespräche auf jährlicher Basis fortzusetzen.

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Ausschuss Krankenversicherung

Aufgaben

Der Ausschuss Krankenversicherung ist mit allen aktuariellen Themen der Kranken- und Pflegeversicherung befasst. Neben Aktuaren aus der Unternehmenspraxis arbeiten auch Vertre-ter der BaFin und des PKV-Verbands sowie Wirtschaftsprüfer und unabhängige mathematische Treuhänder im Ausschuss mit. Zusammen behandeln sie sowohl aktuelle Herausforde-rungen im Kalkulationsmodell der PKV (z. B. Erstkalkulation, Beitragsanpassungen, Niedrigzins) als auch weiterführende Themen der Krankenversicherung (z. B. Market Consistent Embedded Value oder Solvency II).

Ziel ist es, die Aktuare in der Krankenversicherung bei ihrer spezifischen Tätigkeit zu begleiten und ihnen durch fachli-che Standards sowie weitere Veröffentlichungen die maßgeb-lichen Leitlinien für ihre Arbeit an die Hand zu geben.

Zielsetzung und Struktur

Die Private Krankenversicherung ist aufgrund ihrer sozialpo-litischen Funktion als integraler Bestandteil des gegliederten Systems sehr detaillierten Regelungen unterworfen. Hierdurch bedingt werden an die Tätigkeit des Aktuars große Anforde-rungen gestellt, denen er im Spannungsfeld zwischen aktua-riellen Belangen, unternehmerischer Verantwortung, sozial-politischem und gesetzlichem Auftrag nachkommen muss.

Der Beachtung der sich ständig verändernden Gegebenhei-ten im Gesundheitswesen kommt eine immer größere Be-deutung zu, insbesondere sind hier folgende Bereiche zu nennen:

• die öffentlicheDiskussion über dieAusgestaltung derSozialsysteme

• die Einflussnahmen des Gesetzgebers hinsichtlich derRahmenbedingungen

• dermedizinischeFortschritt

• dieSituationaufdenKapitalmärkten

• diegestiegenenSicherheitsanforderungen

Dabei gilt es, die Entwicklungen im Bereich der Gesetzli-chen Kranken- und Pflegeversicherung oder der Versorgungs-ordnungen für den öffentlichen Dienst genau zu beobachten und entsprechend darauf zu reagieren. Interne und externe, rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte bilden dabei ein stark miteinander verwobenes Beziehungsgeflecht, des-sen Beachtung für den Aktuar zur Erfüllung seiner gesetzli-chen und unternehmerischen Aufgaben unverzichtbar ist.

Ausblick

Die Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die Private Kran-kenversicherung sowie die Vorbereitungen auf Solvency II werden auch weiterhin im Fokus der Ausschussarbeit stehen. Neben aktuellen Themen der Krankenversicherungsmathe-matik wird sich der Ausschuss auch bei der Vorbereitung des Weltkongresses 2018, beim Projekt „Ausbildung 2018“ so-wie bei Gesprächen mit Ministerien, Verbraucherschützern und der Aufsicht mit seinem Fachwissen einbringen.

Um darüber hinaus den kalkulatorischen Anforderungen im Bereich der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung Rech-nung zu tragen, wurden drei neue Arbeitsgruppen gegründet, die 2015 erste Ergebnisse vorlegen und damit wichtige Stan-dards für Aktuare liefern werden:

• BildungneuerTarifgemeinschaften

• BeitragsbefreiungimLeistungsfallbeiPflegezusatzversi-cherungen

• ErstellungundInhaltetechnischerBerechnungsgrund-lagen

Vorsitzender:Roland WeberMitglieder:Klaus AbtDr. Karl-Josef Bierth (stellv. Vorsitzender)Dr. Ralph BrouwersHolger Eich (Gast, seit Juni 2014)Dr. Jan EsserDieter FörsterDr. Ralph MaaßenNorbert Mattar (Weiterbildungsbeauftragter)Wiltrud Pekarek (Kommunikationsbeauftragte)

Hanno ReichHeinz-Werner RichterHelga RiedelChristian Schedel (seit Juni 2014)Dr. Ulrich StellmannDr. Rainer WilminkProf. Dr. Ernst-Wilhelm ZachowChristian Zöller

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Ausschuss Krankenversicherung

Aktuarielle Methoden für moderatere Beitragsentwicklung

Der Ausschuss Krankenversicherung hat sich der Frage ange-nommen, wie die Entwicklung der Beiträge in der Privaten Krankenversicherung moderater gestaltet werden kann. Ins-besondere sollten überproportionale Beitragssteigerungen, wie sie Versicherte im Alter zwischen 55 und 65 Jahren teil-weise erfahren, abgemildert werden.

Der Ausschuss schlägt vor, die Zahlung des im Jahr 2000 eingeführten gesetzlichen Zuschlags altersabhängig in seiner Höhe variieren zu lassen und die daraus angesparten Mittel bereits früher als bisher für eine Stabilisierung des Beitrags einzusetzen. Um diese Effekte zu verstärken, spricht sich der Ausschuss darüber hinaus für eine Änderung der Kalkulati-onsordnung aus, um hohe Beitragssprünge infolge von Tarif-wechseln abzumildern.

Aktuarielles Verfahren zur Festlegung des Rechnungszinses

Vor zehn Jahren hat der Ausschuss Krankenversicherung in enger Abstimmung mit der BaFin ein anerkanntes und ver-bindliches Verfahren entwickelt, das jedem Krankenversiche-rungsunternehmen einen individuellen Höchstrechnungszins, den aktuariellen Unternehmenszins (AUZ), liefert. Damit haben Krankenversicherer einen niedrigeren Rechnungszins anzusetzen, wenn sie perspektivisch die von der Kalkulati-onsverordnung vorgesehenen 3,5 Prozent nicht erwirtschaf-ten. Um den Aktuaren insbesondere im Hinblick auf die anhaltende Niedrigzinsphase eine Hilfestellung an die Hand zu geben, wie ein geeigneter Rechnungszins ermittelt wer-den kann, erarbeitet der Ausschuss derzeit – ausgehend von der DAV-Richtlinie zum AUZ – ein Verfahren zur Festlegung des Rechnungszinses in der Privaten Krankenversicherung.

Nach- und Neukalkulation von Unisex-Tarifen

Der Ausschuss Krankenversicherung hat den Aktuaren mit dem im Jahr 2012 veröffentlichten Fachgrundsatz eine wichtige Hil-festellung zur Erstkalkulation der Unisex-Tarife bereitgestellt. Erste Analysen, auch von sachverständigen Dritten, zeigen, dass diese Hinweise durchweg geholfen haben, eine angemessene Kalkulation der Unisex-Tarife sicherzustellen. Der Ausschuss hat sich 2014 speziell mit den Besonderheiten der Privaten Krankenversicherung im Hinblick auf die Übergangsphase nach Einführungsphase der Unisex-Tarife befasst und wird dazu 2015 einen überarbeiteten Fachgrundsatz vorlegen.

Market Consistent Embedded Value in der Krankenversicherung

Um eine realistische Bewertung des Versicherungsgeschäfts zu erreichen, wurde 2009 vom CFO Forum ein Standard zur Ermittlung eines Market Consistent Embedded Values (MCEV) veröffentlicht. Weil darin aber vorwiegend das Geschäfts-

modell der Lebensversicherung behandelt wird, hat sich der Ausschuss Krankenversicherung mit den Spezifika des markt-konsistenten Ansatzes im Hinblick auf die deutsche Private Krankenversicherung beschäftigt. Entstanden ist eine um-fangreiche Ausarbeitung, die am 4. Dezember 2014 durch den Vorstand der DAV als Hinweis verabschiedet wurde.

Weitere Fachgrundsätze

Neben dem Hinweis zum MCEV in der Krankenversicherung haben 2014 auch die beiden Ausarbeitungen zur sachge-rechten Kalkulation gemäß § 12b VAG und zur Berücksichti-gung von Leistungsänderungen in der Privaten Krankenversi-cherung das Verfahren für Fachgrundsätze der DAV durch-laufen und sind als Hinweise verabschiedet worden.

Solvency II und internationale Rechnungslegung

Das neue europäische Aufsichtsregime Solvency II hat auch großen Einfluss auf die Aktuare in der Krankenversicherung. Der Ausschuss hat daher zusammen mit dem PKV-Verband eine Taskforce Solvency II ins Leben gerufen, die den Umset-zungsprozess der neuen Regelungen begleitet. Diese Gruppe hat auch die von der BaFin im Hinblick auf Solvency II im Sommer 2014 durchgeführte Vollerhebung begleitet, an der sich zahlreiche Krankenversicherungsunternehmen auf frei-williger Basis beteiligt haben.

Internationales

Der Ausschuss ist auch in den Gremien der IAA, der interna-tionalen Aktuarvereinigung, vertreten und bringt sich dort in der Health Section und im 2013 neu gegründeten Health Committee ein. Ein besonderes Anliegen des Ausschusses ist es, die deutsche Private Krankenversicherung – auch im Hin-blick auf den Internationalen Aktuarkongress 2018 in Berlin – weltweit stärker zu positionieren und ihre Bedeutung ge-genüber den internationalen Kollegen vertieft darzustellen. So plant der Ausschuss, einige seiner Ergebnisse zukünftig auf Englisch zur Verfügung zu stellen. Auch im Scientific Committee – dem Gremium, das mit der fachlichen Vorbe-reitung des Weltkongresses betraut ist – sind Mitglieder des Ausschusses vertreten, um eine enge Anbindung an aktuelle Fragestellungen der Krankenversicherung sicherzustellen.

Interessenvertretung und Gespräche

Als unabhängige Experten der Versicherungs- und Finanzma-thematik sind Aktuare Mittler zwischen den Interessen von Unternehmen und Verbrauchern. Der Ausschuss Krankenver-sicherung stand daher auch 2014 im Dialog mit dem Bundes-ministerium für Gesundheit und der BaFin. Darüber hinaus wurden bei Gesprächen zwischen der DAV und Verbraucher-schützern auch Themen der Privaten Krankenversicherung diskutiert und für deren kollektive Sichtweise geworben.

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Ausschuss Lebensversicherung

Aufgaben

Neben den klassischen aktuariellen Disziplinen, z. B. Herlei-tung und laufende Überprüfung von biometrischen Rech-nungsgrundlagen wie Sterbe- und Invalidisierungswahrschein-lichkeiten, hat der Ausschuss Lebensversicherung Fragen der Bewertung und Steuerung von Lebens ver siche rungs unter-nehmen als wichtiges Feld der aktuariellen Analyse etabliert. Insbesondere die Begleitung der Entwicklungen von IFRS und Solvency II, in denen die stochastische Bewertung von Ver-bindlichkeiten eine bedeutende Rolle spielt, sind dabei zu nennen. Die Verwendung von Methoden der modernen Fi-nanzmathematik ermöglicht inzwischen einen direkten Ver-gleich von Garantieprodukten über verschiedene Märkte hin-weg. Hier ist die Etablierung konsistenter Verfahren bei der Bewertung von Rückstellungen und der Berechnung von Ei-genmittelanforderungen aus aktuarieller Sicht ein vorrangi-ges Ziel. Eine Lehre aus der Finanzmarktkrise besteht darin, dass genuin aktuarielle Ansätze zur Bewertung langlaufender Versicherungsverbindlichkeiten erforderlich sind. Um die Wahr-nehmung aktuarieller Erkenntnisse in der Öffentlichkeit zu stärken, engagiert sich der Ausschuss in der Kommunikation mit Presse und Politik, er konnte sich hierbei als respektierter Gesprächspartner mit nachgewiesener Expertise etablieren.

Zielsetzung und Struktur

Der Ausschuss Lebensversicherung setzt sich derzeit aus 20 Mitgliedern zusammen, die sich mit den aktuariellen Frage-stellungen im Bereich der Lebensversicherung auseinander-setzen. Hierbei wird auch ein reger Austausch mit dem GDV sowie mit der BaFin – insbesondere durch entsprechende Vertreter im Ausschuss – gepflegt. Darüber hinaus wurden die spezifischen fachlichen Themen im Berichtsjahr durch die

folgenden sieben Arbeitsgruppen des Ausschusses Lebens-versicherung behandelt:

• BiometrischeRechnungsgrundlagen

• BestEstimate

• EmbeddedValue

• Rechnungszins

• BewertungvonGarantien

• BerücksichtigungderKostenbeiDeckungsrückstellungen

• HGB-RechnungszinsunterSolvencyII

Die Arbeitsgruppen des Ausschusses haben sich im Jahr 2014 mit der anhaltenden Niedrigzinsphase und den sich daraus ableitenden aktuariellen Fragestellungen befasst.

Ausblick

Zusätzlich zu den regelmäßig anstehenden Aufgaben wird sich der Ausschuss Lebensversicherung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Gremien der DAV im Jahr 2015 weiter mit der Einführung von Solvency II zum 1. Januar 2016 be-fassen. Darüber hinaus spielen weiterhin die Biometrischen Rechnungsgrundlagen, wie die Untersuchung auf zukünftige Angemessenheit der Sterbetafel DAV 2004 R, eine wichtige Rolle in der Ausschussarbeit. Die turnusgemäße Überprüfung und Weiterentwicklung von aktuariellen Fachgrundsätzen ge-hört zu den Kernaufgaben des Ausschusses. Zudem wird sich das Gremium 2015 weiterhin auf den Ausbau und die Ver-stärkung der politischen Interessenvertretung der DAV insbe-sondere im Bereich der Lebensversicherung konzentrieren.

Vorsitzender:Norbert HeinenMitglieder:Claudia Andersch (Kommunikationsbeauftragte)Dr. Jürgen BierbaumNils Dennstedt Werner FaigleDr. Markus FaulhaberDr. Dr. Michael FauserGerd-Michael HartmannDr. Johannes LörperDr. Alf NeumannLutz Oehlenberg (seit Juli 2014)

Ulrich RemmertDr. Michael Renz (stellv. Vorsitzender)Dr. Kay-Uwe Schaumlöffel (bis Juni 2014)Dr. Bodo SchmithalsDr. Wilhelm SchneemeierDr. Herbert SchneidemannDr. Uwe Schrader (Weiterbildungsbeauftragter)Roland WeberProf. Dr. Kurt WolfsdorfMartin Wurster (bis Ende 2014)

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Ausschuss Lebensversicherung

Biometrische Rechnungsgrundlagen

Die AG Biometrische Rechnungsgrundlagen hat eine Unter-arbeitsgruppe (UAG) „Turnusgemäße Überprüfung der Ren-tentafel DAV 2004 R“ eingerichtet, die anhand aktueller Ver-sicherten- und Bevölkerungsdaten untersuchen soll, ob die Sterbetafel DAV 2004 R weiterhin angemessen ist.

Entsprechend des vorgesehenen Revisionsverfahrens für Fachgrundsätze wurde eine UAG damit beauftragt, die Tafel DAV 2008 P im Hinblick auf ihre Aktualität und inhaltliche Richtigkeit zu überprüfen. Die Resultate wurden in einem Ergebnisbericht festgehalten, der am 11. März 2015 vom DAV-Vorstand verabschiedet wurde.

Der Bericht zur aktuellen Trendentwicklung und die Empfeh-lung der DAV zur Berücksichtigung der Trendentwicklung bei der Bewertung von Rentenversicherungsbeständen im Jahr 2014 wurde am 22. Mai 2014 vom Ausschuss verabschiedet und anschließend den Verantwortlichen Aktuaren im Rah-men der Regionaltreffen sowie im internen Bereich der Web-seite unter Lebensversicherung zur Verfügung gestellt.

Zudem hat die AG Biometrische Rechnungsgrundlagen an einer Überprüfung der Rechnungsgrundlagen für die Berufs-unfähigkeit gearbeitet: Die vorgenommenen Datenauswer-tungen haben keine verlässliche Grundlage für eine neue BU-Tafel DAV 2012 I ergeben, sodass die bestehende Tafel DAV 1997 I gemäß dem entsprechenden Hinweis vom 5. De-zember 2012 weiterhin Bestand hat.

Des Weiteren hat die UAG Best Estimate zur Bestimmung des „Best Estimate für biometrische Rechnungsgrundlagen in der Lebensversicherung“ einen Hinweis erarbeitet, den der Vor-stand der DAV am 18. September 2014 verabschiedet hat.

Die UAG Stornoabzüge untersucht derzeit das Thema, wie die Angemessenheit des Stornoabzugs gegenüber dem Versi-cherungsnehmer zu begründen ist. Hierzu wird ein Ergebnis-bericht erarbeitet, der im Laufe des Jahres 2015 erscheinen und den im Jahr 2008 verabschiedeten DAV-Hinweis zu Stornoabzügen in der Lebensversicherung im Grundsatz be-stätigen wird.

Rechnungszins

Die AG Rechnungszins hat im Berichtsjahr turnusgemäß den Zinsbericht 2016 der DAV erstellt. Nach ausführlicher Dis-kussion in der AG Rechnungszins, dem Ausschuss Lebens-versicherung sowie dem DAV-Vorstand wurde der Zinsbe-richt 2016 der DAV am 28. Januar 2015 an das Bundes-finanzministerium, die BaFin sowie den GDV versandt. Die DAV schlägt vor dem Hintergrund des Inkrafttretens von Solvency II für das Jahr 2016 eine Beibehaltung des Höchst-rechnungszinses in der Höhe von 1,25 Prozent vor.

Bewertung von Garantien

Die AG Bewertung von Garantien hat sich unter anderem mit der Kommentierung der ersten Welle von Durchführungsstan-dards und Leitlinien von EIOPA befasst. Dabei hat sie sich vor allem auf die Bewertung der Rückstellungen konzen-triert. Darüber hinaus hat die Arbeitsgruppe ihren Input zum Thema Optionen und Garantien für das Cashflow-Modell des GDV zugeliefert. Derzeit konzentriert sich die AG auf die inhaltliche Überprüfung bzw. den Überarbeitungsbedarf der Fachgrundsätze „Reservierung von Garantieprodukten“ „Be-wertung von Fondsgebundenen Rentenversicherungen mit Garantiefonds und Variable Annuities“ sowie „Optionsbe-wertung“, die das Revisionsverfahren durchlaufen.

Höchstrechnungszins unter Solvency II

Anlässlich der zwischenzeitlichen Entwicklungen erfolgte eine Überprüfung und Aktualisierung des Ergebnisberichts zum Vorschlag über die Festlegung eines handelsrechtlichen (Höchst-)Rechnungszinses unter Solvency II. Die AG hat den aktuellen Stand ihrer Überlegungen in einem Artikel für den „Aktuar Aktuell“ und als Argumentationspapier in Form eines Foliensatzes zusammengefasst. Beide Unterlagen wurden der BaFin zur Verfügung gestellt und dienten als Vorbereitung und Arbeitsunterlage eines gemeinsamen ganztägigen Workshops am 11. September 2014 zur Vertiefung des Themas. Ein wei-terer solcher Workshop ist im Frühjahr 2015 vorgesehen.

Zinszusatzreserve

Eine zum Thema Zinszusatzreserve eingerichtete Arbeitsgrup-pe hat einen Vorschlag für eine Anpassung des Verfahrens zur Bildung der Zinszusatzreserve in der verschärften Niedrig-zinsphase erarbeitet, der als Diskussionsgrundlage für einen Dialog mit der BaFin dienen soll. Insbesondere wurde das darin erkannte Kalibrierungsproblem während des Gesprächs zwischen DAV und BaFin am 4. Februar 2015 diskutiert.

Außerdem war der Ausschuss maßgeblich an der am 28. Mai 2014 veröffentlichten Stellungnahme der DAV zum beschlos-senen Lebensversicherungsreformgesetz beteiligt. Als positiv wurde die Neuregelung der Beteiligung an den Bewertungs-reserven bewertet, während die Kopplung der Begrenzung der auszuschüttenden Bewertungsreserven auf fest-verzinsli-che Kapitalanlagen mit einer Ausschüttungssperre von Bi-lanzgewinnen deutlich kritischer gesehen wurde. Außerdem hat der Ausschuss einen wichtigen Beitrag zu den Stellung-nahmen der DAV zur VAG-Novelle in Bezug auf die Umset-zung von Solvency II in deutsches Recht geleistet.

Alle veröffentlichten Fachgrundsätze sind den DAV-Mitglie-dern im geschlossenen Bereich des Internetauftritts unter Lebensversicherung zugänglich.

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Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität

Aufgaben

Der Querschnittsausschuss Rechnungslegung und Solvabili-tät bearbeitet und koordiniert diesbezügliche spartenübergrei-fende Themen in enger Zusammenarbeit mit den spartenbe-zogenen Fachausschüssen der DAV. Schwerpunkte sind die internationalen Projekte Solvency II und IFRS 4, die Rech-nungslegung nach HGB sowie Fragen rund um das Thema Risikomanagement. Vor dem Hintergrund der großen Bedeu-tung des Projekts Solvency II ist die DAV bestrebt, auf allen Ebenen aktiv an der Diskussion teilzunehmen. Dazu zählt insbesondere die Unterstützung der Actuarial Association of Europe (AAE) und der ihr angeschlossenen Gremien, in denen die DAV kompetent vertreten ist. Darüber hinaus engagiert sich die DAV über die Komitees der IAA stark für die Arbeit der International Association of Insurance Supervisors (IAIS) bzw. des International Accounting Standards Board (IASB).

Zielsetzung und Struktur

Der Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität veranlasst bzw. koordiniert Arbeitspapiere und Stellungnahmen, die den entsprechenden Ausschüssen sowie auch internationalen Ver-einigungen wie der AAE oder der IAA zugeleitet werden. Da-bei steht der Ausschuss zudem für die internationalen Dele-gierten der DAV als Ansprechpartner zur Verfügung, um sie bei ihrer Mitarbeit in den verschiedenen Gremien zu beraten.

Zu diesem Zweck hat der Ausschuss sieben Arbeitsgruppen eingerichtet:

• ImFokusderbeidenArbeitsgruppenSolvabilitätstehendieEmpfehlungenderEU-KommissionundvonEIOPAzumneuenAufsichtssystemSolvency IIsowiederenUm-setzung.

• DieArbeitsgruppeBerichtspflichtengreiftdieBerichts-pflichten derVersicherungsmathematischen Funktion

unterSolvency IIaufunderarbeitetdazuHilfestellungenfürAktuare.

• DieArbeitsgruppe Gruppenaufsicht setzt sich mit denspezifischenFragestellungenderAufsichtvonVersiche-rungsgruppenunterSolvency IIauseinander.

• DieArbeitsgruppeHGBbeschäftigtsichmitThemenrundumdieRechnungslegungnachHGB.DerSchwerpunktliegt dabei auf den Überlegungen zur Ausgestaltungkünftiger HGB-Vorschriften fürVersicherungsunterneh-menunterSolvency II.

• WichtigeThemenderArbeitsgruppeIFRSergebensichausdemgleichnamigenVersicherungsprojektunddessenAus-wirkungenaufdiedeutschenVersicherungsunternehmen.

• DieArbeitsgruppeRisikomanagementbefasstsichnebenallgemeinenFragestellungenzumThemaRisikomanage-mentinsbesondereauchmitlokalenregulatorischenAn-forderungen,demThemaGovernanceunterSolvency II,derBerichterstattungausSichtdesRisikomanagementssowiemitFragenrundumdenORSA-Prozess.

Ausblick

Der Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität hat im Hin-blick auf Vorbereitung und Implementierung von Solvency II wertvolle Hilfestellungen geleistet. Mit Inkrafttreten der neuen Regelungen ab dem 1. Januar 2016 ist zudem eine intensive Begleitung bei der Operationalisierung dieser Regelungen erforderlich, die künftig vom Ende 2014 neu gegründeten Ausschuss Enterprise Risk Management übernommen wird. Der Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität wird sich daher künftig verstärkt mit Fragestellungen der nationalen und internationalen Rechnungslegung befassen und das Spek-trum der in diesem Bereich behandelten Themen erweitern.

Vorsitzender:Dr. Michael RenzMitglieder:Siegbert BaldaufBharat BhayaniNils DennstedtRainer FürhaupterDr. Maximilian Happacher (stellv. Vorsitzender)Bernd Heistermann (Kommunikationsbeauftragter)Laszlo HrabovszkiDr. Dieter Köhnlein

Dr. Ralf Krüger (Weiterbildungsbeauftragter)Klaus-Peter MangoldLutz Oehlenberg (bis Juni 2014)Hanno ReichAndreas SannerDr. Kay-Uwe Schaumlöffel (seit Juli 2014)Thomas Adrian SchmidtDr. Georg Thurnes

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Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität

Mit Inkrafttreten der Omnibus-II-Richtlinie am 22. Mai 2014 und der delegierten Rechtsakte zur Solvency-II-Richtlinie am 17. Januar 2015 ist der Gesetzgebungsprozess zu Solvency II auf den Stufen 1 und 2 nunmehr abgeschlossen, sodass das neue europäische Aufsichtsregime wie geplant ab dem 1. Ja-nuar 2016 in Kraft treten kann. Der Ausschuss Rechnungsle-gung und Solvabilität hat sich 2014 aktiv in den politischen Willensbildungsprozess zu Solvency II eingebracht und dar-über hinaus Papiere für die aktuarielle Tätigkeit der DAV-Mitglieder unter den neuen Regelungen erarbeitet.

Versicherungsmathematische Funktion

Die Solvency-II-Richtlinie sieht ein System von vier Schlüssel-funktionen vor, wobei der Versicherungsmathematischen Funk-tion (VMF) eine besondere Bedeutung zukommt. Sie koordi-niert u. a. die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellung, validiert die Daten, überprüft Annahmen und Methoden. Diese Funktion erfordert daher fundierte Kennt-nisse der Versicherungs- und Finanzmathematik, über die in der Regel nur Aktuare verfügen. Der Ausschuss hat sich daher aus aktuarieller Sicht mit Ausgestaltungsmöglichkeiten der VMF beschäftigt und im Sommer 2014 ein ausführliches Kompen-dium veröffentlicht, das laufend überprüft und an die jeweils aktuelle rechtliche Situation angepasst werden soll.

Own Risk and Solvency Assessment (ORSA)

Gemäß der Solvency-II-Richtlinie ist ab 2016 eine unterneh-menseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (ORSA) durchzuführen, zu der die in den Unternehmen tätigen Ak-tuare einen wesentlichen Beitrag leisten werden. Der Aus-schuss hat daher ein prototypisches Inhaltsverzeichnis eines solchen Berichts erarbeitet, das eine beispielhafte Strukturie-rung für einen regulären ORSA-Report eines Einzelunterneh-mens vorstellt. Sobald erste Erfahrungen mit der Erstellung des ORSA-Berichts vorliegen, soll das Papier entsprechend aktualisiert werden.

Solvency II auf Gruppenebene

Der Ausschuss befasst sich auch mit den Auswirkungen von Solvency II auf Versicherungsgruppen, die aufgrund der kom-plexen Struktur solcher in der Regel international agierender Konzerne besondere Herausforderungen für die dort tätigen Aktuare darstellen. Speziell hat der Ausschuss die risikomin-dernde Wirkung der versicherungstechnischen Rückstellungen unter Solvency II auf Ebene einer Gruppe analysiert und die Ergebnisse in einem Papier zusammengefasst.

