Das Magazin der Schweizer Krankenversicherer
info santésuisse
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Palliative Care
InhaltNR. 2, MAI 2015. Erscheint sechsmal jährlich
ABONNEMENTSPREIS Fr. 54.− pro Jahr, Einzelnummer Fr. 10.−
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Fokus
4 GeradeamLebensendeistnichtallessinnvoll,nurweilesmachbarist,
sagtPalliativmedizinerGianDomenicoBorasio.
8 WiebeschäftigensichdieÜ-55-JährigenmitdemLebensende?
DieUmfrage«InternationalSurveyofOlderAdults»erlaubteinenEinblick.
Gesundheitswesen
10 DerTurnaroundkommtmit60–abdiesemAltersinddieKostenderbezogenen
LeistungenhöheralsdiePrämien.
12 Altern?Ja,gerne!DieZukunftsforscherdesGottliebDuttweilerInstituts(GDI)
zeichneneinerfreulichesBild
14 ZahlreicheKantonesparenbeidenPrämienverbilligungen.
EstrifftdenunterenMittelstand
20 FrischeThermikfüreKarus
Rubriken
18 Lehrlings-Corner
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Viele,dieirgendwanneinePrüfungabgeschlos-senhaben,hörendenSatz:«JetztbeginntderErnstdesLebens».Stimmtes?JasminCabelducverrätesimLehrlings-Corner.
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InwelchenKantonengibtesammeistenBe-zügervonPrämienverbilligungen?InwelchenKantonenzahlendieseammeistenandiePrä-mie?ÜberblickübereinkomplexesThema.
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GianDomenicoBorasiohatdenerstenLehr-stuhlfürPalliativeCareinderSchweizinne.WaservondenSterbenden lernt,erzählterimInterview.
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Jederstirbtso,wieergelebthat,sagtGianDomenicoBorasio,deranderUniversitätLausannedenschweizweiterstenLehrstuhlinPalliativmedizininnehat,iminfosantésuisse-Interview(S.4).Kämpfernaturenkämpfen,GelassenebleibenauchangesichtsdesTodesgelassen.AllenSchwerkrankengemeinsamist:IhreWerteverschiebensichwegvomEgoismusundhinzumAltruismus.EineähnlicheTendenzstellendieTeilnehmereinesWorkshopszurZukunftdesAlternsamGottliebDuttweilerInstitutfest.AndieStelledesSturmundDrangesderJungentretenmehrStabi-litätundGelassenheit.Letztereberuhtvorallemdarauf,dasÄn-derbarevomUnabänderlichentrennenzukönnen(S.12).Be-ziehungenzuMenschenundsinnstiftende,eigeneProjektewer-denwichtigeralsKonsumundStatus.Grundsätzlichsinddieäl-terenMenschenkünftigengagiert,selbstbestimmtundnutzendietechnischeEntwicklungzuihrenGunsten.SelbstbestimmungkanninderSchweizauchdiefreiwilligeWahldesTodesbedeuten.DieWestschweizerhabeneinegrössereAffi-nitätzuSterbehilfeorganisationenalsdieübrigenSchweizer(S.8).NichtsimLebenistgratis,weissderVolksmund.AuchdasAlternnicht.DerBlickaufdieKrankenversicherungs-Statistikzeigt:Biszum60.AltersjahrzahlenwirimSchnittmehrPrämienalswirLeistungenbeziehen(S.10).DanachprofitierenÄlterevondenBeiträgenderJüngeren.EineandereZahlbesagt,dassdiebei-denletztenJahreimLebeneinesMenschendieteuerstensind–unabhängigvomAlter.SetztmandieseverschiedenenErkenntnissezusammen,bleibtzumSchluss:DasLebensollteeinemteuersein.JedenTag,je-denAugenblick.MitdieserAusgabevoninfosantésuisseverabschiedeichmichvomRedaktionspultundwerdemichanderenAufgabenwidmen.DenLeserinnenundLesernwünscheichheuteundauchkünf-tigeinespannende,unterhaltsameLektüre!
Palliative Care
Silvia SchützChefredaktorin infosantésuisse
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Jeder stirbt zwar so, wie er gelebt hat. Doch ein Grundprinzip hat beim Sterben Gültigkeit für alle: «Prak-tisch alle Schwerstkranken zeigen, unabhängig von ihrer Religion oder der Art ihrer Krankheit, eine Verschiebung ihrer persönlichen Wertvorstellungen hin zum Altruis-mus», sagt Palliativmediziner Gian Domenico Borasio im infosantésu-isse-Interview. Und für behandelnde Ärzte gilt das Prinzip, bei Patienten, die offensichtlich im Sterben liegen, den Tod geschehen zu lassen und nicht dagegen anzukämpfen.
Sie haben den einzigen Lehrstuhl für Palliativmedizin in der Schweiz an der Universität Lausanne inne. Wel-chen neuen Blickwinkel trägt er zum Medizinstudium bei?PalliativmedizinisteinAnsatzzurVerbesserungderLebensqualitätdesPatientenundseinerFamilie,diemiteinerlebensbedrohlichenErkran-kungkonfrontiertsind.Neudaranist:EsgehtnichtumdieLebensver-längerung,sondernumdieVerbes-serungderLebensqualität.Dieshält
dieWHOinihrerDefinitionderPal-liativeCarefestundsagtweiter,dassdiephysische,diepsychosozialeunddiespirituelleDimensionberücksich-tigtwerdenmüssen.Dassdasalleszusammenundgleichberechtigtge-nanntwird,isteinekleineRevolutioninderMedizin.DieserganzheitlicheAnsatzsolltejaeigentlichnichtnuramLebensendegelten...
Wie setzen Sie diesen ganzheitli-chen Ansatz im Alltag in Lausanne im CHUV um?IndemwiralsTeamarbeiten.Keinein-zelnerMenschundkeineeinzelnePro-fessionkannalleBereicheabdecken.DaherfindetmanineinemPalliativteamnichtnurÄrzteundPflegende,sondernauchPsychologen,Sozialarbeiter,Seel-sorger sowie andere Therapieberufe.PalliativeCareist–daslässtsichnichtleugnen–einepersonalintensiveDis-ziplin. Aber derAufwand lohnt sich.WirhabenamCHUVeinePalliativsta-tion,einmultiprofessionellesKonsiliar-teamfürdasganzeKlinikum,einmo-bilesPalliativteamfürdieRegionLau-sanne,sowieeinePalliativ-Ambulanz.DadurchkönnenwireineBetreuungs-kontinuitätfürdiePatientenüberzumTeilmehrereJahreindenverschiede-nenSettingsgewährleisten.
Was ist das Hauptziel der Palliative Care?DasHauptziellautet:JedersollseineneigenenTodsterbenkönnen.Derphy-siologischeTodläuft,wiedieGeburt,inderRegelambestenohnezugrossenärztlichenEingriffab–abernichtim-mer.Beietwa20ProzentderSterben-denistzurerfolgreichenBeschwerde-linderungdieEinschaltungeinesPalli-ativmedizinersnotwendig.UndesgibtMenschen, dieHightech-Medizin aufspezialisierten Palliativstationen brau-chen,umganzschlimmeSterbeverläufezuverhindern.DieHauptaufgabederPalliativeCarebestehtinderRegelda-rin,HindernisseausdemWegzuräu-men,dieesdemPatientenunmöglichmachenwürden, seinen letztenWegsozugehen,wieeresmöchte.Diese
Interview mit Gian Domenico Borasio, der den einzigen Lehrstuhl für Palliative Care in der Schweiz innehat
«Es ist nicht immer alles sinnvoll, nur weil es machbar ist»
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«Wenn wir ganz viel Glück haben, können wir es schaffen, unsere Prioritäten ein Stück weit nach dem Vorbild der Sterbenden zu ändern», sagt Dr. med. Gian Domenico Bo-rasio. Er ist Professor mit Lehrstuhl für Pal-liative Medizin an der Universität Lausanne und Leiter der Palliativstation am Universi-tätsspital Lausanne (CHUV).
Hindernisse können physischer, psy-chosozialeroderspirituellerNatursein.
Gibt es wiederkehrende Fehler bei der Betreuung am Lebensende?Ja,diegibtesleider.EineinfachesBei-spiel:DieroutinemässigeGabevonIn-fusionenundSauerstoff,diebeiSter-benden immernochhäufigdurchge-führtwirdmitdemZiel,VerdurstenundErstickenzuverhindern.AberdieInfu-sionenbringennichts,denndasDurst-gefühlhängtinderSterbephasevonderTrockenheitderMundschleimhäuteab.NotwendigisthiervorallemeineguteMundpflege.DieFlüssigkeitderInfu-sionenwirdausserdemamEndenichtmehrausgeschieden,weildieNierenvordemTodzuarbeitenaufhören.Re-
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sultat:DasWasserdringtindieLunge–undverursachtAtemnot.FürdieSau-erstoffgabegiltdasselbe:EineflachereAtmung ist eine natürliche Begleiter-scheinungdesSterbensundkeinZei-chenvonAtemnot.WennmantrotzdemSauerstoffüberdiesogenannte«Nasen-brille»gibt,trocknendieMundschleim-häuteaus–unddaserzeugtDurstge-fühl.DiesezweiwohlgemeintenMass-nahmen bringen also die quälendenSymptomeerst richtighervor, die sieeigentlichverhindernsollten.
Kann Palliative Care den Menschen die Angst vor dem Tod nehmen?DieAngstvordemTod,vorderAuslö-schungdeseigenenIchs,odervordem,was eventuell nach demTod folgen
könnte,diekannIhnenkeinPalliativ-medizinernehmen.Waswirabersehrwohlverringernkönnen,istdieAngstvor einem qualvollen Sterben.Dafürstehenuns,dankderFortschritteinderPalliativforschung,wirksameMittelzurVerfügung–bishinzuder,inseltenenFällennotwendigen,sogenannten«pal-liativenSedierung».Dabeiwirdderster-bendePatientmitseinemEinverständ-nisineinemnarkoseähnlichenZustandversetzt,wennseineBeschwerdenmitanderenMittelnnichtausreichendzulindernsind.
Werden Menschen angesichts des To-des spirituell oder religiös?AlsichinMünchenalsPalliativmedizi-nertätigwar,machtenwireineUmfrage
aufunsererPalliativstation.87ProzentderKrankensagten,dasssieimweites-tenSinngläubigseien.DasisteinesehrhoheZahlfüreineinzwischenweitge-hendsäkularisierteGesellschaft,indersichnuretwa15ProzentderMenschenals religiös bezeichnen. Es geht hieraber nicht um Religion, sondern umSpiritualität,dieeinvielumfassendererBegriffist.«SpiritualCare»verlangtauchnichtunbedingteinenReligionsvertre-ter.ImGegenteil:ManchmalwirdeinespirituelleBegleitungdurchdiePatien-tenbesserangenommen,wennsievoneinemPflegenden,einemPsychologenodereinemArztkommt.
Sie haben Tausende Menschen in den Tod begleitet. Wie stirbt ein Mensch?EsgibtsovieleArtenzusterben,wiees Menschen gibt. Und im GrossenundGanzensterbendieMenschenso,wiesiegelebthaben.Jemand,derseinganzesLebenlangheiterundgelassenwar,wirdinallerRegelauchsoster-ben.EineKämpfernaturwirdbiszumSchlusskämpfen.DasistauchinOrd-nungso.JederMenschstirbtseinenei-genen,unverwechselbarenTod.
