MASTERARBEIT
IKOM
„Informations-, Kommunikations-, Organisations- und Motivationskonzept
für die thermische Gebäudesanierung in Österreich“
21. Lehrgang Management & Umwelt 2009/10
Auftraggeber
Umwelt Management Austria
Betreuerin
Dr. Nana Walzer
Verfasser
Harald Fischer
Michaela Kloiber
Marianne Tilp
Thorsten Trentzsch
Oktober 2010
Danksagung
Die vorliegende Arbeit ist im Rahmen des 21. MSc-Lehrgangs
‘Management & Umwelt’ in den Jahren 2009 und 2010 entstanden.
Das gemeinsame Verfassen einer Masterarbeit durch vier
Studenten mag manchem Leser befremdlich erscheinen. Die
dadurch gewonnen zwischenmenschlichen Erfahrungen aufgrund
der unterschiedlichen Charaktere und Herangehensweisen an
Problemstellungen, ließen uns als Verfasser jedoch neue
Sichtweisen gewinnen, die weit über das Projektmanagement im
herkömmlichen Sinn hinausgehen.
An dieser Stelle wollen wir uns bei unseren Familien und Partnern
bedanken, die uns unterstützten und den nötigen Rückhalt gaben.
Weiterer Dank gilt unseren Arbeitgebern und Arbeitskollegen, die es
uns ermöglichten, die nötige Zeit zu finden, um die vorliegende
Arbeit zu verfassen.
Nicht zuletzt gilt unser Dank Professor Dr. Reinhold Christian und
DI Ralph Feichtinger von ‘Umwelt Management Austria’, die uns als
Auftraggeber zu dieser Arbeit anregten und uns bei der
Durchführung unterstützten. Besondern Dank wollen wir unserer
Betreuerin Dr. Nana Walzer aussprechen, die uns mit großem
Einsatz und Engagement durch die Arbeit geleitete, immer wieder
vor ‘Betriebsblindheit’ bewahrte und uns in die Tiefen der Methodik
der empirischen Sozialforschung führte.
I
Inhaltsverzeichnis
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS .................................................................................................................... V
1 EINLEITUNG .................................................................................................................................. - 1 -
1.1 HINTERGRUND UND PROBLEMSTELLUNG .............................................................................................................. ‐ 2 ‐
2 BEGRIFFSDEFINITIONEN ............................................................................................................ - 7 -
2.1 ZUM BEGRIFF INFORMATION .............................................................................................................................. ‐ 7 ‐
2.1.1 Anforderungen erfolgreicher Information ......................................................................................... ‐ 9 ‐
2.1.2 Bedeutung des Begriffes Information in dieser Arbeit .................................................................... ‐ 10 ‐
2.2 ZUM BEGRIFF KOMMUNIKATION ...................................................................................................................... ‐ 10 ‐
2.2.1 Kriterien für erfolgreiche Kommunikation ....................................................................................... ‐ 13 ‐
2.2.2 Bedeutung des Begriffes Kommunikation in dieser Arbeit .............................................................. ‐ 14 ‐
2.3 ZUM BEGRIFF ORGANISATION .......................................................................................................................... ‐ 14 ‐
2.3.1 Kriterien für erfolgreiche Organisation ........................................................................................... ‐ 18 ‐
2.3.2 Bedeutung des Begriffes Organisation in dieser Arbeit ................................................................... ‐ 18 ‐
2.4 ZUM BEGRIFF MOTIVATION ............................................................................................................................. ‐ 18 ‐
2.4.1 Kriterien für gute Motivation .......................................................................................................... ‐ 22 ‐
2.4.2 Bedeutung des Begriffes Motivation in dieser Arbeit ...................................................................... ‐ 22 ‐
2.5 ZUM BEGRIFF THERMISCHE GEBÄUDESANIERUNG ................................................................................................. ‐ 22 ‐
3 ZIELE DER ARBEIT .................................................................................................................... - 27 -
4 NICHT ZIELE DER ARBEIT ........................................................................................................ - 28 -
5 AKTEURSGRUPPEN BEI DER THERMISCHEN SANIERUNG ................................................ - 29 -
5.1 ÜBERBLICK DER AKTEURSGRUPPEN .................................................................................................................... ‐ 29 ‐
5.2 HAUSEIGENTÜMER ......................................................................................................................................... ‐ 30 ‐
5.3 BAUSPARKASSEN ........................................................................................................................................... ‐ 31 ‐
5.4 BANKEN ....................................................................................................................................................... ‐ 31 ‐
5.5 BAUWIRTSCHAFT ........................................................................................................................................... ‐ 32 ‐
5.6 GENERALUNTERNEHMER ................................................................................................................................. ‐ 33 ‐
5.7 ARCHITEKTEN, PLANER ................................................................................................................................... ‐ 33 ‐
5.8 AUSSTELLER VON ENERGIEAUSWEISEN ............................................................................................................... ‐ 33 ‐
5.9 ÖFFENTLICHE HAND ....................................................................................................................................... ‐ 34 ‐
5.9.1 Bund ................................................................................................................................................ ‐ 34 ‐
5.9.2 Länder .............................................................................................................................................. ‐ 35 ‐
5.9.3 Gemeinden ...................................................................................................................................... ‐ 36 ‐
5.10 WISSENSCHAFTLICHE UND TECHNISCHE EXPERTEN ........................................................................................... ‐ 36 ‐
5.11 ENERGIEVERSORGUNGSUNTERNEHMEN ......................................................................................................... ‐ 37 ‐
II
5.12 ENERGIEBERATER ...................................................................................................................................... ‐ 37 ‐
5.13 MEDIEN .................................................................................................................................................. ‐ 38 ‐
5.14 ERWARTUNGEN DER HAUSEIGENTÜMER AN DIE WEITEREN AKTEURE ................................................................... ‐ 38 ‐
6 METHODIK .................................................................................................................................. - 40 -
6.1 FORSCHUNGSDESIGN ...................................................................................................................................... ‐ 41 ‐
6.2 PHASE 1: HYPOTHESENBILDUNG ..................................................................................................................... ‐ 43 ‐
6.2.1 Zur Methodik der teilnehmenden Beobachtung .............................................................................. ‐ 43 ‐
6.2.1.1 Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 43 ‐
6.2.1.2 Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 43 ‐
6.2.2 Zur Methodik des Pressespiegels ..................................................................................................... ‐ 44 ‐
6.2.2.1 Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 45 ‐
6.2.2.2 Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 45 ‐
6.2.3 Zur Methodik der Literaturrecherche .............................................................................................. ‐ 48 ‐
6.2.3.1 Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 48 ‐
6.2.3.2 Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 48 ‐
6.2.4 Zur Methodik der Bewertung Broschüre und Website .................................................................... ‐ 51 ‐
6.2.4.1 Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 51 ‐
6.2.4.2 Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 51 ‐
6.3 PHASE 2: HYPOTHESENVERTIEFUNG UND KATEGORIENBILDUNG ............................................................................ ‐ 52 ‐
6.3.1 Zur Methodik der Befragung von Experten ..................................................................................... ‐ 52 ‐
6.3.1.1 Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 53 ‐
6.3.1.2 Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 53 ‐
6.4 PHASE 3: HYPOTHESENÜBERPRÜFUNG ............................................................................................................. ‐ 55 ‐
6.4.1 Zur Methodik der Befragung der Hauseigentümer ......................................................................... ‐ 55 ‐
6.4.1.1 Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 55 ‐
6.4.1.2 Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 56 ‐
6.5 PHASE 4: SCHLUSSFOLGERUNGEN ................................................................................................................... ‐ 58 ‐
6.5.1 Zur Methodik der Gegenüberstellung praxisgeleiteter Thesen und Theorie sowie der Ableitung von
Maßnahmen .................................................................................................................................................. ‐ 58 ‐
7 ERGEBNISSE .............................................................................................................................. - 59 -
7.1 PHASE 1 ..................................................................................................................................................... ‐ 59 ‐
7.1.1 Ergebnisse der teilnehmenden Beobachtung .................................................................................. ‐ 59 ‐
7.1.2 Ergebnisse des Pressespiegels ......................................................................................................... ‐ 62 ‐
7.1.3 Ergebnisse der Literaturrecherche ................................................................................................... ‐ 67 ‐
7.1.4 Ergebnisse der Bewertung Broschüre und Website ......................................................................... ‐ 72 ‐
7.2 PHASE 2 ..................................................................................................................................................... ‐ 77 ‐
7.2.1 Ergebnisse der Befragung der Experten .......................................................................................... ‐ 77 ‐
7.2.1.1 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zu Verständigung ............................................................ ‐ 77 ‐
III
7.2.1.2 Die mögliche Hemmnisse in Bezug auf Verständigung kurz zusammengefasst .................................... ‐ 79 ‐
7.2.1.3 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zu Kosten/Nutzen und Finanzierung............................... ‐ 79 ‐
7.2.1.4 Die möglichen Hemmnisse in Bezug auf Kosten/Nutzen und Finanzierung kurz zusammengefasst ..... ‐ 82 ‐
7.2.1.5 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Fördersystem .......................................................... ‐ 82 ‐
7.2.1.6 Die möglichen Hemmnisse durch das Fördersystem kurz zusammengefasst ....................................... ‐ 84 ‐
7.2.1.7 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Ablauf ...................................................................... ‐ 85 ‐
7.2.1.8 Die möglichen Hemmnisse im Ablauf kurz zusammengefasst .............................................................. ‐ 88 ‐
7.2.1.9 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Wissensstand .......................................................... ‐ 88 ‐
7.2.1.10 Die mögliche Hemmnisse durch Wissensdefizite kurz zusammengefasst ............................................. ‐ 91 ‐
7.2.2 Persönlicher Nutzen der Experten aus der thermischen Sanierung ................................................. ‐ 92 ‐
7.3 ZUSAMMENFASSUNG PHASE 1 UND PHASE 2 ZUR HYPOTHESENBILDUNG .............................................................. ‐ 92 ‐
7.4 PHASE 3 ..................................................................................................................................................... ‐ 99 ‐
7.4.1 Ergebnisse der Befragung der Hauseigentümer .............................................................................. ‐ 99 ‐
7.4.2 Bestärkung bzw. Entkräftung der Hemmnisse aufgrund der Hauseigentümerbefragung ............ ‐ 102 ‐
7.4.3 Thesen zu Hemmnisse IKOM ......................................................................................................... ‐ 111 ‐
8 PHASE 4 SCHLUSSFOLGERUNGEN ...................................................................................... - 114 -
8.1 GEGENÜBERSTELLUNG PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ZUR INFORMATION ................................................ ‐ 114 ‐
8.2 GEGENÜBERSTELLUNG PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ZUR KOMMUNIKATION .......................................... ‐ 115 ‐
8.3 GEGENÜBERSTELLUNG PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ZUR ORGANISATION .............................................. ‐ 115 ‐
8.4 GEGENÜBERSTELLUNG PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ZU MOTIVATION ................................................... ‐ 116 ‐
8.5 ZUSAMMENFASSUNG VERGLEICH PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ............................................................ ‐ 116 ‐
9 MAßNAHMENKATALOG .......................................................................................................... - 124 -
9.1 COACH ALS BEGLEITER .................................................................................................................................. ‐ 124 ‐
9.2 NETZWERK BZW. CLUSTERBILDUNG ................................................................................................................. ‐ 125 ‐
9.3 SCHULUNGEN .............................................................................................................................................. ‐ 125 ‐
9.4 REGIONALE SANIERUNGSKONFERENZEN DURCH DIE WIRTSCHAFTSKAMMER ............................................................ ‐ 126 ‐
9.5 REGIONALES SANIERUNGSFRÜHSTÜCK .............................................................................................................. ‐ 126 ‐
9.6 EFFEKTIVER ABLAUF DER THERMISCHEN SANIERUNG ........................................................................................... ‐ 127 ‐
9.7 EINHEITLICHES ÖSTERREICHWEITES FÖRDERSYSTEM MIT GEMEINSAMER VERMARKTUNG ............................................ ‐ 128 ‐
9.8 ENERGIE CONTRACTING ................................................................................................................................ ‐ 129 ‐
9.9 SEMINARREIHE FÜR BAUHERREN UND DEREN BEWERBUNG .................................................................................. ‐ 129 ‐
9.10 ENERGIEKENNZAHLBERECHNUNG, FÖRDERBERECHNUNG, AMORTISATIONSZEITBERECHNUNG ................................. ‐ 130 ‐
9.11 REGIONALE WOHNBAUFÖRDERBERATUNGSSTELLEN ....................................................................................... ‐ 131 ‐
9.12 VEREINHEITLICHUNG UND VEREINFACHUNG DER INFOBROSCHÜREN .................................................................. ‐ 132 ‐
9.13 FOLDER ‘LEXIKON FACHCHINESISCH’ ........................................................................................................... ‐ 133 ‐
9.14 ZIELGRUPPEN GERICHTETE INFORMATION .................................................................................................... ‐ 133 ‐
9.15 INFOPOOL .............................................................................................................................................. ‐ 134 ‐
IV
9.16 BAUSPARKASSEN ALS VERMITTLER .............................................................................................................. ‐ 134 ‐
9.17 ENERGIEBEAUFTRAGTER IN DEN GEMEINDEN ................................................................................................ ‐ 135 ‐
9.18 CLUSTERDACHVERBAND MIT GEMEINSAMER MARKE ...................................................................................... ‐ 135 ‐
9.19 MOBILISIERENDE MAßNAHMEN ................................................................................................................. ‐ 135 ‐
9.19.1 Themen Bauen/Wohnen und Energiesparen im Unterricht ..................................................... ‐ 136 ‐
9.19.2 Unentgeltliche Mustersanierungen (Gewinnspiel) für ausgewählte Projekte als Referenz ...... ‐ 136 ‐
9.19.3 Vergleichendes Probewohnen .................................................................................................. ‐ 136 ‐
9.19.4 Werbekampagnen .................................................................................................................... ‐ 137 ‐
9.19.5 ‘Tag der Energiesparrekorde’ bzw. ‘Tag der offenen Sanierungstür’ ....................................... ‐ 137 ‐
9.19.6 Gemeindeinitiativen ................................................................................................................. ‐ 137 ‐
9.19.7 Ablaufflyer und Argumentationshilfe ....................................................................................... ‐ 138 ‐
9.19.8 Direktanzeige der Kosten .......................................................................................................... ‐ 138 ‐
10 EMPFEHLUNGEN UND WEITERE VORGEHENSWEISE ....................................................... - 139 -
LITERATUR UND QUELLENVERZEICHNIS ............................................................................................. VI
NORMEN UND STANDARDS ..................................................................................................................... X
INTERNETDOKUMENTE ........................................................................................................................... XI
ABBILDUNGSVERZEICHNIS .................................................................................................................. XIII
TABELLENVERZEICHNIS ....................................................................................................................... XIV
ANHANG .............................................................................................................................................. A - 1 -
I. FRAGEN - TEILNEHMENDE BEOBACHTUNG ....................................................................... A - 1 -
II. FRAGEN - MEDIENANALYSE (BROSCHÜRE UND WEBSITE) ............................................ A - 2 -
III. FRAGEN - EXPERTENINTERVIEWS ....................................................................................... A - 3 -
IV. FRAGEN – HAUSBESITZER .................................................................................................... A - 4 -
V. PROTOKOLLE - TEILNEHMENDE BEOBACHTUNG ........................................................... A - 22 -
VI. PROTOKOLLE – MEDIENANALYSE (BROSCHÜREN UND WEBSITE) ............................. A - 41 -
VII. PROTOKOLLE - EXPERTENINTERVIEWS ........................................................................... A - 51 -
VIII. AUSWERTUNG PROTOKOLLE HAUSBESITZER ................................................................ A - 74 -
V
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abb. Abbildung
bzw. beziehungsweise
ca. circa
CO2 Kohlenstoffdioxid
d.h. das heißt
ect. et cetera
evtl. eventuell
EVU Energieversorgungsunternehmen
FAG Finanzausgleichsgesetz
HWB Heizwärmebedarf
IKOM Information, Kommunikation, Organisation, Motivation
Mio. Millionen
S. Seite
Tab. Tabelle
v.a. vor allem
u.a. unter anderem
u. U. unter Umständen
vgl. vergleiche
z.B. zum Beispiel
Kapitel 1 Einleitung - 1 -
Hinweis:
Zu Gunsten der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Arbeit auf geschlechtsneutrale
Formulierungen verzichtet (z. B. Hauseigentümer = HauseigentümerInnen).
1 EINLEITUNG
Klimaschutz und Sicherung der Energieversorgung sind eng miteinander verknüpft.
Möchte man zu beiden entscheidende Beiträge leisten, so gilt es durch Erhöhung der
Energieeffizienz den Energiebedarf zu senken und die Energieversorgung auf
erneuerbare Quellen umzustellen.
Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des
Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig führt sie zur Reduktion von Heizkosten, steigendem
Wohnkomfort, regionalen Arbeitsplätzen etc. Trotz dieser Win-Win-Situation ist die
Sanierungsrate in Österreich derzeit gering; sie liegt gerade einmal bei 1%.
Untersuchungen zeigen, dass rechtliche Barrieren, ökonomische Hürden, aber auch
organisatorische Probleme, sowie fehlendes Wissen und mangelndes Bewusstsein
Hemmnisse für die thermische Sanierung darstellen.
Zu den rechtlichen und ökonomischen Aspekten gibt es bereits Lösungsvorschläge. Für
die Bereiche Information, Kommunikation, Organisation und Motivation ist dies noch
nicht der Fall. Die vorliegende Arbeit hat daher zum Ziel, Defizite in diesen Bereichen in
Bezug auf die thermische Gebäudesanierung aufzuzeigen und ein Maßnahmenkonzept
zur Überwindung dieser Defizite zu entwickeln.
Zu Beginn der Arbeit wurden die zentralen Begriffe abgeklärt und aus der Theorie
gewonnene Kriterien für erfolgreiche Information, Kommunikation, Organisation und
Motivation angeführt. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, wurde die vorliegende
Arbeit in vier Phasen eingeteilt. Die Phasen eins und zwei dienten zum generieren von
Hypothesen über Hemmnisse betreffend IKOM. Zuerst wurden teilnehmende
Beobachtungen durchgeführt. Danach folgte ein Pressespiegel dreier Printmedien.
Parallel dazu wurden eine Infobroschüre und eine Website auf Hemmnisse analysiert.
Weiters wurde in einschlägigen Studien nach genannten Defiziten recherchiert. In der
zweiten Phase wurden zehn Experten befragt, worin ihrer Meinung nach Hemmnisse
liegen. Die Ergebnisse daraus wurden den möglichen Hemmnissen aus Phase eins
Kapitel 1 Einleitung - 2 -
gegenübergestellt. Die dritte Phase diente dazu, die gefundenen möglichen Hemmnisse
mittels Befragung von Hauseigentümern zu bestärken oder zu entkräften. Schließlich
erfolgte in der vierten Phase eine Gegenüberstellung der gewonnenen Hemmnisse zu
den oben erwähnten in der Theorie gefundenen Kriterien für erfolgreiche Information,
Kommunikation, Organisation und Motivation. Der aus diesen Erkenntnissen abgeleitete
Maßnahmenkatalog soll den interessierten Lesern Möglichkeiten aufzeigen, mit
welchen, zum Teil einfachen Maßnahmen, eine Verbesserung der Situation
herbeigeführt werden kann. Zum Schluss wurden noch Empfehlungen für das weitere
Vorgehen gegeben.
1.1 Hintergrund und Problemstellung
Im Rahmen der Verabschiedung des Kyoto Protokolls 1997 wurden in den
ratifizierenden Staaten erste Maßnahmenprogramme erarbeitet und Reduktionsziele
für Treibhausgasemissionen festgelegt. Auch in Österreich wurde 1998 ein Kyoto
Paket erstellt.1 In weiterer Folge wurde 1998/99 bei der Österreichischen
Kommunalkredit die Kyoto-Optionen-Analyse in Auftrag gegeben, um
Treibhausgasreduktionspotentiale auf Basis des damaligen Wissensstandes zu
eruieren. Die Kyoto-Optionen-Analyse mündete in die österreichische Klimastrategie
2002.2 Ausgehend von den Treibhausgasemissionen des Jahres 1990 (77 Mio. t
CO2-Äquivalente Treibhausgase) wurden Reduktionen in acht Bereichen
vorgesehen, um für die Periode 2008 bis 2012 die Zielemission von lediglich
67,55 Mio. t CO2-Äquivalenten Treibhausgasen pro Jahr zu erreichen.3
Im Bereich Raumwärme und sonstiger Kleinverbrauch wurde ein Reduktionsziel von
4 Mio. t. CO2-Äquivalenten Treibhausgasen angestrebt, um die Emissionen auf
10,5 Mio. t CO2-Äquivalenten Treibhausgasen zu drücken. Zur Umsetzung dieses
Zieles wurde vorgesehen, die Rate der thermischen Gebäudesanierung für
Wohnbauten aus den Jahren 1945 bis 1980 von 1 % in den 1990ern durch geeignete
Maßnahmen auf zumindest 2 % anzuheben.4
1 vgl. ACCC 1998, S. 2. 2 vgl. http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/32726/1/8790, Zugriff am 12.02.2010. 3 vgl. Klimastrategie 2002, S.8. 4 vgl. ebenda, S.18.
Kapitel 1 Einleitung - 3 -
Da sich im Klimastrategie-Umsetzungsbericht des Jahres 2005 zeigte, dass ein
Erreichen des Kyoto-Ziels mit der österreichischen Klimastrategie 2002 nicht möglich
ist, wurde diese evaluiert und überarbeitet. Die Ergebnisse liegen in der
Klimastrategie 2007 vor. Abweichend vom ursprünglichen Plan für den Bereich
Raumwärme und sonstige Kleinverbraucher, wird eine Steigerung der
Gesamtenergieeffizienz im Gebäudebestand durch eine Sanierungsrate von 3 % in
der Periode 2008 bis 2012 und mittelfristig von 5 % pro Jahr verlangt.5 Obwohl die
Treibhausgasemissionen aus dem Bereich Raumwärme zwischen 1990 und 2003
weitgehend stabilisiert werden konnten, ist der Sektor Raumwärme dem Ziel der
Klimastrategie 2002 nicht näher gekommen.6 Jedenfalls wird für 2010 bei einer
gleichbleibenden Sanierungsrate eine Treibhausgasemission von 14,3 Mio. t CO2-
Äquivalenten prognostiziert.7
Anzumerken ist, dass sich die im Basisjahr 1990 ausgewiesenen Emissionen in der
Klimastrategie 2007 gegenüber der Strategie 2002 aufgrund einer neuerlichen
Inventur leicht erhöht haben und somit auch der Kyoto Zielwert der Klimastrategie
2007 von 67,55 auf 68,8 Mio. t CO2-Äquivalenten Treibhausgase angepasst wurde.8
Ebenso wurden auch die Sektoralen Zielwerte adaptiert und somit für den Sektor
Raumwärme ein neuer Zielwert von 11,9 Mio. t CO2-Äquivalenten Treibhausgase
festgelegt.9 Die Reduktion im Sektor Raumwärme und sonstige Kleinverbraucher
bleibt jedenfalls mit rund 4 Mio. t. CO2- Äquivalenten Treibhausgasen unverändert.
Die nachfolgende Tabelle dient zur besseren Übersicht.
5 vgl. Anpassung der Klimastrategie 2007, S. 70. 6 vgl. ebenda, S. 47. 7 vgl. ebenda, S. 24. 8 vgl. ebenda, S. 21. 9 vgl. ebenda, S. 24.
Kapitel 1 Einleitung - 4 -
Klimastrategie 2002 Klimastrategie2007
Ist
Emissionen
1990
Ziel
Emissionen
2010
Ist
Emissionen
1990
Ziel
Emissionen
2010
[Mio. t CO2-Äquivalente Treibhausgase]
Raumwärme und
sonstige
Kleinverbraucher
14,6
10,5
14,9
11,9
Gesamt 77,64 67,55 79,0 68,8
TABELLE 1: VERGLEICH KLIMASTRATEGIE 2002 UND 2007, EIGENE DARSTELLUNG
Ein Nutzen der thermischen Gebäudesanierung ist, wie eingangs erwähnt, im Erreichen
der Klimaziele zu finden. Österreich hat im Rahmen der Kyotovereinbarung die
Verpflichtung, bei einem Überschreiten der Ziele Emissionszertifikate im staatlichen
Emissionshandel oder im Rahmen von Projekten zur Emissionsminderung im Ausland
zu erwerben. Dies stellt folglich einen Kapitalabfluss ins Ausland dar. Finanzielle Mittel,
welche in Programme der thermischen Gebäudesanierung investiert werden, tragen,
neben weiterem Zusatznutzen (siehe im Text weiter unten), zu einer Reduktion der
‘Strafzahlungen’ bei.
Die Sanierungsprojekte bergen eine hohe inländische Wertschöpfung und positive
Beschäftigungseffekte in sich. Allgemein ist in der Bauwirtschaft bei einer Investition
von 100 Mio. € mit einem Gesamtbeschäftigungseffekt von 941 Beschäftigungs-
verhältnissen und einem Gesamtwertschöpfungseffekt von 110 Mio. € zu rechnen.10
Aufgrund der arbeitsintensiven Aufgaben und der individuellen Gebäudesituation sind
bei der thermischen Sanierung sogar noch höhere Wertschöpfungs- und
Beschäftigungseffekte als im gesamten Bauwesen zu erwarten. Die Projekte im
Rahmen der thermischen Sanierung kommen auch der regionalen Wirtschaft zugute, da
Sanierungsprojekte eine enge Kundenbeziehung von der Planung bis zur Fertigstellung
erfordern. 11
10 vgl. Karner/Schleicher, 2010, S. 9. 11 vgl. Christian/Bolz/Krammer, 2008, S. 7.
Kapitel 1 Einleitung - 5 -
Neben den genannten Vorteilen für die Bauwirtschaft führt die thermische
Gebäudesanierung für den einzelnen zur Reduktion der Energiekosten, zur Erhöhung
der Wohnqualität und zu einer Wertsteigerung des Gebäudes. In Verbindung mit der
Preisentwicklung für Energieträger, feste Brennstoffe (siehe Abb. 1) und
Mineralölprodukte (siehe Abb. 2), trägt die thermische Sanierung auch zur
Unabhängigkeit der österreichischen Bevölkerung von Energieimporten bei.
ABB. 1: ENTWICKLUNG DER ENERGIEPREISE FÜR LEITUNGSGEBUNDENE ENERGIETRÄGER UND FESTE
BRENNSTOFFE IM HAUSHALTSBEREICH, QUELLE: ENERGIESTATUS ÖSTERREICH 2010, S. 15
Kapitel 1 Einleitung - 6 -
ABB. 2: ENTWICKLUNG VERSCHIEDENER MINERALÖLPRODUKTPREISE, QUELLE: ENERGIESTATUS
ÖSTERREICH 2010, S. 15
In mehreren Studien von Umwelt Management Austria12 wurden die technischen,
rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte der thermischen Sanierung ausführlich
beleuchtet. Mit dieser Arbeit sollen nun weitere Hemmnisse erhoben werden, im
speziellen Informations-, Kommunikations- Organisations-, und Motivationsdefizite, die
dazu beitragen, dass die in der Klimastrategie 2007 geforderte Sanierungsrate nicht
erreicht wird.
12 vgl. Christian/Bolz/Krammer, 2008 und Christian/Feichtinger, 2009 und
Christian/Kallinger/Kramer, 2008.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 7 -
2 BEGRIFFSDEFINITIONEN
2.1 Zum Begriff Information
Die Information ist das Wissen, welches ein hohes Maß an Entscheidungs- und
Zweckrelevanz besitzt.13 Typische Informationen sind beispielsweise Aussagen über
Ereignisse, Entwicklungen oder Sachverhalte. Im Verlauf des Lebens werden
Menschen täglich mit einer Vielzahl von Informationen konfrontiert, welche sie filtern
und verarbeiten müssen. Information, von einem Sender erzeugt, ist eine für einen
Empfänger bestimmte zweckbezogene Nachricht.14 Heinrich definiert Information wie
folgt „Generell wird unter Information eine Auskunft, Aufklärung oder Belehrung
verstanden. Zur Vorbereitung wirkungsvoller Handlungen gehört erfahrungsgemäß
Wissen; aus Informationen kann Wissen entstehen.“15
Informationsversorgung
Ein wichtiger Baustein der Informationsqualifizierung ist die Art der Versorgung. Diese
Informationsversorgung ist unterteilt in das Informationsangebot, die
Informationsversorgung und die Informationsnachfrage, welche im weiteren Verlauf
erläutert werden.
Die Bereitstellung von Informationen aus unterschiedlichen Quellen stellt das
Informationsangebot der verfügbaren Informationen dar.16 Die Intensität des Angebots
wird durch die eingesetzten Informationssysteme bestimmt. Beispielsweise verbessern
EDV-gestützte Informationssysteme den Informationsfluss durch kürzere
Übertragungszeiten und bessere Vernetzung. Das Informationsangebot bildet in seiner
Komplexität die Menge aller verfügbaren Informationen für den einzelnen zu einem
bestimmten Zeitpunkt.
Selbstverständlich setzt ein Informationsangebot das Vorhandensein einer Nachfrage
voraus. Die Bedürfnisse und die daraus resultierende Informationsnachfrage sind für
13 vgl. Wöhe, 2000, S. 198. 14 vgl. Fank, 2001, S. 28ff. 15 vgl. Heinrich/Lehner, 2005, S. 7. 16 vgl. ebenda, S. 31.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 8 -
jedes Individuum sehr unterschiedlich. Die permanente Informationsversorgung,
gewährleistet durch Nutzung der technologischen Errungenschaften der heutigen Zeit,
ermöglicht also jedem einzelnen, die für seine Bedürfnisse und Interessenlagen nötigen
Informationen zu filtern und seinen jeweiligen Tätigkeiten bzw. Deutungen zuzuordnen
und zu gewichten. Begründet wird dies u.a. in der Diversität der Erfahrungen und dem
Wissen des Nachfragenden. Eine Herausforderung ist die Deckungsgleichheit von
Informationsangebot und Informationsnachfrage, welche schließlich den tatsächlichen
Informationsbedarf darstellt.
Der Informationsbedarf wird aufgeteilt in den objektiven und subjektiven Bedarf. Der
objektive Bedarf hat einen stärkeren Bezug auf den erfolgreichen Abschluss einer
Aufgabe. Es muss eine Information bereitgestellt werden, um eine Aufgabe erfüllen zu
können. Hingegen wird der subjektive Informationsbedarf individuell durch den
Aufgabenträger bestimmt.17 Die Information wird individuell selektiv durch den
einzelnen Nachfrager bestimmt. Generell scheint es wenig praktikabel, den Bedarf strikt
nach diesen Kriterien zu trennen, auch weil die Ermittlung der Informationen weder frei
von nur subjektiven als auch von objektiven Kriterien erfolgt.18
17 vgl. Fank, 2001, S. 32. 18 vgl. ebenda, S. 32.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 9 -
ABB. 3: INFORMATIONSANGEBOT, -NACHFRAGE UND BEDARF, QUELLE: FANK NACH BERTHEL, 2001, S. 33
Die drei Kategorien aus dem Kreisdiagramm (siehe Abb. 3) verdeutlichen durch
Überlappungen und Restmengen die Kernprobleme einer optimalen
Informationsversorgung.19 So ist ein Überangebot an Informationen nicht wirtschaftlich,
ebenso wie eine Übernachfrage. Es gilt folglich den optimalen Informationsmix zu
gewährleisten. Den Träger der Information bildet die Kommunikation, welche im
weiteren Verlauf begrifflich eingeordnet wird.
2.1.1 Anforderungen erfolgreicher Information
An eine Information und den daraus resultierenden Mix werden unterschiedliche
Anforderungen gestellt. Zum einen muss die Information zumindest ziel- und zum
anderen zweckorientiert sein. Erfüllte eine Information keine dieser Kriterien, sollte im
Kontext eher von einer Nachricht die Rede sein.20
Auch eine absolute Deckungsgleichheit von Informationsangebot, –nachfrage und –
bedarf stellt keine optimale Informationsversorgung dar, weil daraus ein resultierendes
19 vgl. Fank, 2001, S. 33. 20 vgl. ebenda, S. 30.
1
Angebot
3
2
Nachfrage
7
6 4
5
Bedarf
Legende
1. Information die angeboten wird, aber weder nachgefragt wird noch notwendig ist
2. Information die angeboten und nachgefragt wird, die aber nicht notwendig ist
3. Information die nachgefragt wird, die aber weder angeboten wird, noch wichtig ist
4. Wichtige Information die nachgefragt, aber nicht angeboten wird
5. Notwendige Information, die weder angeboten noch nachgefragt wird.
6. Information die angeboten, aber nicht nachgefragt wird, die aber notwendig ist
7. Angebot, Nachfrage und Bedarf decken sich
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 10 -
Überangebot entstehen würde, was wiederum Unwirtschaftlichkeit zur Folge hätte.21
Letztendlich ist die Information der Gegenstand, welcher durch den Prozess des
Austausches, nämlich der Kommunikation übermittelt wird.22 Das zeigt die Bedeutung
von Informationen nochmals. Eine erfolgreiche Kommunikation ist wertlos bei
schlechtem Informationsniveau. In Bezug auf die thermische Sanierung lassen sich
nachfolgende Grundmerkmale einer erfolgreichen Information aufzeigen:
Information muss nachgefragt sein,
das Informationsniveau soll geeignet sein, den Nachfrager zu befriedigen und
nicht zu überfordern,
die Information darf kein Defizit aufweisen in Bezug auf sachliche Vollständigkeit,
die Zugänglichkeit der Information sollte leicht fallen und
die Information muss für den Nachfrager nachvollziehbar, in allen
Informationswegen einheitlich und vergleichbar sein23
2.1.2 Bedeutung des Begriffes Information in dieser Arbeit
Der Begriff Information soll, abgeleitet aus der Definition von Heinrich, als
zweckorientiertes Wissen verstanden werden, ausgerichtet auf den Vollzug von
Handlungen und den damit verbundenen Zielen. Das bedeutet, dass für eine
Problembeschreibung und Problemlösung die Beschaffung, Verarbeitung und
Weiterleitung von Informationen notwendig ist.24
2.2 Zum Begriff Kommunikation
Kommunikation ist in der Regel etwas ganz alltägliches. Mit Hilfe von Sprache, Mimik,
Gestik, Schrift, Bild, Ton etc. werden entweder von Angesicht zu Angesicht oder mit
Unterstützung von papierenen oder elektronischen Speicher- und
Übertragungstechniken Botschaften übermittelt. Maletzke beschreibt es als
„Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen“.25
21 vgl. ebenda, S. 32. 22 vgl. ebenda, S. 124. 23 vgl. ebenda, S. 109. 24 vgl. Schmidt, 1996, S. 7. 25 Maletzke, 1963, S. 18.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 11 -
Intentionen für Kommunikation
Wie diese Einführung bereits andeutet, ist Kommunikation ein soziales Handeln. Es ist
in Hinblick auf andere gerichtet und verfolgt ein bestimmtes Ziel. Das kommunikative
Handeln hat intentionalen Charakter. Nach den verfolgten Zielen kann zwischen
allgemeiner und spezieller Intention unterschieden werden. Die Grenzen dabei sind
fließend.
Die allgemeine Intention ist einfach formuliert ‘jemanden etwas mitteilen wollen’. Das
Ziel dabei ist, Verständigung zwischen sich und den Kommunikationspartnern zu
schaffen. Die spezielle Intention setzt aus einem Interesse heraus kommunikative
Handlungen. Ziel dabei ist es, die Interessen zu realisieren. Dieses Ziel kann aber erst
dann erreicht werden, wenn Verständigung zustande gekommen ist. Die spezielle
Intention der Interessenverfolgung gibt wiederum den Ausschlag, warum
kommunikative Handlungen überhaupt gesetzt werden.26
Kommunikation als Form von Interaktion mit Hilfe von Medien und Symbolen
Der Prozess ‘Kommunikation’ ist eine Form der sozialen Interaktion, ein doppelseitiges
Geschehen. Das Individuum unterliegt Einwirkungen von anderen und übt seinerseits
Wirkung auf andere aus.27 Durch ein aufeinander ausgerichtetes kommunikatives
Handeln erfolgt eine wechselseitige Bedeutungsvermittlung. Erst diese kann
Verständigung mit sich bringen.
Für die Vermittlung ist ein Ausdrucksmittel, ein Medium, unerlässlich. Burkart
unterscheidet dabei zwischen Medien erster Ordnung, z. B. Telefon, CDs, TV- und
Radiokanäle, und Medien zweiter Ordnung z. B. Radiospots und Zeitungsartikel.
Medien erster Ordnung sind ihm zufolge Vermittlungs- und Speichertechniken,
sogenannte ‘Infrastruktur’. Medien zweiter Ordnung behelfen sich dieser Infrastruktur
zur Herstellung und Verbreitung von inhaltlichen Aussagen, die in Hinblick auf einen
oder mehrere Kommunikationspartner gerichtet sind.28 Das Medium bestimmt die Form
der Kommunikation und ermöglich unterschiedliche Ausdrucksformen innerhalb derer
verschiedene Bedeutungsinhalte als unterschiedliche Zeichen festgesetzt werden.
26 vgl. Burkart, 2002, S. 25ff. 27 vgl. Burkart, 2002, S. 31. 28 vgl. ebenda, S. 45.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 12 -
Wird einem Zeichen bestimmte Bedeutung zugeordnet, kann von einem Symbol
gesprochen werden. Dabei haben Symbole über ihre Vertreterfunktion für Dinge (auch
immaterielle) hinaus auch für jeden Menschen einen zusätzlichen Inhalt entsprechend
seiner Erfahrungen beim individuellen Konstituieren des Bedeutungsinhalts des
Symbols. Auch die Objekte selbst, die durch das Symbol repräsentiert werden, können
für unterschiedliche Individuen unterschiedliche Bedeutung haben.29 Diese
Bedeutungen sind nicht starr, sondern unterliegen einer Entwicklung. Der Mensch tritt
mit seiner natürlichen als auch mit seiner symbolischen Umwelt, die als subjektive
Wirklichkeit seiner Erfahrungen beschrieben werden kann, in Verbindung. Die ‘Dinge’
existieren ausschließlich raum- und zeitbezogen.
Kommunikation als symbolische Interaktion setzt einen Vorrat an Zeichen bei allen
Kommunikationspartnern voraus, die beim In-Beziehung-Treten der Partner dieselben
Bedeutungen im Bewusstsein aller Beteiligten aktualisieren können.30
Kommunikation als Mitteilungs- und Verstehungshandlung
Ein Kommunikationsprozess ist eine Mitteilungs- und Verstehungshandlung. Zwei
Kommunikationspartner, Kommunikator und Rezipient, treten zueinander in Beziehung.
Jede Kommunikation enthält somit eine Beziehungsebene31, die Auskunft über das
persönliche Verhältnis der Kommunikationspartner gibt. Der Kommunikator teilt dem
Rezipienten mit Hilfe eines Mediums eine Aussage mit. Dies läuft auf der
Inhaltsebene32 ab, welche sich auf Informationen zur Sache selbst bezieht. Der
Kommunikator will ‘etwas mitteilen’ und der Rezipient will ‘etwas verstehen’. Dabei wird
die Reziprozität (‘Prinzip des Gebens und Nehmens’) des kommunikativen Geschehens
deutlich. Nach Meinung von Watzlawick ist es unmöglich, in einer Face-to-Face
Situation, nicht zu kommunizieren. Auch ein Nichthandeln hat für ihn
Mitteilungscharakter33. Dennoch kann ein Kommunikator nur dann zielgerichtet und
erfolgreich ‘kommunizieren’, wenn der Rezipient ‘aufnehmen, verstehen’ will, wobei
29 vgl. ebenda, S. 53f. 30 vgl. Burkart, 2002, S. 56f. 31 vgl. Kienast 1988, S. 34f. 32 vgl. ebenda, S. 34f7. 33 vgl. Simon, 2004, S. 24f.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 13 -
Kommunikator und Rezipient Rollen im Kommunikationsprozess darstellen und von
jedem der Partner wechselnd und sogar simultan eingenommen werden können.34
Der Wechsel zwischen Mitteilungs- und Verstehenshandlung ein und desselben
Kommunikationspartners erfüllt auch die Feedbackfunktion bei gegenseitiger
Kommunikation. Feedback ist dabei als Auskunft über den Erfolg und Grad der
erreichten gegenseitiger Verständigung zu verstehen.35 Die nachfolgende Abbildung soll
dies verdeutlichen.
ABB. 4: DAS SENDER-EMPFÄNGERMODELL VON KOMMUNIKATIONSPROZESSEN, EIGENE DARSTELLUNG NACH:
KIENAST 1988, S. 36
Zusammengefasst lässt sich festhalten: Kommunikation ist ein Prozess, der zwischen
mindestens zwei Menschen abläuft, in dem diese mit Hilfe eines Mediums
Bedeutungsinhalte miteinander teilen.
2.2.1 Kriterien für erfolgreiche Kommunikation
Die Beziehungsebene in der Kommunikation ist quasi der Filter für die transportierten
Mitteilungen. Solange sie positiv oder zumindest neutral ist, bleibt die Inhaltsebene
‘unberührt’. Fühlt sich zumindest einer der Kommunikationspartner unwohl, z. B. durch
34 vgl. Merten, 1977, S. 46 und S. 62. 35 vgl. Burkart, 2002, S. 69f.
Info senden
über
Trägermedium
Empfänger
Rezipient
sprechen
Rückmeldung (Feedback)
senden
u. U.
Korrektur
hören/
entschlüsseln
Sender
Kommunikator
sprechen hören / entscheiden
Feedback
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 14 -
Angst, Nervosität etc., dann überlagert die Beziehung den Inhalt. Der Beziehungsaspekt
bestimmt somit wesentlich das Verständnis einer Mitteilung.36
Daraus lässt sich ableiten:
Die Beziehungsebene muss positiv bzw. neutral sein, um gutes Verständnis zu
erreichen
Weiters ist für gutes Verstehen anzuführen:
„Die Sendermitteilung muß so gestaltet werden, daß sie möglichst nahe an das
[Anm. Verständnisniveau] des Empfängers herangeführt wird.“ 37
„Verstehen im Sinne einer Übereinstimmung zwischen dem Gemeinten und dem
Verstandenen kann nur in einem wechselseitigen Feed-back-Prozess, der sich
auf mehrere Ebenen beziehen muß, hergestellt werden.“38
2.2.2 Bedeutung des Begriffes Kommunikation in dieser Arbeit
In der vorliegenden Diplomarbeit wird der Kommunikationsbegriff primär als Mitteilungs-
und Verstehungshandlung verwendet. Die oben erwähnten Aspekte, die symbolische
Interaktion bzw. die Berücksichtigung des Verständnisniveaus des Empfängers, sowie
die wechselseitige Bedeutungsvermittlung bzw. der Wille zum gegenseitigen
Verständnis, werden im weiteren Verlauf dieser Arbeit wichtige Parameter zur Definition
von Defiziten darstellen.
2.3 Zum Begriff Organisation
Eine Organisation zeichnet sich durch folgende Merkmale39 aus:
Gegenüber der Umwelt offenes System
Über einen Zeitraum existierend
Zielgerichtet
Aus Individuen und Gruppen bestehend
Aufweisen einer Struktur von Arbeitsteilung und Verantwortung
Da eine Organisation ein soziales Gebilde darstellt, lassen sich ihre Grenzen folglich
nur schwer bestimmen.40 In den meisten Fällen werden sich diese Grenzen auch über
36 vgl. Simon, 2004, S. 26. 37 Kienast ,1988, S.37. 38 ebenda, S. 37. 39 vgl. Rosenstiel, 2007, S. 6. 40 vgl. ebenda, S. 375.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 15 -
den Zeitraum des Organisationslebens verändern. Der Begriff Organisation kann in
weiterer Folge in zwei Varianten verwendet werden, welche sich aus der Perspektive
ergeben.
Instrumenteller Organisationsbegriff
Hier steht das organisatorische Regeln im Vordergrund und man sieht die Organisation
als Instrument der Führung, das die Prozesse steuern hilft. Es werden Regeln
aufgestellt, die einen Handlungsrahmen vorgeben, in denen alle Arbeiten ablaufen.
Schreyögg beschreibt dies folgender Maßen: „Das Ergebnis des Gestaltungsprozesses
(des „Organisierens“) verfestigt sich in der Organisation des zur Struktur geronnenen
Regelsystems“ 41
Institutioneller Organisationsbegriff
Im Vergleich zum instrumentellen Organisationsbegriff verfügt der Institutionelle
Organisationsbegriff über einen weitreichenderen Ansatz. Hier werden Systeme als
Ganzes betrachtet. Sie sind auf einen spezifischen Zweck ausgerichtet, welcher aber
nicht mit den Zielen der beteiligten Personen und Gruppen innerhalb des Systems
übereinstimmen muss. Da diese Systeme aus mehreren Personen bestehen, welche
auch unterschiedlich handeln, werden diese Handlungsmuster in Regeln überführt und
festgeschrieben. Dadurch können alle weiteren Beteiligten die Handlungsweise
vorhersagen und ihre eigenen daran ausrichten. Die zum System gehörenden
Personen können sich im Lauf der Zeit ändern, jedoch immer eindeutig identifiziert
werden.42
Organisieren
Im Gegensatz zur Organisation bezeichnet Organisieren den Vorgang des
Regelaufstellens.43
41 vgl. Schreyögg, 2008, S. 5f. 42 vgl. ebenda, S. 8f. 43 vgl. ebenda, S. 10f.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 16 -
Interorganisationale Beziehungen
Innerhalb von Zusammenschlüssen von Organisationen wird das Verhalten der
einzelnen Organisationen stark durch das schwach formalisierte Kollektiv selbst
bestimmt. Die Zusammenschlüsse bilden kollektive Handlungsmuster aus, die auch als
„kollektive Strategien“44 bezeichnet werden. Organisationskollektive können nach
folgender Matrix (Abb. 5) eingeteilt werden.
ABB. 5: KLASSIFIKATION VON ORGANISATIONSKOLLEKTIVEN, EIGENE DARSTELLUNG NACH: ASTLEY/ FROMBRUNN
1983, IN SCHREYÖGG 2008, S. 31
Begriffserklärung45
Konföderationen: setzen sich aus wenigen gleichartigen Organisationen zusammen
und kommunizieren direkt miteinander. Werden gebildet, um trotz des Wettbewerbs
gemeinsame Interessen zu verfolgen. Als Beispiel dafür seien Kartelle genannt.
Agglomerate: Viele gleichartige Organisationen, welche nicht untereinander in direkten
Beziehungen stehen. Meist verfügen sie über eine übergeordnete
44 vgl. Astley /Fombrun, 1983 in Schreyögg, S. 318. 45 vgl. Schreyögg, 2008, S. 319ff.
konföderiert konjugat
agglomerat organisch
Art des Kollektivverhaltens
Artgleich Artverschieden
Indi
rekt
D
irekt
Bez
ieh
un
g z
wis
chen
den
Org
anis
atio
nen
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 17 -
Führungsorganisation, die mit den Führungsorganisationen der Mitgliedsorganisationen
verbunden ist. Beispiel sind Interessensverbände.
Konjugate: Wenige verschiedenartige Organisationen mit direkter Beziehung
zueinander kooperieren miteinander. Als Beispiel seien Systempartnerschaften in der
Automobilindustrie genannt. Diese Kooperationsform ist meist vertraglich abgesichert.
Organische Kollektive: Eine große Zahl an verschiedenen Organisationen ist auf
vielen unüberschaubaren Wegen locker miteinander verknüpft (symbiotische
Interdependenzen). Sie bilden eine kollektive Strategie aus und grenzen sich
gemeinsam von ihrer Umwelt ab. Organische Kollektive werden oft auch als Netzwerke
bezeichnet.
Schreyögg führt am Beispiel der höchst erfolgreichen Netzwerke in der Textilindustrie
der Region Modena folgendes aus:46
Mehrere kleine spezialisierte Firmen sind über ein Netzwerk verknüpft. Obwohl jedes
Unternehmen selbstständig arbeitet, gibt es einen Koordinationsspezialisten, der selbst
nicht in die Fertigung eingreift. Dieser, in weiterer Folge ‘Impannatore’ genannt,
organisiert zuerst Modedesigner und lässt Vorführmodelle fertigen, mit denen dann
Aufträge gewonnen werden. Die Fertigung beginnt dann mit der Produktion der
Stoffmuster bei mehreren Auftragnehmern oder Subfirmen. Die Bekleidung wird
anschließend wieder von Unternehmen im Netzwerk zugeschnitten und genäht. Das
Anbringen von Knöpfen und das Stanzen von Knopflöchern, sowie das Bügeln, Pressen
und Verpacken erfolgt meist wieder bei anderen Organisationen im Netzwerk. Die
Logistik kann hierbei über den Impannatore oder auch direkt erfolgen.
Die beteiligten Unternehmen arbeiten oft mit mehreren Impannatoren, also auch mit
mehreren Netzwerken, zusammen. Die Beziehungen der Firmen untereinander
basieren in der Region Modena auf gegenseitigem Vertrauen. Dies geht sogar soweit,
dass die Forderung nach Verträgen als Vertrauensbruch angesehen wird.
46 vgl. Schreyögg, 2008, S. 323f.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 18 -
2.3.1 Kriterien für erfolgreiche Organisation
Je nach ihrer Umwelt sind unterschiedliche Organisationsmodelle erfolgreich. Für
turbulente Umweltsituationen ist ein organisches Managementsystem geeignet,
welches sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet.47
Differenzierung gering
Grundorientierung Gesamtziel
Abstimmungsprozedur gegenseitig
Wissensunterschiede gering
Zentralisation gering
Ausmaß an formalen Regeln niedrig
Ausführlichkeit der Stellenbeschreibung gering
Kompetenzabgrenzung unscharf
Kommunikationsfluss lateral
Inhalt der Kommunikation Rat und Information
Autorität sachbezogen
Steuerungskonzept Expertenmacht
2.3.2 Bedeutung des Begriffes Organisation in dieser Arbeit
Im Rahmen dieser Arbeit ist der Begriff der Organischen Kollektive, also Netzwerke,
wesentlich. Eine Vielzahl an Fachfirmen arbeitet mehr oder weniger oft durch die
jeweiligen Auftraggeber miteinander verknüpft, in Zusammenwirken mit Banken und
den Förderstellen der Landesregierungen an einem gemeinsamen Ziel. Es haben sich
Handlungsmuster (Instrumenteller Organisationsbegriff) ausgebildet, innerhalb dieser
die einzelnen institutionellen Organisationen agieren. Die Stellung des Impannatore,
also des Koordinators, nimmt der Hauseigentümer dabei meist selbst ein.
2.4 Zum Begriff Motivation
Motivation und Bedürfnisse
Der Begriff Motivation beschreibt, wodurch Bewegung ausgelöst wird. Er erklärt „was
uns umtreibt“ oder antreibt.48 Eine präzisere Definition des Begriffes gibt Heckhausen:
„Motivation ist in der Psychologie eine Sammelbezeichnung für vielerlei Prozesse und
47 vgl. Schreyögg, 2008, S. 278ff. 48 vgl. Scheidl, 1991, S. 204.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 19 -
Effekte, deren gemeinsamer Kern darin besteht, dass ein Lebewesen sein Verhalten
um der erwarteten Folgen willen ausgewählt hat und hinsichtlich Richtung und
Energieaufwand steuert.“49 Einfacher zusammengefasst bedeutet diese
Begriffsbestimmung: „Fragen der Motivation wollen herausfinden, warum jemand eine
Handlung ausführt.“50
Wichtige Determinante bei Motivation sind die Ziele. Ziele, die zu einer gewissen Zeit
Priorität haben, wirken bei Menschen motivierender. Sie werden zu aktiveren Motiven.51
Wiedmann führt an, dass Bedürfnisse die Grundlage für Motivation darstellen. Sie sind
„organische Mängelzustände, physiologischer und psychologischer Natur, die
fortwährend befriedigt werden müssen.“52 Diese Begriffserklärung zeigt auf, warum
Menschen handeln und dass das wichtigste aller Ziele die Bedürfnisbefriedigung ist.53
Die Verhaltenspsychologie unterscheidet zwischen intrinsischer und extrinsischer
Motivation. Bei der intrinsischen (inneren) Motivation dient die Handlung der
persönlichen Befriedigung. Die Motive liegen innerhalb der Person wie z. B. Leistungs-,
Lernmotive, Interesse, Spaß, selbständige Tätigkeit, Verantwortung, Freiräume sowie
Identifikation und Zugehörigkeit.54 Ausschlaggebend für intrinsische Motivation ist, dass
die Handlungen zur Zielerreichung belohnend sind und einen Wert für den Handelnden
darstellen. Ein Beispiel dafür wäre das Bergsteigen. Es wird in den meisten Fällen aus
eigenem Antrieb und ohne externe Belohnung durchgeführt.55
Bei der extrinsischen (äußeren) Motivation entstehen die Handlungsmotive durch
äußere Anreize wie z. B. Entgelt-, Sozial-, Status-, Aufstiegsanreize, externer Druck etc.
Die extrinsisch motivierten Handlungen erfolgen durch Aufforderungen (von außen
gesteuert), deren Befolgung positive Folgen (Belohnung, Lob, Privilegien etc.) mit sich
bringt.56 Die Motivation zum Handeln erfolgt daher aufgrund der belohnenden 49 Heckhausen, 1989, S. 1. 50 ebenda, 1989, S. 1. 51 vgl. Franken, 2007, S. 81. 52 Wiedmann, 2006, S. 15 zitiert nach: Locke, 1991, S. 288. 53 vgl. ebenda, S. 15. 54 vgl. Franken, 2007, S. 83. 55 vgl. Wiedmann, 2006, S. 16. 56 vgl. Franken, 2007, S. 84.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 20 -
Auswirkungen, d.h. in der Zielerreichung. Dabei kann die Motivation darin bestehen,
Belohnung zu erhalten oder Bestrafung zu vermeiden.57
Bedürfnispyramide nach Maslow
Eine der bekanntesten Motivationstheorien ist die Bedürfnistheorie nach Maslow. Die
Grundidee der Theorie ist die sogenannte Bedürfnispyramide (siehe Abb. 6), die in der
Originaltheorie von Maslow jedoch nicht bildlich vorkommt.58 „Entstanden ist diese
Theorie mit den Fragen über Wertorientierung und Lebenssinn, wobei die
psychologische Gesundheit als ein zentrales Ziel verstanden wurde und in einer sich
selbst verwirklichenden Person realisiert sah.“59
ABB.6: BEDÜRFNISPYRAMIDE NACH MASLOW, EIGENE DARSTELLUNG NACH: FRANKEN, 2007, S 84.
Im Folgenden werden die fünf Bedürfnisgruppen beschrieben (von unten nach oben),
die für die vorliegende Arbeit auch als Kriterien für eine erfolgreiche Motivation
angesehen werden:60
57 vgl. Wiedmann, 2006, S. 17. 58 vgl. Franken, 2007, S. 88. 59 Wiedmann, 2006, S. 23. 60 vgl. Maslow 1977, S. 74ff.
