Download - Jahresbericht 1012 20121208 Web

Transcript

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 1/20

plus punktSozialarbeit an Schulen

Modellprojekt

 JAHRESBERICHT

für die Schuljahre

2010/2011 und 2011/2012

 YOUNG Verein für Kinder und Jugendliche

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 2/20 Jahresbericht 2010/11 & 2011/12 2

Schulen sind weit mehr als ein Ort desLernens – Schulen sind heute mehrdenn je vor allem auch ein Ort derKommunikation für unsere jungenMenschen. Beim Austausch mitFreunden und Klassenkameraden

spielen auch die unterschiedlichen gesellschaft-lichen Hintergründe eine große Rolle – das Aufwachsen ohnezweiten Elternteil, Migrationshintergrund und auch unter-schiedliche Religionen.

Sozialarbeit an den Schulen ist aus diesem Grund ein wich- tiger Bestandteil eines funktionierenden Schulstandortes geworden. Im Sinne einer Präventionsarbeit soll erkannt undbereits gehandelt werden, bevor Probleme auftreten. DieZusammenarbeit und Vernetzung von Schülern, Lehrern,Eltern und den Sozialarbeitern ist daher besonders wichtig.Das Land NÖ hat deshalb eine Initiative in den Schulen ge-setzt und fördert Sozialarbeit an Schulen aktiv.

Der Verein „Young“ berät und unterstützt Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag. Den Kindern und Jugendlichensoll gezeigt werden, dass es erleichternd ist, sich bei Schwie-

rigkeiten Hilfe zu holen. Vertrauen entsteht und die Hemm-schwelle in eine Beratungsstelle zu gehen reduziert sich. DasZiel ist, eine niederschwellige Anlauf- bzw. Beratungsstellefür Kinder und Jugendliche an den Schulen zu schaffen. Weiters wird Beratung für Eltern, Lehrer und andere schul-nahe Personen im Bezug auf die Schüler angeboten.

In diesem Sinne danke ich dem Team vom Verein Young fürihren tagtäglichen Einsatz und ihr Engagement für unserejungen Menschen. Für die Zukunft wünsche ich weiterhin vielKraft und vor allem Freude bei ihrer herausragenden Arbeitfür unsere Jugend.

Mag. Karl WilfingLandesrat für Bildung, Jugend und

Raumordnung

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung zum Jahresbericht

YOUNG Standorte

YOUNG Team

Operatives Organigramm

 Angebote x-point

Bericht x-point Region NÖ Mitte

Bericht x-point Region NÖ Ost

Bericht x-point LBS Mostviertel

 Modellprojekt pluspunkt

YTC - Young Time Coach

Fachartikel

Impressum

3

4

 5

 5

6

7

8

10

19

14

16

18

20

Vorwort

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 3/203 YOUNG 

Schule kann schon lange nicht mehrnur als Lehranstalt - als Ort, an dem Wissen vermittelt wird und Fertig-

keiten eingeübt werden – verstanden werden. Schule ist mehr – sie ist Arbeitswelt, Sozialraum und Stätte

der Persönlichkeitsbildung für alle, die einander dortbegegnen.

Die positive Persönlichkeitsentwicklung der Jugend ist daszentralste Anliegen unseres Schulwesens. Über den Aufbau

 von Kenntnissen und Fertigkeiten hinaus kommt der Schuleeine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von Wertenund sozialen Kompetenzen zu.

Die Einrichtung x-point Schulsozialarbeit hat es sich zur Auf- gabe gemacht, über die pädagogische Betreuung durch dieLehrerinnen und Lehrer hinausgehende persönliche Hilfestel-lung durch Sozialarbeiterinnen zu geben.

HR Hermann Helm Amtsführender Präsident des Landesschulrates für Niederösterreich

Durch laufende Bauprogramme, einehochwertige technische Ausstat- tung und qualifiziertes Lehrpersonalstehen in den gewerblichen Berufss-chulen in Niederösterreich opti-male Rahmenbedingungen für dieschulische Ausbildung der Berufss-

chülerinnen und Berufsschüler zur Verfügung.

Die Anforderungen an die Schule gehen jedoch – wie auchdie aktuelle Bildungs-diskussion zeigt – weit über eine reine Wissensvermittlung hinaus. Die Jugendlichen sind in ihremberuflichen und sozialen Umfeld mit vielfältigen Problemenkonfrontiert, die sie oft ohne fachkundige Begleitung nichtallein bewältigen können.

Das Land Niederösterreich ist sich seiner Verantwortungbewusst und hat – als einziges Bundesland - die finanziellenMittel für eine flächendeckende Schulsozialarbeit in den NÖBerufsschulen zur Verfügung gestellt.

Professionelle Hilfestellungen für die Schülerinnen undSchüler bei der Begleitung im Prozess des Erwachsenen-

 werdens, Unterstützung und Beratung in Krisensitu-ationen, … sind nur einige der Serviceangebote diedurch die Schulsozialarbeit abgedeckt werden.

Der Verein Young – x-point kann nunmehr bere-its auf zwei Jahre sehr erfolgreiche Arbeit in denLandesberufsschulen im Mostviertel zurück blickenund ergibt sich aus den Rückmeldungen, dass die

Schulsozialarbeit als begleitende Maßnahme einen wichtigen, nicht mehr wegzudenkenden Stellenwerteingenommen hat.

Ich danke allen Verantwortlichen und Mitarbeiter-innen und Mitarbeitern des Vereins für das En- gagement und den kompetenten Umgang bei derBegleitung unserer Lehrlinge und wünsche auch sehr viel Erfolg für das künftige Wirken!

Mit besten Grüßen

KommR Ing. Josef Breiter Obmann des Gewerblichen Berufsschulrates für Niederösterreich

Besonders in den psychologisch schwierigen Jahrendes Erwachsenwerdens ist die persönlichkeitsbildendeBetreuung und Begleitung durch die Schule von großerBedeutung. Unterstützende Angebote seitens x-point sinddabei ein Versuch, außerschulische Komponenten mit denerzieherischen Schwerpunkten im schulischen Geschehenzu vereinen.

Ich gratuliere allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuihrer erfolgreichen Arbeit und wünsche ihnen und denengagierten Lehrerinnen und Lehrern auch in der Zukunft

beste Kooperationen zum Wohle unserer Schülerinnenund Schüler. Viel Erfolg bei der weiteren Durchführungdieses viel versprechenden Projekts.

