2
KinderleichtSchachspielenlernen
DiegoldenenRegelndesSchachs
vonChristophMeyer
© 2017, Christoph Meyer
Alle Rechte vorbehalten.
3
Inhaltsverzeichnis
Kapitel1:DasSchachspiel..............................................................................4
Kapitel2:DasSchachbrett.............................................................................6
Kapitel3:DieGrundstellung..........................................................................7
Kapitel4:DieFiguren.....................................................................................9
Kapitel5:DerAblaufdesSpiels....................................................................17
Kapitel6:10Begriffe,diejederSchachspielerkennensollte.......................21
4
Kapitel1:DasSchachspiel
DasZielbeimSchach:MattsetzendesKönigs
DasübergeordneteZielbeimSchachbestehtdarin,denKönigdes
GegenübersMattzusetzen.SchachwirdoftalseineArtKriegsspiel
bezeichnet,beidemesdarumgeht,diegegnerischenTruppen
auszuschalten.
WaserfordertdasSchachspiel–sindSchachspielerüberdurchschnittlich
intelligent?
ProfessionelleSchachspielergenießeninderÖffentlichkeitdenStatusvon
Genies.SchonGoethebezeichnetedasSchachspielals„Probiersteindes
Gehirns“.SchachscheinteinMessgerätfürdiekognitiveLeistungsfähigkeit
zusein.AberbenötigtmanwirklicheineüberdurchschnittlicheIntelligenz,
umeinguterSchachspielerzusein?
ImSchachwerdendiverseFähigkeitenangesprochen,welchedurchausder
Intelligenzzugewiesenwerdenkönnen.ZudiesenFähigkeitengehören
beispielsweiseeingutesGedächtnis,räumlicheVorstellungskraftund
strategischessowielogischesDenken.AucheinegewisseVorstellungskraft,
welchemanalsKreativitätbezeichnenkönnte,hilftdabei,bestimmte
SituationenimSchachzulösen.
5
DarüberhinausspieltdieFähigkeit,Musterzuerkenneneinewichtige
Rolle.WasdenIntelligenzquotientenvon„großen“Schachspielernangeht,
gibtesallerdingsverschiedeneempirische
Befunde:WährendRobertFischereinenQuotientenvonüber170haben
soll,wurdebeiSamuelReshevskyeindurchschnittlicher
Intelligenzquotientgemessen.ObeseinenZusammenhangzwischender
IntelligenzundderFähigkeit,Schachzuspielengibt,istalsodurchaus
fragwürdig–zumindestindemSinn,wiewirheutzutage„Intelligenz“
messen.
6
Kapitel2:DasSchachbrett
NebendemSchachwirddasSchachbrettauchbeieinigenanderenSpielen
wieDameverwendet.DasSchachbrettistquadratischundzweifarbig.Es
bestehtausinsgesamt64quadratischenFeldern,derenFarbesich
abwechselt(hellunddunkel)undzwarsowohlinsenkrechteralsauchin
waagerechterRichtung.HierausergibtsicheingeometrischesMuster,
welchesauchalsSchachbrettmusterbezeichnetwird.
DieFeldersindin8senkrechtenLinienund8waagerechtenReihen
angeordnet(8x8=64).TraditionellwerdendieFelderals„schwarze“und
„weiße“Felderbezeichnet.DieReiheneinesSchachbrettssind(ausder
SichtdesSpielersmitdenweißenFiguren)nichtseltenmitZahlenvon1–8
beschriftet;dieLinienwerdenmitdenBuchstabenabish(vonlinksnach
rechts)gekennzeichnet.DieersteReiheausderSichteinesSpielerswirdals
dessenGrundreihebezeichnet.
BeieinemSchachspielwirddasSchachbrettsozwischendenbeiden
Spielernplatziert,dasssichindererstenReiheeinesjedenSpielersrechts
einweißesFeldbefindet.
7
Kapitel3:DieGrundstellung
DieGrundstellungistbeimSchachstetsdieselbe.Hatmansichdieseeinmal
gemerkt,istdasAufstellenderFigurenvordemSpielbeginnein
Kinderspiel.AufderzweitenReiheeinesjedenSpielersstehendessen
Bauern,d.h.aufReihe2stehendiehellenBauernundaufReihe7die
dunklen.RechtsundlinksamRanddererstenReiheeinesjedenSpielers
stehendessenTürme–inReihe1alsodieweißenundinReihe8die
schwarzenTürme.
