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DieStadtgärtner

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Herrenhausen

Entstehung, Historie und Wege insGuerilla Gardening

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Guerilla Gardening

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Vom Gemeinschaftsgarten in einer Favela in Rio den Janeiro bis zum Dachgarten inGoogles neuem Büro in London: Nachdem die Stadt die Äcker verdrängt hat, kommen

die Pflanzen jetzt zurück in die Städte. Woher kommt dieser Trend?

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Historie: Guerilla Gardening

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• 1969 haben Studenten in Berkeley eine Brachfläche auf dem Unigelände zum People‘s Park ausgerufen, einem Ort der freien Rede und Liebe

• Mehrere Tausend Helfer kamen, um den Park anzulegen und über Politik zu diskutieren (es ist die Zeit von Woodstock und Vietnam)

• Der damalige Gouverneur von Kalifornien, Ronald Reagan, ließ den Park mit Gewalt räumen, wobei ein Demonstrant starb und viele schwer verletzt wurden

• Danach haben die Befürworter des Parks friedlich für den Park demonstriert und bei der nächsten Demo Gänseblümchen in die Gewerhläufe der Polizisten gesteckt

• 1972 dann hat die Stadt Berkeley das Land von der Universität gepachtet und offiziell einen Park daraus gemacht

• Dennoch gibt es immer wieder Proteste in und um den Park

Mehr dazu auf:http://en.wikipedia.org/wiki/People%27s_Park_(Berkeley)http://peoplespark.org/

Demonstranten für den „People‘s Park“ (1969)

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1969: Ein Helikopter sprüht Gas auf die Demonstranten

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Demonstranten stecken Gänseblümchen in die Gewehre der Nationalgardisten

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2009: 40. Geburtstag vom People‘s Park

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• Der Begriff Guerilla Gardening wurde erst 1973 von Liz Christy in New York geprägt (ursprünglich: Green Guerillas)

• Liz begann mit Freunden Brachflächen in der Stadt zu begrünen und einen Gemeinschaftsgarten anzulegen

• New York steckte in der Zeit in einer Spirale der Gewalt und die Stadt war pleite, weshalb es viele verwahrloste Grundstücke gab und es der Stadt lieb war, dass etwas damit passierte. Der Central Park war zu der Zeit außerdem kaum zu passieren, weshalb es für viele Bürger kaum eine Chance auf Grün gab.

• Die Truppe um Liz war bald überall in der Stadt aktiv und half Leuten „Community Gardens“ anzulegen.

• Von dieser Bewegung wurden auch das erste Mal Samenbomben zur Begrünung der Stadt eingesetzt

Mehr dazu auf:www.lizchristygarden.ushttp://en.wikipedia.org/wiki/Liz_Christy_Garden

Liz Christy

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• Am Maifeiertag 2000 graben Umweltaktivisten und Globalisierungsgegner den Parliament Square in London um und bepflanzen ihn

• Die Aktion lief unter dem Motto „Widerstand ist fruchtbar“, schadete dem Ansehen des Guerilla Gardening beim „Normalbürger“ aber, weil der Platz eher zerstört und nicht nachhaltig begrünt wurde

• Dennoch: Der Begriff Guerilla Gardening ist seitdem jedem bekannt und die subversive Begrünung städtischer Flächen eine verbreitete Beschäftigung

Statue von Winston Churchill (2000)

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Parliament Square in London 2000

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Guerilla Gardening Heute

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Prinzessinengarten in Berlin

• Nachdem in den letzten Jahren immer mehr „normale“ Bürger die Schaufel in die Hand genommen und illegalerweise Flächen vor ihrer Haustür verschönert haben, gehen immer mehr Städte und Gemeinden dazu über Flächen einfach an die Bürger zu verpachten bzw. den Auftrag ihrer Grünflächenämter zu ändern

• Durch die Legalität bleibt den Guerilleros mehr Zeit und man muss keine Angst mehr davor haben, dass einfach alles niedergemäht wird. Gerade auf den legalen Flächen verschiebt sich der Trend daher in Richtung „Urban Gardening“, also dem Anbau von Lebensmitteln in der Stadt

