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JAHRES- BERICHT

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Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

Der Vorstand 2009 .................................................................... 2

Vorwort ..................................................................................... 3

Bericht der Geschäftsstelle ....................................................... 7

Fachbereich I – Suchthilfe ....................................................... 31

Fachbereich II – Drogenhilfe ................................................... 34

Bereichsbezogene Gremien der HLS....................................... 37

Landeskonferenz Suchtselbsthilfe ....................................... 37

Arbeitskreis der hessischen Präventionsfachkräfte (AHEP)... 38

Selbsthilfe ................................................................................ 40

Anhang .................................................................................... 43

HLS – Aufgaben und Ziele (Auszug aus der Satzung).......... 43

Die Struktur der HLS ........................................................... 44

Hauptträgergruppen und Mitglieder der HLS ..................... 45

Gremien der Suchtselbsthilfe in Hessen .............................. 45

Anzahl der Suchthilfeeinrichtungen in Hessen .................... 47

Impressum ......................................................................... 47

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Jahresbericht 2009

Der Vorstand 2009

Rita Henning-Hoffmann Diakonisches Werk in Kurhessen-Waldeck e.V.

– Vorsitzende –

Günter Woltering PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband Landesverband Hessen e.V.

– Stellvertretender Vorsitzender –

Sonja Linke Diakonisches Werk Hessen und Nassau e.V.

Ralf Bartholmai Diakonisches Werk in Kurhessen-Waldeck e.V.

Hartmut Zielke Caritas Landes-Arbeits-Gemeinschaft Sucht

Dr. Dieter Kunz Caritas Landes-Arbeits-Gemeinschaft Sucht

Robert Flörchinger Caritas Landes-Arbeits-Gemeinschaft Sucht

Ulrich Druve PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband Landesverband Hessen e.V.

Heike Lange PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband Landesverband Hessen e.V.

Dr. Christian Geßner Arbeiterwohlfahrt, Bezirks-Verband Hessen-Süd e.V.

Holger Wießmann Deutsches Rotes Kreuz, Landesverband Hessen e.V.

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Vorwort

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, Freunde und Förderer der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen!

Im Berichtszeitraum wurden zwei Themen von der HLS besonders intensiv bearbeitet: Wäh-rend das erste Halbjahr 2009 ganz im Zeichen der bundesweiten Aktionswoche Alkohol stand, war das zweite Halbjahr von Aktivitäten im Bereich »Kinder aus suchtbelasteten Famili-en« geprägt. Die Aktionswoche Alkohol 2009 war in Hessen sehr erfolgreich. Die von der HLS auf Landes-ebene koordinierten 120 Veranstaltungen

machten die zwei Schwerpunktthemen auch in der Praxis deutlich. Das Konsumverhalten ist zu hoch und zu risikoreich – vor allem bei Erwachse-nen, nicht nur bei Jugendlichen. Darüber hinaus ist ein Alkoholwerbever-bot ist überfällig. Dies forderten im Rahmen der Aktionswoche Expertin-nen und Experten der Suchtprävention und Suchthilfe, Wissenschaftler/-innen und Verbände. So hat sich auch Gesundheitsminister Jürgen Banzer bei der Eröffnungsveranstaltung im Hessischen Landtag gegen Alkohol-werbung in Sportstätten ausgesprochen. Die Gesellschaft verhalte sich widersprüchlich gegenüber einem Zellgift, das bei jeder vierten Gewalttat, jedem dritten Verkehrsunfall und jedem zweiten Tötungsdelikt eine Rolle spiele, so der Minister anlässlich der hessischen Auftaktveranstaltung. Der besondere Dank des Vorstandes gilt den vielen Ehrenamtlichen, die sich für das gemeinsame Anliegen engagiert und damit die Kampagne umgesetzt, ihr Gestalt und Gesicht gegeben haben. Ebenso dankt die HLS den vielen professionell Tätigen, die die Aktionswoche Alkohol zusätzlich in ihr Arbeitspensum aufgenommen haben. Dank gebührt aber auch dem Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit (HMAFG) so-wie den Krankenkassen für die finanzielle Unterstützung der Aktivitäten auf Landesebene. Die positive Resonanz auf die Aktionswoche Alkohol 2009 zeigt, dass die Bereitschaft der Bevölkerung gewachsen ist, sich den enormen Alkohol-problemen in allen Lebensbereichen zu stellen. Für die HLS Anlass genug, sich auch 2011 wieder an einer Aktionswoche Alkohol zu beteiligen.

Vorwort

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Jahresbericht 2009

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Der Bereich »Kinder aus suchtbelasteten Familien« bildete den zweiten inhaltlichen Schwerpunkt im Berichtszeitraum. In Hessen geht man davon aus, dass 220.000 Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr in Fami-lien leben, in denen mindestens ein Elternteil eine Suchtproblematik hat. Kinder suchtkranker Eltern werden durch ihre Lebenssituation in ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung massiv beeinträchtigt und be-nachteiligt. Zirka 30% bis 40% dieser Kinder und Jugendlichen werden, aktuellen Untersuchungen zufolge, selbst einmal suchtkrank. Die HLS hat bereits 2006 zu diesem Themenbereich in Kooperation mit dem Hessi-schen Sozialministerium eine vielbeachtete Tagung durchgeführt. Die in den letzten Jahren verstärkt in die Öffentlichkeit gelangten Nach-richten von Kindesmisshandlungen und Kindestötungen in Deutschland hatten u. a. zur Folge, dass der Gesetzgeber im Kinder- und Jugendschutz mit dem § 8a SGB VIII einen Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung verankert hat. Die im letzten Jahr erstellte Handreichung der HLS »Eck-punkte zur Schnittstellenarbeit von Suchthilfe und Jugendhilfe« greift die Relevanz des Themas für Einrichtungen der Suchthilfe auf und gibt Emp-fehlungen wie diese Einrichtungen dem Schutz des Kindeswohls nach-kommen können. Im Jahre 2009 hat die HLS das Thema durch die Veröf-fentlichung einer Broschüre weiter vorangebracht. Mit Mitteln des HMAFG konnte die HLS eine hessenspezifische Variante der vom Rosto-cker Netzwerk »Kind-Familie-Sucht« entwickelten Broschüre in großer Stückzahl publizieren. Parallel dazu wurde für Fachkräfte der Fachstellen für Suchtprävention von der HLS die Trainerausbildung zur Leitung von Fortbildungsveranstal-tungen für Multiplikatoren im Bereich suchtbelasteter Systeme angebo-ten. Vor dem Hintergrund der großen Gefährdung selbst suchtkrank zu wer-den oder verstärkt unter Ängsten und Depressionen zu leiden, gehört der Personenkreis »Kinder aus suchtkranken Familien« weiterhin zu einer wichtigen Zielgruppe der Suchtprävention im Rahmen der Arbeit der HLS. So wurden bereits erste Schritte absolviert, um im nächsten Jahr mit einer Veranstaltung das Thema seitens der HLS in die Öffentlichkeit zu tragen. Auch über die im vergangenen Jahr begonnenen Projekte der HLS ist Po-sitives zu berichten. Das landesweite Projekt zur Glücksspielsucht hat in-zwischen »Fahrt aufgenommen«, alle regionalen Personalstellen konnten besetzt werden. Vielbeachtete landesweite Öffentlichkeitsmaßnahmen der HLS haben das Thema in die Medien transportiert.

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Vorwort

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Im Bereich problematischer Medienkonsum wurde die in der HLS vorhan-dene Expertise immer stärker auch bundesweit abgefragt. Die mit finan-zieller Unterstützung der Techniker Krankenkasse, Landesvertretung Hes-sen erstellten Broschüren fanden bundesweit großen Anklang. Die ebenfalls mit finanzieller Unterstützung der Techniker Krankenkasse entwickelten Broschüren der HLS zum Thema »Komasaufen« wurden in wenigen Monaten mehr als 30.000-mal abgerufen. Auch hierin zeigt sich die Anerkennung der inhaltlichen Qualität und anspruchsvollen Gestal-tung der HLS-Materialien. Ein für die hessische Fachöffentlichkeit sehr wichtiges Medium im Bereich der Suchthilfe ist das Adressenhandbuch »Suchthilfe in Hessen« der HLS. In der mit Mitteln des HMAFG ermöglichten Neuauflage 2010 präsentiert sich die hessische Suchthilfe wieder mit mehr als 1000 Angeboten. Eben-falls eine optische und inhaltliche Neuauflage hat die erfolgreiche Home-page der HLS in diesem Jahr erfahren.

Danksagung Die erfolgreiche Arbeit der HLS ist nicht möglich ohne die Unterstützung, die wir durch zahlreiche Organisationen, Kooperationspartner und – nicht zuletzt – durch das persönliche Engagement vieler Einzelner erfahren ha-ben. Für ihr Engagement möchten wir den Mitgliedern der HLS-Arbeitsgremien danken. Ohne das Fachwissen und den Sachverstand der Experten und Expertinnen aus unseren Gremien wäre ein Großteil der Projekte nicht umsetzbar gewesen. Ein herzlicher Dank gilt auch allen Förderern und Kooperationspartnern der Hessischen Landesstelle, die viele Maßnahmen und Veröffentlichun-gen erst möglich gemacht haben. Zu nennen ist an erster Stelle das Hessische Ministerium für Arbeit, Fami-lie und Gesundheit, welches die Arbeit der HLS durch finanzielle Unter-stützung maßgeblich fördert. Die Kooperation mit dem Ministerium, na-mentlich mit Frau Winheim, erleben wir als sehr konstruktiv. Weiterhin bedanken wir uns bei der Techniker Krankenkasse, Landesver-tretung Hessen, der AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen, der Deut-schen Angestellten Krankenkasse, der Barmer Ersatzkasse, den Betriebs-krankenkassen, dem Hessischen Kultusministerium und dem Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport. Ein besonderer Dank für die Unterstützung unserer Arbeit gilt auch der DekaBank Deutsche Girozentrale in Frankfurt am Main.

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Jahresbericht 2009

Die HLS ist eine effizient arbeitende und dienstleistungsorientierte An-laufstelle für ihre Mitglieder, die Politik, das Gesundheitsministerium, die Kostenträger und viele andere Einrichtungen und – nicht zu vergessen – für Menschen mit Suchtproblemen. Einen nicht unerheblichen Anteil daran haben die Mitarbeiter und Mitar-beiterinnen der Geschäftstelle, denen der Vorstand besonders danken möchte: Herrn Schmidt als Geschäftsführer, Frau Sahl als Leiterin der Ko-ordinationsstelle Suchtprävention, Frau Senger-Hoffmann als Projektleite-rin Glücksspielsucht, Herrn Graf als Projektleiter von »Netz mit W bfeh-lern?®« und Herrn Kozonek und Frau Schulz, die für Verwaltung und Sekretariat zuständig sind. Ein arbeitsreiches Jahr liegt hinter uns. Ich darf Sie nun einladen, den vor-liegenden Jahresbericht der HLS zu studieren, der die vielfältigen Aktivitä-ten der Geschäftsstelle und der Fachgremien der HLS im Berichtsjahr wi-derspiegelt. Herzlichst Ihre Rita Henning-Hoffmann - Vorstandsvorsitzende -

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Bericht der Geschäftsstelle

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Bericht aus der Geschäftsstelle

Ein großer Schwerpunkt der Arbeit der HLS besteht in der Organisation und Durchfüh-rung von Projekten. Diese können entweder von der HLS selbst initiiert oder durch ex-terne Partner an die HLS herangetragen worden sein. Dabei ist das Ziel der HLS so-wohl die Kompetenz der hessischen Sucht-hilfe für andere Organisationen verfügbar zu machen als auch Know-how und Unter-stützung (finanzieller oder ideeller Art) für die hessische Suchthilfe zur Verfügung zu stellen.

LANDESPROJEKT FACHBERATUNGEN FÜR GLÜCKSSPIELSUCHT IM AMBULANTEN NETZWERK DER HESSISCHEN SUCHTHILFE Seit Beginn des Landesprojektes im Frühjahr 2008 hat sich das flä-chendeckende Netz der hessischen Fachberatungen für Glücksspiel-sucht etablieren können. Um die speziellen Beratungs- und Prä-ventionsangebote zur Glücksspielsucht im ambulanten Bereich für Betroffene und deren Angehörigen vorhalten und optimieren zu können, wurden von der HLS-Projektleitung Glücksspielsucht regel-mäßig Arbeitskreistreffen und Fortbildungsveranstaltungen für die Fach-berater/-innen für Glücksspielsucht organisiert und durchge-führt. Diese Qualifizierungsmaßnahmen gewährleisten ein hohes Qualitätsniveau in der täglichen Beratungs- und Präventionsarbeit der Projektmitarbeiter/-innen. Im Einzelnen wurden 2009 folgende Veranstaltungen durchgeführt: Einführungsveranstaltungen Für neue Projektmitarbeiter/-innen bot die Projektleitung zwei spezielle Einführungsveranstaltungen in das Landesprojekt »Glücks-spielsuchtprävention und -beratung« sowie in das Thema Glücks-spielsucht an. Arbeitskreis der Fachberater/-innen für Glücksspielsucht Im Arbeitskreis fand der fachliche Informationsaustausch, die Kon-sensbildung in inhaltlichen Fragen, Berichterstattung und Maßnah-menabstimmungen statt.

Projekte

»Heute schon verspielt?«

Mit diesem Plakat konnten die

hessischen Fachberatungen für

Glücksspielsucht – auf Anregung

der HLS – in einheitlicher Form

auf ihre regionalen Beratungsan-

gebote hinweisen.

Vielen Dank an den Verein

Jugendberatung und Jugendhilfe

für die Nachdruckgenehmigung.

