Zusammen mit Menschen mit Demenz
haben wir einige Tipps für das Leben mit
einer Demenz zusammengestellt. Diese
finden Sie auf den nächsten Seiten.
1 Gedächtnisstützen nutzen
2 Den Alltag strukturieren
3 Feste Plätze für wichtige Dinge finden
4 Den Alltag vereinfachen
5 Für Sicherheit sorgen
6 Die Freizeit aktiv gestalten
7 Mobil bleiben, auch ohne Auto
8 Urlaub machen
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zung suchen, rufen Sie uns an.
Sie erreichen das Beratungstelefon unter der
Rufnummer: 030-259 37 95 14.
Leben mit Demenz
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.Selbsthilfe Demenz
Impressum
Nutzen Sie
Arzttermine, Geburtstage oder andere
wichtige Daten können in einem Kalender
notiert werden.
Gut sichtbar aufgehängte Notizzettel erleich-
tern das Erinnern.
Auch die Erinnerungsfunktion Ihres Handys
kann eine sinnvolle Hilfe sein.
Oder Sie lassen sich von einer vertrauten
Person an Termine erinnern.
Gedächtnisstützen nutzen
„Alles Wichtige schreibe ich mir gleich auf.“ (Frau Blume, Karlsruhe)*
Montag 15.30 Uhr
Kaffetrinken bei Elsa
Tipp1
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* alle Namen geändert
WOCHENPLAN
Tag vormittags Wo? Was mitnehmen? nachmittags Wo? Was mitnehmen?
MONTAG Einkauf Supermarkt
PortemonnaieEinkaufszettelTragetaschenSchlüssel
Ergotherapie Zu Hause
DIENSTAGBegegnungs-zentrum
Bahnhofstr. 1PortemonnaieSchlüssel
Handwäsche Zu Hause
MITTWOCH Einkauf Wochenmarkt
PortemonnaieEinkaufszettelTragetaschenSchlüssel
Seniorensport SportvereinSporttascheFahrkarteSchlüssel
DONNERSTAG10:00 Uhr Friseur
Nordstr. 4PortemonnaieSchlüssel
14:00 Treffen mit Freunden
Südstr. 19SchlüsselFahrkarte
FREITAG11.30 Uhr Dr. Müller
Rathausstr. 32
ChipkarteSchlüssel
15:00 Uhr Gesprächsgruppe
Alzheimer-Gesellschaft
SchlüsselFahrkarte
SAMSTAG Einkauf Supermarkt
Portemonnaie, EinkaufszettelTragetaschenSchlüssel
16.00 Uhr Kaffeetrinken bei Tochter
Schlüssel
SONNTAG Spaziergang Schlüssel15:00 Treffen mit Freunden
Oststr. 56SchlüsselFahrkarte
Organisieren Sie Ihren Tages- und Wochen-
ablauf. Sie können zum Beispiel geplante Tätig-
keiten auf ein Blatt Papier oder in einen großen
Kalender schreiben.
Durch eine solche feste, wöchentlich wieder-
kehrende Struktur werden Sie sich sicherer und
unabhängiger fühlen.
Der folgende Wochenplan ist beispielhaft aus-
gefüllt. Sie finden den Plan als Kopiervorlage
auf der nächsten Seite.
Den Alltag strukturieren
„Telefoniere jeden Tag mit meiner Freundin und wir besprechen den Tag.“ (Herr Cornelsen, Karlsruhe)
Tipp2
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Neigen Sie dazu, die Brille, das Portemonnaie
oder den Schlüssel zu verlegen?
Dann bewahren Sie wichtige Dinge bewusst
immer an denselben Orten auf.
Durch tägliche Wiederholung verinnerlichen Sie
bestimmte Abläufe.
Schränke können innen oder außen mit Notiz-
zetteln versehen werden, auf denen der Inhalt
verzeichnet ist. So werden Sie schneller finden,
was Sie suchen.
Beispiel:
Herr Zoller kommt vom Einkaufen nach Hause.
nn Er schließt die Tür auf.
nn Den Schlüssel legt er sogleich auf die Kom-
mode neben der Tür.
nn Jacke und Hut hängt er an die Garderobe.
nn Die Schuhe werden darunter abgestellt. Die
Einkäufe trägt er in die Küche.
nn Das Portemonnaie legt er in die oberste
Schublade des Küchenschranks.