Bedürfnis nach Selbstverwircklichung
Bedürfnis nach Wertschätzung / "Ich-Bedürfnis"
Soziale Bedürfnisse
Sicherheitsbedürfnisse
Physiologische Bedürfnisse
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 21 -
1. Physiologische Bedürfnisse
Zu dieser Gruppe zählen die elementaren Bedürfnisse wie Nahrung, Schlaf etc.
Diese Bedürfnisse sind leicht zu erkennen, da sie sich als körperliche
Mangelerscheinungen äußern.
2. Sicherheitsbedürfnisse
Diese Gruppe umfasst den Drang nach Struktur, Ordnung, Recht und Gesetze.
Dieses Streben kommt durch Bedürfnisse wie Sicherheit, Schutz vor Schmerz,
Furcht, Angst und Stabilität zum Ausdruck.
3. Soziale Bedürfnisse
Hierzu zählen Zugehörigkeit, Zuneigung und Liebe.
4. Bedürfnis nach Wertschätzung oder ‘Ich-Bedürfnis’
Zu dieser Gruppe werden das Verlangen nach Anerkennung, Prestige, Einfluss,
Beachtung, Selbstachtung, Wertschätzung, Wunsch nach Erfolg, Unabhängigkeit
und Kompetenz gezählt.
5. Bedürfnis nach Selbstverwirklichung
Hier wird der Wunsch des Menschen nach Selbstfindung und Selbstentfaltung
verstanden, unter Ausnutzung von eigenen Fähigkeiten, Autonomie und
Kreativität.
Bei den fünf Bedürfnisgruppen wird zwischen Defizit- und Wachstumsmotiven
unterschieden. Die Bedürfnisebenen eins bis vier werden zu den Defizitmotiven gezählt,
während die oberste Ebene, das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung,61 aber auch ein
Teil des Wertschätzungsbedürfnisses Wachstumsmotive darstellen. Diese beiden
Bedürfnisse können nie ganz befriedigt werden.62
Maslow nimmt eine Hierarchisierung der fünf Gruppen vor. Demzufolge muss das
unterste Bedürfnis erfüllt sein, um auf die nächst höhere Stufe aufzusteigen. Maslow
weist jedoch darauf hin, dass nicht jede Stufe zwingend zu 100 % erfüllt sein muss, um
zur nächsten zu gelangen.63
61 vgl. Wiedmann, 2006, S. 25. 62 vgl. Franken, 2007, S. 89. 63 vgl. Staehle, 1999, S. 221.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 22 -
2.4.1 Kriterien für gute Motivation
Zusammengefasst können durch intrinsische und extrinsische Motivation sowie die
Bedürfnisse der Maslow-Pyramide folgende Kriterien für eine erfolgreiche Motivation
aufgezählt werden:
Leistungsmotiv
Lernmotive
Interesse
Spaß
Selbständige Tätigkeit
Verantwortung
Freiräume
Identifikation
Zugehörigkeit
Entgeltanreize
Sozialanreize
Externer Druck
Unabhängigkeit
Kompetenz
Selbstentfaltung
Wunsch nach Erfolg
2.4.2 Bedeutung des Begriffes Motivation in dieser Arbeit
Der Begriff Motivation beschreibt in der vorliegenden Arbeit, was die Menschen zur
Entscheidung für eine thermische Sanierung antreibt. Hier wird auf die Kategorien für
eine erfolgreiche Motivation aufmerksam gemacht, welche die Einflussfaktoren der
thermischen Sanierung darstellen. Sowohl intrinsische als auch extrinsische Motivation
können ausschlaggebend für die Entscheidung der Gebäudesanierer sein.
2.5 Zum Begriff thermische Gebäudesanierung
Für die Begriffsbestimmung thermische Gebäudesanierung in dieser Arbeit wurde von
den Verfassern der Arbeit die gängige Definition der Umfassenden Sanierung in der
OIB Richtlinie 6 als Mindestanforderung gewählt. Die Beschränkung der Nutzfläche auf
über 1000 m² wurde in der Arbeit aufgehoben. Somit fällt schon das alleinige Dämmen
der gesamten Fassade unter den Begriff der thermischen Sanierung, da hierbei schon
die in der Definition geforderten 25% der Gebäudehülle renoviert werden.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 23 -
Zum Begriff Umfassende Sanierung: 64
Zeitlich zusammenhängende Renovierungsarbeiten an Gebäuden, wenn deren
Gesamtbaukosten (Bauwerkskosten, Honorare und Nebenkosten) 25% des Bauwerkes
(ohne Berücksichtigung des Bodenwertes und der Außenanlagen) übersteigen oder
wenn zumindest 25% der Gebäudehülle einer Renovierung unterzogen werden oder
wenn zumindest drei der folgenden Teile der Gebäudehülle und haustechnischen
Gewerke gemeinsam erneuert oder zum überwiegenden Teil instand gesetzt werden:
Fensterflächen, Dach oder oberste Geschoßdecke, Fassadenfläche,
Haustechniksystem.
Weiters gibt die OIB Richtlinie 6 ab 01.01.2010 folgenden höchstzulässigen jährlichen
Heizwärmebedarf HWBBGF,WGsan,max,Ref pro m² konditionierter Brutto-Grundfläche, in
Abhängigkeit der Geometrie (charakteristischen Länge Ic) und bezogen auf das
Referenzklima als Anforderung bei umfassender Sanierung von Wohngebäuden vor.65
HWBBGF,WGsan,max,Ref = 25,0 * (1+2,5/lc) [kWh/m2a]
Höchstens jedoch 87,5 [kWh/m2a]
Die vorgegebenen Werte stellen, wie oben erwähnt, eine Mindestanforderung für die
Definition in dieser Arbeit dar. Vergleicht man diese Werte mit den statistischen Daten
des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung über die Eigenheimsanierung
2009, zeigt sich, dass der durchschnittliche HWBBGF,Ref nach den Sanierungen
78,1kWh/m2a beträgt. Weiters ist bemerkenswert, dass 10 % der 2009 in
Niederösterreich sanierten Gebäude mit ihren HWBBGF,Ref bereits unter 50 kWh/m²a
liegen und dadurch zumindest Niedrigenergiehausstatus66 erreichen (siehe Abb. 7).
64 vgl. OIB-Richtlinie 6, 2007, S. 2. 65 vgl. ebenda, S. 3. 66 vgl. http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/SID-0BC73FA8-
A826FCEC/ooe/hs.xsl/34819_DEU_HTML.htm, Zugriff am 09.07.2010.
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 24 -
ABB.7: EIGENHEIMSANIERUNG 2009, EIGENE DARSTELLUNG NACH AMT DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN
LANDESREGIERUNG. ABTEILUNG WOHNUNGSFÖRDERUNG, 2009, S 10.
Christian wiederum versteht unter ganzheitlicher Sanierung eine über den Standard der
OIB Richtlinie 6 hinausgehende Festlegung, indem hier Rohbau, Ausbau, Technik mit
Lüftung und die Oberfläche mit einbezogen werden müssen67. In den
Variantenberechnungen der Studie wird dann der Ziel-HWBBGF,Ref der sanierten
Gebäude in Abhängigkeit vom Sanierungszeitraum schrittweise bis 2020 von
60 kWh/m²a auf 25 kWh/m²a gesenkt.68
Um eine bessere Übersicht und ein ‘Gefühl’ für die Werte zu geben folgt eine
tabellarische Darstellung der Effizienzskala (Energieausweis) aus der ÖNORM H 5055,
welche um die Gebäudedefinitionen der Oberösterreichischen Landesregierung
erweitert wurde.
67 vgl. Christian/Bolz/Krammer, 2008, S. 21. 68 vgl. ebenda, S. 44 ff.
10%
37%
30%
14%
9%
Eigenheimsanierung 2009
bis 50 kWh/m²a
51 bis 70 kWh/m²a
71 bis 90 kWh/m²a
91 bis 110 kWh/m²a
größer 110 kWh/m²a
HWBBGF,Ref
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 25 -
Effizienzskala69
Effizienzklasse HWBBGF,Ref
[kwh/m²a]
A++ - ≤ 10
A+ > 10 ≤ 15
A > 15 ≤ 25
B > 25 ≤ 50
C > 50 ≤ 100
D > 100 ≤ 150
E > 150 ≤ 200
F > 200 ≤ 250
G > 250 -
TABELLE 2: EFFIZIENZSKALA MIT GEBÄUDEDEFINITIONEN.
69 vgl. ÖNORM H 5055, 2008, S. 7. 70 vgl. http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/SID-0BC73FA8-
A826FCEC/ooe/hs.xsl/34819_DEU_HTML.htm, Zugriff am 09.07.2010.
Gebäudedefinition70
Gebäudeart HWBBGF,Ref
[kwh/m²a]
Passivhaus - ≤ 10
Niedrigst-
energiehaus >10 ≤ 30
Niedrigenergiehaus >30 ≤ 45
Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 26 -
Als Abschluss zu diesem Thema noch eine Tabelle über den durchschnittlichen
HWBBGF,Ref des Gebäudebestandes an Einfamilienhäusern in Österreich abhängig
von der Bauperiode71
Bauperiode HWBBGF,Ref
[kwh/m²a]
Vor 1919 160
1919 bis 1944 170
1945 bis 1980 200
1981 bis 1990 130
1991 bis 2001 100
2002 bis 2007 60
TABELLE 3: HWBBGF,REF IN ABHÄNGIGKEIT ZUR BAUPERIODE
71 vgl. Lang, 2007, S. 11.
Kapitel 3 Ziele der Arbeit - 27 -
3 ZIELE DER ARBEIT
Aufbauend auf die begriffliche Einordnung folgen in diesem Kapitel die Ziele sowie der
zeitliche Rahmen dieser Arbeit.
Projektziel
‘Erstellung eines Informations-, Kommunikations-, Organisations- und
Motivationskonzepts für die thermische Gebäudesanierung von Einfamilienhäusern im
privaten Eigentum in Österreich.’
Teilziele
Empirisch qualitative Erhebung der Hemmnisse bzw. Vorbehalte
bei der Information über die thermische Gebäudesanierung
bei ausgewählten Kommunikationswegen
beim Organisationsablauf der thermischen Gebäudesanierung
bei der Motivation für die thermische Gebäudesanierung
Darstellung der erhobenen Hemmnisse
Maßnahmenvorschläge für Verbesserungen
bei der Information über die thermische Gebäudesanierung
bei ausgewählten Kommunikationswegen
beim Organisationsablauf der thermischen Gebäudesanierung
bei der Motivation für die thermische Gebäudesanierung
um die Hemmnisse zu überwinden
Zeitliche Abgrenzung
Die Datenerhebung durch die verschiedenen Befragungen fand im Jahr 2010 statt.
Für den Pressespiegel wurden die Jahre 2008 und 2009 herangezogen.
Für die weitere Eingrenzung der Arbeit werden im folgenden Kapitel die Nicht-Ziele der
Arbeit angeführt.
Kapitel 4 Nicht Ziele der Arbeit - 28 -
4 NICHT ZIELE DER ARBEIT
Bewertung unterschiedlicher Sanierungsmöglichkeiten
Bewertung unterschiedlicher Heizsysteme, Energieerzeugungsanlagen,
Wärmeerzeuger, Brennstoffe, Lüftungssysteme und Baustoffe
Einbeziehen von technischen, finanziellen und rechtlichen Defiziten
Bewertung verschiedener Förderungen
Schaffen neuer Förderungen
Einbeziehung von Mietern
Erhebung von Defiziten bei öffentlichen oder genossenschaftlichen
Gebäudebesitzern
Miteinbeziehung von Mehrfamilienwohnhäusern, Mietshäusern, genossenschaftlich
verwalteten Gebäuden, Gebäuden im öffentlichen Besitz
Datenerhebung über die Bundesgrenzen hinaus
Erstellung von professionell grafisch und/oder akustisch aufbereiteten
Informationsmaterialien
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 29 -
5 AKTEURSGRUPPEN BEI DER THERMISCHEN SANIERUNG
Bei der thermischen Sanierung von Einfamilienhäusern treffen verschiedene
Akteursgruppen aufeinander, deren Interessen und Aufgaben z. T. sehr
unterschiedlich sind.
5.1 Überblick der Akteursgruppen
Die nachfolgende Grafik (Abb. 8) gibt einen Überblick der für die Fragestellung der
vorliegenden Arbeit wichtigsten beteiligten Akteure. Die Aufzählung ist nur
exemplarisch und nicht vollständig, sie zeigt aber dennoch die Komplexität des
Prozesses. Die Anordnung ist dabei willkürlich und gibt keinen Hinweis auf Stellung
oder Wertigkeit.
ABB. 8: ÜBERBLICK DER AKTEURE BEI DER THERMISCHEN GEBÄUDESANIERUNG, EIGENE DARSTELLUNG
Hauseigentümer
Architekten
Generalunter‐nehmer
Baugewerbe/ Baumeister
Baunebengewerbe
Baustoffindustrie
Bund als Gesetzgeber
"Länder" als Gesetzgeber
"Länder " als Förderungsgeber ‐
Wohnbau‐förderstelle
Gemeinden
Energieberater
Medien
Banken
Bausparkassen
Forschung, Innovation, tech. Entwicklung
Planer/
tech. Büros
EVU
Bund als Förderungsgeber
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 30 -
In weiterer Folge werden die Akteure definiert bzw. charakterisiert sowie die Ziele und
Interessen der jeweiligen Akteursgruppe antizipativ und beispielhaft, ohne Anspruch auf
Vollständigkeit, angeführt. Bei den Zielen und Interessenlagen gibt es durchaus
Überschneidungen, jedoch auch gegengelagerte Ansprüche.
5.2 Hauseigentümer
Die Hauseigentümer spielen eine wesentliche Rolle als Bauherr. Sie entscheiden
letztendlich über die Durchführung und das Ausmaß der thermischen Sanierung,
sowie die Finanzierung.
Diese Akteursgruppe erweist sich als komplex. In der vorliegenden Arbeit wurde die
Betrachtung auf private Einfamilienhauseigentümer beschränkt und bei den
Erhebungen nach folgenden Merkmalen unterschieden:
Sanierungsstatus
Saniertes Gebäude oder nicht saniertes Gebäude
Innerhalb dieses Merkmals je nach:
Alter der Gebäudeeigentümer
Gruppe bis 30 Jahre
Gruppe 30 bis 60 Jahre
Gruppe ab 60 Jahre
Die Differenzierung nach den oben angeführten Merkmalen erschien den Verfassern
der Arbeit für eine umfassende Erhebung der Hemmnisse für die thermische
Gebäudesanierung zielführend. In den unterschiedlichen Lebensabschnitten ändern
sich die Ansprüche an ein Wohngebäude. Die Erfahrungen und Einstellungen
unterscheiden sich bei jemanden, der bereits sein Gebäude thermisch saniert hat,
und einem ‘Nichtsanierer’.
Ziele und Interessen der Hauseigentümer
Gute Benutzbarkeit des Hauses während der Sanierungsarbeiten
Rasche Durchführung der Arbeiten
Ein Ansprechpartner
Kein Fachwissen seitens des Hauseigentümers notwendig
Saniertes Haus → erhöhter Wohnkomfort
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 31 -
Wenig Aufwand bei der Sanierung
Kostengünstige Durchführung
Senkung der (Energie)-Kosten des Gebäudes
Kurze Amortisationszeit der Ausgaben
Gute Bewertung für saniertes Objekt (Geldanlage)
5.3 Bausparkassen
Die Bausparkassen sind Spezialbanken zur Finanzierung von Eigenheimen und
Eigentumswohnungen. Einerseits bieten sie durch staatliche Prämien unterstützte
Sparverträge an, andererseits gewähren sie Bauspardarlehen. Erstgenannter
Bereich ist nicht unmittelbar an den Verwendungszweck ‘Wohnen’ gebunden,
Bauspardarlehen hingegen werden nur für Finanzierungen zu Wohnzwecken, somit
auch für Sanierungsarbeiten, angeboten.
Bausparkredite werden zu fixen langfristigen Zinssätzen mit maximalen Obergrenzen
vergeben und bieten so Sicherheit gegen steigendes Zinsniveau.
Durch ihre Geschäftstätigkeit im Wohnbereich verfügen die Bausparkassen über
umfassendes und aktuelles Wissen, speziell über finanzielle und auch sonstige
Hemmnisse und Hindernisse bei Eigenheimen, bei denen eine thermische Sanierung
bisher unterlassen wurde.
Durch die direkte Beziehung zu ihren Kunden erhalten sie ein Informationsnetz, das
ganz gezielt auf Eigenheimbesitzer und somit auch auf potentielle Sanierer im
thermischen Bereich gerichtet ist.
Ziele und Interessen der Bausparkassen
Hohe Kreditsummen → Interesse an ganzheitlicher Sanierung
Gute Besicherung des Kredits
5.4 Banken
Ein wichtiger Teil der Förderung der öffentlichen Hand sind Annuitätenzuschüsse für
Darlehen, die für die Sanierung von Wohngebäuden aufgenommen werden. Die
Banken als Berater in Finanzierungsfragen und Darlehensgeber bieten meist auch
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 32 -
Hilfestellungen für den Antrag auf Gewährung eines Althaussanierungsdarlehens bei
der Förderstelle an. Sie sind dadurch ein Bindeglied zwischen Sanierer und
Förderstelle und unterstützen die Hauseigentümer bei der Finanzierungsabwicklung.
Ziele und Interessen der Banken
Hohe Kreditsummen → Interesse an ganzheitlicher Sanierung
Hohe Zinsen
Gute Besicherung des Kredits
5.5 Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft als ausführender Teil bei der thermischen Sanierung setzt das
Vorhaben ‘in die Tat’ um. Unter dem Begriff ‘Bauwirtschaft’ wurden in dieser Arbeit
Betriebe des Baugewerbes, des Baunebengewerbes sowie der Baustoffindustrie
zusammengefasst.
Bei dieser Gruppe treffen viele verschiedene Gewerbe mit unterschiedlichem
Fachwissen aufeinander. Eine reibungslose und mängelfreie Durchführung der
Sanierungsarbeiten erfordert ein Hand in Hand arbeiten der einzelnen Handwerker
vor allem an den Schnittstellen zwischen den einzelnen Gewerken.
Fachübergreifendes Know-how ist dabei unerlässlich (z. B. Berücksichtigung einer
späteren Fassadendämmung beim Dachanschluss an die Fassade).
Die meisten Baumeister und Fachunternehmer bieten zu ihren primären Leistungen
auch Beratungen an, bei denen gemäß den Wünschen der Hausbesitzer für den
konkreten Fall die umsetzbaren Möglichkeiten aufgezeigt und erläutert werden. Sie
wirken somit auf die Entscheidungsfindung der Hausbesitzer ein.
Ziele und Interessen der Bauwirtschaft
Viele Projekte → Steigerung des Geschäftsvolumens
Standardlösungen, keine Individualwünsche
Leicht zu verarbeitende Produkte
Kostengünstige Herstellungsverfahren für Produkte
Rasche Projektabwicklung mit wenig Bürokratie als Generalunternehmer
Gute Kooperationen zwischen den Gewerbebetrieben
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 33 -
5.6 Generalunternehmer
Unternehmen, die sich von der Planung bis zur erfolgreichen Umsetzung mit einem
Projekt auseinandersetzen, treten in diesem Rahmen als Generalunternehmer auf.
Diese Funktion nehmen vor allem Baumeister wahr, wobei diese im Zuge dessen
auch Teile der ausführenden Arbeiten abdecken können. Agieren Architekten- und
technische Planungsbüros als Generalunternehmer, ist ihre Aufgabe bei den
ausführenden Tätigkeiten auf die örtliche Bauaufsicht beschränkt.
Die Dienste eines Generalunternehmers nehmen in erster Linie Genossenschaften
und öffentliche Hauseigentümer in Anspruch, der Anteil an Einfamilienhausbesitzer
ist geringer.
Ziele und Interessen von Generalunternehmern
Viele Projekte → Steigerung des Geschäftsvolumens
Rasche Projektabwicklung mit wenig Bürokratie
Gute Kooperationen zwischen den Gewerbebetrieben
5.7 Architekten, Planer
Architekten- und Planungsbüros (technische Büros) sind vorab mit der technischen
Planung für zu sanierende Gebäude betraut. Übernehmen sie auch weitere
koordinierende Schritte beim Ablauf der thermischen Sanierung, wie
Ausschreibungen und Koordination der ausführenden Arbeiten, Förderansuchen,
ect., dann treten sie als Generalunternehmer auf (siehe Kapitel 5.6).
Ziele und Interessen von Architekten, Planern
Viele Projekte → Steigerung des Geschäftsvolumens
Rasche Projektabwicklung mit wenig Bürokratie als Generalunternehmer
Individuelle Lösungen
Prestigeprojekte
5.8 Aussteller von Energieausweisen
Eine Wohnbauförderung für die thermische Gebäudesanierung wird nur bei
Unterschreitung eines maximalen Heizwärmebedarfs (HWB) pro Jahr und
Quadratmeter Grundfläche gewährt (siehe Kapitel 2.5). Im Zuge der Erstellung eines
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 34 -
Energieausweises, wird der energetische Zustand eines Gebäudes errechnet, und
der HWB vor und nach einer potentiellen Sanierung gegenübergestellt. Das somit
ermittelte Ausmaß der Energieeinsparung ist ausschlaggebend für die Höhe der
gewährten Förderung.
Energieausweise dürfen nur von autorisierten Personen berechnet und ausgestellt
werden. In der Praxis sind dies Energieberater, Baumeister, Architekten und Planer,
d. h. Personen, die auch in anderen Belangen eine Rolle bei der thermischen
Sanierung inne haben.
Ziele und Interessen von Ausstellern von Energieausweisen
Viele sanierungswillige Klienten
Aktuelle Infos über Stand der Technik
Informative und verständliche Medien (Broschüren, Mappen ect.) für Klienten
Anwendungsfreundliche Berechnungssoftware
5.9 Öffentliche Hand
Die öffentliche Hand wird durch den Bund, die Länder und Gemeinden repräsentiert.
Obwohl ihre Rollen in Hinblick auf die thermische Gebäudesanierung unterschiedlich
sind, ist ihnen sowohl ein ordnungsrechtlicher als auch fördernder Aufgabenbereich
gemein. Eine detailliertere Ausführung ist weiter unten zu finden.
Neben diesen beiden Instrumenten kann die öffentliche Hand auch über ihre
Vorbildwirkung mit der thermischen Sanierung öffentlicher Gebäude Einfluss auf die
privaten Hauseigentümer nehmen. Vor allem bei Gebäuden, wie Schulen,
Kindergärten oder Gemeindeämter, zu denen viele Bürger einen persönlichen Bezug
haben, kann dabei der ‘Abschaueffekt’ wirken.
5.9.1 Bund
Der Bund tritt in erster Linie als Gesetzgeber in Erscheinung. Wesentliche die
thermische Gebäudesanierung betreffende Gesetze sind dabei das Wohnrecht und
Normen. Das Finanzausgleichsgesetz (FAG) als rechtliche Grundlage für die
Aufteilung der Wohnbauförderungsmittel zwischen den Gebietskörperschaften nimmt
eine Sonderstellung ein. Es wird kooperativ von den Finanzausgleichspartnern
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 35 -
ausgehandelt (Bundesministerium für Finanzen, Landeshauptleute bzw.
Landesfinanzreferenten, Österreichischer Städtebund, Österreichischer
Gemeindebund). Eine gewisse Rolle bei der Frage der Finanzierung der thermischen
Sanierung spielt auch das Einkommenssteuergesetz mit seinen Regelungen von
limitierten einkommenssteuerlichen Absetzmöglichkeiten für Wohnraumsanierung.
Als ‘direkter Förderungsgeber’ trat der Bund bisher nur 2009 in Erscheinung. Der
sogenannte Sanierungsscheck war eine sowohl zeitliche, als auch budgetmäßig
befristete Förderung der Bundesregierung. Die Förderung bestand in einem einmaligen,
nicht rückzahlbaren Zuschuss abhängig von den förderfähigen Investitionskosten und
war mit einem Höchstbetrag vom € 5.000 begrenzt. Der Ansturm auf den
Sanierungsscheck war so groß, dass trotz Aufstockung der Fördermittel diese innerhalb
weniger Wochen ausgeschöpft waren.
5.9.2 Länder
Das System der Wohnbauförderung, welches in die Kompetenz der Länder fällt, ist
der zentrale Baustein für die Förderung thermischer Sanierungsprojekte. Die
Unterstützung kann in Darlehen, nicht rückzahlbaren Zuschüssen oder
Annuitätszuschüssen bestehen. Die Mittel der Wohnbauförderung stammen
überwiegend aus der Refinanzierung durch Bundesmittel (siehe FAG weiter oben),
kleinere Teile aus Darlehensrückflüssen und aus den Länderbudgets. Das Festlegen
der Art der Förderungen sowie der Vergabekriterien obliegt jedem Bundesland.
Durch die Zuständigkeit der Länder in Fragen des Baurechts können sie durch
ordnungspolitische Maßnahmen lenkenden Einfluss bei den technischen und
baulichen Vorgaben nehmen. Der Versuch, die neun unterschiedlichen
Bauordnungen in Österreich zu harmonisieren, gelang bisher nicht vollständig, daher
differieren auch die Vorgaben und die Förderrichtlinien.
Die Wohnbauförderungsstellen sind im Amt der jeweiligen Landesregierung
angesiedelt und mit der Abwicklung der Förderansuchen betraut. In einigen
Bundesländern, wie z. B. in der Steiermark, gibt es darüber hinaus Organisationen,
die Aufgaben im Rahmen der Wohnbauförderung übernehmen. Dabei kommt vor
allem der Beratung in Fragen der Wohnbauförderung große Bedeutung zu.
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 36 -
Beratungs- und Unterstützungsservice wird von den zuständigen Abteilungen der
Landesregierung angeboten.
Die Länder unterstützen auch Energieberatungen für Wohngebäude. Dafür sind
entweder direkt bei den Ämtern der Landesregierungen Beratungsstellen eingerichtet
oder es werden Beratungen von autorisierten Energieberatern für sanierungswillige
Hausbesitzer finanziell unterstützt. (siehe Kapitel 5.12)
5.9.3 Gemeinden
Den Gemeinden als Baubehörde kommt eine gewisse Bedeutung im Hinblick auf die
baurechtliche und technische Ausführung bei der thermischen Gebäudesanierung
zu.
In den letzten Jahren stieg die Zahl der Gemeinden, die die thermische Sanierung
von Wohngebäuden finanziell unterstützen. Wie bei den Ländern obliegt es jeder
Gemeinde, die Kriterien und die Abwicklung dafür festzulegen.
Speziell den Gemeinden kommt eine, wie bereits weiter oben angeführt, besonders
starke Vorbildwirkung zu.
Ziele und Interessen der öffentlichen Hand
Steigerung der Sanierungsrate
Imageverbesserung
Geringer Förderaufwand
Effiziente Prüfmöglichkeiten
Geringer Verwaltungsaufwand
5.10 Wissenschaftliche und technische Experten
Der Begriff ‘Experte’ ist sehr weitreichend, weil jeder in seinem Aufgabenbereich in
gewissem Maße ein Experte ist. In dieser Arbeit gilt: Wissenschaftliche und
technische Experten sind Personen, die sich mit der thermischen Sanierung
auseinandersetzen, jedoch nicht unmittelbar für die Durchführung und Abwicklung
der thermischen Gebäudesanierung zuständig sind. Darunter fallen die
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 37 -
Tätigkeitsbereiche technische Entwicklung, Forschung, Innovation und technische
Beratung für ausführende Betriebe.
Ziele und Interessen von wissenschaftlichen Experten
Qualitative Verbesserung der verwendeten Materialien
Ökonomisch und ökologische Optimierung der Materialherstellungstechnik
Erkennen von Wirkungszusammenhängen
5.11 Energieversorgungsunternehmen
Energieversorgungsunternehmen (EVU) sind zwar primär nicht in den unmittelbaren
Ablauf einer thermischen Sanierung involviert, allerdings sind sie Betroffene in
ökonomischer Hinsicht. Durch Senkung des Heizwärmebedarfs eines sanierten
Gebäudes wird weniger Energie benötigt und somit sinkt der Umsatz und in Folge
auch der Gewinn der Energieversorgungsunternehmen. Die meisten Unternehmen
dieser Branche haben darauf mit zusätzlichen Energiedienstleistungen, wie
Energieberatungen und das Ausstellen von Energieausweisen reagiert, um so die
Gewinnminderungen zumindest teilweise wettmachen und am ‘Sanierungskuchen
mit naschen’ zu können
Ziele und Interessen von Energieversorgungsunternehmen
Geringe thermische Sanierungsrate
Teilsanierungen
Als Energieberater bzw. Aussteller von Energieausweisen:
Aktuelle Infos über Stand der Technik
Informative und verständliche Medien (Broschüren, Mappen ect.) für Klienten
Anwendungsfreundliche Berechnungssoftware
5.12 Energieberater
Energieberater bieten dem sanierungsinteressierten Hausbesitzer Hilfestellung
sowohl bei energetischen als auch technischen Unklarheiten. Das Ausmaß der
Beratung erstreckt sich von telefonischen oder schriftlichen Auskünften bei einzelnen
Fragestellungen bis zu umfassenden Vor-Ort-Beratung. Die Länder unterstützen die
dafür nötigen Beratungsstellen und Beratungen durch autorisierte Berater finanziell.
(siehe auch Kapitel 5.9.2)
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 38 -
Ziele und Interessen von Energieberatern
Viele sanierungswillige Klienten
Aktuelle Infos über Stand der Technik
Informative und verständliche Medien (Broschüren, Mappen ect.) für Klienten
5.13 Medien
Auch wenn Medien nicht als unmittelbare Akteure wie Personen oder Institutionen im
Prozess der thermischen Gebäudesanierung anzusehen sind, wurden sie in der
vorliegenden Arbeit mitberücksichtigt, weil sie vor allem bei der Startphase eines
thermischen Sanierungsprojektes und als genereller Informationsträger eine Rolle
spielen. Neben der sachlichen Information dienen sie auch dem Lobbyismus
einzelner Akteursgruppen und fungieren als Meinungsbildner.
Sie können in folgende Sparten unterteilt werden:
Presse
Internet
Informationsbroschüren
(wissenschaftliche) Fachliteratur
TV/Radio
Exemplarisch wurden die Sparten Presse, Internet, Broschüren und Fachliteratur in
dieser Arbeit hinsichtlich Defizite bezüglich Information, Kommunikation Motivation
und Organisationsablauf untersucht und in die Ergebnisfindung mit einbezogen.
5.14 Erwartungen der Hauseigentümer an die weiteren Akteure
Die nachfolgende Übersicht (Abb.9) stellt die antizipierten Erwartungen der
Hauseigentümer an die weiteren Akteure bzw. Akteursgruppen beispielhaft und ohne
Anspruch auf Vollständigkeit dar. Sie ergeben sich folglich aus den
Aufgabenbereichen und angebotenen Dienstleistungen des jeweiligen Akteurs/der
jeweiligen Akteursgruppe im Zuge der thermischen Gebäudesanierung.
Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 39 -
ABB. 9: ERWARTUNGEN DER HAUSEIGENTÜMER (ANTIZIPATIV) AN DIE WEITEREN AKTEURE BEI DER THERMISCHEN
GEBÄUDESANIERUNG, EIGENE DARSTELLUNG
Banken/Bauspar-kassen
• Beratung über beste
Finanzierungsform• günstige
Kreditkonditionen• Auskunft über
FörderungenBauwirt-schaft
• gute Planung• rasche Ausführung
• Einsatz hochwertiger Materialien
• kostengünstige Umsetzung
• mangelfreie Umsetzung
• Auskunft über Förderungen
Archit-ekten, Planer
• gute technische Planung
• reibungslose Koordination der
Abläufe• kostengünstige
Lösung
Wohn-bauförder-stellen
• Auskunft über Förderungen
• Zuerkennen hoher Förderungen• einfache,
unbürokratische Abwicklung
öffent. Hand exkl. Wbf-
Stellen
• umsetzungs-freundliche Gesetze
• Richtlinien für hohe Förderungen
Forsch., Innovation,
techn. Entwickl-
ung
• Entwicklung, langlebiger qualitativ
hochwertiger Materialien
• Entwicklung kostengünstiger
Herstellungsverfahren für benötigte Materialien
Energie-berater
• umfassendes, fachübergreifendes
Wissen• Vorschlag
konkreter Maßnahmen
• unabhängige Auskünfte
Haus-
eigentümer
Kapitel 6 Methodik - 40 -
6 METHODIK
Für die Bearbeitung der Fragestellung der vorliegenden Arbeit wurde ein
Mehrmethoden-Design72 entwickelt und angewandt. Die gewählten Methoden werden in
diesem Kapitel erläutert.
Die Arbeit verfolgt generell einen qualitativen Forschungsansatz, mit einer einzigen
Ausnahme. Bei der Analyse der Fragebögen für Hausbesitzer wurde eine Kombination
von quantitativen und qualitativen Auswertungsverfahren gewählt. Bei der qualitativen
Forschung wurden folgende Gütekriterien nach Mayring73 berücksichtigt:
1. Verfahrensdokumentation
2. Argumentative Interpretationsabsicherung
3. Regelgeleitetheit
4. Nähe zum Gegenstand
5. Triangulation
ad 1) Die Dokumentation der Untersuchungsverfahren, also der Ausgangsituationen,
des Analyseinstrumentariums, der Datenerhebung und Datenauswertung sind in dieser
Arbeit transparent und nachvollziehbar (siehe Kapitel 6.2, 6.3, 6.4 und 6.5).
ad 2) Bei Interpretationen wurde darauf Bedacht genommen, diese argumentativ zu
begründen. Das Vorverständnis der jeweiligen Interpretation war adäquat.
Alternativdeutungen wurden mit berücksichtigt.
ad 3) Die Unterteilung in vier aufeinander aufbauende Forschungsphasen (siehe Kapitel
6.1 als Überblick) sicherte durch sequenzielles und stufenweises Vorgehen die Qualität
der Interpretation und Ergebnisse.
ad 4) Die Nähe zum Gegenstand wurde durch die Untersuchungen ‘im Feld’, d. h. im
Lebensumfeld der Akteure der thermischen Gebäudesanierung, erreicht.
72 vgl..Merten/Teipen, 1991, S.99f. 73 vgl. Mayring, 1993, S.110ff.
Kapitel 6 Methodik - 41 -
ad 5) Mehrere Untersuchungsmethoden (siehe Kapitel 6.1 als Überblick) wurden als
Lösungswege für die Fragestellung dieser Arbeit herangezogen und die Ergebnisse
miteinander verglichen.
6.1 Forschungsdesign
Die wesentlichen Meilensteine der Untersuchung bildeten vier Phasen. Die
unterschiedlichen Phasen sollten einen leichteren Zugang zum Forschungsverlauf
ermöglichen und dienten der Übersichtlichkeit.
Die Bausteine der Phase 1, in welcher Hypothesen generiert wurden, waren die
teilnehmende Beobachtung, ein Pressespiegel ausgewählter Medien, die Analyse einer
Broschüre und einer Website sowie die Untersuchung ausgewählter Fachliteratur zur
thermischen Sanierung.
Darauf aufbauend wurden in Phase 2 Experten befragt, um die in der
vorrangegangenen Phase gewonnen Hypothesen zu vertiefen.
In Phase 3 wurden die Hypothesen letztlich durch eine Befragung von
Hauseigentümern überprüft.
Anschließend wurden in der vierten und letzten Phase Schlussfolgerungen durch
Gegenüberstellung von theoretisch gewonnenen Erkenntnissen zu den Bereichen
IKOM mit den Ergebnissen der ersten drei Phasen gezogen. Die Ergebnisse dienten
der Findung eines Maßnahmenkataloges zur Verbesserung der Bereiche IKOM in
Bezug auf die thermische Gebäudesanierung.
Die folgende Graphik (Abb. 10) soll eine Übersicht über die angewandten
Untersuchungsmethoden in den einzelnen Untersuchungsphasen geben.
Kapitel 6 Methodik - 42 -
Forschungsdesign
ABB. 10: FORSCHUNGSDESIGN, EIGENE DARSTELLUNG
Phase I
Hypothesen generieren
Teilnehmende Beobachtung
Pressespiegel
Broschüre & Website
Literaturrecherche
Phase II
Hyphotesen vertiefen
Expertenbefragung
Phase III Hypothesen überprüfen
Befragung Hauseigentümer
Erste Hypothesen
Erweiterte
HypothesenThesen für Hemmnisse
Phase IV
Schlussfolgerungen
Gegenüberstellung
Theorie & Praxis
Information Kommunikation
Organisation Motivation
Maßnahmenkatalog
Ergebnis:
Kapitel 6 Methodik - 43 -
6.2 PHASE 1: Hypothesenbildung
Zweck der ersten Untersuchungsphase war es, Hypothesen über Hemmnisse für die
Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung gemäß der Fragestellung dieser
Arbeit zu erhalten. Als erster Schritt wurde die teilnehmende Beobachtung gewählt.
6.2.1 Zur Methodik der teilnehmenden Beobachtung
Zwecks Unterstützung für die Generierung von Hypothesen wurden Beobachtungen
durchgeführt. Dabei wurde wie folgt vorgegangen:
6.2.1.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang
Ausgangsbasis:
Beobachtungsleitfragen
Auswertungsverfahren:
Gegenstandsbezogene Theoriebildung nach Mayring74
Während der Datensammlung werden theoretische Konzepte, Konstrukte und
Hypothesen entwickelt, verfeinert und verknüpft, sodass sich Erhebung und
Auswertung überschneiden
Darstellungsverfahren:
Ablaufprotokoll
zusammenfassendes Protokoll nach Mayring75
Ziel des zusammenfassenden Protokolls ist die Reduktion einer großen Datenmenge
auf ein überschaubares Maß unter Erhaltung der wesentlichen Inhalte.
6.2.1.2 Durchführung in der Praxis
Der zu beobachtende Vorgang sollte dem Prozess der thermischen Sanierung eines
Wohngebäudes in der Praxis entsprechen. Daher wurden zwei Vertreter der
Energieberater aus Niederösterreich und Salzburg sowie je drei Vertreter der
Baumeister und Banken in Niederösterreich ausgewählt, um erste
74 vgl. Mayring, 1993, S. 78f. 75 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff.
Kapitel 6 Methodik - 44 -
Informationsgespräche mit diesen Gruppen zu führen. Die Stichprobenziehung
erfolgte willkürlich.76 Die Befragungen wurde im Zeitraum März bis April 2010
verdeckt durchgeführt.
Die Verfasser dieser Arbeit begaben sich in die Rolle eines Hauseigentümers, der am
Beginn des Sanierungsprozesses steht und agierten dabei gleichzeitig als Beobachter.
Die Beobachtungseinheiten waren die Gesprächssituation und der Inhalt des
Gesprächs.77 Die Kontaktaufnahme mit den ausgewählten Experten wurde jeweils von
den Beobachtern initiiert.78 Die Gespräche orientierten sich an Leitfragen (siehe
Anhang I).
Die Verfasser dieser Arbeit suchten einzeln die Räumlichkeiten der gewählten Banken
auf bzw. ließen die Energieberater und Baumeister jeweils in ihre eigenen
Einfamilienhäuser kommen. Sie traten dabei als sanierungsinteressierte Hausbesitzer
auf, die sich beraten ließen und fragten gegebenenfalls gemäß den Leitfragen nach. Die
Ergebnisse wurden protokolliert und nach dem oben angeführten Verfahren
ausgewertet, mit dem Ziel, die Schwächen in diesen Abläufen darzustellen.
Zusammengefasst ergibt sich für die Beobachtungen folgende Klassifikation:79
unstrukturiert
verdeckt
aktiv teilnehmend
6.2.2 Zur Methodik des Pressespiegels
Um weitere mögliche Hemmnisse aufzudecken, wurde ein Pressespiegel erstellt. Ziel
dabei war es, lediglich einen groben Überblick darüber zu bekommen, wie oft und was
in Printmedien über thermische Sanierung kommuniziert wird. Die Ergebnisse sollten zu
Hypothesenbildung beitragen.
76 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.131. 77 vgl. Atteslander, 2008, S. 76f. 78 vgl. ebenda, S. 91. 79 Vgl. ebenda, S. 79ff.
Kapitel 6 Methodik - 45 -
6.2.2.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang
Ausgangsbasis:
Auswahl drei verschiedener Printmedien über die Monographie typischer Fälle80, d. h.
die Auswahl der Medien erfolgte danach, ob das Medium für zumindest eine
Akteursgruppe als typisch angesehen werden kann.
Auswertungsverfahren:
Quantitative eindimensionale Inhaltsanalyse (Frequenzanalyse)81
6.2.2.2 Durchführung in der Praxis
Im Rahmen der Ist-Situationserhebung wurde anhand einer quantitativen
eindimensionalen Inhaltsanalyse (Frequenzanalyse) für den Zeitraum 2008 bzw. 2009
eine überblicksartige Aussage darüber, wie die Öffentlichkeit anhand von Printmedien
über das Thema thermische Sanierung informiert wird,82 gemacht. Zu diesem Zweck
wurden, wie oben erwähnt, drei verschiedene Printmedien von den Verfassern dieser
Arbeit danach ausgewählt, ob das jeweilige Medium für zumindest eine Akteursgruppe
als typisch angesehen werden konnte. Anschließend wurde nach dem Begriff
‘thermische Sanierung’ in redaktionellen Artikel der ausgewählten Medien gesucht.
Groß- und Kleinschreibung des Begriffs wurden mit berücksichtigt und gezählt.
Die Kategorienbildung erfolgte deduktiv, also aus der untersuchungsleitenden
Fragestellung abgeleitet.83 Die Zuordnung der Texte erfolgte danach, ob Hinweise zum
Ablauf, zu Förderungen durch den Bund, Förderungen durch das Land, über
Ansprechpartner, Finanzierung, Nutzen der thermischen Sanierung sowie verschiedene
Sanierungsarten gegeben wurden.
Zusammenfassend ergab sich also folgender Forschungsablauf für die Untersuchung
des ausgewählten Pressespiegels.
80 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.132. 81 vgl. ebenda S. 104ff. 82 vgl. ebenda, S.103f. 83 vgl. ebenda, S.106.
Kapitel 6 Methodik - 46 -
a) Forschungsfragen
- Wie oft wurden in den Jahren 2008 und 2009 eine Zähleinheit mit dem exakten
Begriff ‘thermische Sanierung’ in einem redaktionellen Artikel des jeweiligen
Medium publiziert?
- Wurden in den Zähleinheiten Hinweise auf Ablauf, zu Förderungen durch den
Bund, Förderung durch das Land, über Ansprechpartner, Finanzierung, Nutzen
der thermischen Sanierung sowie verschiedene Sanierungsarten gegeben?
b) Zähleinheit
Abgeschlossener Artikel in dem der exakte Begriff ‘thermische Sanierung’ enthalten ist.
Ebenfalls berücksichtigt wurden Groß und Kleinschreibung des Begriffs.
c) Analysenmaterial
- Kronen Zeitung: Kostenpflichtige Tageszeitung in Österreich.
Herausgeber: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GesmbH & Co KG,
1190 Wien, Muthgasse 2
Medieninhaber: „KRONE“- Verlag GesmbH & Co KG, 1190 Wien, Muthgasse 2
Auflagenstärke: etwa 930.000 im Jahresschnitt
Erscheinungsweise: Täglich in neun eigenen Bundesländerausgaben welche alle
berücksichtigt wurden.
Auswahlkriterium: Auflagenstärkste Tageszeitung Österreichs mit einer
Reichweite von ca. 40% im Jahr 2009.84
Zeitraum: 2009
- Treffpunkt: Gratis Magazin der Arbeiterkammer Niederösterreich
Herausgeber und Medieninhaber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für
Niederösterreich, 1060 Wien, Windmühlgasse 28.
Auflagenstärke: 550.000 bis 556.000 (abhängig von Zahl der Arbeitnehmer)
Erscheinungsweise: sechs Mal im Jahr
Auswahlkriterium: Wird gratis an alle Arbeitnehmer in Niederösterreich
versendet. Im Rahmen der Sozialpartnerschaft dem Ausgleich verpflichtet.
Zeitraum: 2008 / 2009 84 vgl. http://www.media‐analyse.at/studieDetail.do?year=2009, Zugriff am 05.08.2010.
Kapitel 6 Methodik - 47 -
- Umwelt Journal: Abbonierbare Fachzeitschrift für Umwelttechnik, Energie und
Abfallwirtschaft
Herausgeber: NÖ Landesakademie, Umwelt Management Austria,
3109 St. Pölten.
Medieninhaber: Dr. A. Schendl GmbH & Co MEDIEN KG, 1170 Wien,
Geblergasse 95
Auflagenstärke: 19.000
Erscheinungsweise: acht Mal im Jahr
Auswahlkriterium: Auflagenstarke Fachzeitschrift eines gemeinnützigen Vereins
der von Wissenschaft und Wirtschaft getragen wird.
Zeitraum: 2008/2009
d) Forschungszeitraum
Die Jahre 2008 und 2009 wurden gewählt, da aufgrund der Bundesförderung eine
vergleichsweise hohe Zahl an Zähleinheiten verglichen mit den Jahren davor von den
Verfassern der vorliegenden Arbeit erwartet wurde.
e) Kategorienbildung
Hinweise auf Ablauf der thermischen Sanierung
Hinweis auf Förderung Bundesregierung
Hinweis auf Förderung Landesregierung
Ansprechpartner
Hinweis auf Finanzierung
Hinweis auf Nutzen der thermischen Sanierung
Hinweis auf die verschiedenen Sanierungsarten
f) Codierung und Auszählung
Die Artikel wurden nach Informationen zu den Kategorien durchsucht und diese wie
folgt codiert.
nicht erwähnt:
Hinweis im Artikel nicht vorhanden.
Kapitel 6 Methodik - 48 -
erwähnt:
Hinweis als Begriff im Artikel vorhanden, jedoch gibt es keine weitere Ausführung oder
Erklärung dazu.
kurz erklärt:
Auf den Hinweis wird im Artikel kurz näher eingegangen.
ausführlich erklärt:
Hinweis wird im Artikel ausführlich erklärt.
Im Rahmen der Auswertung wurde danach die Anzahl der Vorkommnisse numerisch
dargestellt. Diese Art der Darstellung ermöglicht eine klar priorisierte Darstellung jener
Aspekte, über die zum Thema thermische Gebäudesanierung durch die untersuchten
Medien informiert wurde.
6.2.3 Zur Methodik der Literaturrecherche
Ein weiterer wichtiger Baustein in dieser Forschungsphase bildete die Untersuchung
ausgewählter Fachliteratur hinsichtlich möglicher Hemmnisse bei der thermischen
Sanierung, welcher eine wichtige Funktion zur Absicherung und Ergänzung der
bisherigen Quellen zukommt.
6.2.3.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang
Auswertungsverfahren:
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring85, zusammenfassendes Protokoll nach
Mayring86 (Erläuterung siehe Kapitel 6.2.1.1)
6.2.3.2 Durchführung in der Praxis
Zehn ausgewählte Studien zum Thema thermische Gebäudesanierung wurden auf
genannte Hemmnisse für die Durchführung derselben überprüft. Die Auswahl der
Literatur wurde von den Verfassern der vorliegenden Arbeit durchgeführt. Hier sollte ein
breites Spektrum aus unterschiedlichen Bereichen, jedoch sich speziell auf die
85 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff. 86 vgl. ebenda, S. 54ff.
Kapitel 6 Methodik - 49 -
thermische Sanierung konzentrierte Literatur, erreicht werden. Insbesondere sollte jeder
Aufsatz einen hohen Informationsgehalt an möglichen Hemmnissen liefern.
Analysenmaterial
- Klimaschutz durch Wohnbausanierung, Studie im Rahmen des Expertenforums
"Lebensstilforschung" :Raiffeisenstudie
Autoren: Prof. Dr. R. Christian, Dr. W. Kallinger, Prof. Dr. H. Kramer
Veröffentlichung: 2008
- Modernisierung von Wohngebäuden in Niederösterreich; Herausforderung und
Chance für Wirtschaft und Unternehmen: Studie von Umwelt Management
Austria
Autoren: Prof. Dr. R. Christian, R. Bolz, Univ.-Prof. Dr. H. Kramer
Herausgeber und Medieninhaber: Umwelt Management Austria, 3109 St. Pölten,
Neue Herrengasse 17 A
Veröffentlichung: 2008
- Wege zur Steigerung des Bauvolumens um 500% bei standardisierter
thermischer Althaussanierung: Projektbericht im Rahmen der Programmlinie
Impulsprogramm Nachhaltig Wirtschaften
Autoren: K. Kammerhofer, A. Ferle, M. Köppl
Herausgeber und Medieninhaber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und
Technologie, Abteilung für Energie- und Umwelttechnologien
Veröffentlichung: 2005
- Immobilien und Klimaschutz – Potenziale und Hemmnisse
Autoren: H. Bardt, M. Demary, M. Voigtländer
Veröffentlichung: 2008
- Rechtliche und verfahrensmäßige Hemmnisse für energetische Maßnahmen im
Gebäudebereich: Studie im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO
Autoren: M. Bättig, W. Ott, D. Kistler
Herausgeber und Medieninhaber: Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement
EVD, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Direktion für Wirtschaftspolitik
Veröffentlichung: 2009
Kapitel 6 Methodik - 50 -
- Aktivitäten des Bundes, der Länder und der Kommunen und Handlungsfelder zur
Gebäudesanierung: Forschungsbericht 205 41 104, UBA-FB 001074/2
Autoren: T. Hanke, Dr. R. Schüle, K. Pietzner
Herausgeber und Medieninhaber: Umweltbundesamt, Postfach 1406, 06813
Dessau-Roßlau
Veröffentlichung: 2007
- Energetische Wohngebäudesanierung mit Faktor 10; Analyse von Passivhaus-
Konzepten und deren Anwendung auf die Sanierung: Dissertation
Autor: B. Schulze Darup
Veröffentlichung: 2003
- Abbau von Hemmnissen bei der energetischen Sanierung des
Gebäudebestandes: Studie Technomar GmbH (Kurzbericht)
Autoren: Z. Krémer
Herausgeber und Medieninhaber: TECHNOMAR GMBH, Gesellschaft für
Investitionsgütermarktforschung und Unternehmensberatung, 81675 München,
Ismaninger Straße 68
Veröffentlichung: 2005
- „So ein Haus ist auch die Sparkasse von einem"; Motive und Barrieren von
Eigenheimbesitzerinnen und -besitzern gegenüber einer energieeffizienten
Sanierung: Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung: ENEF-Haus
Autoren: B. Birzle-Harder, J. Deffner, I. Stieß
Veröffentlichung: 2009
- Handlungsmotive, -hemmnisse und Zielgruppen für eine energetische
Gebäudesanierung: ENEF-Haus
Autoren: B. Birzler-Harder, J. Deffner, I. Stieß, V. van der Land
Veröffentlichung:2010
Die gewonnen Erkenntnisse aus den vorherigen Untersuchungen, der teilnehmenden
Beobachtung und dem Pressespiegel, wurden mit den Ergebnissen aus der genannten
Fachliteratur gespiegelt, um diese zu überprüfen und gegebenenfalls zu ergänzen.
Kapitel 6 Methodik - 51 -
6.2.4 Zur Methodik der Bewertung Broschüre und Website
Als letzter Schritt zur Hypothesengenerierung wurden spezifische
Informationsquellen für die thermische Sanierung untersucht. Die Untersuchung
hatte die Funktion der Absicherung und Ergänzung der Primärquellen teilnehmende
Beobachtung, Pressespiegel und Literaturrecherche.
6.2.4.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang
Ausgangsbasis:
Strukturierte Befragung von Hauseigentümern mit wenig standardisiertem
Fragebogen87
Auswertungsverfahren:
Zusammenfassende, qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.88
Ziel der qualitativen Inhaltsanalyse ist es, eine große Datenmenge auf ein
überschaubares Maß zu kürzen und die wesentlichen Inhalte zu erhalten.
6.2.4.2 Durchführung in der Praxis
Grundlage der Erhebung sollten zwei externe, unpersönliche Quellen in Form einer
Informationsbroschüre und einer Online-Datenbank bilden. Broschüren dienen häufig
als Erstinformation oder werden unterstützend zu einem Beratungstermin übergeben.
Diese Art von Printmedien sind ein wichtiger Bestandteil bei der Informationsausgabe
an Interessenten an der thermischen Sanierung. Die Nutzung von Online-Datenbanken
ermöglicht einen geringeren Zeitaufwand bei der Recherche nach Informationen für die
interessierte Zielgruppe.
Als Forschungsmaterial wurde die Informationsbroschüre ‘Wohnbauförderung
Eigenheimsanierung’ des Amts der Niederösterreichischen Landesregierung,
Abt. Wohnungsförderung Stand März 2009 exemplarisch gewählt. Diese Broschüre
wurde den Verfassern dieser Arbeit mehrfach bei der teilnehmenden Beobachtung
überreicht. Sie soll Auskunft über förderungsfähige Sanierungsmaßnahmen, sowie die
Höhe der Förderung geben.
87 vgl. Atteslander, 2008, S. 124ff. 88 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff.
Kapitel 6 Methodik - 52 -
Die Wahl auf die zu untersuchende themenrelevante Online-Datenbank fiel auf die
Website der Sparkassen. Deren Beratungsseite ‘www.sanierungscheck.at’ ist für
Gebäude in Gesamtösterreich anwendbar. Durch die Eingabe einiger hausspezifischer
Größen wird der aktuelle Heizwärmebedarf und jener nach einer möglichen Sanierung
grob errechnet. Weiters werden Angaben zu den Kosten der vorgeschlagenen
Sanierungsmaßnahmen und möglichen Förderungen gemacht.
Die Auswahl der befragten fünf Hauseigentümer erfolgte willkürlich. Nach erster
persönlicher Kontaktaufnahme wurde ihnen die Broschüre und die Internetadresse der
Website übergeben. Rund eine Woche später wurden die Probanden anhand eines
Fragebogens (siehe Anhang) zur Verständlichkeit und Informationsgehalt der beiden
Untersuchungsmedien interviewt. Weiters wurde untersucht, ob die beiden Medien für
thermische Sanierung motivierend wirken.
Im Rahmen des Interviews wurden sowohl offene als auch geschlossene Fragen
gestellt..89 „Der Hauptvorteil offener Fragen besteht darin, dass der Befragte innerhalb
seines eigenen Referenzsystems antworten kann, ohne z.B. durch die Vorgabe
möglicher Antworten bereits in eine bestimmte […] Richtung gelenkt zu werden.“90
Somit wird gewährleistet, dass der Befragte seine tatsächliche Meinung äußert, ohne
bereits beeinflusst zu sein. Allerdings birgt diese Fragestellung gewisse
Schwierigkeiten. Menschen die nicht fähig sind, sich sprachlich hinreichend zu
artikulieren, können dadurch nicht ihre eigentliche Meinung mitteilen. Bei
geschlossenen Fragen werden dem Befragten bereits Antwortmöglichkeiten
vorgegeben. Am Beispiel des verwendeten Fragebogens (siehe Anhang II) stellte sich
dies in Form von Selektionsfragen, d. h. mit mehreren vorgegeben Antworten, dar. Die
Antworten wurden protokolliert und nach oben angeführter Methodik ausgewertet.
