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Page 1: Hand in Hand 4/2012: Steiermark-Ausgabe

Hand in HandZeitschrift für Gesundheit, Familie und Soziales

4 | 2012

Selbstbestimmtes Leben. Ein modernes Schlagwort. > 20

Pflegepolitik. Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten. > 13

FIDI erobert die Herzen. 40.000 Personen bei der Hilfswerk Family Tour 2012. > 26

Das Beste aus jedem Alter machen > 4

Selbstbestimmt leben

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Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung

In der täglichen Arbeit des Hilfswerks fördern unsere Mitarbeiter/innen seit nunmehr 20 Jahren die Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit unserer Kunden; aufbauend auf den vorhandenen Ressourcen unterstützen wir den Men schen, damit dieser ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen kann, da „Selbstbestimmtheit“ für uns ein wichtiges Element der Menschenwürde darstellt:Ob im Kinderbereich, in den Psychoso-zialen Diensten und im Bereich Hilfe und Pfl ege daheim – überall verfolgen wir dieses Ziel, weil wir der Überzeugung sind, dass die Verbindung zwischen der Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens und einer sozialen Solidarität die Grundlage einer modernen Gesell-schaft darstellt. In dieser Ausgabe unserer Hand in Hand werden wir diese „Selbstbestimmtheit“ und die damit implizierte Eigenverantwortung unter verschiedenen Blickpunkten bearbeiten. „Selbstständigkeit und Selbstbestimmt-heit“ werden heute als Grundparameter unseres Gesellschaftsverständnisses selten hinterfragt; wenn sie in diversen Spardiskussionen als „Eigenverantwor-tung“ auftauchen, begegnen sie uns als Gegenpol unseres Anspruchs, als jenen Gegenpol, den wir gerne vergessen.

Medieninhaber und Herausgeber: Hilfswerk Steiermark GmbH Redaktionsadresse: Zeitschrift Hand in Hand, Hilfswerk Steiermark GmbH, Paula-Wallisch-Straße 9, 8055 Graz, Tel. 0316/81 31 81-0, E-Mail: [email protected] Redaktion Steiermark: Mag. Gerald Mussnig Redaktion: Elisabeth Anselm, Harald Blümel, Martina Goetz, Monika Gugerell, Daniel Gunzer, Daniela Gutschi, Esther Hermann, Brigitte Hingerl, Martina Kern, Gerald Mussnig, Heiko Nötstaller, Petra Satzinger, Viktoria Tischler Fotos: Hilfswerk Österreich (Suzy Stöckl, Klaus Titzer), Hilfswerk Steiermark, www.shutterstock.com (Cover, Seite 4, 6, 9, 13, 14, 15, 20, 21) Gesamtauflage: 135.000 Stück, österreichweite Distribution, davon über 90 % durch persönlich adressierte Sendungen Anzeigen verkauf (Gesamtauflage): Hilfswerk-Bundesgeschäftsstelle, Tel. 01/404 42-0 Anzeigenverkauf (Steiermark): Mag. Gerald Mussnig, Tel. 0664/807 85 88 02 Layout/Produktion: Egger & Lerch, 1070 Wien Druck: Wograndl Druck GmbH, 7210 Mattersburg

Mag. Gerald Mussnig,Geschäftsführer Hilfswerk Steiermark

E D I T O R I A L

413

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C O V E R S T O R Y

4 Selbstbestimmt leben. Das Beste aus jedem Alter machen.

7 Case Management.

Die Bedeutung der Individualität.

8 Die Ambivalenz eines hohen Anspruches. Selbstbestimmung als Anspruch und Überforderung.

P F L E G E & B E T R E U U N G

11 24-Stunden-Betreuung. Beste Qualität rund um die Uhr.

12 notruftelefon. Sicherheit schenken.

13 Schwerpunkt der steirischen Pflegepolitik. Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten.

G E S U N D H E I T & L E B E N

20 Selbstbestimmtes Leben. Eine historische und fachliche Betrachtung.

H I L F S W E R K

23 Freiwilliges Sozialjahr? Volksbefragung Wehrpflicht.

25 Flüchtlinge aus Syrien. Dem Krieg entronnen.

26 Hilfswerk-Jahresinitiative. FIDI erobert die Herzen.

30 Adressen

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Selbstbestimmt lebenDas Beste aus jedem Alter machen. Die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben hängt sehr stark davon ab, wie selbstbestimmt wir leben. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.

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C O V E R S T O R YK I N D E R & J U G E N D

P F L E G E & B E T R E U U N GG E S U N D H E I T & L E B E N

H I L F S W E R K

Monika Gugerell

MSc, Fachliche

Leitung Gesund-

heit, Familie und

Soziales, Hilfs-

werk Österreich

Selbstbestimmt leben

Das eigene Alter passt uns oft gar nicht. Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich zu jung: „Warum bin ich nicht älter? Dann dürfte ich schon länger aufbleiben, länger ausgehen, Auto fahren, eine eigene

Wohnung haben …“ Bei den Erwachsenen ist es dann meist umgekehrt. „Ich fühle mich eigentlich viel jünger, als ich bin!“ ist dennoch ebenso oft zu hören wie „Ich bin pensi-onsreif!“ von Vierzigjährigen. Wenn auch viele Aussagen nicht immer ernst gemeint

sind, so ist doch klar, dass es in erster Linie um das „Fühlen“ geht. Das kann mit der körperlichen Verfassung zu tun haben, muss es aber nicht.

Aktives AlternAls die Europäische Union das Jahr 2012 unter das Motto „Europäisches Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ gestellt hat, waren auch nicht nur Menschen gemeint, die täglich wandern, Rad fahren oder Golf spielen gehen. Nein, es geht um jede Aktivität in jedem Lebensalter, um aktiv alt zu werden.

Was ist mir wichtig?„Entscheidend ist, dass man das Alter nicht als De� zit sieht, sondern Wün-sche und Erwartungen der Situation anpasst“, sagt Monika Gugerell, Fach-liche Leiterin für Gesundheit, Familie und Soziales im Hilfswerk. „Durch Erfahrung und gute Organisation kann vieles ausgeglichen werden, man muss auch nicht alles allein machen.“ Gugerell rät auch dazu, sich Zeit zu nehmen, um zu überlegen: „Was ist mir wichtig? Was kann ich dazu

beitragen, mir möglichst viel von den Dingen zu erhalten, die mir Freude bereiten? Gibt es andere Dinge, die ich vielleicht noch nicht probiert habe, die mir genauso viel Freude bereiten?“

Vom Vorhaben zum Plan„Es hilft, Wünsche und Vorhaben niederzuschreiben“, erzählt Monika Gugerell aus ihrer langjährigen Er-fahrung in der P� ege, „denn dann ist es zum konkreten Plan nur mehr ein kleiner, aber entscheidender Schritt: Wie kann ich mir mein selbstbe-stimmtes Leben so lange wie möglich erhalten? Was muss ich dafür tun? Wer kann mir helfen? Situationen und Lebensumstände hinterfragen: Gehe ich nur nicht mehr gerne spazieren, weil mir alleine langweilig ist? Gehe ich nicht mehr ins Gasthaus oder in die Kirche, weil meine Freunde schon gestorben sind? Was kann ich tun, damit ich wieder mit mehr Menschen in Kontakt komme? Wen könnte ich zu mir einladen, wenn ich selbst nicht mehr mobil bin?“

Sich etwas gönnen„Zu einem guten Plan gehört auch, dass Pläne auch verändert werden dürfen und sollen – und dass man mitsamt Plan nicht vergisst, dass der Plan nicht unser Leben beherrscht, sondern wir es sind, die „steuern“. Hin und wieder vom Plan abzu-weichen, zu „sündigen“, ist nicht so schlimm, wenn man bewusst das Ziel im Auge behält.

