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Kongress in Frankfurt bot erste Standortbestimmung für die minimal-invasive Zahnheilkundeunter Einsatz von Ozon – breiteres Indikationsspektrum zeichnet sich ab:

Paradigmenwechsel nicht nur in der KariestherapieEine der publicityträchtigsten Neuheiten der Internatio-

nalen Dental-Schau (IDS) Köln 2003 war das von KaVoDental dort erstmals vorgestellte HealOzone-System zurschmerzfreien Karies-Therapie mit Ozon und ohne „Boh-rer“. Jetzt hatte die Firma gemeinsam mit Quintessenz dieFachwelt für den 10. Mai 2003 zu einem Kongress insFrankfurter Sheraton-Airport-Hotel eingeladen, der sichunter dem Stichwort „Minimal-invasive Zahnheilkunde –Micro Dentistry“ fast ausschließlich mit der Ozonanwen-dung im zahnmedizinischen Bereich befasste und als ers-te Standortbestimmung für dieses Verfahren über die ur-sprüngliche Entwicklungs- und Erprobungsphase hinausangesehen werden kann.

Mehr als 350 Zahnärztinnen undZahnärzte aus der Praxis sowieAngehörige der Fachwelt aus Wis-senschaft, Arbeitspraxis, Indu-strie und Dentalhandel erlebteneine interessante Vortragsfolgezu den wissenschaftlichen Grund-lagen, den Forschungsergebnis-sen und den Erfahrungen in derPraxis. Das Eröffnungsreferatübernahm Prof. Dr. Edward Lynch(Belfast), der mit bisher mehrals zehn Untersuchungsberich-ten – auch mit zahlreichen Koau-toren – zu den enthusiastischenBefürwortern und Mitentwick-lern der HealOzone-Anwendunggehört. Er beschrieb die Entwi-cklung und die Grundlagen derOzon-Anwendung in der Karies-therapie sowie die derzeit auf Ba-sis der Studienergebnisse gesi-cherten Indikationen. So zeigedas Verfahren eine Erfolgsratevon mehr als 96 Prozent bei ka-riösen Läsionen im Schmelz an

Glattflächen und Fissuren, vonmehr als 90 Prozent bei begin-nender okklusaler Karies unterBeteiligung des Dentins und beiWurzelkaries (mehr als 97 Pro-zent). Hier komme es nach Ap-plikation des Ozons zu einer voll-ständigen Remineralisation, auchbereits verfärbtes Zahngewebe

werde wieder hart, die Verfärbungbleibe aber. „Wenn den Patien-ten die Verfärbung stört, könnenSie die remineralisierte Stelle jamit einem zahnfarbenen Kompo-sit abdecken.“ Auch eine offeneKaries könne therapiert werden, jenach Defekttiefe ist eine anschlie-ßende Füllungstherapie nötig.

Kontraindikationen sind die sogenannte hidden caries, also tie-fe, okklusale Läsionen ohne sicht-bare Einbrüche an der Ober-fläche, und die Approximalka-ries. Bei ersterer kann das Fort-schreiten der Karies zwar ge-stoppt werden, aber eine Remi-

neralisation ist nicht möglich. Fürdie Approximalkaries steht nochkeine geeignete Applikationsformzur Verfügung. Ozon ist zwar starkantibakteriell wirksam, aber inden wirksamen Konzentrationenauch für den Menschen gesund-heitsschädlich, die Applikationmuss daher unter Vakuum erfolgen.

Die Wirkung beruht laut Lynchdarauf, dass das Ozon bei einerApplikationsdauer von ca. 30 bis40 Sekunden (laut Studien rei-chen auch bereits zehn Sekun-den) die kariesrelevanten Bakte-rien abtötet, ihre ökologischenNischen entfernt und die Säure-belastung deutlich reduziert (vonpH-Wert 3 bis 4 auf 7 bis basisch).Damit würden die Voraussetzun-gen für die natürliche Reminera-lisation durch den Speichel ge-

schaffen, die durch entsprechen-de Remineralisierungsmaßnah-men (Fluoridapplikation in derPraxis und in der häuslichenMundhygiene) noch verbessert

werden kann. Auch eine Versie-gelung der remineralisierten Flä-chen sei möglich, auf Grund derStudienergebnisse sei es aberbesser, erst nach dem Remine-ralisieren zu versiegeln und nichtdirekt nach der Ozonapplikation.

