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News-Service 1|13März 2013

Starkes Wachstum mit Web 2.0 und Healthcare

Mit einem Plus von 31 Prozent auf einen Honorarumsatz von 4,1 Millionen Euro

ist JP|KOM in 2012 deutlich über Markt gewachsen.

Erzählen statt aufzählen

Finanzkommunikatoren überhäufen Investoren mit Zahlen und Grafiken, statt gute

Geschichten zu erzählen. Eine Anleitung zum Storytelling.

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„Hoffnung auf den ehrbaren Kaufmann“, so titelte

Carsten Knop von der FAZ zum aktuellen Edelman

Trust Barometer. Eine Studie von Media Tenor zeigt,

dass Unternehmen und Banken das Vertrauen ent-

zogen wird. Auch Gespräche mit unseren Kunden

drehen sich in den letzten Monaten immer öfter

um das „nachhaltige“ Geschäftsverhalten: Sie be-

wegt die Sorge um ihr Unternehmen. Sie fragen

uns zum Beispiel, warum unsere Mitarbeiter einen

sicheren Eindruck machen und lange bleiben.

Die Sehnsucht nach dem ehrbaren Kaufmann

deutet darauf hin, dass das Vertrauen in Banken,

viele Unternehmen, in staatliche Institutionen und

auch in Beratungen/Agenturen geschwunden ist.

Vertrauen basiert auf den Erfahrungen, die Stake-

holder in der Vergangenheit gemacht haben: Hat

das Unternehmen das getan, was es angekündigt/

versprochen hat? Diese Wahrnehmung wird beim

Vertrauen als positive Erwartung in die Zukunft

projiziert, bei negativen Erfahrungen jedoch als

Misstrauen.

Die hässliche Fratze des hemmungslosen Hedonis-

mus hat während der Finanzkrise jeder gesehen.

Nach ihren Erwartungen befragt, melden Berufs-

anfänger Ansprüche auf die Entwicklung ihrer Per-

sönlichkeit und gesellschaftlich verantwortliches

Handeln an. Ehrlichkeit und Treue, Zivilcourage

und langfristiges Denken werden neuerdings nicht

mehr als altmodische Dummheiten abqualifiziert.

Vielmehr ist die Sehnsucht danach überall spürbar.

Es geht nicht um neue Leitsätze, sondern um die

Kommunikation zum „guten“ Handeln im tägli-

chen Business. In einer mittelständischen Agentur

braucht es dafür keine langen Diskussionen: die

Geschäftsführung muss es vorleben und -spre-

chen. Jeder von uns weiß doch ganz genau, was

gut ist und was man lieber lassen sollte. Wie sagte

schon der alte Buddenbrook: „Mein Sohn, sei mit

Lust bei den Geschäften am Tage, aber mache nur

solche, dass wir bei Nacht ruhig schlafen können.“

Bewerten/Kommentieren Kontakt Drucken Ansicht vergrößern Nützliche Links Vor/zurück Zurück zur Übersicht Video

Renaissance der Werte

Legende:

Was Vertrauen in Unternehmen schaffen könnteAngaben in Prozent 1)

Hohe Qualität der Produkte

und Dienstleistungen

Hört auf Bedürfnisse und

Rückmeldungen der Kunden

Behandelt die

Beschäftigten gut

Kunden sind wichtiger

als der Gewinn

Reagiert verantwortungsvoll

auf Probleme oder eine Krise

Geschäftspraktiken unter-

liegen ethischen Regeln

Transparente und offene

Geschäftspraktiken

Berichtet häufig und ehrlich

über Unternehmenssituation

Setzt sich für Umwelt-

schutz ein

Ist Vorreiter bei neuen Pro-

dukten und Dienstleistungen

1) Ausgewählte Kriterien QUELLE: Edelman, Trustbarometer/F.A.Z.-Grafik Brocker

Bedeutung für Vertrauen 63

62

61

59

58

58

57

54

53

44

Einschätzung der Situation 41

30

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Von Jörg Pfannenberg und Oliver Chaudhuri Unter Mitarbeit von Hannah Klose

Die Corporate Website gehört zu den Basismedien der Unternehmenskommu-nikation. Veränderte Funktionen im Medienportfolio – insbesondere durch die neuen Web 2.0-Channels, neue technische Tools und Applikationen, verän-derte Nutzungsgewohnheiten und Erwartungen der Stakeholder und Trends in der Medienlandschaft wie zum Beispiel Bewegtbild – machen einen regel-mäßigen Relaunch der Website notwendig.

Den Relaunch der Corporate Website planen

Werkzeugkasten Internet-Strategie

In dieser Ausgabe:

Schritt 1: Analyse und Zielsetzungen

Schritt 2: Strategie

Im News-Service 3|13:

Schritt 3: Medienentwicklung

Schritt 4: Umsetzungsplan

Schritt 5: Controlling

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Neue Anforderungen an die Website

Die Website ist tot, es lebe die Website – so

könnte man die aktuelle Diskussion um die

Funktionen und Trends bei Corporate Websites

zusammenfassen. Trotz sinkender Visits (vgl.