Vorsorgen hilftWer sich rechtzeitig Gedanken über die eigene Zukunft macht, ist immer im Vorteil. Vorsorgen betrifft aber

Tipp

Holen Sie sich kostenlos die nützlichen Broschüren des Hilfswerks wie z. B. „Älterwerden in Bewegung“. Siehe Seite 29!

„Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird.“Ursula Lehr, Gerontologin

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nicht nur die Gesundheit, sondern auch unser gesamtes Umfeld, wie etwa das Wohnumfeld. „Barriere-freies Bauen“ ist bei entsprechender Planung kaum ein Kostenfaktor, Umbauten bei schlecht geplanten Wohnungen leider schon.

Aber auch sozial kann man vorsorgen. Dazu gehört es auch, Freundschaften zu p� egen. Auch nette Menschen, von denen man aus irgendeinem Grund jahrelang nichts gehört hat, wieder zu kontaktieren. Vereine, vor allem solche, die jüngere und ältere Menschen verbinden, sind ebenfalls sehr zu empfehlen. „Es ist nie zu spät, neue Herausforderungen anzuneh-men“, weiß Monika Gugerell „Wer neugierig bleibt, wird immer � t und aktiv bleiben, auch wenn körperliche Beschwerden die Beweglichkeit ein-schränken.“ <

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Arbeitswelt: Mythen und Fakten

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Mythen

Mythos 1: Alte sind weniger produktiv und weniger gesund.

Mythos 2: Alte sitzen auf den Arbeitsplätzen der Jungen, spätere Pension bewirkt Jugendarbeitslosigkeit.

Mythos 3: Ältere sind weniger innovativ.

Mythos 4: Die meisten Älteren wollen nicht länger arbeiten, auch die Arbeit-geber sind nicht interessiert.

Mythos 5: Die rasche gesellschaftliche Alterung ist das größte histori-sche Problem seit langem.

Fakten

60- bis 69-Jährige sind im Durchschnitt kaum weniger gesund/leistungsfähig als 50- bis 59-Jährige (allerdings Unterschiede in manchen Berufen und abhängig vom Bildungsgrad).

Dafür gibt es auch international keinen einzigen Beweis. Erfolgreiche Länder haben geringe Jugendarbeitslosigkeit und eine hohe Erwerbstätigkeit im Alter.

Stimmt. Doch sie können das mit Erfahrung und Übersicht ausgleichen. Das hängt von den Anreizen ab (nicht nur Geld!), aber auch von Gestaltungsmöglich-keiten (altersangepasste Arbeitsplätze) und den Lebensbildern.

Aber sie ist auch Wendepunkt und Chance für eine gesündere Entwicklung und eine höhere Lebensqualität.

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Die Bedeutung der Individualität

Aus diesem Bedarf hat sich in den letzten Jahren im deutschsprachi-gen Raum ein Handlungskonzept entwickelt, welches sich mit diesen Schnittstellen auseinandersetzt – das Case und Care Management (CCM). „Care“ wird international mit „Versorgung“ gleichgesetzt, das Care Management ist auf der Sys-temebene ausgerichtet und umfasst die Bereitstellung und Vernetzung von formellen und informellen Dienst-leistungen im Gesundheits sektor. Der Begriff „Case“, der „Fall“, bezieht sich auf komplexe Problemsituationen des Einzelnen, die es im Verfahren des Case Management zu bewältigen gilt.

Case Management in der Mobilen Pflege: Theorie und Praxis. Grundsätzlich leben wir in der Steiermark in einem Land mit einer guten medizinischen Versorgung, trotzdem stehen viele Menschen immer wieder ratlos an den Schnittstellen unseres Gesundheits- und Sozialsystems.

Um Case und Care Management erfolgreich und wirksam einzuführen, werden beide Ansätze benötigt. Dabei ist Case Management das metho-dische Konzept auf der personalen Handlungsebene und wird mit Care Management auf Organisations- oder Systemebene verknüpft. Die 1. Ebene (Einzelfallmethode) ist gekennzeichnet durch die Klärungsphase, Assessment, Serviceplanung, Vermittlung passender Unterstützungsangebote, Monitoring (RE-Assessment) und Evaluation.CCM greift nur bei Menschen mit komplexen Problemlagen ein, zu de-ren Lösung die Beteiligung mehrerer Leistungserbringer notwendig ist, die

Im Rahmen meiner Fallarbeit konnte ich einige neue Instrumente ausprobieren und umsetzen. Ich habe in dieser Ausbildung nicht nur die Grundkennt-nisse im Case Management kennen- gelernt, sondern auch sehr viel für mich persönlich als Führungskraft für meine tägliche Arbeit mit Klienten und Mitarbeitern mitnehmen können. In der Fallarbeit musste ich als Person eine „Doppelrolle“ einnehmen – auf einer Seite fungierte ich als Einsatzlei-tung und DGKP, die jahrelang auf dem Pflegeprozess fokussiert arbeitet und auf die Defizite der Klienten sehr rasch zu reagieren hat. Und auf der anderen Seite war ich der sogenannte Case Manager, für den die Ressourcen-Orientierung im Vordergrund zu stehen hat. In einigen Situationen war es für mich besonders schwierig, mich bewusst in diese beiden Funktionen zu positionieren. Aus meiner praktischen Erfahrung in dieser Fallarbeit kann ich schließen, dass es eine Grundaufgabe

ist, den Klienten mitsamt seinem Umfeld inklusive der Angehörigen in den Ablauf mit allen Entscheidungen mit einzubeziehen und zu berücksich-tigen. Dadurch können die häuslichen Pflegearrangements gut umgesetzt und solange als möglich aufrechterhalten werden. Des Weiteren hat es mir sehr viel Zeit und Erklärung gekostet, damit ich die Funktion und den Case-Management- Prozess meinen Kooperationspartnern verständlich machen konnte. Es war für sie alle etwas Neues, vor allem eine andere Art der Zusammenarbeit. Bislang hat ein Anruf genügt ohne jegliche Protokollierung. Im Nachhinein betrachtet ist die Vorgangsweise des Case Managements ein sehr transpa-renter nachvollziehbarer Prozess, in dem die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Dokumentation und Evaluierung in der Zusammenarbeit für die Zukunft sicher unumgänglich sein wird.In diesem Zusammenhang möchte ich

mich bei allen Kooperationspartnern wie der Volkshilfe, bei Frau BC und dem Sachwalter Herrn Mag. HK sowie bei der Klientin Frau KM und deren Angehörigen besonders für die Zusam-menarbeit und Geduld bedanken, wenn ich sie mit Fragen, Protokollen und Unterschriften überhäuft habe. Ebenfalls ein „Danke“ an mein Team, das mich in der Zeit der Ausbildung so wunderbar unterstützt hat. Und einen ganz besonderen Dank an den Geschäftsfüh-rer Herrn Mag. Gerald Mussnig und der Pflegedienstleitung Frau Erika Wagner vom Hilfswerk Steiermark, die mir den Besuch dieser Ausbildung organisato-risch und finanziell ermöglicht haben.Mein Ziel nach dieser Ausbildung ist es gemeinsam mit meinen Kolleginnen sowie mit unserer Fachbereichsleitung, das Gelernte in unserem Unternehmen schrittweise einfließen zu lassen, den Case-Management-Prozess an unsere Geschäftsstruktur anzupassen und umzusetzen.

Resümee einer Teilnehmerin

Fallarbeit CM-Ausbildung Lydia Kieslinger – DGKP/EL MD Bad Radkersburg

in einem kooperativen Prozess aufein-ander abgestimmt agieren. Um bei den Mobilen Diensten ein zukunftsorientiertes CCM zu im-plementieren, hat das Hilfswerk 6 diplomierte Gesundheits- und Kran-kenschwestern in der Funktion als Einsatzleitung in den Diplomlehrgang Case Management der PGA-Linz entsandt. Der Lehrgang wurde jetzt im November 2012 abgeschlossen. 3 Teilnehmerinnen werden auch das Aufbaumodul „Implementierung des Case Managements“ in der Organisa-tion absolvieren. <

Text: Erika Wagner, Fachbereichsleiterin Mobile Dienste

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c o v e r s t o r y K i n d e r & j u g e n d P f l e g e & b e t r e u u n g g e s u n d h e i t & l e b e n h i l f s w e r K

Selbstbestimmung als Anspruch und Überforderung

Die Ambivalenz eines hohen Anspruches. Selbstbestimmt leben – dies ist der Anspruch unserer Zeit.