Lynch präsentierte eine Füllevon Studien zu Einzelaspekten,die zum Teil bereits veröffent-licht sind beziehungsweise aufdem Kongress der InternationalAssociation of Dental Research(IADR) Ende Juni in Göteborgpräsentiert werden sollen. Da-runter ist auch eine Studie vonChan zum Einsatz des Ozons zurDesinfektion in der Endodontie,

die laut Lynch sehr positive Er-gebnisse gezeigt habe. Ebensopositiv sei die Resonanz der Pati-enten auf die Behandlung mitOzon, 99 Prozent der in einer Stu-die befragten Patienten warenzufrieden, alle würden die Be-handlung wieder durchführenlassen.

Es klingt natürlich faszinierend,eine erfolgreiche, nicht- oder nurminimal-invasive Kariestherapieohne mechanistische Präparati-onstechnik anwenden zu können,was ja schon mit den chemischenCaridex- und Carisolv-Methodenversprochen worden war. Vo-raussetzung ist allerdings einepräzise Diagnostik der Karies be-reits im Frühstadium und das Ein-

binden der Behandlung in einprophylaxeorientiertes Praxis-konzept, wie die weiteren Vor-träge aus Forschung und Praxiszeigten.

Prof. Reinhard Hickel (Mün-chen) gab mit seinem Übersichts-referat zur modernen Kariesdia-gnostik, zu den Möglichkeiten derProphylaxe und der minimal-in-vasiven Kariestherapie hier ei-nen guten Einblick. Zur Diagnos-tik gehören für ihn Lupenbrilleoder OP-Mikroskop, Diagnodent,Bissflügelaufnahmen, die elektri-sche Widerstandsmessung (ECM)sowie verschiedene chemischeund gentechnische Testverfah-ren zur Bestimmung des Karies-risikos. Die Skala der Therapiereicht von der Chlorhexidin- undFluoridapplikation über die Fis-surenversiegelung und Ozonthe-rapie bis zur Minimalexkavationmit Handinstrumenten und Mik-ropräparation mit den mehrund mehr verfügbaren rotieren-

den und oszillierenden Mikro-Instrumenten. Auch in Münchenwurde das HealOzon bei begin-nender Fissurenkaries getestet,allerdings ohne nachfolgendenEinsatz des zugehörigen Remi-neralisierungs-Kits (in allen Lynch-Studien eingesetzt). Dabei habesich gezeigt, dass den Diagnodent-Werten zufolge nach etwa dreiMonaten kein signifikanter Un-terschied mehr zu den Ausgangs-werten vor Ozonbehandlung zuverzeichnen sei. Daher sollte dannerneut Ozon eingesetzt oder dieFissuren versiegelt werden.

Prof. Dr. Adrian Lussi (Bern)betonte in seinem Referat „Ok-klusalkaries und Ozon“, dass derEinsatz des Geräts hierfür nurunter der Voraussetzung sinnvollsei, dass man eine Messmethodeeinsetze, die Karies sicher undreproduzierbar auch im Anfangs-stadium erkennen könne. Sonstsei ein Kariesmonitoring nichtmöglich. Klinische Inspektion undBitewing-Aufnahmen seien hier

mit einer Trefferquote von 50Prozent ungeeignet: „Da kann ichauch gleich würfeln“. Mit der elek-trischen Widerstandsmessung unddem Diagnodent lasse sich im-merhin eine Trefferquote von 90Prozent und mehr erzielen, Vo-raussetzung sei beim Diagnodentallerdings die korrekte Handha-bung und regelmäßige Eichung.

