p r o f. d r . d r . H .c . a x e l H av e r i c H
Jahresbericht
2012
Jahresbericht 2012Herz-, Thorax-, Transplantations-und Gefäßchirurgie
PROF. DR. DR. H.C. A XEL HAVERICH
Einführung 11
2012 · Auf zu neuen Ufern 13
Jahresrückblick 2012 14
April · Sport verjüngt 14
Mai · Zehn Jahre innovative Herzklappen aus Hannover 15
Mai · Die mitwachsende Herzklappe: Ein Beispiel für erfolgreiches Tissue Engineering 15
Juni · REBIRTH für weitere fünf Jahre gefördert 16
September · Der Stellenwert von Lebendspenden für die Lungentransplantation 17
Oktober · Klinischer Einsatz des Organ Care Systems für die Lungentransplantation 18
November · Bundeskanzlerin besucht die MHH 19
Dezember · Spatenstich für NIFE 19
Klinikleitung und Mitarbeiter 2012 21
Die Bereiche 2012 22
Stationen, OP, Ambulanzen 23
Mitarbeiter in der Klinik 2012 24
Ärztlicher Direktor 24
Leitende Oberärzte 24
Klinikmanagement 24
Pflegedienstleitung 24
Bereichsleiter und Oberärzte 24
Klinisches ärztliches Personal 24
Klinische Forschung und Biostatistik 25
Kardiotechnik 25
Sekretariate 25
Büro des Klinikdirektors 25
IT-Administration & -Entwicklung 25
Qualitätssicherung 25
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit HTTG und SFB 599 25
Foto und Filmdokumentation 25
Medizintechnik 25
Station 12 26
Station 15 26
Station 18 26
Station 25 26
Station 35 27
Station 74 27
Inhalt
Inhalt
OP-Pflege 27
Transplantationsambulanz 28
Wundmanagement 28
Atmungstherapeuten 28
VAD-Koordination 28
Stationsassistentinnen 28
Mitarbeiter in der Forschung 2012 29
LEBAO (Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Organe) 29
CrossBIT (nur HTTG) 29
Kompetenzzentrum für Kardiovaskuläre Implantate / GMP Musterlabor 29
Exzellenzcluster REBIRTH (Business Management) 29
Mitarbeiter in Forschung und Experimenteller Chirurgie 29
Leistungsspektrum der Klinik in 2012 31
Koronarchirurgie 32
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht 33
Kontakt 33
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 34
Klappenchirurgie 36
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht 37
Kontakt 37
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 38
Aortenchirurgie 40
Kontakt 41
Minimalinvasive Aortenchirurgie 42
Davidoperation 43
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 44
Vaskuläre und endovaskuläre Gefäßchirurgie 46
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht 47
Kontakt 47
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 48
Wirksame Bekämpfung des therapieresistenten Bluthochdrucks mittels Elektrostimulation 50
Inhalt
Schrittmacher- und Defibrillatorchirurgie 52
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht 53
Kontakt 53
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 54
Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung 56
Kontakt 57
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 58
Herzunterstützungssysteme und Herztransplantation 60
Kontakt 61
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 61
Thorakale Organtransplantation 62
Eindrücke aus dem OP bei Lebend-Lungenspende 63
Kontakt 63
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 64
Transplantationsambulanz 66
Kunstherz-Sprechstunde 67
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht 67
Kontakt 67
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 68
Chirurgie angeborener Herzfehler 70
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht 71
Kontakt 71
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 72
Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) in der MHH und in zuweisenden Kliniken 74
Kontakt 75
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 75
Kardiotechnik 76
Kontakt 77
Herzthoraxchirurgische Intensivstation 78
Kontakt 79
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse) 79
Inhalt
Pflege in der HTTG-Chirurgie 81
Pflege 82
Tätigkeitsschwerpunkte in der Pflege 83
Kontakt 83
Pflege auf Station 12 85
Unsere Standards 86
Das Versorgungsspektrum der Station 12 86
Zusammenarbeit 87
Kontakt 87
Ökonomische Betrachtungen 89
Klinikmanagement Aufgaben 90
Ökonomie und Innovationen 90
Erlös-Entwicklung in der HTTG-Klinik 91
Deckungsbeitrag II-Entwicklung 91
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen 2012 92
Behandelte Fälle 92
Operationen mit Herz-Lungen-Maschine 92
Durchschnittliche Gesamtverweildauer in Tagen 92
Koronarchirurgie. Altersverteilung der HLM-Patienten 92
Casemix Index 93
Betriebliches Verbesserungssystem 2012 93
Innovative Therapien gegen eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen 94
Forschung 97
Forschungsprofil 98
A. Experimentelle Forschung 99
B. Klinische Forschung 99
Kontakt 99
Klinische Forschung und Biostatistik 100
Kontakt 100
ESPOIR 101
Ausgewähltes Forschungsprojekt aus der HTTG-Chirurgie 102
Inhalt
Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL) 104
Projektübersicht 105
REBIRTH 108
Struktur und Forschungsprofil 108
Der Exzellenzcluster REBIRTH in Bildern 2012 108
Exzellenzinitiative 109
PhD-Programm Regenerative Sciences 112
Start in die zweite Förderperiode 113
Kontakt 113
NIFE – Transdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungszentrum
mit dem Schwerpunkt Implantatforschung 114
Kontakt 115
Habilitationen/Promotionen 116
Wissenschaftspreise 117
Stipendiaten 119
Weitere Tätigkeiten in der Forschung 121
Aus-, Fort- und Weiterbildung 127
Leitbild der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 127
Studentische Lehre 128
Chirurgie im 4. Studienjahr des Modellstudiengangs Humanmedizin 128
Die HTTG im praktischen Jahr (PJ) und als Famulatur 129
Schneiden, Nähen, Knoten 130
„Chirurgie – nichts für mich!?“ 131
Weiterbildung 132
Klinik 132
Wissenschaft 133
Nicht-ärztliche Fortbildung 134
Kardiotechnik – Extracorporeal Membrane Oxygenation (ECMO)-Schule 134
Der Atmungstherapeutentag 2012 135
Kontakt und Impressum 136
Einführung
Die MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäß chirurgie
(HTTG) unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Axel Haverich ist hervorge-
gangen aus der ehemaligen Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchir-
urgie (THG), die 1969 von dem renommierten Herzchirurgen Prof. Dr.
Hans G. Borst eingerichtet wurde – diesem Erbe fühlt sich die Klinik für
HTTG bis heute verpflichtet.
Unsere Klinik arbeitet im Verbund mit weiteren exzellenten Kliniken
der MHH. Diese intensive Kooperation vieler medizinischer Disziplinen
unter einem Dach ist die Grundlage für die umfassende Patientenver-
sorgung der MHH. Nur durch diese Zusammenarbeit sind multidiszi-
plinäre Therapiekonzepte möglich, die wir in jedem unserer Bereiche
anbieten. Mit Experten anderer Fachgebiete entwickeln wir in wöchent-
lich stattfindenden Arbeitsgesprächen individuelle Therapiekonzepte.
Dabei steht die Chirurgie nicht zwangsläufig im Vordergrund – vielmehr
geht es darum, für jeden Patienten die optimale Therapie zu finden.
11
12
Auf zu neuen Ufern2012
Das vergangene Jahr war für die HTTG der MHH ein Jahr der Innovati-
on. Deutschlandweit konnten wir die erste Lungen-Lebendspende für
die Lungentransplantation realisieren, haben das Organ Care System
für den Organtransport klinisch etabliert und die gezüchteten Herz-
klappen für die klinische Verwendung als Aortenklappenersatz quali-
fiziert. In der Pflege starteten wir ein High Care Programm für länger
auf der Intensivstation zu pflegende Patienten. Das Konzept sieht
neben der Sicherstellung vital bedeutsamer Funktionen Elemente der
Physio- und Ergotherapie, aber auch der psychologischen Betreuung
durch spezifisch weitergebildete Pflegekräfte vor. So geht mein Dank
an alle Mitarbeiter. In der HTTG kennt niemand das geflügelte Wort:
„Das haben wir ja noch nie so gemacht …“
Und unsere Forscher? Neben vielen Einzelerfolgen haben wir es erst-
mals geschafft , menschliches Herzmuskelgewebe zu züchten, das sich
auch chirurgisch verarbeiten lässt und die Gefäß-„Prothesen“, die wir
ausschließlich aus patienteneigenem Material, nämlich Blut, herstel-
len, haben die erste Feuerprobe im Großtierexperiment geschafft.
Auf zu neuen Ufern hieß es auch für das Urgestein der HTTG: Martin
Strüber. Das Herzzentrum Leipzig machte ihm ein Angebot, das wir
nicht toppen konnten. Die neue Position wird ihm aber auch für seinen
weiteren beruflichen Werdegang nützlich sein. Unseren Kinderherz-
chirurgen Thomas Breymann konnten wir in den Ruhestand entlassen.
Mit dem Stuttgarter Alexander Horke haben wir einen kraftvollen Er-
satz gefunden, der sich besonders mit der Umsetzung unserer Tissue
Engineerig Konzepte in die pädiatrische Anwendung befassen wird.
Im „klinischen Alltag“ konnten wir laut externer Qualitätssicherung
unsere hervorragenden Ergebnisse bei elektiven Bypass- und Herz-
klappenoperationen bestätigen. Trotz erheblicher Zunahme von
Hochrisikokranken, besonders jene mit akutem Herzinfarkt, blieb die
Gesamtsterblichkeit der koronaren Bypasschirurgie unter 2 %. Fast
unbemerkt hat sich die MHH in den letzten 12 Monaten als europaweit
größte Herz- und Lungenunterstützungseinheit mittels ECMO entwi-
ckelt. Bei 198 Patienten wurde die extracorporale Membranoxygenie-
rung eingesetzt, dies in enger Kooperation mit unseren Pneumologen.
Die immer bessere Zusammenarbeit mit der Kardiologie brachte uns
auf ein Rekordergebnis von 79 implantierten Herzunterstützungssys-
temen. Unser Aortenprogramm konnte mit der CE-Zertifizierung einer
in Eigenentwicklung konzipierten Prothese aufwarten, was zu einer
nochmaligen Ergebnisverbesserung beim Aortenbogenersatz, na-
mentlich bei akuter Dissektion, führte.
So blicken wir auf ein Jahr sehr guter klinischer Erfolge zurück. Leider
blieb bei gleich gutem monetärem Ergebnis der Abteilung das Ge-
samtergebnis in der MHH bekanntlich hinter den Erwartungen zurück.
Im laufenden Jahr werden wir dafür noch mehr auf die Kosten zu ach-
ten haben, unseren Innovationskurs werden wir dennoch fortsetzen,
zum Wohle der uns anvertrauten Kranken und um unsere anhaltend
wohlwollenden Zuweiser nicht zu enttäuschen.
Ihr Axel Haverich
P R O F. D R . D R . H . C . A . H A V E R I C H
13
Jahresrückblick 2012
April
Sport verjüngt
Gemeinsam mit dem MHH-Institut für Sport-
medizin, den MHH-Kliniken für Kardiologie
und Angiologie, pädiatrische Nierenerkran-
kungen und zahnärztliche Prothetik sowie
den Leibniz Forschungslaboratorien für Bio-
technologie und künstliche Organe (LEBAO)
initiierte Professor Dr. Axel Haverich im Jahr
2011 die REBIRTH-aktiv-Studie – ein Projekt
des Exzellenzclusters REBIRTH. Im Rahmen
der Studie wurde untersucht, welchen Ein-
fluss Ausdauersport auf die Regeneration
von Zellen hat und wie sich das auf die Ge-
sundheit und Arbeitsfähigkeit von berufstä-
tigen Menschen auswirkt. Unter dem Motto
„Prävention statt Reparatur“ beteiligten sich
67 männliche Mitarbeiter der MHH an der
Studie. Schwimmen, Radfahren oder Rudern:
Die Männer trainierten von April bis Septem-
ber 2012 täglich eine halbe Stunde. Sie wur-
den dafür vom MHH-Präsidium zwei Stun-
den pro Woche von der Arbeit freigestellt.
Die Wissenschaftler bestimmten mehre-
re Vitalparameter um herauszufinden, ob
Sport die Regeneration der Zellen anregt.
So untersuchten sie unter anderem die
Länge der Telomere der weißen Blutzellen
(Leukozyten). Telomere befinden sich an
den Chromosomen-Enden. Sie verkürzen
sich bei jeder Zellteilung. Dies führt zur Al-
terung der Zellen. Bei den Sport treibenden
Teilnehmern der REBIRTH-aktiv-Studie wur-
de jedoch keine Verkürzung der Telomere
festgestellt, sondern vielmehr eine Verlän-
gerung der Telomere (um 6 % innerhalb von
sechs Monaten) als Hinweis auf eine Erho-
lung der Zellen. Demnach konnten die Pro-
banden ihr biologisches Alter mit Hilfe von
Ausdauersport deutlich senken. Auch die
Leistungsfähigkeit der Sportler erhöhte sich,
und die Zahl der Fehltage am Arbeitsplatz
ging zurück.
Prof. Dr. A. Haverich und Dr. T. Fabian
14
Mai
Zehn Jahre innovative Herzklappen
aus Hannover
Die mitwachsende Herzklappe: Ein
Beispiel für erfolgreiches
TISSuE ENGINEERING
Ein ganz besonderes Jubiläum an einem ganz
besonderen Ort haben ehemalige Patienten
der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplanta-
tions- und Gefäßchirurgie auf Einladung
von Professor Dr. Axel Haverich gefeiert:
Vor zehn Jahren hatte das Team um Prof.
Haverich erstmals einem Patienten eine mit-
wachsende Herzklappe eingesetzt. Mehr als
70 Patienten wurden seitdem erfolgreich mit
dieser innovativen Herzklappe behandelt.
Nun kamen 23 der 47 in Deutschland leben-
den Patienten anlässlich des zehnjährigen
Jubiläums zusammen und verbrachten einen
erlebnisreichen Tag im Zoo Hannover. Nach
einem Gruppenbild mit Patienten, Ärzten,
Eltern, Freunden und Förderern erkundeten
die Gäste den Tierpark. „Für uns Mediziner
ist es das Schönste, wenn es unseren Patien-
ten dauerhaft gut geht. Und das konnten wir
bei dieser Feier hautnah erleben“, betonte
Dr. Thomas Breymann, Kinderherzchirurg
der HTTG.
Bei den mitwachsenden Herzklappen han-
delt es sich um menschliche Spenderklap-
pen, deren Zellen in Speziallabors entfernt
werden, sodass nur noch das Gerüst aus der
Stützsubstanz Kollagen bleibt. Nach der Im-
plantation können sich Zellen des Herzklap-
penempfängers entlang der Kollagen-Stütze
ansiedeln. Der Vorteil: Diese Herzklappen
werden nicht abgestoßen, halten voraus-
sichtlich ein Leben lang und wachsen bei
Kindern sogar mit, sodass die jungen Pati-
enten mit großer Wahrscheinlichkeit später
keine Austausch-Implantate brauchen. Der-
zeit werden im Rahmen einer europaweiten
Studie (ESPOIR) die besonderen Eigenschaf-
ten der mitwachsenden Herzklappen weiter
untersucht.
Herkömmliche Herzklappen sind größensta-
bil und eignen sich für herzkranke Kinder
und Jugendliche deshalb nur bedingt: Da sie
nicht mitwachsen, müssen die Klappen oft
mehrfach gegen jeweils größere Modelle aus-
getauscht werden, bevor die endgültige Im-
plantation einer Klappe in Erwachsenengröße
erfolgen kann.
Ziel unserer Grundlagenforschung war es
deshalb, eine Herzklappe zu entwickeln, die
wenig Abstoßungsreaktionen hervorruft, des-
halb länger haltbar ist und zudem mitwächst.
Mit Verfahren des Tissue Engineering werden
dauerhaft haltbare, biologische Kollagenge-
rüste erzeugt, die anschließend mit Gefäßzel-
len des Empfängers besiedelt werden. Die so
aufbereitete Klappe ist nach Implantation voll
funktionsfähig und passt sich im Gegensatz zu
herkömmlichen Klappen dem Größenwachs-
tum des Herzens an.
Nach unseren Erfahrungen tritt auch mehr als
zehn Jahre nach der Implantation keine Klap-
pendegeneration auf, auch gab es bisher wäh-
rend des gesamten Nachbeobachtungszeit-
raumes keine Anzeichen für eine Graftstenose,
eine Klappensegelverdickung oder eine Verrin-
gerung der Mobilität der Segel. Darüber hinaus
konnten wir ein Wachstum des Klappenring-
umfangs im Einklang mit dem physiologischen
Wachstum dieser Kinder nachweisen.
Die guten frühen Ergebnisse veranlassten uns,
solche Klappenoperationen bei inzwischen
mehr als 70 Patienten in Pulmonalposition
durchzuführen. Weiterhin haben wir derart
vorbereitete Klappenprothesen auch in Aorten-
position bei zwischenzeitlich mehr als 20 Pati-
enten ersetzen können. Bei anhaltend guter
Funktionstüchtigkeit musste bislang keine der
tissue-engineerten Klappen ersetzt werden.
23 MHH-Patienten feiern im Zoo
Dr. S. Cebotari
15
Jahresrückblick 2012 Juni REBIRTH für weitere
fünf Jahre gefördert
Nach intensiver Arbeit der Forschergruppen
in den letzten Jahren am Fortsetzungsantrag
für REBIRTH 2 und der Begutachtung durch
ein international besetztes Gremium fiel am
15. Juni 2012 die Entscheidung zur zweiten
Programmphase der Exzellenzinitiative: Der
Exzellenzcluster REBIRTH wird für weitere
fünf Jahre gefördert. „REBIRTH ist durch her-
vorragende wissenschaftliche Arbeit unserer
Forscher in den vergangenen fünf Jahren
international zu einer festen Größe auf dem
Feld der regenerativen Medizin geworden.
Die Weiterförderung zeichnet unsere exzel-
lente Forschung aus und erlaubt uns, unsere
Kompetenz, nicht zuletzt zum Wohle der Pa-
tienten, weiter auszubauen“, kommentierte
Professor Dr. Axel Haverich, Koordinator
des Exzellenzclusters, die Entscheidung.
Zwar war die Freude über die Verlängerung
groß, doch im Juli traf der Bewilligungsbe-
scheid ein: Statt der beantragten 40 Milli-
onen Euro erhält der Exzellenzcluster nur
knapp 32 Millionen Euro für fünf Jahre.
Begründet liegt dies in der Entscheidung
des Bewilligungsausschusses der Exzellenz-
initiative, in dieser Runde mehr Cluster als
ursprünglich geplant zu fördern. Dies stellte
die REBIRTH-Verantwortlichen im Sommer
vor eine schwierige Aufgabe. Sie diskutier-
ten zahlreiche Lösungsansätze, wie die neu-
en Konzepte trotz des geringeren Budgets
realisiert werden könnten.
Am 1. November startete der Exzellenzclus-
ter mit geringfügigen strukturellen Verände-
rungen in die zweite Förderphase. Während
die bisherigen Arbeitsgruppen (AGs) in der
Zwischenzeit engagiert weiter forschten,
nahmen bis zum Jahreswechsel auch fast
alle neuen AGs – darunter auch mehrere aus
der Klinik für HTTG – ihre Arbeit auf.
Prof. Dr. A. Haverich und Dr. T. Fabian
16
September
Der Stellenwert von Lebendspenden
für die Lungentransplantation
Am 26.04.2012 transplantierten wir in der
MHH zum ersten Mal in Deutschland eine
von einem lebenden Organspender stam-
mende Lunge (sogenannte Lebendspende).
Wie kam es dazu?
Der 11 jährige Marius hat eine zystische Fi-
brose, eine auch als Mukoviszidose bezeich-
nete angeborene Lungenerkrankung. Er hat-
te im Oktober 2011 ein Erkrankungsstadium
erreicht, in dem erstmals eine Lungentrans-
plantation zur Diskussion stand. Ab Beginn
des Jahres 2012 musste Marius in seinem
Heimatort Bochum dauerhaft stationär be-
handelt werden und kam schließlich wegen
zunehmender Verschlechterung der Lungen-
funktion auf die pädiatrische Intensivstation
der MHH. Seine Eltern hatten sich zu diesem
Zeitpunkt bereits mit der Möglichkeit einer
Lebendlungenspende auseinandergesetzt,
zumal sie von solchen Eingriffen im Ausland
gehört hatten.
Da die Zeit drängte und absehbar war, dass
so kurzfristig keine passende Lunge eines
verstorbenen Organspenders zur Verfügung
stehen würde, fiel die Entscheidung zuguns-
ten einer Lebendspende. Am 26. April 2012
wurden Mutter, Vater und Kind gleichzeitig
operiert, denn aufgrund medizinischer Not-
wendigkeiten sollte Marius Teile der Lunge
beider Elternteile erhalten. So implantierten
wir in einer aufwändigen Operation den
rechten Lungenunterlappen der Mutter und
den linken Lungenunterlappen des Vaters in
den Brustkorb ihres Kindes.
Marius war schon zwei Tage nach der Ope-
ration wieder vollständig wach und brauchte
bereits nach vier Tagen kein Beatmungsge-
rät mehr. Wie nicht anders zu erwarten,
erholte sich das Kind dennoch nur langsam
von dem schweren Eingriff – um Marius den
Krankenhausaufenthalt etwas zu versüßen,
überraschten wir unseren kleinen Sports-
mann mit handsignierten Fußbällen und
immer neuen Grußworten aus der Fußball-
prominenz. All die Mühen haben sich ausge-
zahlt, Marius geht es heute sehr gut, er fährt
Fahrrad und spielt Fußball. Auch seine Eltern
sind überglücklich und halten eine solche
Spende für empfehlenswert. Würden wir als
Ärzte der Klinik für HTTG uns wieder dafür
entscheiden? Wenn die Voraussetzungen
günstig sind, ja!
PD Dr. G. Warnecke
17
Jahresrückblick 2012
Oktober
Klinischer Einsatz des ORGAN CARE
SySTEMS für die Lungentransplantation
Vor einer Lungentransplantation muss im
Regelfall die gespendete Lunge mit einer
kalten Konservierungslösung gespült und bei
einer Temperatur von 4° C in das Transplan-
tationszentrum transportiert werden. Dieses
Vorgehen ist nicht unproblematisch, denn das
Organ verträgt die Kühlung auf 4° C nur für
eine begrenzte Zeit, und es kann nicht über-
prüft werden, wie gut die Funktion des Trans-
plantates nach der Lagerung sein wird. Das
Organ Care System für die Lunge, ein vom
Unternehmen Transmedics entwickeltes Ge-
rät, funktioniert vollkommen anders. Die Lun-
ge wird nach der Entnahme aus dem Spen-
derkörper innerhalb dieses Gerätes weiter
beatmet und mit einer blutähnlichen Lösung
bei 37° C durchspült. Unter diesen Bedingun-
gen können kontinuierlich Funktionsmes-
sungen am Organ vorgenommen werden.
Grenzwertig geeignete Spenderorgane, z. B.
solche mit Lungenödem, können sich im
Organ Care System erholen. Darüber hinaus
sind eine ganze Reihe von therapeutischen
Interventionen denkbar, wie Hochdosis-
Antibiotikatherapien, Bronchoskopien, usw.
Die Erfahrungen mit den ersten 12 Lungen-
transplantationen unter Nutzung des Organ
Care Systems haben wir in der renommierten
Fachzeitschrift Lancet publiziert (10/2012). Es
handelt sich um neun Patienten der MHH und
drei Patienten einer Klinik in Madrid/Spanien,
die alle im Jahr 2011 transplantiert wurden.
Aktuell werden Patienten mit Lungentrans-
plantation in die multizentrische INSPIRE
Studie aufgenommen. Diese prospektiv-
kontrollierte Vergleichsstudie prüft, ob die
Lungenkonservierung im Organ Care System
der kalten Lagerung überlegen ist. Bisher
nehmen in Europa und Nordamerika insge-
samt 80 Patienten an der Studie teil, davon
45 Patienten der MHH. Die Zwischenergeb-
nisse sind vielversprechend, und die Auf-
nahme von insgesamt 264 Patienten in die
Studie könnte bereits 2014 erreicht sein.
PD Dr. G. Warnecke und
Prof. Dr. A. Haverich
18
November
Bundeskanzlerin besucht die MHH
Am 27. November besuchte Bundeskanz-
lerin Dr. Angela Merkel auf Einladung von
Niedersachsens damaligen Ministerpräsi-
denten David McAllister die MHH, um sich
über die Erfolge der Exzellenzinitiative zu
informieren. Auf einem Rundgang durch die
beteiligten Forschungsinstitute schaute sie
sich die Arbeit der zwei an der MHH ange-
siedelten Exzellenzcluster REBIRTH und Hea-
ring4all an. Die Bundeskanzlerin zeigte sich
nachhaltig beeindruckt und verwies auch im
Rahmen ihrer Neujahrsansprache auf For-
schungserfolge in der Medizin am Beispiel
der mitwachsenden Herzklappe, einem in der
MHH entwickelten Herzklappenimplantat.
Dr. M. Elff
Dezember
Spatenstich für NIFE
Der erste Spatenstich für das neue Nieder-
sächsische Zentrum für Biomedizintechnik,
Implantatforschung und Entwicklung (NIFE)
erfolgte am 20.12.2012 durch den damali-
gen Ministerpräsidenten David McAllister. Er
lobte hierbei besonders die Kooperation von
Medizinern und Ingenieuren zum Wohle der
Patienten. Mit dem Bau von insgesamt 15
neuen Forschungseinrichtungen innerhalb
der letzten fünf Jahre belege Niedersachsen
hinter Baden-Württemberg und noch vor
Bayern bundesweit einen Spitzenplatz, so
McAllister.
NIFE sei ein weiterer Beleg für die inten-
sive Hochleistungsforschung in unserem
Bundesland.