Seit der Mitte des vorigen Jahrhun-derts bestimmt dieser Anspruch unsere westliche Welt – verstörend gipfelnd in der „Studentenrevolte“, in welcher das „Verbieten des Verbietens“ eines der obersten Ziele war. Die Abwendung von den Verboten und weg von den als eng empfundenen Moralgeboten der Nachkriegszeit. Die Freiheit, der Individualismus, die Selbstbestimmtheit das Ziel. Heute ist die Selbstbestimmung im Sinne der Selbstverwirklichung das inhärente Dogma unserer Gesellschaft. Durch diese Selbstbestimmung des Individuums wird das Individuum zu einer einzigartigen Person, welche sich durch ihre eigenen Ziele, Werte und Moralvorstellungen von allen anderen unterscheidet, um die ihr in-newohnenden Fähigkeiten und Talente bestmöglich verwirklichen zu können – dies ist zumindest der Anspruch der westlichen Welt.Den Gedanken von Robert Pfaller, Ordinarius für Philosophie an der Wie-ner Universität für angewandte Kunst, folgend wird der westliche Mensch damit zu einer Privatperson, die im-mer weniger eine Rolle oder Funktion verkörpert, sondern immer mehr nur sich selbst.Dadurch werden wir immer mehr verantwortlich für unser Tun und sind mehr auf uns allein gestellt. In der oft-mals daraus resultierenden Überfor-derung rufen wir nach der ordnenden Hand des Staates, der durch Gesetze und Verbote regeln soll, was wir als Einzelne allein nicht bewältigen.

Eventuell durchaus überspitzt, aber verführerisch klar kann man formu-lieren, dass wir als Individuen von einem regelnden, repressiven Staat immer mehr Schutz vor uns selber for-dern – so führt die fehlende Disziplin oder die fehlende Rücksichtnahme zu Antiraucher-Gesetzen, welche weit in die tägliche persönliche Freiheit eingreifen. Ein die persönliche Freiheit und Entwicklung fördernder Staat wird durch einen kontrollierenden, repressiven ersetzt.Auch Krankheit und soziale Bedürf-tigkeit werden zunehmend als selbst zu bewältigendes Schicksal gesehen. Eine Tendenz, die sich in den Sparnot-wendigkeiten des Staates, d. h. in der Vertretung aller Individuen, welche Österreicher sind, gerne widerspiegelt. In den Diskussionen wird es selten ausgesprochen, auch wenn es die Basis vieler Argumente ist: Der Einzelne muss sich um seine Gesundheit, sein Auskommen, seine Absicherung selbst kümmern – das staatliche Siche-rungsnetz wird dünner. Angesicht der Ohnmacht beinahe zahlungsunfähiger Staaten eine sicherlich notwendige Maßnahme. Bei 25 % Arbeitslosig-keit, bei 1,74 Millionen Familien, in welchen kein Familienmitglied einen Arbeitsplatz hat, bei 300.000 Familien, welche delogiert wurden, weil sie ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen konnten, kann der spanische Staat den Einzelnen nicht mehr auffangen. Wenn es einmal so weit ist, ist wirklich jeder allein auf sich gestellt.Umso wichtiger ist es jedoch zu sehen,

dass in solchen Situationen soziale Organisationen das letzte Sicherungs-netz darstellen und dass generell jeder in die Sozialwirtschaft seitens der Gesellschaft investierte Euro zu einem hohen Prozentsatz wieder in diese Ge-sellschaft direkt zurückfließt, und dies durchaus in „harter Währung“: durch dadurch bezahlte Mitarbeiter, welche in Österreich Steuern zahlen, durch Dienstleistungen, welche am bedürf-tigen Menschen erbracht werden, was wiederum der zahlenden Gesellschaft direkt zugute kommt.Dass auch diese steuertechnisch durchaus produktiven Sozialleistungen den Staat als Solidaritätsgemein-schaft erlebbar machen, dass in diesen der Schutz gefühlt wird, welcher den Staat als zu unterstützenden und sich mit ihm zu identifi-zierbaren erlebbar macht, sollten wir gerade in diesen Monaten nicht aus den Au-gen verlieren. <

Mag. Gerald Mussnig,Geschäftsführer

Hilfswerk Steiermark

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P f l e g e & b e t r e u u n gg e s u n d h e i t & l e b e n

h i l f s w e r K

Hand in Hand 4/2012

Selbstbestimmung als Anspruch und Überforderung

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11Hand in Hand 4/2012

Sicherheit während der gesamten Betreuungsdauer. Frau K. hat wäh-rend der Betreuung eine zuständige Bezugsperson und sie kann sich bei Fragen zur Betreuung und P� ege sowie bei Problemen in der Betreu-ung an das Hilfswerk wenden. Das Hilfswerk bietet auch Unterstützung bei der Beantragung der Förderung für die 24-Stunden-Betreuung.

Dauerhafte BetreuungFrau K. ist glücklich, eine Lösung gefunden zu haben, die für alle Be-teiligten zufriedenstellend ist. Beide Betreuungskräfte haben sich mittler-weile bestens in das Familienleben eingegliedert und betreuen die Mut-ter gemäß der fachlichen Anleitung mit viel Engagement und Herz.

Für alle Informationen, eingehende Beratung und Fragen rund um die 24-Stunden-Betreuung des Hilfs-werks rufen Sie bitte die Info-Hotline 0810 820 024 (Mo–Do 9–16 Uhr, Fr 9–12 Uhr) zum Ortstarif. <

Seit einem Schlaganfall vor einem Jahr ist die Mutter von Frau K. auf Hilfe angewiesen. Sie betreut mit der Unterstützung ihrer Schwester ihre Mutter zu Hause, aber Frau K. möchte gerne wieder in ihren „alten“ Beruf zurückkehren. Da sie aber ihre Schwester mit der Betreuungsaufgabe nicht überfordern will und ihre Mutter gut aufgehoben wissen möchte, konnte sie diesen Schritt bisher nicht wagen.

Unterstützung daheimDa schlägt eine Freundin Frau K. die Möglichkeit der 24-Stunden-Betreuung vor: Die betreuungs-bedürftige Person kann in der vertrauten Umgebung bleiben, weil sie von zwei Betreuungskräften in einem 14-Tage-Turnus abwechselnd betreut wird. Frau K. wendet sich an das Hilfswerk, das Frau K. über die Rahmenbedingungen der 24-Stun-den-Betreuung sowie deren Kosten und die Förderung informiert.

Professionelle Beratung gleich zu BeginnFrau K. entschließt sich für eine 24-Stunden-Betreuung. Zu Beginn wird von einer diplomierten Fach-kraft des Hilfswerks ein persönliches Erstgespräch bei der zu betreuenden Person unter Miteinbeziehung der Angehörigen durchgeführt. Es erfolgt eine Einschätzung der Wohn- und Betreuungssituation, dazu werden die Erwartungen der zu betreuenden Person und der Angehörigen bespro-chen. Durch ein genaues Verfahren

(Assessment) wird der genaue Be-treuungs- und P� egebedarf festge-stellt. Denn das Ziel ist, die best-mögliche Betreuungsform über einen langen Zeitraum sicherzustellen.

Transparente Leistungen und PreiseZu Beginn sind die Kosten für die einmalige Vermittlung zu bezahlen, in weiterer Folge die Jahresgebühr sowie das Bruttohonorar für die Betreuungskräfte, die Fahrtkosten, die Haftp� ichtversicherung und der Monatsbeitrag.

