Download - Location%2010 2015 de web

Transcript
Page 1: Location%2010 2015 de web

2015

TOMAS VAN GEET: HEUTZUTAGE IST DEUTSCHLAND UNSER WICHTIGSTER MARKTAUTOS, DIE GESCHICHTE SCHRIEBEN

Page 2: Location%2010 2015 de web

RAUS AUS DER WACHSTUMSFALLE!Wir haben den Raum für Ihren Erfolg.

www.vgpparks.eu

Besuchen Sie

uns am Stand

B5.331

Herausgegeben von VGPJenišovice 59468 33 Jenišovice u Jablonce nad Nisoutel.: 00420 483 346 [email protected] 10, Jahrgang VIII.

Redaktionsleitung Jan Van Geet, Petra RoušarováAutoren VGP, FleishmanHillard Germany GmbHFotos archiv VGP, www.profimedia.com, Foto RAF, www.fotoraf.cz,Pavel Horák, www.phph.cz

Design Markéta Hanzalová, www.colmo.czDruck ASTRON studio CZ, a. s.

MK ČR E 20480

Page 3: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 3EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, pünktlich zur transport logistic 2015 in München erscheint die nunmehr zehnte Ausgabe unseres VGP Location3-Magazins. VGP ist zum ersten Mal auf dieser wichtigen Messe vertreten – und wir sind sehr gespannt auf die Besuche unserer Leser.

Die bessere allgemeine Wirtschaftslage bietet VGP optimale Voraussetzungen für weiteres Wachs-tum sowohl in unseren angestammten als auch in neuen Märkten. Diese Chancen wollen wir nutzen und unsere Aktivitäten entsprechend ausweiten.

Wie genau, darüber werden wir Sie, liebe Leserin und lieber Leser, in Kürze informieren können. Gut möglich, dass eine unserer neuen Locations auch für Sie als Anbieter von Logistik- und Serviceleis-tungen interessant ist.

Schauen Sie doch mal an unserem Messestand in München auf einen Drink und ein zwangloses Ge-spräch vorbei. Es lohnt sich bestimmt. Und wenn Sie nicht auf der transport logistic 2015 sein soll-ten, zögern Sie nicht, jederzeit Kontakt mit uns auf-zunehmen – wir würden uns sehr freuen.

Herzlichst

Jan Van Geet

03 editorial

04 neues von vgp

06 business / VGP PARK ÚSTÍ NAD LABEM: STANDORT MIT VIELEN VORTEILEN

08 projekt / PROJEKTE IN DEN BALTISCHEN STAATEN

09 exkursion / BODENSTÄNDIG UND WELTOFFEN

12 quo vadis / TOMAS VAN GEET: HEUTZUTAGE IST DEUTSCHLAND UNSER WICHTIGSTER MARKT

14 unser team / NEUE MITARBEITER IM VGP-TEAM

16 unser team / GANZHEITLICHES FACILITY MANAGEMENT IST IN ZUKUNFT UNVERZICHTBAR

18 brand story / VOLKSWAGEN: TOP-MARKE MIT TRADITION

20 interview / DAS RHEINISCHE LANDESMUSEUM TRIER

24 träume / AUTOS, DIE GESCHICHTE SCHRIEBEN

26 auf der suche nach neuem raum?

Page 4: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 4 NEUES VON VGP

Deutschland bleibt Wachstum-treiber der VGP GruppeDas Unternehmen erwirtschaftete einen Gewinn von 49,4 Millionen Euro und konnte diesen mit einem Zuwachs von 25,1 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als ver-doppeln. Auch der Marktwert des An-lageportfolios ist von 225,8 Millionen Euro (Stichtag 31.12.2013) auf 416,1 Millionen Euro (Stichtag 31.12.2014) gestiegen. Dies entspricht einem Wertzuwachs von 84,3% und bezieht sich sowohl auf bestehende Anlage-immobilien als auch auf im Bau be-findliche Projekte.

Jährliche Mieteinnahmen um 117,4% gesteigertDie Immobiliengruppe hat in allen Un-ternehmensbereichen den Ausbau ih-rer Konzerngeschäfte erfolgreich vor-angetrieben. Neben dem Erwerb neuer Flächen und der Entwicklung neuer Gewerbeparks zählt die langfristige Vermietung der Hallen zu den Kernak-tivitäten von VGP. Die vertraglich ver-einbarten jährlichen Mieteinnahmen stiegen um 117,4% auf 22,6 Millionen Euro zum Jahresende 2014, vergli-chen mit 10,4 Millionen Euro Miet-einnahmen zum 31. Dezember 2013. In Quadratmetern gesprochen, hat die VGP Gruppe am Jahresende 2014 in ihren aktiven Märkten 404,732 m²

Gewerbefläche vermietet. Die durch-schnittliche Laufzeit der Mietverträge beträgt derzeit 7,8 Jahre, die Auslas-tung des Immobilienportfolios liegt bei sehr guten 94%.

Deutschland Spitzenreiter bei neuen Mietverträgen Der deutsche Markt entwickelte sich 2014 erfolgreich zum Wachstums-treiber von die VGP Gruppe. Mit neu unterzeichneten Mietverträgen im Wert 9,3 von Millionen Euro war Deutschland der Spitzenreiter im internationalen Vergleich und maß-geblich an der konsequenten Fort-setzung der Wachstumsstrategie beteiligt. In anderen Ländern wie Estland, Rumänien und in der Tsche-chischen Republik sah VGP ebenfalls eine positive Dynamik in der Pro-jektentwicklung und Vermietung von Gewerbehallen. Der Wert der neu abgeschlossenen Mietverträge betrug außerhalb Deutschlands 2,9 Millio-nen Euro.

Auch beim Erwerb neuer Entwick-lungsflächen entfiel der Großteil mit 842.000 m² auf Deutschland. Insge-samt erwarb VGP im vergangenen Ge-schäftsjahr 943.000 m² neue Landflä-chen. Darüber hinaus sicherte sich die VGP Gruppe weitere Flächen von ins-gesamt 863.000 m², um die Pipeline für künftige Entwicklungsprojekte zu

stärken. Diese Landflächen könnten im Laufe des Jahres 2015 - vorbehalt-lich der noch ausständigen behörd-lichen Genehmigungsverfahren - als Eigentum erworben werden. Davon befinden sich 162.000 m² in Deutsch-land, 637.000 m² in Tschechien und 64.000 m² in anderen Ländern.

Positiver Ausblick 2015Der positive Trend des abgelaufe-nen Geschäftsjahres setzt sich auch zu Beginn des Jahres 2015 weiter fort. 2014 konnte die VGP Gruppe konzernweit zehn Projekte mit einer Gesamtmietfläche von 132.645 m² an die Unternehmen übergeben. Zu-dem befanden sich zum Jahresende 14 Projekte mit einer Mietfläche von insgesamt 171.455 m² in der Bau-phase. Fünf weitere Projekte mit ei-ner Gesamtmietfläche von 96.000 m² werden in der ersten Hälfte 2015 starten. Diese neu zu entwickelnden Immobilien sind bereits zu mehr als 90 Prozent vorvermietet.

Von den 10 abgeschlossenen Pro-jekten hat VGP zwei in Deutschland fertiggestellt: je ein Gebäude für den VGP Park Bingen (6.400 m²) und für den VGP Park Hamburg (24.404 m²). Die Hälfte der Ende 2014 im Bau be-findlichen Projekte entwickelt VGP im hiesigen Markt: drei neue Hallen im VGP Park Hamburg, zwei Hallen in Rodgau und je ein Gebäude im VGP Park Höchstadt bzw. VGP Park Berlin.

Jan Van Geet, CEO der VGP Gruppe: „Wir haben in den letzten zwei Jah-ren erheblich in neue Grundstücke investiert, um langfristig das Wachs-tum unserer Gruppe zu sichern. Vor allem in Deutschland sind wir derzeit erfolgreich. Hinzu kommt die spür-bar gestiegene Nachfrage im letzten Jahr nach strategisch günstig gelege-nen Gewerbeflächen, die wir unseren Kunden in Deutschland, Tschechien und anderen Ländern bieten können. Die hohe Nachfrage nach Hallen in un-seren Gewerbeparks hält auch in den ersten Wochen des neuen Jahres an. Daher erwarten wir, dass wir unseren Wachstumskurs konzernweit 2015 fortsetzen können, vorausgesetzt na-türlich, dass sich auch die Märkte ins-gesamt weiter stabil entwickeln.“

VGP BLICKT AUF EIN ERTRAGREICHES JAHR 2014

VGP Park Hamburg

Page 5: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 5NEUES VON VGP

Im ersten Quartal dieses Jahres konnte VGP vier wichtige Kunden für seinen Gewerbepark Malacky in der Slowakei gewinnen. Die in diesem Zeitraum abgeschlossenen Mietver-träge umfassen zusammen 34.730 m2 Mietfläche. Einer der Neukunden ist die Volkswagen AG, für die ein Ver-triebszentrum mit einer Fläche von 20.000 m2 und der Möglichkeit, es in Zukunft um 5.000 m2 zu erweitern, geschaffen wird. Dieses Vertriebs-zentrum, das 230 Beschäftigte haben soll, wird ganz auf die Bedürfnisse von Volkswagen zugeschnitten. Sein Zweck ist die Zusammenführung von Lagerkapazitäten unter gleichzeitiger Optimierung des Transports für die Volkswagen Logistics GmbH & Co. Das Vertriebszentrum wird als Aufnahme- und Umschlagplatz für Volkswagen-Originalteile fungieren. Fertigstellung und Übergabe an das Unternehmen sind für Dezember dieses Jahres geplant. Ab April 2015 mietet IKEA Components 5.415 m2 Lagerfläche in Halle C. Dieses Mietobjekt schließt an eine bestehende Produktionsanlage in Malacky an, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Parks befindet.

Ein weiteres Unternehmen, das ab Dezember in demselben Gebäude den Betrieb aufnehmen wird, ist FROMM, eine Tochter des Schweizer Unter-nehmens FROMM Packaging Systems, eines Herstellers von Verpackungs-technologie und -maschinen. FROMM mietet 3.851 m2. Ein weiterer wichti-ger Mieter im Malacky-Park wird das dänische Unternehmen Tajco sein, der weltweit führende Hersteller hoch-wertiger Auspuffblenden, die rund um den Globus an die größten Auto-mobilbauer geliefert werden. Aus-puffblenden aus dem Werk in Mala-cky sind für Automobile von Bentley,

Lamborghini und Porsche bestimmt. Zur Optimierung seiner Lieferkette hat sich Tajco entschlossen, einen Teil seines Lagers und seiner Pro-duktion vom chinesischen Standort in Ningbo an den neuen Standort in Malacky zu verlagern. Die erste Ent-wicklungsphase betrifft rund 5.000 m2 Lager- und Produktionsfläche sowie ca. 1.000 m2 Büro- und Service-Räum-lichkeiten. Das Lagerhaus soll Fertig- und Halbfertigprodukte aus Ningbo aufnehmen. Diese Güter werden hier für den europäischen Markt gelagert. Später soll die Anlage um weitere 5.400 m2 vergrößert werden. Tajco wird insgesamt 330 Leute beschäf-tigen, davon 80 bereits im Zuge der ersten Phase. Aufgrund der starken Nachfrage hat VGP beschlossen, mit der spekulativen Entwicklung von Gebäude B mit 18.000 m2 Mietfläche zu beginnen.