NebendieTürmewerdendieSpringer(Pferdekopfform)gesetzt.Neben
diesekommenwiederumdieLäufer.AlsnächsteskommtdieDame,wobei
dieweißeDameaufdasweißeFeldunddieschwarzeDameaufdas
schwarzeFeldgesetztwird.DerKönigwirdnebenderDameplatziert.Beim
KönighandeltessichumdiegrößteFigur.
AufderfolgendenSeitefindetsichdasnummerierte8x8Schachbrettmit
derrichtigenGrundstellungzuBeginndesSpiels.ImfolgendenKapitelwird
aufdieeinzelnenFigureneingegangen.
8
Quelle:https://pixabay.com/de/schach-brett-spiel-meeples-kariert-36334/
9
Kapitel4:DieFiguren
Anzahl
JederSpielerverfügtüber16Schachfiguren.BeideSpielerhabendieselben
Spielsteine–derUnterschiedbestehteinzigundalleinindenFarben
(schwarzundweißbzw.dunkelundhell).DieFigurenbeimSchachsind:
König,Dame,jeweilszweiTürme,zweiLäufer,zweiSpringersowieacht
Bauern.DieseZusammensetzungderFigurenistkeinZufall–siestelltein
SinnbildeinestraditionellenKönigreichssamtHofstaatundHeerdar.
DieDachorganisationdernationalenVerbändederSchachspieler(FIDE)
bezeichnetmitdemBegriff„Figur“sämtlicheSchachfiguren.
BeideutschsprachigenSchachspielernumfasstderBegriffintraditioneller
HinsichtnichtdieBauern.DerGrundist,dasssichdiesegrundlegendvon
denanderenSpielfigurenunterscheiden.
DesWeiterenwirdderBegriff„Figur“indieLeichtfigurenunddie
Schwerfigurenaufgeschlüsselt.UnterLeichtfigurenverstehtmanden
SpringerunddenLäufer;SchwerfigurensinddieDameunddieTürme.
10
DieRolledereinzelnenSpielfiguren
DieFigur,umdiesichbeimSchachallesdreht,istderKönig.Im
UrsprungsschachentsprachderKaiserderheutigenFigurdesKönigs–
weiserHerrscherüberdasVolkundallesanderealseinKrieger.Noch
heuteistderKönigbeimSchachdiewichtigsteaberauchdieschwächste
Figur.WirdderKönig„gefangengenommen“,gehtdasReichzugrundebzw.
dasSpielistvorbei.WurdederKönigSchachmattgesetzt,wirddasdurch
einumlegenoderumkippenderSchachfigurgekennzeichnet.
DiezweitgrößteFigurnachdemKönigistdieDame.Diesestelltdiestärkste
FigurimSchachdar.Sie„stehtdemKönigzurSeite“,befindetsichalso
direktnebendiesem.InKombinationmitdenTürmen,denbeidenLäufern
unddenSpringernwirddieDamezurstärkstenAngriffsfigur.Sieistdie
SpielfigurmitdergrößtenBewegungsfreiheit(sieheunten).
DiezweitstärksteFiguristderTurm.ImUrschachnamensTschaturanga
wurdedieseFigurnochalsKriegswagendargestellt.DieseVerbildlichung
lässtsichaufdieTatsachezurückführen,dassKriegswagenbisindas5.
JahrhunderteinenTeilderindischenArmeeausmachten–Indiengiltals
UrsprungsortdesSchachs.
AuchderSpringeristeinestarkeAngriffsfigur.ErwirdauchalsSuperfigur
bezeichnet.DieSpringersymbolisierendieKavalleriedesKönigs.
11
DieBedeutungalsReiterstreitmachtwirddurchdenPferdekopf
verbildlicht.DieSpringersindumsowertvoller,jemehrFeldersie
gleichzeitigangreifenkönnen.SiegewinnenmitjedemNachvornerücken
aufdemBrettanKraft.