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Klimagarten in Freiburg: Das Garten- und Tiefbauamt der Stadt hat viele öffentliche Flächen für Hobby-Gärtner freigegeben und unterstützt Initiativen mit Gartengeräten und Schulungen. Das

Ganze läuft unter der Aktion „Freiburg packt an“ schon seit 2004

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2009 haben über 100 Freiwillige die Brachfläche am Berliner Moritzplatz vom Müll befreit und in einen lebendigen Nutzgarten verwandelt, den Prinzessinengarten.

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Das Gartendeck in Hamburg: Seit 2011 bauen Hamburger in der großen Freiheit Gemüse und Kräuter an

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Highline Park in New York – Eine Bürgerinitiative hat erreicht, dass diese alte Hochbahntrasse nicht abgerissen wurde, sondern seit 2006 Stück für Stück zu einem Park umgebaut wird.

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Guerilla Gardening Heute

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Gemeinschaftsgarten Ahrenbergpark – Die Stadt Wien fördert in jedem Bezirk ein Pilotprojekt mit maximal 3.600€. 13 Projekte wurden so schon gefördert und die Stadt Wien hat mittlerweile eine eigene Anlaufstelle zum Thema Nachbarschaftsgärten geschaffen

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Warum (Guerilla) Gardening?

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Immer mehr Menschen organisieren sich in Gemeinschafts-gärten, Kiezgärten, Interkulturellen Gärten und Nachbar-schaftsgärten oder verschönern im Alleingang Ihre Stadt. Aber warum?

• Gärtnern ist ein idealer Ausgleich. Draußen im Freien zählt nicht die Effizienz sondern nur die Freude am Tun

• Man hat eine Aufgabe und den Zwang jeden Tag raus zu gehen. Beides fördert die Gesundheit

• Die Stadt wird schöner und lebenswerter und damit steigt die Lebenszufriedenheit aller Bewohner

• Produktion ökologischer und nachhaltig produzierter Lebensmittel bzw. für einige Leute auch einfach bezahlbare Lebensmittel

• Leute aus der Nachbarschaft besser kennenlernen• Neues lernen, Wissen austauschen und weitergeben

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Wie wird man aktiv?

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• Google „Urban Gardening [Deine Stadt]“ In vielen Städten gibt es bereits Initiativen, denen man sich anschließen kann

• Gehe zur Stadtverwaltung und frage nach Flächen, die man offiziell „beackern“ darf

• Werde aktiv und fange mit einer kleinen Verkehrsinsel oder einer Baumscheibe an. Merke: Mit Blüten gewinnt man Herzen! Gerade in Gegenden, in denen das Guerilla Gardening neu ist, gilt es zunächst die Anwohner zu überzeugen. Prächtig leuchtende Blüten helfen dabei

• Lese Dich schlau: Um erfolgreich zu gärtnern braucht es Wissen. Gerade, wenn man alleine tätig wird und sich nicht mit anderen Guerillos austauschen kann, sollte man sich selber weiterbilden

Der einfachste Einstieg: Rollt oder kauft Samenbomben undverteilt sie subversiv in eurer Umgebung

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Samenbomben

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• Samenbomben wurden Mitte des 20. Jahrhunderts in Japan im Zuge der „Nichts-Tun-Landwirtschaft“ erfunden und fanden in den 70er Jahren den Weg nach New York und in die Bewegung des Guerilla Gardening

• Samenbomben sind Kugeln aus Ton, Erde und Saatgut• Sie müssen nicht gepflanzt, sondern können einfach

geworfen werden• Sie eignen sich dadurch ideal zur Begrünung

unzugänglicher Flächen oder wenn es schnell gehen muss...

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Samenbomben

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Samenbomben einfach selber rollen

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Und jetzt Du!

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Es gibt noch immer viel zu tun. Auch in Deiner Stadt. In Deiner Straße. Vor Deiner Tür!