Im Přestanov-Park vor den Toren Ústí nad Labems begann Ende April der Bau einer Produktionshalle für SSI Technologies, einen 1982 gegrün-deten US-amerikanischen Herstel-ler mit Sitz in Janesville, Wiscon-sin. Das Unternehmen produziert Instrumente für den Automobilbau und andere Industrieanwendun-gen. Die Halle für SSI Technologies

umschließt insgesamt 3.515 m2 Produktionsfläche und 1.820 m2 für den administrativen Bereich. Der Produktionsbeginn ist für das dritte Quartal 2016 geplant. Bereits in der Startphase wird das Unter-nehmen über 250 Mitarbeiter an seinem ersten Standort außerhalb der USA beschäftigen. Ein Interview mit dem Produktionsleiter von SSI

Technologies finden Sie auf Seite 6. Anfang April begannen auch die Bauarbeiten an einer Produktions-anlage für Faiveley Transport, einen führenden französischen Herstel-ler von Komponenten für Schienen-fahrzeuge. Der Anbieter will seine Produktion vom derzeitigen Standort in Blovice in den VGP-Park Pilsen in Bručná verlagern. Faiveley Transport plant mit 18.200 m2 Fläche für die Produktion und über 3.000 m2 für den administrativen Bereich sowie für Räumlichkeiten für 450 Mitar-beiter. Fertigstellung und Übergabe sind bis Ende Oktober 2015 geplant. Beide Investitionen werden von CzechInvest, der Agentur für Wirt-schaftsförderung der Tschechischen Republik, gefördert.

VGP-GEWERBEPARK MALACKY GEWINNT NEUE MIETER

VGP GROUP: START VON PRODUKTIONSANLAGENBAU FÜR SSI TECHNOLOGIES UND FAIVELEY TRANSPORT

VGP Park Malacky

Page 6: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 6 BUSINESS

VGP PARK ÚSTÍ NAD LABEMSTANDORT MIT VIELEN VORTEILEN

Q Herr Jassner, wie kommt man als amerikanisches

Unternehmen bei der Standort-auswahl auf Tschechien?Die Ansiedelung in der Tschechi-schen Republik ist für SSI Techno-logies ein wichtiger Schritt. Es ist unser erster Standort außerhalb der USA. Wir haben uns aus mehreren Gründen für die Tschechische Repu-blik und für Ústí nad Labem ent-schieden: Ein Kriterium ist die Nähe zum Kunden, ein anderes die gute verkehrstechnische Anbindung an Autobahn und Flughäfen. Auch spielt die Verfügbarkeit von Arbeitskräften eine Rolle. Wir erwarten nach dem vollständigen Ausbau des ersten

Bauabschnittes bis zu 200 Mitarbei-ter vor Ort, was einen Zuwachs von knapp 40 Prozent im Verhältnis zum jetzigen Personalstand von SSI Tech-nologies darstellt. Da es sich um ein komplettes Montagewerk handelt, besteht die Belegschaft unter ande-rem aus angelernten Mitarbeitern, Fachkräften im Maschinenbau, der Elektrotechnik und Elektronik sowie aus Ingenieuren der entsprechenden Fachrichtungen. Dazu kommen noch andere Berufe wie etwa Buchhalter und Betriebswirtschaftler. Als Di-rector of Operations besteht meine Aufgabe auch darin, eine enge und reibungslose Zusammenarbeit zwi-schen dem Stammhaus in den USA

und dem Werk in Ústí nad Labem sicherzustellen.

Q Was ist Ihnen wichtig bei der Zusammenarbeit mit

Projektentwicklern? Da ich mich vor allem um den Auf-bau eines funktionierenden Teams sowie einen problemlosen Produk-tionsbeginn nach den aktuellen strengen Vorgaben kümmern muss, wünsche ich mir eine reibungslose Bauphase unter Erfüllung aller be-hördlichen Auflagen. Das ist zum derzeitigen Zeitpunkt gar nicht so einfach, da wir mit den tschechi-schen gesetzlichen und behördlichen Vorgaben noch nicht so vertraut sind. Zudem sind viele Pläne noch nicht ausreichend detailliert. Am Anfang haben wir die Standortsuche durch Berater durchführen lassen. Nachdem es dann konkreter wurde, haben die Projektentwickler mit ih-ren teilweise bereits sehr konkreten Planungen stark mitgeholfen, den optimalen Standort zu finden.

Q Welche Autoteile wer-den von SSI Technologies

im VGP Park Ústí nad Labem umgeschlagen? Ein Beispiel: SSI Technologies produ-ziert seit einigen Jahren Ultraschall-sensoren. Mit diesen Sensoren kann der Füllstand eines Dieseltanks sehr präzise gemessen werden. Durch die weitere Verschärfung der Abgasnorm – die Euro 6 Norm – wird jetzt auch eine Überwachung der Adblue-Ver-sorgung gefordert. Dabei handelt es sich um eine hochreine Harnstofflö-sung, die einfach zu handhaben ist. Für diesen Anwendungsfall können wir mit der Ultraschalltechnik den Füllstand sowie die Qualität des Ad-blue gleichermaßen überwachen. Damit tragen wir auch zur Einhal-tung der Abgasmengen bei. Es gibt bereits feste Verträge mit einigen

Das auf Komponenten für Fahrzeuge und Industrieanwen-dungen spezialisierte US-amerikanische Unternehmen SSI Technologies siedelt sich in Tschechien an. Nach dem ersten Spatenstich Ende April spricht Frank Jassner, Director of Operations bei SSI Technologies, über die Gründe der Standortentscheidung und über die Bedeutung der Ansiedelung für die Entwicklung des Unternehmens.

Spatenstich für die SSI Technology Production Anlage. Von links: Ivan Dzido (CzechInvest), Pavel Kouhout (VGP), Frank Jassner (SSI Technologies), Petr Kovařík (VGP), Dalibor Zikmund, Michal Žižlavský (both CzechInvest)

Page 7: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 7BUSINESS

VGP Park Ústí nad Labem, SSI Technologies, Visualisierung

Erstausrüstern beziehungsweise mit wichtigen Zulieferern. Wir arbeiten aber auch mit anderen potenziellen Kunden an Einsatzmöglichkeiten. Da wir gerade erst im Aufbau begriffen sind, gibt es noch keine verbindli-chen Aussagen zu den letztendlichen Mengen. Einige Produkte gehen an PKW-Hersteller, daraus lassen sich dann deutlich siebenstellige jährliche Stückzahlen ableiten.

Q Wo werden die Teile her-kommen, die SSI Technolo-

gies umschlagen wird? Und wohin

werden sie dann weiter geschickt? Am Anfang wird der Großteil der Komponenten aus den USA kommen. Es gibt aber schon erste vielverspre-chende Kontakte zu lokalen tschechi-schen Zulieferern, die möglichst bald diejenigen aus den USA ersetzen sol-len. Außerdem prüfen wir Möglich-keiten, durch zusätzliche Arbeiten im Werk die Wertschöpfung im Haus zu erhöhen. Die Produkte gehen an un-sere europäischen Kunden mit ihren unterschiedlichsten Werken, ein Teil der Sensoren bleibt in Tschechien zur Verarbeitung in Tanksystemen.

Q Wann sind der Baubeginn, die Fertigstellung und damit

verbunden der Einzug von SSI im VGP Park geplant? Der erste Spatenstich erfolgte am 24. April 2015. Wir haben mit VGP vereinbart, dass wir ab Oktober mit dem technischen Innenausbau starten. Die ersten Anlagen werden dann Ende dieses Jahres geliefert, sodass wir Mitte 2016 mit der vollen Produktion beginnen können. Davor stehen natürlich noch die Bemuste-rung der Kunden, die Validierung der Produkte sowie die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter an.

Q Wie haben Sie die Zusam-menarbeit mit VGP erlebt?

Die Ansiedelung im VGP Park Ústí nad Labem war das erste gemein-same Projekt von SSI Technologies und VGP. Ermöglicht wurde die Zu-sammenarbeit von PWC und Czech-Invest. Die Agentur hat uns sehr gut betreut und meine Kollegen von der Region Ústí überzeugt. Mit ei-nem Wort: Sie haben hervorragende Arbeit geleistet. Derzeit sind zwar keine weiteren Projekte dieser Art von SSI Technologies geplant. Sollte sich jedoch eine Möglichkeit erge-ben, hat sich VGP eine sehr vorteil-hafte Position erarbeitet, sodass ich mir eine weitere Zusammenarbeit sehr gut vorstellen kann.

Ústí nad Labem

Page 8: Location%2010 2015 de web

Seite 8

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

PROJEKT

Bereits über 45.500 m2 in den Hallen A, B und C sind vermietet. Halle D mit einer Fläche von über 10.400 m2 ist derzeit im Bau. Mit der Errichtung des letzten Gebäu-des, der Halle E mit knapp 11.000 m2, soll erst nach vol-ler Vermietung von Halle D begonnen werden. Andrejs Konstantins, verantwortlich für das Geschäft in den bal-tischen Staaten, rechnet mit einem Baubeginn von Halle E noch in diesem Jahr. Ein weiteres Projekt im Baltikum ist der VGP-Park Kekava in Lettland. Er liegt strategisch günstig am Kreuzungspunkt der wichtigen Autobahn A7, der so genannten Via Baltica, und der Autobahn A5, dem

so genannten Riga Circuit. Kekava ist nur 20 km von der lettischen Hauptstadt entfernt und verfügt über aus-gezeichnete Verkehrsverbindungen. Von der geplanten 60.000 m2 großen Gesamtmietfläche des Parks nimmt VGP voraussichtlich rund 10.000 m2 als Teil von Ge-bäude A im dritten Quartal dieses Jahres in Angriff. „An-gesichts einer signifikant zunehmenden Nachfrage ge-hen wir fest davon aus, diesen Teil komplett vermieten zu können. Gleichzeitig wollen wir mit der Errichtung des restlichen Teils von Gebäude A beginnen”, erklärt Andrejs Konstantins.

In der letzten Ausgabe unseres Newsletters haben wir Sie über den geplanten Kauf von Baugrund für den VGP-Park Nehatu in der estnischen Hauptstadt Tallinn informiert. Diese Akquisition wurde erfolgreich abgeschlossen. Die VGP Group kann nun auf diesem Grundstück bis zu 22.000 m2 an zusätzlicher Lager- und Produktionsfläche schaffen.