19
Klinikleitung und Mitarbeiter 2012
21
Die Bereiche 2012
Ärztlicher DirektorLeitende Oberärzte
P R O F. D R . M . S H R E S T H AP R O F. D R . I . K U T S CH K APROF. DR . DR . H . C. A . HAVER ICH
Klinikmanagement
D I P L . - Ö K . C. J Ä G E RD R . T. S CH I L L I N G
22
Stationen, OP, AmbulanzenNormalstationen 15, 25, 35
Privatstation 18
Intermediate Care Station 12
Intensivstation 74
OP-Säle 3, 4, 5, 7, 8, 29
Ambulanter OP Poliklinik
Ambulanzen Transplantations-Ambulanz,
Gefäß-Ambulanz,
Thorax-Ambulanz
Koronarchirurgie
Schrittmacher- und Defibrillator-chirurgie
Chirurgie für angeborene Herzfehler
Aortenchirurgie ThoraxchirurgieTransplantations-Ambulanz
Vaskuläre und endovaskuläre Gefäßchirurgie Intensivmedizin
Klappenchirurgie
Thorakale Organtrans-plantation
Extrakorporale Membran-oxygenierung
Herzunterstützungssysteme undHerztransplantation
23
univ.-Prof. Dr. Dr. A. Haverich
Prof. Dr. I. Kutschka
Prof. Dr. M. Shrestha
Dr. T. Schilling
Dipl.-Ök. C. Jäger
M. Schlieske
Z. Adibekian
Dr. A. Al-Ahmad
Dr. T. Aper
Dr. E. Beckmann
Dr. T. Bisdas
D. Bobylev
Dr. B. Fleischer
Dr. F. Fleißner
Dr. B. Franz
T. Goecke
J. Hanke
F. Ius
N. Jahr
K. T. Kaufeld
Dr. L. Knigina
N. Koigeldiyev
I. Kropivnitskaya
Dr. Y. Li
Dr. N. Madrahimov
Dr. D. Malehsa
G. Marsch
B. Mashaqi
A. Mogaldea
A. Neumann
Dr. M. Ono
Dr. S. Rahbarian
S. Rojas Hernandez
M. Roumieh
S. Rustum
S. Rümke
J. Salman
C. Salmoukas
Dr. C. Schrimpf
N. T. Siemeni
Dr. W. Sommer
Dr. P. Stiefel
Dr. B. Wiegmann
N. Zinne
Dr. R. Zhang
Dr. M. Avsar
PD Dr. C. Bara
Dr. H. Baraki
Dr. T. Breymann
Dr. S. Cebotari
Dr. C. Fegbeutel
Dr. A. Horke
Dr. I. Ismail
Dr. M. Krüger
Dr. C. Kühn
Dr. A. Martens
Dr. L. Meschenmoser
PD Dr. S. Sarikouch
PD Dr. J. Schmitto
Prof. Dr. O. E. Teebken
Dr. I. Tudorache
PD Dr. G. Warnecke
Prof. Dr. M. Wilhelmi
Bereichsleiter
und Oberärzte
Klinisches
ärztliches Personal
Ärztlicher Direktor
Leitende Oberärzte
Klinikmanagement
Pflegedienstleitung
Mitarbeiter in der Klinik 2012
24
S. Behrendt
Dr. B. Borchert
C. Erdfelder
S. Freyt
K. Fuchs
M. Grimm
J. Kontsendorn
H. Krüger
C. Kunze
I. Maeding
A. Neumann
P. Oppelt
Y. Scheibner
N. Schütz
S. Schwabe
S. Zimmermann
Leitung:
PD Dr. S. Sarikouch
Leitung:
J. Optenhöfel
Leitung:
G. Selzer
D. Endrigkeit
D. Koch
T. Kurtz
A. Möller
J. Puntigam
D. Stanelle
S. Tiedge
H.-H. Zahner
J. Bierwisch
M. Bruns
E. Casado-Dalama
M. Herbst
M. Heuer
C. Hofmeister
R. Machunze
T. Peschel
R. Piatkowski
J. Pudwell
G. Schröder
G. Teickner
I. Kühne
D. Jenke
A. Gnauck
B. Paruschke
Leitung:
C. Abraham
G. Bauer
R. Behrendt
Y. Scheibner
S. Siegmann
D. Walsemann
B. Migge
H. Schrader
A. Junge
P. Partsch
Klinische Forschung
und Biostatistik
Kardiotechnik
Sekretariate
Büro des
Klinikdirektors
IT-Administration &
-Entwicklung
Qualitätssicherung
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
HTTG und SFB 599
Foto- und
Filmdokumentation
Medizintechnik
25
Mitarbeiter in der Klinik 2012
Bereichsleitung:
C. Rahlfs-Busse
Gruppenleitung:
K. Schmeister
A. Ahlers
A.-L. Beermann
M. Begemann
M. Döhler
J. Fesinger
S. Feueriegel
J. Geber
P. Grimm
C. Groß
M. Gruber
R. Hehtke-Jung
S. Henckel
K. Homann
J. Kammerer
A. Kettler
C. Kirchner
E. Köhnen
J. König
A.-L. Krüger
S. Mashaqi
Bereichsleitung:
C. Rahlfs-Busse
Gruppenleitung:
S. Pieplow
V.-C. Arndt
A. Bednarczyk
G. Berger
D. Borch
M. Bronznik
E. Deines
P. Duensing
K. Gross
J. Hoffmann
A. Kacar
J.-A. Linke
L. Magnus
E. Matz
R. Milgravs
N. Rotterdam
M. Sachwitz
D. Sado
J. Speth
S. Voigt
T. Wiedemann
Bereichsleitung:
L. Quindt
Gruppenleitung:
V. Chacko
D. Ballauf
R. Bernd
D. Chichelnytska
N. Cimen
M. Hadzajlic
K. Hartmann
N. Hörnicke
H. Karakas
S. Martens
P. Mohammadi
I. Roth
E. Schubert
M. Smirnov
T. Tözen
J. Wehrli
B. Wolter
S.-Y. Wong
S. Wrede
Bereichsleitung:
C. Rahlfs-Busse
Gruppenleitung:
H. Bokelmann
K. Begoin
D. Böhm
R. Deppe
E. Dunst
H. Dürbusch
S. Glöge
A. Haider
A. Hartmann
E. Hasanovic
S. Heidgerken
M. Heubeck
A. Hübner
M. Kochanowski
M. Lorbeer
A. Marquordt
B. J. Panusch
J. Pietsch
K. Rhode
S. Schneider
A. Stachmann
Y. Steuer
K. Streilein
A. Timpen
A. Matthias
C. Matz
L. Matz
O. Obuchow
Y. Özdogan
I. Parada
M. Petruschke
A. Rathmann
M. Regber
A. Regener
K. Röbbig
L. Staneck
O. Usselmann
M. Wagner
K. Warnecke
K. Watermann
C. Wissing
I. Yassine
S. Zeidler
Station Station
Station
Station
12 15
18
25
26
Gruppenleitung:
C. Rahlfs-Busse
Bereichsleitung:
S. Volkmann
S. Alvi
D. Birke
S. Böhm
K. Boonmak
K. Brüning
B. Chudalla
S. Jahnke
K. Kernbach
J. Krumbach
K. Lüke
M. Mommer
N. Pinzone Vecchio
E. Powierza
S. Raudies
E. Reinecke
S. Sauter
I. Schlothauer
S. Schreiber
C. Strunk
C. P. Wagner
M. Wolff
Leitung:
I. Herlyn
Ständige Vertretung:
S. Seisselberg
L. Adam
S. Becker
A. Behme
S. Bode
W. Brunken
S. Caliskan
C. Finke
A. Garling
A. Glienke
N. Golhofer
D. Gruschka
C. Guhl
S. Heidler
F. Rosengarten
J. Hitzigrath
G. Keck
M. Küster
F. Kuropka
S. Lempfer
M. Mehwald
S. Mondelli
K. Pallushek
J. Sebastian
A. Seidel-Müller
J. Sieberns
K. Tollnick
R. Uhle
D. Weber
I. Wisny
Stationsleitung:
P. Baroke
Ständige Vertretung:
B. Meeder, S. Noack
E. Amendt
J. Aper
S. Asendorf
M. Banas
B. Beckmann
L. Biermann
S. Bergmeier
S. Beichel
J. Bleicher
A. Bort
M. Diener
A. Don
R. Edler
S. Erbeck
M. Fahlbusch
A. Frowein
E. Gajda
J. Geise
P. Goldmann
K. Grodon
J. Gründel
M. Haase
E.-M. Häbe
C. Hahn
K. S. Harstick
H. Haupt
R. Heinrich
V. Henricks
A. Hiebsch
T. Hoffmeister
G. Hondozi
A. Jüngling
N. Kaiser
M. Kalinko
J. Y. Kim
T. Kleinkröger
M. Klemp
M. Koch
I. Leviski
I. Lewandrowski
C. Ley
K. Liebau
S. Lindscheid
M. Lönker
K. Marquadt
M. Meyer
P. Michelmann
J. Middendorf
K. Morgenthal-Riechers
A.-K. Müller
E. Neumann
M. Ockert
A. Oehring
J. Oerding
H. Orhan
P. P. Piaszek
F. Pieper
S. Piotraschke
S. Rother
K. Röhlinger
K. Sander
M. Sautner
S. Schiwek
K. Schmidt
M. Schneider
S. Schrage
C. Schramm
S. Schüler
R. Schwink
A. Sehlmann
C. Seidenstücker
I. Siegl
A. Sieling
J. Socik
A. Spornhauer
N. Stadler
B. Stephan
U. Stransky
M. Strunk
H.-J. Teetz
T. Thiele
W. Thielen
T. Thiessen
K. Timpe
A. Ünlü
N. Ulrich
A. Voigt
A. Walotschek
D. Wank
S. Wellenkötter
P. Weishäupl-K.
S. Westphal
V. Wiechers
C. Wricke
H.-W. Zeisig
D. Zube
Station
OP-Pflege
Station
35
74
27
Mitarbeiter in der Klinik 2012
Leitung: S. Born
S. Ahl-Mohwinkel
D. Karnapke
I. Meissner
M. Rodenberg
G. Rüther
H. Schwarzkopf
S. Urlaß
Transplantations-
ambulanz
J. Aper
P. Michelmann
P. Weishäupl-Karstens
M. Fahlbusch
J. Oerding
F. Gebhardt
A. Schöde
S. Schwabe
A. Borter
S. Himmelsbach
B. Korn
U. May
D. Normann
A. Strote
K. Warnke
Wundmanagement
Atmungstherapeuten
VAD-Koordination
Stations-
assistentinnen
28
Mitarbeiter in der Forschung 2012
Leitung:
Prof. Dr. u. Martin
B. Andrée, PhD
S. Asch
M. Bakar
J. Beier
N. Benecke
J. Wolf
I. Böttcher
J. Dahlmann
S. Dettmer
V. Dewor
Dr. R. Diestel
Dr. S. Dorfman
L. Engels
M. Ensthaler
K. Findeisen
A. Franke
A. Gawol
C. Gebhardt
T. Goecke
Dr. I. Gruh
Dr. A. Haase
R. Haller
Dr. C. Hess
Dr. A. Hilfiker
C. Hinz
T. Horváth
M. Jara-Avaca
K. Kallweit
K. Katsirntaki
H. Kempf
Dr. G. Kensah
T. Kohrn
M. Kolster
M. Lux
D. Manikowski
Dr. C. Mauritz
S. Menke
S. Merkert
P. Meyer
T. Meyer
A. Mogaldea
S. Hartung, PhD
Dr. R. Olmer
K. Osetek
M. Pflaum
R. Ramm
Dr. Y. Reimann
A. Roa-Lara
A. Rotärmel
N. Schecker
S. Schmeckebier
I. Schmidt-Richter
T. Schnick
W. Schulze
S. Schümann
Dr. K. Schwanke
D. Skvorc
K. Theodoridis
S. Ulrich
D. Unger
Z. Vukadinovic
A.-L. Wendland
M. Wilkening
A. Witthuhn
Dr. S. Wunderlich
Dr. R. Zweigerdt
U. Zwirner
K. Burgwitz
T. Hesse
Dr. Ch. Kühn
G. Marsch
P. Orszag
Ch. Salmoukas
S. Bachmann
A. Beck
S. Bruncke
G. Büchler, PhD
Prof. Dr. A. Ciubotaru
A. Dammenhayn
A. Diers-Ketterkat
N. Frank
K. Höffler (Physician
Assistant)
K. Jansson
R. Katt
B. Kaupat
Dr. A.-K. Knöfel
Dr. H. Meyer
W. Neumann
K. Peschel
C. Rathert
R. Rohde
P. Ziehme
Dr. U. Böer
H. Jansen
M. Klingenberg
Dr. S. Korossis
C. Mohrmann
M. Pflaum
Dr. C. Schrimpf
C. Spengler
A. Weil
Prof. Dr. M. Wilhelmi
Sprecher:
Prof. Dr. A. Haverich
Geschäftsführer:
Dr.-Ing. T. Fabian
A. Broll
Dipl.-Biol. C. Krause
S. Nikolaus
Dr. D. Pelz
S. Siedler
Dipl.-Ök. Y. Stöber
Sprecher:
Prof. Dr. A. Haverich
Geschäftsführer:
Prof. Dr. H.
Windhagen
LEBAO (Leibniz Forschungslaboratorien für
Biotechnologie und künstliche Organe)
CrossBIT (nur HTTG)
Mitarbeiter in
Forschung und
Experimenteller
Chirurgie
Kompetenzzentrum
für Kardiovaskuläre
Implantat / GMP
Musterlabor
Exzellenzcluster
REBIRTH (Business
Management)
29
Leistungsspektrumder Klinik in 2012
Wir geben zur besseren Vergleichbarkeit unserer Ergebnisse relevante
und allgemein anerkannte Qualitätsparameter an, wie sie auch in den
meisten anderen Kliniken verwendet werden. Hierzu zählen Werte wie
z. B. die Fallzahl, die ein Maß für die Expertise in einem Fachgebiet sein
kann. Insbesondere in der Herzchirurgie, in der regelhaft akut lebens-
bedrohliche Krankheitsbilder auftreten, ist auch die Sterblichkeit eine
wichtige Kennzahl. Die stationäre Verweildauer kann sowohl mit der
Komplikationsrate als auch mit der Effizienz der Klinikabläufe in Bezug
gesetzt werden und stellt damit ein weiteres, wenn auch nicht direkt
abgeleitetes Qualitätskriterium dar.
31
KoronarchirurgieP R O F. D R . I . K U T S C H K A
Bei einer koronaren Herzkrankheit, d. h. bei einem Verschluss oder
einer Verengung der Herzkranzgefäße, ist für viele Patienten eine By-
passoperation die Therapie der Wahl.
Entsprechend den Befunden werden als Bypassmaterial entweder
Venen oder Arterien (Brustwand- und Armschlagader) des Patienten
oder eine Kombination von beiden eingesetzt. In unserer Klinik ha-
ben wir mit der alleinigen Verwendung von Arterien zur Umgehung
von erkrankten Abschnitten der Herzkranzgefäße (total arterielle
Revaskularisation) große Erfahrung. Darüber hinaus bietet die Klinik
für HTTG alle Verfahren der modernen Bypasschirurgie an. Mitunter
erübrigt sich dabei der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine. Auch die
minimalinvasive Anlage von Bypässen, bei der nur ein kleiner Schnitt
am seitlichen Brustkorb gemacht wird, gehört zu unserem Operati-
onsspektrum. Wir können auch Patienten mit akutem Herzinfarkt so-
fort und ohne Verzögerung operieren. Auf diese Weise lässt sich die
ansonsten rasch fortschreitende Schädigung des Herzmuskels auf ein
Minimum reduzieren.
Zuweisende Kardiologen erreichen das Herzteam direkt über den
diensthabenden Oberarzt und können sich umgehend über Thera-
pielösungen informieren. Für uns zählen gute Ergebnisse und niedrige
Komplikationsraten. Unsere stationären Patienten werden in Abspra-
che mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten relativ frühzeitig
zuhause weiterbehandelt bzw. können mit einer Anschlussheilbe-
handlung beginnen.
32
Minimalinvasive Techniken einschließlich off-pump-Revaskularisation
(d. h. ohne Herz-Lungen-Maschine)
Total arterielle Koronarrevaskularisation, Verwendung arterieller
Grafts inklusive A. mammaria interna und A. radialis
(Brustwand und Armschlagader)
Bypassversorgung im akuten Myokardinfarkt
Rekonstruktion komplexer Läsionen der Koronararterien
Behandlung sekundärer Komplikationen im Zusammenhang mit der
koronaren Herzkrankheit (Ventrikelaneurysma, Ventrikelseptumdefekt,
kardiales Pumpversagen)
Koronarchirurgie mit modernen Perfusionssystemen
(Mini-Herz-Lungen-Maschine)
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht
Bereichsleiter Koronarchirurgie
Prof. Dr. I. Kutschka
Tel.: 0511 - 532 3435
E-Mail: [email protected]
Sekretariat
Gisela Selzer
Tel.: 0511 - 532 3452
Fax: 0511 - 532 8452
E-Mail: [email protected]
Elektive Patienten (Übernahme spätestens
binnen 14 Tagen) sowie dringliche Patienten
(Übernahme spätestens binnen 48 Stunden)
Gisela Selzer
Tel.: 0511 - 532 3452
Fax: 0511 - 532 8452
E-Mail: [email protected]
Notfälle
(Sofortige Übernahme. 24 Stunden Bereitschaft)
Intensivstation
Tel.: 0511 - 532 4068
Fax: 0511 - 532 8280
Terminvereinbarung und Patientenvorstellung Herzchirurgie
Kontakt
33
0 50 100 150 200 250
<1
1 bis 9
10 bis 19
20 bis 29
30 bis 39
40 bis 49
50 bis 59
60 bis 69
70 bis 79
80+ (2,6 %) 39
(1,3 %) 227
(1,0 %) 201
117
37
4
(1,7 %)
(2,7 %)
(0,0 %)
Sterblichkeit in %
Anzahl
0
5
10
15
20
20122011201020092008
Isolierte Koronarchirurgie. Verweildauer (in Tagen)
Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie. Verweildauer (in Tagen)
13,0312,6511,88 11,77
14,24
15,96
14,34
17,34
12,9
16,13
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
Isolierte Koronarchirurgie. Altersverteilung und Sterblichkeit 2012
Verweildauer in Tagen
34
Koronarchirurgie und Aortenklappenersatz. Sterblichkeitsrate unter Berücksichtigung des Risikos. Euroscore vs Hospitalmortalität 2012
Isolierte Koronarchirurgie. Sterblichkeitsrate unter Berücksichtigung des Risikos. Euroscore vs Hospitalmortalität 2012
0 5 10 15 20 25
0% – 3%
3% – 6%
6 % – 10%
≥ 10%
gesamt
tatsächliche Mortalität
erwartete Mortalität
5,6 %
Risikoklasse
22,8 %
7,6 %
4,2 %
1,7 % 0,9 %
0,7 %
3,2 %
7,3 %
1,9 %
0 5 10 15 20
0% – 3%
3% – 6%
6 % – 10%
≥ 10%
gesamt
tatsächliche Mortalität
erwartete Mortalität
9,7 %
Risikoklasse
19,1 %
7,7 %
4,4 %
2,3 % 0,0 %
0,0 %
0,0 %
8,6 %
2,8 %
35
KlappenchirurgieD R . S . C E B O T A R I
Erkrankungen der Herzklappen können in den meisten Fällen nur
chirurgisch behandelt werden. Oft gelingt es, die eigene Herzklappe
der Patienten zu erhalten, indem wir den Defekt reparieren (Rekon-
struktion). Sollte jedoch eine Rekonstruktion aufgrund eines beson-
ders schweren Klappendefektes nicht möglich sein, muss das erkrank-
te Ventil durch eine Herzklappenprothese ersetzt werden. Zusammen
mit dem Patienten wählen wir unter Berücksichtigung seiner Lebens-
situation und Begleiterkrankungen die optimale Herzklappenprothese
aus. Dabei werden in ausführlichen Gesprächen alle Vor- und Nach-
teile der verschiedenen Prothesenmodelle (biologische oder mechani-
sche Herzklappe) erläutert.
In Fällen, in denen eine Klappenimplantation auch bei Nutzung mo-
derner, kathetergestützter Verfahren nicht empfohlen werden kann,
bieten wir in Hannover neuartige, nahtlose Herzklappenprothesen
an. Diese Klappen werden zwar in konventioneller, offener Operati-
onstechnik implantiert, da sie jedoch nicht angenäht werden müssen,
erfordert der Eingriff weniger Zeit und ist damit für den Patienten auch
weniger belastend.
Die Klinik für HTTG-Chirurgie ist maßgeblich an der Entwicklung neu-
er Klappenprothesen und schonenderer Operationsverfahren betei-
ligt. Neben den langjährig etablierten Verfahren können wir so auch
36
Klappenersatz- und Klappenrekonstruktionsverfahren,
insbesondere Mitralklappenrekonstruktionen und
Aortenklappenrekonstruktionen nach David
Nahtlose Herzklappe
„Mitwachsende“ Herzklappe (Tissue Engineering)
Mehrfachklappenersatz
Minimalinvasive Mitralklappenchirurgie
Wiederholungseingriffe nach vorhergehender herzchirurgischer
OP in der Vergangenheit
Interventioneller Aortenklappenersatz (transapikal)
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht
Terminvereinbarung und Patientenvorstellung Herzchirurgie
Kontakt
modernste Techniken anbieten. So profitieren insbesondere Kinder
von einer in Hannover entwickelten mitwachsenden Herzklappe. Sie
unterscheidet sich grundlegend von den bisher verfügbaren Klappen-
prothesen aus Kunststoffen oder fixiertem biologischem Material, die
naturgemäß nicht wachsen können. Dagegen passt sich die mitwach-
sende Herzklappe dem Körperwachstum der Patienten an, so dass den
Kindern risikoreiche und belastende Wiederholungseingriffe erspart
bleiben. Dieses Konzept steht nach sorgfältiger Prüfung im Einzelfall
auch erwachsenen Patienten zur Verfügung.
Bereichsleiter Klappenchirurgie
Dr. Serghei Cebotari
Tel.: 0511 - 532 8225
E-Mail: [email protected]
Sekretariat
Gisela Selzer
Tel.: 0511 - 532 3452
Fax: 0511 - 532 8452
E-Mail: [email protected]
Elektive Patienten (Übernahme spätestens
binnen 14 Tagen) sowie dringliche Patienten
(Übernahme spätestens binnen 48 Stunden)
Gisela Selzer
Tel.: 0511 - 532 3452
Fax: 0511 - 532 8452
E-Mail: [email protected]
Notfälle
(Sofortige Übernahme. 24 Stunden Bereitschaft)
Intensivstation
Tel.: 0511 - 532 4068
Fax: 0511 - 532 8280
37
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
AKE m
echa
nisch
AKE b
iolog
isch
MKE m
echa
nisch
MKE
biolo
gisch
TKE PKE
MKR
TKR
Mehrfa
chkla
ppen
ersatz
AKE+
Ao. a
sc. Er
s. (m
ech)
AKE+
Ao. a
sc. Er
s. (bi
o)
AKE,
supr.
Ao. a
sc. Er
s. (m
ech)
AKE,
supr.
Ao. a
sc. Er
s. (bi
o)
AKE+
Ao. a
sc. Er
s. (D
avid/
Yaco
ub)
20122008 2009 2010 2011
0
50
100
150
200
250
343128
16
174176
245245
16 19
2824 22
273027
9 10 7 84 5 3 2
32272523
272430
43
4 1 2 2
4037
17
2632
403336
17
410
4 5 3
34
20
4039 39
28
37
7
34
14
3
47
21
12
1812
18
232
373640
Fallzahlen Herzklappeneingriffe
38
0 50 100 150 200
1 bis 9
10 bis 19
20 bis 29
30 bis 39
40 bis 49
50 bis 59
60 bis 69
70 bis 79
80+ (4,1 %) 76
(4,6 %) 175
(4,5 %) 112
61
45
18
5
1
(6,6 %)
(4,4 %)
(0,0 %)
(0,0 %)
(0,0 %)
Sterblichkeit in %Fallzahl
0
5
10
15
20
25
20122011201020092008
Eingriffe an der Aortenklappe
Eingriffe an der Mitralklappe
15,0616,3716,02
14,0915,39
19,20
23,12
17,78
22,32
17,64
Herzklappenchirurgie. Verweildauer Intensivstation und Normalstation kombiniert. In Tagen
Isolierter Aortenklappenersatz. Sterblichkeitsrateunter Berücksichtigung des Risikos.Euroscore vs Hospitalmortalität 2012
Herzklappenchirurgie. Altersverteilung und Sterblichkeit 2012
0 5 10 15 20 25
0% – 3%
3% – 6%
6 % – 10%
≥ 10%
gesamt
tatsächliche Mortalität
erwartete Mortalität
10,7 %
Risikoklasse
22,6 %
7,8 %
4,5 %
2,0 %
2,0 %
0,0 %
4,8 %
3,4 %
2,7 %
39
AortenchirurgieP R O F. D R . M . S H R E S T H A
D R . A . M A R T E N S
Für Patienten mit Aortenaneurysmen und / oder -dissektionen der
thorakalen Aorta einschließlich des Aortenbogens kommt das sog.
Hybridverfahren in Frage. Hierbei handelt es sich um die Kombination
zweier Verfahren, dem konventionellen Stent und der chirurgisch bis-
her eingesetzten Gefäßprothese (Hybridprothese).
Die Hybridprothese besteht aus einem bezogenen Stent-Anteil und
einem klassischen Gewebeprothesen-Anteil. Wenn das Aneurysma
oder die Dissektion sowohl den Aortenbogen als auch die abstei-
gende Aorta (descendens) betrifft, wird die absteigende Aorta mit
dem Stent, der Aortenbogen mit dem Gewebeprothesen-Anteil er-
setzt. Bisher musste der Patient zweimal operiert werden. Zunächst
über eine mediane Sternotomie (Eröffnung des Brustbeines) zum
Aortenbogenersatz und später über eine laterale Thorakotomie (seitliche
Eröffnung des linken Brustkorbes) für den Ersatz der absteigenden Aorta.
Mit dem Hybridverfahren bleibt dem Patienten ein schwerer zweiter
Eingriff einschließlich der dazugehörigen Risiken und eines Kranken-
hausaufenthaltes erspart. Das Hybridverfahren zählt seit 2001 zu den
etablierten Techniken unserer Klinik, die erfolgreich mit guten Ergeb-
nissen eingesetzt werden.
Bis jetzt wurde in unserer Klinik die Hybridoperation in über 150 Pa-
tienten erfolgreich durchgeführt. Somit hat unser Zentrum weltweit
eine der höchsten Anzahl von Hybrideingriffen. Seit 2010 führen wir
diesen Eingriff mittels einer in unserer Klinik entwickelten Thoraflex
Hybridprothese durch.
Hybridverfahren
40
Terminvereinbarung und Patientenvorstellung Herzchirurgie
Bereichsleiter Aortenchirurgie
Prof. Dr. M. Shrestha
Tel.: 0511 - 532 6238
Fax: 0511 - 532 8156
E-Mail: Shrestha.Malakh.Lal
@MH-Hannover.de
Oberarzt Aortenchirurgie
Dr. A. Martens
Tel.: 0511 - 532 4739
Fax: 0511 - 532 8285
E-Mail: Martens.Andreas
@MH-Hannover.de
Sekretariat
Gisela Selzer
Tel.: 0511 - 532 3452
Fax: 0511 - 532 8452
E-Mail: [email protected]
Elektive Patienten (Übernahme spätestens
binnen 14 Tagen) sowie dringliche Patienten
(Übernahme spätestens binnen 48 Stunden)
Gisela Selzer
Tel.: 0511 - 532 3452
Fax: 0511 - 532 8452
E-Mail: [email protected]
Notfälle
(Sofortige Übernahme. 24 Stunden Bereitschaft)
Intensivstation
Tel.: 0511 - 532 4068
Fax: 0511 - 532 8280
Kontakt
41
Das Aortenteam
Zurzeit werden verschiedene minimalinvasi-
ve Verfahren in vielen kardiologischen und
herzchirurgischen Zentren als Alternative
zum konventionellen chirurgischen Verfah-
ren erprobt. Die Vorteile des minimalin-
vasiven Verfahrens sind gute kosmetische
Ergebnisse sowie eine kürzere Genesungs-
zeit. Aufgrund des kleineren Zuganges ist
dieses Verfahren jedoch technisch deutlich
schwieriger. Deshalb wurden bis jetzt nur
isolierte Klappenoperationen in minimal-
invasiven Verfahren durchgeführt. Der ope-
rative Zugang erfolgt über eine circa 8 cm
große obere Mini-Sternotomie (Eröffnung
des Brustkorbes).
Seit 2009 sind erfolgreich über 100 minimal-
invasive Operationen an der Aorta in unse-
rer Klinik durchgeführt worden.
Minimalinvasive Aortenchirurgie
DavidoperationMinimalinvasive Aortenchirurgie
42
Lange Zeit bestand die Therapie bei einer Aortenklappeninsuffizienz aus
dem Ersatz der Aortenklappe durch eine mechanische oder biologische
Prothese. Bei Aortenklappeninsuffizienz durch Aussackungen der Aor-
tenwurzel (Aneurysmen) oder Typ A-Dissektionen (Einriss der Wand-
schichten der Hauptschlagader) sind rekonstruktive Verfahren (nach
David) in den letzten 15 Jahren zur Routine geworden.
Die klinischen Ergebnisse einer Rekonstruktion der insuffizienten Aor-
tenklappe sind bisher vielversprechend. Die hämodynamischen und
klinischen Ergebnisse sind exzellent. Generell ist bei einem maximalen
Durchmesser der Aortenwurzel von 5 cm die Indikation zur operativen
Intervention gegeben. Bei Marfan-Patienten sollte der Eingriff bereits
bei kleineren Durchmessern erfolgen (ab 4,5 cm). Vor allem bei körper-
lich aktiven, jungen Patienten, Frauen mit Kinderwunsch, Sportlern und
Patienten, die eine Antikoagulation vermeiden wollen, kommt dieses
Rekonstruktionsverfahren in Frage.
Die Vorteile bestehen aus der sehr niedrigen klappenbezogenen Sterb-
lichkeit, der exzellenten Hämodynamik, der sehr niedrigen Embolierate
sowie der fehlenden Notwendigkeit der Dauerantikoagulation durch
Erhalt der nativen Aortenklappe.
Seit 1993 wurde in unserer Klinik die Davidoperation in über 500 Pati-
enten erfolgreich durchgeführt. Somit hat unser Zentrum weltweit die
höchste Anzahl an Davideingriffen. Seit 2011 führen wir diesen Eingriff
über einen minimalinvasiven Zugang durch.
Davidoperation
43
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
20122008 2009 2010 2011
0
20
40
60
80
100
120
Aorta ascendens Ersatzohne Klappenersatz
Aorta ascendens Ersatzmit Klappenersatz
Aortenbogenersatz Aorta descendensErsatz
Thor. abd. Ao. Ers. Hybridprothesen
28
14108
56
77
2824
21
141716
1923
524
12
65
75
102
93
666768
62
36
303027
Aortenchirurgie. Fallzahlentwicklung
Aortenchirurgie. Fallzahlentwicklung detailliert
0
50
100
150
200
250
20122011201020092008
231244
214 217
193
44
0
5
10
15
20
25
20122011201020092008
20,03
15,316,5
17,2918,25
7 (0,0 %)
69
53
(6,7 %)
(3,8 %)
(0,0 %)
30
26
6
(0,0 %) 2
0 10 20 30 40 50 60 70 80
<1
1 bis 9
10 bis 19
20 bis 29
30 bis 39
40 bis 49
50 bis 59
60 bis 69
70 bis 79
80+
(8,7 %)
(5,7 %)
Sterblichkeit in %
Anzahl
Aortenchirurgie. Verweildauer in Tagen. Intensivstation und Normalstation kombiniert
Aortenchirurgie. Altersverteilung und Sterblichkeit 2012
45
Vaskuläre und endovaskuläre GefäßchirurgieP R O F. D R . O . E . T E E B K E N
Das Leistungsangebot der Klinik für HTTG umfasst das gesamte Spek-
trum der offenen und der endovaskulären Gefäßchirurgie einschließ-
lich der Anwendung der extrakorporalen Zirkulation sowie interventi-
onelle (über Gefäßkatheter vorgenommene) Behandlungen, wie z. B.
die Anlage von Stents.