Mit besten Grüßen verbleibe ich herzlichst

Ihr 

Vorwort

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 4/20 Jahresbericht 2010/11 & 2011/12 4

Einleitung zum Jahresbericht

Im Mittelpunkt unserer Tätigkeit stehen die Kinderund Jugendlichen. Wir wollen ihnen soziale

Themen im Schulbereich näher bringen. Dies bein-haltet die Auseinandersetzung mit sich selbst, dereigenen Persönlichkeit und Identität, ebenso wiemit dem näheren und weiteren sozialen Umfeldund mit gesellschaftlichen Phänomenen.Im Bereich der Schulsozialarbeit in Niederöster-reich ist der Auftrag vorwiegend vom Präventions-

 gedanken der Jugendwohlfahrt geprägt. Diesen Weg, mit dem wichtigen Ziel der Reduzierung vonKindeswohlgefährdungen, geht Young seit 1998

kontinuierlich mit der Einrichtung x-point Schul-sozialarbeit.Inzwischen ist x-point an 32 Schulen implemen-

 tiert . Den laufenden Betrieb an den Schulen unter-schiedlicher Schultypen durchzuführen, die fachli-che Qualität zu halten und weiter zu entwickeln,das bestimmt den Arbeitsalltag der Einrichtung

 x-point. Eine Neuerung der letzten beiden Schul-jahre war die Umsetzung von x-point an den vierBerufsschulen im Mostviertel, also die Arbeit mitden Lehrlingen. Die Regionalleiterinnen werden in

diesem Jahresbericht über ihre Region berichtenund die Arbeitsschwerpunkte ihres Teams vor-stellen.In den letzten beiden Jahren hat der Verein Youngauch das Modellprojekt „pluspunkt“ – Sozialarbeitan Schulen konzipiert und umgesetzt. Im Rahmen

 von „Schulsozialarbeit in Österreich“ einer Initia- tive des BMUKK in Kooperation mit den Ländern wird „pluspunkt“ in Niederösterreich vom Verein Young durchgeführt. Mit dem Modell „pluspunkt“

erprobt der Verein ein höherschwelligeres Ange-bot, mit dem konkreten Ziel Schulabsentismus zureduzieren. Das Ilse Arlt Institut der FH für soziale

 Arbeit evaluiert dieses Modell. Unser Know-howim Fachbereich Drop-out Prävention hat sich

 vertieft, dieser Teilaspekt der Schulsozialarbeit gewinnt an Bedeutung.Gemeinsam mit den anderen Anbietern vonSchulsozialarbeit in Niederösterreich hat Young inden Jahren 2010 bis 2012 das Qualitätshandbuch

für Schulsozialarbeit in Niederösterreich erarbei- tet. Ziel war es, gemeinsam Rahmenbedingungen

und Qualitätsstandards zu beschreiben, die für alleTrägervereine bindend sind. Dieses Vorhaben ist

 gelungen.

 Weitere neue Entwicklungen im Verein sind sozial-und theaterpädagogische Projekte, die punktuell anSchulen umgesetzt wurden und weiterentwickelt

 werden.Einen Beitrag zur Weiterentwicklung von sozialer,

 ganzheitlicher Bildung für Kinder und Jugendlichezu leisten ist uns ein Anliegen. Dieser Weg sollfortgesetzt und für Schulen und schulnahe Einrich-

 tungen angeboten werden. Abschließend möchten wir uns bei unseren vielenKooperationspartnerInnen für die gute Zusammen-arbeit bedanken und auch allen MitarbeiterInnen

 wollen wir an dieser Stelle einen herzlichen Dankfür ihr großes Engagement aussprechen.

DSA Mag.a(FH) Gerda Bernauer 

DSA Mag.a(FH) Margot Müller 

Geschäftsführung YOUNG

 v.l.n.r., DSA Mag.a(FH) Margot Müller; DSA Mag.a(FH) Gerda Bernauer 

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 5/205 YOUNG 

 v.l.n.r., 1.Reihe: Emily Bono, MSW; Mag.a(FH) Petrissa Gruber; Mag.a(FH) Julia Vollmann; DSA in Mag.a Dagmar Schwertberger; DSA Mag.a(FH) Margot Müller;

DSA Mag.a(FH) Gerda Bernauer; DSA in Kathrin Liebing; DSA Michael Mijailovic; Mag.a(FH) Asimina Wodaczek; DSA in Gertraud Speckner; Mag.a(FH) Sandra Strohmaier 2.Reihe: DSA in Bettina Krondorfer; DSA Mag.a(FH) Michaela Fauland; DSA in Franziska Hatz; DSA in Sigrid Schmid; Mag.a(FH) Anita Kitzwögerer

YOUNG Standorte

YOUNG Team

Guntramsdorf 

Pöchlarn

 Amstetten

Traisen

Melk

Krems

Hollabrunn

Tulln

Gänserndorf 

SchwechatPerchtoldsdorf 

Lilienfeld   Mödling

Herzogenburg

Loosdorf 

Stockerau

Klosterneuburg

St.Pölten

NMS Schulzentrum KremsBG/BRG Piaristengasse KremsHS Herzogenburg

 VS Otto-Glöckel St. PöltenNMS Körner I-Harland St. PöltenNMS Körner I St. PöltenNMS Körner II St. PöltenNMS Körner III St. PöltenNMS Körner VI St. PöltenBHAK/BHAS St. PöltenBRG/BORG St. PöltenHTBL St. PöltenNMS/PTS Traisen

BHAK/BHAS Gänserndorf NMS Guntramsdorf BG/BRG Hollabrunn

 ASO/SPZ HollabrunnNMS HollabrunnPTS HollabrunnHTL MödlingBG Bachgasse Mödling

BG/BRG KlosterneuburgSMS/PTS KlosterneuburgNMS Hermannstr. Klosterneuburg

 ASO/SPZ KlosterneuburgIBMS Perchtoldsdorf 

 ASO/SPZ SchwechatBG/BRG Tulln

LBS AmstettenLBS LilienfeldLBS PöchlarnLBS St. Pölten

NMS Melk NMS Loosdorf BHAS Stockerau

SCHULJAHR 12/13

pluspunkt

 

-

 x-point Region NÖ Mitte

 x-point Region NÖ Ost

 x-point Region LBS Mostviertel

 

D o na u

o n a u D 

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 6/20 Jahresbericht 2010/11 & 2011/12 6