PROJEKTE IN DEN BALTISCHEN STAATEN

Gebäude Mieter Mietfläche (m2)

A Boomerang Distribution OÜ 4.754,10

A CF&S Estonia AS 12.935,30

A Comforta OÜ 1.715,30

A NT Logistika AS 2.401,50

A Freselle OÜ 2.401,50

B ANOBION HULGIMÜÜGI OÜ 2.324,00

B SIRELDUS OÜ 1.148,20

B Freselle OÜ 2.826,90

B Lemoine Estonia OÜ 7.498,80

C Estonian Ministry of Defence 7.409,90

VGP Park Kekava

VGP Park Nehatu

Page 9: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 9EXCURSION

Rheinland-Pfalz ist jung. Wie viele andere Bundesländer auch, wurde es nach Ende des zweiten Weltkrieges neu gebildet und umschließt neben der Pfalz und den Regierungsbezir-ken Koblenz und Trier auch Teile der ehemaligen Rheinprovinz, der Provinz Rheinhessen, der Provinz Hessen-Nassau sowie weiterer Ge-biete. Nicht zuletzt dieser Tatsache verdankt das heutige Rheinland-Pfalz seine Heterogenität und Vielfalt, vom romantischen Rheintal und das

lebensfrohe Mainz über den Pfälzer Wald und die Weinstraße bis hin zu den Industrieanlagen Ludwigshafens.

Land der Hidden Champions Hier am Rhein befindet sich unüber-sehbar eines der wirtschaftlichen Zentren von Rheinland-Pfalz. Als glo-baler Player prägt der Chemiegigant BASF gemeinsam mit Boehringer In-gelheim das industrielle Gesicht des Landes. Doch spielt die Großindustrie in dem Bundesland insgesamt eher

eine untergeordnete Rolle – es domi-niert der Mittelstand. Als Innovati-onsträger ist er der ideale Nährboden für Hidden Champions, also Unter-nehmen, die trotz moderater Größe Weltmarktführer in ihrem Bereich sind. Inzwischen kann das Land eine fast dreistellige Zahl solcher „ver-steckten Weltmeister“ vorweisen. Die Bandbreite reicht von Straßen-baumaschinen über Backwaren bis hin zu High-Tech-Überwachungssys-temen. Eine bedeutende Rolle spielt

BODENSTÄNDIG

UND WELTOFFENTief im Westen liegt ein Bundesland, das wirklich niemand mit einer verstaubenden Sonne in Verbindung bringen würde. Ganz im Gegenteil: In Rheinland-Pfalz, dem westlichsten Bundesland Deutschlands, zeigt sich das Klima meistens von seiner besten Seite. Und auch sonst hat das Land viel zu bieten – von dichten Wäldern und grünen Weinhängen bis hin zu einer dynamischen, mittelständisch geprägten Wirtschaft.

Blick auf Moselschleife bei Kröv

© D

omin

ik K

etz /

Rhe

inla

nd-P

falz

Tou

rism

us G

mbH

Page 10: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 10 EXCURSION

zudem die Edelstein- und Schmuck-industrie. Weltmeisterverdächtig ist auch die Exportquote der rheinland-pfälzischen Wirtschaft: Mit rund 46 Prozent liegt das Land bundesweit an der Spitze.

Mekka für Weinkenner und NaturfreundeWer Rheinland-Pfalz sagt, denkt Wein. In einem Land, das dem Re-bensaft eine eigene Straße gewidmet hat, spielt der Weinbau natürlich eine zentrale Rolle. Die sechs Weinanbau-gebiete haben eine bestockte Rebflä-che von etwa 64.000 Hektar – mehr als zwei Drittel der gesamten Wein-baufläche in ganz Deutschland. Auf über sechseinhalb Millionen Hekto-liter im Jahr beläuft sich der Ertrag, knapp ein Viertel davon geht in den Export. Das macht das pfälzische Rheinland zum Weinland – und zum Mekka für Weinkenner und -genießer. Die Anbaugebiete weisen eine große geologische Bandbreite auf. Über-all aber sorgt das Zusammenspiel von Locker-, Sediment- und magma-tischen Gesteinen und dem milden, sonnigen und geschützten Klima für ein ideales Terroir, das nirgendwo auf der Welt kopiert werden kann.

Wein, Wald und Weltspitze – die Melange à la Rheinland-Pfalz macht Lust darauf, die Vorzüge des

Bundelandes mit allen Sinnen zu erfahren und zu genießen. Nicht um-sonst ist der Tourismus ein wichti-ger Wirtschaftsfaktor für Rheinland-Pfalz. Immer mehr Menschen zieht es in die reizvollen Landschaften und die vielen kleinen und mittleren Städte, die sich ihren Charme über die Zeit bewahrt haben. Die Besucher kommen zum Wandern, Radfahren und Campen, zur Kur oder zum Well-nesstrip, zu ausgedehnten Wein-proben, aber auch zu den zahllosen

Events, die immer wieder für neue Attraktionen sorgen.

Inspiration und Erholung für jedermann Vielfalt als Prinzip: Das gilt gleich-falls für die zehn Regionen in Rhein-land-Pfalz mit ihren einzigartigen Landschaften und Szenarien. Dabei hat jede Region ihre ganz eigenen Reize – vom Rotwein-Wanderweg des Ahrtals über die Eifeler Maare, die Naturpfade im Hunsrück und die kulturhistorischen Sehenswür-digkeiten entlang der Lahn oder bis hin zu den wunderschönen Flusstä-lern des Moselgebiets. Juwelen ganz anderer Art bietet das Naheland mit seinen Edelsteinmanufakturen, wäh-rend die Pfalz am liebsten über die Weinstraße und den scheinbar end-losen Pfälzer Wald entdeckt werden möchte. Wein und urbane Geschichte mischen sich in Rheinhessen, der Ro-mantische Rhein bietet – der Name verrät es – eine der faszinierendsten Szenarien Deutschlands. Nicht zuletzt lädt der Westerwald-Steig ein, es dem sprichwörtlichen Müller gleichzutun und ungehemmt der Wanderlust zu frönen. Ganz gleich jedoch, wonach dem Besucher der Sinn steht: Wer hier Erholung und Inspiration sucht, ist genau richtig. Nicht langsam, son-dern ruhig, nicht bedächtig, sondern bedacht und zielstrebig zeigt sich das

© T

ouris

t-In

form

atio

n Tr

ier

© D

omin

ik K

etz /

Rhe

inla

nd-P

falz

Tou

rism

us G

mbH

Porta Nigra in Trier

Blick auf den Rheinsteg

Page 11: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 11EXCURSION

Leben selbst in den städtischen Zen-tren wie Koblenz, Trier, Kaiserslau-tern und natürlich der Landeshaupt-stadt Mainz.

Geschichte und urbanes LebenObschon die Besiedelungsdichte in Rheinland-Pfalz eher moderat ist, spielen Städte eine wichtige Rolle. In vielen von ihnen atmet nahezu jeder Stein Geschichte. So zählt der Kaiserdom in Speyer als größte er-haltene romanische Kirche Europas zu den bedeutendsten Baudenkmä-lern der Romanik. Die Grabstätte salischer, staufischer und habsbur-gischer Herrscher ist ein Symbol des mittelalterlichen Kaisertums. Alzey und Worms hingegen sind untrenn-bar mit den Nibelungen verbunden und verfügen über eine guterhaltene historische Bausubstanz.

Ein Kapitel für sich ist Trier. Die Heimat von Karl Marx und der welt-bekannten Porta Nigra wurde vor mehr als zwei Jahrtausenden als Au-gusta Treverorum gegründet. Damit ist sie die älteste Stadt Deutschlands. Im dritten Jahrhundert nach Christus wurde sie dann Bischofssitz und zeit-weise auch Residenz des römischen Gegenkaisers Tetricus I. Unter Kon-stantin dem Großen entstanden etwa hundert Jahre später viele berühmte Bauwerke wie die Konstantinbasi-lika und die Kaiserthermen. Zum

Ende des 4. Jahrhunderts war Trier mit fast 100.000 Einwohnern die größte Stadt nördlich der Alpen. In den folgenden Jahrhunderten erlebte sie eine wechselvolle Geschichte, gehörte zu Frankreich und Preußen und wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Heute ist Trier Uni-versitätsstadt und Sitz der Verwal-tung des Landkreises Trier-Saarburg. Als Mini-Metropole an der Mosel bie-tet sie zahlreiche geschichtliche und kulturhistorische Attraktionen.

Wo die Kultur zuhause ist Generell wird Kultur in Rheinland-Pfalz groß geschrieben. So verdankt die Welt den Buchdruck, eine der größten Erfindungen der Menschheit, einem Landeskind: dem Mainzer Jo-hannes Gutenberg. Mitte des 15. Jahr-hunderts begann Gutenberg in seiner Heimatstadt mit dem Druck erster Bücher, ein Darlehen des Kaufmanns Johannes Fust ermöglichte die Her-ausgabe einer frühen Bibeledition. Gutenberg lebte bis zu seinem Tod in unmittelbarer Nachbarschaft zu sei-nem Geburtshaus und wurde 1468 in Mainz beigesetzt.

Doch auch abseits solcher Jahr-tausendleistungen ist Kultur allge-genwärtig in Rheinland-Pfalz. Als Sitz des Zweiten Deutschen Fern-sehens ist das Land ein wichtiger Medienstandort – und mit ZDFkultur

hat der Sender weit mehr zu bieten als die vielgeliebten Mainzelmänn-chen. Das Programm konzentriert sich vor allem auf die Themenberei-che Musik, Darstellende Künste und Filmkultur, aber auch Netzkultur und Gaming als Reminiszenz an das 21. Jahrhundert.

Genau wie das Land Rheinland-Pfalz hat auch Kultur viele Facet-ten. Besucher finden landesweit ein reiches Angebot an Veranstaltungen aller Art. So bietet die Landeshaupt-stadt mit dem FILMZ ein interna-tionales Langfilm-Festival, weitere Events locken Cineasten nach Lud-wigshafen zum Festival des deut-schen Films sowie nach Hachenburg zum dortigen Filmfest. Über Rock am (Nürburg-)Ring, die Nibelungenfest-spiele, die Burgfestspiele in Mayen, das größte Weinfest der Welt in Bad Dürkheim sowie die Landesgarten-schau 2015 in Landau reicht das Spektrum, ergänzt durch weltweit einzigartige Konzepte wie das Kino Vino, das als Veranstaltungsreihe seit 20 Jahren für Aufmerksamkeit sorgt.

Die Vielfalt ist es, die Rheinland-Pfalz in jeder Hinsicht prägt. Das Land hat für jeden etwas übrig. Damit ge-hört es zu jenen Regionen, die Stück für Stück und immer wieder neu ent-deckt werden wollen. Wirtschaftlich prosperierend, weltoffen und doch

© D

omin

ik K

etz /

Rhe

inla

nd-P

falz

Tou

rism

us G

mbH

Reichsburg Cochem

Page 12: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 12 QUO VADIS

Interesse an Vertriebsstandorten im Westen der Slowakei beobachtet, was in engem Zusammenhang mit dem Automobilbausektor steht. Dasselbe gilt auch für die Tschechische Repu-blik, obwohl diese beiden Länder ihre Produktionskapazitäten ebenfalls weiter ausbauen. In Deutschland lag der Schwerpunkt mehr auf der Bün-delung der Logistik, zudem besteht Bedarf an High-End-Lageranlagen.

Q Das vergangene Jahr war für VGP ein sehr erfolgreiches.