Dr. Jens Dähnhardt, in der Kin-derzahnheilkunde in Bern tätig,berichtete über eine Studie zumEinsatz des Ozon-Geräts beischwer zu behandelnden Kin-dern im Alter von drei bis zehnJahren mit offenen kariösen Lä-sionen. Ziel war es, durch die

Woche 22/0314 Tagung und Fortbildung

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Die Tagungsleitung lag bei Prof. R. Hickel, Prof. A. Lussi undProf. E. Reich (von links).

Prof. Dr. Reinhard Hickel,München

Dr. Jens Dähnhardt, Bern

Prof. Dr. Adrian Lussi, Bern

Dr. Lutz Laurisch, Korschenbroich

Ozon tötet karies-relevante Bakterien

Positive Reaktionen auf Ozonbehandlungen

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schmerzfreie Ozonbehandlung,die ohne weitere Behandlungs-maßnahmen durchgeführt wurde,die Karies zu stoppen und dieCompliance der kleinen Patien-ten zu verbessern. Die Kontrolleerfolgte mit Diagnodent und Sonde.

Beide Ziele konnten in der seitacht Monaten laufenden Studieerreicht werden, nach der erstenBehandlung gaben 80 Prozentder Kinder/Eltern an, keine Angstmehr zu haben, nach der drittenwaren es 100 Prozent. Die kariö-sen Läsionen wurden vor der Be-handlung bis zum Gewebe ledri-ger Konsistenz exkaviert, 60 Pro-zent der Läsionen waren nachder ersten Behandlung bereitsdeutlich härter. Bei den unbe-handelten Kontrollzähnen wur-den 30 Prozent weicher. Chancensah Dähnhardt durch diese neueMethode vor allem darin, dass

diese sonst unbehandelbarenKinder damit behandelbar wer-den, Karies könne ohne Bohrensterilisiert und eliminiert wer-den. Das sei ein neuer Gedankefür den Zahnarzt. Grenzen setzenzu viele tiefe Läsionen, auch beiSchmerzen, Abszessen oder Fis-teln sollte das Gerät nicht einge-setzt werden.

Der Erfolg bei Läsionen mit le-driger Konsistenz lasse sich aller-dings wegen der anderen Schmelz-struktur bei Milchzähnen aufbleibende Zähne nicht einfachübertragen, so Dähnhardt. Zu-sätzliche Remineralisierungsmaß-nahmen seien möglich, aller-

dings nicht mit dem zum Geräterhältlichen Pflegeset, dass inseiner Zusammensetzung auf er-wachsene Patienten abgestimmtund für Kinder unter fünf Jahrendamit nicht geeignet sei.

Mit Vorträgen über den Heal-Ozone-Einsatz bei der Prophylaxe(Dr. Lutz Laurisch, Korschen-broich) sowie den Erfahrungs-berichten aus der Praxis (Dr.Robert Kalla, Basel; Dr. Thors-ten Kleinert, Berlin; Dr. AndreasFuchs), über Erfahrungen in Ara-bien und England (Dr. Hamid)sowie dem anschließenden Vor-trag von Dr. Carsten Stockleben„Die Revolution in der Karies-therapie“ wurden alle Aspektedieser in Deutschland neuenMethode facettenreich darge-stellt. Ebenso informierten Pos-ter über die Erkenntnisse in Wis-senschaft und Praxis, so dassman – gegenüber der noch rela-tiv spärlichen Dokumentationzur IDS Köln 2003 – jetzt einenvielfältigen Eindruck gewinnenkonnte.

Die Berichte der Praktiker, diedas neue Gerät in ihren Praxenbereits seit längerer Zeit im Ein-satz haben, belegten die bereitsvon den Wissenschaftlern be-schriebenen Wirkungsweisen undEffekte auch bei der Patienten-akzeptanz, zeugten aber auch vonder Experimentierfreude der An-wender beim Einsatz des Gerätsüber den derzeit benannten In-dikationsbereich hinaus. Ob soganz auch zur Freude des Her-stellers, für den Prof. Dr. ElmarReich als Leiter des BereichsDentale Systeme bei KaVo ge-

meinsam mit Prof. Hickel undProf. Lussi die Tagungsleitung in-nehatte, blieb offen. Reich be-tonte im Pressegespräch, dassfür den Einsatz des Geräts in derEndodontie, aber auch bei derBehandlung von Aphten, Fistelnund Abszessen sowie in der Par-odontologie noch weitere wis-

senschaftliche Studien erforder-lich seien, bevor diese Indikatio-nen als gesichert gelten könnten.