6.3 PHASE 2: Hypothesenvertiefung und Kategorienbildung
6.3.1 Zur Methodik der Befragung von Experten
Die Phase 1 der Untersuchung bildete die Basis, aus welcher im weiteren Verlauf
Leitfragen für Experteninterviews entwickelt wurden. Die Interviews dienten der
89 vgl. Schnell et al., 1995, S. 308. 90 vgl. ebenda., 1995, S. 310.
Kapitel 6 Methodik - 53 -
Vertiefung und der Weiterführung der in Phase 1 gewonnen möglichen Hemmnisse
betreffend die Fragestellung dieser Arbeit.
6.3.1.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang
Ausgangsbasis:
Leitfragen gestützte Befragung91
Auswertungsverfahren:
Zusammenfassende qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring92
(Beschreibung siehe Kapitel 6.2.4.1).
6.3.1.2 Durchführung in der Praxis
Das Experteninterview stellt eine Sonderform des Leitfadeninterviews dar. Hier sollten
aus den Leitfadengesprächen Hypothesen für den weiteren Forschungsverlauf
abgeleitet werden.93
Den Befragten (dem ‘Experten’) interessiert dabei als Fachmann ein ganz bestimmtes
Themengebiet - im vorliegenden Fall eben die thermische Gebäudesanierung: Er
verfügt über fachspezifisches Prozess- oder Deutungswissen bezogen auf sein
professionelles oder berufliches Handlungsfeld.94 In der vorliegenden Arbeit gelten
Professionisten, d. h. professionelle Handwerker, und Berater sowie Personen und
Institutionen, die sich mit der Forschung und Wissenschaft im Bereich thermischer
Gebäudesanierung auseinandersetzen, als Experten.
Zum Thema der vorliegenden Arbeit wurden zehn Experten aus den Bereichen
Baugewerbe, Banken, Planer/Architekten, Energieberatung, Wohnbauförderung und
Wissenschaft/Technik im Zeitraum April/Mai 2010 mündlich durch die Verfasser dieser
Arbeit befragt. Sie haben sich im Zuge ihrer beruflichen Tätigkeit spezifisches
Fachwissen angeeignet und eine Kompetenzentwicklung durchlaufen durch welche die
Informationsqualität stark ausgeprägt sein sollte.
91 vgl. Atteslander, 2008, S. 131f. 92 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff. 93 vgl. Atteslander, 2008, S. 132. 94 vgl. Flick, 1995, S.215.
Kapitel 6 Methodik - 54 -
Die Auswertung erfolgte deduktiv und gemäß der untersuchungsleitenden
Fragestellung. Bei den Ausführungen der Befragten haben sich fünf Themenkreise
herauskristallisiert.95 Diese bezogen sich auf Verständigung, Kosten/Nutzen und
Finanzierung, Fördersystem, Ablauf sowie Wissensdefizite.
Die Methode des Leitfadeninterviews stellte sich für die Themenstellung als gut
geeignet heraus. Da die Gespräche wenig strukturiert waren und offene Fragen
enthielten (siehe auch Kapitel 6.2.4.2), wurden die Befragten angeregt, selbst initiativ zu
werden und zumindest partiell die Organisierung des Forschungsprozesses zu
übernehmen.96 Besonders im Rahmen der Hemmnisse und Erfolgsfaktoren wurde
darauf geachtet, dass die Gesprächspartner die Möglichkeit hatten, von ihren eigenen
Erfahrungen zu berichten. Auch musste die Abfolge der Fragen so gewählt sein, dass
im Verlauf des Interviews diese auf die konkrete Problemstellung eingehen konnten.
Zuvor sollte durch einleitende Fragen an die Thematik herangeführt werden.97 Weiterhin
war damit zu rechnen, dass Hemmnisse und Erfolgsfaktoren angesprochen werden, die
bei einer reinen Aufzählung vielleicht unerwähnt bleiben würden.
Durch die zehn Interviews konnten zahlreiche Informationen zu den Hürden und
Erfolgsfaktoren der thermischen Sanierung in Österreich zusammengetragen werden.
Im Vergleich zu standardisierten Befragungen bringt das Führen und Auswerten von
Leitfadeninterviews jedoch einen höheren Zeitaufwand mit sich. Die wenig strukturierten
Gespräche haben zudem den Nachteil von möglichen Interviewereinflüsse auf die
Befragungssituation.98 Auch an die Bereitschaft der Befragten zur Mitarbeit sowie an
deren sprachliche und soziale Kompetenz werden höhere Anforderungen gestellt.
Des Weiteren ist zu bedenken, dass innerhalb der qualitativen Leitfadeninterviews
lediglich zehn Experten interviewt wurden. Eine Erweiterung des Forschungsdesigns
um eine quantitative Komponente, zum Beispiel das Überprüfen der Ergebnisse anhand
von Fragebögen mit mehreren Befragten, wäre denkbar gewesen und hätte die
95 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.106. 96 vgl. Froschauer, 2003, S.39. 97 vgl. Atteslander, 2008, S. 129. 98 vgl. ebenda, S. 132.
Kapitel 6 Methodik - 55 -
Repräsentativität der Resultate erhöht.99 Angesichts des Ziels der
Hypothesengenerierung erscheint die gewählte Vorgehensweise jedoch gerechtfertigt.
6.4 PHASE 3: Hypothesenüberprüfung
6.4.1 Zur Methodik der Befragung der Hauseigentümer
Der letzte Schritt der Situationserfassung umfasste die Befragung von Eigentümern von
Einfamilienhäusern. Angesichts der begrenzten humanen und zeitlichen Ressourcen
konnte nur eine Anzahl von 49 Befragungen vorgenommen werden, die dem Anspruch
der Repräsentativität nicht gerecht werden kann. Seitens der Verfasser der Arbeit wird
daher eine umfassendere Befragung außerhalb dieser Arbeit als zielführend erachtet
und vorgeschlagen. Das Ergebnis dieses Analyseschrittes kann jedoch dem Anspruch
gerecht werden, die bisher erarbeiteten möglichen Hemmnisse zu bestärken, zu
entkräften bzw. zu erweitern.
6.4.1.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang
Ausgangsbasis:
Strukturierte Befragung von privaten Einfamilienhausbesitzern mit standardisiertem
Fragebogen100
Auswertungsverfahren:
Angesichts der geringen Anzahl der Befragungen erschien eine Kombination aus
quantitativer und qualitativer Auswertungsverfahren sinnvoll.
Quantitativer Zugang:
Deskriptive Statistik mit univariater Analyse. Dies bedeutet, dass eine einzige Variable
charakterisiert wird, ohne ihre Beziehung zu anderen Variablen genauer zu
bestimmen101.
Qualitativer Zugang:
Zusammenfassende qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring102 (Beschreibung siehe
Kapitel 6.2.4.1).
99 vgl. Atteslander, 2008, S. 123. 100 vgl. ebenda, S. 124ff. 101 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.140. 102 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff.
Kapitel 6 Methodik - 56 -
Die Interpretation wurde mit Hilfe einer Zusammenhangsanalyse durchgeführt, d. h. die
Aussagen der Befragten wurden gezielt in Bezug zu bisher erarbeiteten möglichen
Hemmnisse für IKOM geprüft und interpretiert.
6.4.1.2 Durchführung in der Praxis
In der vorliegenden Arbeit wurde die Betrachtung auf private Einfamilienhaus-
Eigentümer beschränkt und bei den Erhebungen nach folgenden Merkmalen
unterschieden:
Sanierungsstatus
Saniertes Gebäude oder nicht saniertes Gebäude
Innerhalb dieses Merkmals je nach:
Alter der Gebäudeeigentümer
Gruppe bis 30 Jahre
Gruppe 30 bis 60 Jahre
Gruppe ab 60 Jahre
(siehe auch Kapitel 5.2)
Eine Übersicht der Gruppierung bietet die folgende Abbildung:
ABB. 11: GRUPPIERUNG DER PROBANDEN, EIGENE DARSTELLUNG
Hauseigentümer
Sanierer
Altersgruppe: bis 30 Jahre
Altersgruppe: 30 ‐ 60 Jahre
Altersgruppe: ab 60 Jahre
Nicht‐Sanierer
Altersgruppe: bis 30 Jahre;
Altersgruppe: 30 ‐ 60 Jahre
Altersgruppe: ab 60 Jahre
Kapitel 6 Methodik - 57 -
Bei der Auswahl der Befragten handelte es sich um eine geschichtete Zufallsauswahl.
Die Schichten ergaben sich durch die Gruppierung der Hauseigentümer nach den oben
genannten Merkmalen. Die Unterscheidung in ‘Sanierer’ und ‘Nichtsanierer’ geschah
aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen und Einstellungen, je nachdem, ob jemand
den Prozess der thermischen Sanierung bereits hinter sich gebracht hat oder nicht. Die
Einteilung der Altersgrenzen erfolgte unter den Aspekt der unterschiedlichen
Wohnansprüche in den unterschiedlichen Lebensphasen.103
Aufgrund der bereits oben erwähnten begrenzten humanen und zeitlichen Ressourcen
wurden die Befragten aus dem persönlichen Umfeld der Verfasser dieser Arbeit
ausgewählt, wobei die Anforderungen für die oben beschriebene Auswahlmethode
selbstverständlich berücksichtigt wurden. Die Befragung erfolgte schriftlich. Mit den
Befragten wurde vorher telefonisch Kontakt aufgenommen und die Zusendung eines
Fragebogens angekündigt.104
Die Fragebögen wurden separat für ‘Sanierer’ und ‘Nichtsanierer’ erstellt. Die
Fragentypen waren, mit Ausnahme dreier Fragen, geschlossene Fragen. Diese bringen
eine größere Einheitlichkeit der Antworten und erhöhen die Vergleichbarkeit. Den
Interviewten helfen sie bei der Beantwortung der Fragen, weil von ihnen keine
spontanen und differenzierenden Aussagen abverlangt werden.105 Sie gliederten sich
im betreffenden Fragebogen sowohl in Ja/Nein-Fragen, als auch in Selektionsfragen
zum Teil in der besonderen Form der Skalafrage, die nach dem Schulnotensystem
1 bis 5 einzustufen waren. Bei zwei bzw. einer Frage(n) gab es zusätzlich die Option
von offenen Anmerkungen. 106(siehe auch Kapitel 6.2.4.2)
Die Ergebnisse der Befragung wurden für die Bestärkung oder Entkräftung der aus
Phase 1 und Phase 2 gewonnen möglichen Hemmnisse herangezogen. Dabei wurde
wie folgt vorgegangen:
103 vgl. Atteslander 2008, S.258f. 104 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.113. / Atteslander 2008, S. 147ff. 105 vgl. Atteslander 2008, S 139. 106 vgl. ebenda, S. 136ff.
Kapitel 6 Methodik - 58 -
Als bestärkt galt ein mögliches Hemmnis wenn einer der folgenden Punkte zutrafen:
Bei ‘Ja/Nein-Fragen’ musste zumindest ein Hausbesitzer das abgefragte
Hemmnis bestätigten
Bei Selektionsfragen zählte für die Bestärkung des Hemmnisses, ob dieses von
zumindest einem Hausbesitzer als Antwort gewählt wurde.
Bei skalierten Antworten galt je nach Fragestellung entweder das einmalige
Ankreuzen der Skalierung ‘1’ und ‘2’ oder ‘4’ und ‘5’ als Bestärkung des
Hemmnisses. ‘3’ galt in jedem Fall als neutral.
Bei offenen Fragen wurde, wie oben angeführt, ausschließlich eine qualitative
Inhaltsanalyse durchgeführt.
In weiterer Folge wurden die bestärkten Hemmnisse mit den Ergebnissen der Phase 1
und Phase 2 verglichen. Wurde das Hemmnis in Phase 1 und Phase 2 genannt und in
Phase 3 durch die Hausbesitzer bestätigt galt es als ‘sehr wahrscheinlich’. Wurde es in
Phase 1 oder Phase 2 genannt und durch die Hausbesitzer bestätigt, wurde es als
‘wahrscheinlich’ eingestuft. Wurde ein Hemmnis, das in Phase 1 oder Phase 2 genannt
wurde, in der Phase 3 nicht bestätigt, wurde es als ‘unwahrscheinlich’ betrachtet.
Hemmnisse, die bei den Hausbesitzern nicht abgefragt werden konnten, wurden ohne
Gewichtung als ‘nicht abgefragt’ zusammengefasst.
6.5 PHASE 4: Schlussfolgerungen
6.5.1 Zur Methodik der Gegenüberstellung praxisgeleiteter Thesen und Theorie
sowie der Ableitung von Maßnahmen
In der vorangegangenen Phase 3 wurden praxisgeleitete Erkenntnisse über
Hemmnisse in den Bereichen Information, Kommunikation, Organisation und Motivation
gewonnen. Die so ermittelten wahrscheinlichen Hemmnisse wurden nun den
theoriegeleiteten Kriterien für erfolgreich funktionierende Information, Kommunikation,
Organisation und Motivation gegenübergestellt und mit diesen verglichen. Die aus der
Literatur gewonnen Erfolgskriterien sind in den Kapiteln 2.1.1, 2.2.1, 2.3.1 und 2.4.1
angeführt.
Die Ergebnisse des Vergleichs wurden zur Unterstützung für die Findung von
Maßnahmen zur Verbesserung in den Bereichen IKOM verwendet. Dazu wurden auch
Literatur und Vorschläge der Experten im Rahmen der Experteninterviews (Phase 2)
herangezogen.
Kapitel 7 Ergebnisse - 59 -
7 ERGEBNISSE
7.1 PHASE 1
7.1.1 Ergebnisse der teilnehmenden Beobachtung
Bei der teilnehmenden Beobachtung wurden zwei Energieberater, drei Baumeister und
drei Banken befragt. Im Folgenden werden die Ergebnisse der drei Befragungsgruppen
dargestellt.
Inhaltliche Zusammenfassung Energieberater
Obwohl die beiden befragten Energieberater kompetent und serviceorientiert waren, fiel
auf, dass sie den Nutzen der thermischen Gebäudesanierung nicht immer in den
Vordergrund stellten. Beide erklärten erst nach ausdrücklichem Nachfragen, dass es die
Möglichkeit gibt, ein Generalunternehmen für die Koordination der Professionisten zu
engagieren. Im gleichen Zuge bemerkten sie jedoch, dass diese Angebote sehr teuer
und nicht nötig sind und hoben somit den Kosten- anstatt den Nutzenfaktor deutlich
hervor.
Einschätzung Energieberater
Kunden, die nicht technisch versiert sind und sich bei der alleinigen Organisation der
Arbeitsabläufe überfordert sehen, könnten durch diese negative persönliche Meinung
der befragten Energieberater vom Sanieren abgeschreckt werden. Ein Energieberater
wies darauf hin, dass der Förderungsantrag in manchen Bundesländern nur online
abgewickelt werden kann. Dies könnte speziell für ältere Kunden, die den Umgang mit
einem Computer nicht gewohnt sind, ein Hindernis darstellen.
Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:
Die befragten Energieberater sind Generalunternehmen für die
Ablauforganisation gegenüber negativ eingestellt. Sie stellen dadurch die Kosten
anstatt den Nutzen der thermischen Sanierung in den Vordergrund.
Förderungen können in manchen Bundesländern nur online beantragt werden.
Organisation Motivation
Kapitel 7 Ergebnisse - 60 -
Inhaltliche Zusammenfassung Baumeister
Die befragten Baumeister konnten den Kunden meist Fachfirmen empfehlen, mit denen
sie in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht haben, eine echte Zusammenarbeit
besteht jedoch nicht. Weiterhin fiel auf, dass zwischen den Gewerbegruppen keine
klare Kommunikation herrscht. Eine Koordination der Arbeitsabläufe wurde von
manchen Baumeistern angeboten. Dieser Service kann jedoch nur gegen einen
Preisaufschlag wahrgenommen werden.
Aufgefallen ist das Unwissen bei allen drei beobachteten Baumeistern über den
Förderablauf bzw. über die Höhe der Förderung. Ferner boten die befragten Baumeister
keine Hilfe bei der Einreichung der Förderanträge oder der Erstellung von
Energieausweisen an.
Bei der teilnehmenden Beobachtung wurde auch bemerkt, dass es uneinheitliche,
unklare und teilweise sogar unzutreffende Aussagen bezüglich der nötigen
Sanierungsmaßnahmen gab. Weiterhin wurden Fachbegriffe verwendet, die den
Kunden als Laien verwirren könnten.
Einschätzung Baumeister
Die lose, fachübergreifende Kooperation der Baufirmen bzw. Fachfirmen untereinander
könnte die Kunden, als technische Laien, stark verunsichern. Die Koordination der
verschiedenen nötigen Handwerksunternehmen bleibt dem Bauherrn überlassen.
Unzutreffende Aussagen wurden meist über die Bauphysik wie etwa Schimmel,
Tragfähigkeit des Daches, nötige Dämmstärke, etc. getätigt.
Nicht nur die Kommunikation zwischen den Gewerbegruppen ist mangelhaft. Es besteht
auch ein großes Wissensdefizit über vor- und nachgelagerte Akteursgruppen
(z.B. Banken, Förderstelle, Energieberater), was folglich auch die Kommunikation
zwischen diesen hemmt.
Gerade Baumeister könnten davon profitieren, wenn sie Informationen über die Höhe
von Förderungen an die Kunden weitergeben könnten, denn diese ist für den Kunden
oft ausschlaggebend für die Entscheidung, ob überhaupt saniert wird und in Folge
dessen, welche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Kapitel 7 Ergebnisse - 61 -
Die Baumeister händigten bei den Beratungsgesprächen keinerlei schriftliches
Informationsmaterial aus. Dies könnte ein Manko für visuelle Wahrnehmungs-Typen
darstellen und zugleich den Eindruck der Unseriosität wecken.
Weiters kann bemängelt werden, dass es keine aktive Angebotslegung seitens der
Baumeister gab. Es wurde nach dem ersten Beratungsgespräch der Kontakt zum
Kunden nicht mehr gesucht.
Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:
Keine fachübergreifende Kooperation zwischen den Baufirmen
Keine Kommunikation zwischen den Gewerbegruppen
Keine Kommunikation und großes Wissensdefizit über vor- und nachgelagerte
Akteursgruppen
Großes Wissensdefizit der Baufirmen über das Förderungssystem
Uneinheitliche, unklare und unzutreffende Aussagen verschiedener Baufirmen
bezüglich Sanierungsmaßnahmen
Fachbegriffe verunsichern den Sanierer als Laien
Kein schriftliches Informationsmaterial der Baufirmen
Keine aktive Angebotslegung der Baufirmen
Information Kommunikation Organisation Motivation
Inhaltliche Zusammenfassung Banken
Die Beratungsgespräche waren seitens der Bankangestellten unstrukturiert. Einer der
befragten Bankangestellten zeigte keine Eigeninitiative. Bei diesem Gespräch wurden
nur die Fragen des Kunden beantwortet. Generell wurde nicht speziell auf die
Vorteile/Nutzen der thermischen Sanierung eingegangen. Auch das Wissensdefizit über
die Aufgaben der anderen Akteure fiel während der geführten Beratungsgespräche auf.
Einschätzung Banken
Während der teilnehmenden Beobachtung in den drei Banken wurde schnell klar, dass
die befragten Bankangestellten kein spezifisches Wissen über die thermische
Sanierung und deren Ablauf besaßen. Die z. T. unzutreffenden und unpräzisen
Kapitel 7 Ergebnisse - 62 -
Antworten, verhindern das Verstehen und verunsichern bzw. können zu falschen
Schlüssen seitens der Kunden führen. Einige Bankangestellte machten jedoch
richtigerweise von sich aus darauf aufmerksam, dass die Kosten der
Sanierungsmaßnahmen vorfinanziert werden müssen. Man bekommt die Förderungen
erst ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen hat.
Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:
Wenig strukturierte Kommunikation der Banken mit dem Kunden
Keine Kommunikation der Banken mit anderen Akteuren, folglich wenig Wissen
über Aufgaben anderer Akteure
Kein ausreichendes Wissen über den Ablauf der thermischen Sanierung bei den
Banken
Vorfinanzierung der Sanierungsmaßnahmen, wenn man Förderung in Anspruch
nimmt
Information Kommunikation Motivation
7.1.2 Ergebnisse des Pressespiegels
Im Folgenden werden die Ergebnisse der drei untersuchten Zeitungen dargestellt. Die
Zahlen in den Tabellen drücken die Anzahl der gefundenen Artikel in der jeweiligen
Kategorie aus.
Kapitel 7 Ergebnisse - 63 -
Kronen Zeitung; Zeitraum 2009
Ausprägungen
Kategorien nicht
erwähnt
erwähnt
kurz erklärt ausführlich
erklärt
Hinweis auf Ablauf
der thermischen
Sanierung
51
5
2
Hinweis auf
Förderungen der
Bundesregierung
34
13
8
3
Hinweis auf
Förderungen der
Landesregierungen
42
9
6
1
Ansprechpartner
47
6
5
Hinweis auf
Finanzierung
52
3
3
Hinweis auf Nutzen
der thermischen
Sanierung
18
22
17
1
Hinweis auf die
verschiedenen
Sanierungsarten
35
16
6
1
TABELLE 4: ERGEBNIS 1 DES PRESSESPIEGELS , EIGENE DARSTELLUNG
Im Jahr 2009 wurden in der Kronen Zeitung 62 Artikel, die den Begriff ‘thermische
Sanierung’ enthalten, abgedruckt. Hier muss erwähnt werden, dass lediglich 21 Artikel
gleichzeitig in allen Bundesländern erschienen sind. Die nachfolgende Tabelle zeigt,
wie oft in den einzelnen Bundesländern Artikel über die thermische Sanierung
vorkamen.
Kapitel 7 Ergebnisse - 64 -
Bundesland Anzahl der Artikel
In allen Bundesländern gleichzeitig 21
Niederösterreich 22
Burgenland 24
Oberösterreich 39
Salzburg 26
Tirol 23
Vorarlberg 22
Kärnten 27
Steiermark 30
Wien 27
TABELLE 5: ERGEBNIS 2 DES PRESSESPIEGELS, EIGENE DARSTELLUNG
Vier der 62 Artikel behandelten zwar den Begriff, konnten jedoch nicht in die Bewertung
aufgenommen werden, da die Informationen der Artikel nicht in die Kategorisierung
dieses Pressespiegels passten.
Themenschwerpunkte dieser Zeitung liegen auf dem Hinweis des Nutzens der
thermischen Sanierung sowie den Förderungen sowohl vom Bund, als auch von den
Ländern. Obwohl die Kategorie ‘Hinweis auf Ablauf der thermischen Sanierung’ für
potentielle Sanierer interessant ist, wurde sie lediglich fünfmal erwähnt und zweimal
kurz erklärt.
Generell ist anzumerken, dass in einer Tageszeitung aufgrund ihrer Ausrichtung und
der Platzproblematik nicht mit einer detaillierten Berichterstattung über die thermische
Sanierung zu rechnen ist. Die Schwerpunktsetzung der Artikel lässt wie erwartet darauf
schließen, dass diese hauptsächlich für die Bürger als Sanierer und nicht für
Fachexperten verfasst wurden.
Kapitel 7 Ergebnisse - 65 -
Treffpunkt; Zeitraum 2008 und 2009
Im Zeitraum 2008 und 2009 fand sich kein Artikel, der den Begriff ‘thermische
Sanierung’ enthielt.
Dieses Medium wurde aufgrund der Auflagenstärke und der Einteilung in die
Themengebiete ‘Arbeit und Politik’ sowie ‘Konsum und Freizeit’ ausgewählt. Dass kein
Artikel im Zeitraum den Suchbegriff enthielt, war für die Verfassern der Arbeit höchst
unerwartet.
Kapitel 7 Ergebnisse - 66 -
Umwelt Journal; Zeitraum 2008 und 2009
Ausprägungen
Kategorien nicht
erwähnt
erwähnt
kurz erklärt ausführlich
erklärt
Hinweis auf Ablauf
der thermischen
Sanierung
8
1
Hinweis auf
Förderungen der
Bundesregierung
7
2
Hinweis auf
Förderungen der
Landesregierungen
9
Ansprechpartner
4
4
1
Hinweis auf
Finanzierung
4
5
Hinweis auf Nutzen
der thermischen
Sanierung
5
2
2
Hinweis auf die
verschiedenen
Sanierungsarten
3
6
TABELLE 6: ERGEBNIS 3 DES PRESSESPIEGELS , EIGENE DARSTELLUNG
Im Umwelt Journal wurden in dem betrachteten Zeitraum neun Artikel verfasst, die den
Begriff ‘thermische Sanierung’ enthielten. Bei den Artikeln werden Vorkenntnisse der
thermischen Sanierung vorausgesetzt. Diese Erkenntnis folgt daraus, da spezielle
Begrifflichkeiten wie z. B die verschiedenen Förderungen, die verschiedenen
Kapitel 7 Ergebnisse - 67 -
Sanierungsarten und der Ablauf der thermischen Sanierung, wenn überhaupt, nur
erwähnt und nicht weiter erklärt wurden.
Die Themenschwerpunkte der Artikel lagen klar bei den Hinweisen auf den Nutzen der
thermischen Sanierung. Hierzu wurden öfters die Eindämmung des Klimawandels durch
Einsparpotenziale an Energie, Schaffung/Sicherung von Arbeitsplätzen und
Kosteneinnahmen (Steuern) für den Staat erwähnt. Besonders der letztgenannte
Nutzen macht deutlich, dass diese Artikel nicht den Bürger als Sanierer ansprechen
sollen, sondern Experten, die im Bereich thermischer Sanierer tätig sind, sowie die
öffentliche Hand und Interessensvertreter.
Aufgrund der Ausrichtung als Fachzeitschrift und der genannten Zielgruppe ist eine
Berichterstattung über Grundlagen des Themas wahrscheinlich nicht im Interesse der
Leserschaft des Mediums.
Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:
Der Ablauf der thermischen Sanierung und dessen verschiedene
Akteursgruppen werden nicht behandelt.
Aufgrund der verschiedenen Landesförderungen ist es einer österreichweiten
Zeitung nicht möglich, diese zu kommunizieren
Es wird in der Presse kein Hinweis über die Finanzierung gegeben.
Themen der thermischen Sanierung werden, wenn überhaupt, nur kurz und
oberflächlich in der Presse behandelt. Es wurden kaum Artikel mit ausführlichen
Erklärungen gefunden.
Information Kommunikation
7.1.3 Ergebnisse der Literaturrecherche
Im weiteren Verlauf wurden die möglichen Hemmnisse, die in der ausgewählten
Fachliteratur dargestellt wurden, betrachtet. Insgesamt zeigte sich, dass diese auch hier
in allen vier Bereichen, der Information, Kommunikation, Organisation und Motivation
vorliegen.
Kapitel 7 Ergebnisse - 68 -
Ein mögliches Hemmnis bildet der finanzielle Aspekt bei der thermischen Sanierung.107
In einer Studie, welche die Handlungsmotive, -hemmnisse und Zielgruppen für eine
energetische Gebäudesanierung evaluierte, wurde ermittelt, dass etwa zwei Drittel der
befragten Sanierer den hohen finanziellen Aufwand scheuen und nicht bereit wären,
sich dafür in Form von Krediten zu verschulden.108 Auch wird befürchtet, dass der
Sanierungswillige bei seinem Vorhaben schnell an Liquiditätsgrenzen stoßen kann,
wodurch ebenfalls das mögliche Hemmnis in Form von Fremdkapital greifen würde.109
Diese finanzielle Hürde wird durchwegs in allen gewählten Fachaufsätzen genannt. In
diesem Zusammenhang spielt natürlich auch die Amortisationszeit einer
Sanierungsmaßnahme eine nicht unerhebliche Rolle. In der Studie Klimaschutz durch
Wohnbausanierung wird dieses mögliche Hemmnis als das entschiedenste auf dem
Weg zur Sanierungsmaßnahme gesehen.110 Auch in den weiteren Aufsätzen fallen
Schlagworte wie „zu teuer“111, „zu hohe Kosten“112 bzw. dass sich die Sanierung bei
den derzeitigen Energiepreisen erst nach einer zu langen Amortisationszeit rechnen
würde.113 Bei einer weiteren Erhebung wurden die Kosten als häufigste Barriere auf
dem Weg zur Sanierung gesehen.114 Somit kann der finanzielle Aspekt ein
entscheidender hemmender Faktor bei der Sanierung sein.115
Auch der unterschiedliche Wissenstand der einzelnen Akteure bietet ein hohes
Potential an Fehlinformationen und vor allem an Fehlinterpretationen. So existieren in
Bezug auf den Stand der Technik Vorurteile, welche die zuverlässige Einsatzfähigkeit
von diversen Techniken in Frage stellen. Exemplarisch für die hier geltenden
Fehlinformationen steht der Begriff der Schimmelbildung.116 Auch verbinden viele eine
thermische Sanierung mit persönlichen Unannehmlichkeiten. Es werden Einschnitte im
täglichen Lebensablauf befürchtet. Das heißt die Sanierungsarbeiten erschweren durch
107 vgl. Stieß et al., 2010, S.39. 108 vgl. ebenda, S. 45. 109 vgl. Bardt/Demary/Voigtländer, 2008, S.9ff. 110 vgl. Christian/Kallinger/Kramer,2008 S.9. 111 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, S. 85. 112 vgl. Krèmer, 2005, S.2. 113 vgl. Christian/Bolz/Kramer, 2008, S.34. 114 vgl. Bättig/Ott/Kistler, 2009, S.160f. 115 vgl. Stieß et al., 2010, S.39. 116 vgl. ebenda, S. 41.
Kapitel 7 Ergebnisse - 69 -
Schmutz, Staub und Lärm den Alltag.117 Werden diese Vorurteile mit den finanziellen
Bedenken gepaart erscheint für viele Sanierungswillige der wirtschaftliche Nutzen
zweifelhaft.118 Dadurch wird die Dimension von Fehlinformationen deutlich. So wird ein
mögliches Hemmnis erst durch ein weiteres verschärft, letztendlich aber durch
mangelnde Informationsqualität begründet. Dass ein falsches bzw. schlechtes
Wissensniveau zu einem Hemmnis führen kann, belegen Daten wonach ca. 60 Prozent
der Eigenheimbesitzer der Ansicht sind, dass das eigene Haus in einem guten
energetischen Zustand ist, wodurch kein weiterer Handlungsbedarf besteht würde.119
Die Wissensdefizite der einzelnen Wohnungsnutzer und Interessenten werden in einem
weiteren Aufsatz auch als mögliches Hemmnis auf dem Weg zu Sanierung benannt.120
In einer Studie wurde ein Mangel an Information, Aus- und Weiterbildung seitens des
Fachpersonals zu energieeffizientem Bauen erkannt.121 Die Findung einer
Entscheidung kann sowohl durch Informationsüberflutung, als auch durch
Informationsdefizite gehemmt oder verhindert werden und die Tragweite einer
Sanierungsentscheidung kann somit nicht überschaubar sein.122 Insgesamt scheint eine
große Informations- und Wissensdiskrepanz zwischen den einzelnen Akteuren als
hemmender Faktor zu bestehen.
Daraus kann auch ein Misstrauen gegenüber Fachleuten resultieren. Solche
psychischen und mentalen Hemmnisse können eine nicht zu unterschätzende Rolle
spielen. Hier wird in einem Aufsatz besonders die mangelnde Transparenz bei der
Wirtschaftlichkeitsberechnung genannt.123 Ein weiterer Autor bestätigt dieses mögliche
Hemmnis und fügt hinzu, dass durch wirtschaftliche Einzelinteressen die
Unabhängigkeit einer Beratung auf dem Weg zur thermischen Sanierung gehemmt
werden kann.124
117 vgl. Stieß et al., 2010, S. 39. 118 vgl. Stieß et al., 2009, S. 46. 119 vgl. ebenda, S. 45. 120 vgl. Christian/Kallinger/Kramer, 2008, S.9. 121 vgl. Bättig/Ott/Kistler, 2009, S.160 f. 122 vgl. Stieß et al., 2010, S. 41. 123 vgl. Schulze Darup, 2003, 2003, S.170. 124 vgl. Christian/Bolz/Kramer, 2008, S.41.
Kapitel 7 Ergebnisse - 70 -
Die wirtschaftliche Entwicklung bzw. die aktuelle politische Situation kann einen
Sanierungswilligen auch bei seiner Sanierungsbereitschaft beeinflussen. Die
Unsicherheit über zukünftige Fördermaßnahmen und der durch mögliche politische
Veränderungen verbundene Faktor der mittel- bis langfristigen Kontinuität scheint ein
Hemmnis zu bilden.125
Weiters sind einige Autoren der Ansicht, dass bauliche und behördliche Vorschriften ein
Hemmnis für die Sanierungsentscheidung stellen können.126 Hier sind vor allem der
Denkmalschutz und allgemeine Vorgaben zu nennen, die ein bauliches Hemmnis bilden
können.127 In Verbindung mit Informations- bzw. denn zuvor genannten Wissenslücken
scheinen Sanierungswillige bereits hier an einem Vorhaben zu scheitern. Aus den zuvor
skizzierten möglichen Hemmnissen können zusammenhängende Reibungsverluste bei
den Sanierern entstehen.
Die Fördermöglichkeiten bei einer Sanierung und deren Einfachheit und
Übersichtlichkeit werden in den Aufsätzen bemängelt und als mögliches Hemmnis
genannt. Hier soll eine Nichtakzeptanz in Bezug auf die Förderprogramme
vorherrschen.128 Auch haben nicht alle Sanierungswilligen Kenntnis von den
grundlegendsten Elementen des Fördersystems.129
Dies soll vor allem durch organisatorische Probleme der Förderung, komplizierte und
unübersichtliche Abläufe und bürokratische Zeitverlust deutlich werden.130 Für den
Sanierer seien die Zusammenhänge zwischen Kriterien der Wohnbau- und der
Sanierungsförderung, dem dafür notwendigen Aufwand und dem tatsächlich erreichten
Gewinn an höherer thermischer Effizienz, nicht durchschaubar, heißt es in einem der
Aufsätze.131 Auch soll den Sanierern die eigene Unwissenheit über das Fördersystem
unangenehm sein, wodurch der Kontakt zu Experten erst gar nicht gesucht werde und
125 vgl. Bardt/Demary/Voigtländer, 2008, S.9ff. 126 vgl. Stieß et al., 2010, S. 40. 127 vgl. Schulze Darup, 2003, S.170. 128 vgl. ebenda, S.170. 129 vgl. Stieß et al., 2010, S. 42. 130 vgl. Christian/Kallinger/Kramer, 2008, S.10. 131 vgl. ebenda, S.49.
Kapitel 7 Ergebnisse - 71 -
ihnen der Weg zu einer Förderung verwehrt bleibe.132 Hier scheinen viele von der
Möglichkeit der Fördermittel zurückzuschrecken.133 Insgesamt lässt das aktuelle
Förderungssystem in dieser Form ein Hemmnis erkennen.
In den einschlägigen Aufsätzen wird auch ein mögliches Hemmnis in der Alters- und
Einkommensstruktur gesehen134 Die Bereitschaft zur thermischen Sanierung scheint
höher, sobald ein Generationswechsel oder ein Verkauf der Immobilie bevorsteht. Auch
wird die demographische Entwicklung, vor allem in ländlichen Regionen, für eine
geringere Sanierungsrate verantwortlich gemacht.135 Viele ältere Menschen scheinen
sich durch die zuvor dargestellten Vorurteile verleiten zu lassen, dass eine
Sanierungsmaßnahme mit zu vielen Unannehmlichkeiten verbunden wäre. Die
Zumutbarkeitsschwelle ist hier wesentlich geringer, auch weil das eigene Wohngefühl
als nicht verbesserungswürdig empfunden wird. Dadurch könnte der Altersaspekt ein
mögliches Hemmnis darstellen.136
Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:
Hohe Investitionssummen
Unterschiedliche und unzutreffende Informationen
Glaubwürdigkeit ist zweifelhaft auf Grund von wirtschaftlichen Interessen der
jeweiligen Quelle
Unübersichtlichkeit des Förderungssystems
Mangelndes Aus- und Weiterbildungsniveau des Fachpersonals
Bauliche Vorschriften - Denkmalschutz
Tragweite des Vorhabens nicht überschaubar
Fachbegriffe verunsichern den Sanierer als Laien
Sanierer muss sich selbst um alles kümmern (Reibungsverluste)
Wirtschaftliche Entwicklung (Finanzkrise)
132 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, 2005, S. 103. 133 vgl. Hanke/Schüle/Pietzner, 2007, S. 24ff. 134 vgl. Krèmer, 2005, S.2. 135 vgl. Hanke/Schüle/Pietzner, 2007, S. 24ff. 136 vgl. Christian/Kallinger/Kramer, 2008, S.48.
Kapitel 7 Ergebnisse - 72 -
Amortisationszeiten zu lang
Demographische Entwicklung
Altersstruktur – fortgeschrittenes Alter des Hausbesitzers
Information Organisation Motivation
7.1.4 Ergebnisse der Bewertung Broschüre und Website
Broschüre ‘Wohnbauförderung Eigenheimsanierung’
Die Ergebnisse aus der Befragung zur Informationsbroschüre, deren Umsetzung im
vorherigen Methodenkapitel beschrieben wurde, bieten weitere wichtige Erkenntnisse in
Bezug auf mögliche Hemmnisse bei der Entscheidung zur thermischen Sanierung.
Zuerst wurden die Beteiligten über ihre ersten Eindrücke der Broschüre befragt. Im
Vordergrund stand hier eine einfache Bewertung des Erstzugangs bzw. Umgangs mit
dem Medium. Die Befragten sollten die Broschüre auf einer Notenskala von eins bis
fünf bewerten. Mit einer durchschnittlich befriedigenden Note fiel das Ergebnis nicht
sonderlich positiv aus, wenn man bedenkt, dass die Broschüre den Empfänger für eine
Sanierung mobilisieren soll.
Im zweiten Schritt wurde der Aufbau des Inhalts überprüft. Einer der Befragten gab an,
dass die Gliederung der Informationen nur Sinn für jemanden ergibt, wenn dieser sich
bereits mit der Thematik befasst hätte. Auch wurde erwähnt, dass die
Kapitelüberschriften aus der Inhaltsübersicht keine Verwendung finden. Dadurch war für
den Leser die Struktur nur schwer bis hin zu gar nicht erkennbar. Eine weitere Meinung
beklagte den fehlenden Zusammenhang der einzelnen Kapitel und fand wenig
Orientierung in der Broschüre. Auch wurde der Wunsch nach einem Leitfaden geäußert
und der Hinweis gegeben, dass FAQ’s hilfreich gewesen wären. Die bis dato
gemachten Aussagen zeigen, dass ein mögliches Hemmnis in der Darstellung bzw.
Präsentation der Broschüre besteht.
Weiterhin wurde evaluiert, ob die Broschüre umfassende Informationen zur Sanierung
liefern kann. Einer der Befragten äußerte, dass die Broschüre für einen ‘Neuling’ zu viel
Input bieten würde. Ein anderer Befragter sagte deutlich, dass aufbauend auf der
geringen Struktur, zu viele Informationen auf einer Seite platziert wären und es schwer
fiele, sich eine Übersicht verschaffen zu können. In diesem Zusammenhang wurde der
Kapitel 7 Ergebnisse - 73 -
Inhalt der Broschüre als zu fachspezifisch empfunden. Die gesendeten Informationen
erreichen auf Grund der gemachten Aussagen den Empfänger, den sanierungswilligen
Bürger, somit nicht.
Im nächsten Schritt wurden die Befragten sehr eindeutig gefragt, ob für sie nach dem
Studium der Broschüre eine Sanierung in Frage kommen würde. Das Ergebnis fiel
eindeutig aus. Keiner der Befragten erklärte sich für eine Sanierungsmaßnahme bereit.
„Auf keinen Fall“, war die deutliche Antwort eines Teilnehmers. Ein anderer nannte die
Unübersichtlichkeit als Grund dafür, eher einen Berater für die
Informationsbeschaffungen hinzuziehen zu wollen, bevor er sich entscheiden würde.
Dies lässt den Schluss zu, dass die Broschüre somit nicht als mobilisierendes Medium
dient.
Dies wird noch deutlicher bei den Aussagen, ob die Befragten die Broschüre
weiterempfehlen würden. Hierzu konnte ebenfalls keine positive Resonanz verzeichnet
werden. Vielmehr verwies einer der Befragten auf Fachliteratur anstelle der Broschüre.
„Nein, solche Informationen sind in jedem Fachbuch besser und übersichtlicher
dargestellt“ antwortete ein Teilnehmer.
Abschließend wurde gefragt, welche Merkmale für die Befragten bei einer Broschüre
besonders ausschlaggebend sind.
In der folgenden Grafik (Abb. 12) wurden die Ergebnisse der Befragung
zusammengefasst dargestellt.
Kapitel 7 Ergebnisse - 74 -
ABB. 12: AUSWERTUNG BEFRAGUNG BROSCHÜRE, EIGENE DARSTELLUNG
Das Diagramm zeigt, dass eine gute Struktur ein entscheidendes Kriterium für den
Erfolg ist. Auch die Ansprechpartner und die Fachinformationen bilden einen wichtigen
Baustein für den Erfolg einer Broschüre.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass mögliche Hemmnisse bei der Broschüre geprägt
sind von zu vielen Fachinformationen, welche wenig strukturiert vermittelt werden.
Dadurch werden Interessenten an der Sanierung bei ihrem Vorhaben eher gehemmt als
mobilisiert. Die Broschüre hat als externe Quelle keinen positiven Effekt, sondern eher
einen negativen. Die Erstinformation über dieses Medium scheint nicht empfehlenswert.
Website www.sanierungscheck.at.
Einen weiteren medialen Baustein bildet das Internet mit der ausgewählten Website
www.sanierungscheck.at. Dort hat der Benutzer die Möglichkeit sich die Kosten und
Förderungen im Rahmen einer Wohnraumsanierung vorab kalkulieren zu lassen. Durch
die vorhandene Datenbank können Sanierungsvorschläge passgenau, unter Einhaltung
der Mindeststandards der Länder, errechnet werden. Auch hier wurden zu Beginn die
Teilnehmer über ihren ersten Eindruck zur Website befragt. Die Bewertung erfolgte
ebenfalls in Schulnoten zwischen eins bis fünf. Das Ergebnis war eine gute bis sehr
gute Benotung.
Detaillierte Fachinformationen
25%
Gute Übersicht/Struktur
42%
Ansprechpartner25%
Navigation8%
Literaturverweise0% 0%
Was ist bei einer Broschüre besonders wichtig?
Kapitel 7 Ergebnisse - 75 -
Die Struktur und die Inhalte der Website sollten bei der nächsten Frage auf ihre
Übersichtlichkeit untersucht werden. Hier gaben alle Befragten an, dass die „Schritt für
Schritt-Anleitung“ sehr simpel und einfach gehalten ist und man mit wenigen Mausklicks
zu den gewünschten Informationen gelangt. Gelobt wurde die strukturierte Anleitung bei
der Eingabe der Anfrage. Jedoch äußerte sich ein Anwender an dieser Stelle kritisch:
„Ja, jedoch war der Einstieg etwas verwirrend mit Option zur Registrierung!“ Unter
Berücksichtigung des Datenschutzes und dem daraus resultierenden Risiko des
Missbrauchs persönlicher Daten, ein nicht zu vernachlässigender Kritikpunkt, der
letztendlich auch Zweifel in Bezug auf ein kostenloses Angebot aufkommen lässt.
Insgesamt kann am Aufbau der Website kein direktes Hemmnis erkannt werden.
Auch wurden die Befragten hinsichtlich des Informationspotenzials von
sanierungscheck.at befragt. Ein Befragter äußerte, dass die Seite sehr informativ sei
und vor allem die Animation sehr praxisnah dargestellt werde. Weiterhin wurde die
Meinung geäußert, dass das Angebot zwar nicht umfassend sei, aber das Wesentliche
vermittelt werde. Sehr positiv war die folgende Aussage: „Das Sanierungslexikon deckt
alle noch offenen Fragen ab.“ Es bleibt festzustellen, dass alle Befragten mit dem
Auftritt und der Vermittlung der Thematik Sanierung zufrieden waren.
Die Frage nach der mobilisierenden Wirkung, ob sanierungscheck.at die Teilnehmer für
eine Entscheidung zu Gunsten einer Sanierung beeinflusste bzw. ob Anregungen
mitgenommen werde konnten, zeigte auch ein einheitliches Bild.
Keiner der Befragten würde auf Grund des Besuchs der Website eine Sanierung direkt
durchführen. Jedoch zeigt sich auch, dass im Vergleich zur Broschüre eine Bereitschaft
vorhanden ist. Alle Befragten würden eine Sanierung forcieren, jedoch nicht ohne
externe direkte Quellen in Form von Beratern, Architekten oder Professionisten. Es
wurde geäußert, dass die Informationen eine optimale Vorbereitung auf ein
Beratungsgespräch bilden können. „Für das Gespräch mit einem Berater bin ich jetzt
eher bereit.“ Folglich würde jeder der Befragten die Website vorbehaltlos
weiterempfehlen.
Letztendlich streicht das folgende Diagramm (Abb. 13) die zuvor gemachte Erkenntnis
noch einmal deutlich heraus, dass Medien eine übersichtliche Struktur bieten müssen,
Kapitel 7 Ergebnisse - 76 -
um zu informieren und mobilisieren. Die Qualität der Daten spielt hier selbstverständlich
auch eine wichtige Rolle ebenso wie der persönliche Kontakt zu einem
Ansprechpartner.
ABB. 13: AUSWERTUNG BEFRAGUNG SANIERUNGSCHECK.AT, EIGENE DARSTELLUNG
Zusammenfassend zeigt sich, dass das Internet ein wichtiger Baustein auf dem Weg
zur Sanierungsentscheidung sein kann. Eine wichtige Rolle spielen abermals die
Übersichtlichkeit und die Qualität der gebotenen Informationen. Durch die Anonymität
ist es jedem Interessierten selbst überlassen, in welchem Umfang er sich der Thematik
nähert.
Wenn Hemmnisse vorhanden sind, dann in Form von Glaubwürdigkeit und
Datenschutz. Die Website sanierungscheck.at ist ein Angebot der Sparkassen, wobei
sich dem Website-Besucher Fragen zur Unabhängigkeit und Eigennutzen dieses
Anbieters stellen könnten. Auch die Option zu einer Registrierung lässt kommerzielle
Interessen vermuten.
Insgesamt kann dieser Weg der Informationsbeschaffung jedoch nicht den persönlichen
Kontakt zu Experten ersetzen. Deshalb können Medien nur unterstützend die
Sanierungsentscheidung fördern.
Detaillierte Fachinformationen
18%
Gute Übersicht/Struktur
37%
Ansprechpartner18%
Navigation18%
Literaturverweise9% 0%
Was ist bei einer Website besonders wichtig?
Kapitel 7 Ergebnisse - 77 -
Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:
Der Sanierungswillige wird mit zu viel Fachwissen informiert.
Informationen werden nicht strukturiert dargestellt.
Glaubwürdigkeit ist zweifelhaft auf Grund von wirtschaftlichen Interessen der
jeweiligen Quelle
Information
7.2 PHASE 2
7.2.1 Ergebnisse der Befragung der Experten
Wurden in der vorhergehenden Forschungsphase erste Informationen über mögliche
Hemmnisse gewonnen, so sollten diese durch Experteninterviews bestärkt bzw. neue
Hypothesen über Hemmnisse gefunden werden.
Zum Thema der vorliegenden Arbeit wurden zehn Experten aus den Bereichen
Baugewerbe, Banken, Planer/Architekten, Energieberatung, Wohnbauförderung und
Wissenschaft/Technik befragt. Die Ergebnisse der Befragungen sind angesichts der
geringen Anzahl der interviewten Personen nicht repräsentativ. Der Anspruch auf
Repräsentativität wurde seitens der Verfasser nicht gestellt, weil die Ergebnisse, wie
oben erwähnt, zur Findung von Hypothesen über mögliche Hemmnisse in Bezug zur
Fragestellung der vorliegenden Arbeit dienen sollten.
Nicht alle der fünf gewonnen Kategorien (Verständigung, Kosten/Nutzen und
Finanzierung, Fördersystem, Ablauf sowie Wissensdefizite) ließen sich eindeutig einem
einzigen Bereich von ‘IKOM’ zuordnen, trotzdem wurden zugunsten der Transparenz
und Praktikabilität die Ergebnisse zusammengefasst an Hand der Kategorien
dargestellt. Dabei wurden nur jene Aussagen berücksichtigt, die unmittelbar mit der
Themenstellung dieser Arbeit in Zusammenhang stehen. Auch bei den einzelnen
möglichen Hemmnissen gab es immer wieder Überschneidungen bezüglich der
möglichen betreffenden Bereiche. Sie wurden dann jenem Aspekt von IKOM zugeteilt,
dem sie nach Ansicht der Verfasser dieser Arbeit am ehesten entsprachen.
7.2.1.1 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zu Verständigung
Die öffentliche Hand muss das Thema thermische Sanierung in die Öffentlichkeit
bringen. Dies geschieht durch Pressekonferenzen ect. Je mehr Aktivitäten gesetzt
Kapitel 7 Ergebnisse - 78 -
werden, desto besser kann das Produkt auch vermarktet werden. Eine
Marketingschiene könne etwas bewirkten, wurde von einem Befragten angeführt.
Je nach Aufgabenbereich der befragten Experten unterscheiden sich die von ihnen
verwendeten Medien und Kommunikationsmaterialen etwas voneinander:
Häufig werden Prospekte eingesetzt, wobei einige der befragten Experten ihren Einsatz
nicht als sehr zweckdienlich erachteten. Prospekte und Broschüren seien teilweise zu
kompliziert und umfangreich, wodurch sie häufig ungelesen weggeworfen würden,
wurde dabei angeführt. Im Beratungs- und Planungsbereich werden Inserate
eingesetzt. Weiters versucht man durch Vorträge und Messen die Hausbesitzer für die
thermische Sanierung hellhörige zu machen. Danach ist ein Einzelgespräch vor Ort
wichtig. Einen weiteren Bereich stellt das Internet dar, sowohl im Bereich der
Homepage als Informationsplattform, als auch im Bereich e-mail als
Kommunikationsmittel. Banken gehen dabei einen Schritt weiter und bieten das
Service, Kunden Informationen über Förderungen auch über ihr Unternehmen
hinausgehend herunterzuladen und auszudrucken. Banken bieten auch die Möglichkeit
an, mit Hilfe eines Programmes die zu erwarteten Kosten und mögliche Förderungen für
ihre Kunden zu berechnen.
Zwei der Befragten nannten Mundpropaganda als Kommunikationsweg und eine
Organisation ist Mitglied von Plattformen.
Genannte Defizite für den Bereich Verständigung
Seitens eines Experten wurde angeführt, es gäbe keine echte Kommunikation oder
Strategie in diesem Bereich, jeder sei in seiner Region unterwegs. Von einem zweiten
Befragten wurde die mangelnde Kommunikation erwähnt. Er meinte auch, dass mit den
Hausbesitzern mit ‘Fachchinesisch’ kommuniziert werde.
Genannte Verbesserungsvorschläge für den Bereich Verständigung
Ein guter Kommunikator als ‘Übersetzer’ für das ‘Fachchinesisch’ ist wichtig. Diese
Aufgabe könnte z. B. Architekten und Planer übernehmen.
Kapitel 7 Ergebnisse - 79 -
7.2.1.2 Die mögliche Hemmnisse in Bezug auf Verständigung kurz
zusammengefasst
Aus dem oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse
ableiten:
Für den Sanierer unverständliche Fachbegriffe in der Kommunikation
Keine koordinierte Kommunikation
Kommunikation Motivation
7.2.1.3 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zu Kosten/Nutzen und
Finanzierung
Vorteile/Nutzen der thermischen Sanierung
Alle der sieben zu diesem Themenbereich Befragten meinten, dass sich die
Hausbesitzer Energie- und damit Kostenersparnis erhofften. Mehr als die Hälfte meinte
auch, die Steigerung der Wohnqualität spiele eine Rolle. Der ökologische Nutzen wurde
nur von Seiten eines Beraters, als sehr gering angeführt. Und auch die
Energieunabhängigkeit wurde nur einmal erwähnt.
Motivation für die thermische Sanierung
Hausbesitzer
An oberster Stelle, um die Hausbesitzer zur thermischen Sanierung zu motivieren, steht
laut den befragten Experten die Einsparung an Energie und folglich auch
Kosteneinsparung. Förderungen wurden erwähnt, gäben aber nicht immer den
entscheidenden Ausschlag für eine Sanierung. Höhere Förderungen wurden aber als
motivierend gesehen. Wertsteigerung des Gebäudes bzw. Wärmedämmung als
Geldanlage sowie Verbesserung des Wohnklimas wurden jeweils von drei Befragten
angeführt.
Als weitere Motivationen wurden folgende Umstände aufgezählt:
Die Amortisationszeit muss überschaubar sein. Zehn bis fünfzehn Jahre ist hier der
oberste Rahmen. Die Altersgrenze der Hausbewohner liegt dabei bei rund 60 Jahren.
Die Einsparung von Ressourcen wurde angeführt.
Kapitel 7 Ergebnisse - 80 -
Die öffentliche Diskussion über Klimaschutz trägt zur thermischen Sanierung bei.
Allerdings steht die Reduktion von CO2-Emissionen als Motivationsfaktor weit hinten.
Kinder hören von Klimaschutz in der Schule und motivieren Eltern zur Handlung.
Ein Experte meinte, Sanierung sei zur Ideologie geworden. Sanieren ist auch gerade
modern. Die Kunden sanieren aus innerer Überzeugung. Dies hat viel mit Emotionen
und Bewusstseinsbildung durch Werbung für die thermische Sanierung und
Förderungen in den letzten Jahren zu tun.
Öffentliche Hand
Die Motivation der öffentlichen Hand für die thermische Gebäudesanierung sind in
erster Linie umweltpolitische Vorgaben und Ziele. Der Druck aus Brüssel, (Anmerkung:
Kyoto-Übereinkommen) ist groß, es gilt eine unglaubliche Latte zu überwinden. Die
Verpflichtungen des Kyoto-Übereinkommens für die CO2-Redukion im Bereich
Raumwärme sind zu erfüllen.
Auch die Win-Win-Effekte in den Bereichen Ökologie, hohe Wertschöpfung und hohe
Beschäftigung wurden genannt.
Wirtschaft
Für die Wirtschaft ist die thermische Sanierung ein Geschäftszweig und ein wachsender
Markt. Dementsprechend profitiert sie von der Sanierung. Auf die Beschäftigungsanzahl
wirkt sich die thermische Sanierung positiv aus.
Genannte Defizite für Kosten/Nutzen und Finanzierung
Maßnahmen für die thermische Gebäudesanierung bedingen einen hohen
Investitionsaufwand. Demzufolge wurde seitens einiger Experten ein Ungleichgewicht
zwischen Kosten und Nutzen bzw. eine unzureichende Rentabilität der getätigten
Investitionen für die Hausbewohner genannt. Daraus folgend wurde eine lange
Amortisationszeit der getätigten Maßnahmen, die vor allem für ältere Hausbesitzer zu
lang erscheint, hervorgehoben.