Was sind die größten Wachstums-märkte und worauf sind Sie beson-ders stolz?Das Gesamtportfolio von VGP hat sich letztes Jahr wirklich gut entwickelt. Da unsere Parks und Liegenschaften mehrheitlich in Deutschland und der Tschechischen Republik liegen, sollten dies auch die größten Wachstums-märkte sein. Auch wenn wir auf dem deutschen Markt erst seit 2012 prä-sent sind, haben wir bereits ein Netz von 10 Parks geschaffen und verfügen über ein engagiertes deutsches Team sowie ein Portfolio erstklassiger Mie-ter mit starkem Wachstumspotenzial.

Q Raum für Verbesserungen bleibt immer. Wo sehen Sie

jetzt noch Schwächen?VGP ist ein Entwickler erstklassi-ger Lager- und Produktionsanlagen – stets mit einem starken Fokus auf die Bedürfnisse unserer Mieter. Mit anderen Worten: Wir bieten keine unveränderlichen Gebäude mit star-ren Modulen an. Wenn wir uns in-nerhalb eines Standard-Baukonzepts bewegen, schaffen wir maßgeschnei-derte Einheiten für unsere einzelnen Mieter. Da wir geografisch und volu-menmäßig stark wachsen, erweitern wir auch zügig unsere Teams. Dabei dauert es immer einige Zeit, bis neue Mitarbeiter die Strukturen und die Philosophie von VGP verinnerlicht haben. Zurzeit sind wir da noch et-was unter Druck, aber wir sorgen rasch für Verbesserungen.

Q Deutschland ist traditionell ein starker Markt, aber auch

einer, auf dem es einen harten Wettbewerb gibt. Wird da nicht

Als Chief Commercial Offi cer verantwortet Tomas Van Geet das Vermietungsgeschäft bei VGP. Im Interview verrät Tomas, welche Trends den Markt bewegen, welche Strategie VGP verfolgt und was die Kunden in Deutschland kennzeichnet.

TOMAS VAN GEET:Heutzutage ist Deutschland unser wichtigster Markt

Q Seit dem zweiten Halbjahr 2014 konstatiert VGP eine

steigende Nachfrage nach Mietflä-chen. Worauf führen Sie das zurück?2014 konnte man ganz allgemein feststellen, dass der Wiederauf-schwung der Wirtschaft und das gleichzeitig wieder erstarkte Ver-brauchervertrauen die treibenden Kräfte für die gestiegene Akzeptanz unserer Branche waren. Im Übri-gen mögen die Gründe von Land zu Land und Gewerbepark zu Ge-werbepark unterschiedlich sein. Müsste ich einige Faktoren beson-ders herausstreichen, dann wä-ren das wohl das Wachstum des

Internet-Einzelhandelsmarkts und eine weitere Verlagerung der Pro-duktion von Westen nach Osten zwecks Kosteneinsparung, Optimie-rung der Logistik und Bündelung der Aktivitäten.

Im Baltikum hatten wir es bei-spielsweise mit einem Zustrom skandinavischer Unternehmen zu tun, mit Kapital, das Estland als Ein-gangstor nach Europa nutzt und das vom positiven Wirtschaftsklima in diesem Land profitieren will. Rumä-nien hat sich mittlerweile offenbar als Niedrigkosten-Produktionsstand-ort für viele europäische Länder fest etabliert. Wir haben ein gestiegenes

Page 13: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 13QUO VADIS

heftig um Kunden gekämpft?Die Kunden entscheiden sich immer zuerst für einen Standort und begin-nen dann, die Angebote zu verglei-chen. Daher kann uns die Wahl der richtigen Standorte einen gewissen Vorteil gegenüber unseren Mitbe-werbern verschaffen. Wir bleiben unserem VGP-Konzept – erstklassige Gebäude in hervorragender Lage – jedenfalls treu und versuchen dann, marktübliche oder etwas günstigere Konditionen anzubieten. Zuweilen be-obachten wir, dass Mitbewerber sich mehr auf Volumen und Marktanteil als auf die Grundsätze konzentrieren, die ich genannt habe, aber das verhält sich ja in allen Märkten so. Ganz allge-mein würde ich sagen, dass hier eine gesunde Rivalität herrscht.

Q Kann man sagen, dass Kun-den in Deutschland etwas

anderes brauchen als anderswo?Nicht wirklich, nein. Alle wollen die beste Anlage zum besten Preis am richtigen Standort. Wir sehen, dass die Deutschen einen professionellen Part-ner erwarten und ziemlich anspruchs-voll sind, wenn es darum geht, ihnen eine hochwertige Lösung anzubieten. Deswegen muss man auf Deutsch kom-munizieren können. Die Deutschen wollen Deutsche als Partner – oder wenigstens deutschsprachige Leute.

Q Gibt es Kunden mit Ansprüchen, die Sie

nicht erfüllen können?Eigentlich nicht. Wir hatten einmal eine Anfrage für einen Standort, an dem Feuerwerksköper gelagert wer-den sollten. Diese Anfrage haben wir abgelehnt. Sonst waren wir immer in der Lage, die Aktivitäten jedes einzel-nen Kunden in unsere Baukonzepte zu integrieren und die dafür erforderli-chen Genehmigungen zu erlangen.

Q Welche Kunden gehören zu den heikelsten und was for-

dern sie beispielsweise?Ich würde sagen, dass die Art der ge-planten Aktivitäten die Komplexität des Kunden definiert. VGP stellt stets ein geeignetes Gebäude für die spezifi-schen Bedürfnisse des Kunden bereit. Wir müssen die geplanten Aktivitäten

verstehen, um eine Gesamtlösung defi-nieren zu können – für eine Anlage mit allen Genehmigungen und einen glück-lichen Mieter. Beispielsweise stellen die Produktion von Babywindeln mit den damit verbundenen Belüftungs- und Hygienevorschriften oder die La-gerung leicht entzündlicher Parfums eine viel größere Herausforderung dar als etwa ein Standard-Lagerhaus. Für manche Kunden stecken wir viele Millionen Euro zusätzlich in die Ge-bäudeausstattung. Hierzu brauchen wir das entsprechende technische Know-how, eine Einkaufsabteilung, die alles Erforderliche beschafft, sowie ein Technikteam, das die Vereinbarungen termingerecht und in der geforderten Qualität umsetzen kann. Das kann hin und wieder eine ganz schöne Heraus-forderung sein.

Q VGP nimmt an der Trans-portlogistik-Messe in

München teil. Was erwartet die Messebesucher an Ihrem Stand?Es erwartet sie ein großer Stand, ein motiviertes, dynamisches Team und ein Portfolio erstklassiger Standorte, an denen wir halbindustrielle Immo-bilien errichten können.

Q Es ist viel davon die Rede, dass Handelsmessen im Zeit-

alter des Internets ein Anachronis-mus sind. Eignet sich eine Messe noch zu Vertragsabschlüssen und neuen Geschäftsverbindungen?Der Vorteil von Handelsmessen ist, dass sie eine große Anzahl von

Anbietern einer speziellen Leistung an einem einzigen Ort zusammenfüh-ren. Wenn eine Entscheidung über das Anmieten bestimmter Anlagen getroffen werden soll, ist es sehr vor-teilhaft, alle Mitbewerber zu sehen und die zur Verfügung stehenden Optionen beurteilen zu können. Wir sprechen hier – je nach Größe und Art der Tätigkeit – von Jahresmieten von rund 100.000 bis zu mehreren Millionen Euro für eine Mieteinheit. So gesehen halte ich Messen gerade für Fälle wie diese für sinnvoll.

Wir fokussieren aber nicht vorder-gründig auf den Abschluss von Ge-schäften. Im Zentrum steht eher das Marketingkonzept. In Deutschland erwartet man von uns, dass wir bei den wichtigsten Messen präsent sind. Jetzt, wo wir uns als ein dynamischer Developer etablieren, ist es gut, dass unsere Mieter über die Lösungen, die wir anbieten können, informiert sind.

Q VGP arbeitet derzeit an 14 Bauprojekten. Wo und

wann werden diese eröffnet?Wir haben gegenwärtig 17 Projekte am Laufen. Alle sollen zu Jahresende abgeschlossen sein.

Q Was für Pläne hat VGP für 2015?

Wir beabsichtigen, unser Grundei-gentum zu erweitern, unsere beste-henden Parks weiterzuentwickeln und die Jahresmieteinnahmen auf über 35 Millionen Euro in diesem Jahr zu steigern.

Park Gebaude name Im Ambau (m2) StatusVGP Park Brno I 12.149 Speculatively

VGP Park Pilzen B 21.815 Voll vermietet

C 9.542 Voll vermietet

VGP Park Olomouc G2.1 10.325 partially leased

G2.2 10.064 Speculatively

VGP Park Malacky D 35.683 Voll vermietet

VGP Park Timişoara B2.2 7.375 partially leased

VGP Park Hamburg A3 9.500 partially leased

D1 2.502 Voll vermietet

B1.1 32.300 Voll vermietet

VGP Park Rodgau B 43.660 Voll vermietet

C 19.510 Voll vermietet

D 6.992 partially leased

E 8.498 Voll vermietet

VGP Park Höchstadt A 15.140 Voll vermietet

VGP Park Berlin A 23.040 partially leased

VGP Park Borna A 13.886 Voll vermietet

TOTAL PROJEKTE 17 281.982

Page 14: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 14 UNSER TEAM

MICHAEL JOHANNSEN, PROJEKTMANAGER Während der letzten acht Jahre arbeitete Michael Johannsen als Bauleiter

in verschiedenen Architekturbüros. Wie viele seiner Kollegen bei VGP studierte er Architektur in Düsseldorf. Danach arbeitete Michael Johannsen zunächst als Planer. Zum Entspannen geht er in seiner Freizeit gern angeln

und Motorrad fahren. Er ist verheiratet und Vater eines Kindes.

CHRISTOPH GOTTHILF, MITARBEITER EINKAUFSeit Januar 2015 ist Christoph Gotthilf in der Abteilung Einkauf bei VGP

tätig. Zuvor war der Diplom-Betriebswirt (FH) 5 Jahre im Einkauf und Vertrieb in der Bautechnik im Tief- und Spezialtiefbau sowie in der Edelstahlindustrie

beschäftigt. Nach dem Fachabitur in Bautechnik und dem BWL-Studium in Düsseldorf und Newcastle begann er seine berufliche Karriere vor neun Jahren im Einkauf und Vertrieb des Weinsektors. Seine Freizeit verbringt

Christoph Gotthilf gern mit reisen, Fußball spielen und joggen.

HOLGER FELDSCHEN, LEITER FACILITY MANAGEMENT DEUTSCHLAND Seine Karriere begann Holger Feldschen vor 18 Jahren in der Hotellerie. Nach einigen Stationen in familiengeführten Unternehmen und der Fortbildung zum Elektrotechnikermeister zeichnete er zuletzt für das Property Management der Event Hotelgruppe in Deutschland verantwortlich. Im Februar 2015 wechselte Holger Feldschen schließlich von der Hotel- zur Logistik-Branche und ist seitdem der erste Mitarbeiter der neuen Facility Management Abteilung bei der VGP Industriebau. Der gebürtige Krefelder ist verheiratet und hat zwei Kinder.