So wurde das Gerät unter an-derem von Fuchs und Kalla vordem Setzen endodontischer Stif-te in wurzelbehandelte Zähneund nach der Pfeilerpräparationfür Prothetik eingesetzt, Kalla(„Sie können nicht heutige Pro-bleme mit Verfahren von gesterntherapieren und hoffen, morgennoch im Geschäft zu sein“) rück-te damit therapiebegleitend underfolgreich auch hartnäckigenFisteln bei Endo-Patienten zuLeibe. Kalla und Kleinert zeigtenFälle des erfolgreichen Einsat-zes des Ozons bei Aphten undLippenherpes. Laurisch und Fuchssetzen HealOzone auch bei kie-ferorthopädischen Multiband-behandlungen zur Kariesprophy-laxe und Therapie ein (bevorzugtbeim Bänderwechsel, um so umdie Brackets herum das nötigeVakuum erzeugen zu können). InLaurischs Beitrag, aber auch inallen anderen Praktiker-Berich-ten wurde jedoch deutlich, dassder Einsatz des Geräts auf Dau-er nur Sinn macht, wenn es in einprophylaxeorientiertes Praxis-konzept eingebunden wird unddie Patienten entsprechend aus-gewählt werden. „Bei einem Pa-tienten, der keine Prophylaxe will,werden Sie auch mit diesem Ge-rät auf Dauer keinen Erfolg ha-ben“, so Kleinert.

Was die Approximalkaries undvor allem die Endodontie betrifft,sind noch nicht alle Wünsche er-füllbar, aber nicht wenige derKongressteilnehmer waren nachden Referaten hoffnungsvoll ge-stimmt. In zahlreichen Gesprä-chen am Vorabend und in denPausen konnte man den Eindruckgewinnen, dass zumindest dieanwesenden Wissenschaftler –auch die Nicht-Referenten – und„Praktiker“ vom Prinzip her sehrviel von der Ozon-Behandlunghalten und für ihre Patienten undsich vielfältige Vorteile erwarten.Wenn vor allem einige jüngereZahnärztinnen und Zahnärzte imGespräch (noch) nicht ganz über-zeugt waren, was die vorgesehe-ne Indikationsbreite und Effekti-vität des Verfahrens betrifft, hängtdies sehr wahrscheinlich mit dergesunden Skepsis der jüngerenGeneration zusammen, was dieinsbesondere mit großem Nach-druck betriebene Einführung neu-erMethoden betrifft. Es hängt si-cher auch mit der erforderlichenInvestition für das Gerät von rund17.000 Euro zusammen. Die Leis-tungen können nach dem jetzi-gen Stand der Honorarsituationin Deutschland nur über die GOZ,Paragraf 2, Abschnitt 3, mit ver-

schieden Positionen abgerech-net werden.

Mit der mit erheblichem Enga-gement betriebenen Einführungdes ursprünglich in den USA kon-zipierten und vor allem von denbritischen Wissenschaftlern mitLynch an der Spitze erprobtenHealOzone-Systems hat das Bi-beracher Unternehmen nach denLasersystemen auf der Er:YAG-Basis und der Diagnodent-Dia-gnosetechnik ein weiteres Gerätfür die direkte zahnärztliche The-rapie im Portfolio. Sichtbar ist da-bei das Bemühen, für eine Aus-gewogenheit in der Einführungs-phase zu sorgen und die Balancezwischen notwendigem wirt-schaftlichen Eigeninteresse undder wissenschaftlichen Seriosi-tät zu halten. Schließlich will derZahnarzt, wenn er Geld für einsolches Gerät ausgibt, auch si-cher sein, dass es nicht irgend-wann auf dem Speicher abge-stellt wird, wo schon unter Um-ständen allerhand andere techni-sche „Wunder“ in einen „Dorn-röschenschlaf“ versunken sind.

