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Handbuch

zur Bibel

erstellt von

Schülerinnen und Schülern der Klassen 10 b/c

Laura Asal, Lucas Eberle, Florian Faller, Cornelia Flügel, Jonas Hemmerich,

Ann-Kathrin Kedves, Maya Steiert, Caroline Lais, Jenny Meier,

Dominik Bozic, Loris Gross, Luan Nguyen, Gian Luca Vintrici

Goethe-Gymnasium Freiburg

Schuljahr 2012/2013

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Inhalt

1. Die Entstehung der Bibel (Laura)

2. Der Text der Bibel (Cornelia)

3. Die Übersetzung der Bibel (Ann-Kathrin)

4. Der Aufbau der Bibel (Jonas)

5. Die Historisch-Kritische Methode (Maya)

6. Die Zwei-Quellen-Theorie (Caroline)

7. Die Zwölf Propheten (Jenny)

8. Die vier Evangelien (Lucas)

9. Die Paulusbriefe (Dominik)

10. Sechs Zentrale Texte (Florian)

11. Die Interpretation der Bibel (Loris)

12. Bibel und Musik (Luan)

13. Bibel und Kunst (Gian Luca)

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Die Entstehung der Bibel Um die Bibel verstehen zu können, sollte man wissen wie die Bibel und ihre Schriften entstanden sind. Im folgenden Text können sie die Entstehung der Bibel nachlesen. Die Bibel ist aufgeteilt in das Alte und das Neue Testament. Das Alte Testament erzählt von allen Geschichten über Gott und das Neue Testament erzählt von Jesu Leben. Die Entstehungen der beiden Abschnitte der Bibel sind unterschiedlich. Altes Testament An der Entstehung der Bibel sind viele Menschen beteiligt. Diese Menschen berichteten über die Erfahrungen mit Gott. Diese mündliche Überlieferung vollzog sich jahrhundertelang. Ab dem 9.Jahrhundert v. Chr. wurden die Erzählungen aufgeschrieben. Die Menschen sammelten Worte, Erzählungen, Dichtungen und Sprüche, aber auch amtliche Mitteilungen, etwa aus der Umgebung der Königshöfe. Bei manchen Erzählungen weiß man, welche Quellen benutzt wurden oder wo weiteres Material zu finden ist. Bei anderen Erzählungen sucht man noch nach den Quellen. Ab dem 5.Jahrhundert v. Chr. haben die jüdischen Gelehrten die Heiligen Schriften in größere Abschnitten, z. B. den fünf Büchern Mose (der Tora), zusammengefasst und aufgeschrieben. Die jüngsten Bücher wurden erst im 2.Jahrhundert v. Chr. aufgeschrieben. Zwischen den mündlichen Überlieferungen und den letzten Aufschreibungen sind etwa tausend Jahre vergangen. Neues Testament Nach Ostern begannen die Christen an verschiedenen Orten von Jesu Leben und seinen Botschaften zu erzählen. Vor allem wurde die Überlieferung von Tod und Auferstehung erzählt. Es wurde aber auch von Worten Jesu, von Wundertaten und Begegnungen mit ihm erzählt. Zwei Jahrzehnte lang schrieben die Christen nichts über Jesu und sein Leben auf, weil sie dachten dass er bald wieder kommen würde und man keine historischen Aufzeichnungen brauche. Die ersten Schriften im neuen Testament sind die Paulus Briefe. Insgesamt stammen ein Drittel der Briefe in der Bibel von Paulus. Etwa um die Mitte des ersten Jahrhunderts (30 n. Chr.) wurde damit begonnen die Überlieferungen der Worten und Taten Jesu aufzuschreiben. Nach einiger Zeit sind dadurch die vier Evangelien entstanden (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes). Bis zum Ende des ersten Jahrhunderts sind so die Schriften des Neuen Testaments entstanden, die bis heute noch so in der Bibel stehen, wie sie wir kennen. Allerdings gab es früher auch Texte, die im Titel vorgaben Apostelbriefe, Evangelien oder Jüngerbriefe zu sein. Die Autoren dieser Texte benutzten die Autorität der Apostel, um ihre Deutung der Botschaft Jesu und der Lehre der Apostel zu stärken. Bald schon musste die frühere Kirche die zentralen Texte von den unbedeutenden Texten unterscheiden. Das ging bis zum Ende des 2.Jahrhunderts, ab dort steht der Kanon des Neuen Testaments in dem Umfang fest, in dem wir es heute kennen. Die Erzählungen der Bibel wurden von Gelehrten mit hoher Sachkenntnis aufgeschrieben, da früher noch nicht jeder lesen und schreiben konnte. Der Apostel Paulus brachte die Bibel nach Europa. Martin Luther übersetzte die hebräischen und griechischen Urtexte der Bibel ins Deutsche und war damit im Jahre 1534 fertig. Quellen - http://www.die-bibel.de/bibelwissen/entstehung-der-bibel/altes-und-neues-testament/ - Film aus dem Religionsunterricht über die Entstehung der Bibel.