CHRISTOPH SEBASTIAN, MITARBEITER EINKAUFDer gebürtige Düsseldorfer arbeitet seit sechs Jahren als Einkäufer und hat im Sommer 2013 sein BWL-Studium abgeschlossen. Seit Oktober 2014 ist er bei VGP tätig. In seiner Freizeit treibt er gerne Sport und ist ein leidenschaftlicher Fan des FC Bayern München. Sein großer Traum: Er möchte einmal alle Kontinente bereist haben.

SIMONE SCHOENEIS, PROJEKTASSISTENTIN Simone Schoeneis kann auf eine breite Erfahrung in der Immobilien- und Baubranche zruückblicken: Sie hat fast sieben Jahre als Projektassistentin bei der SPM Projektmanagement GmbH gearbeitet, bevor sie im Dezember 2014 in gleicher Position zu VGP wechselte. Ursprünglich schloss sie 2004 ihre Berufsausbildung zur Rechtsanwalts-Fachangestellten ab und arbeitete zunächst zwei Jahre in verschiedenen Anwaltskanzleien. Die sportliche Frau lebt mit ihrem Ehemann in Düsseldorf. Mit Begeisterung joggt sie in der Natur, geht ins Fitnessstudio oder genießt das Skifahren im schönen Südtirol.

NEUE MITARBEITER IM VGP-TEAM

Page 15: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 15UNSER TEAM

KATEŘINA TEPLÁ, FACILITY MANAGEMENT SPEZIALISTINKateřina Teplá ist als Spezialistin im Facility Management für den VGP Park Horni

Pocernice im Großraum Prag tätig. Sie hat einen Abschluss der technischen Fachschule mit Schwerpunkt Bau und Konstruktion. Zusätzlich studierte die gebürtige Pragerin einige

Zeit in Sydney, Australien. Als begeisterte Sportskanone bringt Kateřina Teplá “aktiven“ Schwung in das Team von VGP. Nachdem sie ihre Karriere im Unihockey (Floorball)

beendet hatte, spielt sie heute Squash und Tennis. Außerdem liebt sie Ski fahren und würde – sofern es die Zeit erlaubt – auch gern wieder mit Windsurfing beginnen.

FRANK MÄURER, HEAD OF LUXEMBOURG OPERATIONSFrank Mäurer arbeitet bei VGP als Head of Operations in Luxemburg und ist auch für Anlagevehikel verantwortlich. Davor war er für das europäische Immobilienportfolio eines deutsch-Schweizerischen Family Offices zuständig. Er war auch drei Jahre lang

als Head of Corporate Treasury für Corestate Capital tätig, wo er das luxemburgische Financial Team leitete. Frank ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Seine

Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie und beim Golf spielen.

THORSTEN MILDES, MITARBEITER EINKAUFBevor Thorsten Mildes seine Stelle im Einkauf bei VGP im Dezember

2014 angetreten hat, arbeitete er als Projektleiter bei Bauprojekten von Geldinstituten und Mieterausbauten. Thorsten Mildes hat ein

Architekturstudium absolviert und war zunächst sieben Jahre im Retailbereich tätig. Thorsten lebt mit seiner Familie in Düsseldorf und kocht sehr gern.

STEFAN FALK, MITARBEITER EINKAUFStefan Falk lebt erst seit 2014 in Düsseldorf und unterstützt dort seit Kurzem das VGP Team. Zuvor hat der ausgebildete Architekt bereits als Projektleiter bei verschiedenen gewerblichen, öffentlichen und privaten Bauprojekten mehrere Jahre Erfahrungen im Bereich Projektentwicklung gesammelt. Im Anschluss an sein Architekturstudium hat Stefan Falk ein Jahr in China gelebt und dort als Architekt gearbeitet. Zu seinen Hobbies zählt er Reisen und Fotografieren.

VERENA RICHTER, MITARBEITERIN BUCHHALTUNGNach ihrem Studium (Fachrichtung BWL und Jura) und der steuerrechtlichen Ausbildung in Marburg hat Verena Richter ihre berufliche Laufbahn im Bereich Finanzen, Controlling und Steuern bei einem japanischen Großkonzern begonnen. Seit März 2015 ist sie bei der VGP Industriebau im Rechnungswesen tätig. Ihre Aufgaben umfassen die Buchhaltung, internationale Bilanzierung, Steuern und Controlling.

MAREK KOPP, ARCHITEKTMarek Kopp arbeitet im VGP Team als Architekt. Davor war er selbstständig und erwarb während dieser Zeit die Zulassung, als anerkannter Architekt. Marek Kopp studierte zunächst Architektur in Bratislava. Im Anschluss folgten mehrere Studien- und Arbeitsaufenthalte im Ausland, darunter in Schweden, Griechenland und Rumänien. Heute genießt der gebürtige Slowake mit seiner armenischen Ehefrau den kosmopolitischen Geist Prags und versucht, in seiner Freizeit seinen vielfältigen Interessen nachzukommen. Dazu zählen Geschichte, reisen, wandern, Ski fahren und Skitours sowie Bouldering. Am allerwichtigsten ist ihm aber, Zeit mit seiner zweieinhalbjährigen Tochter zu verbringen.

Page 16: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 16 UNSER TEAM

Seitdem VGP die ersten Entwick-lungsflächen in Deutschland vor zwei Jahren erworben hat, ist der deut-sche Markt zu einem Wachstumstrei-ber für die Gruppe geworden. Inzwi-schen entwickelt und betreut unsere Tochtergesellschaft VGP Industrie-bau GmbH acht Gewerbeparks von Hamburg bis München. Seit Februar 2015 baut Holger Feldschen den Un-ternehmensbereich Facility Manage-ment für den deutschen Markt auf. Im Interview mit Location³ erläutert er die Strategie und Entwicklungs-perspektiven der neuen Abteilung, mit dem er das Serviceangebot in Deutschland bedeutend für die Kun-den erweitern wird.

Q Welche Aufgaben leistet die Gebäudeverwaltung bei der

VGP Industriebau schon heute?Wir können schon heute unseren Kunden die einzelnen Teilbereiche des Facility Managements anbieten. Das sind das infrastrukturelle Faci-lity Management, das Energiema-nagement sowie das kaufmännische und technische Facility Management.

Beim infrastrukturellen Facility Management handelt es sich derzeit um die Pflege der Grün- und Grau-flächen und den Winterdienst. In Zu-kunft werden wir den Bereich um die Unterhaltspflege und die Entsorgung erweitern. Beim Energiemanage-ment konzentrieren wir uns derzeit

hauptsächlich auf den Energieeinkauf. Die Energiekosten sind im Schnitt mit 20% ein wesentlicher Bestandteil der Bewirtschaftungskosten einer Immo-bilie. Daher versuchen wir von Anfang an, diesen Faktor möglichst gering zu halten beziehungsweise während der Nutzung der Immobilie wei-ter zu senken. In jedem VGP Park in Deutschland werden möglichst viele Synergien gebildet, um die daraus resultierenden Vorteile dem Kunden weitergeben zu können.

Was das technische Facility Ma-nagement angeht, haben wir uns einen starken und erfahrenen Part-ner gesucht: Sauter Facility Manage-ment. Es handelt sich hierbei um ein

GANZHEITLICHES PROPERTY- UND FACILITY MANAGEMENT ist in Zukunft unverzichtbarSeitdem VGP die ersten Entwicklungsflächen in Deutschland vor zwei Jahren erworben hat, ist der deutsche Markt zu einem Wachstumstreiber für die Gruppe geworden. Inzwischen entwickelt und betreut unsere Tochtergesellschaft VGP Industriebau GmbH acht Gewerbeparks von Hamburg bis München.

VGP Park Hamburg

Page 17: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 17UNSER TEAM

Pilotprojekt am VGP Park Hamburg. Sauter verantwortet dabei ganzheit-lich das technische Facility Manage-ment, also den Hausmeisterdienst, die Wartung sowie die Instandhal-tung der Immobilien. Das betrifft aktuell zwei Immobilien, ab Mai und Juni kommen weitere Gebäude hinzu.

Q Was ist VGPs Strategie im Bereich Facility Management?

Unser Ziel ist es, unseren Kunden deutschlandweit ein ganzheitliches Facility Management während der gesamten Mietdauer anzubieten. Wir kennen unsere Immobilien, den Markt für FM Services, und wir ken-nen die Bedürfnisse unserer Mieter. Diese müssen sich weder um techni-sche, noch um organisatorische oder infrastrukturelle Fragen rund um die Gebäudeverwaltung kümmern. Im Gegenteil: Indem wir die marktge-rechte Rundumbetreuung der Immo-bilien übernehmen, werden unsere Kunden entlastet. Unterm Strich heißt das für unsere Mieter: Weniger Verantwortung, weniger Risiko und vor allem geringere Kosten.

Q Was macht denn eine effizi-ente Gebäudeverwaltung aus?

Eine effiziente Gebäudeverwaltung zeichnet sich durch fachgerechte, in-dividuell zugeschnittene Leistungs-programme aus. Die Anforderungen einer Immobilie müssen immer in-dividuell und ganz spezifisch für die jeweilige Immobilie betrachtet wer-den. Wir bieten unseren Kunden eben gerade nicht einheitliche Services an,

da jedes Gebäude ganz eigene und oftmals kundenspezifische Anforde-rungen mitbringt. Daher entwickeln wir für jeden Kunden eine maßge-schneiderte Dienstleistung, so dass die Verfügbarkeit, die Nutzung und die Benutzerfreundlichkeit einer Im-mobilie immer auf einem gleichblei-benden Niveau sind.

Q Welche Vorteile hat der Kunde, der seine Gebäude-

verwaltung von VGP machen lässt?Ein ganzheitliches Facility Manage-ment dient der Entlastung der Mieter, verbunden mit einer dauerhaften Kostenoptimierung im Rahmen des Mietvertrags. Da wir unseren Kunden die komplette Palette an Dienstleis-tungen in der Gebäudeverwaltung an-bieten, erfahren sie ein Maximum an Qualitätsverbesserung und Optimie-rung der Prozesse. Mit unserem ganz-heitlichen Ansatz können wir maxi-male Kostenoptimierung erzielen.

Q Was ist Ihre Rolle als Head of Facility Management

bei VGP Industriebau? Derzeit baue ich den Bereich Faci-

lity Management für ganz Deutsch-land auf. Gerade die Startphase ist sehr arbeitsintensiv, weil in den nächsten Monaten Objekte mit einer Gesamtfläche von über 250.000 m² an die Mieter übergeben werden. Die große Herausforderung, die an mich gestellt wird, ist die Umsetzung der strategischen Ziele. Neben dem Ta-gesgeschäft, der Implementierung der VGP Standards, nimmt auch das

Projektgeschäft einen Teil meiner Zeit in Anspruch.

Q Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei Ihnen aus?

Normalerweise beginnt er zwi-schen 8.00 und 8.30 Uhr. In der Regel endet er nicht pünktlich. Zurzeit bin ich verstärkt in Hamburg vor Ort und helfe dort bei der Fertigstellung, den Abnahmen und den Übergaben von drei Objekten. Das letzte dieser Ob-jekte wird am 1.Juli, ein viertes am 1.September übergeben. Genauge-nommen befindet sich derzeit mein Büro in Hamburg.