DieLäuferwurdenimUrschachalsElefantendargestellt.Aufihnensaß
einbewaffneterWärter.DaElefantenimmittelalterlichenEuropa
unbekanntwaren,wurdensieaufunterschiedlichsteWeiseneu
interpretiert:WährendinFrankreicheinNarrausdemElefantenwurde,
wurdeerinItalienzumAlliiere(Fahnenträger)umgewandeltundin
EnglandwurdeerzumBischof„erklärt“.
SchonzuBeginnderGeschichtedesSchachspielsstelltendieBauerndas
Fußvolkdar.AufgrundderbegrenztenZug-undSchlagmöglichkeitenist
derBauerderschwächsteStein.SeineBedeutungnimmtimVerlaufdes
Spielsaberzu–erreichteinBauerdieGrundreihedesGegners,wirderin
einestärkereSpielfigurumgewandelt.
ImMittelalterversuchtenkatholischeMöncheausden„Bauern“„Bürger“zu
machen–füreinekurzeZeitwurdendieSpielfigurennichtalsBauern,
sondernalsLandarbeiter,Hufschmied,WeberundKaufmannbezeichnet.
AuchgabeseinenArzt,einenGastwirt,einenPolizistenundeinen
Glücksspieler.
12
WodurchkennzeichnensichdieeinzelnenFiguren?
ImSchachistesnichterlaubt,einFeldmiteinerFigurzubesetzen,aufdem
bereitseineSpielfigurderselbenFarbesteht.StehtaufdemFeldeineFigur
desGegners,mussdiesegeschlagenundvomBrettentferntwerden.Die
Dame,derTurmundderLäuferdürfenbeimZiehenkeineanderenFiguren
überspringen.
Bauer
DerBauerdarfausschließlichvorwärtsziehenundzwarimmernurein
Feld.EineAusnahmebestehtbeimerstenZug:BefindetsichderBauernoch
aufdemUrsprungsfeld,darferzweiFeldervorziehen.Zudemdarfder
Baueraufeindiagonalvorihmliegendes,voneinergegnerischenFigur
besetztesFeldziehen,indemerdieseFigurschlägt.EineSonderregelfür
BauernistdasSchlagenenpassant.Befindetsichbeispielsweiseeinweißer
BaueraufderfünftenReihe,währendeinschwarzerBauervonseiner
GrundstellungauszweiFeldervorwärtsrücktundsomitebenfallsaufder
fünftenReihe(nebendemhellenBauern)ankommt,kannderweißeBauer
denschwarzenBauernsoschlagenalswäredieservonseiner
GrundstellungausnureinFeld(alsoaufdie6.Reihe)vorgerückt.
13
DerhelleBauerrücktaufdasFeldindersechstenReihevorundder
schwarzeBauerwirdvomBrettgenommen.Selbigesgiltfürschwarzeund
weißeBauernaufder4.Reihe.Werenpassantschlagenwill,mussdies
soforttun.Wiebereitserwähnt,wirdeinBauer,deraufderGrundliniedes
Gegnersankommt,ineinestärkereSpielfigurumgewandelt.Welchedasist,
entscheidetderSpieler.Eine„Umwandlung“,soderoffizielleBegriff,in
einenKönigistnichtmöglich.IndenmeistenFällenwirdderBauerineine
Dameumgewandelt.Somitistesdurchausmöglich,dasseinSpieler
währendeinerPartieüberdreiodervierDamenverfügt.
Turm
DerTurmdarfsowohlwaagerechtundsenkrechtziehenalsauch
waagerechtundsenkrechtschlagen.Undzwarsoweitwieerwill.
Springer
DerSpringerführtzweiwaagerechteodersenkrechteSchritteausund
bewegtsichdanneinFeldnachunten,oben,rechtsoderlinks.Dieses
SchemagiltsowohlfürdieZügealsauchfürdasSchlagen.
14
Läufer
Läuferdürfennurdiagonalziehenundschlagen.Dafürabersoweitwie
manmöchte.EinLäufer,dersichaufeinemschwarzenFeldbefindet,darf
nuraufschwarzeFelderziehen.EinLäuferaufeinemweißenFelddarfnur
aufweißeFelderziehen.DerLäuferdarfalsoaufeinbeliebigesanderes
diagonalgelegenesFeldziehen.Immervorausgesetzt,dasserdabeikeine
andereSpielfigurüberzieht.