Gibt es etwas, was allen Sterbenden gemeinsam ist?Ja,dasscheinteszugeben.Dasbele-gendieErgebnisseeinerUntersuchungüberdieWertvorstellungenSterbender,diederMünchnerPsychotherapeutDr.Martin Fegg durchgeführt hat. Men-schen,diedenTodvorAugenhaben,entdeckendieWichtigkeitderAnderen:PraktischalleSchwerstkrankezeigen,unabhängigvonihrerReligionoderderArtihrerKrankheit,eineVerschiebungihrer persönlichenWertvorstellungenhinzumAltruismus–inkrassemGe-gensatz zuden inder gesundenAll-gemeinbevölkerung vorherrschendenegoistischenWerten.ImAngesichtdesTodes erkennen dieMenschen also,woraufeswirklichankommt.DieFragestellt sich unweigerlich:Was könnenwir tun,umdieseErkenntnis fürunsselbstzuerreichen,bevoresansSter-bengeht?
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Was zahlen die Krankenkassen an Palliative Care?
Im stationären Bereich der Spitäler gel-ten die Fallpauschalen, in die der Patient aufgrund seiner Erkrankung fällt. Die Be-treuung durch Spitex und Pflegeheime wird entsprechend den Tarifen abge-rechnet, die im Gesetz für pflegerische Handlungen festgehalten sind. Die Höhe hängt vom Zeitbedarf ab (Spitex) oder vom Schweregrad der Pflegebedürftig-keit (Pflegeheime). Der Betrag der Kran-kenversicherer wird von den Gesamtkos-ten der Betreuung abgezogen. Den Rest übernehmen die Gemeinden und die Kantone. Geregelt ist die Vergütung in der Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV, Art. 7).
Stichwort Übertherapie am Lebens-ende. Welche Rolle spielt die Phar-maindustrie?MitdemLebensendelässtsichvielGeldverdienen.EtwaeinDrittelderGesund-heitskostenimLebeneinesMenschenfälltindenletztenein-biszweiLebens-jahrenan.EsgehthieralsoumMilliar-denbeträge.DerverständlicheWunschder allermeisten Patienten,möglichstlangezuleben,kommtnatürlichdemWunsch der Pharmaindustrie nachmöglichstgrossenUmsätzenentgegen.EskommenzumTeilMedikamenteaufdenMarkt,dienurmarginalelebens-verlängerndeWirkunghaben,aberun-terUmständenschwereNebenwirkun-gen.EinBeispiel:EinemjungenPati-entenmiteinerseltenen,weit fortge-schrittenenKrebserkrankungundnurmehr kurzer LebenserwartungwurdeeinneuesMedikamentangeboten.AlsdasPalliativteamberatendhinzugezo-genwurde,litterstarkandentumor-bedingten Schmerzen, aber auchun-terdenerheblichenNebenwirkungenderBehandlung,unteranderemDurch-fall,Übelkeit, Erbrechenund jucken-derHautausschlagamganzenKörper.Aus palliativmedizinischer Sicht hätteerdringendeinerCortisontherapiebe-durft, um seineBeschwerden zu lin-dern.DiebehandelndenÄrztelehntenunserenRat aber ab,da siebefürch-teten,dassdasCortisondieWirkung
desneuenMedikamentsbeeinträchti-gen könnte.Der junge Patient starbqualvolldreiTagespäter.UnddieBe-handlung kostete etwa 100000 Fran-ken.Esistnichtimmerallessinnvoll,nurweilesmachbarist.
«Die Medizin der Zukunft wird eine hörende sein»
Was kann man dagegen tun?EswärefürdieMedizinvielleichthilf-reich,sichhäufigeraufdaszubesinnen,wasichalsdas«liebevolleUnterlassen»amLebensendebezeichnethabe–wo-fürmanchmalMutnotwendigist.Letzt-lichbrauchenwireinGesundheitssys-tem,dasinderLageist,diehochgradigunterschiedlichenBedürfnisse,ÄngsteundSorgenkrankerMenschenundih-rerFamilienzuerkennenundernstzunehmen.DiesgeschiehtnichtdurchdasSprechen,sonderndurchdasZuhören.WennwirdiesenWegnichtgehen,ris-kierenwirdasAuseinanderfallendesGesundheitssystemsineineZwei-Klas-sen-Medizin,inderesnurUnter-oderÜberversorgtegebenwird.EsistdahermeinetiefeÜberzeugung:DieMedizinder Zukunftwird eine hörende sein,odersiewirdnichtmehrsein.
Sie sagen, dass in Zukunft 90 Pro-zent in westlichen Ländern an chro-nischen Krankheiten sterben, de-ren Verlauf sich über Jahrzehnte hin-ziehen kann. Was ist Ihrer Meinung nach nötig, um all diese Menschen zu begleiten?PalliativeCarewurde vomEuroparatzutreffendalswichtigenAnsatzfürdieBetreuungchronischKrankerbezeich-net.InderTatgibtesvieleHinweisedafür,dassPalliativeCareeinederzen-tralenAntwortenist,umderenormenHerausforderungdurchdendemogra-fischenWandelzubegegnen.Wiewirheutewissen,verbesserteinefrühzei-tigePalliativbetreuungnichtnurdieLe-bensqualitätSchwerstkrankerundihrerFamilien,sondernverringertauchdieBehandlungskostenundverlängertda-beisogarsignifikantdieLebensdauer.Welchermedizinische Fortschritt derletztenJahrzehntekannalldiesvonsich
behaupten?ImGrundemüsstendieseErkenntnissezueinemfundamentalenUmdenkenimGesundheitswesenfüh-ren.UnddennochbleibtbisheutePal-liativeCare imWesentlichensterben-denKrebspatienten, die nur 25 Pro-zentderTodesfälledarstellen,vorbe-halten.Dassolltesichdringendändern.AlserstenkleinenSchritthabenwiramCHUVkürzlichdieweltweiterstePro-fessurfürgeriatrischePalliativmedizinausgeschrieben.DenndieSterbendenderZukunft–unddassindwirwohlge-merktalle–werdensehralt,sehrpfle-gebedürftig und grösstenteils dementsein.Daraufmüssenwirunseinstellen.
Was machen das CHUV und der Kan-ton Waadt besser als die Restschweiz – und was schlechter als Europa? DerKantonWaadthatinderSchweizeine Pionierrolle eingenommen,wasdie Implementierung von PalliativeCare imöffentlichenGesundheitswe-sen angeht.Das begann schon 2002mitderEinrichtungdeskantonalenPro-gramms fürPalliativeCare,dasunteranderemjedemBewohnerdesKantonsdenZugangzueinemderviermobilenPalliativteamsgarantiert.EinezentraleRollehatindenletztenJahrenderjet-zigeKantonspräsidentPierre-YvesMail-lardgespielt,derzudenwichtigstenpo-litischenFörderernvonPalliativeCarein der gesamten Schweiz gehört. Er-staunlicherweiseistdasProgrammgarnichtbesondersteuer:EskostetproJahrganze3,8MillionenFranken,dassindfünfFrankenproBewohnerundnur0,06 Prozent der GesundheitskostendesKantonsWaadt.Unddochgibtesimmernoch,voralleminderDeutsch-schweiz, Kantone, die sich standhaftweigern, ausreichendeMittel für diePalliativversorgung ihrer Bürger zurVerfügungzustellen.
Welche sind nach Ihrer Meinung die dringendsten Probleme bei der Fi-nanzierung von Palliative Care in der Schweiz?WirbrauchenverlässlicheRahmenbe-dingungen,dieeserlauben,dieseper-sonalintensive,aberletztlichkostenspa-rendeFormderBetreuungbedarfsge-rechtundflächendeckendanzubieten.
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Für die immer noch nicht ausreichend vorhandenen Palliativstationen braucht es laut Gian Domenico Borasio dringend ein nachhaltiges und ethisch vertretbares Finanzie-rungskonzept.
Esgehtnichtdarum, an jedemnochso kleinen Spital eine Palliativstationeinzurichten.AberjedesSpitalundje-derBürgersollteZugangzuspeziali-sierterPalliativeCarehaben,ambes-teninFormvonflächendeckendagie-
rendenmobilenPalliativteams.Undfürdieimmernochnichtausreichendvor-handenenPalliativstationenbrauchtesdringendeinnachhaltigesundethischvertretbares Finanzierungskonzept.DerzeitwirdmitallerMachtversucht,
PalliativstationenübersogenannteFall-pauschalenzufinanzieren.Nundient,wiewirallewissen,dieFallpauschalen-Finanzierungallgemeindazu,dieLie-gedauerderPatienteninKrankenhäu-sernzuverkürzen,umKostenzuspa-ren.AufPalliativstationenverstirbtje-dochdieMehrzahlderPatienten.HiererzeugtdieseFormderVergütungeinenethischvölliginakzeptablenDruckhinzumfallpauschalenverträglichenFrüha-blebenderSchwerstkranken.DieinderSchweizfür2016geplanteEinführungeinerspeziellenPalliativ-Fallpauschale,dienurnach8,15und22Behandlungs-tagengezahltwird,würdesogarregel-rechte«Soll-Sterbetage»aufPalliativsta-tioneneinführen.Soetwassolltesichnunwirklichvonselbstverbieten,zu-malesguteAlternativengibt,wiezumBeispieldasaustralischeSystemabge-stufterTagespauschalen.
«Die Menschen sterben so, wie sie gelebt haben»
Wie gehen Sie damit um, täglich mit dem Tod konfrontiert zu sein? Treibt Sie auch die Neugierde an, mehr über das Mysterium Tod zu erfah-ren?Nein,dieHauptmotivationisteinean-dere.DieArbeitinderPalliativeCareist ein grosses Privileg,weilwir dieChancehaben,vonunserensterbendenPatientendasLebenzulernen.Ausser-demwerdenwirdabeistetsunmissver-ständlichaufunsereeigeneEndlichkeithingewiesen.Dasistnichtimmerange-nehm.Eshilftaberungemein,umdiekleinenundgrossenWirrnisseundUn-annehmlichkeitendesLebens,dieei-genenmenschlichen Schwächenunddas,waswirbeidenanderenfürsol-chehalten,eineSpurgelassenerzuer-tragen.WennwirganzvielGlückha-ben, könnenwir es schaffen, unserePrioritäten ein Stückweit nach demVorbildderSterbendenzuändernunddamitunsereeigeneLebensqualitätundauchunserenLebenssinndeutlichzuerhöhen.Dafürkannmannurtäglichdankbarsein.
INTERVIEW: SILVIA SCHÜTZ
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Die Umfrage «International Survey of Older Adults 2014» hat 55-jährigen und älteren Personen einige Fragen zum Thema gestellt, wie sie sich ihre Gesundheitsver-sorgung in der letzten Phase des Lebens wünschen und einrichten wollen. Die Umfrage zeigt unter anderem, dass sich ältere Menschen mehr Gedanken zum Lebens-ende machen als jüngere, Frauen ihr Lebensende aktiver mitbestimmen wollen als Männer und die Westschwei-zer eine grössere Affinität zu Sterbehilfeorganisationen haben als die übrigen Schweizer. Das Obsan hat die Umfrage zusammengefasst und ausgewertet.
GutdieHälfte(53,3Prozent)derBefragtengabenan,dasssieihreBehandlungswünschefürdasLebensendemiteinerVertrauensperson (Partner/in, Familienmitglied, Freund/inodermedizinischeFachperson)besprechenmöchten,bevoreigeneEntscheidenichtmehrmöglichsind.KnappeinVier-telderBefragten(22,4Prozent)hatdiegewünschteBehand-lungamLebensendeineinemschriftlichenDokumentgere-gelt(z.B.einePatientenverfügung).23,8ProzenthabenPer-sonengenannt,diebefugtsind,EntscheidezurBehandlungzufällen,fallsdieerkranktePersondiesnichtmehrkann.Gefragtwurdeauch,obeineMitgliedschaftineinerderSter-behilfeorganisationenwieExit(www.exit.ch)oderDignitas(www.dignitas.ch)bereitsbestehtoderfürdieZukunftinsAugegefasstwird.Fürrund13ProzentistdieInanspruch-nahmeeinerSterbehilfeorganisationeinewählbareOption.4,3Prozentderbefragten55-jährigenundälterenPersoneninderSchweizgebenan,dasssieMitgliedeinersolchenOr-ganisationsind.8,5ProzentderBefragtenhabenlautihrenAngabendieAbsicht,inZukunfteinerSterbehilfeorganisa-tionbeizutreten.