Wir nehmen regelmäßig chirurgische Behandlungen von Blutgefäßen
im arteriellen System vor, wie z. B. die Beseitigung von Verschlüssen
der Halsschlagader, Rekonstruktionen der Aorta, den Becken-, Nie-
ren- und Beinschlagadern, die Anlage von Bypässen aller Art sowie
Dekompressionseingriffe bei TOS (Thoracic Outlet Syndrome) und ha-
ben darin viel Erfahrung. Das gilt auch für die Therapie von Varizen
(Krampfadern) und die Behandlung der chronischen Veneninsuffizienz.
Hier halten wir das komplette Therapieangebot vor. Die Entfernung
von Thromben der Becken- und Beinvenen mit PTA / Stentimplantation
und Lysetherapie gehört ebenfalls zu unserem Behandlungsspektrum.
Die chirurgische und interventionelle Therapie von Venenklappener-
krankungen sowie der Ersatz von tiefen Venen und des Hohlvenen-
systems sind Teil unseres umfangreichen Angebots. Darüber hinaus
werden Dialysefisteln, Shunts und venöse Zugangssysteme (Ports)
angelegt. Eine besondere Kompetenz besitzen wir in der Behandlung
infizierter Gefäßprothesen, bei der konservierte menschliche Prothe-
sen (Homografts) zum Einsatz kommen.
46
Endovaskuläre Eingriffe, wie z. B. die Implantation thorakaler und abdomi-
neller Endoprothesen bei Aortenaneurysmen und Dissektionen,
Rekonstruktive Eingriffe im arteriellen System, z. B. Thrombendarteriekto-
mien der Halsschlagadern, Operationen an den supraaortalen Gefäßen,
Ersatz der Aorta, Rekonstruktionen der Becken- und Beinschlagadern
(Y-Prothese), Bypässe unterhalb des Kniegelenks,
Anlage von Nieren- und viszeralen Bypässen,
Dekompressionseingriffe bei Thoracic outlet-Syndrom
oder poplitealem Entrapment,
komplexe Ersätze im Bereich der Vena cava bei Tumorerkrankungen,
Gefäßchirurgische Eingriffe im Kindesalter,
Behandlung infizierter Gefäßprothesen oder prothesio-intestinaler Fisteln
unter der Verwendung von kryokonservierten humanen Allografts (Homo-
grafts) und bei der Durchführung von Rezidiveingriffen,
Anwendung extrakorporaler Perfusionsverfahren zur Organprotektion
bei z. B. supra- und perirenalen Aortenaneurysmen,
perkutane transluminale Angioplastie (PTA), Stentimplantationen
peripher und zentral (einschl. Carotisstenting, Rekanalisation der
Beckenschlagadern),
endovaskuläre Aortenstentimplantation thorakal, thorakoabdominell,
infrarenal, einschließlich sog. Debranching- und Hybridverfahren
sowie fenestrierter und gebranchter Stentgrafts,
Anlage von Dialyseshunts/-fisteln (einschl. Interventionen) sowie
Implantation von Verweilkathetern.
Rekanalisation der Arterien bei akuten und chronischen
Verengungen und Verschlüssen,
Akut-Thrombektomien bei Becken- und Beinvenenthrombosen
mit PTA / Stentimplantation und regionaler Lysetherapie,
Aortenfensterung bei Aortendissektion,
systemische und lokale Lysetherapie,
Sklerosierungen und Embolisationen bei Gefäßmalformationen
und gastrointestinalen oder sonstigen Blutungen,
Chemoembolisationen,
Diagnostik bei komplizierten Gefäßerkrankungen.
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht
Kontakt
Bereichsleiter Gefäßchirurgie
Prof. Dr. O. E. Teebken
Tel.: 0511 - 532 4895
Fax: 0511 - 532 5867
E-Mail: [email protected]
Oberarzt Gefäßchirurgie
Prof. Dr. M. Wilhelmi
Tel.: 0511 - 532 6592
E-Mail: [email protected]
Sekretariat Gefäßchirugie/Gefäßambulanz
J. Pudwell
Tel.: 0511 - 532 6589
Fax: 0511 - 532 5867
E-Mail: [email protected]
In Zusammenarbeit mit dem Zentrum Radiologie bieten wir sämtliche interventionellen Therapieverfahren an wie z. B.:
47
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
Gefäßchirurgie. Fallzahlen detailliert 2012
Gefäßrekonstruktive Eingriffe im aorto-iliacalen Bereich
Transperitoneale Eingriffe und 1b. retroperitoneale Eingriffe. 210
(Aortenersatz, infrarenal, pararenal, aortobiiliacal, aorto-biprofundal, thorakoabdominell, Aorten-stentexplantation, Homograftersatz bei Infektion, Bypass, aortoiliacal, aortoprofundal, u.a.)
Eingriffe an den Visceralarterien als selbstständiger Eingriff 8
(Mesenterica-superior-Bypass, Milzarterienaneurysmaresektion, iliaco-renaler Bypass)
weitere als Adjunkt bei Aorteneingriffen
Arterielle Embolektomien Arm und Bein 8
Rekonstruktive Eingriffe an den supraaortalen Arterien
Carotis-TEA, Carotido-subclavia-Bypass, u. a. 191
Rekonstruktive Eingriffe am Oberschenkel und Unterschenkel
Profunda-Plastik, femoropoplitealer Bypass, cruraler und pedaler Anschluss 146
Eingriffe an den großen und peripheren Körpervenen
Venenexhairese, venöse Thrombektomien, Valvuloplastien, Cava-Tumorentfernung, u. a. 72
Venenentnahmen (als Transplantat, z. B. bei aortokoronarem Bypass) 556
Anlage arterio-venöser Fisteln zur Hämodialyse 24
Eingriffe am Nerven und Lymphsystem, einschließlich Sympathektomie
Dekompression bei Thoracic outlet und weitere 3
Sonstige gefäßchirurgische Eingriffe
Radialisentnahme (Transplantat) 280
Arterielle und venöse Rekonstruktionen (femoral) 180
Subclaviakannülierung (für Hirnperfusionen) 17
Amputationen Oberschenkel, Kniegelenk, Unterschenkel, Vorfuß, Zehen, … 28
Intraoperative Angioplastie Endovaskuläre Operationen (Thorakale und abdominelle Aortenstentimplantationen) 85
Stentimplantationen im Bereich A. carotis, A. iliaca, A. femoralis superfi cialis 34
48
Gefäßchirurgie. Stationäre Verweildauer Intensivstation und Normalstation kombiniert. Median
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Gefäßre-konstruktion aorto-iliacal
ArterielleEmbo-lektomien
Rekon-struktion supraaortale Arterien
Rekon-struktion Oberschenkel + US
Eingriffe an tiefen Venen
Sonstige gefäß-chirurgische Eingriffe
Amputationen
1110 10
910
2008 2009 2010 2011 2012
14
9,5 98
14
7 76,56 6
15
8
15
9 9
24
5
3
12
7,5
27
36
30
3,5
12
34
20
40
20
23,5
49
Wirksame Bekämpfung des therapieresistenten Bluthochdrucks mittels ElektrostimulationP R O F. D R . M . W I L H E L M I
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck (Hyperto-
nie) ist eine der häufigsten Erkrankungen
des Herz-Kreislaufsystems und betrifft in
Deutschland etwa 20 Millionen Menschen.
Die Diagnose einer Hypertonie wird bei
mehr als der Hälfte von ihnen eher zufäl-
lig im Rahmen anderer Untersuchungen
gestellt, da die Betroffenen anfänglich oft
keine Beschwerden haben. Die Folgen eines
über längere Zeit erhöhten Blutdrucks sind
jedoch schwerwiegend und können alle le-
benswichtigen Organe betreffen.
Trotz aller Fortschritte bei der Entwicklung
wirksamerer und besser verträglicher Me-
dikamente zur Therapie von Bluthochdruck
und der bundesweiten Einführung allgemei-
ner Programme zur Gesundheitsvorsorge
bleibt die Hypertonie eine Herausforderung
für die öffentliche Gesundheitspflege. Nach
Einschätzung nationaler und internationaler
Gesundheitsorganisationen ist in den kom-
menden Jahren aufgrund der demographi-
schen Entwicklung sowie weiterer Faktoren
(z. B. mehr adipöse Menschen) mit einer
Zunahme insbesondere des therapieresis-
tenten Bluthochdrucks zu rechnen.
Ein neues Verfahren macht es möglich, Pa-
tienten mit besonders schwer zu therapie-
50
1
2
3
4
F U N K T I O N S W E I S E
renden Formen des Bluthochdrucks weitere
Hilfe anzubieten. Es nutzt physiologische
Mechanismen der körpereigenen Blut-
druckregulation. Diese Mechanismen sind
vielfältig und werden u. a. vom vegetativen
Nervensystem gesteuert. Je nach Aktivie-
rungszustand können so Parameter wie der
arterielle Widerstand und die Gefäßsteifig-
keit reduziert und die venöse Kapazität und
Ausschüttung renaler Faktoren gesteigert
werden. All dies führt zu einer Entlastung
des arteriellen Blutkreislaufs und somit im
Resultat zur Blutdrucksenkung. Gewisser-
maßen als Drucksensor fungiert dabei u. a.
ein Nervengeflecht (Barorezeptor) im Be-
reich der Carotisbifurkation (Y-förmige Ga-
belung der Halsschlagader) (siehe Abb. 1).
Therapeutisch interessant daran ist, dass
sich dieses Nervengeflecht über einen so-
genannten Carotisschrittmacher elektrisch
stimulieren und so beeinflussen lässt. In
einer Reihe internationaler Studien, an de-
nen auch die Klinik für HTTG in Zusammen-
arbeit mit der Klinik für Nieren- und Hoch-
druckkrankheiten der MHH von Anfang
an beteiligt waren, konnte die Effektivität
des Schrittmachers bei Patienten bestätigt
werden. So weist eine kürzlich publizierte
internationale, multizentrische Studie (Baro-
stim neo™ Trail) unter Beteiligung von sie-
ben europäischen und kanadischen Kliniken
nach, dass Patienten mit einem therapie-
resistenten und somit dauerhaft erhöhten
systolischen Blutdruck langfristig erfolgreich
mit einem Carotisschrittmacher-System be-
handelt werden können. Die Studienteilneh-
mer hatten eine Hypertonie mit einem trotz
medikamentöser Standardtherapie erhöhten
Blutdruck von durchschnittlich 171,1 mmHg
systolisch und 99,5 mmHg diastolisch.
Durch die einseitige Implantation des Ca-
rotisschrittmacher-Systems sank innerhalb
von sechs Monaten der systolische Blut-
druck um durchschnittlich 26,0 mmHg und
der diastolische Blutdruck um 12,4 mmHg
(J Am Soc Hypertens 2012;6(4):270-276).
Die Barorezeptor-Aktivierung mittels Caro-
tisschrittmacher ist bis heute die einzige Be-
handlungsalternative für Patienten mit the-
rapieresistentem Bluthochdruck, bei der die
Langzeiteffektivität und Sicherheit in großen
kontrollierten Doppelblind-Studien belegt ist
(J Am Coll Cardiol 2011;58:765-773).
Vor dem Hintergrund der dokumentierten
Wirksamkeit ist das Verfahren inzwischen
als kassenärztliche Leistung anerkannt und
als neue Therapieform in das Leistungsport-
folio unserer Klinik aufgenommen worden.
Mit freundlicher Genehmigung der Firma CVRx, Inc.
(9201 West Broadway Avenue, Suite 650, Minneapolis, MN 55445)
Das Barostim neo™ sendet Signale über eine Leitung (lead) zu speziellen Zellen in der Arteria carotis.
Diese Signale aktivieren die Barorezeptoren des Körpers.
Die Barorezeptoren senden Signale zum Gehirn.
Das Gehirn sendet Signale zum Herz, zu den Nieren und den Blutgefäßen, um den Blutdruck zu senken
51
Die Klinik bietet alle etablierten Konzepte zur chirurgischen Behand-
lung von Herzrhythmusstörungen an. Dazu gehört z. B. die Implanta-
tion eines Herzschrittmachers bei zu langsamem Herzschlag oder als
ergänzende Maßnahme bei Vorhofflimmern. Bei Patienten mit wech-
selndem Herzrhythmus und temporären Tachykardien werden speziel-
le Zweikammerschrittmacher eingesetzt, die auch als antitachykarde
Therapie fungieren können.
Zur Therapie und Prävention gefährlicher schneller Herzrhythmusstö-
rungen, wie z. B. des Kammerflimmerns (plötzlicher Herztod), werden
automatische Defibrillatoren implantiert. Die Auswahl der Geräte und
Hersteller erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem betreuenden Kar-
diologen des Patienten, so dass hier die nahtlose ambulante Weiter-
betreuung gewährleistet ist.
Die Implantation biventrikulärer Schrittmachersysteme zur kardia-
len Resynchronisationstherapie erfolgt in Kooperation mit den Kar-
diologen der MHH und führt bei Patienten mit Herzinsuffizienz und
bestimmten Störungen der Erregungsleitung (Linksschenkelblock)
zu einer verbesserten Effizienz der Herzfunktion. Bei Patienten mit
chronischem Vorhofflimmern wenden wir im Rahmen von Bypass-
oder Klappenoperationen eine Technik zur Verödung (Ablation) der
erkrankten Bereiche des Herzmuskels an (Maze-Operation). Dabei
kommen Techniken wie z. B. Kryoablation, Radiofrequenzablation
Schrittmacher- und Defibrillatorchirurgie D R . H . B A R A K I
Chirurgische Therapie von Herzrhythmusstörungen
52
oder Ultraschall zum Einsatz. Die Chance, mit diesen Verfahren das
Vorhofflimmern dauerhaft zu heilen und somit in vielen Fällen eine
Therapie mit dem Gerinnungshemmer Marcumar® zu vermeiden, liegt
bei bis zu 80 %.
In den letzten 20 Jahren haben wir eine besondere Expertise im Be-
reich der Revisionseingriffe nach Implantation von Herzschrittmachern
entwickelt. Dabei geht es um Sondenkorrekturen, die Explantation
von Elektroden oder auch den kompletten Austausch von Geräten.
Solche Eingriffe sind bei Elektrodenfehlfunktion, Elektrodenbruch
oder auch bei einer Infektion des Systems erforderlich. In den meisten
Fällen gelingt uns die Entfernung auch alter Elektroden minimalinvasiv
(interventionell) mit Hilfe spezieller Extraktionssysteme unter Einsatz
des Laser-Excimers. So kann auch bei Elektroden, die bereits viele
Jahre implantiert sind, eine offene Herzoperation vermieden werden.
Unser spezialisiertes Herz-Team kann von zuweisenden Kardiologen
über den diensthabenden Oberarzt direkt kontaktiert werden und
zeigt dann umgehend alle in Frage kommenden Therapieoptionen
auf. Die exzellenten Ergebnisse in der Behandlung von Patienten mit
chronischen oder akuten Schrittmachersysteminfektionen einschließ-
lich der Vermeidung von Reinfektionen belegen die hohe Kompetenz
und Sorgfalt der Klinik.
Präventive Vorhoftherapie bei Sick-Sinus-Syndrom und
intermittierendem Vorhofflimmern. Hier wird sowohl die
selektive Vorhofstimulation als auch die überwiegende Mehr-
zahl der derzeitig erhältlichen Präventionsalgorithmen der
entsprechenden Hersteller angeboten
Implantation der jeweils individuell mit den betreuenden
Kardiologen abgestimmten Aggregate
Eine besondere Expertise besteht im Bereich der Revisions-
eingriffe mit Sondenkorrekturen und Extraktionen oder
Systemkomplettwechseln unter Verwendung der modernen
Lasertechnologie, auch bei alten Elektroden, die bereits
viele Jahre implantiert sind
Implantation biventrikulärer Resynchronisationssysteme. Die
Implantation erfolgt entweder interventionell in Kooperation
mit der Abt. Kardiologie (Anlage von 3 transvenösen Elektroden,
rechter Vorhof, rechte Herzkammer, linke Herzkammer via
Koronarsinus) oder durch eine epikardiale Elektrodenanlage
über eine linkslaterale Minithorakotomie
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht
Kontakt
Oberärztin Rhythmuschirurgie
Dr. H. Baraki
Tel.: 0511 - 532 7688
E-Mail: [email protected]
Sekretariat Schrittmacher-
und Defibrillatorchirurgie
Jutta Pudwell
Tel.: 0511 - 532 6589
Fax: 0511 - 532 5867
E-Mail: [email protected]
53
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
Herzschrittmacher und Defibrillatoren. Fallzahlentwicklung
Herzschrittmacher und Defibrillatoren. Fallzahlentwicklung detailliert
20122008 2009 2010 2011
0
50
100
150
200
Herzschrittmacher(SM) Impl.
SM Revision,Wechsel, Explanation
DefibrillatorImplantation
Defibrillator Revision,Wechsel, Explanation
939995
108112
135
122
99
167
140133
120
156
124
103
178
148
175172180
0
100
200
300
400
500
600
20122011201020092008
535
571
525 539
489
54
Defibrillatoren. Verteilung nach Typ (Anzahl)
Herzschrittmacher und Defibrillatoren. Altersverteilung 2012
Herzschrittmacher. Verteilung nach Typ (Anzahl)
Defi-Wechsel biventr.
Defi-Wechsel 1K
Defi-Impl. 1K
Defi-Impl. 2K
Rev. o. Wechsel
Defi-Impl. biventr.
Defi-Wechsel 2K
61
5723
23
11
42
4
SM-Rev. o. Wechsel
SM-Wechsel 1K
SM-Impl. 1K
SM-Impl. 2K
SM-Impl. 3K
SM-Wechsel 2K
48
100
57
16
0
47
40 bis 49
20 bis 29
< 1
1 bis 9
50 bis 59
10 bis 19
30 bis 39
60 bis 69
70 bis 79
80+
2 3
11 2016
40
47
87166
97
55
Thoraxchirurgie und LungenunterstützungD R . M . K R Ü G E R
Bereits in unserem letzten Beitrag berichteten wir über den immer
häufigeren Einsatz der VATS (video-assisted thoracic surgery). Im Jahr
2012 konnten wir bei einer noch größeren Zahl an Patienten diese
schonendere Operationsmethode anwenden und haben so bei mehr
als 140 Patienten u. a.
Lungenlappen entfernt (Lobektomien),
Trichterbrustdeformitäten behoben (modifiziert nach NUSS),
Verletzungen der Lunge, des Brustraums und Blutungen versorgt,
entzündliche Erkrankungen (Empyemektomie, Dekortikation),
sowie
Pneumothorax und Ergusserkrankungen behandelt und
Sympathektomien bei Hyperhidrosis durchgeführt.
Am häufigsten kommt die minimalinvasive Methode bei diagnosti-
schen Operationen zur Gewinnung von Gewebeproben zum Einsatz.
Als weitere Methode zur Diagnostik führten wir Mediastinoskopien
durch. In dieser kurzen Operation mit einer Dauer von gerade einmal
30 Minuten wird ein spezielles optisches Instrument eingebracht, mit
dem der Zwischenraum zwischen den Lungenflügeln untersucht wird
und Proben von Lymphknoten und anderem Gewebe entnommen
werden können.
Insbesondere bei der Behandlung von Lungenkrebspatienten hat sich
ein enges Netz aus Onkologen, Pneumologen, Strahlentherapie und
Chirurgie etabliert. Therapiekonzepte zu verschiedensten Erkrankun-
56
Kontakt
gen werden in interdisziplinären Konferenzen erarbeitet und durch die
enge Zusammenarbeit und kurzen Kommunikationswege, sowohl zu
den Zuweisern und Behandlern, als auch den Patienten selbst, rasch
umgesetzt. Der persönliche Kontakt zu den Patienten ist uns sehr
wichtig. Durch die Nähe zu unseren Patienten knüpfen wir ein enges
Band und nehmen oft noch vorhandene Angst vor der Anonymität
eines Universitätsklinikums.
Die Zahl der Vorstellung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
mit Thoraxdeformitäten war im Vergleich zum Vorjahr konstant. Auch
im Jahr 2012 wandten sich viele Betroffene an uns und suchten unsere
Sprechstunde zur Beratung bezüglich der Therapieindikationen und
-optionen auf.
Der Einsatz des PleurX-System® hat sich weiterhin bewährt. Patienten
mit dauerhaften Ergüssen schätzen die Möglichkeit einer Heimdrai-
nage sehr. Das engagierte Team aus Stationsärzten und Schwestern
unserer Station 15 steht dem Patienten hierbei persönlich zur Seite,
hilft Fragen im täglichen Gebrauch zu klären und lehrt den Umgang
mit dem System.
Bei Fragen nach Therapieindikationen und -optionen stehen mein
Team und ich telefonisch über unser Sekretariat und auch persönlich
im Rahmen der ambulanten Sprechstunde jederzeit zur Verfügung:
Minimalinvasive Lungenkrebschirurgie für Karzinome
im Frühstadium (VATS Lobektomie)
Metastasenchirurgie unter Einsatz modernster
Lasertechnologie (Laser LIMAX®)
Bei gut- und bösartigen Erkrankungen und Tumoren des Brust-
korbs, der Lunge und der Atemwege (Bronchus, Trachea)
Zur Abklärung von Lungenerkrankungen
(diagnostische Eingriffe, wie VATS, Mediastinoskopie)
Für eine Thymektomie bei Myasthenia gravis
Bei Thoraxdeformitäten
Trichterbrust (minimalinvasiv, modifiziert nach NUSS)
Kielbrust und komplexen, kombinierten Befunden
(modifizierte RAVITCH-Methode)
Verletzungen des Brustkorbes und des Sternums
(Rippenfrakturen, Sternuminstabilitäten)
Thoracic-Outlet-Syndrom (Resektion der 1. Rippe oder Halsrippe)
Hyperhidrosis für eine Sympathektomie
Mediastinale und Brustwandtumoren (u. a. Sternumresektionen)
Bereichsleiter Thoraxchirurgie
Dr. M. Krüger
Tel.: 0511 - 532 6591
Fax: 0511 - 532 8396
E-Mail: [email protected]
Sekretariat Thoraxchirurgie
Tina Peschel
Tel.: 0511 - 532 3455
Fax: 0511 - 532 8396
E-Mail: [email protected]
57
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
Thoraxchirurgie. Fallzahlentwicklung
Thoraxchirurgie. Altersverteilung 2012
0
200
400
600
800
1000
20122011201020092008
656
919
357401
438
Im Bereich Thoraxchirurgie werden
ab 2010 im Gegensatz zu den Vorjah-
ren keine Revisionseingriffe wie z. B.
Re-Thorakotomien oder Sternumrevi-
sionen mitgezählt.
58
2012
0 30 60 90 120 150
< 1
1 bis 9
10 bis 19
20 bis 29
30 bis 39
40 bis 49
50 bis 59
60 bis 69
70 bis 79
80 bis 89
90+
Fallzahlen
Patientenalter
13
1
84
129
101
54
23
25
8
0
0
Thoraxchirurgie. Entwicklung der Sterblichkeitsrate in %
Thoraxchirurgie. Entwicklung der Verweildauer. Intensivstation und Normalstation kombiniert. Median in Tagen
Thoraxchirurgie. Fallzahlentwicklung detailliert
59
2012
2008
2009
2010
2011
0
100
200
300
400
500
Lunge und Pleura Thoraxwand/Diaphragma
Mediastinum Sonstige
228
288
193
276
213
39 5717
57 4372
161
8552 61
317
413
62 7958
2012
2008
2009
2010
2011
0
5
10
15
20
25
30
Lunge und Pleura Thoraxwand/Diaphragma
Mediastinum Sonstige Gesamt
109
1211 11
7 778 8
67
87 6,5
27 27
23
4
1313
99 9
2012
2008
2009
2010
2011
0
1
2
3
4
5
6
Lunge und Pleura* Thoraxwand/Diaphragma
Mediastinum Sonstige
3,5
2,42,1
3,1 3,3
2,6
0
5,9
3,5
4,7
1,41,9
1,61,21,4
00
1,6
0,2
1,61,3
*Ab 2012 bezieht sich die Sterblichkeit auf anatomische
Lungenresektionen und Metastasenchirurgie
Die Zuteilung der Spenderorgane erfolgt über die Organisation Euro-
transplant. Immer mehr Patienten benötigen Spenderorgane, die aber
nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Die mitunter lange
Wartezeit auf ein Organ können wir für Schwerstkranke mit hochmo-
dernen Herz- und Lungenersatzsystemen überbrücken. Die Herzunter-
stützungssysteme werden stetig kleiner und zuverlässiger und können
mittlerweile nicht nur als Überbrückungstherapie bis zur Transplan-
tation eingesetzt werden – vielmehr ist es heute möglich, mit den
Geräten in der gewohnten häuslichen Umgebung zu leben und sogar
einer Berufstätigkeit nachzugehen. Auch bei der Langzeittherapie der
schweren Herzinsuffizienz gewinnen die Unterstützungssysteme zu-
nehmend an Bedeutung.
Bei der Implantation der sogenannten „Kunstherzen“ bleibt das eigene
Herz des Patienten und dessen Funktion erhalten. Das Kunstherz wird
an die linke Herzkammer angeschlossen und unterstützt diese in ihrer
Funktion. Die chirurgischen Verfahren zur Implantation eines linksven-
trikulären Herzunterstützungssystems sind erheblich einfacher gewor-
den und sind bezüglich der Schwere des Eingriffes (Invasivität) ver-
gleichbar z. B. mit einem Herzklappenersatz. Durch die Miniaturisierung
der künstlichen Herzsysteme sind die Eingriffe heute weniger belastend
für den Patienten, so dass diese Therapie in Zukunft auch älteren Pati-
enten angeboten werden kann.
Herzunterstützungssysteme und HerztransplantationP D D R . J . S C H M I T T O , D R . M . A V S A R
Chirurgische Therapie des akuten und chronischen Herzversagens: Kunstherzen
60
In unserer Klinik verwenden wir das kleinste Kunstherz der Welt. Der
Blutantrieb des Implantats erfolgt reibungsfrei mit Hilfe eines in Ma-
gnetfeldern beweglichen Impellers, so dass diese Pumpe viele Jahre
funktionsfähig ist. Zur Nachsorge der Patienten bieten wir ein integrier-
tes Konzept aus stationärer und ambulanter Versorgung an. Spezielle
Trainingsprogramme und die Kooperation mit einem speziell geschulten
Rehabilitationszentrum runden dieses Angebot ab. So kann ein jahre-
langes Leben mit diesen Geräten ermöglicht werden. In den meisten Fäl-
len wird die Kunstherztherapie zur Überbrückung der Wartezeit auf eine
Herzverpflanzung angewendet. Einige Patienten erreichen jedoch mit
den Herzunterstützungssystemen eine so hohe Lebensqualität, dass sie
keine Herztransplantation mehr vornehmen lassen möchten. In einigen
Fällen kann die Therapie mit linksventrikulären Unterstützungssystemen
sogar zu einer Erholung des Herzens führen, so dass die Herzunterstüt-
zungssysteme entfernt werden können.
Unser spezialisiertes Herz-Team kann von zuweisenden Kardiologen
über den diensthabenden Oberarzt direkt angesprochen werden und
erstellt rasch passende Therapieangebote.
Oberärzte Herzunterstützungssysteme
und Herztransplantation
PD Dr. J. Schmitto, Dr. M. Avsar
Tel.: 0511 - 532 3453
E-Mail: [email protected]
Sekretariat Herzunterstützungssysteme
und Herztransplantation
Melanie Bruns
Tel.: 0511 - 532 3373
Fax: 0511 - 532 5625
E-Mail: [email protected]
Kontakt
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
61
Herzunterstützungssysteme. Gesamtverweildauer Intensivstation und Normalstation kombiniert in TagenFallzahlentwicklung Herzunterstützungssysteme
0
10
20
30
40
50
60
70
80
20122011201020092008
44 46
52
69
79
0
10
20
30
40
50
60
20122011201020092008
41,14
58,41
42,8846,39
40,4
An der MHH wurde das thorakale Transplantationsprogramm im Jahr
1983 mit der ersten Herzverpflanzung aufgenommen. Seitdem ist die
Zahl der Herz-, Lungen- und auch der Herz-Lungentransplantationen
stetig gestiegen. Heute leistet die MHH in der Transplantationsmedi-
zin Pionierarbeit und zählt zu den weltweit führenden Zentren. Die
MHH nimmt mit mehr als 440 Verpflanzungen solider Organe jährlich
die bundesweit meisten Transplantationen vor. Seit 1983 wurden ins-
gesamt über 2.500 thorakale Transplantationen durchgeführt, davon
knapp 1.000 Herztransplantationen, 170 kombinierte Herz-Lungen-
Transplantationen und fast 1.400 Lungentransplantationen. Mit jetzt
über 130 Lungenverpflanzungen pro Jahr ist die Klinik für Herz-,
Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie der MHH das größte
europäische Lungentransplantationszentrum. Durch die Optimierung
chirurgischer, technischer und medikamentöser Therapieverfahren
können wir unsere Transplantationsresultate ständig verbessern, was
sich auch in einer verlängerten Haltbarkeit der transplantierten Orga-
ne ausdrückt. Die Überlebensraten der Patienten nach Lungentrans-
plantation sind in den letzten Jahren weiter gestiegen und betragen
nun 87 % nach einem Jahr und fast 50 % nach 10 Jahren – das sind
die weltweit besten Ergebnisse. Sowohl das pädiatrische Lungentrans-
plantationsprogramm (ca. zehn Transplantationen pro Jahr) als auch
das im Jahr 2012 eingeführte Lungenlebendspendeprogramm (zwei
Lebendspenden im Jahr 2012) sind in Deutschland einzigartig.