Bei Verwendung von Heizsystemen, die derzeit noch geringe Energiekosten mit sich
bringen, wie z. B. Holzfeuerungssysteme (Anmerkung: gemeint sind dabei vermutlich
Kapitel 7 Ergebnisse - 81 -
Stückholzfeuerungen), verlängere sich die Zeitspanne, in der sich die Investitionskosten
durch die eingesparten Energiekosten refundieren, zusehends, wurde von einem
Interviewten eingebracht.
Das Ausmaß der nötigen Sanierungsmaßnahmen ist bei den Hausbesitzern nicht immer
bekannt und somit werden auch die Kosten der thermischen Sanierung für das
betreffende Gebäude vom Sanierungswilligen unterschätzt.
Vier der Befragten führten an, dass eine finanzielle Unterstützung für
Sanierungsmaßnahmen erst nach Fertigstellung aller Maßnahmen zum Tragen komme.
Demnach müssen die Hausbewohner die Aufwendungen vorfinanzieren, was eine nicht
unwesentliche finanzielle Belastung vor allem bei geringem Eigenmittelanteil und
längerer Sanierungsdauer darstellen kann.
Bedingt durch das Wohnbaufördersystem in den meisten Bundesländern und den
hohen Investitionsaufwendungen spielt die Fremdfinanzierung durch Bankkredite und
Darlehen eine wesentliche Rolle bei der thermischen Sanierung. Zwei Experten gaben
an, dass für Banken die thermische Sanierung dennoch kein interessantes
Geldgeschäft sei.
Genannte Verbesserungsvorschläge für Kosten/Nutzen und Finanzierung
Es sollte klar gestellt werden, was eine thermische Sanierung wirklich bringt, durch
Aufschlüsseln der Maßnahmen und Gegenüberstellung der Kosten zum Nutzen.
Auch sollte offen angesprochen werden, welche Maßnahmen technisch Sinn machen
oder nur mehr zur Perfektionierung dienen. Als Beispiel wurde die Dämmstärke
genannt.
Höhere Energiepreise bewirken eine Verkürzung der Amortisationszeit der
Investitionen.
Kapitel 7 Ergebnisse - 82 -
7.2.1.4 Die möglichen Hemmnisse in Bezug auf Kosten/Nutzen und Finanzierung
kurz zusammengefasst
Aus dem oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse
ableiten:
Unzureichende Rentabilität durch hohen Investitionsaufwand
Zu lange Amortisationszeit v. a. in Hinblick auf ältere Hausbesitzer
Geringe Energiekosten verlängern die Amortisationszeit
Zwang der Vorfinanzierung bis zur Fertigstellung aller Maßnahmen v. a. bei
geringen Eigenmitteln und für einkommensschwache Hausbesitzer
problematisch
Kreditgeschäft im Zuge der Althaussanierung wenig interessant für Banken
Ausmaß der Sanierung ist dem Sanierer nicht immer bekannt – Kosten werden
unterschätzt
Information Motivation
7.2.1.5 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Fördersystem
Der Sanierungsscheck der Bundesregierung (siehe Kapitel 5.9.1) wurde von drei
Experten angeführt. Es war der erste Versuch, die thermische Sanierung zu verkaufen,
wobei die Bausparkassen als Verkäufer eingebunden wurden. Er ließ sich leicht medial
verkaufen. Durch den Sanierungsscheck wurde erstmals ein einheitliches Sample
erstellt, was saniert wird. Durch diesen Einmalzuschuss gab einer der Experten eine
Steigerung bei der thermischen Sanierung um 50 % an. Er sah diese Art von Förderung
als Alternative für Leute, die genügend Eigenmittel haben oder auch für ältere
Personen. Das Resümee vonzweier Befragten war, Einmalzuschüsse seien beliebter
und die thermische Sanierung funktioniere damit besser. Ein Bankberater meinte
jedoch, dass in seinem Unternehmen die Bundesförderung 2009 kaum nachgefragt
wurde. Die meisten Bundesländer haben die Direktförderung erst nach dem
Sanierungsscheck eingeführt.
Ein Experte merkte an, auch Einzelmaßnahmen und das Sanieren auf Etappen
machten Sinn. Das Erreichen des Passivhausstandards (Anmerkung: Energieverbrauch
< 15 kWh/m²a) durch eine thermische Sanierung sollte nicht alleiniges Ziel sein.
Kapitel 7 Ergebnisse - 83 -
Genannte Defizite zum Fördersystem
Der Schwerpunkt der Unterstützung bei der Althaussanierung im Zuge der
Wohnbauförderungen der Länder ist auf Bezuschussung von Darlehen aufgebaut. Darin
wurde die Schwierigkeit bei älteren und bzw. oder einkommensschwachen Personen
gesehen, ein Darlehen zu bekommen bzw. dieses zurückzuzahlen. Dieses Modell
wurde seitens eines Experten als kompliziert erachtet und es wurde von ihm auch in
Frage gestellt, ob die Zielgruppe für die thermische Sanierung tatsächlich einen Kredit
brauche. Die Förderungen auf Darlehensbasis werden in Österreich schlechter
angenommen als Direktzuschüsse.
Anträge sind vorwiegend online zu stellen, was als weiteres Defizit gesehen wurde. Die
förder- und baurechtlichen Regelungen auf Landesebene und die damit bedingt
unterschiedlichen Bestimmungen wurden von drei Befragten als Schwierigkeit
angesehen.
Die kleinregionalen Bestimmungen auf Landesebene machen eine einheitliche
Kommunikation der Wohnbauförderstellen der Länder nach außen sehr schwierig. Ein
gemeinsamer Leitfaden ist kaum möglich und auch eine Werbung für Förderungen der
thermischen Gebäudesanierung im größeren Rahmen über bundesweite Medien, z. B.
über Radio- und TV-Sender, wie dies beim Sanierungsscheck der Bundesregierung
2009 der Fall war, findet somit nicht statt. Durch die unterschiedlichen Fördermodelle ist
auch ein Vergleich der Daten nicht möglich.
Ein Experte führte an, derzeit werde der Neubau besser gefördert, als die Sanierung
eines alten Hauses. Eigenleistungen bei den Sanierungsmaßnahmen sind nicht
förderfähig (Anmerkung: in manchen Bundesländer sind Eigenleistungen bedingt
förderfähig z. B. erst ab einer gewissen Höhe der anerkannten förderfähigen Kosten).
Genannte Verbesserungsvorschläge für das Fördersystem
Zwei Berater vertraten die Ansicht, die Fördermodelle auf Direktzuschüsse zu ändern.
Alter und Einkommen sollten nicht berücksichtig werden. (Anmerkung: Diese Regelung
ist derzeit in den Bundesländern unterschiedlich.) Die Fördermodelle sollten generell
einfach und problemlos sein. Weiters wurde ein österreichweit gültiges vereinheitlichtes
System vorgeschlagen. Die geforderten zu erreichenden Wärmedurchgangswerte
Kapitel 7 Ergebnisse - 84 -
sollten den Gegebenheiten angepasst werden. Als Beispiel wurden Unterschiede bei
Sonnen- oder Schattenlage des Gebäudes genannt.
Einer der Experten verlangte mehr Transparenz, was gefördert wird. Ein weiterer
Befragter meinte, dass die Fördermittel für die Sanierer stimmen müssen, sowohl
Landesförderungen als auch Steuerbegünstigungen.
Bereits bei einer 50%igen Reduktion des Energieverbrauchs durch thermische
Sanierungsmaßnahmen sollte die volle Höhe der Förderung gewährt werden, damit
auch Häuser in sehr schlechten energetischen Zustand eine gute Förderung
bekommen. Auch geförderte Eigenleistung ist wichtig.
Förderungen sollten laut einem Experten ‘verkauft’ werden. Eine österreichweite
Kommunikation des Themas in den Massenmedien sei wichtig, ebenso wie eine
pointiertere Kommunikation.
7.2.1.6 Die möglichen Hemmnisse durch das Fördersystem kurz
zusammengefasst
Aus den oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse
ableiten:
Förderung auf Darlehensbasis: Schwierigkeiten bei älteren oder/und
einkommensschwachen Hausbewohnern Darlehen zu bekommen bzw.
zurückzuzahlen
Bestimmungen der Wohnbauförderung kompliziert und unverständlich
Anträge vorwiegend online einzubringen
Förder- und baurechtliche Regelungen auf Landesebene bedingen länderweise
unterschiedliche Bestimmungen
Einheitliche Kommunikation der Wohnbauförderstellen durch unterschiedliche
Bestimmungen sehr schwierig
Keine Werbung für Förderungen der thermischen Sanierung bundesweit möglich
Schlechtere Förderung von Althaussanierung gegenüber Neubau
Keine bzw. nur bedingte Anerkennung von Eigenleistungen
Kommunikation Organisation Motivation
Kapitel 7 Ergebnisse - 85 -
7.2.1.7 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Ablauf
Ein Experte führte ins Treffen, die Leute wüssten wenig über den Ablauf der
thermischen Sanierung. Wenn sie jedoch Bauherrnabende der Banken oder Seminare
von NÖ Gestalten besucht haben, dann sind sie über den Ablauf informiert.
(Anmerkung: NÖ Gestalten ist ein Service des Amts der Niederösterreichischen
Landesregierung zur Förderung des Bewusstseins von Ortsbild, Umwelt, Gemeinschaft
und mehr Lebensqualität.) Ein anderer Experte führte an, dass die Sanierungswilligen,
wenn sie zur Förderstelle kommen, bereits über den Organisationsablauf und die Art
der Förderung Bescheid wüssten. Sie beziehen diese Informationen über Banken,
Gemeinden, Hotline und Internetauftritte.
Der Energieausweis sei aus den Medien bekannt, wurde seitens eines Experten
vermerkt. Einer der Befragten meinte, fast alle seine Kunden wüssten über den
Energieausweis Bescheid. Manche Gemeinden führen Aktionen für kostenlose
Energieausweise durch. Der Energieausweis wurde als Infoträger erwähnt und
ermöglicht eine Sanierung auf Etappen. Er dränge Einzelmaßnahmen in den
Hintergrund, wurde angemerkt. Wurde für ein Objekt ein Energieausweis erstellt,
welcher sich auf die individuellen Gegebenheiten bezieht, so entschieden sich 60 bis 70
% der Sanierungswilligen für eine thermische Sanierung, zumindest für eine
Teilsanierung, wurde von einem weiteren Experten angemerkt. Auch persönliche
Beratung steigert die Durchführungsrate. Mehr als 90% der Beratenen entschieden sich
für eine Sanierung, wobei der Trend zur Generalsanierung ginge, wurde von einem
dritten Befragten angeführt.
Zu den Banken kommen einerseits völlig ahnungslose, andererseits vorinformierte
Kunden. Bezüglich Abfolge der Schritte führten zwei der Befragten an, dass sich viele
Kunden zuerst von einem Baumeister beraten ließen bzw. sich Kostenvoranschläge
einholten, dann eine Haushaltsrechnung bezüglich möglicher finanzieller Mittel
aufgestellt und später ein Energieausweis erstellt werde.
Der Koordinationsaufwand bei der thermischen Sanierung eines Einfamilienhauses ist
groß. 14 bis 16 verschiedene Akteure sind beteiligt. Fertigteilhäuser erlebten derzeit
deshalb einen Boom, weil alles aus einer Hand gemacht werde, wurde von einem
Experten erwähnt.
Kapitel 7 Ergebnisse - 86 -
Genannte Defizite zum Ablauf
Der Energieausweis (siehe Kapitel 5.8) ist ausschlaggebend für die Höhe der
zuerkannten Förderung der Wohnbauförderstellen. Seitens einiger Experten wurde
bemängelt, dass dieser für den Bauherrn oftmals unverständlich oder gar nicht bekannt
sei bzw. nicht bekannt sei, dass dieser für die Förderung notwendig ist. Auch der
richtige Zeitpunkt, wann der Energieausweis im Prozess der thermischen Sanierung
erstellt werden sollte, sowie die Zeitdauer für seine Erstellung sind nicht immer bekannt.
Somit kommt es zu Verzögerungen oder es wird auf eine Förderung verzichtet. Es
passiert, dass Hausbesitzer einen bereits errechneten Energieausweis bei den
Professionisten nicht erwähnen, somit erfolgt keine Berücksichtigung der errechneten
Werte.
Sowohl der Ablauf der thermischen Sanierung, als auch das Wissen über die Dauer der
Durchführung der Maßnahmen ist den Bauherrn nicht immer bekannt.
Drei Interviewte sahen Schwierigkeiten darin, dass der Bauherr bei den ausführenden
Arbeiten in Ermangelung eines zentralen Ansprechpartners bzw. eines koordinieren
Wirtschaftsbetriebs die Rolle des Koordinators für die unterschiedlichen Gewerke
übernimmt, oftmals ohne den korrekten Ablauf dabei zu kennen. Durch unterlassene
oder schlechte Koordination verlängert sich die Baustellenzeit im zu sanierenden
Gebäude.
Genannte Verbesserungsvorschläge zum Ablauf
Es sollte eine Definition des Begriffs ‘thermische Sanierung’ mit Festlegung der nötigen
Maßnahmen gemacht werden und die Abläufe sollten festgelegt werden.
Ein Tool Kit, welches einen klaren Plan darstellt, was, wann wie passiert, sollte erstellt
und damit zum Kunden gegangen werden.
In den Prozess sollte frühzeitig ein neutraler Berater beigezogen werden. Weiters ist ein
Unternehmen, welches koordiniert und sich bei den Förderungen auskennt wichtig. Für
eine unabhängige ganzheitliche Betrachtung sind laut einem Befragten zwei Personen
nötig, einerseits ein Energieberater (Anmerkung: als Koordinator), der andererseits mit
einem Baumeister zusammenarbeitet.
Kapitel 7 Ergebnisse - 87 -
Um den Bauherrn als Koordinator zu entlasten, wurde auch das Modell des Bau- und
Umweltclusters Niederösterreich, thermische Sanierung aus einer Hand, genannt.
(Anmerkung: Der Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich ist ein Netzwerk zur
Entwicklung von Energietechnologien, Förderung des Passivhausstandards bei
Neubauten mit dem Ziel des Plusenergiehauses, Ökologie der Materialien im Bereich
Bauen und Wohnen sowie Steigerung der Althaussanierung. Der Cluster sieht sich als
Schnittstelle zwischen Förderstellen, Wirtschaft, Forschung und Politik)
Im Modul Sanierung der Gestaltungsakademie von NÖ Gestalten (siehe weiter oben)
erklären Praktiker, was bei der thermischen Sanierung zu tun ist. So können
Sanierungsinteressenten gut vorbereitet in die Verhandlungen mit Professionisten
gehen. Auch Banken sollten diesem Modul beigezogen werden.
Vertreter der Banken schlugen die Einrichtung eine Stelle vor, die Kunden berät und
beim Abwickeln der Anträge für Förderungen behilflich ist.
Als optimaler Ablauf wurden drei verschiedene Varianten genannt:
1. Variante:
Neutraler Berater – punktuelle Weichenstellung – neutrale Beurteilung durch
Berater – Thema eingrenzen – an Professionisten vergeben
2. Variante:
Energieberater – Bank – Förderstelle – Professionisten
3. Variante:
Energieberater, damit klar ist, mit welcher Maßnahme wie viel Energie eingespart
werden kann – Baumeister
Kapitel 7 Ergebnisse - 88 -
7.2.1.8 Die möglichen Hemmnisse im Ablauf kurz zusammengefasst
Aus dem oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse
ableiten:
Energieausweis bei Bauherrn nicht bekannt oder nicht verständlich
Richtiger Zeitpunkt im Prozessablauf und Dauer für Erstellung des
Energieausweises beim Bauherrn nicht bekannt
Bauherr als Koordinator bei der Ausführung ohne Wissen um korrekten Ablauf
und Arbeitserfordernisse der Gewerke überfordert
Lange Baustellenzeit im Gebäude durch mangelhafte Koordination zwischen den
Akteuren
Information Kommunikation Organisation
7.2.1.9 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Wissensstand
Der hohe Standard an Know How im Bereich thermischer Sanierung in Österreich
wurde seitens eines Experten hervorgehoben.
Professionisten haben die Möglichkeit sich über die Donau-Uni in Krems, Techniker
vom Land NÖ oder durch Energieberater zu informieren. Die Kontakte bestünden
bereits und liefen auch gut, merkte einer der Befragten an.
Die jüngere Generation ist generell besser informiert über die thermische Sanierung
und kann dieser auch mehr abgewinnen als die ältere. Die Jungen nehmen sie schon
als Standard wahr.
Wird eine Beratung in Anspruch genommen, so ist die Unabhängigkeit des Beraters
wichtig für die Glaubwürdigkeit.
Häufig gestellte Fragen seitens der Hausbesitzer
Seitens der Befragten wurden an erster Stelle Fragen zur Förderung/Finanzierung
(Höhe, optimale Förderung) sowie nötige Maßnahmen und Unterlagen in Hinblick auf
diese erwähnt, gefolgt von technischen Fragen, wie Dämmstärke und
Ausführungsdetails. Nur einmal wurde die Nachfrage nach Maßnahmen zur
Kostensenkung angemerkt.
Kapitel 7 Ergebnisse - 89 -
Genannte Defizite zum Wissenstand
Die Hausbewohner erhalten von vielen Seiten Informationen zum Thema thermische
Sanierung. Dabei mangelt es aber an Wissen, was kann womit kombiniert werden, wie
ist die Ausführung, sind auch Einzelmaßnahmen sinnvoll. Dem Bauherrn ist nicht
bewusst, welches Fachwissen von Experten für ihn nötig ist. Ein generelles
Wissensdefizit tritt eher bei älteren Personen auf, weil diese weniger
Informationsveranstaltungen besuchen.
Informationsbroschüren, die häufig als Erstinformation dienen sollen, sind oft zu
detailreich, werden häufig nicht gelesen.
Sowohl der Ablauf der thermischen Sanierung, als auch das Wissen über die Dauer der
Durchführung der Maßnahmen ist den Bauherrn nicht immer bekannt.
Des Weiteren herrscht Unsicherheit bei den Hausbewohnern in Bezug auf
bauphysikalische und technische Parameter. Styropor wird als Sondermüll empfunden
und Schimmelbildung bei der Isolierung mit diesem Material wird seitens der Bewohner
befürchtet. Vor allem bei feuchten Wänden sind die betroffenen Hausbesitzer sehr
verunsichert, ob diese Wände ohne weiteren Schaden gedämmt werden können. Bei
feuchten Mauern wurde seitens eines Befragten auch Unsicherheit bezüglich möglicher
Dämmmaßnahmen bei den Professionisten erwähnt.
Selbst einer der befragten Experten äußerte sich skeptisch zur Fassadendämmung und
Wohnraumlüftung. Er selber vertrat die Auffassung, dass maximal eine Dämmung von
fünf bis acht Zentimeter angebracht werden sollte, ansonsten beginne die Wand zu
schimmeln. Er meinte, alle sanierten Häuser begännen in den nächsten zehn Jahren zu
schimmeln. Deshalb versuche er bei vorhanden Bedenken einen ‘gescheiten’
Kompromiss mit den Kunden zu finden ohne Förderung.
Die Hausbesitzer informieren sich beim Baustoffhandel bezüglich thermischer
Sanierung. Die Mitarbeiter sind jedoch schlecht geschult, die Hausbesitzer verlassen
sich auf deren Auskunft.
Kapitel 7 Ergebnisse - 90 -
Es wurde der ungleiche Wissenstand der Akteure am Sanierungsmarkt angemerkt.
Zudem kommt noch das mangelnde Wissen der Akteure über die Aktivitäten der
anderen Akteure. Ausführende Betriebe kümmern sich bei ihren Arbeiten nicht um
nachgelagerte Tätigkeiten anderer Betriebe oder ignorieren Planvorgaben. Ein Experte
führte an, auch die öffentliche Hand habe hierin ein Manko. Oftmals sind die Aktivitäten
der Länder untereinander bzw. zwischen Bund und Ländern dem jeweils anderen nicht
bekannt. Die einzelnen Akteure, mit Ausnahme der Energieberater, kennen nicht immer
den effektiven Organisationsablauf bei der thermischen Gebäudesanierung.
Leitfäden und Kenntnisse über Förderungen sind bei den Professionisten nur im
Groben bekannt. Die kurzzeitigen Geltungsdauern der Förderbestimmungen wirken sich
hemmend auf die Bereitschaft der Professionisten aus, sich mit dem Thema
Förderungen auseinanderzusetzen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Vier der befragten Experten sahen ein Wissensdefizit bei Sanierungswilligen
Förderungen betreffend. Die konkrete Förderung ist nicht bekannt.
Das Zunftwesen, welches die erlaubten Tätigkeiten eines Gewerbes genau regelt, wird
als Hemmnis bei der Kommunikation und Kooperation der Professionisten
herausgestrichen. Das Verbot, auch in anderen Gewerken als im jeweiligen Gewerbe
festgeschriebenen mitzuwirken, bringt mit sich, dass die einzelnen Akteure, wie bereits
oben angeführt, über wenig Kenntnis über die Arbeiten der anderen Akteure verfügen.
Auch die Kommunikation zwischen den Ausführenden wird damit gehemmt.
Genannte Verbesserungen für den Wissenstand
Beratungstage von Banken sollten angeboten werden, weil Förderungen einen
wichtigen Teil des Prozesses darstellen. Die Barwertberechnung, die überprüft, ob sich
das Sanieren mit Förderung für den Kunden lohnt, ist wichtig. Eine konkrete
Förderberechnung bereits bei der Beratung ist anzudenken.
Schulungen für die Akteure der thermischen Sanierung könnten gleichen Wissenstand
bringen. Firmencluster könnten in die gleiche Richtung wirken und auch die
Kommunikation und den Austausch miteinander verbessern.
Kapitel 7 Ergebnisse - 91 -
Ein Leitfaden für den optimierten Ablauf der thermischen Gebäudesanierung sollte den
Berater und Firmen zur Verfügung stehen.
Die Sinnhaftigkeit einer thermischen Sanierung sollten nicht die Förderstellen
entscheiden, sondern Bauexperten, die in den Prozess eingebunden werden sollten.
Für Hausbesitzer 50+ könnten Beratungen angeboten werden, um ihnen zu erklären,
wie man mit der Aufgabe umgeht und die Vorteile der thermischen Sanierung näher
bringt.
Informationsbroschüren sollten gemäß ihrer Aufgabe als Erstinformation nur kurz und
wenig technisch sein.
7.2.1.10 Die mögliche Hemmnisse durch Wissensdefizite kurz zusammengefasst
Aus dem oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse
ableiten:
Ältere Hauseigentümer schlechter informiert, weil weniger Infoveranstaltungen
besucht
Informationsbroschüren oft als Erstinformation zu detailliert und umfangreich,
wodurch diese oft nicht klar verständlich sind
Unsicherheit des Hauseigentümers in bauphysikalischen und technischen
Bereichen (Styropor ist Sondermüll, Schimmelbildung nach Isolierung, Isolierung
bei feuchten Mauern etc.)
Skepsis seitens Professionisten bezüglich Dämmen und Wohnraumlüftung
Ungeschulte Verkaufsberater im Baustoffhandel
Ungleicher Wissenstand der Akteure kann widersprüchliche Information
hinsichtlich ein und derselben Fragestellung mit sich bringen
Bauherr weiß nicht, welches Fachwissen nötig ist
Effektiver Organisationsablauf bei den Akteuren (Ausnahme Energieberater)
nicht bekannt
Dauer der thermischen Sanierung dem Bauherrn nicht bekannt
Kapitel 7 Ergebnisse - 92 -
Wissen über Förderungen bei Professionisten mangelhaft
Wissen über Förderungen bei Hausbesitzer mangelhaft
Zunftwesen behindert Kommunikation und Wissen der Professionisten
untereinander
Mangelndes Wissen der Akteure über Aktivitäten der anderen Akteure
Information Kommunikation Motivation
7.2.2 Persönlicher Nutzen der Experten aus der thermischen Sanierung
Beinahe alle Befragten nannten die thermische Sanierung als Geschäft für sie. Zwei der
Befragten meinten auch, der Beruf sei auch Hobby. Anerkennung zu bekommen und
den ökologischen Gedanken bzw. die ethischen Belange für den Klimaschutz
weitertragen wurden angeführt.
7.3 Zusammenfassung PHASE 1 und PHASE 2 zur
Hypothesenbildung
In den folgenden Tabellen wurden die möglichen Hemmnisse aus den Phasen 1 und 2
zusammengefasst und, wenn möglich, ihren Entsprechungen in der jeweiligen anderen
Phase gegenübergestellt. Gab es keine eindeutige Entsprechung, wurde das Feld in
der anderen Phase freigelassen. In weiterer Folge der Arbeit wurde bei mehreren
ähnlichen Nennungen in den Phasen mit jener Formulierung weitergearbeitet, die am
geeignetsten erschien.
Kapitel 7 Ergebnisse - 93 -
Zusammenfassung möglicher Informations-Hemmnisse;
nicht gewichtet
PHASE 1 PHASE 2
Es wird in der Presse kein
Hinweis über die
Finanzierung gegeben
Themen der thermischen
Sanierung werden, wenn
überhaupt, nur kurz und
oberflächlich in der
Presse behandelt. Es
wurden kaum Artikel mit
ausführlichen
Erklärungen gefunden
Der Ablauf der
thermischen Sanierung
und dessen verschiedene
Akteursgruppen werden
in Presse nicht behandelt
Uneinheitliche, unklare
und unzutreffende
Aussagen verschiedener
Baufirmen bezüglich
Sanierungsmaßnahmen
Unterschiedliche und
unzutreffende
Informationen
Ungleicher Wissenstand der
Akteure kann uneinheitliche
Information hinsichtlich ein
und derselben Fragestellung
mit sich bringen
Kein ausreichendes
Wissen über den Ablauf
der thermische Sanierung
bei den Banken
Effektiver
Organisationsablauf bei den
Akteuren (Ausnahme
Energieberater) nicht bekannt
Großes Wissensdefizit
der Baufirmen über das
Förderungssystem
Wissen über Förderungen bei
Professionisten mangelhaft
Unübersichtlichkeit des
Fördersystems
Wissen über Förderungen bei
Hausbesitzer mangelhaft
Kapitel 7 Ergebnisse - 94 -
Richtiger Zeitpunkt im
Prozessablauf und Dauer für
Erstellung des
Energieausweises beim
Bauherrn nicht bekannt
Tragweite des Vorhabens
nicht überschaubar
Ausmaß und Dauer der
Sanierung dem Bauherrn
nicht bekannt – Kosten
werden unterschätzt
Ältere Hauseigentümer
schlechter informiert, weil
weniger Infoveranstaltungen
besucht
Informationen werden
nicht strukturiert
dargestellt
Informationsbroschüren oft
als Erstinformation zu
detailliert und somit schwer
verständlich
Mangelndes Aus und
Weiterbildungsniveau des
Fachpersonals
Ungeschulte Verkaufsberater
im Baustoffhandel
Kein schriftliches
Informationsmaterial der
Baufirmen
Der Sanierungswillige
wird mit zu viel
Fachwissen informiert.
Bauherr weiß nicht, welches
Fachwissen nötig ist
Glaubwürdigkeit ist
zweifelhaft auf Grund von
wirtschaftlichen
Interessen der jeweiligen
Quelle
ABB. 14: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER INFORMATIONS-HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG
Kapitel 7 Ergebnisse - 95 -
Zusammenfassung möglicher Kommunikations-Hemmnisse;
nicht gewichtet
PHASE 1 PHASE 2
Aufgrund der
verschiedenen
Landesförderungen ist es
einer österreichweiten
Zeitung nicht möglich,
diese zu kommunizieren
Einheitliche Kommunikation
der Wohnbauförderstellen
durch unterschiedliche
Bestimmungen sehr
schwierig
Werbung für Förderungen der
thermischen Sanierung
bundesweit nicht möglich
Keine Kommunikation
zwischen den
Gewerbegruppen
Keine Kommunikation der
Banken mit anderen
Akteuren, folglich wenig
Wissen über Aufgaben
anderer Akteure
Keine Kommunikation
und großes
Wissensdefizit über vor-
und nach gelagerte
Akteursgruppen
Zunftwesen behindert
Kommunikation und Wissen
der Professionisten
untereinander
Mangelndes Wissen der
Akteure über Aktivitäten der
anderen Akteure
Keine koordinierte
Kommunikation
Bestimmungen der
Wohnbauförderung
kompliziert und
unverständlich
Energieausweis bei Bauherrn
nicht bekannt oder nicht
verständlich
Wenig strukturierte
Kommunikation der
Banken mit dem Kunden
ABB. 15: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER KOMMUNIKATIONS-HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG
Kapitel 7 Ergebnisse - 96 -
Zusammenfassung möglicher Organisations-Hemmnisse;
nicht gewichtet
PHASE 1 PHASE 2
Förderungen können in
manchen Bundesländern
nur online beantragt
werden
Anträge vorwiegend online
einzubringen
Sanierer muss sich selbst
um alles kümmern
(Reibungsverluste)
Bauherr als Koordinator bei
der Ausführung ohne Wissen
um korrekten Ablauf und
Arbeitserfordernisse der
Gewerke überfordert
Keine fachübergreifende
Kooperation zwischen
den Baufirmen
Lange Baustellenzeit im
Gebäude durch mangelhafte
Koordination zwischen den
Akteuren
Bauliche Vorschriften -
Denkmalschutz
Förder- und baurechtliche
Regelungen auf Landesebene
bedingen länderweise
unterschiedliche
Bestimmungen
ABB. 16: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER ORGANISATIONS-HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG
Kapitel 7 Ergebnisse - 97 -
Zusammenfassung möglicher Motivations-Hemmnisse; nicht
gewichtet
PHASE 1 PHASE 2
Energieberater sind
Generalunternehmen für
die Ablauforganisation
gegenüber negativ
eingestellt. Sie stellen
dadurch die Kosten
anstatt den Nutzen der
thermischen Sanierung in
den Vordergrund.
Vorfinanzierung der
Sanierungsmaßnahmen,
wenn man Förderung in
Anspruch nimmt
Zwang der Vorfinanzierung
bis zur Fertigstellung aller
Maßnahmen v. a. bei geringen
Eigenmitteln und für
einkommensschwache
Hausbesitzer problematisch
Amortisationszeiten zu
lang
Hohe Investitionssummen
Zu lange Amortisationszeit v.
a. in Hinblick auf ältere
Hausbesitzer
Unzureichende Rentabilität
durch hohen
Investitionsaufwand
Geringe Energiekosten
verlängern die
Amortisationszeit
Kreditgeschäft im Zuge der
Althaussanierung wenig
interessant für Banken
Keine bzw. nur bedingte
Anerkennung von
Eigenleistungen
Kapitel 7 Ergebnisse - 98 -
Unsicherheit des
Hauseigentümers in
bauphysikalischen und
technischen Bereichen
(Styropor ist Sondermüll,
Schimmelbildung nach
Isolierung, Isolierung bei
feuchten Mauern…)
Skepsis seitens
Professionisten bezüglich
Dämmen und
Wohnraumlüftung
Fachbegriffe verunsichern
den Sanierer als Laien
Für den Sanierer
unverständliche Fachbegriffe
in der Kommunikation
Keine aktive
Angebotslegung durch
Baufirmen
Wirtschaftliche
Entwicklung (Finanzkrise)
Demographische
Entwicklung
Altersstruktur –
fortgeschrittenes Alter
des Hausbesitzers
Förderung auf
Darlehensbasis:
Schwierigkeiten bei älteren
oder/und
einkommensschwachen
Hausbewohnern Darlehen zu
bekommen bzw.
zurückzuzahlen
Schlechtere Förderung von
Althaussanierung gegenüber
Neubau
ABB. 17: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER MOTIVATIONS-HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG
Kapitel 7 Ergebnisse - 99 -
7.4 PHASE 3
7.4.1 Ergebnisse der Befragung der Hauseigentümer
Wie bereits im Kapitel 6.4.1.1 ausführlich erklärt, wurden die Fragebögen der
Hauseigentümer teils quantitativ, teils qualitativ ausgewertet. Bevor die Hemmnisse der
1. und 2. Phase durch die Ergebnisse der Befragung bestärkt bzw. entkräftet werden
können, werden in diesem Kapitel zunächst die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage
präsentiert, die nicht für die das Unterstreichen bzw. Entkräften der Hemmnisse
relevant sind.
Im Juli 2010 wurden insgesamt 65 Fragebögen an Sanierer und Nicht-Sanierer
geschickt. (zur Auswahl der Befragten siehe Kapitel 6.4.1.2) Davon wurden
49 Fragebögen vollständig ausgefüllt von den Probanden zurückgeschickt. Folglich
ergab sich eine beachtliche Rücklaufquote von 75 %.
Die Probanden teilten sich wie folgt auf:
ABB. 18: ANZAHL DER PROBANDEN, EIGENE DARSTELLUNG
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Befragung zusammengefasst dargestellt. Im
Anhang VIII sind die soweit erhobenen und dazu herangezogenen quantitativen
Resultate nachzulesen.
Einfamileinhaus‐eigentümer
n=49
Sanierer
n=21
Altersgruppe:
bis 30 Jahre
n=6
Altersgruppe:
30 ‐ 60 Jahre
n=10
Altersgruppe:
ab 60 Jahre
n=5
Nicht‐Sanierer
n=28
Altersgruppe:
bis 30 Jahre
n=3
Altersgruppe:
30 ‐ 60 Jahre
n=20
Altersgruppe:
ab 60 Jahre
n=5
Kapitel 7 Ergebnisse - 100 -
Es konnten Sanierer und Nicht-Sanierer in folgenden Bundesländern befragt werden:
Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Burgenland und der
Steiermark. Die Hauserwerbsgründe der Sanierer und Nicht-Sanierer, die älter als
30 Jahre sind, waren bunt durchmischt. Sie haben Neubau, Kauf, Erbschaft,
Übernahme und Schenkung beinhaltet. Bei den jüngeren Probanden ist es nicht
verwunderlich, dass sie als Erwerbsgrund anstatt Neubau, hauptsächlich Kauf und
Erbschaft genannt haben. Das Alter der Häuser reichte von 10 bis 200 Jahren. Den
Eigentümern ist bei ihren Häusern ganz besonders wichtig, eine hohe Gebäudequalität
energetisch, ökologisch und/oder wohnkomfortmäßig zu erzielen bzw. zu erhalten,
sowie Kosten einzusparen und die Substanzerhaltung des Hauses langfristig zu
gewähren. Zu dieser Erkenntnis sind die Sanierer als auch die Nicht-Sanierer
gekommen.
Der Großteil der Sanierer hat innerhalb der letzten zehn Jahre Sanierungsmaßnahmen
am Eigenheim durchgeführt. Nahezu alle Befragten haben angegeben, die Fassade
gedämmt zu haben. Die meisten Bauherren haben dazu noch die Fenster ausgetauscht
und die obere Geschoßdecke/Dachschräge gedämmt. Die Sanierer haben diese
Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, um Heiz- und Energiekosten zu sparen und um
die Wohnqualität zu steigern. Auffällig ist, dass kaum ein Sanierer die Kellerdecke
gedämmt hat. Die Frage nach dem ‘Warum’ kann an dieser Stelle nicht geklärt werden.
Im Fragebogen wurde nur nach der Wohnfläche des Hauses (exklusive Keller und
Garage) gefragt. Eine detailliertere Frage schien für die zu betrachtende Aufgabe nicht
zweckmäßig. Die Beweggründe könnten in einer weiteren Studie erhoben werden.
Als Probleme bei der Durchführung der thermischen Sanierung haben sich die
Festlegung der idealen Dämmstärke bzw. de richtigen Dämmmaterials heraus
kristallisiert, die Koordination und Auslese der Einzelfirmen und die hohen Kosten.
Die politische Situation bzw. wirtschaftliche Lage hat sowohl für Sanierer, als auch für
Nicht-Sanierer bei ihren Entscheidungen eine Rolle gespielt.
Bei der Auswertung der Nicht-Sanierer-Fragebögen fiel auf, dass fast alle Nicht-
Sanierer zumindest schon einmal über Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus
nachgedacht haben. Die Gründe, warum sie noch nicht saniert haben, waren
Kapitel 7 Ergebnisse - 101 -
durchwegs die gleichen. Es hat an Geld und Zeit gefehlt, und der Planungsaufwand
wurde als zu groß eingeschätzt. Weitere Gründe waren die lange Amortisationszeit und
bei manchen Objekten handelte es sich um Zweitwohnsitze, die nicht förderwürdig sind.
Ein Nicht-Sanierer über 60 Jahre hat angegeben, keine Veränderungen zu mögen und
dass die Erben ohnehin irgendwann alles sanieren und renovieren werden.
Einige Nicht-Sanierer haben nicht nur über eine thermische Gebäudesanierung ihres
Hauses nachgedacht, sie haben auch bereits erste Schritte dahingehend gesetzt.
Manche haben sich bereits bei Banken beraten lassen, Energieberatungen wurden in
Anspruch genommen, Kostenvoranschläge wurden bei Handwerkern eingeholt aber
auch Förderungen wurden bereits eingereicht. Die Gründe, warum nach diesen ersten
Schritten gestoppt wurde, gehen mit den bereits weiter oben genannten einher.
Kosten-, Zeit- und Aufwandsumfang wurden hier nochmals genannt.
Die Verständlichkeit und der Informationsgehalt bei den Beratungen durch
Energieberater und Handwerker wurden bei beiden Probandengruppen als vorwiegend
positiv eingestuft. Schlechtere Bewertungen haben jedoch Baustoffhändler bzw.
Baumarktangestellte bekommen. Auffällig ist auch, dass kaum jemand
Informationsseminare über thermische Sanierung besucht hat. Die Probanden haben
sich hauptsächlich über das Internet, Fachmagazine und Broschüren informiert. Bis auf
Broschüren, bei denen in dieser Befragung die Verständlichkeit bemängelt wurde,
haben die anderen Medien in der Bewertung bezüglich Informationsgehalt und
Verständlichkeit gut abgeschnitten. Auffällig ist auch, dass sich die Nicht-Sanierer, im
Gegensatz zu den Sanierern, meist auch durch Tageszeitungen informiert haben.
Die meisten Hauseigentümer würden es bevorzugen, einen Förderantrag in Papierform
auszufüllen. Lediglich die jüngeren Probanden haben auch eine Einreichung über das
Internet befürwortet. Bei der Art der Förderungsauszahlung waren sich die
Probandengruppen einig. Ein Direktzuschuss wurde deutlich präferiert. Nur wenige
Umfrageteilnehmer würden eine Steuerbegünstigung vorziehen.
Bei der Frage, ob man lieber auf eine Förderung verzichtet, um die
Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können, konnte kein eindeutiger Trend
ermittelt werden. Ungefähr die Hälfte der Befragten hat diese Frage mit ‘Ja’
Kapitel 7 Ergebnisse - 102 -
beantwortet, mit der Begründung, dass Selbermachen immer noch günstiger ist, als
Handwerker zu engagieren und zusätzlich noch eine Förderung zu kassieren. Die
anderen Probanden waren der Meinung, dass sie die Arbeiten lieber Fachfirmen
überlassen, da ihnen das Fachwissen fehlt, der Zeitaufwand alleine zu groß wäre und
Garantieansprüche geltend gemacht werden könnten.
Die meisten Sanierer haben das Konzept selbst ausgearbeitet und haben die
Sanierungsmaßnahmen selbst festgelegt, nachdem sie sich von Fachfirmen,
Bekannten, Freunden, Nachbarn oder Verwandte beraten ließen. Kein einziger Sanierer
hat dafür ein Architekten- oder Planungsbüro engagiert und nur wenige haben die
Planung einem Generalunternehmen überlassen.
Der Großteil der Sanierer hat die Sanierungsmaßnahmen teilweise selbst durchgeführt,
sie haben jedoch noch zusätzlich Fachfirmen zur Unterstützung engagiert. Die Sanierer
haben Fachfirmen beauftragt, die sie durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte
oder durch andere Handwerker empfohlen bekamen. Die Nicht-Sanierer im Gegensatz,
würden es bevorzugen, die Sanierungsmaßnahmen komplett von einer Fachfirma
durchführen zu lassen.
7.4.2 Bestärkung bzw. Entkräftung der Hemmnisse aufgrund der
Hauseigentümerbefragung
Im Folgenden wurden die Hemmnisse der Phase 1 und Phase 2 aufgrund der
Auswertung der Hauseigentümerfragebögen bestärkt oder entkräftet.
Nachfolgend aufgelistete mögliche Hemmnisse konnten aufgrund der nicht unmittelbar
von den Hausbesitzern gemachten Erfahrungen und Kenntnissen von diesen nicht
abgefragt und somit weder bestärkt noch entkräftet werden:
Themen der thermischen Sanierung werden, wenn überhaupt, nur kurz und
oberflächlich in der Presse behandelt. Es wurden kaum Artikel mit ausführlichen
Erklärungen gefunden
Kein schriftliches Informationsmaterial der Baufirmen
Einheitliche Kommunikation der Wohnbauförderstellen durch unterschiedliche
Bestimmungen sehr schwierig
Kapitel 7 Ergebnisse - 103 -
Keine Werbung für Förderungen der thermischen Sanierung bundesweit möglich
Förder- und baurechtliche Regelungen auf Landesebene bedingen länderweise
unterschiedliche Bestimmungen
Geringe Energiekosten verlängern die Amortisationszeit
Kreditgeschäft im Zuge der Althaussanierung wenig interessant für Banken
Schlechtere Förderung von Althaussanierung gegenüber Neubau
Demographische Entwicklung
Information Kommunikation Organisation Motivation
Die Hemmnisse aus Phase 1 und Phase 2 wurden wenn möglich ihrer Entsprechung
gegenübergestellt. Gab es keine eindeutige Entsprechung wurde das Feld in der
anderen Phase freigelassen.
Ein in der Spalte ‘PHASE 3’ bedeutet, dass die Hemmnisse durch die
Hauseigentümer bestätigt und folglich bestärkt wurden. Wie bereits im Kapitel 6.4.1.2
erläutert wurde, galt ein mögliches Hemmnis als bestärkt, wenn einer der folgenden
Punkte zutrafen:
Bei ‘Ja/Nein-Fragen’ musste zumindest ein Hausbesitzer das abgefragte
Hemmnis bestätigten
Bei Selektionsfragen zählte für die Bestärkung des Hemmnisses, ob dieses von
zumindest einem Hausbesitzer als Antwort gewählt wurde.
Bei skalierten Antworten galt je nach Fragestellung entweder das einmalige
Ankreuzen der Skalierung ‘1’ und ‘2’ oder ‘4’ und ‘5’ als Bestätigund des
Hemmnisses. ‘3’ galt in jedem Fall als neutral.
Bei offenen Fragen wurde, ausschließlich eine qualitative Inhaltsanalyse
angewandt.
Ein X stellt ein Nichtbestätigen der Defizite und somit ein Entkräften derselben dar. Ein
leer stehendes Feld bedeutet, dass diese Hemmnisse bei den Hauseigentümern nicht
abgefragt werden konnten.
Kapitel 7 Ergebnisse - 104 -
Der Buchstabe F in Kombination mit einer Zahl in der Spalte Phase 3 gibt darüber
Aufschluss, mit welcher Fragennummer die jeweiligen Hemmnisse im Fragebogen
(siehe Anhang IV) abgefragt wurden.
Bestärkung bzw. entkräften der Informations-Hemmnisse durch die
Hauseigentümerbefragung (PHASE 3)
PHASE 1 PHASE 2 PHASE 3
Sanierer Nicht-
Sanierer
Themen der
thermischen Sanierung
werden, wenn
überhaupt, nur kurz
und oberflächlich in der
Presse behandelt. Es
wurden kaum Artikel
mit ausführlichen
Erklärungen gefunden
Der Ablauf der
thermischen Sanierung
und dessen
verschiedene
Akteursgruppen
werden in der Presse
nicht behandelt
F35
F32
Uneinheitliche, unklare
und unzutreffende
Aussagen
verschiedener
Baufirmen bezüglich
Sanierungsmaßnahmen
Ungleicher Wissenstand der
Akteure kann uneinheitliche
Information hinsichtlich ein
und derselben Fragestellung
mit sich bringen
F38
Kein ausreichendes
Wissen über den Ablauf
der thermische
Sanierung bei den
Banken
Effektiver
Organisationsablauf bei den
Akteuren (Ausnahme
Energieberater) nicht bekannt
F18
F17
Kapitel 7 Ergebnisse - 105 -
Großes Wissensdefizit
der Baufirmen über das
Förderungssystem
Wissen über Förderungen bei
Professionisten mangelhaft
F24
F21
Unübersichtlichkeit des
Fördersystems
Wissen über Förderungen bei
Hausbesitzer mangelhaft
F28, F20
F26, F20
Richtiger Zeitpunkt im
Prozessablauf und Dauer für
Erstellung des
Energieausweises beim
Bauherrn nicht bekannt
F32
F29
Tragweite des
Vorhabens nicht
überschaubar
Ausmaß und Dauer der
Sanierung dem Bauherrn
nicht bekannt – Kosten
werden unterschätzt
F19, F20
Ältere Hauseigentümer
schlechter informiert, weil
weniger Infoveranstaltungen
besucht
X
F12
Informationen werden
nicht strukturiert
dargestellt
Informationsbroschüren oft
als Erstinformation zu
detailliert und somit schwer
verständlich
F13
F13
Mangelndes Aus und
Weiterbildungsniveau
des Fachpersonals
Ungeschultes Verkaufsberater
im Baustoffhandel
F12
X
F12 Kein schriftliches
Informationsmaterial
der Baufirmen
Kapitel 7 Ergebnisse - 106 -
Der Sanierungswillige
wird mit zu viel
Fachwissen informiert.
Bauherr weiß nicht, welches
Fachwissen nötig ist
F14
F14
Glaubwürdigkeit ist
zweifelhaft auf Grund
von wirtschaftlichen
Interessen der
jeweiligen Quelle
F16
F15
ABB. 19: INFORMATIONSHEMMNISSE PHASE 3, EIGENE DARSTELLUNG
Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer bestätigt
X Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer nicht bestätigt
Bestärkung bzw. entkräften der Kommunikations-Hemmnisse durch die
Hauseigentümerbefragung (PHASE 3)
PHASE 1 PHASE 2 PHASE 3
Sanierer Nicht-
Sanierer
Aufgrund der
verschiedenen
Landesförderungen ist
es einer
österreichweiten
Zeitung nicht möglich,
diese zu kommunizieren
Einheitliche Kommunikation
der Wohnbauförderstellen
durch unterschiedliche
Bestimmungen sehr
schwierig
Keine Werbung für
Förderungen der
thermischen Sanierung
bundesweit möglich
Keine Kommunikation
und großes
Wissensdefizit über vor-
und nach gelagerte
Akteursgruppen
Mangelndes Wissen der
Akteure über Aktivitäten der
anderen Akteure
F37, F38
Kapitel 7 Ergebnisse - 107 -
Bestimmungen der
Wohnbauförderung
kompliziert und
unverständlich
F28
F26
Energieausweis bei
Bauherrn nicht bekannt oder
nicht verständlich
F43, F44
F37, F38
Wenig strukturierte
Kommunikation der
Banken mit dem
Kunden
F17
F16
ABB. 20: KOMMUNIKATIONSHEMMNISSE PHASE 3, EIGENE DARSTELLUNG
Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer bestätigt
X Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer nicht bestätigt
Kapitel 7 Ergebnisse - 108 -
Bestärkung bzw. entkräften der Organisations-Hemmnisse durch die
Hauseigentümerbefragung (PHASE 3)
PHASE 1 PHASE 2 PHASE 3
Sanierer Nicht-
Sanierer
Förderungen können in
manchen Bundesländern
nur online beantragt
werden
Anträge vorwiegend online
einzubringen
F25
F22
Sanierer muss sich
selbst um alles kümmern
(Reibungsverluste)
Bauherr als Koordinator bei
der Ausführung ohne
Wissen um korrekten
Ablauf und
Arbeitserfordernisse der
Gewerke überfordert
F33
F30
Keine fachübergreifende
Kooperation zwischen
den Baufirmen
Lange Baustellenzeit im
Gebäude durch
mangelhafte Koordination
zwischen den Akteuren
F34
F31
Bauliche Vorschriften -
Denkmalschutz
Förder- und baurechtliche
Regelungen auf
Landesebene bedingen
länderweise
unterschiedliche
Bestimmungen
ABB. 21: ORGANISATIONSHEMMNISSE PHASE 3, EIGENE DARSTELLUNG
Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer bestätigt
X Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer nicht bestätigt
Kapitel 7 Ergebnisse - 109 -
Bestärkung bzw. entkräften der Motivations-Hemmnisse durch die
Hauseigentümerbefragung (PHASE 3)
PHASE 1 PHASE 2 PHASE 3*)
Sanierer Nicht-
Sanierer
Energieberater sind
Generalunternehmen für
die Ablauforganisation
gegenüber negativ
eingestellt. Sie stellen
dadurch die Kosten
anstatt der Nutzen der
thermischen Sanierung
in den Vordergrund.
F40
F24
Vorfinanzierung der
Sanierungsmaßnahmen,
wenn man Förderung in
Anspruch nimmt
Zwang der Vorfinanzierung
bis zur Fertigstellung aller
Maßnahmen v. a. bei
geringen Eigenmitteln und
für einkommensschwache
Hausbesitzer problematisch
F27
F24
Hohe
Investitionssummen
Amortisationszeiten zu
lang
Unzureichende Rentabilität
durch hohen
Investitionsaufwand lange
Amortisationszeit
F49
F43
Geringe Energiekosten
verlängern die
Amortisationszeit
Kreditgeschäft im Zuge der
Althaussanierung wenig
interessant für Banken
Kapitel 7 Ergebnisse - 110 -
Förderung auf
Darlehensbasis:
Schwierigkeiten bei
älteren oder/und
einkommensschwachen
Hausbewohnern
Darlehen zu bekommen
bzw. zurückzuzahlen
X
F48
F42
Schlechtere Förderung
von Althaussanierung
gegenüber Neubau
Keine bzw. nur bedingte
Anerkennung von
Eigenleistungen
F29
F25
Unsicherheit des
Hauseigentümers in
bauphysikalischen und
technischen Bereichen
(Styropor ist Sondermüll,
Schimmelbildung nach
Isolierung, Isolierung bei
feuchten Mauern…)
F41
F35
Skepsis seitens
Professionisten
bezüglich Dämmen und
Wohnraumlüftung
F42
X
F36
Fachbegriffe
verunsichern den
Sanierer als Laien
Für den Sanierer
unverständliche
Fachbegriffe in der
Kommunikation
F21
F18
Keine aktive
Angebotslegung durch
Baufirmen
X
F22
F19
Wirtschaftliche
Entwicklung
(Finanzkrise)
F11
F11
Kapitel 7 Ergebnisse - 111 -
Demographische
Entwicklung
Altersstruktur –
fortgeschrittenes Alter
des Hausbesitzers
X
F5 und F6
F5 und F6
ABB. 22: MOTIVATIONSHEMMNISSE PHASE 3, EIGENE DARSTELLUNG
Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer bestätigt
X Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer nicht bestätigt
7.4.3 Thesen zu Hemmnisse IKOM
Um einen besseren Überblick über die Ergebnisse der Phasen 1, 2 und 3 zu erhalten,
wurden die Hemmnisse, nach ihrer Wahrscheinlichkeit gegliedert (Gliederungskriterien
siehe Kapitel 6.4.1.2), dargestellt. Bei den Hausbewohnern nicht abgefragt und somit
nicht überprüfbare Hemmnisse wurden vollständigkeitshalber nicht gewichtet
zusammengefasst.
Sehr wahrscheinliche Hemmnisse
Ungleicher Wissenstand der Akteure kann uneinheitliche Information hinsichtlich ein
und derselben Fragestellung mit sich bringen
Effektiver Organisationsablauf bei den Akteuren (Ausnahme Energieberater) nicht
bekannt
Wissen über Förderungen bei Professionisten mangelhaft
Wissen über Förderungen bei Hausbesitzer mangelhaft
Ausmaß und Dauer der Sanierung dem Bauherrn nicht bekannt – Kosten werden
unterschätzt
Informationsbroschüren oft als Erstinformation zu detailliert und somit schwer
verständlich
Ungeschulte Verkaufsberater im Baustoffhandel
Der Sanierungswillige wird mit zu viel Fachwissen informiert.
Keine Kommunikation und großes Wissensdefizit über vor- und nach gelagerte
Akteursgruppen
Förderanträge vorwiegend online einzubringen
Bauherr als Koordinator bei der Ausführung ohne Wissen um korrekten Ablauf und
Arbeitserfordernisse der Gewerke überfordert
Kapitel 7 Ergebnisse - 112 -
Lange Baustellenzeit im Gebäude durch mangelhafte Koordination zwischen den
Akteuren
Zwang der Vorfinanzierung bis zur Fertigstellung aller Maßnahmen v. a. bei
geringen Eigenmitteln und für einkommensschwache Hausbesitzer problematisch
Unzureichende Rentabilität durch hohen Investitionsaufwand lange
Amortisationszeit
Fachbegriffe verunsichern den Sanierer als Laien
Information Kommunikation Organisation Motivation
Wahrscheinliche Hemmnisse
Der Ablauf der thermischen Sanierung und dessen verschiedene Akteursgruppen
werden in der Presse nicht behandelt
Richtiger Zeitpunkt im Prozessablauf und Dauer für Erstellung des
Energieausweises beim Bauherrn nicht bekannt
Glaubwürdigkeit ist zweifelhaft auf Grund von wirtschaftlichen Interessen der
jeweiligen Quelle
Bestimmungen der Wohnbauförderung kompliziert und unverständlich
Energieausweis bei Bauherrn nicht bekannt oder nicht verständlich
Wenig strukturierte Kommunikation der Banken mit dem Kunden
Energieberater sind Generalunternehmen für die Ablauforganisation gegenüber
negativ eingestellt. Sie stellen dadurch die Kosten anstatt der Nutzen der
thermischen Sanierung in den Vordergrund.
Förderung auf Darlehensbasis: Schwierigkeiten bei älteren oder/und
einkommensschwachen Hausbewohnern Darlehen zu bekommen bzw.
zurückzuzahlen
Keine bzw. nur bedingte Anerkennung von Eigenleistungen
Unsicherheit des Hauseigentümers in bauphysikalischen und technischen
Bereichen (Styropor ist Sondermüll, Schimmelbildung nach Isolierung, Isolierung
bei feuchten Mauern…)
Altersstruktur – fortgeschrittenes Alter des Hausbesitzers
Kapitel 7 Ergebnisse - 113 -
Skepsis seitens Professionisten bezüglich Dämmen und Wohnraumlüftung
Keine aktive Angebotslegung durch Baufirmen
Wirtschaftliche Entwicklung (Finanzkrise)
Information Kommunikation Motivation
Unwahrscheinliche Hemmnisse
Ältere Hauseigentümer schlechter informiert, weil weniger Infoveranstaltungen
besucht
Information
Nicht abgefragte Hemmnisse
Themen der thermischen Sanierung werden, wenn überhaupt, nur kurz und
oberflächlich in der Presse behandelt. Es wurden kaum Artikel mit ausführlichen
Erklärungen gefunden
Kein schriftliches Informationsmaterial der Baufirmen
Einheitliche Kommunikation der Wohnbauförderstellen durch unterschiedliche
Bestimmungen sehr schwierig
Keine Werbung für Förderungen der thermischen Sanierung bundesweit möglich
Förder- und baurechtliche Regelungen auf Landesebene bedingen länderweise
unterschiedliche Bestimmungen
Geringe Energiekosten verlängern die Amortisationszeit
Kreditgeschäft im Zuge der Althaussanierung wenig interessant für Banken
Schlechtere Förderung von Althaussanierung gegenüber Neubau
Demographische Entwicklung
Information Kommunikation Organisation Motivation
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 114 -
8 PHASE 4 SCHLUSSFOLGERUNGEN
In der letzten Phase der Arbeit wurden die gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf
Hemmnisse betreffend die thermische Gebäudesanierung den Kriterien für eine
erfolgreiche Information, Kommunikation, Organisation und Motivation (siehe Kapitel
2.2) gegenübergestellt und verglichen. Daraus wurden im weiteren Verlauf Maßnahmen
abgeleitet, die die Hemmnisse beseitigen bzw. vermeiden.