Dame
DieDamedarfsenkrecht,waagerechtunddiagonalziehenundschlagen
undzwarsoweitwiesiewill.
König
DerKönigkannaufzweiverschiedeneArtengezogenwerden:
15
EntwederziehtmanihnaufeinbeliebigesangrenzendesFeldoderman
rochiert.BeimRochierenhandeltessichumeinenZugzusammenmitdem
Turm.ErwirdaufdererstenReihedesSpielersdurchgeführt.Man
bezeichnetdieRochadeauchalsKönigszug.HierbeiwirdderKönigvon
seinerAnfangsstellunginRichtungdesTurmes,welcherebenfallsauf
seinerAnfangsstellungstehenmuss,versetzt.UndzwarumzweiFelder.
DerTurmwirdanschließendaufjenesFeldgesetzt,welcheszuvorvom
Königüberquertwurde.
DasRechtzurochierengehtverloren,wennderKönigoderderTurmzuvor
bereitsgezogenhat.ZueinervorübergehendenVerhinderungderRochade
kommtes,wenndasStandfelddesKönigsoderdasvonihmzu
überquerendeFeldinRichtungTurmvoneinembzw.vonmehreren
Gegnernangegriffenwird.AuchdasZielfelddarfnichtangegriffenwerden,
umeineRochadeausführenzukönnen.DieRochadeistebenfallsnicht
möglich,wennsichzwischenKönigundTurmeineFigur(egal,obeine
eigeneodereinegegnerische)befindet.
DerrelativeWertderFigurenbestimmtdasKräfteverhältnisaufdem
Schachbrett
UmdasKräfteverhältnisaufdemSchachbrettvergleichenzukönnen,wird
deneinzelnenFigureneinrelativerWertzugeordnet.
16
DieserWertwirdinsogenanntenBauerneinheitenangegeben.Dieüblichen
WertederSpielfigurensind:
• Springer=dreiBauern
• Läufer=dreiBauern
• Turm=fünfBauern
• Dame=neunBauern
DaderKönignichtgeschlagenwerdenkannbzw.,daeinSchlagendes
KönigsdasEndedesSpielsbedeutet,wirddemKönigkeinWertin
Bauerneinheitenzugeschrieben.Zubeachtengilt,dassderrelativeWert
einereinzelnenFigurauchstetsvonihrermomentanenStellungabhängt.
17
Kapitel5:DerAblaufdesSpiels
KeineFigurdarfsogezogenwerden,dassdereigeneKönigdem
SchachgebotausgesetztoderineinemSchachgebotstehengelassenwird.
NachdemdieSpielfigurenwieobenbeschriebenaufgebautwurden,beginnt
dasSpieldurcheinenZugdesweißenbzw.hellenSpielers.Eswird
abwechselndgezogen.WenneinZugausgeführtwurde,darfernicht
zurückgenommenwerden.
MiteinerSchachuhrwirddieLängedesSpielsbestimmt(optional).DieUhr
wirdvorundnachjedemZugbetätigt.SowirddieZeitfestgehalten,die
jederSpielerfürseineeinzelnenZügebenötigt.SobaldeinSpielermit
seinenZügendiezuvorfestgelegteZeitüberschreitet,istdasSpielverloren.
DiePartiegiltauchalsverloren,wennderKönigeinesSpielersmattgesetzt
wurde.DiePartieistsofortbeendet(unterderVoraussetzung,dassderZug
legitimwar).DiePartieistebenfallssofortbeendet,wenneinSpieler
erklärt,dasseraufgibt.
18
DiePartieistunentschieden(„remis“),wennderKönigeinesSpielersnicht
imSchachsteht,demSpieleraberkeinZugmehrzurVerfügungstehtohne
denderKönigeinemSchachdurchdenGegnerausgesetztwird.Diese
SituationwirdalsPattstellungbezeichnet.TritteinePattstellungein,istdie
Partiesofortbeendet.AlsVoraussetzunggilt,dassdiePattstellungdurch
einenregelkonformenZugherbeigeführtwurde.
