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1,10 € Nr. 3/JG 19 März 2010mit Amtsblatt der Gemeinde Kleinmachnow

das Monatsjournal

Kleinmachnow – Vorwahl: (03 32 03)

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Kurt Tucholsky„Interessieren Sie sich für Kunst -?“

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Aktuell/Inhalt

Inhalt

Regionales• Die Region auf einen Blick 4• Anschläge 5• Die Region als Versuchslabor 8• Kleinmachnow – Rathausmarkt 11

Kommunales • Rand-Glosse: Bürgerwehr? 6• Die Gemeindevetretung tagte 6• Der Wechsel ist vollzogen 6• 3 Fragen an den Bürgermeister 7• Ameisenburg mit Integration 8• Waldorfschule weiht Neubau ein 9• Termine 9• Straßengespräche 10

Topthema des Monats• Interessieren Sie sich für Satire? 12• Hohes Alter in der Hohen Kiefer 14• Vom Eigenheim ins Altersheim 15

Querbeet • Feuerwehrbericht 16• Lokale Agenda 21 17• Gottesdienste 17

Sport• Anton Kuck 18• Fußballfrust durch Winterfrost 19

Jugend und Bildung• Schrecken der Jugend 20• Die Freshmaker aus Teltow 21• Kampf gegen Unterrichtsausfall 21

Kultur• Porträt: Frank Lüdecke 23• „Wozu brauch ich Füße, wenn ich fliegen kann?“ 24• Empfang mit Benefiz 25

Gesundheit• Keine Angst vor dem Beipackzettel 26• Selbsthilfegruppen/Bereitschaften 27

Kinder• „Lassen Sie mich in Ruhe!“ 28

Winter adé• Schnee auf Dächern 29• Erstmal Kaltasphalt 29 Recht• Erlebnisauktionen 30• Mieteranspruch auf Steuern 30• Bankkarten – Softwarefehler 30

Heimatgeschichte(n)• Der fliegende Briefträger 32

Eigentlich sollte die geschmackvoll gestaltete Titelseite nur auf das Topthema hinweisen. Nun hat sich einmal mehr herausgestellt, Kurt Tu-cholsky hat an Aktualität nicht verloren.Eines seiner Pseudonyme, Kasper Hauser, cha-rakterisierte Tucholsky einst so: „Er sah in die Welt und verstand sie nicht.“ So ähnlich mag es einem ergehen, wenn man sich den jüngsten Zir-kus um die Kleinmachnower Schleuse anschaut. Noch Anfang Dezember bliesen Vertreter nahe-zu aller Parteien in ein Horn: die kleinere Schleu-senvariante mit 115 Metern Kammerlänge soll-te es sein. Man gab sich die Klinke in die Hand auf Protestveranstaltungen und bei Vorträgen. Entgegen allen Unkenrufen – die 190-Meter-„Monsterschleuse“ sei eh nicht mehr zu verhin-dern – wurde versucht, des Volkes Wille aufzu-nehmen. Auch wenn das Volk seinen Willen oft diskontinuierlich artikulierte. Naturschutz- und Interessenverbände machten sich umso mehr stark. Und da die Argumente der Gegner der gro-ßen Schleuse bislang immer einen Tick überzeu-gender waren, sollte sich der Potsdamer Landtag am 16. Dezember zum Schleusenausbau posi-tionieren. Spätestens hier begann ein Kabinett-stückchen, das den guten alten Tucholsky hätte die Schreibmaschine ölen lassen. Es ist nicht ganz klar, warum der Potsdamer Landtag das Thema wieder in die Ausschüs-se verwiesen hat. Haben sich doch bis auf we-nige Ausnahmen die Befürworter der 190-Me-ter-Variante, so der Augenschein, selten wirklich große Mühe gegeben, ihren Standpunkt plausi-bel darzulegen. Gebetsmühlenartig wurden die ewig gleichen Argumente durch die Medien li-turgiert: Die kleine Schleuse benötige Koppel-stellen, die das schützenswerte Ufer nachhaltiger schädigen würden, als eine große Schleusen-kammer, bis hin zur rigiden Berufung auf Recht und Gesetz oder den nebulösen Verweis auf eine Ausbaufähigkeit in ferner Zukunft. Bis in den Fe-bruar hinein hatten Umwelt- und Interessenver-

bände, wie der BUND, widersprochen. Noch am 15. Februar luden der BUND, der Förderverein Landschaftsschutzgebiet Buschgraben/Bäketal und die Bürgerinitiative „pro Kanallandschaft Kleinmachnower Schleuse“ zum Pressetermin ins Kleinmachnower Rathaus. Pläne waren aus-gebreitet, Richtlinien für die Gestaltung der Schleusenvorhäfen wurden zur Argumentati-on herangezogen, neue Erkenntnisse vorgestellt und Alternativen aufgezeigt, dargelegt, dass man mit noch weniger Umwelteingriffen bauen kön-ne, wenn man nur wolle. Doch am 18. Februar kam der Rückschlag. Der Landesverkehrsausschuss hatte den Antrag von FDP und Grünen auf einen kleineren Schleu-senausbau mit den Stimmen der anderen Partei-en geschlossen abgelehnt. Da werden auch die 20 Pappkobolde, die seit dem 14. Februar sym-bolisch die 140 Bäume, davon 89 sehr wertvol-le, am Machnower See schützen sollen, wenig nützen. Bald werden die Männer mit den Mo-torsägen kommen. Dann kommen die Bagger. „Man fragt sich, wer dahinter steht, dass die Po-litiker auf die Initiative der Bevölkerung nur un-genügend oder gar nicht reagieren“, äußerte ein Demonstrationsteilnehmer gegen den Schleu-senausbau im letzten Dezember. Und die vor-sichtige Frage nach einer Lobby, die den Ausbau zur Großschleuse vorantreibt müsste sich wohl auch ein Kaspar Hauser stellen. Immerhin gilt es ein Budget von etwa 40 Millionen Euro abzu-holen. Sollte da das eine oder andere politische Rückgrat eingeknickt sein? Ziel der satirischen Schriften Tucholskys waren Bürokraten und Re-alpolitiker. „Die Entscheidung Tucholskys, kei-ne weiteren Arbeiten mehr drucken zu lassen“, so notiert Bryan P. Grenville in seinem Tuchols-ky-Bändchen: „läßt sich sicherlich aus der Ein-sicht in die Fruchtlosigkeit seines publizistischen Kampfes und der daraus entstandenen Resigna-tion erklären“. Und Kasper Hauser schaut in die Welt und versteht sie nicht. Rolf Niebel

Weg damit? Fotos: Niebel/Böttger, Montage: Strauer

So etwas wie ein Abgesang

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Regionales

B. Albers, A. Wicklein, S. Kosanke Foto: Kuhlbrodt

Die Region auf einen BlickRegion Die 100 Tage Schonzeit für die neu-

en Landtagsabgeordneten sind um, auch für den frischgebackenen SPD-Volksvertreter Sören Ko-sanke. Gemeinsam mit der SPD-Bundestagsabge-ordneten Andrea Wicklein bezog er vor kurzem das Wahlkreisbüro im 1. Stock der Potsdamer Stra-ße 62 in Teltow. Beide haben mit diesen Räum-lichkeiten nun auch in ihrem Wahlkreis eine Resi-denz. Zur feierlichen Einweihung waren honorige Gäste, wie der ehemalige Kleinmachnower Bür-germeister und derzeitige Landrat Wolfgang Bla-sig oder der Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers zugegen. Nächste Sprechstunde von Sören Kosanke: 15. März, 15–18 Uhr. Um Anmeldung unter (0 33 28) 33 73 07 wird gebeten. R.N.

Teltow Auf den Spuren Paul Klees wandelt die Jugendkunstschule Teltow. Alle Kurse ha-ben die technische Vielfalt und das Farbenspiel im Gesamtschaffen des Künstlers zum Anlass ge-nommen, um diese unter Anleitung von Kurslei-ter Hans-Jürgen Brauer selbst auszuprobieren. Das gesamte Projekt ist Teil der Zusammenar-beit mit dem Kleinmachnower Theaterverein Arlecchino, die bereits seit 2007 intensiv besteht. Eine Auswahl der nun entstandenen „Klee“-Ar-beiten wird in einer Ausstellung im ersten Ober-geschoss des Neuen Rathauses der Stadt Tel-tow vom 8. März bis 6. Mai zu bewundern sein. Zur Vernissage am 8. März um 16 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen. TSB

Teltow Vor rund einem Jahr entstand in den Teltower Diakonischen Werkstätten die Idee, eine Band aus Menschen mit und ohne Behinderung zu gründen. Voraussichtlich in Kürze steht die erste CD-Veröffentlichung der Werkstatt-Band „ART GERECHT“ an. Insgesamt fünf Songs, im Original von CAN, den EELS oder Karat, wer-den auf dem Album, erhältlich zum Selbstkos-tenbeitrag von 5,00 Euro, erklingen. Ab März werden die Musiker auch in unserer Region live zu erleben sein: 10. März – Rathaus Kleinmach-now, 9. Mai – Jahresfest Evangelisches Diakonis-senhaus Teltow, 16. Mai – Frühlingsfest Teltow, 2. Juni – Sportfest Evangelisches Diakonissenhaus, 26. Juni – Rock am Wasserturm Potsdam. cos

Teltow Der amtierende Käsekuchenmeister der Region Berlin-Brandenburg kommt aus Tel-tow und möchte es auch bleiben. Deshalb lud Bäckermeister Gerd Neuendorff am 17. Februar vorab zu einem Pressegespräch in seine Bäcker-stube ein und präsentierte viele seiner Köstlich-keiten. Der Titelverteidiger in der Königsdiszip-lin „Hohe gebackene Käsetorte“ tritt in diesem Jahr bereits zum 2. Mal an. Mit einer Käse-Nou-gat-Torte will Bäcker Neuendorff die verwöhn-ten Gaumen der Jury für sich gewinnen. Die Chancen stehen gut: Pressevertreter und Bürger-meister Thomas Schmidt waren begeistert. Der 4. Käsekuchen-Wettbewerb findet am 27. Febru-ar in Berlin-Spandau statt. Text/Foto: Schimpf

Stahnsdorf Die Ruhlsdorfer Straße in Stahns-dorf, zwischen der Kreuzung Stahnsdorfer Hof und Einmündung Grüner Weg (Höhe FIT 2000) ist seit Montag, dem 22.02.2010 bis voraussicht-lich Ende Mai halbseitig gesperrt. In Richtung GreenPark soll der Verkehr über die Wilhelm-Külz-Str. (L76) und die Iserstraße nach Teltow fließen, in Richtung Stahnsdorfer Hof bleibt die Ruhlsdorfer Straße unbeeinträchtigt befahrbar. Technisch unaufschiebbar ist die Erneuerung der Schmutzwasserleitung durch den Wasser- und Abwasserzweckverband (WAZV „Der Tel-tow“). Das wird wohl für alle Verkehrsteilneh-mer eine längere Passierdauer am Stahnsdorfer Hof bedeuten. B.Ri.

Käsekuchen mit Früchten, Nougat oder Schokolade.

CD-Cover der Diako-Band. Foto: Schimpf

Auf den Spuren Paul Klees Foto: Jugendkunstschule

Foto: Richter

Teltow – Kleinmachnow – Stahnsdorf

Kleinmachnow Im März 1962 gründete sich der Joliot-Curie-Klub auf der Kleinmachnower Ha-keburg. Namhafte Künstler und Intellektuelle, wie der Regisseur Frank Beyer oder die Autorin Christa Wolf, verkehrten dort. Nach der Wende ging der Kunst- und Kulturverein Kleinmachnow aus dem vormaligen DDR-Club hervor. Jetzt, 20 Jahre darauf, löst sich der Kulturverein auf. Der bisherige Vereinsvorstand war nach langjähriger Arbeit nicht mehr bereit, zu den Neuwahlen im Januar anzutreten, und neue Kandidaten fanden sich nicht. So geht eine traditionsreiche Klein-machnower Institution nach fast 50 Jahren zu Ende. Die eigene Liquidation beging man janus-lächelnd mit einem Tucholsky-Abend. R.N.

Kulturvoller Abgang mit Tucholsky Foto: Niebel

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Regionales

Teltow (0 33 28) 33 98 49 Stahnsdorf (03 31) 6 00 68 56Kleinmachnow (03 32 03) 60 99 38

> im gesamten Landkreis> qualifizierte, ausgewählte Lehrkräfte> Nachhilfe zum vereinbarten Termin> alle Fächer/Schultypen> alle Klassen

Also ick hab ja schon wieder son Hals. Da bin ick am Sonn-tach mit meena kleenen Toch-ter, also mit der Pinnwand, mit der bin ick uff de Seepromena-de spaziern jegangen, allte Ka-nalaue, da anner Grenzstraße. Und Hundescheiße is ja schon schlimm. Aber wenn man denn sieht, dass die Reiter dit nich schaffen, die Pferdeäppel ihrer Gäule wegzuschaffen, und der janze Weg voll liegt, und wenn man denn durch dreißig Zen-timeter hohen Schnee stapfen muss, der denn noch vereist is und dit noch mit ´nem Kinder-wagen, denn find ick´s ´ne Sau-erei. Also gerade och Pferdehal-ter sollten dafür sorgen, dass die Wege sauber bleiben - grade och im Landschaftschutzjebiet. Ja und die Kanalaue, die entwi-ckelt werden soll, is ja allet jut und schön. Aber wat passiert denn mit dem Stück Kanalaue in Seehof, wat ja eigentlich schon ausjebaut is, aber meines Erachtens janich mehr dem ent-spricht, wat da eigentlich abjeht. So zu Ausflugszeiten sag ick

ma. Als Fußgänger muss man andau-

ernd irgendwie ins Grüne

sprin-

gen, weil jede Minute Radfahrer anjepeest kommen, weil Reiter langjeritten kommen. Dit Ding is einfach ma überfüllt. Da soll-te man doch ma überlegen, den eenen oder andern entwe-der auszusperrn oder man muss eben leider Einschnitte in dit Landschaftsschutzjebiet hinneh-men un den janzen Weg breiter machen. So zwei- oder dreispu-rig, für Fahrradfahrer und Fuß-gänger und Reiter, um dit ein-fach ma vernünftig sortiert zu kriegen. Wenn man ma mit dem Kinderwagen - da hamm wer wieder den Kinderwagen - wenn ick da mit dem Kinder-wagen langloof, wo soll man da hin, wenn der janze Weg voll is. Jehn Se ma da bei schö-nem Wetter ruff, da sehn Se nur noch Menschen. Und wenn wir nu schon beim Kanal sind, da ham wer ja nu die schicke Situation – Ausbau Schleuse uff 190 Meter – wuch-tig, wir müssen ja groß denken, is ja klar. Wir sind ja nahe an Berlin und da muss man richtig zulegen. Nu frag ick mich aber wieder, da war ne Abstimmung im Landesverkehrsausschuss vom Landtag zu nem Antrag von FDP und Grünen für ne abjespeckte 115-Meter-Schleu-se. Allet schön und jut. Aber nich durchjegangen - weil SPD und CDU dagegen jestimmt ham. Wo sind denn unsere Po-litiker hin? Die warn doch alle von SPD und CDU, die sich hier zur Wahl ne kleene Schleuse ins Programm jeschrieben? Lob-byismus braucht man nich nur

für die Industrie und dit gro-ße Jeld, sondern och für die Natur. Wat soll ´n dit?

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Rand-GLOSSE

Kommunales

Die Gemeindevertretung tagte:

Der Wechsel ist vollzogen

Kammerspiele kaufenDie Kammerspiele sollen der Ge-meinde Kleinmachnow als ein kul-turelles Zentrum erhalten bleiben.Aus diesem Grund stimmtedie Ge-meindeversammlung am 11. Feb-ruar einstimmig für den Abschluss eines Optionsvertrages zum Kauf des Spielhauses. Der Bürgermeis-ter kündigte an, Betreiber- und Nutzungskonzepte erstellen zu lassen. Die Öffnung des traditi-onsreichen Hauses, dass als „Stück Kleinmachnower Geschichte“ gilt, ist mit dem Optionsvertrag weiter-hin gewährleistet. Eine Entschei-dung für den Erwerb des Hauses ist für September avisiert. Kom-me es dann dazu, bedeute dies al-lerdings den Abschied von ande-ren geplanten Kulturprojekten im Ort. KLMZ/GA

Haushalt verschoben Kleinmachnow hat noch im-mer keinen beschlossenen Haus-halt Auf mehrheitlich angenom-menen Änderungsantrag Roland Templins (BIK) wurden im § 5 die Wertgrenzen für den Erlass eines Nachtragshaushaltes von 800000 auf 400000 Euro herabgesetzt. Die Satzungsänderung hatte zur Folge, dass der Bürgermeister die Beschlussvorlage zurückziehen musste, da es nach Aussage der Kommunalaufsicht nicht zulässig ist, einen geänderten Haushalt so-fort zu verabschieden. Die Ände-rung ist zunächst einzuarbeiten. Somit wird die Gemeinde ohne neuen Haushaltsbeschluss weiter-hin nur die so genannten Pflicht-aufgaben finanzieren können. KLMZ/GA

Bürger verwarntDer Bürgermeister berichte-te, dass das Ordnungsamt zu-nächst 250 Bürger schriftlich an ihre Räum- und Streupflicht erin-nert habe, mittlerweile aber auch 80 Verwarnungsgelder und zwei Ersatzmaßnahmen angeordnet habe. Außerdem kündigte er als Konsequenz der aktuellen Situ-ation an, die Straßenreinigungs-satzung überarbeiten zu wol-len. Die Verwaltung werde einen Vorschlag zur Änderung einbrin-gen, der allerdings mit Kosten auch für die Anwohner verbun-den sei. Die Kosten für die bis-her angeordneten zusätzlichen Maßnahmen im Winterdienst be-zifferte der Verwaltungschef auf 21.000 Euro, insgesamt rechnet er mit 30.000 Euro. KLMZ/GA

Sie war ein Teil des Spuks um Informelle Mitar-beiter der Staatssicherheit in öffenlichen Ämtern, der im letzten Jahr durch die Medien irrlichtert – die Debatte um den ehemaligen Vorsitzenden der Kleinmachnower Gemeindeversammlung Dr. Klaus Nitzsche. Seit dem 11. Februar hat die Gemeindeversammlung nun einen neuen Vorsit-zenden. Vor der Wahl wurde Nitzsche vom Bürgermeis-ter Michael Grubert und dem ersten stellvertre-tenden Vorsitzenden Maximilian Tauscher ver-abschiedet. Das Gros der Gemeindevertreter wählte Klaus-Jürgen Warnick von der Links-partei in das Amt. Zwar setzte sich Warnick erst im zweiten Wahlgang gegen seinen Kon-kurrenten Maximilian Tauscher von der CDU durch, dennoch sprach das Ergebnis dann doch

eine deutliche Sprache. Für Warnick stimmten in geheimer Abstimmung 15 Abgeordnete und genau diese Anzahl hatte Warnick mindestens für den Wahlsieg gebraucht. Tauscher konnte bei zwei Enthaltungen lediglich zwölf Stimmen auf sich vereinigen. Ein sichtlich enttäuschter Tau-scher gratulierte dem Wahlsieger Warnick – aus reinem Sportsgeist, wie er betonte. Anschließend trat Tauscher vom Amt des ersten Stellvertre-ters zurück und stand für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Erste Stellvertreterin wurde Anne von Törne von der BIK. Zur zweiten stellvertretendenVorsitzen-den wurde die Grüne Barbara Sahlmann gewählt und als dritte fungiert Dr. Kornelia Kimpfel von der FDP. Text/Fotos: Rolf Niebel