Laura Asal

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Der Text der Bibel

Urtexte und Original Beim Untersuchen der Schrift spielen die alten Handschriften und Teilstücke alter Manuskripte eine sehr wichtige Rolle. Im Laufe der Jahrhunderte wurden der masoretische Text des hebräischen Alten Testaments und der griechische Text des Neuen Testaments von vielen Textforschern und Theologen als die wichtigsten Quellen und Zeugen von höchster Autorität zur Rekonstruktion des Originals angesehen. Erst mit neueren Funden und dem Auftauchen von Papyrus Handschriften im 19. und zu Beginn dieses Jahrhunderts gewann vor allem der aramäische Text an Bedeutung. Ausgangspunkt für uns sind folgende drei Fragen: In welcher Sprache wurden die Originale geschrieben? Wann wurden Übersetzungen angefertigt? Wie wurde der Text überliefert? Bei der Suche nach Antworten auf diese Fragen müssen wir zunächst den eigentlichen Ausgangspunkt über Fragen der heiligen Schrift festhalten: Das Alte Testament und das Neue Testament sind in ihrer ursprünglichen Form Gottes Wort. Alle Schrift wurde von Gott eingegeben und von Menschen im Namen Gottes aufgeschrieben, so wie diese vom heiligen Geist getrieben wurden. Das Wort Gottes wurde also von Menschen aufgeschrieben, und sie benutzten dabei Worte, die sie in ihrem Vokabular hatten, und Ausdrücke, die ihnen aus ihrem Umfeld geläufig waren. Das erklärt die teilweise großen Unterschiede im Schreibstil der Schreiber, wie auch die Bezugnahmen auf Situationen ihres täglichen Lebens. Das, was sie schrieben, waren nicht eigene Ideen, sondern Gottes Offenbarung und genau das, was Gott geschrieben haben wollte. Daher enthält das originale Wort Gottes, wie es ursprünglich gegeben wurde, keine Widersprüche, und es ist absolut vollkommen in jeder Hinsicht. In welcher Sprache wurden die Originale geschrieben? Hinsichtlich des Alten Testaments ist klar, dass die Sprachen der uns überlieferten Texte wohl auch die originalen Sprachen sind: Bis auf einen kleinen Teil in aramäischer Sprache wurde das Alte Testament ursprünglich in Hebräisch geschrieben. Hinsichtlich des Neuen Testaments ist diese Frage nicht ganz so einfach anhand der überlieferten Texte zu beantworten. Allgemein herrscht bei vielen Gelehrten noch immer die Meinung vor, dass alle Teile des Neuen Testaments ursprünglich in griechischer Sprache geschrieben wurden. Hauptargumente für diese Ansicht sind zuerst die Überzeugung, dass die griechische Sprache im 1. Jahrhundert bereits weit verbreitet war, und dann das Vorhandensein so vieler griechischer Handschriften aus früher Zeit. Diese Überlegungen sind aber nicht unbedingt schlüssig. Wenn man einige andere Einwände betrachtet, ergibt sich jedoch, dass das Neue Testament mit größter Wahrscheinlichkeit zuerst in Palästinisch-Aramäisch geschrieben wurde. Wann wurden Übersetzungen angefertigt? Aus dem Bericht in der Apostelgeschichte wird klar, dass die Apostel die frohe Botschaft des Evangeliums Jesu Christi recht bald gemäß der ihnen von Jesus gegebenen Anweisung von Jerusalem aus über die eigentlichen Grenzen Palästinas hinaus ausbreiteten. Zuerst reichten dafür Schriften in Palästinisch-Aramäisch aus, denn die Juden und auch die anderen semitischen Völker selbst außerhalb Palästinas sprachen Aramäisch. Die weitere Verbreitung des Evangeliums aber war sicher nicht allein mit Schriften in Palästinisch-Aramäisch zu bewältigen. Der Bericht über die Ausbreitung von Gottes Wort insbesondere dann nach der Mitte des 1. Jahrhunderts durch Paulus und seine Mitarbeiter, wie er in der Apostelgeschichte dargelegt wird, belegt, dass sowohl Juden wie auch Heiden zur Gemeinde hinzukamen.

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Wie wurde der Text überliefert? Ein wichtiges Ereignis für die Überlieferung des Textes des Neuen Testaments war die Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 n.Chr., denn damit wurde das Ende der allgemeinen Benutzung des Palästinisch-Aramäisch eingeleitet. Nach dem Ereignis hatten die Judäa keine rechte Möglichkeit zur weiteren intensiven Verbreitung der Schrift in der originalen Sprache. Bereits im 2. Jahrhundert wurden hauptsächlich, und nicht lange danach sogar fast ausschließlich, Kopien der Schriften in Syrisch, Griechisch und Latein in den übrigen Gemeinden verwendet. Allerdings wiesen die unterschiedlichen Übersetzungen nicht nur aus sprachlichen Gründen leichte Abweichungen auf, denn zu diesen kamen teilweise auch ganz bewusst eingeführte Abänderungen des Textes hinzu. Das hatte zur Folge, dass sich bis zum Ende des 2. Jahrhunderts eine ganze Reihe von Lesarten in den Handschriften herausgebildet hatte. Im Laufe des 3. und 4. Jahrhunderts gab es dann Bemühungen, die verschiedenen Lesarten aufzuarbeiten. Dies geschah möglicherweise, um den originalen Text zu rekonstruieren. Bis zum 5. Jahrhundert hatten sich formell vier Standardtexte herausgebildet. Die vier Standardtexte sind in handschriftlichen Abschriften nachweisbar, und viele der Handschriften können diesen mit einiger Genauigkeit zugeordnet werden.