DiePartieistauchunentschieden,wenneineStellungbesteht,inderkein
SpielerdengegnerischenKönigdurcheineAbfolgevonregelgemäßen
Zügenmattsetzenkann.DieseStellungwirdals„toteStellung“bezeichnet.
AuchinsolcheinemFallistdiePartiesofortbeendet-unterder
Voraussetzung,dassderZug,welcherdieStellungherbeigeführthat,legitim
war.
DiePartiewirdebenfallsalsremisgewertet,wennsichdieSpielerin
Übereinstimmungmiteinanderdaraufeinigen.AuchhierbeiwirddiePartie
sofortbeendet.DieMöglichkeit,eineSchachpartiealsremiszuwerten
bestehtauch,wenneineStellungmindestenszumdrittenMalentstanden
istbzw.mitdemnächstenZugentstehenwird.
DiePartiekannalsremisgegebenwerden,wennjederSpieler50
aufeinanderfolgendeZügegemachthatohne,dasseinBauergezogenoder
eineFigurgeschlagenwurde.
19
WeitereRegeln
JederZugwirdmitnureinerHandausgeführt.WirdeineFigurimRahmen
einesregelkonformenZugsaufeinemFeldlosgelassen,giltdasalsZugund
dieFigurkannnichtaufeinanderesFeldgezogenwerden.
SoferneinSpieler,deramZugist,diesankündigt(„ichkorrigiere“;
„j’adoube“),darfereineodermehrereFigurenzurechtrücken(aufihren
Feldern).
BerührteinSpieler,deramZugist,absichtlicheineodermehrereder
eigenenFiguren,musserdieFigurziehen,welchezuerstberührtwurde.
BerührteinSpielerabsichtlicheineodermehreredergegnerischen
Figuren,musserdieFigurschlagen,welchezuerstberührtwurdeund
schlagbarist.BerührteinSpielerjeeineFigurbeiderFarben,giltes,die
gegnerischeFigurmitdereigenenberührtenFigurzuschlagen.Istdas
aufgrundderRegelnnichtmöglich,mussderSpielerdieersteberührte
Figur,welchegezogenodergeschlagenwerdenkann,ziehenbzw.schlagen.
Sofernnichtgenaufeststeht,welcheFigurzuerstberührtwurde(dieeigene
oderdiedesGegners),wirdfestgelegt,dassdieeigeneFiguralserstes
berührtwurde.
20
BerührteinSpielerabsichtlichseinenKönigsowieseinenTurm,musser
aufdieserSeiteeineRochadeausführen,soferndieRegelndaszulassen.
BerührteinSpielerzunächstseinenTurmundanschließenddenKönig,darf
erindiesemZugnichtmitdiesemTurmrochieren.DerFallwirddann
durchdieobenbeschriebenenRegelngeklärt.BerührteinSpielerbeider
AbsichtzurochierenseinenKönigbzw.seinenKönigundeinenTurmund
istdieRochadeaufdieserSeiteregelwidrig,giltes,einenanderen
regelkonformenKönigszugauszuführen(z.B.RochadezuranderenSeite).
SolltekeinregelgemäßerZugmitdemKönigmöglichsein,kannderSpieler
einenbeliebigenanderenregelkonformenZugausführen.Auch,wennkeine
derberührtenFigurengezogenbzw.geschlagenwerdenkann,istein
beliebigerregelkonformerZugerlaubt.
WenneinSpielerabsichtlicheineFigurberührt,nachdemseinGegner
gegendieobenerläutertenRegelnverstoßenhat,verlierterdasRecht,den
VerstoßseinesGegnerszubeanstanden.
21
Kapitel6:10Begriffe,diejederSchachspielerkennensollte
#1Schach
WenneinKönigvoneinergegnerischenFigurbedrohtwirdundnochdie
Möglichkeithat,aufeinnichtbedrohtesFeldzuziehen,nenntmandas
„Schach“.DerKönigdarfnichtselberinsSchachgezogenwerden.Stehtein
KönigimSchach,mussdieserumgehendausdiesemgezogenwerden.