Wolfgang Schmidt,

Geschäftsführer der HLS

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Jahresbericht 2009

Arbeitskreis der Fachberater/-innen für Glücksspielsucht Im Arbeitskreis fand der fachliche Informationsaustausch, die Kon-sensbildung in inhaltlichen Fragen, Berichterstattung und Maßnah-menabstimmungen statt. Im Berichtszeitraum fanden insgesamt vier Sitzungen des Arbeits-kreises mit verschiedenen Inhaltsschwerpunkten statt: Dokumentationskatalog Glücksspielsucht Planung von Öffentlichkeitsaktionen Schnittstellen ambulanter und stationärer Beratung/Behandlung Kooperationen mit Glücksspielanbietern Dokumentation, Erhebung und Auswertung der Fallzahlen Fortbildungsveranstaltungen für die Fachberater/-innen für Glücksspielsucht Im Berichtszeitraum wurden Fortbildungsveranstaltungen zu fol-genden Themen durchgeführt: »Geschlechtsspezifische Aspekte in der Arbeit mit pathologi-

schen Glücksspieler/-innen« »Glücksspiele verstehen = Klienten verstehen« »Ansätze in der Migrantenarbeit im Zusammenhang mit Glücks-

spielsucht«. Öffentlichkeitsarbeit Um die Fachberatungen für Glücksspielsucht der Öffent- lichkeit bekannt zu machen, wurden zwei landesweite Aktionstage initiiert und durchgeführt. Wenn Ende März 2009, zur besten »Osterhasenzeit«, 2.000 Schokoladenweihnachtsmänner in hessischen Fußgängerzonen verteilt werden, können sie der Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Presse gewiss sein. Ziel der von der HLS initiierten Aktion, die von den Fachberater/-innen für Glücksspielsucht an 13 verschiede-nen Standorten gleichzeitig in ganz Hessen durchgeführt wurde, war es, die Bevölkerung auf das neue Beratungsangebot zur Glücks-spielsucht aufmerksam zu machen. Alle, die »auch den richtigen Zeitpunkt verpasst hatten«, konnten auf der Rückseite der Umhän-gekarte die Adresse der Beratungsstelle vor Ort nachlesen. Ein zweiter von der HLS organisierter Aktionstag fand im Oktober statt. Mit riesigen Fragerastern (Bodenzeitungen), die in 15 hessi-schen Städten in den Fußgängerzonen ausgelegt wurden, wurden die Passanten zum Thema Glücksspielsucht befragt: »Heute schon gewonnen? – Was denken Sie über die Risiken des Glücksspiels?« Mehrere Antwortmöglichkeiten auf der Bodenzeitung zum Ankreu-zen, bezogen die Bürger/-innen aktiv mit ein und regten Gespräche untereinander an. Als symbolischen Hinweis auf die Beratungsstellen

HLS PROJEKTE

(Fortsetzung)

»Ja ist denn heut’ scho’

Weihnachten?…«

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Bericht der Geschäftsstelle

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wurde dazu ein Papphaus mit aufgestellt, das Kinder bemalen konn-ten. Die positive und hohe Resonanz der lokalen Presse zeigte, dass die Stilmittel »Schokoladenweihnachtsmänner« sowie »Bodenzei-tung und Papphaus« eine außergewöhnliche und gute Wahl waren, das Ziel, die Öffentlichkeit auf das Thema Glücksspielsucht und die Beratungsangebote der hessischen Fachberater/-innen für Glücks-spielsucht aufmerksam zu machen, zu erreichen. Zur Jahreskonferenz der Selbsthilfeverbände in der HLS hat die Pro-jektleiterin in Zusammenarbeit mit zwei regionalen Fachkräften durch einen Vortrag und einen Workshop zu Aspekten des patholo-gischen Glücksspiels zum Gelingen der Jahreskonferenz beigetragen ( siehe auch Seite 22). Pressemitteilungen und Interviews zu den Öffentlichkeitsaktionen rundeten die Öffentlichkeitsaktivitäten der Projektleitung ab. Dokumentation/Statistik Seit Januar 2009 ist der elektronische Dokumentationskatalog zur Glücksspielsucht in dem Dokumentationssystem Horizont implemen-tiert. Alle hessischen Fachberater/-innen für Glücksspielsucht doku-mentieren mit diesem System, nachdem sie an einer speziellen Schu-lungsveranstaltung teilgenommen haben. Arbeitskontakte der Projektleitung Auf Einladung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit (HMAFG) fanden zwei Gespräche mit den Trägervertre-tern der Fachberatungen für Glücksspielsucht statt. Der Informati-onsaustausch mit dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport (HMdIS) und dem Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit (HMAFG) wurde bei vier Treffen mit der Projektlei-tung organisiert.

»Heute schon gewonnen?«

Hessenweiter Aktionstag der

Fachberatungen für Glücksspiel-

sucht mit Bodenzeitung,

Oktober 2009

Links: Interview mit der HLS-

Projektkoordinatorin,

Daniela Senger-Hoffmann,

bei der Aktion in Frankfurt

Fotos: Hanspeter Günster

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Jahresbericht 2009

Arbeitsgespräche fanden mit folgenden hessischen Institutionen statt mit den Geschäftsführungen der Spielbanken in Bad Homburg,

Wiesbaden und Kassel mit der Landesausländerbeauftragten mit diversen Fachkliniken. Kooperationen mit anderen Bundesländern Die Projektleiterin nahm an den regelmäßigen Treffen der Bundes- und Länderkoordinatoren zum fachlichen Austausch teil. In diesem Bund-Länderkreis arbeitete sie an der Konzeption eines bundesweiten Kriterienkataloges für Sozialkonzepte mit. Hierbei lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Qualitätsstandards zum Umgang mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Spielerschutz.

Das Projekt »Netz mit W b-Fehlern?®« be-schäftigt sich mit dem Phänomen der

Computer- und Internetsucht. Die HLS führt das Projekt mit finan-zieller Unterstützung der Techniker Krankenkasse Hessen durch. Bei der praktischen Umsetzung kooperiert die HLS mit den Fachstellen für Suchtprävention und den Suchtberatungsstellen der Träger der Freien Wohlfahrtspflege. Thomas Graf, Projektkoordinator bei der HLS, zeichnet für die Organisation und Durchführung des Projektes verantwortlich. Das Projekt startete im Sommer 2008 und lief so erfolgreich an, dass eine Projektfortführung für 2009 erfolgte. Die Ziele des Projektes sind: Betroffene und Angehörige in Hessen für das Thema zu sensibili-

sieren Beraterinnen und Berater aus der Suchthilfe zu qualifizieren, um

adäquate professionelle Hilfen für Betroffene und deren Angehö-rige bereitstellen zu können

Informationen zur Selbsthilfearbeit im Bereich »Internetsucht« zu erarbeiten

Wege zur Gründung von Selbsthilfeinitiativen aufzuzeigen und in den Anfängen zu betreuen.

Im Bereich Prävention wurden in 2009 24 regionale Informations-veranstaltungen, Medienkompetenzseminare, Fortbildungen und Medienfachtage für Eltern/Angehörige, Kinder/Jugendliche und für Lehrer/-innen zur Sensibilisierung für das Thema realisiert. Bei einem großen Teil der Veranstaltungen kooperierte die HLS mit den regio-

HLS PROJEKTE

(Fortsetzung)

NETZ MIT W B-FEHLERN?®

Kooperation mit der

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Bericht der Geschäftsstelle

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… und für Eltern

nalen Fachstellen für Suchtprävention. Das hohe Medieninteresse am Thema Computer- und Internetsucht bot der HLS die Gelegenheit in vielen Pressear-tikeln und Fernsehsendungen auf das Projekt hinzuweisen und dadurch eine sehr gute Breitenwirkung zu erreichen. Eine Sensibilisierung der Bevölkerung für das Problem der Computer- und Internetsucht wurde somit erfolgreich umgesetzt. Ein Projektziel in 2009 war es, die Suchtberatungsstellen in Hessen über das neue Störungsbild »Computer- und Internetsucht« zu informieren, damit möglichst flächendeckend Be-ratungsstellen in Hessen Angebote zu diesem Thema vorhalten kön-nen. Hierzu wurden zwei mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen im Februar und September organisiert und durchgeführt. Neben Einblicken in die Welt der Computerspiele und aktuellen wissen-schaftlichen Erkenntnissen zum Störungsbild »Computer- und Inter-netsucht«, zeigten die externen Referentinnen und Referenten auch Beratungs- und Therapiemöglichkeiten sowie Ansätze für Selbsthil-feaktivitäten auf.

Nicht zuletzt mit Hilfe dieser Qualifizierungsmaßnahmen innerhalb des Projektes steht Hessen im Bereich der Computer- und Internet-suchtberatung bundesweit an der Spitze, hinsichtlich Quantität und Qualität einer flächendeckenden Bera-tung. Dies war wohl auch der Grund dafür, dass die HLS gebeten wurde, das Projekt auf der Jahrestagung der Bundesdrogenbeauftragten in einem bundesweiten Kontext vorzustellen. Im Bereich der Selbsthilfe wurde das Projekt und seine Ziele auf der Jahreskonferenz der Selbsthilfeverbän-

de in der HLS, der Landesarbeitsgemeinschaft der Hessischen Selbst-hilfekontaktstellen und in einer Sitzung der Landeskonferenz der Suchtselbsthilfe vorgestellt und intensiv diskutiert. Aus den Gesprä-chen kann resümiert werden, dass in ländlichen Regionen die Ent-wicklung dieses neuen Suchtphänomens von den Suchthilfeverbän-

1000-fach nachgefragt –

Gratis-»Bestseller« 2009:

Info-Broschüren zur

Computersucht

für Jugendliche …

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Jahresbericht 2009

den und -organisationen eher zurückhaltend beobachtet wird. Demgegenüber wird in Ballungsräumen ein steigendes Interesse deutlich, das Unterstützungsangebot des Projektes zur Initiierung der Selbsthilfe wahrzunehmen. Vor allem im Rhein-Main-Gebiet wird ein Bedarf für Selbsthilfegruppen zu diesem Thema gesehen. In Darmstadt gibt es dementsprechend auch die bis dato einzige Selbsthilfegruppe für betroffene Angehörige zu diesem Thema. COMBASS LANDESAUSWERTUNG 2008

Unter dem Namen COMBASS – Computer-gestützte Basisdokumentation der hessi-schen Suchthilfe – wird in Hessen seit 2003 eine jährliche Suchthilfestatistik für den ambulanten Bereich erstellt. Die Basisfi-nanzierung des Projektes übernimmt das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit. Das Projektmanagement liegt bei der HLS. Die Ergebnisse der hessenweiten Auswer-tung mit den Daten aus 2008 wurden vom

auswertenden Institut der Universität Hamburg (ISD Hamburg) bei einer HLS-Tagung in Frankfurt vorgestellt: In der ambulanten Suchthilfe des Landes Hessens wurde für das

Jahr 2008 dokumentiert, dass für insgesamt 19.357 verschiedene Klientinnen und Klienten Hilfe- und Beratungsleistungen erbracht worden sind. Das ist ein Höchstwert seit 2003. Hinzu kommen 1.419 Angehörige (Anteil am Gesamtklientel: 7%) und 5.243 anonyme Kontakte.

Im Jahr 2008 haben insgesamt 107 Einrichtungen an der Aus-wertung teilgenommen. Werden die Auswertungsjahre seit 2003 betrachtet, kann insgesamt von einer relativ stabilen Datenbasis gesprochen werden (zwischen 99 und 109 Einrichtungen haben sich beteiligt).

Die sechste Jahresstatistik für die ambulante Suchthilfe in Hessen macht erneut deutlich, dass sich die Datenqualität und -vollständigkeit auf einem hohen Niveau bewegt und sich ein stabiles Suchthilfe-Monitoring des Landes Hessen entwickelt hat.

Im Folgenden einige ausgewählte Ergebnisse der COMBASS-Landesauswertung für das Auswertungsjahr 2008 aus den Katego-rien »Hauptsubstanzen«, »Soziodemografische Situation« und »Betreuungen«:

HLS PROJEKTE

(Fortsetzung)

21.000 Menschen fanden in

107 Einrichtungen der hessischen

Suchthilfe Unterstützung

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Bericht der Geschäftsstelle

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Hauptsubstanz Beim Blick auf die Geschlechterverteilung innerhalb der Hauptdi-

agnosen fällt auf, dass der Anteil männlicher Klienten in allen be-trachteten Diagnosegruppen überwiegt. Besonders deutlich ist die Dominanz von Männern in der Gruppe der Pathologischen Glücksspieler/-innen (93%), gefolgt von den Cannabis- (87%) sowie den Crack- und Kokainklienten/-innen (je 83%).

Betrachtet man die Altersverteilung innerhalb der einzelnen Di-agnosegruppen, so wird deutlich, dass die Cannabisklient/-innen mit einem Durchschnittsalter von 25,9 Jahren die jüngste Gruppe darstellen. Vergleichbar jung ist sonst nur die Gruppe der Am-phetamin-Klienten/-innen mit einem Durchschnittsalter von 28,8 Jahren. Die Alkoholklientel ist dagegen mit durchschnittlich 45,3 Jahren die mit Abstand älteste Gruppe innerhalb der ambulanten Suchthilfe in Hessen.

Bei drei Hauptdiagnosegruppen ist der Anteil von nicht-deutschen Klienten/-innen besonders groß: bei der Crack-, Ko-kain- und Glücksspiel-Klientel beträgt er beinahe 30%.