Grafik „Veränderung Anzahl der Unique Visitors

2010/2011“) und Verschiebung von Funktionali-

täten auf die Social Media ist die Website kein

Auslaufmodell. Zwar wandert die interaktive,

dialogische Kommunikation zunehmend auf die

Social Media ab, wie zum Beispiel soziale Netz-

werke und Blogs. Zusätzlich treibt die steigende

Nutzung von mobilen Geräten wie Smartphones

und Tablets den Wandel (vgl. Grafiken „Internet-

nutzer auf Desktop-PCs und mobilen Endgerä-

ten weltweit 2007 - 2015“ und „Mobile Inter-

netnutzung weltweit“). Doch andererseits

setzen die Internet-User bei ihrer Recherche wei-

ter auf Suchmaschinen (laut Outbrain 41 Pro-

zent der Sessions auf Top-Publisher Sites im Jahr

2011) und weniger auf Social Networks (laut

Outbrain 11 Prozent der Sessions auf Top-Pub-

lisher Sites im Jahr 2011). Bei Produktrecherchen

sieht es ähnlich aus: 89 Prozent laufen über

Suchmaschinen, 20 Prozent über Social Net-

works (Fleishmann/Hillard 2011). Und Content

in Social Networks wie Facebook oder Xing lässt

sich bisher noch relativ selten über Suchmaschi-

nen finden.

Wegen der Message Control können Unterneh-

men nicht ausschließlich auf Social Networks/

User-generated Content setzen. Die Corporate

Website ist weiterhin der Ankerpunkt (vgl. Grafik

„Zusammensetzung externer Quellseiten von

Top-Publisher Sites weltweit“) und das Gravita-

tionszentrum der Unternehmenskommunikation

im Internet (vgl. Grafik „Rolle der Corporate

Website in der Unternehmenskommunikation“).

Sie erfüllt eine wichtige Funktion als Sprungbrett

und Anziehungspunkt für Marken-, Themen-

und Kampagnenseiten und nicht zuletzt für die

Social Media-Aktivitäten.

Um diese Funktionen zu erfüllen, muss die Web-

site heutzutage allerdings folgende Funktionen

und Merkmale aufweisen:

� Hohe Usability sicherstellen. Die Website

sollte für die Stakeholder-Gruppen ein-

schließlich behinderter Zielgruppen (Stich-

wort „Barrierefreiheit“) möglichst keine tech-

nischen bzw. Bedien-Hürden aufbauen. Die

Navigation und andere Bedien-Elemente

müssen möglichst konventionell und selbst-

erklärend gestaltet sein. Gleichzeitig sind Ver-

sionen für Smartphones und Tablet-PCs zur

Selbstverständlichkeit geworden – sei es als

separate mobile Website oder sogenannte

Responsive-Lösungen, die sich flexibel dem

Display des Ausgabe-Geräts anpassen.

� Unterhaltsamen Mehrwert bieten. An-

statt nur die Texte und Bilder bereits publizier-

ter Medien ins Netz zu stellen, werden Infor-

mationen über die Branche, Trends,

Innovationen und Menschen im Unterneh-

men durch Storytelling und Human Touch

aufgewertet.

� Inhalte medienspezifisch neu aufbe­

reiten. Eigene Formate und Darstellungsfor-

men – wie zum Beispiel eine Bildergalerie –

geben dem Unternehmen neue Hand-

lungsfreiheiten bei der Vermittlung seiner

Kernbotschaften.

� Multimedia inkl. Bewegtbild einsetzen.

Überall dort, wo es inhaltlich passt, sorgen

Veränderung Anzahl der Unique Visitors 2010/2011 Internetnutzer auf Desktop-PCs und mobilen Endgeräten weltweit 2007 - 2015

Mobile Internetnutzung weltweit (Mai 2012) Zusammensetzung externer Quellseiten von Top-Publisher Sites weltweit (2011)

Rolle der Corporate Website in der Unternehmenskommunikation

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Videos und animierte Infografiken/Diagram-

me für Bewegung und Anschaulichkeit –

nicht nur zentral in einer Rubrik.

� Interaktivität steigern. Externe Links auf

attraktive Angebote führen Besucher nicht

weg von eigenen Angeboten, sondern schär-

fen das eigene Profil und signalisieren Kom-

petenz. Bewertungsfunktionen und One-

Click-Votings demonstrieren Offenheit und

Dialogbereitschaft.

Wie können diese Ansprüche erfüllt werden?

Wie kann sichergestellt werden, dass die neue

Website dem State of the Art in der Branche

mindestens entspricht? Was sind die Schritte

und Tools zur zielgerichteten Konzeption der

neuen Website? Was ist bei der Umsetzung zu

beachten? Wie können die Arbeitsabläufe rund

um die Website optimiert werden und wie wird

ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau sicher-

gestellt?

Erneut öffnet JP|KOM seinen Werkzeugkasten

und präsentiert 29 Werkzeuge, mit denen Ihr

Unternehmen die neue Website Schritt für

Schritt konzipieren und umsetzen kann. Das hier

vorgestellte Tool-Set eignet sich sowohl für die

Teamarbeit in Workshops wie auch für die Kon-

zeption in Einzelarbeit.