Feste Plätze für wichtige Dinge f inden
Tipp3
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„Den Schlüssel habe ich immer in der Hosentasche." (Herr Nadler, Berlin)
Wenn Ihnen das Kochen Schwierigkeiten
bereitet, verwenden Sie vertraute oder
einfachere Rezepte.
Vielleicht besteht die Möglichkeit gemeinsam
mit Angehörigen zu kochen.
Wenn Sie nicht mehr jeden Tag selbst kochen
wollen, können Sie sich Fertiggerichte in der
Mikrowelle erhitzen.
Sie können sich auch „Essen auf Rädern“
bestellen. Oder Sie besuchen ein Restaurant,
ein Mehrgenerationenhaus oder eine Senioren-
freizeitstätte. Auch hier wird häufig ein preis-
wertes Mittagessen angeboten.
Den Alltag vereinfachen
Tipp4
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Das Telefonieren lässt sich ebenfalls
vereinfachen.
Es gibt Telefone mit großen Tasten.
Wichtige Rufnummern können als Kurzwahl-
nummern gespeichert werden. Beim Betätigen
einer Taste wird die hinterlegte Nummer ange-
wählt.
Bei einigen Telefon-Modellen können die Tasten
zusätzlich mit Bildern versehen werden. Die
Bilder zeigen dann die Person, deren Nummer
eingespeichert ist.
Verkleinern Sie Ihren Hausrat.
Sortieren Sie nicht genutzte Kleidungsstücke
aus. Gleiches gilt für überflüssige Küchen-
utensilien.
Sie finden dann leichter etwas. Und Sie können
besser auswählen, was Sie zum Beispiel anzie-
hen möchten.
Bitten Sie einen Familienangehörigen oder eine
Freundin Ihnen beim Aussortieren behilflich zu
sein.
Den Alltag vereinfachen
Tipp4
Geben Sie einer Person Ihres Vertrauens einen
Zweitschlüssel zu Ihrer Wohnung. Das kann ein
Verwandter, ein Freund oder auch ein Nachbar
sein.
Zum Schutz vor Stürzen sollte die Wohnung gut
beleuchtet sein. Ein rutschfester Bodenbelag ist
ebenfalls wichtig, besonders im Bad.
Beseitigen Sie Stolperfallen.
Insbesondere wenn Sie alleine wohnen, sollten
Sie wichtige Telefonnummern immer parat ha-
ben. So können Sie schnell Rat oder Hilfe rufen.
Nützlich ist ein großer Zettel oder eine Pinn-
wand neben dem Telefon. So finden Sie wichti-
ge Telefonnummern schnell.
Für Sicherheit sorgen
Tipp5
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Lisa 28 00 43
Dr. Krug 44 00 68 Taxi22 40 30
Regelmäßige Telefonate mit einer vertrauten
Person oder vereinbarte Zeichen mit den Nach-
barn können ebenfalls die Sicherheit erhöhen.
Sie können auch ein Haus-Notrufsystem
nutzen.
Sie tragen hierbei einen Sender am Körper.
Über den Sender können Sie per Knopfdruck
jederzeit Hilfe rufen.
Wenn Sie zum Beispiel gestürzt sind und nicht
mehr allein aufstehen können.
Es wird eine Sprachverbindung mit einer Not-
rufzentrale hergestellt.
Sie können nun um Hilfe bitten.
Erfahrene Anbieter solcher Haus-Notrufsyste-
me sind das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser
Hilfsdienst und die Johanniter-Unfall-Hilfe.
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Für Sicherheit sorgen
Tipp5
„Durch den Haus-Notruf fühle ich mich sicherer."(Frau Carstens, Berlin)
Unternehmen Sie Dinge, die Ihnen Spaß
machen.
Sie können weiterhin Ihren Hobbys nachgehen.
Bleiben Sie so aktiv, wie möglich.
Das hilft Ihnen, ausgeglichen und zufrieden
zu sein.