Von dem Peschitto Text zeugen noch etwa 600 Handschriften, der Byzantinische Text ist mit etwa 5000 Handschriften vertreten, die Vulgata gar mit etwa 8000 Handschriften. Von dem originalen Text in Palästinisch-Aramäisch sind heute keine Zeugen in Gestalt von Handschriften vorhanden. Die erwähnten Abschriften des Peschitta Textes in altaramäischer Sprache, die zwar zum Teil viel jüngeren Datums sind, stehen dem originalen Text dennoch zumindest sprachlich sehr nahe. Schlussfolgerung Da keine originalen Schriften des Bibeltextes mehr existieren, die man heranziehen könnte, um so wieder zu der ursprünglichen Aussage des Wortes Gottes zu kommen, ist klar, dass man jetzt die unterschiedlichen vorhandenen Texte und alten Handschriften miteinander vergleichen und sie auch gegeneinander abwägen muss, um dann die Aussage des ursprünglich offenbarten Wort Gottes zu rekonstruieren. Die vielen griechischen, wie die lateinischen und aramäischen Übersetzungen müssen bei der Suche nach dem originalen Wort Gottes herangezogen werden, genau wie auch solche Zeugen, die auf noch ältere Texte hinweisen.

Cornelia Flügel

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Die Übersetzung der Bibel Die Bibel ist das am häufigsten übersetzte Buch der Welt. Sie wurde in insgesamt 2798 Sprachen übersetzt, in 518 Sprachen vollständig, in 1275 Sprachen wurden vollständige neue Testamente übersetzt, in 1005 Sprachen wurde die Bibel teilweise übersetzt. Das Alte Testament wurde ursprünglich in hebräischer und zum Teil in aramäischer Sprache geschrieben, das Neue Testament in griechischer Sprache. Die Septuaginta Die Septuaginta ist eine Sammlung von Schriften die vom Hebräischen ins Griechische übersetzt wurden. Im 3. Jahrhundert v. Chr. begann sie zu entstehen aber die Fertigstellung ist nicht festgelegt. Sie umfasst unter anderem die 5 Bücher Mose. Die Vulgata ( Die Volkstümliche) Die Vulgata ist die Übersetzung aus dem Hebräischen ins Lateinische. Im Jahr 382 n. Chr. beauftragte der Papst den Theologen Hieronymus mit der Übersetzung der Bibel. Letztendlich ist aber nur der größte Teil von ihm übersetzt. Die anderen Übersetzer sind unbekannt. Die Vulgata war die wichtigste Übersetzung der Bibel im Mittelalter. Deutschsprachige Übersetzungen Vor Luthers Übersetzung der Bibel, gab es schon 18 andere deutsche Bibelausgaben. Die Mentelin-Bibel zum Beispiel war eine Wort-für-Wort-Übersetzung der Vulgata. Später gab es illustrierte Bibeln für die bessere Verständlichkeit. Danach wurden noch mehrere Bibeln gedruckt, die immer besser illustriert und übersetzt wurden. Luthers Übersetzung 1522 erschien das Neue Testament das von Martin Luther übersetzt wurde. Für diese Übersetzung brauchte er 11 Wochen. 1534 war er auch mit dem Alten Testament fertig und hatte die Bibel somit ganz übersetzt. Martin Luther benutzte für seine Übersetzung die ursprünglichen Texte. Deshalb wurde seine Übersetzung originalgetreuer. Er übersetzte aber nicht Wort für Wort und schaffte es so, die Bibel auch für weniger gebildete Bürger verständlicher zu machen. 1863 beschloss die Eisenacher Kirchenkonferenz die Lutherbibel an die aktuelle Sprache anzupassen. Diese Revision wurde 1984 fertiggestellt. Verschiedene Arten der Übersetzung Wortwörtliche Übersetzung Jedes Wort wird bei dieser Art der Übersetzung einzeln übersetzt. Der Text ist dadurch zwar sehr genau übersetzt aber dafür ergibt der Text im Ganzen oft wenig Sinn. Philologische Übersetzung Diese Übersetzung versucht den Text verständlich in die Zielsprache zu übersetzen. Die

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Grammatik wird angeglichen und für Worte mit mehreren Bedeutungen in der Ausgangssprache wird das passende Wort in der Zielsprache gesucht. Wie frei übersetzt wird, liegt in der Entscheidung des Übersetzers. Konkordante Übersetzung Bei der konkordanten Übersetzung wird ein Begriff der Ausgangssprache immer mit demselben Begriff der Zielsprache übersetzt. Das Problem dabei ist, dass dadurch manche Wörter an ihrer Bedeutungskraft verlieren. Andererseits werden dadurch Zusammenhänge klarer. Kommunikative Übersetzung Die kommunikative Übersetzung versucht nicht den Text so wörtlich wie möglich wiederzugeben, sondern reduziert ihn auf seine Hauptbedeutung. Es gibt aber auch eine Grenze, damit der Text nicht zu einer Nacherzählung wird. Der Übersetzungsprozess muss nachvollziehbar sein, die Übersetzung muss inhaltlich mit dem Text übereinstimmen und es darf nichts dazu erzählt werden.

Ann-Kathrin Kedves

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Der Aufbau der Bibel

Die Bibel, wie sie wir heute kennen, ist praktisch kein einzelnes Buch mehr. Wenn wir uns eine Bibel genauer anschauen und untersuchen, können wir von einer ganzen Bibliothek spre-chen. Unsere heutige Bibel besteht aus insgesamt 77 unterschiedlichen Büchern. Diese sind in 3 große Gruppen aufgeteilt. Das Alte Testament, das Neue Testament und die Spätschriften (Apokryphen). Im Alten Testament sind 39 Bücher zusammengestellt und im Neuen Testa-ment 27 Bücher. Die restlichen 11 Bücher sind die sogenannten Spätschriften bzw. Apokry-phen. Manche dieser Bücher haben viele Seiten, aber auch manche nur wenige Verse. Wie ich oben schon gesagt habe, dass man praktisch von einer Bibliothek sprechen kann, ist die Bibel, wie in einer Bibliothek, nach bestimmten Gruppen geordnet:

1. Das Alte Testament

Die Bücher im Alten Testament werden in 4 verschiedene Gruppen geordnet:

1. Gesetzbücher � Diese umfassen die fünf Bücher Mose (Genesis, Exodus, Levitikus, Nu-meri, Deuteronomium). In diesen Büchern wird die Geschichte Israels von den ersten Anfän-gen bis zur Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten geschildert.