Übersicht Toolbox Internet-StrategieAnalyse

1 Synopse der

Sitemaps

9 Interessen der Stakeholder

2 Wettbewerbs-

vergleich: Content

10 Botschaften-

Pyramide (SOLL)

3 Wettbewerbs-

vergleich: Applications

19 Votings

23 Pflichtenheft

27 Content Quellen

und Themeninhaber

11 Themen der

externen Kommunikation

4 Best Practices:

Content

20 Auswahl der

Ideen/Formate

24 Templates

(„Wireframes“)

28 Prozesslandschaft Internet Strategie

12 Mindmaps

5 Best Practices: Applications

21 Basis-Layouts

25 Mobile Version

29 Kapazitätsplanung

(IST/SOLL)

13 Inhalte

regionaler Websites/Brandsites

6 Informations-bedarfe der Stakeholder

22 Technische

Anforderungen

26 Qualitäts-sicherung

30 Scorecard

14 Nomenklatur Alternativen

7 Webtracking

15 Verlinkungen

innerhalb der Sites

8 Online-

Leseverhalten

16 Brandcard

17 Moodboards

18 Sprachanalyse

Strategie

Entwicklung

Umsetzung

Controlling

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1 Welche Informationen müssen auf der Website vertreten sein und in welcher Tiefe? 2 Welche Themen bedienen die Wettbewerber,

welche im Vergleich das eigene Unternehmen? 3 Welche Medien und Services bieten die Wett-bewerber, welche im Vergleich das eigene

Unternehmen?4 Welche Inhalte präsentieren Trendsetter anderer

Branchen? Wie weit ist das eigene Unternehmen von den Best Practices entfernt?

Die Analyse und Zielsetzung setzt sowohl beim

Wettbewerbsumfeld wie auch bei den Erwar-

tungen und Mediennutzungsgewohnheiten der

relevanten Stakeholder an. Dabei erfolgt für die

Analyse des Wettbewerbsumfelds und die For-

mulierung entsprechender Zielsetzungen ein

Best Practice-Research und Benchmarking.

1Die Synopse der Sitemaps von Wettbe-

werbern und ausgewählten Best Practice-

Unternehmen anderer Branchen – national und

international – gibt Aufschluss über die Infor-

mationstiefe und Struktur der Website. Dazu

werden die Rubriken und Unterrubriken gegen-

übergestellt. Man sieht unmittelbar, welche In-

halte auf allen Websites vertreten sind und wel-

che nur von einzelnen Websites dargestellt

werden. Die Gegenüberstellung der eigenen

Website zeigt, wo im Vergleich zum Wettbe-

werb Defizite sind. So werden einerseits die in-

haltlichen Mindeststandards der Branche

(„Must haves“) oder eines Unternehmenstypus

identifiziert, andererseits redundante Inhalte

aufgedeckt. Mögliche inhaltliche Defizite auf

der eigenen Website sind erkennbar. Darüber

hinaus können typische Navigationselemente

(vertikal, horizontal oder Portal-Lösungen) be-

reits hier vermerkt werden.

2Der Wettbewerbsvergleich von Con-

tent/Key-Themen ermittelt, ob typische

Themen der Unternehmenskommunikation wie

Mission und Vision, Management-Grundsätze

oder Awards und Zertifizierungen auf den Web-

sites der Mitbewerber vertreten sind. So wer-

den Standards und Lücken sichtbar (Bench-

marking).

3Der Wettbewerbsvergleich von Chan-

nels und Applications ermittelt, ob typi-

sche Medien und Services wie die Einbindung

von Social Media-Updates, Sliderboxen auf der

Startseite, animierte Standortkarten und Info-

grafiken auf den Websites der Mitbewerber ver-

treten sind. So werden Standards und Lücken

sichtbar (Benchmarking).

4 Oft ist das bestmögliche Benchmark nicht in

der eigenen Branche zu finden. Daher wer-

den Best Practices benachbarter, größerer

Branchen im Hinblick auf Content/Key-Themen

mit der eigenen Website verglichen. Es wird ge-

prüft, welche Key-Themen wie z. B. Research &

Development, Produkte und Marken oder Sus-

tainability bei Best Practice-Unternehmen vertre-

ten sind. Insbesondere bei Branchenführern und

wenn es um die mittelfristige Planung geht, ist es

sinnvoll, sich mit international führenden Unter-

nehmen anderer Branchen zu vergleichen.

Schritt 1: Analyse und Zielsetzungen

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5 Auch im Hinblick auf Channels und Appli-

cations wird ein Vergleich mit Best Practi-

ces benachbarter, größerer Branchen

durchgeführt. Hier zeigt sich, wie bei Unterneh-

men aus Pionierbranchen (z. B. IT-Branche) die

Einbindung von Social Media-Inhalten und der

Einsatz dialogischer Elemente wie Votings funk-

tioniert und wie verschiedene Medien wie z. B.

Bewegtbild sinnvoll eingesetzt werden.

6 Die Informationsbedarfe der Stake-

holder werden optimalerweise auf der

Basis von Marktforschungsergebnissen/Befra-

gungen und den Auswertungen von Social

Media-Monitoring von eigenen und fremden

Sites (z. B. Blogs) im Rahmen des Stakeholder-

Modells von Rolke ermittelt (vgl. Rolke 2002).