Von einer Revolution in derKariestherapie kann erst dannwirklich die Rede sein, wenn diebisherigen Erfahrungen und Er-kenntnisse mit der Ozon-Thera-pie auf noch breiterer Basis be-stätigt werden können. Klar istaber, dass die Zahnheilkunde da-mit am Anfang eines Paradigmen-wechsels in Richtung eines mini-mal-invasiven und dabei atrau-matischen Arbeitsmitteleinsatzessteht, der nach und nach auch zueiner Verdrängung der archai-schen Angst vor dem Zahnarztführen sollte. Das HealOzone-Sys-tem ist nach derzeitigem Standdabei einer der wohl interessan-testen Schritte in eine bessereZukunft für Patienten und Zahn-ärzte gleichermaßen. Ki/MM

Woche 22/03 15Tagung und Fortbildung

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UM VERTRAUEN ZU SCHAFFEN,BRAUCHT MAN SICHERHEIT.

Dr. Robert Kalla, Basel

Dr. Thorsten Kleinert, Berlin

Prof. Dr. Edward Lynch, Belfast

ExperimentierfreudigePraktiker

Basis für wissenschaftliches Lernen und Lehren:

Neuer AnatomieatlasDas Lehrbuch Anatomie der

Zähne und des kraniofa-zialen Systems von Wolf-

gang Kohlbach, erschienen in derQuintessenz Bibliothek, wurdejetzt didaktisch neu aufbereitet.Das Buch bildet die Grundlagefür Lehrende und Lernende derZahnmedizin, Medizin und Zahn-technik.

Auf mehr als 250 großformati-gen Seiten sind detaillierte In-formationen zur makroskopi-schen Anatomie des Kopfes undder Zähne aufgeführt. Die Abbil-dungen sind exzellent gestaltetund geben Einblicke in die ver-schiedenen anatomischen Re-gionen. Sämtliche Darstellungensind mit den lateinischen und dendeutschen Bezeichnungen ver-sehen, so dass eine Zuordnungerheblich erleichtert wird. Mor-phologische Zusammenhängelassen sich zudem besser erken-nen, verstehen und einprägen. Indas Buch integriert ist außerdemein „Tester“: Zeichnungen und

Grafiken stehen hier als unbe-schriftete Übungseinheiten imVerhältnis 1:1 zur Verfügung.

Wolfgang Kohlbach, Anatomieder Zähne und des kraniofazia-len Systems – mit integriertemTester; Zeichnungen von FrankBastian, unter Mitarbeit von Jo-chen Fanghänel, Thomas Koppe,Anette Herbst, Arne König, 264Seiten, 456 Abbildungen, 128 Eu-ro, Quintessenz Verlags-GmbH,ISBN 3-87652-343-5. ■

Schmerzhafter Burger-BissDer Besucher eines Fastfood-Restaurants biss herzhaft in seinen zuvor ge-kauften Burger, verspürte blitzartig einen Schmerz im linken Oberkiefer undverschluckte aus Schreck diesen Bissen. Da die Schmerzen nicht aufhörten, be-

gab er sich in zahnärztliche Behandlung.

Dort wurde festgestellt, dass der erste Prämolar gesprengt war und gezogen werdenmusste. Er verlangte von dem Burger-Restaurant Schadenersatz für die Zahnbe-handlungskosten, weil in seinem Burger ein Fremdkörper gewesen sein müsse. Sei-ne Klage hatte Erfolg. Der Zahnarzt bestätigte, dass die Zahnsprengung nicht durcheinen Biss in die Semmel allein erfolgen könne. Die Zahnsprengung könne jedochdurch einen Knochensplitter im Hackfleischsteak erklärt werden. Hierfür haftete derBetreiber nach dem Produkthaftungsgesetz auf Schadensersatz, so das Amts-

gericht München, Az.: 113 C 38353/01.