MBKW G.B10 1.030 8/2008 PI-GOS-Aug2008
Gymnasiale Oberstufe Saar (GOS)
Lehrplan Philosophie
August 2008
ZUM UMGANG MIT DEN LEHRPLNEN
1. Aufbau des Lehrplanes
Der Lehrplan besteht aus einem allgemeinen, jahrgangsbergreifenden sowie einem jahrgangsbe-
zogenen Teil und umfasst in seiner endgltigen Form alle Klassen- und Jahrgangsstufen, in denen
ein Fach am Gymnasium unterrichtet wird.
In dem jahrgangsbergreifenden Teil werden - ehe detaillierte Aussagen zum Stoff einzelner Jahr-
gangsstufen gemacht werden - zunchst die fr alle Fcher geltenden grundlegenden Aufgaben
und Ziele des Gymnasiums definiert. Diese allgemeine Zielsetzung, die sich in der Trias von All-
gemeinbildung, Wissenschaftspropdeutik und Studierfhigkeit zusammenfassen lsst, ist die
Grundlage der Lehrplne und damit auch des Unterrichts der einzelnen Fcher. Ausgehend davon
wird im nchsten Schritt definiert, welchen Beitrag das jeweilige Fach zum Erreichen der allge-
meinen Ziele des Gymnasiums leistet. Mit dieser Struktur soll erreicht werden, dass sich die Be-
nutzer der Lehrplne immer wieder bewusst werden, worin die zentralen Kenntnisse und Fertigkei-
ten bestehen, die in einem Fach erworben werden sollen, und dass diese immer wieder gebt
und wiederholt werden mssen. Es soll damit auch verhindert werden, dass durch eine zu starke
Konzentration auf Detailwissen die zentralen Inhalte zu wenig Beachtung finden. Der jahrgangs-
bergreifende Teil der Lehrplne enthlt darber hinaus eine bersicht ber die Verteilung der
Themenbereiche auf die einzelnen Klassen- und Jahrgangsstufen.
Im jahrgangsbezogenen Teil der Lehrplne sind die Lehrplne der einzelnen Jahrgangsstufen im
Wesentlichen in tabellarischer Form gestaltet und haben zumeist ein zweispaltiges Layout:
In der linken Spalte sind die verbindlichen Lerninhalte aufgefhrt.
In der rechten Spalte stehen Vorschlge und Hinweise, die empfehlenden Charakter haben.
Ergnzend enthlt der jahrgangsbezogene Teil des Lehrplanes auch Vorschlge fr fakultative
Inhalte, Hinweise zu fachbergreifendem Lernen und zum Medieneinsatz.
2. Verbindliche Inhalte und pdagogische Freirume
Lehrplne stehen stets im Spannungsverhltnis zwischen notwendigen Festlegungen und ebenso
notwendigen pdagogischen Freirumen: Einerseits ist es im Hinblick auf die Zielsetzung des
Gymnasiums und die Vergleichbarkeit der Anforderungen sowie auf die Abiturprfung unabding-
bar, verbindliche Ziele und Inhalte zu formulieren, so dass Lehrplne naturgem prfungsrelevan-
te Aspekte betonen. Zum anderen muss es im Unterricht des Gymnasiums aber auch Freirume
geben, die von den Lehrerinnen und Lehrern in eigener pdagogischer Verantwortung gestaltet
werden knnen.
Aus diesem Grund wurden die verbindlichen Lerninhalte auf die zentralen, unverzichtbaren Inhalte
beschrnkt. Auerdem wurden nicht alle, sondern nur ein Teil der im Laufe eines Schuljahres zur
Verfgung stehenden Unterrichtsstunden in den Lehrplnen verbindlich verplant: Grundstzlich
wurden pro Jahreswochenstunde, mit der ein Fach in der Stundentafel vorgesehen ist, 20 Unter-
richtsstunden zur Durchnahme verbindlicher Lerninhalte veranschlagt, wobei die fr die einzelnen
Themengebiete angegeben Stundenanstze auch als Ma fr die Intensitt der Behandlung dieser
Lerninhalte zu verstehen sind. Bei einem Fach, das mit zwei Stunden in der Stundentafel vorgese-
hen ist, sind also grundstzlich 40 Unterrichtsstunden fr die Behandlung der verbindlichen Inhalte
vorgesehen, bei einem fnfstndigen Fach 100 Unterrichtsstunden. Damit verbleibt eine je nach
Dauer des Schuljahres unterschiedlich groe, insgesamt aber doch recht beachtliche Zahl von
Unterrichtsstunden, fr die im Lehrplan keine verbindlichen Inhalte vorgegeben sind.
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Es liegt in der Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer, diesen zeitlichen Freiraum pdagogisch
sinnvoll zu gestalten.
Er kann vor allem genutzt werden fr
regelmige Stoffauffrischungen, Wiederholungen und vertiefendes ben, insbesondere im
Hinblick auf die zentralen Ziele und Inhalte des Faches,
die eingehende Besprechung von Hausaufgaben und Schlerarbeiten,
die Frderung der mndlichen Darstellungsfhigkeit der Schlerinnen und Schler etwa bei
Referaten und bei der Prsentation von Hausaufgaben,
die Durchnahme zustzlicher, fakultativer Lerninhalte (Vorschlge dazu finden sich in den jahr-
gangsbezogenen Teilen des Lehrplanes),
fcherverbindendes Arbeiten,
Projektarbeit,
das Einbeziehen Neuer Medien in den Unterricht (z.B. Textverarbeitung am PC, Internet-
Recherche, Prsentationsprogramme, Lernsoftware).
