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GreencityZürich-Wollishofen

Wohnbaugenossenschaften Zürich | Regionalverband der gemeinnützigen WohnbauträgerAusstellungsstrasse 114 | 8005 Zürich | Telefon +41 43 204 06 33 | [email protected] | www.wbg-zh.ch

8. SEPTEMBER 2017

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Das im Süden von Zürich gelegene 20 ha grosse Manegg-Areal zwischen Allmend und Zürich-Leimbach wird begrenzt vom Verlauf der Sihl im Westen und der Autobahn A3 im Osten und Norden. Bereits im Jahr 2002 wurde die kooperative Entwick-lungsplanung Manegg mit dem Ziel der qualitativen Umstruktu-rierung des Areals erfolgreich mit den Investoren, Eigentümern, der Stadt Zürich und Losinger Marazzi als Totalunternehmerin abgeschlossen. Grundlage war ein städtebauliches Konzept von Diener & Diener Architekten (Basel) und Vogt Landschaftsarchi-tekten (Zürich). Anfang 2011 wurden der Quartierplan und der private Gestaltungsplan in Kraft gesetzt. Im Jahr 2013 bestä-tigte der Zürcher Stadtrat den ergänzenden Gestaltungsplan «GreenCity.Zurich» für einen rund 8 ha grossen Teilbereich der Manegg (ehemalige Papierfabrik Sihl AG und Spinnerei). Mit dem Eintreten der ersten Baubewilligungen 2014 und dem Beginn der Ausführungsarbeiten 2015 entsteht in «Greencity» seither ein Mischnutzungsprojekt bestehend aus privaten und öffentlichen Nutzungen in insgesamt 13 Gebäuden mit acht Wohnungsbau-ten, drei Office-Gebäuden, einem Hotel und einer Schule.

Der Anteil gemeinnütziger Wohnungen wurde auf politischen Druck mit 30 Prozent der Gesamtnutzfläche festgeschrieben, was 235 von insgesamt 731 Wohnungen entspricht. Der Interes- senverband «neues wohnen zürich (IG nwz)» (seit 2010 in den Verband Wohnbaugenossenschaften Zürich integriert) führte das Auswahlverfahren für die drei Baufelder unter sieben Genossen- schaften durch; den Zuschlag erhielten schliesslich die Gemein-nützige Bau- und Mietergenossenschaft Zürich (GBMZ), die Genossenschaft Hofgarten (geho), die Genossenschaft Wogeno Zürich (Genossenschaft selbstverwalteter Häuser) sowie die Stif-tung Wohnungen für kinderreiche Familien (SWfkF). Ein wichtiges, entscheidendes Auswahlkriterium war dabei, möglichst viele Aus-prägungen genossenschaftlichen Wohnens zu kombinieren.

Die Gebäude der gemeinnützigen Bauträger sind inmitten des Areals, um die SZU-Haltestelle Manegg und den zentralen Spin-nereiplatz gruppiert. Die Genossenschaften Wogeno und geho realisieren gemeinsam ein Projekt auf dem Baufeld A1 zwischen Gleisen und Strasse, die geho zusätzlich ein Gebäude auf dem

Baufeld A1

Baufeld B3 Süd

Baufeld B4 Süd

«Greencity» – gemeinschaftliche Vermietung von Gewerbeflächen, Zürich-Wollishofen

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Baufeld B3 Süd. Auf dem Baufeld B4 Süd setzen die GBMZ und die Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien ein Projekt um. Das Wettbewerbsprogramm für die Planung der Wohneinheiten wurde in kooperativer Zusammenarbeit der Genossenschaften mit Losinger Marazzi AG ausgeschrieben, im Weiteren entwi-ckelten die Genossenschaften ihre jeweiligen Projekte mit unter-schiedlichen Architekten.

Neben Miet- und Eigentumswohnungen werden derzeit auch Gewerbe- und Büroflächen, ein Hotel und eine Schule (gesamt-haft rund 160’000 m² Gesamtnutzfläche) von verschiedenen Bauträgern realisiert. In allen Erdgeschossen bieten überhohe Räume die Möglichkeit, dass Läden oder Gewerbebetriebe einziehen, um die Siedlung zu beleben. Für die Vermietung der genossenschaftlichen Gewerbeflächen (rund 2’150 m²) ist ein externer Vermarkter zuständig. Die Bewirtschaftung der Erdge-schossflächen der vier genossenschaftlichen Liegenschaften wird gemeinschaftlich geregelt, um das Risiko zu verteilen und Synergien zu nutzen.

Bereits vor der Fertigstellung wurde «Greencity» vom Träger- verein Energiestadt als schweizweit erstes «2000-Watt-Areal» in der Entwicklung zertifiziert, bedingt durch den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen für Erstellung/Betrieb/Erneuerung der Gebäude sowie aufgrund von Mobilitätskriterien.

Die Wohnbauten erfüllen den Minergie- oder Minergie-P-Eco- Standard. Greencity wird durch das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) nachhaltig mit Wärme und Kälte versorgt. Dazu hat der Stadtrat einem Energie-Contracting zugestimmt.