Der Stakeholder-Kompass basiert auf betriebs-

wirtschaftlichen Modellen von Wertschöp-

fungsprozessen in Unternehmen. Die für die

Stakeholder relevanten Issues werden idealer-

weise als Fragen an das Unternehmen in der

Sprache der Stakeholder formuliert. Wenn mög-

lich, werden diese Fragen im zweiten Schritt in

Vorgriff auf die typischen Rubriken von Corpo-

rate Websites nach Themen geclustert.

7Das Webtracking liefert einen quantitativen

Überblick über die Nutzung der bisherigen

Website: Welche Inhalte und Sites werden häu-

fig aufgerufen, welche interessieren weniger?

Wie lange halten sich User auf den einzelnen

Sites auf? Über welche Quellseiten und Suchanf-

ragen kommen sie auf die Corporate Website?

Anbieter wie z. B. Google Analytics oder SAS

Web Analytics bieten kostengünstige Webtra-

cking-Systeme. Typische Messgrößen des Web-

trackings sind dabei Page Views bzw. Page Im-

pressions, Visits, Ad-Clicks, Referrals etc. (vgl. im

Überblick Heindl 2003, Heltsche 2012).

8 Leseverhalten von Internet-Nutzern

(Beispiel „F-Pattern“). Untersuchungen

zum Bildschirm-Leseverhalten zeigen, dass User

Websites nach einem F-Muster (“F-Pattern”)

lesen (vgl. Nielson/Pernice 2009). Zunächst

wandert der Blick zweimal horizontal über die

ersten beiden Absätze der Seite, danach folgt

ein vertikaler Blick den linken Seitenrand ent-

lang. Dieses Lesemuster entspricht dem natürli-

chen Leseverhalten: Genau wie beim Lesen ei-

nes Buchs wandert der Blick von links nach

rechts und von oben nach unten. Anhand des

F-Patterns wird überprüft, ob die bestehende

Corporate Website, die Websites von Mitbe-

werbern oder die Best Practice-Beispiele dem

Wahrnehmungsmuster der User entsprechen.

Daraus lassen sich wichtige Schlüsse für die Ge-

staltung der eigenen Website und ihres Con-

tents ziehen: Wichtige Inhalte sollten möglichst

weit oben und auf der linken Seitenhälfte plat-

ziert werden. Durch Strukturierungselemente

wie Zwischentitel, Absätze oder Bullet Points

kann die Aufmerksamkeit der User gesteuert

werden.

6 Welche Themen interessieren die Stakeholder am Unternehmen?

5 Welche Channels und Applications bieten Trend-setter anderer Branchen? Wie weit ist das eigene

Unternehmen von diesen Best Practices entfernt?

8 Wo müssen wichtige Elemente wie Logos, Bilder und Kernbotschaften auf der Seite platziert

werden?

7 Über welche Quellen kommen User auf die Websi-te, auf welchen Inhalten verweilen sie wie lange?

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9 Interessen der Stakeholder. Die Issues

aus der Analyse der Informationsbedarfe

der Stakeholder (vgl. „6.2 Informationsbedarfe

der Stakeholder“) werden geclustert. So werden

die wesentlichen, relevanten Themen, die alle

Stakeholder gemeinsam haben, identifiziert.

10 Botschaften-Pyramide der Website

(SOLL). Für die Realisierung der Website

müssen die SOLL-Inhalte der Unternehmens-

kommunikation in verbindlicher und strukturier-

ter Form zur Verfügung stehen. Hierzu wird eine

Botschaften-Pyramide angefertigt. Im Mittel-

punkt stehen die funktionalen und emotionalen

Benefits (Begeisterungsmerkmale). Diese gip-

feln in einem möglichst wettbewerbsdifferen-

zierenden Merkmal bzw. einer differenzieren-

den Merkmalsgruppe – der Positionierung – und

damit in Kernbotschaft und Claim. Begeiste-

rungs-Merkmale zeichnen das Produkt gegen-

über der Konkurrenz aus und rufen hohe Kun-

denzufriedenheit hervor. Leistungs-Merkmale

sind dem Kunden bewusst, sie beseitigen Unzu-

friedenheit oder schaffen Kundenzufriedenheit

abhängig vom Ausmaß der Erfüllung. Basis-

Merkmale (Hygienefaktoren) erzeugen keine

Kundenzufriedenheit. Sie erzeugen bei Fehlen

jedoch Unzufriedenheit.

11 Zielgruppen und Themen der exter-

nen Kommunikation. Die SOLL-Inhalte

der Website werden auf Grundlage der Stakehol-

der-Analyse – insbesondere von deren Informati-

onsbedarfen (vgl. „6.2 Informationsbedarfe der

Stakeholder“) – entwickelt. Die Ergebnisse der

Stakeholder-Analyse werden mit den Zielgruppen-

Prioritäten der Unternehmenskommunikation

und den spezifischen Zielsetzungen/Themen-

schwerpunkten des Unternehmens bei diesen

Zielgruppen abgeglichen. Die Gegenüberstellung

zeigt, bei welchen Inhalten die Issues des Unter-

nehmens mit den Agenden der Stakeholder kon-

gruent sind und wo sie differieren. Diese Analyse

bildet die Grundlage für die Rubrizierung und die

Auswahl der Botschaften und der Inhalte.