Thorakale OrgantransplantationP D D R . G . W A R N E C K E / D R . I . T U D O R A C H E / D R . C . K Ü H N /
D R . M . A V S A R / P R O F. D R . A . H A V E R I C H
62
Kontakt
Bereichsleiter Thorakale Organtransplantation
PD Dr. G. Warnecke
Tel.: 0511 - 532 6590
Fax: 0511 - 532 8446
E-Mail: [email protected]
Sekretariat Thorakale Organtransplantation
Ina Kühne / Rita Machunze
Tel.: 0511 - 532 6588 / 6788
Fax: 0511 - 532 8446
E-Mail: [email protected]
Eindrücke aus dem OP bei Lebend-Lungenspende
63
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
64
20122008 2009 2010 2011
0
50
100
150
200
Herz-Tx Lungen-Tx Herz-Lungen-Tx Gesamt
152 151
131130
100
5 7698
126 128
108
96
84
211617
25
8
20122008 2009 2010 2011
0
50
100
150
200
Herz-Tx Lungen-Tx Herz-Lungen-Tx
68,63
101,96
138,83
149,44
190,91
38,2546,76 44,24 42,07 38,74 37,33
75,8075,22
122,2112,71
Thorakale Organtransplantationen. Postoperative Verweildauer in Tagen. Intensivstation und Normalstation kombiniert. 2012
Thorakale Organtransplantationen. Fallzahlentwicklung HTTG
0
5
10
15
20
25
Herz-Lungen-TxLungen-TxHerz-Tx
25
5,47
0
Thorakale Organtransplantationen. Sterblichkeitsrate in Prozent. 2012
Anmerkung: Die extrem geringen Spender-
zahlen in Deutschland in 2012 führten zu
einer Auswahl nur noch Schwerstkranker
zur Herztransplantation, die mit überdurch-
schnittlich hohem Risiko behaftet waren.
65
0 10 20 30 40 50
<1
1 bis 9
10 bis 19
20 bis 29
30 bis 39
40 bis 49
50 bis 59
60 bis 69
70 bis 79
80+
(14,9 %)
(11,4 %)
(0,0 %)
(0,0 %)
(0,0 %)
(0,0 %)
(0,0%)
28
35
13
18
5
5
47
Sterblichkeit in %
Anzahl
Thorakale Organtransplantationen. Altersverteilung und Sterblichkeit. 2012
Die Schwerpunkte der Transplantations- und Kunstherzambulanz liegen
in der Betreuung und Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener
bis terminaler Herzinsuffizienz jeglicher Ursache, dies gilt sowohl vor
wie auch nach einer chirurgischen Behandlung. Die Ambulanz wendet
sich unter anderem an Patienten mit Herzmuskelerkrankungen, Koro-
narer Herzkrankheit oder Herzklappenerkrankung sowie an Patienten
nach einer Herztransplantation oder nach Implantation eines mecha-
nischen Herzunterstützungssystems. In Zusammenarbeit mit der Klinik
für Pneumologie werden auch Patienten nach einer Herz-Lungen- oder
Lungentransplantation betreut.
Bei anstehenden chirurgischen Eingriffen wird die Transplantations-
fähigkeit des Patienten überprüft und die Indikation für eine Organ-
transplantation bzw. Implantation eines mechanischen Herzunterstüt-
zungssystems gestellt. Eine wesentliche Aufgabe bei der Betreuung der
Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, die in regelmäßigen Abständen
in die Ambulanz kommen, ist die fachliche Abwägung zur Aufnahme
in die Transplantationswarteliste sowie die Begleitung der Patienten
während der Wartezeit, aber auch die Überprüfung alternativer Thera-
piemöglichkeiten.
Die umfangreiche Nachsorge der transplantierten Patienten beinhaltet
in erster Linie eine engmaschige Funktionskontrolle des Spenderorgans
und der stets notwendigen immunsuppressiven Therapie. Des Weite-
ren geht es um das frühzeitige Erkennen möglicher Komplikationen im
Zusammenhang mit Transplantationen wie Abstoßungen, Infektionen,
Transplantatvaskulopathien und Neoplasien.
TransplantationsambulanzP D D R . C . B A R A
66
Bereichsleiter Transplantationsambulanz
PD Dr. C. Bara
Tel.: 0511 - 532 6310
Fax: 0511 - 532 6309
E-Mail: [email protected]
Pflegerische Ambulanz-Leitung
Steffi Born
Tel.: 0511 - 532 6304
Fax: 0511 - 532 6309
E-Mail: [email protected]
Kontakt
Kunstherz-Sprechstunde
Mechanische Herz-Unterstützungssysteme können aufgrund techni-
scher Weiterentwicklungen heute einer größeren Zahl von Patienten,
auch solchen im höheren Lebensalter, angeboten werden. Die Betreu-
ung in der Kunstherz-Ambulanz umfasst alle technischen und medi-
zinischen Aspekte der komplexen Therapie dieser Patienten. In der
Ambulanz werden auch die Weichen für den weiteren Verlauf gestellt.
Bei den mehr als 150 Patienten, die bislang von der Ambulanz betreut
worden sind, fungierte das Kunstherz teilweise als Überbrückungsthe-
rapie bis zur Herztransplantation. In einigen Fällen konnte das System
nach Erholung des Herzens wieder entfernt werden.
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht
Labordiagnostik
Ruhe- und Belastungs-EKG
Langzeit-EKG
Langzeit-Blutdruckmessung
Spiroergometrie
Echokardiografie transthorakal und transösophageal in B-Bild und
m-Mode Verfahren, Cw-, Pw- und Farbdoppler sowie Gewebedoppler
Gefäßdiagnostik der hirnversorgenden Arterien in B-Bild,
Doppler und Duplex-Verfahren
Herzbiopsie
67
Ambulanz-Statistik 2010 – 2012
2010 2011 2012
Anzahl der Patientenkontakte 1264 1277 1302
Anzahl der Behandlungen 4658 4692 4723
Ambulante Patienten mit Linksherz-Unterstützungssystem (LVAD)
0
20
40
60
80
100
120
11/201211/201111/201009/200911/2008
34
43
70
93
116
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
68
69
Chirurgie angeborener HerzfehlerD R . A . H O R K E
Derzeit leben fast 300.000 Patienten in Deutschland mit einem ange-
borenen Herzfehler. Von dieser häufigsten Form einer angeborenen
Fehlbildung sind 1 % aller Neugeborenen betroffen.
Die MHH ist mit über 40 Jahren Erfahrung eine der renommiertesten
deutschen Kliniken im Bereich der Kinderherzchirurgie. Dank dieser
langjährigen Expertise können wir auf eine hohe Erfolgsrate in der
Behandlung sämtlicher herzchirurgischer Krankheitsbilder vom einfa-
chen Septumdefekt bis hin zum hypoplastischen Ventrikel verweisen.
Zusätzlich zu allen etablierten modernen Operationsmethoden haben
wir im Jahr 2012 auch
komplexe Herzfehler mit Aortenerkrankung als einzeitigem
Eingriff (= komplette Korrektur im Rahmen einer einzelnen
Operation) im Säuglingsalter operiert,
gemeinsam mit den interventionellen Kardiologen schonende
Hybrideingriffe vorgenommen, sowie
erstmals außer den bereits bewährten Implantaten von tissue-
engineerten Aorten- und Pulmonalklappen auch tissue-engineertes
Gefäßmaterial bei angeborenem Aortenbogendefekt angewendet.
70
Behandlungsschwerpunkte in der Übersicht
operative Frühkorrekturen im Säuglingsalter
Behandlung bei hypoplastischem Rechts- oder
Linksherzsyndrom
Rekonstruktive Klappen- und Aortenbogenchirurgie
Spätkorrekturen und Behandlung von Re-, Rest-
und Folgedefekten bei Erwachsenen mit angeborenen
Herzfehlern
Implantation tissue-engineerter Herzklappen
Implantation von antibradykarden, antitachykarden und
Resynchronisations-SM
Anlage von Organersatzverfahren beim Herz- und Lungen-
versagen (ECMO) oder die Implantation von Kunstherzen
Transplantation von Herz, Lunge und Herz-Lunge
Kontakt
Bereichsleiter Chirurgie
angeborener Herzfehler
(bis 31.12.2012) Dr. Th. Breymann
(ab 01.08.2012) Dr. A. Horke
Tel.: 0511 - 532 9828
Fax: 0511 - 532 9832
E-Mail: [email protected]
Sekretariat Chirurgie
angeborener Herzfehler
Christine Hofmeister
Tel.: 0511 - 532 9829
Fax: 0511 - 532 9832
E-Mail: [email protected]
Ein besonderes Augenmerk gilt aber auch den erwachsenen Patien-
ten mit angeborenen Herzfehlern (EMAH-Patienten). Aufgrund des
medizinischen Fortschrittes erreichen heute fast 90 % das Erwach-
senenalter und benötigen dann eine fachgerechte Weiterbetreuung.
Vor diesem Hintergrund haben wir im Jahr 2012 die traditionsreiche
Kinderherzchirurgie fachlich und organisatorisch in die Chirurgie
für angeborene Herzfehler überführt. Insbesondere diese EMAH-
Patienten profitieren von der engen Zusammenarbeit mit den ver-
schiedenen Fachabteilungen der MHH und den umfassenden Betreu-
ungs- und Therapiemöglichkeiten bis hin zur Transplantation.
71
Altersverteilung und Sterblichkeitsrate 2012
Anzahl der Operationen wegen angeborener Herzfehler an der MHH
Medizinische Kennzahlen (Ergebnisse)
0 10 20 30 40 50
< 30 Tage, mit HLM
< 30 Tage, ohne HLM
> 30 Tage – 1 Jahr, mit HLM
> 30 Tage – 1 Jahr, ohne HLM
1 – 18 Jahre, mit HLM
1 – 18 Jahre, ohne HLM
> 18 Jahre, mit HLM
> 18 Jahre, ohne HLM
Art der Operation
überlebt verstorben
Anzahl Operationen
0
30
60
90
120
150
20122011201020092008
< 18 ohne HLM < 18 mit HLM> 18 ohne HLM > 18 mit HLM
72
Überblick über Operationszahlen und -arten sowie perioperative Sterblichkeitsrate
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Transposition der großen Arterien (TGA)
Pulmonalklappenoperation
offener Duktus arteriosus
Norwood
Lungentransplantation
Mitralklappenoperation
Istmusstenose der Aorta
Herztransplantation
Fontan
Rechter Ventrikel mit doppeltem Auslass
Conduit/Homograft
AVSD
Vorhofseptumdefekt Typ 2
Vorhofseptumdefekt Typ 1
Tumor
Herzschrittmacher
sekundärer Thoraxverschluss
Brustkorbrevision
Banding der Lungenarterie
Lungenvenenfehlmündung
Gefäßoperationen
Revisionen nach ECMO/VAD
Lungenunterstützung (ECMO)
Bland-White-Garland
Shuntoperation
Andere
AK-OP
13
9
2
1
1
1
1
2
2
5
9
16
19
6
3
11
5
39
1
3
3
1 13
7
30
1
1
27
1
1
1
4
4
6
6
5
2
2
Sinus venosus Defekt
Trikuspidalklappenoperation
Morbus Fallot
Ventrikelseptumdefekt
TGA+Ventrikelseptumdefekt
Anzahl Operationenüberlebt verstorben
2
73
Die Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) ist ein in der mo-
dernen Intensivtherapie mittlerweile etabliertes Verfahren, das wie
eine miniaturisierte Herz-Lungen-Maschine funktioniert und auch
außerhalb des herzchirurgischen Operationssaals eingesetzt werden
kann. Die ECMO übernimmt (teilweise oder vollständig) die Kreislauf-
und Atemfunktion von Patienten, deren Lungen und/oder Herzen
sehr schwer geschädigt sind. Man unterscheidet die Veno-Venöse
ECMO (VV-ECMO, für Patienten im schweren Lungenversagen), so-
wie die Veno-Arterielle ECMO (VA-ECMO, für Patienten mit fortge-
schrittener Herz/Kreislaufinsuffizienz).
Die Anzahl an ECMO-Patienten in der MHH konnte in den letzten
Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Das von uns gebildete mobi-
le ECMO-Team wurde von zuweisenden Kliniken vermehrt angefragt,
sodass unser Team im letzten Jahr bei 27 Patienten vor Aufnahme in
die MHH zunächst extern eine ECMO zur Stabilisierung und Erlan-
gung der Transportfähigkeit implantiert hat.
Die häufigsten Indikationen für eine ECMO-Implantation sind in der Ta-
belle zusammengefasst. Da es sich bei vielen dieser Indikationen um
Notfallsituationen handelt, können häufig nur vorläufige Diagnosen
und Prognosen gestellt werden. Diese Unwägbarkeiten im diagnosti-
schen Prozedere schließen jedoch eine ECMO nicht aus. Entscheidend
ist vielmehr, die Möglichkeit zur ECMO generell in die Therapieent-
scheidung einzubeziehen und dann den richtigen Zeitpunkt zur Im-
plantation eines solchen mobilen Herz-Kreislaufunterstützungs-Systems
zu finden. Unter Berücksichtigung der aktuell vorliegenden Befunde,
des klinischen Allgemeinbefindens des Patienten, der Erfahrung des
behandelnden Arztes und der Ausstattung der betreffenden Klinik/
Abteilung kann heutzutage als Regel gelten: „Je eher, desto besser!“.
Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) in der MHH und in zuweisenden Kliniken D R . C . K Ü H N
74
Über die aufgeführte Notrufnummer erreichen zuweisende Ärzte un-
ser ECMO-Team, mit dem sie in dringenden Fällen auch die Möglich-
keit einer auswärtigen ECMO-Implantation abklären können. Nach
erfolgter Indikationsstellung werden die Voraussetzungen zur inten-
sivmedizinischen Versorgung geprüft und die Verfügbarkeit eines
geeigneten Transportmittels geklärt. In Zusammenarbeit mit der DRF
Luftrettung sowie dem Rettungsdienst Hannover führen wir dann die
Transporte rund um die Uhr durch. Für die ECMO-Transporteinsätze
steht ein erfahrenes Team aus Herzchirurgen und Kardiotechnikern
zur Verfügung. Das stellt die Versorgung des Patienten auch wäh-
rend des Transportes sicher und ermöglicht eine erfolgreiche Weiter-
behandlung in der MHH.
Kontakt
Oberarzt ECMO
Dr. C. Kühn
Tel.: 0511 - 532 3448
Fax: 0511 - 532 5404
E-Mail: [email protected]
Notfälle
(24 Stunden Bereitschaft)
Tel.: 0176 - 1532 4401
Über unsere Notrufnummer erreichen Sie unser ECMO-
Team, mit dem Sie in dringenden Fällen über die
Möglichkeit einer auswärtigen ECMO-Implantation
sprechen können.
0
50
100
150
200
20122011201020092008
52
109
6 29 9 8 13
6 6 105
114
161
175
Adult NeonatalPediatric
Fallzahlen ECMO
Mögliche Indikationen für den ECMO-Einsatz
Pulmonal Kardial
Akutes Lungenversagen/ARDS Kardiogener Schock
Pneumonie Kardiomyopathie
Pulmonalarterieller Hypertonus Myokarditis
Lungenembolie
75
Während einer Operation am Herzen müssen die lebenswichtigen
Funktionen von Herz und Lunge von einem Gerät übernommen wer-
den. Diese Herz-Lungen-Maschine (HML) pumpt das Blut anstelle des
Herzens durch den Körper. Eine „künstliche“ Lunge – ein sogenann-
ter Oxygenator – eliminiert aus dem venösen Blut das Kohlendioxid
und reichert es mit Sauerstoff an. Dieses steht dem Körper zur Ver-
fügung, und der Chirurg kann das Herz im Stillstand operieren. Die
Überwachung der sogenannten extrakorporalen Zirkulation liegt in
den Händen des Kardiotechnikers, einem speziell für diese Tätigkeit
ausgebildeten Mitarbeiter, der in enger Abstimmung mit dem Herz-
chirurgen und dem Anästhesisten die Herz-Lungen-Maschine steuert.
Kardiotechniker verfügen über eine jahrelange Erfahrung auf diesem
Gebiet. Bei jeder einzelnen der jährlich über 1700 Operationen mit
Herz-Lungen-Maschine wird der Kreislauf des Patienten von fachkun-
digen Mitarbeitern überwacht.
Die Kardiotechniker der Klinik für HTTG sind darüber hinaus noch für
weitere mechanische Kreislauf-Unterstützungsverfahren zuständig.
Die HTTG-Kardiotechnik betreut jährlich über 180 Einsätze der Extra-
korporalen Membranoxygenierung (ECMO): Der Kardiotechniker be-
KardiotechnikD I P L . I N G . ( F H ) J . O P T E N H Ö F E L
Wir überwachen Blutfluss und Atmung
76
reitet dazu eine „mini“-HLM vor, die der Herzchirurg in Abstimmung
mit anderen Abteilungen bei Patienten mit akutem Kreislauf- und/
oder Lungenversagen anschließt. Diese Systeme stabilisieren den Pa-
tienten und geben ihm Zeit sich zu erholen oder helfen die Zeit zu
überbrücken, bis weitere Therapieschritte von den Ärzten eingeleitet
werden. Diese Technik ist auch mobil einsetzbar und erlaubt es, an-
sonsten transportunfähige Patienten aus peripheren Krankenhäusern
in übergeordnete Kliniken zu verlegen, die über ein weiterführendes
Behandlungsspektrum verfügen.
Ein anderes Tätigkeitsfeld der Kardiotechnik liegt im Bereich der Elek-
trophysiologie. Der Kardiotechniker übernimmt zusammen mit dem
implantierenden Herzchirurgen die Programmierung von Herzschritt-
machern. Darüber hinaus überwacht er die Implantation der Sonden
des Herzschrittmachers durch spezielle Messungen.
Für diese hochtechnisierten Prozesse werden die neuesten Medizin-
technikprodukte eingesetzt. Sie werden von den MHH-Medizintechni-
kern stets nach den höchsten Standards gewartet und bereitgestellt.
Kontakt
Leiter Kardiotechnik
Dipl. Ing. (FH) Jörg Optenhöfel
Tel.: 0511 - 532 3203
Fax: 0511 - 532 8707
E-Mail: [email protected]
77
Die postchirurgische Intensivmedizin steht heute vor enormen Heraus-
forderungen, da die zahlreichen innovativen kardio-, thorax- und ge-
fäßchirurgischen Eingriffe teils sehr komplex sind und noch bis in das
hohe Lebensalter hinein vorgenommen werden. Klinische Studiendaten
zeigen, dass mit jedem zusätzlichen Tag, an dem der Patient immobil
und beatmungspflichtig ist, seine neuromuskulären Funktionen weiter
abnehmen, was zu einer kontinuierlichen Verschlechterung zahlreicher
Organfunktionen führen kann.
Die in den vergangenen Jahren beobachtete Zunahme der Patienten-
zahlen mit einer stationären Verweildauer von mehr als 7 Tagen unter-
streicht die Problematik. Um hier aktiv zu werden, haben wir im Jahr
2010 als erste Abteilung der MHH das Berufsbild des Atmungsthera-
peuten etabliert. Außerdem wurde nach der erfolgreichen 3-monatigen
Erprobungsphase eines „Langlieger-Pflegekonzeptes“ im Jahr 2012
dieses Konzept als fester Bestandteil in die Betreuung von langzeitbe-
atmeten Patienten aufgenommen. Hierdurch und dank der personellen
Unterstützung durch die beiden Atmungstherapeuten konnten deutli-
che Verbesserungen für respiratorisch eingeschränkte Patienten erzielt
werden, wodurch sich unter anderem das Risiko für erneute Intubati-
onen verringerte. Das von uns entwickelte Langlieger-Pflegekonzept
(High-Care-Projekt) befasst sich vor allem mit langzeitbeatmeten
Patienten, die aufgrund ihrer intensivmedizinisch zu versorgenden,
schweren Krankheitsverläufe stark neuromuskulär eingeschränkt und
psychisch belastet sind. Im Rahmen des High-Care-Projektes hat ein
interdisziplinäres Team von Fachleuten Möglichkeiten zur Verbesserung
der Versorgung dieser Langzeitpatienten erarbeitet und das bewährte
Pflegekonzept des Primary Nursing auf die spezifischen Erfordernisse
Herzthoraxchirurgische IntensivstationD R . C . F E G B E U T E L
78
dieser Patienten und die besonderen Belastungen einer Langzeit-Inten-
sivbetreuung abgestimmt. Die ersten Auswertungen der 3-monatigen
Erprobungsphase dokumentieren die erfolgreiche Umsetzung des Pro-
jektes in allen Arbeitsbereichen sowie eine daraus resultierende bessere
Versorgungskontinuität der Patienten und eine erhöhte Mitarbeitermo-
tivation. Begleitet werden diese Konzepte der Frührehabilitation durch
die enge Einbeziehung der Abteilungen für Physio- und Ergotherapie in
Kombination mit der Logopädie und der Schlucktherapie.
Bereits 2008 wurde im Pflegeteam unserer Intensivstation das Be-
rufsbild des Wundmanagers entwickelt. Dies war erforderlich, da es
bei schweren Krankheitsverläufen häufig zu Wundheilungsstörungen
kommt, die eine dauerhafte stationsübergreifende Betreuung erfordern.
Das Team des Wundmanagements unserer Abteilung besteht derzeit
aus drei Pflegekräften.
Die auch im Jahr 2012 praktizierte enge Zusammenarbeit mit den wei-
teren Intensivstationen der MHH in den Bereichen Anästhesiologie, Kar-
diologie, Innere Medizin, Pneumologie und Unfallchirurgie ermöglichte
die Weiterverlegung von langzeitbeatmeten kardiovaskulären, trans-
plantierten und thoraxchirurgischen Patienten. Darüber hinaus wurde
die gute Zusammenarbeit mit dem Klinikum Großburgwedel, dem All-
gemeinen Krankenhaus Celle sowie den Neurorehabilitationskliniken
Helios Klinik Leezen, Maternus-Klinik Bad Oeynhausen und BDH-Klinik
Hessisch Oldendorf weiter auf- und ausgebaut.
Kontakt
Bereichsleiterin HTTG-Intensivmedizin
Dr. Ch. Fegbeutel
Tel.: 0511 - 532 4982
E-Mail: [email protected]
überwiegend
weniger
40
60
Erfolgserlebnisse der Pflege in der Patientenversorgung
vor dem High-Care Projekt.
überwiegend
weniger23
77
Erfolgserlebnisse der Pflege in der Patientenversorgung
während des High-Care Projekts.
High-Care Projekt
79
Pflege in der HTTG-Chirurgie
81
Kooperation und Vertrauen als Kommunikationsgrundlage
In der Klinik für HTTG wird seit einigen Jahren das Konzept der
klinikeigenen Pflegedienstleitung erfolgreich umgesetzt. Die Pfle-
gedienstleitung kümmert sich um sämtliche pflegerischen Belange
in enger, vertrauensvoller Abstimmung mit dem ärztlichen Dienst
und der Klinikgeschäftsführung. Vertrauen und Kooperation sind
die notwendigen Grundlagen, die zur Sicherstellung sämtlicher
Prozesse und Schnittstellen im Klinikalltag benötigt werden. Eine
entsprechend ausgerichtete Kommunikation bildet die Grundlage
für die von uns praktizierte gute berufsgruppenübergreifende und
patientenorientierte Krankenversorgung. Die Zusammenarbeit wird
über die Pflegedienstleitung in der gesamten Klinik vom OP über
die Intensivstation, die IMC-Station und die Normalstationen bis hin
zur Ambulanz koordiniert. Kennzeichnend ist der feste Wille der Kli-
nikleitung zur kooperativen Zusammenarbeit aller Beteiligten auf
Augenhöhe.
Fachkompetenzen und sozialkommunikative Fähigkeiten
Wichtig für die gute Zusammenarbeit zwischen der ärztlichen und
der pflegerischen Berufsgruppe und der daraus resultierenden gu-
ten Patientenversorgung sind neben den Fachkompetenzen die so-
zialkommunikativen Fähigkeiten jedes Klinikmitarbeiters. In
regelmäßigen Konferenzen praktizieren die Klinikleitung, die Pfle-
gedienstleitung und deren nachgeordnete pflegerische Leitungen
eine kollegiale Zusammenarbeit und einen intensiven Informations-
austausch. Auf diese Weise werden alle notwendigen Maßnahmen
und Prozesse positiv beeinflusst. Das wirkt sich sowohl auf die Pa-
tientenversorgung als auch auf das Arbeitsklima günstig aus. Eine
adäquate Personalausstattung im Pflegebereich gehört im Rahmen
der stationären und operativen Leistungserweiterung selbstver-
ständlich zum strategischen Kurs der Klinik. Ferner gehören dazu
eine Intensivierung der Personalentwicklung sowie die Optimierung
der Pflegeprozesse und der damit verbundenen ökonomischen Be-
dingungen. Unser Ziel ist die bestmögliche Pflege, die einen erheb-
lichen Anteil hat an dem guten Gesamtergebnis. Pflegedienstleitung: M . S C H L I E S K E
Pflege
82
Mitarbeiterakquise
Auf Grund der erheblichen Zunahme an stationär zu pflegenden Pa-
tienten und dem hohem Bedarf an Pflegenden in spezialisierten Be-
rufsfeldern (z. B. der Atemtherapie) sowie dem regelhaften, zumeist
fluktuationsbedingten Freiwerden von Stellen war auch im abgelaufe-
nen Jahr in größerem Umfang die Einstellung von Personal im Pflege-
bereich notwendig.
Der Nachwuchsmangel in der Gesundheits- und Krankenpflege und
die demographische Entwicklung in unserer Gesellschaft, die sich
auch im Klinikbetrieb widerspiegelt, erschweren allerdings die Perso-
nalakquise im Pflegebereich. Dementsprechend nimmt der Wettlauf
um die besten Mitarbeiter/-innen am Arbeitsmarkt zu. Insbesondere
Pflegefachkräfte für die Funktionsbereiche OP und Intensiv sind nur
sehr schwer zu gewinnen. Dennoch konnten für die unterschiedli-
chen Pflegebereiche OP, Intensivstationen, Überwachungsstation
und Normalstationen auch im aktuellen Jahr eine größere Zahl von
Mitarbeiter/-innen eingestellt werden.
Etablierung der pflegerischen Berufsregistrierung durch Fortbildung
Die Klinik für HTTG stellt der Pflege seit Jahren Finanzmittel für Fort-
bildungen zur Verfügung. So konnte u. a. eine klinikeigene Fortbil-
dungsreihe aufgebaut werden. In regelmäßigen Hörsaalveranstaltun-
gen werden Pflegende der Klinik für HTTG von internen und externen
Dozenten zu unterschiedlichen Themen fortgebildet. Alle Themenfel-
der, die für die Gruppe der Pflegekräfte von Bedeutung sind, werden
im Fortbildungsangebot abgebildet.
Zusätzlich wird jedem interessierten Mitarbeiter/-in die Möglichkeit
gegeben, eine kostenpflichtige E-Learning Plattform zu nutzen. Sie
enthält neben vielen anderen Angeboten auch anerkannte Fortbil-
dungseinheiten. Beide beschriebenen Fortbildungsansätze sind offizi-
ell vom Deutschen Pflegerat anerkannt und mit Punktwerten, die die
Mitarbeiter/-innen im Rahmen ihrer beruflichen Registrierung benöti-
gen, hinterlegt.
In Deutschland ist die berufliche Registrierung Pflegender bis zum
heutigen Tag leider nicht verpflichtend. In der Klinik für HTTG gibt es
beim Pflegepersonal einen im Vergleich sehr hohen Registrierungsan-
teil. Wir sehen darin einen wesentlichen Schritt in Richtung Qualitäts-
verbesserung.