Operatives Organigramm

Stand 2012/2013

Sekretariat IT, Grafik

NÖ Nord-Ost LBS Mostviertel Niederösterreich

aDSA Mag. (FH) Margot Müller 

aDSA Mag. (FH) Gerda Bernauer

Doris Luger  DI(FH) Bernhard Koppensteiner 

Pflichtschulen, Bundesschulen, ASO/SPZ in Niederösterreich

RegionalleitungEmily Bono, MSW

MitarbeiterInnena

Mag. (FH) Lisa Korak 

DSA Michael Mijailovicin a

DSA Mag. Dagmar Schwertberger in

DSA Miriam Vecseia

Mag. (FH) Julia Vollmannin

DSA Renate Weiser a

Mag. (FH) Asimina Wodaczek 

SchulenBHAK/BHAS Gänserndorf 

NMS Guntramsdorf 

BG/BRG Hollabrunn

 ASO/SPZ Hollabrunn

NMS Hollabrunn

PTS HollabrunnHTL Mödling

BG Bachgasse Mödling

BG/BRG Klosterneuburg

SMS /PTS Klosterneuburg

NMS Hermannstr. Klosterneuburg

 ASO/SPZ Klosterneuburg

IBMS Perchtoldsdorf 

 ASO/SPZ Schwechat

BG/BRG Tulln

Regionalleitunga

DSA Mag. (FH) Michaela Fauland

MitarbeiterInnena

Mag. (FH) Jasmin Felbek a

Mag. (FH) Petrissa Gruber a

Mag. (FH) Kathrin Janovsky in

DSA Gertraud Speckner 

SchulenLBS Amstetten

LBS Lilienfeld

LBS Pöchlarn

LBS St.Pölten

GeschäftsführungaDSA Mag. (FH) Margot Müller 

Landesberufsschulen inNiederösterreich

BundespilotprojektNiederösterreich

Regionalleitungin

 DSA Kathrin Liebing

MitarbeiterInnena

Mag. (FH) Anita Kitzwögerer a

Mag. (FH) Sandra Strohmaier in

DSA Sigrid Schmid

SchulenNMS Schulzentrum Krems

BG/BRG Piaristengasse Krems

HS Herzogenburg

 VS Otto-Glöckel St.Pölten

NMS Körner I - Harland St.Pölten

NMS Körner I St.PöltenNMS Körner II St.Pölten

NMS Körner III St.Pölten

NMS Körner IV St.Pölten

BHAK/BHAS St.Pölten

BG/BORG St.Pölten

HTBL St.Pölten

NMS/PTS Traisen

 Vorstand und Geschäftsführung

NÖ Mitte

GeschäftsführungaDSA Mag. (FH) Gerda Bernauer 

GeschäftsführungaDSA Mag. (FH) Margot Müller 

GeschäftsführungaDSA Mag. (FH) Gerda Bernauer 

MitarbeiterInnenin

DSA Bettina Krondorfer in

DSA Renate Weiser 

SchulenNMS Melk 

NMS Loosdorf 

BHAS/BHAK Stockerau

plus punktSozialarbeit an Schulen

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 7/207 YOUNG 

 x-point bietet eine niederschwellige Anlaufstelle primär fürKinder und Jugendliche im Lebens- und Sozialraum Schuleund sekundär für Eltern, LehrerInnen und sonstige schulin- terne Personen.

 Wie wird x-point Schulsozialarbeit in den Lebensraum

Schule integriert?

 Wesentlich ist die intensive Beziehungsarbeit mit schulinter-nen Personen. Das heißt, wir versuchen uns gut in den Schul-alltag zu integrieren, knüpfen und forcieren Kontakte. Wirsind im Schulhaus präsent um allen den Zugang zu unseren Angeboten zu erleichtern.

So sind wir einerseits ein „Fixpunkt“ in Form einer An-laufstelle, in unserem Beratungsraum an der Schule. UnsereSchulsozialarbeiterInnen sind jedoch auch ein „beweglicher

Treffpunkt“, dem System Schule angepasst, um Kontakteherzustellen.

Ziel von x-point Schulsozialarbeit ist es bei altersspezifischenProblemlagen der SchülerInnen, Konflikten, schwierigen Klas-sensituationen uvm. Beratung und Unterstützung zu bieten.Ebenso ist es Ziel Anregung und Unterstützung für Präventi-onsprojekte zu leisten, sowie Informationen zu kinder- undjugendspezifischen Themen bereit zu stellen.

 

Die Prinzipien von x-point Schulsozialarbeit

  Freiwilligkeit  Verschwiegenheit  Beziehungsarbeit  Prävention

  Reflexion/Supervision  Förderung des Wohlergehens

 Angebot x-point Schulsozialarbeit

 Vernetzungsarbeit- externe Institutionen

- schulintern

 Anregung und Unterstützung von

Präventionsarbeit Vermittlung zur 

längerfristigen Beratung/Begleitung

Gruppenarbeit

Krisenintervention

 Anlaufstelle x-point

in der Schule

 x-point SchulsozialarbeiterInnen

knüpfen Kontakte

im Schulhaus

Information

Konfliktmoderation

Beratung/BegleitungEinzelberatung/Kleingruppen

 Angebot x-point

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 8/20 Jahresbericht 2010/11 & 2011/12 8

Im Schuljahr 2010/11 wurde die Region NÖ Mitteneu definiert: Diese Region umfasst jetzt 14 Schu-

len, an denen x-point Schulsozialarbeit angeboten wird. Die Region NÖ Mitte war in diesen beidenSchuljahren von Umstrukturierung und auch vonBaustellen in und an Schulen geprägt. Ein Neustartauf unterschiedlichen Ebenen hat begonnen.Die Kremser Hauptschulen und das Polytechnikum

 wurden ins gemeinsame Schulzentrum übersiedelt. Ab Februar 2011 begann dort der Schulunterricht. Auch das Büro meiner Region wurde in dasGebäude der Zentrale des Vereins umgesiedelt.

Ebenso gab es große Baustellen am BG Tulln sowiean der BHAK und HTBL St. Pölten. Es galt, neueBeratungsräume an den Schulen zu finden, mitContainerlösungen zurechtzukommen und sich

 wieder optimal in die veränderten Schulstruktureneinzugliedern, um einen Beratungsbetrieb für dieSchülerinnen und Schüler gewährleisten zu können.Durch die zum Teil jahrelange Tätigkeit von x-pointSchulsozialarbeit an den betroffenen Schulenkonnten wir uns diesen Herausforderungen ge-meinsam stellen.

Die Schülerinnen und Schüler wandten sich mitunterschiedlichen Themen an uns. Vorherrschend

 waren die Themen Freundschaft, Familie, Gefühle,Liebe, Sexualität, Konflikte innerhalb der Schule,Mobbing und zunehmend Facebook und Cyber-

mobbing. Wir versuchten daher, unsere Weiter-bildungen diesen Themen zu widmen. Es wurdenKontakte mit Fachstellen hergestellt, geeignete

Materialien für die Schulen angefordert undKlassenprojekte durchgeführt. Die Lehrerinnen

und Lehrer konnten dadurch ihre Klasse betreffendunterstützt werden. Ebenso wurde im Rahmen derEinzelfallhilfe sowie in Kleingruppen Unterstützungangeboten. Ein besonderes Anliegen ist es mir,dem Themenbereich Mobbing und der Sensibilisie-rung in diese Richtung einen wichtigen Stellenwertzu geben.