12 Die Struktur der Website wird über

Mindmaps entwickelt. Für die erste Na-

vigationsebene (die Rubriken) geben die Synop-

se der Sitemaps (vgl. „1 Synopse der Sitemaps“),

die Informationsbedarfe der Stakeholder (vgl.

„6.2 Informationsbedarfe der Stakeholder“) so-

wie die Zielgruppen und Themen der externen

Kommunikation (vgl. „11 Zielgruppen à The-

men der externen Kommunikation“) Orientie-

rung, denn bei der Benennung der Rubriken

und Clusterung der Inhalte geht es weniger um

Originalität und Kreativität, sondern um gute

Verständlichkeit für die Zielgruppen. Möglichst

konventionelle Rubrizierungen entlang der

Branchenstandards bzw. der Best Practice-Web-

sites sind daher zu bevorzugen.

Schritt 2: Strategie

9 Welche Themeninteressen haben die Stakeholder gemeinsam und müssen daher mindestens von

der Website abgedeckt werden?10 Welche Botschaften sollen vermittelt werden? 11 Wie passen die Themen des Unternehmens zu

den Interessen der Zielgruppen? 12 Wie soll die Struktur der Website aussehen?

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13 Auf der Basis der Inhalte für die internatio-

nale/globale Website in den Unterneh-

menssprachen (z. B. Deutsch und Englisch) wer-

den die Mindest-, empfohlenen und optionalen

Inhalte der regionalen Websites/Websites

von Tochtergesellschaften in den Ländern inkl.

des Heimatlandes (Sitz des Unternehmens) fest-

gelegt. Dies geschieht sowohl für die Übernahme

von Inhalten der internationalen Website auf die

regionalen/Brand-Sites wie auch für die landes-

spezifischen Inhalte und Unternehmensthemen.

14 Die Nomenklatur-Alternativen der

Rubriken werden auf Basis der Synopse

der Sitemaps (vgl. „1 Synopse der Sitemaps“)

von Wettbewerbern und Best Practices entwi-

ckelt. Für die Entscheidung, welche Terminolo-

gie verwendet wird – z. B. „Who we are/What

we offer“, „Our company/Our brands and pro-

ducts“ oder nach Themenfeldern – werden die

folgenden Kriterien herangezogen: (1) Die Be-

nennung ist inhaltsgetrieben, (2) sachlich kor-

rekt und eindeutig, (3) folgt einer konsistenten

Rubrizierung und enthält (4) von den Stakehol-

dern „gelernte“ Key-Words mit hoher Signalwir-

kung bzw. hohem Wiedererkennungswert.

15 Für Verlinkungen zwischen den einzel-

nen Rubriken und Unterrubriken der

Website sind die auf Basis der Interessen der

Stakeholder (vgl. „9 Interessen der Stakeholder“)

bestimmten SOLL-Rubriken und Seiten-

inhalte der Ausgangspunkt. Im ersten Schritt

werden die Verlinkungen in den Entwurf der Site-

map eingetragen.

16 Sind die zentralen Themen und Botschaf-

ten der Website festgelegt (vgl. „10 Bot-

schaften-Pyramide (SOLL)“), müssen Bildwelt

und Tonalität medienspezifisch entwickelt wer-

den. Basis sind dabei Corporate Design und Un-

ternehmenssprache. Die Brandcard stellt die

Kohärenz der visuellen und sprachlichen Gestal-

tung mit den Inhalten/Werten der Unterneh-

menskommunikation und den kommunizierten

Benefits für die Stakeholder sicher. Zusätzlich

sind Besonderheiten des Mediums und Nut-

zungsgewohnheiten der Zielgruppen zu beach-

ten. Für das Internet bedeutet dies zum Beispiel:

begrenzte Textlängen, kurze Sätze, vielfältige

Textgliederungen und Tags für hohe Nutzer-

Selektivität beim Auffinden von Inhalten.

17 Moodboards sind Arbeits- und Präsen-

tationsmittel, die eine intuitive Entwick-

lung der Bild- und Farbwelt ermöglichen. Das

„Look & Feel“ von Bildwelten wird in Alternativen

gestaltet. Hierbei kommt es noch nicht auf Einzel

heiten an, sondern auf ein schlüssiges emotio-

nales und motivisches Gesamtkonzept. Darin

enthalten sind Sujet, Bildaufbau, Farbwelten für

Fotos und weitere Gestaltungselemente (z. B.

Schmuckelemente und Navigationselemente).

18 Sprachanalyse und Optimierung

der Sprache. Die Zielsetzungen und

Strategien für die Ansprache der Stakeholder

auf der Website können ggf. in den Kategorien

von Schulz von Thun erfolgen (vgl. Schulz von

Thun 1981). Dabei werden vier Dimensionen

unterschieden: die Sachdimension, die Bezie-

hungsdimension, die Selbstdarstellungs-

13 Wie sind regionale Websites und Brandsites eingebunden? Welche Inhalte und Themen

werden international, regional und in den Divisionen übernommen, welche sind optional?

14 Nach welchem semantischen Schema werden die einzelnen Rubriken der Website benannt? 15 Zwischen welchen Seiten innerhalb der

Website sollen zu welchen Themen Tags/Links gesetzt werden?