FrauenbeschäftigensichintensivermitdemLebensendealsMänner.Sie(57,0Prozent)sprechensicheinerseitshäufigermiteinerVertrauenspersonabalsMänner(49,0Prozent).An-dererseitshaltensieihreWünscheauchhäufigerschriftlichfest.WasdiebestehendeoderbeabsichtigteMitgliedschaftbeiSterbehilfeorganisationenanbelangt,existierenkeinegrossenUnterschiedezwischendenGeschlechtern.JeälterdieMenschenwerden–soderTrend–destoeherwerden die Behandlungswünsche am Lebensende schrift-lichfixiert.DieMitgliedschaft ineinerSterbehilfeorganisa-tionhingegenistvomAlterunabhängig.GehtesumdieAb-sichteinesBeitrittszurSterbehilfe,beabsichtigendie55-bis59-Jährigen(17,5Prozent)signifikanthäufigeralsdieande-renAltersgruppen,einerSterbehilfe-Organisationbeizutre-ten.PersonenmitobligatorischemAbschlusszeigenwenigerInteressedaran,dieBehandlungswünscheamLebensendefestzulegen alsdiehöherenBildungsstufen; sie sind auchsignifikantwenigerhäufigMitgliedbeieinerSterbehilfeor-ganisation(0,8Prozent)alsPersonenmitAbschlussaufSe-kundarstufeII(4,6Prozent)oderaufTertiärniveau(6,2Pro-zent).PraktischkeineUnterschiedeimHinblickaufdieMit-gliedschaft bei Sterbehilfeorganisationen gibt es zwischenStadt(einbisschenmehr)undLand(einbisschenweniger).
Deutliche Unterschiede zwischen den SprachregionenDeutschschweizersprechensichklarhäufigermiteinerVer-trauenspersonab(57,9Prozent),erstellenhäufigereinschrift-lichesDokument(27,4Prozent)undnennenhäufigerkonkreteinePersonimDokument(28Prozent),dieüberBehand-lungenentscheidenkann,alsinderfranzösischen(42,4Pro-zent;9,7Prozent;13,8Prozent)undderitalienischenSchweiz(41,1,13,1und13,1Prozent).
Auswertung der «International Survey of Older Adults 2014» durch das Obsan
Wie sich die Ü-55-Jährigen mit dem Lebensende beschäftigen
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Romands führend bei SterbehilfeWaseinebestehendeoderbeabsichtigteMitgliedschaftbeiei-nerSterbehilfeorganisationbetrifft,führendieRomandsdieSprachregionenan(4,5und11,8Prozent),gefolgtvondenDeutschschweizern(4,4und7,9Prozent).55-jährigeundÄl-tereinderitalienischenSchweizhaben(1,1Prozent)oderbeabsichtigen(2,5Prozent)amwenigstenhäufigeineMit-gliedschaftbeiSterbehilfeorganisationen.NachgesundheitsbezogenenIndikatorenzeigtsich,dassPer-sonenmit«MedicalHome»auchdieVersorgungimLebens-endehäufigergeregelthabenalsjeneohne«MedicalHome».SiesindauchtendenziellvermehrtMitgliedbeieinerSterbe-hilfeorganisation.«MedicalHome»meint:DiebefragtePersongibtan,dasssiebeiBedarfeinenGrundversorgererreichenkann,derihremedizinischeVergangenheitkenntundihrbeiderKoordinationvonweiterenBehandlungenhilft.Fehltei-nesdergeprüftenElemente,sowirddiebefragtePersonderGruppeohne«MedicalHome»zugeteilt.
Krankheit spielt keine RolleHingegenhatdieUnterscheidungin«ErkrankteoderNicht-Erkrankte»kaumEinflussaufdieabgefragtenMassnahmenimHinblickaufsLebensende.Als«Erkrankter»gilt,werre-gelmässigvierodermehrverschiedeneMedikamentezusichnimmtundzusätzlichuntermindestenseinerderErkrankun-genBluthochdruck,Herzerkrankung,Diabetes,Asthma/chro-
«International Survey of Older Adults»
Der Obsan-Bericht präsentiert die Ergebnisse der Erhebung 2014 «International Survey of Older Adults» des Common-wealth Fund in New York (USA). Neben Australien, Deutsch-land, Frankreich, Grossbritannien, Kanada, Neuseeland, Nie-derlande, Norwegen, Schweden und den USA beteiligt sich die Schweiz seit 2010 an dieser gesundheitspolitischen Erhebung. Befragt wurden 2014 insgesamt 1812 Personen der Bevölke-rung im Alter ab 55 Jahren in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz. Im Bericht sind die Resultate 2014 thematisch auf-bereitet: Haltung gegenüber dem Gesundheitssystem, selbst eingeschätzte Gesundheit, Inanspruchnahme der Versorgung, Betroffenheit und Qualität bei der Versorgung chronischer Er-krankungen, Versicherungsdeckung, selbst bezahlte Gesund-heitsausgaben, Verlagerungen von Behandlungen in nicht-ärzt-liche Bereiche sowie «Versorgung am Lebensende» sind diese Themen. Die Resultate im Bericht sind immer das Ergebnis von internationalen Vergleichen und von solchen zwischen den so-ziodemografischen Gruppen innerhalb der Schweiz. Der ganze Bericht «Personen ab 55 Jahren im Gesundheitssystem: Schweiz und internationaler Vergleich 2014», Auswertung der Erhebung «The Commonwealth Fund’s 2014 International Survey of Older Adults», Obsan Dossier 43, kann heruntergeladen werden auf www.obsan.ch.
nischeLungenkrankheit,DepressionoderpsychischeStörung,Krebs,Arthritis,DemenzoderAlzheimerleidet.Innerhalbder«Erkrankten»beschäftigensichjenemit«MedicalHome»häu-figermitMassnahmenrundumsLebensendeundsindauchhäufigerMitgliedbeieinerSterbehilfeorganisation(5,4Pro-zent)als«ErkrankteohneMedicalHome»(1,0Prozent).
ALAIN VIOGET
GETROFFENE MASSNAHMEN BETREFFEND DAS LEBENSENDE DURCH DIE 55-JÄHRIGEN UND ÄLTEREN PERSONENSCHWEIZ (2014, ANTEILE IN %)
KATEGORIE MERKMAL ABSPRACHE VERTRAUENS-
PERSON
SCHRIFTLICHES DOKUMENT VORHANDEN
PERSON IN DOKUMENT GENANNT
MITGLIED BEI STERBEHILFE-
ORGANISATION
ABSICHT ZU ORGANISATION
ZU GEHEN
TOTALMÄNNERFRAUEN
53,349,057,0
22,418,825,3
23,820,726,4
4,34,93,7
8,57,49,4
ALTER 55 – 59 JAHRE60 – 64 JAHRE65 – 69 JAHRE70 – 74 JAHRE75 – 79 JAHRE80+ JAHRE
46,656,557,452,359,149,4
18,718,119,926,327,527,8
17,119,720,128,927,834,7
3,03,14,57,74,63,7
17,58,66,77,33,53,9
BILDUNG (BIS) OBLIG. SCHULESEKUNDARSTUFE IITERTIÄRSTUFE
49,554,652,4
18,423,322,8
20,624,823,1
0,84,66,2
7,28,3
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URBANITÄT STADTAGGLOMERATIONLAND
50,357,050,0
24,122,720,2
22,725,122,7
4,64,92,8
9,89,06,4
GESUNDHEITS-INDIKATIONEN
MEDICAL HOMEKEIN MEDICAL HOMEERKRANKUNGKEINE ERKRANKUNGERKRANKTE MIT MEDICAL HOMEERKRANKTE OHNE MEDICAL HOME
57,545,851,953,859,833,0
25,015,326,621,431,1
7,7
25,118,827,922,631,817,3
4,92,34,84,15,41,0
9,08,06,99,07,77,0
SPRACHREGION D-CHF-CHI-CH
57,942,441,1
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QUELLE: COMMONWEALTH FUND, INTERNATIONAL HEALTH POLICY SURVEY 2014, © OBSAN 2014
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Solidaritätsprinzip
Mit 60 kommt der Turnaround
Die Alterung der Gesellschaft und der medizinische Fortschritt sind zwei Gründe, warum die Gesund-heitskosten stetig steigen, heisst es. Wie sieht das konkret aus? Statisti-ken veranschaulichen die Frage.
Grafik 1 eins zeigt dieNettoleistun-genproPersonunddie jährlichbe-zahlten Prämien nachAltersklassen.Esistersichtlich,dassKinder(bis19Jahren) eine deutlich tiefere Prämieals die übrigen Versicherten aufwei-sen.Dies,weilderVersicherergesetz-lich verpflichtet ist, eine tiefere Prä-miefestzusetzen.Werdendiebezahl-tenPrämienmitdengeneriertenKos-tenverglichen,wirddeutlich,dassdieVersichertenimDurchschnittbiszum60.AltersjahrmehrPrämienbezahlenalssieKostenverursachen.Siebetei-ligen sich also an der FinanzierungderGrundversicherung.DanachkehrtsichdasVerhältnisum.Abdem60.Al-tersjahrliegendieGesundheitskostenderPersonenimSchnittüberdenPrä-mien,diedieseAltersgruppebezahlt.Diese «Querfinanzierung»derKostenderälterendurchdiejüngerenVersi-cherten bezeichnenwir als Solidari-tätzwischendenGenerationenbezüg-lichdesTragensderGesundheitskos-ten.Fazit:ImSchnittsteigendieKos-tenmitdemAlteran.
Medizinisch-technologischer Fortschritt als starker Treiber im AlterGrafik 2 vergleicht die durchschnitt-lichenKosten nachAltersklassen imJahr2003und2013.BeiderBetrach-tungderKostenentwicklungvon2003bis 2013 bei den älteren Jahrgängenmuss zwischen dem rein demografi-schen Alterungseffekt und dem sys-tembedingten Alterseffekt unterschie-denwerden.DerdemografischeAlte-rungseffektbeschreibtdasanteilsmäs-sigeWachstumderaltenMenschenunddessenEinflussaufdieEntwicklungderGesundheitskosten.DieserEffektistinderAbbildungnichtsichtbar,daDurch-schnittskostenproAltersklassedarge-stelltsind.DersystembedingteAlters-effektbeschreibtdieTatsache,dassalteMenscheninderRegelhöhereWachs-tumsratenbeidenGesundheitskostenaufweisen.Dies aufgrund desmedi-zinisch-technologischen Fortschritts,derdieBehandlungskosteninsbeson-dere der älteren Personenmassiv indieHöhe treibt. Dieser verstärkt dasrelativ hoheKostenwachstum bei al-tenMenschen,wasdurchdieVerschie-bungderKostenkurveseit2003nachobendeutlichsichtbarwird.DerEin-flussdesAltersundderAlterungderGesellschaftaufdieGesundheitskostenwurdebereitsvonzahlreichenStudienuntersucht,wobeidieStudievonDor-
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GRAFIK 1: SOLIDARITÄT UND PRÄMIEN 2013
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R NETTOLEISTUNG JE VERSICHERTER 2013NETTOLEISTUNG JE VERSICHERTER 2003
ALTERSKLASSEN QUELLE: DATENPOOL SASIS AG
GRAFIK 2: SYSTEMBEDINGTER ALTERUNGSEFFEKT 2013 UND 2003
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montetal.(2006)*interessanteErgeb-nisseliefert.DieAutorenuntersuchtendenEinflussderdemografischenEnt-wicklung,vonVeränderungenimGe-sundheitszustandderBevölkerungunddesmedizinisch-technologischenFort-schrittsaufdasWachstumderGesund-heitsausgabenmitHilfevonIndividual-daten(1992bis2000)ausFrankreich.Siekonntenzeigen,dassdermedizi-nisch-technologische Fortschritt, alsodieAufwärtsverschiebungderKosten-kurve,einenbedeutendgrösserenEin-flussaufdasKostenwachstumhatalsdiedemografischeAltersentwicklung.