Soziodemografische Situation Besonders stark betroffen von einer prekären Wohnsituation

(u. a. provisorische Unterkunft, obdachlos) sind die Konsumen-ten/-innen illegaler Drogen, allen voran von Crack (16%), Opiaten (13%) und Kokain (10%). Alkoholklient/-innen und pathologische Glücksspieler/-innen hingegen verfügen überdurchschnittlich häufig über eine gesicherte Wohnsituation (84% bzw. 78%). Be-sonders häufig bei den Eltern wohnen (noch) die Klienten/-innen mit einer Cannabis- oder einer Amphetamin-Problematik (44% bzw. 32%).

Die Arbeitslosigkeit bildet sich bei den staatlichen Transferleis-tungen ab: Weit über die Hälfte der Opiatklienten/-innen sind Arbeitslosengeld (ALG) II-Empfänger (59%), unter den Crack-klient/-innen trifft dies fast auf jeden Zweiten zu (46%). Bei allen übrigen Substanzen liegt der Anteil der Personen, der ALG II be-zieht, bei etwa einem Drittel. Die pathologischen Glücksspieler/-innen stellen mit einem weitaus geringeren ALG II-Anteil (14%) und dafür einem etwas höheren Prozentsatz an ALG I-Empfänger/-innen (10%) die Ausnahme dar. ALG I erhalten sonst jeweils etwa 6% bis 8% der übrigen Klientengruppen. Eine Hilfe nach SGB XII empfängt nur etwa jede/r 20. Opiatklient/-in, unter den anderen Diagnosegruppen sind die entsprechenden Anteile noch etwas geringer (0,5% bis 2%).

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Jahresbericht 2009

Betreuungen Opiatklient/-innen werden überdurchschnittlich häufig durch

professionelle Hilfen vermittelt (50%). Demgegenüber spielt die-se Vermittlungsart bei den Cannabisklienten/-innen mit einem Wert von 27% eine geringere Rolle als bei den übrigen Klienten/ -innen. Diese werden hingegen vergleichweise häufig über die Justiz oder Ämter vermittelt (27%). Crack- und Kokainklienten/ -innen suchen relativ oft ohne Vermittlung eine Suchthilfeein-richtung auf (43% bzw. 42%). Auch Pathologische Glücksspie-ler/-innen kommen überdurchschnittlich oft ohne Vermittlung in die Einrichtung (49%) und werden eher selten über professionel-le Hilfen, Justiz oder Ämter vermittelt.

Zwischen den Hauptdiagnosegruppen zeigen sich zum Teil er-hebliche Unterschiede bei den in Anspruch genommenen Betreu-ungsformen: So ist bei den Opiatklienten/-innen die medikamen-tengestützte Behandlung mit 42% die insgesamt am häufigsten genutzte Betreuungsform. Die Ambulante Rehabilitation ist bei der Alkoholklientel vergleichsweise stark vertreten (16%), wäh-rend sie bei den Opiatklienten/-innen eher selten vorkommt (2%). Die Beratung wird von den Cannabisklienten/-innen (70%) und pathologischen Glücksspieler/-innen (73%) überdurch-schnittlich häufig in Anspruch genommen, während sie bei Opi-atklient/-innen eine weniger herausragende Stellung einnimmt (23%).

DOKUMENTATIONSSYSTEM HORIZONT Bereits im Frühjahr 2008 begann die landesweite Einführung einer komplett neuen Programmversion von HORIZONT. Das hieß, dass in 2009 die Folgen der komplexen Datenmigration bewältigt werden mussten. An der konstruktiven Bewältigung dieser Aufgabe hatte die COMBASS-Steuerungsgruppe bei der HLS einen erheblichen An-teil. In der Steuerungsgruppe werden die Interessen aller am Projekt Beteiligten seit Jahren erfolgreich zusammengeführt. In der Steue-rungsgruppe sind vertreten: die Suchthilfeträger, das Hessische Mi-nisterium für Arbeit, Familie und Gesundheit, die Softwarefirma, das auswertende Institut und die HLS. An dieser Stelle sei den Mitglie-dern für ihre konstruktive und engagierte Mitarbeit auf das Herz-lichste gedankt. Die COMBASS-Steuerungsgruppe hat sich 2009 un-ter der Leitung des HLS-Geschäftsführers fünfmal getroffen.

HLS PROJEKTE

(Fortsetzung)

Der komplette Grunddatenbericht

2008 ist ab Dezember 2009 auf

der HLS-Homepage abrufbar.

Page 16: HLS Jahresbericht 2009

Bericht der Geschäftsstelle

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DOT.SYS: LANDESWEITE AUSWERTUNG DER AKTIVITÄTEN UND MAßNAHMEN DER FACHSTELLEN FÜR SUCHTPRÄVENTION 2008 Seit Januar 2005 dokumentieren alle hessischen Fachkräfte mit dem bundesweiten Dokumentationssystem der Suchtvorbeugung in Deutschland »Dot.sys«. Es zeigt, welche suchtpräventiven Maßnahmen gezielt für welche Zielgruppe in der Praxis durchgeführt werden. Es belegt auf diese Weise die inzwischen erreichte Ausdifferenzierung und Zielgruppen-orientierung der Suchtprävention in Hessen. In 2008 wurden lan-desweit ca. 61.000 Teilnehmer/-innen mit 2.676 suchtpräventiven Maßnahmen direkt angesprochen. Die hessischen Fachkräfte erreichten mit 65 % der Maßnahmen Mul-tiplikatoren. Davon richteten sich 37% der Maßnahmen an Lehrkräf-te, 26 % an Erzieher/-innen und 19% an Beschäftigte in der Jugend-arbeit. Somit entsprechen diese Ergebnisse bei der Zielgrup-penansprache den Anforderungen der hessischen Rahmenkonzepti-on, nach der die Fachkräfte schwerpunktmäßig in der Multiplikato-renarbeit tätig sein sollen. Um suchtpräventive Arbeit von Multipli-katoren, wie Eltern, Lehrkräfte, Jugendleiter und Jugendleiterinnen, pädagogisches Fachpersonal und Ausbilder/-innen zu optimieren, gibt es spezifische Weiterbildungsangebote der hessischen Fachstel-len für Suchtprävention. Insgesamt wendeten sich 1.737 Maßnahmen an Multiplikatoren/ -innen. Allein im Bereich »Gruppenbezogene Information und Quali-fizierung« haben die Fachkräfte 1.377 Maßnahmen durchgeführt. Mit diesen Qualifizierungsmaßnahmen wurden 19.000 Multiplika-tor/-innen und 27.000 Kinder und Jugendliche erreicht. Weitere be-deutende Ergebnisse der Auswertung sind, dass 70% der Fortbil-dungsangebote und 40% der Qualifizierungsangebote der hessi-schen Fachstellen für Suchtprävention evaluiert sind. Die Inhalte der Maßnahmen waren überwiegend, zu 64%, suchtmittelunspezifisch ausgerichtet, z.B. durch die Umsetzung von Lebenskompetenzpro-grammen. 30% der Maßnahmen beschäftigten sich mit spezifischen Subtanzen wie Alkohol, Tabak und Cannabis. Das Thema »Alkohol« wurde – wie bereits im letzten Jahr – mit 713 Maßnahmen vorran-gig aufgegriffen. Das sind 87% aller suchtmittelspezifischen Maß-nahmen. Insbesondere Schulen setzten mit 323 Maßnahmen einen Schwerpunkt in der Alkoholprävention und hier in erster Linie Ge-samtschulen mit 151 Maßnahmen. Zudem hat sich die Anzahl der Projekte im Arbeitsfeld »Politik/Kommune« von 58 Maßnahmen im Jahr 2007 auf 101 Maßnahmen in 2008 fast verdoppelt.

Suchtprävention in Hessen:

2.700 Maßnahmen erreichten

61.000 Menschen

Die Ergebnisse der Landesauswer-

tung »Dot.sys 2008« sind auf der

HLS-Homepage abrufbar.

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Jahresbericht 2009

WWW.PREVNET.DE – STUDIEN, PROJEKTE UND MATERIALIEN ZUM THEMA SUCHTPRÄVENTION Mit dem Internetportal bietet die HLS allen hessischen Fachstellen für Suchtprävention und allen Fachberater/-innen für Glücksspiel-sucht sowie allen anderen Fachkräften aus den Bereichen Gesund-heit, Kinder- und Jugendhilfe, Bildung und Wissenschaft einen In-formationsservice zur Suchtprävention an. Über das Internetportal stehen strukturierte Daten zu regionalen, nationalen und internatio-nalen Studien, Projekten und Materialien rund um Themen der Suchtprävention zur Verfügung. Die Informationen werden dabei laufend aktualisiert und ergänzt. Ziel des Präventionsportals ist es, Fachkräften und Multiplikatoren/ -innen angrenzender Bereiche einen schnellen Zugang zu unterstüt-zenden Einrichtungen der Suchtprävention zu gewährleisten und Transparenz hinsichtlich der verschiedenen Ansätze und Angebote in diesem Arbeitsfeld herzustellen. Die interaktiven Angebote des Internetportals dienen vor allem der Vernetzung der Suchtpräventi-onsfachkräfte im engeren Sinne und sind überwiegend nichtöffent-lich und somit Mitgliedern von www.prevnet.de vorbehalten. Die Inhalte des Portals werden von den Einrichtungen der Suchtprä-vention aus Hessen und aus elf weiteren Bundesländern sowie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bereitgestellt. Die Koordination erfolgt über die jeweiligen Landesstellen und die Leitungsgruppe des Gesamtprojektes. Für Hessen übernimmt das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit den ent-sprechenden Finanzierungsanteil.

WETTBEWERB »SUCHTPRÄVENTION – DER IMPULS« Große Resonanz verzeichnete der Hessenwettbewerb »Suchtpräven-tion – Der Impuls 2008«. Die Jury – bestehend aus Vertreterinnen des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit, der HLS und der BARMER Hessen – hatte die schwierige Aufgabe, aus 17 Einsendungen auszuwählen. Der 1. Platz ging an den Fachbereich Jugend des Landkreises Limburg-Weilburg mit dem Projekt »Jugend-schutz ist wichtig – Wir machen mit!« Seit mehreren Jahren führt der Landkreis Limburg-Weilburg Aktio-nen und Informationsveranstaltungen zum Themenbereich »Jugend-schutz und Discoveranstaltungen« durch. Die Projektpartner haben vielfältige Einzelmaßnahmen entwickelt, die die Einhaltung des Ju-gendschutzes im Landkreis Limburg-Weilburg konsequent verfolgen. Darüber hinaus wurden die spezifischen Bedürfnisse der Veranstalter

HLS PROJEKTE

(Fortsetzung)

Kooperation mit der

P r e v N e t

Page 18: HLS Jahresbericht 2009

Bericht der Geschäftsstelle

17

(z.B. Vereine) von Discoveranstaltungen berücksichtigt und durch das Schaffen von Anreizen, über das Sponsoring der Oberselters Mineralbrunnen Vertriebs GmbH (sie stellt kostenfrei alkoholfreie Getränke zur Verfügung) innovativ begegnet. Das Konzept über-zeugte die Jury mit seinen vielfältigen Präventionsansätzen und ge-wann ein Preisgeld in Höhe von 1.300 Euro. Der Präventionspreis wurde von Herrn Staatsminister Banzer am 30. Oktober 2009 im Hessischen Landtag überreicht. Die Projektbeschreibung dieses Beitrages sowie alle weiteren Ge-winner- und Wettbewerbsbeiträge können auf der Homepage der HLS unter www.hls-online.org/impuls_gewinner.html heruntergela-den werden. Der Wettbewerb »Suchtprävention – Der Impuls« wurde erstmals 2003 initiiert. Mittlerweile beinhaltet die Projektdatenbank der ein-gereichten Wettbewerbsbeiträge rund 120 suchtpräventive Projekte der unterschiedlichen Arbeitsfelder innerhalb der Suchtprävention. PAPILIO – EIN PROJEKT ZUR SUCHTPRÄVENTION IM KINDERGARTEN Papilio ist ein pädagogisches Programm, das speziell für den Kin-dergarten entwickelt wurde und – wissenschaftlich nachgewiesen – sozial-emotionale Kompetenzen fördert und Verhaltensauffälligkei-ten vermindert. Das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit, die AOK Die Gesundheitskasse in Hessen, die hessischen Fachstellen für Suchtprävention, das beta Institut und die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. sind Partner im Programm. Sie

Staatsminister Jürgen Banzer

(2.v.r.) gratuliert den Wettbe-

werbsgewinnern 2008 aus

dem Landkreis Limburg-

Weilburg:

Martin Kaiser (Fachbereich

Jugend, 2.v.l.), Joachim

Hebgen (Leiter Fachbereich

Jugend, 3.v.l.), Sonja Schneider

(Fachstelle Suchtprävention,

4.v.l.). Links: Christoph Schupp

vom Projektsponsor Obersel-

ters Mineralbrunnen

Rechts: Regina Sahl, HLS.

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Jahresbericht 2009

wollen mit Papilio Kinder gezielt fördern und gegen die Entwicklung von Sucht und Gewalt schützen. Hessen war das erste Bundesland, das, nach der Modellphase in Bayern, die Einführung von Papilio unterstützt hat. Erfreulicherweise hat der Hessische Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit, Jür-gen Banzer, die Schirmherrschaft für das Projekt in Hessen über-nommen.

Seit dem Projektbeginn in Hessen 2005 wurden 28 Mitarbeiter/-innen des Präventionsnetz-

werks der hessischen Fachstellen für Sucht-prävention in 22 Landkreisen und kreisfrei-en Städten als Papilio-Trainer/-innen ausgebildet. Davon sind inzwischen 17 Trai-ner und Trainerinnen zertifiziert

845 Erzieher/-innen durch die Fachkräfte der Fachstellen für Suchtprävention ausge-bildet

161 Erzieher/-innen und 17 Kindertagesein-richtungen zertifiziert

15.210 Kinder durch die Papilio-Trainer/ -innen aus den Fachstellen für Suchtpräven-tion mit dem Programm Papilio erreicht.