16 Welche Bildwelt passt zu den Botschaften? Wie sollte die Tonalität der Website gehalten sein?

17 Wie soll die Bildwelt der Website aussehen? Welche Farbwelten werden für Bildmaterial

und Gestaltungselemente definiert?

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Dimension und die Appell-Dimension. Jede Di-

mension basiert auf Kriterien, die untereinander

zu Zielkonflikten führen können, z. B. das Stre-

ben nach Prägnanz und der Aufbau einer posi-

tiven partnerschaftlichen Beziehung. Die Spra-

chanalyse von JP|KOM geht in vier Schritten

vor: (1) Definition des Zieltableaus: Bei Erstel-

lung des Kommunikationskonzepts werden die

Aspekte Verständlichkeit, Beziehungsaufbau,

Selbstdarstellung und Appell gewichtet und

ihre Interdependenzen – insbesondere mögli-

che Widersprüche – untersucht. (2) Mikroana-

lyse: Die latenten Bedeutungsstrukturen ausge-

wählter Texte werden anhand der Kriterien der

Sprachanalyse untersucht. (3) Bewertung der

Texte: Auf Grundlage dieser Analyse erfolgt ein

Rating von 1 (nicht realisiert) bis 5 (vollständig

realisiert). (4) Vorschläge zur Optimierung: Die

praxisgerechte Übersichtsdarstellung der Er-

gebnisse bietet direkte Ansatzpunkte zur Opti-

mierung der Website-Texte.

In der Ausgabe 3|13 des JP|KOM News-Service

erfahren Sie mehr zu den Themen

� Medienentwicklung,

� Umsetzungsplanung und

� Controlling.

18 Erfüllt die Sprache der Website die Anforde-rungen an Verständlichkeit, Beziehungsaufbau,

Selbstdarstellung und Motivationskraft? Wie soll die Sprache der Website hierfür ausgeprägt werden?

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Wenn man Menschen fragt, welche Informa-

tionen über große Unternehmen in ihrem Ge-

dächtnis hängen bleiben, verweisen sie wohl

nur in den seltensten Fällen auf den Cash Flow

oder das operative Ergebnis. Meist erzählen

sie Geschichten: etwa von der Garage, in der

der Grundstein für das zeitweise wertvollste

Unternehmen der Welt, Apple, gelegt wurde.

Oder von Hans Riegel, der in den zwanziger

Jahren des letzten Jahrhunderts die Tanzbären

auf den Jahrmärkten zum Vorbild für seine

Gummibären nahm und dessen Firma heute

jeden Tag 100 Millionen Stück davon produ-

ziert. Der Erfolg solcher Storys liegt darin, dass

sie anschaulich eine übergeordnete Botschaft

transportieren, die der Zuhörer nicht nur ver-

steht, sondern die ihn auch emotional berührt.

Also warum nicht auch Geschichten über die

Finanzen erzählen?

Gut erzählte Geschichten sind kein Zufall. Sie

folgen einer Systematik, die schon vielfältig un-

tersucht wurde und die Tanja Faust im News-

Service 5/12 bereits vorgestellt hat: Storys beste-

hen aus der spezifischen Akteurskonstellation,

der Dramaturgie und dem darunter liegenden

Story Pattern mit der Botschaft. Das gilt auch

für Finanzmarkt-Storys.

Storytelling am Kapitalmarkt

Erzählen statt aufzählen

Von Alexander Böhm

Der Name täuscht: Kapitalmarkt-Storys bestehen oft nicht aus Geschichten, sondern vor allem aus Zahlen, Grafiken und Bulletpoints. Doch wer nur mit Kennzahlen um sich wirft, dem fehlen Botschaften, um bei potenziellen In-vestoren im Gedächtnis zu bleiben. Storytelling stellt die harten Fakten zum Unternehmen in einen erzählerischen Rahmen und kondensiert sie so zu einer übergeordneten Aussage. Nicht nur informieren, sondern begeistern, darum geht es!

Geschichten über Geld funktionieren bestens, beweist schon „Die Stern-taler“ der Gebrüder Grimm. (Illustration: Viktor Paul Mohn, 1882)

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Story Pattern

So wie jede Fabel eine zentrale Botschaft trans-

portiert, so soll auch beim Storytelling letztlich

die Botschaft in der Erzählung ankommen. Da-

bei zeigen sich auffällige Muster: Die Literatur

zum Storytelling (vgl. u.a. Thier 2010; Galvez

2009) verweist immer wieder auf Geschichten

zu Statusunterschieden (z. B. niedrigrangige

Mitarbeiter ermahnen den Geschäftsleiter, die

Regeln und Prinzipien des Unternehmens ein-

zuhalten), zum Umgang mit Unsicherheiten

(z. B. Zeichen einer Fehlerkultur) oder zum Zu-

sammenhalt (z. B. Coaching Storys, in denen

junge Mitarbeiter Probleme dank erfahrenerer

Mitarbeiter lösen).

Derartige Muster liegen auch für die Finanz-

kommunikation vor. Zentral sind hier Wachs-

tums-, Turnaround- und Konsolidierungs-Storys.

� Wachstums-Storys eignen sich für Unter-

nehmen in Wachstumsmärkten. Sie verwei-

sen auf den First Mover Advantage, die Ex-

pansion in den Märkten. Die Kernbotschaft

lautet: Wachstum durch Fortschrittlichkeit.