Der alte geht. Maximilian Tauscher (r) und Michael-Grubert (m) danken Klaus Nitzsche (l)

Der neue kommt. Glückwünsche von Maximilian Tau-scher (r) an Klaus-Jürgen Warnick (l)

Etwa 2000 Stellen sollen bis zum Jahr 2020 bei der Polizei in Brandenburg eingespart wer-den. Es wird gespart, aber das ist in diesen Zeiten ja keine Nach-richt, die einen aus den Strümp-fen haut. „Die innere Sicher-heit“, so Innenminister Rainer Speer, „ wird weiterhin auf ho-hem Niveau gewährleistet.“ Zu-gleich ruft selbiger Innenminis-ter seinen Bürger zu, sich für den Landespräventionspreis zu bewerben. Der Landespräventi-onsrat Sicherheitsoffensive Bran-denburg vergibt wieder einmal einen auf 5000 Euro dotierten Preis für regionales Engagement zur Kriminalitätsverhütung. 5000 Euro jährlich sind Peanuts im Vergleich eingesparten Poli-zei-Gehältern. Und der Bürger wird motiviert: Frage dich nicht, was dein Land für dich tut! Fra-ge dich, was du für dein Land tun kannst! Bis zum 31. März noch können entsprechende Konzepte bei der Geschäftsstelle des Landespräventionsrates im Potsdamer Innenministerium eingereicht werden. Hier eine erste Idee: Während die Klein-machnower Jägerschaft noch ob Wahl der Jagdpächter miteinan-der im Zwist liegt, wäre es wohl im Sinne der obigen Preis-Initia-tive, innovativ in die Zukunft zu schauen, bevor man sich die Au-gen auskratzt. Dem hoch betag-ten abgewählten Jagdpächter tut sich hier ein weites neues Betä-tigungsfeld auf. Den Waffen-schein wird er noch besitzen. Also schon mal flugs eine regi-onale Bürgerwehr gegründet, zum Schutze vor Diebsgesindel, das nächtens die Verandatüren und Garagentore der Gegend zum Zwecke illegaler Eigentum-sentnahme aufhebelt. Und wenn man die Bürgerwachmannschaft dann so richtig aufgemöbelt hat, dann entsendet man sie am 1. Mai gar als Deeskalationskom-mando nach Berlin um durch Kreuzberg marodierenden Stei-neschmeißern entgegenzutre-ten. Bei der Brandenburger Po-lizei werden die hierfür üblichen Entsatztruppen wohl eher nicht zur Verfügung stehen. Niebel

Bürgerwehr?

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Kommunales

3Fragen an den Bürgermeister

KLMZ: Im Zuge der Affäre um den ehemaligen Vorsitzenden der Gemeindeversammlung Dr. Klaus Nitzsche wurde viel Staub aufge-wirbelt. Jetzt ist mit Hans-Jürgen Warnick ein neuer im Amt. Wel-che Aufgaben hat der Gemeindever-sammlungsvorsitzende eigentlich?

Michael Grubert: Dem Vor-sitzenden der Gemeindevertre-tung sind in der Brandenbur-gischen Kommunalverfassung bestimmte Aufgaben abschlie-ßend zugeordnet. Insbesonde-re sind das die Festsetzung der Tagesordnung für die Sitzung der Gemeindevertretung in Ab-sprache mit dem Hauptverwal-tungsbeamten, also dem Bür-germeister, die Einberufung der GV- Sitzungen und deren Leitung im Sinne der Geschäfts-ordnung.Die Wahrnehmung der Aufga-ben des Vorsitzes der Gemein-devertretung ist für die Arbeit der Gemeindevertretung und das Verhältnis zwischen dem Hauptverwaltungsbeamten und der Vertretung von nicht zu un-terschätzender Bedeutung. Das Amt des Vorsitzenden erfor-dert Übersicht in den Sitzungen und die Fähigkeit gegebenen-falls zwischen unterschiedlichen Auffassungen zu vermitteln. Der Vorsitzende ist natürlich gehalten, seine Aufgaben mit ei-ner seiner Stellung entsprechen-

den überparteilichen Amtsfüh-rung wahrzunehmen.

KLMZ: Bezüglich des Ausbaus der Kleinmachnower Schleuse herrscht weiterhin Unklarheit. Wird es in diesem Jahr ein Schleusenfest geben?

Michael Grubert: Mit meinen Kollegen aus Stahnsdorf und Teltow bin ich einig, dass wir auch in diesem Jahr ein Schleu-senfest wollen. Die weitere Ab-stimmung soll über die KAT er-folgen. Wir wünschen uns ein kleines aber feines regionales Fest im Frühsommer und müs-sen nun gemeinsam alles Orga-nisatorische klären. Zumindest für Kleinmachnow kann ich sa-gen, dass wir zur Finanzierung einen Betrag in den Haushalt eingestellt haben.

KLMZ: Wie schreitet der Aufbau der neuen Internetpräsentation der Gemeinde voran und was wird sich dadurch für die Bürger verbessern?

Michael Grubert: Unsere ak-tuelle Internetpräsentation ist ja bereits ausgesprochen infor-mativ und vielseitig, doch hat sie ihre strukturellen Schwä-chen und ist technisch nicht auf dem Stand, der heute üblich ist. Wir arbeiten daher intensiv dar-an, die offizielle Kleinmachnow-Homepage zu modernisieren und zu verbessern. Künftig wird es den zuständigen Mitarbeitern schneller und einfacher möglich sein, Inhalte einzustellen und zu aktualisieren. Für die Besucher unserer Seiten sollen diese In-halte dann auch übersichtlicher und vor allem barrierefrei ge-staltet werden. Dazu ist jedoch zunächst einmal jede Menge Ar-beit erforderlich, um die große Vielzahl an Texten und Infor-mationen zu aktualisieren und ins neue System zu übertragen. Wir haben uns aber als Ziel ge-setzt, möglichst noch im Früh-jahr mit unserem neuen Inter-net-Auftritt online zu gehen.

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Kommunales/Regionales

Die Region als VersuchslaborNeues von der KAT

Ameisenburg mit Integration

Den Bedarf gibt es seit langem, nun wurden auch die Möglichkeiten geschaffen ihn zu erfüllen. Die Klein-machnower Kita „Ameisen-burg“ erhielt im vergange-nen Jahr die Anerkennung als Regelkita mit Integrati-onsplätzen und bietet daher im September erstmals fünf Kita-Plätze für Kinder mit Behinderungen an.Die Kinder mit speziellem Förderbedarf werden da-bei zusammen mit Kindern ohne besonderes Handicap in einer maximal 15-köpfi-gen Gruppe zusammenge-fasst. Die betreuende Erzie-herin erhält fachgerechte Unterstützung durch eine Heilpädagogin.Bisher gab es Integrations-plätze in Kleinmachnow nur in der Kita „Arche“ der evan-gelischen Kirchengemeinde. Anmeldungen für diese neu geschaffenen Plätze in der kommunalen Einrichtung sind bis zum 31. März die-ses Jahres entweder beim Ki-ta-Verbund Kleinmachnow, Adolf-Grimme-Ring 10 (Rat-haus), Telefon: 033203 877 4003 oder direkt in der Kita „Ameisenburg“, Promena-denweg 10, Telefon: 033203 717 85 möglich.Ausgeschlossen wird dabei zunächst einmal keine Be-hinderung, wie Susanne Fe-ser, Leiterin des Kita-Verbun-des, betont. „Wir schauen uns die Kinder an und klären im Gespräch mit den Eltern, ob das Kind und die Gruppe zusammen passen“, sagt sie. GA/KLMZ

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Aus der Traum

Die Bundesregierung wird kein Geld geben, damit die Teltowka-nalaue ausgebaut wird. Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) versucht, die schlechte Nachricht für die Mitglieder der Kommunalen Arbeitsgemein-schaft „Der Teltow“ (KAT) posi-tiv zu formulieren. „Das Projekt muss neu überdacht werden,“ meint er bei der Sitzung der KAT am 17. Februar. Aber der Fakt bleibt. Die Förderung ist ge-platzt. Das soll jedoch die Regi-on nicht davon abhalten, die At-traktivität der Teltowkanalaue durch verschiedene Festlichkei-ten und Aktivitäten selbst zu er-höhen und in kleinen Schritten vorwärts zu kommen, meinen die Bürgermeister der drei Kom-munen Michael Grubert (SPD), Bernd Albers (Bürger für Bür-ger) und Thomas Schmidt nahe-zu unisono.

Ein Quantensprungfür die Region

Einige kleine Änderungen müs-sen noch in das Standortent-wicklungskonzept eingearbeitet werden, dann ist es fertig und bereit zur Umsetzung. Es dient nun als Grundlage für weitere Anstrengungen und Aktivitäten in den Gemeinden, damit die Region eine Chance hat, Regio-naler Wachstumskern (RWK) zu werden.„Wir können froh sein, dass wir es haben“, meint Dr. Jens Klock-sin (SPD Kleinmachnow). „Es ist ein Quantensprung!“ Anderthalb Jahre hat es gedauert, nun kann die Bewerbung zum RWK damit materiell untermauert werden.

Als nächstes wird das Konzept in den Gemeindevertretersitzun-gen und der Stadtverordnetenver-sammlung so schnell wie möglich verhandelt.

Ground control to Major Tom

Die Region möchte dynamische Fahrgastinformationen. Ein dem-entsprechender Antrag der BIT Teltow, BIK Kleinmachnow und BfB Stahnsdorf wurde einstim-mig angenommen. Hierbei han-delt es sich um jeweils ca. 25.000 Euro teure Infosysteme wie am Teltower S-Bahnhof, die per Funk mit Busfahrern verbunden sind und so immer die aktuelle An-kunftszeit anzeigen. Ein Kriteri-um für die Errichtung eines sol-chen Systems ist, dass mindestens 250 ein- und aussteigende Fahr-gäste pro Tag an der betreffenden Haltestelle gezählt werden. Zu-nächst soll der Antrag beim Land-kreis eingereicht werden, obwohl Ludwig Burkardt (CDU Klein-machnow) ihm wenig Chancen einräumt. „Damit für unsere In-fosysteme Geld ausgegeben wird, muss irgendwo in Wiesenburg eine Buslinie eingestellt werden.“

Die Region als Versuchslabor

Bis zu den 80er Jahren die Lösung großer hygienischer Probleme in der Hauptstadt, liegen die Riesel-felder seither unberieselt im Sü-den der Region. Jetzt könnten sie zu einem riesigen Versuchslabor werden. Prof. Dr. Gunnar Lisch-eid vom Leibniz-Zentrum für Ag-rarlandschaftsforschung könn-te die erneute Berieselung zum Schlüssel für die Beseitigung der

Trockenheit in der Region ma-chen. Momentan wird das Berli-ner Abwasser in die Spree einge-leitet und zur Nordsee abgeführt. Was wäre, wenn man dieses Ab-wasser wieder in die inzwischen trockenen Feuchtgebiete brin-gen würde? Bisher waren jegli-che Fragen dazu von Experten als unmöglich abgetan worden, doch Lischeid sieht das anders. „Sie sollten darüber nachdenken, die Rieselfelder als vierte Rei-nigungsstufe des Abwassers zu nutzen“, erklärt er. Und er malt in der KAT-Sitzung ein leiden-schaftliches Bild von wieder er-grünenden Feuchtwiesen. Die Schadstoffe im Abwasser würden durch den Boden besser beseitigt als durch die Spree, der Grund-wasserspiegel würde wieder stei-gen, der Humusabbau würde ge-stoppt und man könnte wieder Pflanzen anbauen. In Ludwigsfel-de ist der Versuch bereits erfolg-reich angelaufen. Die Berieselung der Ruhlsdorfer und Stahnsdor-fer Rieselfelder könnte ein weite-res Forschungsprojekt des Profes-sors werden.Natürlich gibt es Für und Wider, beispielsweise die Schwermetalle im Boden, die sich durch jahrelan-ge Trockenheit intensiv ablager-ten, aber es könnte funktionieren, meint Lischeid. Der Forschungs-bedarf sei noch sehr hoch, doch selbst wenn nicht sofort wieder Kohl angebaut würde, zumindest könnte man aber die Landschaft retten. Zum Beispiel den Röthe-pfuhl oder den Haussee, die aus Grundwassermangel immer wei-ter austrocknen. Das Thema soll in der nächsten KAT-Sitzung im Mai weiter ver-folgt werden.

Helke Böttger

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Waldorfschule weiht ihren Neubau ein

Veränderung ist das Motto, dass in der Freien Waldorfschule Kleinmachnow in den letzten Jah-ren immer zentraler geworden ist. Die Eröffnung eines weiteren neu-en Baues am 13.02.2010 erfüllt ih-ren Beitrag zur Bewegung inner-halb der Waldorfschule. Durch dieses Bauwerk wird der zum Teil in Containern unterge-brachte künstlerische Unterricht, der in einer Waldorfschule einen besonderen Stellenwert genießt, in den Neubau verlegt. Den Auftakt der Einweihung ga-ben Ansprachen und Grußwor-te des Architekten, des Bürger-meisters, des Bauberaters und der Geschäftsführerin, die das „ge-lungene Ergebnis“, dass genau-so geworden sei, „wie man es sich vorgestellt hat“, lobten. In diesem Gebäude wird das The-ma „Dorf“, wie der Architekt Jech-nerer berichtete, aufgegriffen. Die Raumkomplexe werden in einem „Marktplatz“, dem überdachten Atrium zusammengeführt, sodass ein gemeinschaftliches Zusam-menleben innerhalb der Schulge-meinschaft gewährleistet wird. Die großen und hellen Räume eignen sich besonders für die planmäßige Verwendung als Mal-, Plastizier-, Schneider- und Werkraum. Das Gebäude für künstlerisch-prakti-schen Unterricht (KPU-Gebäude) passt sich hervorragend den Be-

dürfnissen des künstlerischen Un-terrichts und dem Erscheinungs-bild der Schule an.Nach dem feierlichen Empfang begann die 12. Klasse der Freien Waldorfschule Kleinmachnow die-ses Gebäude mit ihrem Kunstab-schluss einzuweihen. Es war eine Präsentation der erlernten Fähig-keiten, als Abschluss der künstle-rischen Unterrichts, auf die die 12. Klasse seit Anfang des Schuljahres hinarbeitete. Diese begann musi-kalisch im „alten“ Neubau, dem Mehrzweckgebäude, dass seit ei-nem Jahr in Benutzung ist, gefolgt von einer einstudierten Choreo-grafie von Pina Bausch zu Stra-winskys „Sacre du Printemps“. Anschließend folgten Darbietung der Tanz/Eurythmie/Musik-En-semble, sowie die Ausstellung der Kunstwerke, die im Neubau sorg-fältig in den einzelnen Räumen in-stalliert worden sind. Die Besu-cher der Veranstaltung betonten die „hohe Qualität“ und die „Aus-drucksstärke“ der Präsentation und widmeten sich mit viel Inte-resse und Begeisterung den Dar-bietungen. Insgesamt eröffnet der Neubau der Waldorfschule viele neue Möglichkeiten, die es zu nut-zen gilt. Der Schule ist zu wün-schen, dass weitere Veränderun-gen Realität werden können und nicht Vision bleiben müssen. Text: Clara Fecke

Kommunales

TermineSitzungen: Hauptaus-

schuss am Montag, 8. März, 18.00 Uhr; Werksausschuss Eigenbetrieb Bauhof am 23. März, 18.00 Uhr; Gemein-devertretung am Donners-tag, 25. März, 18.00 Uhr. Alle Sitzungen finden im Rathaus Kleinmachnow, Adolf-Grim-me-Ring 10 statt.

Gespräche mit BIK: Die Bürger für gute Lebens-qualität in Kleinmachnow e.V. treffen sich am Dienstag, den 9. März um 2o.00 Uhr, im Jägerhorn 50. Gäste sind will-kommen.

Seniorenbeirat: Die Sprechstunde des Senioren-beirates findet am Dienstag, den 9. März, von 10.00 bis 12.00 Uhr im Rathaus Klein-machnow, Adolf-Grimme-Ring 10, 3. Obergeschoss, Sit-zungsraum 2–3 statt.

Akademie 2. Lebens-hälfte: Die Sprechstunde findet am Dienstag, den 9. März, ab 14.00 Uhr im Rat-haus Kleinmachnow, Adolf-Grimme-Ring 10, 3. OG im Sitzungssaal 1 statt.

Schiedsstelle: Am Dienstag, den 16. März, ste-hen Gisela Stahn und Iris We-ger ab 18.00 Uhr im Rathaus Kleinmachnow zur Verfü-gung, um Rechtsstreitigkei-ten zu schlichten und in Kon-fliktfällen zu beraten und so den Gang vor den Richter bestenfalls zu vermeiden.

Agenda-Gruppe Kli-maschutz lädt ein: Am Montag, den 15. März um 19.00 Uhr trifft sich die Grup-pe Klimaschutz der Agen-da 21 im Sitzungssaal 1 im 3. Stock des Rathauses Klein-machnow, Adolf-Grimme-Ring 10.

Mädchenzukunfts-werkstatt in Teltow: Jeden Dienstag, 15.00 Uhr Quassel-tag, Berufsberatung, Bewer-bungshilfe, Oderstr. 34–35

Großzüge Halle für den künstlerisch-praktischen Unterricht an der Waldorf-schule Foto: Clara Fecke

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Straßengespräche

Mich stören die Wildschweine. Dagegen müsste mehr unternom-men werden. Wir wohnen in ei-nem großen Mietshaus mit einer schönen Wiese hinterm Haus. Im Frühling wachsen dort herrliche Blumen, die zahlreiche Schmet-terlinge anziehen. Eigentlich dür-fen dort keine Blumen gepflückt werden. Im kommenden Frühling wird aber wahrscheinlich sowieso nichts wachsen, denn die Erde ist komplett von den Wildschweinen aufgewühlt worden. Außerdem ist es auch nicht ganz ungefähr-lich, wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe und plötzlich ein Wildschwein vor mir steht.

Blumen oder Schweine?

Inge Mai (69) Marion Kledzik (49) Franziska Müller (45) Name geändert Brigitte Bretschneider (76)

Ich wünsche mir, dass die Ge-meinde und die Bürger von Klein-machnow mehr miteinander an-statt gegeneinander arbeiten. Wenn eine Straße neu angelegt werden soll, ist es sinnvoll mit den Anwohnern zu sprechen. Sonst fühlen wir uns nicht ernst genom-men. Statt das zu machen, lässt sich die Gemeinde aber lieber auf einen Rechtsstreit ein, nur um die eigenen Interessen durchzusetzen. Ich finde, die Gemeindevertreter sollten ihre parteipolitischen Inte-ressen mehr hinter die Interessen der Bürger zurückstellen. Schließ-lich leben wir zusammen in einer Gemeinde.