»EIGENSTÄNDIG WERDEN« – EIN PROGRAMM FÜR DIE 1. BIS 6. KLASSE »Eigenständig werden« ist ein Unterrichtsprogramm für die 1. bis 6. Klasse zur Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung. Es basiert auf dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) emp-fohlenen Lebenskompetenzansatz in der Erziehung. Damit sind per-sönlichkeitsstärkende Faktoren angesprochen, deren Förderung sich in vielen Untersuchungen als effektive Methode zur Vermeidung von Sucht, Gewalt, Aggression und Stress erwiesen hat. Selbstwertge-fühl, Toleranz und Gemeinschaftssinn sind hierbei zentrale Themen. Das Programm wurde vom Institut für Therapieforschung und Prä-vention (IFT-Nord) in Kiel entwickelt. Das Programm gehört zu den wenigen Gesundheitsförderungsprogrammen für Kinder und Ju-gendliche, die eine umfassende Qualitätssicherung als auch eine Evaluation gewährleisten. Aufgrund seines hohen Standards bei der Programmentwicklung und -implementierung erhielt »Eigenständig werden« den Deutschen Präventionspreis. Im Jahr 2009 wurden vom IFT-Nord bundesweit einheitliche Stan-dards für die Multiplikatorentätigkeit im Programm »Eigenständig werden« eingeführt und durch einen Rahmenvertrag dokumentiert.

HLS PROJEKTE

(Fortsetzung)

Frisch gebackene

Papilio-Trainer/-innen 2009:

Herzlichen Glückwunsch zum

Zertifikat!

Suchtpräventionsfachkräfte

Angela Lüken, Barbara Knobloch,

Rainer Ummenhofer, Christina

Heimeroth, Sonja Schneider

(v.l.n.r.)

Foto: Beta Institut

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Bericht der Geschäftsstelle

19

Damit das Programm in Hessen weiterhin nachhaltig und erfolgreich implementiert werden kann, hat die HLS eine Ergänzung zur Rah-menvereinbarung für Hessen mit den Fachstellen für Suchtpräventi-on und dem IFT Nord verfasst und abgestimmt. Zudem wurde ein landesweiter Fachaustausch durchgeführt. In Hessen bieten mittlerweile 22 Multiplikatorinnen und Multiplika-toren der Fachstellen das Programm in Schulen an. Hessenweit wur-den mit den Fachstellen-Mitarbeitern insgesamt 33 Multiplikatoren und Multiplikatorinnen (Lehrkräfte, Beratungslehrkräfte, Schulpsy-chologen und Schulpsychologinnen, Jugendamtsmitarbeiter und Jugendamtsmitarbeiterinnen und AOK Vertreter und Vertreterinnen) von der HLS ausgebildet. Weiterführende Informationen zu »Eigenständig werden« erhalten Sie unter www.ift-nord.de WWW.STARKE-ELTERN.DE

Das Internetportal zur Suchtvorbeugung und Er-ziehung wird von der HLS zusammen mit dem Ar-beitskreis der hessischen Fachstellen für Suchtprä-vention und der AOK Die Gesundheitskasse in Hes-sen umgesetzt und konti-nuierlich weiterentwickelt. Schirmherr des Projektes ist der Hessische Staatsminis-ter für Arbeit, Familie und

Gesundheit Jürgen Banzer. Im Berichtszeitraum wurde der Informa-tionsflyer neu aufgelegt und erstmals ein Begleitmedium, eine Bro-schüre zum Thema »Pubertät«, entwickelt. Somit kann über die In-ternetplattform hinaus ein weiteres Informationsmaterial für Eltern angeboten werden.

»COA« – CHILDREN OF ALKOHOLISM – Trainerausbildung zur Leitung von Fortbildungsveranstaltungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Bereich suchtbelasteter Systeme Studien belegen, dass deutschlandweit ca. 2,65 Millionen Kinder unter 18 Jahren mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil

Eigenständig werden: Umfassende Qualitätssicherung

und Evaluation gewährleistet

Kooperation mit der

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Jahresbericht 2009

leben. Hinzu kommen etwa 40.000-60.000 Kinder mit drogenab-hängigen Eltern. Die Zahl von Kindern aus Familien mit stoffunge-bundenen Süchten oder Medikamentenabhängigkeit sind kaum be-kannt. Kinder aus suchtbelasteten Familien gehören zu einer großen Risikogruppe, selbst süchtig zu werden oder Ängste, Depressionen und andere psychische Störungen auszubilden und sind daher eine wichtige Zielgruppe der Suchtprävention. Nicht selten kommt es vor, dass Bezugspersonen aus dem Umfeld dieser Kinder vermuten, dass das Kind unter einer Suchterkrankung der Eltern leidet. Der Umgang mit Kindern und Eltern aus suchtbelasteten Familien stellt eine besondere Herausforderung dar. Eine hohe Sensibilität und Sicherheit in der Selbst- und Fremdwahrnehmung sind erforderlich, um im Interesse von Kindern und Eltern kompetent handeln zu kön-nen. Vor diesem Hintergrund erscheint es notwendig, dass alle sozialen, psychologischen und medizinischen Fachkräfte sich diesem Thema stärker widmen. Dabei sind dauerhafte und koordinierte Vorge-hensweisen wichtig. Eine Kombination aus einzelnen Ansätzen – Familientherapie, Motivational Interviewing und Case Management – erscheint am erfolgversprechendsten. In der Praxis sollte eine enge und langfristige Abstimmung zwischen allen beteiligten Fachkräften erfolgen, die sowohl auf suchttherapeutische Hilfen für die Eltern als auch auf pädagogische und kinderpsychotherapeutische Hilfen für die Kinder abzielt. Je früher derartig koordinierte Maßnahmen be-ginnen, desto erfolgreicher dürften sie sein. Die Trainerausbildung zur Leitung von Fortbildungsveranstaltungen für Multiplikator/-innen im Bereich suchtbelasteter Systeme befähig-te die Multiplikatoren, in der eigenen Region Fortbildungsangebote zum Thema »Kinder aus suchtbelasteten Familien« durchzuführen. So wird zum einen die Erreichbarkeit der beruflichen Fachgruppen erweitert und zum anderen die Netzwerkbildung in den Regionen gefördert. In 2009 haben 16 Fachkräfte (12 Fachkräfte der Fachstel-len für Suchtprävention und 4 Mitarbeiter/-innen aus Jugend- und Gesundheitsamt sowie Suchthilfe) an der Fortbildung der HLS teil-genommen. Darüber hinaus wurden bereits mehrere Trainer-Tan-dems aus den Bereichen Suchtprävention und Familien-/ Jugend-/ Suchthilfe gebildet. So besteht z.B. ein Trainer-Tandem aus Präven-tionsfachkraft und Jugendamtsmitarbeiter/-in. Dieses Trainer-Tan-dem hat im Oktober 2009 eine Schulung für Lehrkräfte und Jugend-amtsmitarbeiter/-innen durchgeführt.

HLS PROJEKTE

(Fortsetzung)

Risikogruppe Kinder

aus suchtbelasteten Familien:

Dauerhafte und

koordinierte Hilfe notwendig

Page 22: HLS Jahresbericht 2009

Bericht der Geschäftsstelle

21

PEP – EIN UNTERRICHTSPROGRAMM ZUR SUCHT- UND GEWALTPRÄVENTION Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf sind besonders häufig durch gesellschaftliche oder soziale Faktoren belastet und damit verstärkt suchtgefährdet: Durch die schlechte Arbeitsmarktlage ver-schärft sich ihre Situation zusätzlich. Die HLS wählte zusammen mit den Fachstellen für Suchtprävention das Unterrichtsprogramm PeP für die Suchtprävention an Förder-schulen aus, weil es bisher kein Programm speziell für diese Ziel-gruppe gab und etablierte sucht- und gewaltpräventive Programme für diese Settings zu hochschwellig und somit schwer einsetzbar sind. Das Unterrichtsprogramm PeP enthält Bausteine zur Förderung grundlegender Lebenskompetenzen wie Selbst-

achtung und Gefühlswahrnehmung, Einfühlungsvermögen und Beziehungsfähigkeit, Fähigkeit zum konstruktiven Umgang mit belastenden Gefühlen und Konflikten sowie zur aktiven Freizeit-gestaltung

zur Förderung eines konstruktiven Verhaltens in Gruppen zur Aufklärung über die Risiken des Suchtmittelgebrauchs und

zur Orientierung im Umgang mit Suchtmitteln. PeP gliedert sich in drei Bereiche, die für die Klassenstufen 3/4, 5/6 und 7–9 angeboten werden: Gruppenentwicklung Allgemeine Persönlichkeitsentwicklung Spezielle Suchtprävention.

Weitere Hinweise zum Einsatz von PeP erhalten Sie bei Regina Sahl, Koordinationsstelle Suchtprävention der HLS.

PeP – das erste

Unterrichtsprogramm zur Sucht-

prävention in Förderschulen –

jetzt auch für Hessen

Page 23: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

JAHRESKONFERENZ 2009 DER SELBSTHILFEVERBÄNDE IN DER HLS »VERHALTENSSÜCHTE – EINE NEUE HERAUSFORDERUNG FÜR DIE SELBSTHILFE?« Es gibt zunehmend Berichte in der Öffentlichkeit, die darauf hinwei-sen, dass Menschen ihr Verhalten im Umgang mit Glücksspielen und der PC-/Internetnutzung nicht mehr steuern können. Verhaltenssucht Glücksspielsucht: Expertinnen

Anne Weininger, Ulrike Kesternich,

Daniela Senger-Hoffmann (v.l.n.r.)

Doch worum geht es genau? Geht es um Sucht, Abhängigkeit oder exzessives Verhalten? Auch ohne eine schlüssige Antwort auf diese Frage muss festgestellt werden, dass in Deutschland – neben der Abhängigkeit von Tabak, Alkohol, Medikamenten und illegalen Dro-gen – bei vielen Verhaltensweisen Probleme zunehmen. Das »Nicht-mehr-aufhören-können« kann bis hin zur Abhängigkeit führen. Die diesjährige Jahreskonferenz der Suchtselbsthilfeverbände in der HLS stellte deshalb das wichtige Thema »Verhaltenssüchte« in den Mittelpunkt. In Vorträgen wurden die unterschiedlichen Erschei-nungsformen, insbesondere das pathologische Glücksspiel und die problematische Internetnutzung vorgestellt. Die aktuellen Hilfean-

Veranstaltungen

Jahreskonferenz Selbsthilfe 2009 – Impressionen Die hessische Suchthilfereferentin,

Rosa M. Winheim, bei ihrem

Grußwort

Von der Selbsthilfe für die Selbsthilfe –

Für´s leibliche Wohl wie immer gut

gesorgt: Die Fleckenbühler

Page 24: HLS Jahresbericht 2009

Bericht der Geschäftsstelle

23

gebote in Hessen für Betroffene und ihre Angehörigen wurden er-läutert ( siehe auch Seite 7). In den nachmittäglichen Arbeitsgruppen diskutierten die Konferenz-teilnehmer/-innen die gewonnenen Erkenntnisse und reflektierten vor allem ihre Bedeutung für die Selbsthilfe. HLS DIALOG-FORUM ZUM THEMA »SUCHTHILFE UND SUCHTPOLITIK IN DEUTSCHLAND« In den letzten Jahren ist es gelungen, die Gefährdungen, die der Konsum der legalen Drogen Alkohol und Tabak mit sich bringt, in den Focus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Gesetzliche Verbesserungen beim Nichtraucherschutz und im Bereich des Ju-gendschutzes im Hinblick auf die Griffnähe von Alkohol und Tabak sind Resultate dieser Entwicklung. Je stärker die regulierenden gesetzlichen Maßnahmen jedoch den Bereich der Kinder und Jugendlichen verlassen, desto stärker for-miert sich auch Widerstand. Inzwischen gibt es ernstzunehmende Stimmen, die davor warnen, dass eine staatliche »(Über-) Regulie-rung« die beabsichtigten gesundheitspolitischen Wirkungen in das Gegenteil verkehren könnten, falls in der Bevölkerung ein Gefühl der »staatlichen Bevormundung« entstehen sollte. Auf diese Gefahren wiesen auch die Referenten der Veranstaltung hin: Dr. Hasso Spode, Professor für Historische Soziologie an der Leibniz Universität Hannover, hat sich lange mit der Kultur- und Sozialge-schichte des Alkohols befasst und sieht bezüglich des derzeitigen Alkoholkonsums im Gegensatz zu Suchthilfeverbänden keinen be-sonderen Anlass zur Besorgnis. Dr. Alfred Uhl vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Suchtforschung in Wien sieht in der aktuellen Suchtpräventionspolitik die Gefahr, dass sich der demokratisch-emanzipatorische Ansatz in der Suchtpräven-tion, wie er mit dem Konzept der Gesundheitsförderung durch die WHO vertreten wird, von einem kontrollierend-paternalistischen Ansatz (Stichwort »Nanny-State«) abgelöst werden könnte. Im Anschluss der interessanten Ausführungen der beiden Referen-ten, wurden die vorgetragenen Thesen mit Frau Gabriele Bartsch von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen und dem Auditorium diskutiert.