Beispielhaft dafür steht der Elektroautobauer

Tesla Motors, der den ökologischen, ökono-

mischen und politischen Niedergang der

Benzinmotor-Technologie beschreibt und

sich als technischer und kommerzieller Vor-

reiter im Wachstumsmarkt der Elektrofahr-

zeuge positioniert.

� Turnaround-Storys bieten sich für Unter-

nehmen an, die sich neu ausrichten und sehr

auf profitable Geschäftsfelder fokussieren.

Die Kernbotschaft lautet: Wieder profitabel

dank mehr Effizienz. Beispielhaft dafür steht

Philips: Bisher vor allem als Hersteller von

Elektronikgeräten bekannt, hat sich das Un-

ternehmen nach Verlusten in 2011 unter an-

derem vom Geschäft mit Fernsehern ge-

trennt und konzentriert sich zunehmend auf

Healthcare-Produkte. Der niederländische

Konzern positioniert sich nun klar im Bereich

Gesundheit und Wohlbefinden.

� Konsolidierungs-Storys stellen das Unter-

nehmen als Marktbereiniger in zumeist reife-

ren Branchen dar. Es geht darum, durch Ko-

operationen und Zukäufe eine starke

Marktposition anzustreben, denn mit den

Größenvorteilen steigt auch die Profitabilität.

Die Kernbotschaft lautet: Stärker als die Kon-

kurrenz. Der Software-Konzern Oracle geht

diesen Weg und verwies beispielsweise bei

der Übernahme von Sun Microsystems im

Jahr 2009 darauf, zum einzigen Komplettan-

bieter für Hard- und Software für Business-IT

zu werden.

Die Realität in Unternehmen ist allerdings selten

so eindeutig. Das führt bei Kapitalmarkt-Storys

häufig zu Mischvarianten. Doch beim Versuch,

gleich mehrere Geschichten zu erzählen, ver-

wischt die zentrale Aussage. Besser ist es, sich

auf eine Kernbotschaft zu konzentrieren, die bei

Investoren, Analysten, Banken und anderen Sta-

keholdern am Kapitalmarkt umso stärker wahr-

genommen wird.

Dramaturgie

Während das Story Pattern die Kernbotschaft

definiert, geht es bei der Dramaturgie um den

Handlungsverlauf der Geschichte. Eine Kapital-

markt-Story umfasst die Vermögens-, Finanz-

und Ertragslage, die Strategie und das damit

prognostizierte Wachstum, die Management-

Qualität, die Marktstellung des Unternehmens

sowie wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbe-

dingungen.

Doch es reicht nicht, die einzelnen Aspekte

einfach nacheinander abzuarbeiten. Wichtig

ist, wie sie dramaturgisch zueinander stehen.

In der Literatur zum Storytelling (vgl. Thier

2010) wird deshalb auf einen immer gleichen

Dreischritt verwiesen: Ausgangslage, Schlüs-

selereignis, Konsequenz. Die einzelnen Kom-

ponenten lassen sich in diesen Dreischritt wie

folgt einordnen:

� Kennzahlen zu Vermögen, Finanzen und Er-

trag bilden die Ausgangslage einer Ge-

schichte. Sie demonstrieren, wie die Welt

aus Sicht des Unternehmens bisher war.

Ähnliches gilt für das Management und sei-

nen Erfolg in der Vergangenheit.

� Die sich beständig verändernden äußeren

Rahmenbedingungen geben als Schlüssel-

ereignisse den Ausschlag für Veränderun-

Wachstums-Story Turnaround-Story Konsolidierungs-Story

Ausgangslage Schlüsselereignis Konsequenz

Held Gegner Begünstigte Unterstützer

Story Pattern

Dramaturgie

Akteure

Storytelling-Gerüst zur Entwicklung einer Kapitalmarkt-Story

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gen. Auch aktuelle Kennzahlen können

Schlüsselereignisse sein, wenn Sie eine dra-

matisch erscheinende Entwicklung des Un-

ternehmens zeigen. Das Ende der Geschich-

te ist schließlich noch nicht bekannt.

� Die Strategien für die Zukunft zeigen auf,

welche Konsequenzen aus den Schlüsseler-

eignissen gezogen wurden. Während bei

Fabeln aber das Ende feststeht, müssen Ka-

pitalmarkt-Storys möglichst plausible Prog-

nosen liefern, die den Abschluss der Ge-

schichte bilden.

Es ist nicht zwingend, den chronologischen

Dreischritt von Geschichten linear zu erzäh-

len. Bei der Analyse eindrucksvoller Reden von

Martin Luther King oder Steve Jobs zeigt Nancy

Duarte beispielsweise, wie immer wieder zwi-

schen dem Status quo und einer möglichen Zu-

kunft hin und her gependelt wird (siehe Video).

Entscheidend ist letztlich nur, die Logik des Drei-

schritts zu bewahren, denn er hilft den Zuhö-

rern, sich die Geschichte so gut merken zu kön-

nen, dass sie sie auch nacherzählen könnten.