Hohes Kostenvolumen bei den mittleren bis hohen AltersklassenDerAnteilder41-bis80-JährigenandenKosten ist vergleichsweise hoch(Grafik3).MitEffizienzsteigerungenbeidenLeistungserbringernArztundSpi-tal,welche auf die Altersgruppe der41- bis 80-Jährigen ausgerichtet sind,können gegenwärtig am effektivstenKosteneingespartwerden.MitderAl-terungderGesellschaftverändertsichaberauchdieVerteilungdesKosten-volumensnachAlterundLeistungser-bringer. Aufgrund der Bevölkerungs-prognosen kann davon ausgegangenwerden, dass die Kosten imBereichderPflegeheimeansteigen.VerschiebtsichdieAlterspyramide,wirdeineNeu-
Versicherte zahlen bis zum 60. Lebensjahr mehr Prämien als sie Leistungen beziehen. Ab 60 funktioniert das Solidaritätsprinzip zu ihren Gunsten.
Der medizinisch-technologische Fortschritt treibt die Behandlungs-kosten insbesondere der älteren Personen massiv in die Höhe. Die Demografie spielt eine untergeordnete Rolle.
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Die 41- bis 80-Jährigen haben den grössten Anteil am Kostenvolumen der verschiedenen Altersgruppen (Kohorten).
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GRAFIK 3: ANTEILE KOHORTEN AN NETTOLEISTUNGEN 2013
Im Alter steigen vor allem die Pflegeheimleistungen stark an.
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QUELLE: DATENPOOL SASIS AG
GRAFIK 4: BRUTTOLEISTUNGEN PRO PERSON IN CHF 2013
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beurteilungdarübernötig,inwelchenBereichenSparmassnahmenameffek-tivstensind.DasbelegtauchGrafik4:DieSpitalleis-tungensteigenstetigan,bisderHöchst-standimAltervon81bis85Jahrener-reichtist.Ab85JahrenisteineReduk-tionderSpitalleistungproPersonbeob-achtbar.DiegleicheKostenentwicklung
istbeidenArzt-undRehabilitationsleis-tungenerkennbar.ImAltervon81bis85Jahrenistdemgegenübereinmar-kanterAnstiegderPflegeheimleistun-genzubeobachten,derbis inshoheAlterexponenziellansteigt.DieSummeüberalleAltersgruppenzeigt,dassdasKostenvolumenbeiSpitälernundÄrz-tenamhöchstenausfällt.DasKosten-
volumen,dasinderRehabilitationunddenPflegeheimenentsteht,istdemge-genüberheutenochunbedeutender.
CORNELIA MEIER, PROJEKTE / GRUNDLAGEN & QUALITÄT, SANTÉSUISSE
* Dormont, B et al. (2006. Health expenditure growth: reassessing the threat of ageing. Health Econ. 15:947-963.
Bis zum Alter von 60 zahlen Versicherte im Durchschnitt mehr Prämien ein, als sie an Leistungen beziehen. Dann folgt die Kehrtwende und sie profitieren vom Solidaritätsprinzip.
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Buchtipp
1965 rockte die Band the Who als Stimme einer ganzen Generation in die Welt: «I hope to die bevor I get old». 2012 traten sie an der Schluss-feier an den Olympischen Sommer-spielen in London auf. Die Rebellen von einst sind nun das Vorbild für die Babyboomer, die mit ihren Idolen in die Jahre gekommen sind. Für sie gilt: Einzig das chronologi-sche Alter ist fix – der Rest fliesst. Dies ist eine von sechs Thesen, die das Gottlieb Duttweiler Institut in einer Studie zum Alter der Zukunft aufgestellt hat.
Der Jugendkult derBabyboomer, derzwischen 1946 und 1965Geborenen,weicht heute der neuen «Altersbewe-gung».DieBesetzungistdieselbewiedamals.TinaTurner,MickJagger&Co.sindmitihrenFanschronologischge-altert.MitBetonungaufchronologisch(sieheThese1).DennlauteinerStudiedesGottliebDuttweilerInstituts(GDI)sinddiekünftigen«Alten»leistungswil-lig,kompetentundbereit,sichzuen-gagieren.«MitdieserPerspektivekanndasAlterzueinemechtenpersönlichenundgesellschaftlichenGewinnwerden»,prognostizierendieExperten.AuchMotivation und Emotionen än-dernsichmitderAnhäufungderJahre:StabilitätundGelassenheitnehmenzu,währendSturmundDrangnachlassen.Die«Alten»investierenihreZeitinPro-jekte, die ihnenwirklich amHerzenliegen.SieinteressierensichfürMen-schen,derKonsumundStatus-SymboletretenindenHintergrund.Wirwerdeneine«GesellschaftdeslangenLebens»,inderHundertjährigekeineAusnahmemehrseinwerden.DienachfolgendensechsThesenbefassensichmitderZu-kunftvonAltern,WohnenundPflegen.
1. Das Alter fängt nicht an und hört nicht aufDasParadoxdesAlternslautet:Esfängtnichtanundhörtnichtauf.EsgibtkeineritualisiertenÜbergängemehr,vielmehrsinddiePhasen«fluid»–siesindflies-send,gehenineinanderüber,sodieEx-perten.AusdemMegatrenddersichauf-lösendenLebensübergängeergibtsich,
Altern? Ja, gerne!
dassdieDiversitätineinerälterwerden-denGesellschaftsteigt.Bei allemOptimismus kann die Rea-litätdochnichtausgeblendetwerden:TrotzderpositivenSelbsteinschätzungwerdendiemeistenüberAchtzigjähri-genimAlltagoftvongesundheitlichenProblemenheimgesucht:Sieleidenun-ter Schmerzen,Herz-Kreislauf-Proble-men, Atemschwierigkeiten oder ein-geschränkterMobilität. Und praktischallesindaufMedikamenteangewiesen.TrotzdemverliertdieKategorie «Alter»anBedeutung.InderMittel-undOber-schichtaltertessichbesserals inderUnterschicht.FaktorenwieBildung,So-zialstatusundweiterebeeinflussendasSeinmehralsdas«Alter».Das Paradox desWohlbefindens lau-tet:TrotzderEinschränkungenwieAb-nahme der sensorischen Fähigkeiten,derReaktionsgeschwindigkeitundderkognitivenProzesseundVerlusterfah-rungenwiederTodvongeliebtenMen-schenodervongesellschaftlichenFunk-tionen,nimmtdasseelischeWohlbefin-dengegenEndedesLebenszu.DieserklärtsichmitdergesteigertenFähig-keitderÄlteren,zwischenSchicksalundbeeinflussbarenGegebenheitenunter-scheidenzukönnen.
2. Permawork – sinnvolle Tätigkeit40 Prozent der Erwerbstätigen lassensichvorzeitigpensionieren.EinDrittelderMenschenhingegenarbeitetinderSchweizüberdasAHV-Alterhinaus.EssinddieGlücklichen,diedurchdieAr-beitnichtgesundheitlichbelastetwerdenundvongutenAnstellungsbedingungenundgutemArbeitsklimaprofitieren.NureinFünfteltrittwievomGesetzvorge-sehenindenRuhestand.DasfixeRen-tenalterverfehltalsodieBedürfnissevon80ProzentderBevölkerung.DieWork-shop-TeilnehmerkommenzumSchluss:«AngesichtsdersteigendenLebenserwar-tungunddeszuerwartendenFachkräfte-mangelsdrängtsicheineFlexibilisierungdesArbeitslebensundinsbesonderedesEintrittsindasRentenalterauf.DieDi-versitätderBiografiensollkünftignichtmehrindasStandardkorsettdesRenten-systemsgezwängtwerden.»Dazukom-menFragenderFinanzierung:Wiesol-
lendiewenigerwerdendenJungendievielenAltenfinanzieren?EineAntwortdaraufistdie«Lebensleis-tungsrente»,dieinDeutschlandstarkum-strittenist.Dabeigehtesdarum,dassdieRentenach40ArbeitsjahrenstattnachfixenSystemenwieLebensalter65,67oder70 Jahrenausbezahltwird.DenndominierenwirddieSinnfindunginderTätigkeit, insofern sindRenteundRu-hestandBegriffederVergangenheit.DaslangeLebenbedingtneueVorstellungenvonTätigkeit, dennwir sindwährendundauchnachderErwerbsarbeitaktivundproduktiv.
3. Wohnen im Quartier im Alter82 Prozent der über AchtzigjährigenwohnenimeigenenHausoderderei-genenWohnung.ZweiDrittellebenal-leine,einDrittelmiteinemEhepartner.ÄlteresindmitihremQuartierstarkver-bundenundorganisierenauchihreso-zialenKontaktedort.WichtigsindMo-bilitätsangebote,seiesöffentlicherVer-kehroderdasAuto.NeueWohnformenfürÄlteresindgefragt,ebensowiediezentrale Lage von Seniorenresidenzen(für Finanzkräftige) oder von anderenHeimen.DortkannmanPflegebezie-henoderdaraufverzichten.EineaufstrebendeWohnformistdieAl-ters-WG:WünschtmanGesellschaft,fin-detmandieseindenallgemeinenRäu-menwieWohnzimmer,KücheundFit-nessraum.PrivatsphärepflegtmanindeneigenenvierWänden.EinanderesKon-zeptist«Rent-a-student»:JungewohnenbeiÄlteren,dafürhelfendieJungenbeimPutzen,Waschen,beiderGartenpflegeundweiterenTätigkeiten.IndiesemSze-nario sind Pflegeleistungen Teil eineseinfachzuorderndenService-Pakets.
4. Die Welt steht offenAltern ist indesnicht auf dasQuartierbeschränkt,sondernfindetanmehrerenOrtengleichzeitigstatt,ganznachdemMotto:«Mankannnichtverhindern,dassmanaltwird,abermankannvermeiden,dassesbeischlechtemWettergeschieht».DasReisenhörtnichtauf.EsgibtüberallaufderWeltOrte,diefürdasAlternun-terwegsgeschaffensind;dortfühltmansichwohlundzuhause.Werwährend
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seinesLebensFlugmeilengesammelthat,ist auch imAlter auf der ganzenWeltzuhause.MobileHomeistkeineAlters-frage,sonderneineFragederRessour-cen.Weressichleistenkann,bereistdieWelt.DieanderenbleibenzuHause,ihrBewegungsradius istdasQuartier.DasBürodes«MobileHome»istmitSmart-phonesundeinerReihevonAppsaus-gestattet; gespeichertwird alles inderCloud.AuchderHausarztistmitaufderReise,der technischeFortschrittmachtesmöglich.WichtigePatientendatensindinderCloudgespeichert.DerKontaktmitdemeigenenArztjederzeitmöglich.
5. Pflege muss das Altern vereinfachenWasbedeutetPflegebedürftigkeitfür«dieAlten»vonmorgen?DieMedienkompe-tenzwirdbeiihnen(denheuteFünfzig-jährigen)zuannähernd100Prozentvor-handensein,imBereichPflegewerden
individuelleLösungendominieren.Obdieserealisierbarsind,hängtvomVermö-genab.AbeinemPflegebedarfvontäg-lichanderthalbStunden(Zahlen:2010),sodasGDI, istdasPflegeheimgünsti-geralsdieambulanteSpitex-PflegezuHause.VielemöchtenaberlieberindeneigenenvierWändenversorgtwerden.Hierwerdenmodulare,flexiblePflegear-rangementszumEinsatzkommen.Kom-munaleundprivateDienstesowiedasinformelleNetzdurchdieAngehörigen,FreundeundNachbarnspielenzusam-men.Dasmoderne, kundenorientiertePflegeheimkannaberdurchauseineOp-tionsein.Bemerkenswert ist die Vision der Zu-kunftsforscher,dasseskünftigeineun-tergeordneteRollespielenwird,obderStaatdieAngebotebezahltoderderPfle-gekunde–entsprechendderGrenzenlo-sigkeitdes«fluidenAlters»istauchdieBe-zahlungdemEigenentscheidüberlassen.