Dies ist an der HS Krems gelungen. Es wurdeein Workshop zur Mobbingsensibilisierung mit

 theaterpädagogischen Methoden organisiert unddurchgeführt. In der teilnehmenden Gruppe sollteein partizipativer Raum entstehen, Begegnungund Dialog möglich werden – eine Bühne, um dieRealität zu erproben, das alltägliche Miteinander zu

 verbessern und Vorurteile abzubauen. Ziel war die gemeinsame Erarbeitung eines Forumtheaterstücksund die Aufführung vor Publikum im SchulzentrumKrems. Dieser Workshop wurde von März bis Juni2012, einmal wöchentlich mit Schülerinnen undSchülern der 2. Klasse HS von mir und einer weite-ren Theaterpädagogin geleitet.

Ein weiterer Schwerpunkt der beiden Jahre war es,die Klassen gemeinsam mit ihren Klassenvorständ-Innen in ihrer Klassengemeinschaft zu unterstützenund zu begleiten.In internen Fortbildungen widmeten wir uns denThemen Gewalt, Arbeiten mit Gruppen sowie derinterkulturellen Arbeit mit Jugendlichen und derenFamilien.

 Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungenfindet in allen Regionen laufend statt, um sich über

 Angebote für Kinder und Jugendliche auf demLaufenden zu halten und um die Kooperationenzu optimieren. Besonders zu erwähnen ist hiereine Vernetzungsveranstaltung des Jugendamtesder Stadt Krems. Im Schulzentrum Krems fand einSymposium „Sozialarbeit versus Pädagogik? Ge-

 genseitiges Verständnis für das Handeln der unter-

schiedlichen Professionen in einem Spannungsfeldzur Verbesserung der Zusammenarbeit“ statt. DieGeschäftsführung von YOUNG sowie die Regional-

Bericht x-point Region NÖ Mitte

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 9/209 YOUNG 

 v.l.n.r: DSA in Petra Hertlein; DSA in Kathrin Liebing; Mag.a(FH) Anita Kitzwögerer; Mag.a(FH) Sandra Strohmaier

leitung von x-point in Krems stellten Schul-sozialarbeit in diesem Rahmen vor.

Die MitarbeiterInnen meiner Region versuchtenmit viel Einsatz, den Anforderungen im Schulalltag

 gerecht zu werden, sich dementsprechend wei- terzubilden und neue Ideen einzubringen. Dafürmöchte ich mich sehr herzlich bei ihnen bedanken.Ein großes Dankeschön auch an die SchulleiterIn-nen und die Lehrerkollegien für Ihre Offenheit undIhr Vertrauen in uns und unsere Arbeit.

DSA in Kathrin Liebing

Regionalleitung NÖ Mitte

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 10/20 Jahresbericht 2010/11 & 2011/12 10

In allen Schulen dieser Region ist die Schulsozial-arbeit seit mindestens drei, in einigen Schulen

bereits sechs Jahren tätig. Durch die mehrjährigeZusammenarbeit mit den Schulen sind die Arbeits- weisen der Schulsozialarbeit ein selbstver-ständlicher Teil des Schulalltags geworden.

 An allen Schulen sind tragfähige Beziehungenentstanden, wodurch die Zusammenarbeit mitSchulleitungen und Lehrerkollegien in den beidenletzten Jahren vertieft werden konnte. Im Zugeder verstärkten Zusammenarbeit sind wir auf die

Notwendigkeit aufmerksam geworden, Lehrer-Innen in Bezug auf Klassendynamiken oder Sorgen,die ihnen einzelne SchülerInnen machen, nochintensiver zu beraten und begleiten. Es ist geplant,dieses Thema 2012/13 durch interne Weiter-bildungen zu bearbeiten.

 Als MitarbeiterInnen einer niederschwellige Bera- tungsstelle werden viele verschiedene Themen anuns herangetragen. Der größte Teil der Beratungenfindet zu den Themen Freundschaft, Gefühle,Konflikte und familiäre Situationen statt. Bemerk-bar war in den letzten beiden Jahren, dass dasThema Mobbing und Cybermobbing regelmäßigbearbeitet werden musste. Besorgniserregend,

 wenn auch nur sehr vereinzelt auftretend, ist das

Thema Rechtsradikalismus. Auch die Studie desInstituts für Jugendkulturforschung 2011 bestätigt,

dass dieses Gedankengut in der Lebenswelt der Jugendlichen präsent ist.

Die direkte Arbeit an den Schulen wird durchmethodische Weiterentwicklung, Weiterbildung,Reflexion und Vernetzung unterstützt. AlsRegionalleiterin ist mir diese „indirekte Arbeit“ ein

 wichtiges Anliegen, um die fachliche Aktualität undqualitativ hochwertiges Arbeiten der Mitarbeiter-Innen zu gewährleisten. Es gab interne Weiter-

bildungen und Klausuren zu den Themen„Arbeiten mit jüngeren Kindern am ASO/SPZ“,„Tod und Trauer in der Schule“, „Cybermobbing“und „Methoden für Gruppenarbeit“.

Die drei ASO/SPZ in NÖ, an denen x-point Schul-sozialarbeit tätig ist, befinden sich in der RegionNÖ Ost. Regionalleitung und Geschäftsführungbeschlossen, sich mit dieser Zielgruppe intensiverauseinanderzusetzen, um ein passendes, mit dem

 Auftrag der Jugendwohlfahrt konformes Angebot

für diese Zielgruppe zu erstellen. Eine Klausur miteiner externen Fachreferentin wurde mit den

 x-point MitarbeiterInnen gehalten.

Zusätzlich besuchten MitarbeiterInnen folgende Veranstaltungen an der Landesakademie Nieder-österreich für freie Träger der Jugendwohlfahrt imBereich soziale Dienste:- Fachtagung Bindung und Trauma- Rechtsradikalismus und Jugendliche

- Generation Porno- Krisenintervention- Wie verrückt sind ganz normale Jugendliche?- Kreative Methoden für die Arbeit mit Kindern

und Jugendlichen- Fachtagung Gewaltprävention

Bericht x-point Region NÖ Ost

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 11/2011 YOUNG 

 v.l.n.r., 1.Reihe: DSA in Mag.a Dagmar Schwertberger; Emily Bono, MSW; DSA Michael Mijailovic2. Reihe: DSA in Franziska Hatz, MA; Mag.a(FH) Julia Vollmann; DSA in Miriam Vecsei; DSA in Renate Weiser;

Mag.a(FH) Asimina Wodaczek 

 Wir haben uns in diesen beiden Jahren „Informa- tion und Vernetzung“ als „Jahresthema“ gesetzt,

um in der geographisch großen Region, die meh-rere Bezirke umfasst und innerhalb derer wir mitsechs verschiedenen Abteilungen für Jugendwohl-fahrt zusammenarbeiten, einen besseren Überblicküber die Angebote in der sozialen Landschaft zuhaben.

