Hinter den Wäldern der starken Holzfällerwellis erstreckt sich die lange Ebene von Wexxax.
Hier wächst das beste Getreide und der beste Kolbenhirse der Welt. Die Landarbeiter verdienen sehr gutes Geld. Die Bauern sind sehr reich. Die Arbeit ist hart und lang.
Zum Ausgleich treffen sich viele Wellis im Saloon. Das ist die Informations- und Feierzentrale der Stadt.
Wo viel Geld verdient wird da sind auch viele Banken, und das lockt Tagediebe und Räuber an.
In Wexxax ist alles anders. Die Wellis tragen große Hüte und Stiefel. Viele haben eine Pistole am Gürtel. Die Hühner fahren gerne auf dem
Traktor mit. Die Bauern nennen sich Farmer und der Polizeichef
heißt hier Sheriff.
Paul Montero ist Luftikus und eine lokale Sangesgröße. Er zieht von
Saloon zu Saloon und spielt die besten Lieder auf seiner Gitarre.
Unterwegs singt und pfeift er seinem Pferd Rosy immer die
neuesten Einfälle vor. Rosy ist begeistert.
Manchmal arbeitet er bei den Hirsekolbenfarmern oder er jagt
Räuber. Da gibt es immer wieder gutes Kopfgeld zu verdienen.
Heute ist er in seine Lieblingsstadt Santa Durango. Dort sorgt Sheriff
„Neunauge“ für Recht und Ordnung. Der Sheriff und Paul kennen sich
schon ewig und sind gute Freunde.
Sheriff Neunauge begrüßt Paul mit „Haudi“. Das sagt man hier so zur
Begrüßung, zum Abschied und für Alles.
Sheriff Neunauge heißt so weil viele meinen er hätte neun Augen. Es
weiß immer über alles Bescheid. Gerade hat er ein Fandungsplakat
angepinnt.
Sie redeten noch ein bisschen „Tacheles“ über Dieses und Jenes.
´
Neunauge sagt zu Paul, „Hier, Paul! Du kannst 500 Wellitaler ver-
dienen. Gesucht wird Ben Raudi. Der hat 4 Banken in den Orten
Montrosa, Yuma, Sarita und Bandera überfallen und insgesamt
18000 Wellitaler erbeutet.“
Paul fragt nach, “In welcher Richtung ist der Typ den jedesmal
geflüchtet?“ Neunauge sagt, „Ja! Das ist merkwürdig. Der ist immer
in Richtung Osten abgehauen. Wieso?“
Paul meint, „Äh, ich habe da eine Idee. Ich melde mich später wieder.
Bis dann, Neunauge. Haudi!.“ Neunauge erwidert „Haudi!.“ Paul ritt
dann davon.
Paul´wußte, dass im Osten die verlassenen Goldminen liegen. Hier
traut sich niemand hin. Angeblich sollen hier Geister spuken.
Der Ritt dauert 3 Stunden und Paul sang seiner Rosy einige, neue
Songs vor. Da vergeht die Zeit wie im Fluge.
Bei den Goldminen legte sich Paul auf die Lauer.
Er nahm sein altes Fernglas heraus und guckte umher.
Tatsächlich haust hier der gesuchte Ben Raudi. Dann dürften dort
auch die erbeuteten Wellitaler lagern.
Paul kam noch eine andere Idee. Die beraubten Orte liegen alle wie
aufgereiht hintereinander. Die nächste Stadt, die nicht beraubt war,
ist Santa Durango.
Das musste er gleich Sheriff Neunauge sagen.
Im Eiltempo ritt er zurück nach Santa Durango.
In Santa Durango angekommen erzählte er was er gesehen hatte.
Sheriff Neunauge wollte gleich Hilfssheriffs losschicken um den
Ben Raudi zu verhaften.
Paul hatte jedoch eine bessere Idee. Von den 4 Banken in Santa
Durango schließen wir 3. Der Bankbeamte wird eingeweiht.
Sheriff Neunauge hielt das für gefährlich, aber wenn der Berg nicht
zum Propheten kommt, dann muss eben der Prophet zum Berg
kommen. Oder anders ausgedrückt „Warten auf Ben Raudi.“
Alle Banken wurden immer um Hai Nuun überfallen. Hai Nuun ist die
Zeit zwischen 12 und 1 Uhr. Da ist in ganz Wexxax Ruhe angesagt
Pünktlich zum Hai Nuun reitet ein einsamer Reiter durch Santa
Durango. Er steigt vom Pferd und bindet es neben der Bank an.
Seine schweren Stiefel knallen auf dem Boden.
Er geht in Richtung Bank.
Bein Raudi reißt die Tür zur Bank auf steht wie ein Baum im Raum
Zum Bankbeamten sagte er, „Haudi! Ich bin Ben Raudi. Her mit all den
Wellitalern. Da wird ein Gaudi.“
Sekunden später zog er seine Pistolen und drohte dem
Bankbeamten.
Der warf Geldsäcke mit Wellitalern auf den Banktresen und sagte,
„Bitteschön, Herr Raudi.“
Ben Raudi ist sehr zufrieden über so viele erbeutete Talerchen.
Er steckt seine Waffen weg, raffte die Geldsäcke zusammen und
rennt aus der Bank.
Draußen sah er zu seinem Schreck, dass sein Pferd weg war. Jetzt
bekam Ben Raudi Panik. Was sollte er nur tun? Hinter ihm sind Paul
und Sheriff Neunauge aufgetaucht.
Paul zog seine Pistole und sagte, „Das Spiel ist aus, ´Ben Raudi!
Hände hoch und schön langsam in Richtung Sheriffbüro. Dein Pferd
haben wir als Komplizen verhaftet. Es ist im Pferdestall des Sheriffs.
In den Geldsäcken ist Zeitungspapier. Wir haben nur noch auf dich
gewartet und alles gewusst.“
Ben Raudi war sauer. Mit erhoben Flügeln ging er durch den Ort zum
Sheriffbüro. Jetzt kamen die Wellis überall heraus und klatschten
Beifall. Ben Raudi könnte heulen über diese Situation.
Paul Montero lud alle Bürger in den Saloon ein und alle kamen. Er
spielte seine neuen Songs.
Die Hilfssheriffs ritten zur Goldmine und hatte die ganze Beute
unversehrt gefunden.
Paul bekam von der Bank 2000 Wellitaler Belohnung. Von den Geld
will er sich ein Häuschen am Ende der Straße von Santa Durango
kaufen und eine Plattenfirma suchen, die seine Songs auf Schall-
platten presst.
Vielleicht mögen ja die verwöhnten Wellis im Königreich Welliburg
auch seine Melodien.
Gleich, neben dem Saloon war des Gefängnis und das Sheriffbüro.
Im „Knast“ sitzt Ben Raudi. Er wartet auf seine Anhörung und sein
Gerichtsurteil.
Mit einem Stiefel wippt er zum Takt der Musik die aus dem Saloon
kam.
Leise singt er zu sich, „Haudi, dummer Ben Raudi, Jetzt biste im
Knast. Das ist kein Gaudi.“
Ende.
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