6. Care-Tech – Roboter übernehmen immer mehr PflegearbeitDerSiegeszugvonSmartphonesundTa-blets zeigt,wie die Technik selbstver-ständlichindenAlltageinzieht.InUm-fragengebenüber50Prozentan,dasssiemitihremiPhoneinderNäheschla-fen.IntelligenteBrillenoderKontaktlin-senliefernuns,beiallem,waswirtun,Informationen,Google hat ein ProjektzuselbstgesteuertenAutosgestartetundkünftigwerdenRoboterdieunangeneh-menAufgabenderPflegeerledigen:SiewerdeneinZusammenspiel vonFach-kräften,Freiwilligenundsichselbster-möglichenundnicht«robotisch»ausse-hen.InsbesondereimFallevonDemenzsindRoboter,diedurchdenTagführen,unabdingbar.DieVerbindungvonIntimi-tätundAnonymitäterleichtertauchnichtdementenPflegebedürftigen,SchwächenzuzeigenundsichinsehrpersönlichenBelangenhelfenzulassen,zumBeispielbei der Intimwäsche.Die technischenSystemewerdenMenschenhelfen,einselbstständigesLebenzuführenunddenAutonomieverlust, dermit demAlterneinhergeht,erträglicherzumachen.DieGDI-Publikationerlaubteinenerfri-schendenBlicküberdenTellerranddesKlischeesdes«gebrechlichenAlten»undzeigtaufunterhaltsameundanschauli-cheArtauf,wiedasAlternunddasAlt-seininZukunftgelebtwerdenkönnten.
SILVIA SCHÜTZ
«Die Gesellschaft des langen Lebens» – sechs Thesen zum Alter
1. Fluid Life – leben ohne Verfallsdaten2. Permawork – Sinnfindung in der Tätigkeit3. Stay Management – Der Platz der Alten
ist vor Ort4. Mobile Home – Der Platz der Alten ist
die Welt5. Flexible Care – Pflegeperspektiven Con-
venience6. Care Tech – Roboter übernehmen immer
mehr Pflegearbeit
Gottlieb Duttweiler Institute (GDI): «Die Gesellschaft des langen Lebens» , Zur Zukunft von Altern, Wohnen, Pflegen. www.gdi.ch
Die Babyboomer sind in die Jahre gekommen und werden die Vorreiter der «neuen Altersbewegung» sein, sagen die Zukunftsforscher des Gottlieb Duttweiler Institutes (GDI).
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Die Krankenkassen erheben ihre Prämien unabhängig von den finan-ziellen Verhältnissen der versicherten Person. Dies kann je nach Einkom-men und Vermögen zu einer grossen finanziellen Belastung führen. Die Prämienverbilligung soll Personen in wirtschaftlich bescheidenen Ver-hältnissen finanziell entlasten bzw. die Belastung durch die Prämien der obligatorischen Krankenpflegever-sicherung mindern. Prämienverbilli-gungen sind keine Almosen, sondern Finanzierungshilfen des Bundes und der Kantone.
DasKrankenversicherungsgesetzKVGsiehtvor,dassdiePrämienderVersi-cherten in bescheidenenwirtschaftli-chenVerhältnissendurchBundes-undKantonsbeiträgeverbilligtwerden.MitdemgeändertenArtikel65KVG(Ände-rungvom19.3.2010)werdendiePrämi-enverbilligungsbeiträgeausderindivi-duellen Prämienverbilligung und denErgänzungsleistungen in allenKanto-nendirektdemVersichererausbezahlt.DieVersichererrechnendiePrämienver-billigungentsprechendandenPrämienan.InsgesamtkanndiePrämienverbil-ligungdurchausalssozialeKorrektur-massnahmeimSystemderEinheitsprä-mieangesehenwerden.
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BEZÜGERQUOTE 2013
QUELLE: STATISTIK DER OBLIGATORISCHEN KRANKENVERSICHERUNG DES BAG
Prämienverbilligung in den Kantonen
Eine verpasste Chance?
Die Grafik zeigt die Bezüger von Prämienverbilligun-gen pro Kanton in Prozenten.
Seit2008(InkrafttretendesNeuenFi-nanzausgleichsNFA)beträgtderBun-desbeitrag7,5ProzentderBruttokostenderobligatorischenKrankenpflegever-sicherungundistnichtmehrabhängigvonderFinanzkraftderKantone;erwirdaufdieKantoneanhandihrerWohnbe-völkerung aufgeteilt.DieKantone er-gänzendiesenBundesbeitragdurchei-geneMittel.DieseÄnderunghattezurFolge, dass der Kantonsanteil an derPrämienverbilligungkontinuierlichan-stieg(heutedurchschnittlich50Prozent,vorNFAdurchschnittlich34Prozent).
Gelebter Föderalismus macht System unübersichtlichFürdenVollzugderPrämienverbilligungsinddieKantonezuständig.SielegendieKriterienfürdieBerechnungderPrä-mienverbilligungunddamitdenKreisderBegünstigten,dieHöhederstaat-lichenVerbilligung,dasVerfahrenunddieAuszahlungsmodalitätenfest.DabeiweisendiekantonalenSystemegrosseUnterschiedeauf.NichtalleKantonezahlenabdemsel-ben Einkommen Prämienverbilligun-gen.DasfüreinePrämienverbilligungmassgebende Einkommen unterschei-detsichvonKantonzuKanton.Unter-schiedlichistauch,wiedieHöhedesEinkommens mit der Prämienverbil-
ligung verrechnetwird.Die von denKantonen verwendeten Berechnungs-methodenlassensichaufdreigrundle-gendeBerechnungssystemereduzieren:1.DasProzentmodell:Einprozentua-
lerAnteildesfürdiePrämienverbil-ligungmassgebendenEinkommenswird von der kantonalen Durch-schnittsprämie abgezogen. DieserTeilistderSelbstbehalt,denderBe-zügerausdereigenenTaschezah-lenmuss.Wasübrigbleibt,entsprichtderPrämienverbilligung.EinfiktivesBeispiel:EinePersonerhältPrämi-enverbilligungen, wenn sie unter30000 Franken pro Jahr verdient.Fünf Prozent dieses Einkommens–also1500Franken–werdenvonderDurchschnittsprämie des Kan-tonsabgezogen.BeträgtdiesePrä-mie2200Franken,erhältdiePerson700FrankenPrämienverbilligung.
2.Das Stufenmodell: Für verschie-dene Einkommensstufen werdenfixeBeträge fürdiePrämienverbil-ligung festgelegt.Wer 30000 Fran-ken verdient, erhält zum Beispiel500 Franken Prämienverbilligung.Wer 20000 Franken pro Jahr ver-dient,erhält800Franken.
3.Kombination von ProzentmodellundStufenmodell:JenachEinkom-menskategorie gelten unterschied-
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DIFFERENZ ZWISCHEN PRÄMIENSOLL UND DURCHSCHNITTLICHEM BETRAG PRO BEZÜGER 2013
QUELLE: STATISTIK DER OBLIGATORISCHEN KRANKENVERSICHERUNG DES BAG
In Bern zahlen die Bezüger von Prämi-enverbilligungen einen grossen Teil der Prämien aus der eigenen Tasche. Nämlich 1895 Fran-ken. Dagegen müs-sen die Appenzeller nur 519 Franken zahlen (siehe auch Tabelle S. 16).
liche Prozentsätze zur Berechnungdes Selbstbehalts. Als Variante da-von, kann die Prämienverbilligungzwischen einem Minimumund ei-nemMaximumberechnetwerden.
DasProzentmodellfindetamhäufigstenAnwendung,gefolgtvomStufenmodellundderKombinationvonProzent-undStufenmodell.Als massgebendes Einkommen wirdgrösstenteils das steuerbare Einkom-men, das Reineinkommen oder dasNettoeinkommen der letzten definiti-venSteuerveranlagungalsRichtgrösseverwendet.
Daten zeigen markante kantonale UnterschiedeLautderStatistikdesBundesamtes(Gra-fik1)fürGesundheitgabenBundundKantoneimJahr2013gesamthaft4,014MilliardenFrankenfürdiePrämienver-billigungaus.Rund2,2MillionenPer-sonen oder 28 Prozent der Bevölke-rungkamenindenGenussdieserUn-terstützung.DerdurchschnittlicheUn-terstützungsbeitragerhöhtesichdabeiimVergleichzumVorjahrvon1719auf1782FrankenproPerson.BeiderBetrachtungderDateneinzel-nerKantonewird aberdeutlich,dassesbeimprozentualenAnteilderBevöl-kerungeinesKantons,derPrämienver-billigungerhält,undderdurchschnitt-
lichenHöhederausbezahltenBeträgemarkanteUnterschiede zwischen denKantonengibt.Die Unterschiede in den einzelnenKantonensindgross.InNidwaldener-hielt2013fastjederzweiteEinwohner(49Prozent)einePrämienverbilligung.DemgegenüberwurdeimKantonBa-sel-Landschaft nur jede fünfte Person(20 Prozent) unterstützt. Die grossenKantoneAargau,ZürichoderBernla-gen imBereich des schweizerischenDurchschnittsvon28Prozent.Auffal-lendist,dassKinderundjungeErwach-senesowiesehraltePersonenbeidenBezügern von Prämienverbilligungenin praktisch allen Kantonen teilweisestark überproportional vertreten sind.Die durchschnittlichen Jahresbeträgeder Prämienverbilligung pro Bezügerlagen2013zwischen895Franken(Nid-walden)und2847Franken(Basel-Stadt)pro Jahr.Der SchweizerDurchschnittbetrug 1782 Franken. Auffallend hierist,dassdiegrossenKantoneAargau,ZürichoderBernteilweisedeutlichun-terdemSchweizerDurchschnittliegen.
Wie werden die Bezüger durch die Prämienverbilligung entlastet?DieseZahlenalleinesagenimmernochnichtvieldarüberaus,obdiePrämien-verbilligungzueinermarkantenEntlas-tungderBezügerbeitragenkannoder
nicht.IneinemweiterenSchrittsolldiePrämienverbilligunginRelationzurPrä-miegesetztwerden.SieheGrafik2undTabelle1(Seite16).Die höchsteDifferenz zwischen Prä-mieunddendurchschnittlichenBezü-genzeigtsichimKantonBern.DiePer-sonen,diePrämienverbilligungerhalten(Bezüger), zahlen einen grossen TeilderPrämieausdereigenenTasche.DerAnteilderPrämien,derselbstbezahltwerdenmuss,istinBernamhöchsten.Danach folgen Genf, Nidwalden, Ba-sel-Stadt,ZürichundAargau.DietiefsteDifferenz–dortwodiePrämienverbil-ligung einen grossen Teil der Prämiedeckt–zeigtsichindenKantonenAp-penzell-Ausserrhoden,Wallis,ZugundSchaffhausen.
Sparen Kantone am falschen Ort?DenKantonenwirdperBundesgesetzeingrosserSpielraumbeiderPrämienverbil-ligungzugestandenundsiesparenhäufiggenaudort.DieBeiträgefürdiePrämi-enverbilligungsindindenletztenJahrengesunkenundwerdenzukünftiginvie-lenKantonengekürztwerden.Indiver-senKantonenwirdzurzeitdiskutiert,we-nigerGelderfürdiePrämienverbilligun-genauszugeben.EntwedersollderKreisderBerechtigteneingeschränktoderdieBeiträge pro Bezüger verkleinertwer-den,umdieKantonsbeiträgezusenken.