Das Ziel einer CO²-neutralen Energieversorgung kann somit er-füllt und die Energiedienstleistung für den gesamten Stadtteil aus einer Hand erbracht werden. Die Basis für die nachhaltige Energieversorgung von Greencity bilden verschiedene Energie-quellen, die im Areal vorhanden sind. Dazu gehören das Grund-wasser, das im Bereich des Gebäudes A1 gefasst wird, zwei grosse Erdsondenfelder mit 140 rund 220 m tiefen Sonden und Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäude vor Ort, die 20 % des benötigten Stroms erzeugen. Die zentrale Energieer-zeugungsanlage versorgt das ganze Areal über Fernleitungen mit Wärme und Kälte. Das Brauchwarmwasser wird dezentral in Unterstationen in den einzelnen Gebäuden erzeugt.

2015 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Die Vermietung und der Bezug der neuen Siedlungen erfolgt seit Juni 2017 in mehre-ren Etappen durch jede Genossenschaft selbständig. F

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Terrainentlang Allmendstrasse /Westfassade

V

147 149 151 153 155 157

Garderobe5.6m²

Küche/EssenWohnen27.2m²

Bad/WC9.3m²

Loggia10.7m²

Zimmer20.1m²

0 1 2.5 5 m

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Entlang der Allmendstrasse teilen sich die Genossenschaft Hof-garten (geho) und die Wogeno insgesamt 82 Mietwohnungen. Für die geho ist der Standort attraktiv, da sie unweit dieses Or-tes die Siedlung «Sihlgarten» mit 56 Wohnungen betreibt. Die Wogeno realisiert hier das Modell der Selbstverwaltung erstmals im Rahmen eines grossen Neubaus. Aus dem Architekturwett-bewerb für dieses Baufeld A1 ging das Zürcher Büro EM2N Ar-chitekten mit ihrem Projekt «Guido, Alex & Vic» nach Überarbei-tung als Sieger hervor. Anspruchsvoll ist dieses Areal zum einen aufgrund seiner Lage zwischen Strasse und Bahnlinie und der damit verbundenen Lärmsituation. Zum anderen weist es eine schmale, langgestreckte Form auf. Auf dem insgesamt 4’235 m² grossen Grundstück ist gemäss Jurybericht ein «identitätsstif-tendes, expressives Gebäude» entstanden, das den zugehöri-gen Aussenraum selber baut. Im 3. Obergeschoss befindet sich die sogenannte «Strasse in der Luft» als prägendes Element, die alle Treppenhäuser mit dem zugehörigen grossen Dachgarten (550 m²) verbindet. Diese schafft eine Begegnungszone, die den Mangel an Freiräumen rund um das Haus ausgleichen soll. Eine durchgehende Fassade zur Strasse und eine aufgelöste Form gegen Bahnlinie und Vorplatz prägen die volumetrische Umset-zung des langgezogenen, siebengeschossigen Gebäudes. Das beinahe 170 lange Gebäude wird durch ein Gewebemuster mit groben Strukturputzen gegliedert. Der mineralische Dickbett-putz kann die Feuchtigkeit optimal regulieren und schützt somit die dicke mineralische Wärmedämmung vor den Witterungsein-flüssen.

Die geho realisiert in diesem Baufeld insgesamt 24 Wohnungen im südlichen Bereich, wobei 3.5-Zimmer-Wohnungen mit einem Anteil von 63 % überwiegen. Daneben kommen etwa gleich viele 2.5- und 5.5-Zimmer-Wohnungen vor. Die geho richtet sich an eine urbane Mieterschaft aller Generationen mit Wohnungs- typen für Singles, Paare und Wohngemeinschaften. Bei der Wo-geno stellen 85 % der insgesamt 58 Wohnungen 2.5-, 3.5- und 4.5-Zimmer-Wohnungen in etwa gleichen Anteilen dar. Insge-samt gibt es neun 5.5- und 6.5-Zimmer-Wohnungen, die sich für grössere Familien, aber auch für Wohngemeinschaften eignen. Die meisten Wohnungen verfügen über mehrere Ausrichtungen (überwiegend Ost-West) und weisen so einen hohen Wohnwert auf. Im Erdgeschoss sind insgesamt 7 Gewerberäume vorhan-den, von denen vier bisher an eine Ateliergemeinschaft, ein Stoff- und ein Kindermöbelgeschäft sowie eine Osteopathiepraxis ver-mietet sind. Zusätzlich werden vier Gäste- bzw. Jokerzimmer und sechs gemeinschaftlich genutzte Räume (Hobbyräume, Ateliers, Gemeinschaftsraum) in unterschiedlicher Grösse und Ausstat-tung zur Verfügung gestellt sowie Aufenthaltsplätze in der «Stra-sse in der Luft».

Insgesamt stehen für ca. 180 Bewohnende 45 Tiefgaragenplätze zur Verfügung. Hier befindet sich auch ein Mobility-Standort. Für die Siedlung gibt es 254 Veloparkplätze.

Konzept und Zielsetzung Baufeld A1

Ansicht von der Allmendstrasse Quelle: EM2N Architekten

Grundriss 3. Obergeschoss Quelle: EM2N Architekten

Wogeno

geho

«Strasse in der Luft»

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Terrain entlang Allmendstrasse / Westfassade

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147 149 151 153 155 157

Garderobe5.6m²

Küche/EssenWohnen27.2m²

Bad/WC9.3m²

Loggia10.7m²

Zimmer20.1m²

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geho: 2.5-Zimmer-Wohnung, 62.1 m² plus Loggia 10.7 m², CHF 1’315.– inkl. NK

Wogeno: 4.5-Zimmer-Wohnung, 107.6 m² plus Loggia 10.4 m², CHF 2’077.– inkl. NK