Solvency-II-Konsultationen von EIOPA und BaFin

Zur Vorbereitung auf Solvency II veröffentlichen die europä-ische und die deutsche Aufsichtsbehörde regelmäßig Entwür-

fe von Leitlinien, Standards und sonstigen Verlautbarungen und bitten die davon betroffenen Stakeholder um eine Stel-lungnahme. Die Expertise der Aktuare wird dabei von BaFin und EIOPA sehr geschätzt, sodass die Kommentierungen von DAV und AAE eine wichtige Rolle im Konsultationsprozess spielen. Die Arbeitsgruppen des Ausschusses Rechnungslegung und Solvabilität haben 2014 umfangreiche Kommentierungs-arbeiten geleistet, die entweder direkt an die BaFin weiterge-leitet oder über die AAE bei EIOPA eingereicht wurden. Die Koordination dieser zahlreichen Aktivitäten hat für die DAV Siegbert Baldauf übernommen, der zudem das Solvency-II-Projekt bei der AAE leitet und sich im Namen von DAV und AAE bei zahlreichen Stakeholdertreffen, Workshops, Anhö-rungen und Konferenzen in Politik und Aufsicht einbringt.

Nationale Rechnungslegung

Neben dem europäischen Großprojekt Solvency II ist der Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität auch für spar-tenübergreifende aktuarielle Aspekte der Rechnungslegung verantwortlich. Der Ausschuss zeigt sich besorgt darüber, dass es in der anhaltenden Niedrigzinsphase für viele Ver- sicherer zunehmend schwierig wird, die zum Aufbau der sogenannten Zinszusatzreserve erforderlichen Mittel bereit-zustellen. Er hat daher 2014 ein Argumentationspapier ver-abschiedet, das sich mit der Frage beschäftigt, wie Zinszu-satzverpflichtungen in der Deckungsrückstellung über die Zinszusatzreserve hinaus berücksichtigt werden können.

Internationale Rechnungslegung

Auch mit Fragestellungen der internationalen Rechnungsle-gung, insbesondere im Hinblick auf IFRS 4, ist der Ausschuss befasst. Im Jahr 2014 wurden ausgewählte Aspekte des von einer großen Anzahl internationaler Versicherungsunterneh-men erarbeiteten Industry Proprosals zu IFRS 4 gesichtet und deren Bedeutung für deutsche Versicherungsunternehmen geprüft. Der Ausschuss verfolgt darüber hinaus die aktuellen Entwicklungen beim IASB und wird sich weiterhin in diese Diskussion einbringen.

Risikomanagement

Auch für das Thema Risikomanagement zeichnet der Aus-schuss verantwortlich und behandelt spartenübergreifende Aspekte der Risikoquantifizierung und -modellierung. Auch Fragestellungen zum ORSA-Bericht, zur aktuariellen Gover-nance sowie zu Risikoberichten werden behandelt. Wegen der zentralen Rolle, die das Thema Risikomanagement zu-künftig für Aktuare insbesondere im Hinblick auf die Einfüh-rung von Solvency II spielen wird, hat der Vorstand der DAV Ende 2014 einen eigenständigen Ausschuss Enterprise Risk Management gegründet, der das Thema Risikomanagement aus aktuarieller Sicht umfassend bearbeiten wird.

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Ausschuss Schadenversicherung

Aufgaben

Der Ausschuss Schadenversicherung ist als ständiger Aus-schuss mit fachlichen Fragen der Schaden- und Unfallversi-cherung befasst.

Darüber hinaus fördert der Ausschuss die beruflichen Inter-essen der in diesem Bereich in Deutschland tätigen Aktuare, sei es in der Versicherungswirtschaft, in Beratungshäusern, Finanzinstituten, Behörden oder in Forschung und Lehre.

Der Ausschuss versteht es als seine Aufgabe,

• dieQualifikationderDAV-MitgliederunddieFachkundeinderPraxiszufördern,

• die Gremien der DAV, insbesondere denVorstand, inallenfachlichenFragenzuberatenund

• sichdabeimitweiterenzuständigenGremieninnerhalbderDAV abzustimmen sowie den steten Informations-undErfahrungsaustauschmitPartnerorganisationen,Be-hördenundanderenVereinigungenzupflegen.

Des Weiteren bildet die Unterstützung der DAA in allen Fra-gen der Aus- und Weiterbildung von Aktuaren im Bereich der Schadenversicherungsmathematik einen weiteren Schwer-punkt der Ausschussarbeit.

Zielsetzung und Struktur

Die im Ausschuss vertretenen Mitglieder bilden das gesamte Spektrum an Tätigkeits- und Kompetenzfeldern der in der Schaden- und Unfallversicherung tätigen Aktuare ab. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, dass dies insbesondere hin-sichtlich Versicherungszweigen, Institutionen und spezieller Methodenkompetenz gewährleistet ist.

Im Berichtsjahr erfolgte die fachliche Arbeit des Ausschusses in vier Arbeitsgruppen zu aktuariellen Fragestellungen aus folgenden Feldern:

• Schadenreservierung

• InterneRisikomodelle

• Tarifierungsmethodik

• Aus-/Weiterbildung

Außerdem ist die Arbeitsgruppe Solvabilität Nicht-Leben, die organisatorisch dem Ausschuss Rechnungslegung und Solva-bilität zuzuordnen ist, in den Ausschuss eingebunden.

Schließlich ist der Ausschuss auch mit der AAE (Actuarial Association of Europe) und der IAA (International Actuarial Association) verbunden und bringt sich über diese in inter-nationale Diskussionen ein.

Seine Ergebnisse stellt der Ausschuss den Vereinsmitgliedern unter anderem im geschlossenen Bereich des Internetauftritts der DAV zur Verfügung und berichtet regelmäßig in der Mit-gliederzeitschrift „Der Aktuar“ über seine Aktivitäten.

Ausblick

Besondere Herausforderungen, die das berufliche Umfeld von Schadenversicherungsaktuaren prägen, ergeben sich nach wie vor aus den laufenden Veränderungen der Rah-menbedingungen, die unter anderem durch die Einführung von Solvency II und der damit einhergehenden Professiona-lisierung des Risikomanagements und der Internationalisie-rung der Rechnungslegung bestimmt werden.

Vorsitzender:Detlef FrankMitglieder:Dr. Jens Bartenwerfer (Gast) Dr. Hans-Peter Boller (bis November 2014) Dr. Dorothea Diers Dr. Olaf Ermert (seit September 2014) Dr. Clemens Frey (seit Juni 2014) Rainer Fürhaupter Peter Gorontzy Prof. Dr. Maria Heep-Altiner Anja Jutzi (Kommunikationsbeauftragte) Dr. Dieter Köhnlein

Dr. Matthias Land (seit Juni 2014) Klaus-Peter Mangold (stellv. Vorsitzender) Eberhard Müller Lutz Oehlenberg (bis August 2014) Prof. Dr. Michael Radtke Dr. Jürgen Reinhart Dr. Ulrich Riegel (Weiterbildungsbeauftragter) Dr. Gerald Sussmann Roland Voggenauer – Graf von Bothmer Axel Wolfstein (Kommunikationsbeauftragter)

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Ausschuss Schadenversicherung

Schadenreservierung

Im Berichtsjahr 2014 konnte die Arbeitsgruppe den Ergebnis-bericht „Best Estimates in der Schaden-/Unfallversicherung“, der Grundsätze und Anwendungsfragen bei der Ermittlung von besten Schätzwerten (Best Estimates) für bilanzielle und aufsichtsrechtliche Zwecke von Erst- und Rückversicherungs-unternehmen behandelt, fertigstellen. Der Bericht konzent-riert sich insbesondere auf die Berichterstattung nach den Anforderungen von Solvency II und steht Mitgliedern auf der DAV-Website zur Verfügung. Die zuständige Unterarbeits-gruppe plant, den Bericht im kommenden Berichtsjahr um Gesichtspunkte der Prämienrückstellung zu erweitern.

Wie geplant, wurde der umfangreiche Ergebnisbericht „Zins und Inflation in der Schaden-/Unfallversicherung“ ins Engli-sche übersetzt, um auch die internationale Diskussion zum Thema mitgestalten zu können. Momentan wird eine Metho-densammlung zu diversen Themen der Schadenreservierung erarbeitet. Dabei sollen zunächst praktische Fragestellungen und Vorgehensweisen zum Thema „Unterjährige Reservie-rung“ behandelt werden. Außerdem ist ein Ergebnisbericht geplant, der die praktischen Probleme beim Übergang von Brutto- auf Nettoreserven behandelt. Die Planung der weite-ren Projekte umfasst eine Überprüfung und mögliche Aktua-lisierung der bestehenden Reservierungshinweise sowie die Beobachtung und Begleitung des Solvency-II-Prozesses im Hinblick auf Themen der Schadenreservierung.

Interne Risikomodelle

Auch im aktuellen Berichtsjahr konzentrierte sich die Ar-beitsgruppe auf die Weiterentwicklung des Simulations-modells der Feldafinger Brandkasse. Unter www.feldafinger-brandkasse.de stehen Interessierten die wesentlichen Daten dieser Fallstudie zur Verfügung. Darüber hinaus profitieren auch die Bereiche Aus- und Weiterbildung von der Fallstu-die: Für die Ausbildung im Grund- und Spezialwissen sowie für die CERA-Zusatzqualifikation werden Methoden und Er-gebnisse der Fallstudie von der Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt. Die Arbeitsgruppe veröffentlicht in der DAV-Mitglie-derzeitschrift „Der Aktuar“ außerdem regelmäßig Beiträge über die Erstellung, Validierung und Anwendung Interner Modelle im Unternehmenssteuerungskontext. Überdies dis-kutiert sie Methoden zur Modellierung von Naturgefahren sowie aktuelle Themen im Hinblick auf die Standardformel unter Solvency II und mögliche Umsetzungen innerhalb von Internen Modelle.

In Anbetracht des Weltkongresses der Aktuare 2018 in Berlin möchte die Arbeitsgruppe ihre Modellerfahrung nutzen, um ein virtuelles Planspiel für die Teilnehmer anzubieten, das aber auch nach seiner Verwendung auf dem Weltkongress

für die Aus- und Weiterbildung von Aktuaren zur Verfügung gestellt werden soll. Momentan werden Konzepte und mög-liche Varianten für die Umsetzung des Planspiels erarbeitet. Perspektivisch wird die Arbeitsgruppe in den neuen Quer-schnittsausschuss Enterprise Risk Management eingegliedert werden.

Tarifierungsmethodik

Die Arbeitsgruppe arbeitete im Berichtsjahr schwerpunktmäßig an der zweiten, erweiterten Auflage des Buchs „Aktuarielle Methoden der Tarifgestaltung in der Schaden-/Unfallversi-cherung“ aus der Schriftenreihe Versicherungs- und Finanz-mathematik der DGVFM. Im Fokus des Buchs stehen die konkreten Arbeitsschritte eines Tarifaktuars, die entsprechend umfänglich beleuchtet werden. Die Neuauflage wird unter anderem Erweiterungen zu den Themen Rückversicherung und Credibility enthalten. Dabei wird das Thema Credibility einerseits anhand einer Praxisstudie illustriert, andererseits aber auch im Zusammenhang mit Generalized Linear Mo-dels untersucht. Darüber hinaus wurde ein Kapitel zum The-ma Best Practice aufgenommen, das insbesondere die Gren-zen der Kalkulierbarkeit demonstriert. Die Herausgabe des Buchs ist für Herbst 2015 geplant.

Außerdem veröffentlichte die Arbeitsgruppe in der Dezem-berausgabe des Magazins „Aktuar Aktuell“ einen Artikel über die Modellierung von Naturkatastrophen.

Aus- und Weiterbildung

Die Arbeitsgruppe befasst sich mit sämtlichen Fragen der Aus- und Weiterbildung im Bereich der Schadenversiche-rung, wobei die Förderung und die Qualitätssicherung einer praxisnahen Ausbildung im Fokus ihrer Arbeit stehen. Dazu unterstützt die Arbeitsgruppe beispielsweise die Erweiterung des Angebots an Weiterbildungsveranstaltungen zu Themen der Schadenversicherung: So sucht sie unter anderem Refe-renten für Webinare oder Vorträge im Rahmen der regiona-len Gruppen von „DAV vor Ort“. Auch Themen von aktueller oder besonderer Relevanz für die Schadenversicherungsma-thematik werden von der Arbeitsgruppe hierfür identifiziert.

Gleichzeitig begleitet die Arbeitsgruppe das DAV-Reformpro-jekt „Ausbildung 2018“. In diesem Rahmen erarbeitete sie im Berichtsjahr 2014 einen Lernzielvergleich mit anderen Aktuarvereinigungen und internationalen Vorgaben für den Bereich Schadenversicherung, der eine umfassende Abbil-dung der Schaden-/Unfallversicherung in der DAV-Ausbil-dung zeigte. Im nächsten Schritt wird die Arbeitsgruppe einen Vorschlag für die Umstrukturierung der Ausbildungsin-halte zur Schadenversicherung im Bereich des Grundwissens vorlegen.

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Die Fachgruppen

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PENSIONS-Gruppe

Am 28. April 2014 fand in Bonn die 18. Tagung der PENSIONS-Gruppe statt. Der Leiter der Fachgruppe, Dr. Richard Herr-mann, moderierte die Vortragsveranstaltung mit rund 420 Teilnehmern.

Neufassung der Pensionsfondsrichtlinie IORP II

Der Auftaktvortrag wurde von Jung Lichtenberger gehalten. Einleitend erläuterte er, dass die EU-Kommission ein Maß-nahmenpaket für die Deckung des langfristigen Finanzie-rungsbedarfs der europäischen Wirtschaft plant. Zentrales Element dieser Maßnahmen ist die Überarbeitung der Richt-linie 2003/41/EG über die Tätigkeiten und die Beaufsichti-gung von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV). Die Vorgängerrichtlinie (IORP I) aus dem Jahr 2003 soll damit ersetzt werden.

Der Richtlinienentwurf verfolgt im Wesentlichen die Ziele, die Unternehmenssteuerung und das Risikomanagement der EbAV zu professionalisieren, die Informationsübermittlung an die Versorgungsanwärter und Leistungsempfänger zu ver-einfachen und zu verdeutlichen sowie die grenzüberschrei-tende Tätigkeit zu vereinfachen. Eine Umsetzung in nationa-les Recht ist bis zum 31. Dezember 2016 vorgesehen.

Aktuelle Entwicklungen des Pensionsfonds in Deutschland

Im zweiten Vortrag gab Klaus Schott einen Überblick über die Entwicklung des Pensionsfonds in Deutschland seit 2004 und erläuterte dessen Verbreitung anhand der Aufteilung der Deckungsmittel in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) auf die einzelnen Durchführungs wege.

Anschließend zeigte er auf, dass die im April 2013 beschlos-sene Änderung der Definition des Pensionsfonds in § 112 VAG eine wichtige Neuregelung darstellte: Damit erhält der Pensionsfonds aufsichtsrechtlich zum einen die Möglichkeit, bei Rentenleistungen ein Kapitalwahlrecht vorzusehen und zum anderen die Möglichkeit, die Leistung originär als Kapi-talzahlung zu erbringen. Dadurch wird etwa die Übernahme von Direktzusagen oder Unterstützungskassenzusagen durch den Pensionsfonds erleichtert.

Im Anschluss schilderte er die mit der Neuregelung verbun-denen Auswirkungen für die Rechnungsgrundlagen der Ak-tuare und verwies dabei auf bereits vorhandene Instrumen-tarien der DAV, insbesondere die Richtlinie Biometrische Rechnungsgrundlagen und Rechnungszins bei Pensionskas-sen und Pensionsfonds von 2012.

Unisex-Tafeln in der bAV

In seinem Vortrag erinnerte Dr. Rainer Berntzen an das „Test Achats“-Urteil des EuGH für den Bereich des Versicherungs-

wesens und verwandter Finanzdienstleistungen, nach dem das Geschlecht nicht mehr als Tarifkriterium berücksichtigt werden darf. Bezüglich der Auswirkung für die bAV herrscht im Allgemeinen die Meinung, dass die Leitlinie keinen rechtsverbindlichen Charakter hat, sondern eine rechtliche Klärung nur durch ein entsprechendes EuGH-Urteil zur bAV möglich ist.

Dr. Berntzen erläuterte, dass sich die Unisex-Modellierung in der bAV durch ihre Besonderheiten „Kompaktbewertung“, „kollektiver Hinterbliebenenansatz“ und „Verwendung von Rechnungsgrundlagen 2. Ordnung“ sehr komplex gestaltet. Daher erfolgt die Unisex-Modellierung innerhalb eines Richt-tafel-Modells als abstrakte Mischungstheorie. Grundsätzlich stehen als Modellansätze das Basistafel- und das Generatio-nentafelmodell zur Verfügung.

Bewertung von Cashflows in der bAV mithilfe von Markov-Ketten

Im Schlussvortrag erläuterte Prof. Dr. Ralf Knobloch, dass die Bewertung von Cashflows, z. B. mit dem Barwert, eine klas-sische Aufgabenstellung in der Pensionsversicherungsmathe-matik bzw. der bAV darstellt. Festzustellen ist darüber hinaus: Die wesentlichen Merkmale eines bAV-Modells entsprechen den Modellmerkmalen einer inhomogenen Markov-Kette. Neben den bekannten mathematischen Methoden zur Be-wertung von Cashflows liegt es daher nahe, die Theorie der Markov-Ketten in der Pensionsversicherungsmathematik bzw. der bAV anzuwenden.

Prof. Knobloch erläuterte das allgemeine jährliche Modell einer inhomogenen Markov-Kette: Demnach lässt sich der erwartete Barwert der zukünftigen Zahlungen (Zufallsvariable) mithilfe der Modellparameter, insbesondere der Anfangsver-teilung, der Übergangsmatrizen und der Leistungsvektoren, berechnen.

Anschließend erklärte und veranschaulichte er, wie sich die-ses Markov-Modell in ein bAV-Modell umsetzen lässt. Dar-auf aufbauend führte er eine Modifikation des jährlichen Bewertungsmodells auf den unterjährigen Fall durch.

In seinem Fazit hielt er fest, dass die bAV grundsätzlich mit-hilfe von Markov-Ketten modelliert werden kann. In einfa-chen Beispielen, z. B. Festrenten, ist dies auch EDV-technisch umsetzbar und liefert die gleichen Ergebnisse wie das For-melwerk der Richttafeln. Wesentlicher Vorteil des Markov-Modells besteht in dem theoretischen Zugang über eine For-mel für alle Anfangszustände. Zudem sind Änderungen der Standardannahmen im Modell leicht umsetzbar. Nachteilig könnte ggf. die EDV-technische Umsetzung komplexerer Ver-sorgungsfälle sein.

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KRANKEN-Gruppe

Am 28. April 2014 fand im Rahmen der gemeinsamen Jahres-tagung von DAV und DGVFM die 25. Tagung der KRANKEN-Gruppe in Bonn statt. Die Leiter der Fachgruppe, Christian Zöller und Prof. Dr. Henryk Zähle, moderierten die halbtägi-ge Vortragsveranstaltung mit knapp 320 Teilnehmern im ehe-maligen Plenarsaal des deutschen Bundestages.

Solvabilitätsvorschriften für Krankenversicherer – ein Überblick

Im Auftaktvortrag gab Dr. Erich Schneider einen Überblick über die Vorschriften und Anforderungen an die Bestimmung des Solvenzkapitals. Zunächst diskutierte er die Struktur der Solvenzbilanz und die Zusammensetzung der anrechnungs-fähigen Eigenmittel. Hinsichtlich des Passivpostens der versi-cherungstechnischen Rückstellungen stellte er den Grundsatz des inflationsneutralen Bewertungsverfahrens – INB-Verfah-ren – dar, das die medizinische Inflation aufgrund der Mög-lichkeit von Beitragsanpassungen vernachlässigt. Der zweite Teil des Vortrags war der Bestimmung der Solvenzkapitalan-forderung (SCR) gewidmet. Der Referent thematisierte die Zer-legung des Gesamtrisikos in verschiedene Einzelrisiken und erläuterte, wie die Aggregation der einzelnen erforderlichen Kapitalbeträge unter gewissen Modellannahmen zu erfolgen hat. Einige Risikoquellen wurden ebenso wie die Adjustie-rung des SCR aufgrund von Überschussbeteiligung und la-tenten Steuern detailliert erörtert. Dr. Schneider räumte an einigen Stellen den pragmatischen Charakter des Vorgehens ein, verwies aber gleichzeitig auf die Komplexität der Mate-rie sowie die Notwendigkeit, dass die entwickelten Verfahren in der Praxis mit einem vertretbaren Aufwand umsetzbar sein müssen.

Solvency II: Ist das INB-Verfahren eine angemessene Ver-einfachung zur Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen?

Im zweiten Vortrag knüpfte Dr. Jan-Philipp Schmidt an die Ausführungen des vorigen Vortrags an. Nach einer Diskussi-on der regulatorischen Anforderungen an die Prüfung der Angemessenheit von Bewertungsverfahren ging der Referent auf die Aspekte des INB-Verfahrens ein, die hinsichtlich ihrer Angemessenheit zu analysieren sind. Genannt wurden hier insbesondere Rechnungszinsanpassungen, die Bewertung und Behandlung (zukünftiger) versicherungstechnischer Über-schüsse sowie die Rückstellung für die Prämienermäßigung im Alter. Im Anschluss stellte Dr. Schmidt einen alternativen Bewertungsansatz vor, der auf sogenannten Bilanzprojektio-nen basiert. Durch die explizite „Projektion“ von HGB- Bilanz und -GuV können unternehmensspezifische Charak-teristika besser berücksichtigt und die Aussagekraft der Prognose zukünftiger Zahlungsströme u. U. gesteigert wer-den. Ein solches Verfahren impliziert einen erhöhten Model-

lierungsaufwand. Als Ausgangspunkt schlug der Vortragende ein ggf. vorhandenes ALM-Projektionsmodell vor, wobei im ersten Schritt in der Regel eine Bewertung auf Basis einer deterministischen Projektionsrechnung zielführend ist. Zum Abschluss berichtete Dr. Schmidt von Fallstudien aus der Pra-xis, in denen sowohl das INB-Verfahren als auch Bilanzpro-jektionen zum Einsatz kamen.

Sachgerechte Kalkulation gemäß § 12b VAG

Gegenstand des Vortrags von Antonius Gartmann war Satz 4 von § 12b (2) VAG, demzufolge eine Beitragsanpassung in-soweit nicht erfolgt, als die Versicherungsleistungen zum Zeitpunkt der Erst- oder einer Nachkalkulation unzureichend kalkuliert waren und ein ordentlicher oder gewissenhafter Aktuar dies insbesondere anhand der zu diesem Zeitpunkt verfügbaren statistischen Kalkulationsgrundlagen hätte er-kennen müssen. Herr Gartmann berichtete über die Arbeit des Arbeitskreises, dessen Auftrag die Erarbeitung eines Hin-weispapiers war, in dem der Frage nachgegangen werden sollte, ob bzw. wann von einem Ausschluss des Rechts zur Beitragsanpassung im obigen Sinne auszugehen ist. Zunächst erläuterte er die Sicht der Arbeitsgruppe über die Tatbe-standsmerkmale des Ausschlusstatbestands. Nach dem Wort-laut des Gesetzes geht es hierbei zwar ausschließlich um die Rechnungsgrundlagen Versicherungsleistungen und Sterbe-wahrscheinlichkeiten, nach Ansicht der Arbeitsgruppe wirkt die Vorschrift jedoch auf alle Rechnungsgrundlagen, da sonst der Sinn und Zweck der Vorschrift nicht erfüllt würde. Den ersten Teil des Vortrags beendete Herr Gartmann mit der Dar-stellung der Rechtsfolgen einer unzureichenden Kalkulation; im zweiten Teil diskutierte er die vom Arbeitskreis zusam-mengestellten Mindeststandards einer sachgerechten Kalku-lation.

Am 18. November begrüßte Christian Zöller, der die KRAN-KEN-Gruppe gemeinsam mit Prof. Dr. Henryk Zähle leitet, die rund 120 Teilnehmer zur 26. Tagung der KRANKEN-Gruppe im Maritim Airport Hotel in Hannover.

Aktuarielle Methoden zur Beitragsverstetigung

Im Auftaktvortrag stellte Wiltrud Pekarek die Ergebnisse der DAV-Arbeitsgruppe „Aktuarielle Methoden zur Beitragsver-stetigung“ vor. Ziel der Arbeitsgruppe war es, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem ein moderater Beitragsverlauf er-reicht werden kann. Der Beitrag sollte sich über die gesamte Versicherungsdauer, spätestens aber ab den mittleren Altern, an einer zu definierenden Vergleichskurve orientieren. Die Arbeitsgruppe hatte hierfür zunächst die Beitragskurve zum ursprünglichen Eintrittsalter inklusive gesetzlichem Zuschlag gewählt, später wurde der Beitrag zum sogenannten Be-standsalter zum Vergleich herangezogen. Anschließend er-

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KRANKEN-Gruppe

läuterte die Referentin, warum die bisherigen beitragsentlas-tenden Maßnahmen das sogenannte „Altenproblem“ in ein „Mittelalterproblem“ in Altern unterhalb von 65 verschoben haben. Um dieses Problem zu lösen, hat die Arbeitsgruppe vorgeschlagen, den gesetzlichen Zuschlag für einen längeren Zeitraum vorzusehen und in der Höhe zu variieren. Dazu war ein „idealisiertes“ Modell entwickelt worden, das an-schließend weiter vereinfacht wurde. Alle daraus resultieren-den Vorschläge sind mit dem aktuell verwendeten Modell verglichen worden, woraus die Arbeitsgruppe die Empfeh-lung abgeleitet hat, den gesetzlichen Zuschlag altersabhän-gig festzulegen, ihn in einzelnen Altersgruppen zu erhöhen und die Zahlung bis Alter 65 vorzusehen. Zudem sollte die Verwendung der Mittel bereits ab Alter 56 möglich sein. Die Referentin erklärte, dass zur Umsetzung dieser Vorschläge eine Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes notwen-dig ist und empfahl, die geänderten Regeln nicht nur auf das Neugeschäft, sondern optional auch auf den Bestand anzu-wenden. Darüber hinaus spricht sich die Arbeitsgruppe da-für aus, die von der Kalkulationsverordnung vorgesehene Anrechnung der Alterungsrückstellung bei Tarifwechseln zu verändern.

Aktuarielle Aspekte unternehmensinterner Tarifwechsel

Ergänzend zum vorherigen Vortrag ging Dr. Jan Esser auf ak-tuarielle Aspekte unternehmensinterner Tarifwechsel ein. Er erklärte zunächst, warum starke Beitragssenkungen bei Tarif-wechseln zu höheren prozentualen Steigerungen bei Anpas-sungen führen und argumentierte dann, dass Tarifwechsel die Kollektivzusammensetzung und somit das Preisniveau beein-flussen. Die Arbeitsgruppe befürwortet die Anrechnung der Alterungsrückstellung bei Tarifwechseln bis zum sogenann-ten Bestandsalter und die sofortige Verwendung der nicht gutgebrachten Teile der Alterungsrückstellung zur Anrech-nung bis zum Bestandsalter bei Mehrprämien aus Prämiener-höhungen oder Tarifänderungen. Anhand mehrerer Beispiele illustrierte der Referent die positiven Auswirkungen einer solchen modifizierten Anrechnungsregel, die den Beitrags-verlauf glätten und Fehlanreize zum Tarifwechsel vermeiden würde.