Q Facility Management eta-bliert sich seit Kurzem als

eigene Wissenschaft und wird in Deutschland an 22 Hochschulen gelehrt. Ist das die Zukunft bei den Gewerbeimmobilien? Ja, der Immobilienmarkt in Deutsch-land hat sich in den letzten fünfzehn Jahren dahingehend entwickelt, dass die Bedeutung von Facility Manage-ment erheblich zugenommen hat. Bedingt dadurch, dass Unternehmen und Investoren deutschlandweit Im-mobilien besitzen und betreiben, ist heutzutage ein integriertes Facility Management nicht mehr wegzuden-ken. Gerade für große und komplexe Immobilien ist ein ganzheitliches Gebäudemanagement unverzichtbar. Außerdem ist Green Building ein ganz großes Thema geworden und steigert das Bedürfnis nach einem professio-nellem Facility Management. Bei VGP arbeiten wir grundsätzlich nach klar definierten technischen Standards für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen. Wir bieten unseren Kunden von vornherein spezifische und ener-gieeffiziente Systeme an.

Q Was gefällt Ihnen an Ihrem Job bei VGP?

Es wurde eine neue Abteilung ge-gründet und ich bin derjenige, der diese aufbauen darf. Diese Heraus-forderung hat mich besonders ge-reizt. Außerdem habe ich durch VGP die Chance erhalten, nach 17 Jahren im Immobiliengewerbe der Hotel-branche in die Logistikbranche zu wechseln.

VGP Park Bingen

Page 18: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 18 BRAND STORY

Für einen Menschen sind vierzig Jahre nicht mehr ganz jung, aber längst noch nicht alt – gewissermaßen die goldene Mitte. Anders bei einem Automobil: Wer hier seinen vierzigsten feiern darf, verdient einen genaueren Blick.

VOLKSWAGEN40 Jahre Golf-Geschichte

Wenn es sich nicht gerade um eine automobile Sonderform mit Bezeich-nung aus dem Tierreich oder einen Evergreen aus Plaste und Elaste han-delt, dann muss es schon ein ganz besonderes Automobil sein. Das gilt vor allem dann, wenn ein solches Automobil seit Jahrzehnten unver-ändert als Benchmark für eine ganze Klasse einerseits, andererseits aber als absolut klassenlos gilt.

Mit dem VW Golf hat Volkswa-gen ein solches Auto auf die Räder gestellt. Seit vierzig Jahren schreibt dieses Auto eine weltweite Erfolgs-story und führt seit ebenso langer Zeit die deutschen Zulassungssta-tistiken an. Dabei hat es der Golf geschafft, in jeder neuen Generation – heute ist es bereits die siebte – mit innovativen Technologien zu über-zeugen, ohne das Grundkonzept ei-nes kompakten, vielseitigen und zeit-losen Automobils zu verändern.

Als Urahn der Golf-Familie läutete der Golf 1 im Jahr 1974 eine radikale Wende in der Modellpolitik des Un-ternehmens ein. Er löste den damali-gen automobilen Dauerbrenner VW Käfer ab und beendete die Ära der luftgekühlten Heckmotoren. Fortan setzte Volkswagen auf Frontmotoren und Frontantrieb. Mit seiner gro-ßen Heckklappe gehörte der Golf 1 zudem zu den Mitbegründern der Klasse der kompakten Fünftürer.

Auch in anderer Hinsicht setzte der VW Golf von Beginn an Maß-stäbe. Kurze Zeit nach Vorstellung des Golf 1 bekam der Kompakte ei-nen besonders starken Motor und eine betont sportliche Fahrwerksab-stimmung. Unter der Bezeichnung

Golf GTI machte er fortan nicht nur als hochpotentes Kraftpaket von sich reden, sondern durfte wiederum als Begründer einer neuen, eigenen Fahrzeugklasse gelten. Der GTI fand und findet bis heute viele Nachah-mer – und bleibt doch unerreicht.

Technische Meilensteine bei jeder GenerationIn jeweils einigen Jahren Abstand sorgten dann die Nachfolger des ersten VW Golf für eine Fortschrei-bung der Erfolgsgeschichte, wo-bei jedes einzelne Modell nicht nur

stilistisch, sondern auch technisch mit zahlreichen Innovationen auf-wartete. Davon profitierte unter anderem die Umwelt – wie zum Beispiel durch die Einführung der Formel E im Jahr 1978, des Turbo-diesels im Jahr 1982, der Ecomatic von 1994, des Doppelkupplungs-Ge-triebes 2004 und der BlueMotion-Technologie im Jahr 2007. Auch der aktuelle Golf der siebten Generation zeigt wieder vorbildliche Eigen-schaften im Hinblick auf Klima-schutz, Ressourcenschonung und Gesundheitsschutz.

Volkswagen Golf 2

Neue Volkswagen Golf 7

VOLKSWAGEN IN HAMBURG UND MALACKYSeit Mitte 2014 mietet Volkswagen im VGP Park Hamburg eine Fläche von rund 5.000 m², die für Warehouse, Büro und Außenlager bestimmt ist. Volkswagen schlägt hier Fahrzeug-teile um, die aus dem asiatischen Raum geliefert werden. Dabei wurde der für VW vorge-sehene Teil des neu errichteten Gebäudes den spezifischen Wünschen des Unternehmens angepasst. Unter anderem ergänzte VGP zum vorgeschriebenen Standard für Heckbe- und entladung weitere Andienungsmöglichkeiten an der Seite des Gebäudes. Der VGP Park Ham-burg liegt 20 km südwestlich der Hansestadt direkt an der A1 nach Bremen mit Direktver-bindung zum Hamburger Hafen. Außerdem hat Volkswagen mit VGP einen Mietvertrag im VGP Park Malacky (Slowakei) mit insgesamt 20.000 m² Mietfläche unterzeichnet.

Page 19: Location%2010 2015 de web

Seite 19RUBRIKA

location32015

BRAND STORY

Nationales Gesprächsthema: ein neuer Golf Dass der Golf bereits unmittelbar nach Markteinführung das beliebteste Auto der Deutschen (und nicht nur der Deutschen) wurde, lässt sich nicht zuletzt daran ablesen, mit welcher Spannung die Fach- und Publikumspresse jede neue Generation erwartete. Die Vorstellung eines neuen Golfs geriet so fast schon zum gesamtdeutschen Ereignis. Dementsprechend wurde der „Neue“ dann auch in allen Aspekten diskutiert, durchleuchtet und beurteilt – in der einschlägigen Presse und an den Stammtischen gleichermaßen.

Wenn ein Auto in diesem Maß für allgemeine Aufmerk-samkeit sorgt, muss es schon etwas Besonderes sein. „Das Auto“ nennt Volkswagen seine Fahrzeuge zu Recht – kaum einem Unternehmen ist es bislang so kontinuierlich ge-lungen, die eigenen Erzeugnisse zu Vertretern einer gan-zen Fahrzeugklasse zu machen. Ob Käfer, Bully oder Ge-neration Golf: Nahezu jeder, der in unserem Kulturkreis aufgewachsen ist oder sozialisiert wurde, kennt diese Begriffe und kann sie sofort zuordnen.

Von der Marke zum SymbolDie ungewöhnliche Erfolgsgeschichte des Golf steht auch stellvertretend für den Erfolg der Marke Volkswagen ins-gesamt. Sie machte die junge Bundesrepublik mobil, stand von Beginn an für ausgereifte Produkte, Zuverlässigkeit und Vertrauen gleichermaßen und half entscheidend dabei, den Begriff „deutsche Wertarbeit“ international zu festigen.

Mit dem Käfer setzte Volkswagen seinerzeit vor allem auf Kontinuität. Der Golf hingegen vereint Nachhaltigkeit in der Modellpolitik mit technischen Lösungen auf neues-tem Stand. Und das betrifft nicht nur einzelne technische Komponenten. So setzt der neue Golf auf den „Modularen Querbaukasten“ (MQB). Damit ist gewährleistet, dass der Wagen mit einer Vielzahl umweltfreundlicher Technolo-gien aufwarten kann, die auch in anderen Volkswagen-Fahrzeugen eingesetzt werden. Hierzu gehört beispiels-weise das Aktive Zylindermanagement ACT, bei dem sich je nach Belastung zwei Zylinder abschalten und der Kraft-stoffverbrauch weiter abgesenkt wird. Zudem reduziert sich der CO2-Ausstoß um 9 Gramm pro Kilometer.

Die völlig neu entwickelten TSI- und TDI-Motoren sor-gen für mehr Effizienz, Agilität und Sparsamkeit. Eine Kombination aus Downsizing, Direkteinspritzung und Tur-boaufladung bewirkt eine deutliche Gewichtsreduzierung bei den Triebwerken. Auch eine signifikante Blechstärken-reduzierung sowie weitere intelligente Lösungen bei Sit-zen, Elektronik und Armaturentafel machen das Auto im-mer leichter. In Verbindung mit der optional erhältlichen Fahrprofilauswahl (beim „Eco“-Modus werden beispiels-weise Motorsteuerung, Klimaanlage und andere Nebenag-gregate verbrauchsoptimal beeinflusst) steht dem Kunden damit maximale Leistung bei minimalen Umwelteinflüs-sen zur Verfügung. Nicht zuletzt gibt es den Golf auch als e-Golf und als Plug-in-Hybridversion GTE. Rund 30 Mil-lionen Golf hat Volkswagen in vier Jahrzehnten verkauft. Kaum ein anderes Modell kann da mithalten.

Der Golf hat maßgeblich dazu beigetragen, VW als ab-solute Top-Brand zu etablieren. Weltweit aktiv, tech-nisch führend und in jeder Hinsicht unverwechselbar zeigt Volkswagen, wie eine Marke ihren Status halten, ausbauen und sogar noch steigern kann. Dennoch sind vierzig Jahre Golf nur ein – wenn auch sehr bedeuten-des – Kapitel in der nunmehr über sieben Jahrzehnte währenden Unternehmensgeschichte. Von Beginn an stand Volkswagen für Qualität und Mobilität für jeder-mann. Im Jahr 2014 setzte Volkswagen 4,6 Millionen Pkw ab. Insbesondere die Standorte in Deutschland und China wiesen dabei deutliche Steigerungen auf.

Als eine der wenigen ganz großen Player der Auto-motive-Branche wird Volkswagen, die Stammmarke der Volkswagen AG, auch künftig Schrittmacher im Hinblick auf Technologie und Konzeption bleiben – und ein Symbol für „Made in Germany“.

GOLF: DIE ERFOLGSGESCHICHTE EINER TOP-MARKEDer internationale Autokonzern Volkswagen, der 1937 gegründet wurde, ist heute der größte europäische Autohersteller und der zweitgrößte weltweit. Die VW AG ist die Muttergesellschaft von 12 Marken, unter anderem Audi, Seat und Škoda sowie Premium-marken wie Bentley, Bugatti, Lamborghini und Porsche. 2014 be-schäftigte die Volkswagen AG fast 600.000 Angestellte weltweit.