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Exemplarisch–undohneAnspruchaufVollständigkeit–sindimFolgendendieEntscheideeinigerKantonezumThemaPrämienverbilligungaufgeführt:•MitdemjüngstenSparpaketvonMitte
2013wurdenimKantonSt.GallendieMittelfürdiePrämienverbilligungfür2014 im Vergleich zumVorjahr um6,3MillionenFrankengekürzt.10000FamilienundEinzelpersonenerhal-tenkeineHilfemehr.DiesinkendeZahlderBerechtigtenistgemässdemRegierungsratvorallemaufdieAn-rechnungderKinderabzügezurück-zuführen,diebeiderBerechnungder
PrämienverbilligungnuntieferliegenalsbeidenSteuern.AuchandereinderSteuererklärunggewährteAbzügegeltenfürdieBerechnungderPrämi-enverbilligungnichtmehr.GegendieEinsparungenbeiderPrämienverbil-ligungwurdeeineInitiativegestartet.SieundderGegenvorschlagderRe-gierungwerdendemKantonsratvo-raussichtlichinderJunisession2015unterbreitet.1
•DerbernischeGrosseRathatimRah-men seiner Spardebatte Ende 2013entschieden,2014rund30000Perso-nendiePrämienverbilligungzustrei-chen.DamitspartdasKantonsparla-ment2014rund24MillionenFranken.Die Prämienverbilligungsbeiträgewerden zudemauch in den Jahrenab2015um35MillionenFrankenge-kürzt.Ab2015kommensomitweitere30000Personen,welchendiePrämi-enverbilligungsbeiträge gestrichenwurden, dazu. Es handelt sich ge-mässdemGrossenRat«nichtumdieärmstenLeute,aberdochumFami-liendesunterenMittelstands».Schonauf 2013wurdedasBudget um14MillionenFrankenproJahrreduziert:Etwa10000Personen–ausschliess-lichFamilien–habensodasAnrechtaufZuschüsseverloren.110000Bezü-gerbekamenwenigerGeldals2012.2
•ImJahr2015werdenimWallis16Pro-zentweniger individuelle Prämien-verbilligungen gewährt. Der Staats-rat folgt damit dem Entschluss desGrossenRats,imRahmenderBudge-teinsparungeneineReduzierungderKrankenkassensubventionen vorzu-nehmen.Insgesamtwirdfürdieindi-viduellePrämienverbilligung2015einBetragvon156,3MillionenFrankengewährt.Diessind16Prozentweni-geralsnoch2014.DazuwurdendieBedingungenfürdenErhalteinerPrä-mienverbilligungangepasst:SenkungdermaximalenEinkommensgrenzen,dieeinenAnspruchaufeineindivi-duellePrämienverbilligungauslösen,KürzungderReferenzprämie (diesebeziehtsichaufdieDurchschnittsprä-miedergünstigstenVersicherungen)sowiedieAufwertungder Einkom-men aus selbstständiger Erwerbstä-tigkeit.3
•Der Aargauer Grosse Rat hat be-schlossen, den Prozentsatz für dieBerechnung der Prämienverbilli-gungvon11aufneu11,5Prozentzu erhöhen Das bedeutet, wenndie Prämien für die Krankenversi-cherung 11,5Prozent desmassge-benden Einkommens übersteigen,besteht Anrecht auf Prämienver-billigung.DieKürzung der Prämi-enverbilligung bringt demKantonEinsparungenvon rundachtMilli-onenFrankenein.DieneueRege-lungsollab2015gelten.ZwarwirdrechnerischvoneinerBruttoentlas-tungdesKantonsvon12MillionenFranken ausgegangen, gleichzeitigistabermitMehrkostenbeiderSo-zialhilfeoderdenErgänzungsleistun-genzurechnen,sodassdieNettoein-sparungennochrundachtMillionenbetragendürften.DieSPhataktu-elldieLancierungeinerkantonalenVolksinitiativebeschlossen,mitderdieSparmassnahmenrückgängigge-machtundimGegenzugmehrMit-telfürdiePrämienverbilligungver-langtwerden.4
Es gibt aber auchKantone,welchegleichvielodermehrGeldfürdiePrä-mienverbilligungaufwendenwerden:•DerZürcherRegierungsraterhöhte
dieEinkommensgrenzenfürdiePrä-mienverbilligungfürdasJahr2015.Der Selbstbehaltwurde nicht ver-ändert.MitderErhöhungderEin-kommensgrenzenkonntendiekan-tonalenrechtlichenVorgabenerfülltwerden,wonachmindestens30Pro-zentderVersichertenundmindes-tens30ProzentderHaushaltemitKindernAnspruchaufPrämienver-billigunghabenmüssen.5
•ImKantonSolothurnverbleibtderKantonsbeitragindenkommendenJahrenwiebisherbei80ProzentdesBundesbeitragszurPrämienverbilli-gung.DieStimmberechtigtenmach-tenkürzlichanderUrneeinenKan-tonsratsbeschluss rückgängig, derdie Grenze aus Spargründen bei70 Prozent festlegen wollte. 2013konntendieBudgetsderSolothur-nerPrämienzahlerund-zahlerinnenmitfast120MillionenFrankenent-lastetwerden.6
BEITRAG DER BEZÜGER AN DIE PRÄMIEN
(IN FRANKEN)
KT. PRÄMIEN
MINUS
BEZÜGE PRO
BEZÜGER
PRÄMIEN-
SOLL
DURCH-
SCHNITT-
LICHER
BETRAG PRO
BEZÜGER
AR 519 2513 1993
VS 801 2861 2060
ZG 865 2606 1741
SH 888 2971 2082
OW 910 2460 1550
FR 919 2904 1985
NE 976 3153 2177
VD 1015 3393 2378
SZ 1028 2635 1607
GL 1039 2763 1724
SO 1042 2977 1935
SG 1198 2691 1493
GR 1216 2725 1509
LU 1239 2671 1431
BL 1241 3375 2134
TI 1276 3405 2129
AI 1280 2245 965
JU 1314 3152 1837
CH 1323 3105 1782
TG 1338 2687 1348
UR 1368 2525 1157
AG 1391 2894 1503
ZH 1454 3103 1649
BS 1470 4317 2847
NW 1480 2375 895
GE 1500 3859 2359
BE 1895 3313 1417
Quelle: BAG
17|2/15
Trotz Prämienverbilligungen müssen die Bezüger je nach Kanton einen grossen Teil der Prämie aus der eigenen Tasche zahlen.
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•Für 2015 stehen imKanton Thur-gaufürdiePrämienverbilligungto-tal127,6MillionenFrankenzurVer-fügung.DerBetragliegtknappsie-benMillionenFrankenüberdemje-nigendesVorjahres.2013hattediePrämienverbilligungnoch130Milli-onenFrankenbetragen.2014wurdesieaufgrundgesetzlicherÄnderun-gen auf 120,8Millionen reduziert.DieGesetzesrevisionhattezumZiel,dieVerbilligungenimFallederKin-der auf die unteren undmittlerenVerhältnisse zu reduzieren, um sovom Giesskannenprinzip wegzu-kommen.ImWeiterenwurdendieKostenaufden1.Januar2014zwi-schenKantonundGemeindenneuaufgeteilt,wasdenKantonentspre-chendentlastethat.DieGemeindenzahlenseitAnfang2014dieHälftestatteinemDrittelderPrämienver-billigungen.7
•Im Kanton Uri stehen für 201514,88MillionenFrankenfürdieindi-viduellePrämienverbilligungzurVer-fügung.DerBetraghatsichimVer-gleich zum Vorjahr dank einer Er-höhungderBundesbeiträgeumfast500000 Franken erhöht. Der Bundübernimmtdennauchmit10,38Mil-lionenFrankendenHauptteil,wäh-rendderKanton4,5MillionenFran-kenbeisteuert,wasinetwademsel-benBetragwie2014entspricht.8
Es trifft den unteren MittelstandBei vielen SparmassnahmenderKan-tonebeidenPrämienverbilligungsbei-trägen sind die kleinsten Einkommenwenigbetroffen.ZumeinenaussozialenÜberlegungen,zumanderen,weileineUmlagerung auf andere Sozialleistun-genstattfindenwürde.LeidtragenderistderuntereMittelstand–etwaindemdieKantonediemaximalenEinkommens-
grenzensenken,beidenenHaushaltenocheinePrämienverbilligungerhalten.
Zu kleine Prämienverbilligung zahlt sich nicht ausDieKantonekönnenabernichtunbe-grenztBeiträgefürdiePrämienverbilli-gungkürzen.DennverbilligtderKan-tondiePrämieninungenügendemMass,kanndiesdazuführen,dassdiebetrof-fenenPersonenSozialhilfeoderErgän-zungsleistungen (EL) beantragenwer-den.WeildiePrämienverbilligungsbei-trägederKantonefürEL-undSozialhilfedeutlichhöhersindalsbeiderordentli-chenPrämienverbilligung,hatdiesmit-telfristigMehrkosteninderPrämienver-billigungfürdenKantonzurFolge.Wei-tereMehrkostenfürdenKantonkönnenbei den Ergänzungsleistungen entste-hen sowie dadurch, dass betroffenePersonen die Prämien undKostenbe-teiligungen nichtmehr bezahlen,wasletztlichzuVerlustscheinenführt,wel-chederKantonzu85Prozentüberneh-menmuss.
Es gibt EinsparpotenzialEsgibtbeidenkantonalenPrämienver-billigungendurchausEinsparungspoten-zial.Einsparungspotenzialkannsozial-verträglich und bundesrechtskonformdurchdieBeseitigungvonSystemfeh-lernerfolgen,sodassnichtdiedurchdiePrämienstarkbelastetenPersonenuntereinerKürzungderPrämienverbilligungleidenmüssen. Beispielsweise solltenPersonen,welcheaufgrundvonLiegen-schaftsunterhaltskosteneintiefessteu-erbares Einkommen ausweisen, nichtmehr indenGenussvonPrämienver-billigungkommen.
AXEL REICHLMEIER, LEITER RESSORT PROJEKTE UND GRUNDLAGEN, SANTÉSUISSE
1 Medienmitteilungen des Kantons St. Gallen, 18.12.2013 und 10.11.2014
2 Angebots- und Strukturüberprüfung 2014, www.be.ch, Oktober 2013
3 Walliser Bote, 15.1.20154 Medienmitteilung Departement Gesundheit
und Soziales, 21.2.20145 Medienmitteilung des Regierungsrates
des Kantons Zürich, 9.10.20146 Solothurner Zeitung, 8.3.20157 Tagblatt Online, 21.11.20148 Neue Urner Zeitung, 20.1.2015
18|2/15
Jasmin Cabelduc war im letzten Jahr noch Auszubildende, heute ist sie Fachfrau mit eigenem Arbeitsgebiet
«Ich treffe jetzt meine eigenen Entscheidungen»
Wer kennt ihn nicht – den Satz: «Jetzt beginnt der Ernst des Lebens»? Was die 19-jährige Jasmin Cabelduc darüber denkt und wie sie den Wechsel von der Auszubilden-den in den Beruf erlebt hat, erklärt sie im infosantésuisse-Interview. Ausserdem verrät sie ihr Lernrezept. Sie gehörte zu den Besten bei den Abschlussprüfungen im letzten Jahr.