Akteurskonstellationen

Doch das eigentliche Potenzial von Geschichten

geht über das plausible Zusammenspiel einzel-

ner Informationen hinaus. Gut erzählt, können

Storys Emotionen freisetzen. Es sind aber nicht

die Zahlen, sondern die Akteure in den Geschich-

ten, die den Zuhörer bewegen. Deshalb gilt für

Storytelling am Kapitalmarkt: Erzählen statt auf-

zählen. Geschichten zeigen immer den Wider-

streit verschiedener Charaktere (vgl. Fog, Budtz

und Yakaboylu, 2005). Zumindest handelt es

sich dabei um einen Helden und einen Gegner,

oftmals zudem um Helfer im Kampf „Gut“ ge-

gen „Böse“ und die Begünstigten der Heldentat.

Es ist wie bei Aschenputtel, die mithilfe der Tau-

ben gegen ihre Stiefmutter und Stiefschwestern

triumphiert und somit die Frau des Prinzen wird.

Auch in Kapitalmarkt-Storys geht es um Men-

schen, etwa das Top-Management, Kunden

gruppen, Konkurrenten oder Gesetzgeber.

Was Zahlen bedeuten

Ohne Zweifel: Finanzkommunikation hat viel

mit Zahlen zu tun. Auch die besten Kapital-

markt-Storys müssen quantitative Belege für

die Leistungsfähigkeit des Unternehmens lie-

fern. Aber wer Finanzwerte ohne den entspre-

chenden Kontext präsentiert, der überlässt die

Deutungshoheit anderen. Deshalb brauchen

Kennziffern eine Geschichte, die sie erzählerisch

einordnet. Je plausibler die Geschichte ist, desto

stärker wirkt der Frame, der die Zahlen umgibt.

Das führt allerdings zu einer Umkehrung in

der Erarbeitung einer Kapitalmarkt-Story: An-

statt vorhandenes Datenmaterial zu einer Ge-

schichte zusammenzubauen, müssen erst die

Geschichte und ihre Kernbotschaft entworfen

und anschließend die Kennziffern eingefügt

werden. So zahlt jede Performance-Grafik, jede

Auflistung von Maßnahmen zur Effizienzverbes-

serung auf die Geschichte ein. Am Ende bleibt

von der Kapitalmarkt-Story mehr im Kopf als der

aktuelle Cash Flow: ein emotionales Bild – etwa

von Computer-Nerds in der Garage oder von

Gummibären.Analyse beeindruckender Reden von Martin Luther King und Steve Jobs

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„ “Mit einem Plus von 31 Prozent auf einen Hono-

rarumsatz von 4,1 Millionen Euro ist JP|KOM in

2012 deutlich über Markt gewachsen. Die

Nachfrage nach Beratung und Implementie-

rung in den Bereichen Web 2.0 und Healthcare

nahm stark zu, aber auch die Bereiche Verände-

rungs-, B2B- und Finanzkommunikation waren

erfolgreich. Im laufenden Jahr will JP|KOM noch

einmal um rund 20 Prozent zulegen.

JP|KOM war 2012 u. a. für Marktführer wie E.ON,

Henkel, BASF, BSH Bosch und Siemens Hausge-

räte, Pfizer, Bristol-Myers Squibb, Heraeus, Hart-

mann, ANZAG, Styrolution, Union Investment,

Monier und SMS Meer tätig. Hauptgesellschaf-

ter Jörg Pfannenberg zur weiteren Entwicklung:

„Wir sind auf dem Weg von der inhaber- zur ma-

nagementgeführten Agentur. Internationale Ko-

operationen und ein starker Fokus auf die Neuen

Medien eröffnen uns weitere Optionen. Als eine

der wenigen Agenturen im PR-Markt haben wir

uns im Bereich Web 2.0 und Bewegtbild frühzei-

tig umfassend aufgestellt.“

Die Zahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

stieg von 30 auf 33, Ende Dezember beschäftig-

te die Agentur 38 Mitarbeiter. Mit Wirkung vom

1. Januar 2013 wurde Oliver Chaudhuri zum

Stellvertretenden Geschäftsführer ernannt.

Anke Bihn, Anne Tessmer und Christopher Tesch

sind jetzt als Seniorberater/innen für ihre Kun-

den tätig. Pfannenberg: „Unsere Erfolgsge-

schichte hat 1994 begonnen. Wir sind eine jun-

ge, vitale Agentur und wachsen stark. Der

Erfolg macht es möglich, gute Mitarbeiter lang-

fristig zu entwickeln – zum Wohl der Kunden.“

IMPRESSUM

Verantwortlich: Jörg Dörwald,

JP|KOM GmbH, Grafenberger Allee 115,

40237 Düsseldorf,

Tel: +49 211 687835-44

Kostenloses Abo und Abbestellung über

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turen für Unternehmens-, Finanz-,

B2B- und Healthcare-Kommunikation

in Deutschland. An den Standorten

Düsseldorf, Frankfurt am Main und

Berlin beschäftigt JP|KOM derzeit 38

feste Mitarbeiter. JP|KOM hat als Mitglied

des International PR Network (IPRN)

weltweit mehr als 40 Kooperations partner.

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JP | KOM Geschäftsjahr 2012

Starkes Wachstum mit Web 2.0 und Healthcare

Wir sind eine junge, vitale Agentur und wachsen stark.