8.1 Gegenüberstellung Praxis und Theorie geleiteter Thesen zur
Information
Die an eine optimale Information gestellten Anforderungen (siehe Kapitel 2.1.1) sind
aufgrund der in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse nur bedingt gegeben.
Beispielsweise wird der Sanierungswillige mit zu vielen Informationen versorgt, was
entgegen dem Idealbild den Nachfrager der Information überfordert. Auch wird durch
die Vermittlung von zu viel Fachwissen keine geeignete Informationsversorgung
ermöglicht.
Weiterhin mangelt es den Informationen häufig an Übereinstimmung, es werden auf
verschiedenen Ebenen Informationen mit unterschiedlichen Inhalten bereitgestellt, was
insgesamt ein Defizit in Bezug auf die Einheitlichkeit entstehen lässt. Die daraus
resultierende Verunsicherung des Nachfragers macht für ihn die Informationen nicht
mehr nachvollziehbar.
Lässt der Anbieter der Information zugleich noch wirtschaftliches Interesse an einer
spezifischen Dienstleistung vermuten, entsteht beim Nachfrager eine Verunsicherung,
insbesondere wenn er die Informationen nicht ohne Weiteres vergleichen kann.
Auch wenn das Kriterium der leichten Zugänglichkeit zu Informationen in Bezug auf die
thermische Sanierung grundsätzlich erfüllt ist, wird dieser positive Aspekt durch das
vorhandene Überangebot an unterschiedlichen Informationen neutralisiert.
Zusammenfassend ergibt sich daraus, dass die Informationen bedarfsgerecht
bereitgestellt werden müssen und in allen Informationswegen der Akteure einheitlicher
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 115 -
und vergleichbarer sein müssen. Nur dann kann eine erfolgreiche Kommunikation
stattfinden.
8.2 Gegenüberstellung Praxis und Theorie geleiteter Thesen zur
Kommunikation
Bei einem Vergleich der aus der Literatur angeführten Kriterien (siehe Kapitel 2.2.1) für
eine erfolgreiche Kommunikation mit der in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnissen
betreffend Kommunikation im Prozess der thermischen Sanierung fällt auf, dass das
Kriterium des Verstehens durch Heranbringen an das Verständnisniveau des
Empfängers sowohl bei den Bestimmungen der Wohnbauförderung, als auch bei
Inhalten des Energieausweises keine Berücksichtigung fand.
Mangelnde Kommunikation zwischen den einzelnen Professionisten lässt
möglicherweise auf eine gestörte Beziehungsebene schließen. Die Kommunikation
wäre dementsprechend wenig informativ für die Beteiligten.
Durch schlecht koordinierte Kommunikation leidet auch der Feedback-Prozess im
Kommunikationsablauf, der für ein gutes Verstehen allerdings maßgebend ist.
8.3 Gegenüberstellung Praxis und Theorie geleiteter Thesen zur
Organisation
Vergleicht man die Theorie (siehe Kapitel 2.3.1.) für erfolgreiche Organisation mit den
Erkenntnissen aus dieser Arbeit fällt auf, dass im Rahmen einer Sanierung zwar von
Seiten des Hauseigentümers ein Gesamtziel (fertig saniertes Gebäude) besteht, die
einzelnen Beteiligten aber eher ihre eigenen Ziele (Fertigstellung der eigenen Arbeit) im
Auge haben. Eine Koordination bzw. der Kommunikationsfluss zwischen den Akteuren
erfolgt entgegen der Theorie nicht gegenseitig und lateral, sondern am ehesten über
den Hauseigentümer, der dieser Rolle als Koordinator aber häufig mit Vorbehalten
gegenübersteht. Inhaltlich gehen Rat und Information somit leicht verloren.
Ebenso sollte das Wissen über alle Beteiligte, deren Tätigkeiten und deren spezifische
Anforderungen unter den Akteuren breit gestreut sein. Wie die Ergebnisse zeigen, ist
aber z.B. der Informationsstand betreffend den Organisationsablauf, das Wissen über
die vor und nachgelagerten Akteure, sowie jenes über die Fördersysteme laut den
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 116 -
befragten Hauseigentümern mangelhaft. Die Autorität und die Steuerung obliegen in
vielen Fällen den Hauseigentümern. Laut den Ergebnissen bezeichnen sich diese aber
selbst nicht als Experten, wodurch die Forderungen nach sachbezogener Autorität und
nach Steuerung über die Expertenmacht aus der Theorie als nicht erfüllt betrachtet
werden müssen.
Der Theorie entsprechend ist das Ausmaß an formalen Regeln zwischen den Akteuren
niedrig und die Zentralisation gering.
8.4 Gegenüberstellung Praxis und Theorie geleiteter Thesen zu
Motivation
Bei einem Vergleich der aus der Literatur gewonnenen Kriterien (siehe Kapitel 2.4.1) für
eine erfolgreiche Motivation mit der in dieser Arbeit gewonnenen Thesen zu diesem
Thema fällt auf, dass das Kriterium Lernmotiv aufgrund der unterschiedlichen
Informationen und Wissensdefizite der Akteure und der Vermittlung zu vieler
Fachbegriffe nicht berücksichtigt ist. Die Sanierer bzw. Nicht-Sanierer verlieren durch
diese verwirrenden und falschen Aussagen die Motivation am Lernen und werden eher
abgeschreckt.
Gleiches ist bei dem Kriterium Verantwortung der Fall. Werden die Hauseigentümer
falsch informiert oder sind sie durch die Koordination der Akteure überfordert, verlieren
sie den Mut, weiter Verantwortung zu übernehmen.
Menschen werden durch selbständige Tätigkeit motiviert, bekommen sie jedoch
unwahre Informationen, die sie in ihrem Fortkommen einschränken, bewirkt das
Verunsicherung und Frustration.
Vorhandene Probleme mit den Förderungen stehen den Entgeltanreizen entgegen.
8.5 Zusammenfassung Vergleich Praxis und Theorie geleiteter
Thesen
Die nachfolgenden Tabellen geben eine Übersicht über die in dieser Arbeit
gewonnenen Thesen über Hemmnisse bei der thermischen Sanierung in
Gegenüberstellung der aus der Literatur gewonnenen entsprechenden theoretischen
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 117 -
Antithesen und der Maßnahmen zur Beseitigung der Hemmnisse als Synthese daraus.
Dabei sind in der Spalte ‘Maßnahmen’ zwecks Übersichtlichkeit nur die Überschriften
der Verbesserungsmaßnahmen bzw. Schlagworte daraus angeführt. Detailliertere
Ausführungen zu den Maßnahmen sind unter der jeweiligen Überschrift im Kapitel 9 zu
finden.
Sehr wahrscheinliche Hemmnisse
Thesen zu Hemmnissen Antithesen aus der Literatur Maßnahmen
Ungleicher Wissenstand der
Akteure kann uneinheitliche
Information hinsichtlich ein und
derselben Fragestellung mit sich
bringen
geringe Differenzierung
geringe Wissensunterschiede
gegenseitige Abstimmung
Vergleichbarkeit
lateraler Kommunikationsfluss
Lernmotiv
Interesse
Kompetenz
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Schulungen
Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück
Infopool
Effektiver Organisationsablauf
bei den Akteuren (Ausnahme
Energieberater) nicht bekannt
Gesamtziel
gegenseitige Abstimmung
lateraler Kommunikationsfluss
Verantwortung
Kompetenz
Kein Überangebot
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Schulungen
Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück
Effektiver Ablauf
Infopool
Wissen über Förderungen bei
Professionisten mangelhaft
geringe Wissensunterschiede
lateraler Kommunikationsfluss
Entgeltanreize
Einheitliches Fördersystem
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Schulungen
Sanierungskonferenzen/
Sanierungsfrühstück
Infopool
Wissen über Förderungen bei
Hausbesitzer mangelhaft
Feedback
Lernmotiv
Vergleichbarkeit
Überforderung des Empfängers vermeiden
Einheitliches Fördersystem
Förderberechnung
Seminarreihe für Bauherren,
Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren
Energiebeauftragter in den Gemeinden
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 118 -
Ausmaß und Dauer der
Sanierung dem Bauherrn nicht
bekannt – Kosten werden
unterschätzt
Vergleichbarkeit
Leichte Zugänglichkeit der Informationen
Wunsch nach Erfolg
Coach als Begleiter
Energiekennzahlberechnung
Seminarreihe für Bauherren
Energiebeauftragter in den Gemeinden
Informationsbroschüren oft als
Erstinformation zu detailliert und
somit schwer verständlich
Feedback
Lernmotiv
Interesse
Überforderung des Empfängers vermeiden
Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren
Zielgruppen gerichtete Information
Ungeschulte Verkaufsberater im
Baustoffhandel
Geringe Wissensunter-schiede
lateraler Kommunikationsfluss
Lernmotiv
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Schulungen
Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück
Der Sanierungswillige wird mit
zu viel Fachwissen informiert.
Lernmotiv
Interesse
Kompetenz
Bedarfsgerecht
Angebot - Nachfrage
Coach als Begleiter
Folder ‘Lexikon Fachchinesisch’
Zielgruppen gerichtete Information,
Seminarreihe für Bauherren
Keine Kommunikation und
großes Wissensdefizit über vor-
und nach gelagerte
Akteursgruppen
Gesamtziel
Beziehungsebene positiv bzw. neutral gestalten
geringe Wissensunterschiede
gegenseitige Abstimmung
lateraler Kommunikationsfluss
Vergleichbarkeit
Verantwortung
Lernmotiv
Interesse
Kompetenz
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Schulungen
Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück
Infopool
Förderanträge vorwiegend
online einzubringen
Lernmotiv
Coach als Begleiter
Bausparkassen als Vermittler
Bauherr als Koordinator bei der
Ausführung ohne Wissen um
korrekten Ablauf und
Arbeitserfordernisse der
Gewerke überfordert
sachbezogene Autorität
Steuerung über Expertenmacht
Leistungsmotiv
Verantwortung
Wunsch nach Erfolg
Coach als Begleiter
Seminarreihe für Bauherren
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 119 -
Lange Baustellenzeit im
Gebäude durch mangelhafte
Koordination zwischen den
Akteuren
Gesamtziel
gegenseitige Abstimmung
lateraler Kommunikationsfluss
Leistungsmotiv
Lernmotiv
Coach als Begleiter,
Netzwerk bzw. Clusterbildung,
Schulungen
Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück
Zwang der Vorfinanzierung bis
zur Fertigstellung aller
Maßnahmen v. a. bei geringen
Eigenmitteln und für
einkommensschwache
Hausbesitzer problematisch
Entgeltanreiz
Unabhängigkeit
Einheitliches Fördersystem (Teilförderungen, Vorschuss Fördersumme)
Energie Contracting
Unzureichende Rentabilität
durch hohen
Investitionsaufwand – lange
Amortisationszeit
Entgeltanreize Einheitliches Fördersystem (Anerkennung von Eigenleistung, Direktzuschüsse)
Amortisationszeitberechnung (Berücksichtigung der zu erwartenden Energiepreissteigerungen)
Werbekampagne (Komfort)
Direktanzeige der Kosten
Fachbegriffe verunsichern den
Sanierer als Laien
Verständnisniveau des Empfängers berücksichtigen
Lernmotiv
Interesse
Folder ‘Lexikon Fachchinesisch’
Seminarreihe für Bauherren
Zielgruppen gerichtete Information
Energiebeauftragter in den Gemeinden
ABB. 23: SEHR WAHRSCHEINLICHE HEMMNISSE. EIGENE DARSTELLUNG
Information Kommunikation Organisation Motivation
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 120 -
Wahrscheinliche Hemmnisse
Thesen zu Hemmnissen Antithesen aus der Literatur Maßnahmen
Der Ablauf der thermischen
Sanierung und dessen
verschiedene Akteursgruppen
werden in der Presse nicht
behandelt
Lernmotiv Werbekampagne
Richtiger Zeitpunkt im
Prozessablauf und Dauer für
Erstellung des
Energieausweises beim
Bauherrn nicht bekannt
Verantwortung
selbständige Tätigkeit
Coach als Begleiter
Effektiver Ablauf
Seminarreihe für Bauherren
Glaubwürdigkeit ist zweifelhaft
auf Grund von wirtschaftlichen
Interessen der jeweiligen Quelle
Vergleichbarkeit Coach als Begleiter
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Energiebeauftragter in den Gemeinden
Clusterdachverband mit gemeinsamer Marke
Bestimmungen der
Wohnbauförderung kompliziert
und unverständlich
Verständnisniveau des Empfängers berücksichtigen
Feedback
wenige formale Regeln
Lernmotiv
Coach als Begleiter
Regionale Wohnbau-förderberatungsstellen
Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren
Schulungen (Bestimmungen können dadurch für alle vermittelt werden)
Energieausweis bei Bauherrn
nicht bekannt oder nicht
verständlich
Verständnisniveau des Empfängers berücksichtigen
Coach als Begleiter
Folder ‘Lexikon Fachchinesisch’
Seminarreihe für Bauherren
Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren
Werbekampagne
Wenig strukturierte
Kommunikation der Banken mit
dem Kunden
lateraler Kommunikations-fluss
Schulungen
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 121 -
Energieberater sind
Generalunternehmen für die
Ablauforganisation gegenüber
negativ eingestellt. Sie stellen
dadurch die Kosten anstatt der
Nutzen der thermischen
Sanierung in den Vordergrund.
sachbezogene Autorität
Steuerung über Expertenmacht
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Schulungen
Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück
Förderung auf Darlehensbasis:
Schwierigkeiten bei älteren
oder/und
einkommensschwachen
Hausbewohner Darlehen zu
bekommen bzw. zurückzuzahlen
Entgeltanreize
Unabhängigkeit
Einheitliches Fördersystem (Direktzuschüsse)
Keine bzw. nur bedingte
Anerkennung von
Eigenleistungen
Selbständige Tätigkeit
Entgeltanreize
Verantwortung
Leistungsmotiv
Unabhängigkeit
Einheitliches Fördersystem (Anerkennung Eigenleistungen)
Unsicherheit des
Hauseigentümers in
bauphysikalischen und
technischen Bereichen (Styropor
ist Sondermüll, Schimmelbildung
nach Isolierung, Isolierung bei
feuchten Mauern…)
Kompetenz Coach als Begleiter
Seminarreihe für Bauherren
Werbekampagne
Vergleichendes Probewohnen
Skepsis seitens Professionisten
bezüglich Dämmen und
Wohnraumlüftung
Gesamtziel
lateraler Kommunikationsfluss
Kompetenz
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Schulungen
Sanierungskonferenzen/
Sanierungsfrühstück
Infopool
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 122 -
Keine aktive Angebotslegung
durch Baufirmen
Verantwortung
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Schulungen
Wirtschaftliche Entwicklung
(Finanzkrise)
Entgeltanreiz
Unabhängigkeit
Einheitliches Fördersystem (Teilförderungen, Vorschuss Fördersumme)
Energie Contracting
Altersstruktur - fortgeschrittenes
Alter des Hausbesitzers
Verständnisniveau des Empfängers berücksichtigen
Entgeltanreize
Einheitliches Fördersystem (Anerkennung von Eigenleistung, Direktzuschüsse)
Amortisationszeitberechnung (Berücksichtigung der zu erwartenden Energiepreissteigerungen)
Zielgruppen gerichtete Information
Werbekampagne (Komfort)
ABB. 24: WAHRSCHEINLICHE HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG
Information Kommunikation Motivation
Obwohl nachfolgende Hemmnisse in der Phase 3 bei den Hausbewohnern nicht
abgefragt und somit auch nicht bestärkt werden konnten, wurden diese von den
Verfassern dieser Arbeit dennoch in die weiteren Überlegungen miteinbezogen, weil sie
einerseits nicht entkräftet wurden und andererseits einige der für die oben genannten
Thesen vorgeschlagenen Maßnahmen diese möglichen Hemmnisse mit ‘entschärfen’
können.
Nicht abgefragte Hemmnisse
mögliche Hemmnisse Antithesen aus der Literatur Maßnahmen
Themen der thermischen
Sanierung werden, wenn
überhaupt, nur kurz und
oberflächlich in der Presse
behandelt. Es wurden kaum
Artikel mit ausführlichen
Erklärungen gefunden
Werbekampagne
Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 123 -
Kein schriftliches
Informationsmaterial der
Baufirmen
Netzwerk bzw. Clusterbildung
Zielgruppengerichtete Information
Einheitliche Kommunikation der
Wohnbauförderstellen durch
unterschiedliche Bestimmungen
sehr schwierig
Einheitliches Fördersystem
Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren
Keine Werbung für Förderungen
der thermischen Sanierung
bundesweit möglich
Einheitliches Fördersystem
Werbekampagne
Förder- und baurechtliche
Regelungen auf Landesebene
bedingen länderweise
unterschiedliche Bestimmungen
Einheitliches Fördersystem
Geringe Energiekosten
verlängern die Amortisationszeit
Amortisationszeitberechnung (Berücksichtigung zu erwartende Energiepreissteigerung)
Werbekampagne
Direktanzeige der Kosten
Kreditgeschäft im Zuge der
Althaussanierung wenig
interessant für Banken
Steigerung der Sanierungsrate
Schlechtere Förderung von
Althaussanierung gegenüber
Neubau
Einheitliches Fördersystem (Anpassen Förderungen)
Demographische Entwicklung Werbekampagne (Komfort)
ABB. 25: NICHT ABGEFRAGTE HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG
Information Kommunikation Organisation Motivation
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 124 -
9 MAßNAHMENKATALOG
Der Abbau der erhobenen Hemmnisse erfordert ein breites Spektrum an Maßnahmen.
Aus Sicht der Verfasser ist die Umsetzung einer einzelnen nicht zielführend. Die
Sanierungsentscheidung positiv beeinflussen kann nur ein konsequenter Mix aus
mehreren Maßnahmen. Nachfolgend werden die unterschiedlichsten Maßnahmen für
die beteiligten Akteure aufgezeigt.
9.1 Coach als Begleiter
Der Bauherr übernimmt im Prozess der thermischen Gebäudesanierung zahlreiche
Rollen. Bei einigen sind spezielles Wissen oder Fähigkeiten erforderlich bzw. von
Vorteil, welche der Hausbesitzer nicht immer abdecken kann. Ein unabhängiger Coach,
der dem Sanierer im gesamten Ablauf zur Seite steht, kann diesen weitgehend
entlasten. Er kann vor allem bei der Erstellung eines Lastenheftes zur
Angebotseinholung, bei der Angebotsüberprüfung, sowie der Ausführungsüberwachung
und -kontrolle unterstützen. Eigens dafür geschulte Personen aus dem Kreis der
Akteure der thermischen Sanierung wie z.B. Energieberater oder auch ein nicht an der
Ausführung beteiligter geschulter Professionist eines Sanierungsnetzwerks, aber auch
Vertreter eines neu geschaffenen Berufszweigs könnten diese Rolle im Prozess der
thermischen Sanierung übernehmen.
In der Schweiz werden bereits solche Energiecoaching Modelle angewandt. Am Beginn
steht eine Erstberatung, bei der über die Möglichkeiten für die thermische Sanierung
und die nötige Vorgehensweise gesprochen wird. In der zweiten Phase berät der Coach
bei der Planung und Projektierung. Weiters bietet er Hilfestellung für das
Förderansuchen. Ausführungsberatung, Umsetzungsbegleitung mit Qualitäts-
überprüfung und Coaching der Bauleitung runden den Prozess ab.137
Der Coach als Fachmann übernimmt die Kommunikation zwischen den Akteuren und
kann die nötigen Informationen für den Bauherrn auf dessen Verständnis hin
ausrichten. Mit dem Wissen um den optimalen Prozessablauf (siehe ‘Effektiver Ablauf
der thermischen Sanierung’ Kapitel 9.6) kann er zum rechten Zeitpunkt die nötigen
137 vgl. http://www.luzernerneuert.ch, Zugriff am 28.07.2010
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 125 -
Schritte setzen und die einzelnen Abläufe miteinander koordinieren. Die Dauer der
Sanierung und auch die Kosten werden dadurch optimiert und realistisch einschätzbar.
Er kann dem Bauherrn bei der technischen und bauphysikalischen Ausführung
beratend zur Seite stehen und bei der Entscheidung, welche Maßnahmen technisch
und wirtschaftlich Sinn machen, unterstützen.
9.2 Netzwerk bzw. Clusterbildung
Cluster und Netzwerke ermöglichen einerseits die verpflichtende Fortbildung bzw.
Schulung sowie die fachübergreifende Erweiterung des Wissensstandes der Akteure,
wodurch Abstimmungsprobleme und Kompetenzschwächen vermieden und die
Zusammenarbeit verbessert werden können. Andererseits tragen sie auch zu einer
Standardisierung des Marketings, der Angebote, des Vertriebs, bzw. der Montage- und
Prozessabläufe bei. Dadurch können in weiterer Folge auch die Preise gesenkt werden,
was wiederum zu einer schnelleren Rentabilität beiträgt.138 In Anlehnung an die
Maßnahme ‘Coach als Begleiter bei der thermischen Sanierung’ (siehe Kapitel 9.1)
kann hier ein geschulter Professionist die Koordination bzw. die Rolle des Coachs
einnehmen und somit die Bietergemeinschaft als One-Stop-Shop auftreten.
Wie die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, sollten Seminare und Fortbildungen im
Rahmen eines solchen Netzwerks möglichst fachübergreifend stattfinden. Dadurch
kann das Wissen fachübergreifend sehr breit gestreut und die Kommunikation unter den
Akteuren verbessert werden. Weiters sollten jene Akteure, die außerhalb der üblichen
Cluster liegen, wie z.B. Banken, Förderstellen, Energieberatern, Baustoffindustrie und
Baustoffhandel, in diese eingebunden werden.
9.3 Schulungen
Schulungen der Akteure müssen nicht zwingend im Rahmen von Clustern stattfinden.
So besteht auch die Möglichkeit, auf die jeweiligen Akteure abgestimmte
Schulungsprogramme zu implementieren. Neben dem notwenigen Fachwissen sollten
ebenso der Nutzen der thermischen Sanierung und die Vorteile für den jeweiligen
Akteur herausgestrichen werden.
138 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, 2005,S. 66.
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 126 -
Inhaltlich sollte auch fachübergreifendes Wissen behandelt werden. So könnten z. B.
technische und organisatorische Belange den Bankbediensteten bzw. Informationen
über Förderungen den Fachfirmen, näher gebracht werden. Auch die nötigen Schritte
und Arbeiten an den Schnittstellen von einem Akteur zum anderen müssten ein
zentraler Teil der Maßnahme sein.
In ‘Basismodulen’ könnten prinzipielle Informationen, wie der Ablauf und grundlegendes
Wissen sowohl im technischen als auch finanziellen und organisatorischen Bereich,
vermittelt werden. Vor allem für neue Mitbewerber am thermischen Sanierungsmarkt,
aber nicht nur für diese, wäre dies eine Möglichkeit, sich rasch einen Überblick zum
Thema zu verschaffen.
9.4 Regionale Sanierungskonferenzen durch die Wirtschaftskammer
Ähnlich wie bei der Cluster bzw. Netzwerkbildung verbessert diese Maßnahme die
Kommunikation und den Wissensaustausch unter den Akteuren an der thermischen
Gebäudesanierung. Sie kann und soll auch durchaus als Vorstufe zur Clusterbildung
dienen, steht aber vorerst allen Betrieben offen. Es sollten dazu Vorträge verschiedener
Akteuren stattfinden, bei denen deren Ziele, Sicht- und Vorgangsweisen, von ihnen
benötigte Maßnahmen und häufige Probleme angesprochen werden. Wünschenswert
ist es, auch innerhalb von Workshops Fallbeispiele anzubieten, um mit zufällig
gebildeten fachübergreifenden Teams technische und organisatorische Lösungen zu
suchen, sowie ein gemeinsames Angebot zu erstellen. In weiterer Folge könnte man im
Rahmen solcher Workshops auch potentielle Sanierungskunden einladen, um hier
Teamberatungen durchzuführen. Ziel hierbei ist es aus erster Hand zu erfahren, welche
Erwartungen vom Kunden in den jeweiligen Partnerbetrieb bzw. Akteur der Vor- und
Nachkette gesetzt werden.
9.5 Regionales Sanierungsfrühstück
Als abgespeckte Form der Sanierungskonferenzen können regionale
Sanierungsfrühstücke für die ansässigen Akteure durchgeführt werden, um die
Kommunikation zu verbessern. Impulsvorträge von ausgewählten Akteure und Experten
bilden das Rahmenprogramm. Der Vorteil dieser Maßnahme liegt klar in der Kürze der
Veranstaltung, was den meist sehr beschäftigten Betriebsinhabern entgegenkommt.
Der Zeitpunkt am Vormittag wurde bewusst gewählt, da es einfacher erscheint, später
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 127 -
in den Betrieb zu kommen, als früher gehen zu müssen und die vor sich liegende Arbeit
stehen zu lassen.
9.6 Effektiver Ablauf der thermischen Sanierung
Aufgrund der in der Literatur gefundenen139 und von den Experten gemachten
Vorschlägen erschien den Verfassern folgender Ablauf bei der thermischen
Gebäudesanierung als effektiv:
1. Erhebung des Gebäudezustandes und Vorschlag von technischen und
wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen zur thermischen Sanierung sowie eine
Priorität der Reihung der Maßnahmen durch einen neutralen Energieberater
2. Kostenschätzung durch einen neutralen Berater
3. Erstellung eines Energieausweises
4. Erstellung eines Lastenheftes für die ausgewählten Maßnahmen zur
Angebotseinholung
5. Angebotsprüfung
6. Finanzierungsberatung durch Bank- bzw. Bausparkassenberater inklusive Hilfe
bei der Förderungseinreichung
7. Auftragserteilung
8. Ausführungsüberwachung, Ausführungskoordination und Ausführungskontrolle
9. Evaluierung durch Energieausweis
Der oben dargestellte Ablauf kann mit oder ohne Unterstützung eines externen Coachs
erfolgen. Die Vorteile eines Coachings im Prozessablauf wurden bereits weiter in
Kapitel 9.1 unter der Maßnahme ‘Coach als Begleiter’ beschrieben.
Der optimierte Prozessablauf sollte allen an der Sanierung beteiligten Akteuren,
insbesondere den Hausbesitzern, zur Kenntnis gebracht werden. Dies kann über eine
einfache Broschüre, sowie über Informationen im Internet z. B. über den Infopool (siehe
Kapitel 9.15) oder Informationsseiten der Wohnbauförderstellen erfolgen.
139 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, 2005, S.67f. und Christian/Bolz/Kramer, 2008, S.39.
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 128 -
9.7 Einheitliches österreichweites Fördersystem mit gemeinsamer
Vermarktung
Im Rahmen einer österreichweiten Vermarktung der thermischen Gebäudesanierung
erscheint es den Verfassern sinnvoll, auch eine gemeinsame Förderlinie durch die
Bundesländer mit der Bundesregierung anzustreben. In den vergangenen Jahren
haben die Anreizfinanzierungen des Bundes im Rahmen der Aktionen ‘Ökoprämie’ für
Altfahrzeuge und ‘Sanierungsscheck’ für die thermische Gebäudesanierung dazu
geführt, dass die dafür vorgesehenen Fördertöpfe schneller als erwartet ausgeschöpft
waren. Abgesehen von der zusätzlichen monetären Zuwendung könnte eine
Begründung für den Erfolg dieser beiden Aktionen im Vertrauen liegen, das der
Bundesregierung bzw. den Bundesministern entgegengebracht wird.
Die einschlägige Literatur gibt folgende Hinweise zur Thematik. Vertrauen bildet eine
wichtige Dimension in der Beziehung zwischen Bevölkerung und politischen
Institutionen.140 Es ist ein notwendiger Schritt zur Reduktion der Komplexität und setzt
persönliche Kenntnis voraus. Den gewählten Vertretern wird es auf Zeit
entgegengebracht.141 Der Literatur zufolge würde dies im Grunde bedeuten, dass einer
Presseaussendung oder einem Interview eines gewählten Vertreters (Bundesminister,
Landeshauptmann), in denen der Nutzen der thermischen Sanierung dargelegt wird,
eher Glauben geschenkt würde als einer herkömmlichen Werbeeinschaltung.
Ein gemeinsames Fördersystem sollte die Wahl zwischen Direktzuschüssen und
Kreditfinanzierung und auch eine Sanierung in mehreren Teilschritten mit
Teilförderungen anhand eines Gesamtkonzeptes ermöglichen. Bei
einkommensschwachen Hausbesitzern ist auch ein Vorschuss auf die voraussichtliche
Fördersumme am Beginn der Sanierungsarbeiten wünschenswert. Weiters könnte auch
ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz auf Arbeitsleistung, Materialien und Bauteile
angedacht werden.142 Ebenso kann eine Einbeziehung von Eigenleistungen in die
Förderung zu einer Verbesserung beitragen. Die derzeit geringere Förderung von
Althaussanierungen sollte an jene von Neubau angepasst werden.
140 vgl. Jarren/Sarcanelli/Saxen, 2002, S. 306. 141 vgl. Jarren/Sarcanelli/Saxen, 2002, S. 307. 142 vgl. Christian/Bolz/Kramer, 2008, S. 35.
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 129 -
9.8 Energie Contracting
Alternativ zu den bisher bekannten Fördermöglichkeiten kann das
Finanzierungsinstrument des Contractings bei der thermischen Sanierung eingesetzt
werden. Der Contractor hat hier ein berechtigtes Interesse, die Energieeinsparungen zu
steigern, da er davon einen finanziellen Nutzen hat. Bei einem klassischen
Energieeinspar-Contracting plant, finanziert und realisiert der Contractor die
Maßnahmen und profitiert anschließend von den Einsparungen. Um darüber hinaus
auch den Rahmen eines Sanierungsvorhabens gewährleisten zu können, müssen aber
einheitliche Standards und bauliche Mindestanforderungen definiert werden. Nur so ist
für den Contractingnehmer stets die Sicherheit einer nutzenoptimierten thermischen
Sanierung gewährleistet.
Hier werden Dienstleistungen bzw. Gebäudesanierungen durch den Contractor
ermöglicht, welche unter Umständen für den Hauseigentümer nicht realisierbar
gewesen wären. So können Investitionskosten für den Hauseigentümer gering gehalten
werden. Es werden sowohl technische, als auch finanzielle Risiken minimiert, da diese
beim Contractor liegen. Dieser hat durch seine Spezialisierung auch das nötige
Fachwissen und die Erfahrung, die eine thermische Sanierung erfordern. Somit muss
sich der Sanierungswillige weniger mit der Thematik befassen. Besonders die Planung,
Ausführung und Überwachung der Sanierungstätigkeiten werden komplett vom
Contractor übernommen, wodurch Sanierungsvorhaben professioneller und zügiger
ablaufen.
9.9 Seminarreihe für Bauherren und deren Bewerbung
Ziel der Seminarreihe ist es, dem potentiellen Bauherrn einen Überblick über die
Vorteile der thermischen Sanierung und über Fachbegriffe (siehe Kapitel 9.13) zu
geben. Welche Maßnahmen am sinnvollsten sind, in welcher Reihenfolge diese zu
erfolgen haben und auf welche Probleme man dabei häufig stoßen kann, sowie die
richtigen Lösungen um häufige Fehler zu vermeiden, müssen Teil der Aktion sein.
Weiters soll ein Überblick über technische Lösungen, deren Unterschiede bzw. deren
Vor- und Nachteile geschaffen werden. In dieser Seminarreihe ist es auch
wünschenswert, dass auf die weiteren Schritte (Kontakte, Ablauf) und die Vorteile der
thermischen Sanierung hingewiesen wird. Um eine Überforderung der Bauherren zu
vermeiden ist auch ein modularer Aufbau in einen Grundlagenteil und einen
Fortgeschrittenenteil denkbar.
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 130 -
Die Bewerbung dieser Seminarreihe ist ein wesentlicher Teil der Aktion und sollte
möglichst offensiv und breit gestreut erfolgen, um erfolgreich zu sein. Notwendig
erscheint es hier, die Zielgruppen zu selektieren und diese gezielt anzusprechen (siehe
auch Kapitel 9.14). Neben Artikeln in Regionalzeitungen, dem Internetauftritt dieser
Seminarreihe, Broschüren und Foldern ist es auch denkbar, aktiv auf Gemeinden,
Vereine (Eltern-, Fußballverein, Feuerwehr, ect.) und Interessensgemeinschaften, wie
Chöre, Eltern-, Senioren-, Bastelrunden ect. zuzugehen. Speziell in Vororten zu Städten
ergibt sich, nach Beobachtung durch die Verfasser der Arbeit, hier ein Vorteil
dahingehend, dass in solchen Siedlungen oftmals mehrere Häuser der gleichen Bauart
und Grundsubstanz zu finden sind. Davon kann auch durch Erfahrungsberichte,
Anschauungsobjekte und die leichtere Abklärung von Detailfragen im Rahmen der
Seminarreihe profitiert werden.
9.10 Energiekennzahlberechnung, Förderberechnung,
Amortisationszeitberechnung
Um Hausbesitzern möglichst früh im Prozess der thermischen Sanierung eine Antwort
auf die beiden zentralen Fragen ‘Was bringt eine thermische Sanierung?’ und ‘Was
kostet eine thermische Sanierung?’ geben zu können, erscheint es sinnvoll, bereits bei
einer Erstberatung Berechnungen über Energiekennzahlen, Förderungen und
Amortisationszeit durchführen zu können.
Erste überschlagmäßige Energiekennzahlen für das sanierungsbedürftige Gebäude
könnten in Gegenüberstellung ‘aktueller Zustand’ und ‘potentieller Zustand nach einer
thermischen Sanierung’ Energieeinsparpotentiale aufzeigen.
Einige Banken bieten bereits das Service der Förderberechnung auf Basis weniger
persönlicher und finanzieller Daten an. Auf ähnliche Weise könnte bereits zu einem
frühen Zeitpunkt im Ablaufprozess dem sanierungsinteressierten Hausbesitzer
annäherungsweise eine Aufstellung gegeben werden, mit welchen finanziellen
Aufwendungen entsprechend der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Energieeinsparung
zu rechnen ist.
In diesem Zusammenhang erscheint auch eine Amortisationszeitberechnung sinnvoll.
Aufgrund der zu erwartenden Veränderung der Kosten bzw. der wirtschaftlichen
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 131 -
Entwicklung ist der Einsatz von dynamischen Berechnungsmethoden zu empfehlen, bei
denen geschätzte Preisentwicklungen über bestimmte Zeiträume berücksichtigt werden
können. Werden thermische Sanierungsmaßnahmen im Zuge von bautechnisch
notwenigen Sanierungsmaßnahmen überlegt, sollte für die
Wirtschaftlichkeitsberechnung nur jener Teil der Kosten herangezogen werden, der
über die ‘Ohnehin-Maßnahme’ hinausgeht.143
Eine Gegenüberstellung der unterschiedlichen Ergebnisse je nach angenommener
Preisentwicklung, hier vor allem der Energiepreisentwicklung, verdeutlichen den
Einfluss von Preisänderungen auf die Amortisationszeit.
Die für die oben angeführten Berechnungen benötigte Software könnten seitens der
öffentlichen Hand den Energieberatern zur Verfügung gestellt werden.
Durch die ersten Energiekennzahlberechnungen können die nötigen Maßnahmen nach
ihrer Priorität hinsichtlich des jeweiligen Energieeinsparungspotentials oder aufgrund
der bautechnischen Bedingungen gereiht werden. Auch Sanierungspakete bzw.
sinnvolle Teilsanierungskonzepte können daraus entwickelt werden. Damit kann auch
eine differenziertere Kostenschätzung je nach gewählten Maßnahmen durchgeführt und
in diesem Zusammenhang auch eine mögliche Förderung der Maßnahmen
näherungsweise dargestellt werden. Die Berücksichtigung der zu erwartenden
Energiepreissteigerung bei der Amortisationszeitberechnung zeichnet ein
realistischeres Bild der Amortisationszeit und attraktiviert eine thermische
Gebäudesanierung durch eine zu erwartende Verkürzung der Rücklaufzeit der
Investitionen.
9.11 Regionale Wohnbauförderberatungsstellen
Die derzeit zentral verteilten Förderberatungsstellen sollten näher zu den Hausbesitzern
kommen144. Dabei könnte auf die vorhandenen Abteilungen der
Bezirksverwaltungsbehörden, die derzeit bereits Aufgaben der Wohnbauförderstellen
erledigen, aufgebaut werden. Diese Abteilungen könnten z. B. einen Informationstag
pro Woche anbieten. 143 vgl. Hanke/Schüle/Pietzner, 2007, S. 65f. 144 vgl. Schulze, 2003,S. 173.
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 132 -
Bei einem persönlichen Beratungsgespräch können Unklarheiten bezüglich
Förderungen durch die Möglichkeit für Feedback beseitigt werden.
9.12 Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren
Informationsbroschüren betreffend thermische Gebäudesanierung als Erstinformation
für Hausbesitzer sollten so weit wie möglich Österreich weit vereinheitlicht werden. Ihr
Inhalt sollte einen Überblick über das Thema ‘thermische Gebäudesanierung’ im
gesamten oder in einzelnen Teilbereiche bieten und den Nutzen der thermischen
Sanierung in den Vordergrund stellen, um somit motivierend zu wirken. Generell sollten
die Broschüren vereinfacht und gut strukturiert werden. Alle verwendeten Fachbegriffe,
müssen erklärt werden. Die Erläuterungen und Erklärungen sollen möglichst einfach
und anschaulich sein.145 z.B. könnten beim Begriff kWh/m²a Beispiele angeführt
werden, was mit einer kWh Energie gemacht werden kann. Somit kann ein der
Sanierungswillige einen Bezug für diese Größe herstellen. Kurz zusammengefasst: Die
Infobroschüren sollen klar in ihrer Struktur und verständlich in ihrem Inhalt sein und den
Nutzen einer thermischen Sanierung aufzeigen.
Für die Herausgabe der Infobroschüren sollte eine zentrale Stelle beauftragt werden.
Am geeignetsten scheint dabei, dass diese Aufgabe von Seiten der öffentlichen Hand
übernommen wird. Akteure können die Broschüren für die Weitergabe an ihre Kunden
beziehen. Eine Evaluierung des Informationsmaterials auf Verständlichkeit, z. B. bei
Änderungen, soll bei den Hausbesitzern durchgeführt werden, um Feedback zu
ermöglichen.
Bei den Broschüren der Wohnbauförderstellen erscheint eine Trennung in einen
einfachen Handzettel mit den wichtigsten Informationen betreffend Förderungen im
Überblick und eine detailliertere Broschüre mit weitergehenden Informationen sinnvoll.
Sowohl der Handzettel als auch die Broschüre sollten, wie oben erwähnt, so weit wie
möglich vereinheitlicht (v. a. bei bautechnischen und energetischen Inhalten) werden.
Inhaltliche Unterschiede sollten lediglich bei differierenden Förderkriterien bestehen
bleiben. Der Handzettel kann für eine schnelle Erstinformation bezüglichNutzen einer
thermischen Sanierung und damit als ‘Motivator’ für eine weitergehende
145 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, 2005, S.67f.
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 133 -
Auseinandersetzung mit diesem Thema, eingesetzt werden. Die Broschüre dient zur
Unterstützung im laufenden Sanierungsprozess.
Einheitliche und auf das Verständnisniveau eines durchschnittlichen Hausbesitzers
abgestimmte Information gibt Sicherheit und Klarheit. Eine Angleichung des bisher
eingesetzten Informationsmaterials der Wohnbauförderstellen könnte eine einheitliche
Kommunikation erleichtern.
9.13 Folder ‘Lexikon Fachchinesisch’
Im Zuge des thermischen Sanierungsprozesses stoßen die Hausbesitzer immer wieder
auf Fachbegriffe, die für ‘Laien’ nicht verständlich sind. Ein Folder nach dem Motto
‘Lexikon Fachchinesisch thermischen Sanierung für Hausbesitzer’, indem sowohl
bautechnische als auch energetische Fachbegriffe erklärt und wenn nötig auf einfach
Weise dargestellt werden, könnte Abhilfe schaffen.
Wenn für den Sanierer klar ist, wovon die Rede ist, fühlt er sich nicht überfordert. Er
kann die Information einordnen und verwenden.
9.14 Zielgruppen gerichtete Information
Die Zielgruppen, die für eine thermische Sanierung gewonnen werden sollen, sind
heterogen, z. B. bezüglich Alter, Wohnansprüche ect. Bei der Aufbereitung der
Information muss diesem Umstand Rechnung getragen werden. Der Hausbesitzer
muss die Information wahrnehmen, verstehen und letztendlich für sich akzeptieren
können. Beispiele zur Illustration, die mit den Erfahrungen des Rezipienten
übereinstimmen, wirken dahingehend unterstützend.
Auch die Wahl der Medien als Kommunikationsweg ist wichtig. Nicht alle Gruppen sind
mit dem gleichen Medium gleich gut zu erreichen. Bei der Wahl ist darauf zu achten,
jene zu verwenden, die bei der anzusprechenden Gruppe Prestiges und
Glaubwürdigkeit besitzen. Gleiches gilt für den Kommunikator, sei er eine Einzelperson
oder eine Gruppe bzw. Organisation. Wird die Information durch persönliches Gespräch
übermittelt, ist es wichtig, dass sich die Vertreter der jeweiligen Gruppe mit diesem
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 134 -
Kommunikator identifizieren und ihn als Vorbild betrachten 146 bzw., wie weiter oben
bereits angeführt, dieser glaubwürdig erscheint.
Ein Vorschlag für die Praxis:
Gruppen, wie z. B. Vereine, Seniorenrunden ect. ‘homogenisieren’ das Zielpublikum.
Auf eine solche Gruppe könnte aktiv zugegangen und deren Mitglieder zu
Informationsveranstaltungen eingeladen werden. Die Informationen können somit
zielgruppenspezifischer ausgerichtet werden. Vor allem in kleineren Gemeinden findet
sich oftmals ein Opinion-Leader unter den Mitgliedern, der als unterstützender
Informationsträger eingesetzt werden könnte.
9.15 Infopool
Eine Website, auf der ein Überblick über wichtige Aspekte der thermischen
Gebäudesanierung in energetischer, bautechnischer, baustofflicher und finanzieller
Hinsicht gegeben wird, sollte für Professionisten, Berater sowie Banken/Bausparkassen
zur Verfügung stehen und ihnen die Möglichkeit zur Aneignung fachübergreifendem
Wissen bieten. FAQs und die Option per e-mail Fragen stellen zu können, bieten
zusätzliche Informationen für die genannten Akteursgruppen.
Weiters kann dieser Pool rasch aktuelle Information, wie z. B. Weiterbildungsangebote.
von Netzwerken (siehe Kapitel 9.2) bzw. im Rahmen von Zertifikaten (siehe Kapitel
9.18) oder neueste Trends beim Stand der Technik bereit stellen.
Um die Seriosität der Informationen zu gewährleisten, sollte die Betreuung dieser
Website entweder von einer Wohnbauberatungsstelle oder einem Sanierungsnetzwerk
übernommen werden.
9.16 Bausparkassen als Vermittler
Bausparkassen sollten als Vermittler im Ablaufprozess der thermischen Sanierung
stärker eingebunden werden, einerseits bei der Finanzierungsabwicklung, in dem z.B.
Hilfestellung bei der Abwicklung der Förderungen angeboten wird147, andererseits als
Mitglied von Bieternetzwerken. Der ‘Finanzierungspart’ fehlt bisher bei den bereits 146 vgl. Kienast, 1988, S.74ff. 147 vgl. Christian/Kallinger/Kramer, 2008, S.49.
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 135 -
bestehenden Sanierungsnetzwerken, wie etwa dem BauEnergieUmweltCluster in
Niederösterreich, sollte aber unbedingt eingebunden werden, um das Fachwissen
nutzen zu können.
Bausparkassen könnten auch als Promotor für Energieberatungen beim Kauf eines
sanierungsbedürftigen Hauses fungieren. Sie haben dabei durch den unmittelbaren
Kundenkontakt und die Erfahrungen in ihrem Geschäftsbereich die besten
Voraussetzungen dafür.
Durch die Hilfestellung bei der Förderabwicklung und eine strukturierte Beratung der
Kunden können Hemmschwellen bezüglich Finanzierung der thermischen Sanierung
bei den Hausbesitzern verringert werden.
9.17 Energiebeauftragter in den Gemeinden
Analog zu Industriebetrieben ist es denkbar, in Gemeinden Energiebeauftragte zu
implementieren, welche einerseits die Einsparpotentiale in der eigenen Infrastruktur der
Gemeinde erheben sollen. Andererseits aber auch das gewonnene Know How an die
Bürger weitergeben können. Somit würde hier ein weiterer Netzwerkknotenpunkt
entstehen, von dem aus Energiesparinitiativen auch außerhalb der
Gemeindeinfrastruktur gestartet werden können.
Eine verpflichtende Nennung durch die Gemeinden wäre hier ebenfalls denkbar. Derzeit
wird z.B. in Niederösterreich sogar darüber nachgedacht, einen solchen
Energiebeauftragten in Gewerbebetrieben per Verordnung einzuführen, da davon
ausgegangen werden kann, dass sich dieser rechnet.
9.18 Clusterdachverband mit gemeinsamer Marke
Eine Marke ist als vertrauensbildende Maßnahme zu sehen. Analog zu Qualitätsmarken
in der Lebensmittelindustrie können somit einheitliche Standards innerhalb der Cluster
transportiert und Zertifizierungen gemeinsam vermarktet werden.
9.19 Mobilisierende Maßnahmen
Im Folgenden sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, eine breite Masse auf das
Thema der thermischen Sanierung aufmerksam zu machen. Auch soll die Chance
genutzt werden, Vorurteile abzubauen. Die Mitwirkung am klimafreundlichen Verhalten
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 136 -
durch eine thermische Sanierung muss Freude mit sich bringen und soll nicht mit
Verpflichtungen oder sonstigen negativen Szenarien verbunden werden. Darum sollten
die Botschaften als Gewinn und nicht als Verlust aufgezeigt werden.
9.19.1 Themen Bauen/Wohnen und Energiesparen im Unterricht
Um möglichst früh potentielle thermische Gebäudesanierer für das Thema zu
sensibilisieren, ist es interessant, die Themen Bauen/Wohnen und Energiesparen in die
Lehrpläne aufzunehmen und in verschiedene Unterrichtsfächer einzubauen. Gelingt es,
Kindern und Jugendlichen auf spielerische Art einen Zugang zu den Themenbereichen
zu schaffen, führt dies später zu einem selbstverständlichen Umgang mit Behaglichkeit,
Komfort und Energieeffizienz. Das selbe sollte im Fachhochschul- und
Universitätsbereich geschehen, allerdings auf höherem Niveau in Studienzweigen im
technischen, ökonomischen und sozialen Bereich. Wichtig dabei ist die Fortbildung und
Motivation der Lehrenden.148
Sind einmal Kinder und Jugendliche für das Thema Energiesparen und thermische
Sanierung gewonnen, hat dies einen weitreichenderen Effekt, weil sie dieses auch in
ihre Familien und ihr Umfeld tragen und so für die thermische Gebäudesanierung
‘promotend’ wirken.
9.19.2 Unentgeltliche Mustersanierungen (Gewinnspiel) für ausgewählte Projekte
als Referenz
Aus dem Pool der Förderanträge könnten Häuser mit besonderem Referenzcharakter
oder besonders hohen Energiereduktionszielen prämiert und deren Eigentümer
finanziell unterstützt werden. Denkbar wäre hier auch ein Gewinnspiel, bei dem eine
Sanierung als Preis winkt. Die Gelder für diese Maßnahme müssten jedoch von
Netzwerken oder Akteuren zur Verfügung gestellt werden.
9.19.3 Vergleichendes Probewohnen
Viele Wissensdefizite eines Sanierungswilligen könnten durch ein ‘training on the job’
beseitigt werden. Ähnlich dem erfolgreich praktizierten Modell der Sonnensiedlung in
Groß Schönau, wo Probewohnen in neu errichteten Passivhäusern angeboten wird,
könnte hier ein Probewohnen in thermisch sanierten Häusern möglich sein. Bedenkt
148 vgl. Schulze, 2003, S. 174.
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 137 -
man, dass vor einer Sanierungsentscheidung keine Vergleiche gemacht werden
können, scheint eine solche Maßnahme sinnvoll. Auch die Möglichkeit ein solches
‘Probewohnens’ mit dem Urlaub zu verbinden hat seinen Charme. Selbstverständlich
muss dieses spezielle Angebot in weiterer Folge beworben werden.
9.19.4 Werbekampagnen
Im Rahmen einer von Werbefachleuten entworfenen Kampagne sollen die
Komfortkriterien in Zusammenhang mit Energie und Kosteneinsparungen intensiver
beworben werden. Für die Bevölkerung muss der Nutzen einer thermischen Sanierung
verständlicher dargestellt werden. Es muss anhand von konkreten Beispielen möglich
sein, einen positiven Effekt darzustellen und eine ‘Betroffenheit’ beim Rezipienten zu
erreichen. Insbesondere spielen hier natürlich monetäre Beweggründe eine große
Rolle. Der Faktor der mittel- bis langfristigen Kostenreduktion muss aufgezeigt werden.
Bezüglich der heterogenen Zielgruppe wird hier nochmals auf die ‘Zielgruppen
gerichtete Information’ aus Kapitel 9.14 verwiesen.
9.19.5 ‘Tag der Energiesparrekorde’ bzw. ‘Tag der offenen Sanierungstür’
Den Verfassern scheinen öffentliche Veranstaltungen zur thermischen Sanierung als
eine sinnvolle Maßnahme, um die mobilisierend Wirkung zu dieser Thematik zu
erhöhen. Ähnlich, wie in der Bundesrepublik Deutschland, könnte österreichweit ein
vordefinierter Tag im Jahr der thermischen Sanierung gewidmet werden. In
Deutschland findet alljährlich bundesweit der ‘Tag der Energiesparrekorde’ statt. Dabei
können sowohl Baustellen, als auch fertige Effizienzhäuser besichtigt werden. Hier wird
ein breites Spektrum an verschieden Immobilien dem Interessierten öffentlich
zugänglich gemacht. Begleitend sind an diesem Tag für den Nachfrager Beratungen zur
thermischen Sanierung möglich.
Ein ähnliches Beispiel wird auf kommunaler Ebene von der Stadt Görlitz in Deutschland
verwirklicht. Unter dem Titel ‘Tag der offenen Sanierungstür’n wurde hier, einem
Volksfest ähnlich, der Öffentlichkeit einen ganzen Tag lang Informationen und
Veranstaltungen zur thermischen Sanierung geboten.
9.19.6 Gemeindeinitiativen
Gemeinden sollen Aktionen starten, bei denen Häuser innerhalb des Gemeindegebiets
gemeinsam saniert werden, um die Kosten zu senken. Weiters könnten, wie unter
Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 138 -
‘Seminarreihe für Bauherrn’ (siehe Kapitel 9.9) erwähnt, baugleiche Häuser im
Siedlungsgebiet zu einer weiteren Kostensenkung führen. Solche Objekte können in
weiterer Folge auch als Anschauungsobjekte für beispielsweise Energieeffizienztage
dienen. Zur Vorbereitung und Bewusstseinsbildung werden in dieser Arbeit geeignete
Maßnahmen erwähnt.
9.19.7 Ablaufflyer und Argumentationshilfe
Diese Flyer sollen den bereits erwähnten Ablauf der thermischen Sanierung (siehe
Kapitel 9.6) übersichtlich darstellen. Das Hauptaugenmerk soll hier auf einer
angemessenen Informationsweitergabe und einem verständlichen Informationsniveau
liegen. Primär soll dem Nachfrager die Möglichkeit gegeben werden, sich grundlegend,
unkompliziert und schnell einen Überblick über den Ablauf der thermischen Sanierung
verschaffen zu können.
Ähnlich dem Ablaufflyer, sollen auch allen Akteuren österreichweit einheitliche
Broschüren über die Vorteile einer thermischen Sanierung zur Verfügung stehen. Diese
‘Argumentationshilfen’ sollen ein einheitlicheres Informationsniveau zwischen den
Beteiligten gewährleisten.
9.19.8 Direktanzeige der Kosten
Denkbar ist es, die Kosten der Energieträger (Strom, Gas, Öl) direkt sichtbar zu
machen. Technisch dürfte es kein Problem darstellen, bei Zählereinrichtungen einen
Tageszähler mit Direktanzeige der Kosten einzubauen. Die schwankenden Preise
(Multiplikationsfaktoren) der Energieträger könnten vom Hauseigentümer leicht selbst
eingegeben werden.
Kapitel 10 Empfehlungen und weitere Vorgehensweise - 139 -
10 EMPFEHLUNGEN UND WEITERE VORGEHENSWEISE
Angesichts der Dringlichkeit der Steigerung der Sanierungsrate bei der thermischen
Gebäudesanierung sind rasch Maßnahmen zu setzen, um die Ziele der Klimastrategie
wirkungsvoll zu erreichen.
Die Verfasser dieser Arbeit empfehlen dabei einen parallelen Ansatz. Einerseits muss
die Aufmerksamkeit und das Interesse für das Thema ‘thermische Gebäudesanierung’
bei potentiellen Sanierern geweckt werden, andererseits müssen gleichzeitig Angebote
für eine reibungslose, rasche, und unkomplizierte Umsetzung vorhanden sein.
Die im vorigen Kapitel 9 beschriebenen ‘Mobilisierenden Maßnahmen’ müssen
Zielpublikum gerecht beworben werden. Das heterogene Zielpublikum (Alter,
Wohnanspruch, Bildungsstand, ect.) verlangt den Einsatz verschiedener Medien. Ein
breites Band an Informationsträgern muss zum Einsatz kommen. Die Beiträge sollten
durch Fachleute gestaltet werden. So können Fernseh- und Radiospots,
Einschaltungen in Zeitungen, Internet, Plakat und Flyer genutzt werden, um das
jeweilige Zielpublikum zielgruppengerecht mit der Werbung zu erreichen. Für den ‘Tag
der Einsparrekorde’ bzw. ‘Tag der offenen Sanierungstür’ ist es zielführend, einen
bestimmten Tag im Jahr zu wählen. Mit der regelmäßigen Wiederkehr des Ereignisses
wirkt der Erinnerungseffekt.