Laufende QualitätssicherungDer Monatsbeitrag deckt alle qualitätssichernden Maßnahmen des Hilfswerks ab. Sie beinhalten die laufende Fallbegleitung und Unterstützung, die Ersatzstellung bei Ausfall von Betreuungskräften sowie Betreuungsvisiten durch eine diplomierte Fachkraft. Für Frau K. ist die Qualitätssicherung von großer Wichtigkeit, denn sie bietet

Kosten 24-Stunden-Betreuung

Vermittlungsgebühr einmalig für 2 Betreuungskräfte € 1.100,–Jahresgebühr € 191,–Monatsbeitrag für 1 betreute Person und 2 Betreuungskräfte € 209,–Haftp� ichtversicherung für 2 Betreuungskräfte/Monat € 9,–Bruttohonorar für Betreuungsfall (€ 63,70/Tag)/Monat € 1.911,–Fahrtkosten ortsabhängig

FÖRDERUNG 24-Stunden-Betreuung für 2 Betreuungskräfte/Monat € 550,–

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Hand in Hand 4/201212

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Hand in Hand 4/2012 13

C O V E R S T O R YK I N D E R & J U G E N D

P F L E G E & B E T R E U U N GG E S U N D H E I T & L E B E N

H I L F S W E R K

Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten Schwerpunkt der steirischen Pflegepolitik. Pflegeheim -einweisun gen so lange wie möglich hinauszögern – dies ist das Ziel des künftigen steirischen Pflege- und Betreuungsgesetzes.

Mobile Dienste verschoben oder aufgehoben werden. Die Angebote von Betreuungs- und Pfl egedienst-leistungen in der Steiermark sind vielfältig:

Dezentrale Ansprechstellen für Angehörige

Derzeit gibt es Pilotprojekte für den kontinuierlichen Aufbau von Ansprechstellen für Angehörige und Betroffene, an dezentralen Standor-ten für ein größeres Einzugsgebiet, welche an stationäre Einrichtungen gekoppelt sind. Diese Ansprechstel-len sollen die Vielzahl von Schnitt-stellen im Bereich der Pfl ege, an denen es zu Informationsverlusten kommen kann, reduzieren. Begin-nend mit Früherkennung, Diagnose, empfohlene Nachfolgetherapie bzw. Betreuungsleistungen und weitere Versorgungssysteme wie mobile und (teil-)stationäre Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige bis hin zu einer stationären Aufnahme in Pfl egeheime muss für den Betrof-fenen ein leicht zugänglichen und für die NutzerInnen transparentes System zur Verfügung stehen.

Mobile LeistungenDer Ausbau der Mobilen Dienste erscheint in der Steiermark dringend notwendig, da diese in der Steiermark am schlechtesten ausgebaut sind. Mit dem neuen Normkostenmodell 2012 werden die Stundenkontingente

Mag. Gerald Mussnig,Geschäftsführer

Hilfswerk Steiermark

>>2012 werden die Stundenkontingente

Das Land Steiermark hat sich zum Ziel gesetzt, einerseits die Schere zwischen stationärer Behandlungund mobiler (Nach-)Betreuung im Sinn einer optimierten Vernetzung zu schließen und andererseits bessere Übergänge zwischen einer notwendigen Heimbetreuung und dem Bedürfnis nach Geborgenheit in den eigenen vier Wänden zu schaffen. Dafür brauchen Familien und Angehörige gesellschaftliche Unterstützung. Die diese Unter-stützung sichernden Leistungen

sollen 2014 in einem steirischen Pfl ege- und Betreuungsgesetz veran-kert werden.

Die generelle Leitlinie: Mobil vor stationär

Für die optimale Versorgung älterer Menschen ist ein

vielfältiges und angemes-senes Angebot notwen-

dig. Die Entscheidung, Pfl egeleistungen in einem Heim in Anspruch zu neh-men, soll künftig

durch den Ausbau alternativer Angebote wie zum Beispiel Tagesbetreu-ungsstätten, Betreutes Wohnen, Pfl e-geplätze oder

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Häuslicher Anwesenheits- und Beaufsichtigungsdienst

Verstärkte Nachfrage besteht bei Leistungen zur Unterstützung der Haushaltsführung. Die mobilen Pfl ege- und Betreuungsdienste stel-len mit den Berufsgruppen der Dipl.Gesundheits- und Kranken-schwester, der Pfl egehilfe und der Heimhilfe eine wesentliche Sachleis-tung zur Entlastung der pfl egenden Angehörigen dar. Immer mehr zeigt sich jedoch (insbesondere durch die Zunahme von Demenz), dass pfl e-gende Angehörige- die eine pfl ege-bedürftige Person rund um die Uhr betreuen, einen häuslichen Anwe-senheits- und Beaufsichtungsdienst benötigen, um kurzfristig für einige Stunden oder halbtags entlastet zu sein. Den aktuellen Prävalenzzahlen zufolge leiden derzeit knapp 16.000 Menschen in der Steiermark an einem demenziellen Syndrom. 2025 werden es bereits fast 22.000 Personen sein.

GedächtnisambulanzenDiese sollen auch an Tagesstätten, stationären Einrichtungen, Wohnge-meinschaften mit Demenzschwer-punkten umgesetzt werden. Durch eine verbesserte Diagnose können im Zuge einer Früherkennung prä-ventive Maßnahmen gesetzt werden, die den Krankheitsbeginn um etwa sechs Monate verzögern können und damit die Zahl der Demenzkranken reduzieren.

Gerontopsychiatrische VersorgungszentrenIn der Steiermark sind in jedem Be-zirk Beratungsstellen im Rahmen der Psychosozialen Dienste im Betrieb. Diese Beratungsstellen müssen im Sinne einer ersten Anlaufstelle für ältere Menschen im Bezirk in der sozial- bzw. gerontopsychiatrischen Betreuung ausgebaut werden

14

für die mobilen Träger um 5 Prozent (52.544 Stunden) erhöht und die Zuzahlung des Landes für die Norm-kostenstunden angehoben. Insgesamt werden 2012 1.105.000 Stunden in der mobilen Pfl ege seitens des Landes Steiermark fi nanziert. Die Gesamtkos-ten für die mobile Pfl ege Steiermark betragen derzeit rund 50 Millionen Euro pro Jahr und werden von

Klient/innen (35,6 %), Land Steier-mark (35,6 %), den Gemeinden (23,8 %), Sozialversicherungen (3,1 %) und Sonstigen (1,8 %) getragen. Der Lan-desanteil für die Mobile Pfl ege im Jahr 2012 beträgt 21,2 Millionen Euro. Fünf Trägerorganisationen – Caritas, Hilfswerk Steiermark, Rotes Kreuz Steiermark, Sozialmedizinischer Pfl egedienst, Volkshilfe Steiermark – setzen in der mobilen Pfl ege 1.532 Mitarbeiter/innen (943 VZÄ) zur

Deckung dieses Bedarfs ein und betreuen rund 15.000–16.000 Klient/innen.

Gedächtnis kennt kein Alter, nur Übung.

>>

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Teilstationäre EinrichtungenDerzeit bestehen in der Steiermark neun Tagesstätten für Senioren als Pilotprojekte. Diese sollen auf der Basis eines einheitlichen Konzepts ausgebaut werden, sodass in allen Großregionen zumindest eine dieser gerontopsychiatrischen Tagesein-richtungen mit einer angemessenen rehabilitativen, betreuerischen und pflegerischer Versorgung zur Verfü-gung steht.