Mit Hilfe einer Praktikantin wurde ein internesRessourcenhandbuch entworfen, das helfen soll,den Überblick über Einrichtungen und soziale

Dienstleistungen zu wahren.

Emily Bono, MSW 

Regionalleiterin NÖ Ost

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 12/20 Jahresbericht 2010/11 & 2011/12 12

Bericht x-point LBS Mostviertel

 Wir sind an den Landesberufsschulen im Most- viertel (LBS St. Pölten, LBS Lilienfeld, LBS Pöchlarn

und LBS Amstetten) seit dem Schuljahr 2009/2010 tätig. Die Beratungsmöglichkeiten sind jeweilsdirekt an der Schule bzw. im Internat für die

 Jugendlichen möglich. Diese Art der Einzelfallhilfebzw. Kleingruppenberatung wurde von Anfang an

 von den SchülerInnen gut genützt und stellt einenSchwerpunkt in unserer Arbeit dar. Die Jugend-lichen kommen mit sehr komplexen Themen undProblemen zu uns, welche oft bereits schon mani-fest verankert sind und entwickeln mit uns weitere

 Vorgehensweisen. Teilweise formulieren und er-zählen die SchülerInnen ihre Anliegen zum erstenMal und holen sich Unterstützung. Es ist schön zusehen, wie die Lehrlinge wieder neuen Mut undHoffnung schöpfen. Ich bin sehr dankbar, dass sichdie SchülerInnen an uns wenden. Das zeigt, dass

 wir als Sozialer Dienst mit unseren Leistungen ge-nau richtig angesiedelt sind in der „Lebenswelt derLehrlinge“ in deren Berufsschule und Internat.

 Weiters arbeiten wir mit den Jugendlichen inGruppen im Rahmen von Workshops, Aktionen

und Projekten. Unser Anliegen damit ist es, einen„anderen“ Aspekt von Bildung für die Lehrlinge zuermöglichen, sodass sie sich mit sozialen Themenbeschäftigen und somit auch sensibilisiert werden,

 wie z.B. interkulturelles Verständnis, Liebe undSexualität, Gewalt, Suchtprävention, Klassenge-meinschaft und Mobbing.

Hier ein kurzer Überblick unserer Angebote die wir direkt an den Schulen oder im Internat durch-

führen:- Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen:

z.B. Sexualität, Schul- und Internatsleben, Kon-flikte und Regeln im Zusammenleben, Konfliktund Lösungsstrategien, Formen von Gewalt,Rechtsradikalismus, Alkohol, neue Medien

- Mädchenworkshops: z.B.“Rolle der Frau“, Frau zwischen Beruf undFamilie, Liebe und Sexualität,…

- Workshops in den Klassen:

Suchtprävention, Klassengemeinschaft undMobbing

- Klassensprecherworkshops: Ansprechpartner und Unterstützung, Entlastung

der Klassensprecher bei ihren Anliegen- Fotoprojekte:einerseits als kreatives Angebot ( Ausstellung imInternatsbereich), andererseits im Hinblick aufklasseninterne Förderung der Sozialkontakteunter Berücksichtigung der teils besonderen Le-bens- und Berufssituationen der SchülerInnen

- „x-point Party“ im Internatsbereich(Musik, Tanz und gute Laune in den Abendstun-den), Konzert für die Lehrlinge, Tischfußball-tur-

nier 

Durch diesen Auszug aus unseren Gruppe-narbeiten werden die verschiedenen Methodenund Möglichkeiten ersichtlich, mit welchen wir mitden Lehrlingen arbeiten und Beziehungen knüpfen.

 Wir freuen uns besonders über das positive Feed-back seitens der SchülerInnen.

Im Hinblick auf die Qualitätssicherung ist es

 wichtig, den MitarbeiterInnen durch Planung undEntwicklung einen Rahmen zu schaffen, wo sieihre verantwortungsvolle Arbeit und die damit

 verbundenen schwierigen Themen gut reflektierenkönnen. Dies findet in den regelmäßigen Team-besprechungen, Intervisionen, Supervisionen,Krisenbereitschaftsdiensten der Regionalleitungund den Besprechungen mit der Regionalleitungstatt.

Die Vorkommnisse in der Praxis werden reflektiertund für die Anwendung im Alltag aufbereitet. Inden letzen beiden Jahren sind dadurch Leit-linien zum Vorgang bei akuten und latenten Krisen

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 13/2013 YOUNG 

entwickelt und die Methoden der Gruppenarbeitauf ihre Anwendbarkeit in den unterschiedlichen

Stettings der Berufsschulen beleuchtet worden.

 Weiters sind auch laufende Fort- und Weiterbildun- gen von großer Bedeutung, um fachlich auf demaktuellen Stand zu sein. Hier ein Auszug aus denabsolvierten Fort- und Weiterbildungen: Jugendli-che und Sexualität, Kinder- und Jugendpsychiatrieund Jugendwohlfahrt, Fachsymposium: Gewalt-prävention in der Schule und Familie- Strategien,Fachtagung: „Familie Heute“ Was kann sie leis-

 ten? Was soll sie leisten? Wie soll sie unterstützt werden?, Fachtagung: Essstörung, Rassismus undRechtsextremismus, Bildung – Erziehung – Bera-

 tung: Schulsozialarbeit im Spannungsfeld zwischenPädagogik und Beratung.

 x-point Schulsozialarbeit arbeitet vernetzend inner-halb und auch außerhalb der Schule. Im Anschlussmöchte ich gerne einen kleinen Auszug unserer

 Vernetzungspartner anführen und mich gleichzeitigfür die gute Kooperation bedanken:

BFI, Clearing, AMS, WIFI, AK, Berufsausbildungs-assistenz, Schulpsychologie, Neustart, Grüner

Kreis, Frauen- und Männerberatung, Jugendwohl-fahrten, Jugendberatungsstellen, Schulärzte, Ar-beitsassistenz, ibis acam, Transjob, Suchtpräventi-onsstellen, Suchtberatungen, Gewaltschutzzentren,Möwe, Kinder- und Jugendanwaltschaften, …

Da hinter soviel Arbeit auch immer engagier- te MitarbeiterInnen stehen, würde ich gerne andieser Stelle meinen höchst kompetenten Schul-sozialarbeiterInnen einen herzlichen Dank für Ihre

 geleistete Arbeit aussprechen. Sie sind mit Herzund Professionalität zum Wohle der Lehrlinge imEinsatz.