Dialog-Forum 2009:

Zu Gast bei der DekaBank

Deutsche Girozentrale,

Frankfurt am Main

Foto: DekaBank

Page 25: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

ZENTRALE, PRAXISORIENTIERTE WEITERBILDUNG DER HESSISCHEN FACHSTELLEN FÜR SUCHTPRÄVENTION DURCH DIE HLS Die HLS führt regelmäßig Fachtage und -veranstaltungen durch, um die Qualität der Präventionsarbeit weiterzuentwickeln und zu si-chern. Beispielsweise wurde im Berichtsjahr auf Landesebene eine Arbeitsgruppe »Fachforum Alkohol« gegründet um die landesweiten Aktivitäten im Bereich der Alkoholprävention abzustimmen und zu erweitern. Teilnehmende Organisationen sind das Hessisches Kultus-ministerium, das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Ge-sundheit, das Amt für Lehrerfortbildung und die HLS. Darüber hin-aus widmeten sich die Präventionsexperten und -expertinnen der Fachstellen einer neuen Zielgruppe, der Gruppe der Schüler/-innen mit Förderbedarf. Im Austausch mit anderen Landeseinrichtungen, wie dem Regionalen Knotenpunkt Hessen konnte der Austausch über die unterschiedlichen Präventionsansätze bei der Zielgruppe der sozial benachteiligten Menschen in Hessen gestärkt werden.

Im Einzelnen wurden von der HLS 2009 folgende Veranstaltungen und Fortbildungen organisiert und durchgeführt: »Einführungsveranstaltung für neue Mitarbeiter/-rinnen der

Fachstellen für Suchtprävention« Multiplikatorenschulung »Coa – Children of alkoholism« Workshop zur »Weiterentwicklung der Internetplattform

www.starke-eltern.de« Multiplikatorenschulung »Motivierende Gesprächsführung« Multiplikatorenschulung »Zeitmanagement« Multiplikatorenschulung »PeP« Fachaustausch »Dot.sys« Fachaustausch »Eigenständig werden«. GREMIEN UND ARBEITSGRUPPEN Der Geschäftsführer der HLS, Wolfgang Schmidt, übernimmt derzeit Verantwortung in folgenden Organisationen. Er ist: Vorstandsmitglied der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen

(DHS) Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesstellen

für Suchtfragen (BAGLS) Mitglied der Arbeitsgruppe »Prävention« des nationalen Sucht-

und Drogenrates Mitglied im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums in der

Plattform Prävention der Pompidou-Gruppe des Europarates

VERANSTALTUNGEN

(Fortsetzung)

Networking

Die HLS kooperiert eng mit

der Deutschen Hauptstelle

für Suchtfragen

Page 26: HLS Jahresbericht 2009

Bericht der Geschäftsstelle

25

Vorsitzender des Fachausschusses Prävention der DHS Vorstandsmitglied der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Ge-

sundheitserziehung (HAGE) Liga-Vertreter in der Facharbeitsgruppe Sucht im Rahmen der

Kommunalisierung Mitglied beim Runden Tisch – Rauchfreies Hessen. Frau Regina Sahl ist in folgenden Gremien vertreten: BZgA-Länder-Kooperationskreis bei der Bundeszentrale für ge-

sundheitliche Aufklärung (BZgA) Arbeitskreis Prevnet auf Bundesebene Arbeitskreis Dot.sys auf Bundesebene Steuerungsgruppe Starke-Eltern Lenkungsgruppe Papilio Qualitätsverbund Papilio Arbeitskreis der Hessischen Präventionsfachkräfte (AHEP)

Regionalgruppen Nord und Süd Landesweite AHEP-Sitzungen AG Dot.sys für Hessen Fachforum Alkohol Forum Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten. Darüber hinaus steht Frau Sahl in einem laufenden Erfahrungsaus-tausch und Abstimmungsprozess mit dem Hessischen Kultusministe-rium (AK Suchtprävention Schule und Gesundheit). Die HLS hat im Liga-Arbeitskreis 4 (Menschen mit Behinderungen) einen Gaststatus. Derzeit nimmt das Vorstandsmitglied, Frau Sonja Linke, diese Aufgabe wahr. BERICHTSWESEN IM RAHMEN DER KOMMUNALISIERUNG Im Rahmen des Kommunalisierungsprozesses haben die beteiligten Partner (Land, Liga, Kommunen und Landeswohlfahrtsverband) be-gonnen, jeweils eigenständige Berichtswesen für die kommunalisier-ten Arbeitsfelder zu entwickeln. Die Daten aus den EDV-Dokumentationssystemen COMBASS und Dot.sys ermöglichten für die Arbeitsfelder Suchthilfe und Suchtprävention ein rasches Voran-kommen. Hier hat die HLS – von der Liga delegiert – maßgeblich mitgearbeitet und abgestimmte Standardauswertungen sowohl für die kommunalen Gebietskörperschaften als auch das Land organi-siert.

Die Bundeszentrale für gesund-

heitliche Aufklärung: Partnerin der

Suchtprävention in Hessen

Page 27: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

EXTERNE REFERENTEN-TÄTIGKEIT Der Geschäftsführer wurde im Berichtszeitraum von unterschied-lichen Organisationen und Veranstaltern auf Bundes- und Landes-ebene als Referent eingeladen: Workshop der Bundesdrogenbeauftragten zum »Thema Glücks-

spielsucht« Sachverständiger bei der Anhörung zur Prävention bei Glücks-

spielsucht im Gesundheitsausschuss des Bundestages Jubiläumsveranstaltung der Landesstelle für Suchtfragen Schles-

wig-Holstein Veranstaltung der Salus-Klinik Friedrichsdorf zum Thema »Inter-

netsucht« Dialog Forum Sucht des Kommunalen Präventionsrates Darm-

stadt zum Thema »Aktionswoche Alkohol« Suchtpräventionswoche im Kreis Darmstadt-Dieburg Jubiläum des Fördervereins der Suchtberatungsstelle der Arbei-

terwohlfahrt (AWO) in Gelnhausen. Die suchtpolitischen Sprecher/-innen von drei Landtagsfraktionen, Herr Alfons Gerling (CDU), Herr Dr. Thomas Spies (SPD) und Frau Kordula Schulz-Asche (Bündnis90/Die Grünen), informierten sich in Gesprächen über aktuelle suchtpolitische Fragestellungen. Mit dem Hessischen Staatsminister Herrn Jürgen Banzer standen der Vorstand und die Geschäftsführung in einem regelmäßigen Aus-tausch. MEDIENKONTAKTE In Interviews für Zeitungen und Radiosender bekam die Geschäfts-stelle Gelegenheit, die fachliche Kompetenz der HLS darzustellen. In mehreren Fernseh- und Rundfunkinterviews (ZDF, Sat1, RTL, HR-Fernsehen, HR-Radio) wurden unterschiedliche Aspekte der Sucht-problematik erörtert. Zu folgenden Vorgängen hat sich die HLS mit Pressemitteilungen an die Öffentlichkeit gewandt: Landesweiter Wettbewerb »Suchtprävention – Der Impuls« zur

Preisverleihung 2008 Ergebnisse der Landesauswertung »Dot.sys« 2008 HLS Dialog Forum HLS Projekt »Netz mit W b-Fehlern?®« Glücksspielsuchtprojekt – Hessenweite Aktionstage »Schokola-

denweihnachtsmänner« und »Bodenzeitung«.

Der Geschäftsführer referiert

bei der Jahreskonferenz der

Drogenbeauftragten in Berlin

Foto: Paul Hahn

Politische Kontakte

Öffentlichkeits- arbeit

Page 28: HLS Jahresbericht 2009

Bericht der Geschäftsstelle

27

HESSENTAG IN LANGENSELBOLD Die Hessische Landesstelle war auch in diesem Jahr mit ihrem Stand auf dem Areal des Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit vertreten und informierte über Angebote und Aktivitäten der Sucht-prävention. Mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums und in Kooperation mit den Fachstellen für Suchtprävention in Hanau und im Main-Kinzig-Kreis wurde erneut ein Aktionstag zur Suchtprä-

vention auf der Bühne der Landesausstellung durchgeführt. Unter dem Motto »Macht Theater – Suchtpräventi-on in Schulen!« hatten Schüler/-innen in den letzten Wochen vor dem Hessentag an Theater-workshops des Frankfur-ter Schultheaters teilge-nommen. Insgesamt wur-den in fünf Schulen je-weils Theaterworkshops zum Thema Suchtpräven-tion angeboten. Die Methode der Theater-pädagogik wird in der Prävention als wirksam beschrieben, denn das Theater bietet viel Raum

sich auszuprobieren, sich abzugrenzen, etwas zu erleben, Spaß zu haben, sich aktiv einzubringen und zu beteiligen und gemeinsam in einer Gruppe etwas zu erleben. Die Ergebnisse der Workshops wur-den von den Schüler/-innen in Form von Skulpturen und Theatersze-nen sehr anschaulich präsentiert. BUNDESWEITE AKTIONSWOCHE ALKOHOL 2009 Im Rahmen der Aktionswoche Alkohol 2009 fanden in Hessen 120 Veranstaltungen statt. Verbände der Suchtprävention und Suchthil-fe, der Suchtselbsthilfe, der Gesundheitsförderung und medizini-schen Versorgung, Städte und Gemeinden mit ihren Gesundheits-, Jugend- und Sozialverwaltungen, Sportvereine und Betriebe, Kir-chengemeinden, Apotheker/-innen und Ärzte/-innen, gingen auf die

Page 29: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

Bevölkerung mit der Frage zu: »Ist Dein Al-koholkonsum im grünen Bereich?«. Für Hes-sen hatte das Hessische Ministerium für Ar-beit, Familie und Gesundheit (HMAFG) die HLS beauftragt, die landesweite Organisati-on der Aktionswoche zu übernehmen. Die vielen Aktionen bestätigten das Konzept

der Kampagne, Menschen in ihren Lebensbereichen anzusprechen. Die einen setzten auf Aktionen im öffentlichen Raum und den Markt der Möglichkeiten, die anderen auf eine betriebsinterne Aktion mit einem Fahrsimulator und Informationen im Intranet. So genannte Rauschbrillen, die die Wahrnehmung unter Alkoholeinfluss simulie-ren, Theaterstücke, Ausstellungen, Lesungen, Quizreihen und andere Aktionen prägten die Veranstaltungen. Allein in sechs großen Ein-

kaufszentren in Hessen wurde über mehrere Tage ein von den regi-onalen Suchthilfeträgern organisiertes und durchgeführtes unter-haltsames Programm rund um das Thema Alkohol geboten. Aufgrund der finanzieller Unterstützung von Krankenkassen und des HMAFG konnten zum Thema riskanter Alkoholkonsum landesweit zehntausende Selbsttests, Aktionszeitungen sowie Broschüren und Flyer mit Hinweisen zu Hilfeangeboten verteilt werden. In vielen Presse- und Medienberichten wurden die zwei Schwer-punktthemen der Aktionswoche transportiert:

1. Das Konsumverhalten ist zu hoch und zu risikoreich – vor al-lem bei Erwachsenen und

2. ein Alkoholwerbeverbot ist überfällig.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

(Fortsetzung)

Staatsminister Jürgen Banzer

eröffnet die Aktionswoche

Alkohol 2009

im Hessischen Landtag

Page 30: HLS Jahresbericht 2009

Bericht der Geschäftsstelle

29

Diese Forderung erhoben im Rahmen der Aktionswoche sowohl Experten/ -innen der Suchtprävention und Suchthilfe als auch Wissenschaftler/ -innen und Verbände. Auch Hessens Gesundheitsminister Jürgen Banzer sprach sich gegen Alkoholwerbung in Sportstätten aus. Die Gesellschaft ver-halte sich widersprüchlich gegenüber einem Zellgift, das bei jeder vierten Gewalttat, jedem dritten Verkehrs-unfall und jedem zweiten Tötungs-delikt eine Rolle spiele, so der Minis-ter anlässlich der hessischen Eröff-nungsveranstaltung. Die positive Resonanz auf die Aktionswoche Alkohol 2009 zeigt, dass die Bereitschaft der Bevölkerung gewachsen ist, sich den enor-men Alkoholproblemen in allen Lebensbereichen zu stellen. Für die HLS Anlass genug, auch an der nächsten Aktionswoche Alkohol teil-zunehmen.

Oben: Fahrsimulation mit

Rauschbrille und Bobby-Car

im Isenburg-Center

Foto: Braungart

Links: Aktionstag im Rhein-

Neckar-Zentrum, Viernheim

Auftritt des Einhäuser Vocal

Ensembles

Foto: Showmaker Entertainment

Aktionstag Alkohol 2009 in Kooperation mit sechs hessischen Einkaufszentren

Page 31: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

PRESSESPIEGEL ZUR SUCHTPRÄVENTION IN HESSEN Der Pressespiegel 2008 zu den Aktivitäten der Fachstellen für Sucht-prävention und der Koordinationsstelle Suchtprävention der HLS wurde als Teil der jährlichen »Landesauswertung der Suchtpräventi-on in Hessen« veröffentlicht. FORSCHUNGSBRIEFE Die von der HLS in Kooperation mit der Fachhochschule Frankfurt herausgegebenen und vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Fami-lie und Gesundheit finanzierten Forschungsbriefe erfreuen sich gro-ßer Wertschätzung beim Fachpublikum – weit über die Grenzen Hessens hinaus. Im Berichtszeitraum konnte die HLS in drei Ausgaben praxisrelevante Ergebnisse aus der Sucht- und Drogenforschung vorstellen, Empfeh-lungen zum Weiterlesen in Form von Literaturangaben und Inter-netadressen geben und damit Einrichtungen, Trägern und Verbän-den der Suchthilfe einen praktikablen Zugang zu Forschungs-ergebnissen anbieten. Damit ist die HLS ihrem Ziel, Suchtforschung und Suchthilfe stärker als bisher zu vernetzen, wieder ein Stückchen näher gekommen. WEITERE PUBLIKATIONEN DER HLS IM BERICHTSZEITRAUM COMBASS Landesauswertung 2008 »Suchtprävention in Hessen – Ergebnisse der Landesauswertung

und Pressespiegel 2008« Auswertung 2008 der Aktivitäten der Suchtselbsthilfe in Hessen »Konfirmation und Alkohol« in der HLS-Reihe »Suchtprävention

konkret« Aktualisierung und Nachdruck des Flyers »Starke-Eltern« Broschüre »Papilio in Hessen 2006 – 2008« Broschüre »Pubertät« im Rahmen des Projektes »Starke-Eltern« Eckpunktepapier zur Schnittstellenarbeit von Suchthilfe und

Jugendhilfe in unterschiedlichen Kontexten aus dem Blickwinkel des § 8a SGB VIII (Kindeswohlgefährdung)

Aufgrund der hohen Nachfrage wurden die HLS-Broschüren zu den Themenbereichen Komasaufen und PC-/Internetsucht mehrfach nachgedruckt.