Auf der ‘Umsetzungsseite‘ scheint es besonders dringlich, die Kommunikation und den
Informationsfluss innerhalb der komplexen Gruppe der beteiligten Akteure, wie
Professionisten untereinander, Banken und Berater zu verbessern. Regionale
Zusammenschlüsse zu regionalen Netzwerken, begleitet und unterstützt von der
Wirtschaftskammer, ermöglichen einen umfangreichen Wissensaustausch und schaffen
ein gemeinsames Ziel. Möglichkeiten zum Informationsaustausch, wie Website,
Workshops, Konferenzen und der gleichen, müssen parallel dazu initiiert werden. Ein
Pilotprojekt in einer ausgewählten Region bringt Erfahrungen und kann als Initialzünder
für weitere Netzwerke wirken.
In diesem Zusammenhang ist auch ein einheitlich kommunizierter und auch
umgesetzter Prozessablauf bei der thermischen Sanierung wichtig. Jeder Akteur kann
sich dadurch an die für ihn zutreffende Stelle einordnen, hat aber gleichzeitig auch
Kapitel 10 Empfehlungen und weitere Vorgehensweise - 140 -
Kenntnis, wer für welche anderen Prozessschritte verantwortlich ist und kann bei Bedarf
darüber auch Auskunft erteilen. Einfache, gut verständliche Flyer bzw. Beschreibungen
auf einschlägigen Websites können den Akteuren das dazu nötige Wissen vermitteln.
Die öffentliche Hand, wie z. B. eine Wohnbauförderstelle, könnte mit der Umsetzung
beauftragt werden.
Der Informationsstand der Hausbesitzer in Hinblick auf technische Ausführung und
Prozessablauf muss dringend verbessert werden. Hierzu können Seminare und auch
gut aufbereitetes Infomaterial dienen. Coaching des sanierungswilligen Hausbesitzers
erscheint ebenfalls als dringliche Maßnahme. Diese persönliche Betreuung setzt an der
Basis zur thermischen Sanierung an. Ähnlich dem Ablauf bei den bereits
praxiserprobten Energieberatungen, sollte ein Pool an Coachs geschaffen werden.
Meldet ein Hausbesitzer Interesse an Coaching an, kann es aus regionalen Angeboten
wählen. Betreut könnte dieser Pool entweder von den Wohnbauförderstellen oder den
bereits bestehenden Energieberatungsstellen der Länder werden.
Im Prozessablauf der thermischen Sanierung punktueller wirkende Maßnahmen können
nach Einfachheit der Umsetzung gereiht werden. Günstig erscheint es, mit leicht
realisierbaren Maßnahmen, wie etwa der Erstellung eines Folders für Fachbegriffe zu
beginnen und anschließend nach und nach auch aufwendigere und kostenintensivere
Maßnahmen in Angriff zu nehmen.
Mittelfristig sollte auch das Fördersystem der Länder überdacht werden. Flexiblere und
an die Situationen der Hausbesitzer optimaler angepasste Förderungen könnten auch
einkommensschwächere bzw. ältere Hausbesitzer bei der thermischen Sanierung ihres
Gebäudes bestmöglich unterstützen.
Den Verfassern dieser Arbeit ist bewusst, dass nicht alle gesetzten Maßnahmen sofort
volle Wirkung zeigen können. Dennoch sollte jede, auch sehr kleine Maßnahme
durchgeführt werden, um Hemmnisse auf dem Weg zum thermisch sanierten Gebäude
zu beseitigen. Motivation bedeutet Bewegung und ein Hausbesitzer wird dann am
ehesten den Weg der thermischen Gebäudesanierung gehen, wenn es auf ihm keine
Stolpersteine gibt.
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Wöhe, G.: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre. München 2000.
Normen und Standards X
NORMEN UND STANDARDS
ÖNORM H5055: Energieausweis für Gebäude. Februar 2008.
Österreichisches Institut für Bautechnik: OIB - Richtlinie 6, Energieeinsparungen und
Wärmeschutz. April 2007.
Internetdokumente XI
INTERNETDOKUMENTE
ACCC (1998): Das Kyoto-Paket. Wirtschaftliche Innovation durch Klimaschutz.
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http://www.accc.gv.at/, Zugriff am 12.02.2010.
BMLFUW (2002): Strategie Österreichs zur Erreichung des Kyoto Ziels. Klimastrategie
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http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/67372/1/8790, Zugriff am
12.02.2010.
BMLFUW (2007): Anpassung der Klimastrategie Österreichs zur Erreichung des Kyoto-
Ziels 2008-2013. Vom Ministerrat am 21. März 2007 beschlossene Fassung,
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BMLFUW (2009): Klimastrategie 2002.
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Hanke, T./Schüle, R./Pietzner, K. (2007): Umwelt Bundes Amt für Menschen und
Umwelt (Hrsg): Aktivitäten des Bundes, der Länder und der Kommunen und
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Stadt Luzern: http://www.luzernerneuert.ch/schritt.html, Zugriff am 28. 07.2010.
Verein Arbeitsgemeinschaft Media-Analysen: http://www.media-
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Internetdokumente XII
Wirtschaftskammer Österreich:
http://portal.wko.at/wk/dok_detail_file.wk?AngID=1&DocID=1270266&ConID=450301,
Zugriff am 03.06.2010.
Abbildungsverzeichnis XIII
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
ABB. 1: ENTWICKLUNG DER ENERGIEPEISE FÜR LEITUNGSGEBUNDENE ENERGIETRÄGER UND FESTE BRENNSTOFFE
IM HAUSHALTSBEREICH ................................................................................................................................ - 5 -
ABB. 2: ENTWICKLUNG VERSCHIEDENER MINERALÖLPRODUKTPREISE ............................................................. - 6 -
ABB. 3: INFORMATIONSANGEBOT, -NACHFRAGE UND BEDARF ........................................................................ - 9 -
ABB. 4: DAS SENDER-EMPFÄNGERMODELL VON KOMMUNIKATIONSPROZESSEN ........................................... - 13 -
ABB. 5: KLASSIFIKATION VON ORGANISATIONSKOLLEKTIVEN ......................................................................... - 16 -
ABB.6: BEDÜRFNISPYRAMIDE NACH MASLOW ............................................................................................. - 20 -
ABB.7: EIGENHEIMSANIERUNG 2009 .......................................................................................................... - 24 -
ABB. 8: ÜBERBLICK DER AKTEURE BEI DER THERMISCHEN GEBÄUDESANIERUNG .......................................... - 29 -
ABB. 9: ERWARTUNGEN DER HAUSEIGENTÜMER (ANTIZIPATIV) AN DIE WEITEREN AKTEURE BEI DER THERMISCHEN
GEBÄUDESANIERUNG ................................................................................................................................ - 39 -
ABB. 10: FORSCHUNGSDESIGN .................................................................................................................. - 42 -
ABB. 11: GRUPPIERUNG DER PROBANDEN ................................................................................................. - 56 -
ABB. 12: AUSWERTUNG BEFRAGUNG BROSCHÜRE ..................................................................................... - 74 -
ABB. 13: AUSWERTUNG BEFRAGUNG SANIERUNGSCHECK.AT ...................................................................... - 76 -
ABB. 14: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER INFORMATIONS-HEMMNISSE ...................................................... - 94 -
ABB. 15: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER KOMMUNIKATIONS-HEMMNISSE ................................................. - 95 -
ABB. 16: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER ORGANISATIONS-HEMMNISSE .................................................... - 96 -
ABB. 17: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER MOTIVATIONS-HEMMNISSE ........................................................ - 98 -
ABB. 18: ANZAHL DER PROBANDEN ........................................................................................................... - 99 -
ABB. 19: INFORMATIONSHEMMNISSE PHASE 3 .......................................................................................... - 106 -
ABB. 20: KOMMUNIKATIONSHEMMNISSE PHASE 3 ..................................................................................... - 107 -
ABB. 21: ORGANISATIONSHEMMNISSE PHASE 3 ........................................................................................ - 108 -
ABB. 22: MOTIVATIONSHEMMNISSE PHASE 3 ............................................................................................ - 111 -
ABB. 23: SEHR WAHRSCHEINLICHE HEMMNISSE ....................................................................................... - 119 -
ABB. 24: WAHRSCHEINLICHE HEMMNISSE ................................................................................................ - 122 -
ABB. 25: NICHT ABGEFRAGTE HEMMNISSE ............................................................................................... - 123 -
Tabellenverzeichnis XIV
TABELLENVERZEICHNIS
TABELLE 1: VERGLEICH KLIMASTRATEGIE 2002 UND 2007 ............................................................................ - 4 -
TABELLE 2: EFFIZIENZSKALA MIT GEBÄUDEDEFINITIONEN. ........................................................................... - 25 -
TABELLE 3: HWBBGF,REF IN ABHÄNGIGKEIT ZUR BAUPERIODE ...................................................................... - 26 -
TABELLE 4: ERGEBNIS 1 DES PRESSESPIEGELS .......................................................................................... - 63 -
TABELLE 5: ERGEBNIS 2 DES PRESSESPIEGELS .......................................................................................... - 64 -
TABELLE 6: ERGEBNIS 3 DES PRESSESPIEGELS .......................................................................................... - 66 -
Anhang A - 1 -
ANHANG
I. FRAGEN - TEILNEHMENDE BEOBACHTUNG Teilnehmende Beobachtung - Leitfragen Banken
1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?
- Wieviel kostet das ungefähr?
2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?
4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht?
- Wer ist mein Ansprechpartner?
- Was ist der nächste Schritt?
6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)
- Technische Details?
- Energieausweis?
- Ablauf?
Teilnehmende Beobachtung - Leitfragen Baumeister
1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?
- Wieviel kostet das ungefähr?
- Wie hoch wird die Einsparung sein wenn ich saniere?
- Stimmt es, dass ein Haus erstickt wenn ich Wärmedämmung auf Fassade klebe?
2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Wie hoch wird die Förderung bei meinem Vorhaben ausfallen?
3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?
4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
- Helfen Sie mir bei der Einreichung für die Förderung?
5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht?
- Gibt es Zusammenarbeit mit Fensterfirma, Zimmermann, Spengler.
- Wer ist mein Ansprechpartner?
- Was ist der nächste Schritt?
- Wie wird auf meine bestehende Einrichtung bzw. Böden usw. aufgepasst?
Teilnehmende Beobachtung - Leitfragen Energieberater
1. Welche Sanierungsformen wären für mich sinnvoll?
- Wieviel kostet das ungefähr?
- Wieviel Energie/Kosten spare ich bei den einzelnen Maßnahmen?
2. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht?
- Wer ist mein Ansprechpartner?
- Was ist der nächste Schritt?
3. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?
- Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
Anhang A - 2 -
II. FRAGEN - MEDIENANALYSE (BROSCHÜRE UND WEBSITE) Fragebogen Broschüre „Wohnbauförderung Eigenheimsanierung“
1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5
2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?
3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?
5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?
6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
Detaillierte Fachinformationen
Gute Übersicht / Struktur
Ansprechpartner
Navigation
Literaturverweise
Sonstiges:
Fragebogen Website „Sanierungscheck.at!“
1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5
2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?
3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen mitgenommen?
5. Würden Sie „sanierungscheck.at“ weiterempfehlen?
6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
Detaillierte Fachinformationen
Gute Übersicht / Struktur
Ansprechpartner
Navigation
Literaturverweise
Sonstiges:
Anhang A - 3 -
III. FRAGEN - EXPERTENINTERVIEWS Experteninterviews Professionisten– Leitfragen
1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?
2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.
Sanierung)?
3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?
4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich
thermische Sanierung gut)
5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen: d.h.
was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)
6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?
7. Wo liegen die Wissensdefizite?
8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig
geäußert?
9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)
10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)
11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?
12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie
werden diese von den Kunden beurteilt?
13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?
14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?
15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?
Experteninterviews wissenschaftliche Experten – Leitfragen
1. Inwieweit gibt es bei den Interessenten ein einheitliches Bild vom Organisationsablauf (Begriff evt. erklären: „was in
welcher Reihenfolge zu tun ist“) bei der therm. Sanierung?
2. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Hindernisse beim Organisationsablauf für die thermische Gebäudesanierung aus?
(D.h. was funktioniert weniger gut im Organisationsablauf?)
3. Was funktioniert bereits gut bei der Organisation der therm. Sanierung?
4. Welche Wissenslücken bestehen bei den Hauseigentümern zum Thema therm. Sanierung?
5. Welche Informationsdefizite bestehen bei den anderen Akteursgruppen?
6. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Interessenten/Kunden und den Akteuren?
7. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Akteursgruppen
8. Was motiviert die verschiedenen Akteursgruppen derzeit zu ihrem Engagement für die therm. Sanierung?
9. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung der thermischen Gebäudesanierung?
10. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach beseitigt werden?
11. Wie sieht Ihrer Meinung nach der ideale Organisationsablauf für eine therm. Sanierung aus?
12. Was müsste bei der Kommunikation zwischen den Akteuren - und zwischen Akteuren und Kunden optimiert werden?
13. Wie könnte man Ihrer Meinung nach die Interessenten zur Durchführung einer therm. Sanierung überzeugen?
14. Wie könnte man Ihrer Meinung nach noch „Unwissende“/bisher Uninteressierte für das Thema therm. Sanierung
interessieren?
15. Worin liegt Ihr persönlicher Nutzen beim Engagement im Bereich der therm. Sanierung?
Anhang A - 4 -
IV. FRAGEN – HAUSBESITZER
Fragebogen für Sanierer
Diese Umfrage wird im Zuge einer Masterarbeit des MSc-Lehrganges „Management und Umwelt“ durchgeführt. Die Ergebnisse
sollen Aufschluss über den aktuellen Trend thermischer Sanierungen in Österreich geben. Die praktische Erfahrung der
Hauseigentümer mit der thermischen Sanierung, die diesbezüglich erhaltenen Informationen und die Erfahrung mit den
diesbezüglichen Abläufen ist ganz wesentlich, um diese zu verbessern und damit Ihnen als Hauseigentümer optimale Lösungen
anbieten zu können.
Unter thermischer Sanierung wird verstanden: Fassadendämmung (mindestens 25 % der Gebäudehülle), Fenstertausch, Dach-
oder Geschoßdeckendämmung. Diese Sanierungsmaßnahmen können einzeln oder auch gemeinsam durchgeführt werden.
Bitte kreuzen Sie die zutreffenden Antworten an. Bei manchen Fragen wird eine Reihung nach dem Schulnotensystem gefordert
(1….Sehr gut; 2….Gut; 3….Befriedigend; 4….Genügend; 5…Nicht Genügend). Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 15
Minuten.
Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und die Antworten werden anonym ausgewertet!
Allgemeine Angaben:
1. Wann haben Sie Ihr Haus erworben? □ Neubau im Jahr: ……. □ Erbschaft, im Jahr: …….
□ Erwerb/Kauf im Jahr: …….
□ Übernahme im Jahr: …….
□ Schenkung im Jahr: …….
2. Wie alt ist Ihr Haus? Jahre: ……………
3. Wie viele m² Wohnfläche hat Ihr Haus? m²: ……………
4. In welchem Bundesland befindet sich Ihr Haus? □ Wien □ Niederösterreich □ Oberösterreich
□ Burgenland
□ Steiermark
□ Kärnten
□ Salzburg
□ Tirol
□ Vorarlberg
5. Wie alt sind Sie? □ bis 30 □ 30 bis 60 □ über 60
Anhang A - 5 -
6. Was ist Ihnen bei Ihrem Haus am wichtigsten? (Mehrfachnennung möglich) □ Hohe Gebäudequalität erzielen und erhalten (Mehrfachnennung möglich): □ energetisch □ ökologisch □ wohnkomfortmäßig □ architektonisch □ Langfristige Substanzerhaltung des Hauses □ Substanz bestmöglich präsentieren, da Verkauf geplant □ Geringer Unterhalts- und Erneuerungsaufwand (Mehrfachnennung möglich): □ keine größere Erneuerungen durchführen (werden den Erben/Nachfolgern überlassen)
□ späterer Verkauf oder Abbruch geplant
□ Kosten einsparen
□ andere Gründe: …………………………………………………………………...
…………………………………………………………………………………………..
7. Wann haben Sie Ihr Haus zuletzt saniert? Jahr: …………….
8. Welche Sanierungsmaßnahmen wurden durchgeführt? (Mehrfachnennung möglich) □ Fassade gedämmt (mindestens 25 % der Gebäudehülle) □ Fenstertausch □ Kellerdecke gedämmt □ Obere Geschoßdecke/Dachschrägen gedämmt Diese Maßnahme(n) wurde(n) durchgeführt, weil: …………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………….
9. Auf welche Probleme sind Sie bei der Planung und Durchführung der thermischen Sanierung gestoßen? …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………………….
10. Was sind die Vorteile einer thermischen Sanierung? ……………………………………………………………………………………………….. ……………………………………………………………………………………………….. ……………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………. .
11. Hat für Sie bei der Entscheidung für eine Sanierung die politische Situation / wirtschaftliche Lage eine Rolle gespielt? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
Anhang A - 6 -
Informationen über thermische Sanierung:
12. Haben Sie sich in Bezug auf thermische Gebäudesanierung schon einmal beraten lassen und wie würden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit der Beratung einschätzen? (Schulnotensystem) □ Ja, von Energieberater: Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von Bank(en): Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von Handwerker(n): Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von Baustoffhändler/Baumarkt: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, ich habe an einem Informationsseminar
über thermische Sanierung teilgenommen: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von anderen: ………………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Nein, ich habe mich noch nie beraten lassen
Anhang A - 7 -
13. Über welches Medium konnten Sie sich über thermische Sanierung informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem)
□ Internet: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Tageszeitung: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachmagazine: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ TV: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Radio: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Broschüren: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Habe mich noch nie informiert
14. Hatten Sie bei einem Informationsgespräch jemals das Gefühl, das Ihnen ein Akteur (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) unnötiges Fachwissen vermittelt? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
15. Wie bewerten Sie den Zugang zu nützlichen Informationen zum Thema thermische Sanierung? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
Anhang A - 8 -
16. Wie würden Sie die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Akteure bewerten? (Schulnotensystem) □ Energieberater: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Baumeister: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Keine Antwort möglich
17. War das Gespräch mit der/den Banken strukturiert (d.h. folgte einem erkennbaren und nachvollziehbaren Aufbau)? □ Ja □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen
18. Gab die Bankberaterin/der Bankberater auch Auskünfte, die über die Finanzierung hinausgingen (z. B. über den Ablauf der thermischen Sanierung)? □ Ja □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen
19. Haben Sie am Beginn des Sanierungsprozesses die Gesamtkosten richtig eingeschätzt?
□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
20. Haben Sie am Beginn des Sanierungsprozesses die Gesamtdauer richtig eingeschätzt?
□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
21. Haben Handwerksbetriebe, Berater, Banken etc. Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht vollständig verstanden haben?
□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
22. Haben Sie nach einem Beratungsgespräch mit einem Handwerker umgehend einen Kostenvoranschlag bekommen?
□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
Anhang A - 9 -
Förderungen:
23. Über welches Medium konnten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Tageszeitung: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachmagazine: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ TV: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Radio: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Broschüren: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Habe mich noch nie informiert
24. Wenn Sie sich bei einem Akteur der thermischen Sanierung über Fördermöglichkeiten informiert haben - wie würden Sie diesen Informationsgehalt bewerten? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ Energieberater: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Baumeister: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Keine Antwort möglich
25. Wie würden Sie den Förderantrag am liebsten einreichen?
□ übers Internet □ per Post □ telefonisch □ persönlich Andere Möglichkeit: ……………………………………………………..
Anhang A - 10 -
26. Welche Förderungsart würden Sie bevorzugen? □ Direktzuschuss □ Annuitätenzuschuss □ Steuerbegünstigung □ Andere Formen: ……………………………………………………………….........
27. Bei den meisten Förderungen bekommt man die Förderauszahlung erst, nachdem man die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt hat. Wie bewerten Sie dieses System in Bezug auf den Nutzen für Sanierer? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
28. Die Bestimmungen der Wohnbauförderung des jeweiligen Bundeslandes regeln die Zuerkennung, die Art und die Höhe der Förderung für die thermische Sanierung. Sind die Bestimmungen der Wohnbauförderung verständlich? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
29. Meistens bekommt man keine Förderungen ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen selbst, ohne Rechnung von Handwerkern, durchführt. Haben Sie lieber auf eine Förderung verzichtet, nur um die Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können? □ Ja - Gründe: …………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………. □ Nein - Gründe: ………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………. □ keine Antwort möglich
Durchführung der thermischen Sanierung:
30. Wie haben Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach-
oder Geschoßdecke dämmen) festgelegt? (Mehrfachnennung möglich) □ Ich habe selbst das Konzept ausgearbeitet bzw. legte die Maßnahmen selbst fest □ Ich beauftragte ein Architekten- oder Planungsbüro, welches das Konzept ausarbeitete und Maßnahmen festlegte □ Ich beauftragte ein Unternehmen, das sich um die Koordination der Fachfirmen (Generalunternehmen) kümmert , welches das Konzept ausarbeitete und Maßnahmen festlegte □ Ich ließ mich von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) beraten und legte aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Ich befragte Bekannte, Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die selbst schon Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus durchgeführt haben, und legte aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Keine Antwort möglich
31. Durch wen ließen Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) durchführen? □ Ich führte die Arbeiten selbst durch □ Ich führte die Arbeiten teilweise selbst durch, beauftragte aber zusätzlich noch Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) zur Unterstützung □ Ich ließ die ganze Arbeit von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) durchführen Die Unternehmen wählte ich wie folgt: (Mehrfachnennung möglich)
□ Gemäß Empfehlung durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte □ Gemäß Empfehlungen durch andere Handwerker
□ Gemäß Unternehmen, mit denen ich schon mal gute Erfahrungen bei anderen Arbeiten am Haus gemacht habe □ Gemäß Unternehmen, auf die ich durch Internet, Telefonbuch, TV-Werbung, Radio aufmerksam geworden bin □ Gemäß Unternehmen, welche ich auf Messen und/oder Ausstellungen kennengelernt habe □ Keine Antwort möglich
Anhang A - 11 -
32. Wie würden Sie die einzelnen Schritte der thermischen Sanierung durchführen? Bitte reihen Sie die Antworten von 1 (erster Schritt) bis 7 (letzter Schritt): ……. Beratung bei Bank(en) ……. Energieberatung durchführen ……. Förderungseinreichung
……. Planung
……. Beauftragung
……. Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen
……. Energieausweis erstellen lassen
……. Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....
33. Wie würden Sie den Schwierigkeitsgrad bei der Koordination der Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) einschätzen? (Schulnotensystem, 1 = sehr leicht/einfach, 5 = sehr schwierig/mühsam) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Habe keine Fachfirmen beauftragt □ keine Antwort möglich
34. Hat Ihrer Erfahrung nach, mangelnde Kooperation / Koordination der Akteure (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) zu Verzögerungen geführt? □ Ja □ Nein □ Habe keine Erfahrung mit diesen Akteuren gemacht
35. Haben Sie in Zeitungen bzw. Zeitschriften über den Ablauf der thermischen Sanierung gelesen? □ Ja □ Nein, habe nichts darüber gelesen
36. Wenn Sie „JA“ angekreuzt haben: Wie würden Sie den Informationsgehalt des Gelesenen in Bezug auf den Ablauf einer thermischen Sanierung einschätzen? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
37. Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben, Beratern, Banken etc. untereinander? (Schulnotensystem)
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
38. Wie beurteilen Sie die Kommunikation zwischen den verschiedenen Handwerksbetrieben bei der Ausführung der Arbeiten untereinander? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
39. Wird bei der Durchführung der Arbeiten des jeweiligen Handwerkbetriebes auf nachgelagerte Arbeiten anderer Handwerker Bedacht genommen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
40. Bitte beantworten Sie folgende Frage nur, wenn Sie sich von einem Energieberater beraten ließen: Hat Ihnen der Energieberater dazu geraten ein Unternehmen für die Koordination der Fachfirmen (z. B. Generalunternehmen) zu beauftragen? □ Ja □ Nein □ darüber wurde nicht gesprochen
Anhang A - 12 -
41. Denken Sie, dass eine thermische Sanierung zur Schimmelbildung beiträgt? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
42. Wurden von einem Baumeister oder von Fachfirmen jemals Bedenken in Bezug auf Fassadendämmung oder Wohnraumlüftung geäußert? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
43. Ist Ihnen der Energieausweis bekannt? □ Ja □ Ja, ich habe sogar einen für mein Haus ausstellen lassen □ Nein □ Ich kenne die Bezeichnung, weiß aber nicht genau, was das ist
44. Wie bewerten Sie die Verständlichkeit und die Strukturierung des Energieausweises? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
45. Ist es durch den Energieausweis möglich, klare Entscheidungen zu treffen, welche Bereiche des Gebäudes auf welche Weise thermisch saniert werden sollen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
46. Gibt der Energieausweis genügend Auskunft über Energieeinsparmöglichkeiten? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
47. Ist die Größenordnung der Kosteneinsparungen durch den Energieausweis abschätzbar? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
48. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit ein Darlehen bei einer Bank zu bekommen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
49. Haben Sie das Gefühl, dass sich die Maßnahmen der thermischen Sanierung zu spät rechnen / rentieren? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
50. Was Sie noch gerne sagen möchten: …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………………….
Vielen Dank, dass Sie an unserer Umfrage teilgenommen haben!
Anhang A - 13 -
Fragebogen für Nicht-Sanierer
Diese Umfrage wird im Zuge einer Masterarbeit des MSc-Lehrganges „Management und Umwelt“ durchgeführt. Die Ergebnisse
sollen Aufschluss über den aktuellen Trend thermischer Sanierungen in Österreich geben. Die praktische Erfahrung der
Hauseigentümer mit der thermischen Sanierung, die diesbezüglich erhaltenen Informationen und die Erfahrung mit den
diesbezüglichen Abläufen ist ganz wesentlich, um diese zu verbessern und damit Ihnen als Hauseigentümer optimale Lösungen
anbieten zu können.
Unter thermischer Sanierung wird verstanden: Fassadendämmung (mindestens 25 % der Gebäudehülle), Fenstertausch, Dach-
oder Geschoßdeckendämmung. Diese Sanierungsmaßnahmen können einzeln oder auch gemeinsam durchgeführt werden.
Bitte kreuzen Sie die zutreffenden Antworten an. Bei manchen Fragen wird eine Reihung nach dem Schulnotensystem gefordert
(1….Sehr gut; 2….Gut; 3….Befriedigend; 4….Genügend; 5…Nicht Genügend). Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 15
Minuten.
Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und die Antworten werden anonym ausgewertet!
Allgemeine Angaben:
1. Wann haben Sie Ihr Haus erworben? □ Neubau im Jahr: ……. □ Erbschaft, im Jahr: …….
□ Erwerb/Kauf im Jahr: …….
□ Übernahme im Jahr: …….
□ Schenkung im Jahr: …….
2. Wie alt ist Ihr Haus? Jahre: ……………
3. Wie viele m² Wohnfläche hat Ihr Haus? m²: ……………
4. In welchem Bundesland befindet sich Ihr Haus? □ Wien □ Niederösterreich □ Oberösterreich
□ Burgenland
□ Steiermark
□ Kärnten
□ Salzburg
□ Tirol
□ Vorarlberg
5. Wie alt sind Sie? □ bis 30 □ 30 bis 60 □ über 60
Anhang A - 14 -
6. Was ist Ihnen bei Ihrem Haus am wichtigsten? (Mehrfachnennung möglich) □ Hohe Gebäudequalität erzielen und erhalten (Mehrfachnennung möglich): □ energetisch □ ökologisch □ wohnkomfortmäßig □ architektonisch □ Langfristige Substanzerhaltung des Hauses □ Substanz bestmöglich präsentieren, da Verkauf geplant □ Geringer Unterhalts- und Erneuerungsaufwand (Mehrfachnennung möglich): □ keine größere Erneuerungen durchführen (werden den Erben/Nachfolgern
überlassen)
□ späterer Verkauf oder Abbruch geplant
□ Kosten einsparen
□ andere Gründe: …………………………………………………………………...
…………………………………………………………………………………………..
7. Haben Sie schon mal über eine thermische Sanierung Ihres Hauses nachgedacht? □ Ja □ Nein □ Ich habe von thermischer Sanierung noch nie etwas gehört
8. Nennen Sie bitte den Grund/die Gründe warum Sie Ihr Haus noch nicht thermisch saniert haben? …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………
9. Welche Schritte im Sanierungsprozess haben Sie bereits durchlaufen?
□ Beratung bei Bank(en)
□ Energieberatung durchführen
□ Förderungseinreichung
□ Planung
□ Beauftragung
□ Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen
□ Energieausweis erstellen lassen
Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....
□ Ich habe noch gar nichts bezüglich thermischer Sanierung unternommen
10. Gab es einen Grund, den Sie bei Frage 7 noch nicht angeführt haben, warum Sie während des Sanierungsprozesses stoppten?
………………………………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………………………………….
………………………………………………………………………………………………….
11. Hat für Sie bei der Entscheidung gegen eine Sanierung die politische Situation / wirtschaftliche Lage eine Rolle gespielt? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
Anhang A - 15 -
Informationen über thermische Sanierung:
12. Haben Sie sich in Bezug auf thermische Gebäudesanierung schon einmal beraten lassen und wie würden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit der Beratung einschätzen? (Schulnotensystem) □ Ja, von Energieberater: Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von Bank(en): Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von Handwerker(n): Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von Baustoffhändler/Baumarkt: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, ich habe an einem Informationsseminar
über thermische Sanierung teilgenommen: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von anderen: ………………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Nein, ich habe mich noch nie beraten lassen
Anhang A - 16 -
13. Über welches Medium konnten Sie sich über thermische Sanierung informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Tageszeitung: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachmagazine: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ TV: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Radio: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Broschüren: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Habe mich noch nie informiert
14. Hatten Sie bei einem Informationsgespräch jemals das Gefühl, das Ihnen ein Akteur (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) unnötiges Fachwissen vermittelt? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
Anhang A - 17 -
15. Wie würden Sie die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Akteure bewerten? (Schulnotensystem)
□ Energieberater: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Bank: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Baumeister: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Keine Antwort möglich
16. War das Gespräch mit der/den Banken strukturiert (d.h. folgte einem erkennbaren und nachvollziehbaren Aufbau)? □ Ja □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen
17. Gab die Bankberaterin/der Bankberater auch Auskünfte, die über die Finanzierung hinausgingen (z. B. über den Ablauf der thermischen Sanierung)? □ Ja □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen
18. Haben Handwerksbetriebe, Berater, Banken etc. Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht vollständig verstanden haben?
□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
19. Haben Sie nach einem Beratungsgespräch mit einem Handwerker umgehend einen Kostenvoranschlag bekommen?
□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
Anhang A - 18 -
Förderungen:
20. Über welches Medium konnten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Tageszeitung: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachmagazine: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ TV: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Radio: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Broschüren: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Habe mich noch nie informiert
21. Wenn Sie sich bei einem Akteur der thermischen Sanierung über Fördermöglichkeiten informiert haben - wie
würden Sie diesen Informationsgehalt bewerten? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ Energieberater: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Baumeister: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Keine Antwort möglich
22. Wie würden Sie den Förderantrag am liebsten einreichen?
□ übers Internet □ per Post □ telefonisch □ persönlich Andere Möglichkeit: ……………………………………………………..
Anhang A - 19 -
23. Welche Förderungsart würden Sie bevorzugen? □ Direktzuschuss □ Annuitätenzuschuss □ Steuerbegünstigung □ Andere Formen: ……………………………………………………………….........
Bei den meisten Förderungen bekommt man die Förderauszahlung erst, nachdem man die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt hat. Wie bewerten Sie dieses System in Bezug auf den Nutzen für Sanierer? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
24. Meistens bekommt man keine Förderungen ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen selbst, ohne Rechnung von Handwerkern, durchführt. Würden Sie lieber auf eine Förderung verzichten, nur um die Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können? □ Ja - Gründe: …………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………. □ Nein - Gründe: ………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………. □ keine Antwort möglich
25. Die Bestimmungen der Wohnbauförderung des jeweiligen Bundeslandes regeln die Zuerkennung, die Art und die Höhe der Förderung für die thermische Sanierung. Sind die Bestimmungen der Wohnbauförderung verständlich? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
Durchführung der thermischen Sanierung:
26. Wie würden Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) festlegen? (Mehrfachnennung möglich) □ Ich arbeite selbst das Konzept aus bzw. lege die Maßnahmen fest □ Ich beauftrage ein Architekten- oder Planungsbüro, welches das Konzept ausarbeitet und Maßnahmen festlegt □ Ich beauftrage ein Unternehmen, das sich um die Koordination der Fachfirmen (Generalunternehmen) kümmert , welches das Konzept ausarbeitet und Maßnahmen festlegt □ Ich lasse mich von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) beraten und lege aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Ich befrage Bekannte, Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die selbst schon Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus durchgeführt haben, und lege aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Keine Antwort möglich
Anhang A - 20 -
27. Durch wen würden Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) durchführen lassen? □ Ich führe die Arbeiten selbst durch □ Ich führe die Arbeiten teilweise selbst durch, beauftrage aber zusätzlich noch Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) zur Unterstützung □ Ich lasse die ganze Arbeit von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) durchführen Die Unternehmen wähle ich wie folgt: (Mehrfachnennung möglich)
□ Gemäß Empfehlung durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte □ Gemäß Empfehlungen durch andere Handwerker
□ Gemäß Unternehmen, mit denen ich schon mal gute Erfahrungen bei anderen Arbeiten am Haus gemacht habe □ Gemäß Unternehmen, auf die ich durch Internet, Telefonbuch, TV-Werbung, Radio aufmerksam geworden bin □ Gemäß Unternehmen, welche ich auf Messen und/oder Ausstellungen kennengelernt habe □ Keine Antwort möglich
28. Wie würden Sie die einzelnen Schritte der thermischen Sanierung durchführen? Bitte reihen Sie die Antworten von 1 (erster Schritt) bis 7 (letzter Schritt): ……. Beratung bei Bank(en) ……. Energieberatung durchführen
……. Förderungseinreichung
……. Planung
……. Beauftragung
……. Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen
……. Energieausweis erstellen lassen
……. Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....
Wie würden Sie den Schwierigkeitsgrad bei der Koordination der Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler,
Maurer,…) einschätzen?
(Schulnotensystem, 1 = sehr leicht/einfach, 5 = sehr schwierig/mühsam)
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
29. Hat Ihrer Erfahrung nach mangelnde Kooperation / Koordination der Akteure (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) zu Verzögerungen geführt? □ Ja □ Nein □ Habe noch keine Erfahrung mit diesen Akteuren gemacht
30. Haben Sie in Zeitungen bzw. Zeitschriften über den Ablauf der thermischen Sanierung gelesen? □ Ja □ Nein, habe nichts darüber gelesen
31. Wenn Sie „JA“ angekreuzt haben: Wie würden Sie den Informationsgehalt des Gelesenen in Bezug auf den Ablauf einer thermischen Sanierung einschätzen? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
32. Bitte beantworten Sie folgende Frage nur, wenn Sie sich von einem Energieberater beraten ließen: Hat Ihnen der Energieberater dazu geraten ein Unternehmen für die Koordination der Fachfirmen (z. B. Generalunternehmen) zu beauftragen? □ Ja □ Nein □ darüber wurde nicht gesprochen
Anhang A - 21 -
33. Denken Sie, dass eine thermische Sanierung zur Schimmelbildung beiträgt? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
34. Wurden von einem Baumeister oder von Fachfirmen jemals Bedenken in Bezug auf Fassadendämmung oder Wohnraumlüftung geäußert? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
35. Ist Ihnen der Energieausweis bekannt? □ Ja □ Ja, ich habe sogar einen für mein Haus ausstellen lassen □ Nein □ Ich kenne die Bezeichnung, weiß aber nicht genau, was das ist
36. Wie bewerten Sie die Verständlichkeit und die Strukturierung des Energieausweises? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
37. Ist es durch den Energieausweis möglich, klare Entscheidungen zu treffen, welche Bereiche des Gebäudes auf welche Weise thermisch saniert werden sollen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
38. Gibt der Energieausweis genügend Auskunft über Energieeinsparmöglichkeiten? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
39. Ist die Größenordnung der Kosteneinsparungen durch den Energieausweis abschätzbar? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
40. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit ein Darlehen bei einer Bank zu bekommen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
41. Haben Sie das Gefühl, dass sich die Maßnahmen der thermischen Sanierung zu spät rechnen / rentieren? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
42. Was Sie noch gerne sagen möchten: …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………
Vielen Dank, dass Sie an unserer Umfrage teilgenommen haben!
Anhang A - 22 -
V. PROTOKOLLE - TEILNEHMENDE BEOBACHTUNG 1. Energieberater:
Terminvereinbarung:
Anruf bei der Energieberatungsstelle. Daten und Anliegen vom Projektmitglied wurden notiert und es wurden die Telefonnummer
und der Name des zuständigen Energieberaters bekannt gegeben.
Anruf beim zuständigen Energieberater. Der Energieberater schlug Termin in zwei Wochen vor. Das Projektmitglied ersuchte jedoch
um früheren Termin und erhielt diesen bereits innerhalb der nächsten 2 Tagen.
Der Energieberater bat das Projektmitglied, für das Beratungsgespräch einen Bauplan des Einfamilienhauses und die
Heizölabrechnungen der letzten paar Jahre bereit zu stellen.
Ort:
Einfamilienhaus Baujahr 1989
Teilnehmer:
Energieberater, Hauseigentümer, für die Verfasser dieser Arbeit Michaela Kloiber
Dauer:
ca. 2,5 Stunden (Anmerkung: angebotene Beratungsdauer normalerweise nur 1,5 Stunden)
Umfeld:
Ausführliches Beratungsgespräch in den Wohnräumen des Hauses
Gesprächsverlauf:
Obwohl der Energieberater merklich erkältet war und eine heisere Stimme hatte, nahm er sich ausführlich Zeit. Statt der
vorgegebenen 1,5 Stunden Beratungsdauer blieb er 2,5 Stunden.
Der Hauseigentümer und das Projektmitglied gaben an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und im
gleichen Zuge das Haus zu sanieren. Hauptfrage der beiden war, ob es nötig ist, nur die Fenster des Hauses auszutauschen oder
ob es auch sinnvoll wäre eine Wärmedämmung an den Außenwänden anzubringen.
Gleich zu Beginn des Gespräches machte der Energieberater deutlich, dass er nach einem strukturierten, vorgegebenen Ablauf
vorgehen wird, er jedoch ganz besonders auf die Fragen und Anliegen (Fensteraustausch und Wärmedämmung) der Beobachter
eingehen wird.
Der Energieberater baute das Gespräch nach einem Protokoll der Energieberatungsstelle auf. Das Protokoll enthielt folgende
Punkte:
Bestandserhebung
Energiekennzahlen
Gebäudehülle – Wärmedämmung
Heizung und Warmwasser-Bereitung
Elektrogeräte
Raumklima/Behaglichkeit
Möglichkeiten Heizsystem/Energieträger
Sonstiges / Notizen / Allgemeine Tipps
Anhang A - 23 -
Ergebnisse
Wärmedämmung
Solaranlage
Heizung – Lüftung
Hinweis wo man Energieausweis erstellen lassen kann
Förderungen
Im Laufe des Gespräches füllte der Energieberater gemeinsam mit den Sanierungsinteressierten das Protokoll aus. Er ging
ausführlich auf Fragen ein, erzählte ausführlich aus seinem praktischen Erfahrungsschatz und machte Skizzen von zB
verschiedenen Wärmedämmarten und zeigte Bilder aus den Broschüren um das Gesagte besser verständlich zu machen.
Er hinterließ am Ende seine Visitenkarte und teilte den Beobachtern mit, dass sie ihn jederzeit kontaktieren können, sollten ihnen
noch irgendwelche Fragen einfallen.
Erhaltene Unterlagen:
Broschüre: Zeitgemäß Sanieren. Vom Althaus zum Niedrigenergiehaus. (Energie aktiv, Land Salzburg, Energieberatung)
Dieser Ratgeber entspricht inhaltlich in weiten Teilen der gleichnamigen Broschüre von Energie Tirol.
Broschüre: Der Sanierungs Check Neu! (Energie aktiv, Land Salzburg)
Broschüre: Energieratgeber. Informationen und Tipps zum Energiesparen im Haushalt (Energie aktiv, Land Salzburg)
Broschüre: Gut beraten in allen Energiefragen von den Energieberatern (Salzburg AG)
Informationsblatt: Wohnbauförderung (Land Salzburg)
Eindruck des Befragten:
Sehr engagiert. Man merkte, dass ihm seine Arbeit sehr wichtig ist.
Ehrlich. Der Berater kam am Ende der Bestandsaufnahme zu dem Schluss, dass eine Wärmedämmung bzw. Austausch
der Fenster noch zu früh wären, da der Kosten/Nutzeneffekt zu gering wäre (Berechnete Amortisationszeit: 66 Jahre).
Sehr kompetent. Er ging auf alle Fragen ein und hatte auf jede Frage eine Antwort.
Der Energieberater verbreitete eine sehr offene und angenehme Atmosphäre. Man hatte keine Angst nachzufragen, wenn
man etwas nicht verstanden hat.
Leitfragen und Antworten:
1. Welche Sanierungsformen wären für mich sinnvoll?
- Wieviel kostet das ungefähr? - Wieviel Energie/Kosten spare ich bei den einzelnen Maßnahmen?
Der Energieberater führte eine Bestandsaufnahme des Energieverbrauches durch, danach errechnete er das jeweilige
Einsparpotenzial in dem Bereich Wärmedämmung (oberste Geschossdecke / Dachschräge, Außenwände, Fenster und Türen,
Kellerdecke). Die Punkte Solaranlage und Heizung wurden im Protokoll übersprungen, da die Hauseigentümer im Jahr 2009 von
einer Ölheizung auf Fernwärme umstiegen und daher kein Beratungsinteresse bestand.
Nachdem die Einsparpotenziale gereiht wurden, wurden vom Energieberater Maßnahmen empfohlen.
Die ungefähren Kosten der einzelnen Maßnahmen wurden aus der Broschüre „ Der Sanierungs Check Neu!“ entnommen.
2. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht? - Wer ist mein Ansprechpartner? - Was ist der nächste Schritt?
Der Energieberater gab an, dass es spezialisierte Beratungsunternehmen und Architekten gibt, die die komplette Planung und
Durchführung der thermischen Sanierung übernehmen, diese jedoch sehr teuer sind.
Bei Fragen zum Energieausweis, technischer Beratung und Energiesparberatung kann man sich an die Energieberatungsstelle
Salzburg oder an das Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SRI) wenden.
Als nächsten Schritt empfahl der Berater, sich an einen Baumeister zu wenden um einen Kostenvoranschlag zu bekommen.
Anhang A - 24 -
Der Energieberater sprach von selbst den Energieausweis an, der von der EU vorgeschrieben wird und ab einer baulichen
Veränderung von über 50 % der Geschoßfläche verpflichtend ist. Er erklärte, dass die Erstellung nötig ist, wenn man das Haus
vermietet und das auch die Baubehörde danach verlangen kann. Der Energieausweis kostet € 380,-.
3. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen? - Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
Der Energieberater erklärte, dass es zwei verschiedene Formen von Förderungen gibt:
1. Sanierungscheck: Das ist eine Förderung vom Land. Voraussetzung dafür ist ein Energieausweis und für die Bereiche
Wärmedämmung (oberste Geschossdecke / Dachschräge, Außenwände, Fenster und Türen, Kellerdecke) muss nach der
Sanierung ein vorgegebener U-Wert erreicht werden (diesbezügliche U-Werte wurden in der Broschüre „Der Sanierungs Check
Neu!“ gezeigt) .
Der Antrag wird nur online abgewickelt. (Anmerkung: Formular kann auch mit der Post geschickt werden)
Der Energieberater wies darauf hin, dass die LEK-Werte beim Komplettsanieren auf einen Schlag (im Fall des Hauseigentümers:
Wärmedämmung für Außenwände und Fenstertausch) und beim Teilsanieren auf mehrere Jahre verteilt, die gleichen sind, man
jedoch bei ersterer Variante eine höhere Förderung erhält.
2. Sanierungsförderung der Wohnbauförderung: Darauf wurde nur kurz mithilfe des Informationsblattes „Wohnbauförderung“
eingegangen.
Anhang A - 25 -
2. Energieberater
Terminvereinbarung:
Anruf bei der Energieberatung Niederösterreich. Daten und Anliegen vom Projektmitglied wurden notiert. Der Rückruf durch den
Berater erfolgte noch in der Selben Woche. Der Energieberater schlug Termin in der folge Woche vor welcher auch gehalten wurde.
Der Energieberater bat das Projektmitglied, für das Beratungsgespräch einen Bauplan des Einfamilienhauses bereit zu halten.
Ort:
Einfamilienhaus Baujahr 1932. Mit Dachdeckung und Zubau 1984.
Teilnehmer:
Energieberater, für die Verfasser dieser Arbeit Harald Fischer
Dauer:
ca. 2,0 Stunden
Umfeld:
Ausführliches Beratungsgespräch im und rund um das Einfamilienhaus
Gesprächsverlauf:
Der Energieberater nahm sich ausführlich Zeit und ging auf alle Fragen ausführlich und geduldig ein.
Das Projektmitglied gab an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und im gleichen Zuge das Haus zu
sanieren. Hauptfrage war, welche Sanierungsformen und Maßnahmen sinnvoll sind und wie diese technisch umzusetzen sind.
Der Energieberater baute das Gespräch nach einem Protokoll der Energieberatung Niederösterreich auf. Das Protokoll enthielt
folgende Punkte:
Bestandserhebung
Kunden und Objektdaten
Bestandsaufnahme
Energiekennzahlen
Gebäudehülle – Wärmedämmung
Heizung
Warmwasser
Solaranlage
Lüftung
Stromsparen
Förderungen
Empfehlungen
Sonstiges
Ergebnisse
Wärmedämmung Fassade
Fenstertausch
Dachgeschoß und Kellerdecke dämmen
Solaranlage
NÖ Eigenheimsanierung beantragen
Im Zuge des Gespräches füllte der Energieberater das Protokoll aus indem er einige Fragen zum Bestand stellte. Er ging
ausführlich auf Fragen wie z.B. den Grund für Schimmelbildung ein. Er machte Skizzen und zeigte Bilder aus den Broschüren um
Anhang A - 26 -
seine Ausführungen zu verdeutlichen. So z.B. wie Fenster richtig eingebaut werden und aus welchen Gründen sie nach außen
bündig versetzt werden müssen.
Er hinterließ am Ende seine Visitenkarte für den Fall, dass weitere Fragen auftauchen.
Erhaltene Unterlagen:
Broschüre: Wohnbauförderung, Eigenheimsanierung
Broschüre: klima:aktiv, Topprodukte.at
Broschüre: Energieberatung, Ratgeber 26, Mauerschimmel
Broschüre: Energieberatung, Ratgeber 03, Atmende Wände
Eindruck des Befragten:
Engagiert.
Vermittelt einen kompetenten und vertrauenswürdigen Eindruck
Man hatte keine Angst nachzufragen, wenn man etwas nicht verstanden hat.
Geduldig
Leitfragen und Antworten:
1. Welche Sanierungsformen wären für mich sinnvoll?
- Wieviel kostet das ungefähr? - Wieviel Energie/Kosten spare ich bei den einzelnen Maßnahmen?
Der Energieberater führte im Rahmen der Bestandsaufnahme eine Schätzung der U-Werte durch und stellt sie empfohlenen
Werten gegenüber. Bezüglich Heizkessel gibt er an, dass dieser zwar überdimensioniert ist, aber auf Grund des geringen Alters
sich ein Austausch nicht rechnet. Ein Austausch der Heizungspumpe sollte aber auf unbedingt erfolgen. Aufgrund der guten
Südausrichtung des Gebäudes und der Dachneigung empfiehlt der Energieberater eine Solaranlage für die
Warmwasserbereitung. Aus der Gegenüberstellung der U-Werte leitet der Berater eine Dämmung der Fassade, der Kellerdecke,
des Daches und einen Fenstertausch an.
2. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht? - Wer ist mein Ansprechpartner? - Was ist der nächste Schritt?
Der Energieberater gab an, dass es Fachfirmen und Baumeister gibt die eine komplette Planung und Durchführung der
thermischen Sanierung übernehmen, diese jedoch relativ teuer sind.
Bei Fragen zum Energieausweis, technischer Beratung kann man sich an die Energieberatung Niederösterreich wenden.
Als nächsten Schritt empfahl der Berater einen Energieausweis machen zu lassen und sich an die Fachfirmen zu wenden um
Kostenvoranschläge einzuholen.
3. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen? - Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
Der Energieberater erklärte anhand der übergebenen Broschüre, dass die Förderungen des Landes Niederösterreichs auf einen
Punktesystem beruhen dessen Basis der Vergleich des Ist –Zustandes des Gebäudes mit den Soll-Zustand des Gebäudes nach
der Sanierung ist. Weiters gibt es zwei verschiedene Formen von Förderungen, wobei es nur Sinn macht um diese in Verbindung
mit einem Energieausweis anzusuchen.
1. Kreditzuschuss: Es muss ein Kredit über die anerkennbaren Sanierungskosten bei einem Bankinstitut aufgenommen werden zu
dem das Land Niederösterreich dann einen Zuschuss von 5% auf die Dauer von 10 Jahren gewährt.
Anhang A - 27 -
2. Einmaliger nicht rückzahlbarer Zuschuss: Anerkennbare Sanierungskosten mal 30% wobei dieser mit 12.000 Euro gedeckelt
ist.
Persönlicher Eindruck:
Der Energieberater hinterließ einen kompetenten und engagierten Eindruck.
Anhang A - 28 -
1. Baumeister
Ort:
Einfamilienhaus Baujahr 1932. Mit Dachdeckung und Zubau 1984.
Teilnehmer:
Der Eigentümer der Firma, für die Verfasser dieser Arbeit Harald Fischer
Dauer:
ca. 40 Minuten
Umfeld:
Ausführliches Beratungsgespräch im und rund um das Einfamilienhaus
Terminkoordination:
Terminvereinbarung: Der Wunsch nach einer Besichtigung und die Kontaktdaten wurden telefonisch bei der Gattin des
Firmeneigners deponiert. Die Kontaktaufnahme durch den Eigner erfolgte drei Tage später wobei der Termin nach am selben
Abend stattfand.
Gesprächsverlauf:
Das Projektmitglied gab an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und dabei thermisch zu sanieren.
Nach der Begrüßung wollte der Eigentümer der Beraterfirma sich erst einmal ein Bild über das Objekt bilden und dieses von außen
und innen besichtigt. Dabei trat das Projektmitglied vorerst in die Rolle des Auskunftgebers bezüglich baulicher Details.
Baujahr des Hauses
Befindet sich hinter der Eternitfassade eine Dämmung
Unterkellerung
Der Befragte hat sich aktiv in das Gespräch eingebracht und sagte, dass der Beton rund um den Sockel abgebrochen werden muss
damit die Dämmung (12 bis 16 cm) ca. 15 cm unter das Niveau gezogen werden kann. Ein Fenstertausch im Zuge der Arbeiten an
der Fassade sollte ebenfalls erfolgen. Auch das Dach sollte gedämmt werden was von der Firma des Befragten angeboten werden
kann.
Erhaltene Unterlagen:
Keine
Eindruck des Befragten:
Engagiert
Leitfragen und Antworten:
1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?
- Wie viel kostet das ungefähr?
- Wie hoch wird die Einsparung sein wenn ich saniere?
- Stimmt es, dass ein Haus erstickt wenn ich Wärmedämmung auf Fassade klebe?
Fassade Fenster und Dach sollten gemeinsam thermisch saniert werden. Der Firmeneigner rechnete mit ca. 40% Einsparung nach
der Sanierung. Eine Schimmelbildung ist möglich wenn der Taupunkt nach der Dämmung nach innen wandert was aber bei dieser
Art von Haus unwahrscheinlich ist.
2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Wie hoch wird die Förderung bei meinem Vorhaben ausfallen?
Konnte er nicht beantworten und hat auf das Internet und seine Frau verwiesen. Er glaubt aber, dass die Förderungen bei diesem
Objekt sehr hoch sein werden.
Anhang A - 29 -
3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?
Ein Energieausweis ist nötig. Die EVN macht diesen am günstigsten.
4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
- Helfen Sie mir bei der Einreichung für die Förderung?
Energieausweis ist nötig. Hilfe bei der Einreichung wird nicht angeboten.
5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht?
- Gibt es Zusammenarbeit mit Fensterfirma, Zimmermann, Spengler.
- Wer ist mein Ansprechpartner?
- Was ist der nächste Schritt?
- Wie wird auf meine bestehende Einrichtung bzw. Böden usw. aufgepasst?
Zuerst soll ein Energieausweis gemacht werden und dann die Angebote der Fachfirmen bei der Landesregierung eingereicht
werden. Eine Koordination der Professionisten wurde nicht angeboten. Der Befragte gab an Fachfirmen anderer Gebiete zu kennen
mit denen er in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet hat.
Als Ansprechpartner wurde die Landesregierung und seine Firma genannt. Bezüglich Einrichtung soll man den Arbeitern auf die
Finger schauen.
6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)
- Technische Details?
- Energieausweis?
- Ablauf
Wurde nicht gefragt da schon beantwortet
Persönlicher Eindruck:
Der Befragte ist in sehr bemüht kann aber keine genauen Angaben bezüglich Förderungen geben. Weiters konnte er die geäußerte
Befürchtung über Schimmelbildung nicht entkräften.
Anhang A - 30 -
2. Baumeister
Ort:
Einfamilienhaus Baujahr 1932. Mit Dachdeckung und Zubau 1984
Teilnehmer:
Ein Baumeister der Firma, für die Verfasser dieser Arbeit Harald Fischer
Dauer:
ca. 60 Minuten
Umfeld:
Ausführliches Beratungsgespräch im und rund um das Einfamilienhaus.
Terminkoordination:
Terminvereinbarung: Der Wunsch nach einer Besichtigung und die Kontaktdaten wurden telefonisch bei einer Mitarbeiterin der
Firma deponiert. Die Kontaktaufnahme durch den Baumeister erfolgte nach 4 Tagen ebenfalls telefonisch. Es wurde ein Termin für
die Folgewoche fixiert und auch eingehalten.
Gesprächsverlauf:
Das Projektmitglied gab an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und dabei thermisch zu sanieren.
Nach der Begrüßung wollte der Baumeister sich erst einmal ein Bild über das Objekt bilden und dieses von außen und innen
besichtigt. Dabei trat das Projektmitglied vorerst in die Rolle des Auskunftgebers bezüglich baulicher Details.
Baujahr des Hauses
Sind Pläne vorhanden
Unterkellerung
Eternitfassade mit oder ohne Dämmung
Feuchtigkeit in den Kellerräumen
Beschaffenheit Fenster
Beschaffenheit Daches.
Alle Aussagen des Projektmitglieds wurden vom Baumeister überprüft. Der Baumeister hat sich aktiv in das Gespräch eingebracht
und weist von selbst darauf hin, dass unbedingt Fenster (auch Kellerfenster), Fassade, Dach und Kellerdecke gemeinsam
thermisch saniert werden sollten. Die Fenster müssen dabei nach außen, mit der Fassade bündig, versetzt werden. Als Begründung
gab er an, dass sonst Kältebrücken entstehen und es durch Kondensation von Luftfeuchtigkeit zu Schimmelbildung kommen kann.