3. Zeichenerluterung
@ Symbol fr die Mglichkeit des Einsatzes von Computern und Neuen Medien
2 Symbol fr die Mglichkeit der Zusammenarbeit mit anderen Fchern
Symbol fr Querverweise zu Lernbereichen, die bereits behandelt sind oder noch anstehen
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DER BEITRAG DES FACHES PHILOSOPHIE ZUR ERREICHUNG DER ZIELSETZUNG DES
GYMNASIUMS
Der Philosophieunterricht macht sich zur Aufgabe, den Schlerinnen und Schlern die Vorausset-
zungen zu vermitteln fr ein systematisches Nachdenken sowohl ber theoretische als auch ber
praktische Fragen. Durch eine bestndige Herausforderung der reflexiven Urteilsfhigkeit soll er
ermglichen, dass Schlerinnen und Schler sich durch rationalen Umgang mit Problemen zu
mndigen Menschen entwickeln.
Philosophie hat insbesondere die Aufgabe, Grundlagen dessen zu hinterfragen, was im alltgli-
chen Leben ebenso wie in der Praxis der Wissenschaften unreflektiert hingenommen wird. Hier-
durch will sie dazu beitragen, auf rationalem Wege einen gesellschaftlichen, aber auch weltbrger-
lichen Konsens zu ermglichen in Bezug auf grundlegende Fragen menschlichen Selbst- und
Weltverstndnisses.
Somit leistet der Philosophieunterricht einen wesentlichen Beitrag zur allgemeinen Bildung und zur
sprachlichen Ausdrucksfhigkeit, ferner zur Reflexion auf die Antworten, welche in einer Reihe von
Schulfchern bzw. den ihnen entsprechenden wissenschaftlichen Disziplinen gegeben werden. Er
will philosophische Reflexion entwickeln und frdern, indem er insbesondere folgende Fhigkeiten
und Bereitschaften zu vermitteln versucht:
Fhigkeit, ber Positionen und Gegenstnde des alltglichen und wissenschaftlichen Den-
kens und Handelns, ber die Grundfragen der menschlichen Existenz und ber die Stellung
des Menschen in Natur, Geschichte und Gesellschaft nachzudenken
Fhigkeit, philosophische Texte zu analysieren, zu interpretieren und kritisch zu hinterfra-
gen
Fhigkeit, gedankliche Zusammenhnge darzustellen und zu problematisieren
Fhigkeit, eigenstndig zu argumentieren
Bereitschaft, eigene Voraussetzungen offenzulegen und sich fr neue Fragestellungen zu
ffnen
Bereitschaft, Dialog und Disputation (Diskurs) als Formen der Suche nach Konsens zu be-
greifen
Am Ende des gymnasialen Bildungsganges sollen die Schlerinnen und Schler
ein breitgefchertes philosophisches Wissen (in systematischer und historischer Hinsicht)
besitzen,
fhig sein, Texte und andere Ausdrucksformen menschlichen Selbstverstndnisses zu ana-
lysieren, zu interpretieren und zu problematisieren,
fhig sein, selbst zu argumentieren und mit anderen einen konstruktiven Dialog zu fhren,
fhig und bereit sein, Gegebenes zu hinterfragen.
Ein fcherbergreifendes und fcherverbindendes Unterrichten ist anzustreben. Es ist jederzeit
dadurch mglich, dass die Lehrkrfte innerhalb ihres Faches Beziehungen zu anderen Fchern
herstellen. Unter Umstnden ist auch kooperatives Unterrichten mglich. Anknpfungspunkte bie-
ten der Geschichtsunterricht (z. B. historische Einbettung philosophischer Fragen) und der Religi-
onsunterricht (z. B. Fragen der Sinngebung). Aber auch zu den sprachlichen und musischen F-
chern sind berall dort Verbindungen mglich, wo in literarischen Werken Sinn- und Wertfragen
thematisiert werden oder in Kunstwerken die Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Welt
und mit sich selbst sinnlich erfahrbar wird, darber hinaus auch zu mathematisch-
naturwissenschaftlichen Fchern, z.B. Reflexion ber Grundbegriffe, Modelle und Methoden.
In den Vorschlgen und Hinweisen werden in den ersten Unterrichtseinheiten Methoden vorge-
stellt. Diese sollen den Schlerinnen und Schlern an der jeweils genannten Stelle erstmals ver-
mittelt werden. Spter knnen sie immer wieder eingebt und auch reflektiert werden. Damit wer-
den die methodischen Fhigkeiten der Schlerinnen und Schler Schritt fr Schritt entwickelt.
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STOFFVERTEILUNGSPLAN
Philosophie, Einfhrungsphase 2 Wochenstunden
Verbindliche Inhalte Stunden
Entwicklung eines differenzierten Begriffs von Philosophie 8
Ein Philosoph und sein Denken 12
berblick ber wichtige Phasen der Philosophiegeschichte 12
Einbung in philosophische Arbeitstechniken 8
Philosophie als Neigungsfach (vierstndiger G-Kurs) in der Hauptphase
Philosophie, Neigungsfach
Verbindliche Inhalte Stunden
Innerhalb der gymnasialen Oberstufe sind zwei Ganzschriften zu lesen. je 15
Philosophie, Neigungsfach , 1. Halbjahr der Hauptphase 4 Wochenstunden
Anthropologie
Verbindliche Inhalte Stunden
Der Mensch als ein zur Freiheit fhiges Wesen 15
Das
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