Publikationen

FH Frankfurt

Page 32: HLS Jahresbericht 2009

Aus den Fachbereichen

31

Aus den Fachbereichen

In den beiden Fachbereichen (FB) »Suchthilfe« und »Drogenhilfe« standen im Berichtszeitraum verschiedene Methoden zur Behand-lung spezieller Klientengruppen im Vordergrund. Sie wurden mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen diskutiert. In den nachfol-genden Berichten werden exemplarisch einzelne Arbeitsschwerpunk-te der Fachbereichsarbeit beschrieben. Wir bedanken uns beim Verein Jugendberatung und Jugendhilfe für die Bereitstellung der Räumlichkeiten für die Sitzungen des FB II.

……………………………………………………………………………………………………………

Fachbereich I »Suchthilfe« (Alkohol, Medikamente, nichtstoffgebundene Süchte)

Der Fachbereich I hat sich im Berichtszeitraum fünfmal getroffen und sich mit folgenden Schwerpunktthemen befasst:

BEGLEITETES WOHNEN VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN IN FAMILIEN Das Thema wurde im Fachbereich anhand des Konzeptes einer Ein-richtung für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen diskutiert und kritisch betrachtet. Es handelt sich um ein altes Modell mit neu-em Namen und hat sich aus der psychiatrischen Familienhilfe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV) entwickelt. In der Diskus-sion wurde hinterfragt, ob mit dem Angebot eine Versorgungsver-besserung für die entsprechend schwierige Klientel erreicht werden kann oder ob lediglich die geringen Kosten dieser Hilfeart im Vor-dergrund stehen. Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen strebt eine Rahmenvereinbarung an, um die Eckpunkte dieser Hilfe-art einheitlich zu gestalten. In der Hessischen Vertragskommission SGB XII ist dazu im Dezember 2008 die Bildung einer Arbeitsgruppe bestehend aus Leistungserbringern und Leistungsträgern beschlos-sen worden. Die Ergebnisse werden in der Vertragskommission erör-tert. Die Liga zweifelt die Richtlinienkompetenz des LWV in diesem Angebotssegment an und empfiehlt den Leistungserbringern, keine Verträge auf der Grundlage der bestehenden Richtlinien abzuschlie-ßen.

Page 33: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

GESCHLECHTSSPEZIFISCHE ARBEIT UND ANGEBOTE IN DER SUCHTHILFE

UND SUCHTSELBSTHILFE Anhand eines Berichtes aus der Suchtselbsthilfe des Kreuzbundes vom Männerbeauftragten des Kreuzbund Diözesanverbandes Mainz e.V., Herrn Gasper (Mitglied im HLS FB I), erörterte der FB I Aspekte der geschlechtsspezifischen Arbeit. Eine statistische Erhebung bei den Selbsthilfegruppen des Kreuzbundes hatte eine deutliche Unter-repräsentanz männerspezifischer gegenüber frauenspezifischer Akti-vitäten ergeben. Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen des »Gender Mainstreaming« (Gleichstellung der Geschlechter), sei-ne Aktivitäten zu verstärken und entsprechende Strukturen auszu-bauen. Ausgehend von einer Region soll für andere Regionen Auf-bauhilfe geleistet werden. Arbeitsformen sind Männergesprächs-kreise, Männertage, Männerfreizeiten / -aktivitäten und Öffentlich-keitsarbeit. Das männerspezifische Angebot des Kreuzbundes ist bei den angesprochenen Männern auf positive Resonanz gestoßen und wird von den Frauen des Verbandes mitgetragen. Männerspezifische Angebote bieten u. a. die Chance, Merkmale männlicher Sozialisati-on im Hinblick auf die Entwicklung der Suchtproblematik aufzugrei-fen und darüber eine Reflexion zu ermöglichen. Im Juni 2009 wurde von den Kliniken Mahlertshof und Mackenzell vom Guttempler-Hilfswerk eine Fachtagung zum Thema »Ge-schlechtsspezifische Behandlung in der stationären Rehabilitation Sucht« durchgeführt. Diese diente der aktuellen Information und dem kollegialen Austausch zum Thema. Männerspezifische Suchtar-beit soll in der Zukunft eine bedeutendere Rolle in der Suchttherapie einnehmen. Der FB I wird sich weiter mit dem Thema auseinandersetzen und evtl. durch Ausrichtung einer Fachtagung dazu geschlechtsspezifi-sche Gesichtspunkte in der Suchtberatung und -behandlung sowie der Suchtselbsthilfe erörtern.

PILOTPROJEKTE IN HESSEN ZUM ANSATZ »PERSONENZENTRIERTE HILFEN« In Hessen wird zurzeit ein Paradigmenwechsel im Bereich der Ein-gliederungshilfe nach SGB XII vollzogen. Dies betrifft auch die Berei-che des ambulant und stationär betreuten Wohnens in der Suchthil-fe. Der Ansatz »Personenzentrierte Hilfen« wird in Pilotprojekten für alle Zielgruppen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung in Hessen – auch für den Bereich der Suchthilfe – umgesetzt. Ein Pre-Test fand in der Region Wiesbaden statt. Derzeitige Projektregionen

FACHBEREICH I (Fortsetzung)

»Gender maintreaming«:

Positive Resonanz

auf männerspezifische

Angebote

Page 34: HLS Jahresbericht 2009

Aus den Fachbereichen

33

sind die Stadt und der Landkreis Fulda sowie der Werra-Meißner-Kreis. Mit dem Ansatz »Personenzentrierte Hilfen« soll die Individualität des einzelnen Menschen in den Mittelpunkt des Hilfesystems ge-rückt und passgenaue Hilfe angeboten werden. In einem gemeinsam mit der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, dem Hessischen Städtetag, dem Hessischen Landkreistag und dem Lan-deswohlfahrtsverband Hessen verabschiedeten Eckpunktepapier sind die Kernelemente des neuen Konzeptes festgeschrieben. Dazu gehört der Integrierte Teilhabeplan (ITP), der die aktive Beteiligung der leistungsberechtigten Person bzw. ihres gesetzlichen Betreuers sicherstellt. Ein weiteres Element ist die einheitliche zeitbasierte Vergütungssystematik, die den individuellen Hilfebedarf abbildet. Die in regionalen Hilfeplankonferenzen gewonnenen Informationen sollen die Datenbasis für die örtliche und überörtliche Sozialplanung verbessern und eine umfassende Sozialberichterstattung ermögli-chen. Bis zum 15.12.2009 sollen für alle Hilfeempfänger nach SGB XII in den Projektregionen Integrierte Teilhabepläne erstellt sein. Eine budgetneutrale Umstellung der Entgelte soll zum 01.02.2010 erfol-gen. Der LWV plant, die Pilotprojekte wissenschaftlich zu evaluieren. Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen ist an der Begleitung und Umsetzung der Projekte u. a. in einer Steuerungsgruppe der Vertragskommission beteiligt. Über die aufgeführten Themenschwerpunkte hinaus hat sich der FB I mit Qualitätsprüfungen des Landeswohlfahrtsverbandes im Betreu-ten Wohnen, Planungen zur Aktionswoche Alkohol 2009, der Dokumentation und Auswertung von Daten (Dokumentationssystem Horizont / Landesauswertung COMBASS), der regionalen Umsetzung von bundesweit evaluierten Modellprojekten und aktuellen Entwick-lungen hinsichtlich der medizinischen Rehabilitation sowie weiteren Einzelthemen befasst.

Dirk Kaliske, Sprecher Fachbereich I Elke Tressel, Stellvertreterin

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Page 35: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

Fachbereich II – »Drogenhilfe«

Die Arbeit des Fachbereichs II – Drogenhilfe – unterstützt die HLS, die Belange der Drogenhilfe im Gesamtspektrum der Suchthilfe in Hessen fachlich qualifiziert zu positionieren und zu vertreten.

EDV-DOKUMENTATIONSSYSTEM HORIZONT

Die Umsetzung des EDV-Systems HORIZONT in der hessischen Suchthilfe wird im Fachbereich intensiv und kritisch begleitet, das Projekt COMBASS unterstützt. Die Einführung des neuen Programms HORIZONT 4.x wird durch ausführliche Tests und Prüfungen in Ein-richtungen der Drogenhilfe begleitet und gefördert.

COMBASS

Die Trias aus dem COMBASS-Projekt der hessischen Suchthilfe, der Firma Buchner – Pflegeorganisation – und dem Institut für interdis-ziplinäre Suchtforschung in Hamburg (ISD) hat entscheidend dazu beigetragen, die EDV-gestützte Dokumentation mit dem System HORIZONT zu qualifizieren, eine hessenweite Suchthilfestatistik zu ermöglichen, regionale und trägerbezogene Auswertungen wie auch Spezialanalysen zu erstellen und damit die notwendigen Daten sowohl im Rahmen der Kommunalisierung als auch einer jährlichen hessischen Suchthilfestatistik zur Verfügung zu stellen. Die jährli-chen Ergebnisse, besonders auch die der Spezialanalysen, sind Ge-genstand der fachlichen Beratungen im FB II.

PSYCHOSOZIALE BEGLEITUNG SUBSTITUIERTER OPIATABHÄNGIGER / HILFEBEDARFSFESTSTELLUNG

Die mit 1. Januar 2003 in Kraft getretene Richtlinie des Bundesaus-schusses der Ärzte und Krankenkassen zur Bewertung medizinischer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden gemäß § 135 Abs. 1 SGB V (BUB-Richtlinie) sehen für die zu Lasten der GKV abgerechne-ten ärztlichen Substitutionsbehandlungen zwingend eine Hilfebe-darfsfeststellung durch eine anerkannte Suchtberatungsstelle und Nachweise über die Durchführung der erforderlichen psychosozialen Begleitung Substituierter vor. In Ausnahmefällen kann die psychoso-ziale Begleitung entfallen, sofern die Feststellung des Hilfebedarfs zu einer entsprechenden Beurteilung gelangt und dies von der Fachein-richtung bescheinigt wird. Der Fachbereich prüft regelmäßig die Abdeckung des Bedarfs an ärztlicher Substitutionsbehandlung und psychosozialer Betreuung

Page 36: HLS Jahresbericht 2009

Aus den Fachbereichen

35

bei Substitution in den Regionen. Aus Sicht des Fachbereichs stellt sich die qualifizierte Versorgung mit Substitutionsangeboten als problematisch dar und dies, obwohl die Substitutionsbehandlung zur ersten Methode der Wahl bei Opiatabhängigkeit geworden ist. Mit Einführung und Veränderung des Einheitlichen Bewertungs-maßstabes (EBM 2008) ist die Finanzierung der bestehenden Ambu-lanzangebote unsicher geworden, die im besonderen Maße eine qualifizierte Substitutionsbehandlung gewährleisten. Die bisherige Datenlage hat Zweifel daran aufkommen lassen, dass eine bedarfsgerechte Inanspruchnahme psychosozialer Betreuung unter Substitutionsbehandlung geschieht. Um zu validen Ergebnissen hinsichtlich der Inanspruchnahme und Qualität der psychosozialen Begleitung zu kommen, wird über das ganze Jahr 2010 die psychosoziale Begleitung in den hessischen Suchthilfeeinrichtungen einheitlich in HORIZONT dokumentiert. Eine Spezialanalyse der Ergebnisse erfolgt 2011 durch das ISD Hamburg.

UMSETZUNG SGB II/XII UND KOMMUNALISIERUNG SOZIALER HILFEN IN HESSEN

Die Auswirkungen der SGB II/IX/XII auf die Suchthilfe in Hessen und vor allem auch auf die Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen sind Schwerpunktthemen der Fachbereichsarbeit. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Kooperation der unterschiedlichen SGB II-Träger mit den Suchthilfeeinrichtungen vor Ort und der Verbesse-rung der beruflichen Integrationsmöglichkeiten von Menschen mit Abhängigkeitsproblematiken. Weitere Arbeitsschwerpunkte in diesem Themenfeld sind die Kom-munalisierung und Neustrukturierung der Förderung sozialer Hilfen in Hessen, der Aufbau der Sozialberichtserstattung des Landes und aktuelle Entwicklungen und modellhafte Fortschritte bei der Sozial-planung und Kommunalisierung in den Regionen.

SCHUTZAUFTRAG ZUR ABWEHR VON KINDESWOHLGEFÄHRDUNG GEMÄß § 8A SGB VIII / TAG KINDESWOHL

Aufgrund des Bedarfs an entsprechender Handreichung für die Suchthilfeeinrichtungen hinsichtlich der Kooperation mit der öffent-lichen Jugendhilfe wurde eine fachbereichsübergreifende TAG »Kin-deswohl« gebildet, die die Ergebnisse in Form eines Eckpunktepa-piers zur Schnittstellenarbeit von Suchthilfe und Jugendhilfe vorlegte. Das Eckpunktepapier wurde über die Internetseite der HLS veröffentlicht.