Kontakt
Pflegedienstleitung
M. Schlieske
Tel.: 0511 - 532 4142
Mobil: 0176 - 15324142
Fax: 0511 - 532 5970
E-Mail: [email protected]
Tätigkeitsschwerpunkte in der Pflege
83
Die Klinik für HTTG unterhält den mit Abstand größten Leistungsbereich
im Umfeld der Krankenversorgung innerhalb der MHH. Er umfasst:
den HTTG-Operationsbereich (Tagesbetrieb in 5 – 6 OP-Sälen),
die Intensivstation (21 Betten),
die IMC-Station (12 Betten),
vier Nachsorgestationen / Normalstationen (92 Betten),
eine Wahlleistungsstation (13 Betten),
eine Ambulanz.
Über sämtliche Funktionen und Stationen verteilt sind 244 pflegeri-
sche Mitarbeiter/-innen rund um die Uhr im Einsatz.
84
Willkommen auf unserer Station 12. Wir sind
die Intermediate-Care Station der Klinik für
HTTG der MHH und betreuen Patienten vor
und nach herzchirurgischen Eingriffen, nach
Transplantationen und nach Implantationen
von herzunterstützenden Systemen (Kunst-
herzversorgung). Unsere Station stellt den
Patienten 12 Bettplätze für die normale
pflegerische Nachsorge und 12 weitere
Bettplätze im Sinne einer erweiterten Über-
wachungsversorgung zur Verfügung. Mit
unseren 12 IMC-Betten (Überwachungs-
betten) können wir eine sehr umfangreiche
und intensive Pflege leisten. Hier haben wir
die Möglichkeit zur stetigen Kontrolle von
Kreislauf- und Laborparametern. Medika-
mente und Infusionen werden über konti-
nuierlich arbeitende Pumpen verabreicht.
Unabhängig von der Versorgungskategorie
bieten wir allen Patienten die bestmögliche
Pflegefachkompetenz.
Unser Ziel ist es, unsere Patienten nach
operativen Eingriffen nicht nur bestmöglich
medizinisch/pflegerisch zu versorgen, son-
dern sie und ihre Angehörigen auch auf die
veränderten Lebensbedingungen nach der
Entlassung vorzubereiten.
Unser Team besteht aus insgesamt 40 exami-
nierten Gesundheits- und Krankenpfleger/-
innen, spezialisiert auf die Pflege von Herz-
und Lungentransplantierten Patienten und
auf die pflegerische Versorgung von Patien-
ten mit herzunterstützenden Systemen.
Wir sind in drei Schichten rund um die Uhr,
an Wochenenden und an Feiertagen für
unsere Patienten da.
Pflege auf Station 12
85
Das Versorgungsspektrum der Station 12Wir orientieren uns am Pflegeleitbild der MHH und arbeiten gemäß
anerkannter nationaler pflegerischer Expertenstandards sowie den
Pflegestandards der MHH. Während ihrer Arbeitszeit betreut eine
Pflegekraft im Überwachungsbereich zwei bis drei Patienten. Unsere
Versorgungsausrichtung zielt darauf ab, die Anliegen der Patienten
und die der Mitarbeiter in Einklang zu bringen. Die Patienten etwa
wünschen sich fachkompetentes Pflegepersonal, die Mitarbeiter/-
innen benötigen zur Erlangung dieser Fachkompetenz u. a. auch not-
wendige Zeitressourcen, um an entsprechenden Fortbildungsmaß-
nahmen teilnehmen zu können.
Die Klinik für HTTG und die MHH bietet unter anderem an:
Ein eigenes Fort- und Weiterbildungsprogramm
der Klinik für HTTG,
MHH eigene Fort- und Weiterbildungsprogramm
(PersonalAkademie / Pflegeakademie),
eine von der Klinik für HTTG finanzierte individuelle
Plattform im Internet (e-learning / Thieme Verlag),
ein für diese Klinik spezifisches, berufsgruppenübergreifendes
Rotationsprogramm,
Einarbeitungskonzepte für die jeweiligen
pflegerischen Einsatzbereiche.
In Deutschland ist die Registrierung von Angehörigen der Pflegebe-
rufe beim Deutschen Pflegerat leider noch keine Pflicht. Die Regist-
rierung verpflichtet zur regelmäßigen Fortbildung und hebt dadurch
die Qualität des Einzelnen. Durch die breite Unterstützung der Klinik
für HTTG ist der freiwillige Registrierungsanteil innerhalb der Pflege-
gruppe der Klinik außerordentlich hoch.
Wir Pflegende kümmern uns um Patienten:
Nach Bypass- und Herzklappenoperationen,
vor und nach Herz-, Lungen- und Herz-/Lungentransplantationen,
nach Implantation herzunterstützender Systeme.
unsere Patienten werden u. a. versorgt mit:
Zentralen und arteriellen Kathetern,
Wunddrainagen,
Magensonden,
Infusions- und Spritzenpumpen sowie
Herzschrittmachern.
Pflegende vermitteln Patienten den sicheren Umgang mit der le-
benslangen Medikamenteneinnahme nach Transplantation, spezielle
Kenntnisse zur persönlichen Hygiene, spezielle Kenntnisse zur Infek-
tionsprophylaxe sowie die Befähigung zur Selbstkontrolle nach Trans-
plantation, bzw. im Umgang mit einem VAD-System (Kunstherz).
Unsere Standards
Pflege auf Station 12
86
Unsere DienstzeitenKontakt
Pflegebereich IIIHerz-, Thorax-, Transplantations-und Gefäßchirurgie Station 12
Frühdienst 06:00 bis 14:12 Uhr
Spätdienst 11:48 bis 20:00 Uhr
Nachtdienst 19:45 bis 06:15 Uhr
Bereichsleitung HTTG-Nachsorgestationen
(Station 12, 15, 25 und 35)
Cornelia Rahlfs-Busse
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Tel.: 0511 - 532 3396
Mobil: 0176 - 153 23396
Gruppenleitung Station 12
Kathleen Schmeister
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Tel.: 0511 - 532 3372
Mobil: 0176 - 153 23190
ZusammenarbeitWir Pflegenden arbeiten Hand in Hand mit:
Ärzten der Klinik für HTTG und allen Fachdisziplinen der MHH,
Physio- und Ergotherapeuten,
Dem Wundmanagement der Klinik für HTTG,
Der VAD-Koordination der Klinik für HTTG (Kunstherzteam),
Den Atemtherapeuten der Klinik für HTTG,
Im Umfeld tätigen MTA’s, MFA’s und Ernährungsberatern,
Dem MHH-Sozialdienst und der MHH-Seelsorge sowie,
Pflegediensten, Rehabilitationseinrichtungen und Sanitätshäusern.
87
Ökonomische Betrachtungen
89
Ökonomische Betrachtungen 2012D I P L . - Ö K . C . J Ä G E R , M A G . S O C . O E C . I . G E R B E R , D R . M E D . T . S C H I L L I N G
Innovationen führen besonders in der universitären Medizin zu
nachhaltigem medizinischem und ökonomischem Erfolg. Durch
medizinische Innovationen können bisher unheilbare Krankheiten
geheilt oder belastende und risikoreiche Komplikationen etab-
lierter Verfahren reduziert werden. Die hohe Innovationskraft der
HTTG-Chirurgie führte bereits in der Vergangenheit zur Entwick-
lung zahlreicher Produkte und Verfahren, von denen heute zahllose
Patienten profitieren, wie z. B. die mitwachsende Herzklappe, die
Perceval-Herzklappenprothese, das Organ Care System für die Lun-
ge oder die Haverich-Vascutek-Aortenprothese.
Dabei stellt die mangelnde bzw. zum Teil komplett fehlende Finan-
zierung dieser neuen Methoden durch die Krankenkassen über Jah-
re hinweg große ökonomische Herausforderungen für die Abteilung
dar. Gerade in Zeiten, in denen generell die budgetäre Situation der
Krankenhäuser sich drastisch verschlechtert, ist es umso wichtiger,
den Klinikbetrieb effizient zu gestalten, damit die HTTG auch in
Zukunft ihrer Verpflichtung gegenüber ihren Patienten, in jedem
Fall die optimale und sicherste Therapie auszuwählen, nachkom-
men kann. Wir werden nicht müde, mit weiteren Innovationen auch
zukünftig und über die Grenzen der MHH hinaus zu einer besseren
Patientenversorgung beizutragen – mit Sicherheit.
Das HTTG-Klinikmanagement unterstützt den Klinikdirektor der HT-
TG-Klinik in der Entwicklung und Umsetzung von Unternehmens-
strategien. Dabei bildet das Klinikmanagement eine Schnittstelle
zwischen der Abteilung und den Partnern innerhalb und außerhalb
der MHH. Im regelmäßigen Austausch mit nahzu allen klinischen
Abteilungen sowie den Abteilungen der Verwaltung wie z. B. Stra-
tegisches Controlling, Zentraleinkauf oder Strategisches Investiti-
onsmanagement werden neben Prozessen und Qualität auch Erlöse
und Kosten analysiert sowie Auffälligkeiten oder Trends diskutiert.
Optimierungspotenziale in Strukturen und Prozessen können so
auch aus der ökonomischen Perspektive zeitgerecht erkannt werden.
Es gehört zum Selbstverständnis des HTTG-Klinikmanagements,
allen Mitarbeitern der Abteilung Arbeitsbedingungen anbieten zu
können, die es diesen ermöglichen, sich uneingeschränkt der Kli-
nik, Wissenschaft und Lehre widmen zu können. Nur in einer gut
funktionierenden Klinik und mit einem guten Arbeitsklima können
die Kolleginnen und Kollegen mit maximaler Energie sich neuen me-
dizinschen Herausforderungen und Innovationen stellen und sich
gleichzeitig für ein ausgewogenes ökonomisches Arbeiten engagie-
ren. Darüber hinaus garantieren gute Arbeitsbedingungen eine hohe
Attraktivität auf dem Stellenmarkt für Mediziner und Pflegekräfte.
Klinikmanagement Aufgaben
Ökonomie und Innovationen
90
Erlöse
Erlöse bestehen aus den
Umsätzen in der stationären
und ambulanten Krankenver-
sorgung und aus eingewor-
benen Drittmitteln für die
Forschung. Diese Drittmittel
sind in der folgenden Grafik
unberücksichtigt.
Erlös-Entwicklung in der HTTG-Klinik von 2008 bis 2012 in Euro Quelle: COINS
Deckungsbeitrag II-Entwicklung in der HTTG-Klinik von 2008 bis 2012 in Euro Quelle: Coins
Deckungsbeitrag
Der wirtschaftliche Erfolg einer Klinik kann
mit Hilfe der Deckungsbeitragsrechnung
ermittelt werden. Dabei werden den Erlö-
sen die Personal- und Sachkosten und die
Kosten der Innerbetrieblichen Leistungsver-
rechnung einer Klinik gegenübergestellt. In
der MHH werden insgesamt vier verschie-
dene Stufen der Deckungsbeitragsrechnung
unterschieden: Der Deckungsbeitrag I er-
mittelt sich aus der Subtraktion der direkten
Kosten (Ärztlicher Dienst, Personalkosten
für Kardiotechnik und die Administration,
Mediznischer Bedarf) von den Erlösen. Über
die innerbetriebliche Leistungsverrechnung
(ILV) werden in der MHH alle Leistungen der
Partnerabteilungen, wie sämtliche Untersu-
chungsleistungen (z. B. Klinische Chemie,
Radiologie, Physiotherapie), Leistungen der
Pflege, des Funktionsdienstes aber auch der
Anästhesie abgerechnet. Zur Ermittlung des
Deckungsbeitrags II werden vom Deckungs-
beitrag I die Ausgaben der ILV abgezogen.
Deckungsbeitrag III und IV berücksichtigen
weitere betriebswirtschaftliche Kosten und
Umlagen, die die Klinik allerdings nur be-
dingt beeinflussen kann.
0
2 Mio. €
4 Mio. €
6 Mio. €
8 Mio. €
10 Mio. €
12 Mio. € 11.139.423
2008 2009 2010 2011
9.767.753
7.433.256
9.408.070
2012
9.646.946
0
10 Mio. €
20 Mio. €
30 Mio. €
40 Mio. €
50 Mio. €
60 Mio. €
70 Mio. €
80 Mio. €
51.079.716
2008 2009 2010 2011
56.607.96259.037.441
64.610.836
2012
65.239.432
91
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen 2012, Behandelte Fälle Quelle: Strategische Controlling der MHH, 2013
Operationen mit Herz-Lungen-MaschineBehandelte Fälle
Durchschnittliche Gesamtverweildauer in TagenQuelle: Strategische Controlling der MHH, 2013.
2011 2012
Landesbasisfallwert 2.905,00 EUR 2.931,07 EUR
Erlöse 64.610.836 EUR 65.239.432 EUR
Personalkosten 10.324.739 EUR 11.052.717 EUR
Sachkosten 24.464.608 EUR 23.966.683 EUR
Betten Normalstation 104 104
Betten Intermediate Care 12 12
Betten Intensivstation 21 21
OP-Säle 5,5 5,5
Ambulanter OP 1 1
0
500
1000
1500
2000
1595
2008 2009 2010 2011
1736 17191788
2012
1740
0
500
1000
1500
2000
2500
3000 2783
2008 2009 2010 2011
28112626 2683
2012
2824
0
5
10
15
20
14,98
2008 2009 2010 2011
13,7715,04
16,70
2012
15,60
Koronarchirurgie. Altersverteilung HLM-Patienten 2012
0 100 200 300 400 500 600
< 1
1 bis 9
10 bis 19
20 bis 29
30 bis 39
40 bis 49
50 bis 59
60 bis 69
70 bis 79
80+
Fallzahlen
Patientenalter
146
577
402
250
146
44
38
35
29
73
92
Betriebliches Verbesserungssystem 2012
Eingereichte Vorschläge im Betriebsverbesserungssystem der HTTG-Chirurgie von 2008 bis 2012Quelle: eigene Aufzeichnung HTTG, 2013
Casemix Index in der HTTG-Chirurgie der MHH von 2008 bis 2012Quelle: Strategische Controlling der MHH, 2013.
Der Casemix Index ist ein Maß für den Ressourcenaufwand, den ein
Krankenhaus zur Behandlung eines Falles durchschnittlich aufwen-
den muss. Der Casemix Index erlaubt damit eine Abschätzung des
Schweregrades der Patienten. Je höher der Index einer Klinik ist,
desto schwerer ist die durchschnittliche Erkrankung der dort be-
handelten Patienten. Deutschlandweit ist die MHH eine der Univer-
sitätskliniken, die die am schwersten erkrankten Patienten betreut.
Der Casemix Index, kalkuliert über die gesamte MHH, lag im Jahr
2011 bei 1,78 Punkten. In der HTTG-Chirurgie der MHH konnte ein
Casemix Index von 5,82 Punkten im Jahr 2012 ermittelt werden.
Über ein betriebliches Verbesserungssystem haben alle Mitarbeiter
der MHH die Möglichkeit, Vorschläge zur Verbesserung von Struk-
turen und Abläufen in der HTTG-Chirurgie der Klinikleitung der
HTTG-Chirurgie zu melden. Der wesentliche Nachteil anderer etab-
lierter, auch aus anderen Industriebereichen bekannter Betriebsver-
besserungssysteme ist die im Wesentlichen subjektive Bewertung
der Vorschläge durch ein Gremium, die stets mit der Gefahr einer
fehlerhaften Einschätzung der Qualität der Vorschläge behaftet ist.
Zur Bewertung der Mitarbeitervorschläge in der HTTG-Chirurgie
wurde daher ein transparentes, mathematisches Punktesystem ent-
wickelt. Auf diese Weise können die Prämien für die Vorschläge von
allen Mitarbeitern weitestgehend genau errechnet werden.
Zeitnahe Umsetzung der Vorschläge und Auszahlung der Prämien
sind maßgebliche Determinanten für Akzeptanz und Erfolg des be-
trieblichen Verbesserungssystems. Bisher wurden 178 Vorschläge
seit 2007 eingereicht und 66 % der Vorschläge umgesetzt.
Casemix Index
D I P L . - Ö K . C . J Ä G E R , D R . T . S C H I L L I N G
0
5
10
15
20
25
30
35
40
12
2008 2009 2010 2011
39 39
35
2012
23
0
1
2
3
4
5
6
7
8
5,77
2008 2009 2010 2011
5,455,88
6,15
2012
5,82
Koronarchirurgie. Altersverteilung HLM-Patienten 2012
93
Die demographische Entwicklung mit einem zunehmenden Anteil
an hochbetagten Patienten ist zumindest für die nächsten 20 Jahre
unstrittig. Darüber hinaus gehende Zeiträume werden von Zukunfts-
forschern unterschiedlich eingeschätzt. Während in den Medien eher
apokalyptische Szenarien abgebildet werden, gibt es auch Hochrech-
nungen, die von einem steady state der Weltbevölkerung ab 2050 mit
einer maximalen Populationsgröße von ca. 9 Milliarden Menschen
ausgehen. Ungeachtet der langfristigen Prognosen kann es daher
mittelfristig zu einem erhöhten Bedarf an Implantaten und konventio-
nellen Therapien mit dadurch erhöhten Gesundheitskosten kommen.
In Deutschland übersteigen die Ausgaben für Gesundheitsleistungen
mit ca. 11,2 % des Brutto-Inlandsprodukts bisher nicht wesentlich die
Werte anderer G7-Staaten wie Frankreich (11,2 %), Italien (8,9 %),
Großbritannien (9,1 %) oder Kanada (10,8 %) (OECD Healthdata
2011). Nach Hoffmann et al. ist auch die Steigerungsrate für Gesund-
heitsausgaben aktuell eher moderat (Hoffmann T, Hartmann M, Kug-
ler J, Die Dimensionen der Kostensteigerungen, Gesundh. ökon. Qual
manag., 2011; 16: 224–231). Dennoch sehen die Autoren vor allen
Dingen in der effizienteren Einführung und Anwendung innovativer
Therapiekonzepte noch erhebliche Reserven.
Die disruptiven, neuen Therapien und ein verändertes Gesundheits-
bewusstsein sind geeignet, die viel beschriebene, destruktive Kos-
tenexplosion im Gesundheitswesen zu verhindern (Haverich, Jahres-
tagung Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie, 2012). Das
Gesundheitswesen wird sogar als einer der größten Wachstumsmo-
toren angesehen, weil hier die größten vermeidbaren Verluste und
Kosten anfallen, was mit erheblichen Produktionsreserven gleichzu-
setzen ist (Granig, P, Nefiodow L, Gesundheitswirtschaft – Wachs-
tumsmotor im 21. Jahrhundert, 2011, Springer).
Es lassen sich bereits heute eine Vielzahl an kostenintensiven The-
rapien durch ein steigendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevöl-
kerung vermeiden. So werden eine geringere Zahl an Rauchern und
mehr sportliche Aktivität in der Bevölkerung als Ursachen für eine
abnehmende Inzidenz der interventionspflichtigen koronaren Herz-
erkrankungen diskutiert. Zudem wurde ein direkter, positiver Einfluss
von Sport auf viele Krankheitsbilder aus den Bereichen Arteriosklero-
se, Tumoren, Skelettdegeneration, Demenz, Transplantatabstoßung
und Infektion gefunden. In der REBIRTH-active Studie konnten wir
nachweisen, dass Probanden, die über ein halbes Jahr lang täglich
30 Minuten Sport trieben, nach diesem Zeitraum unter anderem eine
deutlich bessere Belastbarkeit, reduzierte Ruheherzfrequenz und –
blutdruck und ein um bis zu 10 Jahre reduziertes biologisches Alter
zeigten.
Neue Arzneimittel, die z. B. die Resistenzentwicklung von Keimen
und Tumorzellen verhindern, werden nicht nur zu einer direkten Er-
sparnis der mitunter teuersten Antiinfektiva und Chemotherapeutika,
sondern auch zu weniger medikamentenassoziierten und Begleiter-
krankungen führen. Durch die induzierte Toleranz von Organempfän-
gern gegenüber dem Spenderorgan kann ein reduzierter Verbrauch
von Immunsuppressiva resultieren.
So lassen sich bösartige Neubildungen, Infektionen und Degeneratio-
nen zunehmend besser beherrschen und regenerative Konzepte wer-
den zukünftig eine immer größere Rolle spielen (s. Abb.). Schließlich
führt die Entwicklung von regenerativen Implantaten, wie der mit-
wachsenden Herzklappe zur Reduktion von komplikationsträchtigen
und teuren Wiederholungseingriffen nicht nur bei Kindern. Insgesamt
kann der Produktivitätsausfall von Erkrankten mit Hilfe innovativer
Therapien heute schon reduziert werden. Zum Beispiel sind Patienten
mit Linksherzunterstützungssystemen in einigen Fällen in der Lage,
leichte Berufstätigkeiten auszuüben, was noch vor einigen Jahren
unmöglich erschien.
Die Entwicklung und Anwendung von innovativen Therapien führt
daher nicht nur zu einem verbesserten medizinischen Ergebnis, son-
dern auch zu nachhaltigem mikro- und makroökonomischem Erfolg.
Eine effizientere Einführung dieser Therapien und die Vergütung
durch die Kostenträger sind also geboten, um sie allen Patienten zu-
gänglich machen zu können und damit die Leistungserbringer keinem
wirtschaftlichen Risiko auszusetzen.
Innovative Therapien gegen eine Kostenexplosion im GesundheitswesenP R O F. D R . A X E L H A V E R I C H , D R . T O B I A S S C H I L L I N G
94
Innovative Therapien gegen eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen
Onkologie
Infektion
Degeneration
Regeneration
Zeit
Mögliche Entwicklung der Beeinträchtigung durch Erkrankungen in
den Bereichen Onkologie, Infektion und Degeneration bei gleichzeitiger
Zunahme der regenerativen Therapien.
Quelle: Haverich A, Our common future, 11/2010
95
Forschung
97
ForschungsprofilP R O F. D R . R E R . N A T . U . M A R T I N
98
A. Experimentelle Forschung B. Klinische ForschungDie auf drei Standorte verteilte experimentelle Forschung der HTTG-
Chirurgie befasst sich mit klinisch relevanten Fragestellungen im
Bereich der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, der Organtransplan-
tation, der Entwicklung funktionalisierter Implantate und der regene-
rativen Medizin.
Basierend auf unserem klinischen Lungentransplantationsprogramm
und unserer streng an klinischen Zielen orientierten experimentellen
Forschung war die HTTG-Chirurgie entscheidend an der erfolgreichen
Antragstellung der MHH für das 2012 gegründete Deutsche Zentrum
für Lungenforschung (DZL) beteiligt. Im Rahmen von BREATH (Biome-
dical Research in Endstage And obsTructive lung disease Hannover)
werden nun innovative Konzepte zur Lungentransplantation, zur (ex
vivo) Regeneration erkrankter Lungen, zur stammzellbasierten Thera-
pie erblicher Lungenerkrankungen, wie z. B. der Mukoviszidose, und
zur Entwicklung einer (bio)artifiziellen Lunge entwickelt.
Forschungsschwerpunkte in den Leibniz Forschungslaboratorien für
Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO) sind neben der Ent-
wicklung einer Biohybridlunge vor allem die Stammzellforschung so-
wie das Tissue Engineering (TE) von Herzklappen und Herzmuskel. Der
langjährige Fokus des LEBAOs auf diese Forschungsgebiete war auch
eine essenzielle Grundlage für die erfolgreiche Antragstellung zur Er-
richtung des Exzellenzclusters REBIRTH – from Regenerative Biology
to Reconstructive Therapy, genauso wie für die Fortführung der Förde-
rung des Exzellenzclusters bis 2017.
In enger Kooperation zum LEBAO werden in der experimentellen Chi-
rurgie Klein- und Großtierversuche nicht nur zur Erprobung neuer An-
sätze regenerativer Therapien durchgeführt, sondern auch Fragestel-
lungen zur Herz- und Gefäßchirurgie, zur Organtransplantation und zu
künstlichen Herzen untersucht.
Einen besonders interdisziplinären Charakter hat die Forschung der
HTTG-Chirurgie innerhalb des Verbundzentrums CrossBIT. Hier werden
in Zusammenarbeit vor allem mit anderen chirurgischen Disziplinen
sowie Naturwissenschaftlern und Ingenieuren der Leibniz-Universität
und des Laserzentrums Hannover neuartige Implantate entwickelt
und damit verbundene Themenbereiche wie z. B. die Biokompatibili-
tät von Implantaten und die Bildung und Vermeidung von Biofilmen
untersucht. Große Bedeutung wird zukünftig die Forschung an dem
so genannten Organ Care System erlangen. Unter dem Stichwort Tech-
nologie-Transfer ist außerdem das Bioverträglichkeitslabor BioMedim-
plant zu nennen, welches neben anderen HTTG-Forschungsprojekten
in dem von Land und Bund finanzierten (53,4 Mio.) und derzeit im Bau
befindlichen Niedersächsischen Zentrum für Implantatforschung und
Entwicklung (NIFE) seine neue Heimat finden wird.
Die Klinik ist eines der drei weltweit führenden Lungentransplantati-
onszentren. Innerhalb des DZL und des Integrierten Forschungs- und
Behandlungszentrums Transplantation (IFB-Tx) werden für Patienten
mit end-stage lung disease neuartige Plattformen für die Organtrans-
plantation und für den Einsatz extrakorporaler Membranoxygenatoren
entwickelt. Hieraus ergibt sich eine sehr aktive klinische Forschung,
auch in Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie.
Weitere Schwerpunkte der klinischen Forschung entsprechen den in
2007 eingeführten klinischen Verantwortungsbereichen, deren ober-
ärztliche Leiter Klinik, Forschung und Krankenversorgung weitgehend
selbstständig bearbeiten. Es sind dies die Bereiche Allgemeine Herz-
chirurgie (Klappen- und Koronarchirurgie), Aortenchirurgie, vaskuläre
und endovaskuläre Gefäßchirurgie, kardiale Elektrophysiologie, Tho-
raxchirurgie, Herzunterstützungssysteme und Herztransplantation,
Thorakale Organtransplantation und Transplantationsnachsorge so-
wie Chirurgie angeborener Herzfehler.
Seit 2012 leitet und koordiniert unsere Klinik die durch die EU ge-
förderte European Clinical Study for the Application of Regenerative
Heart Valves – ESPOIR. Hier wird ein in der HTTG-Chirurgie entwickel-
tes neuartiges Klappenersatzverfahren bei angeborenen und erwor-
benen Herzfehlern in der breiten klinischen Anwendung untersucht.
Kontakt
Forschungsleiter, LEBAO (Leibniz
Forschungslaboratorien für
Biotechnologie und künstliche Organe)
Prof. Dr. rer. nat. U. Martin
Tel.: 0511 - 532 8820 / 8821
E-Mail: [email protected]
Sekretariat
M. Wilkening
Tel.: 0511 - 532 8820 / 8821
E-Mail: [email protected]
99
Studien zu neuen Operationsverfahren oder neuartigen Implantaten,
wie z. B. mit den Methoden des Tissue Engineerings entwickelten
Herzklappen, liefern wichtige Forschungserkenntnisse und sind eine
wesentliche Voraussetzung, um die Qualität der Patientenversorgung
nachhaltig zu verbessern. In der Klinik für HTTG der MHH ist die
klinische Forschung im Anschluss an die Grundlagenforschung ein
wesentlicher Schwerpunkt. Die verschiedenen Bereiche sind in eine
Vielzahl von klinischen Studien eingebunden. Dafür stellt die Klinik
in der speziell dafür eingerichteten Arbeitsgruppe ‚Biostatistik kar-
diovaskular’ erfahrene wissenschaftliche Mitarbeiter für die klinische
Forschung bereit.
Die Einhaltung der Regeln der guten klinischen Praxis (Good Clinical
Practice, GCP) und der darin verankerte Schutz von Teilnehmern an
klinischen Studien, deren informierte Einwilligung sowie die Qualität
der Studienergebnisse stehen dabei im Vordergrund. Darüber hinaus
koordiniert die Arbeitsgruppe die European Clinical Study for the Ap-
plication of Regenerative Heart Valves (ESPOIR). An der durch die
Europäische Union (EU) geförderten Studie nehmen außer der MHH
sieben große europäische Kinderherzzentren teil.
Klinische Forschung und Biostatistik P D D R . S . S A R I K O U C H
Kontakt
PD Dr. S. Sarikouch
Tel.: 0511 - 532 5567
Fax: 0511 - 532 18502
E-Mail: [email protected]
Sekretariat / Studiendokumentation
S. Behrendt
Tel.: 0511 - 532 9369
Fax: 0511 - 532 8447
E-Mail: [email protected]
Studienkoordination
I. Maeding
Tel.: 0511 - 532 5065
Fax: 0511 - 532 6309
E-Mail: [email protected]
100
Bei angeborenen oder erworbenen Herzerkrankungen kann der Er-
satz einer Herzklappe notwendig werden. Allerdings ist der verfüg-
bare Klappenersatz nicht optimal. So brauchen Patienten, die Kunst-
stoff-Klappen erhalten, dauerhaft Medikamente zur Blutverdünnung,
wodurch das Blutungsrisiko steigt. Das Problem bei biologischen
Herzklappen, die entweder aus Gewebe von Spendern (Homografts)
oder aus tierischem Material bestehen, ist der starke Verschleiß. Eine
„ideale“ Ersatzherzklappe sollte im Vergleich zu den konventionellen
Klappen haltbarer sein und darüber hinaus das Potential besitzen, bei
jungen Patienten mit steigendem Lebensalter mitzuwachsen.