Modelle zur Portabilität der Alterungsrückstellung

In seinem Vortrag stellte Prof. Dr. Jürgen Wasem den aktuel-len Arbeitsstand seines Forschungsprojektes zum Thema „Mitgabe von Alterungsrückstellungen bei Unternehmens-wechsel“ vor, das er gemeinsam mit Prof. Dr. Florian Buch-ner und Dr. Anke Walendzik bearbeitet. Während in diesem Projekt auch symmetrische Wechsel zwischen Privater und Gesetzlicher Krankenversicherung diskutiert werden, be-schränkte sich Prof. Wasem in seinem Vortrag nur auf Wechsel innerhalb der Privaten Krankenversicherung. Den

Schwerpunkt seiner Ausführungen bildeten die Darstellung verschiedener Modelle zur Übertragung von Alterungsrück-stellungen, die in den Augen des Referenten eine Verminde-rung der Probleme mit den Regelungen im Status quo er-möglichen sowie deren anschließende Beurteilung anhand eines geeigneten Kriterienkatalogs. Der Referent unterschied grundsätzlich zwischen drei Modellgruppen: Modelle mit einmaliger individualisierter, Modelle mit ratierlicher indivi-dualisierter Übertragung von Alterungsrückstellungen und Modelle unter Einbezug eines Morbi-RSA. Je Modellgruppe wurden spezifische Vor- und Nachteile beleuchtet, sodass Prof. Wasem zu dem Schluss kam, dass kein Modell einem anderen eindeutig vorzuziehen ist. Er betonte, dass die Da-tenanforderungen aller Modelle zwar als sehr hoch einzu-schätzen, aber trotzdem darstellbar seien.

Bewertung der Modelle aus aktuarieller Sicht

Roland Weber reflektierte anschließend die von seinem Vor-redner präsentierten Modelle zu nachteilsfreien PKV-Wech-seln mit Übertragungswerten im Hinblick auf die Frage nach deren Realisierbarkeit in der aktuariellen Praxis. Dabei führ-te er die von der DAV erarbeiteten Ergebnisse zur Portabilität der Alterungsrückstellung an. Der Vortragende erkannte zwar die Attraktivität und das weiterführende Potenzial der Model-le auf einer rein theoretischen Ebene an, hob jedoch die mangelnde Praxistauglichkeit der theoretischen Modelle so-wie die Problematik, dass Rechtssicherheit nur bei der Ein-führung für Neuverträge möglich ist, klar hervor. Ferner wies der Referent darauf hin, dass die Anzahl der PKV-PKV-Wech-sel seit der Einführung des Übertragungswertes bei Versiche-rerwechsel im Jahr 2009 stark zurückgegangen ist. Herr Weber schilderte in seinem Vortrag schwerpunktmäßig die Hauptschwierigkeiten bei Modellen mit morbiditätsabhängi-gen Übertragungswerten einerseits sowie beim sogenannten Leistungsausgleichsmodell andererseits. Während der Refe-rent bei ersteren Modellen vor allem die praktische Umsetz-barkeit kritisierte, sah er beim Leistungsausgleichmodell ins-besondere nach der Lösung all seiner angeführten Probleme – sofern möglich – vor allem die Gefahr, dass die anfallen-den, sehr hohen Transaktionskosten dann in keinem Verhält-nis zur erwarteten Wohlfahrtssteigerung stehen würden. Herr Weber schloss seinen Vortrag mit den Bedenken, dass es derzeit kaum realisierbar erscheint, die mitzugebende indi-viduelle Alterungsrückstellung mit der erforderlichen Sicher-heit zu bestimmen. In der anschließenden Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass manches, was sozialpolitisch wün-schenswert erscheint, unter den Rahmenbedingungen von Solvency II kaum realisierbar ist. Ferner sollte bei den Porta-bilitätsmodellen stärker das Problem der künftigen Inflation untersucht werden. Darüber hinaus wurde die Lösbarkeit von Datenproblemen diskutiert.

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Deutsche AFIR/ERM-Gruppe

Die 47. Tagung der von Dr. Michael Renz, Dr. Guido Bader und Prof. Dr. Raimond Maurer geleiteten AFIR/ERM-Gruppe fand am 28. April 2014 in Bonn statt.

Niedrigzinsen und kein Ende – ökonomischer Ausblick

Im ersten Vortrag ging es um eine AFIR/ERM-bezogene Ein-schätzung der volkswirtschaftlichen Lage, referiert von Tors-ten Windels. Im Mittelpunkt stand die langwierige Niedrig-zinsphase. Zunächst wurden die Ursachen für Niedrigzinsen allgemein und speziell im aktuellen Umfeld herausgearbeitet und es wurde auf die Nutznießer und Leidtragenden eines derartigen Umfelds eingegangen. Des Weiteren ging es um Prognosen zur Zinsentwicklung und mögliche Konsequenzen für den Garantiezins. Die Einschätzungen der Experten seien uneinheitlich, aber tendenziell sei noch mit einem längeren Andauern der Niedrigzinsen zu rechnen. Vor diesem Hinter-grund ging Herr Windels schließlich auf die mögliche strate-gische Zusammenarbeit von Banken und Versicherungen un-ter Berücksichtigung regulatorischer Rahmenbedingungen ein.

Kreditrisikomanagement von Bond Portfolios

Zunächst gab Christoph Klein einen Überblick über das ak-tuelle Kreditmarktumfeld, etwa zur jüngeren Entwicklung bei den Risikoaufschlägen in verschiedenen Kreditsegmenten, dem Wachstum der globalen Kreditmärkte und den impliziten sowie tatsächlichen Ausfallraten. Danach erläuterte er – beru-hend auf eigenen Diskriminanzanalysen der Deutschen Asset Management – die Grundzüge der internen Bonitätsanalyse und des quantitativen internen Rating-Modells. Darüber hinaus thematisierte Herr Klein u. a. den Kredit-Investmentprozess: Er zeigte auf, wie dabei Top-down- und Bottom-up-Ansätze gewinnbringend miteinander kombiniert werden können.

Kapitalanlagen in der PKV unter Berücksichtigung des AUZ-Verfahrens

Einleitend gab Stefan Schulze einen Überblick über die Ka-pitalanlagen in der deutschen PKV. Zum einen erläuterte er die Bedeutung der Kapitalanlagen zur Sicherstellung der Ver-sicherungsversprechen unter besonderer Berücksichtigung der Überschussverwendung gemäß § 12a VAG. Zum anderen gab er einen auf BaFin-Publikationen beruhenden Überblick über Asset Allocation in der PKV im Spartenvergleich mit Leben und Schaden. Charakteristisch für die PKV ist u. a. eine besonders niedrige Aktienquote und eine vergleichswei-se lange Duration. Im zweiten Teil erläuterte er die histori-sche Entwicklung, die dazu führte, dass die DAV in Abstim-mung mit den deutschen PKV-Unternehmen und der BaFin das Verfahren „aktuarieller Unternehmenszins“ (AUZ) entwi-ckelte und als Richtlinie beschloss. Er stellte die Grundzüge des AUZ-Modells dar.

Mit dem AUZ-Verfahren wird ein unternehmensindividueller Zinssatz ermittelt, der als Orientierung für den (Höchst-)Rech-nungszins des Unternehmens dient. Damit wurde anders als in der Lebensversicherung eine generelle Absenkung des Höchstrechnungszinses vermieden. Im dritten Vortragsteil ging es um die Anlageklassen des AUZ-Modells und deren Behand-lung im Bestand und bei Neuanlage. Eine wesentliche Anfor-derung an das AUZ-Verfahren ist die Manipulationsfreiheit. Wie dies sichergestellt ist, wurde anschließend erläutert.

Breakout-Session: Solvency II und die Preparatory Guide-lines: Was ist jetzt konkret von den Unternehmen zu tun?

Parallel zum Vortrag von Herrn Schulze begrüßten Dr. Alex-ander Dotterweich und Hanno Reich rund 30 Teilnehmer zu einer Breakout-Session. Im Mittelpunkt stand der Erfahrungs-austausch zu Solvency II und den entsprechenden Vorberei-tungsleitlinien aus Sicht der aktuariellen Praxis. Dabei wur-den beispielsweise Fragestellungen zur erstmaligen Durch-führung von ORSA/FLAOR in den Unternehmen erörtert, modellseitige Herausforderungen im Hinblick auf ORSA und Säule 3 von Solvency II diskutiert sowie Fragen zur effizien-ten Gestaltung des qualitativen Berichts besprochen.

FLAOR – sinnvoll umgesetzt

Vorbereitend auf die vollständige Implementierung von Sol-vency II mit u. a. dem Own Risk and Solvency Assessment (ORSA) ab 2016 sind die Versicherungsunternehmen derzeit zum Forward Looking Assessment of Own Risks (FLAOR) ver-pflichtet. Jessica Hildebrandt und Dr. Carsten Hoffman gin-gen einleitend darauf ein, was unter FLOAR zu verstehen ist. Anhand von drei Fallstudien wurde exemplarisch aufgezeigt, wie ein Risikomanagementsystem für Planungs- und Steue-rungszwecke wirksam und sinnvoll genutzt werden könnte, sodass es gleichzeitig auch schon den zu dokumentierenden regulatorischen Anforderungen an das FLOAR, wie Beurtei-lung des Gesamtsolvabilitätsbedarfs, ständige Überwachung der Solvenz des Unternehmens, Überprüfung der Angemes-senheit der Standardformel, Durchführung von Stress-Tests/Szenarioanalysen und Verknüpfung mit der Geschäftsstrate-gie, genügt. Abschließend wurden nochmals die wesentli-chen Erfolgsfaktoren für FLOAR/ORSA zusammengefasst, die im Kern auf der Erkenntnis beruhen, dass es dabei tatsächlich um Risikomanagement und nicht um formale Berichte geht.

Die 48. Tagung der deutschen AFIR/ERM-Gruppe fand am 18. November 2014 in Hannover statt.

Infrastrukturinvestments

Derzeit beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe des DAV-Aus-schusses Investment mit dem im aktuellen Niedrigzinsumfeld

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Deutsche AFIR/ERM-Gruppe

für die Lebensversicherungsbranche besonders relevanten Themenkomplex der Infrastrukturinvestments. Bevor im kommenden Jahr Einzelheiten im Solvency-II- und im ORSA-Kontext behandelt werden, wurde zunächst eine strukturier-te Einführung in das Thema erarbeitet. Diese stellte Dirk Popielas als Leiter der Arbeitsgruppe vor. Im Einzelnen ging es um die Definition und Typisierung von Infrastrukturinvest-ments, Marktüberblicke zur Angebots- und Nachfrageseite, typische Cashflow-Profile und Vertragsstrukturen, Rendite-/Risikoprofile sowie regulatorische und bilanzierungstechni-sche Rahmenbedingungen. Vertiefend wurden schließlich noch diverse Aspekte des Themas anhand einer Fallstudie zum Projekt „Castor“ – Finanzierung und Errichtung eines Unterwasser-Gasspeichers an der Ostküste Spaniens – er-läutert.

Optimale Portfoliokonstruktion

Hauke Hess stellte in seinem Vortrag die von Veritas Institu-tional u. a. in der Finanzportfolioverwaltung für institutionel-le Kunden verwendete Risk@Work-Methode vor. Während die klassische Portfoliooptimierung nach Markowitz lediglich auf einer Einperiodenbetrachtung beruht, erfolgt beim Risk@Work-Ansatz eine Mehrperiodenbetrachtung mit Reallokati-onsmöglichkeiten bei der Kapitalanlage, einschließlich der Reinvestition erwirtschafteter Renditen. Wie in dem Vortrag erläutert wurde, darf man sich konsequenterweise also bei der Optimierung nicht wie bei einem klassischen Markowitz-Ansatz an arithmetischen Durchschnittsrenditen orientieren, sondern muss die niedrigeren geometrischen Durchschnitts-renditen zugrunde legen, die bei gegebenem arithmetischen Mittel umso kleiner ausfallen, je volatiler die Kapitalanlage ist. Ausgehend von dieser Überlegung wird beim Risk@Work-Ansatz unter Verwendung historischer Monte-Carlo-Simula-tionen eine optimierte Risikokapitalbudgetierung durchge-führt, die mit viel höherer Wahrscheinlichkeit als bei typischen Value-at-Risk-Ansätzen die komplette Aufzehrung eines vor-gegebenen Risikokapitals verhindert.

Der unterbrochene Aufschwung – Ausblick auf Wirtschaft und Finanzmärkte

Der Überblick und Ausblick zur volkswirtschaftlichen Lage wurde von Dr. Holger Schmieding präsentiert. Anhand diver-ser Grafiken zur Entwicklung verschiedener ökonomischer Kennzahlen im Zeitverlauf erläuterte er seine Kernthesen. Nach einer kurzen Betrachtung der gesamten Weltwirt-schaftslage stand die Eurozone und insbesondere Deutsch-land im Mittelpunkt seiner Analysen. In den letzten Jahren stellt sich die volkswirtschaftliche Entwicklung überwiegend positiv dar, in Kerneuropa wird sie aktuell aber durch die Ukraine-Krise belastet. Die vor allem aus Deutschland stam-mende Kritik an der Geldpolitik der EZB hält Dr. Schmieding

für überwiegend unbegründet. Als Fazit seines Überblicks konstatierte er, dass trotz einiger nicht ganz von der Hand zu weisender weltwirtschaftlicher und geopolitischer Risiken sein langfristiger Ausblick positiv bleibe.

Erste Ergebnisse der Solvency-II-Vollerhebung 2014

In seinem Vortrag erläuterte Götz Treber zunächst die wirt-schaftlichen Rahmenbedingungen der Solvency-II-Vollerhe-bung der BaFin bei deutschen Lebensversicherungsunterneh-men, die von sinkenden Renditen europäischer Staatsanleihen mit entsprechenden Auswirkungen auf die extrapolierte Zins-strukturkurve geprägt sei. Nachfolgend stellte er die rechtli-chen Rahmenbedingungen und Vorgaben zu der Vollerhe-bung dar, insbesondere im Vergleich zum zwei Jahre zuvor erfolgten Long-Term Guarantee Assessment. Besonders wich-tig bei den neuen Vorgaben ist der Übergangszeitraum von 16 Jahren bis zur vollständigen Erfüllung der Solvency-II-Eigen-kapitalanforderungen. In einem weiteren Vortrag wurden Ein-zelheiten zum Ergebnis der umfangreichen Vollerhebung vor-gestellt.

Fazit ist, dass die deutschen Lebensversicherungsunternehmen trotz der Herausforderungen aufgrund der typisch deutschen Langfristgarantien überwiegend gut auf Solvency II vorbereitet sind. Auch die Entwicklung des GDV-Simulationsmodells ist auf dem richtigen Weg. In einem Ausblick ging Herr Treber noch auf die für 2015 avisierten Testläufe für die Berichterstat-tung auf Gruppenebene sowie auf die internationalen Bemü-hungen zur Vereinheitlichung der Solvenzsysteme ein.

Aggregationstechniken bei der stochastischen Simulation – eine Übersicht

Der Vortrag von Dr. Guido Grützner und Dr. Christoph Neuhoff gab einen Einblick in die Arbeit der Arbeitsgruppe „Aggregation“ des DAV-Ausschusses Investment, in deren Mittelpunkt vor allem die simulationsbasierte Risikokapital-aggregation gemäß Solvency II steht. Während für die im Kontext von Solvency II erforderliche marktkonsistente Be-wertung eines Versicherungsbestandes im Nicht-Leben-Be-reich oft geschlossene Formeln angewendet werden können, braucht man in der Lebens- und Krankenversicherung in der Regel auf Monte-Carlo-Simulationen basierende Verfahren. Bei „naiver“ Anwendung der Monte-Carlo-Simulation stellt die sehr große Anzahl zu erzeugender Szenarien für die er-forderlichen Mehrperiodenbetrachtungen auch bei moderner IT ein kaum zu überwindendes Problem dar. Alternativ gibt es sogenannte Proxy-Modelle, die schnell zu berechnende Näherungslösungen für den Market Consistent Value eines Bestandes liefern. Zwei Modelle wurden im Vortrag vorge-stellt und verglichen. Ferner wurden das Thema der Modell-validierung sowie diverse Anwendungsaspekte angesprochen.

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Die Fachgruppen –

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interessante Vorträge

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Deutsche ASTIN-Gruppe

Die 69. Tagung der deutschen ASTIN-Gruppe fand am 29. April 2014 in Bonn unter der Leitung von Prof. Dr. Viktor Sandor und Roland Voggenauer statt.

Vergleich der Geschäftsmodelle von Banken und Versicherern

Im ersten Vortrag verglich Dr. János Blum Banken und Versi-cherungsunternehmen und stellte große Unterschiede in we-sentlichen Bereichen heraus. In seinem Vortrag verglich Dr. Blum folgende Aspekte: Cashflows, Erträge, Aufwand, Risiken, Bilanzen-Aktiva, Bilanzen-Passiva, regulatorische Eigenmit-tel, Risikomanagement und Standesorganisationen.

Bericht aus der AG Tarifierung. Einige Aspekte zur Anwen-dung der Credibility-Theorie in der aktuariellen Praxis

Dr. Gerald Sussmann berichtete zunächst über die Struktur, In-halte und Pläne der DAV-Arbeitsgruppe Tarifierung, einer Ar-beitsgruppe im Auftrag des Schadenausschusses. Dr. Klaus Drä-ger ging auf einige Aspekte der Credibility-Theorie ein, die in der entstehenden zweiten Auflage des Buchs „Aktuarielle Me-thoden der Tarifgestaltung in der Schaden- und Unfallversiche-rung“ ausführlicher dargestellt werden. Wie im Buch lag im Vortrag der Fokus auf der Anwendung, die anhand eines durch-gängigen Beispiels aus der K-Flottentarifierung illustriert wurde.

Das Bornhuetter-Ferguson-Prinzip in der Reservierung

In der Reservierungspraxis ist es üblich, verschiedene Verfah-ren zur Bestimmung der Reserven einzusetzen. Insbesondere bei sich verändernden Charakteristiken des zu analysieren-den Portefeuilles stellt sich die Frage nach geeigneten Verfah-ren und der Bandbreite, in der die Reserven liegen könnten. Bandbreite meint hier eine Reihe von Best Estimates basie-rend auf verschiedenen Annahmen (Daten, Methoden). Im Vortrag stellte Dr. Mathias Zocher das Bornhuetter-Ferguson-Prinzip vor. Die Anwendung wurde anhand von Beispielen aus den Bereichen Leitungswasser und Diebstahl illustriert.

Michael Fackler erhält den Hachemeister Prize 2014

Dr. Hans-Peter Boller berichtete, dass der renommierte Hache-meister Prize für das Jahr 2014 an Michael Fackler ging. Der Preis wird seit 1993 zum Andenken an den amerikanischen Aktuar Charles Hachemeister von der CAS (Casualty Actuarial Society) verliehen. Michael Fackler erhielt den Preis für die Ar-beit „Reinventing Pareto: Fits for both small and large losses“.

Am 17. November 2014 fand die 70. Tagung der ASTIN-Gruppe in Hannover statt.

Reform der Ausbildung

Im Rahmen seines Berichts von der letzten Sitzung des Aus-bildungs- und Prüfungsausschusses (APA) betonte Prof. Dr.

Ulrich Orbanz die Notwendigkeit, bis 2018 ein weltweit an-erkanntes Ausbildungssystem für Aktuare zu etablieren. Hier-für wurde von der DAV das Projekt Ausbildung 2018 aufge-setzt, das die bisherigen Lernziele überarbeiten soll. Schwer-punkte sind dabei vor allem die Ausrichtung an künftigen Herausforderungen, die Vergrößerung des Anteils praktischer Anwendungen, eine Verschlankung des Grundwissens und eine stärkere Spezialisierung. Gleichzeitig soll der Ausbil-dungsumfang aber nicht größer werden.

Versicherungsmathematische Funktion und Internes Kontrollsystem – ein Überblick

Die Versicherungsmathematische Funktion (VMF) wird häu-fig als „aktuarielle Revision“ gesehen. Damit rücken Themen wie Governance, Assurance und Internes Kontrollsystem (IKS) in den Fokus der Aktuare. So hat die VMF als zweite Vertei-digungslinie auch Aussagen zur Datenqualität und zu IT-Systemen abzugeben. Das von Solvency II im Rahmen der Governance für alle wichtigen Prozesse vorgeschriebene IKS kann sich die VMF für ihre Aufgaben zunutze machen, in-dem sie sich mit meist geringem Aufwand von der Wirksam-keit des jeweiligen IKS überzeugt und damit in erheblichem Umfang ihren Überwachungspflichten hinsichtlich Reserve-prozess, IT-System und Datenqualität nachvollziehbar und dokumentiert nachkommen kann. Bringen sich Aktuare und versicherungsmathematische Abteilungen bei der Ausgestal-tung und bei dem Aufbau des IKS der sie betreffenden Pro-zesse aktiv ein, trägt dies erfahrungsgemäß auch dazu bei, dass der Nutzen eines IKS dessen Kosten überwiegt – ein Ziel, das bei der Umsetzung von Solvency II in den Unter-nehmen nicht vergessen werden sollte. Peter Gorontzy und Prof. Dr. Martin Klem erläuterten anhand eines Fallbeispiels ein mögliches Vorgehen bei der Verbindung von IKS und VMF und stellten die Nutzungsmöglichkeiten des IKS durch die VMF zur Erfüllung ihrer Aufgaben und Pflichten dar.

Trennung von Basis- und Großschäden

Zufallsbewegungen bei wenigen sehr großen Schäden kön-nen die Ergebnisse von IBNR-Rechnungen massiv verfälschen. In der Praxis werden Großschäden daher häufig gekappt oder von den Kleinschäden separiert. Dr. Ulrich Riegel zeig-te in seinem Vortrag zunächst die Schwierigkeiten auf, die man bei der Trennung von Groß- und Kleinschäden berück-sichtigen sollte. Den Schwerpunkt bildete die Einführung eines konsistenten Chain-Ladder-basierten stochastischen Modells für die Abwicklung von Groß- und Kleinschäden mit einer konsistenten Behandlung der Anfalljahre. Dieses Mo-dell legt eine Methode zur Separierung der Großschäden in Chain-Ladder-Rechnungen nahe und erlaubt die Berechnung des Standardfehlers der resultierenden IBNR-Prognose. Das Prinzip seines neuen Ansatzes konnte Dr. Riedel an einem einfachen Beispiel verdeutlichen.

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Deutsche ASTIN-Gruppe

Bericht über die neuen Materialien zur Spätschadenproblematik

Prof. Dr. Jochen Wolf stellte mit den Schulmaterialien eine Initiative der DGVFM vor, die das Ziel verfolgt, bereits in der Schule Interesse für Versicherungsmathematik zu wecken und den Blick für das Berufsspektrum der Aktuare zu öffnen. Der Band „Spätschäden in der Sachversicherung“ führt anhand zweier Beispiele anschaulich in die Problematik der Scha-denreservierung bei lang andauernder Schadenabwicklung ein. Prof. Wolf wies auf die Aktivitäten der AG Schule der DGVFM zur Lehrerfortbildung hin und bat die Aktuare, die Broschüre in ihrem persönlichen Umfeld bekannt zu machen.

Vor der Mittagspause fand die erste Parallelsitzung mit den Sessionen A und B statt; nach der Pause die Sessionen C und D.

Session A: Erfahrungen mit dem ORSA

Session A befasste sich unter der Leitung von Thomas Adrian Schmidt in vier Kurzvorträgen mit aktuellen Entwicklungen beim Thema Own Risk and Solvency Assessment (ORSA). Die Referentinnen und Referenten aus Unternehmen unter-schiedlicher Größe, Rechtsform und Spartenabdeckung, die für den ORSA alle Simulationsmodelle einsetzen, berichteten über den Umgang und die Erfahrungen.

Session B: Parametrisierung von Großschäden

Gegenstand des Vortrags von René Stephan war die robuste Schätzung von Verteilungsparametern am Beispiel der verall-gemeinerten Paretoverteilung. René Stephan stellte einige Konzepte der robusten Statistik vor. Dabei wurden robuste Schätzmethoden auf die verallgemeinerte Paretoverteilung in einer Case Study angewandt und die Behandlung von Ausrei-ßern explizit mit berücksichtigt. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Fallstudie mit den Ergebnissen klassischer pa-rametrischer Verfahren verglichen.

Session C: Modellierung des Parameterrisikos bei der Risikokapitalberechnung

Zur internen Modellierung des Risikos von Versicherungsun-ternehmen im Rahmen von Solvency II wird der potenzielle Verlust an Basis eigenmitteln über einen einjährigen Risiko-horizont als Zufallsvariable aufgefasst. In dem vorgestellten Modell wird angenommen, dass die parametrische Vertei-lungsfamilie bekannt ist. Die Parameter, die das tatsächliche Risiko des Unternehmens beschreiben, sind jedoch unbe-kannt, sodass diese Parameter lediglich auf Grundlage histo-rischer Beobachtungen geschätzt werden können. Durch die mögliche Abweichung der geschätzten Parameter von ihrem wahren Wert entsteht aus Sicht des Unternehmens eine Para-meterunsicherheit. In dem Vortrag von Prof. Annegret Weng und Dr. Andreas Fröhlich wurde erklärt, warum diese Unsi-

cherheit ein tatsächliches ökonomisches Risiko darstellt. Für Methoden zur Modellierung der Parameterunsicherheit stell-ten die Referenten ein geeignetes Angemessenheitskriterium vor und bewerteten damit die bisherigen Ansätze, die in der umfangreichen Literatur zu diesem Thema vorgeschlagen werden.

Session D: Kalkulation Firmen und individuelles Underwriting

In Session D ging es um das Methodenpapier „Kalkulation Firmen und individuelles Underwriting“. Der GDV hat seinen Mitgliedsunternehmen im März 2014 neue unverbindliche Nettoschadenbedarfe Firmen Feuer zur Verfügung gestellt. Zurzeit werden die Gefahren Einbruchdiebstahl, Leitungs-wasser und Sturm/Hagel kalkuliert. In Erweiterung bisheriger Ansätze wird ohne Summeneinschränkung kalkuliert. Es werden Aussagen zu unterschiedlichsten Betriebsarten ge-troffen. Auch gibt es Informationen zu Einmannbetrieben bis hin zu großen Industriebetrieben. In dem Vortrag erläuterte Dr. Olaf Burghoff, welche Daten dem Verband für diese Seg-mente zur Verfügung stehen und welche statistischen Verfah-ren verwendet wurden, um die Schadenerwartung valide herausarbeiten zu können.

Bericht der AG „Berichtspflichten der Versicherungsmathematischen Funktion (VMF)“

Als eine der vier Schlüsselfunktionen unter Solvency II ist die Versicherungsmathematische Funktion ein wesentliches Ele-ment. In der spartenübergreifenden Arbeitsgruppe des Aus-schusses „Rechnungslegung und Solvabilität“ wurde ein Kompendium aufgebaut, das den Kolleginnen und Kollegen in der Branche helfen soll, sich in die Themen zur VMF ein-zuarbeiten. Thomas Schmidt berichtete über die bisherigen Ergebnisse der Arbeitsgruppe.

Big Data – What is it and what can we do with it?

Das Sammeln und Auswerten von Daten gehört zur Kern-kompetenz von Versicherungsunternehmen. Mit einigen ein-drucksvollen Zahlen machte Suresh Pillai gleich zu Beginn seines lebhaften Vortrags deutlich, dass die Bewältigung ei-ner immensen Datenmenge auch für das Geschäft von eBay charakteristisch ist. Neben der Abwicklung der Auktionen werden bei eBay die anfallenden Daten sehr intensiv ausge-wertet. Beispielsweise beschäftigt sich eBay mit der Erfassung kundenspezifischer Verhaltensmuster beim Erwerb, bei der Abschätzung des lebenszyklusabhängigen Bedarfs des Kun-den sowie dessen Verhalten und Beeinflussbarkeit beim Kauf-prozess. Das resultierende Ziel „Finde das richtige Angebot für die richtige Kundengruppe“ gilt für eBay ebenso wie für Versicherungsunternehmen.

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LEBEN-Gruppe

Am 29. April 2014 fand die von Dr. Dr. Michael Fauser und Prof. Dr. Hans-Joachim Zwiesler organisierte und moderierte 53. Tagung der LEBEN-Gruppe der DAV in Bonn statt.