Betreutes WohnenIm März 2006 wurde von der Steirischen Landesregierung der Startschuss für das Modell Betreutes Wohnen gegeben, sechs Jahre später wohnen bereits fast 1.000 Bewoh - ner/innen in den 73 entsprechend dieser Vorgaben errichteten Ein-richtungen. Darüber hinaus liegen für weitere fast 600 Wohneinheiten Förderzusagen und noch einmal so viele Ansuchen vor. Somit werden wohl noch vor dem zehnten Geburts-tag des Modells Betreutes Wohnen über 2.000 Senior/innen dieses An-gebot nützen können.

Betreutes Wohnen ist eine nieder-schwellige Kombination aus einer altersgerechten Wohnsituation und konkreten Betreuungsleistungen. Je nach Zahl der Bewohner/innen ist die Anwesenheit einer qualifizierten Betreuerin zwischen 20 und 40 Wochenstunden gesichert, die bei der Organisation und Vermittlung der Mobilen Sozial- und Gesund-heitsdienste, bei der Organisation von Behördenwegen oder ärztlicher Hilfe, der Beschaffung von Heil-behelfen und Ähnlichem hilft. Die Betreuungsperson kann auf Wunsch gemeinsame Aktivitäten organisie-ren, bei Abwesenheiten die Blumen gießen, die Wohnungen lüften und die Postkästen leeren. Mindestens einmal wöchentlich wird ein Angebot zur Aktivierung der Bewohner/innen angeboten. In allen Wohnungen sind Notruftelefone mit durchgehender Besetzung installiert. Die Kosten die-ser Grundserviceleistungen sind nach sozialen Kriterien gestaffelt. Miete und Betriebskosten können gegebe-nenfalls durch eine Wohnbeihilfe des Landes unterstützt werden. <

Beim Betreuten Wohnen ist man gleichzeitig gemeinsam und selbstständig und hat Betreuung, wenn man sie braucht.

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Hilfswerk-Preisrätsel: Rätseln und gewinnen!Finden Sie die Lösung und gewinnen Sieeines von 5 Büchern „So singt Österreich“!

Viel Spaß beim Trainieren Ihrer geistigen Fitness wünscht Ihnen Martin Oberbauer vom Wiener Hilfswerk! Diese Aufgaben sind dem neuen Buch „Aktivurlaub fürs Gehirn: Knobel-Reisen auf 10 Berge“ von Martin Oberbauer (Verlag Herbig, 2009) entnommen.

Auflösung aus dem letzten Heft: 1. A.b., 1. B.c., 1. C.b.; 2. 300 EierWir gratulieren den Gewinner/innen der 5 Bücher „Frisch und gesund kochen“

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1. Leute machen KleiderFinden Sie das Lösungswort, das in der zweiten Zeile aus dem rechten und linken Wort nach der gleichen Regel gebildet wird, wie das mittlere Wort in der ersten Zeile:1. Manfred MANTEL Gretel 2. Johann HOSE Resi Dirk . . . . . . Mariandl Lothar . . . . Dagi

2. Welche Aussage stimmt und welche nicht? a. Ein Kimono ist ein traditionelles japanisches kaftanartiges Kleidungsstück. stimmt stimmt nichtb. Die Kippa ist eine vorwiegend in Ausübung der Religion gebräuchliche Jacke männlicher Juden. stimmt stimmt nichtc. Der Ausdruck „Liebestöter“ wurde ursprünglich für lange Männerunterhosen verwendet. stimmt stimmt nichtd. Die Frackhose wird immer mit Gürtel und nie mit Hosen- trägern getragen. stimmt stimmt nicht

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Weitere Informationen unter www.badpiestany.com oder Tel. +421 33 775 7733.

In seiner neuzeitlichen Geschichte zählt das Heilbad Piešťany seit bereits mehr als hundert Jahren zu den bedeutendsten europäischen Heilbädern, deren Fokus auf die Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsap-parates und des Nervensystems gerichtet ist. Die Kureinrichtung entstand dank Existenz der einzigartigen natürlichen Heilquellen – des schwefelhaltigen Thermalwassers und Schlammes - und verfügt heute nicht nur über eine europäische, sondern eine weltweite Klientel. Jährlich wird sie von mehr als 40 tausend Gästen besucht.

Das Thermalwasser von Piešťany hat an der Quelle eine Temperatur von 67 - 69 Grad Celsius und beinhaltet etwa 1500 Milligramm vorwiegend kohlenstoff- und schwefelstoffhaltige Mineralien pro Liter. Sein spezifi scher Duft erfüllt die Luft nicht nur im Bereich der Wannenbäder, sondern vor allem in der Umgebung der speziellen Thermalbassins – so genanter Spiegelbäder - die sich unter den Gästen dank des wohltemperierten Thermalwassers (37-39°C) einer großen Beliebtheit erfreuen. Eine weitere einmalige Heilquelle stellt in Piešťany der schwefelhaltige Schlamm dar. Dieser entsteht in einem Nebenarm des Flusses Waag, dort, wo die Thermalquellen dem Boden entspringen. Hier tragen sowohl die Zeit, als auch chemische und biologische Prozesse zur Wandlung des Schlammes in eine kolloidale Masse bei, die ein beispielloses, mit Schwefelbakterien und anderen Heilsubstanzen versetztes Ökosystem bildet.Die therapeutische Wirkung des schwefelhaltigen Schlammes und des Thermalwassers ist absolut einmalig.

Die heilenden Kräfte des Heilbades Piešťany – Slowakei

In Piešťany befi ndet sich heute eine großzügig angelegte Kuranstalt mit Hotelkomplexen. Im Heilbad Piešťany werden die modernsten balneologischen Verfahrensweisen angewendet, Ärzte richten sich bei der Verordnung von Anwendungen nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Auswahl von mehr als 60 verschi-edenen Therapieangeboten ermöglicht den Ärzten einen individuellen, „auf den Leib geschnittenen“ therapeutis-chen Plan zu erstellen. Ein zweiwöchiger komplexer Aufenthalt im Heilbad Piešťany kann Ihnen darüber hinaus noch vieles mehr bieten - ein Monate lang andauerndes Gefühl gesünder, konditionsstärker und jünger zu sein. Inzwischen haben viele Gäste des Heilbades anhand eigener Erfahrungen feststellen können, dass es sich hier-bei um keine leere Marketing-Phrase handelt, sondern vielmehr um eine im Laufe der Zeit bewiesene Tatsache. Und deshalb kehren sie immer wieder nach Piešťany zurück.

Lassen Sie sich von unserem Erholungsprogramm verwöhnen und genießen die winterliche Atmosphäre des Heilbades Piešťany.

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Kurprogramm mit bis zu 7 Anwendungen pro 4 Nächte

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ab 32 EUR / pro Person / Nacht im Standard Doppelzimmer

Heißer Winter 18.11.2012 - 16.3.2013Heißer Winter 18.11.2012 - 16.3.2013Heißer Winter 18.11.2012 - 16.3.2013***

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c o v e r s t o r y K i n d e r & j u g e n d P f l e g e & b e t r e u u n g g e s u n d h e i t & l e b e n h i l f s w e r K

Im Lexikon wird Selbstbestimmung im politischen Kontext definiert: „Das Recht auf Selbstbestimmung ist der Anspruch jedes Volkes auf politische Unabhängigkeit im eigenen Staat.“ Die Selbstbestimmung der Völker ist auch in der Charta der UNO von 1945 verankert. Aber nicht nur im Völkerrecht, auch auf Individuen bezogen ist das Recht auf Selbstbestimmung ein elementares Menschenrecht. So steht das Recht auf Selbstbestimmung an der Spitze der Menschenrechtsakte der UNO.