Vor einem Jahr haben Sie noch für die Abschlussprüfung gebüffelt, jetzt arbeiten Sie als Kauffrau bei der CONCORDIA. Wie haben Sie den Wechsel vom Lehrling zur «normal berufstätigen» Fachfrau erlebt? Was hat sich geändert? ImVergleichzufrüherkannichheutediverseEntscheideselbertreffen.ZumBeispiel kann ich die RisikoprüfungselbstständigvornehmenundAnträgeannehmen.Mit dieser Aufgabe hatteichwährendmeiner Lehre kaum zutun undwenn, dann konnte ich nurzuschauen. In meiner Lehrzeit habeichdenanderenMitarbeiterngeholfenundihnendiverseArbeitenabgenom-men.HeutehabeicheineigenesGe-bietmitAgenturenundGeschäftsstel-len,dieichinVersicherungsfragenbe-treuesowieauchdieentsprechendenVersichertenderAgenturen.IchhattedasGlück,meineFestanstellunginei-nemanderenTeamalsinderLehrezubeginnen.SowarichdenMitarbeiternnichtschonalsLehrlingbekannt. IchhabedasGefühl,dassaufmeineEnt-scheideoderEmpfehlungennachderLehremehrWert gelegtwird.Darangefälltmir,dassichmehrRespektvondenanderenerhalte,mehrVerantwor-tungübernehmendarfunddassichdasGelerntenunauchanwendenkann.
Welche Freude haben Sie sich mit dem ersten Lohn selbst gemacht?MitmeinemerstenGehalthabeichmireineneueWinterjackegeleistet.
Vermissen Sie etwas aus der Lehr-zeit? Was vermissen Sie nicht?AusmeinerLehrzeitvermisseichvorallemdieSchule.Diesistmirallerdingserst nach der Lehre bewusst gewor-
den.DieBerufsschuleboteineperfekteAbwechslungzumBerufsstress.InderSchulehatmanimmerseineSchulkol-legengesehen,wasmichammeistengefreuthat.DerLehrlingsstatuszeich-netsichvorallembeidenFehlernaus.NiemandisteinemalsLehrlingböse,wennmaletwasschiefgeht,diesge-hörtzurAusbildungdazu.Ichbinfroh,dieAbschlussprüfungenhintermirundeineerfolgreichabgeschlosseneLehrezuhaben.
Was hat Ihnen an der Ausbildung ge-fallen, was nicht?AmAnfangderLehrestelltefürmichdie Umstellung ins Berufsleben das
grössteProblemdar.Aberichdenke,dassmansichdaraufauchnichtvor-bereitenkann.MankenntjabisdahinnichtsanderesalsdasSchulleben.Wäh-rendmeinerLehrzeithabeichimmerwiederdieAbteilungengewechselt.IchhabedenBetriebimGesamtenkennen-gelerntundkanndiesesWissenauchin meiner jetzigen Abteilung (Versi-cherungstechnikPrivatkunden/Under-writing) anwenden.Dies hatmir fürdieAbschlussprüfungensehrgeholfenundhatmichauchpersönlichweiter-gebracht.DieseErfahrunghatmirwäh-rendmeinerLehregefallen.SodurfteichauchvieleverschiedeneMenschenkennenlernen.Die überbetrieblichen
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KurseunddieBranchenkundewarenspannendundhabenmirebenfallsei-nenAusgleichzurArbeitimBetriebge-geben.Eswarinteressantzusehen,wieinterneAbläufeauchbeianderenKran-kenversicherungenstattfinden.
Wohl alle, die irgendwann eine Prü-fung abgeschlossen haben, hörten von Ihrem Umfeld den Satz; «Jetzt beginnt der Ernst des Lebens». Stimmt dieser Satz Ihrer Meinung nach? Warum ja, warum nein? Das Lebennach der Lehre ist schonanders.Plötzlichmerktman,dassmannichtmehr«kontrolliert»wirdundjetzteigentlichtotalaufeigenenBeinenste-
henmuss.IchdenkedieserSpruchmitdem Ernst des Lebens hat schon et-was.Ichmussjetztselberfürmichent-scheiden,wasichmitmeinemLebenanfange. Es sagtmir niemandmehrwas ichbiswannmachenmuss. Ichtreffe jetzt meine eigenen Entschei-dungen und trage dementsprechendauch die Verantwortung dafür.Dassman für sich lernt und nicht für dieSchulewird einem erst späterwirk-lichbewusst,denkeich.AberdashatsicherauchetwasmitdemAlterundderReifezutun.
Zurzeit beugt sich die nächste Gene-ration von künftigen Versicherungs-fachleuten über die Lehrbücher. Sie haben 2014 einen der besten Lehr-abschlüsse innerhalb der Branche gemacht. Welche Tipps für den End-spurt können Sie den Lernenden ge-ben?Ichdenke,einErfolgsrezept,dasaufalle Lernenden anzuwenden ist, gibtes nicht. Jeder einzelne lernt andersund auf seineWeise.Mir persönlichhat es sehr geholfen,michmitmei-nenMitlehrlingen auszutauschen. SokonnteichallfälligeLückenschliessenundUnsicherheitenbegraben.Zusätz-lichkonnteichmichbeiFragenjeder-zeitanmeineLehrlingsbetreuersowieauchperMailanmeineLeiterderüber-betrieblichenKursewenden.Fallsmichetwaswenigerinteressierthat,habeichversucht,dasThemaSchrittfürSchrittzuerarbeiten.Wennichdannetwasab-geschlossenhabe,habeichmichmiteinerkurzenPausebelohnt.Ichpersönlichhabelieberfürmichal-leinegelerntundmichnurfürdenAus-tauschmitmeinenMitlehrlingen zu-sammengesetzt. IchhabeproWochezweibisdreiTagefürsLerneneinge-plantunddieseauchgrösstenteilsein-gehalten.Es ist vorgekommen, dass ich fürsLernenaufmeineHobbysverzichtenmusste.Grösstenteilshabeichaberdar-aufgeachtet,FreizeitaktivitätenalsAus-gleichzumLernenzusehenundmei-nenKopfmalabzuschalten.Dieskannichjedemraten,dasLernensollteda-beiabernichtzukurzkommen,dadie
Angaben zur Person:
Name: Jasmin CabelducAlter: 19 Jahre altAusbildung: Kauffrau EFZ Kranken- versicherungJetzige Stelle: Kauffrau CONCORDIAHobbys: Freunde treffen, Shoppen, Joggen
Als Auszubildende führte sie noch mehrheitlich aus, als Fachfrau trifft Jasmin Cabelduc nun Entscheide und trägt die Ver-antwortung da-für: «Heute habe ich ein eigenes Ge-biet mit Agenturen und Geschäftsstel-len, die ich in Versi-cherungsfragen be-treue».
Lehrlings-Corner
AbschlussprüfungenschnellervorderTürstehenalserwartet.
Ist Lernerfolg eher eine Frage der Persönlichkeit oder der Lerntechnik? Ichfinde,beideFaktorenspielenbeimLerneneinewichtigeRolle.Manlerntbesser,wennmaninteressiertundneu-gierigist.Esistaberauchextremwich-tig,sicheineLernstrategiezuerarbei-ten,umdenÜberblicküberdengan-zenLernstoffzubehalten.VersinktmanimChaos,schwindetauchdieMotiva-tionunddemzufolge sinkt der Lern-erfolg. Fürunmotivierte Lernende isteineguteLernorganisationbzw.Lern-technikalsoauchvongrossemVorteil.IchselbsthabedenSchulstoffanhandderLernzieleeingeteilt.NachdemicheinThemarepetierthatte,hakteichesab.SohatteichimmerimBlickfeld,wievielichbereitsgeschafftundwasichnoch vormir hatte.Betrieblichhabemich ähnlich organisiert. Dort arbei-teteichmitdenLeistungszielenimMo-delllehrgang.Auchdahabeichschritt-weiseThemenabgehakt,wasmichmo-tivierthat.
Was sind im weitesten Sinn Ihre nächsten Lernziele? InnächsterZeitmöchteichaufjedenFallnocheineWeiterbildungmachen.ObesinRichtungVersicherungengehtoder andersweitig,weiss ich imMo-mentnochnicht.AnsonstenhabeichimSinn,einmalnocheinbisschenumdieWelt zu reisen.Da ich ein eherspontanerMensch bin, habe ich bisjetztnochnichtsKonkretesgeplant.
INTERVIEW: SILVIA SCHÜTZ
20|2/15
Das Projektteam eKARUS widmet sich vollumfänglich der Standardisierung des Datenaustauschs zwischen Leistungserbringern und Krankenversicherungen. Nun erhält das Vorhaben, das ins Stocken geraten ist, neuen Schub. Möglich machen sollen dies eine profes-sionelle Geschäftsstelle bei der SASIS AG, ein neues Gesicht und eine neue Website. Die von den Versiche-rern langersehnte Konkretisierung der elektronischen Kostengutsprache ist ein Meilenstein auf dem diesjäh-rigen Projektplan.
DieStandardisierungdesInformationsaustauschesistinderheutigenZeiteingrossesBedürfnis.DiverseOrganisatio-nenundFirmenversuchen,denDatenflussmitelektroni-schenMeldungenuntereinanderzuvereinfachen.Konkretheisstdies,dassPapierundmanuelleErfassungzukünftignurnochinEinzelfällenvorkommenodergarganzdar-aufverzichtetwerdenkann.Diessollnebsteinemgros-senEinsparungspotenzialauchbessereDatenqualitätundautomatisierteAbwicklungenermöglichen.eKARUSsetztsichfürdieLückenschliessungbeimDatenflusszwischenKrankenversicherungenunddenLeistungserbringern,wieSpitäler,ÄrztenoderPflege-undSpitexorganisationenein.Nur ein einheitlicher und reibungsloserDatenaustauschzwischendenAkteurenimGesundheitswesenbringtdengrossenNutzenfüralleBeteiligten.DasProgrammeKARUSwarindenvergangenenJahrenvorallemimBereicheFaktura,welchersichmitdemXML-Standard4.4inderZwischenzeitdurchgesetzthat,aktiv.Im Rechnungsbereich beläuft sich die Anzahl auf rund100MillionenBelegeproJahr.BeieinerAbdeckungvon40bis50ProzentdeselektronischenAustauschswurdeeinegrosseAutomatisierungerreicht.DennochisteinenormesPotenzialvorhanden,weitereMeldungs-undInformations-flüssezustandardisieren.
Projektzusammenarbeit eKARUSisteinpartnerschaftlichorganisiertesProjektundsetztsichausverschiedenenGremienundTeilprojektenzusammen.AuftraggeberistderVerwaltungsratvonsanté-suisse.IhmunterstelltistderSteuerungsausschuss,derdieAufsichtüberdieProjektleitungeKARUSunddieGeschäfts-stelleübernimmt.ErsetztsichausAssura,CONCORDIA,CSS,GroupeMutuel,Helsana,Sanitas,Swica,Visanaundsantésuisse(Sekretariat)zusammen.DieTeilprojektewerdeninfolgendeFachgruppenunter-teilt:•Standardisierungsausschuss•FachDesignSpital•FachDesignPflege•TarifDesign•TechDesignIn diesen Fachgruppenwird auch inZukunftmit alleninvolviertenInteressensvertreternderLeistungserbringer,Krankenversicherungen,Software-HäusernundVerbändenandenZielenvoneKARUSweitergearbeitet.
Geschäftsstelle eKARUS bei SASIS AGUmdem Projekt eKARUS neue Schubkraft zu verleihen,wurdeimletztenJahrbeschlossen,dassdasProjektaneineprofessionell geführte Projektleitung und Geschäftsstelleübergebenwird.DieseAufgabenwurdenderSASISAGaufdenerstenMärz2015übertragen.DieAufgabenvoneKA-RUSpassenausgezeichnet indasbereitsbestehendePro-dukteportfolio,welchesbereitsdiverseBranchen-ProduktewieVersichertenkarte(VeKa),Zahlstellenregister(ZSR),Zen-tralesVertragsregister(ZVR),Datenpool(DP)undTarifpool(TP) anbietet.Hans-Peter Schönenberger,GeschäftsführerderSASISAG,istüberzeugt,dassdieErweiterungdesAuf-gabenfeldsfüralleBeteiligtendengewünschtenMehrwertbringt.DieProjektleitungundFührungderGeschäftsstelleunddieGesamtprojektleitungeKARUSliegtinderVerant-wortungvonIreneGraber,dielängereZeitMitgliedinderGeschäftsleitungeinerSoftwareunternehmungwar.