Page 20: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 20 INTERVIEW

Heute bietet das Museum etwa 4.500 Objekte auf 3.500 Quadratmetern. Hier erwarten den Besucher unter anderem riesige Steingrabmäler, die größte Mosaiksammlung nördlich der Alpen sowie der weltweit größte römische Goldmünzenschatz. Die Ge-schicke des Museums, das seit 2008 in die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz integriert ist, leitet Dr. Marcus Reuter. Der provinzi-alrömische Archäologe war unter an-derem an der Baden-Württembergi-schen Landesausstellung „Imperium

Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau“ beteiligt und arbeitete als wissenschaftlicher

Referent im LVR RömerMuseum in Xanten. Seit 2012 führt Dr. Marcus Reuter nun das staatliche Museum von Trier. Wir sprachen mit dem re-nommierten Wissenschaftler über die Faszination des Vergangenen und seine Bedeutung für die Gegenwart.

Q Herr Dr. Reuter, was faszi-niert Sie am meisten an Ihrer

Aufgabe, Direktor des Landes-museums Trier zu sein? Am meisten faszinieren mich die vielfältigen Aufgaben, bei denen nie

DAS RHEINISCHE

LANDESMUSEUM TRIERAls eines der wichtigsten archäologischen Museen Deutschlands dokumentiert das Rheinische Landesmuseum Trier rund 200.000 Jahre Geschichte und kulturelle Entwicklung der Region. Wir haben Museumsdirektor Dr. Marcus Reuter für Sie interviewt.

„Nur wer weiß, woher er kommt, kann bestimmen, wohin es künft ig

gehen soll“

Neue Dauerausstellung

© R

hein

isch

es L

ande

smus

eum

Trie

r, Th

omas

Züh

mer

Page 21: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 21INTERVIEW

Langeweile aufkommt. Und natürlich ist die unglaubliche Fülle und Quali-tät unsrer römischen Funde immer wieder fesselnd für mich. Das ist in Mitteleuropa fast schon einzigartig.

Q Was finden Sie am interes-santesten an der Geschichte

von Trier? Trier ist ja allgemein vor allem als Stadt aus der Römerzeit bekannt. Ich persönlich finde die Zeit, als in Trier römische Kaiser residierten, am weit-aus spannendsten.

Q Welche ist die älteste histori-sche Stätte in Trier und wel-

che Stätte ist am besten erhalten? Ich denke, die älteste Stätte ist die Porta Nigra, das ehemalige römi-sche Stadttor. Sie dürfte auch zu den bekanntesten historischen Stätten gehören. Übrigens: Im Jahr 2017 wird das Motiv der Porta Nigra auf 30 Millionen Zwei-Euro-Münzen zu sehen sein.

Q Was würden Sie Besuchern unbedingt empfehlen,

abgesehen von einem Besuch im

Rheinischen Landesmuseum? Ganz klar – die Porta Nigra! Man sollte sich aber auch auf jeden Fall den weltweit größten römischen Goldschatz im Landesmuseum anse-hen, wenn man in Trier ist.

Q Was macht Rheinland-Pfalz allgemein zu einem histo-

risch wichtigen Bundesland? Sowohl die Kelten als auch die Römer haben in Rheinland-Pfalz ein so rei-ches Erbe hinterlassen, wie es sich in Deutschland an kaum einer anderen

Stelle findet. Ich finde das immer wieder sehr beeindruckend!

Q Welche Städte haben Ihrer Meinung nach auch eine

wichtige Geschichte in Rheinland Pfalz? Und warum? Dazu gehört auf jeden Fall Mainz mit seiner großen römischen und mit-telalterlichen Geschichte. Aber auch Speyer mit seinem Dom ist herausra-gend. Immerhin haben hier die deut-schen Könige ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Des Rheinischen Landesmuseums Trier

Multimedia show

© R

hein

isch

es L

ande

smus

eum

Trie

r, Th

omas

Züh

mer

Page 22: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 22 INTERVIEW

Q Bauten die Römer bereits in dieser Region Wein an?

Wie machten sie das? Tatsächlich war der römische Wein-bau an der Mosel sehr verbreitet. Die Herstellung des Weins funktionierte im Prinzip genau wie heute. Inzwi-schen sind eine Reihe von antiken Kel-teranlagen ausgegraben worden, die dies auch sehr anschaulich belegen.

Q War der Wein im römischen Reich so wichtig wie heute?

Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen und behaupten: Für die römi-sche Kultur war der Wein noch viel wichtiger als er es für uns heute ist.

Q Denken Sie, dass die Funde der römischen Geschichte

in Trier einen Einfluss auf die Stadtentwicklung und auf das Bundesland Rheinland-Pfalz hatten beziehungsweise haben? Wenn ja, welche?Die großen Römerbauten, die ja auch UNESCO-Welterbe-Stätten beeinflus-sen, prägen das Stadtbild bis heute. Das römische Erbe Triers prägt darü-ber hin-aus auch den Alltag der Stadt

recht stark. Denken Sie allein an die vielen Touristen, die wegen der Rö-mer nach Trier kommen. Man lebt hier nicht nur mit, sondern auch von der römischen Geschichte.

Q Wie wichtig ist für Sie die Auseinandersetzung mit

der Geschichte und Kultur – auch

der eigenen – für die Zukunft der Region Rheinland-Pfalz bzw. Deutschland /Europa? Ich halte es für sehr wichtig, die ei-gene Geschichte zu kennen. Nur wer weiß, woher er kommt, kann sich be-wusst mit der Frage auseinanderset-zen, wohin es zukünftig gehen soll.

Q Die Themen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung

in Rheinland-Pfalz sind nachhal-tiges Wirtschaften, erneuerbare Energien, gesicherte Rohstoff- und Stromversorgung, Moderni-sierung der Infrastruktur mit dem Ziel, gerade regionalen mittelstän-dischen Unternehmen Wachstum zu ermöglichen. Inwieweit kann ein Blick zurück, beispielsweise bis in die Römerzeit, dabei helfen, die Weichen für die Zukunft rich-tig zu stellen?Ein Blick zurück in die Geschichte ist immer auch eine Mahnung zur Um-sicht, denn die historische Entwick-lung zeigt: Es gibt Erfolge. Und es gibt Krisen. Aber es gibt immer auch Wege aus der Krise. Manchmal ent-steht sogar etwas völlig Neues. Man muss das richtige Potenzial in einer Entwicklung erkennen können.

Q Gibt es vielleicht sogar inter-disziplinäre Projekte dieser

Art, bei denen Sie bzw. andere Ver-treter aus Kultur & Geschichte als Experten hinzugezogen werden? Was unsere Disziplin, die Archäologie angeht, so kann sie schon in einiger Hinsicht helfen - etwa bei der bau-lichen Entwicklung unserer Städte. Sie kann aufzeigen, auf welchen ge-schichtlichen Grundlagen ein Projekt steht. Und das ist nicht mal symbo-lisch gemeint, sondern bezieht sich ganz handfest auf den Erdboden, das Fundament jedes Bauprojekts

Q Wie kann Kultur helfen, die Zukunftsfähigkeit und Inno-

vationskraft der Region zu sichern und zu stärken?Ich denke, die Frage hat sich bereits beantwortet. Ich will es mal so zu-sammenfassen: Ohne Basis in der Kultur steht eine Region auf schwa-chen Füßen.

Bronzezeitliche Funde, um 1600 v. Chr., 235 KB

Dr. Marcus Reuter

© R

hein

isch

es L

ande

smus

eum

Trie

r, Th

omas

Züh

mer

© R

hein

isch

es L

ande

smus

eum

Trie

r, Th

omas

Züh

mer

Page 23: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 23TRÄUME

So viel Tradition und Technik an einem Ort ist selten: Wer Oldtimer mag und ihnen hin und wieder auch gerne unter die Motorhaube schaut, ist in der Veteran Arena in Olomouc genau richtig. Das Museum ist in ganz Tschechien einzigartig und bietet insgesamt 160 Exponate. Ne-ben Automobilen finden sich hier auch Motorräder, Zapfsäulen, Fahr-werke, Motoren und verschiedene Restaurationsobjekte.

Herzstück der Sammlung sind Au-tomobile aus tschechoslowakischer Vorkriegsproduktion, insbesondere Fahrzeuge der Marken Tatra, „Zetka“, Praga, Aero und Škoda. Zudem stehen hier Einzelstücke der Marke Wikov, die einst im nahegelegenen Prostějov gebaut wurden. Kein anderes Mu-seum der Welt verfügt über eine so große Kollektion dieser einzigartigen Wagen an einem Ort – mittlerweile sind es ganze siebzehn Stück.

Der Markenname Wikov setzt sich aus den Namen Wichterle und Kovářík zusammen. Die Fabrik wurde 1918 gegründet und stellte ursprüng-lich Landmaschinen her. Der Auto-mobilbau begann erst später, endete jedoch bereits wieder im Jahr 1940, als der Krieg die Produktion nachhal-tig lahmlegte. Nur 800 Pkws und 100 Lkws verließen die Produktionshallen von Wikov. Nicht zuletzt das macht die Automobile so begehrt unter

AUTOS, DIE GESCHICHTE SCHRIEBENElegante Formen, lange Motorhauben, Heckfl ossen: Im vergangenen Jahrhundert entstanden legendäre Automobile. Auf allen fünf Kontinenten faszinieren sie bis heute mit ihrem Design und ihrer Technik. Einige von ihnen schrieben Automobilgeschichte und sind unter Sammlern heißbegehrt

Veteran Arena Olomouc

Page 24: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 24 TRÄUME

Sammlern. Eine echte Sensation war das Modell Kapka, auf Deutsch „Trop-fen“. In der Tschechoslowakei war es das erste aerodynamische Auto – und auch weltweit gehörte es zu den ers-ten seiner Art. Insgesamt wurden nur drei Stück hergestellt. Einer davon ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr im Museum in der Sladovní-Straße zu bewundern.

Weitere tschechische PrunkstückeWikov war nicht die einzige tsche-choslowakische Legende. In der Veteran Arena ist auch der Aero 50 zu bewundern. Dieses Modell, eine Limousine mit langer „Schnauze“, er-setzte das legendäre Modell 30. Aus gutem Grund wurden die Wagen sei-nerzeit auch „tschechischer Jaguar“ genannt. Allerdings erreichte der Fünfziger nie die Popularität seines älteren Bruders. Zwischen 1936 und 1940 verließen nur etwas mehr als 1.200 Fünfziger die Tore des Prager Werks, während von den Dreißigern fast 8.000 Stück hergestellt wurden. Ausschlaggebend für den geringeren Erfolg des späteren Modells waren vor allem der höhere Preis und der aufwändigere Betrieb.

Zu sehen ist im Museum überdies der Z4 des Brünner Werks Zbro-jovka, der erste heimische Wagen mit Vorderradantrieb. Sein Schöpfer hatte sich vom deutschen DKW ins-pirieren lassen.