 Weiters möchte ich allen Direktoren, LehrerInnen,ErzieherInnen und sonstigen schulinternen Perso-nen, aber auch dem Berufsschulinspektor und demBerufsschulrat für die wirklich gute Zusammenar-beit danken.

DSA Mag.a(FH) Michaela Faulaund

Regionalleitung LBS Mostviertel

 v.l.n.r.: Mag.a(FH) Petrissa Gruber; DSA in Gertraud Speckner; Mag.a(FH) Kathrin Janovsky;DSA Mag.a(FH) Michaela Fauland; Mag.a(FH) Jasmin Felbek

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 14/20 Jahresbericht 2010/11 & 2011/12 14

 Modellprojekt plus punkt - Sozialarbeit an Schulen

Das Projekt pluspunkt, das vom Verein Young im Rahmen von „Schulsozialarbeit in Österreich“ an denHauptschulen Loosdorf und Melk und an der HAS Stockerau durchgeführt wird, startete im Jänner 2011.

Bei dieser Initiative des BMUKK in Kooperation mit den Ländern geht es sowohl um die Erprobung neuerModelle von Sozialarbeit an Schulen, als auch um die Erfassung von bereits existierenden Schulsozialarbeits-einrichtungen. Der Verein YOUNG ist seit 14 Jahren als freier Träger der Jugendwohlfahrt NÖ und mit derEinrichtung x-point Schulsozialarbeit an vielen Schulen tätig. Mit dem Modell „pluspunkt“ erprobt der Verein

 YOUNG ein höherschwelliges Angebot.

„pluspunkt - Sozialarbeit an Schulen“

Das Projekt pluspunkt  ist eine Anlaufstelle für LehrerInnen und Eltern und sieht eine klare Definition derZielgruppe, eine sehr spezifische Ausrichtung der Ziele und der daraus resultierenden Methoden vor. Die

Zielsetzung liegt in der Erhöhung des Anteils Jugendlicher, die einen positiven Pflichtschulabschluss erreichenund in der Verringerung von Schulabsentismus und Schulverweigerung im Pflichtschulbereich. Die Ziel- gruppe sind Kinder und Jugendliche, die gefährdet sind, den Pflichtschulabschluss nicht zu schaffen bzw. dieersten Anzeichen von Schulverweigerung zeigen.

Der arbeitsmarktpolitische Effekt liegt in der Unterstützung zur Erreichung des Pflichtschulabschlusses undin der dadurch gegebenen Möglichkeit zum Besuch weiterführender Schulen bzw. zur Absolvierung von

 Ausbildungen. Es soll gezielte Drop-out Prävention mit Methoden der Sozialarbeit, wie Individualhilfe undCase Management, in Kooperation mit der Schule durchgeführt werden. Dies bedeutet auch eine Öffnungder Schule für neue Berufsgruppen „Schulsozialarbeiterinnen“ für bildungsrelevante Zielsetzungen. DiesesPilotprojekt bietet auch einen präventiven Aspekt für den Auftrag der Jugendwohlfahrt.

Rahmenbedingungen pluspunkt

Der Verein YOUNG ist auch mit dem Modellprojekt „pluspunkt – Sozialarbeit an Schulen“ freier Träger der Jugendwohlfahrt NÖ. Die Fachaufsicht obliegt auch hier der Jugendwohlfahrt des Landes NÖ. Außerdem wurde eine Steuergruppe mit folgenden TeilnehmerInnen installiert:

HR DDr. Andrea Richter - Leiterin Schulpsychologie NÖLSI OSR Maria Handl-Stelzhammer, M.A. - Landesschulinspektorin NÖHOL Hannes Karner - Beratungslehrer 

BSI Wolfgang Schweiger – Bezirksschulinspektor Melk LSI HR Mag. Karl-Heinz Jirsa – Landesschulinspektor – kaufmännische SchulenDr. Reinhard Neumayer – psychologischer Leiter JWF NÖDSA Irene Vasik – Fachaufsicht JWF NÖDSA Mag.a(FH) Margot Müller – Geschäftsführung Verein YOUNG

Kooperation und Austausch sind wesentliche Bestandteile des Modell-projektes, um die unterschiedlichen Betrachtungsweisen der beteiligten

Systeme für das Gelingen des Projektes zu nutzen:

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 15/2015 YOUNG 

Ziele Pluspunkt – Sozialarbeit an Schulen

Das primäre Ziel von „pluspunkt“ ist es, SchülerInnen, die gefährdet sind den Pflichtschulabschluss nicht zuabsolvieren oder Anzeichen von erster Schulverweigerung zeigen, zu unterstützen, sowie eine Anlaufstellefür LehrerInnen und Eltern diesbezüglich anzubieten.Die sekundären Ziele sind:- die Schulen auf die Problematik der Schulverweigerung zu sensibilisieren- Kooperationsmöglichkeiten mit den ExpertInnen im Umfeld der Schule abklären und diese für dieFallarbeit zu nützen.

Zielgruppen

 

- SchülerInnen die gefährdet sind den Pflichtschulabschluss nicht zu schaffen bzw. die erste Anzeichen von Schulverweigerung zeigen.- LehrerInnen und Umfeldpartner der Schulen zur Kooperation- Eltern

„pluspunkt“ - Angebot:

- Anlaufstelle an den Schulen für LehrerInnen und Eltern- Beratung für SchülerInen und Eltern- Fallbearbeitung mit Methoden der Sozialarbeit, insbesondere der Individualhilfe und Case- Management

(Erarbeitung eines Ist Zustandes bezüglich Abschlussgefährdung, Beratung bei schulverweigerndenTendenzen und Schulverweigerung, psychosoziale Alltagsbegleitung, Begleitung der Eltern, Lehrer-

 gespräche, Vermittlung an andere Institutionen, Reflexion der Maßnahmen)- Sensibilisierung der Schulen auf die Thematik: „Schulabsentismus – Schulverweigerung – Drop-out“

„pluspunkt“ - Team:

Das „pluspunkt“ Team besteht aus:DSA in Bettina Krondorfer – Schulsozialarbeiterin / Jakob-Prandtauer-NMS Melk und NNÖMS Loosdorf 

DSA in Renate Weiser – Schulsozialarbeiterin / BHAS StockerauDSA Mag.a(FH) Margot Müller – Projektleitung/Geschäftsführung

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 16/20 Jahresbericht 2010/11 & 2011/12 16

Immer wieder wurde in unserem Modellprojektunsere „plus punkt“-Mitarbeiterin BettinaKrondorfer mit dem Thema Lernorganisationkonfrontiert, und es stellte sich für uns die Frage,ob das Aufgabe der Schulsozialarbeit sei. UnsereConclusio lautet: Ja, Sozialarbeit ist alltagsorien- tiert, und Lernen ist für SchülerInnen ein Aspektdes Alltags, den sie oft nicht ausreichend bewälti- gen können. Viele SchülerInnen, die durch„pluspunkt“ betreut werden, haben Schwie-

rigkeiten, sich den Lernstoff einzuteilen. Ihnenfehlt es an Zeitmanagement, sie haben Lückenim Lernstoff und fühlen sich überfordert, wenn bereits ein riesiger Berg an Unerledig- tem vor ihnen liegt. Um mit dieser Situatio-

nen besser umgehen zu können, haben wireinen Kalender, den „Young Time Coach“(YTC), entwickelt. Dies ist ein Kalender mit Wochen-, Semester- und Jahresübersicht.