Neue Website www.ekarus.chDokumentationenvoneKARUS,wiediebereitsbestehen-denFachkonzepteundauchdiegeplantenStandardswer-denaufderneuenWebsitezufindensein.DieganzeeKA-RUSCommunityvonLeistungserbringern,Krankenversiche-rungenbishinzudenSoftwareanbieternsollübereinenein-heitlichenKanalmit Fachinformationen,NeuigkeitenundTerminangabenvoneKARUS-Meetingsbedientwerdenkön-nen.DieneuaufgeschalteteWebsiteistunterwww.ekarus.chonlineabrufbar.
Nächste SchritteEinesdernächstenwichtigenThemenbeieKARUSistdiePrüfungderKonzeptefürdieelektronischeKostengutspra-che.DieÜberprüfung ist ein lang ersehnterWunsch derKrankenversicherungen,welcherbisheraufgrundmangeln-derRessourcensowierechtlicherundtechnischerAbklärun-gennochnichterfülltwerdenkonnte.MitdemNeustartdesProjektswirddiesnungeändert.
PATRICIA WILLI, SASIS AG
Das Projekt eKARUS befindet sich seit dem ersten März im Aufwind
Frische Thermik für eKarus
21|2/15
Um die Gesundheitskosten einzu-dämmen, will der Kanton Waadt eine Bedürfnisklausel für teure medizinische Apparate einführen. In Zukunft würde dann der Staatsrat über den Kauf eines MRI-Gerätes oder Scanners entscheiden. Mehrere Kantone haben bereits eine derar-tige Klausel eingeführt. santésuisse lehnt staatliche Eingriffe in das Gesundheitswesen ab, da es andere Möglichkeiten gibt, eine Überver-sorgung mit medizinischen Geräten zu verhindern und die Anzahl teurer Untersuchungen zu verringern.
DieAnzahlmodernerbildgebenderGe-räteinderRadiologiesteigtständigwei-teran.NachJapanistdieSchweizdasLandmitderhöchstenMRI-Dichte inderWelt.WiedieuntenstehendeGra-fik zeigt, korreliert die Anzahl dieserGeräte logischerweisemit einemAn-stiegderdamitdurchgeführtenUntersu-chungen.AlleindieZahlenfürMRI-Ge-rätemachendiesbereitsdeutlich:Zwi-schen2011und2012stiegderenZahlum8,8Prozentundzwischen2012und2013um6,5Prozentan.
Untersuchungen oft unnötigDen Leistungserbringern wird häufigunterstellt,dasssiedanachtrachteten,ihreGerätemöglichstschnellzuamor-tisieren,indemsiedieZahlderUnter-suchungenerhöhten.Dasklingtplausi-bel:EinigenSpezialisten*zufolgehabenzwischen20und50Prozentderradiolo-gischenUntersuchungenmitbildgeben-denGerätenkeineErgebnissegeliefert,diedazuhättendienenkönnen,denGe-sundheitszustandderPatientenzuver-bessern.MitanderenWorten:DieZahlderMRI-Untersuchungenistzuhoch.
Angebotssteuerung über den TarifBevormanwieindenKantonenNeuen-burg,Jura,TessinunddemnächstauchimKantonWaadteineBedürfnis-Klau-seleinführt,umdenEinsatzvonbild-gebendenGeräteninderRadiologiezuverringern,solltebessernacheinerum-fassenderen Lösung gesuchtwerden.DadurchwürdenFällewiedernach-folgendeausdemKantonNeuenburg
Zu viele MRI-Untersuchungen in der Schweiz?
vermiedenwerden:EinInstitutfürRa-diologie eröffnete imNachbarkantonBern,indemkeineBedürfnis-Klauselexistiert,eineNiederlassungfürseineNeuenburgerPatienten.EinemöglicheAntwortwäre,dieTa-rife für bestimmte radiologischeUn-tersuchungenzusenken.EineweitereMöglichkeitbeständedarin,dieTarifevonderQualitätderDiagnoseabhän-gigzumachen.EinLeistungserbringer,
der zu oftMRI-Geräte oder Scannereinsetzt,ohnedassdiesunbedingter-forderlichist,würdedannwenigerfürdieseLeistungenerhaltenalseinande-rer,dernurdaraufzurückgreift,wennesunbedingtnötigist.
CHRISTOPHE KAEMPF
* « Vous voulez un scanner ? Le voulez-vous vraiment ?« revue médicale suisse, Gaspoz, 2013
Grafik des Monats
560 000
580 000
600 000
620 000
640 000
660 000
680 000
700 000
720 000
740 000
2011
*HOCHRECHNUNG AUF DER GRUNDLAGE VON DATEN DER SASIS AG
QUELLE: SASIS AG
2012 2013
ANZAHL MRI-UNTERSUCHUNGEN*
+ 8,77%
+ 6,5%
Ein Beispiel für Mengenausweitung ist der Anstieg der MRI-Untersuchungen von 2011 bis 2013.
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22|2/15
Korrigendum
Im Bericht über das vierte DRG-Forum Schweiz-Deutsch-land im infosantésuisse 01/2015 hat sich ein Fehler eingeschli-chen. «Der Sinn und Zweck ist bekannt: Der Wechsel von einer Kostenerstattung der Spital-Tätigkeiten zu einem Preissys-tem. Gesundheitsökonom Willy Oggier kritisierte zu Beginn der Veranstaltung die (zu) starke Betonung der nachrangigen Ver-sorgungsinstanzen.» Gemeint waren mit Versorgungsinstanzen die Universitätsspitäler und Zentrumsspitäler in Nicht-Universi-tätsspital-Kantonen und die dort grosszügige Kulanz des Bun-desverwaltungsgerichts. Von der Rehabilitation und von der Spi-tex – wie es im Artikel stand – war nie die Rede. Die Redaktion entschuldigt sich für das Versehen. (iss)
Stimmen aus den Medien
1. Krankenkassen sollen Fitnesstraining zahlenDieNZZkommentierte:DieListefragwürdigerVolksbegehrendürftebaldeinbisschenlängerwerden.DerSchweizerischeFit-ness-undGesundheitscenter-Verband(SFGV)kündigtan,MitteMärzeineInitiativezulancieren.DergenaueTextstehtzwarnochnichtfest,wohlaberdieStossrichtung:DieGrundversi-cherungsollkünftig fürdasFitnesstrainingaufkommen, fallsderArztesverschreibt.HeuteübernehmeneinzigZusatzversi-cherungenKostenfürdasTraininginzertifiziertenZentren,unddasmeistgedeckeltbei200FrankenproJahr.
2. Betrunkene sollen Spitalkosten selber zahlenWerwegenTrunkenheitinsSpitalmuss,solldieKostenselbstbezahlen.DieKommissionfürsozialeSicherheitundGesund-heitdesNationalrates(SGK)hatmit13zu11Stimmenbeiei-nerEnthaltungeineentsprechendeÄnderungdesKrankenver-sicherungsgesetzesanihrenRatüberwiesen.DieMehrheitderKommissionunterstreichedieBedeutungdesGrundzielsdervonSVP-NationalratToniBortoluzziangeregtenVorlage,näm-lichdieStärkungderEigenverantwortungimBereichderobli-gatorischenKrankenpflegeversicherung.DieKostenselbstver-schuldeterTrunkenheitsollennichtdieVersichertengemeinschafttragen,sodieKommission.DieBehandlungvonAlkoholsüch-
tigensollindesweiterimRahmenderKrankenversicherunger-folgen.ZudenBefürworternderneuenPraxiszählenlautdemnun publizierten Vernehmlassungsbericht unter anderem dieFDPunddieSVP.AusSichtderGegnerwürdemiteinersolchenRegelungdasPrinzipderKrankenversicherungausdenAngelngehoben.DasVerursacherprinzipgiltbisanhinimKVGnicht.
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ginn ist im September 2015 in Zürich, Olten, Bern und Lausanne.
Die eidgenössische Prüfung zur Erlangung des Fachausweises
findet im Mai 2017 statt.
Lehrgang Höhere Fachprüfung Krankenversicherungsexperten
Beschreibung
Sie erarbeiten im Lehrgang an 12 Seminartagen und im Selbst-
studium die Themen Krankenpflegeversicherung nach KVG und
VVG, Taggeldversicherungen, Case Management, Unternehmens-
führung und Personalmanagement, Recht und Koordination,
Politik und soziale Sicherheit.
Der Lehrgang Höhere Fachprüfung Krankenversicherungsexperte
dauert 2 Semester. Ausbildungsbeginn ist im Oktober 2015 in
Zürich.
Die eidgenössische Prüfung zur Erlangung des Diploms findet im
November 2016 statt.
Kurskosten, Anmeldung und weitere Auskünfte:
www.santesuisse.ch/de/kursangebot – Tel. 032 625 41 24
4. St.Galler Gesundheits-rechtstagungGesundheit 2020 – ein umfassender Blick
Donnerstag, 27. August 2015Kongresshaus Zürich
Themen
Entwicklungen im Gesundheitsrecht –RechtsetzungProf. Dr. iur. Thomas Gächter
Entwicklungen im Gesundheitsrecht – RechtsprechungProf. Dr. iur. Tomas Poledna
Auswirkungen von aktuellen gesundheits- rechtlichen Entwicklungen auf dasSozialversicherungsrechtProf. Dr. iur. Ueli Kieser
Gesundheitsberufe – eine EinführungProf. Dr. iur. Ueli Kieser
Gesundheitsberufegesetz – Stand der DingeStefanie Haab, RA / Brigitte Hofer, MA phil.
Podiumsdiskussion zum Gesundheits-berufegesetz Alle Referierenden
Pflegefachpersonen – wohin geht der Weg?Roswitha Koch
Anmeldung | InformationenInstitut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis (IRP-HSG) Bodanstrasse 4, 9000 St. Gallen Tel. +41 (0)71 224 24 24 Fax +41 (0)71 224 28 83 [email protected] | www.irp.unisg.ch
Das Krankenversicherungs-gesetz (KVG):
Mehr Autonomie – Mehr Erfolg?
Donnerstag, 27. August 2015
Grand Casino Luzern
Themen
Die Gesundheitsversorgung braucht mehr Integration Regierungsrätin Susanne Hochuli
Vom Regionalspital zur Sana Surselva, ein zukunftsweisendes Modell Mathias Bundi
Bringen neue Spitalstrukturen mehr Unternehmergewinn? Ilse Kaufmann
Kurzreferate und Diskussionen zum Thema Erfolg dank Loslösung von der öffentlichen Hand? Mathis Bundi/Regierungsrätin Susanne Hochuli/ Ilse Kaufmann/Nationalrätin Margrit Kessler/ Prof. Dr. iur. Urs Saxer/Dr. med. Matthias Winistörfer
Im Alter: Grenzen von «ambulant vor stationär»? Prof. Dr. med. Reto W. Kressig
Für den Versicherer: stationär vor spitalambulant? mag. oec. HSG Verena Nold
Für den Gesetzgeber: Gleiche Finanzierung von stationären und ambulanten Spitalleistungen? Nationalrätin Ruth Humbel
Spital- und Heimtarife 2016 Dr. iur. Stefan Meierhans
Kurzreferate und Diskussionen zum Thema Gleiche Leistung – gleicher Preis? Auswirkungen auf Zusatzversicherungen? Dr. med. Pierre-François Cuénoud/Nationalrätin Ruth Humbel/lic. oec. publ. Claudia Käch/ Prof. Dr. med. Reto W. Kressig/Dr. iur. Stefan Meierhans/ mag. oec. HSG Verena Nold/Marco van den Heuvel
Anmeldung | InformationenInstitut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis (IRP-HSG) Bodanstrasse 4, 9000 St. Gallen Tel. +41 (0)71 224 24 24 Fax +41 (0)71 224 28 83 [email protected] | www.irp.unisg.ch
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