Solvency II – aktuelle Entwicklungen

Nachdem das EU-Parlament und der Europäische Rat der Omnibus-II-Richtlinie zugestimmt haben, tritt Solvency II nach den vielen Verzögerungen in der Vergangenheit ent-sprechend der Quick-Fix-2-Richtlinie zum 1. Januar 2016 in Kraft. Die europäische Aktuarvereinigung AAE ist gemeinsam mit ihren nationalen Mitgliedsverbänden maßgeblich an der finalen Ausgestaltung des Solvency-II-Vorhabens beteiligt. Siegbert Baldauf ist neben David Paul einer der beiden hauptamtlichen Projektleiter des Solvency-II-Projektes der AAE. In seinem Vortrag erläuterte Herr Baldauf die laufenden und künftigen Aktivitäten bis zum Start von Solvency II.

Was wir vom Swiss Solvency Test lernen können

Parallel zum Solvency-II-Prozess in Europa wurde in der Schweiz der sogenannte Swiss Solvency Test (SST) entwickelt und eingeführt. Anders als Solvency II konnte der SST, ausge-hend vom Projektstart im Mai 2003, in weniger als fünf Jah-ren eingeführt werden. Bis zum 1. Januar 2008 mussten alle Schweizer Gesellschaften den SST implementiert haben und an die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA berich-ten. Seit dem 1. Januar 2011 sind die Kapitalanforderungen des SST vollumfänglich in Kraft.

Vor diesem Hintergrund sind nun schon, für mehrere Jah-re, praktische Erfahrungen mit dem SST verfügbar. Dr. Frank Schiller erläuterte in seinem Vortrag die Kernansätze sowie die Erfolge und Herausforderungen des SST und er-arbeitete daraus Schlussfolgerungen für die bevorstehende Einführung von Solvency II. Mit vier pointierten Thesen er-läuterte er, was die von Solvency II betroffenen Unterneh-men aus den Erfahrungen der Schweizer mit dem SST ler-nen könn(t)en.

Psyche – Analyse und Implikationen für die BU-Versicherung

In den letzten Jahren nahm der Anteil psychischer Erkrankun-gen an den BU-Leistungsursachen stetig zu und es ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Gleichzeitig stehen psychische Krankheiten vermehrt im Fokus der Öffentlich-keit. Patricia Lewerich und Dr. Achim Regenauer analysier-ten in ihrem Vortrag die Bedeutung sowie die Entwicklung der psychischen Leistungsauslöser in der BU-Versicherung aus medizinischer und aktuarieller Sicht und gingen auf die

daraus resultierenden Schlussfolgerungen für die Invaliditäts-versicherung ein.

Am 17. November 2014 fand in Hannover die 54. Tagung der LEBEN-Gruppe statt. Die Fachgruppenveranstaltung wur-de von Dr. Dr. Michael Fauser und Prof. Dr. Hans Joachim Zwiesler organisiert und von Prof. Zwiesler moderiert.

Transparenz und Kosten in der Lebensversicherung

Transparenz ist seit Jahren ein vieldiskutiertes Thema in der Lebensversicherungsbranche. Dr. Mark Ortmann argumen-tierte für eine transparente Produktgestaltung. Anschließend stellte er die Ergebnisse eines Forschungsauftrages zum Thema „Kostenbegrenzung bei zertifizierten Altersvorsorgeproduk-ten“ vor. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die bisheri-gen und geplanten Maßnahmen zur Erhöhung der Transpa-renz geeignet sind, um Kostensenkungen herbeizuführen. Die Ausweisung spezieller Kosten wird zusätzlich empfoh-len. Ebenso wird eine Begrenzung der Kosten für alle ange-botenen und nach der Einführung zertifizierten Produkte empfohlen. Hierzu können entweder die Einzelkosten oder die Effektivkosten sowie ausgewählte Einzelkosten begrenzt werden. Dr. Ortmann stellte in seinem Vortrag detaillierte Vorschläge für beide Wege sowie flankierende Maßnahmen vor.

Welche Auswirkungen hat das LVRG?

Im Sommer dieses Jahres wurde kurzfristig das Lebensversi-cherungsreformgesetz (LVRG) auf den Weg gebracht und zügig verabschiedet. Am 6. August 2014 trat das Gesetz in Kraft. Nach einer kurzen Vorstellung der Kernelemente des LVRG zeigte Dr. Guido Bader in seinem Vortrag die Auswir-kungen des Gesetzes auf Bilanz, Produktgestaltung und den deutschen Lebensversicherungsmarkt auf und illustrierte diese zum Teil an Beispielen.

Weiterentwicklung der Ausbildung zum Aktuar

Vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Arbeitsumfel-des für Aktuare hat der Vorstand der DAV eine Initiative zu einer grundlegenden Reform der Ausbildung zum Aktuar an-gestoßen und Prof. Dr. Ulrich Orbanz beauftragt, ein Team zusammenzustellen und mit diesem ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten. Die Vorgaben des Vorstandes beschränken sich dabei auf eine strategische Zielvorgabe sowie wenige konkrete Anforderungen. So soll die reformierte Ausbildung helfen, das Ansehen des Aktuarberufs, vor allem bei Arbeit-gebern, in Politik und Gesellschaft sowie im internationalen Vergleich zu stärken. Bis zum 31. Weltkongress der Aktuare

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LEBEN-Gruppe

2018 in Berlin soll bei der DAV ein weltweit anerkanntes Ausbildungssystem implementiert und die Grundlage für eine internationale Vermarktungsmöglichkeit gelegt werden. Die Ausbildung soll sich an den künftigen Herausforderun-gen (Solvency II, Modellierung, Risikomanagement, Financial Management, Financial Engineering) orientieren und sich an ihnen messen lassen. Prof. Orbanz stellte in seinem Vortrag die Projektgruppe vor und berichtete kurz über die bereits erfolgten ersten Schritte sowie die Gesamtplanung. Über den Verlauf des Projektes wird er auf den kommenden Tagungen berichten.

Was erwartet uns beim neuen VAG?

Nachdem das Gesetz über die Beaufsichtigung der Versiche-rungsunternehmen (Versicherungsaufsichtsgesetz – VAG) am 17. Dezember 1992 neugefasst wurde, gab es nach der De-regulierung im Jahr 1994 diverse Novellierungen. Mit der Umsetzung der Richtlinie 2009/138/EG unter Berücksichti-gung der Richtlinie 2014/51/EU steht nun die konstitutive Neufassung des VAG an. Der Gesetzentwurf der Bundesre-gierung liegt seit September vor (VAG-E).

Lutz Oehlenberg gab in seinem Vortrag einen Überblick über ausgewählte Regelungen des VAG-E aus Sicht der Lebensver-sicherung. Viele Regelungen des VAG bleiben erhalten, insbe-sondere die wesentlichen Regelungen zur Prämienkalkulation, zur Überschussbeteiligung, zur RfB, zum Verantwortlichen Aktuar, zu Anzeigepflichten und Verordnungsermächtigun-gen. Die Regelungen zur RfB werden zudem durch die Er-mächtigung zu einer konkretisierenden Verordnung (RfBV) ergänzt. Entsprechende Ermächtigungen sind auch für den Sicherungsbedarf und die Mindestzuführung vorgesehen. Die neuen Regelungen des VAG-E stellen vor allem auf die Umsetzung der Solvency-II-Richtlinie ab. Diese sind im Ka-pitel 2 „finanzielle Ausstattung“ des VAG-E dargestellt. Be-handelt werden hier Solvabilitätsübersicht, Bestimmung der Eigenmittel, Solvabilitäts- und Mindestkapitalanforderung sowie Interne Modelle. Die Umsetzung dieser Regelungen stellt die Versicherungsunternehmen vor große Herausforde-rungen und benötigt Zeit. Es können daher Übergangsrege-lungen angewendet werden. Die Umsetzung bedarf in den Unternehmen einer geordneten Kontrolle, die die sog. Ver-sicherungsmathematische Funktion ausüben wird. Aufgabe dieser Funktion ist es, die Berechnung der versicherungstech-nischen Rückstellungen zu koordinieren, zu überwachen, qualitativ zu bewerten und dem Vorstand entsprechend zu berichten. Zusätzlich ist eine Stellungnahme zur allgemeinen Zeichnungs- und Annahmepolitik und zur Angemessenheit der Rückversicherungsvereinbarungen gefordert.

Europe goes Solvency II – aber nicht im Gleichschritt

Wenn am 1. Januar 2016 das Solvency-II-Regelwerk in Kraft tritt, wird dies die Versicherungsunternehmen der 30 Staaten des Europäischen Wirtschaftraumes betreffen. Vor diesem Hin-tergrund befassen sich Frank Schepers und Marc Schmitz mit der Frage, wie weit die anderen Staaten bei der Vorbereitung auf die neuen Regeln sind. Am Beispiel der Niederlande, des United Kingdom (UK) sowie Italien und Deutschland erläu-terten sie den Stand der Vorbereitungen und analysierten die Hintergründe. Aus dem Vergleich mit den anderen Staaten leiten die Referenten Handlungsempfehlungen für die deut-sche Versicherungswirtschaft ab. In Zeiten stagnierender Be-stände ist vor allem eine effiziente IT wichtiger denn je und Solvency II stellt zusätzliche Anforderungen. Optimierung, Automatisierung und Zentralisierung sowie Datenintegrität spielen zukünftig eine entscheidende Rolle im Wettbewerb. Um die aufwendigen Berechnungen in den engen Zeitvorga-ben zu bewältigen, muss jeder Prozessschritt detailliert ge-taktet werden („Working Day Timetable“).

Aktuarielle Ideen zur Gewährung von Vorzugskonditionen bei Rentenversicherungen

Im Kontext des demografischen Wandels und infolge diverser Reformen, gewinnen private Rentenversicherungen an Be-deutung. In der öffentlichen Wahrnehmung ist jedoch eine Art „Störgefühl“ hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnis-ses bei privaten Rentenversicherungen verbreitet. Hier steht die vorsichtige Kalkulation mit einer hohen Lebenserwartung im starken Kontrast zur subjektiven Einschätzung der Lebens-erwartung der Kunden. Dies führt dazu, dass potenzielle Kunden, die ihre Lebenserwartung geringer einschätzen, erst gar keine private Rentenversicherung abschließen. Hinzu kommen Kunden einer privaten Rentenversicherung, die zum Beispiel infolge einer Invalidität ihre Lebenserwartung geringer einschätzen und folglich ihren Vertrag stornieren und das Kollektiv verlassen.

In diesem Zusammenhang kann die Gewährung von Vor-zugskonditionen bei Rentenversicherungen eine wichtige Rolle spielen, um das Kundenpotenzial zu erhöhen. Dr. Robert Kosler erläuterte in seinem Vortrag das Thema aus aktuarieller Sicht und bezog sich dabei auf Erhöhungsmög-lichkeiten der Rente aus Risikogewinnen. In seinem Fazit stellt er fest, dass aus Risikogewinnen finanzierte Vorzugs-konditionen eine Vielfalt von Möglichkeiten zur Attraktivi-tätssteigerung der privaten Rentenversicherungen bieten. Gerade auch für Kundengruppen, die sonst das Kollektiv vorzeitig verlassen oder erst gar keine Rentenversicherung abschließen würden.

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Bausparmathematische Fachgruppe

Im Berichtsjahr trafen sich die Bausparkassenaktuare zur 33. und zur 34. Tagung der Bausparmathematischen Fachgruppe am 29. April 2014 in Berlin und am 7. Oktober 2014 in Frankfurt am Main. Diese Fachgruppe der DAV befasst sich seit ihrer Konstituie rung im Jahr 1995 mit den wissenschaft-lichen und praktischen Fragen des bausparmathematischen Zweigs der Aktuarwissenschaften.

An den Sitzungen der Bausparmathematischen Fachgruppe selbst nehmen nicht nur die als Mitarbeiter, Berater oder Prü-fer bei und für Bausparkassen tätigen DAV-Mitglieder teil, sondern als Gäste auch weitere Personen aus dem Bau-spartech nischen Ausschuss des Verbands der Privaten Bau-sparkassen und aus dem Arbeitsstab Kollektiv der Landes bau-sparkassen sowie aus Beratungs- und Prüfungs gesellschaften.

Im Mittelpunkt der Tagung im April stand ein Vortrag von Daniel Hampel, Wüstenrot Bausparkasse AG, zum Thema „Parametrisierungsprozess in der Kollektivsimulation“. Die Kollektivsimulation ist das wichtigste und zugleich kom-plexeste Instrument des Aktuars im Bausparen. Da in einem Simulationsmodell naturgemäß nur eine überschaubare Zahl an Parametern berücksichtigt werden kann, ist eine regelmä-ßige Überprüfung der erklärenden Parameter auf ihre Güte erforderlich. Gegebenenfalls ist eine Anpassung der Parame-trisierung erforderlich und deren Auswirkung durch Testsimu-lationen zu untersuchen.

Herr Hampel befasste sich mit der Frage, wie der Prozess der Parametrisierung fachlich korrekt gestaltet werden kann und welche Hilfsmittel für die dabei nötigen einzelnen Schritte genutzt werden können. Hierzu stellte er die Parameterschät-zung zur Kalibrierung des Modells, das Testverfahren zur Prüfung der Parameterschätzung und den zugehörigen Pro-zess zur Freigabe der neuen Parameterschätzungen im Ein-zelnen vor.

Die über ein logistisches Regressionsmodell bestimmten Kundenverhalten werden hierbei im Quartalsabstand, je-weils auf Grundlage der aktualisierten Datenbasis über die Historie der letzten fünf Jahre, neu parametrisiert. Die Para-metrisierung muss überprüft werden, wenn es bei bestimm-ten statistischen Kennzahlen zu signifikanten Abweichungen kommt: Betrachtet werden die Kennzahlen Gini-Koeffizient und ROC-Kurve sowie jeweils eine „Ampel“ bezüglich der Bestandsgrößen in der Simulation und bezüglich einer Trend analyse der Differenzen zwischen Ist-Werten und Soll-Werten.

Mittels Testsimulationen werden die Auswirkungen auf die Risikokennzahlen und den Zinsüberschuss ermittelt. Anhand eines Backtest-Vergleichs wird überprüft, ob mit der Parame-

trisierung die Entwicklung des vergangenen Jahres hinrei-chend genau wiedergegeben wird; andernfalls ist die Para-metrisierung anzupassen. Die Darstellung dieser Methodik ermöglicht eine ausführliche Diskussion der dabei auftreten-den fachlichen Fragen.

In der Sitzung im Oktober 2014 war die „Gleichbehandlung im Bausparkollektiv“ das Hauptthema, das im Vortrag von Bernhard Hafemann, BHW Bausparkasse AG, und in der gemeinsamen Fachdiskussion behandelt wurde. Bernhard Hafemann beschäftigte sich mit dem Nachweis der Gleich-behandlung durch Barwertberechnungen oder andere geeig-nete Methoden. Der Vortrag basierte auf einer Darstellung, die er zuvor bei einem Workshop der BaFin mit Fachleuten der beiden Bausparverbände vorgetragen hatte.

Herr Hafemann stellte zunächst die Vielzahl der verschiede-nen bisher gebräuchlichen Nachweise der Gleichbehand-lung dar und beschrieb anschließend die Entwicklung, be-ginnend im Jahr 2006, durch Skizzie rung der verschiedenen BaFin-Verlautbarungen bis hin zum Entwurf neu gefasster Bestim mungen im Bausparkassengesetz vom Februar 2014. Aus dem Workshop mit der BaFin im Jahr 2013 war für 2014 die Frage offen geblieben, ob sich zeigen lässt, inwieweit auch andere dort betrachtete Nachweisverfahren für Gleich-behandlung zu gleichen Erkenntnissen führen. Diese Frage sollten die Modell betrachtungen von Herrn Hafemann be-antworten.

Untersucht wurden dafür die Modellabläufe von Optimie-rern, Schnellsparern und Regelsparern unter verschiedenen gängigen Tarifmerkma len. Für diese Modellabläufe wurden bei verschiedenen Zinsszenarien jeweils drei Ertragskennzah-len ermittelt und tabellarisch wie grafisch dargestellt: Außer dem Barwert des Cash flows, abgezinst mit dem Bewertungs-zins, kamen als Alternativen auch der Zinsertrag (als kollektiv bedingter Zinsertrag im Beharrungszustand) und die Zins-spanne (als kollektiv bedingte Zinsspanne im Beharrungszu-stand) in Betracht.

Bei jedem der drei genannten Kriterien ist es für den Nach-weis der Gleichbehandlung von Belang, dass sich die jewei-ligen tarif- oder variantenbezogenen Kurven in Abhängigkeit vom Zins im vorstellbaren Zinsbereich schneiden. Das be-deutet, es gibt keine Tarifvariante, die stets das günstigere oder stets das ungünstigere Angebot darstellt. Im Ergebnis zeigte sich für die Palette der vorgestellten Modellabläufe, dass alle drei dar gestellten Ertragskennzahlen zu den gefor-derten Schnittpunkten führten und dass diese auch nahe bei-einander lagen. Von daher sind alle drei Ertragskennzahlen (Barwert, Zins ertrag, Zinsspanne) für den Nachweis der Kom-patibilität gleichermaßen geeignet.

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Fachgruppentagung

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Dr. Horst-Günther ZimmermannVorstandsvorsitzender

Der IVS-Aktuar – zuverlässiger Begleitervon Altersvorsorge-Einrichtungen

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Vorwort von Dr. Horst-Günther Zimmermann

Liebe Mitglieder,

sehr geehrte Interessenten an unserer Arbeit als Vorsorgeaktuare,

die der betrieblichen und der privaten Altersversorgung in Deutschland vom Gesetzgeber übertragenen Vorsorge- und Siche-rungsaufgaben sind weiter von großer Bedeutung, um insbesondere für die jüngeren Generationen die Versorgungslücke schließen zu können, die aufgrund der bereits eingetretenen und künftig noch zu erwartenden Abschmelzung des Leistungs-niveaus der gesetzlichen Rentenversicherung entstehen wird.

Als Verantwortliche Aktuare von Pensionskassen, Sterbekassen und Pensionsfonds sorgen zahlreiche IVS-Mitglieder für eine sachgerechte und langfristig stabile Umsetzung dieser Maßnahmen und begleiten mit ihrer Kompetenz und ihrer umfassenden Erfahrung den Ausbau der kapitalbildenden Versorgungssysteme fachkundig. Sie tragen damit wesentlich zur Sicherung be-trieblicher Versorgungsleistungen für Millionen Arbeitnehmer bei.

Aufgrund des andauernden und von den Regierungen der EU-Staaten sowie der Europäischen Zentralbank gestützten Niedrig-zinsumfeldes werden die kapitalgedeckten Einrichtungen der Altersversorgung vor bisher nicht gekannte Herausforderungen gestellt. Bei derart ungünstigen Rahmenbedingungen erweist sich die Erfüllung der langfristigen Verpflichtungen als äußerst anspruchsvoll. Die Kosten der kapitalgedeckten Systeme steigen aufgrund der deutlich verminderten Kapitalerträge ganz er-heblich, sodass bei unverändertem Beitragsaufkommen geringere Versorgungsleistungen unvermeidlich sind. Entsprechend steigen die Kosten für Direktzusagen der Arbeitgeber, da der handelsrechtliche Diskontierungssatz ebenfalls rückläufig ist. Diese Kostensteigerungen schmerzen umso mehr, als der steuerlich vorgeschriebene Rechnungszins in der seit Langem nicht mehr sachgerechten Höhe von sechs Prozent verbleibt.

Die Mitglieder unseres Instituts der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung sind in dieser Situa-tion besonders gefordert, die Versorgungsträger bei der Lösung der anstehenden Fragen fachkundig und besonnen zu unter-stützen, indem sie gründliche Analysen durchführen und daraus bestmögliche Lösungen für eine sachgerechte Risikoabsiche-rung und die langfristige Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen ableiten. Diesen und anderen Aufgaben können die Vorsorgeaktuare nur dann gerecht werden, wenn sie – wie es für alle IVS-Mitglieder sichergestellt ist – eine gründliche Ausbil-dung durchlaufen haben und sich nachweislich regelmäßig weiterbilden.

Der von der EU-Kommission vorgelegte Entwurf zur Neufassung der Pensionsfondsrichtlinie wird die administrativen Anforde-rungen an EbAV noch weiter erhöhen, sodass kleinere EbAV sie möglicherweise nicht mehr erfüllen können. Auf jeden Fall werden aber zusätzliche Verwaltungskosten anfallen. Solange die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung eine freiwillige Sozialleistung ist, gefährden zusätzliche Verwaltungs- und Eigenkapitalkosten die für die Schließung der Versorgungs-lücke dringend erforderliche Stärkung der betrieblichen Altersversorgung. Dabei sollte diese besonders wegen der unvermeid-baren Absenkung des Leistungsniveaus in der gesetzlichen Rentenversicherung allen am Herzen liegen. Deshalb wird sich das IVS unvermindert dafür einsetzen, dass die neuen Regelungen für EbAV den Besonderheiten der Versorgungseinrichtungen Rechnung tragen.

Ihr

Horst-Günther Zimmermann

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Vorstand und Beirat des IVS

Korbinian Meindl

Dr. Nicola Döring(seit Februar 2015)

Stefan Oecking

Hartmut Engbroks(bis Oktober 2014)

Katrin Schulze

Alfred E. Gohdes

Dr. Georg Thurnes

Dr. Friedemann Lucius

Claus-Jürgen Beye Peter Görgen Prof. Dr. Klaus Heubeck Heribert Karch

Prof. Dr. Edgar Neuburger Richard Nicka Dr. Wilhelm Schneemeier

Prof. Dr. Ralf Knobloch Dr. Benedikt Köster Hans Heinrich Melchiors

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Aktivitäten des IVS

Mitgliederentwicklung

Im Jahr 2014 konnte das Institut der Versicherungsmathema-tischen Sachverständigen für Altersversorgung 45 neue Mit-glieder aufnehmen. Damit hat das IVS zum 31. Dezember 2014 einen Mitgliederstand von 828 Versicherungsmathema-tischen Sachverständigen für Altersversorgung erreicht, von denen 104 Personen außerordentliche Mitglieder des Insti-tuts sind. Die positive Entwicklung des Mitgliederbestandes hat sich somit auch im vergangenen Jahr fortgesetzt.

Berufsständisches

Der Vorstand hat eine Ordnung zur Vergabe von Ehrenmit-gliedschaften im IVS verabschiedet, die weitgehend mit der entsprechenden Ordnung der DAV übereinstimmt. Unter an-derem wird dort herausgestellt, dass nur natürliche Personen (also keine Institutionen) zum Ehrenmitglied ernannt werden können und das Titelführungsrecht nur gegeben ist, wenn es bereits vor Ernennung zum Ehrenmitglied bestand.

Aufgrund von Anfragen von IHKs an das IVS zur Verlängerung der öffentlichen Bestellung von Sachverständigen auf dem Ge-biet der Altersversorgung hat der Vorstand festgehalten, dass alle Mitglieder des IVS aufgrund ihrer umfangreichen Ausbil-dung und im Falle einer nachgewiesenen Weiterbildung für eine öffentliche Bestellung qualifiziert sind. Der Vorstand be-absichtigt, ausgehend von der Mustersachverständigenord-nung sowie den ergänzenden Richtlinien mit dem DIHK zu erörtern, wie eine möglichst einheitliche Vorgehensweise der IHKs bei der öffentlichen Bestellung von Sachverständigen bzw. bei deren Verlängerung erreicht werden kann.

Da der Vorstand beschlossen hatte, alle Richtlinien und Hin-weise des IVS nicht nur im Mitgliederbereich, sondern auch

im öffentlichen Bereich der Webseite www.aktuar.de zur Ver-fügung zu stellen, wurden die bereits gültigen Fachgrundsätze des IVS im Jahr 2014 einer besonderen Überprüfung unter-zogen. Einige ältere Fachgrundsätze, insbesondere aus dem Bereich Pensionskassen, werden derzeit noch von den zu-ständigen Arbeitsgruppen im Hinblick auf eine Veröffentli-chung überprüft und ggf. aktualisiert.

Facharbeit

Die Vielzahl der aktuellen fachlichen Fragestellungen, mit denen sich das IVS befasst, spiegelt sich auch in den Aktivi-täten des DAV-Fachausschusses Altersversorgung und seiner Arbeitsgruppen wider, über die in diesem Geschäftsbericht separat berichtet wird.

Aus- und Weiterbildung

An den Prüfungen des Instituts zur ordentlichen Mitglied-schaft haben im abgelaufenen Jahr 137 Personen teilgenom-men. Davon meldeten sich 26 Kandidaten für Arbeitsrecht der betrieblichen Altersversorgung, 39 für Steuerrecht der be-trieblichen Altersversorgung und 51 für die Prüfung Spezial-wissen Pensionsversicherungsmathematik an. An der Prüfung in Rechnungslegung der betrieblichen Altersversorgung ha-ben im Berichtsjahr 21 Personen teilgenommen.

Der Vorstand des IVS hat sich an den Arbeiten des Ausbil-dungs- und Prüfungsausschusses der DAV für ein Qualitäts-managementhandbuch für die Ausbildung der Gesamtverei-nigung beteiligt. Darüber hinaus hat sich der Vorstand mit organisatorischen Fragen rund um die Ausbildung zum IVS-

Jährliche Neuaufnahmen

ordentliche Mitglieder außerordentliche Mitglieder

70

60

50

40

30

20

10

02000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Kumulierte Entwicklung der Mitgliederzahlen

Kumulierte Entwicklung der Mitgliederzahlen900

800

700

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s 199

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9419

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9619

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Aktivitäten des IVS

Sachverständigen für betriebliche Altersversorgung befasst. Hierzu gehört die Neubestellung der IVS-Prüfungskommissi-onen ebenso wie die Neuaufstellung des IVS-Prüfungsaus-schusses.

Die Arbeitsgruppe Weiterbildung bemüht sich in Zusammen-arbeit mit der Geschäftsstelle verstärkt um eine Erweiterung des konkreten Weiterbildungsangebots der DAA für IVS-Aktuare. Sie strebt eine enge Verzahnung mit dem neu ge-gründeten Ausschuss Weiterbildung der DAV an, damit eine angemessene Berücksichtigung der Weiterbildungsbelange der IVS-Mitglieder sichergestellt wird. Der Weiterbildungs- beauftragte des Fachausschusses Altersversorgung und des IVS-Vorstands, Dr. Friedemann Lucius, wurde hierzu in den Weiterbildungsausschuss delegiert. In diesem werden die IVS-Interessen außerdem von Gabriele Mazarin (stellvertre-tende Vorsitzende) und Oliver Röhrig vertreten. Erfreulicher-weise konnte auch eine Erleichterung der Akkreditierung von Veranstaltungen der aba erreicht werden, die für die Weiter-bildung von IVS-Aktuaren von wesentlicher Bedeutung sind.

Kommunikation

Wie üblich hat das IVS die vielfältigen Kommunikationskanä-le der Gesamtvereinigung – wie die Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“, das Magazin „Aktuar Aktuell“, den Newsletter und die gemeinsame Internetplattform – genutzt, um regelmäßig über die wichtigsten Themen des Instituts zu informieren.

Durch die Wahl des Themas „Umlage und Kapitaldeckung – unsere Altersvorsorge braucht beides“ für den öffentlichen Teil der DAV-Mitgliederversammlung 2014 stand die Alters-vorsorge im Mittelpunkt dieser Veranstaltung, an der auch Mitglieder des Fachausschusses und des IVS-Vorstands mit-gewirkt haben. Begleitend hat die DAV zur Jahrestagung eine Kongresszeitung mit den wichtigsten Positionen der Teilneh-mer an der Podiumsdiskussion veröffentlicht. Im Juni 2014 erschien zudem eine Sonderausgabe des „Aktuar Aktuell“, in der alle Fachbeiträge noch einmal ausführlich dargestellt wurden.