Page 37: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

VERBESSERUNG DER GREMIENARBEITS-QUALITÄT INNERHALB DER HLS

Zur besseren Abstimmung der Bearbeitung der relevanten Themen im Suchthilfebereich wurden die Kooperation zwischen den Fachbe-reichen vertieft, der Informationsfluss wechselseitig verbessert und gemeinsam Themenstellungen bearbeitet.

REGIONALKONFERENZEN

Im Fachbereich bestehen die Regionalkonferenzen Hessen-Nord, Hessen-Mitte und Hessen-Süd. Für die Region Rhein-Main ist die Trägerrunde Frankfurt zuständig. Der Informationsaustausch zwi-schen der Trägerrunde Frankfurt und dem Fachbereich II erfolgt durch die in beiden Gremien tätigen Mitglieder. Die Regionalkonfe-renzen haben sich zu einem trägerübergreifenden fachlichen Aus-tauschforum für die Praktiker/-innen der Suchthilfe in den Regionen weiter entwickelt und bewährt. Fachliche Themen der Arbeit in den Regionalkonferenzen waren u.a.:

Hilfebedarfsfeststellung und psychosoziale Begleitung Substituierter

problematischer und abhängiger Konsum jugendlicher Canna-biskonsument/-innen / Anforderungen an das Drogenhilfesystem

Abdeckung des Bedarfs an ärztlicher Substitutionsbehandlung und psychosozialer Begleitung Substituierter in den Regionen

Migration und Sucht Drogenkonsum und Fahreignung Sucht im Alter therapeutischer Umgang mit Doppeldiagnosen qualifizierte Entgiftungsbehandlung/Medikation in der

Entgiftung Schutzauftrag zur Abwehr von Kindeswohlgefährdung gemäß

§ 8a SGB VIII Umsetzung von SGB II/XII/Kooperation mit ARGEN und optieren-

den Kommunen persönliches Budget Online-Beratung Sozialpädagogische Familienhilfe Sucht Kooperation ambulanter und stationärer Angebote.

Martin Kraus, Werner Heinz, Sprecher Fachbereich II

…………………………………………………………………………

FACHBEREICH II (Fortsetzung)

Page 38: HLS Jahresbericht 2009

Ständige Arbeitsgremien der HLS

37

Bereichsbezogene HLS-Gremien

»Landeskonferenz Suchtselbsthilfe«

Die Arbeitsschwerpunkte der Landeskonferenz Suchtselbsthilfe lie-gen im verbandsübergreifenden Informationsaustausch, der Pla-nung und Durchführung gemeinsamer Projekte und Initiativen so-wie im Austausch zu neuen Angeboten der Suchtkrankenhilfe wie Integration junger Menschen in die Suchtselbsthilfe oder Durchfüh-rung suchtpräventiver Maßnahmen. Darüber hinaus werden alle die Suchtkrankenhilfe berührenden tagesaktuellen Themen wie das Konsumverhalten Jugendlicher, Glücksspiel- und Mediensucht oder Sucht im Alter aufgegriffen. Langfristig wichtige Themen wie das der Geschlechtergerechtigkeit (gender mainstream) werden immer wieder aufgegriffen. Zu den Sitzungen wurden themenbezogen externe Referent/-innen eingeladen. Im Berichtszeitraum fanden vier Sitzungen dieser Arbeitsgemeinschaft hessischer Suchtselbsthilfeor-ganisationen statt. Wie in den Vorjahren lag ein Schwerpunkt der »Landeskonferenz Suchtselbsthilfe« in der inhaltlichen Ausgestaltung der Selbsthilfe Jahreskonferenz. Unter der Schirmherrschaft des Hessischen Minis-ters für Arbeit, Familie und Gesundheit, Jürgen Banzer, wurde das wichtige Thema »Verhaltenssüchte« mit den Schwerpunkten patho-logisches Glücksspiel und problematische Internetnutzung in den Mittelpunkt gestellt ( siehe auch den Bericht auf Seite 22). Die Suchtselbsthilfe hat sich in diesem Jahr hessenweit an der Akti-onswoche Alkohol der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen vom 13. - 21. Juni beteiligt. Ein Mitglied der »Landeskonferenz Sucht-selbsthilfe« wirkte im hessischen Lenkungsausschuss mit. Die Schwerpunktveranstaltungen in großen Einkaufzentren wurden mit geprägt durch die Teilnahme von Suchtselbsthilfegruppen. Alle Teil-nehmer/-innen werteten die Aktionswoche als erfolgreiche Möglich-keit, mit einer breiten Öffentlichkeit in den Gedankenaustausch über Suchtmittel zu kommen und Abhängigkeitserkrankungen vorzubeu-gen. Dank gilt es Hartmut Zielke zu sagen, der viele Jahre als Sprecher – zunächst der TAG Suchtselbsthilfe, dann der Landeskonferenz Suchtselbsthilfe – wirkte und ihr entscheidende Impulse gab.

Ulrich Druve,

Sprecher der Landeskonferenz Suchtselbsthilfe

Landeskonferenz Suchtselbsthilfe -

Verbandsübergreifende

Kooperationen

Page 39: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

Der Arbeitskreis der hessischen Präventionsfachkräfte (AHEP) Der Arbeitskreis bildet eine wichtige Koordinationsschnittstelle zwi-schen der HLS und den Fachstellen. Im Arbeitskreis findet der fachli-che Informationsaustausch, die Konsensbildung in inhaltlichen Fra-gen, Maßnahmenabstimmung, die Durchführung gemeinsamer Projekte, Berichterstattung und Dokumentation statt. REGIONALGRUPPE NORD DES ARBEITSKREISES DER HESSISCHEN PRÄVENTIONSFACHKRÄFTE (AHEP-NORD) Die Regionalgruppe Nord des AHEP hat sich im Berichtszeitraum drei mal zu Dienstbesprechungen getroffen. Darüber hinaus trifft sich der AHEP-Nord einmal im Quartal zu einer gemeinsamen Supervisi-on. Die Berichterstattung zu den jeweiligen inhaltlichen Schwer-punkten der Fachstellen nahm bei den Arbeitskreissitzungen einen breiten Raum ein. Sie wurde ergänzt durch die Berichte der Koordi-natorin für Suchtprävention aus der HLS. Intensiv wurden folgende überregionale Themen bearbeitet: Suchtprävention im Sportverein – Da Jugendliche in Sportver-

einen häufig erstmalig mit Alkohol in Kontakt kommen, gab es einen intensiven Austausch über Möglichkeiten der Ansprache von Vereinsvorsitzenden, Übungsleiter/-innen und Trainer/-innen sowie über praxistaugliche Programme und Projekte.

Exzessiver Medienkonsum – Immer mehr Anfragen von besorg-

ten Eltern über exzessiven Medienkonsum ihrer Kinder wurden an die Fachstellen herangetragen. Verbunden damit ist vielfach auch die Frage einer möglichen Suchtgefährdung. Veranstaltun-gen im Rahmen des HLS-Projektes »Netz mit W b-Fehlern?®« wurden verabredet.

PAPILIO – Im Berichtszeitraum beschäftigte den Arbeitskreis nach wie vor die Implementierung von PAPILIO. Da mittlerweile schon eine Reihe von Erzieher/-innen zertifiziert wurden, fanden landkreisübergreifend zwei Qualitätsverbundstreffen in Kassel und Fulda statt, zu denen jeweils ca. 20 Erzieher/-innen kamen. Die Papilio-Fachkräfte aus AHEP-Nord haben diese Treffen inhalt-lich gestaltet.

Page 40: HLS Jahresbericht 2009

Ständige Arbeitsgremien der HLS

39

Dot.sys – Sehr intensiv wurden auch das bundesweite Datener-hebungssystem Dot.sys und damit verbunden die Relevanz der Aussagen für die Praxis diskutiert.

Harald Nolte, Sprecher AHEP-Nord

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REGIONALGRUPPE SÜD DES ARBEITSKREISES DER HESSISCHEN PRÄVENTIONSFACHKRÄFTE (AHEP-SÜD) Im Berichtszeitraum fanden insgesamt fünf Sitzungen des Arbeits-kreises statt. Fester Bestandteil der Treffen ist der Austausch der Fachstellen für Suchtprävention und der Bericht der Koordinations-stelle Suchtprävention der HLS. Inhaltliche Schwerpunkte des AHEP-Süd im Berichtszeitraum waren: Komasaufen – Aktuelle Diskussionen und Studien zum Thema

Rauschtrinken wurden aufgegriffen. Materialien und Maßnah-men zur Alkoholprävention wurden abgestimmt und ausge-tauscht. An der Aktionswoche Alkohol beteiligen sich die Fach-stellen mit vielfältigen Aktionen.

»Eigenständig werden« – Der AK beschäftigte sich weiterhin mit der Implementierung von »Eigenständig werden«. Im Be-richtszeitraum wurden vom IFT-Nord bundesweit einheitliche Standards eingeführt und durch einen Rahmenvertrag dokumen-tiert. Diese Änderungen wurden im AHEP von der HLS vorgestellt und mit den Fachkräften abgestimmt.

»Papilio« – Im AK fand ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch zur Umsetzung von Papilio, der Basisseminare und der Vertie-fungstage, statt. Zudem wurden weitere hessische Erzieher/-innen zertifiziert.

»Schule und Gesundheit« – Anne Jost vom Hessischen Kultus-ministerium referierte zu den aktuellen Strukturen und Angebo-ten im System Schule.

Präsentation des Programms »Erwachsen werden«. Erlebnispädagogik als Methode der Suchtprävention. Hierzu

besuchte die Fachgruppe auch einen Hochseilgarten, um erleb-nispädagogische Methoden kennenzulernen.

Guido Glück, Sprecher AHEP-Süd Dagmar Wieland, Stellvertreterin

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Page 41: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

Selbsthilfe

Die Selbsthilfe- und Abstinenzgruppen erfüllen Aufgaben der Vor- und Nachsorge und bieten ambulante Hilfen für Suchtkranke an, die aus eigener Motivation und ohne stationäre Behandlung ihre Abhängigkeit überwinden wollen. Die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Verbände unterstützen und fördern seit Jahren die Aktivitäten der Suchtselbsthilfe. Nach einer gesetzlichen Änderung des § 20 SGB V haben die Ver-bände der Gesetzlichen Krankenkassen in Hessen zum Jahresbeginn 2008 eine Arbeitsgemeinschaft GKV Selbsthilfeförderung Hessen (ARGE) eingerichtet, um die Selbsthilfegruppen, Landesverbände der Selbsthilfe und Selbsthilfe-Kontaktstellen in Hessen gemeinsam zu fördern. Für die Selbsthilfeförderung stellten die gesetzlichen Kran-kenkassen in Hessen in 2009 einen Betrag von 0,57 Euro pro Versi-cherten zur Förderung der Selbsthilfe bereit. Insgesamt standen so-mit für die drei hessischen Selbsthilfeebenen rund 2,9 Mio. Euro an Fördergeldern der Gesetzlichen Krankenversicherung zur Verfügung. Eine Hälfte des Förderbetrages fließt in einen kassenartenüber-greifenden, gemeinsamen Finanztopf. Hieraus werden in Hessen – nach Abzug eines 20-prozentigen Anteils für die Förderung der Bun-desorganisationen der Selbsthilfe – die pauschalen Fördermittel für die hessische Selbsthilfe zur Verfügung gestellt. Neben der kassenartenübergreifenden Förderung (= Pauschalförde-rung) standen ca. 1,43 Mio. Euro im Rahmen der kassenindividuel-len Förderung (projektbezogen) für Selbsthilfegruppen und Selbst-hilfe-Landesverbänden zur Verfügung. Im Bereich der Suchtselbsthilfe existiert in Hessen eine gute über-verbandlichen Zusammenarbeit der Selbsthilfeverbände. Die struktu-relle Grundlage bildet die »Landeskonferenz Suchtselbsthilfe« in der HLS ( siehe Seite 37). Die jährliche Konferenz der Selbsthilfe, die in diesem Jahr zum ach-ten Mal stattfand, ist ein Ergebnis dieser Kooperation (mehr zur Veranstaltung 2009 siehe Seite 22).