Vor unserem Haus gibt es ei-nen kleinen Grünstreifen, der ei-gentlich der Gemeinde gehört. Weil dieser nicht gepflegt wurde und entsprechend aussah, haben wir Eigentümer mit unserem ei-genen Geld dort ein paar Sträu-cher und Blumen angepflanzt. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde das jedoch alles vom Grün-flächenamt wieder entfernt. Wa-rum konnte uns vorher niemand Bescheid sagen? Ich finde, das ist keine Art und Weise, miteinander umzugehen. Auf Nachfrage droh-te man uns sogar mit einer Anzei-ge. Ist es denn unmöglich, solche Dinge offen anzusprechen?

Der Duellpfuhl in der Nähe des Machnower Buschs könnte einmal gereinigt werden. Im Frühling geht es zwar noch, aber im Sommer fängt das Wasser immer an, pene-trant zu stinken. Wenn wir dann vorbeigehen, haben wir das Gefühl, es ist eine Kloake. Selbst die En-ten schwimmen schon nicht mehr gern auf dem Pfuhl. Das finde ich wirklich schade, denn der Park ist eigentlich ein schönes Fleckchen Erde. Wir gehen dort gern spazie-ren. Die Papierkörbe könnten öf-ter geleert werden. Die quellen manchmal fast über. Sonst gibt es nichts zu bemängeln. Wir fühlen uns sehr wohl in Kleinmachnow.

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Vorspann: Laut Kalender ist am 20. März Frühlingsanfang. Die Tage werden länger, die Sonne gewinnt an Kraft und die Natur steht in den Startlöchern. Für viele ist das Grund genug, nach der langen Durst-strecke des diesjährigen Winters einmal aufzuatmen und nach vorn zu schauen. Die bereits mehrfach diskutierten Themen wie die Sanierung des Freibades, Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel, Straßen-

bau, Wildschweine, Jugendbanden, der Neubau des Seniorenheimes am Rathausplatz oder einfach nur die Frühlingsbepflanzung kommen wie-der auf den Tisch. Entspricht das aber auch den Sorgen der Bürger? Wir haben einmal nachgefragt, was die Kleinmachnower derzeit wirklich be-wegt und was sie sich in ihrer Gemeinde wünschen. Deshalb fragte die Kleinmachower Zeitung:

Was soll sich im Frühling in Kleinmachnow ändern? Einleitungstext/Fotos:Anett Kirchner

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Plätze der Region

Ob Dorf-, Markt- oder Kirch-platz, jeder Ort hat ein histori-sches Zentrum. Das lehrt die Erfahrung. Doch wer Kleinmach-now kennt, weiß, dass dies nicht immer zutrifft.Während Teltow als Stadt einen Marktplatz besitzt und Stahns-dorf mit dem Dorfplatz aufwarten kann, hatte die Gemeinde Klein-machnow bis vor wenigen Jahren nichts Derartiges zu bieten. Kultu-relles und wirtschaftliches Leben waren im Ort verstreut. Heute sieht das anders aus. Der Rathaus-markt, der am 1. April 2004 mit einer mehrtägigen Feier eröffnet wurde, ist das erste Zentrum in der Geschichte der Gemeinde.Geschäfts- und Wohnhäuser be-grenzen den Platz an der Förster-Funke-Allee. An der Stirnseite ragt das Rathaus auf. Rings um den mo-dernen Platz findet der Kleinmach-nower von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Arztpraxen al-les, was er zum Leben braucht. Die Menschen haben den Platz in ihre Mitte aufgenommen, denn selbst bei den eisigen Temperaturen in diesem Winter herrscht reges Trei-ben auf dem Rathausmarkt.Doch warum bedarf es erst einer städtebaulichen Planung, damit sich ein Ortszentrum entwickelt? Eine Antwort gibt die Siedlungsge-schichte Kleinmachnows. Der ur-sprüngliche Ortskern liegt südlich des Teltowkanals. Das Medusentor zeugt heute noch von der alten Ha-

Kleinmachnow – Rathausmarkt

keburg, die einst den Mittelpunkt Kleinmachnows bildete. Das Rit-tergeschlecht der Hakes war eine kinderreiche Familie. So wurde deren Grundbesitz mehrfach un-ter den Kindern aufgeteilt, weshalb sich kein beständiges Zentrum her-ausbilden konnte. Zudem entstand von 1906 bis 1908 die neue Hake-burg auf dem Seeberg.Auch die Nähe zu Berlin verhinder-te die Entwicklung eines zentralen Platzes. Anfang des 20. Jahrhun-derts strömten die Berliner nach Kleinmachnow, um die Schleuse des Teltow-Kanals zu sehen. Vie-len gefiel das Örtchen im Grü-nen. So wurde in Kleinmachnow bis 1910 die erste Landhauskolonie für wohlhabende Berliner gebaut. Wohnungsgesellschaften schufen in den folgenden Jahrzehnten vie-le in sich geschlossene Wohngebie-te. Diese hatten weder ein eigenes

Auch im frostigen Winter schlagen einige Händler ihre Zelte auf dem Rathaus-markt auf. Foto: Kathleen Nordt

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Das erste Zentrum der Gemeinde

kulturelles Zentrum noch waren sie auf einen zentralen Punkt aus-gerichtet. Sie dienten einzig und al-lein dem Zweck, attraktives Woh-nen im naturbelassenen Umland von Berlin zu ermöglichen.„Erst nach dem 2. Weltkrieg wur-den zentrale Plätze in Kleinmach-now eingerichtet“, erklärt Günter Käbelmann, Archivar des Klein-machnower Heimatvereins. Auch wenn über viele Jahrzehnte be-reits die Idee eines Gemeindezen-trums an der Stelle des heutigen Rathausmarktes bestand, gelang es erst in den 1990er Jahren, einen zentralen Platz zu schaffen.Nach der Eröffnung der Geschäfte am 1. April 2004 hatten sich Ende 2004 und Anfang 2005 auch die Ge-meindevertreter sowie die Biblio-thek am Rathausmarkt niederge-lassen. Seit Oktober 2009 ergänzt ein viertes Gebäude den Platz an

der Nordostseite. Wie die anderen Häuser, ausgenommen das Rat-haus, wird auch dieses als Gewer-be- und Wohnraum genutzt. Die beiden direkt an der Förster-Funke-Allee gelegenen Gebäude verwal-tet das Privatunternehmen Kondor Wessels. Die Häuser mit der gelben Fassade in der Mitte des Rathaus-marktes betreut die gemeinnützi-ge Wohnungsgesellschaft Klein-machnow. Ziel war es, Bürger der Gemeinde Kleinmachnow im neu-en Zentrum anzusiedeln. Deshalb wurde mit Hilfe von Fördermitteln der Bau altersgerechter Wohnun-gen unterstützt. Der kurze Weg zum Einkaufen und zu verschiede-nen Ärzten ist günstig für die Mie-ter. „Am Rathausmarkt findet man alles Notwendige“, erzählt Frau Lehrack aus Kleinmachnow. „Er ist einfach erreichbar und die Aus-wahl zwischen 2 Supermärkten ist gut“, ergänzt sie.Nach der gewerblichen und admi-nistrativen Nutzung des Rathaus-marktes ließ auch die kulturelle Be-lebung nicht lange auf sich warten. Zwei Mal wöchentlich ist Markt. Des Weiteren findet jährlich das Frühlings-, Winzer- sowie das Kin-der- und Familienfest statt. „Beson-ders gut wird die italienische Nacht angenommen, die dieses Jahr be-reits zum 4. Mal stattfindet“, be-richtet Martina Bellack, die Pres-sesprecherin der Stadtverwaltung. Gefeiert wird dann meist bis 1 Uhr nachts. Länger lässt es die Ausnah-meregelung nicht zu. Da der Rat-hausmarkt auch eine Wohnfunkti-on erfüllt, kam es ab und an in der Vergangenheit zu Beschwerden wegen Ruhestörung. Laut dem Ordnungsamtsleiter Eckard Dehne hält sich dies jedoch im Rahmen.In Grenzen halten sich auch die Schäden am Rathausmarkt. Uwe Brinkmann vom Kleinmachnower Tiefbauamt gibt an, dass nur klei-ne Instandsetzungsarbeiten seit der Einweihung des Platzes 2004 vorgenommen wurden.Auch wenn er nicht natürlich ge-wachsen ist, erfüllt der Rathaus-markt in Kleinmachnow seinen Zweck als Mittelpunkt der Ge-meinde besser als manch histori-scher Dorfplatz. Denn er besitzt gleichzeitig wirtschaftliche, kul-turelle und administrative Bedeu-tung. Mit diesem Platz wurde in Kleinmachnow somit ein ein-zigartiges und lebendiges Zent-rum geschaffen. K. Nordt

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Topthema des Monats

Interessieren Sie sich für Satire?Zwiefach nachdenkliche Denkschrift im Jahr eines Kurt-Tucholsky-Doppeljubiläums

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Er war wohl so etwas wie ein letzter Seufzer in Agonie, der Kurt-Tucholsky-Abend des Kunst- und Kulturvereins Klein-machnow am 29. Januar. Nach 20 Jahren hat sich der traditionsreiche Verein aufgelöst, nicht ohne mit seiner letzten Veranstaltung an jenen kleinen dicken Berliner zu erin-nern, der in der Weimarer Republik mittels Schreibmaschine versuchte, die seinerzei-tige Katastrophe aufzuhalten. „Ein kleiner dicker Berliner …“, so erinnerte sich Erich Kästner 1946 fast liebevoll an jenen großen Satiriker: Kurt Tucholsky. Die große Katas-

trophe des 20. Jahr hun-

d e r t s war

seit gerade einem Jahr Geschichte. Damals hat-te der Rowohlt Verlag Tucholskys mit dem Bändchen „Gruß nach vorn“ gedacht, in dem auch Kästners Text „Begegnung mit Tucho“ veröffentlicht wurde. Damals war Tucholsky nicht einmal elf Jahre tot.

Jetzt, im Jahre 2010, stände es gut an, ein Doppel-jubiläum gebührend zu begehen. Am 9. Januar 1890, vor also 120 Jahren, wurde Kurt Tuchols-ky geboren. Vor 75 Jahren, am 21. Dezember 1935, verstarb er an den Folgen einer Überdo-sis Schmerztabletten. Doch jener messerschar-fe Geist scheint dieser Tage und Wochen nur in wenigen Medien des Gedenkens würdig. Wohl widmete ihm der Online Focus einen Beitrag. Der NDR würdigte ihn anlässlich seines Ge-burtstages als „publizistischen Tausendsassa“ mit pfeilspitzer Schreibfeder. Nimmt denn aber die Boule-vard-Journaille erinnerungs-halber auf ihn Bezug, sind die Fauxpas´ offenkundig vorpro-grammiert. Auch in der BZ schenkte Christoph Stölzl, seines Zeichens ehe-maliger Berliner Kultursenator, Tucholsky am 9. Januar einen Artikel. Der allerdings war mit dem Makel eines falschen Bildes behaftet. Statt eines Fotos des Jubilars hatte man dem Artikel ein Porträt von Anton Tschechow beigefügt. Tschechow hat zwar im selben Monat Geburts-tag, nämlich am 29. Januar, ist aber 30 Jahre äl-

ter. Damit jedoch nicht genug, Stölzls Text trieft vor an den Haaren herbei ge-

zogenen Klischees und Halb-wahrheiten: „Da lebte er in

Schweden, vertrieben aus seiner geliebten Berliner

Heimat“, melancholi-siert Stölzl über den vermeintlichen „Me-lancholiker Kurt Tu-cholsky“. Der jedoch hatte bereits 1913 in einem Brief HH

Blaich geschrieben: „Ich mag Ber-

lin nie.“ 1919 schrieb er

B l a i c h

vom „in der berliner Hölle brodelnden Tuchols-ky“. So groß war die Liebe wohl nicht gewe-sen. Auch, so Stölzl, vergalten „die rechtsradi-kalen Totengräber Deutschlands“ es Tucholsky „mit ihrem Hass, der ihn 1933 sofort zur Flucht zwang“. Tucholsky allerdings siedelte bereits 1924 nach Paris über und lebte seit 1929, un-terbrochen von einem dreimonatigen England-aufenthalt im Jahre 1931, in Hindås bei Göte-borg. Manchmal erscheint es wohl sinnvoller, das Ding mit dem Gedenken eher ganz zu las-sen.

Selbst die Kurt Tucholsky-Gesellschaft, die sich programmatisch dem Andenken und der Ver-breitung seines Werkes widmet, leistet sich bis-weilen einen Lapsus. Sucht man auf der Home-page der Kurt Tucholsky-Gesellschaft, www.

tucholsky-gesellschaft.de, unter Presseschau, so findet man als letzten Eintrag den Verweis auf einen Artikel der Netzeitung vom 21. Fe-bruar 2006. Klickt man dann

gar den Button „zum Text“, landet der Tuchols-ky-Interessierte jedoch bei einer kurzen Mittei-lung unter dem Titel „Boy George beteuert sei-ne Unschuld“ vom 2. Februar selbigen Jahres. Immerhin verweist die Kurt Tucholsky-Gesell-schaft auf den von Friedhelm Greis hervorra-gend gepflegten Sudelblog (www.sudelblog.de).

So oblag es denn auch einem in Selbstauflö-sung befindlichen Kunst- und Kulturverein im kleinen Kleinmachnow, die satirische Stimme der Weimarer Republik gebührend zu ehren. Und nur am Rande bemerkt, der Verleger der Schau- und später Weltbühne, der enge Freund und Mentor Tucholskys, Siegfried Jacobsohn, liegt auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof begraben. Sein Grab wurde erst vor wenigen Jahren von einer Kleinmachnowerin wieder-entdeckt.

Im Foyer des Bürgersaales im Kleinmachno-wer Rathaus präsentierte Roland Templin sei-ne Schätze: historische Tucholsky-Veröffentli-chungen in der Zeitschrift „Die Schaubühne“ bis hin zum „Sudelbuch“. Templin ist Abgeord-neter in der Kleinmachnower Gemeindevertre-tung und glühender Tucholsky-Verehrer. Etwa 1 000 der ungefähr 3 000 Veröffentlichungen Kurt Tucholskys beherberge seine Sammlung,

sinnierte Templin mit sichtlichem Stolz. Und etwas bitter stellte er fest: „Es

gibt zurzeit keine lieferbare Tu-cholsky-Biografie. Es ist eine Schande.“ Bereits 2005, zum

„- ein kleiner dicker Berliner wollte mit der Schreibmaschine eine Katastrophe aufhalten ...“

(Erich Kästner)

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70. Todestag, richtete Templin im Kleinmach-nower Rathaus eine umfangreiche Tucholsky-Ausstellung aus. „Womöglich die einzige welt-weit“, so Templin.

Etwa 60 Gratulanten füllten die Stühle des Bür-gersaales, um unter dem Titel „Kurt Tuchols-ky: Lachen und Weinen“ teils lauschend, teils mit eigenen Beiträgen, des großen Meisters der deutschen Satire zu gedenken. Doch war auch augenfällig, dass der größte Teil der Anwesen-den die ersten fünf Lebensdekaden bereits hin-ter sich gelassen hat.

Es scheint schlecht bestellt um die hohe Kunst der Satire in Zeiten des Quatsch-Comedy-Clubs. Das Interesse im Allgemeinen und das der jüngeren Generationen im Speziellen scheint gering. Dabei war es doch immer ein Privileg der Jugend, radikal und laut auszuspre-chen, woran es der jeweiligen Zeit gebrach. Kurt Tucholsky, zurzeit der Erstveröffentli-chung seines Textes „Was darf Satire?“ im Ber-liner Tageblatt bereits 29 Jahre alt, beantwor-tete diese Frage mit einem schlichten „Alles.“

Satire darf alles! Doch während ein Künstler wie der umstrittene dänische Mohammed-Ka-rikaturist Kurt Westergaard sich vor islamisti-schen Sektierern verstecken muss, und samt seiner elfjährigen Enkelin am letzten Neu-jahrsabend geradeso dem Axtmordversuch ei-nes 28-Jährigen entging, scheint Satirekunst das Gros der Jugend nur ganz am Rande zu tangieren. Wenigstens in Kleinmachnow war an jenem 29. Januar wenig zu spüren von ju-gendlichem Kunstinteresse. Allein diese augen-scheinlichen Tatsachen wären schon eine satiri-sche Betrachtung wert.

Und an dieser Stelle muss man sich allen Erns-tes noch einmal deutlich fragen: Was darf Sati-re? „Nun gut, wie bekannt, darf ja die Satire al-les“, antwortete der in Kleinmachnow lebende Karikaturist, Satiriker und Autor Harald Kretz-schmar, „bis zu dem Punkte, wo ihr dann un-terstellt wird, dass sie das ja dürfen könne. Aber muss denn das sein? Oder kann die denn das über-haupt?“ Kretzschmar hat-te wesentlich zum Gelin-gen des Tucholsky-Abends im Bürgersaal beigetragen und in seinem Beitrag auf die bis heute anhal-tende Aktualität von Tucholskys Texten hinge-wiesen. Dennoch stellte sich ihm auch die Fra-ge nach dem Wollen. „Ich hab den Eindruck, dass viele Leute überhaupt keine Satire wollen.

Wenn das nämlich der Fall wäre, würden sati-rische Bücher auf dem Buchmarkt viel größere Chancen haben.“

„Satire muss provozieren. Satire muss auch immer in Opposition stehen“, meinte Ro-land Templin. „Eine gefällige und mehrheits-fähige Satire erfüllt ihren Zweck nicht. Des-wegen würde ich sagen, je größer der Aufschrei nach einem satirischen Artikel, desto treffender ist sie. Sie muss allerdings auch pro-fund sein.“ Und er fuhr fort: „Da ich aber nun gerade ge-sagt habe, Satire darf alles, gibt es an sich kei-ne moralischen Grenzen. Die ethischen Gren-zen richten sich an den ethischen Grenzen des Satirikers aus, und daran wird auch der Wert seiner Sarire zu messen sein.“ Die Stahnsdor-fer Kabarettistin Johanna Lesch ist mithin der Ansicht, Satire dürfe eben nicht alles. Für sie gibt es Grenzen. Aber „das ist wohl ein Ding subjektiver Betrachtung“. Tucholsky zitierte den Sohn der einst in Kleinmachnow lebenden Frauenrechtlerin Lily Braun: „‚Es scheint mir überhaupt ein Erbfehler der Deutschen‘, hat der junge, im Kriege getötete Otto Braun ein-mal gesagt, ‚ihre Gemeinheiten immer ethisch rechtfertigen zu wollen.‘“

Was aber bringt nun profunde Satire, wenn Sa-tire über ein Mario-Barth-Comedy-Niveau hin-aus von der Mehrheit nicht gewollt wird? Was bringt der Kurt-Tucholsky-Abend eines ster-benden Kunst- und Kulturvereins, wenn sel-biger Verein sich ausgerechnet aus Mangel an Nachwuchs auflöst? Bissige Satire allein auf die-sen Umstand wäre mit Sicherheit ein adäquates künstlerisches Mittel. „Es ist aber wichtig, da ein satirischer Artikel ein Angriff ist, dass der Angegriffene auch die Möglichkeit hat, sich da-gegen zu wehren“, sagte Roland Templin dazu. „Auf Leichen am Boden einzutreten, ist kein satirischer Angriff. Das ist meistens eine üble Polemik.“ Tucholsky selbst hatte sich, selten zwar, dennoch bisweilen polemischer Züge in

seinen Texten nicht verwei-gert. An dieser Stelle wird der folgende Vergleich ein wenig hinken, aber um deut-lich zu machen, was mög-lich ist, wenn selbst Polemik

im mehrheitlich ignoranten Nichts verhallt, er-scheint er wiederum leidlich passend. Tuchols-ky hatte sich mittels eines Gedichtes 1931 über den Nazi-Propagandisten Joseph Goebbels an-hand seiner körperlichen Gebrechen lustig ge-

macht. Aus einem Brief Tucholskys an Wal-ter Hasenclever von 1933: „Ich höre, daß der kleine Goebbels, dem ich seinen Klumpfuß unter die Nase gehalten habe, sich gar nicht genug tun kann: im Radio und in den Blät-tern hat er es immer wieder mit mir … mir fallen kaum noch Witze dazu ein, so un-endlich gleichgültig ist mir alles.“ Wo sind

die vielen „Bildungsneu-bürger“, die einen Kunst- und Kulturverein unter Umständen hätten am Leben erhalten, ihm neu-es Leben hätten einhau-chen können? Goeb-bels

hatte Tucholsky nicht vergessen. Er hatte seine Schriften wegen Frechheit und Anma-ßung verbrennen lassen. Wo sind die Blät-ter jetzt, die sich an den kleinen dicken Ber-liner mit der pfeilspitzen Feder im positiven Sinne erinnern?