Der persönliche und fachliche Austausch mit den verschie-denen, für die Altersversorgung relevanten Institutionen, wie dem Bundesministerium der Finanzen, der Arbeitsgemein-schaft für betriebliche Altersversorgung e.V. oder dem Pensi-ons-Sicherungs-Verein VVaG, wird bereits seit vielen Jahren über die Mitgliedschaft engagierter Vertreter im Beirat des IVS gepflegt. Darüber hinaus findet auch ein regelmäßiger Meinungsaustausch mit dem Institut der Wirtschaftsprüfer und mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht statt, deren Vertreter im Fachausschuss Altersversorgung so-wie in mehreren Arbeitsgruppen mitwirken.

Am 19. September 2014 fand zum ersten Mal eine Sitzung des Fachausschusses Altersversorgung bei der BaFin in Bonn statt, bei der sich ein weitreichender fachlicher Gedanken-austausch zu aktuellen nationalen und internationalen The-men der betrieblichen Altersversorgung mit mehreren Vertre-tern der Abteilung VA1 der BaFin ergab. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Arbeiten von EIOPA an der Weiter-entwicklung der „Holistischen Bilanz“ sowie der für 2015 angekündigte Stresstest für Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung.

Da in dem Gespräch der DAV mit EIOPA am 17. Januar 2014 die Fragen zur Altersversorgung nicht ausführlich erörtert wer-den konnten, gab es am 2. Dezember 2014 ein erstes Treffen zwischen Mitgliedern des IVS-Vorstands und Vertretern von EIOPA. Bei diesem wurde eine offene Diskussion über die aktuellen Fragen (IORP II, Solvency II für EbAV) geführt. Der Vorstand wird sich um eine regelmäßige Fortsetzung dieses Dialogs bemühen.

Organisation

In Zusammenarbeit mit dem Fachausschuss Altersversorgung hat sich der IVS-Vorstand mit der Vorbereitung des 9. IVS-Forums beschäftigt, das unmittelbar vor der 35. ordentlichen Mitgliederversammlung am 30. September 2014 in Köln stattgefunden hat. Ein ausführlicher Bericht zum IVS-Forum ist auf der nächsten Seite zu finden.

Von der Mitgliederversammlung wurden Susanne Jungblut und Dr. Bernd Hackenbroich zu den Rechnungsprüfern des IVS gewählt.

Internationales

Das IVS bringt sich weiter thematisch und institutionell bei den Vorbereitungen rund um den Weltkongress der Aktuare in Berlin ein. Das Nationale Organisationskomitee wird von Prof. Dr. Klaus Heubeck geleitet. Über das Scientific Sub-committee Pensionen/IACA unter der Leitung von Prof. Dr. Raimond Maurer und Dr. Horst-Günther Zimmermann ist zudem sichergestellt, dass der Bereich der Altersversorgung in hinreichender Tiefe berücksichtigt wird.

Die immer wichtiger werdende internationale Vertretung der Interessen der IVS-Mitglieder wird vom Vorstand und dem Fachausschuss Altersversorgung insbesondere im Pensions Committee der Actuarial Association of Europe (AAE) (früher Groupe Consultatif) sowie in der Pensions, Benefits and So-cial Security Section und dem Pensions and Employee Bene-fits Committee der International Actuarial Association (IAA) wahrgenommen.

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IVS-Forum

Am 30. September 2014 fand das nunmehr neunte IVS-Forum für Aktuare von Vorsorgeeinrichtungen wie üblich am Vortag der Herbsttagung der Fachvereinigung Mathemati-scher Sachverständiger der aba statt. An der halbtägigen In-formations- und Diskussionsveranstaltung in Köln nahmen rund 130 Interessierte teil. Im Mittelpunkt der Konferenz standen Fragen zum Risikomanagement in der betrieblichen Altersversorgung, die unter Leitung des IVS-Vorstandsvorsit-zenden Dr. Horst-Günther Zimmermann mit hochkarätigen Referenten aus Wissenschaft, Praxis und Versicherungsauf-sicht diskutiert wurden.

Garantiemodelle für die betriebliche Altersvorsorge

Im ersten Vortrag referierte Prof. Dr. Ralf Knobloch über die Bewertung biometrischer Risiken in der betrieblichen Alters-versorgung. Laut Definition besteht bei solchen Risiken die Möglichkeit, dass die zukünftig benötigten Deckungsmittel die vorhandenen übersteigen. Diesbezüglich zeigte Prof. Knobloch, wie biometrische Risiken auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation mithilfe von Risikomaßen bewertet und analysiert werden können. Das Schwankungsrisiko wird da-bei maßgeblich durch die Homogenität des Bestandes ge-prägt. Prof. Knobloch erläuterte insbesondere die Bedeutung und Herleitung der Risikokennzahlen Value at Risk und Ex-pected Shortfall und veranschaulichte seine prospektive Be-wertungsmethode schließlich an einem Fallbeispiel.

Der anschließende Vortrag von Dr. Rafael Krönung befasste sich mit der Gestaltung von Garantien in der betrieblichen Altersversorgung, insbesondere mit der Frage nach den Aus-wirkungen des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes auf die be-triebliche Altersversorgung. Das vorgestellte Konzept beruht auf der Idee einer nicht lebenslang festgeschriebenen, sondern variablen und an den langfristigen, realistischen Erwartungen bemessenen Rentenhöhe. Es wird versucht, das Prinzip der Beitragszusagen mit Mindestleistung auf den Rentenbezugs-raum zu erweitern. Als Vorzüge dieses Konzepts wurden eine von Beginn an attraktive Leistungshöhe sowie die Möglich-keit, Langlebigkeits- und Kapitalanlagerisiken weitestmöglich

auf das Versichertenkollektiv zu transferieren, herausgearbei-tet. Nichtsdestotrotz wäre mit einem Wechsel vom Status quo hin zu schwankenden Rentenzahlungen ein massives Umdenken erforderlich.

Licht und Schatten im IORP-II-Vorschlag

Den Schwerpunkt des zweiten Teils des IVS-Forums bildete der am 27. März 2014 veröffentlichte Entwurf für eine Neu-fassung der EU-Pensionsfondsrichtlinie (IORP II) mit den bis-her bekannt gewordenen Änderungsvorschlägen.

Alfred E. Gohdes, Leiter der Arbeitsgruppe Internationales des Fachausschusses Altersversorgung, stellte die neuesten Entwicklungen zu Eigenkapitalanforderungen für Einrichtun-gen betrieblicher Altersversorgung (EbAV) und deren mögli-che Auswirkungen in den Mittelpunkt seines Vortrags. Dabei hob er kritisch hervor, dass die von der Europäischen Kom-mission vorgeschlagenen drei delegierten Rechtsakte dieser den Freiraum geben, an einer parlamentarischen Kontrolle vorbei Regelungen zu treffen. Am Ende des Vortrags wurde auf einen weiteren im Oktober 2014 erschienenen Kompro-missvorschlag zu IORP II verwiesen, der genauso wie die EIOPA-Konsultation zu den möglichen zukünftigen Eigen-kapitalvorschriften für die EbAV von der Arbeitsgruppe Inter-nationales genau analysiert werden wird. Die umfassende Analyse der Arbeitsgruppe ist als Ergebnisbericht im internen Bereich der DAV-Website abrufbar.

Im Abschlussvortrag setzte sich Marius Wenning von der BaFin mit dem IORP-II-Richtlinienentwurf aus Sicht der deut-schen Versicherungsaufsicht auseinander. Dabei zeigte er neben dem Geltungsbereich und dessen grundsätzlichen Zielsetzungen einzelne inhaltliche Schwerpunkte auf. Dabei wurden vor allem die Kernthemenbereiche Governance und Transparenz des Richtlinienentwurfs sowie die Intensivierung grenzüberschreitender Tätigkeiten von EbAV, worunter auch Neuregelungen zur Übertragung von Altersvorsorgesystemen fallen, thematisiert.

Die Vortragsfolien des IVS-Forums 2014 stehen sowohl Mit-gliedern als auch der interessierten Öffentlichkeit auf der Website der DAV im Bereich „Unsere Themen“/„Altersvor-sorge“ zum Download zur Verfügung.

Im Anschluss an das 9. IVS-Forum wurde die 35. Mitglieder-versammlung des Instituts der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung durchgeführt.

Die nächste Mitgliederversammlung des IVS wird im An-schluss an das 10. IVS-Forum am 30. September 2015 in Köln stattfinden.

Quo vadis bAV – Mehr als 130 Teilnehmer beim 9. IVS-Forum

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Die DGVFM – erfolgreicher Partner von Wissenschaft und Praxis

Prof. Dr. Angelika MayVorstandsvorsitzende

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Vorwort von Prof. Dr. Angelika May

Sehr geehrte Förderer und Unterstützer,

liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitglieder und Freunde der Deutschen Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik,

Strategien entwickeln – Projekte platzieren – international denken. So war 2014 für die DGVFM.

Es ist mir ein Anliegen, vor dem Rückblick in viele Richtungen herzlich Danke zu sagen: Die Arbeit und Fortentwicklung un-serer mathematischen Fachgesellschaft wurde auch 2014 von der verlässlichen finanziellen Unterstützung durch unsere För-dermitglieder und Sponsoren sowie den offenen Austausch mit den Vorstandskollegen der DAV getragen.

Die Arbeit im Vorstand und in den Ausschüssen der DGVFM wäre ohne das ehrenamtliche, große Engagement der Kolleginnen und Kollegen aus den Hochschulen und Unternehmen nicht denkbar. Das operative Gelingen unserer Vorhaben wurde we-sentlich befördert durch die Kölner Geschäftsstelle, die uns trotz personeller Engpässe im letzten Jahr gewohnt professionell unterstützte.

Ehrenamtliches Engagement war zu keiner Zeit selbstverständlich. Einiges spricht dafür, dass es die heutigen Rahmenbedin-gungen an den Hochschulen besonders schwer machen, sich neben ehrenvollen wissenschaftlichen Positionen, der erwarteten Teilnahme am wissenschaftlichen Wettbewerb und der Herstellung von Sichtbarkeit in der Fachcommunity sowie dem zuneh-menden administrativen Overhead in die Arbeit einer Fachgesellschaft aktiv einzubringen. Die Vielzahl der Vorhaben und Projekte, die das heutige Profil und den Erfolg der DGVFM ausmachen, ist mit gleichbleibender Qualität nur mit einer profes-sionellen hauptamtlichen Unterstützung zu leisten. Die Personalplanung der Gesamtvereinigung hat dieser Tatsache früh Rechnung getragen und der Besetzung einer neu geschaffenen Referentenposition für die DGVFM hohe Priorität eingeräumt. Wir freuen uns besonders, dass wir den intensiven Suchprozess 2014 erfolgreich abschließen konnten und ab 2015 in der Geschäftsstelle alle Belange der DGVFM bei unserer Ansprechpartnerin Lina Wedrich gut aufgehoben wissen.

Schlaglichtartig möchte ich 2014 Revue passieren lassen. Für die DGVFM als Gesellschaft war es ein Jahr der besonders inter-nationalen Arbeit, angefangen mit dem International Congress of Actuaries (ICA) 2014 in Washington als Vorgänger des damit nun greifbar gewordenen ICA 2018 in Berlin. Viele Kollegen aus DAV, DGVFM und der Kölner Geschäftsstelle nutzten die Chance, Spirit und Flair in Washington auf sich einwirken zu lassen und Eindrücke sowie wichtige Erfahrungen für unseren ICA 2018 mit nach Hause zu nehmen. Die Arbeit des Scientific Commitees, bei dem die DGVFM zudem in allen relevanten Subcommitees vertreten ist, hat danach noch mehr Fahrt aufgenommen als zuvor; wissenschaftliche Inhalte und Formate wer-den überall konkret diskutiert.

Ein weiteres internationales Projekt ist unsere Zeitschrift, das European Actuarial Journal. Sicher freuen Sie sich genauso wie ich über jedes neue Exemplar, das Sie zugesandt bekommen. Kollege Christian Hipp sorgt mit seinem Engagement als Editor-in-Chief – wofür ich ihm an dieser Stelle besonders herzlich danke – dafür, dass Qualität und Quantität der Einreichungen stimmen und sich weiterhin gut entwickeln. Mit Blick auf den ICA 2018 haben wir uns gemeinsam mit der DAV im internati-onalen Kreis der Editing Societies dafür eingesetzt, auf der Herausgeberseite möglichst wenig zu ändern und mit Herrn Hipp als Editor-in-Chief und dem Springer-Verlag als Partner die Aufnahme in den Thomson Reuters Citation Index in näherer Zukunft in Angriff zu nehmen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung und um nachhaltig hochkarätige Autoren und Arti-kel anzuziehen. Bislang ist die DGVFM Eigner des EAJ. Unter ihrer Federführung werden derzeit formale Strukturen geschaffen, die alle beteiligten Aktuarvereinigungen, die zum Teil wie wir ihre eigenen nationalen Zeitschriften zugunsten des EAJ aufge-geben haben, adäquat in Entscheidungsprozesse einbinden.

Im Tagungsgeschehen konnten wir mit dem Scientific Day 2014 der interessierten Fachöffentlichkeit erneut aktuelle Entwick-lungen in der versicherungs- und finanzmathematischen Forschung präsentieren. Der Wissenschaftstag 2014 fand wie üblich am dritten Tag der DAV-/DGVFM-Jahrestagung im April 2014 in Bonn statt und zählte fast 150 Anmeldungen. Unter den Teil-nehmern konnte neben Rainer Fürhaupter und Dr. Michael Renz aus dem Vorstand der DAV auch Prof. Dr. Volker Bach aus dem Präsidium der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) begrüßt werden.

Seit 2012 lobt die DGVFM unter der Überschrift „Topic of the Year“ ein wissenschaftliches Thema aus der Finanz- und Versi-cherungsmathematik aus, das sie unter wissenschaftlichen und praxisrelevanten Aspekten für besonders aktuell hält. Im Jahr 2014 wurde erstmals der renommierte und mit 10.000 Euro dotierte GAUSS-Preis von DGVFM und DAV für eine Arbeit zum

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Vorwort von Prof. Dr. Angelika May

„Topic of the Year“ 2013 – „Modelle, Konzepte und Algorithmen für die dynamische Finanzanalyse“ – vergeben. Dieser wurde im Rahmen des Scientific Days 2014 an Prof. Dr. Oskar Goecke aus Köln für seine Arbeit „Pension Saving Schemes with Return Smoothing Mechanism“ verliehen.

Bereits zum 4. Mal gestaltete der Fachkreis Versicherungsmathematik des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft den dritten Tag der DAV-Herbsttagung im November 2014 in Hannover. Die Erwartungen der knapp 100 Teilnehmer, ein abwechs-lungsreiches Programm rund um das Thema Asset Liability Management – dynamische Finanzanalyse – geboten zu bekommen, wurden nicht enttäuscht. Mit Spannung erwartet wurde auch die Verkündung des neuen „Topic of the Year“ 2015. Mit „Risiko-management – Modelle, Risikomaße, Abhängigkeiten” öffnet sich die Tür zum quantitativen Risikomanagement, das im Hin-blick auf Solvency II steigende Bedeutung in den Unternehmen gewinnt.

Die projektbezogene Arbeit in den vier Ausschüssen der DGVFM gehört längst zum Arbeitsalltag und ist eine feste Größe im Zusammenspiel mit dem DGVFM-Vorstand geworden. Die Arbeitsteilung hat sich bewährt, gewinnt der Vorstand so doch deutlich mehr Zeit für strategische Diskussionen und Entscheidungen. An vielen Stellen haben sich zudem Querverbindungen zur Arbeit der DAV etabliert, die durch die Mitarbeit der DGVFM in den DAV-Gremien gestärkt werden. Dazu gehört unter anderem die derzeit laufende Reform der Aktuarausbildung oder die gemeinsame strategische Zielformulierung für die Gesamtvereinigung.

Zwei Bereiche möchte ich aus der Ausschussarbeit der DGVFM herausgreifen: Im Bereich der Nachwuchsförderung haben wir uns als Ziel den Zugang zu Informationen über Versicherungsmathematik gesetzt, der möglichst früh im (Aus-)Bildungsgesche-hen ansetzt. Passend dazu konnte auf der Herbsttagung 2014 der zweite Band der Schulmaterialien zur Versicherungsmathe-matik präsentiert werden. Die AG Schule wird dazu nun in den kommenden Jahren verstärkt Lehrerfortbildungen anbieten und die Materialien auf Bildungsmessen präsentieren. Erstmalig wurde im vergangenen Jahr ein Workshop für Bachelorstudierende angeboten, der einen Tag vor dem bereits etablierten Nachwuchsworkshop für junge Mathematiker stattfand. Die Teilnehmer am Nachwuchsworkshop erhalten, ebenso wie der einschlägige Nachwuchs in der Qualifikationsphase an den Hochschulen, die Möglichkeit, eine Juniormitgliedschaft bei der DGVFM zu beantragen. An dieser Stelle ist der Ausschuss Kommunikation und Kontakte gefordert, der sich Gedanken über die Ansprache und spezielle Maßnahmen für die einzelnen Mitgliederkate-gorien der DGVFM macht.

Das betrifft Sie, egal ob als einzelnes DAV-, wissenschaftliches DGVFM- oder Fördermitglied. Wie bisher werden wir Sie ein-mal jährlich mit unserem DGVFM-Telegramm exklusiv über unsere Aktivitäten informieren und hoffen weiterhin auf Ihre Im-puls gebenden Rückmeldungen.

Das Jahr 2014 war mein letztes Amtsjahr als Vorstandsvorsitzende. Satzungsgemäß gebe ich den Vorsitz zum Ende der zweiten Wahlperiode weiter, bleibe aber der Vorstandsarbeit erhalten. Ich glaube, dass wir alle gemeinsam mit der DGVFM in den letzten Jahren eine gute Sichtbarkeit für unsere Forschungs- und Arbeitsrichtung erreicht haben. Ich freue mich über die Vielfalt der publizierten und vorgetragenen versicherungsmathematischen Themen und wünsche mir, dass sich diese Vielfalt auch zukünftig in Denominationen für Professuren an unseren Universitäten und Hochschulen niederschlägt.

Mit nochmaligem Dank für Ihre unverzichtbare Unterstützung

Ihre

Angelika May

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Vorstand der DGVFM

Prof. Dr. Christian HippKommunikation und Kontakte

Prof. Dr. Raimond MaurerForschung und Transfer

Prof. Dr. Rüdiger KieselKommunikation und Kontakte

Prof. Dr. Matthias SchererForschung und Transfer

Prof. Dr. Ralf KornForschung und Transfer

Prof. Dr. Stefan WeberHochschulausbildung,

Aus- und Weiterbildung

Prof. Dr. Jochen WolfNachwuchsförderung

Prof. Dr. Hans-Joachim ZwieslerNachwuchsförderung

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Ausschuss Forschung und Transfer

Aufgaben

Die Deutsche Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzma-thematik (DGVFM) verfolgt als Hauptziel, die aktuarielle und finanzmathematische Forschung bzw. die Unterstützung von Nachwuchsforschern national und international zu fördern. Dazu unterhält die DGVFM traditionell sehr gute Verbindun-gen zu den Lehrstühlen der Versicherungs- und Finanzmathe-matik in Deutschland.

Die Kontaktpflege mit den Aktuaren aus der Praxis und von den Lehrstühlen an den Hochschulen ist von grundlegender Bedeutung, um den permanenten Dialog zwischen For-schung und Wirtschaft im Bereich der Versicherungs- und Finanzmathematik weiter auszubauen. Dabei liegt ein be-sonderes Augenmerk auf der Qualitätssicherung der Expertise der in der Finanzbranche tätigen Versicherungs- und Finanz-mathematiker und der von ihnen genutzten mathematischen Verfahren.

Zur Umsetzung und Weiterentwicklung der damit verbunde-nen Aufgaben und Projekte wurde der Ausschuss Forschung und Transfer (FUT) eingerichtet, der den Vorstand der DGVFM bei allen in seinen Themenbereich fallenden Fragestellungen berät.

Zielsetzung

Der Ausschuss Forschung und Transfer will die anwendungs-orientierte Grundlagenforschung in der Versicherungs- und Finanzmathematik an den deutschen Hochschulen stärken, um so eine sehr gute Qualifikation von Fachleuten auch in Zukunft zu sichern. Zu diesem Zweck arbeitet der Ausschuss an einer stärkeren Vernetzung der DGVFM mit den in diesem Bereich tätigen Universitäten und Fachhochschulen. Neben einer intensiven Ausbildung des Nachwuchses in der Finanz- und Versicherungsmathematik stellt der Ausschuss den Trans-fer von relevanten, wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis sicher, indem regelmäßig Veranstaltungen zu aktuellen Forschungsthemen organisiert werden. So ist der Scientific

Day eine Fachtagung, die jährlich sowohl Praktiker als auch Wissenschaftler mit interessanten Themen aus der Forschung begeistert. Die Workshopserie „Wissenschaft trifft Praxis“ bietet dagegen die Möglichkeit, aktuelle Fragestellungen in einem kleineren Kreis interessierter Teilnehmer zu diskutie-ren. Der Ausschuss ist darüber hinaus engagiert, die bereits bestehenden Projekte weiter voranzutreiben. Zu den wich-tigsten Projekten gehören:

• ScientificDay

• GAUSS-Preis

• WissenschafttrifftPraxis

• TopicoftheYear

Der GAUSS-Preis wird jährlich auf dem Scientific Day ver-liehen. Das jeweilige „Topic of the Year“ wird hingegen tra-ditionell auf dem gemeinsam mit der Fachgruppe Mathema-tik des DVFVW veranstalteten 3. Tag der Herbsttagung be-kannt gegeben.

Ausblick

Für 2015 wurde auf Vorschlag des Ausschusses vom DGVFM-Vorstand das Thema „Risikomanagement – Modelle, Risiko-maße, Abhängigkeiten“ als „Topic of the Year“ ausgewählt. Der Ausschuss wird sich dafür einsetzen, das Jahres thema mit Leben zu füllen, sich mit diesem in verschiedenen Ver-anstaltungen auseinandersetzen bzw. auf eine Berücksich-tigung bei der Programmgestaltung externer Angebote hin-wirken.

Zudem wird sich der Ausschuss mit der Fortführung einer neu eingeführten Webinar-Reihe befassen. Dabei sollen in unregelmäßigen Abständen aktuelle Themen der Wissen-schaft mit Anwendungsbezug in jeweils zweistündigen Webinaren einem breiten Interessentenkreis zugänglich ge-macht werden.

Vorsitzende:Prof. Dr. Ralf KornProf. Dr. Raimond MaurerMitglieder:Prof. Dr. Nicole BäuerleProf. Dr. Tom FischerProf. Dr. Rüdiger Kiesel (bis Dezember 2014)Dr. Silke LaueProf. Dr. Alfred Müller

Prof. Dr. Matthias SchererProf. Dr. Hanspeter SchmidliHerr Dr. Thomas ViehmannJulia Windpassinger

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Ausschuss Forschung und Transfer

Topic of the Year

Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Ausschusses Forschung und Transfer stand im Berichtsjahr erneut das gemeinsame Jahresthema von DAV und DGVFM. Ziel dieses Projekts der DGVFM ist es, auf ein aktuelles aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht relevantes Thema aus der Versicherungs- und Finanzmathematik aufmerksam zu machen, um damit auf eine verstärkte Beschäftigung mit diesem Thema hinzu-wirken. Das Thema sollte dabei von hohem aktuellem Inter-esse für die Praxis sein, aber gleichzeitig auch Ansatzpunkte für wissenschaftliche Lösungen bieten.

Das Thema aus dem Jahr 2012 wurde aufgrund der weiterhin hohen Relevanz 2013 fortgeführt („Alternative (zu) Zinsga-rantien“). Darauf aufbauend wurde für das Jahr 2014 vom DGVFM-Vorstand mit „Modelle, Konzepte und Algorithmen zur dynamischen Finanzanalyse“ auch ein Thema aus dem Bereich „Asset Liability Management“ gewählt, unter dem noch offene Fragenstellungen aus den Vorjahren weiterver-folgt werden konnten. Hierzu hat der Ausschuss eine Reihe von Veranstaltungen initiiert, die sich mit den Herausforde-rungen des Themas auseinandergesetzt haben:

Im Rahmen der Workshopreihe „Wissenschaft trifft Praxis“ hat der Ausschuss unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Korn und Prof. Dr. Matthias Scherer am 9. Oktober 2014 eine Ver-anstaltung in Kaiserslautern organisiert. Diese stand unter dem Motto „Aktuelle Aspekte der Finanz- und Versicherungs-mathematik in Banken und Versicherungen“ und bot den Teilnehmern aus Wissenschaft und Praxis die Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen auszutauschen. Das Format ist von den Teilnehmern sehr gut bewertet worden.

Darüber hinaus hat sich der Fachkreis Versicherungsmathe-matik des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft auf seiner Tagung am 19. November 2014 wieder mit dem „Topic of the Year“ befasst. Die Referenten beleuchteten in fünf Vorträgen das vorgegebene Jahresthema sowohl aus dem Blickwinkel der Wissenschaft als auch aus der Perspek-tive der Versicherungswirtschaft. Im Rahmen der Veranstal-tung wurde zudem das Thema des nächsten Jahres – „Risiko-management – Modelle, Risikomaße, Abhängigkeiten“ – bekannt gegeben.

Webinar

Der Ausschuss hat sich im Berichtsjahr in Zusammenarbeit mit der Deutschen Aktuar-Akademie (DAA) mit der Planung einer eigenen Webinar-Reihe der DGVFM befasst. Aktuaren in der Praxis sollen dabei neueste Erkenntnisse aus der Wis-senschaft im Bereich der Versicherungs- und Finanzmathe-matik nähergebracht und so mögliche Lösungsansätze für

aktuelle Praxisfragen aufgezeigt werden. Die Auftaktveran-staltung dieser Reihe fand am 6. Februar 2015 zum Thema „Rearrangement Algorithm“ statt und wurde von den Teilneh-mern gut angenommen.

Scientific Day

Unter der Leitung von Prof. Dr. Alfred Müller und Prof. Dr. Hanspeter Schmidli hat der Ausschuss auch im vergangenen Jahr ein anspruchsvolles Vortragsprogramm für den Scientific Day zusammengestellt. Auf der Veranstaltung, die im Rah-men der Jahrestagung am 30. April 2014 in Bonn stattfand, wurde den Teilnehmern in fünf Vorträgen ein abwechslungs-reiches Programm präsentiert, das viele Anregungen für Dis-kussionen bot. Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmern durchweg positiv bewertet. Insbesondere wurde in diesem Zusammenhang der im Vergleich zu den Vorjahren größere Praxisbezug der Vorträge gelobt.

Mini-Symposium „Multivariate stochastic modelling in finance, insurance and risk management“

Mit Unterstützung des Ausschusses wurde im Berichtsjahr im Rahmen der DMV-Jahrestagung vom 17. bis 20. September 2014 in Posen erneut ein DGVFM-Symposium angeboten. Unter der Überschrift „Multivariate stochastic modelling in finance, insurance and risk management“ gestalteten die Re-ferenten ein abwechslungsreiches Programm.

GAUSS-Preis 2014

Der Ausschuss hat in Abstimmung mit dem Vorstand der DGVFM im Jahr 2012 eine Neuausrichtung des GAUSS-Preises vorgenommen. Im Berichtsjahr wurde daher zum zweiten Mal ein mit 10.000 Euro dotierter, themenbezogener Hauptpreis für Arbeiten zum „Topic of the Year“ des letzten Jahres ausgeschrieben. Mit dieser Ausschreibung möchte der Ausschuss motivieren, sich auch längerfristig mit einem „Topic of the Year“ auseinanderzusetzen und komplexere Fragestellungen anzugehen. Neben dem Hauptpreis werden bis zu drei herausragende Absolventen (Master/Diplom/Pro-motion) der Versicherungs- und Finanzmathematik mit dem Nachwuchspreis für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Dieser ist mit jeweils 2.000 Euro dotiert.