2. Geschichtsbücher � Sie erzählen die Geschichte Israels vom Einzug ins verheißene Land bis zur Verbannung und der Rückkehr aus dem Babylonischen Exil.

3. Lehrbücher und Psalmen� Diese Bücher enthalten Weisheitslehren, die in dichterischer Sprache und einprägsamen Sprichworten weitergegeben wurden.

4. Prophetenbücher � In den Prophetenbüchern, legten die Propheten Israels die Ereignisse in der Vergangenheit aus, prangerten das Unrecht in der Gegenwart und verkündeten das Handeln von Gott in der Zukunft.

2.Spätschriften (Apokryphen)

Die Spätschriften, die auch Apokryphen genannt werden, sind nur in manchen deutschen Bi-beln vorhanden. Die Apokryphen sind Bücher, die ursprünglich nur in der griechischen Über-setzung des Alten Testaments vorhanden waren. Diese Apokryphen befinden sich dann meist zwischen dem Alten und dem Neuen Testament.

3.Das Neue Testament

Das Neue Testament bildet man wieder in größere Gruppen bzw. Oberpunkte auf:

1. Geschichtliche Bücher � Die 4 Evangelien und die Apostelgeschichte der Bibel, erzählen von Jesus Christus und seinem Wirken. Diese möchten aber nicht einen rein historischen Be-richt abgeben, sondern wollen zum Glauben an Jesus Christus einladen, den von seinem Volk lang ersehnten Retter.

2. Briefe � Dieser Oberpunkt bzw. diese Gruppe enthält insgesamt 21 Briefe, welche von den Aposteln an verschiedene christliche Gemeinden oder an Einzelpersonen verschickt wur-den.

3. Offenbarung � Die Offenbarung steht in der Tradition der prophetischen Bücher. Sie er-läutert das apokalyptische Ende der Erde und hofft auf eine neue Erde und einen neuen Him-mel.

Jonas Hemmerich

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Exegese (griechisch exegesis: Erklärung; Auslegung) ist das analytische Bemühen, durch Anwendung philologischer und historischer Methoden die kanonischen Schriften des Alten und Neuen Testaments zu verstehen. Als Leitmethode wissenschaftlicher Bibelauslegung bemüht sich die historisch-kritische Methode Exegese zu ermitteln, welchen Sinn ein biblischer Text zur Zeit seiner Entstehung hatte. Sie berücksichtigt dabei, dass sich dieser Sinn durch Erweiterungen und Veränderungen gewandelt haben kann.

historisch => geschichtlicher Zusammenhang wird erforscht

kritisch => Bewertung/Unterscheidung anhand von Maßstäben (Kriterien

analytisch => die Texte werden erforscht & erläutert wie alle anderen Texte der Antike

Die 6 Schritte

1. Textkritik: Die möglichst genaue Wiederherstellung des Originalen Bibeltextes auf der Basis des Vergleichs der verschiedenen Handschriften.

2. Literarkritik: Die Gliederung des Textes nach Sinnabschnitten/Texteinheiten.

3. Gattungskritik: Hier geht es um die Frage in welcher Situation der jeweilige Text entstanden ist, es wird nach dem „Sitz im Leben“ gefragt

4. Traditionskritik: Die Frage ist, wie z.B. Die Bergpredigt (Mt 5-7) entstanden ist: Woher hat Matthäus die Textteile die er verwendet hat?

5. Redaktionskritik: Thema hier sind die Veränderung, die die Texte im Laufe der Zeit angenommen haben: Man versucht, die Absicht der Bearbeitung der Texte zu erkennen (z.B. die Passionsgeschichte Jesu bei Mt, Mk, Lk)

6. Botschaft: Welche Botschaft enthält der so entstandene, der so gewobene Text (Gewebe)?

Maya Steiert

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Die Zwei-Quellen-Theorie

Im 19. Jahrhundert wurde von den zwei deutschen Theologen Christian Gottlob Wilke und Christian Hermann Weisse die sogenannte Zwei-Quellen-Theorie der synoptischen Evangelien aufgestellt.

Die Synoptischen Evangelien bzw. die Synoptiker sind Markus, Matthäus und Lukas (� griech. [������� syn-opsis] = zusammen bzw. gemeinsam schauen). Sie beschreiben und deuten das Leben und die Lehre sowie den Tod Jesu.

Die Zwei-Quellen-Theorie besagt, dass den beiden Evangelisten Matthäus und Lukas jeweils 2 Quellen zur Verfügung standen, um ihre Evangelien (Matthäusevangelium und Lukasevangelium) zu verfassen.

Markus hat sein Evangelium als Erstes verfasst. Die Theorie geht nun davon aus, dass das Markus-Evangelium (das Älteste von Allen) die erste Quelle war, die Lukas und Matthäus für ihre eigenen Evangelien verwendeten.

Die zweite Quelle ist die Logienquelle Q, bei der es sich um einen griechischen, handschriftlichen Text handelt.