Man ermordet Satire nicht mit Axt und Feu-er, sondern mit Vergessen und Gleichgültig-keit. Und dasselbe gilt für Kunst im Allge-meinen. Ein wenig aus dem seinerzeit von Tucholsky gemeinten Zusammenhang ge-rissen, dennoch im hiesigen Zusammen-hang eben erschreckend aktuell: „Wer die Enge seiner Heimat ermessen will … Wer die Enge seiner Zeit ermessen will … Er sehe sich einmal alte literarische Zeitschriften an, ältere Kunstbücher – und er wird staunend erkennen, wie wenig bleibt: … zergangen ist alles wie Staub im Wind.“ Tucholsky hatte gegen den dekadenten Kunstsnobismus sei-ner Zeit gewettert. Doch dieser Snobismus ist nur die eine Seite der Medaille, die ande-re ist Ignoranz. „Seid ihr solche Grießbreif-resser, na dann verdient ihr es nicht besser.“ Der Kunst- und Kulturverein Kleinmach-now hat seine Schuldigkeit getan. Er ist Ge-schichte. Es ist eher zum Weinen als zum Lachen. Dennoch kann man beiden Verbli-chenen nur die Worte zurufen, die Tuchols-ky einst zu seinem eigenen fiktiven Begräb-nis Claire Waldoff in den Mund gelegt hatte: „Komm ruff ...“ Die emeritierte Professorin Marianne Schmidt hat es an jenem Tuchols-ky-Abend ausgesprochen: „Komm ruff Tu-cho!“ Er wird es nur tun können, indem man seiner gedenkt. Harald Kretzschmar allerdings wünscht sich so etwas wie eine Neubelebung des Kulturvereins, etwas, das nachfolgen kann. Und vielleicht kommt er ja gar etwas verjüngt wieder ruff ...

Rolf NiebelFoto: Archiv Roland Templin 13

Topthema des Monats

„Eine gefällige und mehrheitsfähige Satire erfüllt

ihren Zweck nicht.“ (Roland Templin)

„- und er wird staunend erkennen, wie wenig bleibt:

… zergangen ist alles wie Staub im Wind.“

(Kurt Tucholsky)

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Nur Minuten zuvor lag sie noch leer im fahlen Scheinwerfer-licht der Straßenbeleuchtung, die Kleinmachnower Hohe Kiefer – am 8. Februar, kurz vor 19.00 Uhr. Doch wie aus dem Nichts streben urplötzlich schattenhaft und unsi-cheren Fußes ein halbes Dutzend älterer Menschen über den hart und bucklig gefrorenen Schnee auf das Toni-Stemmler-Haus zu. Im Toni-Stemmler-Haus residiert der Heimatverein Kleinmachnow e.V., und der hat geladen.

Im Clubraum des Vereinshauses scheinen auf den ersten Blick zu-mindest Gegensätze aufeinander zu treffen. An den Fenstern hän-gen halblange Spitzenstores und die Bestuhlung ist mit Blümchen-bezügen geschmückt. Auf dem Tisch links der Tür jedoch steht ein Laptop und präsentiert über Videobeamer per Slideshow Foto-grafien eines Kleinmachnow aus längst vergangenen Tagen. Der Saal füllt sich. Das Durchschnitts-alter der Gäste scheint die imagi-näre Ruhestandsdemarkationslinie nicht unterschreiten zu wollen.

Der Kleinmachnower Heimat-verein hatte seine Veranstaltung völlig unprätentiös mit den Zei-len „Interessantes zur Besied-lung Kleinmachnows“ und „Neue Forschungsergebnisse des Hei-matvereins Kleinmachnow e.V.“ beworben. Spätestens hier aller-dings wird es interessant. Der Ver-ein nämlich ist bemüht, „die Ver-bundenheit der Kleinmachnower mit ihrer Heimatgemeinde zu för-dern. Er beschäftigt sich mit der Geschichte von Kleinmachnow und seiner Umgebung, er bemüht sich, Vergangenheit und Gegen-wart aufzuarbeiten. Ziel ist es, die historischen Quellen der Gemein-de und ihres Umfeldes zu erfassen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“ Passionierte Heimat-forscher, wie Ingo Saupe oder der Stadtarchivar und Urkleinmach-nower Günter Käbelmann ha-ben sich dieser Aufgabe mit Leib und Seele verschrieben. Akribisch wird Indizien nachgegangen. Und so stößt man anhand eines Post-stempels auf einem philatelisti-schen Machwerk schnell mal auf einen Kleinmachnower SA-Mann,

namens Gerhard Krausnick, der es vom Postvorsteher nach sei-ner Gefangennahme bei Stalin-grad zum Gründungsmitglied des am 12. Juli 1943 ins Leben geru-fenen Nationalkommitees „Frei-es Deutschland“ gebracht hat-te. Oder aber, so stellte sich bei Nachforschungen Käbelmanns heraus, dass ein gewisser Cäsar Pinnau, seines Zeichens Architekt für das Architektenbüro August Bräuhaus de Groot, in Kleinmach-now um 1936 für den Bau zweier Häuser verantwortlich zeichnete. Ab 1937 arbeitete selbiger Cäsar Pinnau bereits mit einem gewis-sen Albert Speer zusammen und entwarf unter anderem die Innen-ausstattung des Büros von Staats-sekretär Dr. Otto Meissner in der Neuen Reichskanzlei. Pinnau do-kumentierte seine Tätigkeit sor-fältig fotografisch und so sind bis heute Fotos von der Stammbahn oder den Rodungen für den Klein-machnower Bunkerberg, heute Rodelberg, erhalten. Der „Super-forscher“ Manfred von Ardenne hingegen war zwar 1938 Bauherr auf einem Grundstück an der Märkische Heide Ecke Schleusen-

weg in Kleinmachnow, wurde je-doch noch im selben Jahr von sei-ner ersten Frau geschieden und hatte nie dort gewohnt. Die ge-schiedene Gattin allerdings lebte dort wohl unter dem Namen Frei-frau von Ardenne weiter.

Solcherart Erkenntnisse fördert die liebevolle Kleinarbeit der Hobby-historiker vom Kleinmachnower Heimatverein zutage. Präsentiert wird dieses „Kleinmachnower Al-lerlei“ dann auf Veranstaltungen, wie eben jener am 8. Februar. Lei-der bleibt man hier oft unter sich. Das bedauert auch Ingo Saupe, der sich stark im Verein engagiert. „Junge Leute kommen hier leider eher selten vorbei. Beim letzten Mal war eine junge Frau da. Die kam wohl mit ihrem Vater.“ Das jedoch sind eher seltene Einzelfäl-le. Allerdings holen sich die Kin-der der Kleinmachnower Schulen nicht selten für Unterrichtsprojek-te Unterstützung bei den Heimat-forschern. Auch Führungen für Schüler bietet der Heimatverein an. Jeden Donnerstag von 14.00 bis 18.00 Uhr öffnet das Büro des Heimatvereins seine Pforte. Inte-

ressierten Besuchern steht dann das umfangreiche Archiv, sowie die wohl größte Literatursamm-lung über Kleinmachnow und Umgebung für Recherchen zur Verfügung. An prominenten Per-sönlichkeiten, sowohl lebenden, als auch toten, herrscht in Klein-machnow kein Mangel. Vom eins-tigen preußischen Kultusminister Adolf Grimme, nach dem der be-kannte Fernsehpreis benannt ist, bis hin zur Schriftstellerin Chris-ta Wolf haben Kunst- und Kul-turschaffende, Wissenschaftler und Politiker ihre Spuren im Ort hinterlassen. Dem Kulturbio-top Kleinmachnow ist der Kari-katurist und Autor Harald Kretz-schmar seit Jahren auf besagter Spur. Ausgewählten Persönlich-keiten hat er in seinem 2008 er-schienen Buch „Paradies der Be-gegnungen“ ein Denkmal gesetzt. Und wie zur Mahnung hat der 78-Jährige seinem Buch folgende Zeilen vornan gestellt: „Gewid-met den Kindern von heute. Auf dass sie aus unserer Vergangen-heit klug werden.“

Text/Foto: Rolf Niebel

Ohne jugendlichen Nachwuchs könnte der Heimatverein Kleinmachnow bald das sein, was er untersucht: Heimatge-schichte. Junge Leute finden offenkundig selten zu den Veranstaltungen im Vereinshaus in der Hohen Kiefer 41.

Hohes Alter in der Hohen Kiefer

Heimatverein

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Vom Eigenheim ins Altersheim? Die Entscheidung in ein Pflege-

heim zu gehen, bedeutet für viele ältere Menschen den Verlust eines großen Teils ihrer Eigenständig-keit, ist jedoch oftmals notwen-dig, wenn man rund um die Uhr versorgt werden muss. Der Un-terschied zwischen umfassender Pflegebedürftigkeit und „ein we-nig Hilfe benötigen“ ist jedoch groß. Für Senioren, die sich auch im Alter ein hohes Maß an Selbst-ständigkeit bewahren wollen und lediglich etwas Unterstützung im täglichen Leben benötigen, kommt der Einzug in ein Alters- oder Pflegeheim somit nicht in Frage. Gerade wenn man, wie vie-le Kleinmachnower, in einem Ein-familienhaus wohnt, ist es sowieso nur schwer vorstellbar, sich für ein einziges Zimmer von Heim und Garten zu trennen.

„Der ganz große Trend geht da-hin, dass viele Senioren ihre Woh-nung oder ihr Haus nicht verlas-sen wollen und möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können“, bestätigt auch Katharina Ecker, Mitglied im Seniorenbeirat Kleinmachnow und Mitarbeite-rin der Akademie 2. Lebenshälfte. Sollte die Haus- oder Gartenarbeit zu viel werden oder ein gewisser Grad an Pflegebedürftigkeit ein-treten, muss man seine eigenen vier Wände jedoch nicht zwin-gend verlassen. „Es gibt einige An-gebote im Bereich der Pflegediens-te, beispielweise der AWO oder der Volkssolidarität, aber auch private Pflegedienste in der Umgebung, die gut funktionieren sowie kleine Unternehmen, die zum Beispiel Hausmeisterleistungen anbieten“, so Katharina Ecker, „allerdings tun sich viele noch schwer solche kos-tenpflichtigen Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Das ist ein Prozess, der erst langsam in Gang kommt. Der jetzigen Rentnerge-neration widerstrebt es oft sehr, für so etwas Geld auszugeben.“

Eine immer größer werdende Nachfrage besteht vor allem im Be-reich des Betreuten Wohnens. Im Regelfall handelt es sich bei dieser Wohnform um Mietwohnungen in einem Mehrfamilienhaus mit

einem Zusatzangebot verschiede-ner Leistungen, wie beispielsweise einer Notrufvorrichtung, einem Ansprechpartner vor Ort oder ei-nem erweiterten Hausmeisterser-vice. Das Betreuungsangebot wird zumeist über eine Pauschale abge-rechnet, jedoch kann auch festge-legt sein, dass jede Leistung sepa-rat zu zahlen ist. Katharina Ecker hat, im Rahmen ihrer Mitarbeit im Projekt “Wohnen im Alter in Brandenburg“, mit einem Kon-zept besonders gute Erfahrun-gen gemacht. „Ich persönlich fin-de Mehrfamilienhäuser mit einem Concierge-Service sind eine gute Lösung. Der Concierge ist in die-sem Fall Ansprechpartner für al-les; wenn der Wasserhahn tropft, wenn eine Briefmarke gebraucht wird oder Wäsche für die Reini-gung entgegen genommen werden soll. Das ist sehr transparent und man sieht, was man für sein Geld bekommt.“ Etwas Vergleichba-res, sagt sie, gibt es in Kleinmach-now bislang nicht. Die Nachfrage wäre jedoch da. Im Seniorenbeirat der Gemeinde wurde erarbeitet, dass im Rahmen eines betreuten Wohnprojektes besonderer Bedarf an 1 ½ bis 2-Zimmer-Wohnungen besteht, natürlich immer unter der Voraussetzung der Bezahlbar-keit. Wichtig sei zudem, dass sich in unmittelbarer Umgebung Ein-kaufsmöglichkeiten, Arztpraxen und kulturelle Angebote befinden. Diesbezüglich ist man, laut Katha-rina Ecker, seit November 2007 mit der Gewog im Gespräch. Der Geschäftsführer der Gewog, Cars-ten Fischer, bestätigt auf eine An-

frage Planungen zu einem Neu-bau für Betreutes Wohnen am Rathausmarkt, verschiedene Ar-chitekturbüros seien bereits be-auftragt worden, entsprechende Entwürfe vorzulegen. Mögliche Kooperationspartner sieht Cars-ten Fischer in der AWO oder der Volkssolidarität. Zudem könnte das Betreuungsangebot auf die be-reits bestehenden seniorenfreund-lichen Wohnungen in der Förster-Funke-Allee, am Rodelberg oder am Rathausmarkt ausgedehnt werden. Weiteres ergäbe aber erst die nächste Aufsichtsratssitzung am 26. Februar.

„Eine gewisse Form des Betreu-ten Wohnens bietet natürlich auch das Augustinum an“, räumt Ka-tharina Ecker ein, „allerdings so hochpreisig, dass es für die der-zeitige Rentnergeneration nicht in Frage kommt.“ Ist seniorenge-rechter und qualitativ hochwer-tiger Wohnraum eine Frage des Geldes? „Wir bemühen uns, ge-rade in Bezug auf ein Neubaupro-jekt, entgegen zu steuern, es soll ja auch jemand mit einer nicht so üppigen Rente einziehen können. Viel hängt auch von den Planun-gen der Architekturbüros ab, ich könnte mir vorstellen, dass dort Möglichkeiten gefunden werden, Kosten einzusparen“, sagt Katha-rina Ecker und bleibt optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass auch in Kleinmachnow eine gute und bezahlbare Lösung für Betreutes Wohnen entstehen wird.“

Stephanie Oehme

Betreutes Wohnen? Welche Möglichkeiten bietet Kleinmachnow?

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Senioren

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Querbeet

Wald und FlurVortragsabend des För-

dervereins BuschgrabenBä-ketal mit Dr. G.-Ch. Möller zum Thema: „Alte Bäume und Totholz als Lebens-raum im Spannungsfeld von Artenschutz, Forstwirt-schaft und Verkehrssiche-rung“ am Donnerstag, 11. März um 19.00 Uhr im Rat-haussaal KleinmachnowDen meisten Spaziergängern werden bereits Schwarz-specht und Fledermäuse be-gegnet sein, die in den alten Buchen um den Machno-wer See ihre Bruthöhlen und Wochenstuben haben. Weitgehend unbekannt da-gegen sind ihre Beutetie-re, die ebenfalls dort leben. Die Forstwirtschaft lässt die-se Bäume allerdings nicht zu alt werden. In dieses inter-essante komplexe Zusam-menspiel der Natur und den Störfaktor Mensch will uns dieser Lichtbildervortrag einführen. Gerhard Casperson/KLMZ

Am 13. Februar fand die diesjährige Mitgliederver-sammlung der Jagdgenos-senschaft Stahnsdorf-Klein-machnow statt. Nach 4 Jahren Amtzeit des Vorstan-des stand die Neuwahl an. Der seit 18 Jahren Vorsit-zende Olaf Ihlefeldt zog sei-ne Kandidatur zur Neuwahl zurück, was einen Rück-zug des gesamten Vorstan-des mit sich brachte. Ab dem 1. April 2010 nimmt als neu-er Vorsitzender Dr. Hubertus Welsch mit dem neu konsti-tuierten Vorstand sein Amt wahr. Im zweiten Wahlgang wurde über die Vergabe der Jagdpacht in Stahnsdorf und Kleinmachnow für die nächs-ten 9 Jahre entschieden. Wi-der Erwarten erhielt Hans Diwiszek, als Pächter der letzten 18 Jahre, nicht mehr den Zuschlag. Als Pächter-Duo werden Peter Hemm-erden und Peter Braun aus Kleinmachnow die Pflichten des Pächters übernehmen.