SELBSTHILFEFÖRDERUNG

DER GESETZLICHEN KRANKENKASSEN

IN HESSEN 2009

Landwirtschaftliche

Krankenkasse Hessen

Page 42: HLS Jahresbericht 2009

Selbsthilfe

41

Angebote für unterschiedliche Zielgruppen, Gruppen für …

n = 316

Jugend-liche /

junge Erw .5 1,6%

Angehö-rige 17 5,4%

Sucht-kranke 6

1,9%

Frauen24 7,6%

Kinder (bis 14 Jahre) 1

0,3%

Männer 10,3%

Sucht- kranke undAngehö-rige 262

82,9%

Ein anderes Resultat der Zusammenarbeit ist die Selbsthilfe-Erhebung für Hessen, für die – zum vierten Mal in Folge – aktuelle Daten aus 2008 vorliegen. Hier ein Auszug aus der aktuellen Erhebung: Ca. 50% aller Suchtselbsthilfegruppen und Ge-meinschaften der Verbände der Freien Wohl-fahrtspflege in Hessen haben sich an der (ver-bandsübergreifenden) Befragung beteiligt, die Ende 2008 durchgeführt wurde. Der Umfang der Datenbasis beträgt insgesamt 316 Sucht-selbsthilfegruppen bzw. Gemeinschaften. Ob-gleich die individuellen Verbands- und Grup-penergebnisse deren teilweise unterschiedli-chen Arbeitsweisen widerspiegeln, ergibt die Zusammenfassung ein sehr gutes Gesamtbild für Hessen. Eine aktuelle Übersicht über die Gremien der Sucht-Selbsthilfe in Hessen fin-den Sie auf Seite 46. Von den Suchtselbsthilfegruppen ist der größte Teil (82,9%) offen für Suchtkranke und Angehörige. Der Normalfall ist somit die »ge-

mischte Gruppe«. In einigen Orten gibt es spezielle Gruppenan-gebote für Sucht-kranke, Angehörige, Frauen, Männer, Ju-gendliche / junge Er-wachsene und Kinder (bis 14 Jahre). 72% der Gruppen treffen sich wöchent-lich, 26% 14-tägig und 2% monatlich. Sie wurden von 6.920 Personen besucht,

hatten im Jahresdurchschnitt 22 Gruppenteilnehmer und -teilnehmerinnen, wovon 11 Verbands-/ Vereinsmitglieder sind. Die Gruppen führten 3.157 Informationsveranstaltungen durch. Schwerpunkte waren Informationsgespräche in (Fach-) Kliniken und Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus hielten ehrenamtliche Helfer insgesamt 360 Vorträge im Rahmen ihrer Prä-ventions- und Öffentlichkeitsarbeit. Vorträge in Schulen haben einen

SELBSTHILFE-ERHEBUNG 2008 Erläuterungen der Abkürzungen:

DRK: Deutsches Rotes Kreuz

ASS: Alkohol- und Suchtselbsthilfe

Darmstadt

BKD: Blaues Kreuz in Deutschland

BKE: Blaues Kreuz in der Ev. Kirche

DPWV: Der Paritätische

Gruppen / Gemeinschaftenn = 316

Kreuzbund Hessen

91 29%

B K E 31%

B K D 186%

Guttemplerin Hessen 67 21% Andere

DPWV 3 1%

A S S 12 4%

DRK Odenw ald-kreis 7 2%

Freundes- kreise 115 36%

Page 43: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

hohen präventiven Stellenwert, gefolgt von kirchlichen Insti-tutionen und Betrie-ben. Entsprechend der Altersverteilung ist die Alkoholabhän-gigkeit mit 89,2% nach wie vor die her-ausragende Abhän-gigkeitsform. Andere Suchtformen sind ge-ringer vertreten: 1,8% illegale Drogen, 2,5% Abhängigkeit von Medikamenten, Essstörungen (0,6%), Glücksspiel (0,2%) und Mehrfachabhängigkeit (5,6%). Bei der Alko-holabhängigkeit stellen die Männer mit 72,9% drei Viertel der Grup-penbesucher. Medikamentenabhängigkeit und Essstörungen sind überwiegend bei Frauen anzutreffen. Auch 2009 hat die HLS im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit Landesmittel für die Selbsthilfegrup-pen ihrer Mitgliedsverbände zur Verfügung gestellt. Weiterhin fungierte die HLS als Ansprechpartnerin der Selbsthilfe für die »Zuwendungen der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) nach § 31 SGB VI zur Förderung der Rehabilitation«. Da die Summe der Einzelanträge wieder über der von der DRV-Bund für Hessen bewilligten Gesamtsumme lag, hat ein verbandsübergreifender Ver-gabeausschuss in der HLS die Entscheidungen über die Vergabe der Mittel getroffen. Als drittes Standbein der Finanzierung seien »last, but not least« die Selbsthilfegelder der Krankenkassen genannt, die diese der HLS zur Unterstützung von Selbsthilfeaktivitäten zur Verfügung stellen. Im Berichtszeitraum konnten mit diesen Mitteln wichtige Schulungs-maßnahmen für die Selbsthilfe effizient gefördert werden.

SELBSTHILFE

(Fortsetzung)

Die Diagramme sind Auszüge aus

der Erhebung 2008.

Ein besonderer Dank gilt Herrn

Rudi Stadler vom Kreuzbund

Groß-Gerau, der den Erhebungs-

bericht erstellt hat.

Die Erhebung ist von der

Homepage der HLS abrufbar.

SELBSTHILFEFÖRDERUNG

Abhängigkeitsstruktur

1206

77

18

1

27

109

3251

53

70

9

4

172

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Alkohol

Medikamente

illegale Drogen

Glückspiel

Essstörungen

Mehrfachabhäng.

Frauen Männer

Page 44: HLS Jahresbericht 2009

Anhang

43

Anhang

HLS – Organisation und Ziele

Die HLS wurde 1961 gegründet und wird vorwiegend durch das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit finanziert. Spenden, Bußgelder und freiwillige Zuwendungen von Krankenkas-sen unterstützen die HLS in ihrer fachlichen Arbeit. »Die HLS ist ein Zusammenschluss derjenigen Verbände der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Hessen und ihrer Mitgliedsorganisatio-nen, die auf dem Gebiet der Prävention und der Hilfe für Gefährde-te und Abhängige tätig sind. Wer Mitglied ist, regelt der jeweilige Spitzenverband. Die HLS arbeitet mit der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesstellen gegen die Suchtgefahren zusammen. Zweck des Vereins ist die Förderung des Gesundheitswesens, insbe-sondere durch die Abwehr von Suchtgefahren und die Hilfe für Be-troffene von stoffgebundenen Abhängigkeitsformen (legale, illegale Stoffe), nicht stoffgebundenen Abhängigkeitsformen (z.B. Ess-Störungen, abhängiges Spielen u.a.m.), deren Angehörige und die Förderung des sozialen Umfeldes der Betroffenen. Der Satzungszweck des Vereins wird weiterhin verwirklicht durch: 1. Förderung und Koordinierung der Arbeit der Mitglieder, um ein

Höchstmaß an Wirksamkeit für präventive und helfende Maß-nahmen zu erreichen;

2. Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch mit Behörden, Insti-tutionen, relevanten Berufsgruppen und Organisationen, die auf diesem Sachgebiet tätig sind;

3. Prävention; 4. Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die Planung und Durchfüh-

rung von Informations- und Fortbildungsveranstaltungen (Semi-nare), die Erstellung und den Versand von Suchthilfebroschüren, Postern, Verzeichnissen von Hilfeeinrichtungen für Betroffene, Beteiligung an nationalen und internationalen Suchthilfepro-grammen;

5. Anregung, Förderung, Durchführung und Veröffentlichung wis-senschaftlicher Forschungsarbeiten;

6. Anregung und Unterstützung bei der Bildung von regionalen Arbeitsgemeinschaften (…)«

AUSZÜGE AUS DER HLS-SATZUNG

Page 45: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

Der Vorstand der HLS wird paritätisch von den fünf Mitgliedsver-bänden besetzt. Der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre. Neben den elf Vorstandsmitgliedern nehmen noch die Sprecher der beiden Fachbe-reiche und der Geschäftsführer an den Vorstandssitzungen teil. Die hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle übernimmt die ihr vom Vorstand delegierten Aufgaben wie die Außendarstellung der HLS, die Führung der finanziellen Geschäfte und die Organisation, Koor-dination und Unterstützung der Gremien der HLS sowie Aufgaben, die im Einzelfall im Vorstand beschlossen werden. Die Geschäftsstelle war im Berichtszeitraum mit folgenden Personen besetzt:

Wolfgang Schmidt, Geschäftsführung (Vollzeit) Regina Sahl, Koordinationsstelle Suchtprävention (Vollzeit) Daniela Senger-Hoffmann, Projektleiterin Glücksspiel (Vollzeit) Rolf Kozonek, Verwaltung (Vollzeit) Heike Schulz, Büroassistenz (Teilzeit) Thomas Graf, Projektleitung Internetsucht (Honorarkraft)

VORSTAND

GESCHÄFTSSTELLE

Vorstand

LIGAder Freien Wohlfahrtspflege in Hessen

Mitgliederversammlung der HLS

GeschäftsstelleKoordinationsstelle

Suchtprävention

ProjektleitungGlücksspiel

ThemenbezogeneArbeitsgruppen (TAG)

(nach Bedarf)

RegionalkonferenzHessen-Mitte

RegionalkonferenzHessen-Süd

LandeskonferenzSuchtselbsthilfe

Arbeitskreis der hessischen

Präventionsfachkräfte (AHEP)

Organigramm der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen (HLS) e.V

RegionalkonferenzHessen-Nord

Page 46: HLS Jahresbericht 2009

Anhang

45

Hauptträgergruppen und Mitglieder der HLS

1 Evangelische Landesarbeitsgemeinschaften für Suchtkrankenhilfe der Diakonischen Werke (DW) – Arbeitsgemeinschaft Suchthilfe im Diakonischen Werk

in Kurhessen-Waldeck e.V.

– Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk in Hessen und Nassau e.V.

– Blaues Kreuz in Deutschland, Landesverband Hessen e.V.

– Freundeskreise in den Diakonischen Werken

– Drogenhilfe Nordhessen e.V.

2 Caritas Landes-Arbeits-Gemeinschaft Sucht (CLAGS)

– Caritasverband für die Diözese Fulda e.V.

– Kreuzbund Diözesanverband Fulda e.V.

– Caritasverband für die Diözese Limburg e.V.

– Kreuzbund Diözesanverband Limburg e.V.

– Caritasverband für die Diözese Mainz e.V.

– Kreuzbund Diözesanverband Mainz e.V.

– Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.

3 PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband – Landesverband Hessen e.V., »Fachgruppe Sucht«

4 Arbeiterwohlfahrt – AWO Bezirks-Verband-Süd e.V.

– AWO Bezirks-Verband-Nord e.V.

5 DRK Landesverband Hessen e.V.

Page 47: HLS Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

bc

Page 48: HLS Jahresbericht 2009

Anhang

47

Anzahl der Suchthilfeeinrichtungen in Hessen (Stand 2009)

………………………………………………………………………….

Herausgeberin: Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) Zimmerweg 10 60325 Frankfurt am Main Telefon (0 69) 71 37 67 77 Telefax (0 69) 71 37 67 78 Email: [email protected] Internet: www.hls-online.org Gestaltung, Satz und Fotos (mit Ausnahme der namentlich gekennzeichneten): Rolf Kozonek 1. Auflage, November 2009

Page 49: HLS Jahresbericht 2009

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Koordinationsstelle Suchtprävention

K Koordinationsstelle Sucht- prävention in Kooperation mit der AOK Hessen

Koordinationsstelle Suchtprävention

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Multiplikatorenschulung „Kinder aus sucht- belasteten Familien“ 21./22. April 2009 Landessportschule Frankfurt am Main Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

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Fortbildung für Präventionsfachkräfte „Motivierende Gesprächsführung“

26./27. August 2009 Landessportschule Frankfurt am Main Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

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Workshop zur “Weiterentwicklung der Internetplattform www.starke-eltern.de“

12./13. Mai 2009 AOK Bildungszentrum Homberg/Ohm Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

Page 50: HLS Jahresbericht 2009

Koordinationsstelle Suchtprävention

Koordinationsstelle Suchtprävention

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Anwenderforum COMBASS

18. Februar 2009 Frankfurt / Main 25. Februar 2009 Kassel

Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

Fortbildung für Präventionsfachkräfte „Zeitmanagement“ 25. Mai 2009 Landessportschule Frankfurt am Main Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

Multiplikatorenschulung „Pep – Unterrichtspro-gramm zur Gesundheits-förderung, sucht- und Gewaltprävention“

9.-11. November 2009 Kloster Höchst/Odenwald

Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

Page 51: HLS Jahresbericht 2009

Fortbildung zum Störungsbild »Computer- und Internetsucht«

4./5. Februar 2009

Landessportschule Frankfurt am Main

Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org H

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Fortbildung für die Fachberater/-innen für Glücksspielsucht:

Geschlechtsspezi- fische Aspekte in der Arbeit mit pathologi-schen Glücksspieler/-innen

17.-19. Februar 2009

Landessportschule Frankfurt am Main

Zimmerwg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

Jahreskonferenz der Selbsthilfeverbände in der HLS

Verhaltenssüchte – eine neue Herausfor-derung für die Selbsthilfe?

Samstag, 9. Mai 2009 10.00 - 15.00 Uhr

Bürgertreff Haus Gutleut Rottweiler Str. 32 Frankfurt am Main

Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

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Präsentation der Ergebnisse

Landesauswertung COMBASS 2008 sowie der Repräsentativ- untersuchung zum Suchtmittelkonsum in Hessen und der Bekanntheit und Inanspruchnahme der ambulanten Suchthilfe in Hessen

Mittwoch, 1. Juli 2009 13.30 – 16.30 Uhr

Bürgertreff Haus Gutleut Rottweiler Straße 32 Frankfurt am Main Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

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Fortbildung für die Fachberater/-innen für Glücksspielsucht:

Glücksspiele verstehen = Klienten verstehen

21. September 2009

Landessportschule Frankfurt am Main

Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

Fortbildung für die Fachberater/-innen für Glücksspielsucht: Ansätze in der Migrantenarbeit im Zusammenhang mit Glücksspielsucht

22./23. September 2009

Landessportschule Frankfurt am Main Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org H

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In Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Familie

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Multiplikatorenschulung „Eigenständig werden“ 13./14. Februar 2008 25.-27. April 2008 AOK Bildungszentrum Homberg/Ohm Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

K Koordinationsstelle Suchtprävention in Koopera- tion mit der AOK Hessen

Koordinationsstelle Suchtprävention in Koopera- tion mit der AOK Hessen

Fortbildung zum Störungsbild »Computer- und Internetsucht«

28./29. September 2009

Landessportschule Frankfurt am Main Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

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HLS Dialog-Forum 2009

Suchtmittelpolitik in der Diskussion

Freitag, 27. November 12.30 — 16.00 Uhr 2009

DekaBank Deutsche Girozentrale Mainzer Landstraße 16 60325 Frankfurt a. M.

Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

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Anwenderforum COMBASS 9. Dezember 2009 Frankfurt / Main 14. Dezember 2009 Kassel

Zimmerweg 10 · 60325 Frankfurt Fon: 069-71376777 · Fax: 069-71376778 [email protected] www.hls-online.org

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