Weiters wurde das Projektmitglied darauf hingewiesen, dass es nach der thermischen Sanierung zu Kondensation an der
Übergangsstelle zwischen gedämmten Sockel und in der Erde liegenden unterkellerten Bereich kommen könnte.
Erhaltene Unterlagen:
Keine
Eindruck des Befragten:
Engagiert und kompetent
Leitfragen und Antworten:
1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?
- Wie viel kostet das ungefähr?
- Wie hoch wird die Einsparung sein wenn ich saniere?
- Stimmt es, dass ein Haus erstickt wenn ich Wärmedämmung auf Fassade klebe?
Sinnvoll ist aus Gründen der Behaglichkeit, Fassade und Fenster gemeinsam zu sanieren da es sonst zu Schimmelbildung
kommen könnte. Weiters sollte auch die Kellerdecke und das Dach thermisch saniert werden.
Anhang A - 31 -
Die Frage nach den Kosten wurde nach kurzen überlegen auf 45.000 Euro geschätzt. Nach der Frage welche Energiekosten das
Teammitglied hat (ca. 300 Euro Vierteljährlich) wurde eine Schätzung über die möglichen Einsparungen von 40 bis 50%
abgegeben. Das „ersticken“ eines Hauses aufgrund der Dämmung sei laut Befragten eine Legende aus dem Wirtshaus!
2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Wie hoch wird die Förderung bei meinem Vorhaben ausfallen?
Der Baumeister konnte keine Auskunft über die Höhe der Förderung geben. Auch welche Fördermöglichkeiten es gib konnte nicht
beantwortet werden Als Grund gab der Befragte an, dass sich diese jede Jahr ändern. Darum hat er es aufgegeben die
Förderquellen zu verfolgen.
3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?
Energieausweis glaubt er. Dieser könnte von der Baufirma erstellt werden.
4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
- Helfen Sie mir bei der Einreichung für die Förderung?
Er sagte der Energieausweis sei nötig aber die Förderstellen stünden nicht in Verbindung zu Ihnen. Hilfestellung bei der
Einreichung wird nicht gegeben.
5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht?
- Gibt es Zusammenarbeit mit Fensterfirma, Zimmermann, Spengler.
- Wer ist mein Ansprechpartner?
- Was ist der nächste Schritt?
- Wie wird auf meine bestehende Einrichtung bzw. Böden usw. aufgepasst?
Zuerst sollte ein Energieausweis gemacht werden dann würde ein Angebot erstellte werden. Eine Koordination ist möglich aber mit
ca. 10% Aufschlag verbunden. Wenn Firmen beauftragt werden die der Baufirma bekannt sind gibt es keine Probleme. Man spricht
sich im Zuge der Sanierung ab. Eine echte Zusammenarbeit gibt es aber nicht. Eher lose Kooperationen. Der Baumeister gab
bereitwillig Kontaktdaten von Fensterfirma, Spenglerbetrie und Zimmermann her, welche auch als nächster Schritt und als
Ansprechpartner genannt wurden. Nach längerem Zögern wurde auch die Landesregierung genannt
Bezüglich bestehender Einrichtung wurde mitgeteilt, dasse es mittlerweile kein Problem darstellt wenn man eine gute Fensterfirma
hat.
6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)
- Technische Details?
- Energieausweis?
- Ablauf
Wurde nicht gefragt da schon beantwortet
Persönlicher Eindruck:
Der Baumeister war in technischen Fragen der thermischen Sanierung sehr kompetent und wies von selbst auf mögliche
Problemfelder hin.
Ein Überblick über den Ablauf der thermischen Sanierung und im Wesentlichen wo und wie man zu Förderungen kommt konnte
nicht vermittelt werden.
Anhang A - 32 -
3. Baumeister:
Ort:
Einfamilienhaus Baujahr 1932. Mit Dachdeckung und Zubau 1984.
Teilnehmer:
Ein Baumeister der Firma, für die Verfasser dieser Arbeit Harald Fischer
Dauer:
ca. 60 Minuten
Umfeld:
Ausführliches Beratungsgespräch im und rund um das Einfamilienhaus
Terminkoordination:
Terminvereinbarung: Der Wunsch nach einer Besichtigung und die Kontaktdaten wurden telefonisch bei einer Mitarbeiterin der
Firma deponiert. Die Kontaktaufnahme durch den Baumeister erfolgte am selben Tag telefonisch. Es wurde ein Termin für die
übernächste Woche fixiert und auch eingehalten.
Gesprächsverlauf:
Das Projektmitglied gab an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und dabei thermisch zu sanieren.
Nach der Begrüßung wollte der Baumeister sich erst einmal ein Bild über das Objekt bilden und dieses von außen und innen
besichtigt. Dabei trat das Projektmitglied vorerst in die Rolle des Auskunftgebers bezüglich baulicher Datails.
Baujahr des Hauses
Befindet sich hinter der Eternitfassade eine Dämmung
Beschaffenheit Fenster
Beschaffenheit Daches
Unterkellerung
Der Baumeister hat sich aktiv in das Gespräch eingebracht und sagte, dass eine Dämmung des Gebäudesockels (halber Keller)
nichts bringe. Ein Fenstertausch (ohne Kellerfenster) im Zuge der Sanierung wäre aber sinnvoll. Ebenso das Dach wenn dies
finanziell möglich ist. Weiters solle das Dach von einem Zimmermann auf Tragfähigkeit der nötigen Isolierung geprüft werden.
Weiters sollte geprüft werden ob es sich um ein „Kaltdach“ handelt, da sonst der Dachaufbau und die Deckung neu erfolgen
müssten.
Erhaltene Unterlagen:
Keine
Eindruck des Befragten:
Engagiert und technisch kompetent
Leitfragen und Antworten:
1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?
- Wieviel kostet das ungefähr?
- Wie hoch wird die Einsparung sein wenn ich saniere?
- Stimmt es, dass ein Haus erstickt wenn ich Wärmedämmung auf Fassade klebe?
Fassade Fenster und Dach sollten gemeinsam thermisch saniert werden. Darüber hätte ein Angebot erstellt werden sollen welches
aber bis zur Abgabe der Masterarbeit nicht einlangte. Auf die Frage welche Energiekosten das Teammitglied hat (ca. 300 Euro
vierteljährlich) wurde eine Schätzung mit bis zu 40% an Einsparungen abgegeben. Der Befragte gab an, dass es ein ersticken des
Hauses und Schimmelbildung nicht gibt wenn man genug lüftet.
Anhang A - 33 -
2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Wie hoch wird die Förderung bei meinem Vorhaben ausfallen?
Der Baumeister sagte, dass an sich zu wenig auszukennt, außerdem gab er an , dass sich die Fördermöglichkeiten jedes Jahr
ändern. Er glaubte aber zu wissen, dass es ein Punktesystem vom Land gäbe bei dem bei Althausankauf bis zu 50% der Kosten
vom Land übernommen würden.
3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?
Er verwies auf das Punktesystem aber mehr konnte er darüber nicht sagen
4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
- Helfen Sie mir bei der Einreichung für die Förderung?
Der Baumeister sagte, dass, der Energieausweis und ein Einreichplan bei Umbauten Voraussetzung seien. Eine Hilfe bei der
Einreichung könne nicht angeboten werden.
5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
Energieausweis dann wird Angebot erstellt.
- Wird alles aus einer Hand gemacht?
- Gibt es Zusammenarbeit mit Fensterfirma, Zimmermann, Spengler.
- Wer ist mein Ansprechpartner?
- Was ist der nächste Schritt?
- Wie wird auf meine bestehende Einrichtung bzw. Böden usw. aufgepasst?
Eine Koordination der Professionisten ist gegen einen Aufschlag möglich. Natürlich gibt es Firmen die sie von verschiedenen
Projekten kennen und mit denen die Zusammenarbeit gut funktioniert. Meist werden diese aber vom Eigentümer wegen dem Preis
und der Optik der Bauteile selbst ausgewählt. Als Ansprechpartner und für weitere Schritte werden ebenfalls die Fachfirmen
angegeben. Bezüglich bestehender Einrichtung sagte der Baumeister, dass dies bei guten Firmen kein Problem mehr darstellt.
6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)
- Technische Details?
- Energieausweis?
- Ablauf
Wurde nicht gefragt da schon beantwortet
Persönlicher Eindruck:
Der Baumeister ist in technischen Fragen der thermischen Sanierung kompetent. Der Ablauf der Sanierung und im Wesentlichen
wo und wie man zu Förderungen kommt konnte aber nicht vermittelt werden.
Anhang A - 34 -
1. Bank:
Ort:
Geschäftsraum der Filiale
Teilnehmer:
Kundenberater, für die Verfasser dieser Arbeit Marianne Tilp
Dauer:
ca. 90 Minuten
Umfeld:
Gespräch fand an einem vom übrigen Geschäftsraum durch Theke abgetrennten Tisch statt
Wasser zum Trinken wurde angeboten
Gesprächsverlauf:
Zu Beginn persönliche Daten und Angaben zum Gebäude erfragt: Name, Geburtsdatum, Stand, Einkommen, Alter und Größe des
Gebäudes…
Gespräch wurde seitens des Kundenberaters auf die Generalsanierung mittels Kredit gelenkt. Nur zu Beginn kurzer Hinweis auf
Teilsanierung auch ohne Energieausweis und ganz zum Ende des Gesprächs wiederum kurzer Hinweis auf Möglichkeit eines
einmaligen nicht rückzahlbaren Zuschusses bei der Generalsanierung.
Kundenberater zeigte beim Gespräch Eigeninitative, einige Themen wurden seinerseits vor Fragestellung angesprochen.
Gegen Ende des Gespräches Fragen nach privatem Girokonto und Werbung für Konto bei der Bank, bei der die Beobachtung
durchgeführt wurde.
Erhaltene Unterlagen:
Grafik „Durchschnittlicher Wärmeverlust eines Einfamilienhauses“, Quelle nicht nachvollziehbar
Broschüre Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 8. Auflage
Antragsformular Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 6. Auflage in Auszügen
Ablauf Förderansuchen, von Bank verfasst
Broschüre Wohnbauförderung Wohnzuschuss/Wohnbeihilfe (gültig ab 1.1.2006)
Flugzettel Konto Plus Direkt-light
Flugzettel Save & Cash Card
Eindruck des Befragten:
Engagiert
Kompetent
Versuch, durch Beratung auch Konto bei Bank, bei der die Beobachtung durchgeführt wurde, und Althaussanierungskredit
„mitzuverkaufen“
Leitfragen und Antworten:
1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?
- Wieviel kostet das ungefähr?
2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Teilsanierung:
ohne Energieausweis
Generalsanierung:
innerhalb 36 Monate ab Zuerkennung der Förderung müssen Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.
Anhang A - 35 -
mind. 40 % Energieeinsparung notwendig Hinweis, wenn Einsparung > 40 % dann auch Förderung Innentüren möglich.
Energieausweis nötig, mit seiner Hilfe Energieeinsparung errechnet.
Punktesysteme für Förderhöhe wurde erläutert und erklärt das Förderhöhe Darlehenshöhe ist. Hinweis: Rückzahlung ist geringer
als ausgeliehenes Darlehen.
Energieausweis erstellt Baumeister, Energieberater, EVN
maximale anerkannte Sanierungskosten € 660/m² € 85.580 mit Energieausweis, € 550/m² € 71.590 für 130 m² ohne
Energieausweis.
5 % Förderung für anerkannte Sanierungskosten pro Jahr, in Abwanderungsgemeinden 6 %.
Förderung erst ab Ende der Sanierungsarbeiten möglich, weil Originalrechnungen nötig, als Überbrückung Baukonto möglich (ist
eine Kontokorrentkredit), Hinweis keine Kreditnebenkosten.
Hinweis Wohnzuschuss für Kreditrückzahlungsraten bei geringem Einkommen, muss jedes Jahr neu angesucht werden.
Rechenbeispiel Kosten und Förderungen für Haus wurde gemacht.
3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?
Hauptwohnsitz
Max. 130 m² gefordert, wenn größer durch tatsächliche m² divitiert mal 130
4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
Antragsformular
Gemeindebestätigung
Energieausweis
Ev. Bewilligungen (Baubewilligung)
Ev. Bauplan
5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht?
- Wer ist mein Ansprechpartner?
- Was ist der nächste Schritt?
1. Energieberater kontaktieren
2. Vorfinanzierung Kosten durch Eigenmittel und Baukonto
3. Bewilligung der Förderung durch Land
4. Einreichung der Originalrechnungen beim Land
5. Ev. Ansuchen um Wohnzuschuss
6. Ev. Zuschüsse der Gemeinde
Rückzahlungsraten sind als Sonderausgabe steuerlich absetzbar
6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)
- Technische Details?
- Energieausweis?
- Ablauf?
Wurde nicht gefragt
Persönlicher Eindruck:
Der Kundenberater ist betreffend Förderung und Finanzierung der thermischen Sanierung sehr kompetent.
Der Ablauf des Förderansuchens und die benötige Unterlagen wurden klar dargelegt. Worin die Förderung bei Sanierung mittels
Kredits besteht, wurde erklärt und die effektive Förderhöhe anhand des konkreten Beispiels erläutert.
Anhang A - 36 -
Durch die Lenkung des Gesprächs auf Gesamtsanierung mit Kredit (bedeutet höhere Kreditsumme) und der Versuch, die
Beobachterin für ein Kontokorrentkonto bei Bank, bei der die Beobachtung durchgeführt wurde, zu gewinnen, lassen den Schluss
zu, dass der Geschäftsgedanke stark mitschwang.
Anhang A - 37 -
2. Bank:
Ort:
Geschäftsraum der Filiale
Teilnehmer:
Kundenberater, Kundenberaterin, für die Verfasser dieser Arbeit Marianne Tilp
Dauer:
ca. 15 Minuten
Umfeld:
Infogespräch stehend direkt im Geschäftsraum. Kunden benutzen Selbstbedienungszone im unmittelbarer Nachbarschaft des
Gesprächstisches
Gesprächsverlauf:
Kundenberaterin antwortete eher zögerlich auf die Fragen. Am Ende des Gespäches machte ein in den Geschäftsraum
hinzukommender Kundenberater im Vorbeigehen Hinweis, wer Energieausweise erstellt.
Erhaltene Unterlagen:
Broschüre Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 8. Auflage
Eindruck der Befragten:
Überfordert
Inkompetent, teilweise falsche bzw. wenig ausführliche Antworten
Leitfragen und Antworten:
1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?
- Wieviel kostet das ungefähr?
2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Generalsanierung:
Energieausweis notwendig.
Förderhöhe zwischen 50 und 100 %.
Alles auf einmal muss saniert werden, 1 bis 1,5 Jahre wenn nicht länger Zeit für Fertigstellung (Anmerkung: falsch).
Althaussanierung (Anmerkung: Begriff ungenau).:
Förderhöhe 50 %
3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?
Alter des Gebäudes 20 Jahre (erste Antwort war 10 oder 20 Jahre, wurde durch Nachschlagen in Broschüre korrigiert)
4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
Energieausweis
Ungefähre Kosten, Kostenvoranschlag empfehlenswert
Rechnungen nach Fertigstellung
5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht?
- Wer ist mein Ansprechpartner?
- Was ist der nächste Schritt?
1. Kostenschätzung
Anhang A - 38 -
2. Ansuchen einreichen bei Bank (sobald bei Bank eingereicht dürfen Arbeiten beginnen (Anmerkung: falsch).) Hinweis:
Techniker vom Land kann prüfen kommen
6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)
- Technische Details?
- Energieausweis?
- Ablauf?
Energieausweis erstellt Baumeister, EVN
Persönlicher Eindruck:
Die Kundenberaterin ist in Fragen der thermischen Sanierung wenig sattelfest. Falsche und oberflächliche Antworten lassen
Fragen offen und können zu falschen Schlüssen führen.
Der Ablauf des Förderansuchens und die benötigte Unterlagen wurden nur lückenhaft vermittelt.
Es wird nicht klar, dass die Förderhöhe die Höhe des bezuschussten Darlehens darstellt und nicht die effektive Förderung, welche
von Höhe der Kreditkosten abhängig und somit immer geringer ist.
Anhang A - 39 -
3. Bank:
Ort:
Geschäftsräume der Filiale
Teilnehmer:
Kassier, Kundenberater, für die Verfasser dieser Arbeit Marianne Tilp
Dauer:
ca. 30 Minuten
Umfeld:
Infogespräch in separatem Büro
Gesprächsverlauf:
Kassier wollte noch vor Kontakt mit Kundenberater wissen, ob ein Konto bei der Bank, bei der die Beobachtung durchgeführt wurde,
vorhanden ist.
Kundenberater antwortete gemäß den Fragen, keine eigen initiierten Ausführungen
Teilsanierung ohne Energieausweis nicht erwähnt. Möglichkeit eines einmaligen nicht rückzahlbaren Zuschusses erst nach
konkreter Nachfrage erläutert.
Am Ende des Gesprächs Anmerkung, ob Althaussanierungskredit bei der Filiale, wo sich das private Konto befindet, abgewickelt
wird.
Erhaltene Unterlagen:
Broschüre Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 8. Auflage
Antragsformular Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 6. Auflage
Eindruck des Befragten:
Engagiert, trotz Personalmangels in Filiale spontan Zeit genommen für Gespräch
Wirkt kompetent, jedoch zwei falsche Antworten
Leitfragen und Antworten:
1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?
- Wieviel kostet das ungefähr?
2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Generalsanierung:
innerhalb 36 Monate müssen Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein, Energieausweis notwendig.
Förderhöhe zwischen 50 und 100 % der anerkannten Kosten je nach Punkte.
Nicht anerkannte Kosten: Möbel, Innentüren (Anmerkung: teilweise. falsch, weil bei Generalsanierung möglich).
Gefördertes 10jähriges Darlehen:
Zuschuss jährlich 5 % von Darlehenshöhe, Hinweis: Rückzahlung ist geringer als ausgeliehenes Darlehen.
Einmaliger Zuschuss:
30 % der anerkannten Sanierungskosten maximal € 12.000 bei Gesamtsanierung
Man muss schon bei Antragstellung einer der beiden Varianten wählen.
Hinweis: Zusatzförderung bei Kauf eines Sanierungsobjektes
3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?
Max. 150 m² Wohnnutzfläche (Anmerkung: falsch).
Anhang A - 40 -
Einkommen egal
4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?
Antragsformular
Energieausweis
Kostenvoranschlag nicht zwingend erforderlich, aber empfehlenswert
5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?
- Wird alles aus einer Hand gemacht?
- Wer ist mein Ansprechpartner?
- Was ist der nächste Schritt?
1. Antrag
2. Land prüft (sobald 1. Schreiben von Land da ist, Arbeitsbeginn möglich)
3. Vorläufige Zusage
4. Endabrechnung mit Originalrechnung, ab hier erst Zuschüsse d. h. Sanierung muss vorfinanziert werden.
6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)
- Technische Details?
- Energieausweis?
- Ablauf?
Energieausweis erstellt Baumeister, EVN
Persönlicher Eindruck:
Der Kundenberater ist in Fragen der thermischen Sanierung nur zum Teil kompetent. Falsche Fragen können zu falschen
Schlüssen führen.
Der Ablauf des Förderansuchens wurde in wesentlichen Schritten, die benötigten Unterlagen nur lückenhaft vermittelt.
Worin die Förderung bei Sanierung mittels Kredits und bei nicht rückzahlbarer Einmalzahlung besteht, wurde erklärt. Es wird nicht
klar, dass die Förderhöhe die Höhe des bezuschussten Darlehens darstellt und nicht die effektive Förderung, welche von Höhe der
Kreditkosten abhängig und somit immer geringer ist.
Anhang A - 41 -
VI. PROTOKOLLE – MEDIENANALYSE (BROSCHÜREN UND
WEBSITE) 1. Proband
Teil I
„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“
1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5
2
2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?
Die Kapitelüberschriften aus der Inhaltsübersicht werden nicht verwendet. Dadurch ist die Struktur nicht erkennbar.
3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Aufbauend auf der geringen Struktur sind zu viele Informationen auf einer Seite platziert. Es fällt schwer sich eine Übersicht
zu verschaffen.
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?
Eher nicht, weil die Informationen nicht direkt auf das eigene Beispiel reproduzierbar sind!
5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?
Bedingt. Ich würde den Kenntnisstand des Empfängers hinterfragen.
6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
X Detaillierte Fachinformationen
X Gute Übersicht / Struktur
Ansprechpartner
Navigation
Literaturverweise
X Sonstiges: Die Visualisierung erfolgt nur an Personen.
Warum nicht Bauliche Maßnahmen abbilden?!
Anhang A - 42 -
Teil II
„Website Sanierungscheck.at!“
1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5
3
2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?
Schritt für Schritt Anleitung. Sehr simpel und einfach gehalten!
3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Nicht umfassend, aber das wesentliche sollte ich jetzt wissen.
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen
mitgenommen?
Nein, dafür benötige ich weitere Hilfestellung von Experten.
5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?
Ja
6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
X Detaillierte Fachinformationen
Gute Übersicht / Struktur
X Ansprechpartner
Navigation
Literaturverweise
Sonstiges:
Anhang A - 43 -
2. Proband
Teil I
„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“
1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5
2,5
2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?
Ja, wenn man sich bereits vorher mit dem Thema auseinander gesetzt hat.
3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Für einen Neuling absolut zu viel Input.
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?
Auf keinen Fall.
5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?
Nein
6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
Detaillierte Fachinformationen
X Gute Übersicht / Struktur
X Ansprechpartner
Navigation
Literaturverweise
Sonstiges:
Anhang A - 44 -
Teil II
„Website Sanierungscheck.at!“
1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5
1
2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?
Ja, ein paar Mausklicks und man bekommt ein Ergebnis.
3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Sehr informativ, vor allem die Animation ist sehr praxisnah.
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen
mitgenommen?
Nein, die Informationen einer Bank reichen als alleinige Grundlage für so einen Entscheidung nicht aus. Ich würde auf jedfall
noch einen Architekten oder ähnliches hinzuziehen.
5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?
Ja
6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
Detaillierte Fachinformationen
X Gute Übersicht / Struktur
Ansprechpartner
Navigation
Literaturverweise
Sonstiges: Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit ist ein sehr
wichtiges Kriterium……Sparkasse?
Anhang A - 45 -
3. Proband
Teil I
„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“
1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5
4
2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?
Leitfaden fehlt, gerade in Bezug auf den Antrag wäre ein Ablaufplan sinnvoll bzw. eventuell FAQ‘s
3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Nein, informieren sollte durch verwirren ersetzt werden!
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?
Nein!
5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?
Nein, würde als Quelle zuerst Kontakt zu einem Berater suchen.
6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
Detaillierte Fachinformationen
X Gute Übersicht / Struktur
X Ansprechpartner
Navigation
Literaturverweise
Sonstiges:
Anhang A - 46 -
Teil II
„Website Sanierungscheck.at!“
1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5
1
2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?
Ja, jedoch Einstieg etwas verwirrend mit Option zur Registrierung?!
3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Als Erstinformation sehr interessant gerade in Bezug auf die Kernelemente der Sanierung.
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen
mitgenommen?
Für das Gespräch mit einem Berater bin ich jetzt eher bereit.
5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?
Ja
6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
X Detaillierte Fachinformationen
X Gute Übersicht / Struktur
Ansprechpartner
X Navigation
Literaturverweise
Sonstiges:
Anhang A - 47 -
4. Proband
Teil I
„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“
1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5
2
2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?
Zu unstrukturiert, teilweise sind die Informationen zu detailliert und an andere Stelle wird daran gespart.
3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Die Broschüre setzt ein gewisses Hintergrundwissen voraus. Es werden zum Teil Fachbegriffe verwendet. Zur allgemeinen
Informationssammlung jedoch brauchbar.
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?
Ist mir noch zu unübersichtlich; würde noch eine Berater hinzuziehen müssen.
5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?
Nein, solche Informationen sind in jedem Fachbuch besser und übersichtlicher dargestellt.
6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
X Detaillierte Fachinformationen
X Gute Übersicht / Struktur
Ansprechpartner
Navigation
X Literaturverweise
Sonstiges:
Anhang A - 48 -
Teil II
„Website Sanierungscheck.at!“
1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5
2
2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?
Ja, gute Anleitung/Begleitung
3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Das Sanierungslexikon deckt alle noch offenen Fragen ab.
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen
mitgenommen?
Anregungen wurden mitgenommen, da man genau sieht wo die Schwachstellen in der Wohnung sind.
5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?
Ja, ganz sinnvolle Spielerei für den Einstieg
6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
Detaillierte Fachinformationen
X Gute Übersicht / Struktur
X Ansprechpartner
Navigation
X Literaturverweise
Sonstiges:
Anhang A - 49 -
5. Proband
Teil I
„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“
1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5
3
2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?
Ohne viel Zusammenhang; zu stichwortartig; es ist nicht klar, wo die Reise hingeht!
3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Grundzüge konnten vermittelt werden, ansonsten zu komplex aufgebaut; keine Ahnung, wo ich genau stehe;
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?
Aufwand zu groß, bevorzuge für erste Information die Anonymität
5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?
Nicht unbedingt; nur Personen, mit bereits vorhandenem Fachwissen;
6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
X Detaillierte Fachinformationen
X Gute Übersicht / Struktur
X Ansprechpartner
Navigation
Literaturverweise
Sonstiges:
Anhang A - 50 -
Teil II
„Website Sanierungscheck.at!“
1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5
1-2
2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?
Man kann sich nicht verirren; findet gleich was man benötigt.
3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?
Ja, da konkret auf meine Bedürfnisse zugeschnitten.
4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen
mitgenommen?
Sanieren würde ich eher nicht- aus Kostengründen.
5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?
Ja, da unkompliziert und einfach nachvollziehbar; ist etwas für jeden; auch den Laien.
6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
Detaillierte Fachinformationen
X Gute Übersicht / Struktur
Ansprechpartner
X Navigation
Literaturverweise
Sonstiges:
Anhang A - 51 -
VII. PROTOKOLLE - EXPERTENINTERVIEWS 1. Experte
Interviewer: Harald Fischer
Organisation
1. Inwieweit gibt es bei den Interessenten ein einheitliches Bild vom Organisationsablauf (Begriff evt. erklären: „was in
welcher Reihenfolge zu tun ist“) bei der therm. Sanierung?
Eher durchschnittlich, im besten Fall kommt man von Förderstelle. Meist gehen die Leute davon aus, nur die Heizung sanieren
zu wollen und landen dann doch bei einer ganzheitlichen Sanierung. Dies ist aber eine relativ große Investition. Prinzipiell
haben die Leute aber keinen Plan wie man vorgeht.
2. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Hindernisse beim Organisationsablauf für die thermische Gebäudesanierung aus?
(D.h. was funktioniert weniger gut im Organisationsablauf?)
In Österreich gibt es kein einheitliches Modell von Förderungen. Außerdem sind die Bauordnungen unterschiedlich.
Die Sanierenden haben nicht nur einen Ansprechpartner sondern müssen viel Koordinationsarbeit leisten.
Verbesserungsvorschlag: Hier gibt es auch die Idee der Bauwirtschaft den Baumeister als Drehpunkt mehr in den
Vordergrund zu rücken.
3. Was funktioniert bereits gut bei der Organisation der therm. Sanierung?
Gut funktioniert, dass wenn jemand weiß was er machen möchte, über die Förderung bei den Förderstellen gut beraten wird.
Der Schritt davor, also wie schaffe ich es, dass die Personen überhaupt so weit kommen liegt aber im Argen.
Auch was kommt danach (nächster Schritt) ist nicht klar. Hier fehlt ein koordinierender Wirtschaftsbetrieb.
Information
4. Welche Wissenslücken bestehen bei den Hauseigentümern zum Thema therm. Sanierung?
Aufgrund der Kleinräumigkeit (Bundesländer) ist es schwer zu kommunizieren, dass z.B. eine Förderaktion startet.
Die einzelnen Förderaktionen sind meist sehr kompliziert aufgebaut.
Der Sanierungsscheck der Bundesregierung hat sich medial leicht verkaufen lassen. Wurden die Anforderungen erfüllt
bekam man 5000,- Euro.
Die Landesförderungen sind sehr detailiert und ein Konvolut an Dingen ist zu erfüllen, wahrscheinlich weil sie aus der
Wohnbauförderung entstanden sind. Kompliziert ist auch die Förderung über ein Kreditmodell.
Die meisten Bundesländer haben die Direktförderung erst nach dem Sanierungsscheck eingeführt.
Frage ist, ob die Zielgruppe für die thermische Sanierung diejenigen sind die einen Kredit brauchen.
5. Welche Informationsdefizite bestehen bei den anderen Akteursgruppen?
Letztes Jahr hat ein Umdenken stattgefunden weil erstmals versucht wurde die thermische Sanierung zu verkaufen. Es wurde
beim Sanierungsscheck die Bausparkassen als Verkäufer für die Förderung eingebunden.
Die Energieberatung ist schwer abzuschätzen, jedenfalls ist der Energieausweis in Österreich noch nicht angekommen. Nur
weil es einen Energieausweis gibt kann man noch nicht abschätzen was man verbessern sollte.
Auch zwischen Bund und Länder bestehen Wissenslücken. Auch der Bund und die anderen Länder wissen nicht so genau
welche Aktivitäten die anderen setzten.
Es muss mehr Transparenz rein was gefördert wird und was wirklich umgesetzt wird mit der Förderung. Durch die
Bundesförderung 2009 wurde erstmals überhaupt ein einheitliches Sampel erstellt was saniert wird. Durch die einzelnen
unterschiedlichen Förderaktionen sind die Daten einfach nicht vergleichbar.
Kommunikation
6. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Interessenten/Kunden und den Akteuren?
Siehe Antworten Frage 5)
Einzelnen Akteure wissen nicht wirklich was die anderen machen.
Anhang A - 52 -
7. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Akteursgruppen
Siehe Antworten Frage 5)
Motivation
8. Was motiviert die verschiedenen Akteursgruppen derzeit zu ihrem Engagement für die therm. Sanierung?
Hausbesitzer:
Energieeinsparung
Investition hat nachhaltigen Wert, Wertsteigerung des Hauses.
Öffentliche Hand:
Bund und Länder haben sich Umweltpolitische Ziele gesetzt und sollten die auch einhalten. Einsparpotentiale liegen bei
Industrie die aber über den Emissionshandel europäisch geregelt werden. Im Bereich Verkehr weiß man noch nicht so
recht wie man die Emissionen reduzieren kann. Außerdem muss diese Frage ebenfalls auf europäischer Ebene geklärt
werden, damit die Maßnahmen sinnvoll sind.
Beim Gebäudebereich wissen wir sehr gut was wir machen können und wie wir es machen können. Hier hat Österreich
die Werkzeuge in der Hand Einsparungen zu erzielen. Man kann hier wirklich etwas anstoßen wodurch man Win- Win-
Effekte hat. Ökologisch Effekte, hohe Wertschöpfung, hohe Beschäftigung.
Wirtschaft:
Wirtschaftsfaktor. Wir haben in Österreich auch hohen Standard an Know How im Bereich thermische Sanierung.
Generell
9. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung der thermischen Gebäudesanierung?
10. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach beseitigt werden?
Gelder sollten richtig eingesetzt werden.
Im Baurecht Anreize schaffen. Möglicherweise auch Sanierungsverpflichtung bei sehr desolaten Gebäuden überlegen.
Simple Maßnahmen wie oberste Geschoßdecke Dämmen usw.
Umsetztung OIB Richtlinien
Abläufe festlegen und definieren was thermische Sanierung ist
Miet- und Wohnrecht thermische Sanierung festmachen
Organisation
11. Wie sieht Ihrer Meinung nach der ideale Organisationsablauf für eine therm. Sanierung aus?
Perfekt wäre ein Unternehmer das koordiniert und sich auch auskennt was förderfähig ist. Ist aber natürlich auch eine
Geldfrage.
Unabhängige ganzheitliche Betrachtung ist natürlich auch wichtig. Wahrscheinlich sind zwei Personen nötig. Möglicherweise
unabhängiger Energieberater der dann mit Baumeister zusammenarbeitet. Wobei das nicht unbedingt der Energieberater sein
muss. Man muss nur das Wissen des Koordinators richtig kommunizieren um Vertrauen zu schaffen.
One Stop Shop!
Kommunikation
12. Was müsste bei der Kommunikation zwischen den Akteuren - und zwischen Akteuren und Kunden optimiert werden?
Zum Kunden hin ist ein Tool Kit wichtig um die Ängste zu nehmen. Zum Beispiel dass nicht zwei Jahre lang Bauarbeiter ein
und aus laufen. Quasi schon mit einem klaren Plan zum Kunden kommen, wann was wie passieren wird, um Hemmschwelle
zu senken.
Zwischen den Akteuren ist es nötig, dass die eine Hand weiß was die andere macht und die Möglichkeit besteht, dass ein
Austausch über die Probleme erfolgen kann. So sollte es auch möglich sein, dass ein Betrieb auch sagt was bei den
Förderungen nicht passt usw. Kommunikation zwischen den Akteuren muss einfach intensiver werden.
Anhang A - 53 -
Motivation/(Information)
13. Wie könnte man Ihrer Meinung nach die Interessenten zur Durchführung einer therm. Sanierung überzeugen?
Klar darstellen was thermische Sanierung wirklich bringt. Aufschlüsselung der Maßnahmen und Gegenüberstellung der Kosten
und des Nutzens dieser.
Man muss hier auch klar darstellen was es bringt zum Beispiel noch um zwei Zentimeter mehr zu dämmen oder ist diese
Maßnahme nur noch Perfektionierung. Offen sagen welche Maßnahmen noch Sinn machen.
14. Wie könnte man Ihrer Meinung nach noch „Unwissende“/bisher Uninteressierte für das Thema therm. Sanierung
interessieren?
Thema pointierter kommunizieren.
Förderungen „verkaufen“
Es muss in den Massenmedien österreichweit kommuniziert werden.
In Österreich funktioniert aus irgendeinem Grund nur die Direktförderung. Steuerliche Anreize wie in anderen europäischen
Ländern haben keinen Sinn. Wobei die Direktförderung im Vergleich zum Investitionsvolumen einer ganzheitlichen Sanierung
eher gering ist, wurde sie letztes Jahr sehr gut angenommen. Die meisten haben ganzheitlich saniert. Scheinbar funktioniert
so etwas, wenn die Menschen bares Geld vom Staat bekommen.
Generell/(Motivation)
15. Worin liegt Ihr persönlicher Nutzen beim Engagement im Bereich der therm. Sanierung?
Klimapolitik ist das Thema was ich schwerpunktmäßig in der WKÖ betreue. Es ist ein Geschäftsmodell das eine Win-Win
Situation darstellt.
Anmerkungen
Es muss offen gelegt werden, was technisch Sinn macht. Ganzheitliche Sanierung ist nicht alles. Man sollte utopische Visionen, nur
Passivhaus ist immer richtig und alles andere sollte man gar nicht machen, ablegen. Wenn jemand nur Einzelmaßnahmen trifft ist er
nicht gleich ein schlechter Mensch.
Anhang A - 54 -
2. Experte
Interviewer: Harald Fischer
Organisation
1. Inwieweit gibt es bei den Interessenten ein einheitliches Bild vom Organisationsablauf (Begriff evt. erklären: „was in
welcher Reihenfolge zu tun ist“) bei der therm. Sanierung?
Ist eher bekannt. Die, die zur Förderstelle kommen wissen schon Bescheid. Auch, dass es sich um einen Zuschuss zu einem
Darlehen handelt. Die Banken und die Gemeinden sowie Hotline und Internetauftritte der Landesreg. geben ebenfalls die
nötigen Auskünfte.
2. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Hindernisse beim Organisationsablauf für die thermische Gebäudesanierung aus?
(D.h. was funktioniert weniger gut im Organisationsablauf?)
Hauptproblem ist, dass es der Bauherr mit vielen Gewerken zu tun hat. Die Koordination ist das Problem. Der Bau und
Umweltcluster Niederösterreich startet aus diesem Grund das Produkt „Thermische Sanierung aus einer Hand“
3. Was funktioniert bereits gut bei der Organisation der therm. Sanierung?
Wohnbauförderung hat nun Schwerpunkt, dass möglichst viel saniert wird. Land muss schauen, dass es Angebot (Geld) zur
Verfügung stellen kann.
Große Erfolge 2009 durch Einmalzuschuss ca. 50 % Steigerung. Dieser ist eine Alternative für Leute die Geld haben oder älter
sind, er ist aber trotzdem keine Reichenförderung. Einmalzuschüsse sind einfach beliebter.
Information
4. Welche Wissenslücken bestehen bei den Hauseigentümern zum Thema therm. Sanierung?
Internetseite ist stark frequentiert. Leute wissen also scheinbar wohin sie sich wenden müssen. Thema ist sehr komplex und
dadurch ist nicht gleich klar wie Förderung ausschaut. Das wird erst durch das Wissen von Banken und Energieberatern
aufgebaut.
5. Welche Informationsdefizite bestehen bei den anderen Akteursgruppen?
Geholfen hat auf alle Fälle der Energieausweis. Dadurch werden eigentlich Einzelmaßnahmen in den Hintergrund gedrängt.
Auch Sanierung auf Etappen durch drei Jahre Laufzeit in NÖ eine Variante
Kommunikation
6. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Interessenten/Kunden und den Akteuren?
Politik weiß, wie sie das Thema in die Öffentlichkeit bringen muss. Es gibt immer wieder Pressekonferenzen usw. Sehr viele
Player im Spiel die aber die Notwendigkeit erkannt haben. Abgestimmt werden diese Maßnahmen der einzelnen Akteure nicht,
ist aber auch nicht unbedingt nötig. Umso mehr Aktivitäten gesetzt werden, um so eher wird das Produkt auch vermarktet.
Einreichungen haben gezeigt, dass eine Marketingschiene auch etwas bewirken kann.
7. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Akteursgruppen
Glaubt nicht, dass es hier eine echte Kommunikation gibt. Oder sogar so was wie Strategie. Jeder ist in seiner Region
unterwegs.
Motivation
8. Was motiviert die verschiedenen Akteursgruppen derzeit zu ihrem Engagement für die therm. Sanierung?
Landesregierung
Hat Verpflichtung Kyoto Ziel zu erreichen. CO2 Reduktion im Raumwärmebereich ist auf Strategie zurückzuführen.
Motivation ist klar. Versuchen auch Wohnqualität und Kostenersparnis zu transportieren.
Wirtschaft:
Profitiert natürlich von thermischer Sanierung. Ebenfalls die Beschäftigung
Anhang A - 55 -
Generell
9. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung der thermischen Gebäudesanierung?
Geld und Altersstruktur der Bevölkerung
Staub, Lärm, eingeschränkte Nutzung über Monate oder sogar Jahre
10. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach beseitigt werden?
Heben der Sanierungsrate auf 5% ist sehr optimistisch. 2% dürften sich für das Jahr 2009 aber ausgehen. Derzeit also gut am
Weg.
Organisation
11. Wie sieht Ihrer Meinung nach der ideale Organisationsablauf für eine therm. Sanierung aus?
Energieberater - Bank - Förderstelle - Professionisten
Kommunikation
12. Was müsste bei der Kommunikation zwischen den Akteuren - und zwischen Akteuren und Kunden optimiert werden?
Es gibt genug Angebote für Professionisten sich zu informieren. Zum Beispiel Donau UNI, Techniker vom Land,
Energieberater usw. Dieser Kontakt besteht auch und läuft auch gut.
Motivation/(Information)
13. Wie könnte man Ihrer Meinung nach die Interessenten zur Durchführung einer therm. Sanierung überzeugen?
Beratungstage von Banken, Förderniveau ist wesentlicher Part. Aber im Grunde muss Bereitschaft da sein und das
Gesamtpaket passen.
Direktzuschuss und aber auch Wirtschaftskrise haben im Vorjahr Eigenmittel freigesetzt. Keine Zinsen für Geld auf der Bank
führt zu Investitionen in Eigenheim und senken der Betriebskosten.
Auch im Verband (Gemeinde) ist wichtig etwas zu tun da die Mundpropaganda enorm wichtig ist wenn das Ergebnis der
thermischen Sanierung gut ist.
14. Wie könnte man Ihrer Meinung nach noch „Unwissende“/bisher Uninteressierte für das Thema therm. Sanierung
interessieren?
Siehe Antworten Frage 13
Generell/(Motivation)
15. Worin liegt Ihr persönlicher Nutzen beim Engagement im Bereich der therm. Sanierung?
Ist auch quasi ein Hobby im privaten Bereich. Es wird immer wieder nachgebessert und auf neuesten Stand gebracht.
Anmerkungen
Dichtheit der Gebäude ist extrem wichtig. Auch Wohnraumlüftung ist eine gute Sache. Eine normale Sanierung ist nicht einfach auf
Passivhausstandard zu bringen aber 50 kWh/m² pro Jahr müssen möglich sein mit einfachen Maßnahmen.
Auch Einzelmaßnahmen haben Sinn, auch Etappensanierung ist möglich. Endabrechnung in drei Jahren kann auch nur für
Einzelmaßnahmen erfolgen wenn zu Beginn volle Sanierung eingereicht wurde. Auch geförderte Eigenleistung ist enorm wichtig.
Auch die volle Förderung für 50% Reduktion ist gut, da damit auch sehr schlechte Häuser leicht zu einer hohen Förderung kommen.
Es sollte nicht nur Amortisationszeit im Vordergrund stehen. Optik, Behaglichkeit, Sicherheit.
Anhang A - 56 -
3. Experte
Interviewer: Marianne Tilp
Organisation
1. Inwieweit gibt es bei den Interessenten ein einheitliches Bild vom Organisationsablauf (Begriff evt. erklären: „was in
welcher Reihenfolge zu tun ist“) bei der therm. Sanierung?
Bei den Planern: haben die Organisation vereinheitlicht, wird von manchem Auftraggebern durcheinander gebracht
Generell: Problem ist Dschungel unterschiedl. Landesgesetze somit unterschiedliche Strukturen und Herangehensweisen
2. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Hindernisse beim Organisationsablauf für die thermische Gebäudesanierung aus?
(D.h. was funktioniert weniger gut im Organisationsablauf?)
Unterschiedliche Gesetze und
Unterschiedliche Wohnbaufördermodelle
3. Was funktioniert bereits gut bei der Organisation der therm. Sanierung?
Bei den Planern: Sensibilisierung für Thema funktioniert gut, kommen rasch zu eigentlichen Themen, immer dabei ist
finanzielle Situation, Kosten – Nutzen steht im Vordergrund
Information
4. Welche Wissenslücken bestehen bei den Hauseigentümern zum Thema therm. Sanierung?
Thematik ist angekommen, aber Bewusstsein des Auftraggebers ist nicht so weit, dass er Bedarf erkennt, welches Fachwissen
von Experten ist notwendig. Verlässt sich stark auf Baustoffindustrie und –handel. Baustoffhandel trägt große Verantwortung.
Mitarbeiter und Verkäufer aber schlecht geschult und können Zusammenhänge nicht erkennen und wissen.
Verbesserungsvorschlag: Verkäufer besser schulen
5. Welche Informationsdefizite bestehen bei den anderen Akteursgruppen?
Baustoffhandel: siehe Antworten Frage 4)
Zunftwesen in Österreich verbietet es, fachübergreifend zu arbeiten → großes Manko vor allem bei EFH, weil Handwerker
bezieht bei seinen Tätigkeiten nicht auch andere Bereiche mit ein bzw. hat nicht das Wissen darüber→ Fazit Mängel und
Probleme bei der Ausführung
Fertigteilhaus erlebt Boom, weil hier alles aus einer Hand gemacht, in Sanierung nicht möglich. Bei EFH sind 14 bis 16
verschiedene Gruppen (Akteure) beteiligt. Planer darf nur koordinieren. Totalunternehmer darf planen und ausführen (in
Österreich z. B. für Baumeister und Zimmereibetriebe möglich)
Verbesserungsvorschläge: Firmenzusammenschlüsse (Cluster, Netzwerke), Workshops zum Infoaustausch
Kommunikation
6. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Interessenten/Kunden und den Akteuren?
Zu wenig Kommunikation
Mangelnde Kommunikation
Nicht professionelle Kommunikation z. B. zwischen Bauleiter, der Info von Bauherrn nicht an Baustellenmitarbeiter
weitergibt
Sprache unterschiedliche Bedeutung = „Fachchinesisch“
Verbesserungsvorschlag: guter Kommunikator als „Übersetzer“, oftmals Architekt
7. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Akteursgruppen
Zunftwesen verhindert Kommunikation siehe Antworten Frage 5)
Anhang A - 57 -
Motivation
8. Was motiviert die verschiedenen Akteursgruppen derzeit zu ihrem Engagement für die therm. Sanierung?
Hausbesitzer:
Öffentliche Diskussion über Klimaschutz
Kinder hören in Schule davon und tragen es zu den Eltern
Bauwirtschaft:
Geschäftszweig
Wachsender Markt
Öffentliche Hand:
Druck aus Brüssel, weil unglaubliche Latte zu überwinden
Generell
9. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung der thermischen Gebäudesanierung?
Politik reagiert, agiert aber nicht
Zunftwesen ergibt strukturelles Problem
Monetäres Problem → Fördermodell großes Problem: in Österreich ist man bei Projekten darauf ausgerichtet, die
Förderungen zu maximieren, Förderungen derzeit für Neubau besser als für Sanierung
Raumplanung: z. B. Siedlungsgebiete 1950er und 1960er Jahre mit Hausgrößen 70 bis 80 m² → wirtschaftlich ist es nicht
sinnvoll diese Häuser zu sanieren, weil Zubau notwendig. (Wenn zugebaut werden muss, ist derzeit Neubau günstiger).
Flächenwidmung verhindert aber oftmals ein Ausweiten des Gebäudebestandes.
Problemhäuser 1970 und 1980 Jahre (schnell zwischen den Erdölkrisen gebaut), Häuser um Jahrhundertwende oftmals
„moderner“ und solider → sinnvolle Sanierung von Objekten mit Zukunftspotential
Verbesserungsvorschlag: Flächenwidmungs- und Förderungskonzepte
10. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach beseitigt werden?
Sanierung von sinnhaften Objekten, Förderstelle kann sinnhafte Sanierung nicht entscheiden, deshalb sollte ein Kommunikator
zwischengeschaltet werden. Beispiel: Bauberatung von Landesregierung in NÖ als Modell für externen Experten für kurze
Beantwortung der Fragen der Sinnhaftigkeit; Großvolumige Projekte dürfen nur gebaut werden, wenn Beirat empfiehlt, dieses
Modell auch sinnvoll für Sanierung
Organisation
11. Wie sieht Ihrer Meinung nach der ideale Organisationsablauf für eine therm. Sanierung aus?
Frühzeitig neutralen Berater beiziehen – punktuelle Weichenstellung → frühzeitig neutrale Beurteilung von Berater → Thema
eingrenzen → danach Aufgaben verteilen an Professionisten
Kommunikation
12. Was müsste bei der Kommunikation zwischen den Akteuren - und zwischen Akteuren und Kunden optimiert werden?
guter Kommunikator als „Übersetzer“, oftmals Architekt
Zunftwesen in seiner jetzigen Form verhindert Kommunikation zwischen Akteuren
Motivation/(Information)
13. Wie könnte man Ihrer Meinung nach die Interessenten zur Durchführung einer therm. Sanierung überzeugen?
Modell: Gestaltungsakademie NÖ-Gestalten Modul Sanierung – Praktiker erklären, was zu tun ist, Interessenten können gut
vorbereitet werden für Verhandlungen mit Professionisten, auch Banken dazu ziehen
14. Wie könnte man Ihrer Meinung nach noch „Unwissende“/bisher Uninteressierte für das Thema therm. Sanierung
interessieren?
CO2-Steuer
Motivation ist Information, geschieht bereits in Medien
Kleine Incentives z. B. Sanierungsmilliarde
Anhang A - 58 -
Generell/(Motivation)
15. Worin liegt Ihr persönlicher Nutzen beim Engagement im Bereich der therm. Sanierung?
Zuwachsraten Aufträge im Büro 25 %/Jahr
Ethische Belange für Klimaschutz
Anmerkungen
Interview telefonisch geführt
Anhang A - 59 -
4.Experte
Interviewer: Marianne Tilp
Motivation
1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?
Keine genaue Angabe möglich
2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.
Sanierung)?
Energieeinsparung folglich Kosteneinsparung, Einsparung muss attraktiv sein, Erwartung 50 % Investition zu Einsparung
3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?
Wenn Energieausweis gemacht wurde sehr hoher Prozentsatz 70 – 80 % entscheiden sich für Sanierung zumindest
Teilsanierung, weil Energieausweis für individuelles Objekt erstellt
Anmerkung: manche Gemeinden haben Aktion für kostenlosen Energieausweis für Gemeindebürger
4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich
thermische Sanierung gut)
Amortisationszeit muss überschaubar sein ca. 10 bis 15 Jahre, Alter Hausbewohner - 60 Jahre ist Grenze, wo
Amortisationszeit überschaubar ist
5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:
d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)
wegen Kosten und Finanzierung
Information
6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?
Was muss ich machen, um Kosten zu senken? Z. T. schon Vorwissen vorhanden. Was kostet neue Heiztechnik? Meist wird
nach Gesamtpaket gefragt
7. Wo liegen die Wissensdefizite?
Kunde:
von vielen Seiten informiert,
von irgendwo ein wenig Information, aber kein Wissen, wie muss man ausführen, wie und was kann man
kombinieren,
ob auch Einzelmaßnahme sinnvoll
Ausführende:
Firmen ignorieren Planvorgaben, müssen jedoch Werte des Energieausweises einhalten
8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig
geäußert?
Ökol. Sichtweise – Erdölprodukt (Sondermüll) wird auf Wand geklebt
Haus wird zu dicht → Schimmel
9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)
Hauptthema Fenstertausch und Fassadendämmung bedeutet Heizkosteneinsparung
Auch noch Wissen über Geschossdeckendämmung und Energieaussparung
Weniger Wissen über Dachdämmung
Anhang A - 60 -
10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)
Was kann ich einsparen (monetär), was kostet es mich
Ökologischen Nutzen (CO2-Verringerung) nur sehr wenige
Organisation
11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?
Wenig, wenn sie Bauherrnabende der Banken oder Seminare von NÖ-Gestalten besucht haben, dann informiert
Jüngere Leute besser informiert als Ältere, weil Jüngere mehr Seminare besuchen
Kommunikation
12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie
werden diese von den Kunden beurteilt?
Unser Unternehmen:
wenig Inserate,
klima:aktiv-Partner, Mitglied vieler Plattformen Kompetenzpartner → Kontakte über e-mail
Mundpropaganda
Durch Gemeindekooperationen → Propaganda
Generell/(Motivation)
13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?
Geld
Haben nur Kunden bis max. 50 Jahre, Ältere meinen, Sanierung sollen die Jungen (Kinder, Enkelkinder) machen
14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?
Fördermittel müssen stimmen: Förderung vom Land, Steuerbegünstigungen → Politik gefordert, v. a. in Hinblick
Alternativenergie (Erdwärme, Photovoltaik)
15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?
Beitrag zur Umwelt, wichtig jedem klar machen, dass jeder sein Schäfflein beiträgt
Gutes Gefühl, wenn Projekt fertig, besonders wenn positive Rückmeldung (selten Rückmeldung, wenn ja, dann aber positiv)
Harmonisches Ortsbild
Anhang A - 61 -
5. Experte
Interviewer: Marianne Tilp
Motivation
1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?
500/Jahr rd. 10 bis 15/Woche
2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.
Sanierung)?
Fast ausschließlich Althaussanierung
An Heizkosten wenn Erdölpreis steigt
Bei Gaskriese war Anfrage für Althaussanierungsberatungen hoch, jedoch nicht unterscheidbar ob Grundpreis oder nun
schlechte Finanzmarktsituation → Wärmedämmung gute Geldanlage
Gründe:
80 % Notwendigkeit Fenstertausch, Fassade wird dann dazu gemacht
Behaglichkeit (kein Schimmel und schwitzende Fenster)
Kosten
Unabhängigkeit Energieversorgung
Bei Vorträgen wird von unserer Seite immer erst Behaglichkeit angesprochen, dann erst Kosten
3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?
Wenn es eine persönliche Beratung gegeben hat, dann mehr als 90 %; wie viel saniert wird, ist nicht klar; Trend geht
zur Generalsanierung, im Zusammenhang mit der Förderung (Anm.:bessere Förderung für Generalsanierung),
Gebäude aus den 1970 bis 1990 eher Einzelmaßnahmen
4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich
thermische Sanierung gut)
Behaglichkeit
Förderung
Kosteneinsparung
Wertsteigerung Gebäude (Energieausweis notwendig für Vermietung und Verkauf)
Mundpropaganda (Freunde, Bekannte,..) für Energieberatung, Unabhängigkeit bei Beratung wichtig für Glaubwürdigkeit =
„Gutachten“, wichtig für Leute
5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:
d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)
Häufigste Gründe:
Amortisationszeit zu lang (ältere Menschen)
Fördersystem auf Darlehen aufgebaut → für ältere Menschen und Einkommensschwache schwierig Darlehen zu
bekommen bzw. dieses zurückzuzahlen
Zu wenig Einsparung, weil z. B. kostengünstiges Heizsystem (z. B. Holzheizung), dann maximal Einzelmaßnahmen
gesetzt
Unsicherheit, wie soll bei feuchten Mauern thermisch saniert werden
Information
6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?
Dämmstärke (Materialien weniger)
Förderung
Ausführungsdetails
Anhang A - 62 -
7. Wo liegen die Wissensdefizite?
Kunde:
bei älteren Menschen Vorteil dämmen nicht bekannt, Unsicherheit in Bezug auf Behaglichkeit → „keine Atmung der
Wand“ als Vorurteil; Jüngere Menschen sehen kein Problem beim Dämmen
Dämmen und Feuchtigkeit
Ausführende:
Dämmen und Feuchtigkeit
Handwerker erledigen ihre Arbeit oft schnell, ohne sich zu kümmern (nachgelagerte Tätigkeiten)
8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig
geäußert?
Feuchte Wände darf man Dämmen?
Absticken der Wände (Dichtheit des Hauses) „Plastiksackerl“
Kosten – für Kunden Sanierung persönlich nicht wirtschaftlich
9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)
Alle wissen: weniger heizen - energieunabhängiger
Viele wissen: Behaglichkeit steigt
10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)
Unterschiedlich
Häufig Kosteneinsparung bei teuren Brennstoffen (Gas, Öl)
Behaglichkeit (v. a. Schimmel, Zugluft (bei alten Fenstern), rinnende Fenster)
Organisation
11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?
Wissensdefizite:
Leitfaden sehr unbekannt, wahrscheinlich am bekanntesten bei Banken
Verbesserungsvorschlag: Leitfaden für Berater und Firmen
Konkrete Förderung nicht bekannt
Verbesserungsvorschlag: konkrete Förderungsberechnung bereits bei der Beratung – Coach!
Lücke zwischen Idee und Detail
Wie lange dauert es, wie viel kostet es, wie viel Förderung
Kommunikation
12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie
werden diese von den Kunden beurteilt?