Insgesamt gab es im Berichtsjahr 17 Einreichungen, die vom GAUSS-Preiskomitee begutachtet wurden. Dem Preiskomitee gehören an: Prof. Dr. Christian Hipp (Leitung), Dr. Burkhart Disch, Prof. Dr. Rüdiger Kiesel, Prof. Dr. Ralf Korn und Prof. Dr. Alfred Müller. Zudem haben sich Prof. Dr. Raimond Maurer und Prof. Dr. Hanspeter Schmidli in diesem Jahr be-reit erklärt, das Preiskomitee bei der Erstellung der erforder-lichen Gutachten zu unterstützen.

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Ausschuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung

Aufgaben

Der Ausschuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung (HAW) steht sowohl Hochschulen als Ansprechpartner be-züglich der akademischen Ausbildung des Nachwuchses im Bereich der Versicherungs- und Finanzmathematik an deut-schen und europäischen Hochschulen als auch Unterneh-men der Finanzdienstleistungsbranche bei Fragen rund um die Qualifikation künftiger Absolventen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Der Ausschuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung befasst sich aber nicht nur mit Fragen, die die Ausbildung betreffen. Auch im Rahmen der Weiterbildung von Aktuaren kommt dem Ausschuss eine wichtige Rolle zu. Insbesondere bei der Ergänzung der Weiterbildungsangebote um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Versicherungs- und Finanzmathematik sind die Mitglieder des Ausschusses sehr engagiert. Das Weiterbildungsprogramm der DAV und der Deutschen Aktuar-Akademie (DAA) wird vom Ausschuss be-gleitet und durch eigene Veranstaltungen abgerundet.

Vor allem der letztgenannte Bereich wird vor dem Hinter-grund der seit Januar 2014 geltenden Weiterbildungsordnung der DAV, die die festgeschriebene Pflicht der persönlichen Weiterbildung der Mitglieder hinsichtlich des Umfangs und der Dokumentation konkretisiert, immer wichtiger. Aus die-sem Grund gewinnt der Ausschuss immer mehr an Bedeu-tung. Ziel ist es, diese Bereiche der akademischen und beruf-lichen Ausbildung auch in Zukunft angemessen zu betreuen, das aktuarielle und finanzmathematische Weiterbildungsan-gebot auszubauen und die Zusammenarbeit mit der DAV zu stärken.

Zielsetzung

Übergeordnete Ziele sind:

• StärkungdesWeiterbildungsangebotsausakademischerSicht

• BeratungderDAVinallenFragenzurAusbildungzum„AktuarDAV“undzurZusatzqualifikationCERAimBe-reichEnterpriseRiskManagement

• RegelmäßigeÜberprüfungderAnforderungenanAbsol-ventinnenundAbsolventenderVersicherungs- und Fi-nanzmathematikinderPraxis

• Fachliche Beratung vonHochschulen im BereichAus-undWeiterbildung

• Förderung des fachlichen Austauschs zwischen Hoch-schulenundPraxis

• KonzeptionneuerProjektezurFörderungderQualifika-tiondesNachwuchsesinWissenschaftundPraxis

• Mitwirkung in DAV-Ausschüssen zu denThemenAus-undWeiterbildung

Ausblick

Im Jahr 2015 wird sich der Ausschuss weiterhin verstärkt da-für einsetzen, dass das Weiterbildungsangebot von DAV, DGVFM und DAA aus akademischer Sicht ergänzt wird. Ins-besondere wird der Ausschuss einen zweiten Weiterbil-dungstag der DGVFM ausrichten, der sich mit dem Thema „Risikoaggregation und Risikoallokation“ befasst.

Zudem bleibt der Ausschuss durch Prof. Dr. Stefan Weber in der Projektgruppe „Ausbildung 2018“ vertreten, sodass auch weiterhin die Interessen der DGVFM und der in ihr organi-sierten Hochschullehrer berücksichtigt werden.

Der Ausschuss wird sich auch weiterhin mit der Akkreditie-rung von mathematischen Studiengängen beschäftigen. Da das deutsche Akkreditierungssystem vorsieht, dass an den meisten Hochschulstandorten alle Bachelor- und Masterstu-diengänge vor Aufnahme des Studienbetriebs oder in der An-fangsphase einer Akkreditierung unterzogen werden müssen, wird von Seiten der DGVFM das ehrenamtliche Engagement von Aktuaren bei Akkreditierungsagenturen befürwortet. Auf diesem Wege kann die Rolle der Versicherungs- und Finanz-mathematik in der Hochschulausbildung gestärkt werden.

Vorsitzender:Prof. Dr. Stefan WeberMitglieder:Prof. Dr. Torsten BeckerProf. Dr. Claudia CottinProf. Dr. Holger DreesProf. Dr. Michael Fröhlich

Sabine KöhlerDr. Stefan NörtemannDr. Jürgen Reinhart

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Ausschuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung

Stärkung des Weiterbildungsangebots

Aufgrund des Inkrafttretens der neuen Weiterbildungsordnung der DAV zu Beginn des Jahres 2014 und der damit einherge-henden Konkretisierung des Umfangs zur Weiterbildung ist die Nachfrage nach entsprechenden Weiterbildungsangebo-ten stark gestiegen. Es ist damit zu rechnen, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Vor diesem Hintergrund hat sich der Ausschuss im Berichtsjahr eingehend mit dem Ausbau des Angebots im Bereich der akademischen Weiterbildung befasst. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, wie grundlegende Konzepte vermittelt und gleichzeitig Mehrwerte für die tägliche Arbeit in der Praxis geboten werden können.

Im Zuge dessen hat der Ausschuss beschlossen, ein eigenes Weiterbildungsangebot der DGVFM zu erarbeiten, das die Angebote von DAV sowie DAA abrundet und das gegebe-nenfalls auch ein Modell für weitere Angebote von Hoch-schulen darstellen kann. In diesem Zusammenhang hat der Ausschuss im September 2013 einen Weiterbildungstag zum Thema „MCEV – Market Consistent Embedded Value in The-orie und Praxis“ organisiert. Da die Veranstaltung nicht nur mit großem Interesse an der Thematik, sondern auch mit viel Lob für das Format aufgenommen wurde, hat sich der Aus-schuss im Berichtsjahr mit der Planung eines zweiten Wei-terbildungstages zum Thema „Risikoaggregation und Risiko-allokation“ befasst. Dieser wird am 21. Mai 2015 bei den VGH Versicherungen in Hannover stattfinden. Den Teilneh-mern wird in drei circa 90-minütigen Vorträgen ein abwechs-lungsreiches Programm geboten, bei dem sowohl die zugrun-de liegenden mathematischen Theorien erläutert als auch zentrale praktische Fragen beleuchtet werden. Dabei werden auch kritische Fragen im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis nicht zu kurz kommen. Als Referenten konnten Thomas Gleixner und Dr. Beatrice Wollenmann von der Münchener Rückversicherung und Prof. Dr. Dietmar Pfeifer von der Universität Oldenburg gewonnen werden. Die Ver-anstaltung richtete sich an Aktuare und Risikomanager, ohne spezielle Vorkenntnisse zum Thema vorauszusetzen.

Zusammenarbeit mit den Ausschüssen der DAV zur Aus- und Weiterbildung

Der Ausschuss strebt weiterhin eine enge Kooperation mit dem Ausschuss für Ausbildung und Prüfung der DAV an und wird insbesondere zu Themen rund um die Ausbildung zum „Aktuar DAV“ das Gespräch suchen und unterstützend tätig sein.

Außerdem ist der Ausschuss HAW durch die Entsendung von Prof. Dr. Stefan Weber als Vertreter der DGVFM in dem 2013 neu gegründeten Ausschuss Weiterbildung der DAV integ-riert. Dort unterstützt er den Ausbau des Tutorensystems, für

das der Ausschuss Weiterbildung einen konkreten formalen Rahmen geschaffen hat. Der Ausschuss prüft, inwiefern an Hochschulen Tutoren gewonnen werden können, die im Sin-ne der neuen Weiterbildungsordnung der DAV-Veranstaltun-gen als formelle Weiterbildung anbieten. Dadurch soll das Angebot an kostenlosen Weiterbildungsveranstaltungen auf einfache und unbürokratische Weise erweitert werden. Zu-dem informieren die Mitglieder des Ausschusses Kollegen an den Lehrstühlen für Versicherungs- und Finanzmathematik über die wachsende Nachfrage nach Weiterbildungsveran-staltungen und interessante aktuelle Themen.

Mitarbeit am Projekt „Ausbildung 2018“

Im April 2014 hat die DAV das Projekt „Ausbildung 2018“ gestartet, um das eigene Ausbildungs- und Prüfungssystem einer systematischen und umfassenden Überprüfung zu un-terziehen. Es soll zudem eine stärkere Verzahnung von hoch-schulseitiger und berufsständischer Ausbildung erreicht wer-den. In diesem Zusammenhang soll unter anderem erörtert werden, inwieweit Inhalte der Aktuarausbildung stärker in die akademische Ausbildung an den Hochschulen integriert werden können, um so den berufsbegleitenden Ausbildungs-aufwand zu reduzieren. Hierzu wurde eine Projektgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Orbanz eingerichtet. Der Ausschuss ist in dieser durch Prof. Weber vertreten, so-dass auch die Sichtweise der Hochschullehrer in die Diskus-sion eingebracht wird.

Actuarial Science Slam

Der Ausschuss hat sich im Berichtsjahr mit der Idee befasst, einen sogenannten „Actuarial Science Slam“ auszurichten. Im Rahmen einer solchen Veranstaltung sollten mehrere Kurz-vorträge in allgemeinverständlicher, unterhaltsamer Form punktuelle Einblicke in spezielle Themen aus dem Bereich der Versicherungs- und Finanzbranche geben. Da nicht aus-reichend Interessenten für eine aktive Teilnahme gewonnen werden konnten, hat der Ausschuss jedoch beschlossen, das Format zunächst nicht weiterzuverfolgen.

Artikel im „Aktuar Aktuell“

Der Ausschuss hat einen Artikel zum Thema „Weiterbildung und Ausbildung – Beitrag der Hochschulen und der DGVFM“ für die Aprilausgabe 2015 des DAV-Magazins „Aktuar Aktuell“ verfasst. Darin wird insbesondere auf die Verzahnung des Hochschulstudiums mit der Ausbildung zum Aktuar einge-gangen. Ein Fokus liegt dabei auf der Präsentation der Mög-lichkeiten, Teile der Ausbildung bereits im Rahmen eines Hochschulstudiums zu absolvieren. Zudem informiert der Artikel über die vielfältigen von der DGVFM organisierten Weiterbildungsangebote für Aktuare.

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Ausschuss Nachwuchsförderung

Aufgaben

In den vergangenen Jahren hat sich die Intensivierung der Kontakte zu den Studenten mathematischer Studiengänge zu einem zentralen Bereich der Arbeit der DGVFM entwickelt. Um den Studierenden mathematisch ausgerichteter Studien-gänge die Tätigkeit des Aktuars als attraktives Berufsziel vor-zustellen, aber auch um angehende Nachwuchswissenschaft-ler in der Versicherungs- und Finanzmathematik zu fördern, hat die DGVFM eine Vielzahl an Projekten und Initiativen entwickelt, um die jungen Mathematiker auf ihrem Karriere-weg zu unterstützen.

Der Vorstand hat daher für diesen wichtigen Teil des Engage-ments der DGVFM einen eigenen Ausschuss Nachwuchsför-derung (NWF) eingerichtet. Er ist seit 2010 für die bereits bestehenden Projekte im Bereich der Nachwuchsförderung von Schülern, Studierenden und Nachwuchswissenschaft-lern, aber auch für die Entwicklung neuer Aktivitäten in die-sem Bereich zuständig.

Zielsetzung und Struktur

Die Schwerpunkte der Ausschussarbeit bestehen in der

• BetreuungexistierenderFördermaßnahmenderDGVFMfürqualifizierteNachwuchskräfte(Schüler,Studierende,jungeWissenschaftlerundAktuare)imBereichderVersi-cherungs-undFinanzmathematik

• Entwicklung weiterer Projekte im Bereich der Nach-wuchsförderung

• Beratung desVorstands der DGVFM bei Fragen zumThemaNachwuchsförderung

• BetreuungundAnsprachevonDGVFM-Juniormitgliedern

So existieren inzwischen zahlreiche Fördermaßnahmen, die den Nachwuchskräften den Beruf des Versicherungs- und Finanzmathematikers näherbringen:

• ImRahmenderInitiative„Unternehmenstellensichvor“sollinteressiertenNachwuchskräftendieMöglichkeitge-botenwerden, tiefereEinblicke indieTätigkeitsgebiete

vonAktuareninderPraxiszuerhaltenundpotenzielleArbeitgeber inderVersicherungs-undFinanzwirtschaftnäherkennenzulernen.

• WährendderSpezialisierungsphasehaben sie imRah-men des Praktikantenprogramms die Möglichkeit, dieaktuariellenAufgabengebietehautnahkennenzulernen.

• FürdieStudierendenkurzvorAbschlussdesMasters/desDiplomsbzw.währendderPromotionbestehtdasAnge-bot, auf demWorkshop für jungeMathematikerinnenundMathematikermehr zu aktuellen FragestellungenvonWissenschaftundPraxiszuerfahren.

• Zur Förderung der Teilnahme von Nachwuchswissen-schaftlern anwissenschaftlichenTagungen schreibt dieDGVFMjährlichbiszufünfReisestipendienaus.

• Um Schülern zu zeigen,wie spannend und praxisnahMathematikist,befasstsichderAusschussNachwuchs-förderungmitderErstellungeinerReihevonSchulmate-rialienzumThemaVersicherungs-undFinanzmathema-tik.ZweiBändezudenThemen„Stochastik.SimulationvonSachschäden“und„Spätschäden inderSachversi-cherung“wurdenbereits veröffentlicht.WeitereUnter-richtseinheitensindinArbeit.

Ausblick

Im Jahr 2015 wird sich der Ausschuss weiterhin für die Fort-führung und Weiterentwicklung der etablierten Initiativen und Projekte im Bereich Nachwuchsförderung einsetzen.

Hinsichtlich neuer Aktivitäten wird sich der Ausschuss mit den folgenden Projekten auseinandersetzen:

• NeukonzeptiondesWorkshopsfürjungeMathematikerimBachelorstudium

• AusbauderAbschlussarbeitenbörsefürStudierende

• Etablierung des neuen Konzepts des Praktikantenpro-gramms

• BeteiligunganderErstellungeinerNachwuchsplattformfürDAVundDGVFM

Vorsitzende:Prof. Dr. Jochen WolfProf. Dr. Hans-Joachim ZwieslerMitglieder:Martin DemberProf. Dr. Michael FröhlichProf. Dr. Heinz-Willi GoeldenMarkus Gottwald

Gudrun SchmidtThomas Adrian SchmidtDr. Ralph SchusterProf. Dr. Jürgen Strobel

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Ausschuss Nachwuchsförderung

Unternehmen stellen sich vor

Die Veranstaltungsreihe „Unternehmen stellen sich vor“ wur-de auch im Jahr 2014 erfolgreich weitergeführt. Es konnten drei Unternehmensbesuche bei der Gen Re in Köln, der Al-lianz in München und der Stuttgarter Lebensversicherung in Stuttgart durch die DGVFM organisiert werden. Alle drei Veranstaltungen wurden von den Teilnehmern durchweg po-sitiv angenommen. Weitere Gespräche mit interessierten Unternehmen laufen bereits, sodass die Unternehmensbesu-che auch weiterhin ein etabliertes und erfolgreiches Projekt des Ausschusses darstellen.

Praktikantenprogramm

Durch das Praktikantenprogramm der DGVFM werden seit mittlerweile zehn Jahren Praktikantenstellen in Unternehmen aus der Versicherungs- und Finanzbranche an Studenten der (Versicherungs-)Mathematik mit Interesse am Beruf des Aktuars vermittelt. Ende Dezember 2014 wurde das Prakti-kantenprogramm in veränderter Form neu gestartet. Die För-derunternehmen der DGVFM können nun ganzjährig Prakti-kumsplätze über das zur Verfügung gestellte Online-Portal anbieten. Die Umstellung auf ein kontinuierliches Angebot wurde von den Unternehmen bisher positiv aufgenommen, sodass momentan 27 Praktikumsplätze beworben werden. Das Praktikantenprogramm ist mittlerweile an zahlreichen Universitäten bekannt und stößt auf reges Interesse bei den Studenten. Von Dezember 2014 bis Redaktionsschluss sind mehr als 50 Bewerbungen eingegangen, von denen ein Groß-teil an die Unternehmen weitergeleitet werden konnte.

DGVFM-Workshop für junge Mathematiker im Masterstudium

Der Workshop für junge Mathematiker fand im Berichtsjahr vom 4. bis 6. September 2014 im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg der Universität Ulm statt. Bei dieser Ver-anstaltung werden traditionell Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis zusammengeführt, die die Basis für spannende Diskussionen der Teilnehmer, Dozenten und Organisatoren bilden. Auch die letztjährige Auflage des Workshops war gut besucht und wurde von den Teilnehmern und Referenten sehr positiv bewertet. Studierende in unterschiedlichen Pha-sen ihrer Ausbildung bekamen in dem zweitägigen Vortrags-programm einen Einblick in aktuelle Fragestellungen der Versicherungs- und Finanzmathematik in Wissenschaft und Praxis.

Der nächste Workshop für junge Mathematiker ist bereits in Planung und wird vom 2. bis 4 Oktober 2015 in der Ta-gungsstätte Loccum stattfinden.

Schulmaterialien/Aktivitäten der AG Schule

Der Ausschuss stellte bereits zu Beginn seiner Arbeit fest, dass auch heute noch viele Schüler keine Vorstellung haben, welche spannenden Berufsoptionen das Fach (Versiche-rungs-)Mathematik bietet. Daher hat sich der Ausschuss für die Erarbeitung von qualitativ hochwertigen Schulmaterialien im Bereich Versicherungsmathematik ausgesprochen. Die erste Lehreinheit „Stochastik. Simulation von Sachschäden“ für die Sekundarstufe II wurde innerhalb der MINT Asseku-ranz-Initiative von DAV und dem Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) in einem gemein-samen Projekt herausgegeben. Die neue Lehreinheit zum Thema „Spätschäden in der Sachversicherung“ konnte im Herbst 2014 fertiggestellt werden. Sie setzt sich anschaulich mit der mathematischen Modellierung von Spätschäden aus-einander und vermittelt, wie im Unterricht erlernte Inhalte in der Praxis eingesetzt werden können. Eine nächste Lehrein-heit soll zum Thema „Zins“ erscheinen. Ein Autorenteam hat hierzu bereits ein erstes Grundkonzept erarbeitet.

Um interessierten Lehrern Hilfestellungen für die praktische Verwendung der Schulmaterialien an die Hand zu geben, hat die Arbeitsgruppe Schule die Veranstaltungsreihe „Work-shop für Lehrer“ ins Leben gerufen. Eine erste Lehrerfortbil-dung zum neuen Schulmaterial konnte am 10. Dezember 2014 in Witzenhausen durchgeführt werden. Weitere sind in Planung.

DGVFM-Workshop für junge Mathematiker im Bachelorstudium

Im Berichtsjahr wurde erstmalig der neu konzipierte „DGVFM-Workshop für junge Mathematiker im Bachelorstudium“ aus-gerichtet. Die Veranstaltung fand vom 2. bis 3. September 2014 im Vorfeld des „DGVFM-Workshops für junge Mathe-matiker im Masterstudium“ auf der Reisensburg statt. Von den Teilnehmern wurde das Format durchweg positiv bewer-tet. Das neue didaktische Konzept soll den jüngeren Studie-renden eine Orientierung für ihre weitere Spezialisierung bieten und sie für ein Masterstudium motivieren. Zur besse-ren Abgrenzung vom Master-Workshop wird das Format künftig unter dem Titel „Bachelor-Orientierungstage für Ver-sicherungs- und Finanzmathematik“ fortgesetzt.

Abschlussarbeitenbörse

Der Ausschuss hat sich mit dem Konzept für eine Abschluss-arbeitenbörse aus dem Ausschuss Forschung und Transfer befasst. Über diese sollen Studierende, die ihre Arbeit in der Praxis schreiben möchten, und Unternehmen mit entspre-chendem Angebot zusammengebracht werden. Interessierte Unternehmen und Hochschulen finden die Abschlussarbei-tenbörse auf aktuar.de unter „Aktuar werden“.

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Ausschuss Kommunikation und Kontakte

Aufgaben

Die DGVFM versteht sich als Mittler zwischen den unter-schiedlichen Interessen von Hochschullehrern, Studierenden und Unternehmen der Versicherungs- und Finanzwirtschaft, aber auch von politischen Entscheidungsträgern, weiteren fachnahen Vereinigungen und einer allgemeinen Öffentlich-keit. Aus diesem Grund ist es für die Vereinigung unerläss-lich, die eigenen Zielsetzungen klar zu formulieren und die Leistungen und Aktivitäten der DGVFM gegenüber allen wichtigen Partnern im Umfeld der Organisation fortlaufend zu kommunizieren. Darüber hinaus setzt sich die DGVFM aber auch für eine institutionelle Abstimmung zwischen den genannten Parteien ein.

Im Rahmen der Fördermitgliedschaft für Unternehmen aus der Versicherungs- und Finanzbranche besteht die wichtige Aufgabe, den Kontakt und die Kommunikation mit den insti-tutionellen Mitgliedern der DGVFM zu pflegen. Zudem för-dert die Vereinigung die Kommunikation nach innen mit den Mitgliedern der Gesellschaft, da diese durch ihre Mitwirkung in den unterschiedlichen Aktivitäten entscheidend zu deren Erfolg beitragen.

Zur Begleitung dieser Prozesse sowie zur Umsetzung von Maßnahmen hat der Vorstand der DGVFM einen Ausschuss für Kommunikation und Kontakte (KUK) eingerichtet, der sich intensiv mit den oben genannten Aufgaben auseinandersetzt.

Zielsetzung

• Kontaktpflege zuUnternehmen aus derVersicherungs-undFinanzbranche

• KommunikationmitfachnahenVereinigungen

• KontaktaufbauzuweiterenrelevantenInstitutionen

• vereinsinterneBerichterstattung

• Mitgliederansprache

Der Ausschuss ist damit beauftragt, zahlreiche Projekte der DGVFM zu betreuen. So liegt die Betreuung des „European Actuarial Journals” (EAJ), die Erstellung und Pflege von Infor-mationsmaterialien über die DGVFM sowie die Pflege der bestehenden Verteiler zur Kommunikation in seinem Aufga-benbereich. Darüber hinaus ist der Ausschuss für die Kon-taktpflege, z. B. zur Deutschen Mathematiker-Vereinigung und zum Deutschen Verein für Versicherungswissenschaft, zuständig.

Eine weitere Aufgabe des Ausschusses ist die Betreuung der Fördermitglieder und die Gewinnung neuer Unternehmen als Mitglied der DGVFM. Denn die so eingeworbenen Bei-träge legen zusammen mit den durch die DAV bereitgestell-ten Mitteln das Fundament für die Vielzahl an Initiativen und Projekten der DGVFM, die ohne eine entsprechende finan-zielle Unterstützung nicht möglich wären.

Ausblick

Neben dem kontinuierlichen Kontakt zu allen Mitgliedern, will der Ausschuss 2015 verstärkt die Gruppe der Juniormit-glieder innerhalb der DGVFM ansprechen.

Zudem möchte sich der Ausschuss auch im Jahr 2015 für die Unterstützung der Forschung im Bereich der Versiche-rungs- und Finanzmathematik einsetzen und wird daher den Kontakt zur Deutschen Forschungsgemeinschaft und zum Bundesministerium für Bildung und Forschung weiter ausbauen.

Zur strukturellen Weiterentwicklung des „European Actuarial Journal“ soll im Laufe des Jahres 2015 zusammen mit den elf am EAJ beteiligten aktuariellen Vereinigungen ein Verein mit Sitz in der Schweiz gegründet werden, der die Verantwor-tung für die Herausgabe und Steuerung der Fachzeitschrift übernimmt.

Vorsitzende:Prof. Dr. Rüdiger Kiesel (Vorsitzender bis September 2014)Prof. Dr. Angelika May (Vorsitzende seit Oktober 2014)Mitglieder:Katja DeprezProf. Dr. Elmar HeltenProf. Dr. Christian Hipp

Dr. Wolfgang LayDr. Rasmus Schlömer

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Ausschuss Kommunikation und Kontakte

Der Ausschuss Kommunikation und Kontakte hat auch 2014 dafür Sorge getragen, die Arbeit der DGVFM und die Projekte ihrer Ausschüsse sowohl gegenüber den eigenen Mitgliedern als auch gegenüber fachnahen Institutionen und einer interessier-ten Öffentlichkeit sichtbar zu machen. So wurden bewährte Projekte und Kooperationen weitergeführt, aber auch zahlrei-che neue Kommunikationskonzepte entwickelt und umgesetzt.

DGVFM-Telegramm

Eines der Kernanliegen des Ausschusses besteht darin, die Mit-glieder der DGVFM über die Aktivitäten und Projekte der Ver-einigung regelmäßig und umfassend zu informieren. Zu die-sem Zweck hat der Ausschuss ein Format für einen eigenen Newsletter, das sogenannte „DGVFM-Telegramm“, erarbeitet. Mit diesem sollen abwechselnd die in der DGVFM organisier-ten Hochschullehrer und Aktuare sowie die Fördermitglieder über die Angebote der DGVFM informiert werden. Das Tele-gramm soll, ergänzend zu der Berichterstattung in „Der Aktu-ar“, insbesondere auf aktuelle Veranstaltungen und Ergebnisse der Gesellschaft hinweisen. Im Juni 2014 wurde ein Telegramm an die rund 70 Fördermitglieder der DGVFM verschickt, wor-auf im September 2014 gezielt die in der DGVFM organisier-ten Hochschullehrer angesprochen wurden. Der im Dezem-ber 2014 versandte Rundbrief richtete sich schließlich an die DAV-Aktuare innerhalb der DGVFM. Da die Resonanz auf diese Telegramme durchweg positiv war, wird der Ausschuss das Projekt auch 2015 in unveränderter Form fortführen.

DGVFM-Flyer im Begrüßungspaket für neue DAV-Mitglieder

Seit Anfang 2013 erhalten neue DAV-Mitglieder zur Begrü-ßung nicht nur ihre Mitgliedsurkunde, sondern auch zahlrei-che Informationen zur Vereinigung (z. B. Kontaktdaten der Geschäftsstelle, Standesregeln, Fachgrundsätze, Informationen zu Weiterbildungsangeboten) in einer ansprechend gestalte-ten Sammelmappe. Da neue DAV-Mitglieder automatisch auch in die DGVFM aufgenommen werden, bietet dieses Begrüßungspaket eine gute Gelegenheit, den neuen Mitglie-dern die DGVFM ausführlicher vorzustellen. Der Ausschuss hat zu diesem Zweck einen eigenen DGVFM-Flyer erstellt, der die verschiedenen Aktivitäten und Projekte der DGVFM, die speziell für praktisch tätige Aktuare interessant sind, dar-stellt. Ziel der Flyeraktion ist es, insbesondere junge Aktuare für eine Mitarbeit in den Ausschüssen und Arbeitsgruppen der DGVFM gewinnen zu können. Der Flyer wurde der Be-grüßungsmappe erstmals Anfang 2014 beigelegt.