In unserer Klinik wurde unter Leitung von Prof. Dr. Axel Haverich in
einem Zeitraum von 15 Jahren eine Herzklappe entwickelt, die im
Vergleich zu den aktuell verwendeten Modellen besser verträglich
und auch regenerationsfähig ist, da sie von empfängereigenen Kör-
perzellen durchsetzt wird. Für dieses Verfahren werden gespendete
menschliche Herzklappen zunächst chemisch behandelt, um Mikro-
organismen und Viren zu entfernen. Anschließend werden alle vom
Spender stammenden Zellen aus dem Gewebe entfernt, so dass nur
noch das Stützgewebe übrig bleibt, die sogenannte Klappen-Matrix.
Diese neuartigen Herzklappen wurden in umfangreichen Studien an
Tieren geprüft und ihr Verhalten im Organismus bezüglich Abstoßung
und Verträglichkeit in Wachstums- und Langzeitmodellen analysiert.
Im Ergebnis zeigten sich eine sehr gute Verträglichkeit und eine spon-
tane Wiederbesiedlung der Herzklappen-Matrix mit empfängereige-
nen Zellen.
Das ESPOIR (European clinical study for the application of regene-
rative heart valves) – Projekt stützt sich auf erste vielversprechende
Ergebnisse zum Einsatz der mitwachsenden Herzklappe bei Kindern
und jungen Erwachsenen. An der von uns initiierten Studie nehmen
außer der Klinik für HTTTG sieben große europäische Kinderherzzen-
tren teil. Insgesamt werden 200 Patienten behandelt. Die menschli-
chen Spenderklappen stammen von zwei Gewebebanken: der Deut-
schen Gesellschaft für Gewebetransplantation und der European
Homograft Bank. Das Unternehmen Corlife, eine MHH-Ausgründung,
übernimmt die Weiterverarbeitung der Spenderklappen. Die Leibniz
Universität Hannover ist verantwortlich für die administrativen und
organisatorischen Belange der Studie.
Die Europäische Union (EU) unterstützt das Vorhaben mit 5,2 Millio-
nen Euro für vier Jahre.
www.espoir-clinicaltrial.eu
ESPOIR – European clinical study for the application of regenerative heart valves
P D D R . S . S A R I K O U C H
D A S E S P O I R - K O N S O R T I U M
HospitalsChisinauHannoverLeidenLondonPaduaParisLeuvenZürich
Tissue BanksEHB, BrusselsDGFG, Hannover
Processingcorlife, Hannover
Prof. Dr. Dr. h.c. A. HaverichPD Dr. S. Sarikouch, Hannover
Mr. Victor Tsang, London
Prof. Mark Hazekamp, Leiden
Prof. Pascal Vouhé, Paris
Prof. René Prêtre, Zürich
Prof. Dr. Bart Meyns, Leuven
Prof. Dr. Anatol Ciubotaru, Chisinau
Prof. Giovanni Stellin, Padua
Dr. Massimo Padalino, Padua
Dr. Michael Harder, Hannover
Martin Börgel, Hannover
Dr. Ramadan Jashari, Brussels
Sonja Kress, Hannover
101
Ausgewähltes Forschungsprojekt aus der HTTG-ChirurgieG E O R G E K E N S A H ( D R . R E R . N A T . ) , P R O J E K T L E I T U N G : D R . I N A G R U H
( D R . R E R . N A T . ) , F Ö R D E R U N G : D F G - R E B I R T H
Weltweit zählen kardiovaskuläre Erkrankungen zu den häufigsten
Todesursachen. Je nach Art und Schwere der Erkrankung können die-
se entweder pharmakologisch oder operativ behandelt werden. Bei
weit fortgeschrittenen Schädigungen des Herzmuskels kann derzei-
tig jedoch nur noch die Transplantation eines Spenderherzens dem
Patienten helfen, da das Myokard zu denjenigen Geweben im Kör-
per zählt, die nur ein sehr geringes Regenerationspotential besitzen.
Das heißt, dass bei einer infarktbedingten Sauerstoffunterversorgung
des Herzmuskels kontraktiles Gewebe unwiederbringlich abstirbt
und durch fibrotisches Narbengewebe ersetzt wird. Der leider immer
noch bestehende Mangel an geeigneten Spenderorganen hat eine
neue regenerative Disziplin hervorgebracht, das kardiale Tissue En-
gineering. Hierbei ist das Ziel, abgestorbenes Herzmuskelgewebe mit
einem im Labor gezüchteten Gewebestück zu rekonstruieren. Essen-
tielle Eigenschaften eines solchen Gewebeflickens sind: 1. Kontrak-
tilität mit ausreichender Kraftentwicklung um das Empfängerherz in
seiner Pumpleistung zu unterstützen, 2. eine dem nativen Herzmus-
kel entsprechende Stabilität, um den mechanischen Belastungen im
Herzen standzuhalten, 3. ein Gefäßsystem, das chirurgisch an den
Blutkreislauf des Empfängers angeschlossen werden kann, um eine
Versorgung des Implantats zu gewährleisten. Um dies zu erreichen ist
es notwendig, Zellquellen zu identifizieren, die zu ausreichenden Men-
gen an klinisch einsetzbaren Herzmuskelzellpopulationen führen. Da
das zu generierende Konstrukt immensen mechanischen Belastungen
ausgesetzt ist, ist die Wahl des Stützgerüstes (Matrix), an dem sich die
Zellen verankern und ausrichten, ebenfalls von großer Bedeutung. Die
Verwendung von nicht-immunogenen Zellen und Komponenten sollte
eine lebenslange Immunsuppression unnötig machen, was im Gegen-
satz zur Transplantation eines Spenderherzens zu einer erheblichen
Verbesserung der Lebensqualität des Patienten führen sollte.
Mit der Entwicklung der letztjährig Nobelpreis-geehrten Technik der
Reprogrammierung von adulten Körperzellen in Zellen mit pluripoten-
ten Eigenschaften ist es nun möglich, alle Zelltypen des menschlichen
Körpers aus einer Biopsie des Patienten im Labor zu züchten. Dieses
Differenzierungspotential war bisher ausschließlich humanen embryo-
nalen Stammzellen vorbehalten, bei denen jedoch ethische Bedenken
zum Tragen kommen, da für deren Gewinnung menschliche Embry-
onen zerstört werden müssen. Außerdem wären deren Zellderivate
nicht autolog, wie im Falle der sogenannten induzierten pluripotenten
(iPS) Zellen, sondern allogen, was, wie bei einer Transplantation eines
körperfremden Organs, wiederum eine lebenslange Immunsuppressi-
on erforderlich machen würde. Da die reprogrammierten iPS-Zellen
jedoch den embryonalen Stammzellen in Kulturbedingungen und
Differenzierungsverhalten sehr ähneln, konnten die in den vergange-
nen Jahren an letzteren entwickelten Protokolle zur Steigerung der
kardiogenen Differenzierung auf den neuartigen Zelltyp übertragen
werden. Mittlerweile können unter entsprechenden Kulturbedingun-
gen Quantitäten an Herzmuskelzellen aus iPS-Zellen generiert werden,
die dem klinischen Bedarf nach einem Herzinfarkt im menschlichen
System entsprechen (ca. 2 – 4 Milliarden Zellen). Um diese Zellen in
einen synchron schlagenden Verband umzuwandeln, werden sie mit
Hydrogelen (typischerweise Kollagenen) gemischt. Die resultierenden
Konstrukte sollten, wie bei der Verwendung von primären Ratten-
herzzellen vor mehr als zehn Jahren schon gezeigt, nach einiger Zeit
spontan und mit dem nativen Herzen entsprechenden Kräften kontra-
hieren. Obwohl weltweit mit Hochdruck an dieser Strategie geforscht
wird, gab es bisher noch keine Berichte über eine ähnlich erfolgreiche
Herstellung eines solchen Konstrukts aus pluripotenten Stammzellen.
Unsere Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, kritische Faktoren zu
identifizieren, die für eine erfolgreiche Herstellung von iPS-Zell-abge-
leitetem Herzmuskelgewebe mit klinisch relevanten Kräften notwendig
sind. Hierfür wurden iPS-Zellen aus der Maus und auch aus dem Men-
schen genetisch so modifiziert, dass im Laufe der Differenzierung eine
Kardiomyozyten-spezifische Antibiotikaresistenz aktiviert wird. Diese
erlaubte es uns, aus dem Gemisch an differenzierenden Zellen reine
Herzmuskelzellpopulationen zu gewinnen. Zugleich wurde somit den
Gefahren einer Tumorbildung durch die Persistenz undifferenzierter
iPS-Zellen vorgebeugt, da diese ebenfalls durch den Selektionsprozess
eliminiert wurden. Da der Differenzierungs- und Selektionsprozess
an in Suspension befindlichen Aggregaten vollzogen wurde, konnten
die resultierenden, spontan kontrahierenden sogenannten Cardiac
Bodies ohne weitere enzymatische Dissoziation für das kardiale Tis-
sue Engineering verwendet werden. Ergebnisse von Vorversuchen
legten diesen Schritt nahe, da sie zeigten, dass es bei Dissoziation
Entwicklung von humanem bioartifiziellen Herzgewebe aus Stammzellen
102
Ausgewähltes Forschungsprojekt aus der HTTG-Chirurgie
zu einem enormen Verlust an Herzmuskelzellen durch die Auflösung
von bestehenden Zell-Zell-Verbindungen kommt. Die Verwendung
vereinzelter Kardiomyozyten führte nur selten zu kontraktilem Gewe-
be. Undissoziierte Cardiac Bodies hingegen vereinigten sich bei Zu-
gabe einer bestimmten Anzahl von Bindegewebszellen nach einigen
Tagen zu einem spontan kontrahierenden funktionellen Synzytium.
Messungen unseres Gewebes in einem Bioreaktor-System zeigten,
dass die Kräfte gegenüber publizierten Daten ähnlich hergestellter
Gewebe massiv erhöht waren. Die Analyse der Genexpression und
die histologische Charakterisierung deuteten allerdings auf einen sehr
frühen embryonalen Phänotyp der Gewebe hin. Um eine weitere Rei-
fung zu erreichen, entschieden wir uns, die Effekte mechanischer und
chemischer Behandlungen zu untersuchen. Wir konnten zwei Stimuli
identifizieren, die der weiteren Reifung der Gewebe zuträglich waren.
Zum einen wurde dem Kultivierungsmedium Ascorbat (Vitamin C)
hinzugefügt, was zu einer gesteigerten Kollagensynthese und somit
zu einer erhöhten Integrität der Gewebe führte. Des Weiteren wurde
das Gewebe einer stufenweise wachsenden Dehnung ausgesetzt, um
die natürlichen Bedingungen im entstehenden und wachsenden Her-
zen nachzuempfinden. Beide Stimuli hatten für sich genommen einen
positiven Effekt auf die Kraftentwicklung. Bei gemeinsamer Anwen-
dung konnte ein additiver Effekt beobachtet werden, resultierend in
künstlichen Herzmuskelgeweben, die 20 – 33 % der Kontraktionskraft
des gesunden menschlichen Herzmuskels erreichten und ca. 50 mal
stärker waren, als aus aktueller Literatur für ähnlich hergestellte Ge-
webe bekannt ist.
Somit ist es uns in dieser Konzeptstudie erstmals gelungen, aus mu-
rinen und humanen Kardiomyozyten (abgeleitet aus induziert pluri-
potenten Stammzellen) funktionelles Herzmuskelgewebe herzustellen,
das physiologisch und morphologisch stark dem nativen Herzmuskel
ähnelt. Ein weiteres klinisch relevantes Ergebnis dieser Studie stellt
die erfolgreiche Verwendung einer definierten Matrix dar, die aus
humanem Kollagen und chemisch modifizierter Hyaluronsäure, einem
natürlichen Bestandteil aller Säugergewebe, besteht.
Für die therapeutische Anwendung sind jedoch noch einige He-
rausforderungen zu bewältigen. Die in dieser Studie verwendeten
murinen und humanen iPS-Zellen wurden mit Retroviren als Vehikel
für die notwendigen Transkriptionsfaktoren reprogrammiert. Das re-
sultiert in einer zufälligen Integration in das Genom, was die Gefahr
von insertionellen Mutagenesen und somit der Entstehung von Tu-
moren birgt. Jedoch wurden in den vergangenen Jahren Alternativen
zur Integration durch die Verwendung von RNAs und sogenannten
Small Molecules identifiziert (iPS-Zellen der zweiten und dritten
Generation). Auch die Antibiotika-vermittelte Selektion basiert auf
der stabilen Integration des Resistenzgens unter der Kontrolle eines
herzmuskelspezifischen Promoters. Jedoch wurden auch diesbezüg-
lich in jüngerer Vergangenheit alternative Strategien entwickelt, die
zu einer vergleichbaren Reinheit an Kardiomyozytenpopulationen
aus iPS-Zell-Differenzierungen und einer effizienten Eliminierung
von undifferenzierten, also teratogenen Zellen, führen. Obwohl wir
in unserer Studie zeigen konnten, dass wir funktionelle Konstrukte
im kleineren Maßstab herstellen können, müssen diese für eine er-
folgreiche Behandlung von Herzmuskelschwächen deutlich vergrö-
ßert werden. Voraussichtlich ist ein essentieller Schritt für die Hoch-
skalierung der Dimensionen von künstlichem Herzmuskelgewebe
die Versorgung der in tieferen Schichten liegenden Kardiomyozyten
durch Gefäßstrukturen.
Abb.1: Herstellung von Herzmuskelgewebe aus pluripotenten Stammzellen.
Von rechts: Induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen in grün) werden
in sogenannten Embryoid Bodies aggregiert und es entsteht im Laufe der
Differenzierung ein Gemisch aus verschiedensten Zelltypen. Durch gene-
tische Selektion werden alle nicht-Herzmuskelzellen aus diesem Verband
eliminiert, was zu Aggregaten führt die ausschließlich aus Kardiomyozyten
bestehen. Durch Zugabe von Fibroblasten und einer definierten extrazellulä-
ren Matrix fusionieren diese Cardiac Bodies zu bioartifiziellem Herzgewebe.
Die Stimulation mit Ascorbat (Vitamin C) und einer stetig wachsenden
Dehnung führt zur funktionellen Reifung des Herzmuskelgewebes.
Abb.2: Immunhistologische Analyse der Stammzell-abgeleiteten Herzmus-
kelgewebe. Links: Neben sehr dicht wachsenden Kardiomyozyten (grün)
sind die Gewebe von Kollagensträngen (rot) durchzogen. Rechts: Die
Kardiomyozyten (orange) sind parallel ausgerichtet und besitzen einen
ausgereiften quergestreiften kontraktilen Apparat. Vermittelt wird die
elektrische Kopplung dieser Zellen durch Connexin 43 (grün). Die Zellker-
ne sind in beiden Bildern in blau dargestellt. Skalierungsbalken: 20 µm.
103
2009 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der
Initiative für die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung einen
Fokus auf die Erforschung von Volkskrankheiten gelegt. Wesentliches
Ziel des Gesundheitsforschungsprogramms der Bundesregierung ist
es, rasch zunehmende Volkskrankheiten wirksamer bekämpfen zu
können. Mit dem Aufbau Deutscher Zentren der Gesundheitsfor-
schung als langfristig angelegte, gleichberechtigte Partnerschaften
von außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Universitäten
mit Universitätsklinika wird das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) dafür die Voraussetzungen schaffen. Durch die
Deutschen Zentren sollen bestehende starre Strukturen der deut-
schen Forschungslandschaft aufgebrochen werden. „Hier werden
Forschungsergebnisse rasch in den medizinischen Alltag transferiert
– zum Wohle der Patientinnen und Patienten“, sagte Bundesminis-
terin Prof. Dr. Annette Schavan anlässlich des Ausschreibungsstarts
für die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung im Mai 2010.
Lungenerkrankungen liegen hinsichtlich Erkrankungszahlen und
Mortalität weltweilt auf Rang 2, sind direkt oder indirekt für jeden
fünften Todesfall verantwortlich und zählen damit heute zu den
Volkskrankheiten. Die jährlichen Ausgaben für Lungenerkrankun-
gen betragen allein für Westeuropa 102 Milliarden Euro. Dabei wird
erwartet, dass die Zahl der Patienten und somit die Kosten in den
nächsten Jahren noch weiter steigen. Bis heute gibt es für die meisten
Atemwegserkrankungen nur symptomatische Behandlungsansätze,
jedoch keine Heilung.
Ziel des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) ist es, neue
Wege in der Prävention, Diagnostik und Therapie von Lungenerkran-
kungen zu finden. Durch die strategische Zusammenarbeit der füh-
renden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im DZL sollen neue
wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die medizinische Praxis
überführt werden und kommen so den Patienten zugute. Führende
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten und au-
ßeruniversitären Forschungseinrichtungen in Bad Nauheim, Borstel,
Gießen / Marburg, Hannover, Heidelberg, München und Kiel / Lübeck
arbeiten hier eng vernetzt zusammen.
Folgende Krankheitsbilder stehen im Fokus des DZL
Asthma und Allergie
Pneumonie, akute Verletzungen und Infektionen der Lunge
Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen
Mukoviszidose
Diffuse parenchymale Lungenkrankheit, Lungenfibrose
Lungenhochdruck
Lungenerkrankungen im Endstadium
Lungenkrebs
Der Standort Hannover mit den Partnerinstitutionen Medizinische
Hochschule Hannover, Leibniz Universität Hannover und Fraunhofer-
Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ist dabei vor al-
lem an der Entwicklung neuer Therapiekonzepte für obstruktive und
terminale Lungenerkrankungen beteiligt. Die Forschung in Hannover
unter dem Titel Biomedical Research in Endstage and Obstructive
Lung Disease (Acronym BREATH) wird dabei von Prof. Dr. Tobias
Welte koordiniert.
Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
P R O F. D R . U . M A R T I N
Biomedical Research in Endstage and Obstructive Lung Disease Hannover (BREATH)
104
Die Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie mit den Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Or-
gane ist dabei federführend im Bereich der Forschung zur Lungentransplantation, Lungenregeneration, dem respiratorischen Tissue Engineering
und der Entwicklung einer Biohybridlunge. Derzeit werden von Projektleitern der HTTG folgende Projekte bearbeitet:
ELD-1.1.1 Immunphänotypisierung
von klinischen Lungenempfängern vor
und nach Transplantation
Projektleiter: G. Warnecke
Ziel dieses Projekts ist es, in einer großen
Kohorte von Patienten nach Lungentrans-
plantation, die durch Kombination der Lun-
gentransplantationsprogramme von MHH
und CPC-M (Comprehensive Pneumology
Center, München) entsteht (in 2011 kumu-
lativ > 180 Lungentransplantationen), ein
differenziertes Immunmonitoring durchzu-
führen. Hiermit soll neben weiteren Parame-
tern vor allem der Phänotyp von regulatori-
schen T-Zellen über den zeitlichen Verlauf
nach Transplantation untersucht und mit
den klinischen Follow-up-Daten korreliert
werden. Das Projekt wird in Kooperation
mit dem Standort München durchgeführt.
ELD-1.1.2 Immunologische Transplan-
tationstoleranz
Projektleiter: G. Warnecke
Das Projekt hat zum Ziel, etablierte Pro-
tokolle zur Induktion spenderspezifischer
Transplantationstoleranz im Großtier-Lun-
gentransplantationsmodell für die klinische
Anwendung zu verbessern. Der Mechanis-
mus der Immuntoleranz in diesem Modell
soll auf der Ebene der T-Zell-Regulation
weiter untersucht werden und klinische An-
wendungen der gewonnenen Erkenntnisse
im Lungentransplantationsprogramm sollen
vorbereitet werden. Das Projekt ist als Juni-
or Research Group konzipiert, welches einer
Wissenschaftlerin / einem Wissenschaftler
mittelfristig die Perspektive zum eigenstän-
digen Arbeiten geben soll.
ELD-1.2.2 Mechanismus des Bronchio-
litis obliterans Syndroms (BOS)
Projektleiter: G. Warnecke
Dieses Projekt verwendet das innovative
allogene orthotope Lungentransplantati-
onsmodell in der Maus, um, v. a. in einer
Minor- Antigen-inkompatiblen Stamm-
kombination, ein BOS zu induzieren. In
diesem Modell sollen unter Zuhilfenahme
geeigneter knockout-Mäuse Kandidaten-
moleküle für Relevanz in BOS-Pathogenese
untersucht werden, ferner sollen im Maus-
Lungentransplantationsmodell die Relevanz
von Macrophagen-Subpopulationen und
Macrophagenaktivierung in Chimärismus-
experimenten, sowie die Bedeutung bakte-
rieller und viraler Trigger für die BOS-Gene-
se untersucht werden.
ELD-2.1 ECMO und künstliche Lunge –
experimentelle Forschung
Projektleiter: A. Haverich
Ziel dieses Projekts ist es, die technischen
Grundlagen für die Entwicklung einer im-
plantierbaren künstlichen Lunge zu schaf-
fen. Basierend auf klinischen Erkenntnissen
mit externen, passageren Systemen konn-
ten drei essenzielle Forschungsschwer-
punkte identifiziert werden: I) Verbesse-
rung der Biokompatibilität, insbesondere
der Blutverträglichkeit, II) Prävention von
Systembedingten Infektionen, im speziellen
die Biofilmbildung und III) die Entwicklung
von Strategien und Verfahren zur Miniatu-
risierung und außerklinischen Anwendung
der künstlichen Lunge.
105
ELD-3.2 Therapie pulmonaler Erkran-
kungen basierend auf pluripotenten
Stammzellen
Projektleiter: u. Martin
Mittelfristiges Ziel des Projektes ist die Be-
reitstellung iPS-abgeleiteter respiratorischer
Epithelzellen für die Entwicklung neuer in
vitro Assays für toxikologische und pharma-
kologische Untersuchungen. Langfristiges
Ziel des Projektes ist die Entwicklung iPS-
basierter zellulärer Therapien für die Be-
handlung von Lungenerkrankungen und die
Herstellung bioartifiziellen Lungengewe-
bes. Basierend auf Vorarbeiten an murinen
pluripotenten Stammzellen sollen humane
iPS-Zellen zu respiratorischen Progenitor-
zellen sowie bronchioalveolären Epithelzel-
len differenziert werden.
ELD-2.2.2 Extrakorporale unterstüt-
zung bei pulmonaler Hypertonie und
Rechtsherzversagen
Projektleiter: A. Haverich
Mittelfristiges Ziel dieses Projektes ist die
Entwicklung effektiver Strategien zur Über-
brückung und Behandlung der terminalen
pulmonalen Hypertonie (PH) mittels extra-
und intrakorporaler Verfahren mit dem Ziel
der Vermeidung bzw. der Behandlung des
rechtsventrikulären (RV) Versagens. Nach
Entwicklung eines optimierten klinischen
Protokolls, einschließlich Verlaufsuntersu-
chungen, wird ein Multicenter-Protokoll
etabliert mit dem Ziel der Standardisierung
der Behandlung. Im Rahmen dieses Projek-
tes wird es Gelegenheit geben, Lungenge-
fäßbiopsien von Patienten mit pulmonaler
Hypertonie zu gewinnen. Das Remodelling
dieser Lungengefäße soll detailliert unter-
sucht werden mit dem Ziel anti-proliferative
bzw. reverse-remodelling Strategien zu ent-
wickeln. Das Projekt wird in Kooperation mit
dem Standort Gießen durchgeführt.
ELD-3.1 Generierung von iPS-abge-
leiteten Endothelzellen (EC) für eine
Biohybridlunge und für Therapien der
pulmonalen Hypertension (PH)
Projektleiter: u. Martin
Mittelfristiges Ziel dieses Projekts ist die
Herstellung funktioneller Endothelzellen
aus iPS-Zellen für die Verwendung in der
Biohybridlunge und für die Entwicklung
neuer zellulärer Therapiekonzepte zur Be-
handlung der pulmonalen Hypertension.
Neben der Etablierung von Protokollen zur
skalierbaren endothelialen Differenzierung
und Anreicherung von iPS-Zellen, ist es
auch Ziel des Projektes, den spezifischen
Phänotyp pulmonaler mikrovaskulärer En-
dothelzellen besser zu verstehen. Das Pro-
jekt wird in Kooperation mit dem Standort
Gießen durchgeführt.
Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
106
ELD-4.1 Einsatz einer innovativen ex
vivo-Lungenperfusion (OCS-System)
zur Therapie terminaler maligner
Lungenerkrankungen
Projektleiter: A. Haverich
Ziel des Projektes ist es, das Organ Care
System (OCS) für die Behandlung termina-
ler bronchialer Tumorerkrankungen bereit-
zustellen, die einer Radio-Chemotherapie
oder einem chirurgischen Eingriff nicht mehr
zugeführt werden können. Hierzu soll 1. das
Modell miniaturisiert werden, um im Maus
und Rattenmodell zu experimentieren, 2.
ein Tumormodell im Großtier etabliert wer-
den und 3. das Modell im Transplantations-
bereich bezüglich einer Modifikation der
klinischen Immunantwort validiert werden.
Das Projekt wird in Kooperation mit dem
Standort München durchgeführt.
PH-2.4 Endotheliale Vorläuferzellen
(EPC)-basierte Revaskularisierung der
Lunge
Projektleiter: u. Martin
Zu dem pathologischen, nach innen ge-
richteten Remodeling tritt bei Pulmonaler
Hypertonie (PH) auch ein Verlust von präka-
pillären Gefäßen auf, welcher zu einer deut-
lichen Reduktion der pulmonal-vaskulären
Querschnittsfläche führt. Diesem Verlust
liegt eine erhöhte Endothelzell-Apoptose
zugrunde. Endotheliale Vorläuferzellen
(EPCs) könnten einen neuen Weg zur In-
duktion von Angiogenese innerhalb der
obliterierten Gefäße bei PH bedeuten. Das
DZL will daher das pro-angiogenetische Po-
tential von EPCs durch eine Prä-Stimulation
der Zellen mit Faktoren, die das Homing
fördern, untersuchen. Daher sollen die EPCs
aus humanen mononukleären Zellen aus
peripherem Blut isoliert, pharmakologisch
behandelt und/ oder transfiziert in vitro
untersucht (auf Proliferation, Migration und
Adhäsion) und in präklinischen PH Tiermo-
dellen auf ihr Reverse-Remodeling-Potenti-
al getestet werden. Das Projekt wird in Ko-
operation mit dem federführenden Standort
Gießen durchgeführt.
PH-2.5 Therapie der PH mit dem
Fokus auf das rechte Herz
Projektleiter: A. Haverich
Die Expression und die funktionelle Rolle
von stark regulierten Genen soll sowohl
in kultivierten Kardiomyozyten in vitro, als
auch deren Expressionsprofil im rechtsven-
trikulären Myokardium von PH-Patienten
und, unter Verwendung von (möglichen)
pharmakologischen Inhibitoren und Knock-
Out-Mäusen, im Pulmonalarterienstenose
(PAB)-Modell untersucht werden. Einen
besonderen Schwerpunkt stellt dabei die
Erforschung der Entwicklung und eine
mögliche Reduktion der myokardialen Fib-
rose, die zusammen mit der Hypertrophie
der rechtsventrikulären Kardiomyozyten bei
chronischen Lungenerkrankungen auftritt,
sowie des Grades der Kapillarisierung dar.
Das DZL will weiterhin den Einfluss von be-
reits etablierten und zugelassenen PH-The-
rapien, wie z. B. Endothelin-Rezeptor-Ant-
agonisten, Phosphodiesterase-Inhibitoren
und Prostanoiden, sowie neuen Substanzen
für die Behandlung von PH auf die rechts-
ventrikuläre Funktion und Struktur im
Nachlast-fixierten PAB-Modell prüfen. Das
Projekt wird in Kooperation mit dem feder-
führenden Standort Gießen durchgeführt.
107
Struktur und Forschungsprofil
Der Exzellenzcluster REBIRTH in Bildern 2012
REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie) ist
ein durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2006 im
Rahmen der Exzellenzinitiative geförderter Exzellenzcluster. Sprecher
ist Professor Dr. Axel Haverich, Ärztlicher Direktor der Klinik für HTTG
der MHH.