Bei Vorträge, Inserate, Messen Hausbewohner hellhörig machen für VT thermische Sanierung. Danach unbedingt
Einzelgespräch vor Ort
e-mail und Telefon
Broschüren für Erstveranstaltungen, später weniger gefragt, weil dann Detail wichtig
Wichtig: Broschüren sollen kurz bzw. nur wenig technisch ausgeführt sein
Generell/(Motivation)
13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?
a) Kosten/Aufwand
b) Alter der Bewohner
Anhang A - 63 -
14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?
Zu 13 a)
steigende Energiepreise
Förderanreize über Generationen z. B. in sanierungsbedürftigem Haus wohnen nun Eltern alleine, weil Kinder
ausgezogen sind, Haus ist zu groß für Förderung bzw. nur eine Teilfläche wird für Förderung anerkannt, damit sind
Förderausmaß → Fördersystem sollte dieses Problem bearbeiten
Zu 13 b)
Direktförderung anstelle Annuitätenzuschuss für Darlehen
15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?
Ökologischen Gedanken weitertragen macht gutes Gewissen
Jemand investiert Geld in Ökologie
Geldverdienen
Anerkennung als innovativer Mensch (Fachmann)
Sehr viel positive Rückmeldung = Lob Anerkennung
Beruf = Hobby
Verbesserungsvorschläge:
Für und bei Firmen wenig Lob und Anerkennung → System der Zufriedenheitsfeststellung der Kunden einführen,
Kunde sollte etwas dafür erhalten (Belohnung für Mühe) auch wenn er durch positive Mundpropaganda Kunden wirbt
– wenn Lob, dies auch an Mitarbeiter bei den ausführenden Firmen weitergeben (Motivation für Mitarbeiter!)
Schulungen von Professionisten, damit alle den gleichen Wissenstand haben
Firmencluster bilden, weil dann alle selben Infostand haben, und Verunsicherung des Kunden durch divergierende
Aussagen sinkt
Anhang A - 64 -
6. Experte
Interviewer: Marianne Tilp
Motivation
1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?
Rd. 1 Projekt/Monat (Großprojekte)
2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.
Sanierung)?
Förderungen
Kosten – Nutzen
Selbst Land wenig in CO2-Reduktion interessiert
3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?
Wir machen Projekte, wo Kunde sich schon für Sanierung entschieden hat, meist ist auch schon ein bestimmter HWB als Ziel
vorhanden, Energieausweis ist Teil des Projektes, unsere Kunden machen Sanierung, entscheiden sich dann aber dafür was
für den Energieausweis gemacht werden muss um Ziel zu erreichen. Bei EFH verzichten rd. 20 % auf Förderung, weil HWB
nicht unter 50 kWh/m²a fällt (Neubau).
4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich
thermische Sanierung gut)
Energieeinsparung = Kosteneinsparung
Sehr geringer Teil entscheidet sich dafür, weil CO2 Einsparung
Derzeit Förderung sehr hoch
5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:
d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)
Bei unserem Unternehmen nicht vorkommend
Information
6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?
Was muss ich tun (Maßnahmen), um Förderung zu bekommen?
Wohnraumlüftung ja und wie
Wie viel muss ich aufbringen (Dämmmaterial), was muss das Fenster können
Fensteranschluss
Fragen zu Blower-Door-Test
7. Wo liegen die Wissensdefizite?
Ablauf ist unklar (zuerst Isterhebung dann Sollzustandermittlung)
Techn. Details z. B. bei Fenster (Art und Anschluss der Fenster)
8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig
geäußert?
Vollwärmeschutz
Um in Genuss der Förderung zu kommen muss ich einige Auflagen erfüllen und viele Mittel vorher in die Hand nehmen,
steht sich das dafür?
9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)
Genossenschaften gut über Vorteile und gesetzliche Gegebenheiten informiert, weil sie nicht frei finanzieren und Förderung
maximal ausschöpfen wollen
Anhang A - 65 -
10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)
Genossenschaften:
Förderungen
Alle:
laufende Energiekosten senken
Verbesserung Raumklima
Organisation
11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?
Für Genossenschaften übernimmt Büro die Aufgaben
EFH: Energieausweis kann nicht gelesen werden (techn. Details), bei Anfrage bei Professionisten wird Energieausweis nicht
erwähnt, damit keine Berücksichtigung der errechneten Werte
Kommunikation
12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie
werden diese von den Kunden beurteilt?
EFH: Mundpropaganda
Öffentliche Projekte: Wettbewerbe, offene Ausschreibung, Angebotslegung über Netzwerk
Generell/(Motivation)
13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?
v. a. Frauen vertreten ökologische Werte, daher kein Styropor → Wirtschaftlichkeit anderer Dämmmaterialien derzeit gering
Unsicherheit ob Wohnraumlüftung ja oder nein, Meinungen gehen von „toll“ bis „Bakterienschleuder“, muss sie ständig warten
und muss mich auskennen
14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?
Jüngere Generation ist besser informiert z. B. über Internet, schaut sich Dinge besser und detaillierter an, kann dem mehr
abgewinnen, jüngere Generation nimmt es schon als Standard auf.
50+ nicht so → Beratung wäre wichtig: informieren, wie man damit umgeht, welche Vorteile bietet Sanierung
15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?
Wenn ich mich nicht mit thermischer Sanierung beschäftige habe ich keine Aufträge
Anhang A - 66 -
7. Experte
Interviewer: Michaela Kloiber
Motivation
1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?
ca. 5 pro Jahr
2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung
Energiekosten sparen
3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?
alle
4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich
thermische Sanierung gut)
5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:
d.h. was funktioniert im Bereich therm-Sanierung weniger gut?)
Information
6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?
Technische Fragen
7. Wo liegen die Wissensdefizite?
Bauphysik
Förderungen
8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig
geäußert?
Bedenken gibt es erst nach dem Gespräch mit dem Experten. Der Experte versucht mit Kunden Kompromiss zu finden –
Lösung meist: „gescheite“ Sanierung ohne Förderung
Kosten/Nutzen
9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)
Kunden wollen in Zukunft investieren – kein Geld auf der Bank lassen
Energiesparen
10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)
Organisation
11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?
Energieausweis kennen die Kunden bereits aus den Medien
Kommunikation
12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie werden diese von den Kunden beurteilt? es gibt Firmenprospekte – gibt aber kein Feedback ob Kunden damit zu Recht kommen. Der Experte hält nichts von Prospekten – schmeißen die Kunden sowieso nur weg.
Anhang A - 67 -
Generell/(Motivation)
13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?
hohen Kosten
Bauphysik – schlechte Beratung von profitgierigen Unternehmen
Es wird nur 15 cm Isolierung gefördert. Der Experte isoliert nicht mehr als 5-8 cm. Bei mehr cm fängt die Wand zu schimmeln
an.
Eigene Gesetze und Förderungen in jedem Bundesland.
Wenn man komplettes Haus isoliert, braucht man Lüftung – diese verursacht jedoch bei schlechter Qualität bzw. Handhabung
Allergien (Bsp. Schweden) und Schimmel, man holt sich Bakterien ins Haus.
14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?
Keine U-Werte für ganz Österreich – Unterschied ob Haus in Sonnenlage oder Schattenlage steht
Förderung macht viel aus – aber nur wenn sie sinnvoll ist. Der Probant lobt immer wieder das oberösterreichische
Fördersystem – Salzburg ist katastrophal. Fördersystem soll einfach und problemlos sein.
15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?
Umsatznutzen
Er ist präsent
Anmerkungen:
Der Experte meinte, im Laufe des Gespräches, dass er wohl nicht der richtige Ansprechpartner für unsere Arbeit sei. Er führt im
Jahr nur wenige kleine Sanierungen durch. Er ist persönlich gegen Sanierungen, weil diese mit der Bauphysik des Hauses nicht
vereinbar sind. Weiters weist er darauf hin, dass alle sanierten Häuser in den nächsten 10 Jahren zum Schimmeln anfangen
werden, weil die Baumeister falsche Dämmstärken und –materialen verwenden.
Anhang A - 68 -
8. Experte
Interviewer: Michaela Kloiber
Motivation
1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?
ca. 10 pro Jahr
2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung
Energiekosten sparen, vorhandene Ressourcen sparen
thermische Gebäudesanierung ist zu Ideologie geworden durch verstärkte Werbung, Initiativen von Handwerksunternehmen
und „Wir-bau-Kooperation“ in einzelnen Gemeinden
3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?
alle, Kunden kommen bereits mit Beschluss zu Sanieren in die Bank
4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich
thermische Sanierung gut)
Förderungen bestärken bzw. ermöglichen es den Kunden zu sanieren, sind jedoch nicht das Wesentliche bei dem Entschluss
5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:
d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)
Information
6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?
Was ist das optimale Förderungs- oder Finanzierungsangebot für mich?
7. Wo liegen die Wissensdefizite?
Förderungen
Detailwissen über Förderungen fehlt.
In der Regel haben die Kunden jedoch schon Vorinformationen über die Finanzierungsmöglichkeiten (hauptsächlich aus dem
Internet)
8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig
geäußert?
eigentlich keine in Bezug auf Finanzierung oder Förderungen
9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)
Energie sparen
10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)
siehe Antwort Frage 9)
Organisation
11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?
Kunden wissen, dass es eine Energieberatung und Planungsunternehmen gibt.
Nicht alle wissen, dass der Energieausweis nötig ist, um Förderung zu bekommen.
Anhang A - 69 -
Kommunikation
12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie werden diese von den Kunden beurteilt? Bank arbeitet mit Kurzprospekten und druckt, wenn nötig, Informationen für Kunden aus dem Internet aus Förderanträge sind alle online auszufüllen – papierloser Antrag für viele Kunden eine Hemmschwelle – Bank hilft beim Ausfüllen Es gibt auch die Möglichkeit die Förderanträge mit der Hand auszufüllen, diese Unterlagen muss die Bank jedoch extra beim Land anfordern
Generell/(Motivation)
13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?
Papierlose Förderungsanträge – Kunden sind oft überfordertet - Bank hilft, obwohl kein Nutzen für sie besteht
(Großbanken machen für Kunden sicher keine Antragsausfüllung – Kundenservice bei kleinen Banken besser –
Kundennähe)
Energieausweis kostete viel, obwohl es Unterstützungen gibt. Weiters ist es sehr aufwändig – da 3 Energieausweise
benötigt werden, um Förderungen zu erhalten.
Der Zeitfaktor ist großes Problem. Kunden kommen in die Bank, wollen gleich mit Sanierung beginnen (haben vielleicht
schon Termin mit Baufirma) und dann erfahren sie, dass sie vorher noch einen Energieausweis machen müssen der
mind. 2-3 Wochen dauert. Manche Kunden verzichten dann auf Förderung, weil es von der Zeit zu knapp ist.
Kunden müssen Sanierung vorfinanzieren, weil sie erst Förderung nach der Sanierung ausbezahlt bekommen.
14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?
Vereinheitlichung des Förderungssystems – österreichweit
Eine Stelle, die Kunden berät und beim Ausfüllen der Anträge hilft
15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?
Kundenbindung wird erhöht
Kreditaufnahme geht oft einher
Werterhöhung des Gebäudes nach der thermischen Sanierung – dh. Die Sicherheit für die Banken steigt bei Kreditvergabe
Anhang A - 70 -
9. Experte
Interviewer: Michaela Kloiber
Motivation
1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?
Das kann man schwer beantworten. Die ausgewählte Bank hat im Jahr ca. 100 Bauspardarlehensanträge.
Nur 1/3 der Kundenanfragen haben rein mit der thermischen Sanierung zu tun. Die meisten Kunden haben im Zuge einer
Komplettrenovierung eines Altbaus auch den Wunsch das Haus gleich mit zu sanieren.
2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.
Sanierung)?
Energiesparen ist die größte Motivation. Aber auch das verbesserte Wohnklima spielt eine wichtige Rolle.
3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?
Die Kunden kommen mit dem festen Entschluss zu sanieren in die Bank. Der Experte kann sich nicht erinnern, dass Kunden
nach dem Beratungsgespräch doch nicht saniert hätten.
4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich
thermische Sanierung gut)
Der Experte bestärkt die Kunden zu sanieren, es werden nur positive Argumente aufgezählt.
Die Wohnbauförderung vom Land Oberösterreich (15-jähriges Darlehen, keine Zinsen) kommt sehr gut an. Die Kunden zahlen
dadurch oft weniger zurück als sie ausbezahlt bekommen.
Weiters wird mit der Förderung der betreffenden Stadt seitens des Experten argumentiert.
Es gab letztes Jahr in der Zentrale der Bank kaum Anfragen für die Bundesförderung.
5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:
d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)
Information
6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?
Es wird nach Förderungen und Bauspardarlehen gefragt.
7. Wo liegen die Wissensdefizite?
Fast alle Kunden kommen bereits gut informiert in die Bank.
Manchmal kommen allgemeine Anfragen. Diese Kunden sind fast gar nicht informiert, wissen nicht mal wieviel es kostet, die
Fassade zu dämmen.
Fast alle Kunden wissen über den Energieausweis Bescheid.
8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig
geäußert?
Das sie die Kosten unterschätzen. Das Ausmaß der Sanierung ist oft nicht bekannt.
Die Bankberater weisen auch immer bei den Beratungsgesprächen darauf hin, dass die Kosten am Ende höher sein können
als am Anfang vermutet, da bei einem Hausumbau immer Unerwartetes auftreten kann.
9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)
Energiesparen und Wohnqualität steigern.
10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)
Energiesparen und Wohnqualität steigern.
Anhang A - 71 -
Organisation
11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?
Viele Kunden lassen sich als erstes vom Baumeister beraten, anstatt vorher zur Energieberatungsstelle zu gehen.
Der Bankberater würde es besser finden, sich vorher beim Energieberater beraten zu lassen, weil der Baumeister nicht erklärt,
wieviel Energie man sich bei welcher Maßnahme einspart und welche davon am sinnvollsten für einen wäre. Baumeister
wollen möglichst viele Maßnahmen durchführen um so mehr Umsatz zu machen.
Tipp vom Experten: Energiesparverbände müssen mehr auf sich aufmerksam machen.
Kommunikation
12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie
werden diese von den Kunden beurteilt?
Die gewählte Bank rechnet während des Beratungsgespräches mithilfe eines EDV-Programmes die Darlehenshöhe/kosten
aus. Das wird Schritt für Schritt den Kunden erklärt.
Es gibt eine Internetplattform mit Informationen über thermische Sanierung und den Förderungen.
Die Bank verschenkt auch USB-Sticks mit einer Informationsdatei drauf.
Es gibt auch Prospekte, jedoch findet der Experte papierloses Informationsmaterial besser als einen Stapel Prospekte, die
sowieso nur im Papierkorb landen. Das digitale Informationsmaterial wird von den Kunden gut aufgenommen (auch von älteren
Personen). Der Experte kann sich an keinen Kunden erinnern, der keinen Zugang zu einem Computer oder zu Internet hat.
Generell/(Motivation)
13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?
Rentabilität – bei den meisten Kunden rechnet es sich nicht zu sanieren. Kosten/Nutzen stimmen nicht überein.
14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?
Der Experte führt Barwertrechnung mit den Kunden durch und überprüft ob sich das Sanieren mit einer Förderung doch
auszahlt.
Die meisten Kunden ist es jedoch egal, dass sie durch die eingesparten Energiekosten, die Kosten der thermischen Sanierung
nicht hereinbekommen.
Diese Kunden sanieren nicht nur um in Zukunft Geld zu sparen sondern aus innerer Überzeugung. Aus kaufmännischer Sicht
ist Sanieren meistens nicht rentabel. Sanieren ist jedoch gerade modern – es hat viel mit Überzeugung und Emotionen zu tun.
Diese Bewusstseinsbildung ist laut dem Experten auf die vermehrte Werbung über thermische Sanierung und den
Förderungen der letzten Jahre zurückzuführen.
15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?
Der Experte hat geringen Nutzen.
+ Eigene Beraterkompetenz wird trainiert.
- Hauseigentümer haben meist eine hohe Eigenkapitalquote
- Diese Finanzierung ist kein interessantes Geschäftsfeld für Banken – 2008 wurde der Kreditaufschlag auf 0,25 % gekürzt.
Anhang A - 72 -
10. Experte
Interviewer: Michaela Kloiber
Motivation
1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?
ca. 2 im Monat
2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung
Energiekosten sparen
3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?
die Hälfte
4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich
thermische Sanierung gut)
Um Energiekosten zu sparen. Die meisten führen Außendämmung durch und tauschen die Fenster aus.
5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:
d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)
wegen den hohen Kosten
Information
6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?
Wie hoch ist der Förderungsbetrag?
Was muss man tun? Welche Unterlagen brauche ich?
7. Wo liegen die Wissensdefizite?
Förderungen
Energieausweis kennen die wenigsten
Kunden wissen kaum über Kredite bescheid. Wollen lieber Cash – das kann man angreifen.
Weiters wissen die Kunden nicht, dass sie zB einen geförderten Kredit vorher 20 Jahre der Bank zurückzahlen müssen und
dann die nächsten 10 Jahre die Förderung an das Land.
8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig
geäußert?
Das Problem bei den Förderungen ist, dass man alles von Professionisten durchführen lassen muss. Man darf nichts selbst
machen, sonst bekommt man keine Förderungen.
9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)
Energiesparen
Heizkosten sparen
Wohnqualität steigt
10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)
siehe Antworten Frage 9)
Anhang A - 73 -
Organisation
11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?
Es gibt zwei Arten von Bankkunden:
diejenigen die bereits Vorkenntnisse haben – diese wissen über Energieausweis bescheid und haben meist schon einen
Kostenvoranschlag beantragt
diese Kunden gehen meist wie folgt vor:
1. Schritt: Kostenvoranschlag einholen
2. Schritt: Haushaltsrechnung – „Kann ich mir die Raten für den Kredit überhaupt leisten?“
3. Schritt: Energieberater macht Energieausweis
diejenigen die völlig ahnungslos einfach in die Bank gehen und sich einfach allgemein informieren wollen
Kommunikation
12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie
werden diese von den Kunden beurteilt?
Viele Kunden wurden im Vorhinein von der SIR (Salzburger Institut für Raumordnung – für Wohnbauförderung zuständig)
informiert.
Wenn dies nicht der Fall ist, werden die Kunden von der Bank aufgefordert sich bei SIR zu informieren.
Bankberater hat auch die Möglichkeit Unterlagen der SIR im Internet herunterzuladen und es dem Kunden zu geben, wenn
dieser nicht extra in die Stadt Salzburg zur SIR fahren möchte.
Generell/(Motivation)
13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?
bei der Finanzierung – die meisten wollen gleich zu Beginn die Förderung erhalten. In Salzburg wird jedoch erst nach
Abschluss der Sanierungstätigkeiten die Förderung ausbezahlt. Voraussetzung für die Auszahlung ist die Verringerung des
Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) aufgrund der durchgeführten Sanierungsmaßnahmen.
14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?
Änderung des Förderungsmodelles.
z.B. durch Direktzuschüsse wie in Oberösterreich
Weiters bemängelt der Bankberater die Vergabekriterien in Salzburg. Faktoren wie Alter und Einkommen hängen von der
Höhe der Wohnbauförderungen ab. Hierzu lobt der Bankberater wieder die oberösterreichische Wohnbauförderung, die auf
solche Kriterien völlig verzichtet.
15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?
Die Kundenfindung/-bindung wird durch gute Beratung erhöht.
Die Bank verdient jedoch nichts. Seit zwei Jahren arbeitet das Land Salzburg bei Wohnbaukrediten nur mehr mit der Hypo
Bank zusammen.
Anhang A - 74 -
VIII. AUSWERTUNG PROTOKOLLE HAUSBESITZER
Quantitative Auswertung: Fragen – Hausbesitzer
Die Anzahl der Antworten wird in roter Farbe dargestellt oder in einem Diagramm. Wenn keine
Zahlen angegeben werden, wurde diese Antwort von keinen der Befragten beantwortet.
Fragebogen für Sanierer
Diese Umfrage wird im Zuge einer Masterarbeit des MSc-Lehrganges „Management und Umwelt“ durchgeführt. Die Ergebnisse
sollen Aufschluss über den aktuellen Trend thermischer Sanierungen in Österreich geben. Die praktische Erfahrung der
Hauseigentümer mit der thermischen Sanierung, die diesbezüglich erhaltenen Informationen und die Erfahrung mit den
diesbezüglichen Abläufen ist ganz wesentlich, um diese zu verbessern und damit Ihnen als Hauseigentümer optimale Lösungen
anbieten zu können.
Unter thermischer Sanierung wird verstanden: Fassadendämmung (mindestens 25 % der Gebäudehülle), Fenstertausch, Dach-
oder Geschoßdeckendämmung. Diese Sanierungsmaßnahmen können einzeln oder auch gemeinsam durchgeführt werden.
Bitte kreuzen Sie die zutreffenden Antworten an. Bei manchen Fragen wird eine Reihung nach dem Schulnotensystem gefordert
(1….Sehr gut; 2….Gut; 3….Befriedigend; 4….Genügend; 5…Nicht Genügend). Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 15
Minuten.
Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und die Antworten werden anonym ausgewertet!
Allgemeine Angaben:
51. Wann haben Sie Ihr Haus erworben? 5 □ Neubau im Jahr: …….1989, 1982, 1962, 1965, 1958 5 □ Erbschaft, im Jahr: ……. 2000, 2008, 1997, 1984, 1971
6 □ Erwerb/Kauf im Jahr: …….2007, 2008, 1995, 2006, 1983, 2010
3 □ Übernahme im Jahr: ……. 2008, 2000, 1993
2 □ Schenkung im Jahr: ……. 2009, 2000
52. Wie alt ist Ihr Haus? Jahre: ……………
3
6
8
3
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
0 ‐ 25 Jahre 26 ‐ 50 Jahre 51 ‐ 75 Jahre 76 ‐ 100 Jahre
Alter der Häuser
Anzahl der Sanierer n = 20
Anhang A - 75 -
53. Wie viele m² Wohnfläche hat Ihr Haus? m²: ……………
54. In welchem Bundesland befindet sich Ihr Haus? 1 □ Wien 15 □ Niederösterreich 0 □ Oberösterreich
1 □ Burgenland
0 □ Steiermark
0 □ Kärnten
2 □ Salzburg
2 □ Tirol
0 □ Vorarlberg
55. Wie alt sind Sie? 6 □ bis 30 10 □ 30 bis 60 5 □ über 60
56. Was ist Ihnen bei Ihrem Haus am wichtigsten? (Mehrfachnennung möglich) □ Hohe Gebäudequalität erzielen und erhalten (Mehrfachnennung möglich): 11 □ energetisch 8 □ ökologisch 13 □ wohnkomfortmäßig 2 □ architektonisch 18 □ Langfristige Substanzerhaltung des Hauses 2 □ Substanz bestmöglich präsentieren, da Verkauf geplant □ Geringer Unterhalts- und Erneuerungsaufwand (Mehrfachnennung möglich): 2 □ keine größere Erneuerungen durchführen (werden den Erben/Nachfolgern überlassen)
1 □ späterer Verkauf oder Abbruch geplant
6 □ Kosten einsparen
□ andere Gründe: …………………………………………………………………...
57. Wann haben Sie Ihr Haus zuletzt saniert? Jahr: …………….
5
4 4 4 4
0
1
2
3
4
5
6
80 ‐ 100 m² 101 ‐ 120 m² 121 ‐ 140 m² 141 ‐ 160 m² > 160 m²
m² Wohnfläche
Anzahl der Sanierer n = 21
Anhang A - 76 -
58. Welche Sanierungsmaßnahmen wurden durchgeführt? (Mehrfachnennung möglich) 19 □ Fassade gedämmt (mindestens 25 % der Gebäudehülle) 17 □ Fenstertausch 1 □ Kellerdecke gedämmt 14 □ Obere Geschoßdecke/Dachschrägen gedämmt Diese Maßnahme(n) wurde(n) durchgeführt, weil:
Fußboden gedämmt (ohne Keller darunter) neue Heizung und Fußbodenheizung Energieeinsparung und Wohnkomfort Erhöhung erforderlich
Die Familie eingezogen ist und wir mehr Wohnkomfort haben wollten Heizkostenersparnis, Wohnraumtemperatur zu niedrig Fenster undicht, zu hohe Heizkosten Substanz über 30 Jahre alt
Das Gebäude hatte keine Wärmedämmung die Fenster waren kaputt. Die Räume im ersten Stock wurden vergrößert die Dachschrägen in den Räumen einbezogen
notwendig
Kostenersparnis, im Winter sehr kalt und feucht
59. Auf welche Probleme sind Sie bei der Planung und Durchführung der thermischen Sanierung gestoßen?
Haus wurde auf 2 bis 3 Etappen gebaut, dadurch: versch. Ebenen, Fußbodenaufbauten und Decken (von Vollholzdecken bis betoniert), dadurch schwierig zu entscheiden, welche Sanierungsmaßnahmen die besten sind
Wahl der passenden Materialien für Dämmungen Dämmstärke richtig Dämmung des Balkons/Dachschräge, zeitliche Koordination der verschiedenen Handwerker Verschiedene Dämmstoffstärke Festlegung der Dämmstärke aus bauphysikalischer und energetischer Sicht, optimaler
Fenstereinbau, Fensterauswahl Schimmel in Ecken Koordination / Auslese der Einzelfirmen; Kosten
Isolierdach bei der Garage und Balkon
12
5
12
0
2
4
6
8
10
12
14
1980 ‐ 1989 1990 ‐ 1999 2000 ‐ 2006 2007 ‐ 2010
Sanierungsjahr
Anzahl der Hauseigentümer n = 20
Anhang A - 77 -
60. Was sind die Vorteile einer thermischen Sanierung?
.
61. Hat für Sie bei der Entscheidung für eine Sanierung die politische Situation / wirtschaftliche Lage eine Rolle gespielt? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 6 □ 5 □ keine Antwort möglich
7
5
6
1 1 1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Sanierungsvorteile
Anzahl der Sanierer n = 21
Anhang A - 78 -
Informationen über thermische Sanierung:
62. Haben Sie sich in Bezug auf thermische Gebäudesanierung schon einmal beraten lassen und wie würden Sie den
Informationsgehalt und die Verständlichkeit der Beratung einschätzen? (Schulnotensystem) □ Ja, von Energieberater: Informationsgehalt: 9 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5 Verständlichkeit: 8 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von Bank(en): Informationsgehalt:
4 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 2 □ 5
Verständlichkeit:
4 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 2 □ 5
□ Ja, von Handwerker(n): Informationsgehalt:
11 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5
Verständlichkeit:
10 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5
□ Ja, von Baustoffhändler/Baumarkt: Informationsgehalt:
4 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 5 □ 5
Verständlichkeit:
6 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5
□ Ja, ich habe an einem Informationsseminar
über thermische Sanierung teilgenommen: Informationsgehalt:
2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von anderen: ………………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
2 □ Nein, ich habe mich noch nie beraten lassen
63. Über welches Medium konnten Sie sich über thermische Sanierung informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem)
□ Internet: Informationsgehalt:
9 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
5 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 □ 5
□ Tageszeitung: Informationsgehalt:
2 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
2 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachmagazine: Informationsgehalt:
6 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
Anhang A - 79 -
Verständlichkeit:
5 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
□ TV: Informationsgehalt:
4 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5
Verständlichkeit:
2 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
□ Radio: Informationsgehalt:
1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
□ Broschüren: Informationsgehalt:
11 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
6 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 3 □ 5
□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
1 □ Habe mich noch nie informiert
64. Hatten Sie bei einem Informationsgespräch jemals das Gefühl, das Ihnen ein Akteur (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) unnötiges Fachwissen vermittelt? 4 □ Ja 17 □ Nein □ keine Antwort möglich
65. Wie bewerten Sie den Zugang zu nützlichen Informationen zum Thema thermische Sanierung? (Schulnotensystem) 12 □ 1 □ 2 7 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich
66. Wie würden Sie die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Akteure bewerten? (Schulnotensystem) □ Energieberater: 11 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: 5 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 4 □ 5 □ Baumeister: 12 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): 12 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Keine Antwort möglich
67. War das Gespräch mit der/den Banken strukturiert (d.h. folgte einem erkennbaren und nachvollziehbaren Aufbau)? 10 □ Ja 7 □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen
68. Gab die Bankberaterin/der Bankberater auch Auskünfte, die über die Finanzierung hinausgingen (z. B. über den Ablauf der thermischen Sanierung)? 5 □ Ja 11 □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen
Anhang A - 80 -
69. Haben Sie am Beginn des Sanierungsprozesses die Gesamtkosten richtig eingeschätzt?
15□ Ja 6 □ Nein □ keine Antwort möglich
70. Haben Sie am Beginn des Sanierungsprozesses die Gesamtdauer richtig eingeschätzt?
12□ Ja 9 □ Nein □ keine Antwort möglich
71. Haben Handwerksbetriebe, Berater, Banken etc. Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht vollständig verstanden haben?
2 □ Ja 18 □ Nein □ keine Antwort möglich
72. Haben Sie nach einem Beratungsgespräch mit einem Handwerker umgehend einen Kostenvoranschlag bekommen?
21 □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich
Anhang A - 81 -
Förderungen:
73. Über welches Medium konnten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren und wie empfanden Sie den
Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt: 7 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5 Verständlichkeit: 3 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 2 □ 5
□ Tageszeitung: Informationsgehalt:
1 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachmagazine: Informationsgehalt:
3 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
□ TV: Informationsgehalt:
1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
□ Radio: Informationsgehalt:
1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5
Verständlichkeit:
1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
□ Broschüren: Informationsgehalt:
8 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
4 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5
□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
5 □ Habe mich noch nie informiert
74. Wenn Sie sich bei einem Akteur der thermischen Sanierung über Fördermöglichkeiten informiert haben - wie würden Sie diesen Informationsgehalt bewerten? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ Energieberater: 4 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Bank: 6 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ Baumeister: 5 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): 6 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Keine Antwort möglich
75. Wie würden Sie den Förderantrag am liebsten einreichen?
3 □ übers Internet 4 □ per Post 1 □ telefonisch 11 □ persönlich Andere Möglichkeit: ……………………………………………………..
Anhang A - 82 -
76. Welche Förderungsart würden Sie bevorzugen? 18 □ Direktzuschuss □ Annuitätenzuschuss 2 □ Steuerbegünstigung □ Andere Formen: ……………………………………………………………….........
77. Bei den meisten Förderungen bekommt man die Förderauszahlung erst, nachdem man die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt hat. Wie bewerten Sie dieses System in Bezug auf den Nutzen für Sanierer? (Schulnotensystem) 5 □ 1 □ 2 8 □ 3 □ 4 7 □ 5 □ keine Antwort möglich
78. Die Bestimmungen der Wohnbauförderung des jeweiligen Bundeslandes regeln die Zuerkennung, die Art und die Höhe der Förderung für die thermische Sanierung. Sind die Bestimmungen der Wohnbauförderung verständlich? (Schulnotensystem) 9 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 6 □ 5 □ keine Antwort möglich
79. Meistens bekommt man keine Förderungen ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen selbst, ohne Rechnung von Handwerkern, durchführt. Haben Sie lieber auf eine Förderung verzichtet, nur um die Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können? 10 □ Ja - Gründe:
ist kostengünstiger Wenn die Kosten bei Selbstdurchführung geringer sind, als die Kosten über Firmen abzüglich
Förderbetrag Tätigkeit die ich selbst durchführe Oft sind es kleine Dinge die sich summieren bzw. durch geförderte Aufträge das doppelte und
dreifache Kosten. (Heizung, Fassade, Fenstertausch) im Pfusch ohne Förderung billiger Selbst ist der Mann
Kostenersparnis Kosten der Firmen billiger in Eigenregie durchgeführt da ohne Rechnung - Kostenersparnis größer als Förderung
9 □ Nein - Gründe:
Keine Förderung durch Land und der Stadt möglich Haftungstechnische und zeitliche Gründe, Fachkompetenz der Beauftragten teilweise zB
Heizungsbau war Fachwissen erforderlich
Kompetenz der Firma Förderung für Finanzierung des Projektes ein Muss Kostengründe
Fachwissen □ keine Antwort möglich
Anhang A - 83 -
Durchführung der thermischen Sanierung:
80. Wie haben Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach-
oder Geschoßdecke dämmen) festgelegt? (Mehrfachnennung möglich) 9 □ Ich habe selbst das Konzept ausgearbeitet bzw. legte die Maßnahmen selbst fest □ Ich beauftragte ein Architekten- oder Planungsbüro, welches das Konzept ausarbeitete und Maßnahmen festlegte 3 □ Ich beauftragte ein Unternehmen, das sich um die Koordination der Fachfirmen (Generalunternehmen) kümmert , welches das Konzept ausarbeitete und Maßnahmen festlegte 11 □ Ich ließ mich von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) beraten und legte aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest 8 □ Ich befragte Bekannte, Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die selbst schon Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus durchgeführt haben, und legte aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Keine Antwort möglich
81. Durch wen ließen Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) durchführen? 1 □ Ich führte die Arbeiten selbst durch 13 □ Ich führte die Arbeiten teilweise selbst durch, beauftragte aber zusätzlich noch Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) zur Unterstützung 8 □ Ich ließ die ganze Arbeit von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) durchführen Die Unternehmen wählte ich wie folgt: (Mehrfachnennung möglich)
9 □ Gemäß Empfehlung durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte 2 □ Gemäß Empfehlungen durch andere Handwerker
2 □ Gemäß Unternehmen, mit denen ich schon mal gute Erfahrungen bei anderen Arbeiten am Haus gemacht habe 2 □ Gemäß Unternehmen, auf die ich durch Internet, Telefonbuch, TV-Werbung, Radio aufmerksam geworden bin 3 □ Gemäß Unternehmen, welche ich auf Messen und/oder Ausstellungen kennengelernt habe □ Keine Antwort möglich
82. Wie würden Sie die einzelnen Schritte der thermischen Sanierung durchführen? Bitte reihen Sie die Antworten von 1 (erster Schritt) bis 7 (letzter Schritt): ……. Beratung bei Bank(en) ……. Energieberatung durchführen ……. Förderungseinreichung
……. Planung
……. Beauftragung
……. Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen
……. Energieausweis erstellen lassen
……. Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....
Wie würden Sie den Schwierigkeitsgrad bei der Koordination der Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler,
Maurer,…) einschätzen?
(Schulnotensystem, 1 = sehr leicht/einfach, 5 = sehr schwierig/mühsam)
8 □ 1 □ 2 8 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ Habe keine Fachfirmen beauftragt □ keine Antwort möglich
83. Hat Ihrer Erfahrung nach, mangelnde Kooperation / Koordination der Akteure (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) zu Verzögerungen geführt? 8 □ Ja 11 □ Nein □ Habe keine Erfahrung mit diesen Akteuren gemacht
Anhang A - 84 -
84. Haben Sie in Zeitungen bzw. Zeitschriften über den Ablauf der thermischen Sanierung gelesen? 9 □ Ja 12 □ Nein, habe nichts darüber gelesen
Wenn Sie „JA“ angekreuzt haben: Wie würden Sie den Informationsgehalt des Gelesenen in Bezug auf den Ablauf einer thermischen Sanierung einschätzen? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: 4 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 1 □ 5
85. Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben, Beratern, Banken etc. untereinander? (Schulnotensystem)
8 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ keine Antwort möglich
86. Wie beurteilen Sie die Kommunikation zwischen den verschiedenen Handwerksbetrieben bei der Ausführung der Arbeiten untereinander? (Schulnotensystem) 7 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich
87. Wird bei der Durchführung der Arbeiten des jeweiligen Handwerkbetriebes auf nachgelagerte Arbeiten anderer Handwerker Bedacht genommen? (Schulnotensystem) 6 □ 1 □ 2 7 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ keine Antwort möglich
88. Bitte beantworten Sie folgende Frage nur, wenn Sie sich von einem Energieberater beraten ließen: Hat Ihnen der Energieberater dazu geraten ein Unternehmen für die Koordination der Fachfirmen (z. B. Generalunternehmen) zu beauftragen? 1 □ Ja 1 □ Nein □ darüber wurde nicht gesprochen
89. Denken Sie, dass eine thermische Sanierung zur Schimmelbildung beiträgt? 3 □ Ja 17 □ Nein □ keine Antwort möglich
90. Wurden von einem Baumeister oder von Fachfirmen jemals Bedenken in Bezug auf Fassadendämmung oder Wohnraumlüftung geäußert? 2 □ Ja 18 □ Nein □ keine Antwort möglich
91. Ist Ihnen der Energieausweis bekannt? 10 □ Ja 8 □ Ja, ich habe sogar einen für mein Haus ausstellen lassen 1 □ Nein 1 □ Ich kenne die Bezeichnung, weiß aber nicht genau, was das ist
92. Wie bewerten Sie die Verständlichkeit und die Strukturierung des Energieausweises? (Schulnotensystem) 5 □ 1 □ 2 8 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich
93. Ist es durch den Energieausweis möglich, klare Entscheidungen zu treffen, welche Bereiche des Gebäudes auf welche Weise thermisch saniert werden sollen? (Schulnotensystem) 9 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ keine Antwort möglich
Anhang A - 85 -
94. Gibt der Energieausweis genügend Auskunft über Energieeinsparmöglichkeiten? (Schulnotensystem) 8 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich
95. Ist die Größenordnung der Kosteneinsparungen durch den Energieausweis abschätzbar? (Schulnotensystem) 5 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 7 □ 5 □ keine Antwort möglich
96. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit ein Darlehen bei einer Bank zu bekommen? (Schulnotensystem) 13 □ 1 □ 2 6 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
97. Haben Sie das Gefühl, dass sich die Maßnahmen der thermischen Sanierung zu spät rechnen / rentieren? 5 □ Ja 12 □ Nein □ keine Antwort möglich
98. Was Sie noch gerne sagen möchten:
Da wir noch mitten im Umbau sind, sind manche Fragen schwierig zu beantworten, habe es trotzdem nach bestem Wissen versucht
Größtes Problem für mich war es herauszufinden welche Förderungen von Stadt Land und Bund zu bekommen sind. Weiters ist es sehr schwierig die richtigen Antworten zu bekommen. (Dachgeschoßausbau: Welche Dampfsperre etc ist die beste und Warum) Hatte öfters das Gefühl das die Leute verkaufen wollten und nicht beraten. Ansonsten finde ich das Fördersystem des Landes ganz ok. Problem stellt hier nur der Ablauf und die Auszahlung dar.
Vielen Dank, dass Sie an unserer Umfrage teilgenommen haben!
Anhang A - 86 -
Quantitative Auswertung: Fragen – Hausbesitzer
Die Anzahl der Antworten wird in roter Farbe dargestellt oder in einem Diagramm. Wenn keine
Zahlen angegeben werden, wurde diese Antwort von keinen der Befragten beantwortet.
Fragebogen für Nicht-Sanierer
Diese Umfrage wird im Zuge einer Masterarbeit des MSc-Lehrganges „Management und Umwelt“ durchgeführt. Die Ergebnisse
sollen Aufschluss über den aktuellen Trend thermischer Sanierungen in Österreich geben. Die praktische Erfahrung der
Hauseigentümer mit der thermischen Sanierung, die diesbezüglich erhaltenen Informationen und die Erfahrung mit den
diesbezüglichen Abläufen ist ganz wesentlich, um diese zu verbessern und damit Ihnen als Hauseigentümer optimale Lösungen
anbieten zu können.
Unter thermischer Sanierung wird verstanden: Fassadendämmung (mindestens 25 % der Gebäudehülle), Fenstertausch, Dach-
oder Geschoßdeckendämmung. Diese Sanierungsmaßnahmen können einzeln oder auch gemeinsam durchgeführt werden.
Bitte kreuzen Sie die zutreffenden Antworten an. Bei manchen Fragen wird eine Reihung nach dem Schulnotensystem gefordert
(1….Sehr gut; 2….Gut; 3….Befriedigend; 4….Genügend; 5…Nicht Genügend). Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 15
Minuten.
Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und die Antworten werden anonym ausgewertet!
Allgemeine Angaben:
43. Wann haben Sie Ihr Haus erworben? 12 □ Neubau im Jahr: ……. 2000, 1991, 1955, 1974, 1960, 1955, 1984, 1974, 1995, 1974, 1956, 1943 5 □ Erbschaft, im Jahr: ……. 2007, 2007, 2000, 2006, 2000
8 □ Erwerb/Kauf im Jahr: ……. 2009, 2009, 2005, 1996, 1996, 2008, 1996, 1972
2 □ Übernahme im Jahr: …….2007, 1967
1 □ Schenkung im Jahr: ……. 2002
44. Wie alt ist Ihr Haus? Jahre: ……………
2
9
11
32
0 ‐ 25 Jahre 26 ‐ 50 Jahre 51 ‐ 75 Jahre 76 ‐ 100 Jahre > 100
Alter der Häuser
Anzahl der Nicht‐Sanierer n = 28
Anhang A - 87 -
45. Wie viele m² Wohnfläche hat Ihr Haus? m²:
46. In welchem Bundesland befindet sich Ihr Haus? □ Wien 22 □ Niederösterreich 1 □ Oberösterreich
1 □ Burgenland
3 □ Steiermark
□ Kärnten
1 □ Salzburg
□ Tirol
□ Vorarlberg
47. Wie alt sind Sie? 3 □ bis 30 20 □ 30 bis 60 5 □ über 60
48. Was ist Ihnen bei Ihrem Haus am wichtigsten? (Mehrfachnennung möglich) 9 □ Hohe Gebäudequalität erzielen und erhalten (Mehrfachnennung möglich): 10 □ energetisch 7 □ ökologisch 16 □ wohnkomfortmäßig 3 □ architektonisch 22 □ Langfristige Substanzerhaltung des Hauses □ Substanz bestmöglich präsentieren, da Verkauf geplant 4 □ Geringer Unterhalts- und Erneuerungsaufwand (Mehrfachnennung möglich): 2 □ keine größere Erneuerungen durchführen (werden den Erben/Nachfolgern
überlassen)
□ späterer Verkauf oder Abbruch geplant
10 □ Kosten einsparen
□ andere Gründe: …………………………………………………………………...
…………………………………………………………………………………………..
49. Haben Sie schon mal über eine thermische Sanierung Ihres Hauses nachgedacht? 19 □ Ja 5 □ Nein □ Ich habe von thermischer Sanierung noch nie etwas gehört
5
6
5 5
6
80 ‐ 100 m² 101 ‐ 120 m² 121 ‐ 140 m² 141 ‐ 160 m² > 160 m²
m² Wohnfläche
Anzahl der Nicht‐Sanierer n = 27
Anhang A - 88 -
50. Nennen Sie bitte den Grund/die Gründe warum Sie Ihr Haus noch nicht thermisch saniert haben?
Geldmangel Kostenfrage Geld, viel Arbeit, keine Zeit, mit kleinen Kindern auf der Baustelle leben ist anstrengend
wenig Zeit, Geld, Planungsaufwand Holzhaus , wurde bereits nach niedrig Energiebauweise errichtet (Doppelblock mit zusätzlicher
Korkisolierung im Zwischenraum)
wurde bereits vor Erwerb thermisch saniert, weitere Sanierung in Planung, Durchführung nach Einholung aller notwendigen Infos und Unterlagen im Herbst d. J. geplant
weil es derzeit nicht von mir bewohnt wird
kein maßgebliches Energieeinsparungspotenzial durch thermische Sanierung; derzeit zu teuer, ist aber für nächstes oder spätestens übernächstes Jahr geplant (Änderung der
Jobsituation ist zu erwarten, daher dann voraussichtlich finanziell leichter durchzuführen zu hohe Amortisationszeit, Haus nur teilweise bewohnt, Versorgung mit biogenen Brennstoff aus
eigenem Wald Zeit und Kostengründe Kosten
Energieeinsparungspotenzial zu niedrig Planungsaufwand, hohe Kosten hohe Kosten
zu hohe Amortisationszeit bisher nicht notwendig hohe Kosten bisher nicht notwendig
51. Welche Schritte im Sanierungsprozess haben Sie bereits durchlaufen?
3 □ Beratung bei Bank(en)
3 □ Energieberatung durchführen
2 □ Förderungseinreichung
1 □ Planung
□ Beauftragung
2 □ Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen
□ Energieausweis erstellen lassen
Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....
16 □ Ich habe noch gar nichts bezüglich thermischer Sanierung unternommen
52. Gab es einen Grund, den Sie bei Frage 7 noch nicht angeführt haben, warum Sie während des Sanierungsprozesses stoppten?
Kosten zu hoch wenn es Förderungen für Zweitwohnsitze geben würed, Sanierung ok Kosten
53. Hat für Sie bei der Entscheidung gegen eine Sanierung die politische Situation / wirtschaftliche Lage eine Rolle gespielt? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 11 □ 5 □ keine Antwort möglich
Anhang A - 89 -
Informationen über thermische Sanierung:
54. Haben Sie sich in Bezug auf thermische Gebäudesanierung schon einmal beraten lassen und wie würden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit der Beratung einschätzen? (Schulnotensystem) □ Ja, von Energieberater: Informationsgehalt: 4 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: 4 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von Bank(en): Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 3 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 3 □ 5
□ Ja, von Handwerker(n): Informationsgehalt:
6 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
3 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5
□ Ja, von Baustoffhändler/Baumarkt: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
1 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, ich habe an einem Informationsseminar
über thermische Sanierung teilgenommen: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Ja, von anderen: ………………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
3 □ Nein, ich habe mich noch nie beraten lassen
Anhang A - 90 -
55. Über welches Medium konnten Sie sich über thermische Sanierung informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt:
6 □ 1 □ 2 6 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
6 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 1 □ 5
□ Tageszeitung: Informationsgehalt:
1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 6 □ 5
Verständlichkeit:
8 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachmagazine: Informationsgehalt:
2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ TV: Informationsgehalt:
1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 2 □ 5
Verständlichkeit:
1 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 2 □ 5
□ Radio: Informationsgehalt:
2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 2 □ 5
□ Broschüren: Informationsgehalt:
3 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5
□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Habe mich noch nie informiert
56. Hatten Sie bei einem Informationsgespräch jemals das Gefühl, das Ihnen ein Akteur (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) unnötiges Fachwissen vermittelt? 3 □ Ja 5 □ Nein □ keine Antwort möglich
Anhang A - 91 -
57. Wie würden Sie die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Akteure bewerten? (Schulnotensystem)
□ Energieberater: 9 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Bank: 2 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 7 □ 5
□ Baumeister: 7 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): 6 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 1 □ 5
□ Keine Antwort möglich
58. War das Gespräch mit der/den Banken strukturiert (d.h. folgte einem erkennbaren und nachvollziehbaren Aufbau)? 3 □ Ja 2 □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen
59. Gab die Bankberaterin/der Bankberater auch Auskünfte, die über die Finanzierung hinausgingen (z. B. über den Ablauf der thermischen Sanierung)? 1□ Ja 3 □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen
60. Haben Handwerksbetriebe, Berater, Banken etc. Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht vollständig verstanden haben?
2 □ Ja 6 □ Nein □ keine Antwort möglich
61. Haben Sie nach einem Beratungsgespräch mit einem Handwerker umgehend einen Kostenvoranschlag bekommen?
3 □ Ja 3 □ Nein □ keine Antwort möglich
Anhang A - 92 -
Förderungen:
62. Über welches Medium konnten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt: 7 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 3 □ 5 Verständlichkeit: 6 □ 1 □ 2 6 □ 3 □ 4 2 □ 5
□ Tageszeitung: Informationsgehalt:
1 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 2 □ 5
Verständlichkeit:
1 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Fachmagazine: Informationsgehalt:
1 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
3 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ TV: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Radio: Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
□ Broschüren: Informationsgehalt:
3 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
1 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 □ 5
□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
Verständlichkeit:
□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5
2 □ Habe mich noch nie informiert
63. Wenn Sie sich bei einem Akteur der thermischen Sanierung über Fördermöglichkeiten informiert haben - wie
würden Sie diesen Informationsgehalt bewerten? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ Energieberater: 4 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Baumeister: 1 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): 3 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ Keine Antwort möglich
64. Wie würden Sie den Förderantrag am liebsten einreichen?
7 □ übers Internet 2 □ per Post □ telefonisch 14 □ persönlich Andere Möglichkeit: ……………………………………………………..
Anhang A - 93 -
65. Welche Förderungsart würden Sie bevorzugen? 22 □ Direktzuschuss □ Annuitätenzuschuss 3 □ Steuerbegünstigung □ Andere Formen: ……………………………………………………………….........
66. Bei den meisten Förderungen bekommt man die Förderauszahlung erst, nachdem man die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt hat. Wie bewerten Sie dieses System in Bezug auf den Nutzen für Sanierer? (Schulnotensystem) 7 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 11 □ 5 □ keine Antwort möglich
67. Meistens bekommt man keine Förderungen ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen selbst, ohne Rechnung von Handwerkern, durchführt. Würden Sie lieber auf eine Förderung verzichten, nur um die Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können? 4 □ Ja - Gründe:
Kosten-Nutzen-Faktor ist wahrscheinlich immer noch günstiger, soweit man die Arbeiten überhaupt selbst machen kann
Kostengründe
weil vermutlich günstiger ohne Rechnung ist es oft günstiger
13 □ Nein - Gründe:
Garantieansprüche
Kow-how fehlt Garantie, Fachwissen da ich handwerklich sehr geschickt bin und das Geld für mehr Material reichen würde
weil Sanierungsmaßnahmen handwerkliche Fähigkeiten und Fachwissen voraussetzen
nein, Zeitwaufwand, kein Zuschss, keine fachgerechte Arbeit, keine Garantie Fachwissen fehlt
Know-how Zeitwaufwand, Fachwissen, keine Gewährleistung
□ keine Antwort möglich
68. Die Bestimmungen der Wohnbauförderung des jeweiligen Bundeslandes regeln die Zuerkennung, die Art und die Höhe der Förderung für die thermische Sanierung. Sind die Bestimmungen der Wohnbauförderung verständlich? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 7 □ 5 □ keine Antwort möglich
Anhang A - 94 -
Durchführung der thermischen Sanierung:
69. Wie würden Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) festlegen? (Mehrfachnennung möglich) 2 □ Ich arbeite selbst das Konzept aus bzw. lege die Maßnahmen fest 1 □ Ich beauftrage ein Architekten- oder Planungsbüro, welches das Konzept ausarbeitet und Maßnahmen festlegt 4 □ Ich beauftrage ein Unternehmen, das sich um die Koordination der Fachfirmen (Generalunternehmen) kümmert , welches das Konzept ausarbeitet und Maßnahmen festlegt 16 □ Ich lasse mich von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) beraten und lege aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest 11 □ Ich befrage Bekannte, Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die selbst schon Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus durchgeführt haben, und lege aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Keine Antwort möglich
70. Durch wen würden Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) durchführen lassen? 1 □ Ich führe die Arbeiten selbst durch 8 □ Ich führe die Arbeiten teilweise selbst durch, beauftrage aber zusätzlich noch Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) zur Unterstützung 15 □ Ich lasse die ganze Arbeit von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) durchführen Die Unternehmen wähle ich wie folgt: (Mehrfachnennung möglich)
11 □ Gemäß Empfehlung durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte 5 □ Gemäß Empfehlungen durch andere Handwerker
6 □ Gemäß Unternehmen, mit denen ich schon mal gute Erfahrungen bei anderen Arbeiten am Haus gemacht habe □ Gemäß Unternehmen, auf die ich durch Internet, Telefonbuch, TV-Werbung, Radio aufmerksam geworden bin □ Gemäß Unternehmen, welche ich auf Messen und/oder Ausstellungen kennengelernt habe □ Keine Antwort möglich
71. Wie würden Sie die einzelnen Schritte der thermischen Sanierung durchführen? Bitte reihen Sie die Antworten von 1 (erster Schritt) bis 7 (letzter Schritt): ……. Beratung bei Bank(en) ……. Energieberatung durchführen
……. Förderungseinreichung
……. Planung
……. Beauftragung
……. Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen
……. Energieausweis erstellen lassen
……. Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....
72. Wie würden Sie den Schwierigkeitsgrad bei der Koordination der Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) einschätzen? (Schulnotensystem, 1 = sehr leicht/einfach, 5 = sehr schwierig/mühsam)
7 □ 1 □ 2 7 □ 3 □ 4 7 □ 5 □ keine Antwort möglich
73. Hat Ihrer Erfahrung nach mangelnde Kooperation / Koordination der Akteure (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) zu Verzögerungen geführt? 1 □ Ja 3 □ Nein □ Habe noch keine Erfahrung mit diesen Akteuren gemacht
74. Haben Sie in Zeitungen bzw. Zeitschriften über den Ablauf der thermischen Sanierung gelesen? 6 □ Ja 16 □ Nein, habe nichts darüber gelesen
75. Wenn Sie „JA“ angekreuzt haben: Wie würden Sie den Informationsgehalt des Gelesenen in Bezug auf den
Ablauf einer thermischen Sanierung einschätzen? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: 2 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 □ 5
Anhang A - 95 -
76. Bitte beantworten Sie folgende Frage nur, wenn Sie sich von einem Energieberater beraten ließen: Hat Ihnen der Energieberater dazu geraten ein Unternehmen für die Koordination der Fachfirmen (z. B. Generalunternehmen) zu beauftragen? □ Ja 1 □ Nein □ darüber wurde nicht gesprochen
77. Denken Sie, dass eine thermische Sanierung zur Schimmelbildung beiträgt? 3 □ Ja 13 □ Nein □ keine Antwort möglich
78. Wurden von einem Baumeister oder von Fachfirmen jemals Bedenken in Bezug auf Fassadendämmung oder Wohnraumlüftung geäußert? □ Ja 7 □ Nein □ keine Antwort möglich
79. Ist Ihnen der Energieausweis bekannt? 9 □ Ja □ Ja, ich habe sogar einen für mein Haus ausstellen lassen 2 □ Nein 10 □ Ich kenne die Bezeichnung, weiß aber nicht genau, was das ist
80. Wie bewerten Sie die Verständlichkeit und die Strukturierung des Energieausweises? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 7 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
81. Ist es durch den Energieausweis möglich, klare Entscheidungen zu treffen, welche Bereiche des Gebäudes auf welche Weise thermisch saniert werden sollen? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 4 □ 5 □ keine Antwort möglich
82. Gibt der Energieausweis genügend Auskunft über Energieeinsparmöglichkeiten? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ keine Antwort möglich
83. Ist die Größenordnung der Kosteneinsparungen durch den Energieausweis abschätzbar? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich
84. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit ein Darlehen bei einer Bank zu bekommen? (Schulnotensystem) 12 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ keine Antwort möglich
85. Haben Sie das Gefühl, dass sich die Maßnahmen der thermischen Sanierung zu spät rechnen / rentieren? 17 □ Ja 2 □ Nein □ keine Antwort möglich
86. Was Sie noch gerne sagen möchten:
Solarenergie sollte aus meiner Sicht viel mehr gefördert werden Da die Sanierung zwar in den nächsten Jahren geplant ist, aber noch keine konkreten Veranlassungen
getroffen wurden, kann ich einfach noch zu wenig Angaben über die einzelnen Beratungen/Informationsquellen machen, werde mich aber sicher spätestens nächstes Jahr intensiver mit dem Thema beschäftigen (müssen)
Nachkommen sollen Sanieren
Vielen Dank, dass Sie an unserer Umfrage teilgenommen haben!
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