Olaf Ihlefeldt/KLMZ

Feuerwehrbericht Nicht fütternDie untere Jagdbehör-

de des Landkreises Potsdam-Mittelmark weist darauf hin, dass Gänse, Enten, Blesshüh-ner und auch Höckerschwä-ne dem Jagdrecht und somit der Hegepflicht der Jäger un-terliegen.Gänse und Schwäne holen sich ihre Nahrung auf Äckern und Wiesen und für die En-ten sorgen bei Notwendig-keit die Jäger mit geeignetem Futter. Offene Wasserflächen im Eis werden normalerwei-se nur zur Nachtruhe aufge-sucht. Die Fütterung an Ge-wässern durch Nichtjäger, insbesondere mit Brotresten, ist falsch verstandene Tierlie-be und sollte daher unterlas-sen werden.Besonders falsch ernährte Tiere (u. a. durch Brot) wer-den leicht krank bzw. kön-nen sich an dicht bevölker-ten offenen Gewässerstellen Krankheiten (z. B. Geflügel-pest) schnell ausbreiten. Ein-seitige Ernährung mit Brot führt außerdem nachweis-lich zu Nährstoffmangel bei Vögeln.Auch wenn Brotreste ins Ge-wässer gelangen und durch die Fütterung vermehrt Kot entsteht, wird dem Wasser der ohnehin knappe Sauer-stoff entzogen und somit die Entstehung von Faulgiften gefördert. Fütteraktionen lösen auch unnatürliche Streitigkeiten unter den Wasservögeln aus, die aufgrund von Stress zu unnötigem Energieverbrauch führen.Folge ist aber auch eine grundsätzliche Überpopula-tion. Das Gleichgewicht der Natur wird hier durch über-mäßigen Eingriff des Men-schen gestört.Das geeignete Futter wie Ge-treide oder Mais sollte nicht unkontrolliert ausgelegt wer-den. Besser ist es, den Fach-leuten die Entscheidung zu überlassen, ob und wie gefüt-tert werden muss. Andrea Metzler Pressesprecherin

Das waren dann doch etwas

andere Neujahrstage, der 1. und 2. Januar.Die typischen befürchteten Sil-vesterbrände blieben aus, das Wetter hatte es aber in sich.Der erste Einsatz des noch jun-gen Jahres ging dann auch zu einer herab gefallenen Baum-krone. Um 00.51 Uhr war Silvester für uns von der Feuerwehr vorbei.Die Schneemassen und die Kie-fernbestände verstehen sich gar nicht gut. 12 Wetterbeding-te Einsätze waren bis 2. Januar abends zu verzeichnen.Zwischendurch noch ein Klein-brand bei Ebay im Europark, übrigens gemeldet durch die in-stallierte Brandmeldeanlage.Auch wenn solche Anlagen über das Jahr verteilt für Fehl- alarme im zweistelligen Bereich verantwortlich sind, so hat die-se ihre Arbeit richtig versehen. In diesem Fall brannte der Elek-tromotor einer Eiswürfelma-schine in einem Abstellraum der Küche. Ein weiterer Großbrand be-schäftigte uns und unsere umliegenden Feuerwehren mehrere Stunden in der Städt-lersiedlung in Teltow-Ruhlsdorf. Hier brannte ein Einfamilien-haus. Die Löschwasserversor-gung bei eisigen Minusgraden gestaltete sich sehr schwierig. Im Pendelverkehr wurde zeit-weise Löschwasser mit Feuer-wehrfahrzeugen zum Einsatz-ort transportiert. Sämtliche Feuerwehren unserer Region aus Stahnsdorf, Teltow, Nuthe-tal und Potsdam waren zur Un-terstützung vor Ort.Das die Gemeinde Kleinmach-now selbst um einen Groß-brand herumgekommen ist, sei der Tageszeit und der Aufmerk-samkeit des Hausmeisters der Grundschule auf dem Seeberg zu verdanken. Hier brannte ein

großer Wandschrank der Elek-troverteilung im Obergeschoss und hätte fast auf die hölzerne Dachkonstruktion übergegrif-fen. Das ganze nachts und un-bemerkt hätte vermutlich zum Totalverlust des ganzen Gebäu-des geführt. Zu einem Großeinsatz ganz an-derer Art wurden wir ins Au-gustinum gerufen. Hier waren diverse Kellerräume durch ei-nen Frostschaden überflutet worden.

Seit September letzten Jah-res führten die Feuerwehren Stahnsdorf und Kleinmachnow gemeinsam eine sogenann-te Truppmannausbildung für Neueinsteiger bei der Feuer-wehr durch. Aus unseren Rei-hen traten nun am 30. Januar fünf Nachwuchsblau röcke der Jugendfeuerwehr und drei Neu-einsteiger zur Ganztagsprüfung, bestehend aus schriftlichem, praktischem und mündlichem Teil, an. Alle haben bestanden, teilweise mit sehr guten Noten.Direkt nach der Gratulation am Prüfungsort Teltow ging es zum ersten realen, und wirklich nicht fingierten, Einsatz. Alarm in Kleinmachnow, Hohe Kiefer, Verkehrsunfall zweier PKW mit Verletzten. Wenn auch eher un-spektakulär, zumindest aus Sicht der Feuerwehr, so war dieser Einsatz genau richtig um die jun-gen „Grünschnäbel“ an den Feu-erwehralltag heranzuführen.Insgesamt wurden im Januar 26 Einsätze gefahren. Wollen wir gemeinsam hoffen, dass unsere Region von Groß-einsätzen in der Häufigkeit wie im letzten Jahr verschont bleibt.

Ihr Mario GrocholskiGemeindewehrführerFreiwillige Feuerwehr Kleinmachnow

Foto: FFw KLM

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Querbeet

Zurückgeblättert Tausche Auto gegen Elektrofahrrad Kleinmachnow bietet gute Voraussetzungen, viele Strecken des Alltages mit dem Fahrrad zurückzulegen. Ob zur Arbeit, zum Einkaufen, zu Freunden, zum Sport: unser grüner Wohn-ort lädt zum Rad fahren ein.Mit einem Elektrofahrrad kön-nen diese Strecken noch be-quemer und schneller bewältigt werden. Durch die Unterstüt-zung eines kleinen Elektro-motors fährt es sich wie mit Rückenwind, selbst längere Strecken, Steigungen, Gepäck-taschen oder Kinderanhänger sind kein Problem mehr. Elekt-rofahrräder sind ausgereift und zuverlässig, die Fahrtkosten weit geringer als mit dem PKW, Umwelt und Gesundheit profi-tieren ebenfalls in hohem Maße,

denn Elektrofahrräder erzeu-gen nur minimale CO2-Emis-sionen im Vergleich zum Auto und erzeugen keinen Lärm. Die oft bemängelte Akkutechnik ist auf modernstem Stand: Lithi-um-Ionen-Akkus, wie sie auch in Handys und Laptops Verwen-dung finden, sind leicht, klein und bieten jede Menge Kraft für Strecken bis zu 80 km. Ist der Akku leer, wird er einfach an der nächsten Steckdose wie-der aufgeladen. Einmal „Voll-tanken“ kostet dabei weniger als 10 Cent!Elektrofahrräder machen nicht nur Spaß, sie können im Alltag oft das Auto ersetzen und helfen auch älteren Mitmenschen, mo-bil zu bleiben. Um diese Mög-lichkeiten aufzuzeigen, lädt die Lokale Agenda 21 Kleinmach-now drei Haushalte ein, für 14 Tage auf das Auto zu verzichten und stattdessen auf Elektrofahr-räder umzusteigen; diese wer-den von Deutschlands größtem

Fahrradproduzenten kosten-los zur Verfügung gestellt. Ein-zige Voraussetzungen: die Rä-der müssen nachts verschlossen werden können und die Teil-nehmer sind bereit, ihre Erfah-rungen in Wort und Bild festzu-halten und an einer Auswertung teilzunehmen. Unterstützt wer-den die ausgewählten Radfahrer im Aktionszeitraum vom 8. bis 22. Mai vom Ortsverband des ADFC und den Kleinmachno-wer Fahrradfachgeschäften.Derzeit wird geprüft, ob sich die Gemeindeverwaltung und die Polizeiwache Teltow an der Aktion beteiligen. Zur gro-ßen Auftaktveranstaltung am 8. Mai um 11 Uhr sind alle interes-sierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Alle Informationen zu der Akti-on können im Büro der Lokalen Agenda im Rathaus nachgefragt und im Internet jederzeit nach-gelesen werden (www.klein-machnow-fährt-pedelec.de). An diesen Stellen gibt es auch die Bewerbungsunterlagen. Die Be-werbungsfrist läuft bis zum 21. März 2010. Die ausgewählten Haushalte werden umgehend informiert und zu einem Info-abend eingeladen.Das Büro der Lokalen Agenda 21 Kleinmachnow finden Sie im Rathaus Kleinmachnow, Adolf-Grimme-Ring 10, 14532 Klein-machnow. Telefon: 03 32 03 - 8 77 31 52, Telefax: 03 32 03 - 8 77 29 99, E-Mail: [email protected]Öffnungszeiten: Dienstag 9 bis 11 Uhr 30, Donnerstag 9 bis 13 Uhr

J. Affeldt, Lokale Agenda 21 Klein-machnow, Arbeitsgruppe Energie und Klimaschutz

Im März 2000 berichte-te die KLMZ über die Bilanz des Kultur- und Kunstverei-nes Kleinmachnow für das Geschäftsjahr 1998/99. Zehn Jahre lang hatte sich der Ver-ein im Kleinmachnower Kul-turleben behauptet, sah sich jedoch auch in einem schär-fer werdenden Wettbewerb mit Vereinen und Institutio-nen ähnlicher Orientierung. Dennoch beschrieb die da-malige Vorsitzende Frau Dr. Ursula Kleinig das zurücklie-gende Geschäftsjahr zwar als das schwerste aber zugleich erfolgreichste Jahr. Die im-merhin 114 Veranstaltungen wurden von 1181 Gästen be-sucht. Gerade bei neu zu-gezogenen und jungen Mit-bürgern erfreute sich das Angebot zunehmenden Inter-esses. Insbesondere die offene und tolerante Atmosphäre so-wie die hervorragenden Kon-taktmöglichkeiten wurden ge-schätzt. Ursula Kleinig wurde auf der Jahreshauptversamm-lung erneut zur Vorsitzenden gewählt. Harald Kretzschmar, Helga Resinek und Ulrike Heimberg hingegen schieden auf eigenenWunsch aus dem Vorstand aus. Dem Jahr 2000 sah der Verein seinerzeit opti-mistisch entgegen. Zehn Jahre darauf ist von allem Optimis-mus nicht viel übrig geblie-ben. Der Kultur- und Kunst-verein Kleinmachnow hat sich unlängst aufgelöst. Für einen neuen Vorstand standen im 20. Jahr seines Bestehens kei-ne Kandidaten mehr zur Ver-fügung. Rolf Niebel

Gottesdienste

Ev. Auferstehungs-kirchengemeinde

7. März: 9.30 Uhr Augusti-num, Pfr. Duschka; 10.30 Uhr Auferstehungskirche, Pfrn. Rosenthal

13. März: 18.00 Uhr Auferste-hungskirche, Team

14. März: 9.30 Uhr Augusti-num, Pfr. Möllering

21. März: 9.30 Uhr Augus-tinum, Pfr. Möllering; 10.30 Uhr Auferstehungskirche mit Abendmahl, Pfr. Duschka

28. März 9.30 Uhr Augusti-num, Pfr. Möllering; 10.30 Uhr Auferstehungskirche mit Konfirmanden Klasse 9, Tau-fen, Pfrn. Rosenthal

1. April: 19.30 Uhr Auferste-hungskirche mit Tischabend-mahl, anschl. gem Essen, Pfr. Duschka

Weltgebetstag:Sonntag, 5. März: 19.30 Uhr in der Auferstehungskirche. Wir feiern gemeinsam mit unseren katholischen Brü-dern und Schwestern.

Gemeindenachmittag:Sonntag, 14. März: 15.00 Uhr im Gemeindehaus, Jägerstieg 2; Thema: „Die vier Tempera-mente des Menschen und ihr Einfluss auf die Ernährung des Menschen“, Vortrag von Heil-praktikerin Doris Rauschert.

Kulinarische Lesenacht:Samstag, 20. März: 20.00 Uhr in der Auferstehungskir-che. Blumenmärchen, Har-fentöne und Botschaften von Karl Förster zum Frühlings-anfang, gelesen von Marie Gloede, Harfe gespielt von Rosemarie Hein.

Foto: Auferstehungskirche Klm.

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Sport

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Anton Kuck: Talent mit Luft nach oben

Der RSV Eintracht Teltow-Klein-machnow-Stahnsdorf hat Grund zur Freude: Auf einem Sichtungslehr-gang der U14-Landesteams Ende Ja-nuar in Hamburg wurde der RSV-Basketballer Anton Kuck (13) in den erweiterten Kader der U14-Natio-nalmannschaft berufen. Die inten-sive Jugendarbeit des Pro B-Zweitli-gisten trägt wiederholt Früchte: Im vorigen Jahr schaffte Vereinskolle-ge Dominik Gericke diesen Sprung. Großen Anteil am Erfolg hat ihr Trainer, der RSV-Jugendkoordina-tor Kai Buchmann. Im Interview ge-währen Anton und er Einblicke in ihr Vereins- und Innenleben.

KLMZ: Herzlichen Glückwunsch zur Berufung, Anton. Hat dich die Nomi-nierung überrascht?Anton Kuck: Danke. Ich habe mir schon gedacht, dass ich es schaffen kann. Toll, dass es geklappt hat.KLMZ: Wie war der Ablauf auf dem Sichtungslehrgang?Anton Kuck: Ich war drei Tage mit der Brandenburg-Auswahl dort.

Vom RSV war auch Roland Winter-stein dabei. Am ersten Tag sind wir angereist. Da war ich nicht so gut drauf, weil ich leicht erkältet war. Das wurde dann aber besser. Am zweiten und dritten Tag spielten die Landesteams gegeneinander. Hin-terher wurden die Spieler für den Nationalkader ausgewählt.KLMZ: Wie geht es da jetzt weiter?Anton Kuck: Ich werde versuchen, beim nächsten Auswahl-Lehrgang in die Top 12 zu kommen. Das wird schwer, aber vielleicht klappt es ja.KLMZ: Kai Buchmann, was sagen Sie als Trainer zu Antons Berufung?Kai Buchmann: Ich weiß, was er kann. Daher war ich nicht über-rascht. Es ist umso höher zu bewer-ten, weil man Talente in anderen Verbänden viel mehr fördert.KLMZ: Was sind Antons Stärken als Basketballer?Kai Buchmann: Als Aufbauspie-ler ist Anton ein Spielmacher-Typ. Spielerisch ist er großartig, dazu schnell und wendig. Außer-dem spielt er mit viel Herz und hat

Der 13-jährige RSV-Basketballer Anton Kuck ist im Kader der deutschen U14

Foto: BWA

keine Angst vor Zweikämpfen.KLMZ: Wie beurteilen Sie Antons Per-spektiven?Kai Buchmann: Wenn er sich so wei-terentwickelt, hat er reelle Chancen, als 17-Jähriger in der Ersten zu spie-len. Mit 19, 20 könnte er sogar den Sprung in die 1. Bundesliga schaffen. Das lässt sich aber schwer vorhersa-gen und hängt auch von seiner kör-perlichen Entwicklung ab. Am bes-ten, er wird 2,10 Meter groß.KLMZ: Anton, wärst du später gerne Basketball-Profi?Anton Kuck: Ja, ich würde gerne in der Bundesliga spielen und war auch schon öfter bei Heimspielen von ALBA Berlin. Die Stimmung da ist echt cool.KLMZ: Wäre der Verein enttäuscht, wenn Anton den RSV in Richtung 1. Liga verlassen würde?Kai Buchmann: Nein. Wir würden ihm keine Steine in den Weg legen. Als Ausbildungsort für talentierte Basketballer wollen wir unsere Ta-lente möglichst früh an das Niveau der ersten Mannschaft heranführen. Wenn wir sie noch weiterbringen können, freuen wir uns mit.KLMZ: Wie ist Antons aktuelle Situa-tion im Verein? Kai Buchmann: Die U14 des RSV spielt in der höchsten Liga des Berli-ner Verbandes. Wir haben uns dafür entschieden, weil unser Nachwuchs besonders in Vergleichen mit ALBA und TuS Lichterfelde stärker gefor-dert ist, als wenn sie gegen Teams aus Brandenburg antreten. Antons Mannschaft ist Fünfter. Sie müssten Zweiter werden, um an den überre-gionalen Meisterschaften teilzuneh-men. Das werden wir leider nicht schaffen. Deshalb haben wir Anton

und Roland Winterstein bis zum Saisonende an den Tabellenführer TuS Lichterfelde ausgeliehen. So ge-ben wir unseren größten Talenten die Chance, Meisterschaftsspiele zu bestreiten.KLMZ: Wie viele Fans kommen zu eu-ren Ligaspielen?Anton Kuck: Beim TuSLi und beim RSV sind es so dreißig Leute, die meisten davon Freunde und Ver-wandte. Bei spannenden Spielen feuern die uns auch richtig laut an. Das macht dann noch mehr Spaß.KLMZ: Kommst du eigentlich aus einer sportlichen Familie?Anton Kuck: Mein Papa war frü-her ein guter Fußballer. Meine älte-ren Brüder denken mehr an die Dis-co. Mit Basketball haben sie nichts am Hut.KLMZ: Was machst du in deiner Frei-zeit?Anton Kuck: Ich habe drei bis vier Mal die Woche Basketball-Trai-ning. Wenn ich Zeit habe, spiele ich am Computer, gehe bowlen oder schwimmen. Manchmal bin ich auch auf dem Bolzplatz.

Text/Foto: Lutz Steinbrück

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Sport

Für Max Walsleben, Nach-wuchs-Cross-Talent aus Klein-machnow, ist die Querfeld-ein-Saison abrupt vorzeitig zu Ende. Der 19-Jährige Kader des Bundes Deutscher Radfah-rer (BDR) für den Weltcup und die Weltmeisterschaften muss-te sich nach einem schweren Sturz zum zweiten Mal am Schlüsselbein operieren lassen. Beim Training war er erneut gestürzt. Dabei brach die ein-gesetzte Titanplatte, die sein anderthalb Monate zuvor ge-brochenes Schlüsselbein fixier-te. „Eigentlich war alles gut verheilt, hatte aber Pech, weil ich wieder auf die gleiche Sei-te gefallen bin“, sagt der Bran-denburgische Querfeldein-Meister von 2008 und 2009, der 2006 Deutscher Cross-Meis-ter und 2007 Deutscher Cross-Vizemeister im Jugendbe-reich wurde. Daniel Förster

Fußballfrust durch Winterfrost

Daniel Kunth – hier in einem Spiel auf Kunstrasen – schoss auf dem Hallenpar-kett das wichtige 1:1 gegen den ESV Dresden. Foto: Marcus Lukas

TFV II in Dresden Turnierdritter

Kontra Max Walsleben muss Saison vorzeitig beenden

Frost, Schnee, Glatteis – den Fußballern unserer Region wird derzeit ganz schön zugesetzt. Von einer planmäßigen Vorbereitung auf die zweite Halbserie der Sai-son 2009/10 kann keine Rede sein. Die meisten Plätze sind seit Wo-chen unbespielbar. Manche fürch-ten sogar, die Auswirkungen des kräftigen Winterjahrgangs könn-ten den Spielplan auch noch bis in den April durcheinanderwir-beln. Ein voller Terminkalender mit zahlreichen Nachholspielen an Wochentagen ist in nahezu al-len Spielklassen auf Landes- und Kreisebene zu befürchten.Bei dieser „fußballfeindlichen“ Wetterlage haben es diejenigen gut, die über einen Kunstrasen-platz verfügen. Sowohl beim RSV Eintracht Teltow an der Stahns-dorfer Zille-Straße als auch an

Teltows John-Schehr-Straße beim Teltower FV ist das der Fall. Wenn aber bei beiden Vereinen die Naturrasenplätze auf länge-re Sicht ausfallen sollten, würde es angesichts von jeweils rund 20 am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften – beide Clubs zäh-len zu den größten des Fußball-kreises – eng werden.Aufgrund dieser Kalamitäten darf froh sein, wer auch unter dem geschützten Hallendach spielen kann. Bereits zum sechsten Mal seit dem Debüt im Jahre 2005 nahm der Teltower FV II an ei-nem großen Hallenturnier des USV TU Dresden teil. Dabei be-legten die Teltower unter zwölf Mannschaften einen guten dritten Platz. In den Spielen der Finalrun-de hatten die Brandenburger in Sachsens Landeshauptstadt zwei-

mal im 9-m-Schießen das besse-re Ende für sich, unterlagen aber knapp im Halbfinale.Der Einstand in das Turnier ge-lang mit einem 3:0-Sieg gegen die SG Dölzschen eindrucksvoll. Es folgten zwei enttäuschende Auf-tritte bei der 0:1-Niederlage gegen Eintracht Dobritz und beim 0:0 ge-gen eine Sponsoren-Mannschaft. Das Erreichen des Viertelfina-les war damit stark gefährdet, zu-mal Mirsad Stollaj gegen den USV TU Dresden lediglich der Aus-gleich zum 1:1-Endstand gelang. Im letzten Gruppenspiel musste schon ein Sieg her, um die Final-runde zu erreichen. Daniel Kunth und zweimal Michael Handke be-scherten gegen den ESV Dresden einen 3:1-Erfolg.Nach einem 1:1 im Viertelfinale gegen den Pokalverteidiger Mo-tor Freital setzten sich die Telto-wer im 9-m-Schießen durch. Mit Gebergrund Goppeln wartete in der Vorschlussrunde die beste Turniermannschaft, die das Duell auch mit 1:0 gewann. Das kleine Finale gegen Dobritz endete dann torlos. Der TFV II siegte aber wie-der im 9-m-Schießen und holte sich dadurch den dritten Turnier-platz.Aufgrund der Witterungslage war es das jedoch schon. An regelmä-ßiges Training oder sogar Spiele war nicht zu denken, sodass die Teltower ohne echten Leistungs-test in die Rückrunde gehen wer-den. Eines wirkt aber beruhigend: Es ging den anderen Mannschaf-ten aus der Region nicht besser. Volk.