Kontakt zur Auswahlkommission für Förderprogramme

Um die Forschung im Bereich der Versicherungs- und Fi-nanzmathematik zu unterstützen und weiter voranzutreiben, setzt sich der Ausschuss dafür ein, dass Anträge auf Förde-rung durch EU-Programme in diesen Bereichen größere Er-

folgschancen erhalten. Hierzu wurden erste Kontakte zur Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und zum Bundes-ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hergestellt. Diese sollen 2015 weiter ausgebaut werden.

Dritter Tag der Herbsttagung

Der dritte Tag der gemeinsamen Herbsttagung von DGVFM und DAV wird traditionell in Kooperation mit dem Deutschen Verein für Versicherungswissenschaft gestaltet und befasst sich mit Fragestellungen rund um das jeweils aktuelle „Topic of the Year“. So fand diese Tagung am 19. November 2014 unter dem Thema „Modelle, Konzepte und Algorithmen zur dyna-mischen Finanzanalyse – die Zukunft des Asset-Liability-Managments“ im MARITIM Hotel in Hannover statt. In insge-samt fünf Vorträgen wurde das „Topic of the Year 2014“ sowohl aus dem Blickwinkel der Wissenschaft als auch aus der Pers-pektive der Versicherungswirtschaft beleuchtet. Insbesondere die Kombination dieser beiden Sichtweisen fand bei den Teil-nehmern großen Anklang. Da die Veranstaltungen durchweg positiv bewertetet wurde, haben sich der Vorstand der DGVFM und der Deutsche Verein für Versicherungswissenschaft dafür ausgesprochen, die Kooperation auch 2015 fortzusetzen.

Zusammenarbeit mit der Deutschen Mathematiker- Vereinigung

Neben der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein für Versicherungswissenschaft konnte die DGVFM 2014 auch ihre Kooperation mit der Deutschen Mathemati-ker-Vereinigung (DMV) intensivieren. Auf der Jahrestagung der DMV im September 2014 in Posen war die DGVFM mit einem eigenen Minisymposium zum Thema „Multivariate stochastic modelling in finance, insurance and risk manage-ment“ vertreten, das in Fachvorträgen einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich der Versicherungs- und Finanzmathematik bot. Zudem war die DMV auf dem Scientific Day 2014 in Bonn vertreten.

Juniormitglieder

Seit einigen Jahren ermöglicht die DGVFM jungen Absolven-ten und Doktoranden im Bereich der Versicherungs- und Fi-nanzmathematik, die sich durch ihre wissenschaftliche Ar-beit bereits ausgezeichnet haben, aber die Voraussetzungen für eine ordentliche Mitgliedschaft noch nicht erfüllen, eine Juniormitgliedschaft in der DGVFM. Diese endet automa-tisch nach Ablauf von fünf Jahren, sodass in dieser Zeit die ordentliche Mitgliedschaft angestrebt werden sollte. Der Aus-schuss möchte die Juniormitglieder dazu motivieren, sich weiterhin intensiv mit aktuarieller Mathematik und Risiko-management auseinanderzusetzen und prüft derzeit ver-schiedene Konzepte, um diese Nachwuchswissenschaftler noch stärker als bisher in die DGVFM einzubinden.

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13. Scientific Day der DGVFM in Bonn

Der dreizehnte Scientific Day der DGVFM fand dieses Jahr am 30. April an historischer Stätte im alten Wasserwerk in Bonn statt, das von 1986 bis 1992 als Plenarsaal des deut-schen Bundestages diente. Organisiert und moderiert wurde diese Veranstaltung von Prof. Dr. Alfred Müller (Universität Siegen) und Prof. Dr. Hanspeter Schmidli (Universität zu Köln). Der Scientific Day begann mit einem Grußwort der DMV von Prof. Dr. Volker Bach.

Folgende wissenschaftliche Vorträge wurden gehalten:

• Prof.Dr.JochenRuß(UniversitätUlm):RiskManagementbyProductDesignforTraditionalParticipatingLifeInsuranceContractswithInterestRateGuarantees

• Dr.StefanThonhauser(UniversitédeLausanne):Minimizationofruinprobabilitiesbyinvestmentundertransactioncosts

• Dr.CorinaConstantinescu(UniversityofLiverpool):Canrisktheoryhelpriskmanagement?

• Prof.Dr.RalfWunderlich(UniversitätFreiburg):DynamicPortfolioOptimizationwithBoundedShortfallRisks

• Prof.Dr.NicoleBranger(UniversitätMünster):AssetPricingunderUncertaintyaboutShockPropagation

Prof. Dr. Jochen Ruß eröffnete den Scientific Day mit einem Vortrag zum „Topic of the Year“ der DGVFM, das sich im letzten Jahr mit der Problematik der Zinsgarantien in der Lebensversicherung beschäftigte. Er ging zuerst auf das Langlebigkeitsrisiko ein. Betrachtet man jeweils das Land, in dem die Einwohner die längste Lebenserwartung hatten, so stieg seit 1840 die durchschnittliche Lebenserwartung fast linear um ca. 6 Std./Tag. Im Vergleich zu den Großeltern lebt eine Generation also im Schnitt etwa 15 Jahre länger. Vergleicht man sich also mit seinen Großeltern, so unter-schätzt man die Lebenserwartung systematisch. Daher ist die Betrachtung des Langlebigkeitsrisikos für die Lebensver-sicherung wichtig. Als Nächstes betrachtete Prof. Dr. Ruß die Frage, ob eine traditionelle Lebensversicherung mit Zins-garantien unter Solvency II noch angeboten werden kann. Betrachtet man den neuen Vertrag isoliert, so wäre die Ant-wort wohl Nein. Aber: Neugeschäft und Altgeschäft inter-agieren. Betrachtet man das gesamte Portfolio mit den alten Verträgen, so ist der klassische Vertrag durchaus eine gute Ergänzung. Am besten konstruiert man neue kapitaleffizien-te Produkte, die das Portfolio des Versicherers ideal ergän-zen, und die auch für die Kunden interessant sind. Im Ge-gensatz zu einer Bank kann die Versicherung die Rendite nicht nur über das Kollektiv, sondern auch über die Zeit mitteln. Prof. Dr. Ruß’ Botschaft ist: „Risikomanagement

muss mit Produktdesign beginnen.“ Die Aussage des Vortra-ges wurde mit zwei Fallstudien illustriert.

Im zweiten Vortrag ging Dr. Stefan Thonhauser der Frage nach, wie man die Ruinwahrscheinlichkeit bei optimaler In-vestition in eine riskante Anlage minimieren kann. Investiert man nämlich einen festen Anteil des Überschusses in eine riskante Anlage, so hat man einen polynomialen Abfall der Ruinwahrscheinlichkeit, auch wenn der Abfall ohne Investi-tion exponentiell wäre. Wie man optimal investiert, wenn keine Transaktionskosten anfallen, wurde in einem Paper von Browne für die Diffusionsapproximation und von Hipp sowie Plum für das klassische Risikomodell gezeigt. Dr. Thonhauser betrachtete nun die Diffusionsapproximation, führte aber Transaktionskosten ein, für den Fall, dass der investierte Be-trag verändert wird. Die optimale Strategie besteht dann da-rin, das Portfolio immer nur dann zu ändern, wenn der Pro-zess ein bestimmtes Gebiet verlässt. Der Vortrag wurde durch verschiedene Grafiken illustriert.

Im dritten Vortrag stellte Dr. Corina Constantinescu ein Pro-jekt vor, mit dem sich acht Master-Studierende aus Liverpool in einer Versicherungsgesellschaft beschäftigten. Zunächst wurden dabei die Parameter eines Erneuerungsrisikomodells aus Daten geschätzt. Sowohl für die Zeit zwischen zwei Schä-den als auch für die Schadenhöhen erreichte man mit ge-mischt-exponentiellen Verteilungen dritten Grades eine recht gute Anpassung. Mithilfe von Excel programmierten die Stu-dierenden Erwartungswert und Varianz sowie die Ruinwahr-scheinlichkeit. Das Modell wurde dann um eine Dividenden-zahlung und Quota-Share-Rückversicherung erweitert. Die gezahlten Dividenden und die Ruinwahrscheinlichkeiten können dann die Rollen des Erwartungswertes und der Va-rianz im Capital-Asset-Model übernehmen, und so können effiziente Grenzen so bestimmt werden. Die Theorie wurde

Dr. Corina Constantinescu

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13. Scientific Day der DGVFM in Bonn

im Vortrag durch viele Grafiken illustriert. Es zeigte sich, dass sowohl die Studierenden als auch das Versicherungs unter-nehmen von einem solchen gemeinsamen Projekt viel lernen können.

Vor dem Mittagessen wurden die GAUSS-Preise verliehen. Prof. Dr. Oskar Goecke, der Träger des ersten Preises, stellte in einem kurzen Vortrag seine Arbeit vor. Darüber wird in einem eigenen Artikel in dieser Ausgabe berichtet.

Das Programm am Nachmittag wurde von Prof. Dr. Ralf Wunderlich eröffnet. Er modellierte ein Investitionsportfolio in einem Black-Scholes-Markt mit mehreren riskanten An-lagealternativen. Das Optimierungsproblem war dabei das

klassische Merton-Problem, also den erwarteten Nutzen des Kapitals zu einem Endzeitpunkt T zu maximieren. Die Lö-sung im klassischen Problem ohne Randbedingungen ist, einen konstanten Anteil des Vermögens in die riskanten Ak-tiva zu investieren. Es zeigt sich, dass dabei auch große Ver-luste auftreten können. Deshalb führte Prof. Dr. Wunderlich eine Grenze für den erwarteten Shortfall ein, also ein Limit für die erwartete Unterschreitung eines Referenzkapitals. Er zeigte, wie man mit der Martingal-Methode dieses Optimie-rungsproblem lösen kann, sofern es sich um einen vollstän-digen Markt handelt. Am Schluss des Vortrages wurde noch auf mögliche Erweiterungen eingegangen, z. B. dass man die Drift des Prozesses nur teilweise kennt.

Die letzte Rednerin des Tages war Prof. Dr. Nicole Branger. Sie betrachtete eine Ökonomie, die sich in einem normalen Regime und in einem Krisenregime befinden kann. In beiden Regimes modelliert eine Sprungdiffusion den Zustand der Ökonomie. Ein repräsentativer Agent will einen durch rekur-sive Präferenzen definierten Nutzen maximieren. Da der Agent das gegenwärtige Regime nicht kennt, muss er den Regimezustand mit Filtermethoden schätzen. Es zeigt sich, dass mit diesem Modell die auf den realen Finanzmärkten beobachteten Returns, Volatilitäten und Risikoprämien sehr gut nachgebildet werden können. Außerdem wurde unter-sucht, wie sich Änderungen der Parameter auswirken. Alle Vorträge führten zu lebhaften Diskussionen unter den Teil-nehmern. Die Veranstaltung zeigte mal wieder, wie wichtig und fruchtbar ein solcher Austausch zwischen den Wissen-schaftlern an den Universitäten und den Aktuaren in den Versicherungsunternehmen ist.

Wissenschaft trifft Praxis

Prof. Dr. Nicole Branger

Dr. Stefan Thomhauser

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Verleihung des GAUSS-Preises 2013

Der dritte Tag der gemeinsamen Jahrestagung von DAV und DGVFM vom 28. bis 30. April 2014 stand traditionell im Zeichen der Wissenschaft. Im Rahmen des Scientific Days der DGVFM wurde neben der Präsentation und Diskussion verschiedener versicherungs- und finanzmathematischer For-schungsergebnisse auch wieder der renommierte GAUSS-Preis verliehen. Seit 1998 schreiben die DAV und die DGVFM diesen jährlich aus, um wissenschaftlich qualifizierte Arbei-ten aus der Aktuarwissenschaft auszuzeichnen sowie eine Brücke zwischen wissenschaftlicher Qualität einerseits und hoher Praxisrelevanz andererseits zu schlagen.

Erstmalig wurde im vergangenen Jahr ein mit 10.000 Euro dotierter GAUSS-Hauptpreis ausgelobt, für den ausschließ-lich Einsendungen zum Topic of the Year 2012 – „Die Zu-kunft der Zinsgarantie in der Lebensversicherung“ – akzep-tiert wurden. Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Angelika May, Vorsitzende der DGVFM und Professorin für Mathematik an der Universität Oldenburg. Einleitend be-richtete Prof. May, dass in diesem Jahr 13 Arbeiten einge-reicht und von dem fünfköpfigen GAUSS-Preiskomitee unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Hipp begutachtet wurden.

Hauptpreis für Prof. Dr. Oskar Goecke

Der mit 10.000 Euro dotierte GAUSS-Hauptpreis wurde Prof. Dr. Oskar Goecke von der Fachhochschule Köln für seine Arbeit „Pension saving schemes with return smoothing mechanism“ verliehen. Darin diskutierte der stellvertretende Direktor des Instituts für Versicherungswesen ein Modell für kollektive Sparprozesse, die den Sparern einen hohen Anteil an rentablen und somit notwendigerweise risikobehafteten Kapitalanlagen erlauben. Kennzeichnend für kollektive Spar-prozesse ist eine gemeinschaftliche Reserve, die es ermög-licht, extreme Verluste an den Aktienmärkten auszugleichen. Diese Reserve erlaubt einen Risikoausgleich zwischen den

Sparergenerationen. Der Ansatz von Prof. Goecke beschreibt dabei Regeln, wie die Kapitalanlagen anzulegen sind und der Risikoausgleich gesteuert werden muss. „Mit seiner Ar-beit liefert Professor Goecke einen innovativen Vorschlag für die Altersvorsorge. Damit zeigt Prof. Goecke, wie qualifizier-te und vor allem auch praxisrelevante Forschung betrieben wird. Gerade im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche He-rausforderungen wie Kapitalmarktkrisen und gegenwärtige Niedrigzinsphase ist Prof. Goeckes Arbeit als inhaltlich hoch-aktuell und zukunftsweisend zu bezeichnen“, unterstrich Lau-dator und DGVFM-Vorstand Prof. Dr. Rüdiger Kiesel.

Erstmals zwei Nachwuchspreise verliehen

Neben dem GAUSS-Hauptpreis wurden zudem zwei mit je-weils 2.000 Euro dotierte Nachwuchspreise für Einsendun-gen aus anderen versicherungs- und finanzmathematischen Themengebieten vergeben. Dr. Peter Hieber von der TU München wurde für seinen Beitrag „First-exit times and their applications in default risk management“ ausgezeichnet. Die Laudatio wurde von Prof. Dr. Christian Hipp gehalten: „Dr. Hieber hat für den GAUSS-Nachwuchspreis 2013 eine Arbeit aus dem Bereich Finanzmathematik eingereicht, die sowohl aus mathematischer Sicht als auch aus Sicht der Fi-nanzmärkte innovativ und interessant ist. Sie enthält neue Ergebnisse zu aktuellen klassischen Problemen, was durch das umfangreiche Schriftverzeichnis mit über zweihundert Einträgen belegt wird. Derartige Ergebnisse sind sehr schwer zu entdecken; wenn es dennoch gelingt, dann sind dafür immer eine mehrjährige ausdauernde Forschung, viel Intui-tion und ein Quäntchen Glück erforderlich.“

Den zweiten mit 2.000 Euro dotierten GAUSS-Nachwuchs-preis erhielt Dr. Florentin Rahe für seine Dissertation zu dem Thema „Option pricing under time-varying risk aversion with applications to risk forecasting“. Laudator Prof. Dr. Ralf Korn betonte dazu: „Die Arbeit ist sowohl akademisch als auch praktisch hochrelevant. Von praktischer Seite beeindrucken die guten Prognoseresultate für Value-at-Risk-Schätzungen für S&P Indexpositionen. Aus akademischer Sicht kann die Arbeit ein Modell vorweisen, das empirische Resultate von alleine reproduziert. Das vorgestellte Modell hat das Poten-zial, zu einem Standardmodell im Markt-Risikomanagement zu werden, wenn sich die positiven Resultate auf weiteren Märkten bestätigen. Die Verleihung eines GAUSS-Nachwuchs-preises ist die logische Konsequenz.“

Prof. May sprach abschließend allen, die eine Arbeit für den GAUSS-Preis eingesendet haben, dem Preiskomitee sowie den Mitgliedern ihren herzlichen Dank aus.

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Scientific Day

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Vom 5. bis 9. September 2014 fand zum elften Mal der jähr-liche Nachwuchsworkshop der DGVFM statt. Ziel der Veran-staltung ist es, Studenten mathematischer Fachrichtungen mit Interesse am Beruf des Aktuars für Fragestellungen aus den Bereichen der Versicherungs- und Finanzmathematik zu be-geistern und über aktuelle Themen zu informieren. Perspekti-ven aus Wissenschaft und Praxis werden zusammengeführt und bilden die Basis für spannende Diskussionen zwischen den Teilnehmern, Dozenten und Organisatoren.

Der ursprünglich von Prof. Dr. Christian Hipp initiierte Workshop findet jährlich entweder im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg der Universität Ulm oder in der Evange-lischen Akademie Loccum bei Hannover statt. Im vergange-nen Jahr wurde er von Prof. Dr. Stefan Weber und Prof. Dr. Jochen Wolf mit Unterstützung aus der DAV-Geschäftsstelle organisiert. Den insgesamt 29 Teilnehmern aus ganz Deutsch-land wurde in sieben Fachvorträgen auch im Jahr 2014 er-neut ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Den Auftakt im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg machte Prof. Dr. Henryk Zähle von der Universität des Saar-landes mit einem Vortrag zum Thema „Statistische Inferenz für Risikomaße“. Prof. Zähle begann seine theoretischen Ausführungen mit einer Einführung in das Thema Risikoma-nagement. Dabei wurde insbesondere der Begriff des Risiko-maßes an Beispielen wie dem Value at Risk anschaulich definiert. Anschließend wurden in zwei verschiedenen Mo-dellen die nötigen Prämien des Gesamtkollektivs in einer Versicherungsperiode geschätzt und die Schätzer bezie-hungsweise die Schätzmethoden auf ihre Eigenschaften untersucht.

Der zweite Vortrag des Vormittags wurde von Wolfgang Deichl von der Allianz zum Thema „Embedding Risk Management Into a VA (Life) Insurance Carrier“ gehalten. Zunächst erhielten die Teilnehmer einen Überblick über das Konzept des Versicherungsprodukts Allianz Invest4Life. Anhand dieses Praxisbeispiels wurden Konzepte des Risiko-managements und insbesondere des Hedgings anwendungs-nah erläutert.

Dr. Jürgen Bierbaum von der Alte Leipziger setzte das Pro-gramm nach dem Mittagessen mit seinem Vortrag „Reservie-rung unter Unsicherheit“ fort. Der Vortrag befasste sich mit der Fragestellung, in welcher Höhe Rückstellungen für Ga-rantien zu bilden sind. In diesem Zusammenhang wurden insbesondere die existierenden Reservierungsansätze unter HGB und Solvency II beleuchtet.

Anschließend hielt Prof. Dr. Kathrin Glau von der Technischen Universität München einen Vortrag zum Thema „Feynman-Kac formula for Lévy processes with killing rate with Applications

in Finance“. Nach einer Einführung in die Finanzmathematik stellte sie eine formale Verbindung zwischen numerischer Analysis und stochastischen Prozessen her. In konkreten Bei-spielen wurden verschiedene Preismodelle und numerische Methoden zur Berechnung von Optionspreisen präsentiert und diskutiert. Insbesondere wurden den Teilnehmern die Vorteile des interdisziplinären Charakters der vorgestellten Methoden erläutert.

Den letzten Vortrag des Tages hielt Dr. Stefan Nörtemann von COR & FJA. Die Workshop-Teilnehmer erhielten einen Ein-blick in die Aufgaben und Chancen von Aktuaren im The-menfeld Financial Reporting in der Praxis eines deutschen Versicherungsunternehmens. Dies geschah vor dem Hinter-grund der aktuellen Herausforderungen durch Solvency II, IFRS Phase 2 sowie den MCEV-Prinzipien.

Jochen Löbbert von der Gothaer Versicherung leitete das Pro-gramm des Samstagvormittags ein. In seinem Vortrag befass-te er sich mit den Herausforderungen der Produktentwicklung im Umfeld von Solvency II. Anhand von aussagekräftigen Beispielen aus der Praxis informierte er über die zusätzlichen Anforderungen an bereits bestehende und neu entwickelte Berechnungsmodelle.

Den wissenschaftlichen Abschlussvortrag hielt Prof. Dr. An Chen von der Universität Ulm, die eine gemeinsame Arbeit mit Prof. Dr. Michel Vellekoop von der Universität Amster-dam zum Thema „Optimal investment and consumption when allowing terminal dept“ vorstellte. Der Vortrag begann mit einer Einführung in die Thematik der stochastischen Optimie-rungsprobleme im Bereich der Finanzmathematik. Anschlie-ßend wurde den Teilnehmern eine Methodik zur Lösung eines konkreten Optimierungsproblems in einem Multi-Asset-Finanzmarkt präsentiert.

Zum Abschluss der zwei Workshop-Tage informierte Prof. Wolf die Teilnehmer in einer Präsentation über die Ausbil-dung zum Aktuar (DAV). Insbesondere ging er dabei auf die thematische Ausrichtung und die inhaltlichen Anforderungen der Ausbildung ein. Des Weiteren wurden die beruflichen Perspektiven von Aktuaren besprochen. Abschließend erhiel-ten die Workshop-Teilnehmer einen Überblick über die wei-teren Projekte der DGVFM im Bereich der Nachwuchsförde-rung.

Alle Vorträge stießen auf großes Interesse und gaben vielfäl-tige Anregungen für spannende Diskussionen. Der nächste Workshop für junge Mathematiker ist bereits in Planung und wird vom 22. bis 24. Oktober 2015 in der Tagungsstätte Loc-cum bei Hannover stattfinden. Zurzeit läuft die Ansprache möglicher Referenten.

Workshop der DGVFM für junge Mathematiker in Loccum

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European Actuarial Journal

Im Jahr 2014 ist Band vier unserer internationalen wissen-schaftlichen Aktuarzeitschrift erschienen, Heft 1 mit zehn Ar-beiten im Juli und Heft 2 mit acht Beiträgen im Dezember.

Heft 1 mit den folgenden Arbeiten:

Markov chain modeling of policyholder behavior in life insurance and pension, von L.F.B. Henriksen, J.W. Nielsen, M. Steffensen und C. Svensson.

Discontinued business in non-life insurance: an empirical test of the market development in the German-speaking countries, von M. Eling und D. Pankoke.

Hedging of long term zero-coupon bonds in a market model with reinvestment risk, von D. Stefanovits und M.V. Wüthrich.

Interest rate risk and the Swiss Solvency Test, von A. Eder, S. Keiler und H. Pichl.

Practical valuation of long-term guarantees in inactive finan-cial markets, von J. Bierbaum, H. Bartels, N. Dennstedt, T. Dillmann, W. Engel, M. Keller, K. Musialik, T. Pauls, N. Quapp und J. Winter.

Market-consistent valuation of long-term insurance contracts: valuation framework and application to German private health insurance, von J-P. Schmidt.

Empirical investigation of insurance claim dependencies using mixture models, von E.A. Valdez.

Best estimate calculations of savings contracts by closed for-mulas: application for the ORSA, von F. Bonnin, F. Planchet und M. Juillard.

Modeling the effect of health: phase-type approach, von M. Govorun und G. Latouche.

On a generalization of the expected discounted penalty func-tion to include deficits at and beyond ruin, von Z. Ben Salah.

Inhalt von Heft 2 waren die folgenden Beiträge:

Constructing entity specific projected mortality table: adjust-ment to a reference, von J. Tomas und F. Planchet.

The impact of policyholder behavior on pricing, hedging, and hedge efficiency of withdrawal benefit guarantees in variable annuities, von A. Kling, F. Ruez und J. Ruß.

Long-term insurance products and volatility under the Sol-vency II Framework, von K. van den Broek.

Insurance pricing under ambiguity, von A. Pichler.

Sustainable retirement spending: the Czech case, von M. Ka-las und T. Cipra.

Evaluation of the EU proposed farm income stabilization tool by skew normal linear mixed models, von M. Pigeon, B. Henry de Frahan und M. Denuit.

Mathematical analysis of different approaches for replicating portfolios, von J. Natolski und R. Werner.

Characterization theorems for customer equivalent utility in-surance premium calculation principle, von M. Pratsiovytyi und V. Drozdenko.

Die Arbeit von Bierbaum et al. ist der erste Bericht einer DAV-Arbeitsgruppe, der im EAJ erscheinen konnte. Die in den Aims und Scope des EAJ ausgesprochene Einladung an Prak-tiker, Arbeiten beim EAJ einzureichen, ist ernst gemeint. Es wäre wünschenswert, wenn wir zukünftig regelmäßig mit solchen Artikeln aus der Praxis rechnen könnten.

2. EAJ-Tagung in Wien

Vom 10. bis zum 12. September 2014 fand in Wien die zwei-te EAJ-Konferenz, organisiert von der Aktuarvereinigung Öster-reichs und der Technischen Universität Wien, statt. Mit 13 Hauptvorträgen, 70 Sektionsvorträgen und 13 Posterpräsen-tationen sowie rund 200 Teilnehmern war diese Konferenz ein großer Erfolg. Als Hauptvortragende waren aus der Wis-senschaft Hansjörg Albrecher, Andrew Cairns, Ragnar Nor-berg, Walter Schachermayer, Hanspeter Schmidli und Mo-gens Steffensen eingeladen. Aus der Praxis kamen Alexander Dotterweich (KPMG), Hansjörg Furrer (FINMA), Stefan Jaschke (Munich Re), Claus Mischler (Standard Life), Daniel Ryan (SwissRe), Michael Schlögl (VIG) und Nele Vandaele (KBC).

Während der Konferenz fand auch ein Meeting der Ko-Edi-toren mit dem Springer-Verlag statt. Nach ausführlicher Dis-kussion wurde beschlossen, den Antrag auf Aufnahme in den Thomson Reuters Index im Jahr 2015 zu stellen. Damit könn-te unsere Zeitschrift beim ICA 2018 in Berlin ganz besonders in den Blickpunkt der Aktuargemeinschaft rücken. Dieser An-trag erfordert Anstrengungen von allen Beteiligten. Das EAJ kann nur dann einen guten Impact Faktor erhalten, wenn möglichst viele 2015 in unserem Magazin veröffentlichte Bei-träge in Zeitschriften zitiert werden, die bereits in den Index aufgenommen sind. Daher rufen wir alle Aktuare dazu auf, ihre Manuskripte beim EAJ zur Publikation einzureichen.

Zudem trafen sich in Wien die Mitglieder des Steering Boards, um über die zukünftige Struktur eines Herausgebergremiums zu diskutieren, in dem jede Herausgebervereinigung auch ein Mitspracherecht bei der Leitung des EAJ hat. Zurzeit ist die DGVFM Eigentümer der Zeitschrift. Ziel ist es, einen Schweizerischen Verein zu gründen, in dem jede der zwölf Herausgebervereinigungen Mitglied ist und der so struktu-riert ist, dass einvernehmliche Beschlüsse für die zukünftige Gestaltung des EAJ getroffen werden können.

Dank an alle, die im letzten Jahr bei der Produktion – großteils ehrenamtlich – mitgewirkt haben: die Gutachter, die Koedito-ren, der Managing Editor und die Geschäftsstelle der DAV sowie das Springer-Team.

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Jahresabschluss 2014

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Jahresabschluss 2014 DAV, DGVFM und IVS

Die DAV und die DGVFM sind mit jeweils 42,5 % an der Deutschen Aktuar-Akademie GmbH beteiligt, das IVS – Zweiginstitut der DAV – mit 15 %.

Die DAV ist alleiniger Gesellschafter der Deutsche Aktuar Förderprojekte gGmbH. Gegenstand der DAF gGmbH ist u. a. die Organisation und Durchführung des Weltkongresses der International Actuarial Association (IAA) 2018 in Berlin.