Darüber hinaus haben Matthäus und Lukas noch eigene Überlieferungen in ihre Evangelien eingebaut, das ist dann das sogenannte Sondergut. Jesus selbst hat keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen. Jedoch wurden wichtige Kernsätze und Erzählungen vom Leiden und Sterben Jesu, sowie seinem Wiedererscheinen im Jüngerkreis nach der Kreuzigung, von den Zuhörern im Gedächtnis behalten und mündlich weitergegeben. Aus diesen erzählten Erinnerungen sind dann 40 - 70 Jahre später die Evangelien von Markus, Matthäus, Lukas und Johannes entstanden.

Die Zweiquellentheorie versucht die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen diesen drei Evangelien des Neuen Testaments zu erklären. Das Ergebnis: Die drei synoptischen Evangelien bieten über weite Strecken gemeinsamen Stoff (mit kleinen Unterschieden jedoch in der Darstellung), während das Johannes-Evangelium scheinbar keine Gemeinsamkeiten zu den 3 anderen Evangelien zu haben scheint.

Caroline Lais

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Das Zwölf-Prophetenbuch des Alten Testaments

Das Zwölf-Prophetenbuch des Alten Testaments ist ein Sammelwerk, in dem Propheten aus vielen verschiedenen Zeitepochen zu einem einzigen zusammen gekommen sind. Sie sind in der Bibel nach ihrem Umfang, also der Länge nach, geordnet. Somit steht das Buch Jesaja, das längste, an erster Stelle und das kürzeste, Maleachi, an letzter. Die Propheten waren Kritiker und Mahner ihrer Zeit. Sie verkünden eine Botschaft, die ihnen durch göttliche Eingebung oder Vision aufgetragen wurde. Erhalten geblieben sind ihre Worte, weil sie von ihnen selbst oder von ihren Schülern aufgeschrieben wurden.

Die Propheten decken die Versäumnisse des Volkes und seiner Oberschicht auf und sie drohen dafür Gericht und schlimme Vergeltung an. Doch mitten in ihren Gerichtsansagen findet sich bei den Propheten auch die Ankündigung künftigen Heils. Gott denkt nicht daran, sein Volk für immer zu verlassen. Er verheißt immer wieder eine neue Ordnung, einen neuen Bund und sogar einen neuen König aus dem Hause Davids, der für Frieden und die erneute Hinwendung des Volkes zu Gott sorgen wird. Doch nicht alles, was im Zwölf-Prophetenbuch steht, stammt auch von den Propheten selber. Es wurden nachträglich Sprüche hinzugefügt die z. B. aus der gleichen Zeit stammen oder einfach so verstanden wurden, als hätte der Prophet diese Worte gesagt. Die Zwölf Propheten sind

Hosea, Joel, Almos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai, Sacharija und Maleachi

Jenny Meyer

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Die vier Evangelien Allgemein Die vier Evangelien sind Bücher aus der Bibel, welche alle eine große Geschichte beinhalten. Die Geschichte Jesu. Manche Abschnitte sind in dem einen Evangelium und andere in dem anderen. Die Evangelien sind alle unterschiedlich alt. Das älteste ist das Markus Evangelium, das jüngste das Johannesevangelium. Im folgenden erkläre ich welche Dinge die einzelnen Evangelium zu bieten haben.

Markus Evangelium Das Evangelium nach Markus ist das älteste griechisch geschriebene Evangelium. Es entstand ungefähr 70 n. Chr. und ist für Heidenchristen geschrieben. Verfasser des Evangeliums ist der Überlieferung nach Markus, der in der Apostelgeschichte als Begleiter der Apostel Paulus und Petrus auftritt. Markus, der in Jerusalem beheimatet war, war kein Jünger Jesu. Sein Symbol ist der Löwe. Seine Gebeine ruhen der Legende nach seit dem 9. Jh. in Venedig. Die Besonderheit des Markusevangeliums liegt darin, dass es unvermittelt, also ohne einen Prolog oder Berichte über Geburt und Kindheit Jesu, einfach die Taten des Herrn berichtet. Es beginnt mit dem Auftreten Johannes d. Täufer und endet mit der Auffindung des leeren Grabes am Ostermorgen. Die Grundidee des Markusevangeliums ist die Erfahrung der Jünger mit Jesus und die Frage: »Wer ist dieser?» Diese Frage durchzieht das ganze Evangelium. Die Dämonen erkennen als erste die Bedeutung Jesu, langsam beginnen auch seine Jünger zu verstehen, wer Jesus ist. Doch erst im Sterben am Kreuz wird es allen deutlich: »Wahrhaftig dieser Mensch war Gottes Sohn«, verkündet der römische Hauptmann. Die Kirchenväter geben als Ort der Niederschrift R om an. Markus habe dort auf Bitten der Gemeinde aufgeschrieben, was Petrus predigte. Die Mehrheit der Bibelwissenschaftler rechnet allerdings mit einer Entstehung des Markusevangeliums im palästinensischen oder syrischen Raum um das Jahr 70. Nach der Zwei-Quellen-Theorie ist das Markusevangelium eine der beiden Informationsquellen für Matthäus und Lukas.