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Kleinmachnower Zeitung 03 2010

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Jugend und Bildung

Die Kindertage in Stahns-dorf hat Grit Poppe in positiver Erinnerung: Auf ihrer Webseite schwärmt die 46-jährige Potsda-mer Autorin von Indianerspielen auf dem verwilderten Teil des Süd-westkirchhofs, wo sie mit Freun-den Tipis baute und auf den Wie-sen dem Fußball hinterherjagte. Das war um 1970.Knapp hundert Kilometer süd-lich, im sächsischen Torgau, leb-ten damals 14- bis 18-Jährige, die von idyllischen Abenteuer-Spiel-plätzen nur träumen konnten. Im einzigen Geschlossenen Jugend-werkhof (GJWH) der DDR be-handelte man rebellische DDR-Ju-gendliche wie Häftlinge. Mit Drill und Schlägen wollte man sie zu so-zialistischen Persönlichkeiten um-erziehen. Davon handelt Grit Pop-pes Jugendroman „Weggesperrt“ (Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2009), aus dem sie an einem fros-tigen Februarabend im Teltower Immanuel-Kant-Gymnasium vor-liest. Mit dabei: Zeitzeugin Kerstin Kuzia, die 1984 für vier Monate in Torgau eingewiesen wurde.Aufmerksam lauschen etwa fünf-zig Schüler, Lehrer und andere In-teressierte bei Kerzenlicht den bei-den Frauen im niedrigen Kellersaal des Kant-Salons. Zunächst liest die Autorin Passagen aus ihrem Buch, das 1988 einsetzt. Die 14-jährige Anja kommt in ein Heim, nach-dem ihre Mutter einen Ausreise-antrag gestellt hat. In lebensnaher, klarer Sprache zeichnet Poppe An-jas Heim-Karriere nach, die mit der Flucht aus einem Offenen Ju-gendwerkhof mit der Einweisung in Torgau ihren negativen Gipfel erreicht.Die Schilderungen von Anjas Auf-enthalt sind ebenso eindringlich wie erschreckend. Alle Jungs und Mädchen werden bei ihrer Einwei-sung in einer quälenden Prozedur desinfiziert. Sie müssen sich die Haare rappelkurz schneiden las-sen, privater Besitz ist verboten. Im Hof treten die Jugendlichen zu militärähnlichen Appellen an. Ein-zelhaft und Schläge sind an der Ta-gesordnung. Sprechen dürfen die Insassen nur, wenn die Erzieher sie dazu auffordern. Während Poppes Geschichte mit

Schrecken der JugendEx-Stahnsdorferin Grit Poppe liest in Teltow aus ihrem Roman über Jugendwerkhöfe

Grit Poppe liest aus ihrem Buch „Weggesperrt“ (oben, Foto: Lutz Steinbrück). Der ehemalige Offene Jugendwerkhof in Ludwigsfelde-Struveshof unten (Foto: Mathias Schimpf).

einem Happy-End auf der Leipzi-ger Montagsdemo endet, wo Anja ihre Jugendliebe Tom wiederfin-det, hat Kerstin Kuzia bis heute mit posttraumatischen Folgen ih-rer Zeit in Torgau zu kämpfen: „Immer wieder kommen die Er-innerungen hoch und verursachen Angstzustände. So geht es fast al-len, die dort einsaßen“, erzählt sie den betroffenen Zuhörern im Kant-Salon nach der Lesung.Schlafen kann die 43-jährige Früh-rentnerin nur mit Hilfe starker Me-dikamente. Die Schrecken ihrer Ju-gend arbeitet Kuzia als Zeitzeugin auf. Sie spricht öffentlich über die Ereignisse, engagiert sich in der Initiativgruppe Geschlossener Ju-gendwerkhof Torgau und in an-deren Projekten. Die Aufklärung vis-à-vis ist für sie zur Lebensauf-

gabe geworden. Beim Zuhören ist zu spüren, wie sehr ihr die Vergan-genheit auf der Seele brennt. „Die Gespräche helfen mir, die Erleb-nisse zu verarbeiten“, sagt sie. Für Grit Poppe sind die Jugend-werkhöfe ebenfalls eine Herzens-angelegenheit. „Ich habe zwei jugendliche Kinder und den Ein-druck, dass die junge Generation nur wenig über die DDR weiß“, erklärt sie den Zuhörern ihre Mo-tivation, dieses Buch zu schreiben. „Deshalb war es mir wichtig, zu erzählen, was es konkret bedeu-ten konnte, in einer Diktatur zu leben, und was passieren konnte, wenn man sich den so genannten sozialistischen Normen nicht an-gepasst hat.“Auf den GJWH Torgau stieß die Autorin vor zweieinhalb Jahren, als

sie nach einem passenden Stoff für eine spannende Heim-Geschich-te zu DDR-Zeiten suchte. „Als ich erfuhr, dass es sich hier qua-si um einen Kinderknast handel-te, hat mich das umgeschmissen.“ Nach Torgau kamen meist Jugend-liche, die zuvor in Offenen Jugend-werkhöfen untergebracht worden waren und wegen Fehlverhaltens strafversetzt wurden. „Offene Ju-gendwerkhöfe dienten ebenso der Umerziehung, die Bedingungen waren allerdings nirgendwo so hart wie in Torgau“, erklärt Klaus Schroeder, der als Politikwissen-schaftler und Zeithistoriker an der Freien Universität Berlin den For-schungsverbund SED-Staat und die Arbeitsstelle Politik und Tech-nik leitet.„Insbesondere in Torgau wur-de den Jungen und Mädchen gro-ßes Leid zugefügt“, so Schroeder. Dennoch seien Aussagen betrof-fener Zeitzeugen mit Vorsicht zu genießen. „Es gab viele schlimme Fälle, aber auch negative Erlebnis-se werden unterschiedlich wahrge-nommen und erinnert“, meint er. „Deshalb ist es problematisch, per-sönliche Erfahrungen zu verallge-meinern. Vielmehr geht es darum, schlimme Dinge zu benennen, aber gleichzeitig zu differenzieren.“Als Offener Jugendwerkhof dien-te in der hiesigen Region bis 1960 eine Einrichtung in Struveshof, Ludwigsfelde. Der Großbeerener Gerhard Rosenberg (67) war hier Ende der 1950er-Jahre unterge-bracht und hat diese Zeit in guter Erinnerung: „Die Erzieher waren streng, aber sie haben uns nicht schlecht behandelt. Wir wurden auch nicht geschlagen“, sagt er. „Tagsüber habe ich in der Land-wirtschaft in Sputendorf gearbei-tet. Abends schauten wir Filme oder waren auf dem Sportplatz.“ Für Kerstin Kuzia jedoch bleibt der Schrecken gegenwärtig. Wenn sie, die auch von grauenhaften Ereig-nissen in Offenen Jugendwerkhö-fen berichten kann, heute die An-lage in Torgau besucht, kommen die Ängste wieder hoch. Die schö-nen Blumen auf den Wohnungs-balkonen heutiger Bewohner kön-nen daran nichts mehr ändern.

Lutz Steinbrück

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Jugend und Bildung

Die Entscheidung am, DDP Cup 2010 teilzunehmen, fiel erst unmittelbar vor Weihnachten. Nach dem Deutschlandcup wuchs unsere Motivation und der Elan aller Tänzer, sodass wir es kaum abwarten konnten, wieder vor Pu-blikum zu stehen. Also schickten wir noch am selben Tag die An-meldung für den DDP Cup am 23. Januar 2010 in Hoyerswerda heraus.Ab jetzt hieß es Training, Trai-ning, Training, um in weniger als zwei Monaten eine bühnentaugli-che Show auf die Beine stellen zu können. Die Zeit bis zum Wett-kampf verging sehr schnell, und jeder opferte Zeit, Schweiß und manchmal sogar Tränen. Dann war es soweit. In Hoyers-werda angekommen, wurden wir geradezu von der idyllischen Plattenbauromantik überwältigt. Kurz nach Betreten der Lausitz-halle ging es auch gleich zur Stell-probe. Langsam stieg unsere Ner-vosität. Um 16 Uhr begann die Veranstaltung mit der Eröffnungs-show von „DDProject“. Nun wa-ren es noch circa drei Stunden bis wir endlich an der Reihe sein wür-den, denn „HipHop“ war neben „Kidz“, „Teens“ und „Showdance“ die vorletzte Kategorie. Doch auch drei Stunden gehen irgend-wann vorbei, und schon standen wir hinter der Bühne und lausch-ten unserer Anmoderation: „Und hier sind sie, aus Teltow, die Fresh-maaaaaker!“ Nun ging alles viel zu schnell. Wir stellten uns in die Anfangspositi-on. Das Scheinwerferlicht strahl-te uns an, und wir blickten in den

ausverkauften Zuschauerraum. Die Musik begann, und jeder war in seinem Element. Alles verlief wie am Schnürchen. Und dann verbeugten wir uns auch schon und marschierten wieder von der Bühne. Die Zeit bis zur Siegerehrung ver-brachten wir mit der Auswertung unseres Auftrittes. Die anderen HipHop-Crews konnten wir über eine Leinwand auf der Bühne ver-folgen. Viele waren einfach so klasse, dass wir daran zweifelten, überhaupt unter die ersten drei zu kommen.Die Siegerehrung begann um 22.30 Uhr. Alle Teilnehmer wur-den auf die Bühne gebeten. Die Bewertung erfolgte zuerst bei den „Kidz“ und „Teens“. Dann war endlich unsere Kategorie „Hip-Hop“ dran. Wir hielten uns alle an den Händen, der 3. Platz wurde bekannt gegeben. Blöd nur, dass wir kein Wort verstanden, weil die „Kindergruppen“ vor uns lautstart ihre Pokale von A nach B reichten. Mhhh, hatten wir gerade Fresh-maker gehört? Als uns klar wurde, dass es so sein musste, denn auch keine andere Gruppe trat nach vorne, war der Jubel riesengroß. Wir gingen zum Bühnenrand und nahmen voller Stolz die Urkunde und unseren Pokal entgegen, der an diesem Abend natürlich der schönste der Welt war. Mit dem 3. Platz wurden unsere Er-wartungen weit übertroffen. Unse-re Ziele stecken wir seitdem noch höher. Und wer weiß, wie die Plat-zierung nächstes Jahr ausfällt.

Foto: Verein, Text: PI/TSB

„Und hier aus Teltow: Die Freshmaaaaker“

Kampf gegen Unterrichtsausfall

Schulen, Gemeinde und Eltern in Kleinmachnow wollen künf-tig noch stärker im Kampf gegen Unterrichtsausfall zusammenar-beiten und das Modell einer kom-munal organisierten „Lehrer-Feu-erwehr“ weiter fördern. Unter Mitwirkung der Elterninitiative „Kinder-ohne-Lehrer“ hat die Ge-meinde Kleinmachnow zur frei-willigen Unterstützung des Bil-dungs- und Erziehungsauftrages der staatlichen Schulen ein Budget zur Vermeidung von Unterrichts-ausfall in ihren Haushalt 2009 ein-gestellt. Durch dieses Budget, das seit dem 1. September 2009 allen kommunalen Grundschulen, der Maxim-Gorki-Gesamtschule und dem Weinberggymnasium mittels einer Kooperationsvereinbarung zur Verfügung gestellt wurde, konnte eine Reihe von Honorar-kräften für die Schulen bei dro-hendem Unterrichtsausfall enga-giert werden.Diese landesweit einmalige Rege-lung wird - auch wegen ihrer fle-xiblen und engagierten Handha-bung der Verwaltung - von den Schulleiterinnen/Schulleitern sehr gut angenommen. So konnte der saisonbedingt übliche Lehreraus-fall vermindert werden, wodurch in vielen Fällen eine fachgerechte Fortführung der Unterrichtsinhal-te unter Aufsicht einer qualifizier-ten (dem Schulamt unterstellten) Lehrkraft ermöglicht wurde.So ist es schon nach kurzer Zeit und durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schu-len, Honorarkräften und Gemein-deverwaltung gelungen, Unter-richtsausfall deutlich zu reduzieren

und knapp 400 Schulstunden durch Honorarkräfte zu betreuen.Die Elterninitiative „Kinder-oh-ne-Lehrer“ begrüßt die Absicht der Gemeinde, dieses Erfolgsmo-dell einer kommunal organisier-ten „Lehrerfeuerwehr“ auch in den nächsten Jahren nach Bedarf der Schulen fortzuführen, da mit einer flächendeckenden Landes-schulpolitik zur Verringerung von Unterrichtsausfall kurzfristig nicht zu rechnen ist. Damit besteht al-lerdings auch weiterer Bedarf an Honorarkräften - wie Lehrern im Ruhestand oder Studenten vor Ab-schluss des Studiums, insbesonde-re in den naturwissenschaftlichen Fächern und für höhere Klassen-stufen. Interessenten für diese wichtige Arbeit an unseren Schu-len können sich in der Gemeinde im Fachbereich Schule/Kultur/Soziales bei Frau Bettina Konrad direkt oder telefonisch unter (03 32 03) 877 2391 melden.Zukünftig soll auch drohender Ausfall von Förder-, Neigungs- und Differenzierungsunterricht neben den Stunden der üblichen Stunden-tafel stärker bedient werden, um den Kindern unserer Gemeinde noch erfolgreicher einen reibungs-losen - und nicht von Unterrichts-ausfall belasteten - Schulalltag zu bieten. Zugleich unterstützt die Elterninitiative „Kinder-ohne-Leh-rer“ alle Bestrebungen, das Klein-machnower Modell auch in ande-ren Gemeinden der Region und des Landes Brandenburg einzuset-zen und bietet dazu einen umfas-senden Erfahrungsaustausch an.

Foto: KoL, Text: KoL/GA

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Porträt des Monats

Die Trillerpfeife ihres Vaters

wir das in unserer Gesellschaft oh-nehin nicht seit Jahren tun“, erklärt er. Zum Beispiel im Bildungssys-tem: Lassen wir das nicht auch ver-wildern und schauen, was passiert? Wer Lust hat, zu erfahren, wie Frank Lüdecke das Thema satirisch verarbeitet, kann ihn am 12., 13. und 14. März, jeweils um 20 Uhr, im Berliner Kabarett-Theater „Die Wühlmäuse“ sehen. Nähere Infor-mationen gibt es auf seiner Home-page unter www.frank-luedecke.de.Weil ein Kabarettist offen aus-spricht, was die meisten Menschen lediglich denken, gab es bisher auch weniger schöne Momente im Leben des Entertainers. Als Anfang der 1990er-Jahre die kleine Stadt Hoyerswerda der Schauplatz von ausländerfeindlichen Übergriffen wurde, textete Lüdecke das Lied „Hotel Hoyerswerda“ auf die Me-lodie von „Hotel California“. Rein zufällig sei das Lied vor etwa zwei Jahren noch einmal im Radio ge-spielt worden. Daraufhin hätten sich die Medien plötzlich auf das Thema gestürzt und einen zünfti-gen Skandal inszeniert; frei nach dem Motto: Lüdecke beleidigt Ho-yerswerda. „Ich glaube, sie suchten einfach ein Sommerloch-Thema“, biegt er ab. Wer austeilt, muss eben auch einstecken können. Nach der De-vise versucht Frank Lüdecke oh-nehin zu arbeiten. „Satire hat das Recht, alle Themen anzupacken“, findet er. Seine Inspirationen hole er sich letztlich aus ganz normalen Alltagssituationen. Er sei ein gu-ter Beobachter und finde es scha-de, dass viel zu viele Menschen

Häufig ironisch, manchmal faul, vorwiegend guten Mutes und stets zu einem Späßchen aufgelegt – so in etwa beschreibt sich Frank Lüdecke selbst. Der politische Ka-barettist ist vor allem aus der ARD-Fernsehsendung „Scheibenwi-scher“ (inzwischen „Satire Gipfel“) bekannt. Er wohnt seit zehn Jahren mit seiner Familie in Kleinmach-now. „Hier kann ich die Großstadt hinter mir lassen und zur Ruhe kommen“, beschreibt er. „Zur Ruhe kommen“ ist für Lüde-cke zweifellos ein kostbares Gut. Obwohl er inzwischen zu den Old-School-Kabarettisten gehört, wie er sagt, kann er sich nicht über mangelnde Auftritte beklagen. Das Publikum, die Presse und die Fachwelt feiern ihn, wenngleich er in seinen Shows nicht den lus-tigen, auf Krawall gebürsteten Sa-tiriker mimt. Für seine Arbeit be-kam er im vergangenen Jahr den Deutschen und 2010 den Bayeri-schen Kabarettpreis.„Ich mache Unterhaltung mit ei-nem gewissen Anspruch“, erklärt der 48-Jährige. Auf seiner The-menliste stehen überwiegend ak-tuelle gesellschaftliche und politi-sche Entwicklungen in unserem Land und der Welt. Er greift sie auf und verpackt diese in einen doppel-deutigen Wortwitz. „Dabei ist mir wichtig, nicht immer nur die Mei-nung des Publikums auszuspre-chen“, verrät Lüdecke. Er bediene sich manchmal auch gern so ge-nannter Minderheitenaspekte und lasse damit seine Zuhörer im Un-sicheren, ob sie sich vielleicht auch an die eigene Nase fassen müssten. Kabarett, wie es Frank Lüdecke heute praktiziert, ist eine Ver-flechtung aus Politik, Sprache und Schauspiel. Seit seiner Jugend macht der Kleinmachnower nichts anderes. Er wurde 1961 in Ber-lin-Charlottenburg geboren und gründete bereits während seiner Abiturzeit Ende der 1970er-Jah-re das Amateurkabarett „Phrasen-mäher“, das bis 1995 erfolgreich agierte. Wegbereiter seines beruf-lichen Lebens sei eigentlich sein einstiger Deutschlehrer gewesen. Er habe Lüdecke sozusagen zu sei-nem Glück genötigt.

einfach in den Tag hinein lebten, ohne wahrzunehmen, was um sie herum passiere. Einziges Problem: Lüdecke ist von Natur aus faul, wie er offen zugibt. „Ich brauche immer erst Zeitdruck, um mit dem diszipli-nierten Schreiben zu beginnen“, verrät der vierfache Vater. Ob-wohl er eigentlich bisher alles er-reicht hat und nach eigenen Anga-ben ein zufriedenes Leben führt, hat Lüdecke noch Träume. „Viel-leicht schreibe ich einmal ein The-aterstück, zwar eine Komödie, aber ohne die ständigen Pointen-witze“, sinniert er. Außerdem träumen der Kabarettist und sei-ne Frau davon, eines Tages für ein paar Jahre ins Ausland zu gehen. Bis es jedoch soweit sei, bleibe er überzeugter Kleinmachnower.