Auch Legenden aus späteren Jahr-zehnten locken Technik- und Desi-gnfans nach Olomouc. Zum Beispiel der Tatra 87, der durch die tsche-chischen Globetrotter Hanzelka und Zikmund berühmt wurde. Die New York Times erklärte diese Perle des Automobilbaus zum Sammlermo-dell des Jahres 2010 – eine Ehrung, für die sich der Wagen immerhin ge-gen 651 Konkurrenten durchsetzen musste. Der Tatra 87 wurde 1937 bis 1950 gebaut. Seine ausgeklü-gelte Kühlung war gerade im heißen Afrika ein überzeugendes Argument. Der Wagen erreichte eine Geschwin-digkeit von bis zu 160 Stundenki-lometern - bei einem für damalige Verhältnisse „vernünftigen“ Ver-brauch von etwa 13 Litern auf 100 Kilometer. Übrigens: Direkter Nach-folger dieses Modells war der Tatra 603, der von der Nomenklatura der Tschechoslowakischen Kommunisti-schen Partei und anderen Funktionä-ren bevorzugt wurde.

Die Aufzählung der bekanntesten historischen Automobile der Tsche-choslowakischen Republik wäre natürlich nicht vollständig ohne die Škodas, insbesondere die Modelle Popular, Rapid und Superb. Auch die Praga-Wagen wie zum Beispiel die Modelle Mignon und Alfa gehören in diese Ahnenreihe. Das Modell 750 von Jawa war einer der erfolgreichs-ten Sportwagen des Jahres 1935. Der teuerste Pkw überhaupt indes war der Walter Royal, der in den Drei-ßigern des vergangenen Jahrhun-derts in Jinonice bei Prag hergestellt wurde. Auch von ihm gibt es nur drei Stück. Diese Limousine hatte einen Verbrauch von 25 Litern auf 100 Kilo-meter, was bei einem 6-Liter-Zwölf-zylinder kaum verwunderlich ist. Mit so viel Power schaffte der Walter Royal die „Werbefahrt“ von Prag nach Paris und zurück in 18 Stunden.

AUTO & TECHNIK MUSEUM SINSHEIMNicht alles, was technisch fasziniert und historisch wertvoll ist, bewegt sich jedoch auf vier Rädern fort. Was die Technik vergangener Tage sonst noch so zu bieten hat, zeigt das Auto & Technik Museum Sinsheim. Zwi-schen Mannheim und Heilbronn di-rekt an der A6 / E50 gelegen bietet das Museum ein breites Spektrum von Ausstellungsgegenständen und -themen. Es reicht vom automobi-len Klassiker über Exponate aus dem Motorsport, Flugzeuge, Lokomotiven, Maschinen und Traktoren bis hin zu Musikinstrumenten und Fahrrädern.

Wer historische Technik mit Be-schaulichkeit gleichsetzt, dürfte sich nicht nur angesichts der ausgestell-ten Formel-1-Renner eines Besse-ren belehrt fühlen. Schneller als der Schall flogen einst die Concorde und ihr sowjetisches Gegenstück, die Tupolew TU-144, über den Wolken. Mancher kann sich vielleicht noch an den typischen, durchdringenden Sound erinnern, wenn einer der Su-pervögel den Himmel duchschnitt. Kaum aber jemand hatte je das Ver-gnügen, einen der Überschall-Flieger von innen zu erkunden. Das kann je-der Besucher in Sinsheim nun nach-holen, denn das Museum stellt nicht

Ferraris in the Auto & Technik Museum Sinsheim

Page 25: Location%2010 2015 de web

location32015

Seite 25TRÄUME

nur je ein Exemplar aus, beide sind auch voll begehbar. Original-Feeling pur – nur auf das Abheben muss der Besucher verzichten.

Angesichts des Angebots an Ex-ponaten kann darauf jedoch getrost verzichtet werden, denn hier gibt es genug, auf das jeder Technik-Fan ga-rantiert abfährt. Zum Beispiel hoch-karätige Oldtimer wie den Mors-Ket-tenwagen, eine originale Tin Lizzie von Ford oder den DeLorean DMC-12, der es in „Zurück in die Zukunft“ zu Ruhm und Ehre brachte. Freunde des besonders Edlen kommen in der Mercedes- und Maybach-Sammlung auf ihre Kosten. Anhänger der Ex-treme wiederum können sich über automobile Rekordhalter wie den „Blue Flame“ und „Brutus“ freuen.

Sonderausstellungen und 3D-KinoAuch mit Exponaten wie riesigen Dampfloks und Landmaschinen demonstriert das Auto & Technik Museum Sinsheim, wie vielfältig Technikgeschichte sein kann und zu welchen erstaunlichen Leistungen die Menschen bereits vor etlichen Jahrzehnten in der Lage waren. Ab-gerundet wird das Angebot durch eine spezielle Ausstellung zur Mi-litärgeschichte sowie zwei Sonder-ausstellungen. Diese befassen sich zum einen mit der berühmten Sim-son Schwalbe, einem Moped aus der ehemaligen DDR, zum anderen mit

Rennrädern berühmter Radsport-Stars, die Geschichte geschrieben haben.

Auch sonst hat das Auto & Technik Museum Sinsheim einiges zu bie-ten. Ein beeindruckendes Erlebnis ist das 3D-Filmtheater mit seiner

haushohen Leinwand. Zudem bietet das Museum umfangreiche Kapazi-täten für Übernachtungen und Ta-gungen, Restaurants, ein spezielles Kinderprogramm sowie – für alle, die auch im Internet gerne Neues entde-cken – einen Online-Shop.

Tatra 75 Sport, bodywork Bohemia, Veteran Arena Olomouc

Bugattis in the Auto & Technik Museum Sinsheim

AUCH INTERNATIONALE STARS Gerade in den zwanziger bis vierziger Jahren fanden sich automobile Juwelen natürlich nicht nur in der Tschechoslowakei. Und so darf sich der Besucher auch auf Exoten wie den Jaguar SS freuen, mit einem 3,5-Liter-Motor und 93 kW einer der stärksten Wagen auf den damaligen tschechischen Straßen. Kaum weniger sprtlich war der BMW 328, der bis heute so viele Emotionen weckt wie kaum ein anderer Oldtimer. Der zwischen 1936 und 1940 produzierte Roadster ist einer der erfolgreichsten Sportwagen der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Er gehört genauso zu den Meilensteinen der Automobilgeschichte wie der Cadillac V16 und der Bugatti Type 41 Royale.

PKWS BERÜHMTER PERSÖNLICHKEITEN IN OLOMOUC

TATRA 700 Besitzer Josef Lux, tschechischer Landwirtschaft sminister

PRAGA PICOLLO Besitzer Ferenc Futurista, Schauspieler zu Zeiten der ersten Tschechischen Republik

TATRA 75 SPORT Karosserie Bohemia, Besitzer Hugo Haas, Schauspieler zu Zeiten der ersten Republik

PRAGA GRAND Besitzer Jan Masaryk, Botschaft er in Großbritannien zu Zeiten der ersten Republik

TATRA 17 SPORT des ungarischen Grafen Török

PRAGA PICCOLO Karosserie Sodomka, aus dem Besitz des Karosseriebauers Josef Sodomka

Page 26: Location%2010 2015 de web

location3 Ausgabe 10, Jahrgang VIII.

Seite 26 AUF DER SUCHE NACH NEUEM RAUM?

Benötigen Sie mehr Raum für Ihr Unternehmen? Wenn ja, interessiert es Sie vielleicht, welche Möglichkeiten wir derzeit für Sie zur Verfügung haben. Hier fi nden Sie einen kurzen Überblick über das aktuelle Angebot in unseren Parks von verfügbaren Flächen für Lagerung, Logistik und Produktion. Bitte wenden Sie sich bei weiteren Fragen direkt an uns oder vereinbaren ein persönliches Gespräch mit einem unserer Mitarbeiter.

AUF DER SUCHE NACH NEUEM RAUM?

PROJEKT IN TSCHECHISCHE REPUBLIK HALLE BÜROFLÄCHE (m2) LAGERFLÄCHE (m2)

VGP PARK TUCHOMĚŘICE B built to suit 13.200

VGP PARK PILZEN D built to suit 3.845

VGP PARK BRNO I built to suit 11.700

II built to suit 2.880

VGP PARK ÚSTÍ NAD LABEM P2 built to suit 5.184

P7 built to suit 1.944

P8 built to suit 7.940

P9 built to suit 9.290

VGP PARK ČESKÝ ÚJEZD I built to suit 14.314

II built to suit 2.602

VGP PARK OLOMOUC A built to suit 7.220

B built to suit 10.585

C built to suit 10.585

D built to suit 2.257

E built to suit 3.721

F built to suit 33.460

G1 built to suit 12.571

G2 built to suit 19.638

G3 built to suit 25.520

H built to suit 14.065

I built to suit 22.765

J built to suit 14.065

K built to suit 3.590

L built to suit 20.738

Tomas Van Geet [email protected].: +420 724 359 916

Petr Kovaří[email protected].: +420 724 237 331

Renata Cihlářová[email protected].: +420 777 483 249

Darius [email protected]. +49(0)173 2688263

Andrejs [email protected]. +371 291 366 61

László [email protected]. +36 305 439 966

Naďa Kováčiková[email protected]. +421 908 110 002

Page 27: Location%2010 2015 de web

PROJECT IN UNGARN HALLE BÜROFLÄCHE (m2) LAGERFLÄCHE (m2)

VGP PARK GYŐR B2 500 9.800

PROJECT IN SLOWAKEI HALLE BÜROFLÄCHE (m2) LAGERFLÄCHE (m2)

VGP PARK MALACKY B built to suit 18.000

E built to suit 25.000

PROJECT IN RUMÄNIEN HALLE BÜROFLÄCHE (m2) LAGERFLÄCHE (m2)

VGP PARK TIMIŞOARA A1 built to suit 17.500

A2 built to suit 17.500

B2 built to suit 7.250

PROJECT IN ESTLAND HALLE BÜROFLÄCHE (m2) LAGERFLÄCHE (m2)

VGP PARK NEHATU D built to suit 10.400

E built to suit 11.000

PROJECT IN LETTLAND HALLE BÜROFLÄCHE (m2) LAGERFLÄCHE (m2)

VGP PARK KEKAVA A built to suit 34.560

B built to suit 25.920

PROJECT IN DEUTSCHLAND HALLE BÜROFLÄCHE (m2) LAGERFLÄCHE (m2)

VGP PARK HAMBURG A.1 200 10.000

A2.2 built to suit 11.500

A.3 built to suit 5.750

A.4 built to suit 12.500

B.2 built to suit 35.000

B.3 built to suit 4.900

B.4 built to suit 9.750

C.1.1 built to suit 10.250

C.1.2 built to suit 8.750

C.2 built to suit 2.000

E.5 built to suit 6.700

E.6 built to suit 2.100

VGP PARK RODGAU A built to suit 20.000

D built to suit 3.648

VGP PARK LEIPZIG A1 built to suit 8.500

A2 built to suit 8.500

B1 built to suit 24.500

C1 built to suit 2.250

C2 built to suit 2.250

VGP PARK BERLIN A built to suit 17.128

VGP PARK FRANKENTHAL A1 built to suit 23.700

A2 built to suit 23.700

B built to suit 30.000

Page 28: Location%2010 2015 de web

location3

VGP © 2015