Nun zur Definition von Selbst - bestimmung im Zusammenhang mit psychisch erkrankten Menschen. Nach dem Vorbild der USA gibt es schon seit den 60er-Jahren die sogenannte „Independent Living Bewegung“ (wörtlich übersetzt: unabhängig leben) nach dem Vorbild der Bürgerrechtsbewegungen der Schwarzen und der Frauen.Zitat einer Übersetzung der De-finition des Independent Living, die hierzulande als Definition für selbstbestimmt leben verwendet

wird: „Selbstbestimmt leben heißt, Kontrolle über das eigene Leben zu haben, basierend auf der Wahl-möglichkeit zwischen akzeptablen Alternativen, die die Abhängigkeit von den Entscheidungen anderer bei der Bewältigung des Alltags minimie-ren. Das schließt das Recht ein, seine eigenen Angelegenheiten selbst regeln zu können, an dem öffentlichen Leben in der Gemeinde teilzuha-ben, verschiedenste soziale Rollen wahrzunehmen und Entscheidungen selbst fällen zu können, ohne dabei in

Selbstbestimmtes LebenEine historische und fachliche Betrachtung. Selbstbestimmung ist ein modernes Schlagwort, aber eigentlich weiß kaum jemand so ganz genau, was es eigentlich bedeutet. Jede und jeder versteht etwas anderes darunter.

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21Hand in Hand 4/2012

Selbstbestimmtes Leben

die psychologische oder körperliche Abhängigkeit anderer zu geraten. Selbstbestimmung ist ein relatives Konzept, das jeder persönlich für sich bestimmen muss.“

Der Unterschied zwischen Selbst-bestimmung und Selbstständigkeit

Wichtig ist es zu betonen, dass Selbst-bestimmung und Selbstständigkeit zwei unterschiedliche Begriffe mit unterschiedlichen Inhalten sind: Ich kann vollkommen unselbstständig und in hohem Maße von der Hilfe oder Assistenz durch andere Men-schen abhängig sein und trotzdem ein selbstbestimmtes Leben führen. Entscheidend ist nicht der Grad der jeweiligen Beeinträchtigung, mit der ein Mensch lebt, sondern das Ausmaß der Kontrolle, die sie oder er über das eigene Leben hat. Selbstbestimmung ist bei psychisch kranken Menschen also davon abhängig, ob es die Wahl zwischen akzeptablen Alternativen gibt und ob sie Entscheidungen selbst fällen können.

EmpowermentSelbstbestimmung fällt also nicht vom Himmel und wird einem nicht geschenkt. Viele chronisch kranke und psychisch kranke Menschen, die ich kenne und die ein selbstbestimmtes Leben führen, müssen immer wieder hart dafür kämpfen. Um das immer wieder zu schaffen und gleichzeitig die Lebensfreude nicht zu verlieren, sich nicht einschüchtern oder entmutigen zu lassen, ist Empowerment notwendig.

Empowerment basiert auf einer Lebenshaltung, die besagt, dass wir viel stärker, größer und fähiger sind, als wir zu denken wagen. Sie besagt außerdem, dass wir die Kraft haben, uns zu ändern, um mehr Freiheit, Verantwortung und Lebensfreude zu erfahren. Tag für Tag muss der Mensch mehr oder weniger unbe-wusst Entscheidungen treffen. Nach dem Empowerment-Prinzip sollten wir diese Entscheidungen lieber be-wusst und lebensbejahend treffen als unbewusst und leidend. Es geht hier nicht darum, Probleme zu verleug-nen, sondern sie als Herausforderung zu betrachten mit dem Wissen, dass sie lösbar sind. So gesehen ist Empowerment eine Haltung, eine Art, in der Welt zu sein. Für jeden persönlich bedeutet dies mehr Selbstbestimmung und Freiheit zu gewinnen, aber auch Verantwortung zu übernehmen und selbst schöpfe-risch zu werden statt Opfer zu bleiben. Hier setzen auch die Beratungs- leistungen der Einrichtungen der Psychosozialen Dienste an. Wir

versuchen ressourcenorientiert zu arbeiten. Das bedeutet, dass jemand, der unsere Dienste in Anspruch nimmt, einerseits eine Behandlung bekommt und andererseits seine Stärken (Ressourcen) gefördert wer-den, um sein Leben selbst bestimmt zu können.

Independent LivingIndependent Living und Empower-ment gehören zu den Arbeitsgrund-sätzen der Psychosozialen Dienste der Hilfswerk Steiermark GmbH, und dies im Behandlungs-, Betreuungs-, Beratungs-, Beschäftigungs- und Wohnbereich. Wir versuchen Men-schen bei der (Rück-)Gewinnung ihrer Entscheidungs- und Wahlfreiheit, in ihrer autonomen Lebensgestaltung zu unterstützen und sie zur Weiterent-wicklung zu motivieren. Wer empowe-red ist, kann beginnen, sein Leben in-nerhalb der gegebenen Begrenzungen selbstbestimmt zu gestalten und wird feststellen, dass Grenzen sich erstaun-lich weit verschieben lassen. <Nach einem Artikel von Sigrid Arnade www.lebensnerv.at

Mag. Andrea Descovich, Fachbereichsleiterin Psychosoziale Dienste

Die Musik öffnet die Türen zu Neuem.

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c o v e r s t o r yK i n d e r & j u g e n d

P f l e g e & b e t r e u u n gg e s u n d h e i t & l e b e n

h i l f s w e r K

Volksbefragung Wehrpflicht

Hilfswerk: Herr Präsident Karas, im Jänner findet eine Volks befragung zur Zukunft von Wehrpflicht und Zivildienst statt. Ist das Hilfswerk davon betroffen?Othmar Karas: Ja. Das Hilfswerk hat derzeit über 80 Zivildiener im Jahr, die in verschiedenen Bereichen eingesetzt sind und bei Dienstleistun-gen wie „Essen auf Rädern“ oder bei Transporten helfen.

Wären die Dienstleistungen des Hilfswerks bei einer Abschaffung des Zivildienstes gefährdet?Im Gegensatz zum Rettungs- und Krankentransport oder zu manchen Bereichen der Behindertenarbeit, die bei einer Abschaffung des Zivildiens-tes erhebliche Schwierigkeiten hätten, werden die meisten Leistungen in der Pflege- und Kinderbetreuung – nicht zuletzt aus berufsrechtlichen Gründen – von professionellen Ange-stellten erbracht. Um die wichtigsten Tätigkeitsbereiche des Hilfswerks

Freiwilliges Sozialjahr? Am 20. Jänner sollen die Österreicherinnen und Österreicher bei einer Volksbefragung die Antworten auf die Fragen geben: Sind Sie für die Einführung eines Berufsheeres und eines bezahlten freiwilligen Sozialjahres? Oder sind Sie für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des Zivildienstes?

muss man sich daher keine Sorgen machen. Allerdings müssten wir einige Aktivitäten einschränken, wenn es keine Alternative gibt.

Ist die schon in Sicht?Es gibt derzeit den Vorschlag eines bezahlten sozialen Jahres, der aus unserer Sicht aber mehr Fragen als Antworten aufwirft und im Hinblick auf bestehende Beschäftigungs-verhältnisse und Freiwilligenarbeit sogar problematisch erscheint. Also zusammengefasst: momentan gibt es aus meiner Sicht noch keine brauch-bare Alternative, und die Zeit bis zur Befragung ist vermutlich zu kurz, um eine solche seriös zu entwickeln.

Hat das Hilfswerk eine Position zur Volksbefragung?Die Frage der Zukunft des Bundes-heers können wir als Sozialorgani-sation nicht seriös beurteilen. Beim Zivildienst gilt: solange es keine vernünftige Alternative gibt, sind wir für die Beibehaltung des Status quo.

Othmar Karas ist seit 1998 Präsident von Hilfswerk Österreich,

seit 1999 Mitglied des EU-Parlaments, seit 2012 auch dessen Vizepräsident.