Text/Foto: Anett Kirchner

„Ich sollte für die Kabarett-AG meiner Schule einen Text schrei-ben“, erinnert er sich. Andernfalls hätte der Deutschlehrer ihm eine Schulnote 6 auf seine versäum-te Hausarbeit gegeben. Lüdecke mühte sich ab, spielte dann so-gar selbst mit und wurde schließ-lich vom Kabarett-Virus infiziert. Seitdem lässt ihn die Bühne nicht mehr los. „Bei meinen Auftritten spüre ich ein großes Maß an Frei-heit“, beschreibt er. Das sei durch nichts zu ersetzen.Neben der Präsenz auf der Bühne gehöre aber vor allem das Schrei-ben zu seinen Lieblingsbeschäfti-gungen. Der studierte Germanist verfasste unter anderem die 12-tei-lige satirische Fernsehserie „Ze-bralla“ mit Dieter Hallervorden in der Hauptrolle. Lüdecke arbei-tete insgesamt zehn Jahre an den unterschiedlichsten Projekten mit Hallervorden zusammen. „Er hat mir vieles ermöglicht“, weiß der Kabarettist zu schätzen. Seit 1997 ist Frank Lüdecke re-gelmäßig mit einem Solopro-gramm auf Tournee. Persönli-cher Erfolg bedeute für ihn, wenn sich das Publikum auf sein intel-lektuelles Spiel einlasse, sich geis-tig damit beschäftige und im Ide-alfall ins eigene Leben reflektiere. „Ich erinnere mich an eine 80-jäh-rige Dame bei einem Auftritt in Dänemark“, erzählt er. Sie sei ei-gentlich auch Deutsche, habe aber seit dem Zweiten Weltkrieg ihr Land nie mehr betreten. Durch seine Worte habe sie den Glauben an Deutschland wieder gefunden. „Sie schenkte mir die Trillerpfeife ihres Vaters, der in einem Konzen-trationslager ums Leben kam“, schildert Lüdecke den unvergess-lichen Moment.Sein aktuelles zweistündiges Pro-gramm befasst sich mit dem allge-meinen Thema „Verwilderung“. Ausgangspunkt sei eine Debatte gewesen, die zu gegebener Zeit die Sozialdemokraten in den branden-burgischen Landtag eingebracht hätten. Ihr Vorschlag: Teile Bran-denburgs sollten kontrolliert ver-wildert, sprich der Natur überlas-sen, werden. „Ich habe das Thema aufgegriffen und mich gefragt, ob

Politischer Kabarettist Frank Lüdecke wohnt seit zehn Jahren in Kleinmachnow

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Kultur

„Wozu brauche ich Füße, wenn ich fliegen kann.“

Die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo, vorgestellt im Augustinum: Schön und kaputt Text/Fotos: Anett Kirchner

Dr. Hans Thomas Carstensen referierte im Augustinum über die Malerin Frida Kahlo

die Malerei“, habe die Künstlerin einmal gesagt. Denn ihr ganzes Dasein war bestimmt von körper-lichen Qualen. Als Sechsjährige erkrankte sie an Kinderlähmung und hatte fortan ein verkümmer-tes rechtes Bein. „Dabei erkann-te sie frühzeitig, dass Krankheit ein Mittel ist, um Aufmerksam-keit auf sich zu ziehen“, erläu-terte Hans Thomas Carstensen.

Mit 18 Jahren musste sie den größten Einschnitt in ihrem Le-ben hinnehmen: Frida Kahlo saß im Schulbus, als eine Straßenbahn denselben rammte. Die junge Fri-da wurde schwer verletzt. Eine Stahlstange durchbohrte ihren Körper. In dem Bild „Die gebro-chene Säule“ verarbeitete sie das traumatische Erlebnis. Es zeigt ihr Selbstbildnis mit einer stäh-lernen Säule, die sich senkrecht durch ihren Leib zieht. Winzige Nägel an Armen, Hals und auf der Brust versinnbildlichen ihre

Schmerzen. Ihr Gesicht ist starr und ausdruckslos, die Mundwin-kel hängen herunter. Das Bild zeigt eine wunderschöne, aber zutiefst traurige Frau.

Zu allem Unglück kam noch hin-zu, dass sie eine schier grenzenlo-se Liebe zu dem mexikanischen Maler Diego Rivera empfand. Sie heiratete den Frauenschwarm, der ihr nie treu war. Rivera soll sogar eine Affäre mit Frida Kah-los Schwester Cristina gehabt ha-ben. Diese Demütigung und die Tatsache, dass sich ihre körperli-chen Gebrechen verschlimmer-ten, ließen die Künstlerin weiter verzweifeln. Sie griff zu Alkohol und Tabletten. Ihre Worte: „Ich erlebte zwei schwere Unfälle, die Straßenbahn und Diego.“Eines ihrer bekanntesten Wer-ke ist das „Selbstbildnis mit Dor-nenhalsband“ aus dem Jahr 1940. Nach außen wirkt sie beherrscht. Die verschlüsselte Bildsymbolik

in der Malerei lässt allerdings auf ihren inneren Kampf schließen. Ein breites Halsband mit Dornen schnürt ihr die Kehle zu. An man-chen Stellen fließt Blut. Auf ihrer linken Schulter sitzt ein Affe, der für die Fruchtbarkeit stehen soll. Frida Kahlo wünschte sich Kin-der, blieb aber nach mehreren Fehlgeburten kinderlos.

Um ihren zahlreichen Krankhei-ten zu entkommen - später litt sie an einer Knochenmarkent-zündung – habe sich die Male-rin mehrmals operieren lassen, fügte Carstensen hinzu. 1953 sei dann auch noch Wundbrand am rechten Bein hinzugekom-men. Die Ärzte hätten den Un-terschenkel amputieren müssen. „Wozu brauche ich Füße, wenn ich fliegen kann“, soll ihre Reak-tion gewesen sein. Frida Kahlo starb 1954, wahrscheinlich an ei-ner Überdosis von Alkohol und Betäubungsmitteln.

Wenn Malereien die Men-schen berühren, dann meistens deshalb, weil sie ein Spiegel der Seele des Künstlers sind. Das kann wundervoll und zugleich grausam sein. Frida Kahlo, eine mexikanische Malerin, trieb die-sen emotionalen Spagat auf die Spitze. Sie hinterließ Bilder, die zwar offenherzig brutal, aber auch schillernd und rätselhaft sind. Dr. Hans Thomas Carsten-sen aus Hamburg hat sich mit der Künstlerin auseinanderge-setzt. Am 8. Februar stellte der Kunsthistoriker im Augustinum in Kleinmachnow die Geheim-nisse der Frida Kahlo vor.

„Sie nannte sich selbst eine gro-ße Heimlichtuerin“, wusste Cars-tensen aus ihrem Tagebuch zu berichten. Frida Kahlos Bilder sei-en kalt und hartnäckig in ihrem Schweigen. Sie habe versucht, ihre wahre Herkunft zu verschlei-ern und erfand sich kurzweg eine neue Familie. Obendrein behaup-tete sie, drei Jahre später als es ei-gentlich der Wahrheit entsprach (1907), geboren worden zu sein. Warum sich die Malerin eine neue Identität entwarf, gibt An-lass zu Mutmaßungen.

„Offensichtlich fühlte sie sich als Kind von ihren Eltern zurückge-wiesen, besonders von der Mut-ter“, vermutet der Kunsthis-toriker. Sie sei ein „Vaterkind“ gewesen. Ihr Vater, Carl Wilhelm Kahlo, war Deutscher, der als 18-Jähriger nach Mexiko auswan-derte. Zehn Jahre nach seinem Tod malte Frida Kahlo sein Por-trät. Darunter schrieb sie (aus-zugsweise): „Ich malte meinen Vater…, Künstler und Fotograf von Beruf…, mutig, da er sechzig Jahre an Epilepsie litt, aber nie aufhörte zu arbeiten…“

Zwar gibt Frida Kahlo in ihren Bildern persönliche Erfahrungen preis, aber in ihrer Komplexität lassen sie sich schwer deuten, so Carstensen. „Ich habe etwas gefun-den, wofür es sich lohnt zu leben:

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Kultur

Empfang mit Benefiz

Zu einem Jahresempfang mit Benefizkonzert lud Landrat Wolf-gang Blasig Mitte Februar in den Konzertsaal des Augustinums Kleinmachnow ein. Diejenigen, die der Einladung gefolgt waren, er-lebten ein eindrucksvolles Konzert mit dem erstklassigen Gesangs-En-semble „Lodola“ aus Berlin. Vorge-tragen wurden Stücke großer Meis-ter aus dem 16. Jahrhundert.Die 1085 Euro, die an diesem Abend zusammenkamen, gingen komplett an das „Netzwerk Ge-sunde Kinder“, das vom Johanni-ter-Orden getragen und vom Land unterstützt wird. Hier erhalten junge Familien aus allen sozialen Schichten Hilfe bei der Erziehung und zur gesunden Entwicklung ihrer Kinder. Die bereits bestehen-

den Angebote für die Förderung und Unterstützung von Kindern können mit dem Erlös weiter aus-gebaut werden. Als persönlichen Erfolg und Ver-dienst aller derer, die im Land-kreis tätig sind, wertete Wolfgang Blasig das Vorankommen unse-res Landkreises Potsdam-Mittel-mark im bundesweiten Ranking von Platz 270 auf 136. Der Kreis möchte weiterhin Hilfestellung leisten, damit sich diese Gegend als regionaler Wachstumskern etabliert und der Kreis wird in Zusammenarbeit mit den Kom-munen alles tun, damit die enor-me Arbeits- und Wirtschaftsför-derung weiter fortgeführt werden kann, versprach Wolfgang Bla-sig. Text/Foto: Beate Richter

Mit einem Top-Auftrag gerät Teenie-Paparazza Jamie in eine Skandal-Intri-ge um den Hollywood-Star Diana. Ja-mies Fotos könnten das Zünglein an der Waage sein, wenn es um Dianas Karriere geht. Morton Rhue wurde in Deutschland ins-besondere durch sein Buch „Die Welle“ bekannt. „Fame Junkies“ empfiehlt sich für Jugendliche ab einem Alter von 13 Jahren. Repros: NATURA

Buchvorstellung

Als ob Isabel Allende Pate gestanden hätte. Dieser Roman erzählt von Zaube-rei, Transsexualität, von Treue und Ver-rat, von Glück, von einer großen Fami-lie und von der unbedingten Liebe einer Mutter zu ihren Kindern. Drei Frauen aus drei Generationen einer Familie in Uruguay, die sehr verschiedene Wege gehen. Eine großartige Zeitreise durch das letzte Jahrhundert südamerikani-scher Geschichte.

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formationen jederzeit an jedem Ort abrufbar. Und Avatar sei dank wird 3D-Technik überall salonfä-hig. Ob 3D Brillen, 3D Monitore, 3D-Kame-ras, ein neuer Technik-trend setzt sich durch. Darüber hinaus gibt es auch schlichtere, den-noch hochgradig wich-tige Neuerungen: USB 3.0. Im Vergleich zu USB 2.0 ist die Übertragungs-

rate etwa 10mal schneller. Theoretisch sollen die Daten einer CD (750 Mega-byte) binnen zwei Sekunden übertragen werden. Bei Buffalo wird eine entspre-chende externe Festplatte vorgestellt.Sparen können Sie, in dem Sie die Eintrittskarten vorab über Internet bestellen: www.cebit.de.

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Privatpraxis Dr. med. Alexander McDaniel

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Keine Angst vor dem Beipackzettel

Kritischer Blick auf den Beipackzettel. Die zum Teil abschreckenden Formulierun-gen verunsichern viele Patienten. Die Folge: Sie nehmen das Arzneimittel falsch oder gar nicht ein. Um das zu verhindern, bieten die Apotheker im Landkreis Pots-dam-Mittelmark den Patienten fachkundigen Rat für den richtigen Umgang mit dem Beipackzettel an. Foto: Alois Müller

„In Einzelfällen Appetitlosig-keit, Kribbeln in den Händen, ge-legentliche Halluzinationen ...“ Solche oder ähnliche Angaben auf Beipackzetteln von Arzneimit-teln verunsichern Patienten. Viel-fach werden Medikamente aus Angst vor möglichen Nebenwir-kungen falsch oder gar nicht ein-genommen. Die Gefahr dabei: Das Krankheitsbild kann sich in manchen Fällen sogar noch ver-schlechtern. Grund genug für die Apotheker im Landkreis Potsdam-Mittelmark, stets fachkundige Hinweise für den richtigen Um-gang mit dem Beipackzettel zu ge-ben.Dass sich viele Beipackzettel so abschreckend lesen, hat vor al-lem rechtliche Gründe. Die Arz-neimittelhersteller sind gesetz-lich verpflichtet, lückenlos über Inhaltsstoffe, Wirkungen, Neben-wirkungen und mögliche Risiken aufzuklären. Inzwischen ist sogar die Reihenfolge der Unterpunk-te gesetzlich vorgeschrieben. Den Herstellern bleibt daher wenig Spielraum bei der Gestaltung der Beipackzettel.Fakt ist jedoch, dass viele Verbrau-cher Probleme mit den Packungs-beilagen haben: Zwar schätzen die meisten Patienten den Beipackzet-tel als wichtige Informationsquel-

le zum Arzneimittel ein und lesen ihn auch. Doch Studien belegen gleichzeitig, dass sich jeder Drit-te durch die Packungsbeilage ver-unsichert fühlt. Damit ein Arznei-mittel optimal wirken kann, ist es aber wichtig, die Hinweise auf der Packungsbeilage zu verstehen und zu befolgen. Gleiches gilt für die Dosierungsvorschrift, wie Dauer, Häufigkeit und Zeitpunkt der Ein-nahme. „Ob vor, während oder nach dem Essen sind wichtige De-tails, die auf jeden Fall zu beach-ten sind“, betont die Apothekerin.Wie gering die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen tatsächlich ist, wird seit einiger Zeit auf dem Beipackzettel konkreter nachge-wiesen, während früher nur Be-schreibungen wie „gelegentlich“ oder „selten“ zu finden waren. „Gelegentlich bedeutet zum Bei-spiel, dass eine Nebenwirkung bei einem bis zehn von tausend Be-handelten auftritt“, erklärt Bu-kowski. Die Apotheker im Land-kreis Potsdam-Mittelmark sind jederzeit bereit, den Beipackzet-tel eines Arzneimittels zusammen mit den Patienten zu besprechen. Zudem raten sie denjenigen, die nach der Einnahme eines Arznei-mittels eine unbekannte Reaktion feststellen, diese dem Arzt oder Apotheker zu melden.

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Gesundheit

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Nicht erst seit den neuerlichen Vorkommnissen in der Region Tel-tow, Kleinmachnow, Stahnsdorf, sondern bereits seit 2004 besuchen Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Potsdam, genauer gesagt des Sach-gebietes Prävention, Schulen und Kindertagesstätten. Auf einpräg-same Art und Weise wird den Kin-dern dabei vermittelt, wie wichtig die Distanz zu Fremden ist.Am 17. Februar machten die Poli-zeikommissarin Anja Alijew und die Polizeiobermeisterin Diane Jen-de mit ihrem Präventionsprojekt halt in der Evangelischen Grund-schule Kleinmachnow. Eine ganze Unterrichtsstunde bestritten beide in der „Gruppe der Biber“ – einer der sechs gemischten Gruppen aus erster, zweiter und dritter Klasse. Die Beamtinnen stellten sich den gespannten kleinen Zuhörern vor, zeigten ihre Dienstausweise sowie die Marke eines Kriminalpolizisten und stellten anschließend den ins-gesamt 24 Schülern die allgemeine Frage: Dürfen Kinder nach einem Ausweis fragen? Die erschrecken-de Antwort der Schüler lautete: Nein! „Doch natürlich!“, widerspra-chen Anja Alijew und Diane Jende sofort. Sie erlärten den 6- bis 8-Jäh-rigen, wie wichtig es sei, Dinge zu hinterfragen und nicht alles einfach zu glauben – denn nicht jeder, der es behaupte, sei auch wirklich ein Poli-zist, so die Frauen. Um solchen und ähnlichen Begeg-nungen möglichst selbstbewusst entgegenzutreten, wurden an die-

„Lassen Sie mich in Ruhe!“Die Polizei empfiehlt: Distanz zu Fremden!

sem Vormittag alltagstypische Situ-ationen simuliert. In verschiedenen, auf die Altersgruppe angepassten, Rollenspielen wurden den Grund-schülern mögliche Begebenheiten entgegengesetzt, die ihnen täglich widerfahren könnten. So wurde eine Schülerin mit der Situation konfrontiert, von einem fremden Autofahrer nach dem Weg gefragt zu werden. Ein anderes Mädchen wurde von der Mutter eines Mit-schülers, der auch mit im Auto saß, gefragt, ob sie mit zur Schule fah-ren wolle. An einer improvisierten Bushaltestelle wurden drei weite-re Schüler von einer fremden Frau angesprochen. Mit einem Foto von einem Pferd auf ihrem Handy ver-suchte sie, die Kinder zu locken. Alle gestellten Situationen endeten mit einem dicken Lob für die Kin-

der, was auch von den übrigen Schü-lern mit einem lauten Klatschen ho-noriert wurde. Die Grundschüler haben jeweils völlig richtig und be-sonnen reagiert. Sie traten skeptisch und vor allem stark auf. Daran war zu erkennen, dass dieses Thema in den Familien und in der Schule re-gelmäßig besprochen wird. Aber nicht nur das: Kinder wollen rich-tig handeln. Am Ende eines Rollen-spieles sei für ein Kind immer klar, wie es sich verhalten müsse, erklär-ten die Projektleiter. Und das sei oft eine Gratwanderung, weil Kindern bekanntlich immer eingetrichtert wird, nicht zu lügen. Und wie verhalten sich Kinder rich-tig? Die Erste Kriminalhauptkom-missarin Renate Michael, Leiterin des Sachgebietes Prävention, stand nach der Stunde der Presse Rede

und Antwort. Sie empfahl, unbe-dingt genügend Abstand zu der fremden Person zu halten. Die Kin-der sollten denjenigen außerdem mit einem bestimmten und lauten „Sie“ anreden und nie duzen – so sei für Passanten klar, dass sie die Per-son nicht kennen. „Lassen Sie mich in Ruhe!“, schrieen die Schüler dar-aufhin aus voller Brust! Die Polizei rät allen Eltern, mit ihren Kindern genau abzusprechen, wer fremd ist – dazu gehören auch der liebe Nach-bar oder die gute Tante von neben-an, denn 90 Prozent der Delikte pas-sieren im nahen Umfeld.Die stellvertretende Schulleiterin, Antje Legien-Knapke, freute sich, dass ihre Schüler bis zum Ende so aufmerksam und gefesselt bei der Sache waren. Die Uniform der Po-lizistin Jende beindruckte die „Kin-derpolizisten“, zu diesen wurden die Mädchen und Jungen per Kin-derdienstausweis zum Schluss er-nannt, sichtlich toll. Am 3. März findet um 18.30 Uhr im Neuen Rathaus Teltow ein In-fo-Abend der Polizei zum Thema „Ansprechen von Kindern“ statt, zu welchem nicht nur Eltern, Leh-rer und Erzieher herzlich eingela-den sind.Ein 8-jähriger Schüler der „Biber“ erklärte gleich zu Beginn in der Evangelischen Grundschule: „Ich hasse Waffen!“ Wenn alle Kinder so gewaltfrei und friedvolll durch ihr weiteres Leben gehen, sieht die Zu-kunft rosig aus. Text/Foto: Cornelia Schimpf

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Die Schüler übten sich auch in der Beschreibung von Personen und merkten, wie wichtig es ist, nicht zu raten. So war die Polizistin, die zwischenzeitlich den Klassenraum verlassen hatte, in ihrer Erinnerung plötzlich schwarzblond!