Matthäus Evangelium Im Matthäusevengelium ist das Markusevangelium fast vollständig und überwiegend auch in der Reihenfolge des Berichtens enthalten. Dennoch ist das Matthäusevangelium nicht nur eine Neuauflage des Markusevangeliums. Die Heimat des Matthäusevangeliums ist wahrscheinlich das griechisch-sprechende, mit der jüdischen Überlieferung noch vertraute Judenchristentum der Zeit nach der Zerstörung Jerusalems (70n.Chr.). Hier sind nicht nur zum Teil älteste Überlieferungsstoffe der palästinischen Urgemeinde bewahrt worden, sondern man hat dort vor allem auch an dem bestimmten Gesichtspunkt der Überlieferung jener ältesten Jüngergemeinde Jesu festgehalten: dass alles, was für das Leben der christlichen Kirche wichtig ist, als Lehre Jesu zu überliefern sei, der als der Messias der alleinige Lehrer der christlichen Kirche sei (Mt 23,6)

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Dem entspricht der Aufbau des Matthäusevangeliums im Unterschied zu dem Markusevangelium. Im Zentrum stehen die großen Reden Jesu (Mt 5,1-7ff; Mt 10,1ff; Mt 13,1ff; Mt 18,1ff; Mt 23,1ff; Mt 24,1-25ff;), die Matthäus in manchen Teilen vorgefunden, insgesamt aber aus verschiedenem Spruchgut selbst gestaltet hat. Die Lehre Jesu ist in der judenchristlichen Gemeinde die entscheidende Mitte. In Mt 22,7 ist deutlich die Zerstörung Jerusalems am Ende des jüdischen Krieges im Jahre 70 n.Chr. vorausgesetzt. Das Matthäusevangeliums ist also nach dieser Zeit entstanden. Wahrscheinlich ist seine Abfassung gegen Ende des 1. Jahrhunderts anzusiedeln.

Lukas Evangelium Lukas war vermutlich ein griechischer Heidenchrist, der in Antiochia geboren wurde. Er verfasste das dritte Evangelium und die Apostelgeschichte. Das Lukasevangelium bildet zusammen mit der Apostelgeschichte ein zweibändiges zusammenhängendes Werk, in dem die Geschichte Jesu und die Geschichte der nachfolgenden urchristlichen Mission (Paulus) zusammenhängend dargestellt wird. Das Evangelium verfasste Lukas etwa um das Jahr 80. Ein Vergleich zeigt, dass Lukas das Markusevangelium gekannt und seiner eigenen Darstellung zu Grunde gelegt hat. Ganze Abschnitte folgen dem Aufbau des Markusevangeliums. (Lk 3,1-6; Lk 8,4-9 u.a.). Für mehr als die Hälfte des Lukas-Evangeliums findet sich bei Markus nichts entsprechendes. Die Geburt und Kindheit von Johannes dem Täufer und das frühe Auftreten Jesu im Tempel kommt nur bei Lukas vor. Er berichtet von den Gleichnissen wie dem des barmherzigen Samariters, des verlorenen Sohnes oder des armen Lazarus und erzählt die Geschichte von Zachäus. Überlieferungen zufolge ließ Lukas sich in Griechenland nieder und starb dort in hohem Alter. Das Emblem des Evangelisten Lukas ist der Stier.

Johannes Evangelium Das Johannesevangelium unterscheidet sich in Stoff, Aufbau und Sprache so charakteristisch von den drei anderen Evangelien, dass ihm eine Sonderstellung eingeräumt werden muss. Zweifellos stammt es nicht nur aus späterer Zeit als jene, sondern vor allem wahrscheinlich aus einer ganz eigenen, in sich geschlossenen Gemeinde, die eine Sprache und einen Denkstil entwickelt hat, wie sie sonst im ganzen NT nur in den Johannesbriefen zu finden sind. Der Verfasser hat aus einer reichlichen Überlieferung von Wundern und Sprüchen Jesu die Stoffe seines Evangeliums ausgewählt (vgl. Joh 20,30). Die Anlage und Gliederung ist klar zu durchschauen. Der Grundgedanke ist: Jesus, der ewige Gottessohn, ist vom Vater in die irdische Menschenwelt hinabgesandt worden und durch seinen Tod hindurch zu seinem himmlischen Vater wieder zurückgekehrt (Joh 16,28, vgl Phil 2,5-11). Sein Kommen hatte zum Ziel, die Auserwählten Gottes im Glauben an ihn zu sammeln; seine Rückkehr in den Himmel, sie mit Gott zu vereinen. Da die Ordnung des Textes undurchsichtig ist, stritten sich die Wissenschaftler um den möglichen ursprünglichen Aufbau des Evangeliums. Genauso wenig weiß man über den Verfasser, am wahrscheinlichsten handelt es sich um einen angesehenen Christen in Ephesus mit Namen Johannes. Ähnlich ungenau ist auch die Bestimmung des Alters, es muss jünger als die drei anderen Evangelien sein wegen eines gefundenen Fetzens von Papyrus-Handschriften, man vermutet die Jahrhundertwende n.Chr. als Abfassungszeit.

Quellen: http://www.kunstverlag-ettal.de/oscommerce/images/2976-50.jpg http://www.relilex.de Eigene Kenntnisse

Lucas Eberle

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Die Paulusbriefe Die Paulusbriefe (auch Corpus Paulinum) sind vierzehn von Paulus selbst oder in seinem Namen (pseudepigrafisch) verfasste Briefe. Sie stehen am Anfang der 20 neutestamtlichen Briefe und bilden mit 2/3 den Hauptteil. Die Briefe werden nach der historisch-kritischen Wissenschaft in mehrere Teile gefasst:

Corpus Paulinum Schriften

Protopaulinen:

Brief an die Römer

Erster Brief an die Korinther

Zweiter Brief an die Korinther

Brief an die Galanter

Brief an die Philipper

Erster Brief an die Thessalonicher

Brief an Philemon

Deuteropaulinen: Brief an die Epheser

Zweiter Brief an die Thessalonicher

Proto- oder Deuteropaulinum (umstritten): Brief an die Kolosser

Tritopaulinen:

Erster Brief an Timotheus

Zweiter Brief an Timotheus

Brief an Titus

Nachträglich zugeschrieben: Brief an die Hebräer

Die Protopaulinen werden unbestritten als von Paulus geschrieben anerkannt, die Deuteropaulinen gelten nach Einschätzungen aus inhaltlichen und stilistischen Gründen als Pseudepigraphen (Falschzuschreibungen). Der Brief an die Kolosser ist umstritten und wird von machen für ein Original von Paulus verfassten Brief gehalten, von anderen für ein Pseudepigraph. Die Tritopaulinen sind ebenfalls nicht von Paulus verfasst worden, gehen jedoch auf seinen Namen zurück, wahrscheinlich damit die Briefe mehr Beachtung erhalten. Der nachträglich Paulus zugeschriebene Brief wurde vermutlich erst nach der Zusammenstellung der Briefe im Corpus Paulinum verfasst und hinzugefügt. Die Briefe sind vermutlich die ältesten Schriften des Neuen Testaments, von denen der erste Thessalonicherbrief wahrscheinlich der älteste Paulusbrief ist.

Dominik Bozic

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Sechs Zentrale Texte der Bibel Die Schöpfungsgeschichte (Gen 1,1-2,4) Die Schöpfungsgeschichte beschreibt wie Gott die Erde innerhalb von sechs Tagen schuf. Die Erde ist anfänglich von Wasser bedeckt, später tauchen die Kontinente auf. Danach erschafft Gott nacheinander Pflanzen, Meerestiere, Landtiere und zuletzt die Menschheit. Der Auszug aus Ägypten (Ex 2,23 bis Ex 4,18 ; Ex 10-13) In diesem Text fand Moses einen brennenden Dornbusch durch welchen Gott zu ihm sprach. Er sagte Moses, er solle ihn Jahwe (ich bin der, der ich bin) nennen und befiehlt ihm nach Ägypten zu gehen und dort Gottes Volk von den Ägyptern befreien. Moses sprach mit dem Pharao und versucht ihn davon zu überzeugen sie ziehen zu lassen. Der Pharao gab sie natürlich nicht frei und Gott sendete die 10 Plagen. Danach gab der Pharao auf und das Volk Gottes floh durch das rote Meer. König David Der junge David kam nachdem er Goliath erschlug an den Hof Sauls und heiratete später seine Tochter, jedoch Verstand er sich nicht sehr gut mit Saul und musste vor ihm fliehen. Er ließ sich zunächst in Hebron nieder und wurde dort zum König von Judas gesalbt. Er gewann die Machtkämpfe mit den nördlichen Stämmen. Somit wurde er auch zum König über die Gebiete im Norden. Er begründete eine Reichsstruktur und machte Jerusalem zur Hauptstadt. Somit begründete er auch Israel als einen Staat. Die Bergpredigt (Mt 5,33-37) Bei der Bergpredigt sprach Jesus zu den Israeliten während er auf einem Berg stand. Die Bergpredigt begann mit den Seligpreisungen. Es folgten die Gleichnisworte vom "Salz der Erde" und "Licht der Welt". Danach erzählt er ihnen von der Richtigkeit von Heuchelei und des Verurteilens anderer. Die Kreuzigung Jesu (Dtn 21,23; Gal 3,13) Jesus wurde von einem seiner Jünger an die Römer verraten. Vor seiner Hinrichtung aß er mit seinen Jüngern noch das letzte Abendmahl. Dann wurde er gefoltert und musste eine Dornenkrone tragen und sein eigenes Kreuz schleppen. Er wurde gekreuzigt und rief noch am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen?“ Von der Auferstehung der Toten (1Thess 4,13-18 ) Paulus erklärt in diesem Text, dass, wenn Jesus auferstanden ist, auch jeder andere auferstehen wird. Er erklärte, dass sich die Menschen damit trösten sollen. Der Text ist sehr wichtig für die Christen, da die Auferstehung einer der wichtigsten Bestandteile des Christentums ist.

Florian Faller

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Deutung biblischer Texte In der modernen Bibelwissenschaft sind neben der historisch-kritischen Methode mehrere Deutungstechniken in Gebrauch, die entweder in Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftsdisziplinen entwickelt wurden (z.B. tiefenpsychologische Methode,

sozialgeschichtliche Methode), einen persönlichkeitszentrierten Zugang zur Bibel suchen oder die Texte unter einem bestimmten Fokus betrachtet (feministische Methode). Biblische Exegese Aussagen, Inhalte, historische und textliche Zusammenhänge der biblischen Texte werden gedeutet. Historisch-kritische Methode Der geschichtliche Zusammenhang wird erforscht/ Bewertung (Unterscheidung) anhand von Kriterien. Methodenschritte Textkritik: Vergleich der Handschriften Gattungskritik: Entstehungssituation des Textes Redaktionskritik: Umgang des Autors mit seinen Quellen (Veränderung) Literarkritik: Rekonstruktion der Quellen Traditionskritik: Überprüfung der mündliche Überlieferung Interpretation: Botschaft des Textes Tiefenpsychologische Methode Welche menschlichen Grunderfahrungen spiegeln sich in einem Text? Die eigenen seelischen Erfahrungen können in einem Text widergespiegelt oder in neuem Licht erscheinen. Eine wichtige Rolle spielen dabei Symbole, die für die lesende Person wichtig erscheinen. Sozialgeschichtliche Methode Fragestellung: In welche sozialen Verhältnisse hinein ist ein biblischer Text ursprünglich gesprochen? Welche Veränderungen wollte er bewirken? Der Leser muss sich fragen, in welchen sozialen Verhältnissen er lebt und welche Veränderungen der Text dann bewirken kann. Feministische Methode Frauen entdecken die weibliche Seite Gottes: Zugang zu Jesus finden viele Frauen dadurch, dass sie ihn als einen Mann mit vielen »weiblichen Eigenschaften« beschreiben. Frauen erkennen in biblischen Frauengestalten befreiende Vorbilder.