Die DAV verzeichnet ein negatives Ergebnis von -21.670,98 €. Die DGVFM beendet das Geschäftsjahr mit einem Fehlbe-trag in Höhe von -710,39 € und das IVS erreicht einen Jah-resüberschuss von 11.802,85 €.

Zwischen der DAV, der DGVFM, dem IVS und der DAA gibt es eine Vereinbarung über die Erledigung der Büroarbeiten in gemeinsamen Geschäftsräumen. Die anfallenden Kosten werden entsprechend aufgeteilt, die Kostenübernahmen sind im Ertragsbereich ausgewiesen.

Seit dem 1. Januar 2011 bestehen mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle Mehrfacharbeitsverträge, sodass die anteili-gen Personalkosten jeweils direkt von DAV, DGVFM, IVS und DAA getragen und nicht mehr im Zuge einer Kosten-übernahme verrechnet werden.

Die Rechnungsabschlüsse von DGVFM und DAV wurden am 6. März 2015 von Hanno Reich und Dr. Frederik Boetius geprüft. Sie haben für beide Vereine folgende gleichlautende Bestätigung abgegeben:

• DerJahresabschlussfürdasGeschäftsjahrvom1.Januarbis31.Dezember2014derDEUTSCHENAKTUARVER-EINIGUNGe.V./DEUTSCHENGESELLSCHAFTFÜRVER-SICHERUNGS-UNDFINANZMATHEMATIKe.V.wurdevon der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RSM Verhüls-donkGmbH,KölnunterEinbeziehungderBuchführungfreiwilliginentsprechenderAnwendungder§§316und317HGBgeprüft.

• Am6.März2015wurdederBerichtüberdiePrüfungdesJahresabschlussesbesprochen.JedegewünschteAus-kunftwurdesofortundumfassenderteilt.Beanstandun-genhabensichnichtergeben.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 des IVS wurde ebenfalls von der Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft RSM Verhülsdonk GmbH, Köln unter Einbeziehung der Buchführung freiwillig in entspre-chender Anwendung der §§ 316 und 317 HGB geprüft. Am 4. März 2015 wurde der Abschluss von Susanne Jungblut und Dr. Bernd Hackenbroich geprüft. Sie haben folgende Bestätigung abgegeben:

• Die Prüfung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis31. Dezember2014wurdeam4.März2015durchge-führt. Sie erstreckte sichaufdieBuchführungunddenJahresabschluss. Sämtliche Konten wurden durchgese-hen,dieBuchungenwurdendurchStichprobenanhandder Originalbelege und der Aufzeichnungen über dieAbschlussbuchungengeprüft.

• MaterielleAbweichungenwurdennichtfestgestellt.

88

Jahresabschluss 2014

Aktiva 31.12.2014 31.12.2013

€ €

A. Anlagevermögen

I. Sachanlagen

•AndereAnlagen,Betriebs-u.Geschäftsausstattung 7,50 7,50

II. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 71.250,00 71.250,00

2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 116.573,52 93.726,32

3. Wertpapiere 1.364.349,22 1.353.364,15

1.552.172,74 1.518.340,47

1.552.180,24 1.518.347,97

B. Umlaufvermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 74.312,62 31.150,53

2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 214.436,73 189.623,04

3. Sonstige Vermögensgegenstände 46.441,02 109.516,61

335.190,37 330.290,18

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 397.439,13 462.843,60

C. Rechnungsabgrenzungsposten 8.256,56 13.792,21

Summe Aktiva 2.293.066,30 2.325.273,96

Bilanz DAV zum 31.12.2014

Erläuterungen zur Bilanz DAV

Aktiva

A. Anlagevermögen

Das Anlagevermögen besteht aus Sachanlagen (Büroein-richtung) und den Beteiligungen an der Deutschen Aktuar-Akademie GmbH und der Deutsche Aktuar Förderprojek-te gGmbH. Zur Vorfinanzierung der Vorbereitungen zum Weltkongress 2018 wurde ein Gesellschafterdarlehen an die DAF gGmbH gewährt, das im Berichtsjahr weiter in Anspruch genommen wurde. Hinzu kommt eine Wertpa-pieranlage mit dem Ziel eines realen Kapitalerhalts. Die Kapitalanlage ist langfristig ausgerichtet und erfolgt aus-schließlich in der Risikoklasse 1 „Substanzerhalt“, d. h. in Euro-Anleihen, die ein Investmentgrade aufweisen, oder in Investmentfonds, die nach Investmentgesetz aufgelegt und in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind und die ganz oder überwiegend in Titeln anlegen, die der vorgenannten Qualifikation entsprechen.

B. Umlaufvermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen 74.312,62 €. Dem Vorsichtsprinzip folgend wurde auf den Bruttoforderungsbestand von 96.312,62 € bei offe-

nen Beiträgen, Prüfungsgebühren und noch nicht gezahl-ten Teilnahmegebühren eine nach dem Alter der Forde-rung gestaffelte Pauschalwertberichtigung in Höhe von 22.000,00 € gebildet (im Vorjahr 57.000,00 €).

Die Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen zum Bilanz-stichtag offene Verrechnungen mit der DAA in Höhe von 214.323,56 € und mit der DAF über 113,17 €. Sonstige Vermögensgegenstände sind offene Verrechnungen mit der DGVFM über 17.618,57 €, mit dem IVS über 7.550,85 € Steuererstattungen/-anrechnungen mit einem Betrag von 11.450,08 €, Zinsabgrenzungen in Höhe von 6.407,34 €und Erstattungsansprüche gegenüber Krankenkassen im Rahmen des Lohnfortzahlungsgesetzes von 3.414,18 €.

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Zum Stichtag bestanden Guthaben auf dem Girokonto und dem Wertpapierverrechnungskonto in Höhe von 397.439,13 €.

C. Rechnungsabgrenzungsposten

Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Versicherungs-beiträge, Kfz-Steuern und sonstige Gebühren für das Jahr 2015, die bereits im Dezember 2014 gezahlt worden sind.

89

Jahresabschluss 2014

Passiva 31.12.2014 31.12.2013

€ €

A. Vermögen

I. Kapital 961.683,98 961.683,98

II. Rücklage 505.645,94 505.645,94

III. Gewinnvortrag 442.262,58 462.241,46

IV. Jahresfehlbetrag -21.670,98 -19.978,88

1.887.921,52 1.909.592,50

B. Rückstellungen

•SonstigeRückstellungen 316.150,92 348.445,96

C. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.531,53 27.866,78

2. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 22.984,53 0,00

3. Sonstige Verbindlichkeiten 34.513,72 38.207,55

88.029,78 66.074,33

D. Rechnungsabgrenzungsposten 964,08 1.161,17

Summe Passiva 2.293.066,30 2.325.273,96

Bilanz DAV zum 31.12.2014

Erläuterungen zur Bilanz DAV

Passiva

B. Rückstellungen

Die Sonstigen Rückstellungen umfassen Prüfungsaufwen-dungen in Höhe von 146.656,37 €, die bis Ende des Jah-res 2014 geleistet und noch nicht abgerechnet wurden. Für die ins neue Geschäftsjahr übertragenen Resturlaubs-ansprüche der Mitarbeiter der Geschäftsstelle werden 56.600,00 € und für die Erstellung des Geschäftsberichts 2014 weitere 21.000,00 € zurückgestellt. Für die Bilanz-erstellungs- und Buchführungskosten, in Anspruch ge-nommene Beratungsleistungen, allgemeine Verwaltungs-kosten und den GAUSS-Preis 2014 werden insgesamt 91.894,55 € Rückstellungen gebildet.

C. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen den laufenden Geschäftsverkehr. Bei den Ver-bindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, handelt es sich um eine zum Bilanzstichtag offene Verrechnung mit der DAA. In den Sonstigen Verbindlichkeiten sind Lohn- und Kirchen-steuer (26.401,33 €), Umsatzsteuer (5.067,39 €) und kre-ditorische Debitoren (3.045,00 €) enthalten.

D. Rechnungsabgrenzungsposten

Es werden abgegrenzte Wertpapierzinsen für das Jahr 2015 ausgewiesen, die bereits 2014 gutgeschrieben wurden.

90

Jahresabschluss 2014

2014 2013

€ €

I. Erträge

1. Beiträge, Aufnahmegebühren 844.736,40 813.716,40

2. Prüfungsgebühren 837.510,00 845.115,00

3. Tagungsgebühren 492.398,26 467.847,37

4. Erträge aus Beteiligungen 22.312,50 22.312,50

5. Wertpapiererträge 32.243,14 30.253,96

6. Sonstige Erträge 325.966,65 333.378,91

2.555.166,95 2.512.624,14

II. Aufwendungen

1. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 606.864,72 531.598,90

b) Soziale Abgaben 131.805,65 738.670,37 107.308,22 638.907,12

2. Abschreibungen (inkl. Kostenübernahme) 57.730,30 72.872,87

•davonaußerplanmäßig0,00€ (Vorjahr 42.230,24 €)

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.780.437,26 1.820.823,03

2.576.837,93 2.532.603,02

III. Jahresfehlbetrag -21.670,98 -19.978,88

Gewinn- und Verlustrechnung DAV

6. Sonstige Erträge 2014 2013

€ €

Provisions-/Anzeigenerlöse 99.576,25 87.454,65

Kostenübernahme EAA GmbH 83.928,75 71.508,45

Kostenübernahme DAA GmbH 32.075,27 70.404,86

Erträge aus Herabsetzung Pauschalwertber. 35.000,00 30.000,00

Sponsoring Jahrestagung 18.000,00 20.750,00

Sponsoring Herbsttagung 30.000,00 15.000,00

Kostenübernahme DGVFM 6.729,33 12.186,75

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 8.271,02 6.210,07

Erträge gemäß abgelöstem IT-System -12.967,17 5.947,85

Kostenübernahme IVS 2.884,08 5.222,99

Erlöse aus Finanzanlagen 0,00 1.212,51

Versicherungsentschädigungen 0,00 500,00

Übrige Erträge 22.469,12 6.980,78

325.966,65 333.378,91

Erläuterung zur Gewinn- und Verlustrechnung der DAV

91

Jahresabschluss 2014

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2014 2013

€ €

Tagungskosten 464.384,88 437.840,26

Prüfungskosten 426.545,08 421.515,14

Beiträge internationale Vereinigungen 146.487,14 143.226,62

Öffentlichkeitsarbeit 106.576,62 113.531,34

Raumkosten 76.622,23 71.936,95

Beratung Personalbeschaffung 65.068,69 33.218,02

Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“ 62.385,22 59.620,97

Rechts- und Beratungskosten 59.684,37 38.164,59

Werbe- und Reisekosten 42.132,32 23.879,64

Fremdarbeiten 40.342,30 88.012,89

Förderung DGVFM 33.552,00 112.112,00

Reisekostenaufw. für Ausschüsse und Vorstand 25.793,70 26.119,90

Wartungsarbeiten für Hard- und Software 22.786,87 35.096,72

Aufwendungen für Geschäftsbericht 21.930,57 20.000,00

Versicherungen und Beiträge 19.647,74 10.502,33

Bilanzerstellungs- und Prüfungskosten 18.723,72 21.803,34

Fahrzeugkosten 18.722,61 21.309,89

Rundschreiben 17.352,28 12.325,64

Telefon 16.943,72 15.471,26

Kosten Beitrag CERA 16.674,25 17.370,23

Porto 14.976,76 13.304,99

Bürobedarf 12.491,70 15.009,54

Kosten Datenschutzbeauftragter 9.241,75 0,00

Buchführungskosten 7.504,36 8.849,08

Mieten für Einrichtungen 6.292,07 4.221,04

Aufwand Versandaktionen 6.250,32 12.111,17

Zuwendungen 5.438,00 5.000,00

Internationale Arbeit 4.394,40 12.803,81

Fortbildungskosten 3.959,00 6.048,79

Sonstige Aufwendungen 2.751,05 3.460,02

Nebenkosten des Geldverkehrs 2.414,67 4.543,87

Betriebsbedarf 1.761,87 514,20

Forderungsverluste 605,00 800,00

Kosten Herbsttagung, Sponsoring Get Together 0,00 11.098,79

1.780.437,26 1.820.823,03

Erläuterung zur Gewinn- und Verlustrechnung der DAV

92

Jahresabschluss 2014

Aktiva 31.12.2014 31.12.2013

€ €

A. Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände 0,00 0,50

I. Sachanlagen

•AndereAnlagen,Betriebs-undGeschäftsausstattung 2,50 2,50

II. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 21.250,00 21.250,00

2. Wertpapiere 151.458,19 150.900,76

172.708,19 172.150,76

172.710,69 172.153,76

B. Umlaufvermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.565,00 1.310,00

2. Sonstige Vermögensgegenstände 7.823,97 31.644,00

10.388,97 32.954,00

II. Guthaben bei Kreditinstituten 112.458,13 99.907,40

122.847,10 132.861,40

Summe Aktiva 295.557,79 305.015,16

Bilanz DGVFM zum 31.12.2014

Erläuterungen zur Bilanz DGVFM

Aktiva

A. Anlagevermögen

Das Anlagevermögen besteht aus immateriellen Vermö-gensgegenständen (Software), Sachanlagen (Büroeinrich-tung), der Beteiligung an der Deutschen Aktuar-Akade-mie GmbH sowie aus einer Wertpapieranlage. Ziel der Kapitalanlage ist ein realer Kapitalerhalt. Die Kapitalan-lage ist langfristig ausgerichtet und erfolgt ausschließlich in der Risikoklasse 1 „Substanzerhalt“, d. h. in Euro-An-leihen, die ein Investmentgrade aufweisen, oder in In-vestmentfonds, die nach Investmentgesetz aufgelegt und in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind und die ganz oder überwiegend in Titeln anlegen, die der vorgenannten Qualifikation entsprechen.

B. Umlaufvermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen 2.565,00 €. Neben den kreditorischen Debitoren (135,00 €) wurde dem Vorsichtsprinzip folgend auf den Bruttoforde-rungsbestand von 4.430,00 € bei offenen Beiträgen von

Fördermitgliedern, persönlichen Mitgliedern sowie den nicht gezahlten Teilnahmegebühren für den Wissenschafts-tag eine nach dem Alter der Forderung gestaffelte Pau-schalwertberichtigung in Höhe von 2.000,00 € gebildet.

Die „Sonstigen Vermögensgegenstände“ umfassen ab-gegrenzte Zinsen für Wertpapiere zum Bilanzstichtag (928,97 €) sowie Forderungen aus Überzahlungen bei der Gewerbesteuer (565,00 €) und anrechenbaren Kapi-talertragsteuern (6.330,00 €) aus einer Ausschüttung der DAA.

II. Guthaben bei Kreditinstituten

Zum Stichtag bestanden Guthaben auf dem Girokonto und dem Wertpapierverrechnungskonto in Höhe von 112.458,13 €.

93

Jahresabschluss 2014

Passiva 2014 2013

€ €

A. Vermögen

I. Rücklagen 256.035,12 214.077,69

II. Jahresfehlbetrag/-überschuss -710,39 41.957,43

255.324,73 256.035,12

B. Rückstellungen

•SonstigeRückstellungen 17.730,00 17.630,00

C. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.217,78 27.790,29

2. Sonstige Verbindlichkeiten 19.146,51 3.397,65

22.364,29 31.187,94

D. Rechnungsabgrenzungsposten 138,77 162,10

Summe Passiva 295.557,79 305.015,16

Bilanz DGVFM zum 31.12.2014

Erläuterungen zur Bilanz DGVFM

Passiva

B. Rückstellungen

Die Sonstigen Rückstellungen wurden für die Erstellung des Geschäftsberichts 2014 mit einem Betrag von 7.500,00 €, für die Bilanzerstellungs- und Buchführungskosten über 10.155,00 € und für „Sonstiges“ mit 75,00 € gebildet.

C. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit de-nen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen eine zum Bilanzstichtag offene Verrechnung mit der DAA. Bei den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ handelt es sich um eine offene Verrechnung mit der DAV (17.618,57 €), eine Umsatzsteuerforderung (1.392,94 €) und kreditorische Debitoren (135,00 €).

D. Rechnungsabgrenzungsposten

Es werden abgegrenzte Wertpapierzinsen für das Jahr 2015 ausgewiesen, die bereits 2014 gutgeschrieben wurden.

94

Jahresabschluss 2014

2014 2013

€ €

I. Erträge

1. Förderbeiträge DAV e.V. 30.238,74 109.057,58

2. Förderbeiträge Unternehmen 87.759,86 92.246,29

3. Erträge aus Beteiligungen 22.312,50 22.312,50

4. Tagungsgebühren 17.635,00 16.720,00

5. Erhaltene Spenden 115.666,00 31.167,00

6. Erstattete Personalkosten 5.875,01 0,00

7. Wertpapiererträge 3.394,10 3.243,82

8. Provisionen 7.607,79 10.300,40

9. Beiträge von Einzelmitgliedern 2.454,78 2.558,11

10. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 2.438,46 1.494,69

11. Zinserträge 480,81 332,73

12. Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0,00 57,80

13. Übrige Erträge 4.178,60 1.232,42

300.041,65 290.723,34

II. Aufwendungen

1. Abschreibungen 8.082,24 10.197,68

•davonaußerplanmäßig0,00€ (Vorjahr 5.912,25 €)

2. Tagungskosten 27.170,60 22.746,21

3. Personalaufwand 106.847,20 85.987,53

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen 158.652,00 129.834,49

300.752,04 248.765,91

III. Jahresfehlbetrag/-überschuss -710,39 41.957,43

Gewinn- und Verlustrechnung DGVFM

95

Jahresabschluss 2014

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2014 2013

€ €

EAJ European Actuarial Journal 50.208,50 46.187,31

Öffentlichkeitsarbeit 39.764,42 12.096,55

Bilanzerstellungs- und Prüfungskosten 11.114,95 9.226,59

Miete und Raumkosten 10.487,16 9.891,12

Reisekostenaufw. für Ausschüsse und Vorstand 6.962,38 4.846,05

Rundschreiben 6.740,16 7.667,44

Beratung Personalbeschaffung 6.042,29 2.325,24

Forderungsverluste 3.595,00 0,00

Werbe- und Reisekosten, Bewirtung, Geschenke 3.451,92 1.565,01

Reparatur und Instandhaltung, Wartungsarbeiten 3.190,13 4.913,51

Fremdarbeiten 2.823,95 6.160,87

Versicherungen, Beiträge 2.025,91 1.583,49

Bürobedarf 1.841,61 2.724,45

Steuern vom Einkommen und Ertrag 1.645,25 892,53

Rechts- und Beratungskosten 1.446,44 1.158,90

Fahrzeugkosten 1.310,55 1.092,25

Telefon 1.186,05 1.076,41

Mieten für Einrichtungen 880,88 439,06

Aufwand für Stipendien 659,14 0,00

Kosten Datenschutzbeauftragter 646,92 0,00

Buchführungskosten 616,16 690,68

Porto 519,75 1.272,09

Nebenkosten des Geldverkehrs 489,65 350,37

Zeitschriften, Bücher 375,27 373,84

Geschäftsbericht 271,32 7.500,00

Betriebsbedarf 191,79 237,39

Sonstige 163,95 152,49

Verluste Abgang Wertpapiere 0,50 16,43

Einstellung Pauschalwertber. Forderungen 0,00 4.425,00

Zuwendungen, Spenden 0,00 511,29

Fortbildungskosten 0,00 252,40

Versandaktionen 0,00 205,73

158.652,00 129.834,49

Erläuterung zur Gewinn- und Verlustrechnung der DGVFM

96

Jahresabschluss 2014

Aktiva 31.12.2014 31.12.2013

€ €

A. Anlagevermögen

I. Finanzanlagen

•Beteiligungen 7.500,00 7.500,00

B. Umlaufvermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.256,90 728,45

2. Sonstige Vermögensgegenstände 2.077,01 6.231,08

4.333,91 6.959,53

II. Guthaben bei Kreditinstituten 181.661,06 193.181,98

185.994,97 200.141,51

Summe Aktiva 193.494,97 207.641,51

Bilanz IVS zum 31.12.2014

Erläuterungen zur Bilanz IVS

Aktiva

A. Anlagevermögen

Das Anlagevermögen besteht aus der Beteiligung an der Deutschen Aktuar-Akademie GmbH.

B. Umlaufvermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich im Berichtsjahr auf 1.553,45 € bei nicht gezahlten Beiträgen, Prüfungsgebühren und Teilnahmegebühren für das IVS-Forum sowie 703,45 € bei kreditorischen Debi-toren.

Bei den „Sonstigen Vermögensgegenständen“ handelt es sich um anrechenbare Kapitalertragsteuern und den So-lidaritätszuschlag aus Ausschüttungen der DAA.

II. Guthaben bei Kreditinstituten

Zum Stichtag bestand ein Guthaben auf dem Girokonto in Höhe von 181.661,06 €.

97

Jahresabschluss 2014

Passiva 2014 2013

€ €

A. Vermögen

I. Kapital 2.035,78 57.846,57

II. Rücklagen 152.200,00 74.472,59

III. Jahresüberschuss 11.802,85 21.916,62

166.038,63 154.235,78

B. Rückstellungen

•SonstigeRückstellungen 15.485,00 17.994,00

C. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,00 245,97

2. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.379,08 7.783,24

3. Sonstige Verbindlichkeiten 10.592,26 27.382,52

11.971,34 35.411,73

Summe Passiva 193.494,97 207.641,51

Bilanz IVS zum 31.12.2014

Erläuterungen zur Bilanz IVS

Passiva

B. Rückstellungen

Die Sonstigen Rückstellungen umfassen noch ausstehen-de Prüfungsaufwendungen in Höhe von 2.910,00 €, die bis Ende des Jahres 2014 geleistet und noch nicht abge-rechnet wurden. Für die Bilanzerstellungs- und Buchfüh-rungskosten werden 7.500,00 €, für die Anschaffung von Fachliteratur 2.000,00 €, für die Erstellung des Geschäfts-berichts 2014 weitere 3.000,00 € und für Sonstiges 75,00 € zurückgestellt.

C. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit de-nen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen eine zum Bilanzstichtag offene Verrechnung mit der DAA. Bei den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ handelt es sich um eine offene Verrechnung mit der DAV (7.550,85 €), eine Umsatzsteuerforderung (2.337,96 €) und kreditorische Debitoren (703,45 €).

98

Jahresabschluss 2014

2014 2013

€ €

I. Erträge

1. Beiträge 80.050,00 74.800,00

2. Prüfungsgebühren 21.930,00 28.305,00

3. Tagungsgebühren IVS-Forum 9.562,50 8.925,00

4. Gewinnausschüttung DAA 7.875,00 7.875,00

5. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 2.278,91 504,20

6. Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen 1.000,00 13.500,00

7. Sonstige 4.677,69 501,60

127.374,10 134.410,80

II. Aufwendungen

1. Personalaufwand 45.791,69 36.851,82

2. Prüfungskosten 10.022,85 17.110,86

3. IVS-Forum 10.656,02 10.244,00

4. Rechts- und Beratungskosten 3.584,10 5.212,07

5. Jahresabschluss- und Prüfungskosten 8.587,99 6.994,27

6. Öffentlichkeitsarbeit 3.658,83 7.613,55

7. Raumkosten 4.494,54 4.239,14

8. Kosten Rundschreiben 3.251,86 4.866,83

9. Porto 400,78 844,60

10. Sitzungskosten, Vorstand, Beirat 6.207,42 1.421,55

11. Nicht abziehbare Vorsteuer 4.484,75 2.535,70

12. Bürobedarf 817,44 1.792,80

13. Werbe- und Reisekosten 709,26 172,87

14. Buchführungskosten 264,06 346,03

15. Umlage Abschreibungen Anlagevermögen 3.463,80 4.370,47

•davonaußerplanmäßig0,00€ (Vorjahr 2.533,82 €)

16. Nebenkosten des Geldverkehrs 410,85 499,60

17. Beratung Personalbeschaffung 1.952,07 996,55

18. Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.812,94 6.381,47

115.571,25 112.494,18

III. Jahresüberschuss 11.802,85 21.916,62

Gewinn- und Verlustrechnung IVS

99

Ansprechpartner Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle im Überblick

Zentrale [email protected] 0221/912554-0

HauptgeschäftsführerGeschäftsführerin

Michael SteinmetzBirgit Kaiser

[email protected]@aktuar.de

-12-16

Deutsche Aktuar- Akademie (DAA) Geschäftsführer

Henning Wergen [email protected] -18

Sekretariat

Antje Weiss (Ltg.)Jana Elsäßer Stephanie HausenSusanne KadeMarion Krämer

[email protected]@[email protected]@[email protected]

-10-11-19-24

Grundlagen und aktuarielle Facharbeit

Martin OymannsFranziska BommelMarie-Louise EberleDr. René FringsLina Wedrich

[email protected]@[email protected]@[email protected]

-26-28-37-38-46

Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Gesa FernholzErik Staschöfsky

[email protected]@aktuar.de

-43-42

Prüfungswesen und Mitgliedschaft

Tim Kampmann [email protected] -13

Weiterbildungszertifikate und Mitgliederverwaltung

Sascha Lohnert Nicole Fuchs

[email protected]@aktuar.de

-22-36

Veranstaltungs- management (Kongresse, Tagungen, Vereine)

Helene FreundJana Schumacher

[email protected]@aktuar.de

-25-40

Ausbildung Annette Schmitz [email protected] -23

Weiterbildung Dagmar Heimstadt [email protected] -15

Projekt- und Prozessmanagement

Michael Dicke [email protected] -32

Buchhaltung und Rechnungswesen

Joanna KnipsMona Böger

[email protected]@aktuar.de

-27-14

European Actuarial Academy (EAA)

Susanne Bauer Markéta Zuzanek

[email protected] [email protected] -21

100

Team Geschäftsstelle

Geschäftsführung

Gremienbetreuung, Facharbeit und Mitgliederservice Projekt- und Prozessmanagement

Kommunikation Veranstaltungsmanagement Kongresse und Tagungen

Michael Steinmetz (Hauptgeschäftsführung)

Dr. René Frings Lina Wedrich Marie-Louise Eberle

Gesa Fernholz Erik Staschöfsky

Birgit Kaiser (Facharbeit und Kommunikation)

Franziska BommelMartin Oymanns

Helene Freund

Henning Wergen (Akademie)

Michael Dicke

Jana Schumacher

101

Team Geschäftsstelle

Rechnungswesen Mitglieder- und Prüflingsbetreuung

Sekretariat

Veranstaltungsmanagement Aus- und Weiterbildung European Actuarial Academy

Dagmar Heimstadt Annette Schmitz

Joana Knips Mona Böger Tim Kampmann Sascha Lohnert Nicole Fuchs

Marion Krämer Jana Elsäßer Susanne Kade Antje Weiss Stephanie Hausen

Markéta ZuzanekSusanne Bauer

102

Impressum

Der Geschäftsbericht wurde von allen Autoren nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.

Für die Verwendung/Anwendung der bereitgestellten Infor-mationen wird in Bezug auf Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr übernommen.

Deutsche Aktuarvereinigung e. V.

Vereinsregister Köln VR 11260

Deutsche Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik e. V.

Vereinsregister Köln VR 4368

Institut der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung e. V.

Vereinsregister Köln VR 13507

Herausgabedatum: 28. April 2015

Verantwortlich: Geschäftsstelle von DAV, DGVFM und IVS Dipl.-Kaufmann Michael Steinmetz

Gestaltung & Realisation: Eins 64 GbR, Bonn

Hohenstaufenring 47-51

D-50674 Köln

Telefon 0221/912554-0

Telefax 0221/912554-44

DAV: [email protected] - www.aktuar.de

DGVFM: [email protected] - www.dgvfm.de

IVS: [email protected] - www.ivs-dav.de