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Winter adé?

Schnee auf Dächern

Viele Betreiber von Hallen und Gebäuden mit Flachdächern sind zurzeit besorgt, ob die Dachkon-struktionen die Schneelast tragen können. Brandenburg ist in die Schneelastzone 2 eingestuft. Das bedeutet, dass für neu errichte-te Gebäude mit einer ordnungs-gemäßen Konstruktion entspre-chend der Schneelastzone 2 bei 85 Kilogramm Schnee pro Quadrat-meter keine Beschädigungen zu erwarten sind.Ist es unumgänglich, die Schnee-last vom Dach zu entfernen, sollte man sich im Interesse der eigenen Sicherheit an die mit der entspre-chenden Schutzausrüstung und dem nötigen Fachwissen ausge-statteten Firmen, wie zum Bei-spiel Dachdeckerbetriebe, oder an die Feuerwehr wenden. So kann sicher gestellt werden, dass diese Arbeiten ohne Sach- und Perso-nenschäden vonstatten gehen.Kann auf eine fachkundige Hilfe nicht zurückgegriffen werden und der Betreiber des Gebäudes ent-schließt sich zur Selbsthilfe, sollte das Betreten der Dächer aber nicht ohne entsprechende Vorsichts-

maßnahmen erfolgen. Es sind zu-nächst die Gefährdungen zu er-mitteln und zu bewerten, die beim Betreten und Begehen des Daches auftreten können. Dabei muss be-stimmt werden, ob das Dach bei der vorhandenen Schneelast noch begehbar ist, das heißt, ob es eine oder mehrere Personen zusätz-lich trägt. Besteht die Gefahr des Durchbrechens durch Dachflächen oder Oberlichter, so sind häufig schwere bis tödliche Verletzungen die Folge. Abstürze müssen durch wirksame Absturzsicherungen am Gebäude oder durch individuelle persönliche Schutzeinrichtungen verhindert werden. Zusätzliche Gefahren treten durch die vorherr-schende Glätte, Schnee und Eis auf. Verwehungen können teilweise nicht einsehbare Dachkanten ver-decken. Besondere Aufmerksam-keit ist deshalb bei Arbeiten an den Dachkanten und absturzgefährde-ten Bereichen erforderlich, um ein Abstürzen zu verhindern.Trotz aller Schutzmaßnahmen bleibt die Schneeräumung gefähr-lich und sollte möglichst den Pro-fis überlassen werden. PI LAS

Erstmal Kaltasphalt

Die meisten Kleinmachnower Autofahrer sind vermutlich froh, denn die Glättegefahr auf den Stra-ßen ist weitgehend gebannt. Doch das nächste Problem kündigt sich bereits an. Die Rede ist von den Schlaglöchern im Asphalt. Der Dauerfrost der vergangenen Wo-chen hat den Straßenbelag zum Teil heftig angegriffen. „Um die Verkehrssicherheit weiter gewährleisten zu können, flicken wir provisorisch mit Kaltasphalt“, erklärte Hans-Dieter Eggert vom Bauhof. Das sei aber keineswegs eine Dauerlösung, denn der spezi-elle Asphalt nehme keine Bindung mit dem Untermaterial der Stra-ße auf. Die Füllung sei sozusagen ein „Klumpen“ in sich, der dadurch eine relativ kurze Haltbarkeit habe. „Leider wurde bisher noch kein be-ständiger Asphalt erfunden, der auch bei Minustemperaturen im Winter verbaut werden kann“, sag-te der Fachmann weiter. Aus die-sem Grunde würden wenigstens erst einmal die größten Schlaglö-cher mit dem Provisorium verfüllt.„Wir wollen natürlich Schäden an den Fahrzeugen vermeiden“, so Eg-gert. Die endgültige Instandsetzung der Straßen erfolge aber voraussicht-lich erst im Mai oder Juni dieses Jah-

res, wenn Eis und Schnee endgültig weggetaut und vor allem die Feuch-tigkeit aus dem Boden gewichen sei. „Ein so genannter Straßenläufer wird dann alle Fahrbahnen abgehen und uns die Aufbrüche melden“, versicherte der Bauhofleiter. Besonders schlimm hat es in diesem Jahr den Thomas-Müntzer-Damm getroffen. An der Kreuzung zum Zehlendorfer Damm wurden die Schlaglöcher bereits provisorisch ge-flickt. Streckenweise konnten dort die Fahrzeuge nur im Schritttem-po fahren. Wie es in den kleineren Nebenstraßen aussieht, konnte bis Redaktionsschluss nicht festgestellt werden, da vielerorts die Fahrbah-nen noch mit Schnee und Eise be-deckt waren.„In diesem Winter haben die Stra-ßen wirklich sehr viel mehr gelit-ten als die Jahre zuvor“, bestätigte auch Uwe Brinkmann, Sachgebiets-leiter Tiefbau im Ordnungsamt der Gemeinde. Das provisorische Flicken stelle zumindest die Ver-kehrssicherheit wieder her. Das genaue Ausmaß könne auch er bislang nicht abschätzen. Zu zu-sätzlichen finanziellen Mitteln, die für die Instandsetzung aufgewen-det werden müssen, sagte Brink-mann nichts. Text/Foto: Kirchner

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Die Schneeberäumung auf Dächern sollte Profis überlassen werden. Die Frei-willige Feuerwehr Kleinmachnow steigt anderen aufs Dach. Foto: FFw KLM

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Recht

Immer mehr Online-Auktionsportale locken mit neuen Erleb-nisauktionen. Lifestyleartikel und Trend-Elektronik lassen sich dort laut Werbung mit bis zu 96 Prozent Preisnachlass ersteigern. ARAG Experten warnen vor diesem als Auktion getarnten Glücksspiel mit hohem Verlustrisiko. So genannte Live- und Cent-Auktionen sind der neueste Trend im E-Commerce. Einzelne Auktionshäuser beru-fen sich mittlerweile auf mehr als 2,5 Millionen registrierte Nutzer. Monatlich würden dort 10 000 Produkte, überwiegend Technik, versteigert. Der entscheidende Unterschied zu üblichen Einkaufs- und Versteigerungsportalen wie etwa eBay: Während bei dem In-ternet-Klassiker das Bieten kostenlos ist, kassieren die Neulinge für jedes Gebot ab. Mal kostet das Gebot zehn Cent, meistens jedoch 50 Cent. Nicht das höchste Gebot bekommt den Zuschlag; das Glück entscheidet darüber, wer das Objekt bekommt. So werden die Teilnehmer bewusst animiert, möglichst oft ein Gebot abzu-geben. Die Geschäftsidee rechnet sich nur für die Betreiber. Diese kassieren dank der Gebote-Flut oft mehr als den üblichen Produkt-preis. Und die Bieter, die mehrfach Gebote abgeben, verlieren oft den Überblick über die wirklich gezahlten Summen. ARAG

Das Jahr begann für viele Bankkunden mit einem Schock: Geld ab-heben – Fehlanzeige! Bargeldlos zahlen – Pustekuchen. In der deut-schen Bankenlandschaft waren rund 30 Millionen Chipkarten betrof-fen. Im Inland funktioniert aber seit Wochen alles wieder wie gewohnt. Viele der mit Software-Fehlern behafteten Karten sind repariert. Wer in naher Zukunft oder auch erst im Sommer ins Ausland reist, braucht allerdings das Update, so ARAG-Experten. Jetzt liegen bei allen Kre-ditinstituten diese Updates vor und die Chipkarten können denkbar einfach repariert werden. Wer wie gewohnt Geld abhebt, erhält nach der Aufrüstung durch die Institute automatisch das Update. Der Ser-vice ist kostenlos und steht den Kunden noch länger zur Verfügung, so dass jetzt niemand zum Geldautomaten hasten muss. ARAG

Mieter haben Anspruch auf eine ausreichende Stromversorgung, um den Betrieb größerer Haushaltsgeräte zu gewähren. Dies ent-schied der Bundesgerichtshof und bestätigte damit seine frühere Rechtsprechung. Geklagt hatte eine Vermieterin, die von ihrem zah-lungssäumigen Mieter nicht nur fehlende Überweisungen, sondern auch den Auszug verlangte. Dieser hatte allerdings die Miete u.a. we-gen der schwachen Stromversorgung gekürzt. Mit Recht: Nach dem aktuellen BGH-Urteil hat auch ein Mieter einer nicht modernisierten Altbauwohnung grundsätzlich Anspruch auf genug Elektrizität für den Betrieb eines größeren Haushaltsgerätes und weiterer Geräte. Im geltenden Formularmietvertrag hieß es, der Mieter könne in seinen Räumen Haushaltsmaschinen aufstellen, wenn es ausreichend Instal-lationen gebe und niemand belästigt werde. Nicht entnehmen lässt sich diesem Vertrag hingegen, dass die vorhandene Stromversorgung den Einsatz üblicher Haushaltsmaschinen nicht zulasse und somit nicht dem Mindeststandard genüge. Anders als in der früheren Instanz hatte der Einwand des Mieters Erfolg. Ausnahmen des erforderlichen Mindeststandards sind laut ARAG-Experten nur erlaubt, wenn die-se eindeutig vereinbart seien. (BGH, Az.:VIII ZR 343/08). ARAG

Erlebnisauktionen – Abzocke im InternetDie Geschäftsidee rechnet sich nur für die Betreiber

Mieter haben Anspruch auf genug StromBetrieb von größeren Haushaltsgeräten muss möglich sein

Bankkarten – Softwarefehler behebenUpdates sind im Ausland dringend erforderlich

Autounfall – und dann?

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Kleinmachnower Zeitung 03 2010

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Kleinmachnower Zeitung – Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Klein-machnowVerlag: Teltower Stadt-Blatt Verlags- und Presse GmbH, Potsdamer Straße 57, 14513 Teltow, Tel.: (0 33 28) 31 64 50, Fax: (0 33 28) 31 64 72, www.teltower-stadtblatt.de;

Herausgeber: Andreas Gröschl

Impressum Verantwortlicher Redakteur: Rolf Niebel

Redaktion: Cornelia Schimpf, Beate Richter, Helke Böttger, Lutz Steinbrück: Tel.: (0 33 28) 31 64 65, Fax: (0 33 28) 31 64 76, E-Mail: redaktion@ kleinmachnower-zeitung.de

Grafik, Layout und Titelgestaltung: Yvonne Strauer

Titelfotos: Archiv Roland Templin (1), Rolf Niebel (4)

Anzeigen: Uwe Venter, Tel.: (0 33 28) 31 54 - 53, Fax: - 72, E-Mail: [email protected]

Druck: Sauer Druck & Werbung Zur Zeit gilt die Anzeigenliste 2/06 und die Kleinanzeigenliste Nr. 3/06. Für unaufgeforder-te Zuschriften, Bilder und Zeichnungen über-nehmen wir keine Haftung. Copyright und Copyrightnachweis für alle Beiträge bei der Tel-tower Stadt-Blatt Verlags- und Presse GmbH.

Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen höherer Gewalt und Streiks kein Entschädigungsanspruch.

Abonnement: Ortsansässige 12,00 Euro, Auswärtige 24,00 Euro (inkl. Porto). Die Abonnementgebühren sind im Voraus fällig.

Termine für den AprilRedaktionsschluss: 15.03.2010Anzeigenschluss: 19.03.2010

Das Fliegen galt in seinen An-fangstagen als eine Passion und als eine Art Artistik, die für Eintritts-geld zu sehen war. Ein „Flugappa-rat“ kostete ein kleines Vermögen. Besonders für einen Briefträ-ger, wie Gustav Witte, der 1879 geboren wurde. Trotz häufig s t re ik e nd e r „Cyklonette“ – ein von der Post damals ge- nu t z t e s dreirädriges Fahrzeug – kümmer-ten ihn Wind und Wetter kaum, wohl aber taktlose Motoren. Pan-nen gab es alle Augenblicke. Beson-ders bei Steigungen halfen Schüler unter großem „Hallo“ beim Schie-ben.Am Rande einer kleinen Sandgru-be im südlichen Berlin nahm die Flugbegeisterung Gustav Wittes ih-ren Anfang. Seit 1909 wollte er Pi-lot werden. Gemeinsam mit einem Bekannten kaufte er einen alten Wright-Doppeldecker von der Ika-rus-Gesellschaft und baute diesen mühevoll wieder auf. Für den 33-PS-NAG-Motor konstruierte er wegen des fehlenden Wasserkühlers einen neuen. So nahm er unzählige Ver-besserungen vor. Nur durch stän-diges Üben lernte er die Schwierig-keiten des Steuerns oder Landens kennen und brachte sich das Fliegen schrittweise bei. Witte, von großer kräftiger Statur, befasste sich mit dem „Menschenflug“ anhand alter Schriften. Er studierte einschlägige Bücher, beschäftigte sich mit Ma-thematik und Mechanik, rechnete, probierte und mach-

te praktische Versuche. Im Volks-mund hieß er „der fliegende Brief-träger“ oder „der zweite, fliegende Gustav“. Auf eigene Faust und ohne Lehr-meister begann Gustav Witte sei-

ne Flugversuche auf dem Flugplatz in Johannisthal –

immer mit verkehrt aufgesetzter „Schirm-

mütze“. Jede freie Stun-de, die ihm der Postdienst ließ, stieg er in seinen Flieger und zog am Himmel seine Schleifen. Am 22. August 1911 legte er vor Zeugen des Deutschen Luftfahrer-Verban-des die Flugprüfung ab und erhielt als 97. Pilot das deutsche Flugzeug-führer-Patent. Kurz darauf siedelte Witte nach Teltow über.Der Flugplatz in Teltow, hügelig, mit sumpfigen Wiesen, war ein Pi-onierfeld für deutsche „Aviatiker“ – die Aviatik Automobil- und Avia-tikwerke AG war vor und während des Ersten Weltkrieges ein Herstel-ler von Fahr- und Flugzeugen. Das Flugfeld zog sich fast bis Lud-wigsfelde hin, das zu jener Zeit nicht mehr als ein kleines Dorf war. Am Rande des Teltower Flugfeldes, diese Bezeichnung ist fast übertrie-ben, standen eine Windmühle und einige halbzerfallene Holzbara-cken. Doch die Flugpioniere ach-teten nicht der Gefahren – haben sie erst einmal den Erdboden unter sich gelassen. So führte auch Gustav Witte täglich Dauerflüge durch. Es gelang ihm der erste Gleitflug aus 1 500 Meter Höhe. Ihm gelang auch

der erste Nachtflug

am 5. März 1912, obwohl Teltow noch keine Flugplatzbeleuchtung besaß. Witte eröffnete in Kooperation mit der Flugmaschine Wright GmbH seine eigene Flugschule in Teltow. So mancher spätere Pilot der Zivil-luftfahrt, darunter Karl Mohns und Alfred Friedrich, kamen aus dieser Flugzeugführerschule. Später feier-te der Motorflugplatz Johannisthal-Adlershof in Berlin weitere Erfolge. Am 15. März 1912 herrschte Tau-wetter in Teltow. Schmutzig lag der halbgetaute Schnee auf den Wiesen und Feldern. Auf den Stra-ßen lag der Matsch, die Dächer der Häuser waren noch schneebedeckt. Trotzdem startete Gustav Witte. An diesem Vormittag waren eigens Schüler des Lichterfelder Schiller-Gymnasiums, heute Gymnasium Steglitz, herausgekommen, um sich das Spektakel aus nächster Nähe an-zusehen. Die Jugend sollte für das Fliegen begeistert werden. Witte er-klärte den Berliner Schülern seinen Doppeldecker. Vor dem Start prüf-te der Flugpionier alle Drähte und Verspannungen. Ein feiner Schnee-regen fegte indes über das Flugfeld. Witte stieg ein und die Maschine er-hob sich zögernd, gewann an Höhe und wurde für die Untenstehenden ein kleiner Punkt. Eine Sturmböe fegte über den Platz. Die Maschine in den Lüften begann zu schwan-ken. Wahrscheinlich durch einen Materialfehler ging der Flieger in einer Kurve plötzlich in steilen Gleitflug über. Die anwesen-

den Jugendlichen sahen schrecker-füllt, wie sich die Flugmaschine zur Erde neigte und mit immer größe-rer Geschwindigkeit auf das Flug-feld zielte. Gustav Witte stürzte aus 50 Metern ungebremst ab. Der Briefträger Gustav Witte verstarb noch an der Unfallstelle.Seine Beisetzung fand auf dem Parkfriedhof in Berlin-Lichterfel-de unter großer Anteilnahme statt. Hinter dem Sarg schritten seine Frau und drei kleine Kinder. Gustav Witte hatte noch viele Pläne: Ihm schwebte u.a. die Einführung einer fliegenden Briefpost vor, wie sie neun Monate später durch den Piloten Hans Grade und den Zahn-arzt Kurt Schäfer auf ihrem ers-ten Postflug von Bork nach Brück (Mark) eröffnet wurde. 400 Briefe und Postkarten beförderten sie auf diesem ersten Postflug der Welt.So endete der Flugpionier Gustav Witte, der die „Cyklonette“ durch schnellere Beförderungsmittel ablö-sen wollte, um der erste Postflieger zu sein: geboren am 21. April 1879 in Rufen, Kreis Soldin, gestorben am 15. März 1912 in Teltow. Der fliegende Briefträger verdient in ei-ner Zeit, in der Post in rund acht Stunden von Kontinent zu Konti-nent befördert wird, mehr Beach-tung denn je. tyk/KLMZ

Bildquelle: Heimatverein Stadt Teltow

Der fliegende BriefträgerZum Gedenken an Gustav Witte – gestorben am 15. März 1912 in Teltow

Heimatgeschichte(n)

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