HierfürgibtesdreiMöglichkeiten:
• diedenKönigbedrohendeFigurschlagen
• eineAngriffsliniebilden(eineFigurzwischendemKönigunddem
Angreiferplatzieren);Achtung:einenSpringerkannmannicht
blocken!
• denKönigdurcheinenWechseldesFeldesausdemSchachziehen
#2Schachmatt/Matt
Schachmatt(oftauchalsMattbezeichnet)stellteineStellungdar,inderein
KönigimSchachstehtunddiesemkeinregelkonformerZugmehrzur
Verfügungsteht,umdasSchachgebotaufzuheben.„Schachmatt“beendet
dieSchachpartie–derSpieler,dessenKönigschachmattgesetztwurde,
verliert.
22
#3Remis
Schachpartienkönnenunentschiedenausgehen.WanndasderFallist,
wurdebereitserläutert(sieheoben).
#4Patt
AuchdieseSituationwurdebereitserläutert.
#5Aktiv/passiv
AktiveZügesindZüge,mitdenenpositionelleundtaktischeDrohungen
aufgestelltwerdenunddiedieMobilitätdereigenenFigurenerhöhen.Ein
sogenannterpassiverZugstelltdemnachkeineDrohungenauf.DieZüge
mitdemKönigsindinvielenPhasenderPartiepassiv.Daskannsichaber
imVerlaufdesSpielsändern.
#6Entwicklung
Unter„Entwicklung“verstehtmandieallmählicheVerbesserungder
Figuren-AufstellungvonderenunwirksamamRandbefindlichen
StandorteninderAusgangsstellunginwirksame,oftzentralePositionen.
ZusammenmitderStellungbildetdieEntwicklungeinenzentralenAspekt
derTaktikundderStrategieimSchach.
23
#7Initiative
DerSpieler,dermitseinenAktionenaufdemBrettdasGeschehen
bestimmt,verfügtüberdie„Initiative“.DerGegneristzumReagieren
gezwungen.EinstarkesÜbermaßanInitiativebedeutetmeistzugleichdie
MöglichkeitzumAngriffsspiel.Initiativeentstehtaufgrundvon
Figurenaktivität.Dasbedeutetnicht,dassdieFigurenmöglichstviele
Zugmöglichkeitenhabenmüssen,sondern,dasssietaktischeund
positionelleDrohungenaufstellen.Bauerntragenbeispielsweisezur
Initiativebei,indemsiedieAktivitätgegnerischerFigureneindämmenund
deneigenenFigurenWegeoffenhalten.
#8Mobilität
MitdemBegriff„Mobilität“wirddieFähigkeitbeschrieben,seineFiguren
einfachundschnellinwichtigeBereichedesSpielfeldeszuverlagern.
#9Opfern
Unter„opfern“verstehtmandieAufgabevoneinerodermehreren
Spielfiguren,umletztendlicheinenVorteildarauszuziehen.DerVorteil
kannbeispielsweiseineinergrößerenBrettkontrolleoderindemErhalt
einesAngriffsliegen.
24
#10Analyse
DieAnalysewirdauch„postmortem“genannt.Siegehörtzumguten
BrauchnacheinerSchachpartie.DiebeidenSpielerbesprechenihrePartie
undanalysierenihregespieltenZüge.
25
Rechtliches und Impressum
Ich bin stets bemüht, alle Informationen und Angaben in diesem Buch korrekt und auf
dem neusten Stand zu halten. Leider ist es trotzdem nie vollkommen
ausgeschlossen, dass Fehler und Unklarheiten entstehen. Aus dem Grund
übernehme ich keine Gewähr für Aktualität, Richtigkeit, Qualität und Vollständigkeit
dieses Werkes. Für Schäden, die durch die (Nicht-) Nutzung dieser Informationen,
sowohl mittel- als auch unmittelbar entstehen, hafte ich nicht. Für Hinweise auf
Fehler oder Unklarheiten bin ich Ihnen sehr dankbar.
CM-Webmarketing UG (haftungsbeschränkt)
Christoph Meyer
Landstraße 25
27404 Ostereistedt
Kontakt: [email protected]
Alle Texte dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt. Ohne eine explizite
Erlaubnis des Rechteinhabers, Herausgebers und Urhebers sind die Inhalte für Dritte
nicht nutzbar.
Top Related