Damit können die SchülerInnen ihrenLernstoff portionieren, das Lernen terminisieren und nach ihren individuel-len Lernvoraussetzungen planen.„pluspunkt“ begleitet die SchülerInnen,

fördert ihre Selbständigkeit und unter-stützt sie in der Selbstorganisation ihres Lernallta-

 ges. Mit dem YTC gibt es dafür ein „Werkzeug“.Unterstützung bei Lernorganisation hilft auch,einfach in die Beratung einzusteigen. Durch die

 Arbeit mit dem YTC gibt es eine Routine in derBeratung. Die SchülerInnen lernen einerseits, ganznach ihren Bedürfnissen zu planen, und nebenbeikönnen bedeutende Gespräche entstehen.

 2 01 3 2 01 2

 Y o u n g  T i m e  C

 o a c h

YTC - Young Time Coach

Lernorganisation – Aufgabe der Schulsozialarbeit?

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 17/2017 YOUNG 

Bei der grafischen Gestaltung des YTC wurde besonders auf eine einfache Gestaltung geachtet. Es sollteein wenig ablenkender Arbeitsbehelf sein und andererseits den SchülerInnen die Möglichkeit für individuelle

Ergänzungen bieten. Durch das Format wurde ausreichend Platz für Notizen gegeben. Die Entwicklung des„YOUNG TIME COACHES“ wird fortgesetzt, und wir möchten zukünftig diesen Zeitplaner für SchülerIn-nen, Eltern, LehrerInnen, BeraterInnen, HortbetreuerInnen und für gesamte Klassen anbieten.

Das Entwicklungsteam besteht aus:DI(FH) Bernhard Koppensteiner, IT-Betreuung/GrafikDSA in Bettina Krondorfer, SchulsozialarbeiterinDSA Mag.a(FH) Margot Müller, Geschäftsführung

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 18/20 Jahresbericht 2010/11 & 2011/12 18

Fachartikel

Schulpädagogik und Soziale Arbeit sind unter-schiedliche Disziplinen, haben unterschiedlicheHerangehensweisen und verfügen über verschie-dene Erfahrungen. Aber sie arbeiten mit den

 gleichen Zielgruppen auf vergleichbare Ziele hin.Damit wird die Notwendigkeit interdisziplinä-rer Zusammenarbeit zentral. Interdisziplinaritätbedeutet eine integrationsorientierte Zusammen-arbeit von Personen aus verschiedenen Diszipli-nen. Schulpädagogik und Soziale Arbeit müssen

 gemeinsam Herausforderungen wie das PhänomenGewalt, Leistungsdruck,… bearbeiten. (vgl. Dril-ling 2009: 100).Dies erfordert die Einsicht und das Einfühlungs-

 vermögen in die jeweilige „Fach-und Arbeitswelt“der anderen Berufsgruppe um auf einer neutralenBasis zusammenarbeiten zu können.

Im NÖ Modell der Schulsozialarbeit werden verschiedene Organisationen, ihre verschiedenenStrukturen, Rahmenbedingungen und Aufträgemiteinander verbunden: die Organisation Schuleund die Organisation Jugendwohlfahrt.(vgl.Bernauer 2009:47)

Die Schulsozialarbeit nutzt den Rahmen der Schulefür ihre Angebote, muss sich daher an gewisse

Rahmenbedingungen des Systems Schule anpassen(z.B. zeitliche Vorgaben, Hausordnung,…). Diefachliche und organisatorische Leitung der Schul-sozialarbeit liegt jedoch beim Trägerverein derSchulsozialarbeit, der ein freier Träger der

 Jugendwohlfahrt ist, und somit auch bei der Jugendwohlfahrt die Fachaufsicht liegt. Die fach-liche und organisatorische Leitung für die Schuleliegt bei der Direktion. Daher wird das Bild derMatrixorganisation für die Darstellung verwendet.Es zeigt das Zusammenspiel einer Institution miteiner Organisation und deren Hierarchien.

(vgl. Bernauer:2009:48)

Diese Darstellungsform habe ich in meinerDiplomarbeit an der FH St. Pölten verwendet.Erforscht wurde der Beitrag der Schulsozial-arbeit zum Thema Gewalt in der Schule mit denderzeitigen Rahmenbedingungen in Niederöster-reich. Die Interviews wurden mit SchülerInnen,LehrerInnen, der fachlichen Leitung der Schul-sozialarbeit, einer/m DirektorIn und einer/mSchulsozialrbeiterIn an einer betreuten Schuledurchgeführt. Die Ergebnisse dieser Diplomarbeit

zeigen anhand des Phänomens Gewalt auch dieZusammenarbeit der beiden Berufsgruppen auf.Direktion und fachliche Leitung des Trägervereinsder Schulsozialarbeit, haben regelmäßige Reflexi-onsgespräche, wo Prozesse und Abläufe reflek-

 tiert, neue Ziele geklärt und gemeinsame Strate- gien entwickelt werden. Die LehrerInnen und dieSchulsozialarbeiterInnen haben eine andere Formder Zusammenarbeit. Sie arbeiten eher neben-einander. Es gibt nur manchmal gemeinsamen

Zielformulierungen. Es zeigt sich das Muster der gegenseitigen Akzeptanz. Die LehrerInnen mi-schen sich bei der Arbeit der SchulsozialarbeiterInnicht ein und umgekehrt auch nicht. MöglicheGründe, für diese Form der Kooperation derBerufsgruppen scheinen, zu wenig zeitlicheRessourcen und rechtliche Gründe (wie z. B. die

 Verschwiegenheitspflicht) zu sein. Diese Punkte wurden in den Interviews erwähnt. Es wird auchargumentiert, dass bestimmte Struktur-unterschiede zwischen Pädagogik und Sozialarbeitdie Zusammenarbeit erschweren. (vgl.Bernauer2009:52)