Und Sie persönlich?Die Volksbefragung ist eine Flucht der Politik aus ihrer staatspoliti-schen Verantwortung. Es wäre mir lieber, man würde zuerst eine breite öffentliche Debatte über die Ziele, Aufgaben, Effizienz, Kosten und die Rolle des Bundesheers eines EU-Mitgliedsstaates führen - gegen wen verteidigen wir uns eigentlich in einer Gemeinschaft, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird? -, bevor oberflächlich über re-formbedürftige Systeme abgestimmt wird. Hier wird das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt.Ich habe immer die Meinung vertre-ten, dass der Einzelne Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen sollte. Unter anderem deshalb bin ich auch seit Jahren politisch tätig. Daher habe ich persönlich für einen Solidardienst wie bei der Wehrpflicht oder beim Zivildienst Sympathie. Das heißt aber nicht, dass derzeit al-les eitel Wonne wäre, Reformen sind so oder so nötig. <

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1. White R., Wounds UK 2008; Vol 4, No 1 2. Dykes PJ et al. Journal of Wound Care 2001: 10: 7-10 3. White R. Evidence for atraumatic soft silicone wound dressing use. Wounds UK 2005; 1 (3): 104-109. 3. White R. Evidencefor atraumatic soft silicone wound dressing use. Wounds UK 2005; 1 (3): 104-109.

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P F L E G E & B E T R E U U N GG E S U N D H E I T & L E B E N

H I L F S W E R K

„Hier leben Menschen, die Opfer von brutalen Angriffen sind. Viele Kinder haben ihre Eltern, Brüder, Schwestern und andere Kinder ster-ben sehen“, berichtet Heidi Burkhart, Geschäftsführerin von Hilfswerk Austria International. Sie besuchte syrische Flüchtlinge im Libanon, de-ren Schicksale sehr betroffen machen. „Die Geschichten, die die Menschen erzählen, unterscheiden sich kaum. Alle sind vom Krieg in Syrien schwer traumatisiert und brauchen unsere Hilfe“, sagt Burkhart.

Not im LibanonAnders als in der Türkei, Jordanien oder dem irakischen Kurdistan gibt es im Libanon keine Flüchtlingslager für Syrer. Syrische Flüchtlinge im Libanon müssen sich Wohnungen oder Häuser mieten, die mit der steigenden Nachfrage immer teurer werden. „Die 15-köpfi ge Familie, die wir besuchten, hatte Glück und im palästinensischen Flüchtlingslager Shatila bei Beirut Unterkunft gefunden“, sagt Burkhart.

Die Großmutter Amina erzählte ihr, wie sie unter Lebensgefahr in den Libanon gefl üchtet sind. Für die rund 25 Kilometer zwischen Homs und der libanesischen Grenze benötigten sie drei Tage. Syrische Aktivisten haben sie und ihre Familie an den Straßen-sperren vorbeigeschmuggelt. Zwei ihrer Söhne, Mohamed und Ibrahim, sind mit ihr gefl ohen. Ihr dritter Sohn Hamza ist in Syrien zurückgeblieben und versuchte nachzukommen. Er ist nie angekommen. Ob er die Flucht überlebt hat, ist ungewiss. Es gibt seit Wochen keinen Kontakt mehr.

Hilfe wird dringend benötigt Aminas Enkelkind, der kleine Fahd, leidet unter einer Herzkrankheit und muss jeden zweiten Tag zum Arzt. Die Behandlungen sind sehr teuer und belasten die Familie enorm. Dazu kommt die Miete von 400 Dollar für ihre schäbige Behausung, und die Ersparnisse gehen langsam zu Ende. Mohamed und Ibrahim fi nden hier keine Arbeit, die Familie ist daher auf die Großzügigkeit ihrer Bekannten

in Shatila angewiesen. Das wenige Essen reicht nicht,

und sie wissen nicht, wie sie die nächsten Monate überleben sollen. Und der Winter hat erst begonnen,

die Nächte sind bereits empfi ndlich kühl. Und es

Hilfswerk Austria International hilft Kriegsflüchtlingen aus Syrien, die im Libanon nur notdürftig unter-gekommen sind. Der bevorstehende kalte Winter bedroht vor allem die Kinder.

Dem Krieg entronnen

Ihre Spende hilft.

Hilfswerk Austria International unterstützt die syrischen Flüchtlinge im Libanon. Helfen Sie uns dabei, die begonnene Hilfe rasch auszubauen, um möglichst vielen Familien wieder Hoffnung auf einen Neuanfang geben zu können. Vor allem die Kinder sollen die schreckliche Zeit ver-gessen und wieder lachen können.

PSK 90.001.002, BLZ 60.000 „Syriens Flüchtlinge“Spenden an Hilfswerk Austria Inter-national sind steuerlich absetzbar.

warten in den nächsten Monaten Frost und starker Regen. Offi ziell leben im Libanon ca.100.000 syrische Flüchtlinge, die Dunkelziffer dürfte jedoch viel höher sein. Je länger der Krieg dauert, desto größer werden die Anforderungen. Die Menschen benötigen Brennmaterial, Decken und warme Kleidung für den Winter, Schulmaterial, Nahrungsmittel und Hygieneartikel. <

die Großzügigkeit ihrer Bekannten in Shatila angewiesen. Das

wenige Essen reicht nicht, und sie wissen nicht, wie sie die nächsten Monate überleben sollen. Und der Winter hat erst begonnen,

die Nächte sind bereits empfi ndlich kühl. Und es

Flüchtlingslager Shatila bei Beirut Unterkunft gefunden“, sagt Burkhart.

Mohamed und Ibrahim fi nden hier keine Arbeit, die Familie ist daher auf die Großzügigkeit ihrer Bekannten

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die Großzügigkeit ihrer Bekannten in Shatila angewiesen. Das

wenige Essen reicht nicht, und sie wissen nicht, wie sie die nächsten Monate überleben sollen. Und der Winter hat erst begonnen,

die Nächte sind bereits empfi ndlich kühl. Und es

Der Blick aus dem Fenster des palästinensischen Flüchtlingslagers Shatila bei Beirut.

Fahd braucht Wärme und Zuwendung.

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FIDI erobert die Herzen

Hilfswerk-Jahresinitiative 2012. Etwa 40.000 Personen hat das Hilfswerk bei 49 Stationen der Family Tour 2012 erreicht, mit Information, Beratung und Unterhaltung für Jung und Alt. Etwa ebenso viele Informations- und Servicepakete wurden an interessierte Menschen verteilt. Aber FIDI stiehlt allen die Show …

10. Hilfswerk Family Tour Sehr gut besucht wurde die Family Tour, die das Hilfswerk bereits zum 10. Mal veranstaltete. Bei den insgesamt 49 Stopps erreichte das Hilfswerk dieses Jahr etwa 40.000 Personen, davon informierten sich etwa 11.500 Personen über die Angebote des Hilfswerks und den Fachschwerpunkt „Leben. Lernen. Wachsen.“ sowie „Älterwerden in Bewegung“. 2.300 mal wurde der Gesundheits-Check genutzt (Messen von Blutdruck, Body-Mass-Index, Blutzucker …), 2.200 Kinder wurden von Kinderbetreuerinnen des Hilfs-werks geschminkt oder spielten beim Basteln mit. 1.500 Personen machten

FIDI, aus Plüsch und menschengroß, heißt der neue Star des Hilfswerks. Wo immer das Maskottchen auf-taucht, wollen alle FIDI umarmen und natürlich dabei fotografiert werden. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene können FIDIs Charme nicht widerstehen. Anlässlich der Hilfswerk-Jahresinitiative 2012 gibt es aber auch andere Attraktionen: Zum Beispiel die kostenlosen Infor-mations- und Servicepakete des Hilfs-werks für Jung und Alt, die reißenden Absatz finden. Etwa 40.000 Gratis-broschüren wurden bereits verteilt, vom Erziehungskompass bis zu den nützlichen Unterstützungs- und Vor-sorgetipps (siehe auch Seite 29).

den Gleichgewichtstest der Sport-union oder spielten beim MyPhone-Tischfußball mit, ließen sich vom Leiner-Massagesessel verwöhnen oder nutzten den kostenlosen Hörtest von Neuroth.