Ziel des Exzellenzclusters ist es, durch interdisziplinäre Zusammenarbeit
der verschiedenen in REBIRTH integrierten Wissenschaftsgebiete eine
international renommierte Institution für regenerative Medizin zu
etablieren. Die Wissenschaftler des Exzellenzclusters REBIRTH ent-
wickeln innovative therapeutische Strategien für die Organsysteme
Herz, Lunge, Leber und Blut. Basierend auf dem Erkenntnisgewinn
im Bereich der Grundlagenforschung in REBIRTH konzentriert sich
das Engagement der Forscher in der zweiten Förderperiode auf die
Überführung in die klinische Anwendung, die in einigen Projek-
ten bereits weit fortgeschritten ist. Der Cluster verbindet exzellente
Ausbildung mit innovativer Wissenschaft sowie experimenteller und
klinischer Medizin. Schwerpunkt sind innovative Ansätze für re-
generative Therapien, die auf neuartigen Zellquellen beruhen. Die
medizinische Expertise wird ergänzt durch Ingenieurkunst, Chemie,
Biophotonik, Nanotechnologie, Imaging sowie ethische Aspekte.
Seit 2008 verfügt REBIRTH über ein eigenes Gebäude, das Hans
Borst-Zentrum für Herz- und Stammzellforschung, dessen Bau von der
Braukmann-Wittenberg-Stiftung finanziert wurde. In dem Gebäude
forschen 120 Wissenschaftler auf rund 3.300 qm.
REBIRTH
Bundeskanzlerin besucht die MHH
Am 27. November besuchte
Bundeskanzlerin Dr. Angela
Merkel auf Einladung von Nie-
dersachsens damaligen Minis-
terpräsidenten David McAllister
die Medizinische Hochschule in
Hannover, um sich über die Erfol-
ge der Exzellenzinitiative zu in-
formieren. Auf einem Rundgang
durch die entsprechenden For-
schungsinstitute schaute sie sich
die Arbeit der zwei an der MHH
angesiedelten Exzellenzcluster
REBIRTH und Hearing4all an.
Der Besuch hat die Bundeskanz-
lerin nachhaltig beeindruckt. In
Ihrer Neujahrsansprache am 31.
Dezember 2012 im Kanzleramt
in Berlin kam sie noch einmal
auf den Besuch zu sprechen.
Forschungsschwerpunkte:
Zelltherapien und Stammzellen (z. B. iPS: induzierte pluripotente
Stammzellen)
Zell-Reprogrammierung, -Differenzierung und -Proliferation
Entwicklungsbiologie
Molekulare Toxikologie und Genetik
Tissue Engineering
(Bio-)Materialien & Polymere
Nanotechnologie, Lasereinsatz und Biophotonik
Biothermodynamik & Cryobiologie
Bildgebende Verfahren (Imaging)
Biokompatibilität
GLP-Verfahren „Good Laboratory/Manufacturing/
Clinical Practice“
Klinische Studien
Ethisches, rechtliches und regulatorisches Umfeld
D R . T . F A B I A N
108
Mit voller Kraft:
REBIRTH-Forscher züchten funktionelles Herzgewebe
Wissenschaftlern der MHH ist es
erstmals gelungen, aus Stamm-
zellen funktionelles menschliches
Herzmuskelgewebe zu züchten.
Die Forscher um Professor Dr.
Ulrich Martin, Leiter der Leibniz
Forschungslaboratorien für Bio-
technologie und künstliche Or-
gane (LEBAO) der Klinik für HTTG
verwendeten die vom Nobelpreis-
träger Yamanaka entwickelte
Technologie der induzierten plu-
ripotenten Stammzellen.
ExzellenzinitiativeIm Jahr 2006 konnte sich der Exzellenzcluster REBIRTH aufgrund der
langjährigen Expertise der Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
auf dem Gebiet der regenerativen Medizin im Exzellenzwettbewerb
des Bundes und der Länder erfolgreich gegen Konkurrenten aus
den verschiedensten Forschungsbereichen durchsetzen. Die Exzel-
lenzinitiative wurde 2005 von Wissenschaft und Politik gemeinsam
entwickelt und hat zum Ziel, die Spitzenforschung in Deutschland zu
stärken und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
2009 beschlossen der Bund und die Länder die Fortführung der Ex-
zellenzinitiative in 2012. Nach erneuter Antragsstellung im Jahr 2011
stimmte die Deutsche Forschungsgemeinschaft am 15. Juni 2012 der
Weiterförderung von REBIRTH für den Zeitraum November 2012 bis
Oktober 2017 zu.
109
REBIRTHArea A: Grundlagenforschung der Regeneration
Area B
Area C: Klinische Translation und Regenerative Produkte
(vormals: Regenerative Biologie und ver-
wandte Wissenschaften)
Die Arbeitsgruppen dieser Area erforschen
die Grundlagen der regenerativen Wissen-
schaften. Die Aktivitäten in Area A werden
durch mehrere kooperative Forschungsabtei-
lungen geleitet, die sich auf Stammzellbiolo-
gie und Regeneration sowie Organogenese
konzentrieren. Ziel der wissenschaftlichen Ar-
beit ist es, tiefere Einblicke in die grundlegen-
den Mechanismen der genetischen und epi-
genetischen Reprogrammierung zu erhalten.
(vormals Rekonstruktive Therapie in präklini-
schen Modellen)
Die Area B wird in Area B1 Regeneration
in Krankheitsmodellen und Area B2 Rege-
nerative Technologien aufgeteilt, um diese
thematischen Bereiche zu stärken. Die Ar-
beitsschwerpunkte von Area B1 und B2 kon-
zentrieren sich weiterhin auf die Zelltherapie
und das Tissue Engineering (Gewebezucht),
um dysfunktionelle Organe und Gewebe zu
ersetzen. So sollen regenerative Therapi-
en schneller in die Klinik überführt werden.
(vormals: Translation)
Area C liefert weiterhin wichtige technologi-
sche Plattformen für die Forschungsbereiche
A und B zur Überführung der Ergebnisse in
die klinische Anwendung und zur Kontrolle
der biologischen Sicherheit. Um eine sichere
Umsetzung und zügige Verwertung neuer
In Area B1 wird insbesondere der biomedizi-
nische Ansatz der Zelltherapie und des Tissue
Engineerings intensiver weiterverfolgt.
In Area B2 werden weiterhin neue Materia-
len, Produktionstechnologien und bioanalyti-
sche Methoden für die Zelltherapie und das
Tissue Engineering entwickelt und erprobt.
Area B1: Regeneration in Krankheitsmodellen
Area B2: Regenerative Technologien
Die zweite Runde des Freiwilligen
Wissenschaftlichen Jahres startet
Die Neuen sind da! Am 3. Sep-
tember 2012 haben 60 junge Er-
wachsene an der MHH sowie an
der Leibniz Universität Hannover
und kooperierenden Instituten
ihr Freiwilliges Wissenschaftli-
ches Jahr (FWJ) begonnen. Es
ist bereits der zweite Jahrgang
des Pilotprojekts im Rahmen des
Freiwilligen Sozialen Jahres.
AREA A Basic Sciences of Regeneration
CRU 1 Stem cell biology and molecular programming
CRU 2 Organogenesis
AREA B1Regeneration in Disease Models
CRU 3 Liver regeneration
CRU 4 Pulmonary and vascular regeneration
CRU 5 Myocardial remodelling and cardiovascular regeneration
CRU 6 Blood and immune regeneration
AREA B2Regenerative Technologies
CRU 7 Regenerative materials and laser engineering
CRU 8 Imaging platform
AREA C Clinical Translation and Regenerative Products
CRU 9 Regenerative pathology and pharmacotoxicology
CRU 10 Regenerative products, clinical trials, ethical and legal dimensions
110
Area M: Management, Ausbildung, Personalentwicklung und Gleichstellung
Therapien erreichen zu können, wird die Area
C erweitert: Dabei wird die aktive Beteiligung
der Wissenschaftler an der Definition von Si-
cherheits- und Wirksamkeitsrichtlinien unter
Beachtung ethischer, klinischer und rechtli-
cher Maßstäbe von grundlegender Bedeu-
tung sein.
(vormals Area D: Ausbildung, Personalent-
wicklung und Gleichstellung und Area Z:
Management)
Area D und Area Z wurden zur neu gebilde-
ten Area M zusammengelegt. Das Team der
Managementplattform ist u. a. für die Aus-
bildungsprogramme, Personalentwicklung,
Finanzen, Kommunikation und Öffentlich-
keitsarbeit zuständig.
Neu ist, dass die Forschergruppen in zehn
wissenschaftliche Plattformen aufgeteilt
sind. Innerhalb dieser Collaborative Research
Units (CRUs) arbeiten Wissenschaftler unter-
schiedlicher Disziplinen und Institutionen zu-
sammen. So sollen wissenschaftliche Koope-
rationen und neue Knotenpunkte innerhalb
der großen wissenschaftlichen Areas A, B
und C sowie der neuen Area M entstehen.
REBIRTH erfolgreich bei der
Exzellenzinitiative
Erfolg für den Exzellenzcluster
REBIRTH in der zweiten Runde
der Exzellenzinitiative: Er wird
für weitere fünf Jahre in zweistel-
liger Millionenhöhe gefördert.
111
PhD-Programm Regenerative SciencesDie Entwicklung nachhaltiger Ausbildungsprogramme ist ein wich-
tiger Bestandteil des REBIRTH-Konzepts. Im Dezember 2012 waren
im Rahmen des PhD-Programms Regenerative Sciences in den sechs
Jahrgängen 2007 bis 2012 insgesamt 71 Studenten eingeschrieben.
Davon erhalten bzw. erhielten 35 ein REBIRTH-Stipendium, die übri-
gen 36 werden ausschließlich über die betreuende AG finanziert. Es
sind 32 internationale Studenten aus 21 Nationen (Ägypten, China,
Griechenland, Indien, Indonesien, Iran, Italien, Jordanien, Kolumbien,
Malaysia, Mexiko, Österreich, Polen, Russland, Schweiz, Taiwan, Tan-
sania, Türkei, Ukraine, Ungarn, Weißrussland) in das PhD-Programm
integriert. 2012 haben 12 Doktoranden erfolgreich das Programm ab-
geschlossen, davon fünf im Januar und sieben im Juni. Damit stieg die
Zahl der Absolventen auf 22.
REBIRTH
Zehn Jahre Mitwachsende Herzklappen:
Patienten und Ärzte feiern Jubiläum
Strahlende Augen und fröhliches
Lachen von Kindern, Jugendli-
chen und Erwachsenen sind im
Zoo Hannover durchaus üblich.
Am Sonnabend, den 12. Mai
2012 war es dann aber doch
eine ganz besondere Gruppe,
die sich im Erlebniszoo traf und
gemeinsam Spaß hatte: 23 Pati-
enten, die in der Medizinischen
Hochschule Hannover (MHH)
eine mitwachsende Herzklappe
eingesetzt bekommen hatten,
haben auf Einladung von Pro-
fessor Dr. Axel Haverich das
Herzklappen-Jubiläum gefeiert.
An REBIRTH beteiligt sind neben der MHH
sieben weitere Partner:
Leibniz Universität Hannover
Laser Zentrum Hannover
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Fraunhofer-Institut für Toxikologie und
Experimentelle Medizin Hannover
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für
Nutztiergenetik Mariensee
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig
Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin Münster
112
REBIRTH aktiv
In einem Projekt des Exzellenz-
clusters REBIRTH trainierten
unter dem Motto „Prävention
statt Reparatur“ 67 männliche
Mitarbeiter der MHH von April
bis September 2012 täglich eine
halbe Stunde: Sie schwammen,
fuhren Rad oder ruderten.
Exzellenzcluster REBIRTH
„From Regenerative Biology to
Reconstructive Therapy“
Hans-Borst-Zentrum für Herz-
und Stammzellforschung (HBZ), OE 8880
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
www.rebirth-hannover.de
Business Manager / Geschäftsführer
Dr.-Ing. Tilman Fabian
Tel.: 0511 - 532 5207
E-Mail: [email protected]
Kontakt
Start in die zweite FörderperiodeAm 1. November 2012 startete die zweite
Förderperiode (2012 – 2017) der Exzellenz-
initiative des Bundes und der Länder, in der
der Exzellenzcluster REBIRTH für weitere fünf
Jahre mit knapp 32 Millionen Euro gefördert
wird. Die interdisziplinäre Interaktion von
Biologen, Chemikern, Physikern, Ingenieuren
und Medizinern hat sich in der ersten För-
derperiode der Exzellenzinitiative bewährt.
Daher wird die Struktur weitgehend beibe-
halten.
Weitere Informationen zum Exzellenzcluster
REBIRTH finden Sie auf unserer Internetseite:
www.rebirth-hannover.de
113
Der demografische Wandel unserer Bevölkerung einerseits und die
enormen technologischen Fortschritte der Ingenieur- und Naturwis-
senschaften in Verbindung mit neuen diagnostischen und therapeuti-
schen Verfahren in der Medizin andererseits führen zu einer immensen
Zunahme des Bedarfs an „intelligenten“ und funktionell verbesserten
Implantaten. Dies gilt besonders für operative medizinische Disziplinen
mit hohem Anteil an rekonstruktiven Eingriffen.
Das niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatfor-
schung und Entwicklung (NIFE) bündelt und fördert die enge Zu-
sammenarbeit von medizinischen, ingenieur-wissenschaftlichen und
naturwissenschaftlichen Arbeitsgruppen der MHH, der Stiftung Tier-
ärztliche Hochschule Hannover, der Leibniz Universität Hannover und
des Laserzentrums Hannover. Die beiden jüngsten Querschnittsinitia-
tiven des NIFE – VIANNA und CrossBIT – stehen exemplarisch für die
schnell wachsenden Ansätze transdisziplinärer Implantatforschung
und können bereits vielversprechende Ergebnisse in Forschung und
Lehre aufweisen.
NIFE Transdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungszentrum mit dem Schwerpunkt Implantatforschung.
114
Das Forschungsprogramm des NIFE zielt auf die Entwicklung biologi-
scher, biohybrider, biofunktionalisierter und infektionsresistenter Im-
plantate zur Rekonstruktion und Funktionswiederherstellung ausge-
fallener Organfunktionen im kardiovaskulären, audio-neurologischen,
muskuloskelettalen und dentalen Bereich. Es ist unterteilt in zwei Core
Facility Cluster (Biomaterialentwicklung, Biomaterialtestung) und die
vier Schwerpunktbereiche
Tissue Engineering,
Biohybride, Biokompatibilität und Biodegradation,
Biofunktionalität und Funktionalisierung und
implantatassozierte Infektionen.
Transdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungszentrum mit dem Schwerpunkt Implantatforschung.
Kontakt
NIFE
Niedersächsisches Zentrum für Biomedizin-
technik, Implantatforschung und Entwicklung
Feodor-Lynen-Straße 35
30625 Hannover
Vorstandssprecher
Dr. Manfred W. Elff
Tel.: 0511 - 532 8962
Fax.: 0511 - 532 8797
E-Mail: [email protected]
115
Habilitationen/Promotionen
Pichlmaier,
Maximilian
(PD Dr. med.)
Therapie bakterieller
Infektionen elektri-
scher Implantate zur
Herzrhythmustherapie:
klinische und labortech-
nische Untersuchungen
Schmitto, Jan Dieter
(PD Dr. med.)
Experimentelle
Untersuchungen der
Chronisch-Ischämischen
Kardiomyopathie
induziert durch
multiple, sequentielle,
intrakoronare Mikro-
embolisationen
Knigina, Ludmilla
(Dr. med.)
Behandlung von Patien-
ten mit rezidivierenden
oder persistierenden
Infektionen kardialer
elektronischer Implan-
tate
Redlich, Katharina
(Dr. med.)
Conventional aortic val-
ve replacement in pati-
ents with concomitant
coronary artery disease
and previous coronary
artery bypass grafting
in the era of interventi-
onal approaches
Vandersee, Claudia
(Dr. med.)
Inzidenz, Risikofaktoren
und Verlauf der akuten
Nierenschädigung
nach herzchirurgischen
Eingriffen: eine retro-
spektive Analyse an
8159 Patienten
Vukadinovic-Nikolic,
Zlata (PhD)
Generation of a bio-
artificial heart tissue
by methods of tissue
engineering
Walter, Hannah
Katharina (Dr. med.)
Kardialer Patch: Bedin-
gungen an ein Medium
zur Ko-Kultivierung von
neonatalen Rattenkar-
diomyozyten und hu-
manen Endothelzellen
Wambach-Vetter,
Inken-Alexandra
(Dr. med.)
Kovariationen zwischen
Surfactant, Entzün-
dungsindikatoren
und Parametern der
Lungenphysiologie: eine
klinische Studie
Cantz, Tobias
(PD Dr. med.)
Pluripotente
Stammzellen für
regenerative Therapien
metabolischer Leber-
Erkrankungen
Kugler, Christiane
(PD Dr. rer. biol.
hum.)
Lebensqualität im
Langzeitverlauf nach
Lungentransplantati-
on: der Einfluss von
Symptombelastungen,
Adherence und Bron-
chiolitis Obliterans.
Ahmad, Ammar al
(Dr. med.)
The first fifty consecu-
tive Bentall operations
with a prefabricated
tissue-valved aortic
conduit: a single-center
experience
Hartmann,
Alexander
(Dr. med.)
Langzeitüberleben
nach einem erneuten
Aortenklappenersatz
Hartung, Susann
Andrea (Dr. rer. nat.
Dipl. Biochem.)
Directing cardiomyo-
genic differentiation
of human induced
pluripotent stem cells
by plasmid-based tran-
sient overexpression
of cardiac transcription
factors
Kensah, George
(Dr. rer. nat.)
Pluripotent stem cell-
based myocardial tissue
engineering using
advanced bioreactor
technology
Habilitationen
Promotionen
116
Wissenschaftspreise
Rustum, Saad (MD)
Aper, Thomas
(Dr. med.)
Teebken, Omke
(Prof. Dr. med.)
Erster Preis Klinische
Forschung der Deut-
schen Gesellschaft
für Anästhesie und
Intensivmedizin
Präoperativ bestimmtes
mitt-regionales Adreno-
medullin und NTproB-
NP sagen postoperative
Myokardinfarkte und
Organversagen voraus
(Gillmann HJ, Meinders
A, Larmann J, Sahlmann
B, Lichtinghagen R,
Rustum S, Aper T,
Teebken O, Großhennig
A, Theilmeier G). Deut-
scher Anästhesiekon-
gress, Leipzig, 2012
Wilhelmi, Mathias
(Prof. Dr. med.)
Aper, Thomas
(Dr. med.)
Haverich, Axel
(Prof. Dr. Dr. h. c.)
Wissenschaftspreis
StartUp-Impuls (Prof.
Dr. Mathias Wilhelmi,
Dr. Thomas Aper, Prof.
Dr. Axel Haverich),
Hannover, 2012
Mauritz, Christina
(Dr. med. vet.)
Posterpreis Key factors
for the differentiation
of pluripotent stem
cells into respiratory
epithelial cells,
European Respiratory
Society – Lung Science
Conference, Estoril,
Portugal, 2012
Wissenschaftspreise
an Mitarbeiter
Tiedge, Sebastian
(Dipl. Ing.)
Optenhöfel, Jörg
(Dipl. Ing.)
Terumo Europe N. V. -
Beste Originalarbeit
des Jahres 2011
Erste Einsätze einer
neuen Diagonalpumpe
in extrakorporalen
Unterstützungssyste-
men bei Kindern und
Säuglingen (Tiedge,
Sebastian, Optenhöfel,
Jörg), 2012
Sarikouch, Samir
(MD)
Outstanding Research
Award in Pediatric Car-
diology, Myocardial De-
formation as provided
by CMR Based Feature
Tracking is related to
Exercise Capacity and
Outcome in Patients
with Repaired Tetralogy
of Fallot. Diller GP,
Orwat S, Kempny A,
Radke R, Peters B, Be-
erbaum P, Sarikouch S,
Baumgartner H for the
German Competence
Network for Congenital
Heart Defects Investi-
gators, Jahreskongress
der American Heart As-
sociation, Los Angeles,
November 2012
117
Wissenschaftspreise
Schrimpf, Claudia
(Dr.med.)
Travel Award, Elevated
levels of copeptin
improve the positive
predictive power of
Troponin T and RCRI for
postoperative myocar-
dial infarction in high
risk vascular surgery
patients., European
Society of vascular
Surgery, 2012
Shrestha, Malakh
(Prof. Dr. med.)
Hans Borst Prize 2012,
European Association
for Cardio-thoracic
Surgery (EACTS), Bar-
celona, Spain, October
2012
Wiegmann, Bettina
(Dr. med.)
Entwicklung einer
Bioartifiziellen Lunge
- Verhindern der
Abstoßung allogener
Endothelzellen durch
HLA-Klasse I Silencing
– DFG-Projekt, DFG,
2012; 3. Preis bei dem
Wettbewerb Visisens-
Oxygen in Action, Firma
Presens, 2012
118
Stipendiaten
Hartung, Susann
(PhD) Directing cardi-
omyogenic differentia-
tion of human induced
pluripotent stem cells
by plasmid-based tran-
sient overexpression
of cardiac transcription
factors, PhD Program
Molecular Medicine,
ab 10/2007 bis
11/2012
Jara-Avaca, Monica
(Dipl. Biol.) Compa-
rative Characterisation
of the Cardiogenic
Differentiation Potential
of Individual Murine
induced Pluripotent
Stem (iPS) Cell Clones,
Stipendium über PhD-
Programm Regenerative
Sciences, 10/2008 bis
04/2013
Katsirntaki, Katherina
(Dipl. Biol.) Die
Differenzierung von
murinen embryonalen
Stammzellen und
induziert pluripotenten
Stammzellen in Zellen
des Bronchialepithels,
Stipendium HTTG in-
tern, 09/2008-02/2013
Kempf, Henning
(M.Sc.)
Improving cardiomyo-
genic differentiation
of human pluripotent
stem cells (hPSC) by
the application of small
molecules, Stipendium
über PhD-Programm
Regenerative Sciences,
10/2010 bis 09/2013
Manikowski,
Dominique (M.Sc.)
Development of a
vascularized myocardial
construct for restoration
of cardiac muscle, Sti-
pendium HTTG intern,
10/2011 bis 10/2014
Merkert, Sylvia
(M.Sc.)
Generation and
Characterization of
Patient-Specific iPS
Cells , Stipendium
über PhD-Programm
Regenerative Sciences,
10/2008 bis 04/2013
Osetek, Katarzyna
(M.Sc.)
Induction of pluripotent
stem cells from young
versus aged somatic
cells: differences in
reprogramming rates,
karyotypic abnormali-
ties and frequency of
accumulated mutations,
Stipendium über PhD-
Programm Regenerative
Sciences, 10/2010 bis
09/2013
Ramm, Robert
(M.Sc.)
Development of antigen
reduced xenogeneic
heart valve matrices
for tissue engineering
purposes, Stipendium
über PhD-Programm
Regenerative Sciences,
10/2010 bis 09/2012,
Förderverein dtsch.
Kinderherzzentren eV
Asch, Silke
(Medizinstudentin)
Entwicklung eines
funktionellen bioartifi-
ziellen Myokardersatzes
zur Restoration von
Myokardinfarkten im
Rattenmodel, Stipendi-
um über das StrucMed
Programm, 08/2011 bis
04/2012
Bakar, Mine (M.Sc.)
Electrophysiologi-
cal properties of
transplantable stem
cell-derived artificial
cardiac tissue allowing
efficient coupling to
the host myocardium,
Stipendium über PhD-
Programm Regenerative
Sciences, 10/2010 bis
09/2013
Braniste, Tudor
(Student der univer-
sität Moldawien)
GaN particles (nano-
and micro-) for living
cells growth stimula-
tion, Förderung über
EU FP7 MOLD-ERA,
12/2012
Dahlmann, Julia
(M.Sc.)
Development of
Biocompatible Matrices
for the Generation of
Surgically Implantable
Bioartificial Cardiac Tis-
sue for Reconstructive
Therapy, Stipendium
über PhD-Programm
Regenerative Sciences,
10/2008 bis 01/2013
Engels, Lena (M.Sc.)
TALEN - based targeted
transgene integration
into safe harbour sites:
development of a novel
system for generation
of multi-transgenic
human iPSC lines with
pre-defined levels of
transgene expression,
Stipendium über PhD
Program Regenerative
Sciences, ab 10/2012
bis 09/2015
Haller, Ralf (M.Sc.)
Differentiation of hu-
man pluripotent stem
cells into alveolar epi-
thelial cells, Stipendium
über PhD-Programm
Regenerative Sciences,
10/2010 bis 09/2013
Stipendiaten
119
Stipendiaten
Roa Lara, Angelica
(M.Sc.)
Generation of
Bioartificial Cardiac
Tissue Based on Non-
Human and Human
Primate Pluripotent
Stem Cell-Derived
Cardiomyocytes, PhD
Program Regenerative
Sciences, ab 10/2007
bis 01/2013
Robles-Diaz, Diana
(TA)
Leonardo Da Vinci
Stipendium der EU, ab
11/2012 bis 03/2013
Rotärmel, Alexander
(Medizinstudent)
Evaluation of iPS-cell
derived cardiomyocytes
as a potential cell sour-
ce for cardiomyoplasty
after myocardial ische-
mia in mice, Stipendium
über das StrucMed
Programm, 08/2011 bis
04/2012
Schmeckebier,
Sabrina (Dipl. Biol.)
Differentiation of
Embryonic Stem Cells
into Type II Alveolar
Epithelial Cells, PhD
Program Regenerative
Sciences, ab 10/2007
bis 01/2013
Shunsuke, Saito
(Dr. med.)
Myokardiales Tissue
Engineering, Stipendi-
um über Core to Core
Austauschprogramm
Osaka, Helsinki,
Hannover
ulrich, Saskia
(M. Sc.)
Differentiation of
human induced
pluripotent stem (iPS)
cells into airway epithe-
lial cells, Doktorandin,
Stipendium über PhD
Program Regenerative
Sciences ab 10/2012
bis 09/2015
Vukadinovic, Zlata
(Dr. rer. nat.)
Generation of Bioar-
tificial Heart Tissue
for Reconstructive
Surgery by Methods of
Tissue Engineering, PhD
Program Regenerative
Sciences, 10/2008 bis
02/2012
Witthuhn, Anett
(M. Sc.)
LINE-1 mediated retro-
transposition in human
pluripotent stem cells:
Consequences for
genomic stability of
hES and hiPS cells and
its derivatives, Dok-
torandin, Stipendium
über PhD Program Re-
generative Sciences ab
10/2011 bis 09/2014
yablonski, Pavel
(Arzt)
Development of
decellularised ovarian
mitral valves for valve
replacement therapy,
CORTISS, 11/2012 bis
10/2013
120
Weitere Tätigkeiten in der Forschung
Aper, Thomas (Dr. med.)
Reviewer: Circulation, Tissue
Engineering, Mitglied der
Deutschen Gesellschaft für
Chirurgie, Mitglied der
Deutschen Gesellschaft für
Gefäßchirurgie, Mitglied der
Deutschen Gesellschaft für
Viszeralchirurgie
Bara, Christoph
(PD Dr. med.)
Reviewer: American Journal
of Cardiology, International
Journal of Cardiology, Artificial
Organs, Journal of Heart and
Lung Transplantation, The
Journal of Cardiovascular
Surgery; Mitglied der DSMBs
(Data Safety Monitoring Board)
- Herakles-Studie, Senator-
Studie, Hephaistos-Studie,
Spartacus-Studie, Mitglied des
Steering Commitees (Mandela
und Cargo II), Mitglied der TF
Transplantat-Vasculopathie der
AG Thorakale Organtransplan-
tation der Dt. Ges. f. Kardiolo-
gie, Gutachter für IFB-Tx
Bisdas, Theodosios
(Dr. med.)
Reviewer: European Journal
of Vascular and Endovascular
Surgery, VASA, Annals of
Thoracic Surgery, Journal of
Cardiovascular Surgery, Radio-
logical Research and Practice,
BMC Surgery, European Journal
of Cardiothoracic Surgery,
Mitglied der European Society
of Vascular Surgery, Deutsche
Gesellschaft für Gefäßchirurgie
und Gefäßmedizin, Deutsche
Gesellschaft für Thorax-, Herz-
und Gefäßchirurgie, Griechische
Gesellschaft für Vaskuläre und
Endovaskuläre Chirurgie, Inter-
national Society for Vascular
Surgery, International Society
for Laparoscopic and Minimally
Invasive Surgery, Nationaler
Vertreter der Deutschen
Assistenzärzte für Vaskuläre
und Endovaskuläre Chirurgie in
European Society for Vascular
Trainees
Böer, ulrike (Dr. med.)
Reviewer: Biomaterials, Tissue
Engineering, Journal of Science
and Engineering
Böthig, Dietmar
(PD Dr. med.)
Reviewer: European Journal of
Cardio-Thoracic Surgery, The
Thoracic and Cardiovascular
Surgeon, European Heart
Journal, Mitglied in der Arbeits-
gruppe Chirurgie angeborener
Herzfehler in der Deutschen
Gesellschaft für Thorax-, Herz-
und Gefäßchirurgie
Cebotari, Serghei
(Dr. med.)