Interdisziplinäre Zusammen-

arbeit nach dem NÖ Modelder Schulsozialarbeit

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 19/2019 YOUNG 

Diese Ergebnisse weisen daraufhin, dass die Zu-sammenarbeit auf allen Ebenen, forciert werden

sollten, damit die Schüler-Innen von beiden Be-rufsgruppen und ihren unterschiedlichen Zugängenund Methoden profitieren können.Matthias Drilling (2009: 102) macht deutlich, dassnicht strukturelle Differenzen eine Kooperationzwischen Schule und Sozialarbeit erschweren,sondern mangelnder Wille oder mangelndeMöglichkeiten diese einander näher zu bringenund daraus notwendige Schlüsse zu ziehen. „DieHerausforderung, vor der Schule und Sozialar-

beit stehen, ist also nicht, die unterschiedlichen Arbeitsweisen, Methoden und Verfahren einseitiganzupassen, aufzugeben oder beidseitig gleichzu machen. Es geht darum, sich der Struktur deseigenen Systems bewusst zu werden, die Unter-schiedlichkeiten zum anderen System herauszu-arbeiten und dann die gemeinsame Anstrengungzu unternehmen, in einem Dialog den Beitrag derjeweils eigenen Fachlichkeit auszuweisen“ (Drilling2009: 102).Diesen Umstand näher erläuternd weisen Seel

und Scheipl (2004:265) darauf hin, dass Schule undSozialarbeit unterschiedlichen Handlungslogikenfolgen. „Die Schule definiert sich primär von denLerninhalten her und muss demnach das Funkti-onselement der Differenzierung hoch gewichten.Die LehrerInnen- SchülerInnenbeziehung definiertsich stärker von einer „Sache“ her. Dem gegenüberkonzentriert sich die soziale Arbeit mit denKindern und Jugendlichen auf die Beziehungsebe-ne, wodurch die Beziehung umfassender, „ganz-

heitlicher“ wird. Sie betont „das Funktionselementder Integration“. Die Beziehung wird mehr oder

 weniger auf die ganze Persönlichkeit des/r Schü-lerIn, seine/ihre Bedürfnisse, seine/ihre Vorliebenund Stärken aber auch auf seine/ihre Problemebezogen. (Seel/Scheipl 2004:265)Seel und Scheipl schlagen deshalb vor, die Funkti-ons- und Rollendifferenzierung zwischen Bildungs-system und Jugendhilfesystem nicht aufzuheben.

 Vielmehr sollte die Chance gegenseitiger Ausba-

lancierung durch Begegnung zwischen Lehrkräftenund Fachkräfte der Jugendhilfe – an Schulen sowiedurch gegenseitige Kooperation verbessert wer-

den. Daraus leiten sie folgenden Vorschlag ab: „Dieunterschiedlichen Handlungslogiken benötigen

 wechselseitige Kritik und Anregungen von Leh-rerInnen und SozialarbeiterInnen in gegenseitiger

 Achtung und Wertschätzung vor der speziellenKompetenz der jeweils anderen Berufsgruppe.Beide Berufsgruppen sind für solche Projekte ent-sprechend vorzubereiten“ (Seel/Scheipl 2004:265)Ressourcen, Rahmenbedingungen und fachliche

 Ausbildung sind unterschiedlich. Durch eineReflexion beider Berufsgruppen kann es zu einerneutralen Zusammenarbeit kommen. Gegenseitige

 Akzeptanz und Wertschätzung sind notwendig fürdie Kooperation. Auf diese Weise wäre sichergestellt, dass beideFunktionsimperative institutionell abgesichert,repräsentiert und gleichzeitig in ihren extremen

 Auswirkungen durch die jeweils andere Institutionund ihre Ansprüche und Erwartungen gegen-balanciert werden. „Es ist also der Synergieeffekteiner intensiven Zusammenarbeit zweier Partner,der die besondere Produktivität der Angebotsformder Schulsozialarbeit begründet.“ (Seel/Scheipl2004: 264).

Bernauer, G (2009): Welchen Beitrag kann Schul-sozialarbeit zum Thema „Gewalt im Pflichtschulbe-reich“ mit den derzeitigen Rahmenbediengungenin Niederösterreich leisten, Diplomarbeit, FHSt.PöltenDrilling, M (2009): Schulsozialarbeit. Antwortenauf veränderte Lebenswelten, BernMüller, M. (2008): Sozialarbeit und Ethik, Hausar-

beit FH St. PöltenSeel, H. / Scheipl ,J. (2004): Das österreichischeBildungswesen am Übergang ins 21. Jahrhundert,Graz

DSA Mag.a(FH) Gerda Bernauer 

Geschäftsführung

7/23/2019 Jahresbericht 1012 20121208 Web

http://slidepdf.com/reader/full/jahresbericht-1012-20121208-web 20/20

Medieninhaber 

 YOUNG VEREIN FÜR KINDER UND JUGENDLICHESchreinergasse 1/2/1/4 A-3100 St. PöltenÖsterreich/AustriaTel.:+43 (0)2742-21303Fax:+43 (0)2742-21303-4ZVR: 576633858http://[email protected]

Impressum

Redaktion

Emily Bono MSW DSA Mag.a(FH) Gerda Bernauer DSA Mag.a(FH) Michaela FaulandDSA in Kathrin LiebingDSA Mag.a(FH) Margot Müller 

Gestaltung

DI(FH) Bernhard Koppensteiner 

Rechtshinweis Weitergabe des Inhaltes darf nur mitZustimmung des Medieninhaberserfolgen.

Impressum & Sponsoren

Rundum beschützt.

 Vorsorge & Sicherheit fürdie Jüngsten? Mehr Info:

Bernhard Steurer

Tel. 0676 8253 3027

Gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus Mitteln des Bundesministeriums für Unterricht Kunst und Kultur und vom Land NÖ

ELTERNVEREIN IN DER ALLG:SONDERSCHULE SCHWECHAT

FÖDERVEREINBRG/BORG ST.PÖLTEN

HAUPTSCHULGEMEINDEGUNTRAMSDORF

HAUPTSCHULGEMEINDE

TRAISENHAUPTSCHULGEMEINDE

KREMS

HAUPTSCHULGEMEINDEHERZOGENBURG

SONDERSCHULGEMEINDE

SCHWECHATSONDERSCHULGEMEINDE

HOLLABRUNNSCHULGEMEINDEHOLLABRUNN

SCHULGEMEINDEPERCHTOLDSDORF

 x-point Schulsozialarbeit wird gefördert von:

pluspunkt - Sozialarbeit an Schulen wird gefördert von:

ELTERN- UND UNTERSTÜTZUNGSVEREINBG/BRG PIARISTENGASSE KREMS