Die SchirmherrinIngrid Turkovic-Wendl war auch 2012 die Schirmherrin der Hilfswerk-Initi-ative. Die ehemalige Europameisterin im Eiskunstlauf, vielfach ausgezeich-nete Journalistin und Moderatorin – etwa des beliebten Seniorenclubs im ORF – besuchte zahlreiche Family- Tour-Stopps und begeisterte mit ihrer Ausstrahlung und ihrer charmanten Moderation das Publikum.

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Partner

Die Partner der Hilfswerk-Jahresinitiative „Kinder fördern. Eltern helfen.“ sind s Versicherung, s Bausparkasse, Erste Bank und Sparkassen. Außerdem wird die Hilfswerk-Jahresinitiative unterstützt von Neuroth, MyPhone und Apomedica. Die Partner des Hilfswerk-Fachschwerpunktes rund um Kinder, Eltern und Erziehung „Leben. Lernen. Wachsen.“ sind Wiener Städtische sowie kika und Leiner.

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Wir informieren Sie gerne!Telefon: 0316/813181 - 4017www.hilfswerk.at

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In den Gemeinden: Bad Gleichenberg, Bad Waltersdorf, Burgau, Deutsch-Goritz, Fürstenfeld, Graz-Waltendorf, Hart-berg, Hatzendorf, Kirchberg, Mühldorf, Ottendorf, Weißkirchen.

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Älterwerden in Bewegung.

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Älterwerden in Bewegung. icher wohnen.

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Das Hilfswerk hat für Jung und Alt nützliche Broschüren erstellt, die Sie gratis beziehen können. Bestellen Sie kostenlos das Kinder-Service-Paket mit dem neuen Erziehungskompass oder das Senioren-Service-Paket mit vielen wertvollen Vorsorge-tipps. Rufen Sie uns an: 0800 800 820 oder senden Sie uns eine E-Mail an [email protected]

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Älterwerden und Vorsorge, Gesundheit und PflegeTipps und Information rund um

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Hilfswerk – für ein selbstständiges Leben

• Landesgeschäftsstelle0316/81 31 81-0

• Notruftelefon0316/81 31 81

• 24-Stunden-Betreuung0664/807 85 88 33

• Mobile DiensteAdmont 03613/35 96Aflenzer Becken 03863/20 48Andritz-Graz 0316/69 84 05Edelschrott 03145/657Eibiswald 03466/426 16Feldbach 03152/396 97-37Fürstenfeld 03382/552 68Hart-Graz 0316/81 71 41Groß St. Florian 03464/88 37Hitzendorf 03137/619 34Kainach 03148/230Kainbach-Graz 0316/30 39 72Langenwang 03854/30 07Leibnitz Nord 03134/25 46Leibnitz Süd 03455/69 69Leoben 03842/449 02Liesingtal 03845/200 91Markt Hartmannsdorf 03114/31 66Neumarkt 03584/36 06Radkersburg 03472/404 61St. Lorenzen 03515/48 87St. Stefan 03116/811 66Unteres Kainachtal 03143/204 22

• Mobiles PalliativteamFürstenfeld 03382/50 62 46-1Mürzzuschlag/Bruck 03852/20 80-0

Adressen

• Simultania LiechtensteinFachliche Leitung 0664/807 85 27 02Organisatorische Leitung 0664/807 85 27 01Büro 03572/427 06-3Wohnbetreuung 0664/807 85 27 06 Wohnhausleitung 0664/807 85 27 05

• Psychosoziale Dienste/JugendarbeitFachbereichsleitung 03152/58 87-0Ärztliche Leitung 03152/58 87-0Sozialpsychiatrische Wohn-betreuung Feldbach 03152/249 36Sozialpsychiatrische Wohn- betreuung Fürstenfeld 03382/557 91Sozialpsychiatrische Wohn-betreuung Lieboch 0316/81 31 81-4290Jugendkrisenintervention DIE BURG 03382/556 23Beratungsstelle Feldbach 03152/58 87-0Beratungsstelle Lieboch 0316/81 31 81-4290PSD-Tagesstätte Feldbach 03152/58 87-20PSD-Tagesstätte Pirching 0316/81 31 81-4180Streetwork Fürstenfeld 03382/529 11Streetwork Feldbach 03152/674 64Streetwork Hartberg 03332/661 93Jugendzentrum Fürstenfeld 0664/807 85 41 12Jugendzentrum Hartberg 0664/807 85 40 06Beratungsstelle Fürstenfeld 03382/518 50Beratungsstelle Bad Radkersburg 03476/38 68Beratungsstelle Graz-Umgebung Süd 03135/474 74Beratungsstelle Mureck 03472/404 85 Vollzeitbetreutes Wohnen Feldbach 0664/807 85 42 45

MEnSCHEn PFLEGEn. CHAnCEn SCHAFFEn.

Aktuelle Jobangebote auf www.hilfswerk-steiermark.at

• Kinderbetreuung in der SteiermarkFachbereichsleitung 0316/81 31 81-4021Tagesmütter 0664/807 85 12 50 0664/807 85 12 49Lernbetreuung 0664/807 85 48 01Kindergarten, Kinder- krippe, Kinderhaus 0664/807 85 12 51Krippe Stainz 0664/807 85 57 04Krippe Wies 0664/807 85 57 03Krippe Judenburg 0664/807 85 57 02Kinderhaus Empersdorf 0664/807 85 57 01

• MoKidi – Mobiler KinderkrankenpflegedienstGraz/Südsteiermark 0316/81 31 81-4610

• Betreute SeniorenwohnungenBad Gleichenberg 0664/807 85 30 03Bad Waltersdorf 0664/807 85 30 01Burgau 0664/807 85 30 02Deutsch-Goritz 0664/807 85 30 03Fürstenfeld 0664/807 85 30 04Graz-Waltendorf 0664/807 85 83 27Hartberg 0664/807 85 30 07Hatzendorf 0664/807 85 30 04Kirchberg 0664/807 85 24 01Mühldorf 0664/807 85 24 20Ottendorf 0664/807 85 30 10Weißkirchen 0664/807 85 30 09

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Heilmoorwoche im 4-Sterne-Hotel mit VP, 2 kurärzt-liche Beratungsgespräche mit Arztbrief, 5 Moorbäder oder Moor-breipackungen, 5 Heilmassagen, teil oder 5 Heilgymnastik einzeln, freie Nutzung der großzügigen Sauna- und Badelandschaft mit beheiztem Außenschwimmbecken, u.v.m.

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kur-

ärztliche Beratungsgespräche, 1 Blutuntersuchung, BIA-Messung,

Gesundheitswoche im 4-Sterne-Hotel mit Vollpen-sion, 2 kurärztliche Beratungsgespräche mit Arztbrief, 14 wohl-tuende Therapien, freie Nutzung der großzügigen Sauna- und Badelandschaft mit beheiztem Außenschwimmbecken, u.v.m.

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Alle spendenbegünstigten Organisationen und weitere Informationen fi nden Sie unter www.bmf.gv.at/spendenservicesowie unter www.facebook.com/fi nanzministerium

Ihre Spende macht zweimal glücklich! Den Empfänger durch die dringend benötigte Hilfe – und Sie als Spenderin oder Spender mit dem schönen Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Ihr gutes Gefühl wollen wir noch verstärken: durch die steuerliche Absetzbarkeit Ihrer Spende bei der Arbeit-nehmer/innenveranlagung für 2012! So zaubern Sie mit jeder Spende ein Lächeln in zwei Gesichter.

Alle spendenbegünstigten Organisationen finden Sie unter www.bmf.gv.at/spendenservice

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w.b

mf.

gv.

at

Für jede Spende gibt’s zwei Lächeln.Erst beim Empfänger, dann beim Spender.Ein Service des Finanzministeriums.

INFO R M AT I O N

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U S E R S T E R HA

ND

Spenden a

bsetzen

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