Rewiever: The Journal of Cardi-
ovascular Surgery, Circulation,
European Journal of Cardiotho-
racic Surgery, Acta Biomateria-
lia, Regenerative Medicine, Car-
diovascular Research, Future
Cardiology, Materials Sciences
and Applications
Gruh, Ina (Dr. rer. nat.)
Gutachterin für Acta
Biomaterialia
Haverich, Axel
(Prof. Dr. Dr. h. c.)
Vize-Präsident Deutsche Gesell-
schaft für Chirurgie, Mitglied
im Hochschulrat der Leibniz
Universität Hannover, Mitglied
im Nominierungsausschuss des
Leibniz-Programms der Deut-
schen Forschungsgemeinschaft,
Fachgutachter der Deutschen
Forschungsgemeinschaft,
Fachgutachter im Leibniz-
Programm der Deutschen
Forschungsgemeinschaft;
Fachgutachter der Helmholtz
Gemeinschaft; Sprecher der
Exzellenzinitiative REBIRTH,
Gutachter für die Universität
Wien, Consultant für Wellcome
Trust Strategic Translation
Award, Associate-Editor Euro-
pean Journal of Cardio-Thoracic
Surgery, Editorial Board Mem-
ber: Langenbeck’s Archives of
Surgery, Clinical Research in
Cardiology, Reviewer: European
Heart Journal, Journal of Thora-
cic and Cardiovascular Surgery,
Annals of Thoracic Surgery, The
Thoracic and Cardiovascular
Surgeon, Circulation, Journal of
Endovascular Therapy, Der Chi-
rurg, Transplant International,
Transplantation, Programm-
gestaltung Wissenschaftliche
Kommission Niedersachsen
Regenerative Medizin
121
Horke, Alexander
(Dr. med.)
Reviewer: European Journal
of Cardio-Thoracic Surgery,
Stv. Vorsitzender der Arbeits-
gruppe Chirurgie angeborener
Herzfehler in der Deutschen
Gesellschaft für Thorax-, Herz-
und Gefäßchirurgie, Mitglied
in der Leitlinienkommission
der Deutschen Gesellschaft
für Pädiatrische Kardiologie:
Beteiligung bei der Erstellung
der Leitlinien für Patienten mit
a) Pulmonalklappeninsuffizi-
enz, b) Aortenklappenstenose,
c) Transposition der großen
Gefäße (d-TGA)
Hilfiker, Andres (Dr. phil.)
Förderverein deutscher Kinder-
herzzentren e. V., Medizinsche
Universität Innsbruck, TERM =
Journal of Tissue Engineering
and Regenerative Medicine,
TEN = Tissue Engineering, Acta
Biomaterialia, BRC = Basic
Research in Cardiology
Kensah, George
(Dr. rer. nat.)
Reviewer: Journal of Healthcare
Engineering
Korossis, Sotiris (Dr.)
Reviewer: Engineering and
Physical Sciences Research
Council (UK), Heart Research
United Kingdom
Kugler, Christiane
(Prof. Dr. rer. biol. hum.)
Reviewer: Transplantation,
Journal of Psychosomatic Re-
search, British Medical Journal,
Journal of Heart and Lung
Transplantation, Transplant
International, Editorial Board
Member und Reviewer: Pro-
gress in Transplantation, ITNS
Board of Directors (elected
board position, President),
Gutachtertätigkeiten für den
Tiroler Sachverständigenrat des
Bundesforschungsministeriums
Österreich
Loos, Anneke (Dr. rer. nat.)
DIN-Experte in den ISO Arbeits-
gruppen TC150 „Implants of
Surgery“ SC7 (Tissue enginnee-
red medicinal products) and
WG2SC2 WG7 (Cardiovascular
absorbable implants) sowie in
TC194 „Biological Evaluation
of Medical Devices“ WG17
(Nanomaterials) und WG 8
(Irritation/ Senzitation), DIN Ar-
beitsausschuss NA 027-02-21
AA „Medizinische Produkte auf
Basis des Tissue Engineering“
sowie Arbeitsausschuss NA
027-02-12 AA “Biologische
Beurteilung von Medizinpro-
dukten“
Martin, ulrich
(Prof. Dr. rer. nat.)
Reviewer: Association Fran-
caise contre les Myopathies,
A-Star Singapore, Baden-
Württemberg Stiftung gGmbH,
BSF (USA-Israel Binational
Science Foundation), Deutsche
Forschungsgemeinschaft
(DFG), Deutsche Herzstiftung,
Deutsch-Israelische Stiftung für
wissenschaftliche Forschung
und Entwicklung (GIF), Europä-
ische Kommission, Europäischer
Forschungsrat (ERC), FWF
Österreich, Israel Science Foun-
dation, Hessisches Forschungs-
förderungsprogramm LOEWE,
Medical Research Council
(MRC), Schweizerische Nati-
onalfonds zur Förderung der
wissenschaftlichen Forschung
(SNF), Langenbeck’s Archives
Surgery, American Journal of
Physiology, Biotechniques, Cell
Research, BMC Developmental
Biology, Circulation, Cellular
Reprogramming, Developmen-
tal Dynamics, Development,
Genes and Evolution, Differen-
tiation, European Heart Journal,
Human Immunology, Human
Molecular Genetics, Journal of
Cellular and Molecular Cardi-
ology, Journal of Cellular and
Molecular Medicine, Journal
of Endocrinology, Journal of
General Virology, Journal of
Thoracic and Cardiovascular
Surgery, Molecular Repro-
duction and Development,
Molecular Therapy, Nature
Biotechnology, Nature Commu-
nications, Naturwissenschaften,
Stem Cell Research, Stem Cells,
Stem Cells and Development,
PNAS, Thoracic and Cardiova-
scular Surgery, Thoracic and
Cardiovascular Surgeon, Tissue
Engineering, Mitgliedschaften:
Deutsche Gesellschaft für
Stammzellforschung, Interna-
tional Stem Cell Society, The
New York Academy of Sciences,
Mitglied des Kollegiums der
Europäischen Akademie
zur Erforschung von Folgen
wissenschaftlich-technischer
Entwicklungen, Bad Neuenahr-
Ahrweiler, Ehrenmitglied der
Italienischen Gesellschaft für
Stammzellforschung (SCR Italy).
Weitere Tätigkeiten in der Forschung
122
Ono, Masamichi (Dr. med.)
Mitgliedschaft: Deutsche
Gesellschaft für Thorax-, Herz-
und Gefäßchirurgie, European
Association for Cardio-Thoracic
Surgery, Reviewer: European
Journal of Cardio-Thoracic
Surgery
Sarikouch, Samir
(PD Dr. med.)
Mitglied im Lenkungsausschuss
des Kompetenznetzes für
Angeborene Herzfehler, geför-
dert vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung,
Sprecher des Ausschusses für
Magnetresonanztomographie
der Deutschen Gesellschaft
für Pädiatrische Kardiologie,
Reviewer: Circulation, JACC,
Heart, Cardiology in the Young,
Journal of Heart Valve Disease,
Journal of Magnetic Resonance
Imaging, International Journal
of Cardiovascular Imaging,
European Radiology, Saudi Me-
dical Journal, Wiener Klinische
Wochenschrift
Schmitto, Jan D.
(PD Dr. med.)
Member of the Editorial Board
of World Journal of Transplan-
tation, Journal of Cardiovascu-
lar Disease Research, Member
of the Editorial Board BioMed
Research International Journal
World Journal of Anesthesiolo-
gy, Reviewer: American Society
for Artificial Internal Organs
(ASAIO) Journal, International
Journal of Artificial Organs,
Artificial Organs, Journal of
Pathology, Journal of Cardiova-
scular Surgery (Torino), Journal
of Cardiothoracic Surgery,
Open Journal of Cardiovascular
Surgery, Clinical Medicine In-
sights: Circulatory, Respiratory
& Pulmonary Medicine, Clinical
Medicine: Cardiology, Clinical
Medicine Reviews in Vascular
Health, Clinical Medicine
Reviews in Cardiology, Minerva
Anestesiologica, Journal of Car-
diovascular Disease Research,
Coronary Artery Disease,
Interactive Cardio-Vascular and
Thoracic Surgery, European
Journal of Cardio-Thoracic
Surgery, European Journal of
Clinical Investigation, PlosOne
Schrimpf, Claudia
(Dr. med.)
Reviewer: Medical Science
Monitor
Shrestha, Malakh
(Prof. Dr. med.)
Reviewer: European Journal
of Cardio-thoracic Surgery
(EJCTS), Journal of Heart
Valve Disease (JHVD), JTCVS,
Thoracic and Cardiovascular
Surgeon, American Thoracic So-
ciety, EACTS Annual Meeting,
Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Thorax-, Herz-
und Gefäßchirurgie, Member
of American Association for
Thoracic Surgery (AATS)
Teebken, Omke
(Prof. Dr. med.)
Vorsitzender der Expertengrup-
pe Herzklappen und Gefäße,
Deutsche Gesellschaft für
Gewebespende, Gutachter für:
Gremien der Medizinischen
Hochschule Hannover, z. B.
für den Senat, die Sektion im
Rahmen von Promotionen
und Habilitationen, Deutsche
Forschungsgemeinschaft (DFG),
Deutsche Gesellschaft für Ge-
fäßchirurgie (DGG), Deutsche
Gesellschaft für Thorax-, Herz-
und Gefäßchirurgie (DGTHG),
Deutsche Gesellschaft für
Chirurgie, Medizinische Fakul-
täten Deutscher Universitäten
(Habilitationen u. a.), Deutsche
Gesellschaft für Gewebetrans-
plantation (DGFG), European
Society for Vascular Surgery
(ESVS), European Association
for Cardio-thoracic Surgery
(EACTS), National Medical
Research Council (NMRC)
Singapore, Medical Research
Council Great Britain, Reviewer:
Transplantation, European Jour-
nal of Cardiothoracic Surgery,
European Journal of Vascular
and Endovascular Surgery,
Interactive Cardio Vascular and
Thoracic Surgery, International
Journal of Surgery, VASA, Edi-
tor: VASA – Europeran Journal
of Vascular Medicine, Editorial
Board: European Journal of
Vascular and Endovascular
Surgery, International Journal
of Vascular Medicine, Mitglied-
schaften in: Deutsche Gesell-
schaft für Chirurgie, Deutsche
Gesellschaft für Thorax-, Herz-
und Gefäßchirurgie, European
Association for Cardio-thoracic
Surgery, Berufsverband der
Deutschen Chirurgen, European
Society for Vascular Surgery,
Deutsche Gesellschaft für Ge-
fäßchirurgie und Endovaskuläre
Chirurgie, Deutsche Gesell-
schaft für Gefäßchirurgie und
Gefäßmedizin, Gesellschaft für
operative, endovaskuläre und
präventive Gefäßmedizin
123
Weitere Tätigkeiten in der Forschung
Warnecke, Gregor
(PD Dr. med.)
Member of the Editorial Board:
Transplantation, Reviewer:
Annals of Thoracic Surgery,
European Journal of Cardio-
thoracic Surgery, Gutachter:
DFG
Wiegmann, Bettina
(Dr. med.)
Reviewer: ASAIO Journal, Ar-
tificial Organs, EACTS Journal,
Mitglied im Wahlausschuss des
IFB-Tx
Wilhelmi, Mathias
(Prof. Dr. med.)
Reviewer: JAMA, Am Journal
of Kidney Disease, Annals of
Thoracic Surgery, Journal of Va-
scular Research, EJCTS, Future
Medicine, EJVES, TERM, Journal
of Zhejiang University-Science
B, Tissue Engineering, Editorial
Board Member: Case Reports
in Vascular Medicine, Annals
of Biomedical Engineering
(ABE), Regenerative Medicine,
Acta Biomateriala, Journal of
Tissue Science and Engineering,
Editorial Board Member: Case
Reports in Vascular Medicine,
Mitglied des Fachausschuss
Biomaterialien der Deutschen
Gesellschaft für Biomedizi-
nische Technik, Mitglied der
Kommission Wissenschaft in
der Gefäßchirurgie der DGG,
Mitglied der Kommission
Hämodialyse der DGG
Zhang, Ruoyu (Dr. med.)
Reviewer: Annuals of Thoracic
Surgery (ATS), Open Journal of
Cardiovascular Surgery, Journal
of Cardiothoracic Surgery
(JCS), International Journal of
Cardiology
124
125
.
Aus-, Fort- undWeiterbildungAls Vermittlerin einer universitären Herz-, Thorax-, Transplantations-
und Gefäßchirurgie hat unsere Klinik einen umfassenden Lehrauftrag
für Studenten/Innen, Auszubildende für medizinische Berufe und Mit-
arbeiter/innen der MHH. Die ständige Evaluation und Anpassung der
angebotenen Lehrveranstaltungen ist hierbei wichtiger Bestandteil der
Tätigkeit des Lehrbeauftragten. Die Lehre stellt neben den klinischen
und wissenschaftlichen Tätigkeiten einen integralen Bestandteil der täg-
lichen Arbeit aller Mitarbeiter/innen dar. Die konsequente Vernetzung
dieser drei Bereiche durch alle Mitarbeiter/innen im Alltag ist die Grund-
lage für die das hohe Leistungsniveau.
Leitbild der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
Quelle: Prof. Dr. Dr. h.c. Axel Haverich, DGCH, Präsidentenrede 2011
Wir untersuchen, beraten und behandeln unsere Patienten
mit dem obersten Ziel der Heilung.
Wir arbeiten wissenschaftlich begründet, nach ethischen
Grundsätzen und in kollegialem Verständnis.
Unsere Verantwortung für den Kranken umfasst
den gesamten Behandlungsverlauf.
Wir sind Experten für die konservative, die operative und
interventionelle Behandlung in der Chirurgie.
Wir setzen chirurgische Standards.
Wir betreiben und fördern chirurgische Forschung, wir
evaluieren und veröffentlichen deren Ergebnisse.
Wir begeistern junge Leute und vermitteln Wesen,
Anspruch und Bedeutung der Chirurgie.
Wir gestalten die lebenslange Qualifikation von Chirurgen.
Wir begleiten und unterstützen unsere Mitglieder in
allen beruflichen Entwicklungen.
Wir unterstützen die Prävention von Erkrankungen in der Bevölkerung.
127
Am Anfang des chirurgischen Unterrichtes im 4. Studienjahr Human-
medizin werden Hauptvorlesungen über die wichtigsten Themen der
Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie gehalten. Das dort vermittelte
Wissen dient als Grundlage für den praktischen Abschnitt der stu-
dentischen Ausbildung. Dieser findet in Form eines 14-tägigen Block-
praktikums auf den Normalstationen (inkl. Station 12) der Klinik für
HTTG statt. Jedem(r) Blockpraktikanten(in) wird im Rahmen dieser
zwei Wochen ein(e) ärztliche(r) Tutor(in) zugewiesen, der/die für die
Ausbildung in diesem Zeitraum verantwortlich ist. Neben der Teilnah-
me an der ärztlichen Visite steht das Erwerben von Grundkenntnissen
der perioperativen stationären Behandlung von HTTG-Patienten so-
wie das Erlernen von manuellen Fähigkeiten (Blutentnahme, Anlage
von peripheren Venenkathetern, Knot- und Nahttechniken) im Vor-
dergrund. Zusätzlich hat jede(r) Student(in) die Wahl zwischen unter-
schiedlichen Operationen und kann unter Anleitung eines Oberarztes
an diesen teilnehmen. Ziel ist es, die Studenten in den Berufsalltag
zu integrieren und das Interesse an einer Weiterbildung zum Herz-,
Thorax- oder Gefäßchirurgen zu wecken.
Studentische Lehre
L E H R B E A U F T R A G T E R : S . V . R O J A S ( V E R T R E T U N G : R . N A T A N O V )
Chirurgie im 4. Studienjahr des Modellstudiengangs Humanmedizin
128
Vor Antritt des Praktikums wird gemeinsam mit dem Lehrbeauftragten
der Abteilung ein strukturiertes Curriculum mit Zielsetzungen entspre-
chend der jeweiligen Interessen des(r) Studenten(in) erstellt. Die einzel-
nen Bereiche der HTTG (inkl. Ambulanz, Intensivstation und OP) bie-
ten eine große Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten. Dadurch ist eine
Durchführung des PJ in unserer Abteilung auch für Studenten attraktiv,
die keine Weiterbildung in der Chirurgie anstreben. In einzelnen Fällen
ist auch eine flexible Anpassung der Arbeitszeiten für die PJ-Studenten
(z. B. aufgrund von Kinderbetreuungszeiten) möglich. Neben einer mo-
natlichen Aufwandsentschädigung steht jedem(r) Studenten(in) im PJ
ein Studientag pro Woche zu.
Alle interessierten Studenten/innen der Humanmedizin im klinischen
Studienabschnitt sind als Famulanten in der Klinik für HTTG herzlich
willkommen. Wie für das PJ ist auch bei einer Famulatur eine Anpassung
der Lehrinhalte auf die einzelnen Interessen der Praktikanten/innen
möglich.
Die HTTG im praktischen Jahr (PJ) und als Famulatur
129
Wie hält man eigentlich ein Skalpell, welcher Faden eignet sich für
welche chirurgische Naht und was ist beim Verknoten der Fäden zu
beachten? Um auf diese und viele weitere Fragen von Studierenden,
OP-Pflegenden und angehenden Chirurgen umfassend eingehen zu
können, hat die Klinik für HTTG im Jahr 2011 ein spezielles Trainings-
Zentrum eingerichtet, in dem die Tätigkeiten im OP einschließlich der
chirurgischen Fertigkeiten systematisch und strukturiert gelehrt werden.
Unter Anleitung erfahrener Fachkräfte gibt es hier für Studenten, Pflege-
kräfte und Assistenzärzte die Möglichkeit, Praxiserfahrung bei simulier-
ten Operationen, Hands-On-Workshops, Wetlabs, „Knotenkursen“ und
mehr zu sammeln. Zur Vermittlung grundlegender und fortgeschrittener
chirurgischer Techniken stehen naturgetreue Organ-Nachbildungen und
virtuelle Übungseinheiten zur Verfügung. Die Kursteilnehmer können
auf diese Weise sämtliche Abläufe eines chirurgischen Eingriffs aus der
Perspektive des Operateurs nachvollziehen und sich zu eigen machen.
Die Kurse tragen sowohl zur Verbesserung der ärztlichen Ausbildung
bei wie auch zur Risikominimierung durch Fehlervermeidung und dienen
damit der Patientensicherheit. Darüber hinaus wird 2013 in jedem Quar-
tal ein Implantationskurs für Assistenzärzte angeboten. In diesem Kurs
können MHH-Assistenzärzte und hospitierende Studenten unter Leitung
von Dr. S. Cebotari das Implantieren von mechanischen und biologi-
schen Herzklappen erlernen.
K . H Ö F F L E R , P H Y S I C I A N A S S I S T A N T
Studentische Lehre
Viel Platz zum Üben im HTTG-Trainingszentrum
Schneiden, Nähen, Knoten
130
Angehenden Ärzten, die sich das Fachgebiet Chirurgie als künftiges
Tätigkeitsfeld nicht so recht vorstellen können, hilft dieses Projekt bei
der Entscheidungsfindung: Es vermittelt interessierten Medizinstuden-
ten der mittleren Studiensemester anhand von Patientenbeispielen die
grundlegende Arbeitsweise der Chirurgie (relevante Krankheitsbilder,
diagnostisches Vorgehen, operative Verfahren). Dabei werden intensiv-
medizinische Fragen angesprochen, kontroverse (chirurgische) Entschei-
dungen diskutiert und gängige Konzepte der Nachsorge vorgestellt, ins-
besondere für Patienten nach Transplantation thorakaler Organe.
Im Rahmen des neu aufgelegten Projektes, das in der Studentenschaft
auf große Nachfrage gestoßen ist, werden derzeit 28 Studierende (aufge-
teilt in vier Gruppen) in der Klinik für HTTG in Kooperation mit der Klinik
für Unfallchirurgie, der Klinik für Kinderchirurgie und der Klinik für Plas-
tische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie (PHW) betreut. Für Me-
dizinstudenten in niedrigeren Semestern gibt es separate Angebote.
Zentrum Chirurgie
„Chirurgie – nichts für mich!?“
131
Die Weiterbildung zum Facharzt in den Ge-
bieten Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie ist
integraler Bestandteil des Aus- und Weiter-
bildungskonzeptes der Abteilung. In den ver-
gangenen 4 Jahren wurden 13 Herzchirurgen
durch die Ärztekammer Hannover geprüft
und erlangten dadurch den Facharztstatus.
Weiterbildung
Facharztweiterbildung
Klinik
Weiterbildungsermächtigungen
Herzchirurgie Thoraxchirurgie Gefäßchirurgie Basischirurgie
132
Bei der Einwerbung von Fördermitteln konnte die MHH mit dem zu-
kunftsweisenden Projekt TECAS (Towards Tissue Engineering Solutions
for Cardiovascular Surgery) überzeugen: Das ehrgeizige, mit einem Ge-
samtvolumen von 3,4 Millionen Euro ausgestattete europäische Aus-
bildungsprojekt für Doktoranden (PhD) gehört zum Marie Curie-Pro-
gramm Initial Training Networks (ITN) der Europäischen Kommission,
mit dem der Aufbau eines Netzwerkes für die strukturierte Ausbildung
von Nachwuchswissenschaftlern vorangetrieben wird. Als eines von 127
ausgewählten Projekten (aus insgesamt 1022 Antragstellungen) star-
tet TECAS-ITN zu Beginn des kommenden Jahres unter der Leitung von
Dr. Sotiris Korossis von der Klinik für HTTG.
Im Rahmen des auf vier Jahre angelegten Projektes werden junge Wis-
senschaftler bei den führenden europäischen Akteuren auf dem Feld
des kardiovaskulären Tissue Engineerings (TE) und der regenerativen
Medizin in die Lehre gehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Erforschung
neuer Möglichkeiten zum Ersatz und zur Reparatur von Herzklappen,
zur Herzmuskelrekonstruktion sowie der sogenannten Patch graft An-
gioplastie der großen Blutgefäße.
Die Doktoranden können in dem Programm von den umfangreichen
multidisziplinären Erfahrungen der akademischen, klinischen und indus-
triellen Partner profitieren. Die Kursteilnehmer trainieren grundlegende
Fähigkeiten und sind eingebunden in die Entwicklung neuer Technologi-
en, wie sie zur Herstellung von funktionalem Herzgewebe für kardiovas-
kuläre Implantate benötigt werden. Die PhD-Projekte reichen von der
Grundlagenforschung bis hin zu translationalen Forschungsansätzen.
Projektpartner sind neben der MHH auch die RWTH Aachen, die Corlife
GbR, die Technische Universität in Eindhoven, die Universität von Padua
und die Universität von Patras.
WissenschaftTECAS – ein zukunftsweisendes Ausbildungsmodell für Nachwuchswissenschaftler
D R . S . K O R O S S I S
133
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der
Patienten, die eine ECMO-Therapie in unserer
Klinik erhalten haben, stark gewachsen. Da
auch immer mehr Säuglingen und Kindern
eine ECMO implantiert wird, haben wir mit
dieser Therapie mittlerweile bei einem gro-
ßen Spektrum von Patienten Erfahrungen
gesammelt – das kommt allen Betroffenen
zugute. Auch medizintechnische Neuerun-
gen haben die ECMO vorangetrieben. Diese
Entwicklung wird sich noch fortsetzen. So
arbeiten Forschergruppen der Klinik für HTTG
an verschiedenen Projekten mit dem Ziel, die
ECMO künftig noch schonender und sicherer
zu machen.
In die Weiterentwicklung der ECMO-Therapie
sind zahlreiche Berufsgruppen eingebunden:
Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen, (In-
tensiv-)Pflegekräfte, Atemtherapeuten, Kar-
diotechniker, Naturwissenschaftler und Inge-
nieure. Um das bestmögliche Ergebnis für den
Patienten zu erreichen, sind die Beteiligten al-
ler Disziplinen gefordert, in ihrem jeweiligen
Bereich für eine gute Ausbildung zu sorgen
und die Zusammenarbeit zu fördern. Daraus
ist die Idee entstanden, eine ECMO-Schule
mit engem Bezug zu Forschung und Praxis
einzurichten, in der Studenten unterschiedli-
cher Fachrichtungen die nötige Sachkenntnis
vermittelt wird.
Im Vorfeld der Schul-Gründung wurde eine
Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. S.
Korossis und Prof. M. Wilhelmi gebildet, die
als erstes einen einwöchigen ECMO-Work-
shop im Oktober-November 2013 plant. Der
Workshop wendet sich mit Kompaktkursen
an Ärzte und Ingenieure, die im Bereich der
ECMO bereits einige Erfahrungen haben.
Langfristig soll auf Grundlage der wissen-
schaftlichen und klinischen Diskurse ein Cur-
riculum entwickelt werden, das einen akade-
mischen Master-Abschluss auf dem Gebiet
der ECMO ermöglicht.
Dieses ehrgeizige Ziel spornt uns an, die künf-
tige Entwicklung der ECMO-Therapie auf eine
breite wissenschaftliche Basis zu stellen und
zum Wohle unserer Patienten weiter an die-
ser Therapieform zu arbeiten.
Nicht-ärztliche Fortbildung
Extracorporeal Membrane Oxygenation (ECMO)-SchuleD I P L . I N G . ( F H ) J . O P T E N H Ö F E L
134
In dieser Fortbildungsveranstaltung, zu der
mehr als 200 Interessenten in die Klinik für
HTTG kamen, ging es um verschiedene As-
pekte in der Beatmungstherapie. Die Tagung
richtete sich insbesondere an Atmungsthera-
peuten, einer hochspezialisierten Berufsgrup-
pe innerhalb der Pflege. „Das mittlerweile
vierte Treffen einer stetig wachsenden Zahl
von Atmungstherapeuten verdeutlicht die
Relevanz dieses Berufsbildes – sowohl im
stationären als auch im ambulanten Bereich“,
betonte Mirko Fahlbusch, DGP-Atmungs-
therapeut und mitverantwortlich für die
Organisation des Atmungstherapeutentag
(A.T.T.). Die Teilnehmer nutzten die Tagung,
um über neue Entwicklungen rund um das
Thema Atemtherapie zu diskutieren und Er-
fahrungen auszutauschen. Zudem informier-
ten sie sich in zahlreichen Expertenvorträgen
unter anderem über neue Entwicklungen bei
den extrakorporalen Organersatzverfahren,
aktuelle Strategien zur Frühmobilisation auf
der Intensivstation, das Inhalations- und
Sekretmanagement, die Möglichkeiten und
Grenzen der nicht-invasiven Beatmung sowie
allgemein über das Berufsbild des Atmungs-
therapeuten. Zusätzlich stellten verschiedene
Unternehmen ihre Neuentwicklungen im Be-
reich der Medizinprodukte im Rahmen einer
angeschlossenen Industrieausstellung vor.
Am A.T.T. nahmen neben angehenden und
ausgebildeten Atmungstherapeuten auch
(Intensiv)Pflegekräfte, Mediziner und Phy-
siotherapeuten teil. Der nächste A.T.T. wird
voraussichtlich 2014 stattfinden.
M . F A H L B U S C H U N D J . O E R D I N G
Der Atmungstherapeutentag 2012
135
ImpressumKontakt
Patientenanfragen und Patienteneinbestellung
Herausgeber
Medizinische Hochschule Hannover
Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations-
und Gefäßchirurgie
Prof. Dr. Dr. h. c. A. Haverich
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Tel.: 0511 - 532 6580
Fax: 0511 - 532 5404
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Konzept
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Redaktion und Organisation
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Daten
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im Gesundheitswesen
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Internet: www.mb-gerber.de
Layout, Satz, Produktion
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Ellernstraße 36
30175 Hannover
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Fax: 0511 - 533 2005
Internet: www.bsign.de
Änderungen und Irrtümer vorbehalten.
Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. Dr. h.c. A. Haverich
Tel.: 0511 - 532 6580
Sekretariat / Termine
für Privatsprechstunde
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Tel.: 0511 - 532 6581
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Leitende Oberärzte
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Tel.: 0511 - 532 3435
Prof. Dr. M. Shrestha
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Sekretariat leitende Oberärzte
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Tel.: 0511 - 532 3452
Fax.: 0511 - 532 8452
E-Mail: [email protected]
Klinikmanagement
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E-Mail: [email protected]
Dipl. Ök. C. Jäger
Tel.: 0511 - 532 6466
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E-Mail: [email protected]
Herzchirurgie
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Fax: 0511 - 532 8452
E-Mail: [email protected]
Gefäßchirurgie/ Schrittmacher- &
Defibrillatorchirurgie
J. Pudwell
Tel.: 0511 - 532 6589
Fax: 0511 - 532 5867
E-Mail: [email protected]
Thoraxchirurgie
T. Peschel
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Fax: 0511 - 532 8396
E-Mail: [email protected]
Transplantation
I. Kühne / R. Machunze
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Fax: 0511 - 532 8446
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Chirurgie für angeborene Herzfehler
C. Hofmeister
Tel.: 0511 - 532 9829
Fax: 0511 - 532 9832
E-Mail: Hofmeister.Christine
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