Loris Gross

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Bibel und Musik Die erste Stelle in der Bibel, die über Musik spricht, findet sich in 1Mo 4,21: „Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser war der Vater aller derer, welche mit der Laute und der Flöte umgehen.“ Kain, der sich von Gott abwandte, nutze beispielsweise die Musik, um das Gefühl der inneren Friedlosigkeit mit Musik zu überspielen. Das machten er und seine Nachkommen beispielsweise Jubal. Ein Interpret Deutschlands als Musterbeispiel ist Xavier Naidoo. Er versucht in seinen Song Texten Bibelinhalte zu integrieren. Jedoch so, dass das nicht auffällt. Sein Ziel ist es mit seiner Musik die Bibel der heutigen Jugend nahe zu bringen. Am Beispiel "Seine Straßen" lässt sich ein Vergleich mit einer der wohl bekanntesten Bibelstellen, der Apokalypse anstellen.

REF.: ES SIND SEINE STRASSEN VON JEHER

SEINE STRASSEN VON DEN BERGEN BIS ANS MEER

SEINE WEGE DENN DER HERR FÜHRT SEIN HEER

UND EURE SCHLECHT GEBAUTEN PFADE

MACHEN ES DEM THRONWAGEN SCHWER

IHR VERANSTALTET FESTE AUF DEN STRASSEN GENEHMIGT VON DER FALSCHEN INSTANZ IST EUCH ALLEN WIRKLICH NOCH ZUM SPASSEN SEID IHR BEREIT FÜR DEN LETZTEN TANZ EURE ANTEILNAHME HÄLT SICH SO IN GRENZEN EURE AUGEN VERMISSEN JEDEN GLANZ DER TOD KOMMT AUCH NACH WENIGEN LENZEN RETTE SICH WER KANN DOCH WER KANN`S

ANS TOTENBETT WIRD MICH KEINER BINDEN ICH RÄUME STRASSEN UND EBENE WEGE LEG´ ICH FREI BIS SEINE STRASSEN SICH UM DIE HÖCHSTEN BERGE WINDEN IST KEIN STERBEN UND KEIN SCHMERZ VORBEI VORBEI SIND DIE ZEITEN DER VERGEBUNG VORBEI SIND DIE TAGE DIE GEZÄHLT SCHAFFT DIE BEWEGUNG ZUM ZIEL DER ERHEBUNG WEHE DEM DER ES VERFEHLT

DIE WEGE DIE ER NIMMT SIND UNSERE STRASSEN SOGAR BERGE SCHMELZEN UNTER SEINEM FUSS ÜBERRAGEND IST ER ÜBER ALLE MASSEN DU MUSST IHN SUCHEN DENN VIELLEICHT BIST DU`S DEN ER BENÖTIGT UM SEINE STRASSEN ZU BAUEN DEN ER BRAUCHT UM SEIN HEER ZU VERMEHREN WIR KÖNNEN NUR WENIGEN VERTRAUEN DOCH MÜSSEN WAHRLICH NICHT MEHR LANGE ENTBEHREN DENN

Auch die Gospel Musik der Afroamerikaner vermittelt die Botschaft der Bibel.

Luan Nguyen

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Bibel und Kunst Die Ikone als Beispiel Ikone ist griechisch und heißt soviel wie Abbildung. Ikonen sind z.B. auf Holztafeln gemalte Darstellungen von Christus, Maria, den Heiligen oder Propheten. Sie sind für die orthodoxen Kirchen und Gläubigen von hoher Bedeutung.

Die Ikonen werden verehrt, weil der Gläubige in ihnen das Wesen Gottes erkennt. Ikonen sind also eine Art Bilderschrift des Glaubens. Ikonen versuchen möglichst genau, die Person so darzustellen, wie sie wirklich ausgesehen hat. Für einen Ikonenmaler gibt es deshalb strenge Regeln, eingehalten werden müssen:

- Der Glaube der Kirche soll bildlich dargestellt werden. - Er darf keine eigenen Sachen einfügen, auch die Farben müssen originalgetreu

verwendet werden, das Bild soll eine genaue Wiedergabe des Vorbildes sein. - Die Seele soll vor dem Malen gereinigt werden, z.B. fasten und beten. - Das Bild wird nicht unterzeichnet

Ikonen gehören auch zum Alltag eines Gläubigen: - Zur Taufe bekommt das Taufkind eine Ikone seines Namenspatrons geschenkt. - Das Brautpaar wird vom Brautvater mit einer Ikone gesegnet. - Beim Begräbnis wird eine Ikone voran getragen.

Das Bilderverbot untersagt das Abbilden Gottes bzw. bestimmter Propheten und Heiligen, um eine Bildverehrung zu vermeiden. Künstler die sich durch die Bibel inspirieren ließen sind z.B. Salvador Dali und Julius Schnorr.

Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Bilderverbot http://www.relilex.de/artikel.php?id=5364

Gian Luca Vintrici