Die Freizeit aktiv gestalten
Tipp6
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„ Jetzt hab ich viel Zeit und das genieß ich jetzt auch: ich spiele Gitarre, habe jetzt ein Volkshochschulpaket. Es wird nie langweilig.“(Frau Seiler, München)
„Was tut Ihnen gut?“ – Anregungen aus
Gruppen von Menschen mit beginnender
Demenz in Karlsruhe und Hamburg
Gehe gerne zu Kunstausstel-lungen, bin in einem Töpferkurs.
Bekannte besuchen, Einkaufen, Gespräche
Touren mit Freunden,meine Frau Tanzen,
Bewegung
mein Lieblingsessen
draußen sein,wenn ich den Horizont sehen kann unser Hund
Urlaub
Spaziergänge und Konzert-besuche in Begleitung
Mundharmonika spielen,Schwimmen gehen
Qi Gong, Wassergymnastik
Fahrrad fahren, autogenes Training
Ich gehe in die Kirche um Orgel zu hören, ich mag ruhige Musik, ich gehe in Konzerte.
Ich habe meinen Garten.
einen Rotwein oder Whisky trinken
Die Freizeit aktiv gestalten
Tipp6
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Mobil zu sein ohne Auto ist kaum vorstellbar.
Besonders, wenn man auf dem Land lebt. Mit
einer Demenz-Erkrankung muss man aber
darüber nachdenken. Die Krankheit verlängert
die Reaktionszeit beim Autofahren. Schwierige
Situationen können nicht mehr gut überblickt
werden. Verzichten Sie auf das Autofahren.
Dies dient Ihrer eigenen Sicherheit und der
Sicherheit Ihrer Mitmenschen.
Es gibt Alternativen, um aktiv und mobil zu
bleiben:
nn Überlegen Sie, welche regelmäßigen Fahr-
ten anstehen. Besprechen Sie mit Ihren An-
gehörigen, wer welche Fahrten übernehmen
kann.
nn Bilden sie Fahrgemeinschaften. Fahren Sie
als Beifahrer mit.
nn Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel oder
gelegentlich das Taxi.
nn Viele Supermärkte bieten inzwischen
Lieferdienste an. Sie gehen wie gewohnt
einkaufen und dann wieder nach Hause. Ein
Mitarbeiter des Supermarkts liefert Ihnen
die Einkäufe bis an die Wohnungstür.
Mobil bleiben – auch ohne Auto
Tipp7
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Sie sind immer gern verreist? Sie möchten
weiterhin verreisen? Dann versuchen Sie es!
Entspannen Sie bei Spaziergängen.
Bewegung an der frischen Luft tut gut.
Nach dem Urlaub können Sie die anstehenden
Aufgaben mit neuer Kraft bewältigen.
Wenn Sie Orientierungs- und Gedächtnisstö-
rungen haben, brauchen Sie möglicherweise
Unterstützung.
Wenn Sie mehr Unterstützung brauchen, kann
es sinnvoll sein, gemeinsam zu reisen.
Wenn Sie allein leben, könnten Sie einen guten
Freund oder eine Freundin bitten mit Ihnen zu
reisen.
Zusätzlich gibt es auch betreute Urlaubs-
angebote für Menschen mit Demenz und ihre
Angehörigen.
Das sind Gruppenreisen.
Die Gruppe wird durch erfahrene Personen
begleitet.
Tipp8
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Urlaub machen
Eine Liste über betreute
Urlaubsangebote erhalten
Sie bei der Deutschen
Alzheimer Gesellschaft.
Unsere Telefonnummer
lautet: 030-259 37 95 14.
© 1. Auflage 2014Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe DemenzFriedrichstr. 23610969 Berlin
Tel.: 030 / 259 37 95-0Fax: 030 / 259 37 95-29
Alzheimer-Telefon: 01803 / 17 10 179 Cent pro Minute (aus dem deutschen Festnetz)
Alzheimer-Telefon (Festnetz):030 / 259 37 95-14 Mo – Do 9 – 18 UhrFr 9 – 15 Uhr
E-Mail: [email protected] Internet: www.deutsche-alzheimer.de
Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft BerlinBIC: BFSWDE33BERIBAN: DE32 1002 0500 0003 3778 00
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